Mittwoch, 6. Juli, 20 Uhr Seifenfabrik
Das Land der Griechen ‌
Tanz aus Thrakien (Trad.) Zonaradikos (nach 200 v. Chr.) Seikilos Stele Schlaflied aus Magna Graecia / SĂźditalien (Trad.) Nanourisma / Tachtarisma Tanz aus Zakynthos / Ionische Inseln (Bearbeitung: Duo Goliardi) Geranos Sephardisches Lied aus Rhodos Tres hermanicas eran
Sephardisches Lied Puncha puncha Lied von der Insel Astypalea / Dodekanes (Trad.) Astropalias Schloss Lied aus Smyrna / Kleinasien Minore manes
Raimbaut de Vaqueiras (fl. um 1200), Thessaloniki, 1205 No m’agrad’ iverns Kemençeci Nikolaki (Istanbul, 19. Jahrhundert) Mahur Saz Semâî Sephardisches Lied aus Thessaloniki La rosa en florence Stelios Foustalieris (1911–1992) Ta vasana mou hairomai
Traditionelles Lied Ntalgas / Matia mou Lied aus Thrakien (Trad.) Xenos iman portokali
Ex silentio: Theodora Baka, Gesang Fani Vovoni, Geige & Fiddel Thymios Atzakas, Oud Konstantinos Raptis, Bajan Leitung: Dimitris Kountouras, Flรถten
Patronanz:
Konzertdauer: Erster Konzertteil: ca. 38 Minuten Pause: ca. 25 Minuten Zweiter Konzertteil: ca. 45 Minuten
Das Land der Griechen ...
Johann Wolfgang von Goethe lässt seine Iphigenie auf der wüsten Insel Tauris am Strand stehen und nach ihrem Vaterland Ausschau halten. Ihre Heimat ist verloren, aber jeden Tag verbringt sie „das Land der Griechen mit der Seele suchend“. Nichts beschreibt wohl poetischer das Verhältnis der Europäer zu Griechenland. Hellas ist ein Sehnsuchtsort, ein Ort der Interpreta tion. Und diese Sicht ist so stark, dass sie Realitäten prägt, bis heute. Was aber ist die griechische Geschichte jenseits der Be schlagnahmung durch die europäischen Idealisten über Jahrhunderte? Unser Konzert heute versucht eine Antwort.
Kampf für die Freiheit In den großen Geschichten der nationalen Befreiungsbewegungen des 19. Jahrhunderts wird eine gerne vergessen, dabei war sie eine der allerersten: die Revolution und die Gründung Griechenlands. 400 Jahre lebten die Griechen nach dem Fall von Konstantinopel unter der Herrschaft der Osmanen. Aber als Napoleon die politischen Verhältnisse in Europa durcheinanderwirbelte, geriet auch das Reich im Osten in eine massive Krise. Die Wirtschaftskraft der industriellen Revolution und der Aufstieg der Seemacht England hatte den Osmanen schon länger empfindlich geschadet. Und in Russland erstarkte ein weiterer politischer Konkurrent. So bröckelte die Macht der Herrscher in Istanbul, und das wussten die westlichen Mächte zu nutzen. Gab es da nicht ein Volk mit einer ganz großen kulturellen Geschichte, das man aus den Fängen der Muslime befreien konnte? Zwar war im Osmanischen Reich keine Rede davon, dass die Griechen ihren Glauben oder ihre Sprache nicht hätten pflegen dürfen. Beides war erklärtermaßen erlaubt. Nur politisch gab es diese Freiheit nicht. Und da setzte die Agitation an. Begeistert redeten die europäischen Intellektuellen von einem „neuen Hellas“, und nach fast zehn Jahren Krieg zwischen 1821 und 1830 war es endlich so weit. Griechenland wurde eigenständig und bekam auch gleich einen neuen König von den Siegermächten diktiert: Otto I. von Bayern.
Zeichen der Zeit Als wir die aktuelle styriarte konzipierten, war Griechenland DAS Dauerthema in den Medien. Das war, bevor die sogenannte „Flüchtlingskrise“ alles überdeckte; eine Zeit, in der es darum ging, ob Europa Griechenland vor dem Staatsbankrott retten
solle, und wenn ja: zu welchem Preis und mit welchen Gegenleistungen. In dieser zum Teil hysterisch geführten öffentlichen Diskussion, an der sich schon damals unter anderem die noch heute virulenten Konfliktlinien von „Europafreunden“ und „Nationalisten“ gegenüberstanden, weckte ein kleines Büchlein unsere Aufmerksamkeit. Es stammt vom griechischen Philosophen und Schriftsteller Nikos Dimou und trägt einen provokanten Titel: „Die Deutschen sind an allem schuld“. Die Hauptthese des Autors ist, dass sich die Griechen und die anderen Europäer ganz grundsätzlich missverstehen. Und dass die Wurzel dieses Missverständnisses im deutschen Idealismus begründet liegt. Einer Haltung, die von den Klassikern Goethe und Winckelmann geprägt wurde und partout in den heutigen Griechen die Nachfahren der antiken Hellenen sehen will, anstatt die byzantinisch-anatolischen Bauern, die in Wirklichkeit die Peloponnes bevölkern. Eine Verklärung, die schließlich von den Griechen selbst geglaubt wurde und sie so in Schuhe steckte, die ihnen bis heute viel zu groß sind. Eine frappierende These, die schließlich zum heutigen Abend führte. Aber bevor hier der Philosoph Dimou selbst zu Wort kommen soll, möchte ich den Zusammenhang noch ein wenig ausführen. Natürlich ist der Philosoph ein gewitzter Provokateur. Er greift die aktuelle, auf die Politik von Angela Merkel und Wolfgang Schäuble gemünzte griechische Pauschalkritik an der deutschen Position auf, bejaht sie und wendet sie dann ins Grundsätzliche. Aber zunächst einmal ist er vor allem anderen ein Grieche. Viel zu viel und viel zu lange wurde in der Finanzhilfedebatte über „die Griechen“ geredet, wenig mit ihnen. Das allein sollte schon die Aufmerksamkeit auf eine authentische griechische Position lenken. Was übrigens auch der Grund ist, dass wir uns energisch auf die Suche nach einem griechischen Ensemble gemacht haben, das die authentische Musik seines Landes vermitteln und noch dazu historisch durchdringen kann. Und man muss nur wenig
von den Klängen und Rhythmen des Ensembles Ex Silentio gehört haben, um sofort und ganz sinnlich zu erfahren, wie Recht Nikos Dimou hat und wie idealistisch falsch doch Goethe und Winckelmann lagen. Das Erbe des Osmanischen Reiches ist dieser Musik grundsätzlich anzuhören.
Ausflug in die Geschichte Um diesen Zusammenhang zu verstehen, braucht es einen kleinen Ausflug in die Geschichte. Das Griechenland der Antike, der mächtigen Stadtstaaten, der großen Philosophen und Mathematiker, das Griechenland der Mythen und Helden, der Künste und Wissenschaften, das Griechenland der Demokratie und der Bürgerrechte ist zu vielen Teilen eher Wunsch als Realität. Auf jeden Fall aber schon lange nicht mehr existent. Vor mehr als 2000 Jahren entstand an der Ägäis eine Hochkultur, deren Sprache, Kunst und Lebenshaltung von einer unglaublichen Ausstrahlung war. Sie war so anziehend, dass noch viel später, als die Träger dieser Kultur längst tot und begraben waren, andere sich als deren Erben verstanden. Alexander der Große, der im Namen der Griechen die halbe Welt eroberte, und später die Römer, die die Griechen versklavten und dennoch deren Kulturleistungen adaptierten. Alle die erwähnten Reiche sind längst zerfallen. Sie waren großartig in ihren Leistungen, aber doch auch völlig anders, als spätere Generationen von Europäern sie sich vorstellten. Die weißen Marmorplastiken waren in Wirklichkeit bunt bemalt. Die Demokratie war keineswegs feinsinnig und gerecht, sondern brutal und selektiv. Und die Menschen verkehrten keineswegs edel und gut miteinander, sondern gewalttätig und schamlos. Dennoch: Die stummen Zeugen dieser Kultur, ob Kunstwerke oder Schriften, bezaubern bis heute. Schließlich zerfiel das Römische Reich in einen West- und einen Ostteil, und in Byzanz entstand eine ganz eigene, so-
wohl durch die christliche Orthodoxie wie den römischen Kaiserkult geprägte Kultur. Die fiel schließlich den Osmanen zum Opfer und wandelte sich abermals. Diese Geschichte von Tausenden von Jahren ist heute in unserem Konzert musikalisch zu hören.
Das echte Griechenland Wie aber hängen der europäische Idealismus und die griechische Befreiungsbewegung zusammen. Nikos Dimou hat der „Griechenland Zeitung“ ein langes Interview gegeben, und das Verhältnis erklärt: „Ein Teil unseres Unglücks war, dass Winckelmann das Ideal des antiken Griechentums entdeckt und in ganz Europa bekannt gemacht hat. Und dieses Ideal kam dann als Rückwanderer wieder zu uns und sagte: Ihr seid doch keine balkanischen Bauern, sondern Nachfahren des Perikles. Daraus entstand ein Ego, das zu groß ist für einen so kleinen Staat. Die Deutschen können uns nicht verstehen, und umgekehrt ist es genauso. Zwischen uns klafft ein riesiger Abgrund. Die Griechen sagen: Ihr Deutschen seid staubtrockene Protestanten und Arbeitsmaschinen, ihr habt keine Lebensart. Während die Deutschen sagen: Ihr Griechen seid große Faulenzer, hängt den ganzen Tag am Strand ab, reißt Touristinnen auf und lebt von geklautem oder geborgtem Geld.“ Zudem habe das Missverständnis eine lange Vorgeschichte: „Das geht bis in die Antike, aber auf jeden Fall bis in byzantinische Zeit zurück. Die Westler können nur schwer die große Rolle der orthodoxen Kirche beim ideologischen Entstehungsprozess der neugriechischen Identität nachvollziehen. Die Orthodoxie ist antiwestlich, weil sie alle anderen Glaubensrichtungen für Häresien hält. Also sind die Westler fluchbeladene Sünder, die eine Bedrohung für uns darstellen. Das führte zu einer permanenten Phobie der Ostkirche, der Westen würde sie unterjochen wollen. Das ging vor dem
griechischen Freiheitskampf so weit, dass man die Osmanen und den Sultan für das kleinere Übel hielt im Vergleich zu den Westlern, die diese neuen Ideen über Demokratie, Gleichheit, Freiheit verbreiten. Erst nach der Revolution hat sich die Kirche sehr angestrengt, um zu beweisen, dass sie immer schon dafür war.“ Zugegeben, über Dimous Thesen lässt sich trefflich streiten. Aber sie geben eine doch interessante Grundlage für den Genuss unseres griechischen Konzertabends. Thomas Höft
Zur Musik Mit unserem Konzertprogramm möchten wir einen Streifzug durch die lange und vielfältige Geschichte Griechenlands unternehmen, in dem Bewusstsein, dass wir nur eine Facette beleuchten, nur eine mögliche Wahrheit dieser Geschichte hervorbringen können ... Unsere Stationen sind geschichtliche Ereignisse, die Liebesgeschichten und die Mythen. Angefangen mit einem der berühmtesten und ältesten, in Musik und Text vollständig erhaltenen Musikstücke des Westens, den unerwartet optimistischen Epitaphios von Seikilos aus dem Jahr 200 vor unserer Zeitrechnung: ein auf einen altgriechischen Grabstein eingemeißeltes Lied, verbunden mit der Musiktradition Kleinasiens und der Ägäischen Inseln. Raimbaut de Vaqueiras, Troubadour aus der Provence, entführt uns in ein großes und dunkles Kapitel in der Geschichte unseres Landes, wo infolge des vierten Kreuzzugs unter der Regentschaft der Franken und Venezianer das Lateinische
Kaiserreich entstanden ist. Raimbaut lässt sich im Königreich von Thessaloniki im Jahr 1204 nieder, nachdem die Franken Konstantinopel erobert haben. Seine letzte erhaltene Komposition, das Sirventes „No m’agrad’“, wurde dort im Jahr 1205 komponiert. Die traditionellen griechischen Lieder und Instrumentalstücke in unserem Programm stammen aus vielen verschiedenen Regionen des Landes. Die ekstatischen Tänze aus Nordgriechenland sind ein fixer Bestandteil der Freilicht-Feste und Rituale der Region und somit ein Träger älterer Kulturtraditionen bis zur Gegenwart. Nach der Diaspora von 1492 bildete sich die größte sephardische Gemeinde Europas allmählich in Thessaloniki, neben anderen Ansiedlungen in Griechenland u. a. auf Rhodos, sodass die sephardische musikalische Tradition einen sehr prominenten Platz und Einfluss im Musikleben Griechenlands einnehmen konnte. Die reiche bürgerliche Kultur der Griechen aus Kleinasien wird mit dem wundervollen Rembetiko „Smyrneiko minore“ vertreten, während die höfische Musik aus Istanbul durch das Instrumentalstück „Mahur“ auf der Kemenche, der Lyra aus dem Schwarzmeerraum, zum Klingen kommt. Die Instrumentalstücke von den ionischen Inseln weisen einen starken Einfluss aus Italien auf, da die Inselgruppe für Jahrhunderte der Herrschaft der venezianischen Republik unterlag. Die Auswahl an Sprachen für so ein Programm ist geradezu charakteristisch: Altgriechisch, Altprovenzalisch, verschiedene griechische Dialekte und Ladino, die Sprache der Juden Spaniens. Jede der griechischen Kulturregionen hat ihre spezifischen Eigenarten und Sprachen. Jede trägt ihre eigenen Erinnerungen: „Mneme“ als eine Interpretation der Welt. Dimitris Kountouras
Die Texte Seikilos Stele Ich bin ein Bild in Stein. Seikilos stellte mich hier auf, wo ich auf ewig bleibe, als Symbol zeitloser Erinnerung. Solange du lebst, tritt auch in Erscheinung! Trauere über nichts zu viel. Eine kurze Frist bleibt zum Leben. Das Ende bringt die Zeit von selbst. Nanourisma / Tachtarisma Nanourisma ist ein Wiegenlied aus der griechischen Tradition Süditaliens. Mit „Tachtarisma“ weckt eine Mutter ihr Kind auf. Tres hermanicas eran Es waren drei kleine Schwestern mit Gesichtern so weiß, oh, wie blühende Zweige. Es waren drei kleine Schwestern. Zwei waren verheiratet, eine kam vom rechten Weg ab. Ihr Vater sandte sie voll Scham nach Rhodos. Auf halbem Wege baute er ihr ein Schloss mit kleinen Steinen und mit Kieseln rundherum.
Ein Mann erfuhr davon. Er ging zur See und schwimmend und segelnd erreichte er das Schloss. – Lass dein Haar herab, und ich werde zu dir hinaufsteigen. Sie ließ ihr Haar hinab und er kletterte hinauf. Sie brachte ihm zu essen, er bat sie um Wasser. Es war kein Wasser im Haus, so brach sie zur Quelle auf. Mitten auf dem Wege fiel das Mädchen in Schlaf. Ein Edelmann kam des Wegs und gab ihr drei Küsse. Einen auf jede Wange und einen ins Herz hinein. – Wenn mein Geliebter das erfährt, verdiene ich zu sterben! – Zerstöre dich nicht selbst, Liebes, denn ich bin dein Geliebter. Puncha puncha Beißend, beißend ist der Duft der Rose, wenn Liebe großen Kummer hat. Du wardst nicht für mich geboren, schnell, geh also weg von mir!
Erinnerst du dich an die Zeit, als ich deinen Mund zu küssen pflegte? Diese Zeit ist vorüber, Kummer erfüllt nun mein Herz. Hohe Berge und tiefe Meere, führt mich zu meiner Geliebten! Führt mich zu meiner Geliebten, die mich trösten möge. Wenn du mich noch einmal sehen willst, komm heraus und sprich! Richte deine Augen auf die See: Dort wirst du mich finden können. Astropalias Schloss Das Schloss von Astropalia ist mit einem Schloss versperrt. „Turna, turna! Schöne Frauen befinden sich drin, doch es zeigt sie nicht her. „Turna, turna! Komm zurück, mein Vögelchen, komm nicht zu spät! Komm zurück hierher aus fernen Landen ... „Turna, turna! Manche nenne dich eine Wespe, andere eine Biene. Du hast den Stachel einer Wespe, doch du bist süß wie eine Biene.
Minore Manes Wenn du mich nur im Traum liebst, möchte ich nie aufwachen. Zum milden Tagesanbruch mag ich dann verscheiden. No m’agrad’ iverns Weder Winter noch Frühling machen mir Freude, kein sonniger Tag und nicht das Blatt der Eiche, denn mein Werben scheint vergeblich, und Kummer ist meine größte Freude, all mein Vergnügen ist Leiden, all meine Hoffnungen sind hoffnungslos. Liebe und Zuwendung meiner Dame ließen mich munter sein wie ein Fisch im Wasser. Seit ich von der Liebe getrennt wurde, bin ich zerstört wie ein Mann im Exil, jedes andere Leben scheint mir Tod, alle anderen Freuden Verzweiflung. Seit ich die Blüte meiner Liebe verlor wie die süße Frucht und das Korn und das Ohr, an dem ich mich erfreute in süßem Austausch, die mir Ehre und Wert im Überfluss gab, und mit der ich mich als Held fühlen konnte. Nun lässt sie mich tief vom Gipfel stürzen. Und wenn’s mir nicht wie Narretei erschiene: Keine Flamme würde rascher erlöschen als ich, und vergessen sein und verloren in Worten und Taten, seit dem Tag, an dem die Verzweiflung kam, die nicht abnehmen wird, trotz meines Bemühens.
La rosa enflorence Die Rose blüht auf im Monat Mai. Und mein Herz fließt über, es leidet an der Liebe. Die Nachtigallen singen mit Liebesseufzern. Mein Herz und mein Glück liegen in deiner Macht. Komm schneller, Taube, komm schneller mit mir. Schneller, du mein Herz, lauf und rette mich. Ta vasana mou hairomai Meine Leiden genieße ich und meine Sorgen feiere ich. Auch wenn mir Freude zusteht, weiß ich davon nichts. Kummer und Sorgen halten mich am Leben. Ntalgas / Matia mou Ihr schönen Augen, Augen meiner Augen, Wahrsager möchte ich befragen, ob sie mich wahrhaftig lieben ... Wenn du in die Ferne ziehst, nimm mich doch mit, dich zu begleiten.
Xenos iman portokali Lied eines Mannes, der als Fremder in ein Land zieht, wo er niemanden kennt und sich verachtet herumtreibt. Als er von einem vollen Apfelbaum eine Frucht pflücken möchte, wird er von dem Blättern des Baumes gewarnt: Nimm hier keinen Apfel weg, der Herr des Hauses hat alle genau abgezählt ... (Übertragungen: Claudia Tschida)
Die Interpreten Ex silentio Das aus Griechenland stammende Ensemble Ex Silentio wurde 2001 von Dimitris Kountouras und Markellos Chryssikopoulos gegründet. Die Ensemblegröße ist variabel und kann von nur zwei bis zu sieben Musikern reichen. Es widmet sich schwerpunktmäßig der Alten Musik Südeuropas sowie der Musik des Mittelmeerraums, befasst sich aber auch mit Projekten zeitgenössischer Musik, die es mit alter Musik in Zusammenhang bringt. Das Ensemble führt seine eigene Konzertreihe „Early Music in St. Paul“ in Athen, tritt aber europaweit auf. Die Gruppe arbeitete schon mit Savina Yannatou und Michael Chance und tritt regelmäßig mit Theodora Baka, Fanie Antonelou und Nicholas Spanos auf. Die erste CD des Ensembles, „Nell’autunno di Bisanzio“ wurde für Talanton eingespielt, „Mneme“ ist die zweite Veröffentlichung der Gruppe. Sie zählt zu den wenigen griechischen Ensembles, die auf alte Musik und historische Aufführungspraxis spezialisiert sind und gaben so schon zahlreiche Konzerte in ganz Europa.
Theodora Baka, Gesang Theodora Baka wurde in Griechenland geboren. Sie studierte Operngesang und Kammermusik bei Norma Enns an der
Musikhochschule Hannover sowie bei Kitsa Damassioti, Elke Seele und Giovanni Anaya. Sie gastiert weltweit an Opernhäusern mit Partien von Mozart, Händel, Vivaldi, Monteverdi oder Rameau unter der Leitung von u. a. Alan Curtis (Il Complesso barocco), George Petrou, Teodor Currentzis (MusicaEterna) oder Marcellos Chryssicos (Latinitas Nostra). Außerdem wirkt sie häufig bei Uraufführungen mit. Auch im Bereich der Kammermusik ist Theodora Baka rege. So gründete sie zusammen mit dem Konzertgitarristen Rainer Scheurenbrand das „Duo Canción“ und widmet sich mit ihrem „Ensemble Erato“ der griechischen Musik. Und sie konzertiert mit diversen Ensembles der Alten Musik bei wichtigen Festivals in Europa und in den USA. Ihre CD-Einspielungen umfassen Händel- und Scarlatti-Opern, traditionelle griechische Lieder, mittelalterliche Musik und Lamenti römischer Komponisten aus dem 17. Jahrhundert.
Fani Vovoni, Violine & Fiddel Die gebürtige Athenerin studierte Violine bei Helfried Fister am Kärntner Landeskonservatorium und an der Wiener Musikuniversität bei Ernst Kovacic, Diplomprüfung mit Auszeichnung. Intensiv beschäftigte sie sich dann mit der Barockvioline bei Hiro Kurosaki und bei Reinhard Goebel. Besonders prägend war für sie das Musizieren mit dem European Union Baroque Orchestra (EUBO) 2004. Parallel dazu erfolgte eine aktive Beschäftigung mit zeitgenössischer Musik.
Fani Vovoni musiziert mit renommierten Ensembles beider Genres (Barucco, Il Pomo d’Oro, Ensemble Prisma, Klangforum Wien, Ensemble Reconsil oder The Black Page Orchestra). Sie ist Mitbegründerin des Harmony of Nations Baroque Orchestra, wo sie die Gelegenheit hatte, mit Dirigenten wie etwa Ton Koopman, Lars Ulrik Mortensen, Alfredo Bernardini u. a. zu arbeiten. Immer wieder leitet sie das Orchester Camerata Paulistana (São Paulo) und erarbeitet regelmäßig auch klassisches Repertoire, u. a. mit dem Fortepianisten Richard Fuller. Und sie unterrichtet auf Musikwochen und seit 2010 an der Freien Musikschule Wien.
Thymios Atzakas, Oud Der Grieche hat Gitarre am NEO Conservatoire von Thessaloniki, an der Musikhochschule in Köln sowie in Leipzig bei Kostas Kotsiolis, Hubert Köppel und Carlo Marchione studiert. Sein Studium in Oud und Modal-Musik erfolgte bei Ziad Radjab, Behnam Manadjedi und Ross Daily. Seine Konzerttätigkeit mit Modal-Musik aus dem Orient, mit improvisierter und zeitgenössischer, aber auch mit Alter Musik erstreckt sich über ganz Europa sowie Asien. Er ist auch als Komponist tätig. Er hat CDs aufgenommen und konzertierte mit
vielen Musikern und Sängern aus vielen verschiedenen Musikrichtungen wie Bijan Chemirani, Madjid Bekkas, Chris Dahlgren, Hayden Chrisholm, Kemal Dinc, Socrates Sinopoulos, Antonis Anissegos, Michalis Siganidis oder Maria Thoidou. Seit 2006 ist er künstlerischer Leiter des Internationalen Forums „Music Village“ in Agios Lavrendis, Pelion, in Griechenland. Er unterrichtet Oud, Modal-Musik und Ensemblespiel an der Musikuniversität Macedonia in Thessaloniki.
Konstantinos Raptis, Bajan Der Akkordeonist wurde in Ioannina geboren. Dort erhielt er seinen ersten Akkordeonunterricht. Sein Studium setzte er zunächst in Thessaloniki fort, dann ab 1996 in Hannover an der Hochschule für Musik und Theater bei Elsbeth Moser als Stipendiat der Onassis-Stiftung. Seine Konzerttätigkeit führte Konstantinos Raptis in mehrere Länder Europas, wo er als Solist und Kammermusiker aufgetreten ist. Gastspiele gab er unter anderem mit den Orchestern der Oper „Unter den Linden“, den Wiener Philharmonikern, der Academia Santa Cecilia, mit dem Ensemble Modern, mit dem NDR Hannover und Hamburg und mit der Kamerata/Athen. Er arbeitet mit bedeutenden griechischen Komponisten zusammen und tritt regelmäßig mit dem Ensemble „Tangosinpalabras“, dem Trio Górrion und dem Duo Goliardi auf. Bei der Teilnahme an Akkordeonwettbewerben erhielt Konstantinos Raptis mehrere Auszeichnungen. Seit 2005 unterrichtet er.
Dimitris Kountouras, Flöten & Leitung Dimitris Kountouras studierte Blockflöte, Traversflöte und historische Aufführungspraxis an der Musikhochschule Utrecht in den Niederlanden. Als Stipendiat nahm er auch an der Marco Fodella Fondazione am Institut für Alte Musik in Mailand Unterricht und zog dann für Traversflöte weiter ans Konservatorium der Stadt Wien. Schließlich ließ er noch ein Masterstudium im Hauptfach Mittelalter- und Renaissancemusik an der Musikhochschule Trossingen bei Kees Boeke folgen. Im Rahmen seiner Doktorarbeit in Historischer Musikwissenschaft an der Nationaluniversität von Athen untersuchte er die Beziehung zwischen Mythologie, Humanismus und Renaissancemusik. Über Alte Musik hat er auch mehrere Essays und Artikel publiziert. Dimitris Kountouras musiziert mit vielen Ensembles (Ex Silentio, Duo Goliardi) und Orchestern (Armonia Atenea, Harmony of Nations, Wiener Symphoniker) und ist als Solist in ganz Europa und Asien unterwegs. Er ist Leiter des Alte Musik Ensembles Ex Silentio und der Konzertreihe in Saint Paul Athen.
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Dienstag, 15. September 2015
Österreichs unabhängige Tageszeitung
Seriös, unabhängig, unbeugsam
Flexibel im Format, unbeugsam im Inhalt der Standard: als Klassik, Kompakt oder E-Paper Liechtenstein/Wien – Kompakte Länder wie Liechtenstein können aufatmen: Kompaktheit wurde jetzt erstmals offiziell als nützlich nachgewiesen. Dies gelang einer 19-jährigen Abonnentin aus dem Wiener Alsergrund, die nach der neunwöchigen Lektüre des Standardkompakt einen deutlichen Wissensvorsprung gegenüber ihrem sozialen Umfeld aufwies, dabei aber die vorteilhaften Inhalte weiterhin unterwegs und in kürzester Zeit konsumieren konnte. Damit wird auch für die Frage, ob kompakte Lebensmittel wie straff gerollte Dosenfische oder besonders eng gepackte Walnüsse für den Menschen von Vorteil sind, mit einer positiv ausfallenden Antwort gerechnet. In der wissenschaftlichen Community hat die Gewissheit über diesen schon lange vermuteten Vorteil von Kompaktheit einen wahren Kompakt-Boom ausgelöst. Kompakte Studien zu kompakten Themen mit kompakten Ergebnissen erfreuen sich unter Forschern neuer Beliebtheit. Für den kompaktfreudigen Laien gilt, was der Volksmund schon seit Generationen predigt: In der Kürze liegt die Würze. Damit wird auch für die Frage, ob kompakte Lebensmittel wie straff gerollte Dosenfische oder besonders eng gepackte Walnüsse für den Menschen von Vorteil sind, mit einer positiv ausfallenden Antwort gerechnet. Kompaktheit wurde jetzt erstmals offiziell als nützlich nachgewiesen. · http://derStandard.at/Abo ·
Österreich – Immer mehr Menschen suchen Kontakt zu einem flexiblen Partner, der dabei auch ruhig unbeugsam ausfallen darf. Besonderer Wert wird dabei häufig auf Inhalt bei gleichzeitiger Vollständigkeit gelegt. Charakterlich gefestigte Personen mit starker eigener Meinung und Offenheit erwarten von ihrem Gegenüber Seriosität, Unabhängigkeit und sogar Unbeugsamkeit im Inhalt, wenn auch Flexibilität im Format durchaus als Plus gesehen wird. Dass bei der Wahl des Diskurspartners ein Geben und Nehmen auf Augenhöhe Grundvoraussetzung ist, überrascht nicht weiter. Offenheit, Neugierde und Dialogfähigkeit gelten hier als positive Eigenschaften. Man wählt eben besonders umsichtig, wen man täglich beim Frühstück vor sich hat.
Die Zeitung für Leserinnen und Leser im Abo der Standard verbessert Ihre Lebensqualität Waidegg – Das Handformat macht mit der Aktion „Jetzt 3 Wochen gratis testen“ derzeit von sich reden. Max Manus, Österreichs führender Hersteller von Handtellern in Originalgröße, bezichtigt den Standard, seine Kompakt-Ausgabe im Handformat in Anlehnung an seine linke Hand gestaltet zu haben. Eine Klage wird in zweiter Instanz in Erwägung gezogen, in erster Instanz ist sie bereits abhandengekommen. Derzeit geht man in belesenen Kreisen davon aus, dass
das Handformat an sich wohl schon fast so alt ist wie die Hand selbst – oder doch so alt wie das beliebte Gesellschaftsspiel „Schere, Stein, Papier“, in dem jedes Handformat ein anderes schlägt. „Wenn eine Zeitung schon im Handformat erscheint, warum dann bitte ohne Finger?“, soll eine anonyme deutsche Politikerin zu dem Thema gesagt haben, viel eher jedoch stammt die Aussage von dem Rapper HaHaND$, dem Drechsler handfester Sprüche. Ein neuerliches
Gutachten der Argru HAND (Heutige Angehende Neue Denker) will nun einen Zusammenhang zwischen dem Lesen des Handformats in kritischen Kreisen und der Handlichkeit unbeugsamen Journalismus im Allgemeinen herstellen, was wohl insofern als gegeben zu erachten ist, als die Neuen Denker überdurchschnittlich häufig auch Abonnenten einer gewissen Qualitätszeitung – Name der Redaktion bekannt – sind. Nimm das, Max Manus!
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