Abendprogrammheft Ein Fest in Eggenberg

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Freitag, 8. Juli, 18 Uhr Schloss Eggenberg

Ein Fest in Eggenberg Kaiser Joseph I., König der Schürzenjäger

Das Programm dieses Festes in Eggenberg ist so angelegt, dass alle Besucher alle Programme verfolgen können. Das Publikum wird auf acht Gruppen aufgeteilt und von MitarbeiterInnen der styriarte durch das Schloss und die Programmpunkte geführt. Für das Gelingen der Veranstaltung bitten wir unser Publikum, sich bei seinen Wegen durch das Schloss ohne Lärm fortzubewegen, um die anderswo laufende Musik nicht zu stören. Weiters bitten wir, bei den Wegen durch das Schloss die Gruppen nicht zu verlassen. Die im Programm angeführten Beginnzeiten werden unsererseits möglichst genau eingehalten. Das Fest läuft ohne Pause durch, jedoch ist der jeweilige Aufenthalt im Schlossgraben vom Charakter her als Pause anzusehen, wo für unsere Besucher eine Hochzeitssuppe als Stärkung gereicht wird. Viel Vergnügen!


Dieses „Fest in Eggenberg“ wurde von Thomas Höft konzipiert und gemeinsam mit der Neuen Hofkapelle Graz musikalisch zu einem Ganzen zusammengebaut.

Thomas Höft, Konzeption und Regie Lucia Froihofer & Michael Hell, Leitung Neue Hofkapelle Graz Bettina Dreissger, Kostüm

Patronanz:

Veranstaltungsdauer: ca. vier Stunden mit versetzten Pausen für jede Gruppe


Unsere Gruppen in Eggenberg DOROTHEA 18.00 Uhr, Vorplatz – 18.15 Uhr, Innenhof – 18.45 Uhr, Planetensaal – 19.30 Uhr, Graben – 20.15 Uhr, Planetensaal – 20.55 Uhr, Park – 21.20 Uhr, Kirche – 21.40 Uhr, Innenhof MARGARETHA 18.00 Uhr, Vorplatz – 18.15 Uhr, Innenhof – 18.45 Uhr, Planetensaal – 19.30 Uhr, Graben – 20.15 Uhr, Planetensaal – 20.55 Uhr, Kirche – 21.20 Uhr, Park – 21.40 Uhr, Innenhof JOSEPHA 18.00 Uhr, Vorplatz – 18.15 Uhr, Innenhof – 18.45 Uhr, Planetensaal – 19.25 Uhr, Park – 19.50 Uhr, Kirche – 20.15 Uhr, Planetensaal – 21.00 Uhr, Graben – 21.40 Uhr, Innenhof AMALIA 18.00 Uhr, Vorplatz – 18.15 Uhr, Innenhof – 18.45 Uhr, Planetensaal – 19.25 Uhr, Kirche – 19.50 Uhr, Park – 20.15 Uhr, Planetensaal – 21.00 Uhr, Graben – 21.40 Uhr, Innenhof AUGUST 18.00 Uhr, Vorplatz – 18.15 Uhr, Innenhof – 18.45 Uhr, Graben – 19.30 Uhr, Planetensaal – 20.10 Uhr, Park – 20.35 Uhr, Kirche – 21.00 Uhr, Planetensaal – 21.40 Uhr, Innenhof


LEOPOLD 18.00 Uhr, Vorplatz – 18.15 Uhr, Innenhof – 18.45 Uhr, Graben – 19.30 Uhr, Planetensaal – 20.10 Uhr, Kirche – 20.35 Uhr, Park – 21.00 Uhr, Planetensaal – 21.40 Uhr, Innenhof JOSEF 18.00 Uhr, Vorplatz – 18.15 Uhr, Innenhof – 18.40 Uhr, Park – 19.05 Uhr, Kirche – 19.30 Uhr, Planetensaal – 20.15 Uhr, Graben – 21.00 Uhr, Planetensaal – 21.40 Uhr, Innenhof FRANCESCO 18.00 Uhr, Vorplatz – 18.15 Uhr, Innenhof – 18.40 Uhr, Kirche – 19.05 Uhr, Park – 19.30 Uhr, Planetensaal – 20.15 Uhr, Graben – 21.00 Uhr, Planetensaal – 21.40 Uhr, Innenhof


Der Plan


18 Uhr: alle Gruppen Vorplatz

FANFARE Johann Joseph Fux (1660–1741) Trompetenaufzüge 1, 2 und 4 für zwei Trompeten mit Pauken

Neue Hofkapelle Graz: Jean Françoise Madeuf & Julian Zimmermann, Trompete Toti Denaro, Perkussion


18.15 Uhr: alle Gruppen Innenhof

INTRADA Johann Joseph Fux Serenada I à 8. in C à 2 Trombe, 2 Hautbois e Fagotto, 2 Violini, Viola e Basso, K 352 Marche: Allegro Guique: Prestissimo Marche des Ecurieus: Presto (aus „Ouverture V à 4. in C à 2 Violini, Viola e Basso“, K 356) Aria: Più allegro Marche des Ecurieus: Presto (aus „Ouverture V à 4. in C à 2 Violini, Viola e Basso“, K 356)

Neue Hofkapelle Graz: Lucia Froihofer, Violine Roswitha Dokalik, Violine Sofija Krsteska, Viola Peter Trefflinger, Basse de Violon Georg Kroneis, Violone Sofie van den Eynde, Theorbe Michael Hell, Blockflöte Andreas Helm & Amy Power, Oboe Klaus Hubmann, Fagott Jean Françoise Madeuf & Julian Zimmermann, Trompete Toti Denaro, Perkussion Thomas Höft, Haushofmeister


18.40 Uhr: Gruppe Josef 19.05 Uhr: Gruppe Francesco 19.25 Uhr: Gruppe Josepha 19.50 Uhr: Gruppe Amalia 20.10 Uhr: Gruppe August 20.35 Uhr: Gruppe Leopold 20.55 Uhr: Gruppe Dorothea 21.20 Uhr: Gruppe Margaretha Park

PREDIGT Abraham a Santa Clara (1644–1709) Der Musicus (aus: Etwas für Alle, 1699)

Johannes Silberschneider als Abraham a Santa Clara


18.40 Uhr: Gruppe Francesco 19.05 Uhr: Gruppe Josef 19.25 Uhr: Gruppe Amalia 19.50 Uhr: Gruppe Josepha 20.10 Uhr: Gruppe Leopold 20.35 Uhr: Gruppe August 20.55 Uhr: Gruppe Margaretha 21.20 Uhr: Gruppe Dorothea Kirche

DOLCE MORMORIO Francesco Antonio Mamiliano Pistocchi (1659–1726) Cantata „Con dolce mormorio“ Aria. Recitativo. Aria: Allegro non troppo David Kellner (1670–1748) Chaconne

Kai Wessel, Countertenor Ulrich Wedemeier, Barocklaute


Con dolce mormorio Mit lieblichem Plätschern umschmeichelt der Fluss die Blumen – und fließt davon. Genauso lockt mit Anmut die Schönheit das Herz – und vergeht. Matt und bleich zwischen den traurigen Veilchen hängen die Lilien und Hyazinthen herab, und – die Blätter zum schönen Ufer neigend – scheinen sie der Welle in ihrer Sprache zu sagen: „Komm, kehre um, schöne Woge, und leiste uns Hilfe!“ Doch das Wasser – sich anderen Blumen zuwendend – fließt unterdessen murmelnd vorüber und hört ihnen nicht zu. Genauso spielt die undankbare Eurilla mit meinem armen Herzen. Erst wendet sich jenes Mädchen mir zu, dann liebäugelt sie mit einer anderen Liebe, für mich fällt nur ein Funke ab, während anderen ihre ganze feurige Leidenschaft gilt. (Übertragung: Serena Malcangi, Kai Wessel)


18.45 Uhr: Gruppen Dorothea, Margaretha, Josepha & Amalia 19.30 Uhr: Gruppen August, Leopold, Josef & Francesco Planetensaal

CONCENTUS Johann Joseph Fux Serenada I à 8. in C à [2 Trombe], 2 Hautbois e Fagotto, 2 Violini, Viola e Basso, K 352 Ouverture in a Menuet in a. Trio Guique in a: Prestissimo Aria II in a Bourée Première. Bourée 2de Sinfonia II à 6. in B à 2 Hautbois, Fagotto, 2 Violini, Viola e Basso, K 353 Sinfonia: Allegro assai. Grave. Allegro. Adagio. Libertein: Allegro Ciacona Neue Hofkapelle Graz: Lucia Froihofer, Violine Roswitha Dokalik, Violine Sofija Krsteska, Viola Peter Trefflinger, Basse de Violon Sofie van den Eynde, Theorbe Michael Hell, Cembalo & Blockflöte Andreas Helm & Amy Power, Oboe Klaus Hubmann, Fagott Toti Denaro, Perkussion Thomas Höft, Haushofmeister


18.45 Uhr: Gruppen August & Leopold 19.30 Uhr: Gruppen Dorothea & Margaretha 20.15 Uhr: Gruppen Josef & Francesco 21.00 Uhr: Gruppen Josepha & Amalia Graben

HOCHZEITSSUPPE Volksmusik

Anna Barbara Wagner, Dudelsack & Bauernfidel Sepp Pichler, Dudelsack & Drehleier

Im Graben haben Sie Zeit, sich in einer kleinen Pause bei Dudelsackmusik zu erfrischen. Eckstein Catering serviert Ihnen hier eine Hochzeitssuppe.


20.15 Uhr: Gruppen Dorothea, Margaretha, Josepha & Amalia 21.00 Uhr: Gruppen August, Leopold, Josef & Francesco Planetensaal

SONATA FÜR DEN KÖNIG

Johann Joseph Fux Sinfonia VII à 2. in F à Flauto, Hautbois, Basso e Cembalo, K358 Sinfonia: Adagio. Andante. Allegro La joye des fidels sujets: Allegro Aria Italiana [Giga] & Aire françoise [Entrée] Les énemis Confus [Sarabande] Intrada (aus Serenada I à 8. in C à 2 Trombe, 2 Hautbois e Fagotto, 2 Violini, Viola e Basso, K 352) Adagio. Allegro. Adagio. Allegro. Adagio L’inégalité (aus „Ouverture V à 4. in C à 2 Violini, Viola e Basso“, K 356) Lentement. Prestissimo. Lentement. [Vivace. Lentement.] Prestissimo. Lentement Follie (aus „Ouverture III à 4. in F à 2 Violini, Viola e Basso“, K 345) Allegro


Guique, en Rondeau (aus „Ouverture VI à 4. in d à 2 Violini, Viola e Basso“, K 357) Gavotte (aus „Ouverture VI à 4. in d à 2 Violini, Viola e Basso“, K 357)

Neue Hofkapelle Graz: Lucia Froihofer, Violine Roswitha Dokalik, Violine Sofija Krsteska, Viola Peter Trefflinger, Violoncello & Basse de Violon Georg Kroneis, Violone Sofie van den Eynde, Theorbe Michael Hell, Cembalo & Blockflöte Andreas Helm & Amy Power, Oboe Klaus Hubmann, Fagott Jean Françoise Madeuf & Julian Zimmermann, Trompete Toti Denaro, Perkussion Thomas Höft, Haushofmeister


21.40 Uhr: alle Gruppen Innenhof

FINALE Johann Joseph Fux Trompetenaufzüge 1, 2 und 4 für zwei Trompeten mit Pauken Serenada I à 8. in C à 2 Trombe, 2 Hautbois e Fagotto, 2 Violini, Viola e Basso, K 352 Ciacona Menuet Finale (Poco allegro) aus C-Dur-Seranada Janitschara (aus „Turcaria in C“)

Neue Hofkapelle Graz: Lucia Froihofer, Violine Roswitha Dokalik, Violine Sofija Krsteska, Viola Peter Trefflinger, Basse de Violon Georg Kroneis, Violone Sofie van den Eynde, Theorbe Michael Hell, Blockflöte Andreas Helm & Amy Power, Oboe Klaus Hubmann, Fagott Jean Françoise Madeuf & Julian Zimmermann, Trompete Toti Denaro, Perkussion Thomas Höft, Haushofmeister


Ein Fest in Eggenberg Er war ein Freigeist in jeder Hinsicht – politisch wie privat. Und sicher hätte es die Geschichte Europas geändert, wenn er länger regiert hätte: Kaiser Joseph I. Schon in seiner Jugend war er unberechenbar, und deshalb hoffte der Wiener Hof, ihn durch eine Ehe zu zähmen. Doch das blieb ein frommer Wunsch. Stellen wir uns vor, wir wären zur Hochzeit des Habsburgers eingeladen. Wir würden dem großen steirischen Komponisten Johann Joseph Fux begegnen, der für die ­Feierlichkeiten seinen berühmten Concentus musico-instrumentalis komponiert hat. Wir würden den Prediger Abraham a ­Santa Clara treffen, der den hohen Herrschaften ins ­Gewissen reden möchte. Und wir würden mit dem Haushofmeister mit­ leiden, der ­seinen König nirgends finden kann …


Joseph, der Schürzenjäger Er ist eine der faszinierendsten Persönlichkeiten der Habsburger-Dynastie – und ganz nebenher für die österreichische Musikgeschichte eine prägende Persönlichkeit. Joseph I., der älteste Sohn Kaiser Leopold I., war ein entscheidender Förderer des steirischen Komponisten Johann Joseph Fux und Widmungsträger von dessen Opus 1, dem ersten gedruckten Meisterwerk aus Fuxens Feder: dem Concentus musico-instrumentalis. Die Fux-Forscher sind sich darin einig, dass im Concentus die Kompositionen versammelt sind, die zum Namenstag und zur Hochzeit des Thronfolgers in den Jahren 1698 und 1699 gespielt wurden, darunter auch eine Triosonate, die Joseph selbst auf den Feierlichkeiten zu seiner Vermählung auf der Flöte spielte. Fux unterrichtete Joseph, der nicht nur sieben Sprachen, sondern auch zahlreiche Instrumente beherrschte, wobei er sein Herz an die Blockflöte verloren hatte. Kein Wunder also, dass die Blockflöte im Concentus eine wichtige Rolle spielt – zumindest genauso interessant ist jedoch ein rätselhafter Satz in der Sinfonia B-Dur, betitelt „Libertein“. Es ist nicht zu beweisen, dass Fux hier den Kronprinzen als „Libertin“ portraitiert, hat aber sehr viel für sich. Denn Joseph entwickelt sehr früh Charakterzüge, die ihn sowohl als Freigeist wie Freisinnigen erscheinen lassen. Joseph muss sehr attraktiv gewesen sein, hochintelligent und sportlich, von wildem, aufbrausendem Temperament. Er hatte großes Glück mit seinen Erziehern: Obersthofmeister Karl Theodor Otto Fürst zu Salm, ein konvertierter Protestant, und der aufgeschlossene Religionslehrer Franz Ferdinand von Rummel waren außerordentlich fortschrittlich und bestärkten den Kronprinzen, selbstständig zu werden und eigene Vorstellungen zu entwickeln. Die kaiserlichen


Eltern verfolgten das irritiert, und konservative Hofbeamte und die Wiener Jesuiten planten zahlreiche Intrigen zur Ablösung der beiden Erzieher. Als sich ein Jesuit als Gespenst verkleidete, um Rummel zu erschrecken und davonzujagen, warfen der junge Kronprinz und sein Gast August von Sachsen den „Geist“ kurzerhand aus dem Fenster. Das mag für den Charakter des Kronprinzen ebenso bezeichnend sein wie die zahllosen Affären, die er hatte. Salm hatte schon beim 15-Jährigen große Mühe, vier adelige Damen, mit denen Joseph parallel Beziehungen unterhielt, ruhig zu stellen. Später verursachte Joseph regelmäßig große Skandale, so mit einer ruchbar gewordenen Orgie, an der ein Kastrat, ein Kammerdiener, ein Offizier, ein Stubenmädchen und Joseph selbst teilnahmen. Auch für eine sicherlich sinnenfrohe Zeit waren das ganz und gar unbotmäßige Verhältnisse. Und so frei er sich in der Liebe bewegte, so reformfreudig, ja revolutionär waren Josephs politische Ideen. Nur sein früher Tod verhinderte, dass er sie als Kaiser hätte umsetzen können. Unser Fest in Eggenberg zeichnet ein Portrait Joseph I. als Freigeist und Schürzenjäger. Es spielt am Vortag seiner Hochzeit am 23. Februar 1699 in Wien. Johann Joseph Fux probt mit der Hofkapelle Suiten aus dem Concentus musicoinstrumentalis, während Obersthofmeister Fürst Salm den Kronprinzen sucht. Der Prediger Abraham a Sancta Clara warnt die Anwesenden vor Unmoral und Verderbnis, während der Kastrat Ballerini die Kantate „Con dolce mormorio“ des gerade in Wien verehrten Pistocchi einstudiert. Und vor dem Schloss feiert das Volk auf seine Weise … Alle erwähnten Personen sind tatsächlich 1699 in Wien gewesen und alle Ereignisse haben tatsächlich stattgefunden bzw. sind in den Quellen beschrieben (wobei nicht unbedingt am selben Tag. Die Affaire Josephs mit Ballerini ist z. B. erst 1704 aktenkundig geworden). So entsteht ein vitales, lebenssattes Bild einer Zeit, die in vielem anders war, als man sich vorstellt.


PLANETENSAAL Der Obersthofmeister ist nervös. Gleich soll die Probe für das große Konzert zum Empfang von Amalie Wilhelmine von Braunschweig-Hannover – der Gattin Josephs, die dem jungen Thronfolger schon Monate zuvor per Prokuration angetraut wurde – stattfinden. Joseph selbst will dabei in einer Triosonate des Hofkomponisten Fux die Flöte spielen. Aber er ist nicht da … Während die Hofkapelle eine prächtige Serenata anstimmt, die monarchischen Glanz entfaltet, wird an die Dienerschaft ein Suchauftrag erteilt. Der Obersthofmeister berichtet von den Schwierigkeiten, vor die der junge König ihn stellt, vom ausschweifenden Leben und den unzählbaren Amouren (die von der Hofkapelle mit dem „Libertein“ in der Sinfonia B-Dur karikiert werden) bis hin zu den politischen Reformideen, die Joseph vehement entwickelt. Als Joseph nicht gefunden wird, fordert der Obersthofmeister schließlich Fux selbst auf, ihn an der Flöte zu vertreten.

IM GRABEN Für die Hochzeitsfeierlichkeiten ist ein Buffet vorbereitet, von dem die Gäste schon zur Probe etwas verkosten dürfen. Im Garten vor dem Schloss hat sich allerlei Volk versammelt, das die bevorstehende Hochzeit nutzt, um selbst ein ­einfaches, volkstümliches Fest zu feiern. Ein Mann hat sich unter sie gemischt, der nicht wirklich dazugehört. An seinem Benehmen und seiner Kleidung ist zu ahnen, dass er von edler Stellung ist. Während alles lacht, tanzt und singt, macht sich der Fremde an ein besonders hübsches Mädel heran, das zu den Musikanten gehört, die


fröhliche Volksmusik spielen. Ist es etwa Joseph, der sogar seine eigenen Hochzeitsvorbereitungen verlassen hat, um sich zu vergnügen?

DIE KIRCHE Der berühmte Altkastrat Francesco Ballerini probt in der Kapelle mit einem Lautenisten seinen großen Auftritt für die Trauungsfeierlichkeiten – er soll in der kaiserlichen Privatkapelle Kantaten des großen Komponisten und Gesangslehrers Pistocchi aufführen, der gerade in Wien weilt und wegen seines Ausdrucksreichtums am Hofe sehr bewundert wird. Für Ballerini ist es eine höchst delikate Aufgabe: Joseph ist ins Gerede geraten, weil man von einer Orgie gehört hat, an der der Thronfolger selbst, dessen Kammerdiener Bevie, ein fescher Quartiermeister und ein blutjunges Stubenmädchen beteiligt gewesen sein sollen … Tatsächlich scheint Ballerini etwas für seinen Herrn zu empfinden …

IM GARTEN Der Hofprediger des Kaisers, Abraham a Santa Clara, be­reitet seine Predigt zur Hochzeit vor. Er will die Gelegenheit nutzen, den Herrschaften ins Gewissen zu reden. Denn die Unmoral des Hofes hat durch Josephs Eskapaden Ausmaße erreicht, die der Geistliche nicht mehr tolerieren mag. Thomas Höft


Zur Musik Der Concentus musicoinstrumentalis Dass wir heute Johann Joseph Fux’ großes Erstlingswerk, den „Concentus musico-instrumentalis in septem partittas, ut vulgo dicimus, divisus“, kennen, ist ein großes Glück. Denn nur ein einziges Exemplar des Originaldrucks, der 1701 in Nürnberg bei Felseckers Erben herausgegeben wurde, hat die Zeiten überdauert. Die Sammlung Concentus musico-­instrumentalis ist König Joseph I. gewidmet. Musik, die mit großer Wahrscheinlichkeit sowohl zum Namenstag des Kronprinzen am 19. März 1698 als auch zu dessen Hochzeit mit Prinzessin Wilhelmine Amalie von Braunschweig-Lüneburg im Februar 1699 erklang. Der Musikwissenschaftler Klaus Hubmann schreibt über die Geschichte des Concentus: „Der ehemalige Grazer Ordinarius für Musikwissenschaft, Rudolf Flotzinger, hat in eindrucksvoller Weise dargelegt, dass die annehmliche Musik, die man beim festlichen Einzug des Brautpaares in die Stadt Wien bei der von der Bürgerschaft beim ,Stock im Eisen‘, also in der Nähe des Stephansdomes, errichteten Ehrenpforte hören konnte, sehr wahrscheinlich die Serenade Nr. I

aus dem Concentus war. Flotzinger bringt außerdem die letzten beiden Sätze der Sinfonia à 2 mit einem Konzert am 17. Februar 1699 in Tulln in Zusammenhang. Dort spielte der Kronprinz höchstpersönlich im Rahmen einer von ihm selbst inszenierten, letztlich erfolgreichen Incognito-Begrüßung der Braut die Flöte. Der vorletzte Satz der Sinfonia charakterisiert das Brautpaar: Joseph, der durchaus italienische Musik liebte, spielt die Flöte, und Amalie, die einige Jahre am Hof zu Versailles gelebt hatte, spricht, tanzt, denkt und fühlt französisch. Wie unglaublich modern gerade dieses Werk von Fux ist, zeigt die Tatsache, dass mindestens zwei Jahrzehnte vergingen, bis Georg Philipp Telemann wieder Triosonaten in dieser Besetzung komponierte.“ Den Concentus musico-instrumentalis zu spielen, ist eine fantastische Aufgabe, die in vielerlei ­Hinsicht grundsätzliche konzeptionelle Entscheidungen verlangt. In diese Arbeit haben wir uns von der Neuen Hofkapelle Graz schon vor einem Jahr vertieft, weil wir für das Label cpo eine Gesamtaufnahme eingespielt haben, die jüngst erschienen ist. Tatsächlich ist nur ein einziges Druckexemplar des


Originaldrucks von 1701 in neun Stimmbüchern erhalten, allerdings eines davon unvollständig. Und die Druckausgabe kann keineswegs alle Fragen beantworten, die sich unter anderem zur Frage der Instrumentenbesetzung stellen. So ist eine solistische wie eine orchestrale Besetzung der Werke gleichermaßen legitim. Und wir haben uns dazu entschlossen, verschiedene vorzustellen. Im Fall der Sinfonia VII F-Dur war die Entscheidung sehr leicht: Zu den beiden Soloinstrumenten Flauto (= Altblockflöte) und Hautbois (= Oboe) gesellen sich Basso e Cembalo. Für dieses Werk haben wir uns für das in Wien auch in dieser Zeit schon bekannte, modernere barocke Violoncello entschieden. Diese Sinfonia ist übrigens die einzige Komposition der Sammlung, in welcher das Cembalo als Continuo-Instrument erwähnt wird und sich einige, jedoch sehr unvollständige Generalbassbezifferungen finden. In allen anderen Werken dagegen haben wir die Bassgruppe mit der französischen Variante der Bassgeige (Basse de ­Violon) besetzt. Dieser Französische Bass mit vier Saiten ­(Daniel Merck, Augsburg 1695) war im süddeutschen Raum um 1700 recht verbreitet und ist einen Ganzton tiefer gestimmt als das etwas kleinere Violoncello. Auch Georg Muffat erwähnt ihn als „frantzösischen Bassetl“ und rühmt

ihn gegenüber dem „diser Orthen gebräuchigen Violone“ (Passau 1701). Für unser Konzert verwenden wir zwei eigens durch Martin Rainer nachgebaute Instrumente nach Stradivari von 1701. In drei Werken stellt Fux dem Streicherchor ein „Tertzetl“ aus zwei Oboen und Fagott gegenüber. In der Ouverture IV g-Moll haben wir eine der drei Bassgeigen durch einen großen Violone (im 16’) ersetzt, eine moderne Farbe, die eher für das beginnende 18. als das ausgehende 17. Jahrhundert spricht: „wann der Musicanten eine genugsamme Zahl, so wird der grosse Bass, welchen die Teutschen Violon, die Welschen Contra Basso nennen, ein sonderliche Majestät zu wegen bringen, obwohlen sich dessen die Lullischen bey denen Balleten noch nicht bedienet“ (Muffat, Passau 1698). Ebenso sind wir in der großen Serenada I C-Dur verfahren. Für die Trompetenpartien dieser Serenade konnten wir zwei ausgewiesene Spezialisten des Spiels auf der lochlosen Barock­ trompete gewinnen. Georg Muffat erwähnt im Vorwort zu seiner „Auserlesenen Instrumental=Music“, dass man die kürzeren Sätze gerne zwei bis dreimal komplett spielen könne (Passau 1701). Dies tun wir nur zu gerne, da wir von einigen der Stücke nicht genug bekommen können. Michael Hell


Die Interpreten Neue Hofkapelle Graz Seit der Gründung der ersten Hofkapelle Graz im Jahr 1564 hat sich einiges verändert. Der Hof ist abgewandert, die direkte Linie unterbrochen. In der Neuen Hofkapelle Graz werden seit 2010 nicht nur die alten Ideen mit neuem Leben erfüllt, sie werden jetzt auch hinausgetragen in die Welt und bringen dabei zugleich etwas zurück nach Hause … und erfreulicher Weise musizieren diesmal auch Frauen im Ensemble – und das in führender Position. Lucia Froihofer an der ersten Violine, deren musikantische Ader in der steirischen Volksmusik wurzelt, und Michael Hell an Cembalo und Blockflöten verstehen es, in Doppeldirektion das Ensemble mit Herz und Hirn zu einem wendigen Klangkörper zu formieren, wie man ihn sich für barocke Tänze, aber auch gediegene Orchesterwerke wünscht. Die Geschichten, die die Hofkapelle dabei zu erzählen hat, sind vielfältig, bestehen sie doch aus neu arrangierter Barockmusik, Szenen aus Opern, mitunter modernen Kompositionen und nicht zuletzt Urtexten in historisch informierter Aufführungspraxis, deren emotionaler Gehalt vom tiefsten Tal der Tränen bis in brillanteste Spitzentöne reicht. Unterwegs von Litauen bis Albanien, zu hören auf Ö1, im ORF und WDR, zugegen auf den europäischen Festivals für Alte


Musik (Kölner Fest für Alte Musik, Musica Viva Osnabrück, styriarte ...) ist die Hofkapelle auch in ihrer Heimat aktiv. Zu Hause in Graz hat die NHG eine Konzertreihe als Barockorchester etabliert und vermittelt daneben in kammermusikalischem Rahmen in Zusammenarbeit mit dem Universalmuseum Joanneum die Reihe Alte Musik im Palais, in der das junge Nachwuchspublikum jedes Konzert auch als moderiertes Familienkonzert erleben kann. 2013 debütierte das Ensemble mit einem dieser Programme in der Kölner Philharmonie. Ihre CDs sind den steirischen Barockkomponisten Johann Joseph Fux und Valentin Lechner gewidmet.

Lucia Froihofer, Violine & Leitung Geboren in Fischbach/Stmk. und ausgebildet an der Musikhochschule Graz und an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig, holte sich Lucia Froihofer weitere Anregungen in Studien bei Sigiswald Kuijken, Enrico Gatti und Michi Gaigg. Sie unterrichtet am Johann-Joseph-Fux-Konservatorium in Graz Violine, Kammermusik und Volksmusik und leitet das schuleigene Kammerorchester. Seit 2007 hat sie auch einen Lehrauftrag für Historische Spieltechniken und Barockorchester an der Kunstuniversität Graz. Sie konzertiert in unterschiedlichen, vorwiegend eigenen kammermusikalischen Ensembles und Barockorchestern (z. B. barucco, chordae freybergensis, La Gioconda, Armonico Tributo Austria, moderntimes_1800, Rabaskadol, Barocco locco Amsterdam, Spafudla, Neue Hofkapelle Graz) und führt ein reges Konzertleben in vielen Ländern Europas und bei renommierten Festivals.


Michael Hell, Cembalo, Blockflöten & Leitung Der vielfach preisgekrönte Michael Hell studierte von 1992 bis 2003 an der Hochschule für Musik und Theater Hannover in der Blockflötenklasse von Siri Rovatkay-Sohns. Ab 1999 nahm er zusätzlich ein Cembalostudium bei Zvi Meniker auf. Vierfach diplomiert, wandte er sich einem Aufbaustudium für Cembalo, Generalbass und historische Aufführungspraxis bei Jesper Christensen an der renommierten Schola Cantorum Basiliensis zu und erhielt dort 2006 das Diplom mit höchster Auszeichnung. Konzertreisen führten ihn durch ganz Europa, Asien, die USA und Kolumbien. Neben der Arbeit mit seinen Ensembles Austrian Baroque Connection und Musicke’s Pleasure Garden widmet er sich vermehrt auch der barocken Oper. Seit Oktober 2005 unterrichtet Michael Hell Cembalo, Blockflöte und Generalbass an der Kunstuni Graz, seit 2011 hat er dort eine Professur für Cembalo inne.

Kai Wessel, Countertenor Geboren in Hamburg, studierte Kai Wessel Musiktheorie bei Roland Ploeger, Komposition bei Friedhelm Döhl und Gesang bei Ute von Garczynski in Lübeck sowie barocke Aufführungspraxis bei René Jacobs in Basel und bei Peter Kooij in Hilversum. Er erhielt diverse Preise und Stipendien und wurde von Dirigenten wie Philippe Herreweghe, Nikolaus Harnoncourt, William Christie, Ton Koopman, Sylvain Cambreling und Kent Nagano eingeladen. Operngastspiele führten ihn an


die wichtigsten Häuser in ganz Europa, ebenso gastierte er bei bedeutenden Festspielen für barocke oder zeitgenössische Musik. Viele Komponisten schrieben eigens für seine Stimme. Kai Wessel ist Professor für Gesang und Historische Aufführungspraxis an der Hochschule für Musik und Tanz Köln und seit 2014 parallel Dozent für Gesang mit Schwerpunkt zeitgenössische Vokalliteratur an der Hochschule der Künste in Bern.

Ulrich Wedemeier, Barocklaute Ulrich Wedemeier studierte zunächst Klassische Gitarre, danach Laute bei Stephen Stubbs. Neben der internationalen Konzerttätigkeit als Solist und mit namhaften Ensembles der Alten Musik sind regelmäßige CD- und Rundfunkaufnahmen ein Schwerpunkt seiner Arbeit. Mit der Hamburger Ratsmusik erhielt er 2006 einen Echo Klassik für die CD „Lübecker Virtuosen“. Ulrich Wedemeier ist gefragter Gast vieler Opernhäuser. Konzertreisen führten ihn durch ganz Europa, die USA, Südostasien und Japan. Als Spezialist für historische Instrumente spielt er auf seltenen Originalen des 17. bis 19. Jahrhunderts.


Anna Barbara Wagner, Dudelsack & Bauernfidel Anna Barbara Wagner wuchs in einer Musiker-Familie auf, wodurch ihre Musikalität schon früh gefördert wurde. Auch ihr Interesse an Früher Musik wurde hier geweckt. Noch vor dem Schulmusik-Studium an der Hochschule für Musik und Theater München (mit Hauptfach Violine und Schwerpunktfach Gesang) erlernte sie Blockflöte, Violine und Klavier. Seit Herbst 2012 studiert sie Viola da Gamba an der Anton-Bruckner-Universität in Linz, seit Herbst 2013 Gesang an der Universität Mozarteum Salzburg. Auf Kursen erwarb sie Kenntnisse auf Kontrabass, Begleitharfe, Böhmischem Bock und Drehleier.

Sepp Pichler, Dudelsack & Drehleier Sepp Pichler ist Musiklehrer und spielt seit 1987 verschiedene Dudelsackarten. Seit 1991 ist er Referent für Dudelsackkurse in Österreich, Deutschland, Südtirol und Ungarn und arbeitet als Lehrer für Dudelsack am Johann-Joseph-Fux-Konservatorium in Graz. Seine künstlerische Tätigkeit erstreckt sich vom Solistischen über Mitwirkung in diversen Gruppen bis zu Auftritten u. a. am Burgtheater und Volkstheater in Wien, bei Fernsehaufnahmen (ORF, MDR) sowie bei Konzerten und Festivals in Europa und den USA: Les cornemuses


d’Europe in Quimper (F), Dudácký Festival in Strakonice (Cz), Magic-Pipes beim Tanz & Folkfest Rudolstadt (D), Pipes of Magic in Branson, Missouri (USA) u. a. Seit 1989 organisiert Sepp Pichler das „Treffen der Dudelsackund Drehleierspieler“ auf Schloss Freiberg bei Gleisdorf. 1991 erschien die 1. Auflage der Notensammlung „Wer tanzt nach meiner Pfeife?“. Vorführungen in Schulen folgten. Die CD der Gruppe bordunikum präsentiert österreichische Dudelsackmusik aus dem 19. Jahrhundert.

Johannes Silberschneider, Abraham a Santa Clara Der aus Mautern in der Obersteiermark stammende Johannes Silberschneider studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst und am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Sein erstes Theaterengagement führte Johannes Silberschneider von 1983 bis 1985 an das Schauspielhaus Zürich. Es folgten Engagements an zahlreichen Bühnen im deutschsprachigen Raum. Er arbeitete mit Regisseuren wie Hans Hollmann, Peter Palitzsch, Dieter Giesing, August Everding, Peter Zadek und Ruth Drexel. Er ist Ensemblemitglied am Münchner Volkstheater und dort seit 2007 als Kommissar Schilf (Regie: Bettina Bruinier) zu sehen. Seine abwechslungsreiche und internationale Film- und Fernsehkarriere begann Johannes Silberschneider 1981 mit Axel Cortis Fernsehfilm „An uns glaubt Gott nicht mehr“. Es folgten mehr als 60 weitere Fernsehrollen, von „Rommel“ bis „Soko Donau“ und Tatort.


Seit den 1990er-Jahren ist Johannes Silberschneider in zahlreichen internationalen Kinofilmen präsent. Unter der Regie von Herbert Achternbusch drehte er etwa „Niemandsland“ (1991)“ (Wolfgang Murnberger). Er spielte in „Männerpension“ (Detlev Buck), „Das Schloss“ (Michael Haneke) und „Silentium“. Er war Goebbels an der Seite von Penelope Cruz, wirkte in Virgil Widrichs Kurzfilm „Copy Shop“ mit, der 2002 für den Oscar nominiert wurde oder spielte Gustav Mahler im Kinofilm „Mahler auf der Couch“. 2015 reüssierte er in der Verfilmung des Wolf-Haas-Krimis „Das ewige Leben“. 2012 ehrte ihn die Diagonale mit dem Großen Diagonale-Schauspielpreis für Verdienste um die österreichische Filmkultur.

Thomas Höft, Haushofmeister, Konzeption & Regie Thomas Höft arbeitet als Autor, Regisseur und Dramaturg in sehr unterschiedlichen Bereichen der Kunst. Er verantwortete große historische Themenausstellungen in deutschen und österreichischen Museen und schrieb Sachbücher – für „Welt aus Eisen“ wurde er mit dem Österreichischen Staatspreis Buchkunst ausgezeichnet. Vor allem aber ist er mit zahlreichen Theaterstücken und Opernlibretti bekannt geworden. 2006 etwa wurde die Oper „Radek“ mit der Musik von Richard Dünser bei den Bregenzer Festspielen aufgeführt, und 2010 erfolgte an der Wiener Staatsoper die Premiere seiner Oper „Pünktchen und Anton“ nach Erich Kästner zur Musik von Iván Eröd. Durch Götz Friedrich zu ersten Regiearbeiten ermutigt, nimmt die Musiktheaterregie einen kontinuierlich immer gewichtigeren Raum in Thomas Höfts Schaffen ein.


Seit 1994 arbeitet Thomas Höft als Dramaturg der styriarte und seit 2003 auch von Psalm. Von 1999 bis 2001 war Thomas Höft außerdem Intendant des Brandenburger Theaters, von 2004 bis 2005 Intendant des Festivals Pax 2005 und seit 2012 ist er Geschäftsführer der Kölner Gesellschaft für Alte Musik.


Aviso Donnerstag, 21. Juli Samstag, 23. Juli Stefaniensaal, 20 Uhr

Beethoven 9 Beethoven: Sinfonie Nr. 9 in d, op. 125 Genia Kühmeier, Sopran Elisabeth Kulman, Mezzosopran Steve Davislim, Tenor Florian Boesch, Bass Arnold Schoenberg Chor Concentus Musicus Wien Dirigent: Andrés Orozco-Estrada

Als 2005 ein junger Kolumbianer mit Studienanschrift Wien Chef­dirigent des Grazer Orchesters recreation wurde, hätte sich kaum jemand träumen lassen, dass Andrés Orozco-Estrada neun Jahre später eines der bedeutendsten Orchester Europas als Chef leiten würde: das hr-Sinfonieorchester in Frankfurt. Dort gestaltete er heuer einen Beethoven-­ Zyklus: alle neun Sinfonien in vier Konzerten, ganz ähnlich wie bei der styriarte, nur nicht auf historischen Instrumenten. Was Orozco zum Ziel seiner Beethoven-Interpretation erklärte, das wird ihm auch in Graz mit dem Concentus Musicus Wien gelingen. Er wird Beet­hovens Sinfonien „sprechen lassen“, hier die ultimative Neunte in einer ultimativen Besetzung.


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Qualität im Handformat

Dienstag, 15. September 2015

Österreichs unabhängige Tageszeitung

Seriös, unabhängig, unbeugsam

Flexibel im Format, unbeugsam im Inhalt der Standard: als Klassik, Kompakt oder E-Paper Liechtenstein/Wien – Kompakte Länder wie Liechtenstein können aufatmen: Kompaktheit wurde jetzt erstmals offiziell als nützlich nachgewiesen. Dies gelang einer 19-jährigen Abonnentin aus dem Wiener Alsergrund, die nach der neunwöchigen Lektüre des Standardkompakt einen deutlichen Wissensvorsprung gegenüber ihrem sozialen Umfeld aufwies, dabei aber die vorteilhaften Inhalte weiterhin unterwegs und in kürzester Zeit konsumieren konnte. Damit wird auch für die Frage, ob kompakte Lebensmittel wie straff gerollte Dosenfische oder besonders eng gepackte Walnüsse für den Menschen von Vorteil sind, mit einer positiv ausfallenden Antwort gerechnet. In der wissenschaftlichen Community hat die Gewissheit über diesen schon lange vermuteten Vorteil von Kompaktheit einen wahren Kompakt-Boom ausgelöst. Kompakte Studien zu kompakten Themen mit kompakten Ergebnissen erfreuen sich unter Forschern neuer Beliebtheit. Für den kompaktfreudigen Laien gilt, was der Volksmund schon seit Generationen predigt: In der Kürze liegt die Würze. Damit wird auch für die Frage, ob kompakte Lebensmittel wie straff gerollte Dosenfische oder besonders eng gepackte Walnüsse für den Menschen von Vorteil sind, mit einer positiv ausfallenden Antwort gerechnet. Kompaktheit wurde jetzt erstmals offiziell als nützlich nachgewiesen. · http://derStandard.at/Abo ·

Österreich – Immer mehr Menschen suchen Kontakt zu einem flexiblen Partner, der dabei auch ruhig unbeugsam ausfallen darf. Besonderer Wert wird dabei häufig auf Inhalt bei gleichzeitiger Vollständigkeit gelegt. Charakterlich gefestigte Personen mit starker eigener Meinung und Offenheit erwarten von ihrem Gegenüber Seriosität, Unabhängigkeit und sogar Unbeugsamkeit im Inhalt, wenn auch Flexibilität im Format durchaus als Plus gesehen wird. Dass bei der Wahl des Diskurspartners ein Geben und Nehmen auf Augenhöhe Grundvoraussetzung ist, überrascht nicht weiter. Offenheit, Neugierde und Dialogfähigkeit gelten hier als positive Eigenschaften. Man wählt eben besonders umsichtig, wen man täglich beim Frühstück vor sich hat.

Die Zeitung für Leserinnen und Leser im Abo der Standard verbessert Ihre Lebensqualität Waidegg – Das Handformat macht mit der Aktion „Jetzt 3 Wochen gratis testen“ derzeit von sich reden. Max Manus, Österreichs führender Hersteller von Handtellern in Originalgröße, bezichtigt den Standard, seine Kompakt-Ausgabe im Handformat in Anlehnung an seine linke Hand gestaltet zu haben. Eine Klage wird in zweiter Instanz in Erwägung gezogen, in erster Instanz ist sie bereits abhandengekommen. Derzeit geht man in belesenen Kreisen davon aus, dass

das Handformat an sich wohl schon fast so alt ist wie die Hand selbst – oder doch so alt wie das beliebte Gesellschaftsspiel „Schere, Stein, Papier“, in dem jedes Handformat ein anderes schlägt. „Wenn eine Zeitung schon im Handformat erscheint, warum dann bitte ohne Finger?“, soll eine anonyme deutsche Politikerin zu dem Thema gesagt haben, viel eher jedoch stammt die Aussage von dem Rapper HaHaND$, dem Drechsler handfester Sprüche. Ein neuerliches

Gutachten der Argru HAND (Heutige Angehende Neue Denker) will nun einen Zusammenhang zwischen dem Lesen des Handformats in kritischen Kreisen und der Handlichkeit unbeugsamen Journalismus im Allgemeinen herstellen, was wohl insofern als gegeben zu erachten ist, als die Neuen Denker überdurchschnittlich häufig auch Abonnenten einer gewissen Qualitätszeitung – Name der Redaktion bekannt – sind. Nimm das, Max Manus!

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Steirisches Volksliedwerk, Sporgasse 23, A-8010 Graz Tel. +43 / 316 / 908635, Fax +43 / 316 / 908635-55 service@steirisches-volksliedwerk.at, www.steirisches-volksliedwerk.at




Archäologiemuseum Schloss Eggenberg Universalmuseum Joanneum

Tieropfer Töten in Kult und Religion 20.05. – 30.10.2016 Eggenberger Allee 90, 8020 Graz Mi–So, 10–17 Uhr www.archaeologiemuseum.at/tieropfer


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