HERBSTSPAZIERGANG 23. & 24. Oktober 2017
Montag, 23. Oktober 2017, 19.45 Uhr Dienstag, 24. Oktober 2017, 19.45 Uhr
Minoritensaal
Georg Friedrich Händel (1685–1759)
Orgelkonzert in F op. 4/5, HWV 293
in der Bearbeitung für Blockflöte, Streicher und B. c. nach der Blockflötensonate in F, op. 1/11, HWV 369 Larghetto – Allegro – Alla Siciliana – Presto Georg Friedrich Händel
Concerto grosso in D, op. 6/5, HWV 323
Larghetto e staccato – Allegro – Presto – Largo – Allegro – Menuet: Un poco larghetto Henry Purcell (1659–1695)
A New Ground in e minor Andante sostenuto
Francesco Geminiani (1687–1762)
Concerto grosso Nr. 10 in F
für Sopranblockflöte, Streicher & B. c. nach der Violinsonate op. 5/10 von Arcangelo Corelli (1653–1713) Adagio – Allemanda: Allegro – Sarabanda: Largo – Giga: Allegro – Gavotta: Thema con 5 variazioni
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Gottfried (Godfrey) Finger (um 1660–1730)
A Ground in d minor
aus „40 Airs anglois pour la flute“, Livre troisième (Amsterdam 1704) Adagio William Williams (1675–1701)
Sonata in F für 2 Blockflöten und B. c., op. 1/6 „In Imitation of Birds“ aus „Six Sonatas in three parts“ (London 1700) Adagio – Allegro – Grave – Allegro Charles Avison (1709–1770)
Concerto grosso Nr. VI in D
aus „12 Concertos in 7 Parts“ nach Cembalosonaten von Domenico Scarlatti (1685–1787) (London 1744) Largo – Con Furia – Adagio – Vivacemente Antonio Vivaldi (1678–1741)
Concerto in C für Flautino, Streicher und B. c., RV 443 Allegro – Largo – Allegro molto
recreationBAROCK Leitung: Dorothee Oberlinger, Blockflöte Konzertdauer:
Erster Teil: ca. 50 Minuten Pause: ca. 25 Minuten Zweiter Teil: ca. 40 Minuten 3
AD NOTAM
Welcome to a most musical autumn walk through 18th century London! Herzlich willkommen zu einem überaus musikalischen Herbstspaziergang durchs London des 18. Jahrhunderts! Wir begleiten eine Reisegruppe von Grazer Touristen, die sich im Herbst 1739 unter kundiger Führung auf den Weg durch die Hauptstadt Englands machen, immer auf der Suche nach musikalischen Ereignissen. Das Wetter ist scheußlich, aber die Stimmung wunderbar. Aufgepasst! Es geht los.
Händel in der Brook Street
Wo anders sollten wir beginnen als in der Brook Street Nr. 25, dem Heim von George Frideric Handel, Esquire? All jenen, die ihn lieber „Georg Friedrich Händel“ nennen möchten, sei gesagt, dass die Engländer den Umlaut in seinem Namen abgeschafft haben, indem sie den Meister einbürgerten. Sein sächsischer Akzent ist zwar genauso schauerlich wie eh und je, besonders, wenn er zu fluchen beginnt. Doch ansonsten hat er sich im Leben der englischen Hauptstadt bestens eingerichtet. Nur eines kann er auf den Tod nicht ausstehen: unangemeldete Besucher. Ein alter Junggeselle eben – Sie wissen schon! Außerdem hat er immer etwas zu tun: Entweder er komponiert oder er spielt Cembalo oder er probt mit seinen Sängern ein neues Oratorium. Und wenn er einmal nichts zu tun hat, streitet er mit seiner Haushälterin. In keinem Fall ist es ratsam, den Meister zu stören. Wir sollten lieber ums Haus herumschleichen und hören, ob wir ein paar Töne erhaschen können. Ah, eine Blockflöte! A „recorder“, wie die Engländer sagen. Händel bevorzugt das italienische Wort „Flauto dolce“, „süße Flöte“. Und süß klingt sie in der Tat! Können Sie etwas sehen dort oben? Wie, eine junge hübsche Flötistin? Zu Gast bei Händel? Na, das wird wieder ein Gerede geben in der Stadt. 4
Und wenn das Signora Avoglio erfährt, seine Primadonna, dann macht sie ihm gleich eine Szene ... Aber was spielen die denn eigentlich? Das klingt ja wie ein Flötenkonzert mit Streichern und Cembalo. Dabei hat Händel doch gar keines geschrieben, nur Blockflötensonaten ... Richtig, das ist ja auch die schöne F-Dur-Sonate für Flöte und Cembalo, die er schon vor mehr als zehn Jahren komponiert hat. Ich glaube, es war im Frühjahr 1727 kurz nach seiner „Naturalization“. Damals kam ein deutscher Flötist zu Besuch, und Händel hat für ihn diese Sonate geschrieben. Typisch: Kaum taucht eine hübsche Flötistin auf, macht er daraus gleich ein Flötenkonzert. Ich möchte wetten, wir werden es demnächst noch als Orgelkonzert von ihm zu hören bekommen, in irgendeiner Pause seiner Oratorien. Ist es nicht ein hinreißendes Stück? Dieses erste Larghetto so schlicht und ergreifend. Das Allegro berstend vor guter Laune mit den hüpfenden Bässen und den perlenden Läufen der Flöte. Als dritter Satz muss natürlich eine Siciliana in Moll herhalten. Dass die Flöte hier so schön schmachten darf, kommt dem Meister gerade recht. Mal sehen, wie die junge Dame die flinken Triolen im Finale meistert? Brava! Eine so perlende Giga hört man nicht alle Tage, und dann von einer Frau! Wir werden noch herausfinden, um wen es sich handelt. Nun weiter, meine Damen und Herren.
Händel in Lincoln’s Inn Fields Ein echtes Theater darf auf unserem Spaziergang natürlich nicht fehlen, schließlich sind die Londoner besessen vom Theater. Aber nur in drei Häusern kann man Händels Opern und Oratorien hören. Früher war das im King’s Theatre am Haymarket der Fall und noch vor wenigen Jahren in Covent Garden. Diese Saison ist er ins kleine Theater in Lincoln’s Inn Fields umgezogen, weil er einen harten Winter erwartet, wie man sagt. Deshalb will er in einem Haus spielen, das leicht zu heizen ist. Mal sehen, ob er recht behält, der Herbst ist ja schon ungemütlich genug. Hören Sie? Hier probt schon das Orchester. Wie, Sie hören keine Singstimmen? Natürlich nicht, wir sind ja auch hergekommen, um Händels neueste Pausenmusik zu hören. Immer lässt er sich etwas einfallen, um die Pausen seiner Oratorien attraktiv zu machen: mal Orgelkonzerte, mal ein Harfenkonzert. Der neueste Schrei sind seine „Grand Concertos“, zwölf Concerti grossi im Stil von Corelli. In einem Monat hat er sie niedergeschrieben, alle zwölf, eines nach dem andern. Und eines schöner als das andere. 5
Hören Sie doch das grandiose D-Dur-Konzert Opus 6 Nr. 5. Ist es nicht prachtvoll? Aber Moment mal: Diese französische Ouvertüre kenne ich doch. Hat die nicht der Wiener Hoforganist Gottlieb Muffat geschrieben? Natürlich, und Händel hat sich das Thema wieder einmal ganz großzügig „ausgeborgt“, wie er es so gerne zu tun pflegt. Eines muss man ihm lassen: Immer macht er aus den schlichtesten Einfällen der Kollegen klingendes Gold. Dieses Muffat-Thema mit seinen scharf punktierten Rhythmen klingt bei Händel viel großartiger, wie ein prachtvolles Portal zu einem Schloss. Die majestätische Fuge danach hat er für seine „Cäcilienode“ geschrieben, also auch eine Zweitverwertung. Aber das Presto ist ganz neu und frisch: diese knapp abgerissenen Akkorde, dazu die rauschenden Läufe. Das ist im ganz neuen italienischen Stil geschrieben, so wie der fünfte Satz. Er klingt fast wie eine galante Sinfonie von Sammartini. Auf seine alten Tage wird Händel noch ganz jung! Dazwischen muss er natürlich ein bisschen feierlich sein wie der alte Corelli. Und zum Schluss kredenzt er seinem Publikum eines seiner allerschönsten Menuette, damit auch keiner ohne einen „Tune“ im Ohr nachhause geht. Warum leitet der Meister die Probe eigentlich nicht selbst? Ach ja, er ist ja noch mit seiner Blockflötistin beschäftigt ...
Purcell in Westminster Wir haben Glück, meine Damen und Herren: Keine Schlange vor der Westminster Abbey. Schnell hinein! Wir müssen einem großen Komponisten die Ehre erweisen: Henry Purcell. Dort liegt er, im Nordflügel der Abtei, unterhalb der Orgel, auf der er so viele Jahre gespielt hat. Er war erst 36 Jahre alt, als sie ihn hier zu Grabe trugen, mit seiner eigenen Musik, geschrieben für den Trauerzug von Queen Mary. Als seine Kollegen diese Musik zu seinem Begräbnis aufführten, konnten sie vor Schluchzen kaum spielen. Nicht weit von hier ist er geboren worden, als Westminster noch nicht zur City of London gehörte. Was hat Henry Purcell in seinem kurzen Leben nicht alles überstanden: die große Pest von 1665, den großen Brand von 1666, die Auseinandersetzungen um die StuartKönige und die „Glorious Revolution“. Doch immer hat ihn seine Musik auf sicherem Grund getragen. Vielleicht hat er deshalb so viele „Grounds“ geschrieben. So nennt man in England die Passacaglias und Ciacconen, wenn die Bass-Stimme ein kurzes Grundthema ständig wiederholt, während die Oberstimme darüber immer neue Fiorituren und ausdrucksvolle Melodien erfindet. Spielt da 6
nicht jemand einen „Ground“ von Purcell? Ist das nicht schon wieder die Flötistin von vorhin? Und wer begleitet sie? Natürlich Herr Händel. Dachte ich mir doch, dass wir die beiden noch einmal wiedertreffen werden. Offenbar sind sie ja unzertrennlich. Immerhin spricht Händel immer in höchsten Tönen von Purcell: „Wenn der noch lebte, stünde ich nicht hier!“ hat er gesagt. Wie wahr!
Geminiani in Dublin
Schade, dass Sie sich für Ihren Besuch in London den Herbst 1739 herausgesucht haben. Sie werden nämlich den größten Geiger unserer Stadt hier nicht antreffen. Francesco Geminiani weilt gerade in Dublin, wo er sich einen besonders schönen Saal hat einrichten lassen, um Konzerte zu geben und Gemälde zu verkaufen. Sie haben richtig gehört: Kunsthandel ist seine Spezialität. Wer weiß, auf welchen Wegen er diese Kunstwerke aus Italien herausschmuggelt, das wollen wir lieber nicht wissen. Angeblich verdient er mit dem Bilderhandel mehr als mit seiner Musik. Geminiani stammt aus der schönen Stadt Lucca in der Toskana, einer wahren Kunstmetropole, daran muss es wohl liegen. Studiert hat er angeblich bei Corelli in Rom, obwohl Händel sagt, dass er ihn dort gar nicht angetroffen habe. Wie dem auch sei: Als Geminiani 1714 in London ankam, gab er sofort ein Konzert mit Händel im Kensington Palace für Prince George. Damit war seine Karriere gemacht. Noch nie hatten die Engländer einen solchen Musiker auf der „Fiddle“ gehört wie ihn. Seine Violinsonaten und Concerti grossi sind äußerst beliebt, am meisten mögen die Londoner aber seine Bearbeitungen der Violinsonaten von Corelli. Sogar die berühmte „Follia“ hat er für Streichorchester arrangiert. Gehen Sie in irgendeinen Inn oder Pub, wo anständig Musik gemacht wird, und Sie werden garantiert eine Corelli-Bearbeitung von Geminiani zu hören bekommen.
Bei den Royals
Finden Sie nicht, dass es Zeit wird, bei den Royals vorbeizuschauen? Aber wo sollen wir sie besuchen? Was im London des Jahres 1739 wirklich noch fehlt, ist ein großer Königspalast. Man weiß nie, ob Seine Majestät gerade in St James weilt oder in Whitehall, in Chelsea oder in Kensington bei seinem Sohn. Jüngst haben sich der Prince of Wales und sein Vater ja wieder ein wenig besser vertragen, seit Queen Caroline verstorben ist. Zwar sind King George und Prince Frederick immer noch nicht ein Herz und eine Seele, aber wenigstens wird der alte Händel nicht mehr zwischen ihren 7
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Mühlen zermahlen. Da England gerade einen sinnlosen Krieg gegen Spanien begonnen hat, dürfte Ihre Majestät beim Manöver sein – King George II. liebt das Militär. Sein Sohn wird vermutlich Cello spielen im Kensington Palace, also schauen wir doch dort vorbei. Hören Sie das? Flötentöne, schon wieder! Sie hat es wieder geschafft. Unsere Flötistin spielt vor dem Prince of Wales, nein: Er begleitet sie sogar auf dem Cello. Wie gut, dass sie einen „Ground“ vom alten Godfrey Finger ausgesucht hat, das überfordert den Prinzen nicht. Was für eine edle Musik aus den alten Zeiten von Queen Anne! Schon vor mehr als 30 Jahren hat der Verleger John Walsh diesen Band mit Grounds herausgebracht, „The Division Flute“: lauter einfache Bässe der damals berühmten Meister, über denen die Flöte ihre ganze Virtuosität zeigen kann. Prince Frederick muss sich nicht sonderlich konzentrieren. Während er ständig denselben Grundbass wiederholt, kann er getrost der zauberhaften Flötistin zuhören und zusehen, wie sie sich immer mehr in Rage spielt. Und sie hat sogar noch einen Trumpf im Ärmel: die „Sonata in Imitation of Birds“ von William Williams. Die ist zwar noch ein paar Jährchen älter als der Ground von Finger, aber Prince Frederick liebt alles, was mit der Natur zusammenhängt, und besonders die Vögel. Dieses Vogelgezwitscher in Noten wird ihm sicher gefallen. Seinerzeit, im Jahr 1700, glaubte man, dieser William Williams könnte der neue Purcell werden. Doch dann ist er ganz plötzlich verstorben, mit 25 Jahren. Schade um ihn!
Avison in der James Street Eine letzte Station haben wir noch vor uns: Hickford’s Room in der James Street. Sie müssen wissen, dass es in London keine Konzertsäle gibt. Entweder man geht ins Theater, um Konzerte zu hören, wie in Händels Oratorien, oder man trifft sich in einem Inn oder Pub, um Orchesterkonzerte zu erleben, denn die Gastwirte haben die größten Räume. Die Orchester bestehen meistens aus Profis und sehr fähigen Laien, aus Hofmusikern, Kirchenmusikern und Bierfiedlern, alles gemischt. Warum wir ausgerechnet zu Hickford’s Room gehen? Weil hier, und nur hier, die Concerti von Charles Avison gespielt werden. Vor fünf Jahren hat er hier seine Karriere begonnen, bevor man ihn zum Domorganisten in Newcastle ernannte. Was für eine Verschwendung! Dabei hatte Avison in London so viel Sensation gemacht mit seinen Bearbeitungen von Scarlatti-Sonaten. Sie wissen, wovon ich spreche? Domenico Scarlatti, der Sohn des großen Alessandro, hat am Spanischen Hof 9
Inserat Auenbrugger fehlt noch! Die kleine feine Weinbar am Südtiroler Platz! Ein gutes Glas Wein und kleine feine Speisen, so kann der Tag enden. Küche bis mindestens 22:30 Uhr | Freitag und Samstag bis 23:00 Uhr. Öffnungszeiten:
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diese unglaublich schweren Cembalosonaten komponiert, und Avison ist es gelungen, sie in Concerti grossi zu verwandeln. Ganz egal, was die Londoner an Musik lieben: Am Ende wird daraus immer ein Concerto grosso. In Hickford’s Room weiß man, wie man diese Werke zu spielen hat.
Zum Schluss Vivaldi
Doch, was muss ich sehen? Schon wieder unsere Blockflötistin. Da glaubt man, in der Hochburg des Concerto grosso angekommen zu sein, und was spielt sie? Vivaldi! Ausgerechnet den Venezianer, den rothaarigen Priester mit seinen rauschenden Sequenzen, die alle gleich klingen. Aber Moment! Sie gibt eine Erklärung ab: Jetzt haben wir des Rätsels Lösung. Die junge Dame ist Venezianerin. Sie hat bei Vivaldi am Ospedale della Pietà studiert, erst die Geige, dann die Flöte bei Maestro Sieber. Nun reist sie als Virtuosin durch die Welt, um den Männern zu zeigen, dass auch Frauen die Blasinstrumente beherrschen. Solche Töne in England! Einige Damen im Publikum applaudieren. Wo kommen wir denn da hin, wenn plötzlich die Frauen uns Männern die Flötentöne beibringen? Und dann auch noch auf einer so winzigen Flöte. Ich bin ganz verwirrt: Ist das jetzt eine G- oder C-Flöte, eine Sopranflöte, ein Sopranino oder Ottavino? Da kennt sich ja keiner mehr aus. Und dann diese schwindelerregende Musik! Der erste Satz klingt wie ein Seesturm, die Solopassagen der Flöte wie Kaskaden in einem Barockbrunnen. Und dann erst das Largo ... wieder eine Siciliana, wieder in Moll. Wieder schmachtet die Flöte so unwiderstehlich. Ich kann Händel verstehen: Bei diesen Flötentönen ist jeder Widerstand zwecklos.
Josef Beheimb
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DIE INTERPRETEN
Dorothee Oberlinger, Leitung & Blockflöten
1969 in Aachen geboren, studierte Dorothee Oberlinger Blockflöte in Köln, Amsterdam und Mailand. Als „Instrumentalistin des Jahres“ wurde sie 2008 mit dem renommierten Musikpreis Echo Klassik für ihre CD „Italian Sonatas“ ausgezeichnet. Ihr Debüt gelang ihr 1997 mit dem 1. Preis im internationalen Wettbewerb SRP/Moeck U.K. in London und einem anschließenden Konzert in der Wigmore Hall. Seitdem ist Dorothee Oberlinger regelmäßig zu Gast bei den großen Festivals und Konzertreihen in ganz Europa, Amerika und Asien und spielt als Solistin mit dem von ihr 2002 gegründeten Ensemble 1700 sowie mit renommierten Barockensembles und Orchestern wie den Sonatori de la Gioiosa Marca, Musica Antiqua Köln, der Akademie für Alte Musik Berlin, London Baroque, der Academy of Ancient Music oder Zefiro. Neben ihrer intensiven Beschäftigung mit der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts widmet sich Dorothee Oberlinger immer wieder auch der zeitgenössischen Musik, so wirkte sie an der jüngsten CD „Touch“ des Schweizer Pop-Duos Yello mit. Seit 2009 ist sie Intendantin der traditionsreichen Arolser Barockfestspiele und seit 2004 Professorin an der Universität Mozarteum Salzburg, wo sie das dortige Institut für Alte Musik leitet.
recreationBAROCK
Mit vielen wichtigen Interpreten der Alten Musik, von Jordi Savall über Roy Goodman bis zu Paul Goodwin, hat recreation – GROSSES ORCHESTER GRAZ, das 2002 aus dem Orchester der Grazer Symphoniker hervorging, schon Programme erarbeitet. Unter der Intendanz von Mathis Huber und 13
HAUS
DER
KUNST
Galerie · Andreas Lendl A-8010 GRAZ · JOANNEUMRING 12
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mit Stefan Vladar als Chefdirigenten präsentierte das Orchester in der Saison 2002/03 einen ersten eigenen Konzertzyklus, der vom Grazer Publikum mit Begeisterung angenommen wurde. Außer in seinen Konzertzyklen in Graz ist das Orchester, das seit der Saison 2004/05 vom Bankhaus Krentschker gesponsert wird, regelmäßig bei der styriarte zu hören gewesen und bildet auch die Basis des 2014 neu gegründeten styriarte Festspiel-Orchesters, es gastierte im großen Wiener Musikvereinssaal, in der Alten Oper Frankfurt, beim steirischen herbst, beim Jazzsommer Graz u. a. m. Mit seinem damaligen Chefdirigenten Michael Hofstetter, selber ein ausgewiesener Originalklangspezialist, ging das Orchester dann noch einen Schritt weiter: Mit gewohntem Elan, aber auf Darmsaiten und in alter Stimmung konzentrierte sich eine Extraformation aus dem Orchester recreation unter dem Namen recreationBAROCK auf die historische Aufführungspraxis und gab ihr Debüt 2012 gleich im renommierten Festival styriarte, wo es seither jährlich auftrat. Im Frühjahr 2013 war das Ensemble auf kleiner Frankreich-Tournee und feierte in der Chapelle Royale in Schloss Versailles und in der Chapelle de la Trinité in Lyon einen großen Erfolg. Im Sommer 2015 war recreationBAROCK gemeinsam mit Valer Sabadus nicht nur bei der styriarte, sondern mit zwei verschiedenen Programmen höchst erfolgreich auch bei der Schubertiade in Hohenems zu hören. 2016 feierte man mit Glucks „Orfeo“ und einem Konzertprojekt große Erfolge bei den internationalen Gluck-Opern-Festspielen Nürnberg.
DIE BESETZUNG
Violine 1 • Harald Martin Winkler* (Konzertmeister) • Heidemarie Berliz • Marina Bkhiyan • Violine 2 • Albana Laci* • Lorena Padrón Ortíz • Toshie Shibata • Viola • Ingeburg Weingerl-Bergbaur • Simona Petrean • Violoncello • Ruth Winkler* • Kontrabass • Tim Dunin • Blockflöte • Marita Gehrer • Cembalo • Iga Anna Zakrzewska* * Orchestersolisten 15
AVISO
Montag, 13. November 2017 Dienstag, 14. November 2017 Stefaniensaal
IN BESTER LAUNE
Mit Wiener Klassik von ansteckend guter Laune vertreibt Michael Hofstetter jeden Anflug von November-Trübsal. Mozarts Tänze versprühen Faschingslaune mitten im Herbst. Haydns funkensprühendes zweites Cellokonzert ist bei Natalie Clein in besten Händen. Auch das Adagio aus seiner Sinfonie Nr. 13 verwandelt sie in blühenden Cellogesang. Nur die c-Moll-Sinfonie von Kraus öffnet ein Fenster zum pathetischen Stil seines Idols Gluck. Als der „schwedische Mozart“ 1783 nach Wien kam, bescheinigte ihm Haydn „einen großen Stil“.
Joseph Martin Kraus: Sinfonie in c Joseph Haydn: Cellokonzert Nr. 2 in D, Hob. VIIb:2 & Sinfonie Nr. 13 in D Wolfgang Amadeus Mozart: Menuette aus KV 461
Natalie Clein, Cello recreation – Großes Orchester Graz Dirigent: Michael Hofstetter
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Organisation: Gertraud Heigl Inspizient: Matti Kruse
Hauptsponsor:
recreation wird gefördert von
Wir stillen
Medienpartner:
Impressum: Medieneigentümer: Steirische Kulturveranstaltungen GmbH A-8010 Graz, Sackstraße 17 Telefon: 0316.825 000 (Fax -15) info@styriarte.com Redaktion: Claudia Tschida Grafik: Cactus Design Druck: Medienfabrik Graz – 21434-2017 18
AVISO
Montag, 11. Dezember 2017, 19.45 Uhr Dienstag, 12. Dezember 2017, 19.45 Uhr Mittwoch, 13. Dezember 2017, 19.45 Uhr Minoritensaal
WEIHNACHTEN IN DRESDEN
Am Dresdner Hof Augusts des Starken wurde auch Weihnachten zum prunkvollen Ereignis: Hofkapellmeister Heinichen komponierte eine Pastorale für die Heilige Nacht und ein Hirtenkonzert für vier Blockflöten. Der jugendliche Bachschüler Goldberg brillierte in einem eigenen Cembalokonzert. Konzertmeister Pisendel wählte ein Violinkonzert seines Lehrers Vivaldi aus, und Telemann steuerte ein raffiniertes Bläserkonzert bei. 300 Jahre später stellen zwei Virtuosinnen der Alten Musik den Männerclub von damals spielend in den Schatten: Maria Bader-Kubizek an der Violine und Eva Maria Pollerus am Cembalo.
Heinichen: Konzert in C für 4 Blockflöten, SeiH 211 Pastorale per la Notte di Natale Goldberg: Cembalokonzert in D Telemann: Concerto in A für Oboe d’amore, TWV 51:A2 Concerto in B, TWV 54:B2 Hasse: Concerto in B Vivaldi: Violinkonzert in a, op. 9/5
Eva Maria Pollerus, Cembalo recreationBAROCK Leitung: Maria Bader-Kubizek, Violine 19