Programmheft

Page 1

BACH AN DER KRIPPE 3., 4., 5. & 6. Dezember 2016



Samstag, 3. Dezember 2016, 19.45 Uhr Sonntag, 4. Dezember 2016, 19.45 Uhr Montag, 5. Dezember 2016, 19.45 Uhr Dienstag, 6. Dezember 2016, 19.45 Uhr Minoritensaal

Johann Sebastian Bach Konzert für zwei Cembali in C, BWV 1061 Allegro – Adagio – Fuga: Vivace

Sinfonia aus dem „Weihnachtsoratorium“, BWV 248 (Transkription für zwei Cembali)

Konzert für zwei Cembali in c, BWV 1062 Allegro – Andante e piano – Allegro assai

1


Wilhelm Friedemann Bach (1710–1784) aus „Concerto für zwei Cembali in F“, Fk 10 Allegro ma moderato

Pietro Locatelli (1695–1764) Concerto grosso in f, op. 1/8, „Weihnachtskonzert“ Largo – Grave – Vivace – Grave – Largo andante – Andante – Pastorale: Largo andante

Antonio Vivaldi (1678–1741) Concerto per 4 violini e violoncello in h, op. 3/10, RV 580 Allegro – Largo. Larghetto – Adagio. Largo. Allegro

Eva Maria Pollerus, Cembalo recreationBAROCK Leitung: Stefan Gottfried, Cembalo

Konzertdauer: Erster Teil: ca. 40 Minuten Pause: ca. 25 Minuten Zweiter Teil: ca. 40 Minuten

Hörfunkübertragung: Sonntag, 18. Dezember, 20.04 Uhr, Radio Steiermark

2


AD NOTAM

Bach an der Krippe Einen drastischeren Gegensatz kann man sich kaum vorstellen als den zwischen der „Vorweihnachtszeit“ heutiger Prägung mit ihren Weihnachtsmärkten und ihrem kollektiven Kaufrausch und der stillen Adventszeit im lutherischen Leipzig des 18. Jahrhunderts. Der „Adventus“ war in Leipzig „Tempus clausum“: Vom ersten Advent bis zum ersten Weihnachtstag hatte die Figuralmusik im Gottesdienst zu schweigen, wie vieles andere, was die Leipziger sonst vergnügte, darunter auch das Musizieren in den Kaffeehäusern. Zwar hatte sich Bachs Vorgänger Kuhnau darüber beklagt, dass die Studenten und selbst seine Thomasschüler in den Kaffeehäusern auch während der „stillen Zeit“ musizierten, von Bach ist solcher Regelverstoß aber nicht überliefert. Er brauchte die Adventzeit dringend, um die aufwendigen Kantaten des Weihnachtsfestes in Ruhe vorzubereiten. Gelegentlich beantragte er Urlaub, um bei Hofe in Dresden oder Köthen seine „Auffwartung“ zu machen. Besonders aber seine Familie durfte sich im Advent auf allerlei Hausmusik freuen. Advent in Leipzig: Concerto C-Dur, BWV 1061 Wenn sich Bach in den frühen 1730er-Jahren an eines der Cembali in der Kantorenwohnung setzte, wird er wohl selten allein geblieben sein. Sein drittältester Sohn Johann Gottfried Bernhard gesellte sich mit der Traversflöte hinzu, der Älteste Friedemann mit der Geige. Carl Philipp Emanuel schickte sich mit noch nicht 20 Jahren an, der beste Cembalist der Brüder zu werden. Also wird er sich gelegentlich an ein zweites Cembalo gesetzt und mit dem Vater um die Wette gespielt haben. Genau so darf man sich die Entstehung des C-Dur-Konzerts BWV 1061 vorstellen: als Improvisation von Vater und Sohn an zwei Cembali. Bach hat dieses Doppelkonzert zunächst als Duo 3


ohne Begleitung komponiert, wobei seine zweite Frau Anna Magdalena die beiden Cembalostimmen der Urfassung abschrieb. Da sie ebenfalls eine vorzügliche Cembalistin war, könnte Bach das C-Dur-Konzert auch mit ihr gespielt haben – freilich nur hinter den Türen der Thomasschule. Im Collegium Musicum waren ausschließlich Männer zugange. Erst nachträglich hat Bach im ersten und letzten Satz des C-Dur-Konzerts ein vierstimmiges Streichorchester hinzugefügt, um dieses prachtvolle Concerto auch im Zimmermann’schen Kaffeehaus auf der Katharinen­ straße aufführen zu können. Von März 1729 bis zum Frühjahr 1737 und noch einmal von Oktober 1739 bis Mai 1741 leitete Bach im noblen Etablissement des „Coffetiers“ Zimmermann wöchentliche Orchesterkonzerte mit seinem eigenen Ensemble, dem „Bachischen Collegium Musicum“. Dieses StudentenOrchester mit seinen bis zu 40 klingenden Stimmen war bald über die Grenzen Sachsens hinaus berühmt, so dass die Konzerte zu Messezeiten verdoppelt werden mussten. Normalerweise dirigierte Bach sein Collegium Musicum jeden Freitagabend von 20 bis 22 Uhr, während der Leipziger Messe aber zusätzlich am Mittwochabend. Im Februar 1733 brachte die Landestrauer nach dem Tod Augusts des Starken eine Unterbrechung. Als die Konzerte im Juni wieder anfingen, ließ Bach in der Zeitung verkünden, es werde „dabey ein neuer Clavicimbel, dergleichen allhier noch nicht gehöret worden“, zu erleben sein. Vermutlich war es dieses neue Cembalo, das ihn zur Serie seiner Cembalokonzerte inspirierte. Von seinen eigenen acht Cembali hatte Bach ständig einige vermietet: an den Coffetier Zimmermann, an andere Leipziger Gastronomen, die sich auf Hochzeiten oder Beerdigungen spezialisiert hatten, oder an adlige Schüler. Also war es leicht, ab 1733 in Zimmermanns Kaffeehaus auch Konzerte für zwei Cembali mit Streicherbegleitung aufzuführen. Zur Musik 1. Satz, Allegro: Die Vorgeschichte als Cembaloduo ist dem Konzert BWV 1061 noch anzuhören: Im ersten Satz verdoppeln die Streicher meistens die Cembalostimmen oder treten klangfüllend hinzu. Das temperamentvolle Anfangsthema mit seinem Triller wird durch den Streicherklang deutlich vom Thema der Solisten abgesetzt, das in kräftigen daktylischen Rhythmen aufsteigt. Vollgriffige Akkorde geben dem ganzen Satz ein prachtvolles Gepräge, wobei seine rauschenden Sechzehntel immer wieder vom Triller des Hauptthemas „angestoßen“ werden. 4


2. Satz, Adagio: Im a-Moll-Mittelsatz bleiben die beiden Solisten unter sich. Im zarten Klang eines innigen Dialogs spielen sie einander eine Melodie im schwingenden Sechsachteltakt zu – vielleicht eine Liebeserklärung Bachs an seine Frau Anna Magdalena? 3. Satz, Fuga: Die Schlussfuge des C-Dur-Konzerts ist eine der prachtvollsten, die Bach geschrieben hat, und mit 140 Takten eine der längsten. In den späteren Abschriften trägt sie die Tempoanweisung „Vivace“, was ebenso wie der Alla Breve-Takt auf ein sehr schnelles Tempo hindeutet. Das Fugenthema steigt erst jubelnd auf, um sich dann in einer Sechzehntelkaskade in die Tiefe zu schwingen und mit kraftvollem Staccato zu schließen. Seine vierstimmige Ausarbeitung bleibt zunächst den beiden Cembalisten überlassen. Erst spät treten die Streicher hinzu und setzen diesem grandiosen Finale die Krone auf. Weihnachten in Leipzig: Hirtensinfonie Es folgt eine Weihnachtspastorale Johann Sebastian Bachs. Stefan Gottfried und Eva Maria Pollerus haben dafür die Hirtensinfonie aus dem zweiten Teil des Weihnachtsoratoriums für zwei Cembali bearbeitet. Bei diesem Satz handelt es sich um eine Darstellung der musizierenden Hirten auf den Feldern von Bethlehem. Bach fasste dieses Bild im Original in einen galanten Dialog zwischen sanft singenden Geigen und Flöten im Siciliano-Rhythmus und einem Quartett aus vier Oboen. Letztere imitieren den Klang eines Dudelsacks. Bach dachte dabei nicht, wie Händel, Corelli oder Locatelli, an die römischen „Zampognari“, also an jene Hirtenmusiker, die alljährlich zu Weihnachten aus den Abruzzen in die Ewige Stadt kommen, um auf Schalmei und Dudelsack zu musizieren, auf „Pifa“ und „Zampogna“. Bach hat diese römische Weihnachtsmusik nie gehört. Seine Vorstellung vom Dudelsack war von den heimischen Viehhirten Thüringens und von den „Bockpfeifern“ Polens geprägt, die er in Dresden und bei der Leipziger Messe hören konnte. Advent in Dresden: Concerto c-Moll, BWV 1062 Die Adventzeit 1736 nutzte Bach für einen Ausflug in die kursächsische Residenz Dresden, wo er hoch willkommen war. Gerade erst war die neue Silbermannorgel in der Frauenkirche fertiggestellt worden. Keiner hätte ihren Klang würdiger unter Beweis stellen können als Bach, der am Vorabend 5


des ersten Advent ein viel gepriesenes Orgelkonzert hab. Am nächsten Morgen, dem 2. Dezember, feierte er den Adventgottesdienst in der Dresdner Sophienkirche, wo sein ältester Sohn Friedemann seit drei Jahren Organist war. Die dortige Silbermann-Orgel war die größte und prächtigste in Dresden. Kaum vorstellbar, dass sich Bach nicht auch an diesem Instrument hören ließ und mithilfe der befreundeten Hofmusiker eine eigene Adventkantate aufführte. Zum Abschluss dieser festlichen Tage musste er bei Hofe seine Aufwartung machen, um das Dekret seiner Ernennung zum „Königlich Polnischen und Churfürstlich Sächsischen Hof-Compositeur“ entgegenzunehmen. Es war bereits am 19. November ausgestellt worden und der eigentliche Grund für seine Dresdner Reise. Wie der Bachforscher Hans-Joachim Schulze vermutet, hing all dies offenbar mit dem Doppelkonzert für zwei Cembali c-Moll, BWV 1062, zusammen. Bach hat diese Bearbeitung seines Doppelkonzerts für zwei Violinen auf Papier geschrieben, das er nur zwischen August 1736 und Januar 1737 verwendete. Die Überarbeitung der Vorlage zeigt Spuren der Eile. Bach könnte dieses Arrangement kurzfristig im November 1736 vorgenommen haben, um für Dresden gerüstet zu sein, denn dort schätzte man das Musizieren an „2 Flügeln“ ganz besonders. Möglicherweise hat Bach seinen Auftritt vor Kurfürst Friedrich August II. also nicht alleine am Cembalo absolviert, sondern im Doppelkonzert mit seinem Sohn Friedemann, begleitet von einem Streichquartett der Hofkapelle. Der Originaltitel des Konzerts lautet nämlich: „Concerto a due Clavicembali obligati, 2 Violini, Viola e Violoncello di Bach“. Von einem Violone oder Kontrabass ist dabei nicht die Rede. Wenn Bach dieses Doppelkonzert später in Leipzig aufführte, saß keiner seiner Söhne am zweiten Cembalo: Carl Philipp studierte mittlerweile in Frankfurt an der Oder, Friedemann hatte seinem Dienst in Dresden nachzugehen. Der drittälteste Sohn Johann Gottfried Bernhard wurde Mitte Januar 1737 Organist an der Jakobikirche in Sangerhausen. Also kam als zweiter Cembalist nur Bachs Schüler Johann Ludwig Krebs in Frage, der damalige Cembalist des Bachischen ­Collegium Musicum. Mit ihm dürfte Bach sein c-Moll-Doppelkonzert Anfang 1737 in Leipzig ge­-­ spielt haben, bevor er im Frühjahr die Leitung des Collegium Musicum für längere Zeit abgab. Zur Musik 1. Satz, Allegro: Wer Bachs d-Moll-Doppelkonzert für zwei Violinen liebt, wird sich mit dem so anders gearteten Klang der beiden Cembali in BWV 1062 nicht gleich anfreunden können. 6


Freilich unternahm Bach alles, um den Mangel an einem tragenden Ton bei den Cembali vergessen zu lassen. Der erste Satz ist eine vierstimmige Streicherfuge, deren energisches Thema Bach aus einer Opernarie von Tommaso Albinoni übernahm. Dazwischen treten die Cembali mit virtuosen Soli hervor, und zwar in brüderlicher Parität. Die beiden linken Hände hat Bach so verschwenderisch mit Gegenstimmen angereichert und dazu die Streicherbegleitung verstärkt, dass man die beiden Soloviolinen in diesem Satz kaum vermisst. 2. Satz, Andante e piano: Sehr viel problematischer erscheint der Mittelsatz. Hier musste Bach das Kunststück vollbringen, eine süße Pastoralmusik für zwei kantable Sologeigen in F-Dur in ein sehr viel robusteres Cembaloduo in Es-Dur zu verwandeln. Dazu beschleunigte er das Tempo zum Andante und schrieb durchwegs „piano“ vor. Die Streicherbegleitung der Vorlage behielt er bei. Sie streut über den Dialog der beiden Soloinstrumente genügend Puderzucker aus, um den Eindruck einer weihnachtlichen Pastorale auch in der Cembalofassung zu erwecken. 3. Satz, Allegro assai: Ruppig kommt das Finale daher, mit einem der mürrischsten Themen, die Bach jemals geschrieben hat. Im Original gehen hier die Sologeigen nahtlos in die Tuttistreicher über, ein Effekt, der in der Cembalobearbeitung verloren geht. Dafür können die Cembalisten mit ihren raumgreifenden Akkorden den „Drive“ dieses Satzes nach Belieben vorantreiben, vor allem gegen Ende, wo Bachs Musik immer stürmischer wird. Dresdner Konzertsatz von Friedemann Dass Bach sein c-Moll-Doppelkonzert für zwei Cembali in Dresden mit seinem Sohn Friedemann aufführte, ist umso wahrscheinlicher, als dieser während seiner Dresdner Jahre ein eigenes „Concerto“ für zwei Cembali komponierte, allerdings ohne Streicherbegleitung – ganz so wie die Urfassung des väterlichen C-Dur-Konzerts. Bach war so stolz auf das F-Dur-Concerto seines Ältesten, dass er es eigenhändig abschrieb und mit nach Leipzig nahm. Das Musizieren auf zwei Cembali war für die Bache sozusagen ein Lebenselixier. Dies spürt man auch im umfangreichen Kopfsatz des F-Dur-Konzerts von Friedemann: Mit seinen fast acht Minuten Länge, dem kunstvollen Modulieren und den virtuosen Passagen ist er ein echter Konzertsatz. Die Melodik dagegen ist vom galanten Stil des Dresdner Hofs geprägt. Ein Leipziger Studienfreund der Bachsöhne bemerkte über Friedemann Bach: „er kehrte den etwas affektierten Elegant heraus“. Seinem FDur-Concerto ist dies anzuhören. 7


Weihnachtskonzert von Locatelli Wenn man bedenkt, dass Bach für ein knappes Jahrzehnt seines Lebens fast jede Woche ein Orchesterkonzert dirigierte, kann man sich leicht vorstellen, wie umfangreich das Repertoire seines Collegium Musicum gewesen sein muss. Außer Bachs eigenen Werken haben sich davon nur Rudimente erhalten. Man weiß, dass er in Leipzig die „Tafelmusik“ von Telemann dirigierte und Ouvertüren von Fasch. Auch gewisse Spuren seines italienischen Repertoires finden sich unter seinen Abschriften und Bearbeitungen. Um 1734 kopierte er das Concerto grosso f-Moll aus dem Opus 1 von Pietro Locatelli. Der berühmte Geiger aus Bergamo, der in Rom bei Corelli studierte, hatte sein Opus 1 bereits 1721 veröffentlicht. Dass Bach dieses Konzert im altmodischen römischen Stil noch Mitte der 1730erJahre in Leipzig dirigierte, lag sicher an den beiden strengen Fugen, die es enthält. Die erste ist ein Vivace im geraden Takt, umrahmt von drei höchst tiefsinnigen langsamen Sätzen voller Vorhaltsdissonanzen und römischer Feierlichkeit. Die zweite Fuge ist im tänzerischen Rhythmus geschrieben und folgt auf ein Menuett. Der Sinn dieser insgesamt sechs Sätze in der düsteren Tonart f-Moll erschließt sich erst ganz zum Schluss: Unvermutet setzen die Sologeigen mit einer süßlichen Pas­torale in F-Dur ein, einem Weihnachtsstück voller Zitate aus der Musik der „Zampognari“. ­Locatellis f-Moll-Konzert ist also nichts anderes als ein Weihnachtskonzert – ein „Concerto per la notte di Natale“, zu musizieren in der Heiligen Nacht. Bach wird dieses Stück im Zimmermann’schen Kaffee­haus besonders gerne im Januar dirigiert haben, noch im Dunstkreis des Weihnachtsfestes. Weihnachten mit Vivaldi Dass Antonio Vivaldis h-Moll-Konzert Opus 3 Nr. 10 zu den Lieblingen des Leipziger Publikums gehörte, kann man an einem einfachen Umstand ablesen: Bach unterzog es einer Bearbeitung für vier Cembali und Streicher, die sein Schwiegersohn Johann Christoph Altnickol in Leipzig abschrieb. Vermutlich gehörte der junge Bariton und Cembalist, der im Januar 1749 Bachs Tochter Elisabeth Juliana heiratete, selbst zu den vier Cembalosolisten. Auf seine Abschrift der Bearbeitung schrieb er: „Concerto da Vivaldi accomodato a 4 Cembali da Gio. Seb. Bach“ („Konzert von ­Vivaldi, bearbeitet für 4 Cembali von Joh. Seb. Bach“). Um welches Vivaldi-Konzert es sich handelte, musste Altnickol nicht dazu schreiben: Jeder Kenner kannte Vivaldis Opus 3, den berühmten Zyklus „L’estro armonico“, insbesondere das h-Moll-Konzert für vier Violinen, op. 3 Nr. 10. 8


In unserem Programm erklingt aus naheliegenden Gründen nicht Bachs Bearbeitung, sondern Vivaldis Original. Im Kopfsatz entzündet sich das Alternieren der vier Sologeiger an einem Thema von nicht zu übertreffender Prägnanz. Im Mittelsatz umrahmen kraftvolle punktierte Rhythmen eine oszillierende Klangfläche der Solo-Geigen und Tuttistreicher. Die Krone ist sicher das Finale. Gegen die tänzerische Wucht seines Themas und den Rausch der virtuosen Passagen ist jeder Widerstand zwecklos.

Josef Beheimb

9


Die Joanneumskarte zum Spezialtarif Mit Ihrem Abonnement 2016/2017 für die Konzertreihen von „recreation – GROSSES ORCHESTER GRAZ“ erhalten Sie die Joanneumskarte um nur 13 € pro Person (statt 45 €). Damit können Sie 12 Monate lang alle 12 Standorte des Universalmuseums Joanneum besuchen! Bestellung unter: www.joanneumskarte.at/recreation Informationen zur Joanneumskarte: www.joanneumskarte.at Alle Museen im Überblick: www.museum-joanneum.at/standorte Aktion gültig bis 15.06.2017 für alle Neukunden des Universalmuseums Joanneum! Nähere Informationen erhalten Sie auch im styriarte-Kartenbüro, Sackstraße 17, 8010 Graz

10


DIE INTERPRETEN

Stefan Gottfried, Leitung & Cembalo Der gebürtige Wiener studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Cembalo, Klavier, Komposition und Musikpädagogik sowie Generalbass und historische Tasteninstrumente an der Schola Cantorum Basiliensis, daneben Horn am Konservatorium Wien und Mathematik an der Technischen Universität Wien. Es folgte eine vielfältige internationale Konzerttätigkeit (Cembalo, Hammerklavier und Klavier) als Solist, Kammermusikpartner und Continuospieler in Ensembles mit historischen Instrumenten (u. a. Concentus Musicus Wien, Bach Consort Wien, Wiener Akademie) und modernen Orchestern (u. a. Wiener Philharmoniker und Berliner Philharmoniker unter Dirigenten wie Zubin Mehta, Daniel Harding, Georges Prêtre oder Kent Nagano). Ab 2004 arbeitete Stefan Gottfried regelmäßig mit Nikolaus Harnoncourt zusammen, unter anderem bei dessen Opernproduktionen bei der styriarte (Purcell „Fairy Queen“, Mozart „Idomeneo“, Smetana „Die verkaufte Braut“, Offenbach „Barbe-Bleue“), am Theater an der Wien (Händel „Rodelinda“, Haydn „Orlando paladino“ und „Il mondo della luna“, Beethoven „Fidelio“, Strawinski „The Rake’s Progress“ und zuletzt beim Mozart-Da-Ponte-Zyklus) sowie bei den Salzburger Festspielen (Mozart „Le nozze di Figaro“, „Die Zauberflöte“) und bei vielen Konzerten u. a. im Wiener Musikverein, in der Berliner Philharmonie und beim Lucerne Festival. Stefan Gottfried ist Professor für Klavier an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und hält Vorträge zu verschiedenen Aspekten der historischen Aufführungspraxis. 2015 debütierte er als Dirigent an der Wiener Kammeroper mit der Wiederaufführung von F. L. Gassmanns „Gli Uccellatori“. Nach dem Rücktritt von Nikolaus Harnoncourt im Dezember 2015 hat Stefan Gottfried gemeinsam mit Erich Höbarth und Andrea Bischof die Leitung des Concentus Musicus Wien übernommen und dirigierte zuerst Beethovens „Leonore“ am Theater an der Wien und darauf folgend die Concentus-Abonnementkonzerte im Wiener Musikverein. Im Sommer 2017 wird er auch bei 11



der styriarte mit zwei Barockkonzerten als Leiter des Concentus zu erleben sein. Außerdem ist er Solist in einem Schubert-Programm in Schloss Gamlitz. Eva Maria Pollerus, Cembalo Die 1976 in Graz geborene Cembalistin Eva Maria Pollerus genoss ihre Ausbildung auf Klavier und Cembalo an den Universitäten in Graz und Wien sowie bei zahlreichen Meisterkursen und sammelte bereits in frühester Kindheit große Bühnen- und Wettbewerbserfahrung. Prägend war vor allem ihr Aufbaustudium Cembalo, Generalbass und historische Aufführungspraxis an der Schola Cantorum Basiliensis. Anregungen erhielt sie auch auf zahlreichen Meisterkursen sowie durch die Teilnahme an internationalen Wettbewerben (z. B. Wanda-Landowska-Wettbewerb in Warschau, Cembalowettbewerb Brügge, Premio Bonporti/Rovereto). Neben ihrer aktiven solistischen Konzerttätigkeit arbeitet sie in den letzten Jahren vor allem intensiv mit dem Ensemble Musicke’s Pleasure Garden / Graz-Basel, außerdem war und ist sie regelmäßig Gast in zahlreichen anderen Barockensembles und Orchestern (recreationBAROCK, Pera-Ensemble, Freiburger Barockorchester, Camerata argentea, Harmoniae suavitas, Freitags­ akademie Bern) und arbeitet mit Dirigenten wie Jordi Savall, Michael Hofstetter oder Kristin von der Goltz zusammen. Weiters gibt Eva Maria Pollerus Masterclasses an der Janacek Akademie Brno, der Stiftung Michaelstein, Schloss Weikersheim, der Barockwoche der HfMDK Frankfurt oder an der Musikakademie Łodz. Nach der ersten Berufung als Professorin für Cembalo und Aufführungspraxis an die Kunst­ universität Graz, wo sie 2005 bis 2011 u. a. auch als jüngste Institutsvorständin einer österreichischen Universität gewirkt hat, ist sie nun seit 2012 mit viel Begeisterung als Professorin für Cembalo und Generalbass an der Musikhochschule Frankfurt tätig. Die Hauptschauplätze ihres Lebens sind derzeit ihre Familie, Basel, Frankfurt, Graz, diverse internationale Festivals und Konzertorte sowie die verschiedenen Schnellzüge der europäischen Bahnlinien. recreationBAROCK Mit vielen wichtigen Interpreten der Alten Musik, von Jordi Savall über Roy Goodman bis zu Paul Goodwin, hat recreation – GROSSES ORCHESTER GRAZ, das 2002 aus dem Orchester der 13


HAUS DER KUNST Galerie . Andreas Lendl A-8010 GrAz

. JoAnneumrinG

12

Tel +43/(0)316/82 56 96 . Fax 82 56 96-26 Gsm 0664/34 01 364 . office@kunst-alendl.at

Ölgemälde . AquArelle . Zeichnungen . druckgrAphik reproduktionen . k u n s t p o s t k A r t e n . k u n s t k AtA l o g e exklusive rAhmungen Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 09.00 bis 18.00 Uhr; Samstag von 09.00 bis 13.00 Uhr


Grazer Symphoniker hervorging, schon Programme erarbeitet. Unter der Intendanz von Mathis Huber und mit Stefan Vladar als Chefdirigenten präsentierte das Orchester in der Saison 2002/03 einen ersten eigenen Konzertzyklus, der vom Grazer Publikum mit Begeisterung angenommen wurde. Außer in seinen Konzertzyklen in Graz ist das Orchester, das seit der Saison 2004/05 vom Bankhaus Krentschker gesponsert wird, regelmäßig bei der styriarte zu hören gewesen und bildet auch die Basis des 2014 neu gegründeten styriarte Festspiel-Orchesters, es gastierte im großen Wiener Musikvereinssaal, in der Alten Oper Frankfurt, beim steirischen herbst, beim Jazzsommer Graz u. a. m. Mit seinem Chefdirigenten Michael Hofstetter, selber ein ausgewiesener Originalklangspezialist, ging das Orchester dann noch einen Schritt weiter: Mit gewohntem Elan, aber auf Darmsaiten und in alter Stimmung konzentrierte sich eine Extraformation aus dem Orchester recreation unter dem Namen recreationBAROCK auf die historische Aufführungspraxis und gab ihr Debüt 2012 gleich im renommierten Festival styriarte, wo es seither jährlich auftrat. Im Frühjahr 2013 war das Ensemble auf kleiner Frankreich-Tournee und feierte in der Chapelle Royale in Schloss Versailles und in der Chapelle de la Trinité in Lyon einen großen Erfolg. Im Sommer 2015 war recreationBAROCK gemeinsam mit Valer Sabadus nicht nur bei der styriarte, sondern mit zwei verschiedenen Programmen höchst erfolgreich auch bei der Schubertiade in Hohenems zu hören. 2016 feierte man mit zwei Konzertprojekten große Erfolge bei den internationalen GluckOpern-Festspielen Nürnberg.

DIE HEUTIGE BESETZUNG Violine 1 • Harald Martin Winkler • Marina Bkhiyan • Toshie Shibata • Violine 2 • Albana Laci • Barbara Haslmayr • Simone Mustein • Viola • Ingeburg Weingerl-Bergbaur • Lucas Schurig-Breuß • Violoncello • Ruth Winkler • Jan Zdansky • Kontrabass • Tim Dunin • Cembalo • Stefan Gottfried • Eva Maria Pollerus

15



AVISO Montag, 19. Dezember 2016 – Stefaniensaal, 19.45 Uhr Dienstag, 20. Dezember 2016 – Stefaniensaal, 19.45 Uhr

SCHLITTENFAHRT Das traditionelle Weihnachtskonzert von recreation steht ganz im Zeichen der Mozarts: Vater Leopold bittet zur Schlittenfahrt, Sohn Wolfgang zur prachtvollen Sinfonie. Christian Binde beweist, was man dank Mozart aus einem Naturhorn hervorzaubern kann, und Kristiina Poska wacht darüber, dass selbst in Tschaikowskis „Mozartiana“ der Weihnachtskitsch nicht überhandnimmt. Als Kapellmeisterin an der Komischen Oper Berlin versteht sich die junge Estin auf jede Stilnuance, wofür sie 2013 den Deutschen Dirigentenpreis gewann. Leopold Mozart: Musikalische Schlittenfahrt Wolfgang Amadeus Mozart: Hornkonzert Nr. 2 in Es, KV 417 Sinfonie Nr. 35 in D, KV 385, „Haffner“ Pjotr I. Tschaikowski: Suite Nr. 4 für ­Orchester in G, op. 61, „Mozartiana“ Christian Binde, Naturhorn recreation • GROSSES ORCHESTER GRAZ Dirigentin: Kristiina Poska Einführung im Saal um 19.15 Uhr 17


WIR LIEBEN IHR PROJEKT ALS MEDIENFABRIK GRAZ SIND WIR IHR PARTNER FÜR ALLE IDEEN, DIE BEGLEITET UND PROFESSIONELL UMGESETZT WERDEN WOLLEN. DENN IHR PROJEKT IST UNSERE LEIDENSCHAFT!

MEDIENFABRIK GRAZ Dreihackengasse 20, 8020 Graz Telefon: +43 (0)316 / 8095-0 Fax: +43 (0)316 / 8095-55 E-Mail: office@mfg.at, www.mfg.at

BOGENOFFSETDRUCK DIGITALDRUCK VERPACKUNGSLÖSUNGEN MEDIENDESIGN VEREDELUNG MAILING & PERSONALISIERUNG IT-DIENSTLEISTUNGEN LOGISTIKSERVICES PROJEKTMANAGEMENT


AVISO Mittwoch, 21. Dezember 2016 – Stefaniensaal, 19.45 Uhr (Generalprobe um 10.00 Uhr für Schülergruppen)

SCHLITTENFAHRT • BIG.SOAP Das neue Konzertformat von recreation heißt BIG.SOAP. Die Ingredienzien des erfolgreichen ­styriarte-Formats SOAP, vermischt mit großem Orchester und noch ein paar Gewürzen extra, er­ geben ein Ereignis, bei dem das Feuer des Großen Orchesters lodert, aber nicht nur hörbar, sondern sichtbar wird, weil Kameras die Musiker beobachten und ihre Arbeit auf Großleinwand abbilden. Der wunderbare Johannes Silberschneider wurde für alle drei BIG.SOAPs als Erzähler gewonnen, und seine erste Erzählung wird die Familie Leopold Mozart bei einer sehr heiteren Schlittenfahrt begleiten. Das ist quasi unser Weihnachtskonzert ... Leopold Mozart: Musikalische Schlittenfahrt Pjotr I. Tschaikowski: Suite Nr. 4 für ­Orchester in G, op. 61, „Mozartiana“ Dirigentin: Kristiina Poska recreation • GROSSES ORCHESTER GRAZ Erzähler: Johannes Silberschneider Zu allen SOAPs führen wir Busse aus den ­ egionen (mit Zwischenstationen) nach Graz und R wieder retour: von Bad Aussee, Bad Radkersburg, Hartberg, Murau, Mürzzuschlag und Villach.

19


Orchestervorstand: Heide Wartha • Karlheinz Kunter • Mathis Huber Chefdirigent: Michael Hofstetter Organisation: Gertraud Heigl Inspizient: Matti Kruse

Hauptsponsor:

recreation wird gefördert von

Wir stillen

Medienpartner:

Impressum: Medieneigentümer: Steirische Kulturveranstaltungen GmbH A-8010 Graz, Sackstraße 17 Telefon: 0316.825 000 (Fax -15) info@styriarte.com Redaktion: Claudia Tschida Grafik: Cactus Communications>Design Druck: Medienfabrik Graz – 4352-2016 20


AVISO Montag, 13. März 2017 – Minoritensaal, 19.45 Uhr Dienstag, 14. März 2017 – Minoritensaal, 19.45 Uhr

FLÖTENFRÜHLING Ein Frühlingskonzert der virtuosen Flötentöne, maßgeschneidert für Dorothee Oberlinger, die ­Königin der Blockflöte. Sie spielt hinreißende Musik von vier Komponisten, die 1723 allesamt Thomaskantor in Leipzig hätten werden können. Doch Telemann blieb lieber in Hamburg, um reiche Kaufleute mit köstlichen Konzerten zu unterhalten, Graupner durfte Darmstadt nicht ver­ lassen und Fasch hatte in Zerbst Besseres zu tun, nämlich fantastische Orchestermusik zu schreiben. Also fiel die Wahl auf Bach. Nur ungern tauschte er die munteren Flötentöne seiner Branden­ burgischen Konzerte gegen Bußkantaten ein. Graupner: Ouverture in F für Altblockflöte, Streicher und B.c. Telemann: Fantasie Nr. 1 in A, Concerto a 4 in a, Concerto für 4 Violinen, Concerto in e für ­Blockflöte, Traversflöte, Streicher und B.c. Fasch: Concerto in F für Blockflöte, Streicher und B.c. Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 4 in G, BWV 1049 recreationBAROCK Leitung: Dorothee Oberlinger, Blockflöte

21


Eine Produktion


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.