Samstag, 8. Juli, 20 Uhr Helmut List Halle
Tango Nuevo
Marcelo Nisinman (*1970) Hombre Tango
Osvaldo Tarantino (1927–1991) / Marcelo Nisinman Ciudad Triste
Jorge Morel (*1931) Romance Criollo
Marcelo Nisinman Argentinos en Europa
José Pascual (1910–1978) / Marcelo Nisinman Arrabal
Pedro Datta (1887–1934) / Marcelo Nisinman El aeroplano
Astor Piazzolla (1921–1992) / Marcelo Nisinman Jeanne y Paul
Marcelo Nisinman Alberto’s Tango
Dieterich Buxtehude (um 1637–1707) / Marcelo Nisinman Drei Choräle
Pintín Castellanos (1905–1985) / Marcelo Nisinman La puñalada
Rosendo Mendizábal (1868–1913) / Marcelo Nisinman El entrerriano
Johann Sebastian Bach (1685–1750) / Marcelo Nisinman In dulci jubilo
Marcelo Nisinman Trio: Marcelo Nisinman, Bandoneon Alberto Mesirca, Gitarre Zoran Markovic,´ Bass
TANZ-ZUGABE IM BALLROOM zum Mittanzen nach Belieben
Los Capo Altros: Ivan Trenev, Akkordeon Matej Bunderla, Saxophon Michael Leitner, Violine Alberto Lovison, Bass
TanzART – Social Dance in Kooperation mit den styriarte Tanzschulen die Tanzschule: Dr. Klaus Höllbacher Tanzschule Donchev: Iliyan Donchev
Programmdauer: Konzert im Saal: ca. 70 Minuten Tanzprogramm im BALLROOM: ca. 45 Minuten
Hörfunk: Freitag, 14. Juli, 19.30 Uhr, Ö1
Tango Nuevo Nur
in
Argentinien
Internetseite Prädikat
„von
über
gibt
Tänze
es
eine
mit
dem
nationalem
Interesse“.
Ihr Name ist „Todo Tango“ und sie präsentiert alle Vitae aller Tangogrößen der letzten 120 Jahre – Tausende von Musikernamen.
Darunter
finden
sich
auch jene Legenden über den alten und neuen
Tango,
Nisinman
für
deren sich
Musik und
Marcelo
sein
Trio
arrangiert hat. Vorhang auf für den Tango als Konzertmusik! Danach heißt es „Sesam, öffne dich“ zur Tango-Bar hinter der Bühne.
Ein päpstliches Tangoverbot anno 1914 Seit der argentinische Kardinal Jorge Mario Bergoglio als Papst Franziskus den Heiligen Stuhl bestiegen hat, rümpft im Vatikan keiner mehr über den Tango die Nase, schließlich hat der Heilige Vater in seiner Jugend selbst dem Nationaltanz seiner Heimat mit großer Freude zugesprochen. Dies war in Rom nicht immer so. Vor knapp 100 Jahren sprach der venezianische Papst Pius X. ein Tangoverbot aus. Schuld daran war die Tangowelle, die damals ganz Europa erfasste und Tanzschulen wie Tanzwillige in eine geradezu sündige Euphorie versetzte – von den aufreizenden Bewegungen des Tanzes und seinen Ursprüngen in den Bordellen von Buenos Aires ganz zu schweigen. Wir wissen nicht, wer damals die Glaubenskongregation leitete. Es war jedenfalls kein deutscher Hardliner, den ein argentinischer Papst nach nur einer Amtszeit in die Wüste schickte, eher schon ein in Sachen Tanz überforderter italienischer Kardinal. Jedenfalls muss der zuständige Amtsträger dem Heiligen Vater einen Hinweis gegeben haben auf den sündigen Tanz, der da auf Rom zurollte, denn es kam im Vatikan zu einem Probetanzen vor dem Papst selbst – auch dies einmalig in den Annalen des Heiligen Stuhls. Im Januar 1914 hatte die „Neue Zürcher Zeitung“ darüber Erstaunliches zu berichten: „Das päpstliche Tango-Verbot wirkt auf das Gesellschaftsleben wie eine kalte Dusche, und dies umso schmerzlicher, als vor dem Papst bereits der König den amerikanischen Eindringling aus der Familie Terpsichore verpönt hatte. Wieweit nun die Meldungen verbürgt sind, wonach Pius X. erst zu einer Verurteilung des Tango gelangt sei, nachdem er ihn sich von dem römischen Patrizierpaar Antici Mattei habe vorfüh-
ren lassen, vermag ich nicht zu entscheiden. Dagegen scheint die andere Kunde auf Wahrheit zu beruhen, wonach der Papst in seiner weisen homiletischen Güte der tanzlustigen römischen Welt aus eigenem Antrieb einen Erlass für die ihr entgangene Tango-Freude geboten habe. Dieser Erlass besteht in einem alten friaulanischen Tanz namens Furlana, den der Papst persönlich aus seiner venezianischen Zeit her kennt und dem eine außerordentliche Anmut nachgerühmt wird. Chronisten versichern, dass seit zwei Tagen die römischen Tanzmeister überlaufen würden von Mitgliedern des Patriziats und der übrigen Gesellschaft, die noch in aller Eile die Furlana erlernen möchten. Natürlich fehlt es nicht an Damen und Herrn, die dem verbotenen Tango eine verstohlene Träne nachweinen, zumal in der Zeit des römischen Karnevals. Geben sich die meisten mit der Furlana als Ersatz für den argentinischen Wildentanz zufrieden, so gibt es doch auch Missvergnügte, welche ihre ablehnende Haltung gegenüber der Furlana damit begründen, dass dieser Tanz ein Bauernreigen und sein Ursprung also plebejisch sei. Kulturhistoriker werden ein solches Urteil ohne weiteres ablehnen, denn die meisten und schönsten Tänze sind aus dem Volk hervorgegangen ... Unter allen Umständen wird man die Furlana schon deshalb freundlich begrüßen, weil man es ihr zu verdanken haben wird, wenn eine durch den Tango und seine Verpönung heraufbeschworene Revolution auf dem Gebiete der Bälle im letzten Augenblick verhütet wird.“ Mit dem Ausdruck „argentinischer Wildentanz“ hat der gewiefte Verfasser dieser Zeilen das Vorurteil seiner Generation gegen den Tango ironisch zusammengefasst: Er war ein Tanz aus dem „wilden“ Südamerika, anrüchig wegen seiner Herkunft, unanständig wegen seiner Bewegungen, zwielichtig wegen der Euphorie, in die er die Tänzer versetzte. Wie beim Walzer 100 Jahre zuvor musste man Gegenmaßnahmen ergreifen, wobei ein dauerhaftes Tango-Verbot
Sprengstoff genug für eine „Revolution auf dem Gebiete der Bälle“ geboten hätte. Der Erste Weltkrieg drängte solche Lappalien dann in den Hintergrund. Als er ausgekämpft war, begann auch in Europa die große Zeit des Tangos – Vatikan hin oder her.
Eine kleine Geschichte des Tango Kein Geringerer als Astor Piazzolla selbst hat die Geschichte des Tango beschrieben: klingend, in seiner „Histoire du Tango“ für Flöte und Gitarre. So unwahrscheinlich es klingt: Dies waren die beiden Instrumente, auf denen der Tango seinen Siegeszug um die Welt begann, lange bevor die BandoneonVirtuosen und Tangosänger das Klangbild des Tango ein für allemal veränderten. Piazzolla teilte die Geschichte des Tanzes in vier Epochen ein: den getanzten Tango um 1900, den Tango der Caféhäuser um 1930, den Tango der Nightclubs um 1960 und das „Tangokonzert“ von heute. Die Tangokomponisten unseres Programms lassen sich leicht diesen vier Epochen zuordnen. Hier Piazzollas lebhafte Schilderung: „Der Tango wird im Jahre 1882 in Buenos Aires geboren. Die ersten Instrumente, die ihn spielen, sind Gitarre und Flöte, später kommen Klavier und Bandoneon hinzu. Der Tango ist eine anmutige, lebhafte Musik; sie spiegelt die gute Laune und Beredtheit der Französinnen, Italienerinnen und Spanierinnen wider, die in den Bordellen von Buenos Aires leben und Polizisten, Matrosen und Gauner in ihre Fänge locken. Der Tango ist eine fröhliche Musik. Um 1930 ist der Tango die Musik der Cafés. Jetzt tanzt man ihn nicht mehr wie 1900; man beschränkt sich darauf, ihn anzuhören. Der Tango wird musikalischer, ja auch romantischer. Er verändert sich auf radikale Weise: Die Bewegungen werden langsamer, neue Harmonien kommen hinzu, und das Ganze bekommt einen stark melancholischen Zug. Ein Tango-Orchester setzt sich
aus zwei Geigen, zwei Bandoneons, einem Klavier und einem Bass zusammen. Um 1960 wird der Tango die Musik der Nightclubs. Während dieser Zeit, in der sich zahlreiche Einflüsse aus aller Welt mischen, entwickelt sich auch der Tango weiter. Brasilianer und Argentinier treffen sich in Buenos Aires; Bossa Nova und neuer Tango sind Teil eines ‚gemeinsamen Kampfes‘. Jeden Abend füllen sich die Nightclubs mit Menschen, die den neuen Tango mit Ernst und Überzeugung anhören. Dabei findet eine Revolution, eine tiefe Veränderung bestimmter Formen des alten Tango statt. Das Tangokonzert von heute trifft sich in vielen Punkten mit der Neuen Musik. Auf der Basis des alten Tango finden wir Reminiszenzen an Bartók, Strawinski u. a. Dies ist der Tango von heute, der Tango von morgen.“ (Astor Piazzolla)
Marcelo Nisinman: Der Tangomann Er ist wirklich ein „Hombre Tango“, eine Verkörperung des Virilen, Kraftvollen im Nationaltanz seiner Heimat. 1970 in Buenos Aires geboren, studierte er Bandoneon bei Julio Pane und Komposition beim Hindemith-Schüler Guillermo Graetzer, später auch in Basel. Seither hat er in allen denkbaren Kombinationen seine Original-Tangos und Arrangements aufgeführt, am liebsten aber im Trio mit dem Gitarristen Alberto Mesirca und einem der vielen befreundeten Bassisten. Für seinen Gitarristenfreund aus Italien hat er „Alberto’s Tango“ als Solostück geschrieben, für das Trio „Argentinier in Europa“. Was die so umtreibt, vor und nach dem Konzert, dazu könnte man viele Geschichten erzählen ...
Osvaldo Tarantino: Traurige Stadt Nur wenige befriedigende Aufnahmen haben sich vom vielleicht größten Tango-Pianisten der Nachkriegszeit erhalten.
Osvaldo Tarantino stammte aus einer Musikerfamilie in Buenos Aires und begann schon mit knapp 20 Jahren in führenden Tango-Orchestern zu spielen. In den frühen Fünfzigern sandte ihn die Regierung mit einer offiziellen Delegation nach Japan, bald schon spielte er in den USA, wo auch seine Jazz-Idole zuhause waren. Damit war er der richtige Mann, um in den Sechzigern „der“ Pianist im Quintett von Astor Piazzolla zu werden und zugleich mit seinem eigenen Trio „Los Tres“ (Bandoneon, Gitarre, Klavier) neue Standards zu setzen. Tarantino gehört also zu den Vätern des „Tango Nuevo“, wie sein neobarocker Tango „Ciudad Triste“ beweist. Es handelt sich um eine Passacaglia über einen absteigenden Bass, mit barocken Spielfiguren für das Bandoneon und strengem Rhythmus, der sich nur im jazzigen Mittelteil lockert. Das Bild einer „traurigen Stadt“.
Jorge Morel: Kreolische Romanze Obwohl er vor 86 Jahren in Buenos Aires zur Welt kam, findet man seinen Namen nicht auf den Tango-Seiten: Jorge Morel ist eine lebende Legende des Gitarrenspiels in Argentinien. Die hohe Kunst der „spanischen Gitarre“ bringt man normalerweise mit Virtuosen aus dem europäischen „Mutterland“ in Verbindung, allenfalls noch mit Namen aus Kuba oder Mexiko. Dass Argentinien dank der Akademie des Pablo Escobar über eine eigene Schule der klassischen Gitarre verfügt, muss man vielleicht eigens erwähnen, zumal deren Meisterschüler Morel in einem Atemzug mit John Williams oder Stan Kenton genannt wird: eine Größe der klassischen wie der Jazz-Gitarre. Seine „Kreolische Romanze“ ist eine nostalgische Erinnerung an die Zeiten, als man in Spaniens Kolonien noch zwischen den „Criollos“ und den „Peninsulares“ unterschied, den geborenen Lateinamerikanern überwiegend spanischer Abstammung, und den Abgesandten von der iberischen Halbinsel.
José Pascual: Arrabal „First Level Tango“ ist das Prädikat für einen besonders schwer auszuführenden Tanz. In diese Kategorie gehört „Arrabal“ von José Pascual, dem bedeutendsten Tango-Pianisten der Dreißigerjahre. In „Arrabal“ hört man den Schmelz jener Epoche, das leichte Sentiment in der Melodie über dem gezackten Rhythmus. Gemäß den vier Epochen Piazzollas hat man es mit Musik für die Caféhäuser von Buenos Aires zu tun.
Pedro Datta: Das Flugzeug Der Pianist und Komponist aus Villa Urquiza gehört zu den mysteriösen Gestalten aus der ersten Phase der Tangogeschichte: 1887 geboren, lieferte er schon vor dem Ersten Weltkrieg seine Melodien an die Unterhaltungs-Orchester seiner Heimat, ohne jemals öffentlich zu konzertieren. Unsterblich wurde er nicht durch einen Tango, sondern durch einen Walzer: „El aeroplano“, „Das Flugzeug“. Ganz offenbar hatte Datta nicht die schnittigen Airliner von heute vor Augen, sondern einen Doppeldecker, der in der Luft schaukelt und hüpft. Die muntere Melodie war so populär, dass sie schon 1915 zum ersten Mal eingespielt wurde.
Astor Piazzolla: Jeanne & Paul Gerne wäre man dabei gewesen, als Astor Piazzolla, aus Paris zurückgekehrt, seine Tangorevolution begann: Jazzige Rhythmen, Klänge bis hin zum Rock und barocke Huldigungen an Bach mischte er so provokant in den ehrwürdigen Tanz ein, dass die Gralshüter der reinen Lehre in Argentinien Sturm liefen. Heute muss man die „neuen Tangos“ des 1992 verstorbenen Altmeisters nicht mehr verteidigen. Sie haben die Bühnen der Welt erobert, auch dank Musikern wie Marcelo Nisinman, der seine Version von „Jeanne y Paul“ schon auf vielen Bühnen auch in Österreich gespielt hat.
Pintín Castellanos: Der Dolchstoß Der Pianist aus Montevideo repräsentiert in unserem Programm seine Heimat Uruguay, und zwar auf die eleganteste Weise: Pintín Castellanos war schlank, gut aussehend, immer gut gekleidet, ein Mann mit Stil, dessen Herz aber für die Vorstädte seiner Heimatstadt schlug: „Wenn die Schwarzen beim Candombe-Tanz ihre Trommeln schlugen und sich deren Echo in die Fersen der Tänzer übertrug, dann entstanden in meinem Geist die populären Melodien, die mich mein Leben lang begleitet haben. Als Komponist und Pianist hege ich für sie eine besondere Zuneigung, was man schon in meinem ersten Tango hört, den ich mit 14 Jahren geschrieben habe.“ Nach diesem ersten Versuch von 1919 folgten viele Tangos, deren Spur sich im Dunkel seiner Anfangsjahre verliert – bis zu jenem Abend des Jahres 1933, als er in einem Night Club im Stadtteil Carrasco einen neuen Tango spielte, der wie eine Bombe einschlug: „La puñalada“. Erst freilich, so erzählt man sich, wurde das Publikum ungeduldig mit dem Pianisten: Er solle das fade Stück doch endlich beenden. Damit er den Tango noch zu Ende spielen konnte, zog er das Tempo an und verwandelte ihn in eine Milonga. Erst jetzt wurden die Zuhörer aufmerksam und begeistert, und „La puñalada“ wurde zu dem, was sein Titel übersetzt bedeutet: zu einem Dolchstoß ins Herz der Zuhörer. Rasch griffen die Tango-Orchester zu und machten den Tango über Nacht berühmt. Castellanos aber blieb ein „One Hit Wonder“, ein Musiker, dessen Ruhm sich auf einen einzigen Titel gründet.
Rosendo Mendizábal: Der Fesche aus der Provinz Entre Ríos Mit der Musik von Rosendo Mendizábal gelangt man tatsächlich an die Ursprünge des Tanzes: in die keineswegs einwandfreien Etablissements von Buenos Aires. Der Sohn aus reichem
Elternhaus hätte es nicht nötig gehabt, dort Klavier zu spielen, wäre sein Vater nicht so früh verstorben und er selbst ein Verschwender gewesen. Also brachte er sich mit Klavierunterricht und Klavierspielen durch – dort, wo es am lukrativsten war, bei „Laura“ auf der Paraguay-Straße. Die groß gewachsene, dunkelhaarige Laura Montserrat war genau das, was man von der „Mutter“ eines solchen Etablissements seinerzeit erwartete: hoch gebildet, Abonnentin in der Oper, eine zärtliche Mutter ihrer ehelichen und unehelichen Kinder, fürsorglich, was ihre Schäflein anbelangte. Und mittendrin ihr Pianist Rosendo oder auch „Anselmo“, ein fescher Junge mit braunem Haar, dem üblichen Schnauzer der Jahrhundertwende und dem arroganten Auftreten der Oberschicht. Wie viele Kunden von Laura mag er wohl aus den Kreisen seines Vaters gekannt haben? Wie dem auch sei: Im Tanzsaal, der zu Lauras Lokal gehörte, stimmte er eines Abends anno 1897 den Tango an, der ihn unsterblich machte: „El entrerriano“. Es ist das ironische Porträt eines Möchtegern-Casanovas aus der Provinz Etre Ríos, der in die Hauptstadt kommt.
Choräle von Bach und Buxtehude Dass Marcelo Nisinman in seine Programme immer auch Arrangements von Barockmusik aufnimmt, hängt mit seiner Vorliebe für diese zusammen und mit seiner klassischen Kompositionsausbildung. Dieterich Buxtehude, dem legendären Organisten der Lübecker Marienkirche, zu dem auch der junge Bach 1707 pilgerte, gehört dabei seine besondere Liebe. Josef Beheimb
Die Interpreten Marcelo Nisinman Trio Die drei einzigartigen Musiker präsentieren ein reiches Repertoire an instrumentalem Tango und verbinden in ihren Konzerten die traditionellen Elemente des Tangos mit zeitgenössischer Musik und deren Verzerrungen. Es ist eine Musik, deren Wurzeln in Buenos Aires liegen, die aber über ihre eigenen Grenzen hinausreicht: Instrumental-Tango.
Marcelo Nisinman, Bandoneon Marcelo Nisinman wurde 1970 in Buenos Aires geboren, er ist ein international geschätzter Komponist und Solist auf dem Bandoneon. Nisinman wohnt zurzeit in Basel in der Schweiz, wo er aktiv am Leben der internationalen Musik- und Tango-Szene teilnimmt. Er studierte in Buenos Aires Bandoneon bei Julio Pane sowie Kontrapunkt und Harmonielehre bei Guillermo Graetzer. Das Studium der Komposition absolvierte er bei Detlev Müller-Siemens in Basel. Marcelo Nisinmans Musik beinhaltet ein neues, weit gefächertes und originelles Spektrum, das seinen Ursprung, wie sollte es anders sein, in Buenos Aires hat. Sein gegenwärtiger Musikstil, der intensiv durch seine persönlichen Erfahrungen geprägt ist, bringt vielschichtige Variationen verschiedenster Kunstsituationen und bricht auf eine eigene und provokative Art mit den traditionellen „Regeln“ der sogenannten „Musica Porteña“.
Angefangen mit seinen Bandoneon-Soli sowie einer Vielfalt von Kompositionen für verschiedenste Musikformationen wie Streichquartette, Kammer-Ensembles, symphonische Gruppen und Orchester, weckt diese vielschichtige, ironische und komplexe neue „Tango“-Musik enorm tiefgehende Empfindungen und Erlebnisse: vom meditativen und introspektiven In-Sich-Betrachten bis zu äußerster Ekstase und starker Erregung. Neben seiner Kammer- und symphonischen Musik sowie den verschiedensten Werken für kleinere Formationen hat Nisinman im Jahr 2004 in Basel seine Kammeroper „Señor Retorcimientos“ uraufgeführt. Nisinmans CD „Tango“ wurde mit dem renommierten dänischen „Tango Orkestret“-Ensemble produziert. Seine Kompositionen, die auf der CD „Nacar“ zusammen mit dem Mayo Chamber Orchestra aufgenommen wurden, dirigierte Pedro Ignacio Calderón. Marcelo Nisinman spielte als gesuchter Bandoneon-Solist unter anderem mit Gidon Kremer, Gary Burton, Fernando Suarez Paz, den Assad Brothers sowie mit dem Philadelphia Orchestra oder dem Santa Fe Symphony Orchestra. Er ist regelmäßig Gast und des Öfteren „Composer in Residence“ bei diversen Festivals von Finnland über Bukarest bis Frankreich oder Argentinien. Im Jahr 2011 war er mit dem Ensemble Phoenix in Basel im „Gare du Nord – Bahnhof für Neue Musik“ an der Uraufführung der Oper „Extravagancia“ von Helena Winkelman beteiligt. Als Gast-Solist begleitete er mit dem Piazzolla Sextett Ute Lemper in Hong Kong. Als Komponist und Solist präsentierte er seine eigenen Werke mit dem Britten Sinfonia Ensemble in Großbritannien und spielte als solcher auch mit dem Armenian National Opera and Ballet Symphony Orchestra zusammen.
Alberto Mesirca, Gitarre Alberto Mesirca, 1984 in Italien geboren, studierte am Konservatorium Castelfranco Veneto bei Gianfranco Volpato, und wurde mit „summa cum laude“ aus dem Studium entlassen. Danach verschlug es ihn noch nach Kassel zu Wolfgang Lendle. Zweimal gewann er die „Golden Guitar“, 2007 für die beste Einspielung und 2009 als „Best Upcoming Artist of the Year“. In Zusammenarbeit mit Hopkinson Smith und Franco Pavan publizierte er die vorher unbekannten Werke von Francesco Da Milano. In hunderten Konzerten konnte er seine Meisterschaft beweisen, wenn er etwa mit Dimitri Ashkenazy, Vladimir Mendelssohn, Martin Rummel, Daniel Rowland, Domenico Nordio oder Marco De Santi, mit dem Ardeo und dem Acies Streichquartett, mit ChamberJam Europe oder dem Ex Novo Ensemble auftrat. Eine intensive Serie von Aufführungen, Vorlesungen und Meisterklassen führte ihn in den vergangenen Jahren quer durch die Welt. Gemeinsam mit Marc Ribot spielte er das gesamte Gitarrenwerk des Haitianers Frantz Casséus ein und wurde dafür 2012 für die beste Soloperformance bei den Grammy Awards in Los Angeles nominiert. Alberto Mesirca hat 2013 beim Kuhmo Chamber Music Festival ein für ihn komponiertes Werk von Leo Brouwer uraufgeführt und 2013 gewann er für seine CD „British Guitar Music“ die Goldene Gitarre für die beste Einspielung des Jahres.
Zoran Markovic,´ Bass Nach seinem Abschluss an der Musikakademie in Podgorica und dem Magister an der Fakultät der Musikalischen Künste in Belgrad setzte der aus Slowenien stammende Kontrabassist Zoran Markovi ´c seine Studien bei namhaften Pädagogen in Musikstädten wie Venedig, Cremona, München und Salzburg fort. Während dieser Zeit wurden ihm zahlreiche Preise bei Wettbewerben im In- und Ausland zugesprochen. Er konzertierte mit dem Kammer-Streichorchester Slowenien, mit St. George’s Strings, dem Celje Kammerorchester, dem Amadeus-Kammer-Streichorchester, mit der Jungen Kärntner Bläserphilharmonie und dem Sinfonieorchester Niš. Außerdem ist er gern gesehener Gast auf zahlreichen Festivalbühnen, vom Radenci Festival für Zeitgenössische Musik über Akzente-Neue Music Klagenfurt, das Ljubljana Sommer-Festival bis zum Oxford Chamber Music Festival. Von 1990 bis 2004 war Zoran Markovi ´c Kopf der Kontrabassgruppe des Philharmonischen Orchesters Slowenien. Von 2004 an wirkte er als Dozent an der Musikakademie in Ljubljana und ist seit 2006 externes Mitglied des RTV Sinfonieorchesters als Solist der Bassgruppe. Inzwischen hat Markovi ´c eine Kontrabass-Professur am Konservatorium für Musik und Tanz in Ljubljana inne und gibt immer wieder Meisterkurse im Rahmen von Internationalen Sommer-Akademien. In den letzten Jahren hat Zoran Markovi ´c sich mehr und mehr auch dem Dirigieren zugewandt und er hat einen ganz besonderen Saitenhalter für Streichinstrumente erfunden.
Los Capo Altros Hochmotivierte Musiker sind sie, die durch ihre eigenen Arrangements eine knisternde Atmosphäre herbeizaubern, eingehüllt in den Duft roter Rosen, eng verschlungen mit dem Herzschlag einer schönen Dame und dem Pulsieren einer lebendigen südlichen Stadt. Lassen Sie sich von der Musik verzaubern und mitreißen. Kennengelernt haben sich die Musiker während ihres Musikstudiums – Klassik und Jazz – an der KUG, Universität für Musik und Darstellende Kunst Graz. Sie treten in unterschiedlichen Formationen und Projekten immer wieder gemeinsam auf („Am Anfang war das Licht“, Ensemble Schallfeld, u. a.). Ihre Beschäftigung mit Neuer Musik wie experimentell, improvisatorischer Musikkomposition verbindet diese besonderen Instrumentalisten ebenso wie ihr Engagement für ihre unterschiedlichen musikalischen Wurzeln.
HAUS
DER
KUNST
Galerie · Andreas Lendl A-8010 GRAZ · JOANNEUMRING 12
Tel +43 /(0)316 / 82 56 96 Fax 82 56 96 - 26 www.kunst-alendl.at office@kunst-alendl.at
Ölgemälde · Aquarelle · Zeichnungen Druckgraphik · Skulpturen Reproduktionen · Kunstpostkarten · Künstlerkataloge Exklusive Rahmungen
Perndl+Co unter Verwendung von Photocase Bildern
María de Buenos Aires Oper von Astor Piazzolla Premiere 14. Jun 2018 Schloßbergbühne auf den Kasematten
oper-graz.com
Klassik, Jazz, Rock, Pop oder Alternative. Leidenschaftliche Musikberichterstattung erÜffnet Perspektiven. Täglich im STANDARD und auf derStandard.at.
Unbekannter Fotograf, Franz Fauth sen. fotografiert, undatiert, Multimediale Sammlungen/UMJ
Universalmuseum Joanneum
Museum für Geschichte 28. 04. — 08. 10. 2017 Sackstraße 16, 8010 Graz Mi – So 10 – 17 Uhr www.museumfürgeschichte.at
Wir danken unserem Medienpartner
musikprotokoll.ORF.at IM STEIRISCHEN HERBST, GRAZ
WERNER BERG Mensch und Landschaft
17. Juni bis 27. August 2017 Steirisches Feuerwehrmuseum Kunst & Kultur Marktstraße 1, 8522 Groß St. Florian www.feuerwehrmuseum.at