Genussmagazin Südliche Weinstrasse

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Schutzgebühr 3 €

Die SüdlicheWeinstrasse

Nicht zu glauben: D a s We i n - u n d Wi n z e r w u n d e r .

Wo n a c h S i e suchen: Das Genussreich im Süden.

Wa s S i e brauchen: Ein Land, das Urlaub macht.

Zum Wohl. Die Pfalz.


DER FRÜHLING AN DER „ S ü d l i ch e n “ I S T FRÜHAUFSTEHER. UND


B RI N G T N A C H D E M W I N T E R G R A U W I E D E R

Farbe i n s Jah r

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Landschaft spricht uns an.

WA S A B E R W I L L S I E U N S

ie schön! Mit diesem spontanen Ausruf reagieren fast Bilde arbeiteten. Dabei hatten sie sich der Landalle beim Blick auf die Landschaft, der sie hier gegen- schaft als Motiv zuvor aus ganz anderen, ganz überstehen. Keine Sorge, diese spontane Reaktion ist pragmatischen Gründen angenommen. Landeine ganz normale Reaktion und überdies leicht erklärt. schaftsbilder waren bis dato Auftragsarbeiten Denn Sie sehen hier ein Landschafts-Bild, das Sie schon lange kennen, vom städtischen Adel oder Großbürgertum, die das Sie sozusagen wiedererkennen. ihren Landbesitz kartografieren und in eindrucksEs ist das Bild vom irdischen Paradiesgarten, das Bild, das den Vorstel- vollen Bildern festhalten ließen – als Dokumente lungen vom Himmlischen ganz nahe kommt. An diesem Bild haben viele ihres Reichtums. Davor war Landschaft nicht viel gemalt, bevor es sich in unseren Köpfen fest gesetzt hat. Der Römer Vergil mehr als beackertes Land vor der Stadt, einzig hat damit angefangen. Mit der eindrücklichen Beschreibung seiner Traum- dazu da, sie zu ernähren. gefilde, die er Arkadien nannte. Sie erinnern sich: Er schickt zwei ZiegenDamit waren die Künstler eingeübt in dieses hirten auf die Suche nach dem lieblichsten und friedvollsten aller Orte, an Sujet, inzwischen aber auch inspiriert von dem, dem Mensch und Tier und Natur in Harmonie zusammenfinden. Da lagern was sich ihren Augen bot. Sie malten nicht länger die beiden nun im saftigen Wiesengrund, am beschatteten Ufer eines dokumentarisch, sie fingen an, Landschaften zu klaren Bächleins. Und finden endlich Zeit und Muße, ergreifende Oden erfinden. Immer raffinierter wurden die Kompoan ihre Liebsten zu singen. Nicht lachen, dieses Idyll beschreibt den sitionen aus raumtief gestaffelten Vorder-, Mittelkollektiven Menschheitstraum! und Hintergründen, aus wilder Natur, gepflegten Unsere deutschen Romantiker haben das Motiv aufgegriffen und wieder Äckern und saftigen Weiden, aus bachdurchflosund wieder bedichtet und besungen. Sie haben namentlich ruhesehnende senen Talgründen und schattigem Wald. Meist Städter weit reisen lassen auf der Suche nach diesem lieblichen Topos, der findet sich in den Motiven wildes und zahmes Tier ihren Idealen nahe kam. Wer hat nicht Goethe auf seiner Italienreise vor in friedlicher Koexistenz. Irgendwo kräuselt Rauch Augen, der Dichterfürst auf komfortablem Diwan ausgeaus dem Kamin, lagert ein Wanstreckt, als gewichtige Bildmitte in einem zauberhaften derer und wird ein Bergrücken DIESE Landschaftspanorama. von einer Burgruine gekrönt. AlLANDSCHAFT Das Traumbild in unserem Kopf verdanken wir aber les ist in zauberhaftes Licht und VERSPRICHT vor allem den Malern jener Zeit, die mit Fleiß an diesem romantische Gefühle getaucht. VOR ALLEM EINS:

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SAGEN? UND AN WEN GENAU WENDET SIE SICH? Vo n H a j o S o m m e r

So, und nun schauen Sie sich die Südliche Weinstrasse noch einmal genau an: Diese Landschaft ist „wie gemalt“. Und erinnert aus vielen Perspektiven sehr an unsere Kopf-Bilder. Das Arkadien-Bild ist tief ins kollektive Bewusstsein gesunken, das allein aber erklärt unsere Gefühlswallung nicht wirklich ganz. Die hat noch andere, viel tiefer liegende Gründe. Wie unsere Vorfahren in der Höhle reagieren wir Heutemenschen auf äußere Reize mit ganz archaischen Reflexen. „Wie schön!“ So sagt man und meint eigentlich: Hier ist gut sein. In diesem fruchtbaren Landstrich werde ich nicht hungern. Und ich werde, mit Blick auf die quellenden Bäche und die endlosen Rebzeilen, nie Durst leiden. In dieser offenen, einsehbaren Landschaft lauert kein Feind im Hinterhalt und auch kein wildes Tier. Und: Wo die Höfe und Türen so einladend offen stehen, bin ich kein Eindringling sondern angenommener Gast. Man denkt das zwar nicht, man fühlt es: Die menschlichen Grundbedürfnisse nach Nahrung, Sicherheit und sozialer Nähe sind hier gestillt. So ist dieser Landschaftstyp für die allermeisten eine beruhigende und entspannende Nachricht. Eine gute Nachricht insbesondere in unruhigen und gespannten Zeiten. Doch nicht für jeden und zu jeder Zeit. Es gibt Landschaften, die sprechen entschieden anders. Ihnen folgen andere Leute oder solche in anderen Lebenslagen – an prallvolle Strände, in steile Berge, quer durch Wüste oder Urwald, raus aufs offene Meer, hinauf zum Nordpol. Diese Landschaften sagen: Hier findest Du, was Dir zur Zeit fehlt! Der Ballermann oder die pure Einsamkeit, die körperliche Herausforderung oder die echte Gefahr, oder auch das exotisch Fremde. Sie sehen selbst: Damit kann die Landschaft der Südlichen Weinstrasse leider nicht dienen. Jedoch mit abenteuerlich vielen Beiträgen zum eher angenehmen, guten Leben. Wie schön!

Genussmittel Landschaft

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Wie wir steinreich wurden

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Das Südliche Wein-Wunder

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Die Wurzeln unserer Küche

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Südpfalz zum Mitnehmen

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Heimatland als Gegenwelt

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Südliche Gastgeber-Gene

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Eine Region spielt sich auf

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Und vis-à-vis das Elsass

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Wurzelechte Familien-Folgen

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Unsere Natur-Therapie

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Hier kommt Bewegung ins Leben

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Den Urlaub genießen: Infoseiten

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Impressum

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12 Glanzlichter der Südlichen Weinstrasse

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HIER IST

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eingedeckt UND LÄDT UNS EIN AN IHREN ÜPPIG GEDECKTEN TISCH.


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V E R O R D N E T. E S W I R K T G A R A N T I E RT, U N D e n t s p a n n t I N M I N U T E N .


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V I E R Z U N G E N L O B E N D I E S E S L A N D : A L S H E I M AT VO N L e b e n s a r t , ALS URSPRUNG VON Qualität UND ALS QUELLE VON Inspiration.

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Warum sollte man die Südliche Weinstrasse kennenlernen? Auf diese Frage haben vier Experten mit zwölf Glanzlichtern geantwortet. Die werden wir auf den folgenden Seiten aufleuchten lassen. Drei der Vier sind von hier: Winzer Hansjörg Rebholz, Koch Karl-Emil Kuntz und Dieter Hörner,

Vi er sag e n , w aru m.

Wunder sind ausgesprochen selten, deshalb wird man bei genauem Hinsehen feststellen, dass der wunderbare Aufstieg der Südlichen Weinstrasse in den Wein-Olymp höchst irdische Gründe hat. Dazu muss man wissen, dass dieser etwas abseitige, grenznahe Landstrich über lange Zeit eine ganz eigenständige Entwicklung genommen hat: Der große südliche Teil der „Südlichen“ ist durch die geschichtlichen Wirren und Wendungen immer mal wieder französisch gewesen. So haben wir in so manchem viel gemeinsam mit unseren elsässischen Nachbarn. Hier wie da kleine, verträumte Dörfer und eine sehr kleinteilige landwirtschaftliche Struktur mit einer großen Zahl von Familienbetrieben. Hier ist nie etwas richtig groß gewesen und immer eher bäuerlich als fürstlich. So hat man uns lange nicht wahr- und ernstgenommen, weil sich für die vergleichsweise winzigen Güter mit ihren geringen Mengen die Handelswege zu den Weinkennern der Welt nicht auftaten. Inzwischen wurde das Fass als Versandeinheit durch die Flasche ersetzt, jetzt können auch kleinere Betriebe an jedem Ort präsent sein. Vorausgesetzt, ihr Erzeugnis ist für die Weintrinker von Interesse. An diesem Punkt wandelte sich der seitherige Nachteil unserer Region in Vielem zum Vorteil. Es ist, als ob die vielen Kleinen hier auf diesen Augenblick gewartet hätten: Auf der Grundlage herausragender Böden und klimatisch idealer Bedingungen haben sie auf breiter Front ihre Weine zu beeindruckender Größe entwickelt. Der stürmischen Entwicklung Flügel verliehen hat die

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Winzer Hansjörg Rebholz, Siebeldingen, führt ein traditionsund erfolgreiches Weingut. Vorsitzender VDP Pfalz

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beispielhafte Zusammenarbeit und die produktive Konkurrenz unter den Winzern, also das Mit- und das Gegeneinander zur Steigerung der Qualität. Dass dies hier geklappt hat, ist wunderbar, aber eben kein Wunder. Das ist so nur hier, in unserem regionaltypischen Klima der offenen Hoftore und zugänglichen Herzen möglich. Und die verdanken wir der Aufgeschlossenheit und Lebensart, welche den Menschenschlag hier prägt. Die selbst eigenwilligste Winzerschädel zu experimentellen Grenzüberschreitungen und freundlichen Kooperationen befähigt. Was, wie der vorliegende Fall beweist, zu wunderbaren Erfolgen führen kann.

Joel Payne, Köln, Herausgeber des WeinGuide Gault Millau

Vor einer Generation sprach man noch geringschätzig von der Süßlichen Weinstrasse, wenn vom südlichen Teil der Pfalz die Rede war. Heute ist diese lange unterschätzte Region eine der sichersten Quellen für exzellente trockene Weine, obendrein zu sehr konsumentenfreundlichen Preisen! Inzwischen sind es etwa zwanzig Jahre her, dass sich fünf Südpfälzer Winzer unter dem sympathischen Namen „Fünf Freunde aus der Südpfalz“ zusammentaten, um mit

gemeinsamen Auftritten für ihre Weine zu werben. Genau genommen war es zunächst eine Viererbande: Fritz Becker aus Schweigen, Hansjörg Rebholz aus Siebeldingen, Thomas Siegrist aus Leinsweiler und Karlheinz Wehrheim aus Birkweiler. Erst zwei Jahre später wurde das Quintett durch das Godramsteiner Weingut Münzberg der Familie Keßler vervollständigt. Inzwischen sind deren Aktivitäten vielgestaltig und beispielgebend: Ihre spektakulären, gemeinsamen Auftritte inspirierten vor einigen Jahren zu der überaus erfolgreichen Roadshow der Großen Gewächse aus den Prädikatsweingütern der Pfalz. Aufsehen erregte ihre Initiative „Pfälzer Wein in Pfälzer Eiche“, wofür die fünf Winzer im Pfälzerwald Eichen schlagen ließen, um daraus in Frankreich Fässer für ihre weißen und roten Burgunderweine fertigen zu lassen. Vor gut sieben Jahren sind sie, als hätten sie sonst nichts zu tun, auch noch unter die Gastronomen gegangen, haben ein hübsches Lokal in Landau übernommen, ihm den beziehungsreichen Namen „Fünf Bäuerlein“ gegeben, um hier traditionelle Gast- und Begegnungskultur fortzuführen. Klar, dass die Weine der Fünf Freunde hier eine wichtige Rolle spielen, es gibt aber auch Tropfen der Winzerkollegen. „Vor allem für uns selbst,“ merkt Rainer Keßler augenzwinkernd an, „wir trinken in unserem Lokal doch nicht unsere eigenen Weine!“ Das versteht man, denn es gibt inzwischen einige andere Winzer, die in ihre Phalanx einbrechen und ihnen die Position an der südpfälzischen Spitze streitig machen wollen. Dazu gehören unter anderen Gerd Faubel aus Maikammer, Gerd Bernhart aus Schweigen, Peter Siener und Volker Gies aus Birkweiler sowie Boris Kranz aus Ilbesheim, um nur die Spitze des Weinbergs zu nennen. Dass es zu dieser erfreulichen Entwicklung kommen konnte, erstaunt keinen, der die Region kennt. Denn die vielfältigen Böden und die kleinklimatischen Bedingungen


Präsident des Vereins Südliche Weinstrasse. Einer ist nicht Partei: Joel Payne ist Amerikaner von Geburt und weltreisender Journalist in Sachen Wein. Beileibe nicht alles, was beachtenswert und schon gar nicht jeder, der erwähnenswert ist, kann hier in den Blick gerückt werden. Schweren

bieten eine Fülle von Möglichkeiten, die denen in der benachbarten Mittelhaardt oder im angrenzendem Elsass in nichts nachstehen. Dazu kommt die deutlich bessere Ausbildung der Jungwinzer und eine intensivere Weinbergspflege. Es kommen aber auch Vorteile hinzu, die eine Folge der Erderwärmung sind. Was einst ein Nachteil war, dass die hiesigen Trauben erst eine Woche nach der Mittelhaardt reiften, ist heute ein Vorteil. Ja, die Mittelhaardt möge die Nase beim Riesling nach wie vor vorne haben, doch die Südpfalz kann alles, vom Riesling und Weißburgunder bis hin zum Pinot Noir. Dabei ist das letzte Wort in dieser Entwicklung gewiss noch nicht gesprochen. Unbestreitbar ist die Südliche Weinstrasse auf der Erfolgsspur. Und liefert inzwischen einen viel beachteten, ganz eigenständigen Beitrag zur großen Landschaft des Weines.

Dieter Hörner, Bornheim, Journalist und Präsident des Vereins Südliche Weinstrasse e.V.

Südliche Weinstrasse – allein beim Klang dieses Namens fängt die Zunge an zu schnalzen, beginnen die Nüstern zu beben, geraten die Geschmacksnerven in leichte Erregung und schlägt die Vorfreude Purzelbäume. Heute ohne Zweifel eine Wein- und Tourismusregion der Superlative, eine Landschaft, die nicht nur für sich spricht, sondern von der andere, die sie kennen, mit steigender Hochachtung sprechen. Welch’ gewaltiger Unterschied zu früheren Zeiten. Ehemals das Armenhaus der Pfalz – heute ein Leuchtturm für viele Weinbauregionen und Tourismusbereiche. Aber das ist nicht allmählich passiert. Es hat mit einem Paukenschlag begonnen:

Herzens müssen wir uns auf wenige Beispiele konzentrieren. Die Besucher, einmal hier, folgen ohnehin ihrer eigenen Nase und werden ihre eigene Entdeckungsreise antreten. Bleibt uns, viel Genuss beim Lesen zu wünschen. Und viel Appetit aufs Herkommen.

Am 9. September 1971 wurde im Deutschen Weintor in Schweigen der Verein Südliche Weinstrasse gegründet. Er gab der einst so geschmähten Oberhaardt, in der angeblich nur Konsum- und Schoppenweine gewachsen sind, seinen Namen und fünf Jahre später auch dem Landkreis Landau-Bad Bergzabern. Von nun an ging’s bergauf. Plötzlich wurden aus früher milde belächelten Winzern ernst genommene Qualitätswein-Produzenten dank einer Generation von engagierten jungen Weinmachern, die ihr Handwerk von der Pike auf erlernt hatten. Und plötzlich wurden aus einstigen Sattmachern Genießer-Tempel. Eine Region erhob stolz ihren Kopf. Sie wollte sich nicht mehr ducken im Kreise anderer, die zwar weniger zu bieten hatten, die aber selbstbewusster daherkamen. Was muss in dieser Südlichen Weinstrasse, einer Grenzregion, die über viele Jahrhunderte hinweg an ihrer Lage gelitten hatte und ausgeblutet worden ist, für ein Potenzial geschlummert haben ... Das Ergebnis jedenfalls ist eine selbstbewusste Region mit einer gefestigten Identität und mit einer Lebensart, die Besucher immer wieder begeistert. Eigenartig und einzigartig im Vergleich mit anderen. Stolz auf das Erreichte, aber bescheiden im Dienst am Gast.

Sternekoch Karl-Emil Kuntz, Herxheim-Hayna, führt das rennomierteste Hotel-Restaurant der Region

In der Küche wird zwar die Kunst geübt, sie ist aber kein Kunstprodukt. Wer das bei der Ausübung seiner Profession vergisst, muss daran erinnert werden, dass wir mit der Küche ein Kulturgut in der Hand haben, dessen Wurzeln bis zu den Höhlenfeuern zurückreichen. Das Kultivieren der Rohstoffe

und das Essbarmachen übt der Homo sapiens seither und gibt seine Erfahrungen und Entdeckungen weiter. Lange, lange Zeit in seiner Region, in der die Sippe jagte und ackerte. Die Instrumente und Techniken der Bereitung, die Art des Anrichtens und des Einverleibens entwickelten sich ganz allmählich hinzu. So entstanden in allen Winkeln der Welt Inseln eigenständiger, regionaler Küchenund Genusskulturen. Ein Wissens- und Erfahrungsschatz von unschätzbarem Wert, eine Kostbarkeit, die zu hüten wir Menschlein verpflichtet sind. Aus sehr selbstsüchtigen Gründen. Denn ein jeder trägt davon etwas mit sich herum, als wesentlichen Teil heimatlicher Bildung und Bindung, als Bezugspunkt für die Entwicklung der ganz persönlichen Genuss-Kultur oder als Ausgangspunkt für die Eroberung der eigenen Küchenmeisterschaft. Wenn man das Gück hat, einen solchen Bezugspunkt zu haben! Denn der ist gleich von zwei Seiten bedroht: vom austauschbaren Industrie-Fertigprodukt, woran sich keine Zunge bilden kann, und vom gänzlich entwurzelten Irgendwieinternational-Gericht, das keine Orientierung mehr bietet. Für mich ist der heimatliche Bezug zum Süden der Pfalz und zum nahen Elsass und Baden von großer Wichtigkeit. So gut es geht, versorge ich mich hier mit regionalen Rohstoffen. Viel von dem, was ich meinen Gästen auftische, lässt sie an der regionalen Esskultur teilhaben, zu der auch die wunderbaren Weine unserer nahen Umgebung gehören. Selbst bei meinen Ausflügen in die Küchen anderer Länder halten mich die heimatlichen Erfahrungen am Boden – sie schärfen den Blick und stärken die Urteilskraft. Nicht zuletzt ist mein allmorgendlicher Lauf durch Wein, Felder und Wälder, durch die bildschöne Landschaft der Südlichen Weinstrasse, eine hoch willkommene, Sinne und Phantasie beflügelnde Vorbereitung auf meinen Küchenalltag.

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Christina Fischer, Sommelière, Inhaberin von Fischers Weingenuss & Tafelfreuden, KÜln

GeschmacksBilder! Von Matthias F. Mangold

WA R U M I S T U N S E R E R E G I O N S O S T E I N - R E I C H ? U N D WA S B E D E U T E T


DIES FÜR DIE KUNST DES WEINBEREITENS FÜR UNS WINZER? >


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GESCHMACKS-BILDER

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B O D E N I S T H E R K U N F T. D I E P R Ä G T D E N C H A R A K T E R . er Weinfreund als Verbraucher ist ein seltsamer Mensch – und Gott sei Dank – der Winzer (nebenberuflich ebenfalls Verbraucher) auch. Gemeinsam gehen sie durch Moden und geschmackliche Trends und dies in aller Konsequenz. In den 60 ern und 70 ern war die Süße im Wein wichtig, was das Image des deutschen Weins tief in den Keller riss. In den 80 ern konnte es keinem furztrocken genug sein, in den 90 ern schrie alles: „Frucht, wo ist denn die Frucht?“ Und nun hält uns seit einigen Jahren ein Wort gefangen, welches vielerlei Interpretationen offenlässt und das von den Wenigsten so wirklich verstanden wird. Die Rede ist vom „Terroir“. Häufig reduziert auf die Bodengegebenheiten eines Weinbergs, meint Terroir vielmehr das Zusammenspiel aller Faktoren, die draußen im Anbau eine Rolle spielen: Wasserversorgung, Ausrichtung zur Sonne, Niederschlagsmengen und -verteilung übers Jahr, Temperaturen, Umgebungsbewuchs, Hangneigung, Bodenbearbeitung und vieles mehr. Dass der Mensch im Terroir die wichtigste Funktion einnimmt, weil er Arbeiten und Eingriffe gezielt vornimmt, ist unstrittig. Und doch: Die Winzer haben gerade den Boden als einen markanten, sogar DEN markanten Aspekt entdeckt. Dies lässt sich allein schon daran ablesen, wie viele Winzer beispielsweise Rieslinge auf dem Etikett nach Gesteinsarten wie Buntsandstein, Kalkmergel, Rotliegendes oder Schiefer benennen. Während manche deutschen Anbaugebiete auf Grund ihrer terroiristischen Gegebenheiten in dieser Hinsicht eher puristisch ausgelegt sind – an der Mosel etwa dominiert Schiefer über alles, im Rheingau wiederum der Taunusquarzit –, kann sich die Pfalz mit dem Luxus schmücken, oft alle paar hundert Meter wechselnde Bodenformationen

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anzubieten. Und das hat seine Gründe in den geologischen Umtrieben unseres Planeten. Es ist bereits eine ganze Weile her, dass der Urkontinent auseinander driftete. Amerika nach Westen, Europa gen Norden, Australien ans Ende der Welt. Heute können Geologen in Steinbrüchen, etwa im pfälzischen Waldhambach, aufzeigen und nachweisen, wo der Boden unter unseren Füßen einst seinen Ursprung hatte. Beispiel vor der Haustür: Bei der Kollision von Rheingraben und Pfälzerwald hat’s bereits ordentlich geknallt. Hier verschoben sich Platten über- und untereinander, was zu tektonischen Aufwürfen und Umverteilungen von unten nach oben führte. Als dann noch vor etwa 50 Millionen Jahren Italien an Europa rummste, sich die Alpen bildeten und der Schub nach Norden auch den Rheingraben erfasste, kam erneut Farbe ins Spiel. Heute, so sagen Fachleute, ist der Rheingraben nur ein kleiner Teil in einer Kette, die von Norwegen über die Pfalz gen Süden zur burgundischen Pforte springt, in den Rhônegraben übergeht, das Mittelmeer durchkreuzt, in Afrika durch den Sudan pflügt, in Ostafrika für einige der größeren Seen verantwortlich ist und dann im Indischen Ozean endlich Ruhe gibt. Klingt seltsam, ist aber so. Es gibt handkolorierte Karten aus den 60er Jahren, die das Gleiche beweisen wie wissenschaftliche Untersuchungen mit Bohrungen aus allerjüngster Zeit: die Pfalz ist ein geologischer Flickenteppich. Am anschaulichsten zu erforschen sind diese lokalen Verwerfungen in der Gegend zwischen Frankweiler und Birkweiler. Wenn man nun noch weiß, dass manche wichtige Rebsorte einen Lieblingsboden hat, auf dem sie die besten Ergebnisse erzielt, wird’s interessant. Genau daher ist es für den Winzer nämlich angezeigt, zu wissen, wo er Riesling, Weißburgunder und Co. stehen haben sollte. Burgundersorten


lieben Kalkböden, Rieslinge fühlen sich auf Untergründen wohl, die sie fordern, wo wenig Mutterboden vorhanden ist. Wie beeinflusst nun der Boden den Geschmack des Weins? Nun, stellen Sie sich einfach mal eine Rebwurzel vor! Da sind feine Härchen dran. Von diesen Härchen werden aktiv Botenstoffe ausgeschickt, die aus dem Untergrund Nährstoffe lösen und dann ebenso aktiv wieder aufnehmen, um sie in die Frucht zu befördern. In humosen Böden, wie sie das Rhein-Schwemmland mit seiner Mischung aus Lehm, Löss und Sand bietet, findet die Rebwurzel auf dem ersten Meter bereits alles, was sie benötigt, zuvorderst natürlich Wasser. Weine aus solchen fruchtbaren Flachlagen sind in der Regel fruchtig und zeigen schon früh Reife. st ein Boden steinig, so wird Mutterboden verdrängt. Niederschläge dringen tiefer ein, weil sie nicht gehalten werden können, und somit muss die Wurzel dem Wasser in die Tiefe folgen. Es gibt Lagen in der Pfalz – der Burrweiler Schäwer, der Birkweiler Kastanienbusch, um nur die Extreme zu nennen –, da hat man schon Rebwurzeln mit deutlich mehr als 15 Metern Länge gefunden. Dass solche Weine dann anders schmecken, dürfte klar sein. Hier lösen die Wurzelhärchen über die Gesteine Mineralstoffe in Form von Salzen, was den Weinen einen mineralischen Touch verleiht, der sich am ehesten noch damit beschreiben lässt, dass beim Verkosten/ Trinken ein feiner Belag auf der Zunge verbleibt, eine Nachhaltigkeit, die ein Flachlagenwein selten aufweist. Dies trifft generell auf alle intensiv gesteinshaltigen Weinbergböden zu. Kann man aber nun Rieslinge vom Kalkstein generell von Rieslingen aus

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Buntsandstein unterscheiden? Hat jeder Boden einen wiedererkennbaren Geschmack? Schwierig, schwierig, winden sich die Experten. Schließlich enthält das Terroir ja den wesentlichen Faktor Mensch, und der beeinflusst durch seine individuelle, ganz eigene Art der Bearbeitung die „wilden“ Verhältnisse maßgeblich. Es wurden bereits Verkostungen durchgeführt, bei denen Profis Weine den jeweiligen Böden aus Schiefer, Kalk, Buntsandstein oder Granit zuordnen sollten. Das ging ziemlich schief, denn selbst gestandene Verkoster mussten die Waffen strecken. Zu verwirrend waren Einflüsse durch unterschiedliche Hefen, Ausbauarten, Lesezeitpunkte, Maischestandzeiten ... Man muss sich schlichtweg vor Augen führen, dass wir es bei Wein mit einem Naturprodukt zu tun haben, welches mal so, mal anders ausfällt, und das auch noch jährlich nach eigenem Gutdünken. ABER: Unterschiedlichkeit schafft Reichtum. Wir haben gerade in der Pfalz inzwischen eine Phalanx an hervorragend ausgebildeten Winzerinnen und Winzern, die genau wissen, was sie tun. Sie möchten auf internationalem Niveau agieren können, dies freilich mit einer regionalen Verwurzelung als persönlichem Hintergrund. Es geht um Unverwechselbarkeit, um Ursprung, um Transparenz und um Nachvollziehbarkeit. Jeder achtet dabei aufs Terroir und damit auch auf die Böden. Ist dies nun ein bloßer Trend? Wieder so eine Mode, die kommt und geht? Wohl kaum. Vielmehr ist der Umgang mit dem Terroir Ausdruck des Wissens um die Gegebenheiten im Weinberg. Wir können uns in dieser Hinsicht einer Breite und Tiefe der Qualitäten erfreuen, wie sie selten ist auf der Welt. Die Pfalz hat ein erstaunliches Reservoir im Angebot. Dürfen wir Sie verführen? Doch Vorsicht – Sie könnten ein echter Fan werden!

DAS TERROIR IST DANN IN ORDNUNG, WENN AUCH ER HIER Z U H A U S E I S T.

WEINE MIT URSPRUNG SIND IM TREND. WEINE, DIE IHR TERROIR SCHMECKBAR ABBILDEEN.

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Warum alles so enden musste.

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n einem trüben Novemberwochenende des Jahres 2007 besuchten David Seijas und Ferran Centelles die Südliche Weinstrasse. Beruflich. Wandern wollten sie nicht. Schmucke Dörfer wie Birkweiler nahmen sie nur am Rande wahr. Die hervorragende Interpretation moderner Landküche in der Weinstube Brand in Frankweiler wussten sie sehr zu schätzen. Was ihnen jedoch wirklich keine Ruhe ließ, heißt Kastanienbusch, Mandelberg, Im Sonnenschein oder Latt. Da wollten sie hin. Zu den Weinbergen, zu den Winzern. Die freundlichen Herren gehören zu den wichtigsten Weinpersönlichkeiten Spaniens. Sie füllen als Sommeliers im Restaurant „El Bulli“ den Keller des derzeit wohl berühmtesten Restaurants der Welt. Wer einen von jährlich 8000 möglichen Plätzen ergattert, kann in der Pilgerstätte des Kochkünstlers Ferran Adria Riesling aus dem Kastanienbusch trinken. Grandiose Weine, wie sie hier wachsen, dürften keinesfalls auf der Karte fehlen, sagen ausgerechnet die spanischen Experten. Es ist die Spitze des Weinbergs. Als vor zehn Jahren die Zeitschrift VINUM erstmals einen Preis für weiße Burgunderweine ausschrieb, stammten gleich mehrere der besten zehn von der Südlichen Weinstrasse. Der amerikanische Weinpapst Robert Parker lobt Südpfälzer trockene Rieslinge und Burgunder. Der Wine Spectator, die größte Weinzeitschrift der Welt, vergibt munter Punkte jenseits der 90 von 100 – für trockene deutsche Weine war das lange undenkbar. Im Gault Millau WeinGuide stellt der Südpfälzer Fritz Becker nun schon im vierten Jahr nacheinander den „besten deutschen Spätburgunder“, in der neuesten Ausgabe außerdem auch den drittbesten und den fünftbesten, eine Sensation! Bei Weißen Burgundern ist die Südpfalz seit Jahren auf zwei der ersten fünf Plätze abonniert, immerhin auf mehrere Winzer verteilt.

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Im Jahre 2009 gehört die Südpfalz nahezu unbestritten zu den Regionen, die mit höchster Qualität von sich reden machen. Dass auch im 5-Euro-Regal viel für’s Geld geboten wird, bestätigen die Fachhändler landauf, landab. Wenn wir noch einen Moment bei Spanien verweilen, erinnern wir uns vielleicht an die Forderungen spanischer Weinbaufunktionäre. Sie verlangten noch vor 20 Jahren in EG-Gremien, der Weinbau um den 50. Breitengrad müsse beendet werden, weil da nur grünes, unreifes Zeug wachse, das man aufzuckern müsse. Das war damals schon unter der Gürtellinie, hat aber mit dem zu tun, was wir neudeutsch gerne Image nennen. Weitere 20 Jahre zurück fand sich in dem Landstrich, der heute Südliche Weinstrasse heißt, wirklich kaum ein halbes Dutzend überregional beachteter Weinerzeuger. Fast die Hälfte jedes Jahrganges ging als Fassware an die Mosel und trug dort „zur Abrundung“ der Moselweine bei. Das war damals noch erlaubt. Nun gehört Weinbau nicht zu den Berufszweigen, die für rasche Veränderungen bekannt sind. Und eine ganze Region krempelt man erst recht nicht mit einem Fingerschnippen um. Was ist in diesem heute so erfolgreichen Ländchen passiert?

Das war vor dreißig Jahren alles ganz anders. er Anstoß kam, die Pfälzer mögen es verzeihen, eindeutig von außen. Der deutsche Bundestag beschloss ein neues Weingesetz, das ab 1971 gelten sollte und den meisten Oberhaardter Winzern ihre wirtschaftliche Basis nahm. Der „übergebietliche Verschnitt“, die wundersame Verwandlung von Pfalzwein in Moselwein, wurde verboten. Da standen die Südpfälzer nun, hatten im Zuge der Umstellung von gemischter Landwirtschaft auf Einzelkulturen die Rentabilität des Weinbaus

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S Ü D P FÄ L Z E R W E I N E E I N E A RT P R O T O T Y P D E S H E RV O R R A G E N D E N C H A R -


FÜNF AUSGEPRÄGT EIGENSINNIGE KÖPFE BEI DER ARBEIT AM GEMEINSAMEN ZIEL

Fü n f Wi n z er, f ü n f Freu n de: Fri tz B eck er, Hansjörg Rebholz, Rainer Keßler, Thomas Siegrist, Karlheinz Wehrheim Die erste freundschaftliche Initiative zur Steigerung von Qualität und Reputation haben die „Fünf Winzer, Fünf Freunde“ gestartet. Sie sind auf ihrem vor fast zwanzig Jahren eingeschlagenen Weg ganz oben angekommen.

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entdeckt, ab Ende der 50 er Jahre kräftig neue Rebflächen bis weit in die Ebene hinein gepflanzt und wussten nicht, wohin mit den Früchten ihrer Arbeit. In diesem Moment kommt ein Mann ins Spiel, der nach Lehrjahren in Mainz Landrat des Landkreises Landau-Bad Bergzabern geworden war. Gerhard Schwetje, ein – wir können es nicht verschweigen – Moselaner, erkannte, dass die Region sicheren Absatz nur mit einer eigenen Vertriebsstrategie und eigenem Profil erringen konnte. Schwetje fand in Dieter Hörner einen kongenialen Aktivisten, der später viele Jahre lang als Geschäftsführer des damals noch zu gründenden Vereins am Fließband lieferte, was man heute Marketingideen nennt, bis hin zu den erstaunlichen 3000 Sonnenstunden der Südpfalz. Mit ihm zusammen zog Schwetje persönlich durch das Land, immer Aufnahmeanträge in der Tasche für den neu zu gründenden Verein. „Südliche Weinstrasse“ wurde er geheißen. Ein genialer Name, wie sich bald zeigte, auch wenn man andernorts Gift und Galle spuckte. Ein Name, mit dem alles gesagt ist, der unglaublich positiv klingt und der ... na ja ... alle anderen ein wenig in der Kälte stehen lässt.

„ Sü dli ch e Wei n stra sse“ . Da s kann si ch sch meck en la ssen . er Verein Südliche Weinstrasse hielt seine Gründungsversammlung am 9. 9. 1971 ab, bereits mit über 500 Mitgliedern. Jahrelang finanzierte er sich vor allem über ein Herkunftszeichen Südliche Weinstrasse, das man für 3 Pfg. kaufen konnte und das rasch den damals enormen Betrag von 500.000 DM einbrachte. Damit war zu arbeiten, nach innen, um Winzer zur Mitarbeit und zum Aufbau eigener, selbstvermarktender Weingüter zu motivieren, nach außen, um kleine, witzige Anzeigen zu veröffentlichen, die von einem gesegneten Ländchen sprachen, mit humorvollen Menschen, guten und preiswerten Weinen, eigenwilligen Rezepten und gemütlichen Weinstuben. So erschuf man sich selbst neu, und das Schönste daran war: Es war gar nicht mal gelogen, denn die Menschen, Winzer, Wirte und Besitzer von Ferien-

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wohnungen ebenso wie Bürgermeister von Gemeinden, arbeiteten bienenfleißig daran, dass die Besucher vorfanden, was die Anzeigen versprachen.

Zunächst mit Weck, Worschd, Woi in Herzen und Mägen der Gäste.

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m Weinbau werkelte in dieser Zeit die erste Gründergeneration. Das waren die Unternehmer-Winzer, die aus der Ansammlung von Weinbergen ein Weingut formten. Eine Zeit der Aussiedlerhöfe, des Ankaufs von Kunststofftanks, der ersten schauderhaften Etiketten und des Vertriebs von preiswerten Literweinen, mit denen man anderen Regionen problemlos Konkurrenz machen konnte. Weinfeste, Gästezimmer für Wanderer und Weinkunden sowie die Renovierung von Dörfern kamen hinzu. Die Zahl der selbstvermarktenden Betriebe stieg rasch. Die Südliche Weinstrasse, wie nun der Weinbaubereich, der Verein und bald auch der ehemalige Kreis Landau-Bad Bergzabern hieß, profilierte sich mit guter, preiswerter Ware für jeden Tag. Das war schon mal was und half über die ersten Jahre nach dem neuen Weingesetz. Gleichzeitig wurde die wirtschaftliche Basis geschaffen, die es einer zweiten Generation erlaubte, einen Schritt weiter zu gehen. Davon gleich mehr. Der Pfälzer Schoppen, Weck, Worschd und Woi, der Spießbraten und eine wachsende Zahl an Weinstuben, die Saumagen, Leberknödel und Bratwurst in den Herzen und Mägen der Gäste verankerten – all dies trug zu einer gemütlich versüffelten Weinseligkeit bei. Die Gäste liebten sie ebenso wie die Südpfälzer. Man begann, sich zu gefallen. Friedrich Engels hatte das Phänomen allpfälzischer Glückseligkeit in seinem Bericht über die Reichsverfassungskampagne 1849 auch nicht wesentlich anders beschrieben. Jedenfalls: Es funktionierte, und die Preußen kamen diesmal nicht, um die Idylle zu zerstören, sondern um sich daran zu laben. Nun sind die Pfälzer zwar rundweg gutmütig. Sie mussten aber auch über Jahrhunderte lernen, dass gute und schlechte Zeiten rasch wechseln und die Verhältnisse sich schneller ändern als wünschenswert. Diese Erkenntnis im Hinterkopf und einen


F Ü N F W I N Z E R S E T Z E N AU F Z U K U N F T. U N D E I N E N W E I N M I T V E R G A N G E N H E I T.

Di e Sü dp fa lz - C onnexion: Klaus Scheu, Volker Gies, Boris Kranz, Sven Leiner, Peter Siener Sie erwarben den la nge schon brach li egenden, von Gestrüpp über wuc her ten Steilhang in a bs ei t i ger Wald-Lage: den Wei nberg des nahen ehema li gen Zisterzienser klosters i n Eußerthal. Si e bepfla nzen i hn mit Spätburgunder -R eben. So führen si e Tra di t i on for t . Und ernten nun di e Fr üc hte ihrer Arbeit . Wei ne, die Zukunft vers prec hen. Auch ihnen.

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DYNAMIK

handfesten Ehrgeiz im Leib, sagte sich der eine oder andere Winzer, man müsse mehr Akzente setzen, als nur alles genauso gut wie andere, aber ein wenig preiswerter zu machen. Damit zündelten sie schon an der nächsten Stufe der Rakete.

An a llen Eck en u n d En den greift hier i n z w i sch en di e Ju gen d ein.

U

nd wieder fügten sich Glück und guter Wille, denn die damals wohl besten, zumindest aber deutlich aus der Menge herausragenden Winzer schlossen sich zusammen, um „Weine von nicht alltäglicher Qualität“ zu präsentieren, Weinbau und Kellertechniken zu verbessern, dabei in den besten Weinregionen der Welt zu lernen und nicht mehr und nicht weniger zu versuchen, als „Große Weine aus der Südpfalz“. „Fünf Freunde“ nannten sie sich, und man kennt sie längst: Wehrheim, Rebholz, Keßler, Siegrist und Becker. Sie berieten sich, sie reisten, sie stritten, sie fingen an, die beste Eiche für den Ausbau im Barrique zu suchen (und fanden dabei Pfälzer Eiche – wundert es uns noch?). Das alles hatte gewaltige Auswirkungen nach innen und nach außen, denn es fiel in eine Zeit der Wein-Bewertungen, der Weinund-Essen-Diskussionen, der Frage nach dem besten Weg für Burgunder und Rieslinge, der Entdeckung des Wortes Terroir und manchmal sogar dessen, was es bedeutet. Auf einmal kamen Sommeliers aus ganz Deutschland. Auf einmal waren einige Südpfälzer Weine eine Art Prototyp des hervorragenden Chardonnay, des Weißburgunder, des Spätburgunder, ja sogar des Riesling, der nun bald nicht mehr vom alten Riesling-Adel abschätzig begutachtet wurde. Manchem Kollegen ließ das keine Ruhe, und so gab es auf breiter Front Schritte in Richtung Qualität, die sich nun längst nicht mehr mit dem Üblichen, sondern mit dem Besten der jeweiligen Kategorie maß. Nun fehlte nur noch ein kleiner Schritt. Eine neue Generation von Söhnen und Töchtern der Selbstvermarktungsgründer war herangewachsen. Sie beäugten neugierig, was die Fünf Freunde und andere Spitzenwinzer machten. Sie gingen bei den Stars in

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die Lehre, sie studierten in Geisenheim und erhielten eine profunde Basis, sie reisten in der Welt herum, um bei anderen, die es auch können, abzugucken. Dann kamen sie nach Hause und fingen an, die Basis hervorragender Weine von der Südlichen Weinstrasse zu verbreitern. Von den Fünf Freunden hat diese jüngste Generation gelernt, dass die Qualität umso rascher steigt, wenn man seine Erfahrungen austauscht. Deshalb ist die Südliche Weinstrasse heute eine Talentschmiede. Eine Art „Fünf-Freunde-Jugend“, die „Südpfalz-Connexion“ arbeitet nach dem gleichen Prinzip. Schon bringen sie Weine auf die Flasche, die zum Besten gehören, was die Pfalz zu bieten hat. Nicht zu übersehen, weil endlich im rechten Licht, sind die Frauen. Inzwischen stellen sie einen Gutteil der Lehrlinge in den Ausbildungsbetrieben, die Zahl der weiblichen Studierenden in den einschlägigen Fächern steigt kontinuierlich. Natürlich waren die Frauen schon immer die unverzichtbare Stütze der Weingüter, inzwischen jedoch übernehmen sie die volle Verantwortung für ihre Weine, und präsentieren Sie mit großem Erfolg. An allen Ecken und Enden greift die Jugend ein, verbessert, misst sich, pflegt Verbindungen zu Sommeliers und trägt dazu bei, dass die Südpfalz zu dem geworden ist, wie sie sich heute zeigt. Eine Region mit großen Weinen, mit sehr guten Weinen und mit erfreulich vielen guten Alltagsweinen. ll dies, und damit kommen wir zum Wichtigsten, wäre freilich nicht möglich gewesen, wenn die Südpfalz, jetzt als Land, als Terroir, als Boden, als Weinberglage nicht mitgespielt hätte. Nehmen wir also, was wir erreicht haben, auch ein wenig als ein Geschenk der Natur, die diese Weine ermöglicht und die wir gefälligst zu pflegen haben. Ferran Mathäß Centelles hat dies übrigens sofort Jürgen Der Diplom-Volkswirt arbeitet erkannt. „Wahnsinn, diese Lage,“ als freiberuflicher und hat er gesagt, als er im Kastanien- Journalist Berater im Weinmarketing. Buch und busch stand. Er hat recht.

A

Von Jürgen Mathäß

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Zeitschriftenveröffentlichungen.


FRAUEN GEHEN IHREN EIGENEN WEG. WOHIN DAS F Ü H RT, Z E I G E N D I E W E I N E J U N G E R W I N Z E R I N N E N .

Vi er z u m Beispiel: Esther Bangerth, Nicole Graeber, Tina Pfaffmann, Barbara Roth Mitdenken, mi ta r bei ten, Rücken frei ha lten! Fra uen spielen in den Fa mi li enwei ngütern schon i mmer ei ne große Rolle. Ohne da ss di es öffentlich gewürdi gt wi rd. Das ändert s i c h. Immer öfter über nehmen junge Winzer i nnen Vera nt wortung für Q ua li t ä t und St i l ihrer Weine. Und pr ä gen ihren Charakter mi t s pür ba r eigener Hands c hr i ft .

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BEI WECHSELNDEN BÜHNENBILDERN:

Sch lössch en St. Pa u l, Sch weigen

„N

eben der Liebe auf den ersten Blick gibt es auch die Liebe auf die erste Berührung – und die geht vielleicht noch tiefer“. Ein Zitat des russisch-amerikanischen Schriftstellers Vladimir Nabokov. Wer die Pfalz kennt, versteht, warum ich den bekannten Literaten zitiere: Die große Liebe auf den ersten Blick ist die Region zwischen Schweigen im Süden an der französischen Grenze und Grünstadt im Norden meistens nicht. Die zauberhafte Landschaft westlich des Rheines muss man erleben und erfahren – die sanft geschwungenen Weinberge an der Südlichen Weinstrasse, die Menschen mit ihrer ausgeprägten Bodenhaftung, die romantischen Weindörfer mit ihren schmuck herausgeputzten Fachwerkhäusern – und natürlich auch den exzellenten Wein. Aber dazu später mehr. Ich besuche die Pfalz seit vielen Jahren und weiß nicht, welcher Jahreszeit ich den Vorzug geben soll. Wie bei einer großen Oper eröffnet im Frühjahr die Mandelblüte in verschwenderischen Rosafarben die Saison mit einem heiteren Auftakt. Der nächste Aufzug folgt im April mit der Kirschblüte, dann die fulminante Apfelblüte und im Juni die (hoffentlich) viel versprechende Rebblüte. Landschaften wie Bühnenbilder in Opern von Mozart, Vivaldi oder Verdi. Dann hat der Sommer mit verschwenderisch blühenden Oleandern seinen strahlenden Auftritt. Wie Komparsen in zartem Weiß und Rosa stehen sie an den Straßen und in den zauberhaften Innenhöfen der Weingüter und Restaurants.

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Große PfälzerWeinoper

Weingut Dengler-Seyler, Maikammer

Besonders schön blüht es im entzückenden Weindorf Forst bei Deidesheim. Hier werden die ersten Gewächse der besten Lagen aus der Region Mittelhaardt entkorkt: Forster Ungeheuer, Jesuitengarten, Freundstück, Kirchenstück und Pechstein. Meine Empfehlung ist seit Jahren das Weingut Georg Mosbacher. Ins Glas kommen überzeugende Rieslinge mit opulenter Frucht, Eleganz und Finesse. Bei der Prämierung der 100 besten Weine aus Deutschland war die Pfalz 2007 der große Gewinner: 300 Weine wurden von einem kompetenten „Bunte“-Team verkostet – unter den Top-Ten der Weißweine standen am Schluss acht Pfälzer Weine! Der Herbst ist die hohe Zeit der Connaisseure und Genießer. Die Weinberge präsentieren sich in leuchtendem Goldgelb und facettenreichem Rot. Die ersten Nebel aus der Rheinebene zeichnen die Landschaft als mystisches Aquarell mit sanft geschwungenen Konturen. Die Natur hat den Tisch gedeckt und präsentiert sich in verschwenderischer Fülle. Große Küchenchefs in kleinen Dörfern begeistern auch die anspruchsvollsten Gourmets. Allen voran mein Freund und hoch geschätzter Koch-Künstler Karl-Emil Kuntz im Restaurant „Zur Krone“ in Herxheim-Hayna. Wer seine große Gourmet-Küche liebt, bestellt einen Tisch im eleganten Feinschmecker-Restaurant. Wer die Pfalz schmecken möchte, isst sich durch die regionale Speisekarte in der rustikalen „Pfälzer Stube“. Hier

werden Saumagen, Blutwurststrudel und Konsorten kulinarisch geadelt. Seine Frau Martina Kuntz überzeugt mit fulminantem Pfälzer Weinwissen. Dem Michelin ist die Leistung dieses Hauses seit Jahren einen Stern wert. Mit einem Stern darf sich auch „Steverding’s Isenhof“ in Knittelsheim schmücken. Feine Küche in einem gemütlichen alten Fachwerkhaus. Peter Steverding kocht klassisch-französisch. Man riecht hier, was in den Töpfen und Pfannen der französischen Nachbarn brutzelt. Drei weitere Sterne hat der rote Restaurantführer in der Vorderpfalz vergeben: „Schwarzer Hahn“ im Deidesheimer Hof, Deidesheim; „Luther“, Freinsheim; „Alte Pfarrey“ in Neuleiningen. Im Restaurant „Freundstück“ im stilvoll restaurierten „Ketschauer Hof“ in Deidesheim steht seit Kurzem Küchenchef Jens Fischer am Herd, der seiner kreativen Künste wegen schon bald von sich reden machen wird. Das Erscheinungsbild der Pfälzer Meisterköche ist besonders erfreulich. Sie treten in der Regel eher bescheiden auf und fühlen sich den sogenannten Starköchen nicht zugehörig. Im Herbst haben Weinfeste und der Weintourismus Hochsaison. 200 Weinfeste werden gefeiert und über zehn Millionen Gäste jährlich helfen den Pfälzern, ihre Fässer zu leeren. Mir persönlich liegt mehr das Kontrastprogramm: Weingenuss im kleinen Kreis mit Freunden und vinophilen Gleichgesinnten.


in vier Aufzügen.

Wei n gu t Dr. Weh rh ei m, B i rkweiler

Vielleicht in der Weinstube „Brand“ zu Frankweiler im romantischen Gastgarten oder bei einem Abend in „Reuters Holzappel“ in Pleisweiler. Köstlich und einfach zu merken: Flammkuchen & Fachwerk. Aber auch die Restaurants „Beat Lutz“ in Landau-Godramstein oder „Schneider“ in Dernbach sind Adressen zum Weiterempfehlen. heo Kautzmann, knorriger und zugleich liebenswerter Weinbotschafter der Südlichen Weinstrasse, führte mich im August wieder einmal durch die wichtigsten Weinbau-Betriebe seiner Heimat. Die meisten der Erzeuger sind mir bekannt, seit vielen Jahren trinken die Gäste auf Veranstaltungen der Hubert Burda Media Weine aus der Südpfalz. Bambi-Verleihung, New Faces Award, Gala der FelixBurda Stiftung – das sind nur einige der Events, bei denen die Pfalz mit ihren besten Kreszensen überzeugt. Das Weingut „Ökonomierat Rebholz“ aus Siebeldingen war dabei, Friedrich Becker aus Schweigen brillierte in Berlin bei der Felix Burda Gala mit seinem Grauburgunder. Auf der gleichen Veranstaltung wurde der Spätburgunder von Peter Siener aus Birkweiler regelrecht gefeiert (und getrunken). Das Weingut Kranz war vertreten, Theo Minges aus Flemlingen, Weingut Siegrist aus Leinsweiler, Weingut Bernhart und Weinhof Scheu aus Schweigen, Gies-Düppel aus Birkweiler, das Weingut Münzberg aus Landau-Godramstein.

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U N D D A S P U B L I K U M S P I E LT B E G E I S T E R T M I T.

Vinothek Das Weinhaus, Weingut Meßmer, Burrweiler

Auf unserer SüdpfalzProgramm. In dieser ViDIESE WEINE? tour überzeugten mich nothek unterhalb der AnALS FRANKOPHILER nakapelle können Weinwie immer die Weine von CONNAISSEUR ZIEHE nasen große Weine verKarlheinz Wehrheim aus I C H D E N H U T, kosten, ihr Weinwissen Birkweiler. Seine RiesCHAPEAU! testen und sich in die ling Spätlese „KastanienGeheimnisse des Weingenusses und der busch“ und sein Weißer Burgunder „BirkSensorik einführen lassen. Den grandiosen weiler Mandelberg“ sind stolze Vertreter Blick von der Terrasse gibt es gratis dazu. ihrer Rebsorte: Geballte Frucht, Körper, Der Ausblick geht über die Weinberge vom Eleganz, Struktur, gutes Säurespiel und eine spürbare Mineralität verdienen das Prädikat Hambacher Schloss über die Rheinebene bis „Erstes Gewächs“. Aber auch die Weine von zu den Hügeln des Nordschwarzwaldes. Jürgen Leiner in Ilbesheim können sich seDer Vorhang der großen Pfälzer Weinhen bzw. schmecken lassen. Sein Weißer oper fällt im Winter, in der Musik eher Moll als Dur. Zeit für Wagner, für opulenten Wein Burgunder „Calvus Mons“ begeisterte mich mit feinen Zwischentönen. Aber auch Zeit und gehört zur absoluten Spitzenklasse, wie der Stille, Zeit der Besinnung, Zeit, zu sich auch sein Rotwein Tempranillo (eine Rebselbst – und vielleicht zu einer neuen Weinsorte aus Spanien), der noch Furore machen begeisterung zu finden. Zeit zur Einkehr – wird. In Birkweiler überraschte mich das zur inneren und natürlich auch zur äußeren. Weingut Ökonomierat Johannes Kleinmann Einkehr etwa bei Anette Ueberschaer in der mit seiner klaren Produktlinie. Weisser „Eselsburg“ in Neustadt-Mußbach. In ihrem Burgunder, Signatur 2008, Riesling, MuschelRefugium aus Kunst & Krempel, Wärme und kalk, Spätlese trocken 2008, Pinot Noir, Spätburgunder, Spätlese 2007. Die besten SpätGeborgenheit, Genuss mit burgunder präsentierte Friedrich Becker: kultivierter Deftigkeit findet jeder zu sich selbst. Sein 2005er „Sankt Paul“ Großes Gewächs und sein 2005er Pinot Noir, trocken, sind Und nach dem dritten Glas mit das Beste, was Deutschland im „Roten Gewürztraminer Spätlese Bereich“ zu bieten hat. Als frankophiler Convon Hansjörg Rebholz ist naisseur ziehe ich den Hut! Chapeau! man bei sich selbst ange- Wo l f gang Ri tte r Chef vom D i enst kommen. Die Welt bleibt bei der „ Bunten“ Nach der Fahrt durch die Weinberge draußen. Es ist Winter – R ess or t lei ter Food stand ein Besuch im „Weinhaus“ bei Gregor R esta ura nt -Kr i t i ker und Martin Meßmer in Burrweiler auf dem meine heilige Weinzeit. Buc ha utor Wolfgang Ritter Die Bühnenbilder wechseln mit den Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter.

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Wei n gu t M ü n z b erg, La n da u-Godramstein

Bad Bergzabern Weingut Knöll & Vogel Klingweg 3 76887 Bad Bergzabern Tel. 0 63 43/12 46 www.knoell-vogel.de Birkweiler Bioland Weingut Eppler Am Rosenberg 6 76831 Birkweiler Tel. 0 63 45/91 90 87 www.weingut-eppler.de Weingut Gies-Düppel Am Rosenberg 5 76831 Birkweiler Tel. 0 63 45/91 91 56 www.gies-dueppel.de Weingut Ökonomierat Johannes Kleinmann Hauptstraße 17 76831 Birkweiler Tel. 0 63 45/35 47 www.weingut-kleinmann.de Weingut Scholler Alte Kirchstraße 7 76831 Birkweiler Tel. 0 63 45/35 29 www.weingut-scholler.de Weingut Siener Weinstraße 31 76831 Birkweiler Tel. 0 63 45/35 39 www.weingutsiener.de

Stiftsweingut Frank Meyer, Klingenmünster

KURZE WEGE ZU WINZERN UND WEIN

Weingut Gerhard Klein Weinstraße 38 Nutzen Sie die Gelegenheit! Lernen Sie Winzer und Weine kennen. 76835 Hainfeld Nehmen Sie sich Zeit für eine Weinprobe und lassen Sie sich Wein- Tel. 0 63 23/27 13 www.weingut-gerhardberge und -keller zeigen. Mehr Adressen: www. suedlicheweinstrasse.de klein.de Burrweiler Weingut Meßmer + Vinothek Das Weinhaus Gaisbergstraße 5 76835 Burrweiler Tel. 0 63 45/9 59 97 90 www.weingut-messmer.de www.dasweinhaus.com Weingut Weber Hirtenstraße 1 + 3 76835 Burrweiler Tel. 0 63 45/91 92 12 www.weingut-klemensweber.de Wein- und Sektgut Wind-Rabold Gaisbergstraße 9 76835 Burrweiler Tel. 0 63 45/36 92 www.wind-rabold.de Edenkoben Weingut Graeber Schanzstraße 21 67480 Edenkoben Tel. 0 63 23/55 68 www.weingut-graeber.de www.edelundsuess.com

Weingut Oberhofer Am Linsenberg 1 67483 Edesheim Tel. 0 63 23/94 49 11 www.weingutoberhofer.de

Weingut Müller Bergbornstraße 15-17 76833 Frankweiler Tel. 0 63 45/17 07 www.weingut-m.de

Weingut Rehm Ludwigstraße 36 67483 Edesheim Tel. 0 63 23/77 49 www.weingut-rehm.de

Weingut Rolf und Tina Pfaffmann Am Stahlbühl 76833 Frankweiler Tel. 0 63 45/13 64 www.wein-pfaffmann.de

Weingut Wiedemann Staatsstraße 23 67483 Edesheim Tel. 0 63 23/24 00 www.wiedemann-wein.de Essingen Weingut Frey Spanierstraße 9 76879 Essingen Tel. 0 63 47/82 24 www.weingut-frey.com Flemlingen

Weingut Theo Minges Weingut Dr. Wehrheim Bachstraße 11 Weinstraße 8 76835 Flemlingen 76831 Birkweiler Tel. 0 63 23/9 33 50 Tel. 0 63 45/35 42 Vinification Ludwigshöhe www.weingut-minges.com www.weingut-wehrheim.de Villastraße 62 Frankweiler 67480 Edenkoben Böchingen Tel. 0 63 23/80 46 15 Weingut Lidy Weingut Sauer www.vinificationFrankenburgstraße 6 Hauptstraße 44 ludwigshoehe.de 76833 Frankweiler 76833 Böchingen Tel. 0 63 45/34 72 Edesheim Tel. 0 63 41/6 11 75 www.weingut-lidy.de www.weingut-sauer.com Wein- u. Sektgut-Destillerie Diehl Eisenbahnstraße 3 a 67483 Edesheim Tel. 0 63 23/93 89 30 www.diehl-wein.de

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Weingut Hundemer Weinstraße 68 76835 Hainfeld Tel. 0 63 23/27 43 www.weingut-hundemer.de

Gleisweiler Weingut Argus Hauptstraße 23 76835 Gleisweiler Tel. 0 63 45/91 94 24 www.argus-wein.de Weingut Nicklis Weinstraße 11 76835 Gleisweiler Tel. 0 63 45/18 04 www.weingut-nicklis.de

Weingut Bernhard Koch Weinstraße 1 76835 Hainfeld Tel. 0 63 23/27 28 www.weingut-bernhardkoch.de Heuchelheim-Klingen Familienweingut + Destillerie Bangerth-Rinck Klingbachstraße 73 76831 Heuchelheim-Klingen Tel. 0 63 49/ 86 36 www.bangerth-rinck.de Weingut Joachim Hof Klingbachstraße 29 76831 Heuchelheim-Klingen Tel. 0 63 49/15 91 Wein- und Sektgut Meyer Bahnhofstraße 10 76831 Heuchelheim-Klingen Tel. 0 63 49/58 95 www.meyer-weingut.de

Weingut Familie Fritz Wadle Weinstraße 20 76835 Gleisweiler Tel. 0 63 45/36 76 www.wadle-wein.de

Hochstadt

Hainfeld

Ilbesheim

Weingut Borell-Diehl Weinstraße 47 76835 Hainfeld Tel. 0 63 23/98 05 30 www.borell-diehl.de

Deutsches Weintor eG An der Ahlmühle 1 76831 Ilbesheim Tel. 0 63 41/3 81 50 Vinothek Tel. 0 63 41/38 15 50 www.weintor.de

Weingut Stern Hauptstraße 199 76879 Hochstadt Tel. 0 63 47/ 86 34 www.weingut-stern.de


Wei n gu t Joa ch i m Hof, Heu chelheim-Klingen

Weingut Erlenwein Wacholderhof 76831 Ilbesheim Tel. 0 63 45/91 93 70 www.weingut-erlenwein.de

Weingut - Gästehaus Stentz Mörzheimer Hauptstraße 47 76829 Ld-Mörzheim Tel. 0 63 41/3 01 21 www.stentz.de

Weingut Ökonomierat Johannes Kleinmann, Birkweiler

Weingut Geisser Längelstraße 1 Weingut Wilker 76889 Schweigen-Rechtenb. Hauptstraße 30 Tel. 0 63 42/75 02 76889 Pleisweiler-Oberhofen www.weingut-geisser.de Tel. 0 63 43/22 02 Weingut Kranz Weingut Weingut Jülg www.wilker.de Mörzheimer Straße 2 Emil Bauer & Söhne Hauptstraße 1 Rhodt unter Rietburg 76831 Ilbesheim Walsheimer Straße 18 76889 Schweigen-Rechtenb. Tel. 0 63 41/93 92 06 76829 Ld-Nußdorf Tel. 0 63 42/91 90 90 Weingut Fader www.weingut-kranz.de Tel. 0 63 41/6 17 54 www.weingut-juelg.de Kastanienhof www.bauerwein.de Theresienstraße 62 Weingut Jürgen Leiner Weinhof Scheu 76835 Rhodt u. R. Arzheimer Straße 14 Weingut Hauptstraße 33 Tel. 0 63 23/51 93 76831 Ilbesheim Theobald Pfaffmann 76889 Schweigen-Rechtenb. www.weingut-fader.de Tel. 0 63 41/3 06 21 Lindenbergstraße 32 + 36 Tel. 0 63 42/72 29 www.weingut-leiner.de 76829 Ld-Nußdorf www.weinhof-scheu.de Weingut Tel. 0 63 41/96 91 87 Christian Heußler Kirrweiler Schweighofen www.vinopan.de Mühlgasse 5 Weingut Hermann Zöller Weingut-Brennerei 76835 Rhodt u. R. Weingut Vögeli Marktstraße 16 Stefan Fischer Tel. 0 63 23/22 35 Wollmesheimer Hauptstr. 90 67489 Kirrweiler Kirchstraße 2 www.heussler-wein.de 76829 Ld-Wollmesheim Tel. 0 63 21/5 82 87 76889 Schweighofen Tel. 0 63 41/3 27 92 Weingut Klaus Meyer www.weinhaus-zoeller.de Tel. 0 63 42/71 97 www.weingut-voegeli.de Theresienstraße 80 a www.stefan-fischerKleinfischlingen 76835 Rhodt u. R. weingut.de Leinsweiler Tel. 0 63 23/9 32 33 Weingut Siebeldingen Weingut Siegrist www.weingut-meyer.com Ellermann-Spiegel Am Hasensprung 4 Poststraße 3 Weingut Weingut Waldkirch 76829 Leinsweiler 67483 Kleinfischlingen Ökonomierat Rebholz Weinstraße 53 Tel. 0 63 45/13 09 Tel. 0 63 47/88 11 Weinstraße 54 76835 Rhodt u. R. www.weingut-siegrist.de www.ellermann-spiegel.de 76833 Siebeldingen Tel. 0 63 23/58 25 Maikammer www.weingut-waldkirch.de Tel. 0 63 45/34 39 Klingenmünster www.oekonomieratWeingut Dengler-Seyler Schweigen-Rechtenbach Stiftsweingut rebholz.de Weinstraße Süd 6 Frank Meyer Weingut Friedrich Becker Weingut Dr. Steiner 67487 Maikammer Weinstraße 37 Hauptstraße 29 Johanneshof Tel. 0 63 21/51 03 76889 Klingenmünster 76889 Schweigen-Rechtenb. 76833 Siebeldingen www.dengler-seyler.de Tel. 0 63 49/74 46 Tel. 0 63 42/290 Tel. 0 63 45/36 64 www.stiftsweingutWein- und Sektgut www.friedrichbecker.de www.weingut-dr-steiner.de meyer.de Immengarten Hof www.eventlocationWeingut Bernhart Marktstraße 62 suedpfalz.de Weingut Porzelt Hauptstraße 8 67487 Maikammer Steinstraße 91 76889 Schweigen-Rechtenb. Weingut Wilhelmshof Tel. 0 63 21/5 94 00 76889 Klingenmünster Tel. 0 63 42/72 02 Queichstraße 1 www.immengarten-hof.de Tel. 0 63 49/81 86 www.weingut-bernhart.de 76833 Siebeldingen www.weingut-porzelt.de Weingut Erich Stachel Tel. 0 63 45/91 91 47 Vinothek Bahnhofstraße 40 www.wilhelmshof.de Landau am Deutschen Weintor 67487 Maikammer Weinstraße 5 St. Martin Weingut Münzberg Tel. 0 63 21/51 12 76889 Schweigen-Rechtenb. Hofgut www.weingut-stachel.de Beckers Wein und Sektgut Tel. 0 63 42/2 24 76829 Ld-Godramstein Maikammererstraße 18 Weingut August Ziegler www.weintor.de Tel. 0 63 41/6 09 35 67487 St. Martin Bahnhofstraße 5 www.weingut-muenzberg.de Tel. 0 63 23/9 44 40 67487 Maikammer www.wein-und-sektTel. 0 63 21/9 57 80 becker.de www.august-ziegler.de Pleisweiler-Oberhofen

Wein- und Sekthaus Aloisiushof Mühlstraße 2 67487 St. Martin Tel. 0 63 23/20 99 www.aloisiushof.de Weingut Altes Schlößchen Maikammerer Straße 7 67487 St. Martin Tel. 0 63 23/9 43 00 www.altes-schloesschen.de Consulat des Weins Maikammerer Straße 5+44 67487 St. Martin Tel. 0 63 23/80 44 25 www.schneider-pfalz.de Weingut Alfons Hormuth Edenkobener Straße 11 67487 St. Martin Tel. 0 63 23/53 09 www.weingut-hormuth.de Weingut Alfons Ziegler Jahnstraße 11 67487 St. Martin Tel. 0 63 23/53 37 www.weingut-ziegler.de Walsheim Weingut Karl Pfaffmann Allmendstraße 1 76833 Walsheim Tel. 0 63 41/6 18 56 www.weingut-karlpfaffmann.de Weyher in der Pfalz Weingut Otmar Graf Borngasse 7 76835 Weyher in der Pfalz Tel. 0 63 23/98 00 64 www.weingut-graf.de Weingut Rudi Möwes Hübühl 10 76835 Weyher in der Pfalz Tel. 0 63 23/56 02 www.weingut-moewes.de

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M A N I S S T U N D T R I N K T, WA S H I E R WÄ C H S T. U N D D A S I S T, W I E J E D E R S E H E N K A N N, g u t u n d m e h r a l s g e n u g . H I E R G E D E I H T N AT Ü R L I C H D I E B O D E N S TÄ N D I G E K Ü C H E . U N D WÄ C H S T Z U G L E I C H W E I T über sich hinaus.

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Der KücheWurzeln

ass der Pfälzer gerne trinkt, weiß der staunende Gast der Region spätestens ab dem Besuch eines der hiesigen Weinfeste, wenn er mit dem obligatorischen Schoppenglas konfrontiert ist. Je nordlichtender, desto baffer beim Anblick der Dubbe-Offensive. Und dass der Pfälzer gerne isst – tja, auch das ist offenkundig. Asketische Hungerhaken sind in der Minderheit. Man feiert gerne und oft, und dazu gehört selbstredend eine ordentliche Basis. Besieht man sich die Pfälzer Gastronomiestruktur, fallen sofort zwei Dinge auf: erstens unglaublich viele Weinstuben, zweitens extrem wenig Chi-Chi. Die Verbindung zur Region ist augenfällig. Gerichte wie Saumagen, Leberknödel und Flääschknepp müssen ebenso sein wie Gequellte mit weißem Käs’ (Dampfkartoffeln mit Quark) oder auch unschlagbare Irrsinns-Kombinationen à la Grumbeersupp mit Quetschekuche, was mit Kartoffelsuppe mit 30

Zwetschgenkuchen zwar übersetzt, aber niemals geschmackserlebnistechnisch auch nur annähernd beschrieben werden kann. Man isst heimatverbunden, was hier wächst, ob Pflanze oder Tier. Und die Auswahl ist sensationell. Ob Gemüse aus dem fruchtbaren RheinSchwemmlandboden, Wildschwein und Rotwild aus dem Pfälzerwald, Lamm, Esskastanien – die Liste ist schier endlos, denn das Angebot ist es ebenso. Jetzt kommen Vorlieben und, wenn man es gehoben ausdrücken möchte, Essphilosophie mit ins Spiel. Das Woher und das Wohin eben. Schieben wir also die Bratwurst für einen Moment beiseite und widmen wir uns der Historie der Pfälzer Küche. Vielleicht hilft dabei sogar ein Blick auf das Hier und Jetzt. Nähme man heute den Wein und den Tourismus aus dem Leben der Südpfalz, es bliebe so gut wie nichts mehr übrig. So und nicht anders war die Situation eigentlich schon immer. Agrarisch geprägt, war die Pfälzer Küche seit jeher eine Arme-Leute-Küche. Man lebte von dem, was man selbst anbaute und erwirtschaftete. Der Wandel zu besserer Küche kam erst mit der französischen Revolution. Der Adel dort hatte plötzlich richtig schlechte Karten und wurde nicht selten umgebracht. Die Köche der Fürsten flohen über die Grenzen, auch in die Pfalz, und hierher brachten sie ihr Wissen mit, ihre Rezepte, ihre Ideen. Regionale Küche ist seit einigen Jahren wieder in aller Munde, doch was darunter an Wandelbarkeit und nicht nur Nuancen, sondern ganz großen Unterschieden zu verstehen ist, vermitteln unsere Wirte auf dem Teller. So können wir die Pfälzer Küche in einige ganz grobe Strukturen unterteilen, die, bitteschön, nicht in der grundsätzlichen Qualität scharf


gegeneinander abgrenzend verstanden werden sollen. Das verbindende Glied ist stets die Liebe zur Urmutter, zum Umfeld. Beginnen wir mit der unkompliziertesten Kategorie: der Einkehr beim Wandern in eine der unzähligen bewirtschafteten Hütten im und am Pfälzerwald. Hier ist Grundverpflegung angesagt, die manche der Wirte jedoch dennoch auch reizt, nicht nur nach Schema F vorzugehen. Ja, es gibt Hütten, die es sich nicht nehmen lassen, ihre Kuchen oder auch Brote komplett selbst zu backen. Die keine Päckchensaucen und -suppen verwenden. Die stolz darauf sind, dass die Wandergäste und Ausflügler gerade deswegen kommen und die Hütte nicht nur als Zwischenstation sehen, die halt einfach da ist. Die nächste Stufe wäre dann die Weinstube eines Winzers. Krachen darf’s, rustikal darf es sein – doch auch hier finden sich Winzer, die den Saumagen eben noch selbst herstellen, deren Wurstsalat nicht aus dem Eimer kommt und wo des Gastgebers Liebe zum Wein sich fortsetzt in der Begleitung ehrlicher Speisen. Wievielmal besser ist ein Flammkuchen, der händisch belegt wurde! Im lauschigen Hof eines Weinguts neben Feigenbäumen und Oleandersträuchern zu sitzen, der Winzer erklärt seinen Wein, die Frau regiert mitsamt Mutter in der Küche: Das ist Urlaubsatmosphäre. enau dieser Umstand ist verstanden worden von einer Schar an Gastronomen, die ein ebensolches Flair anbieten. Wir treten ein in die Rumpsteakgefilde, in das natürliche Umfeld von Blutwurststrudel und nun schon etwas kreativeren Variationen dessen, was die Region an Zutaten hervorbringt. Wer öfters in der Südpfalz unterwegs ist, kennt diese Plätze, wo sich zumeist junge Menschen nach ihrer Ausbildung in den besten Häusern Deutschlands niedergelassen haben, um, zurück in ihrer pfälzischen Heimat, ein neues Kapitel zu wagen: Gaumen mit Anspruch, aber mit Bodenhaftung. Doch auch die höchste Stufe der Kochkunst in der Region hat nie den Kontakt zur Basis aufgegeben. Unsere Sternegastronomen – und alle, die

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sich in diesen Bereichen bewegen –, verwenden durch die Bank bevorzugt heimische Produkte, deren Erzeuger sie persönlich kennen. Dies wird auf jeder Speisekarte betont, und das ist auch ganz wichtig fürs Selbstverständnis. Der Gast soll/muss wissen, wo er isst, was er isst, wo es herkommt. In dieser höchsten Ebene werden die Zutaten auf ein Level gehoben, welches den Ursprung deutlich betont: Ich kann nur dann Spitzenküche abliefern, wenn meine Lebensmittel stimmen. Wenn Geflügel und Weidetiere gut gezogen wurden. Wenn Pilze frisch sind, Forellen und Flusskrebse aus saubersten Gewässern kommen, das Gemüse keine Spritzmittelrückstände aufweist. Es wird stets Leute geben, die sich alleine auf Grund des Namens nicht für einen Saumagen begeistern können. Auch die anderen, denen es unglaublich wichtig ist, auf der Karte stets französisches Foie Gras oder atlantische Hummerschwänze vorzufinden. Für den überwiegenden Rest sagen wir einfach: Willkommen in der Pfalz! Macht es euch gemütlich, setzt euch nicht alleine, sondern zu anderen Gästen an den Tisch, babbelt miteinander, lasst euch die Gläser füllen, die Teller bringen. Seid Gast in einem der wunderbarsten Landstriche Deutschlands – genießt das Leben mit Menschen, die sich für jeden noch so kleinen Anlass ein Fest Matthias F. Mangold Der Journalist gibt in ausdenken, an dem sie ordentlich seinem Unternehmen feiern können. Und lasst die Krawat- „genusstur“ Weinseminare und ten zu Hause. Ihr seid unter Freunden. Kochkurse. Er berät Restaurants und Matthias F. Mangold Weingüter. 31



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Das Beste.Vom Maıˆ tre. Sternekoch und bekennender Pfälzer ist Karl-Emil Kuntz. Seine Küchenkunst entzückt verw öh n t e Fei n sc h mec k er. Im G ourmet rest a ura n t w i e i n d er l ä n d l ichen Stube. Die „Krone“ in Hayna ist ein Haus mit tiefen Wurzeln in der Landschaft der Südpfalz. Vom ländlichen Gasthof innerhalb dreier Generationen aufgestiegen zur Spitzengastronomie. Seit vielen Jahren ist das Hotel-Restaurant ausgezeichnet mit einem Stern des Michelin und drei Kochmützen des Gault Millau. Am Herd steht Karl-Emil Kuntz. Der Ruf seiner Kochkunst reicht weit und zieht die Feinschmecker in das malerische Tabakdorf. Kurt Beck, der Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz, vom Naturell den Genüssen zugetan, ist hier natürlich Stammgast. Mit dem Stolz des Landesherrn macht er die Staatsgäste bekannt mit den Kreationen der Kuntzschen Küche. Staatspräsident Jacques Chirac, Präsident George W. Bush, Bundespräsident Horst Köhler, die Bundeskanzler Kohl und Schröder haben die Menüs genossen – und gerühmt. Karl-Emil Kuntz macht nicht nur am Herd eine gute Figur. Populär wie kein anderer ist der drahtige Koch auch durch seine Marathonläufe geworden. Vor Tag schon zieht er seine Bahnen durch Felder, Wiesen und Wälder. Um fit und wach an die herausfordernde Arbeit zu gehn. Bei all dem internationalen Renommee ist er ein bekennender Südpfälzer geblieben. Der Blick auf die fruchtbaren Felder des Rheintals, auf die zum Haardtrand ansteigenden Weinberge und die dunklen Bergrücken des wildreichen Pfälzerwaldes begeistern ihn – und rühren ihn jeden Tag neu an. Es ist eine Landschaft, die Appetit macht. Weil sie alles in verschwenderischer Fülle gedeihen lässt, was man in der Küche wiederzufinden wünscht. Wo, wenn nicht hier, wächst die Lust aufs gute Essen und demzufolge auch die Kunst, es zuzubereiten. In dieser Region hat auch die Küche des Kochs Kuntz ihren Ursprung. Weshalb er neben der internationalen auch die frische regionale Küche mit ihren bodenständigen Delikatessen pflegt. Auf höchstem Zubereitungsniveau, versteht sich. Deshalb finden sich Gerichte vom Kalbskopf, heimischen Wild, Pfälzer Wirsing und Blutwurststrudel

auf der Speisekarte. Ländliche Genüsse, die mit der gleichen Passion und Könnerschaft zubereitet werden wie etwa Lauwarmes Carpaccio von gespicktem Seeteufel aus dem Räucherofen mit schwarzem Wildreis und gekräuterter Kapern-Olivenage. „Regionale Küche“, sagt Karl-Emil Kuntz „wird ihren Stellenwert behalten. Die große internationale Küche ist immer auch vom Wandel geprägt, ist den aufkommenden Moden und wechselnden Trends unterworfen. Eine regionale Küche wie die unsere hingegen hat den Reiz unbeirrbarer Stabilität. Sie hält Tradiertes fest und entwickelt es langsam fort. So wird sie Bestandteil der Kultur der Region und damit wesentlicher Teil der Identifikation. Regionale Küche ist Heimat.“ Da wundert es nicht, dass die „Krone“ wo immer möglich Produkte der Region bevorzugt und ein feines Netzwerk zu hiesigen Zulieferern unterhält. Erntefrisch kommen so Erdbeeren, frischer Spargel, Salate, Federvieh und mehr des Morgens in die Küche, um noch am selben Tag veredelt zu werden. Natürlich spielen die exzellenten Weine der Region auf der Karte des Hauses eine wichtige Rolle, neben den großen Namen der internationalen Weinwelt. Denn sie haben herausragende Qualitäten, passen in die Genusslandschaft und sind bestens geeignet, das Gute bei Tisch zu begleiten. So

Empfehlung vom Chef: Roulade von geräuchertem Bio-Lachs in Kräutercrêpes. ( 4 Personen ) Zutaten: > 300 g schieres Lachsfilet, 250 g Fischfarce, 2 Kräutercrêpes, 1 Spinatmatte von 16 x 30 cm > Fischfarce. 150 g Fischfiletabschnitte fein schneiden. Mit 1 Ei, 150 g leicht angefrorener Sahne, 1 Prise Salz und Pfeffer, 20 g klein gewürfelten und blanchierten Karotten in der Küchenmaschine zu einer glänzenden Farce mixen und kühlen. > Spinatmatte. Frische, große Spinatblätter blanchieren, auf Küchenkrepp trocken tupfen, zwischen zwei feuchten Tüchern nebeneinander überlappend auslegen und mit dem Nudelholz flach wellen. Auf die Größe zuschneiden.

> Kräutercrêpes. 100ml Milch unter 50g Mehl mischen, 1 Ei und 1 Eigelb, 1 Prise Salz und ein EL Öl zugeben und glatt rühren, durch ein Sieb passieren und 30 Minuten ruhen lassen. Danach je 1 halber EL gehackte Petersilie, Kerbel und Schnittlauch untermischen.

> Süß-sauer eingelegter Curry-Apfel. Granny Smith schälen und würfeln, über Nacht einlegen mit 1 EL Madras-Curry, 35 g Traubenkernöl, 6 g Walnussöl, je 15 g Estragonessig und Zubereitung: Champagneressig, Prise Salz, Für die Roulade die Crêpes auf einem Tuch auslegen und 15 g Crasheis. Sud später (mit dünn mit Farce bestreichen. Das Lachsfilet in die Spinatmatte Ausnahme der Apfelscheiben) einrollen. Den Rest der Matte einrollen und ebenfalls mit aufkochen und heiß über die anFarce bestreichen. Das Filet eindrehen und das Ganze in die gerichteten Apfelstücke gießen. Crêpes einrollen. Die Roulade stramm in gebutterte Alufolie eindrehen, in 76 Grad heißem Wasser 24 Minuten pochieren. Anrichten: 1 Scheibe Roulade mittig auf einem Teller anrichten. Mit den gewürfeltem Curry-Apfel nappieren und diese übergießen. Ausgarnieren kann man den Teller mit kleinem Gemüse.

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Das Weinmenü. Im Holzappel. Hier ist dreierlei zuhause. Regionale Küche auf hohem Niveau, Herausragendes für die Feinschmecker und ausgesucht Gutes aus den Kellern der Winzer. Sieben Wochenenden im Jahr ist das kleine, urgemütliche Restaurant seit Monaten ausgebucht. Und das, obwohl die Gäste wissen, dass sie auch diesmal nichts erwarten dürfen, sondern jeweils mit etwas Neuem rechnen müssen. Die Leute kommen trotzdem, nein, gerade deshalb. Für sie vorbereitet ist eine noch nie dagewesene Wein- und Speisefolge. Als Ergebnis von Zusammenarbeit zwischen einem der herausragenden Winzer der Region und dem hier waltenden Gastronomenehepaar Reuter. Das führt notwendig zu Überraschungen, denn Küchenchef Wolfgang Reuter kocht seine lange Speisefolge an den Spitzenweinen des neuen Jahrgangs entlang. Da diese aber, wie man weiß, zu jahrgangstypischen und eigenwilligen Varianten neigen, müssen er und seine Helfer stets neue Antworten, Gerichte und Speisefolgen kreieren. Die Gäste gehen bei dieser einzigartigen Wein- und Speisenprobe bestens unterhalten und genusstrunken nach Hause. Und nehmen noch vieles mit. Zunächst mehr Wissen über Wein: Denn der Winzer des Abends lässt tief in sein Metier blicken und bespricht einen jeden der kredenzten Tropfen mit der gebotenen fachlichen Tiefe. Sodann Erfahrung in glückhafter Paarung: Denn im Zusammenklang von Speise und Wein, so lernt man, steckt Genusspotenzial ganz besonderer Art. Auch wer bei diesen schönen Tagen nicht dabei sein kann, wird davon profitieren. Denn diese haustypisch enge Verbindung mit dem Wein und der Region prägt und beflügelt die Küche. Reuters „Holzappel“ im Weindörfchen Pleisweiler-Oberhofen ist die seltene, glückliche Mischung aus anspruchsvollem Restaurant und urgemütlicher Weinstube. Die Speisekarte spiegelt das folgerichtig wider. Man findet dort einerseits die regionalen Spezialitäten wie Flammkuchen, Kartoffelknödel gefüllt mit Leberwurst, Winzers Nachtmahl, eine deftige Bratkartoffelpfanne mit Blut- und Leberwurst, Saumagen auf Kraut, Siedfleisch mit Meerrettich ... Auf der anderen Seite dann Gerichte, die bestgebildete Köche voraussetzen: Unter den Suppen sticht die Tomatenessenz mit gefüllten Spitzmorcheln her-

vor. Man darf neugierig sein auf Edelfische in vielerlei Varianten, Jakobsmuscheln, Maispoularden, Enten, geschmorte Schweinebäckchen, Zweierlei vom Pfälzer Lamm – alles wird schön, aber ungekünstelt serviert. Beide Küchen werden hier gleich geachtet und begegnen sich auf Augenhöhe. So wollen es die Reuters, das ist ihre Welt. Die versteht man besser, wenn man weiß, dass Koch Wolfgang einem kleinen niederfränkischen Brauereigasthof bei Ansbach entstammt, in dem Hausschlachtungen an der Tagesordnung waren und eigenes Bier gebraut wurde. Er hat die Liebe zu den einfachen, grundständigen Genüssen als ein Stück Heimat mit in seine Küchenwelt genommen. Die hat er in der Folge natürlich in guten Häusern um Horizonte erweitert und angereichert mit viel Erfahrung als eigener Küchenchef. Guter Rat: Versuchen Sie erst gar nicht den passenden Wein aus der gepflegten Karte auszuwählen. Wenden Sie sich voller Vertrauen an Frau Ulrike Reuter. Die gelernte Hotelfachfrau hat eine ausgesprochen feine Nase für Weine, und hat bei den Winzern garantiert gerade etwas erschnüffelt, was seinen Platz zwar noch nicht auf der Karte hat, aber zweifellos die ideale Begleitung zu Speise oder Schwatz ist. Frau Ulrike ist nicht nur für Ausgestaltung und Service zuständig, sie trägt vor allem den geballten Charme des Hauses in die Stube. Was eine immer entspannte, fröhliche Atmosphäre und immer wiederkehrende Gäste zur Folge hat. So

Empfehlung vom Chef: Zweierlei vom Pfälzer Lamm. ( 4 Personen ) Zunächst die Roulade. > 750 g Keulenstück zum Rollbraten schnüren. Salzen und pfeffern, im Topf rundum goldbraun braten. Das Bratfett raus. > Nebenbei 3 Karotten und ein Stück Sellerie kräftig anrösten, >Tomatenmark dazu und Fond schön dunkel werden lassen. Mit 0,25 l kräftigem Rotwein

angießen, Lorbeerblatt, Salbei, Thymian, Rosmarin hinzugeben. > Alles zum Rollbraten und das geschlossene Gefäß rein in den Ofen. 70 Minuten, bei 160 Grad. Dann das Carré. > Pro Person vier Rippen rechnen. Das ganze Stück normal salzen und mit schwarzem Pfeffer würzen.

> In der Pfanne bei kräftiger Hitze ca 10 Minuten anbraten. Fleisch muss zartrosa bleiben. > Das Fleisch im Ofen bei 150 Grad gute 10 Minuten ruhen lassen. Dann aufschneiden und anrichten. > Dazu Bohnen mit Speckwürfeln und Pommes gratin servieren. Ein kräftiger Rotwein aus der Pfalz gehört dazu.

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Die Weinstube.Wie aus dem Bilderbuch. Bei Jülg ist alles hausgemacht. Die Dampfknepp wie die hervorragenden Weine. Zu genießen ist südpfälzische Gastkultur von bemerkenswerter Weltoffenheit. Bekennende Grenzgänger sind die Jülgs. In dieser Familie, in diesem Hause in Schweigen, wenige hundert Meter von der Grenze entfernt, hat die bewegte deutsch-französische Geschichte fühlbar Spuren hinterlassen. „Wir hier denken pfälzisch-elsässisch“, grenzt Hausherr Werner ein und fasst damit hüben und drüben kurzerhand zu dem gemeinsamen Lebens- und Kulturraum zusammen, der er ja aller Grenzziehungen zum Trotz geblieben ist. Dieses Haus ist dafür der lebendige Beweis. Die Weinberge des Gutes lagen immer schon diesseits und jenseits. Und die Küche des gastlichen Hauses spricht unüberhörbar mit beiden Zungen. Sie ist „regionaltypisch“ in diesem übergreifenden Sinne. Ohne Firlefanz und derart authentisch zubereitet und dargereicht, dass ihr als unbedingt erhaltenswerte Institution der Status Kultur-Erbe gebührt. Darin wird ein jeder übereinstimmen, der sich in der geschmackvollen, urgemütlichen Gaststube einverleibt, was ihm aus der Küche zugetragen wird. Die kleine Speisekarte hat zunächt nichts Überraschendes. Umso überraschender ist, was für Hochgenüsse sich hinter so landläufigen Gerichten wie Rieslingschinken, Saumagen, Rippchen, Blut- und Leberwürste, Fläschknepp, Kraut, Bratkartoffel etcetera verbergen. Oder besser öffnen. „In unserem Haus, wird alles hausgemacht“, betont Erika Jülg, die das Haus mit Winzer Oskar Jülg vor über vierzig Jahren übernommen hat und

seither in der Küche werkelt. Wie in fast vergessenen Zeiten ist der Ausgangspunkt der meisten Gerichte der Schlachttag. Ein Termin, den die Freunde des Hauses nie versäumen. Dabei kommen bestes Fleisch und beste Würste frisch auf den Tisch. Der Rest des Schlachtfleischs wird verwurstelt, in Saumägen gefüllt, geraucht, eingelegt oder gekühlt. Das und nichts anderes wird in den kommenden Wochen auf den Tisch kommen. Bis der Vorrat erschöpft und also das nächste Schlachtfest ansteht. Ein produktnaher Kreislauf von überzeugender Sinnfälligkeit. Da die feinen Weine des Hauses dem guten Essen in nichts nachstehen, füllt sich die Stube oder der einladende Hof draußen täglich bis auf den letzten Platz. Viele sind Stammgäste, viele davon Elsässer. Bevor sie davongehen, fragen sie Frau Karin Jülg, die Gastgeberin, ob es nicht noch Rahmkuchen gäbe, ein Kunststück aus Hefeteig, Schmand, Rahm, Zimt und Zucker.

Das Tor. Nach beiden Seiten offen. In Schweigen, auf der Grenze zum Elsass begrüsst Sie das Deutsche Weintor, das sich vom abstossenden Symbol zur anziehenden Gast-Stätte wandelte. Schöner Ort und gute Küche – das sind meistens Widersprüche. Vergessen Sie diese Regel und freuen Sie sich auf die Ausnahme, auf das Restaurant im „Deutschen Weintor“. Ausgerechnet jenes trutzige Bollwerk auf der Grenze, diese abweisende Geste gegen den Erzfeind Frankreich, ist zur offenen Einladung nach beiden Seiten geworden, der inzwischen alle begeistert folgen: Zu gleichen Teilen füllt sich das Restaurant mit Elsässern, Südpfälzern und mit den Besuchern der Region. Soviel ungeteilter Zuspruch ist kein Wunder. Innerlich wie äußerlich ist dieses Baudenkmal reingefegt von allem gestrigen Muff. Nach der so sensiblen wie konsequenten Rundumerneuerung ist es in der Heutzeit angekommen. In diesem freundlichen Restaurant, auf dieser riesigen Terrasse fühlt man sich außerordentlich wohl. Und lernt das Staunen: Über die hinreißende Aussicht nach Osten hinunter in die Ebene des Rheines, nach Süden auf das bucklige Elsass. Und über das, was aus der Küche auf den Tisch kommt. In dieser Küche führt jetzt ein Mann Regie, der unter anderem mit Bravour vorführt, auf welch kreative Höhe sich heimische Gerichte kochen lassen. Zuletzt hat Marc Kunkel in der Küche des Gasthauses zum Ochsen, Mannheims renomierter Traditionsgaststätte, Regie geführt. Die Gäste haben das Glück, dass er seine Ambitionen mitgebracht hat und am Herd beweist, dass der Anspruch an Qualität und Kreativität auch an einem touristischen Brennpunkt mit bis zu 300 Besuchern pro Tag seinen Platz haben kann. Nehmen Sie also Platz und bestellen Sie eine der regionalen

Spezialitäten. Schön, mit welch zeitgemäßer Leichtigkeit hier vorgetragen wird, was traditionell eher schwer auf dem Teller und später dann im Magen liegt. Schrecken Sie also weder vor Blut- noch Leberwurst noch Saumagengerichten zurück. Die sind im elsässisch-pfälzischen Geschmacksraum unumgänglich und hier unbedingt erprobenswert. Wer zu diesem Abenteuer nicht bereit ist, die Speisekarte bietet reichlich verlockende Alternativen aus südlich inspirierter Küche. Die will hierzulande vom guten Wein begleitet sein. Die Karte ist eindeutig dominiert vom Eigner und Betreiber des Restaurants, der Genossenschaft Deutsches Weintor, welche die gute Gelegenheit nutzt, die Gäste von der hohen Qualität ihrer Produkte zu überzeugen. Kosten Sie und die Vorbehalte gegen Genossenschaftskellereien werden gefallen sein. Apropos Kosten. Speisen- und Weinpreise markieren ohnehin das untere Ende der Skala, hat man sie genossen, steht das Urteil fest: Ungewöhnlich preiswert! Links: Marc Kunkel mit Jürgen Grallath, Chef & Kellermeister der WG

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Ein Hochgenuss. Die Trifelsblickhütte. 500 Meter überm Meeresspiegel sitzen, 50 Kilometer weit über Wein und Wald blicken. Und Hunger und Durst mit Hausgemachtem stillen. Was willst du mehr? Von hier oben hat man den schönsten Blick. Weit über die grünen Hügel der Pfälzerwaldlandschaft und, linkerhand, hinab in die Rheinebene, an klaren Tagen bis zur Turmspitze des Münsters zu Straßburg. Direkt gegenüber, auf Augenhöhe sozusagen, thront die legendäre Stauferburg Trifels (Barbarossa lässt grüßen), welche der Hütte ihren Namen gab: „Trifelsblick“. Unter den zahlreichen Hütten des Waldes gehört sie zu den beliebtesten und meistbesuchten. Das hat sicher mit der hinreißenden Aussichtslage hoch über dem romantischen Winzerort Gleisweiler zu tun. Womöglich aber mehr noch mit dem, was hier aufgetischt wird. Hat man sich rund fünf Kilometer die schmalen, von Blaubeeren und Erika gesäumten Wege durch den Kiefernwald hinaufgearbeitet, kommt einem der Duft frisch gebackenen Kuchens bereits entgegen. Die Aussicht auf den bevorstehenden Hochgenuss ist so verlockend, dass sie auch Wanderfaulen den Aufstieg wert ist – und diesem schlichten Blockhaus seinen zweiten Namen eingebracht hat: „Kuchenhütte“. Sie hat allerdings neben den selbst gebackenen Kuchen-Köstlichkeiten auch Deftigeres zu bieten. Die vor Ort mit frischem, knackigen Gemüse zubereitete Suppe ist der Evergreen des Angebots und kann sich schmecken lassen. Gerade so wie die hierzulande unvermeidlichen, an diesem Ort besonders exzellenten Hausmacher Würste und die kräftigen Scheiben vom Sechspfünder Sauerteigbrot. Was weiß auf schwarz auf der kleinen Schiefertafel angeboten wird, was aus der Küche kommt und vor dir auf den gescheuerten Holztischen steht, wehrt sich gegen jedes schmückende Attribut: Es ist einfach gut. Und tut unendlich gut. Denn diese ländlichen Genüsse, aus besten Zutaten und nach überkommenen Rezepturen zubereitet, sagen die ganze Wahrheit. Und setzen ein lautes Ausrufezeichen gegen die Kunstlügen industriell gefertigter Nahrungsmittel, welche die Zunge langweilen und auf die Dauer die Erinnerung an die Natur der Dinge tilgen.

„Wie macht ihr das überhaupt?“ Es ist doch hier oben kein Wasser und keine Stromversorgung, das Gas zum Kochen und alle Zutaten müssen mit dem Kleinbus über holprige Wege herangekarrt werden! „Warum macht ihr das überhaupt,“ ihr Frauen und Männer vom Pfälzerwaldverein, Ortsgruppe Gleisweiler, samt eurer hilfreichen Freunde? Was bitte treibt euch wöchentlich auf 500 Meter, um fremde Wandersleute freundlich zu bewirten? „Des hämmer uns noch garnit iwwerlecht!“ Die Sonntagsrede vom sozialen Engagement, vom Dienst an der Gemeinschaft klänge hohl und völlig deplatziert in diesem schlichten Raum. Sie will auch nicht gehört werden. Die Leute hinter der Theke und in der Küche tun mit Würde ihren Dienst, sie sind aber niemandes Diener. Sie sind stolz: Auf ihre kleine ArbeitsGemeinschaft, der sie angehören; auf ihre Hütte, in der sie zuhause sind; auf das Gute, das sie den Gästen bieten. Ja, sie sind Gastgeber aus Passion. Wie alle Gastgeber, die mit dem Herzen dabei sind, freuen sie sich über die vielen Komplimente und die wiederkehrenden Gäste. Und über den erworbenen Ruf, der allen gilt – und einen jeden einzeln belohnt. Vielen Dank, verehrte Landleute! Für gutes Essen und Trinken, für angenehme Einkehr und für vermittelte Einsichten. So

Der original Pfälzer Rahmkuchen. Für den Teig:

Für den Guss:

250 g Mehl 100 g Butter 70 g Zucker 1 Ei 1 TL Backpulver 2 EL Süße Sahne 1 Prise Salz Etwas abgeriebene Zitronenschale

500 g saurer Rahm 1/2 Liter süße Sahne 125 g Zucker 8 Eier 50 g Rosinen 60 g Stärkemehl etwas Zitronensaft 1 Prise Zimt

Zubereitung: Das Mehl auf ein Backbrett sieben, die klein geschnittene Butter dazugeben und mit den restlichen Zutaten zu einem Teig kneten. Den eine gute halbe Stunde in den Kühlschrank legen. Dann den Teig ausrollen und eine runde Backform (ca. 28 cm Durchmesser) damit so belegen, dass der Rand in voller Höhe bedeckt ist. Die Zutaten für den Guss mit dem Schneebesen gut vermischen und die Masse auf dem Kuchen verteilen. Im auf 180 Grad vorgeheizten Ofen eine Stunde backen. Unser Tipp: Kurz vor Ende der Backzeit sollte man den Kuchen mit dem Zimt-Zuckergemisch bestreuen. Dann erhält er eine leicht karamellisierte Oberfläche.

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12 Gute Erinnerungen. Zum Mitnehmen. Gutes von hier: aus eigenem Anbau und eigener Herstellung. In den Hofläden und auf den Bauernmärkten, in Bäckereien und Metzgereien geht’s üppig zu. Reich ist die Vielfalt der Sorten und Geschmäcker, die je nach Saison wechselnd sich vor der Kundschaft ausbreiten. Es wird disputiert und abgewogen, unzählige Zubereitungstipps wandern vom Stand zur Theke und wieder zurück. Allerorten hat man es mit profunder Fachkenntnis zu tun und leidenschaftlichem Engagement. Das sind Einkaufsquellen, die das Wort noch verdienen. Erzeuger, die sich zu ihren Produkten bekennen, Lebensmittel, denen noch zu trauen ist. Das nimmt man gerne mit, das reicht man gerne weiter. < Metzgerei Joachim, Landau-Wollmesheim

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Natur-Saft kommt hier aus reifen Früchten und wird direkt gekeltert. Was anderes kommt nicht in die Flasche. Ob aus traditionellem Anbau, von historischen Sorten oder aus den zahlreichen Streuobstwiesen, die Klassiker Apfel- und Traubensaft sind die Favoriten, aber auch feine Mischsäfte mit Wildformen sind zu haben.

Tabakwaren haben Tradition in der Region. Zum ersten Mal erwähnt wird ihr Anbau 1573, groß war die Nachfrage während des 30-jährigen Krieges. Mit rund 200 Hektar besitzen Herxheim, Hayna und Hatzenbühl heute die größte Anbaufläche für Tabak in Deutschland. Die feinwürzige Mischung wird vor allem zu Zigarren und Zigarillos aufgedreht und ist unter Kennern eine ganz besondere Empfehlung.

Tafelobst verdient erst seinen Namen, wenn Pflückreife und Genussreife zusammenfallen. Dann ist aber kein Halten mehr und all die feinen Kirschen, Mirabellen, Pflaumen, Zwetschgen, Äpfel, Birnen sind je nach Saison zum Verzehr freigegeben. Johannisbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren lachen zu ihrer Zeit nebenan aus den Körbchen.

Südfrüchte: Liebhaber sonniger Aromen müssen nicht die Alpen überqueren, sie folgen einfach der Südlichen Weinstrasse. Zitronen, Feigen, Kiwis, Melonen, Pfirsiche: Geschützt an wärmenden Hofmauern reifen sie und sind vor allem direkt bei den Erzeugern zu haben. Wie auch die feinen Rezepturen für ihre Veredlung.

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Brände & Schnäpse: Wo Wein und feinstes Obst zuhause sind, werden feine Destillate zur Ehrensache. Jahrzehnte an Erfahrung sind nötig und eine unbestechliche Nase, um diese Köstlichkeiten zur Reife zu bringen. Wer bereit ist, den eigenwilligen Brennern zu ihren Schätzen zu folgen, wird auf eine genussvolle und aromareiche Zeitreise gehen. Und mit begehrten Souvenirs zurückkommen.

Essig & Öl sind die Träger des guten Geschmacks. Die Kunst ihrer Zubereitung, so wie sie in der Region gepflegt wird, erfordert hohes Können und strenge Sorgfalt. Kleine Kostbarkeiten sind darunter aus besten Weinen und feinen Ingredenzien. So wie die Öle aus Walnüssen und Traubenkernen gefragt sind mit ihrer Vielfalt an Aromen und ihren überaus gesunden Eigenschaften.

Feinkost im Frühjahr: Frischer Spargel quietscht. Achten Sie mal drauf. Am Morgen gestochen, am Mittag perfekt zubereitet und zusammen mit einem Blanc de Noirs serviert. Hier macht man keine Umwege und reicht zum Dessert frisch gepflückte Erdbeeren. Wem da die Entscheidung schwer fällt, an Ort und Stelle genießen oder mitnehmen, dem sei zu beidem geraten.

Kunst in Dosen: Hausmacher muss man beherrschen. Da gilt es gekonnt Leberworscht zu rauchen, Schwartenmagen zu würzen, Grieben anzusetzen und Saumagen ist sowieso nicht Saumagen, wenn die Verhältnisse nicht stimmen. Nur dann fühlt man sich beim Öffnen der Dose zurückversetzt in die Pfälzer Hütte, die gemütliche Weinstube und kann die Sehnsucht nach der Südlichen Weinstrasse stillen.

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Von oben herab: Im Herbst fallen sie hier von den Bäumen, die Edelkastanien in den Wäldern und die Walnüsse an Wegen und Weinbergen. Kein Wunder gilt ihnen die besondere Zuwendung aller. Die Keschde, wie die Kastanien auf gut Pfälzisch heißen, sind deshalb Anlass kulinarischer Köstlichkeiten und außergewöhnlicher Aktionen, nicht nur an den Kastanientagen der Südlichen Weinstrasse.

Confiserie & Confiture, feine Gelees, fruchtige Marmeladen, zarte Honige, verführerische Schokoladerien, kunstvolles Backwerk mal Rahm & Zimt, mal Baiser & Früchtchen: Es duftet, es lockt, es schmilzt das Herz. Pfalz und Elsass wetteifern um die Gunst der süßen Mäuler. Beginnt doch hier die deutsch-französische Route du Chocolat. Widerstand ist zwecklos. Aufgeben ein Genuss.

Wild & Zahm: Im Wald, bevorzugt in den Kastanienhainen, tummeln sich wohlgenährte wilde Schweine, Reh und Hirsch stehen nicht nach. Auf den Waldwiesen und neben den Weinbergen gedeihen Charolais- und GallowayRinder aufs Beste, Schafherden und Ziegen. Sie alle sorgen für das gute Fleisch und die feine Worscht der hiesigen Metzger und Gastwirte.

Augenweide: Sie runden das Vergnügen ab an den geschmackvollen Dingen. Mittlerweile sind die Garten- und Pflanzenmärkte der Südpfalz mehr als ein Geheimtipp, der Pfälzer Gartenmarkt in Maikammer wie die Rosentage im Bad Bergzaberner Land, um nur zwei zu nennen. „Offene Gärten“ laden ein, mediterrane Parks und Kräuterparadiese sind zu entdecken.

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Albersweiler Landhotel-Restaurant Annahof Schloßstraße 36 76857 Albersweiler Tel. 0 63 45/94 94 50 www.annahofalbersweiler.de Bad Bergzabern Confiserie Herzog Cafe Marktstraße 48 76887 Bad Berzabern Tel. 0 63 43/15 35 www.cafe-herzog.de

KURZE WEGE ZU W E I N S T U B E N , R E S TA U R A N T S UND CAFES

Niederhorbach WeinRestaurant-Gasthof Fritz Walter Landauer Straße 82 76889 Niederhorbach Tel. 0 63 43/93 65 50 www.fritz-walter.de

Auf dieser Seite kann nur ein kleiner Überblick gegeben werden über die viel- Offenbach schichtigen Angebote der Region. Zu entdecken sind darüber hinaus viele Hotel-Restaurant kleine, einladende Gaststätten und die noch kleineren Weinstuben der Winzer. Krone

Hauptstraße 4 76877 Offenbach Tel. 0 63 48/6 10 20 Restaurant Provencal www.krone-metzQueichheimer Hauptstr. 136 offenbach.de 76829 Landau Böllenborn Pleisweiler-Oberhofen Tel. 0 63 41/95 25 52 www.provencal-landau.de Gasthof Waldeslust Reuter’s Holzappel Gleisweiler Hotel-Restaurant Hauptstraße 11 Restaurant Gutshof Ziegelhütte Landgasthof Zickler Hauptstraße 2 76889 Pleisw.-Oberhofen Raddegaggl Stubb Hotel-Restaurant Restaurant 76887 Böllenborn-Reisdorf Luitpoldstraße 79 Tel. 0 63 43/42 45 Industriestraße 9 Badstraße 4 + 5 Tel. 0 63 43/24 79 www.reuters-holzappel.de 76829 Landau 67480 Edenkoben 76835 Gleisweiler www.gasthof-waldeslust.de Tel. 0 63 23/9 49 80 Tel. 0 63 41/8 71 57 Ramberg www.ziegelhuette-online.de Tel. 0 63 45/9 31 39 Bornheim Ristorante Raffaele www.landgasthofZum Goldenen Lamm Am Rathausplaz 1 Edesheim zickler.de Restaurant Gasthaus/Hotel 76829 Landau Tarjan’s Lehrer Lämpel Hauptstraße 19 Hotel-Restaurant Gleiszellen-Gleishorbach Tel. 0 63 41/2 00 13 Hauptstraße 67 76857 Ramberg Schloss Edesheim www.ristoranteraffaele.de Gasthof „Zum Lam“ 76879 Bornheim Tel. 0 63 45/82 86 Luitpoldstraße 9 Hotel-Restaurant Tel. 0 63 48/98 26 66 www.gasthaus-hotelWestphals Kulinarium 67483 Edesheim Winzergasse 37 www.lehrer-laempel.de lamm.de Restaurant Tel. 0 63 23/9 42 40 76889 Gleiszellen Godramsteiner Haupstr. 62 www.schloss-edesheim.de Burrweiler Schweigen-Rechtenbach Tel. 0 63 43/93 92 12 76829 Ld-Godramstein Wein-Castell Diehl www.zum-lam.de Gutsausschank Deutsches Weintor Tel. 0 63 41/96 84 28 Hotel-Restaurant/Weinstube Burrweiler Mühle www.westphals-kulinarium.de Restaurant Südpfalz-Terrassen Staatsstraße 21 Restaurant Weinstraße 4 Hotel-Restaurant Leinsweiler 67483 Edesheim Burrweiler Mühle 202 76889 Schweigen-Rechtenb. Winzergasse 42 Tel. 0 63 23/93 89 40 76835 Burrweiler Tel. 0 63 42/9 22 78 88 Hotel-Restaurant 76889 Gleiszellen www.wein-castell.de Tel. 0 63 23/98 07 51 www.weintor.de Leinsweiler Hof Tel. 0 63 43/7 00 00 www.burrweilermuehle.de Eußerthal Weinstraße 1 www.suedpfalzWeinstube Jülg 76829 Leinsweiler terrassen.de Dernbach Hauptstraße 1 Birkenthaler Hof Tel. 0 63 45/409-0 76889 Schweigen-Rechtenb. Gasthaus Herxheim Restaurant Schneider www.leinsweilerhof.de Tel. 0 63 42/91 90 90 Taubensuhlstraße 2 Hauptstraße 88 Hotel-Restaurant www.weingutjuelg.de Weinstube 76857 Eußerthal 76857 Dernbach Zur Krone „Zum Kirchhölzel“ Tel. 0 63 45/14 41 Tel. 0 63 45/83 48 Silz Hauptstraße 62-64 Trifelstraße 8 www.birkenthalerhof.de www.schneider76863 Herxheim-Hayna Landgasthof „Zur Linde“ 76829 Leinsweiler dernbachtal.de Flemlingen Tel. 0 72 76/50 80 Hotel-Restaurant Tel. 0 63 45/28 47 www.hotelkrone.de Edenkoben Hauptstraße 41-43 www.stuebinger.com Weinstube Marienhof 76857 Silz Bachstraße 16 Kirrweiler Alte Feuerwache Maikammer Tel. 0 63 46/51 21 76835 Flemlingen Hotel-Restaurant Gutsausschank Zöller www.zurlinde-pfalz.de Waldhaus Wilhelm Tel. 0 63 23/50 09 67480 Edenkoben Weinstube Hotel-Restaurant www.weingut-marienhof.de Ludwigsplatz 23 St. Martin Marktstraße 16 Kalmithöhenstraße 6 0 63 23/94 99 80 Frankweiler 67489 Kirrweiler Hotel-Restaurant 67487 Maikammer www.alte-feuerwacheTel. 0 63 21/55 00 St. Martiner Castell Tel. 0 63 21/5 80 44 Weinstube Brand edenkoben.de www.weinhaus-zoeller.de Maikammererstraße 2 www.waldhaus-wilhelm.de Weinstraße 19 67487 St. Martin 76833 Frankweiler Restaurant Zum Erwin Tel. 0 63 23/95 10 Tel. 0 63 45/ 95 94 90 Gartenstraße 6 www.hotelcastell.de 67489 Kirrweiler Tel. 0 63 21/5 98 06 www.restaurant-zum-erwin.de

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Hotel-Restaurant Prinzregent Unter dem Kloster 1 67480 Edenkoben Tel. 0 63 23/95 20 www.prinzregentedenkoben.de

Restaurant Robichon Orensfelsstraße 31 76833 Frankweiler Tel. 0 63 45/32 68 www.restaurantrobichon.de

Landau


„ Genießern das Beste bieten.

Mathias Kleinmann, Weingut Ökonomierat Kleinmann, Birkweiler

Mathias Goldberg, Sonnenhof Hotel und Restaurant, Siebeldingen

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. Wir machen den Weg frei.

Unsere Region hat es weit gebracht. Weil viele Menschen hier den Mut haben, zu träumen und die Kraft, ihren Ideen zu folgen. Wir sind stolz darauf, diesen Menschen verbunden zu sein. Und ihren ehrgeizigen Vorhaben durch guten Rat und solide Finanzierung den Weg frei zu machen. Ihre VR Bank Südpfalz. In der Region, für die Region.

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UND PFLEGE STIMMEN:

M e n s c h e n -B i o t o p e

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Hier kommt man immer ins Gespräch. Weinstube Wilker in Pleisweiler-Oberhofen.

Ilbesheim, ganz schön romantisch.

Nachbarn, Tor an Tür, hier in Maikammer. 46

In den Weinbergen geht die Arbeit nicht aus.

Die Lesezeit, die schönste Zeit.


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MENSCHENBIOTOPE

Goldener Oktober in Göcklingen

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Zu viele Leute, zu laut, zu bunt, zu hektisch. Werde ich alt? Jedenfalls freue ich mich wieder auf die Flucht in das kleine Stück Gegenwelt, die ich für mich entdeckt habe. Möglich, dass ich dort mal Wurzeln schlage.

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ch gerate mitten in meine Jugenderinnerung – am völlig falschen Ort. Ich kurzurlaube hier an der Südlichen Weinstrasse, muss Stress abbauen. In der niedrigen Weinstube bin ich dazugesetzt worden an den langen Tisch, zu den Männern, Winzer wohl alle, die Wein trinken und lautstark und südpfälzisch reden. Das Thema: Arbeit. Sie kommen wohl gerade von der Sitzung ihrer Weinbauvereinigung. Meine Jugenderinnerung liegt ein paar hundert Kilometer entfernt, ist eine lange Theke in der Stehkneipe im Kohlenrevier. Daran stehen Männer, die Bier trinken und lautstark reden, anders als hier, so wie man bei uns halt redet. Das Thema aber ist das gleiche: Arbeit. Sie kommen gerade von der Schicht und sind – mal wieder – hängen geblieben. Rein äußerlich liegen zwischen den gesundheitspolizeilich bedenklichen Verhältnissen in meiner Kneipe und dem blitzsauberen Stübchen hier ja Welten. Auch riecht hier das Kraut lecker und es stinkt nicht der Rauch von tausend Overstolz und Stumpen.

Inhaltlich, will ich mal sagen, ist das trotzdem tupfengleich. Hier wie dort Leute, die sich durch und durch kennen. Miteinander aufgewachsen, in die Schule gegangen, über den Durst getrunken, gegeneinander gefreit. Da bleibt nichts unter der Decke. Und natürlich beschäftigt und verbindet beide die gemeinsame Arbeit. Obwohl nicht wirklich vergleichbar: die Selbständigen hier und die abhängig beschäftigten Malocher dort, der Stolz aber, was zu wuppen und seine Sache gut zu machen, ist ehrlich gleich. „Stolz und Selbstbewusstsein und ein Arbeitsethos, das braucht der Mensch“, wie der Oberbergrat immer sagte. Und wo er recht hatte, hatte er recht. Mit so einem Stolz im Rücken, schmeckt das Bierchen und das Weinchen! Da kannst du leicht großzügig sein und auch mal eine Runde schmeißen. Jetzt geht gleich zweimal die Türe auf, die Frauen kommen. Die einen vom Singverein, die anderen vom Turnen. Da aber beides hungrig und durstig macht, werden die Tische zusammengeschoben und es wird zusammengerückt. Der Vorgang ist mir nicht fremd, bei uns

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MENSCHENBIOTOPE

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Zwischen Himmel und Erde. Ilbesheimer Kapelle

Feste feiern kann man hier. In Heuchelheim.

kamen die Damen vom Kegeln oder aus der Sauna. Ja, es ist nicht nur die Arbeit, die verbindet, es sind auch die Hobbys und die Pflichten, die man in kleinen Ortsgemeinden immer hat. Das heißt, man begegnet sich ziemlich oft, wenn der Tag lang ist. So entsteht wie von selbst, was der Bundespräsident in seinen Ansprachen immer so beschwört: Gemeinschaft. Ich gehöre an diesem Abend, in der beträchtlich erweiterten Runde schon dazu, jetzt wirds eng um mich, aber unangenehm gar nicht. ie gehören irgenwie alle zusammen, die kennen sich schon lange und ganz genau. Deshalb wird hier auch die Kultur des „Frotzelns in Andeutungen“ gepflegt. Es gibt aber immer jemanden, der mir dann die Geschichte im Ganzen erzählt. Dabei wird es spät. Wir brechen gemeinsam auf und machen die Dorfstraße hinauf ganz gehörig Lärm. Nicht böswillig. Nur weil jeder dem anderen unbedingt noch was Wichtiges zu sagen hat. Insbesondere ich werde endlos mit Tipps versorgt, die sich irgendwie alle ums gute Essen und Trinken drehen. Dabei passiert etwas ganz Schönes. An jedem zweiten Haus verlieren wir zwei. „Schlofen gut, awwer machen kä Dummheide.“ Überall der gleiche Vorgang: Das knarzende Hoftor wird aufgestoßen, Hoflicht an, Zimmerlicht an, Laden zu. Und das auf dreihundert Metern Dorfstraße rund zehn Mal. Die wohnen auch zusammen, denke ich, die sind ihr Leben lang Nachbarn!

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Am Ende bin ich allein und verschwinde meinerseits in dem Anwesen, in dem ich für ein paar Tage eine urige Unterkunft gefunden habe. Wohnen im Weingut hat viel Gutes: Auf halbem Weg ins Zimmer komme ich durch die Gaststube, bediene mich an der gut sortierten Kühltheke und setze mich mit einem Fläschchen Muskateller raus in den Hof, genieße die absolute Ruhe um mich her – und nehme noch ein letztes Glas zur Brust. Am frühen Morgen mache ich mich mit schweren Beinen auf den glühend empfohlenen Weinwanderweg rund um die Gemeinde. Einfach schön, wie es daliegt, ihr Winzerdorf, mitten in den fein gekämmten Weinbergen. Dicht an dicht die Ziegeldächer der Güter, wie an einer Schnur aufgereiht. Bach, Wiesen, Vieh komplettieren das Bild, das meinen geschundenen Augen irgendwie gut tut. Und wohl auch den Menschen hier, denn nach Sorgen, Hunger und Durst sieht’s hier wirklich nicht aus. Die habens gut, denke ich, alles da zum guten Leben. Und ich bin für ein paar Tage mittendrin. Meine Bekannten vom Vorabend sind natürlich schon lange auf den Beinen. Aus so mancher Rebzeile und von manchem Traktor winken sie: „Na, wie gehts, Professer? Und ich: „Danke, immer besser.“ Ich pflücke mir ein besonders schön gezacktes Blatt vom Rebstock. Das nehme ich als Erinnerung mit zurück ins Revier. Es soll in Zukunft mein Ur-Laub sein. Arnold Anders


Hier wächst alles, was man zum guten Leben braucht. Kaplaneihof, Kapellen-Drusweiler.

Bebautes Wohlgefühl, in Maikammer.

Naturbegegnungen auf den Storchenwiesen bei Offenbach.

Man verliert sein Dorf nicht aus dem Blick. Landau-Mörzheim.

Man versteht sich in Klingen. 49


D E R H O M O PA L AT I N A E W I R D M I T AU S G E P R Ă„G T E N

Hotel Schloss Edesheim

Gastgeber-


Genen

G E B O R E N . WA S I H N Z U M g e b o r e n e n G a s t g e b e r M A C H T .


GASTGEBER-GENE

Gästehaus Palatinum, St. Martin

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Weingut und Gästehaus Stentz, Landau-Mörzheim

Hier im Ländchen sind viele Burgen zu finden. Bettenburgen aber sind nicht darunter. Das erste, was dem weltfahrenden Reisenden auffällt, ist, dass in diesem Landstrich alles eher kleiner ist. Ja, die Südliche Weinstrasse ist inzwischen zwar in aller Munde, sie bleibt aber, was sie ist: . l h eine ziemlich ländliche Region mit ziemlich kleinen Dörfern, denen so richtig große af wo z. l h Hotelanlagen wirklich nicht stünden. Auch die weichen Wellen des Rebmeeres will man c S al f P e nicht vom steil aufragenden Luxusdampfer durchpflügt sehen. Nein, hier tritt man in Di allem lieber bescheiden auf, ganz so, als wolle man alles, nur keine Erwartungen wecken, die man enttäuschen müsste. Doch vielleicht werden die Erwartungen gerade hier übertroffen. Denn es kommt ja immer ganz darauf an, welche man hat und welchen Traum vom kostbaren Urlaub oder Wohlfühl- oder Erlebniswochenende man gerade hegt. Gehen Sie doch einfach mal rein und schauen sich um. Der Prototyp des Gastgebers ist hier die Vermieterin blitzblanker Zimmer und überschaubarer Appartements. Es ist jener Frauentyp mit Gastgeber-Genen. Der im urgemütlichen Gastraum ein Frühstück richtet, das wir nicht wegputzen werden, der uns des Abends nicht ins Bett lässt, bevor vom Tag berichtet und wenigstens noch eine letzte Flaschen Wein getrunken ist. Das gehört dazu, insbesondere dann, wenn, was häufig vorkommt, die Vermieter Winzersleute sind und es zum Keller nicht weit ist. Man schläft gut danach, was auch gut ist, denn selbst wenn der Gastgeber in der Früh auf Zehenspitzen zum Traktor schleicht, so ein Gefährt nagelt und rumpelt nunmal ein bisschen, bis es aufs Feld hinaus ist.

Landhaus Wilker, Pleisweiler-Oberhofen

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Wein- und Feriengut Krieger & Krapp, Rhodt unter Rietburg


Weingut und G채stehaus Bangerth-Rinck, Heuchelheim-Klingen


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Gasträume, Hotel Restaurant Schloss Edesheim.

GASTGEBER-GENE

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Wohlfühlhotel Alte Rebschule, Rhodt unter Rietburg

Man muss sich wundern, zu welchen Kultur- und Komforthöhen es einige treiben. Ein Freisitz im schön gerichteten Hof oder ein einladender Platz im Garten gehört ja sowieso dazu. Unversehens aber tut sich auch eine reizende Weinstube auf. Oder eine derart fein herausgestylte Vinothek, . s s e wie man sie selbst in Großstadtrevieren vergeblich sucht. Vom Angebot ganz zu schweigen. r St ss. n i e Wem nach einem klassischen komfortablen Hotel ist, findet es. In aller Regel mitten in K usine B der Wald- oder Reblandschaft. Mit wunderbaren Ausblicken rundum, mit frischer Luft n Kei durchs weit geöffnete Fenster, mit Wander- und Radwegen direkt vor dem Haus. Nicht schlecht, nach dem Joggen durch Dorf und Weinberg in den Pool zu steigen oder sich unter kundige Hände zu legen, bis man sich wieder rund, entspannt und wohl fühlt. Hier wie dort herrschen Wärme und Freundlichkeit, die meilenweit entfernt ist von der gewohnten Businessglätte. Man muss halt aushalten, dass man weitergereicht wird: an den Winzer Soundso, die Weinstube, den Landmetzger, den ultimativen Aussichtspunkt, den Weg, den man gegangen, das Kirchlein, dass man gesehen haben muss. Und man muss immer wieder hören, wie schön es hier doch sei. „Nicht wahr?“ Man nehme das locker, die Südpfälzer sind halt entsetzlich stolz auf ihr Zuhause und ihr Ländchen drumrum, und sie haben ja auch recht damit. Deshalb sagt man schon bald freiwillig und mit Überzeugung: „Ja!“ Wer ohne historische Umgebung nicht auskommt, auch dem kann geholfen werden. Da gibt es die schmucke Villa im Dorf, das imposante Winzerbürglein, das romantische Wasserschlösschen ... Wo auch immer merkt man bald, die gesamte Südpfalz samt Ureinwohnern ist im Mietpreis inbegriffen. Und das ist eine nette, ziemlich originelle Dreingabe. Es ist so ziemlich das Beste, was sie haben.

Wiedemann’s Weinhotel, St. Martin

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Hotel Restaurant Zur Krone, Herxheim-Hayna


Hotel Leinsweiler Hof, Leinsweiler


KURZE WEGE ZU HOTELS, PENSIONEN UND FERIENWOHNUNGEN

Annweiler

Weingut & Ferienwohnung Burgunderhof F***** Krummgasse 9 + 11 76855 Annweiler-Gräfenh. Tel. 0 63 46/35 57 www.burgunderhofschneider.de Die Auswahl von empfehlenswerten Häusern ist notwendig begrenzt Bad Bergzabern Apart-Hotel Interest F***/F**** Tischberger Straße 1 76887 Bad Bergzabern Tel. 0 63 43/41 00 www.reiskur.de Schlosshotel Bergzaberner Hof Königstraße 55-57 76887 Bad Bergzabern Tel. 08 00/2 37 49 22 www.bergzaberner-hof.de

Wohlfühlhotel Alte Rebschule **** Theresienstraße 200 76835 Rhodt u. R. Tel. 0 63 23/7 04 40 www.alte-rebschule.de Weingut Krieger-

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Herxheim

Landau

Hotel-Restaurant Zur Krone ****S Hauptstraße 62 - 64 76863 Herxheim-Hayna Tel. 0 72 76/50 80 www.hotelkrone.de

Dörrenbach

Heuchelheim-Klingen

Weingut und Ferienwohnung Herzenstiel F**** Arzheimer-Hauptstraße 7 76829 Landau-Arzheim Tel. 0 63 41/3 04 65 www.ferienweingutherzenstiel.de

Ferienhaus Rödelstal F*** Ferienwohnungen Schmid Im Rödelstal 24-26 F***/F**** 76889 Dörrenbach Kettengasse 11 Tel. 0 63 43/22 44 76887 Bad Bergzabern Edesheim Tel. 0 63 43/36 29 www.schmidHotel ferienwohnungen.de Schloss Edesheim **** Billigheim-Ingenheim Luitpoldstraße 9 67483 Edesheim Ferienhaus Tel. 0 63 23/9 42 40 „Am Steingebiß“ F***/F**** www.schloss-edesheim.de Kaiserbachstraße 16 76831 Billigheim-Ingenh., Eußerthal OT Appenhofen Ferienwohnung Tel. 0 63 49/76 89 „Am Waltersbach“ F**** www.ferienhaus-amAm Waltersbach 1 steingebiss.de 76857 Eußerthal Tel. 0 63 45/36 61 Weingut und Gästehaus www.am-waltersbach.de St. Georgenhof P**** St. Georgenhof Gleisweiler 76831 Billigheim-Ingenh., Ferienwohnung OT Ingenheim Weingut Nicklis F**** Tel. 0 63 49/18 58 Weinstraße 11 www.st-georgenhof.de 76835 Gleisweiler Ferienwohnungen im Tel. 0 63 45/18 04 Weingut Hermann + www.weingut-nicklis.de Thomas Schauerer F*** Gleiszellen-Gleishorbach Kirchstraße 15 76831 Billigheim-Ingenh. FerienwohnungenTel. 07 00/72 42 87 37 Weingut Schulz F*** www.weingut-schaurer.de Hauptstraße 23

Gästehaus Familienweingut Bangerth-Rinck P**** Klingbachstraße 73 76831 Heuchelheim-Klingen Tel. 0 63 49/86 36 www.bangerth-rinck.de Gästehaus Creativ-Hof F*** Klingbachstraße 31 76831 Heuchelheim-Klingen Tel. 0 63 49/9 63 06 14 www.creativ-hof.de

Leinsweiler Hotel Restaurant Leinsweiler Hof **** Weinstraße 76829 Leinsweiler Tel. 0 63 45/40 90 www.leinsweilerhof.de Maikammer Hotel-Residenz Immenhof **** Immengartenstraße 26 67487 Maikammer Tel. 0 63 21/95 50 www.hotel-immenhof.de

Gästehaus „Gitte“ P**** Kirchstraße 8 76831 Heuchelheim-Klingen Hotel Restaurant Tel. 0 63 49/88 47 Waldhaus Wilhelm *** www.gaestehaus-gitte.de Kalmithöhenstraße 6 Ilbesheim 67487 Maikammer Weingut Bosch P**** Tel. 0 63 21/5 80 44 www.waldhaus-wilhelm.de Mörzheimer Straße 5/ Arzheimer Straße 34 Oberotterbach 76831 Ilbesheim Ferienwohnungen Tel. 0 63 41/3 37 72 „Rebenblick“ F*** www.weingutbosch.de Rotackerweg 26 Kapellen-Drusweiler 76889 Oberotterbach Tel. 0 63 42/72 22 Ferienappartements www.ferienwohnungenEichenhof F***/F**** rebenblick.de Eichenhof 3 76889 Kapellen-Drusweiler Pleisweiler-Oberhofen Tel. 0 63 43/93 95 80 Weingut + Landhaus www.eichenhof-pfalz.de Wilker *** Klingenmünster Hauptstraße 30 + 31 76889 Gl.-Gleishorbach Weingasthaus Wisser Gästehaus Anneliese F**** 76889 Pleisweiler-Oberhofen Tel. 0 63 43/28 08 P**** Tel. 0 63 43/70 07 00 Lettgasse 19 www.weingut-schulz.de Herrengartenstraße 9 www.wilker.de 76889 Klingenmünster 76831 Billigheim-Ingenh., Hotel „Das Blaue Haus“ F*** Tel. 0 63 49/70 00 OT Ingenheim Südpfalz-Terrassen *** Schloßstraße 35 www.gästehaus-annelieseTel. 0 63 49/15 62 Winzergasse 42 76889 Pleisweiler-Oberhofen südpfalz.de www.weingasthaus76889 Gleiszellen-Gleish. Tel. 0 63 43/53 56 Knöringen wisser.de Tel. 0 63 43/7 00 00 www.haraldlehmann.de www.suedpfalz-terrassen.de Ferienwohnung im Burrweiler Ranschbach Weingut Amselhof F**** Haus Winzergasse 12 F**** Weingut-Gästehaus Gästehaus „Am Bildstock“ Hauptstraße 4 Hermann Eberle F***/F**** Winzergasse 12 P*** 76832 Knöringen 76889 Gleiszellen-Gleish. Böchinger Straße 3 Sportplatzstraße 1 Tel. 0 63 41/93 24 82 Tel. 0 61 96/2 18 70, 76835 Burrweiler 76829 Ranschbach www.amselhof.de 01 72/6 95 71 18 Tel. 0 63 45/91 92 45 Tel. 0 63 45/14 07 www.winzergasse12.de www.weingut-eberle.de www.ferien-weingutmorio.de 56

Rhodt unter Rietburg

76835 Rhodt u. R. Tel. 0 63 23/54 11 www.weingut-krieger.de Schweigen-Rechtenbach Holzhaus „Claus“ F***** Am Herdweg 6 76889 Schweigen-Rechtenb. Tel. 01 71/8 83 09 00 www.holzhaus-claus.de Ferienwohnungen Ulrike Meyer F**** Nordring 7 76889 Schweigen-Rechtenb. Tel. 0 63 42/91 91 10 www.fewo-ulrike-meyer.de Hotel Restaurant Schweigener Hof *** Hauptstraße 2 76889 Schweigen-Rechtenb. Tel. 0 63 42/92 50 www.schweigener-hof.com St. Martin Hotel Restaurant Consulat des Weins *** Maikammerer Straße 44 67487 St. Martin Tel. 0 63 23/80 44 25 www.schneider-pfalz.de Hotel Haus am Weinberg ***S Oberst-Barrett-Straße 1 67487 St. Martin Tel. 0 63 23/94 50 www.hausamweinberg.de Gästehaus Palatinum P**** Jahnstraße 11 67487 St. Martin Tel. 0 63 23/53 37 www.weingut-ziegler.de Gästehaus „Chalet Raabe“ *** Emserstraße 4 67487 St. Martin Tel. 0 63 23/70 49 55 www.weingut-raabe.de Wiedemann’s Weinhotel **** Einlaubstraße 64-66 67487 St. Martin Tel. 0 63 23/9 44 30 www.wiedemannsweinhotel.de


Unser größter Kulturschatz: Die Lebensfreude.

Wir Rheinland-Pfälzer lieben das Leben, das Lachen und unser Land. Unsere Natur ist so vielfältig wie unsere Kultur: 4 Welterbestätten, 50 Festivals, 400 Museen, 500 Burgen und Schlösser. Das ist 4.045.643 mal Lebensfreude pur. Daran erkennt man uns. Und das zeigen wir der ganzen Welt auch zur Bundesgartenschau 2011 in Koblenz.

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IM KLEINEN DIE GRÖSSE ENTDECKEN, IM UNSCHEINBAREN DAS


W E RT VO L L E . H I E R I S T

Lebens-Kunst

E I N S T Ăœ C K D E R K U LT U R .

Eine Amerikanerin in Dierbach: Der Kulturhof Huthmacher ist der Opernsängerin Jayne Casselman zu verdanken.


Für Jazz- und Folk-Freunde: der Musikantebuckl in Oberotterbach.

Himmlische Akustik: Zisterzienserkirche in Eußerthal.

D I E S E S L A N D I S T E I N f r u ch t b a r e r R a u m . AU C H F Ü R K U LT U R . D E N N H I E R W I R D S I E A U F U R S P R Ü N G L I C H E A R T G E L E B T. A L S T E I L D E R A U S G E P R Ä G T E I G E N S T Ä N D I GEN LEBENSA RT – A N D ER SÜD LIC HEN W EINST R A SSE. SIE ST EHT d e n G ä s t e n o f f e n .

Steht den Freunden der Kunst immer offen: Villa Wieser, Herxheim. 60

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unkelrot und samten im Glas – samtrot wie das ANZ LI C Sicher ein Grund: die Offenheit. Wer Deutschland, wer die Kleid der Sängerin gestern Abend – ein langWelt bereist, lernt Menschen kennen. In all ihren Facetten, samer Duft und der Geschmack nach Kirschen ihrer Liebenswürdigkeit, ihren Eigentümlichkeiten. Und eine und Pflaumen. Die kleine Bank, Holzfenster, das der herausragenden Pfälzer Eigenschaften ist gewiss diese OffenSandsteinmäuerchen und auf dem Tisch das, was einst nur Haus- heit. Keine Scheu vor dem Fremden – wozu auch? – der Pfälzer mannskost war, nun aber fein zelebriert und dennoch boden- spricht mit dir, er isst und trinkt mit dir, er ist an dir interessiert. ständig ist. Die Art zu essen, die ich liebe, die keiner Erklärung Du wirst aufgenommen. Mag sein, dass die wechselhafte Gebedarf und doch betört. Der Duft von – ja, das muss Thymian sein schichte dieses Landstrichs eine Rolle spielt. Wer auch immer das – nein, nicht auf meinem Teller. Um mich her, hinter der kleinen Sagen in der Pfalz hatte, welche Landessprache nun die richtige Mauer, dort im Graben, einfach so. Nirgends Eile. Riechen, war, wer herrschte und wessen Brot man aß, geblieben ist doch Sehen, Fühlen, Schmecken, Hören – ja, ich bin in der Südpfalz. die Lebensfreude. Offenheit – sicher ein Grund. Ich will den Vergleich nicht aufnehmen, den so gerne gezoEin weiterer Schluck. – Zeit. Alle Zeit der Welt. Sie läuft anders genen: die Toskana Deutschlands. Doch ich kann ihn verstehen. in der Pfalz, die Zeit. Die Tage scheinen länger, der Sommer dehnt Bilder, die ich suche, um zu beschreiben, um das Geheimnis weiter sich endlos und wird golden, und der Herbst erwacht in buntem zu tragen, um zu erklären. Denen zu erklären, die sie nicht kennen, Treiben. Auf den Weinfesten, den traditionellen, auf diesen noch nicht kennen? Vielleicht. – Die Südpfalz ist anders, ist eigen, Festen, die es schon seit Jahrhunderten gibt. Da lebt der Pfälzer, ist – was ist sie? Was macht diesen Flecken Erde aus? da lacht er und liebt – und wieder singt er, wieder [ L E B E N S - K U N S T ] tanzt er – und er trinkt. Mit dir. Du bist dabei. Warum bin ich hier? Hierher zurück gekommen?

Wie hier in Bornheim, auch anderenorts: Kunststücke im offenen Raum.


Viel Raum und Zeit für Muse. Der Haftelhof bei Schweighofen.

Musikalische Glanzpunkte im Jahr: Palatia Jazz an den schönsten Orten der Pfalz.

Der herausragende Ort für Konzerte, Ausstellungen und festliche Anlässe: Schloss Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben.

Leben mit Literatur, Kunst und Musik: Herrenhaus Edenkoben.

Ein Kulturdenkmal als inspirierender Rahmen: Frank-Loebsches Haus, Landau. 61


Alles über die Herstellung: Papiermuseum im Zehnthof Gleisweiler.

Vergangenheit wird lebendig: Richard-Löwenherz-Fest in Annweiler.

Dorfbewohner spielen sich auf: Die Geschichte der Region wird aufgeführt bei der „Landpartie“ im Bad Bergzaberner Land.

Jugendstil-Festhalle Landau 62

Blickpunkte: eine der Skulpturen-Installationen in der Landschaft.


Ein schöner Rahmen für die Künste: Villa Streccius in Landau.

Serenaden in der Stauferfeste Burg Trifels bei Annweiler.

Was da in meinem Glas schwebt und schwingt und duftet – da Gemächlich durchstreife ich die Südpfalz – und überall, hinter hat einer lange gearbeitet. Ob im Weinberg oder dann im Keller jedem Baum, jeder Biegung erwarten mich Ruhe und der Duft, – da war ein Meister am Werk. Und ich glaube, er hat es gern jetzt nach Wald; und Geschichte: Ein paar Steine aus Keltengemacht. Für mich. Für genau diesen Moment – den sah er da zeiten, mittelalterliche Burgen, Häuser, deren Vergangenheit schon vor sich – für die Zeit, die ich jetzt habe, die Zeit am Holz- schief auf ihnen lastet – und dennoch haben sie Türen, durch die tisch, die Zeit an der Sandsteinmauer, auf der unbeweglich eine ich eintreten, Fenster, durch die ich herausschauen will. Und ich kann sehen, wie sie ihre Vergangenheit aufleben Eidechse die Sonnenstrahlen fängt – sie genießt. Wie ich. Genuss, so sagt man, will gelernt sein. Wer den Genuss hier lassen, die Pfälzer. Sie führen mich durch ihre Orte und spielen nicht lernt, der lernt ihn nirgendwo. die Szenen und das Leben ihrer eigenen Geschichte, die ihrer Genuss, ich habe ihn noch im Ohr – den Genuss, das Konzert Vorfahren. Als die Zeiten noch anders waren, langsamer, als man von gestern, diese Stimme! In einem Schlosshof, dort, wo Historie beisammen saß und Geschichten erzählte – und Kunst auf die Gegenwart, auf meine Gegenwart trafen – doch halt! Hat sich das geändert? dort saß ich, dort hörte ich – und auch wieder: Der Duft! Rosen. So bin ich hier, in der Südpfalz, bei meiRosen und Wein und Gesang. nem letzten Schluck aus dem Glas – ich halte n der Stadt, der eigentlich kleinen Stadt Landau, die so ihn ein wenig länger fest, diesen letzten klein nicht ist, wenn ich sehe, was sie zu bieten hat – da Schluck, der sicherlich nicht der letzte sein steht eine Festhalle. Lupenreiner Jugendstil. Staunend wird. Aber für jetzt, für den Augenblick und Martin Doll betrachte ich das Bauwerk, und noch mehr staune ich ich lasse mir Zeit, diese Zeit, die mir die Süd- arbeitet als Autor, Theatermacher und über das, was ich darin erleben kann, erleben darf. Namen, die pfalz schenkt, die Zeit, die ich mir genommen Kommunikationstrainer. Doll schreibt ich sonst nur von der Scala kenne, Namen die ich hier niemals habe – für den Duft, für den Klang, für das Martin und veröffentlicht Leben. Oder einfach nur: Für Lyrik und Prosa, vor erwartet hätte. Das Cello-Konzert, die Oper, Theater allem aber Theater[ L E B E N S - K U N S T ] den Genuss. Martin Doll stücke und Musicals. vom Feinsten. So höre ich, so sehe ich – genieße.

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Erinnerung an einen großen Maler der Pfalz: Slevogthof über Leinsweiler.

Die hohe Kunst der kleinen (Wander)-Bühne: das Chawwerusch-Theater, Herxheim. 63


WeinL a n d a u i n d e r P f a l z i s t g l e i ch z w e i M a l i m Ja h r Au s t r a g u n g s o r t f ü r d e n We t t b e w e r b u n t e r d e n B e s t e n . D a s s i n d z w e i P f l i c h t - Te r m i n e f ü r d i e W i n z e r d e r R e g i o n u n d d i e L e u t e v o m Fa ch . F ü r u n s We i n f r e u n d e s i n d e s z w e i w u n d e r b a r e

Die Weintage der Südlichen Weinstrasse. ie beginnen jedes Jahr zu Fronleichnam am Donnerstag mit einer festlichen Soirée und enden am Montag mit einem speziellen Fachbesuchertag. Dazwischen liegt Wein kultur pur für alle. Denn an diesem langen Wochenende präsentieren rund 80 ausgesucht gute Weinbaubetriebe der Südlichen Weinstrasse ihre besten Erzeugnisse. Rund 600 Weine und Sekte stehen zur Verkostung an. Da hält es keinen der Hiesigen zuhause, sie wollen wissen, wie und wohin sich ihre Region entwickelt und wer von ihren Winzern gerade wieder die Nase vorn hat. Seit mehr als zwanzig Jahren finden diese Weintage statt, sie sind dabei zu einer bedeutenden Institution in der Weinwelt geworden. Von Jahr zu Jahr ziehen sie mehr Gäste an. Die sollten unbedingt Zeit mitbringen für ihre Erkundungen. Vor der Fülle

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Genaueres zu den jährlichen Weintagen: www. suedlicheweinstrasse.de

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bitte nicht kapitulieren. Folgen Sie den eigenen Geschmackskoordinaten durch das Angebotene. Und seien Sie im Übrigen neugierig auf Neues und offen für Überraschungen. Nicht einfach, aber einfach schön: Wunderschön ist das Ambiente in den beiden sich unmittelbar berührenden Veranstaltungsorten. Denn das Alte Kaufhaus und das Frank-Loebsche Haus in Landau sind Juwelen der Architektur von einzigartiger Ausstrahlung. Unvergleichlich ist die Atmosphäre an diesen Tagen, so, wie sie nur rund um den Wein-Genuss entsteht. Sie hat Würde, ist aber nicht weihevoll, sie ist heiter, aber nicht ausgelassen, sie versammelt die Sinne und öffnet sie doch den Eindrücken. Und dem Gespräch mit dem Winzer, mit dem Nachbarn. Das gemeinsame Interesse und die geteilte Leidenschaft verbindet. Und das fühlt sich in diesen schönen Tagen einfach gut an.


Gipfel G e l e g e n h e i t e n , d e n n e u e n Ja h r g ä n g e n u n d i h r e n E r z e u g e r n z u b e g e g n e n . A m b e s t e n , m a n r i ch t e t s e i n e U r l a u b s p l a n u n g u n d d i e k l e i n e n Wo ch e n e n d f l u ch t e n f r ü h z e i t i g d a r a u f e i n . S ch o n d i e b e i d e n B e g e g n u n g s p l ä t z e l o h n e n d e n B e s u ch !

Die Weinkost des VDP-Pfalz. er Verband Deutscher Prädikatsweingüter steht für Weine kompromisslos hoher Qualität. Und für eine Weinkultur, die von besonderem Respekt im Umgang mit den Ressourcen der Natur geprägt ist. Die Präsentation solcher Erzeugnisse verlangt natürlich nach einem angemessenen Rahmen. Hier in Landau ist er gefunden, hier trifft Stil auf Stil: Weine von vollendeter Stilistik auf eines der bedeutendsten Baudenkmäler des Jugendstils: die Jugendstil-Festhalle. Im großen Festsaal sind sie alle versammelt, die klangvollen Namen. Alle 27 VDP-Betriebe und sechs Betriebe der Spitzentalente, vom nördlichen Zipfel des Gebietes, von Laumersheim, am Rande des Pfälzerwaldes entlang nach Süden, bis nach Schweigen an der elsässischen Grenze. Man kann gewiss sein, sie haben ihre

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besten Weine mitgebracht. Denn man weiß schließlich alle VDPKollegen am Ort. Und die vielen Berufskollegen von hier und anderswo, die den Vorzeigebetrieben in die Weine schmecken und auf die Finger sehen möchten. Dazu kommt der Nachwuchs, den hier die ultimative Lehrstunde erwartet. Alle kommen an diesen beiden Tagen auf ihre Kosten. Denn Weinbau lebt vom Austausch und dem lebendigen Beispiel. Und auch von den Vorbildern, denen man nacheifern möchte. Für uns, das Publikum, ist klar: eine bessere Gelegenheit, Gutes mit noch Besserem zu vergleichen, ist schwerlich zu finden. Man lernt dabei viel und nimmt gehärtete Qualitätskriterien mit nach Hause. Neben der bleibenden Erinnerung an interessante Begegnungen und an einen sehr genussreichen Tag im Süden der Pfalz. Informationen über die Mitglieder und die Veranstaltungen: www.vdp-pfalz.de

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vis à

is-à-vis«, eines der vielen französischen Worte, die im deutschen und noch mehr H i e r w i r d ü b e r d a s n i c h t g a n z e i n f a c h e Ve r im pfälzischen Wortschatz gebräuchlich h ä l t n i s d e r b e i d e n N a ch b a r n P f a l z u n d E l s a s s sind. In der Grundbedeutung lautet die deutsche Übersetzung „gegenüber“, aber im weiteren sinniert. Die so oft ineinander verwickelt waren, Sinne auch „das Verhältnis zweier einander gerade entgegengesetzter Gegenstände“. Jetzt ist es freilich eine Interpretationssache, ob die Pfalz und das Elsass „gerade entgegengesetzt“ sind. Denkt man darüber nach, dann tut es gut, etwas über die Pfalz und dann über das Elsass zu sinnieren. Ja die Pfalz! Sie und die Pfälzer zu erklären – ein fast aussichtsloses Unterfangen! Ob in Büchern (es gibt sie!) oder in Essays (auch sie sind geschrieben und sie sind und bleiben im wahrsten Sinne des Wortes „Versuche“) – nirgends findet sich eine griffige Formel, um dieses amorphe, nicht einmal verwaltungseinheitliche Gebilde zu fassen. Dies ist nicht einmal das Unvermögen Außenstehender (wobei ein Fremder oft klarere Augen hat), sondern „die Pfälzer“ haben selbst Probleme, sich über die eigene Identität klar zu werden. Da wird über die wahre Ware „Lewwerworscht“ gestritten, da wird die Dampfnudel als urpfälzisch reklamiert (sie kommt aber aus Bayern) und zu guter Letzt wird der Saumagen als das Nonplusultra pfälzischer Küche gepriesen (und was war er vor Kohl?). Zum Essen gehört das Trinken, also hier der Wein! Da kann es freilich keine Diskussionen geben. Vorbei die Zeiten der „süßlichen Weinstraße“, der Wein ist einzig, und er wird dank des Elans einer mutigen jungen Winzergeneration immer besser. Hinter dem allseits beliebten „Weck, Worscht und Woi“ steckt aber viel mehr. Es sind die historischen Grundlagen unserer Landschaft, die sich freilich nicht so einfach plakativ touristisch vermarkten lassen. In dem vielfach bemühten „savoir vivre“ klingt aber schon etwas Richtiges an (wenn auch „savoir vivre“ im Französischen eher eine etikettenbehaftete Lebenskultur bezeichnet). Was wollen die Werbetexter aber ausdrücken: Es ist die Nähe zu Frankreich und die damit assoziierte vermeintEindruck mag freilich auch die Sprache entscheiliche Leichtigkeit des Seins. K e i n e D i s k u s s i o n : dend sein. Und sie ist, wenigstens im Nordelsass, Werbetexter sind große Vereinfacher. ZUM GUTEN ESSEN im Dialekt sehr nahe am Pfälzischen und für einen Aber die Verhältnisse diesseits und jenU N D T R I N K E N G E H Ö R T Innerfranzosen völlig unverständlich. Was der seits der Grenze sind doch komplexer. BEIDERSEITS Pfalz in jeder Hinsicht am nächsten liegt, ist das Was für einen Norddeutschen in der D E R W E I N . Elsass bis zum Hagenauer Forst, wo man rheinPfalz und im Elsass südlich erscheint, ist für einen Franzosen aus dem Innern der „Grande Na- fränkisch spricht. Für die alemannischen Südelsässer ist dieses Gebiet tion“ immer noch „germanique“. Für diesen subjektiven „Outre-Forêt“, „jenseits des Waldes“, also weit weg. Man kann’s aber drehen und wenden, wie man will – es gibt ein südliches Flair, spürbar und sichtbar: die milde Luft, die ausgeglichene Temperatur, das zarte Licht, die südlichen Früchte, die hier gedeihen. Für dieses Gefühl gibt es keine Grenze. Die Landschaft bleibt die gleiche, 66


vis d a s s s i e s i c h d a b e i i m m e r n ä h e r k a m e n . We r hierher kommt, setze sich dazu und studiere – und genieße Menschenschlag und Lebensart.

der Pfälzerwald geht nahtlos in die Vogesen über, und selbst nach den Zerstörungen durch die vielen Kriege lassen sich gemeinsame Architekturmerkmale ausmachen. propos Grenze! So widersprüchlich, wie es scheinen mag, die Grenze ist das wirklich Einigende zwischen der Pfalz und dem Elsass. Um dies zu begreifen, muss man, ob man will oder nicht, in die Geschichte zurückgehen. Die Grenze war es, die zu allen Zeiten die beiden Regionen geprägt hat. Der Brockhaus des 18. Jahrhunderts, das Zedler Universal Lexikon, hat dies 1741 auf den Punkt gebracht. Dort heißt es: „Die Pfalz, eine Provintz in Deutschland am Rhein ... hat auf der einen Seite gegen Elsaß die Krone Frankreich zu einem Nachbarn, von der sie beständig die Gefahr

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gehabt, verschlungen zu werden.“ Will sagen, die Pfalz und das Elsass waren immer Kriegsgebiete, wobei die Pfalz sozusagen die Eingangstür ins deutsche Reichsgebiet war. Unzählig sind die Kriege, die das Land verwüstet haben, und dies schon seit dem 15. Jahrhundert. Jeder kennt den Dreißigjährigen Krieg, der auch das Elsass nicht verschont hat. Tief im historischen Volksgedächtnis (es gibt es wirklich noch) ist die Verwüstung der Pfalz im Jahre 1689 eingebrannt. Es sind im übrigen auch die Jahre, in denen das Elsass französisch wurde! Es folgten die Revolutionskriege, die unter gemeinsamer napoleonischen Herrschaft mitgemachten Kriege, die große Grenzverschiebung nach dem deutsch-französischen Krieg, in dem die Pfalz nur Aufmarschgebiet, das Elsass aber Schlachtfeld war, und schließlich die beiden Weltkriege. Für Außenstehende und Geschichtsuninteressierte mag dies alles weit zurück liegen, aber die Pfalz und das Elsass – und vor allem seine Bewohner – lassen sich ohne historische Kenntnisse nicht verstehen. Die so summarisch und lapidar aufgeführten Kriege sind nicht ohne Nachwirkungen geblieben. Spanier, Schweden, Italiener, Kroaten und vor allem Franzosen haben in diesem Landstrich ihre genetischen Spuren hinterlassen, und die oben angesprochene „Leichtigkeit des Seins“ lässt sich nicht nur mit dem Klima erklären, sondern sie kann ebenso als Reflex auf ständige existentielle Bedrohungen verstanden werden. Wer wie hier dauernd neue Herrschaften fürchten musste, der konnte nicht lange über den Sinn des Lebens grübeln, der musste, um überleben zu können, sich arrangieren, musste in jeder Hinsicht wendig sein. Nicht umsonst hat die Pfalz keine großen Literaten und Philosophen hervorgebracht – das Nordelsass übrigens auch nicht. Die tiefsitzenden Erfahrungen der Vergangenheit machen die Menschen hier zu toleranten Zeitgenossen. Ja, zugegeben, man redet viel hier, man babbelt, und das auch noch laut, aber man redet auch miteinander. Auch und besonders mit Fremden, denen dieses Spontane vielleicht manchmal befremdlich erscheint, zumal wenn sie auch noch aus einem gemeinsamen Schoppen trin- Dr. Michael Martin Leiter des Stadtarchivs und ken sollen! Aber wer die Ge- des Museums in Landau. schichte der Region kennt, Zahlreiche Veröffentlichungen zur lokalen und regionalen versteht auch ihre Bewohner. Geschichte. Michael Martin

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Wurzelechte

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D I E S I S T D I E G e s c h i c h t e v o m W e i t e r g e b e n . I N D E R R E B E N G E S E T Z T, H Ö F E G E B A U T, W I S S E N E R W O R B E N U N D A N S E H E N G E W O N N E N W I R D . U M E S I N D I E H Ä N D E D E S NÄC H S T E N Z U L E G E N . D A S H Ä LT Z U S A M M E N U N D H AT E R F O L G .

arum sollte ich nicht noch ein paar Jährchen im Leben bleiben?“ Ja, nicht am Leben, im Leben bleiben, sagt er. Der alte Herr, dem ich mitten im Hof des Weinguts gegenüberstehe, sagt: „Ich gehe am Morgen vor meine Tür und sehe meinem Enkel beim Schaffen zu. Der macht jetzt den Wein bei uns. Und das macht er gut, das macht er besser als wie mir!“ Inzwischen kommt der Sohn des alten Herrn dazu, der Vater jenes Enkels, der auf dem Weg ins Feld den nagelnden Fendt zum Schweigen bringt. Eigentlich wollte ich nur Wein kaufen, finde mich aber bald in der farbigen ausgemalten Familiengeschichte wieder, die, wie das Familienwappen im Bogen der Einfahrt belegt, bis 1789 zurückreicht. Jede Menge Stoff, den der Enkel – fesch gegeltes, schwarzes Haar, blonde Strähnen –, der inzwischen die Reinigung der Kelter abgeschlossen hat, mit einer Vorlesung über die Steuerungselektronik der neuen Edelstahltanks erweitert. Die Grauhaarigen drängen indes nun doch zur Probierstube. Um erstens den Glanz vergangener Zeiten anhand von Flaschenexponaten, Preismünzen und Ehrenzeichen zu demonstrieren. Und zweitens, um nach den vielen trockenen Worten endlich einen einzuschenken. Natürlich nicht irgendeinen. Auch wenn der Griff in die offene Kühltruhe wie nebenbei, ganz und gar ungezielt und absichtslos aussehen mag – es ist natürlich nicht das Erstbeste, was ich da im Glas habe. Es ist natürlich das Beste.

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Das soll sich mir freilich bereits beim ersten Schluck erschließen. Unversehens bin ich es, der die Probe bestehen muss. Der Blick des alten Herrn, erwartungsvoll auf mein Mienenspiel gerichtet, signalisiert mir das geradeheraus, während der Sohn, die Nase prüfend ganz tief im Glas, mit kurzem, verdecktem, doch fragendem Blick aus dem Augenwinkel heraus, na wirds bald, meine angemessene Reaktion einfordert. Der Enkel tastet sich derweil durch die Probenflaschen, um schnell noch eine Steigerung draufzusetzen, wenn bei dem Probanden noch Zweifel herrschen sollten. Ja, es ist der Beste! Ein Riesling von Gottes Gnaden – und ihrer besten Lage. Die erwartungsgeladene Prüfung hat eine viel zu lange Stille in die Stube geschlagen, von allen Seiten wird jetzt das aktuelle Geschmackserlebnis wortreich und in allen Facetten und Farben nacherzählt, immer wieder von Schlürfern und Schmatzern begleitet. „So ein Wein fällt nicht vom Himmel!“ Wieder ist es der Großvater, der uns auf die Erde holt, mit fast strengem Blick und Ton sagt er das zum Enkel hin. Es ist ein pädagogischer Satz, ein Satz der eigentlich sagt: „Lieber Enkel, bilde dir ja nicht zuviel ein. An dem, was du im Glas hast und alle zurecht loben, haben andere Leute vor dir ihre Verdienste, haben sich einen Kopf um die Sache gemacht und ihren Rücken krumm.“ Und wieder – und nicht absichtslos – sind wir in der Familiengeschichte und bei einer Kaskade von Konjunktiven. „Hätt Heinrich, des Großvaters Opa, damals nicht eine so gute Nase gehabt, hätt

E I N W I D E R S TÄ N D I G E S M O D E L L , IN DEM gute Arbeit und gutes Leben OFFENBAR ZUSAMMENGEHEN.

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Fortpflanzung der den steinigen, von niemand recht geschätzten Acker dem – wie hieß er noch, egal – für ein paar Reichsmark abgekauft; hätt er, der Großvater in den Sechzigern, als alle anderen unsägliche Neuzüchtungen pflanzten, nicht schon auf einen Riesling gesetzt; und hätt sein Sohn nicht seit Jahren vorbildliche Bodenarbeit gemacht, dann stünden diese alten Knorzen nicht so wunderbar da und er, der Junge, hätt nicht diese herrlichen Trauben, um den Wein zu machen, mit dem er so gerne struntze.“ Sagts, kommt vor Eifer fast um den Atem und schmunzelt den Enkel an, bis sich das verwitterte Gesicht in unzählige Furchen zerlegt. „Ja, wenn aber er, dein Enkel inzwischen nicht gelernt hätt, aus den guten Trauben endlich auch gescheiten Wein zu machen, dann stünden weder er, der Alte, noch die Kunden so begeistert im Probenraum rum.“ Sagts, der Junge und hält ihm ein neues Glas hin, einen beeindruckenden Roten, den es hierzulande so noch nie gegeben hat, den er sozusagen von seinen Lehrjahren in Burgund und Australien mitgebracht hat.

Was sich so unterhaltsam vor mir aufführt, ist Geschichte. Eine von vielen Geschichten, die so oder ähnlich in den meisten Betrieben hier gelebt werden und erzählt werden. Es ist die Geschichte vom Weitergeben: Was der eine heute pflanzt, wird dem Nachfolger nach Jahren Früchte tragen. So bereiten die Generationen einander den Boden. Mit dieser Sicherheit im Rücken wächst spürbar die Zuversicht. Und damit die Bereitschaft, mutig in die Zukunft des Betriebes und die Qualität der Produkte zu investieren. Denn natürlich wird der Enkel zunächst Vater und Großvater, danach seinen Winzerkollegen rundum und der Weinwelt überhaupt beweisen, was für ein Potenzial noch in den Weinen des Hauses steckt. Um dann das gesteigerte Produkt und das gewonnene Ansehen des Gutes an die Nachfolgenden weiterzugeben. Die Winzerin, die inzwischen die Runde am Probentisch komplettiert, kommt auf ihre Region zu sprechen: „Der steile Aufstieg, über den so viele rätseln, ist leicht erklärt,“ sagt sie „der Erfolg der Südlichen Weinstrasse ist die Arbeit von uns allen. In keiner anderen Region gibt es so viele kleine, vitale Familienbetriebe, Güter wie das unsere. Wir tauschen uns aus und wir treiben uns gegenseitig an. So kommen wir alle miteinander weiter!“ Gut gesagt, alle nicken lebhaft. ber eigentich wollte ich ja nur Wein kaufen, stehe wenig später mit zwei Kisten vom Besten auf dem Hof und sehe dem alten Herrn nach, der seiner Wohnungstür zustrebt. Und ich verstehe noch einmal besser die Faszination, die von diesen Familienverbänden ausgeht. Während anderenorts in der Welt soziale Strukturen brechen und langfristige Bindungen zur Disposition stehen, betrachtet man, verwirrt und wehmütig, dieses widerständige Modell. In dem gute Arbeit und gutes Leben offenbar zusammengehn – und Jung und Alt zusammenstehn. So

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Die Kleinmanns in Birkweiler gehörten zu den Ersten im Bereich Südliche Weinstrasse, die ihre Weine auf Flaschen füllten und verkauften. Urgroßvater Johannes bekam für seine Verdienste den Titel Ökonomierat verliehen. Die Neigung zu Neuerungen blieb erhalten in der Familie, Karlheinz, der Ältere am Tisch, hat das Verdienst, die Rebsorte St. Laurent vor dem Verschwinden gerettet zu haben. Er züchtete sie neu, sie spielt in Deutschland inzwischen wieder eine wichtige Rolle, natürlich auch im eigenen Weingut. Das wird inzwischen von Sohn Mathias geführt, der zusammen mit seiner Frau der Moderne mutig und kompromisslos Tor und Stube geöffnet hat. ÖKONOMIERAT KLEINMANN /

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Das herrschaftliche Haus in Maikammer, der Keller und die Wirtschaftsgebäude atmen Geschichte. Und stehen doch für Modernität. Als die beiden Brüder Harald und Uwe die Führung der Geschäfte des Weingutes von Herwarth und Erika übernahmen, hatten sie bereits beste Startbedingungen. Sie haben sie besonders gut genutzt. Und den traditionsreichen Betrieb unter die DLG-Top 100 der besten Winzer gebracht. Der „Winzer des Jahres 2009“ krönt den Erfolgsweg vorläufig. Und ermuntert die beiden, auf herausragenden Böden neben den klassischen Sorten auch mit einem spannenden Sortiment südstämmiger Reben zu experimentieren.

AUGUST ZIEGLER /


Günther und Klaus, Vater und Sohn. Seit Jahren schon bewirtschaften die beiden ihren Weinhof Scheu in reiner Männerwirtschaft. Sie machen das vorbildlich und obendrein sehr erfolgreich. Denn sie verbindet mehr als die ausgeprägten Nasen im Gesicht. Sie verstehen sich und arbeiten gemeinsam, wenn auch mit getrennten Aufgaben an ihrem Produkt, an das sie hohe Anforderungen stellen. Die Grundlage für beste Qualität ist da: herausragende Weinlagen diesseits und jenseits der pfälzisch-elsässischen Grenze, die sie mit gutem Gespür für das, was Böden und Reben naturgemäß brauchen, pflegen. Die fruchtintensiven Weine, vorzugsweise weiße, klassische Sorten, sind danach. SCHEU /

ZIEGLER / Dass man sich im Hause Ziegler schon sehr lange und mit Passion dem Wein widmet, davon künden das schöne Winzerhaus und die blitzsauberen Weine, die der jetzige Hausherr Michael den besten Lagen rund um das malerische Weindorf St. Martin abgewinnt. Winzervater Alfons unterstützt ihn dabei, ist daneben aber auch besessen von einer Passion ganz anderer Art: Am steilen Südhang hinter dem Anwesen hat er einen Park entstehen lassen, der uns ungebremst ans Mittelmeer versetzt. Zypressen, Palmen, Zitrusfrüchte, Lavendel machen überzeugend klar, welch bevorzugte Weinbauregion die Südliche Weinstrasse ist. Licht, Duft und Wärme des Gartens finden sich in den Rotweinen des Hauses wieder.

MOEWES / Wer Arbeit scheut, würde diesen steinigen Steilhang nicht mit Rebstöcken bepflanzt haben. Das Geröll aus Schieferbrocken ist mit Maschinen nicht zu befahren, alles ist Handarbeit. Der Mühe Lohn ist ein mineralischer Rieslingtyp, wie man ihn von Mosel oder Saar her kennt. Überhaupt steht die Familie Moewes auf felsigen Gründen: Granit, Kalk und Buntsandstein gehören zu ihrem Weinreich. Die beiden Winzermeister, Vater Rudi und Sohn Michael, gehen mit diesem Steinreichtum entsprechend schonend um. Und tun im Keller alles, um Frucht und Mineralität kenntlich zu halten. Die besten Erzeugnisse, Ursprungsweine genannt, weisen ihren Untergrund auf dem Etikett aus.

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WEITER

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Drei Winzergenerationen unter einem Blätterdach. Der Jüngste auf dem Bild wird demnächst noch Verstärkung erfahren durch den Bruder, der derzeit seine Ausbildungsrunde durch die besten Güter dreht. Wird auch Zeit, denn Bertram Lidy, gegenwärtig Chef des Hauses in Frankweiler, braucht dringend Verstärkung: Das Weingut wächst und investiert immer mehr Arbeit in die Qualität seiner Produkte. Das heißt immer mehr Zeit für umweltgerechte Bodenbearbeitung und Pflanzenschutz, bedeutet viel Laubarbeit und Ertragsreduzierung. Und dazu Handlese in den allermeisten Fällen. Da kann sich auch der Vater des Vaters so schnell nicht auf den verdienten Ruhesitz zurückziehen. LIDY /

STACHEL / Auf welch alten und soliden Fundamenten das Familienweingut Erich Stachel in Maikammer steht, sieht man am besten im Keller: Das beeindruckende Sandsteingewölbe beherbergt volumige Fässer, die weit mehr als nur dekorativen Stellenwert haben. Sie formen mit am Charakter der Weine, insbesondere der Roten, denen man hier besondere Aufmerksamkeit schenkt. Die Mitgliedschaft im Pfälzer-Barrique-Forum belegt das. Der jugendliche, doch welterfahrene Sohn Matthias hat im alten Keller bereits seit einigen Jahren die Regie übernommen. Die dynamische Elterngeneration denkt und arbeitet engagiert mit, sie hat im Weinberg, bei Präsentation und Verkauf der ausdrucksstarken Weine alle Hände voll zu tun.

Auf bestem Weg ist diese Winzerfamilie in Gleisweiler. Winzer Klaus und Frau Ursula haben das Gut aus den winkligen Gassen heraus an den Ortsrand, mitten in ihre Weinberge verlegt. Was Platz schuf für Entwicklung. Die hat der jugendliche Winzermeister Frank zusammen mit Frau Maike, einer gelernten Winzerin, inzwischen in die Hand genommen und ist weit vorangekommen: mit der Installation mustergültiger Kellertechnik und mit der Entwicklung einer ganz eigenständigen Handschrift bei den filigranen, reintönigen Weinen. Unbedingt zu beachten ist auch das, was Vater Klaus der Brennblase entsteigen lässt: die Schnäpse. NICKLIS /

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Man lasse sich von dem modernen Erscheinungsbild des Gutes in Hainfeld nicht täuschen. Die Tradition der Weinbereitung sitzt dieser Familie seit rund 350 Jahren tief in den Knochen. Selbst der Urgroßvater bleibt im Kelterhaus präsent, im lebensgroßen Porträt. Inzwischen arbeitet sein Urenkel Peter, studierter Önologe und eloquenter Veränderer, mit seinem Vater, Winzermeister Gerhard, an den Leitlinien des Betriebes und der Stilistik der Weine. Natürlich nicht, ohne sich mit den starken Frauen im Haus auseinander gesetzt zu haben: mit Gerhards Frau Sieglinde und Tochter Bärbel, ehemalige Weinkönigin der Pfalz. Beide kompetent und von gnadenlosem Charme. KLEIN /

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Die Weine und die handelnden Personen sind Produkte grenzüberschreitender Kultur. Hart auf der zum Glück inzwischen weichen Grenze zum elsässischen Nachbarn liegt das Weingut der Bernharts, seit hundert Jahren sind Rebflächen hüben und drüben im Besitz des Hauses. In den Siebzigern ließen Senior Willi und Frau Wilma den Gemischtbetrieb hinter sich, um sich ganz dem Wein zuzuwenden. Gut so, heute gehört das Gut zu den angesehensten Gütern der Region, mit Meriten vor allem bei den Roten. Inzwischen bauen Junior Gerd und Frau Sabine auf und aus, mit dem Ziel, auch den Weißen Glanz zu verleihen. Stilvoll präsentiert wird demnächst im neu gerichteten Nebenhaus. BERNHART /

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HOF / In diesem Familienbetrieb in Klingen haben Umwege Tradition. Der alte Hofherr Willi sah seinen Sohn Joachim schon an die Juristerei, an die „Sesselfurzer“ verloren. Doch der kehrte den Akten den Rücken und übernahm das inzwischen auf 20 Hektar Rebfläche gewachsene „Höfel“. Joachim ist bislang den Roten in besonderer Weise zugetan. Jetzt aber sind die Söhne dran. Vergleichsweise geradlinig hat sich Philipp, der Ältere, dem Hofe zugewandt und nach Lehrjahren in Topgütern bereits den Keller erobert. Auch der jüngere Julian hat inzwischen seine Berufsgrübeleien beendet und studiert in Geisenheim mit der Absicht, dem Bruder künftig zur Seite zu stehen.

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Eine große Familie mit Wein- und Gastgeber-Genen, die offenkundig weitergegeben werden. Wenn Heinz Wilker des Abends inmitten seiner Hofgäste steht, steht ihm der Stolz ins Gesicht geschrieben. Auf das stattliche Anwesen, das ins 16. Jahrhundert zurückgeht. Auf die Weine, die der Sohn nach profunden Auslandserfahrungen heute ausbaut. Auf den vor wenigen Jahren neu erworbenen historischen Bauernhof, der, zu einem sehr einladenden Gästehaus und Restaurant umgebaut, von seiner Tochter professionell geführt wird. Bei soviel Kontinuität und glücklichem Händchen für Unternehmungen schaut man auch die Kleinen bereits als Nachfolger an. WILKER /


MINGES / In der sechsten Generation beschäftigt sich die Familie Minges aus Flemlingen mit dem Weinbau. Auf einem Gut, das zu Teilen ins 15. Jahrhundert zurückgeht. Der jetzige Gutsherr heißt wie der Vorgänger: Theo. Während der Vater zugleich Maler und Bildhauer war, hat sich der Sohn ganz der Kunst des Weinmachens verschrieben. Und arbeitet mit wahrer Leidenschaft einem Maler gleich an der Entwicklung seiner Ideen und einem ganz individuellen Stil. Damit ist er weit gekommen. Inzwischen ist er VDP-Miglied und steht mit seinen Werken voll im Rampenlicht. Guter Zeitpunkt für den Einstieg von Tochter Regine, welche Leidenschaft und Naturphilosophie mit dem Vater teilt.

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WEITER

KARL PFAFFMANN / Karl, Helmut, Markus. Drei Namen, drei Winzergenerationen, eine Familie mit Kontinuität und stetem Wachstum. Markus Pfaffmann, studierter Weinbauingenieur und (vorläufig) letzter Spross in der Nachfolge, führt seit der Jahrtausendwende die Regie. Kein einfacher Job bei 50 Hektar Rebfläche, Obergrenze für einen Familienbetrieb, der kompromisslos auf Qualität setzt. Die ausgezeichneten Rieslinge und Burgundersorten profitieren von den guten Lagen, die sich die Familie im Laufe der Jahre gezielt dazu erwarb. Auch der gegenwärtige Hofherr setzt auf die Familie: Ehefrau Marion und Schwester Stefanie packen mit an. Und natürlich Vater Helmut.

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W I R H A N D E L N G E G E N D I E N AT U R . U N D B R AU C H E N S I E m e h r d e n n j e :


DIE

N a t u r -T h e r a p i e

FÜR KÖRPER, GEIST UND SEELE.


[ Mit dem Rhythmus der Natur nsere 24-Stunden-Gesellschaft raubt uns die Zeit und den Schlaf. Es scheint, als ob wir flexibel damit umgehen können. Aber es mehren sich die Erkenntnisse – spätestens das eigene Gefühl signalisiert es – dass unsere biologische Uhr nicht so ohne weiteres digitalisiert werden kann. Sie muss nach wie vor regelmäßig aufgezogen werden, soll sie richtig gehen. Sie braucht das Hell- und Dunkelwerden, braucht die Jahreszeiten, um sich zu justieren. Folgen wir dem Rhythmus der Natur, finden wir unseren eigenen. Schritt für Schritt verarbeiten wir Multitasking und Networking, können offline gehen. Unser Körper verlangt nach Gleichmaß und freut sich über Wieder-

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Die Symptome nehmen zu: Erschöpfung, Lustlosigkeit, Ruhelosigkeit. Das Krankheitsbild mag diffus sein, die Diagnose ist eindeutig. Es ist die zunehmende Unfähigkeit, uns zu erholen. Dabei gibt es einen guten Therapeuten in der Sache: die Natur. Was auch immer wir in der

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holungen. Unser Geist schätzt die Aufmerksamkeit, die dann möglich wird. Gemeinsam bedanken sie sich mit dem, was die Psychologen Flow nennen, dem gelassenen Fließen von Gedanken und Gefühlen. In der Natur atmen wir durch. Auch das tun wir, ohne es zu merken. Mit jedem Atemzug, der dem eigenen Rhythmus folgen kann, verändert sich unsere Haltung, richten wir uns auf, innerlich und äußerlich. Es ist erstaunlich. So entschleunigt, also langsam, kann der Organismus sich erholen. Ein Muster an Langsamkeit sind Bäume, die langlebigsten Organismen auf unserem Planeten. Man sagt, sie können so alt werden, weil sie sich Zeit lassen beim Wachsen.

Auf dem Laufband der Natur ie viel beschworene Mobilität unserer Zeit ist Gift für uns. Für die Natur des Menschen ist sie nämlich nichts anderes als rastloser Stillstand. Wir arbeiten im Sitzen und wir bewegen uns im Sitzen vorwärts. Vor gar nicht allzu langer Zeit war der Mensch selbst sein einziges Transportmittel, dieses Tempo ist nach wie vor das Maß für unser Wohlergehen. Wir aber laufen unserer eigenen Entwicklung hinterher. Da wird in Fitnesscentern trainiert, an Steppern marschiert und der Puls programmatisch auf Touren gebracht. Weder Zeit noch Kosten werden gescheut. Nur Eingeweihten scheint bekannt, dass Mutter Natur das Gleiche bewirkt und, wenn

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Natur tun, wir entspannen uns automatisch. Wir können nicht anders. Das einzige, was wir also tun müssen, ist rausgehen. Dann nimmt die Natur uns in ihr Therapieprogramm auf. Und der erste Schritt zur Erholung ist getan. Zu einfach? Mag sein, aber alles spricht dafür.

die neuesten Studien stimmen, sogar mehr. Denn unser Körper ist draußen in der Natur in der Lage, von sich aus die perfekte Gangart zu wählen, um Länge und Steigung einer Strecke zu bewältigen. Und dabei verbrennt er mehr Kalorien als beim Indoor-Cycling. Nebenbei atmen wir auch noch tief ein und zwar frischen, unverbrauchten Sauerstoff. Der Wind sorgt für Streicheleinheiten, das Wetter für Abwechslung. Moderate Bewegung an der frischen Luft ist nicht nur ein hervorragendes Training für Muskeln und Kreislauf, auch die Knochen werden stabiler und die Gelenke beweglicher, der Stoffwechsel wird angekurbelt. Hoher Blutdruck wird niedriger, der Cholesterinspiegel gesenkt, Blutfettwerte profitieren. Das

alles sind keine neuen Erkenntnisse, sondern ziemlich alte Weisheiten. Wer sie am eigenen Leib erfahren hat, weiß es. Alle anderen müssen sie wohl oder übel aufs Neue entdecken. Nebenbei: Wandern, ja schon geruhsames Spazierengehen, senkt das Risiko für unser Hirn, an Demenz zu erkranken. Von 30 Prozent ist die Rede. Voraussetzung ist die regelmäßige Anwendung: jeden Tag eine halbe Stunde oder dreimal die Woche eine Stunde.

Durch die Schönheit der Natur ir üben uns täglich in bildschirmgerechtem Sehen. Versprechen wir uns doch von den benutzerfreundlichen Oberflächen Durchblick und Übersicht. Bei der Arbeit, in der Freizeit und überhaupt. Wer genau hinschaut, der erkennt jedoch bald: Wir brauchen Überschaubarkeit, aber in ihrer natürlichen Form. Deshalb kennen wir diese Sehnsucht, die uns Berggipfel und Aussichtstürme erklimmen lässt. Wir müssen ab und an weit schauen können, um zuversichtlich zu sein: Hinter dem Horizont geht es weiter. Naturbetrachtung wirkt nach. Sie senkt erwiesenermaßen Puls, Blutdruck und Muskeltonus und reduziert das Ausschütten von

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Stresshormonen. Nicht nur das Sehen beruhigt, auch das Hören. Das stete Murmeln eines Baches, das leise Rascheln der Blätter im Wind. Die Geräuschkulisse der Natur wechselt mit den Tages- und Jahreszeiten. Sie legt sich wie ein feiner Filter über unsere Wahrnehmung, nie aufdringlich oder störend. Ebenso die Gerüche und Düfte, die sich um uns ausbreiten, wenn der Waldboden mit frischem Laub bedeckt ist, die Wiese frisch gemäht oder Regen nach langer Trockenheit auf Sand und Erde fällt. All unsere Sinne werden wach in diesem ausgeklügelten Zusammenspiel und der fein dosierten Anwendung. Keine Farbtherapie kann so aufbauen wie der Frühling, keine so wärmen wie der Herbst. Licht ist ein natürlicher Stimmungsaufheller und Schatten ihr wohltuender Begleiter: Lichtstärke, Lichttemperatur, exakt auf uns abgestimmt. In den Therapiestunden der Natur werden unsere Sinne trainiert, Achtsamkeit und Konzentration geschärft. Dabei werden wir nicht abgelenkt, im Gegenteil – wie jeder gute Therapeut entfaltet die Natur ihre Wirkung dezent im Hintergrund. Das Rezept der Natur: Genießen amit Natur zur heilsamen Therapie wird, muss sie ihre segensreichen Rezepte kombinieren können. Hier

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im Süden der Pfalz gibt es eine selten glückliche Kombination. Das größte zusammenhängende Waldgebiet Europas, das Biosphärenreservat Pfälzerwald auf der einen Seite und die fruchtbare Rheinebene auf der anderen schenken der Südlichen Weinstrasse ihr ausgesprochen mildes, sonniges Klima. Landschaften wie aus dem Bilderbuch reihen sich aneinander: sanft geschwungene Weinberge, kleine Bachtäler mit satten Wiesen und eine Waldregion, von deren Höhen der Blick weit gehen kann und aus deren Tiefen Heilquellen eine wohltuende Therme speisen. Alles in überschaubarer Nähe zueinander. Kein Wunder hat all das auf die Natur der Menschen hier gewirkt und eine südliche Lebensart geprägt, die herzlicher und offener nicht sein kann. Wir empfehlen unser Rezept gerne weiter: mit der Natur leben und dies in vollen Zügen genießen. Am besten geht das gemeinsam, weil Genuss immer dann am nachhaltigsten ist, wenn wir ihn teilen können. Natur sei Dank. Ute Ziegler

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Zehn Nordic-Walking-Parks mit insgesamt fast 300 km gut markierten und zertifizierten Strecken aller Schwierigkeitsgrade. Für Anfänger und Geübte ein sportliches Vergnügen. Sieben Trekking-Camps im Biospärenreservat Naturpark Pfälzerwald. Abseits der Wege in unberührter Natur liegen die Übernachtungsplätze, die über das Internet gebucht werden können. www.trekking-pfalz.de Die Südpfalz Therme in Bad Bergzabern bietet Badekultur voll Heiterkeit und Sinnenfreude. Hier lässt es sich entspannen: in der Thermen-Wasserwelt, der großen Sauna-Landschaft und der Wohlfühloase mit wechselnden Wellnessangeboten. Kneipp-Bad Seit 1892 wird in Bad Bergzabern die klassische Kneipp-Therapie angewendet, die auf fünf natürlichen Heilkräften aufbaut. Der KneippLehrpfad im Kurpark führt in die Regeln ein. WellVINess ein ganzheitliches Wohlfühlprogramm, das den Genussgedanken fördert und die segensreichen Kräfte der Weinrebe nutzt. www.wellviness.de


Die Südpfalz Therme Bad Bergzabern: Genuss auf gesunde Art.

Wasser, Wärme, Wohlbefinden: Tauchen Sie ein in das Thermalwasser der Petronella-Heilquelle. Aus 450 Metern Tiefe kommt es herauf und entfaltet hier seine wohltuende Kraft. Erleben Sie Vielfalt mit allen Sinnen: in der Sauna mit ihrem pfälzisch-charaktervollem Charme und dem Dachgarten mit Blick über Kurpark und Kurstadt. Spüren Sie die heilsame oder angenehme Wirkung unserer vielfältigen Wellness- und Therapie-Angebote. Lassen Sie in der Südpfalz Therme den Alltag einfach hinter sich, freuen Sie sich auf diese Insel der Ruhe und fühlen Sie sich danach wie neu geboren. Unsere Gastronomie erwartet Sie bei kulinarischem Genuss von kühlen Erfrischungen bis zu feinen Speisen à la carte. Probieren Sie unsere entspannte, gesunde Art zu genießen doch einfach einmal aus. Mehr Informationen zum ganzen Wohlfühl- und Gesundheitsprogramm der Südpfalz Therme finden Sie im Internet unter www.suedpfalz-therme.de Südpfalz Therme, Staatsbad Bad Bergzabern GmbH, Kurtalstr. 27, 76887 Bad Bergzabern, Telefon 0 63 43 /93 40 10, Fax 0 63 43 /93 40 40, info@suedpfalz-therme.de


Lass Dich mal gehen WANDERLAND SÜDLICHE WEINSTRASSE AN

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[ Vo n G a b r i e l e We i n g a r t n e r

Der Trifels trifft mich wieder ganz besonders. Schon als Kind hat er mich für sich eingenommen. Wo immer ich mich befand, i m Auto, auf dem Rücksitz bei der Anfahrt auf das Haardtgebirge von Speyer aus, oder im Schulbus, auf dem Weg nach Hause von Landau nach Edenkoben, von überall her war er zu sehen, immer kurz aufblitzend, genial in seiner Allgegenwart. Die Landschaft, die mir von Jugend an vertraut schien, entdecke ich neu beim Wiedersehen.

Weingut Argus, Gleisweiler: Im Weinland zu wandern, ist nicht nur ein irdisches Vergnügen. Unterirdisch setzt sich die spannende Erkundung fort.

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n einer gelinden Art von Verfolgungswahn litt ich damals seinetwegen, hinter dessen dicken Mauern man Jahrhunderte lang die Reichskleinodien aufbewahrte aus gutem Grund. Und jetzt, bei der kurzfristigen Rückkehr aus der Großstadt, hier, in St. Johann, auf der Aussichtsterrasse des Landhotels Annahof, wartet er noch immer auf mich. So schroff wie still liegt mir die Stauferburg gegenüber und hat nichts von ihrer beeindruckend schmucklosen, eigentlich ganz unromantischen Gestalt verloren. Auf dem Weg nach Frankweiler dräut sie dann nur noch in meinem Rücken, bedrohlich aber ist sie kaum mehr. Wenn ich mich ein bisschen drehe, liegt mein Kindheitssymbol direkt in meinem rechten Augenwinkel und wird nicht nur für mich, sondern für alle anderen Wanderer, die zur großen Hüttentour starten, zum kurz- und zeitweiligen Vexierpunkt. Durch Gleisweiler, das pfälzische Nizza, führt mich mein Weg, vorbei am Sanatorium mit dem alten Baumbestand hinauf zur Annakapelle, wohin man wallfahren kann und wo man berauschende Blicke in die Rheinebene geschenkt bekommt, selbst wenn man nicht gläubig ist. Erst an der Trifelsblickhütte verschwindet die faszinierend geradlinige Grafik des Rebenmeeres allmählich von meinen Netzhäuten. Dass der Wein, den ich trinke, wenn ich ihn trinke und er denn Die Autorin Gabriele Weingartner lebt und arbeitet in Berlin. Die Kulturjournalistin und Schriftstellerin hat zahlreiche Bücher veröffentlicht.

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gut ist, nicht nur ein profanes Genussmittel, sondern ein Artefakt ist, geprägt von vielfältig traditionellem Wissen und ausgeklügelt eingesetzter Technologie, das habe ich unterwegs im Weingut Argus erfahren, wo man mir freundlich versiert, humorvoll, aber nie anbiedernd, seinen Werdegang erklärt hat. Der herbe Charme von Edelstahltanks in Verbindung mit ökologisch-biodynamischen Weinbau-Methoden bei gleichzeitiger Existenz von Kastanienholzfässern, aus denen dann ein besonders guter Rotwein kommt: Das hat etwas. Das ist

Trifels. Barbarossas imposante Stauferburg taucht bei den Wanderungen immer wieder im Blickfeld auf. Entsprechend weit und wunderschön ist der Blick von ihr ins Land.


einerseits so durchdacht und andererseits so intuitiv kunstvoll, dass es meinen ganzen Respekt einfordert. Während meines Spaziergangs – oder befinde ich mich auf einer Wanderung, kommt es auf die Geschwindigkeit an? – streife ich die Großstadtgerüche ab wie ein altes Kleid, werde den Schmutz los, der sich in meinen Nasenschleimhäuten eingenistet hat, genieße den weichen Waldboden unter den Füßen, kicke gedankenverloren die eine oder andere pelzige Hülle einer Esskastanie vor mir her. Und fange an, Aromen zu sammeln: von Kiefernnadeln, Moos, Feuchtigkeit, Pilzen, die ich vielleicht suchen und sammeln könnte, wenn ich Expertin wäre, schmecke – in Andeutungen – den Wein auf der Zunge, der ringsum in den Dörfern vielleicht schon durch die elektrisch oder mit der Hand betriebenen Keltern rinnt. Ich erschnuppere den Geruch frisch geschlagenen Holzes, ohne dass ich dafür das Kreischen elektrischer Sägen in Kauf nehmen muss, was

wahrscheinlich reiner Zufall ist. Und selbst die vom jahrelangen Bildschirmglotzen angestrengten Augen entspannen sich angesichts der überbordenden Variationen in Grün, die sich hier, in diesem zwischen Licht und Schatten wogenden Mischwald, ohne Unterlass entfalten. Dass man nach NICHT einer schweren N U R D I E B E I N E Krankheit das K O M M E N H I E R Laufen verlernt, ist eine betrübIN SCHWUNG. liche Tatsache. Wenn man jahrelang nur am Schreibtisch gesessen hat, dürfte die Muskelerschlaffung freilich nicht weniger gravierend sein: Da kann sich der Verstand so heftig bewegt haben, wie er will. Selbst die Fähigkeit zum Riechen und Schmecken lässt ja nach, wenn man seine Sinne nicht schärft. Das Fitnessstudio, ach! Dessen mechanische Nachhilfe erscheint mir plötzlich nur noch wie das eitle Liebäugeln mit meiner mühsam aufrecht erhaltenen Selbstdisziplin. Wie tröstlich es ist, Verlerntes wieder zu lernen, die Muskeln zu reaktivieren, die Sinne. Ich spüre es und jubiliere – bei aller Skepsis, die ein der Natur entfremdeter und an der Krankheit namens Zivilisation leidender Mensch nur aufbringen kann: Noch ist nicht alles verschütt’, nicht alles verloren. Noch sind der Wald und die Reben schiere Realität, die Wurzel, über die ich fast gestolpert wäre, der Eichelhäher, der über mir schreit. Noch bin ich ein fühlendes Wesen, wie Goethe dies ausdrückte. Dass er kein Auto be- saß und am Stehpult schrieb, macht seine Einsichten in die Natur nicht unglaubwürdiger. Fontane oder Heine bereisten die Mark Brandenburg und den Harz ja gleichfalls zu Fuß. Und auch sie mussten ihre Trägheit bekämpfen und blieben nicht hinterm Ofen hocken.

Es gibt Anblicke, die bewegen. Und buchstäblich in die Beine fahren. Der endlos weite Pfälzerwald und das Weinland zu seinen Füßen gehört ganz sicher dazu.

Die große Hüttenwanderung ist nur eine von 11 Tourenempfehlungen mit Karten im „Wanderland“. Die handliche Broschüre gibt es unter www.suedlicheweinstrasse.de WANDER

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Die Südliche Weinstrasse.

Zum Wohl. Die Pfalz.

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Vom Rhein zumWein zum Wald [

RADTOURLAND SÜDLICHE WEINSTRASSE

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Vo n T h e r e s a J u r a n e k

Und wer ist mit auf Tour an der Südlichen Weinstrasse?

Sa n ft sch lä n gelt si ch der Weg du rch Reb en meere u n d p i ttoresk e Winzerdörfchen. Die Sonne lacht am klarblauen Himmel, und würde man es nicht besser wissen, man wähnte sich in Italien. Aufgemacht haben wir uns am Morgen im weiten, flachen Tal des mächtigsten Stroms Deutschlands, in der Rheinebene. In Richtung Pfälzerwald. atur- und Landschaftsschutz haben in den Rheinauen die Natur weitgehend in ihrer Ursprünglichkeit zu erhalten vermocht, und so begegnet uns auf unserer Fahrt manch ein Vertreter der dort ansässigen 600 Vogel- und 500 Schmetterlingsarten. Es geht gen Westen, vorbei an fruchtbaren Feldern und Baumwiesen hinein ins Weinbaugebiet der Südlichen Weinstrasse. Allmählich steigt das Land an, auf sanften Hügeln reiht sich Weinberg an Weinberg. In einem der Weindörfer machen wir Rast auf dem Kirchplatz. Das alltägliche Leben der Bewohner spielt sich unmittelbar vor unseren Augen ab. Einladend sieht das Dörfchen aus, mit den offenen Hoftoren und Türen. Man scheint sich über Besucher zu freuen, ihnen gerne Einblick in Haus und

N Rudi Altig, das Radsportidol! 5 Weltmeistertitel, 3 Weltrekorde, er kann und will von seiner Leidenschaft nicht lassen.

Der Klingbach-Radweg erstreckt sich längs des Bachlaufs, über 46 Kilometer vom schattigen Pfälzerwalddörfchen DahnReichenbach bis zum Rhein bei Hördt. Dazwischen liegen herrliche Abschnitte und die ganze landschaftliche und kulturelle Bandbreite der Südlichen Weinstrasse.

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Hof zu gewähren. Vielfach finden sich kleine Stände am Straßenrand, an denen Obst und Gemüse der Saison verlockend frisch angeboten wird. Noch öfter aber sieht man Auslagen gefüllt mit Weinflaschen: Hinweise auf eine der vielen kleinen Probierstuben der Winzerhöfe. Zünftig und fröhlich geht es hier zu, und wer einmal in diese Welt eingetaucht ist, verweilt meist länger als geplant. Im Bann gehalten von der Gastfreundschaft und den Gaumengenüssen der Region. Aber noch sind wir nicht am Ziel, und so schwingen wir uns wieder auf die Räder, leicht wehmütig nach den gemütlichen Gasthäusern schauend: Die Weine der Region sind weithin bekannt und locken viele Besucher in den Süden der Pfalz. Doch die Südpfalz hat noch viel mehr zu bieten. Neben vielfältigen Pfaden für Wanderer


verfügt sie auch über ein gut ausgebautes Netz an Radwegen, die sich in alle Himmelsrichtungen durch das Land ziehen. Geradezu prädestiniert für genussvolles Radfahren ist dieses gesegnete Stück Erde mit seinem wunderbar milden und sonnigen Klima, der malerischen, südlich anmutenden Landschaft und den vielen Einkehr- und Verweilmöglichkeiten. Der Klingbach-Radweg, auf dem wir unterwegs sind, bietet auf seinen 64 Kilometern eine einmalig abwechslungsreiche Szenerie. Von den Ebenen des Rheintals geht es in ein Gebiet, in dem neben ausgezeichnetem Wein auch Obst und Gemüse im Überfluss gedeihen. Von dort steigt der Weg leicht an in die hügelige Landschaft des Pfälzerwalds, dem größten zusammenhängenden Waldgebiet Deutschlands. Doch bis dahin haben wir noch ein gutes Stück des Weges vor uns. Plötzlich erhebt sich vor unseren Augen die Ruine der Burg Landeck. Stattlich thront sie über dem Örtchen Klingenmünster, die Aussicht von dort oben muss herrlich sein. Nach kurzer Besprechung beschließen wir, unsere Mittagspause auf die Burg zu verlegen. Der Weg ist steil und außer Atem wird entschieden, die Räder die letzten Meter zu schieben. Neidvoll beobachten wir einen gar nicht mehr so jungen Radfahrer, dem die Steigung nichts auszumachen scheint und der mit der Leichtigkeit des Geübten an uns vorbeiradelt. Schließlich erreichen auch wir den Burghof, und die Aussicht entschädigt für all unsere Mühen: Hinweg über Weindörfer und Weinberge schweift der Blick bis ins Rheintal, zum Odenwald und zu den Erhebungen des Schwarzwalds hinüber. Der Hunger treibt

uns in die Burgschänke, wo zur Mittagszeit schon alle Tische besetzt sind. Doch man rückt gerne zusammen, und so finden wir uns an einem Tisch mit eben jenem Radfahrer wieder, der uns am Anstieg zur Burg so locker davon gefahren war. ei Saumagen, Flammkuchen und einem Glas trockenem Riesling kommt man ins Gespräch über die Lebensart der Südpfälzer und die Freuden des Radfahrens. Noch sind wir ahnungslos, als aber der Mann frühere Radrennen in der Gegend erwähnt und die Tischgenossen ihn mit seinem Namen ansprechen, wird uns schlagartig klar, wen wir da vor uns haben: Rudi Altig, deutscher Radrennfahrer und mehrfacher Weltmeister. Von Starallüren ist nichts zu spüren. Locker und ungezwungen erzählt er aus seinem Leben und vom Gewinn der AmateurweltmeisterPrima: schaft, die sich in diesem To u r - T i p p s Jahr zum 50. Male jährt. v o m We l t - Das letzte Stück Flammkuchen ist gegessen, die m e i s t e r. Weingläser sind geleert und so wird beschlossen, ein Stück des Weges gemeinsam zurück zu legen. Hinab geht es von der Burg und wieder hinein in das Meer der Weinberge. „In der Südpfalz“, schwärmt Ex-Weltmeister Altig, „ist für jeden etwas dabei. Ob flach, bergig oder eine Mischung aus beidem: Jeder findet hier die passende Strecke. Ein echtes Radparadies.“ Dann aber tritt er kräftig in die Pedale und winkt uns noch einmal zu, bevor er zügig hinter der nächsten Kuppe verschwindet. Wir setzen unsere Tour fort, einen früheren Weltmeister im Kopf und den Pfälzerwald vor Augen.

Wir können es nicht glauben: Auf unserer Tour durch die Südpfalz ausgerechnet IHN zu treffen.

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Unser Radwanderführer bringt Sie auf abwechslungsreiche Rundtouren. Von der Ebene der Rheinauen über T O U R E N sanft geschwungene Weinberge bis in den Pfälzerwald.

Radtouren durch die Südpfalz

Rudi Altig versteht alles vom Radfahren und viel vom Wein. Gerne schließen wir uns an beim Besuch im Weingut Porzelt in Klingenmünster, das uns so im Wege liegt, dass wir nicht daran vorbeikommen.

„Radtouren durch die Südpfalz“ ist ein praktischer Radwanderführer mit 22 reizvollen Tourvorschlägen. Er ist zu haben bei den Tourismusbüros oder unter www.suedlicheweinstrasse.de

Zum Wohl. Die Pfalz.

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URLAUB GENIESSEN. AN DER SÜDLICHEN WEINSTRASSE

ditionsreichen Feste ebenso wie die kleinen der Vereine vor Ort. Gefeiert wird nun mal gern vom Brunnenfest bis zur Schneckekerwe. Den Kalender gibt’s unter www.suedlicheweinstrasse.de auch zum Herunterladen. Weinevents: Neben den Festen ist der Wein Thema vieler Veranstaltungen, die neben dem kulinarischen Genuss auch das kulturelle Vergnügen pflegen. > Die Weintage der Südlichen Weinstrasse: Jedes Jahr am Wochenende nach Fronleichnam präsentieren sich über 70 Weingüter der Region und stellen über 600 Weine und Sekte zum Verkosten an. Im Frank-Loebschen Haus in Landau. > Weitere Veranstaltungen: Weinmarathon in Maikammer, Weintestival in Rhodt, Burgunderfrühling in Schweigen-Rechtenbach, Weyherer Weinpanorama, Wein- und Kunstgenuss in Herxheim, Erlebnis in Weiß in LD-Nußdorf, Kirchberg in Flammen in Gleiszellen-Gleishorbach, Weinpanorama in Heuchelheim-Klingen, Kulinarische Weinbergswanderung in Siebeldingen. Weinbau-Museum: In Edenkoben ist alles zu erfahren, was es mit dem Wein und seiner Geschichte in der Region auf sich hat. Mit einem Weinlehrpfad. (www.museum-edenkoben.de) Weinlehrpfade: Eine gute Gelegenheit, Weinlagen und Rebsorten kennenzulernen. Die Zahl der Lehrpfade ist groß, deshalb hier nur eine kleinere Auswahl: 1. Deutscher Weinlehrpfad in Schweigen am Deutschen Weintor, Weinwanderweg Gleisweiler Hölle, Weinerlebnispfad in Landau-Nußdorf, Weinund Steinlehrpfad in St. Martin. Empfehlenswert auch der historische Kalmitwingert bei Ilbesheim. Weinproben: Niemand kennt seinen Wein besser als der Winzer. Nirgends erfährt man mehr über Lagen, An- und Ausbau als vor Ort. Den Weg zum Winzer weist der Weinführer der Südlichen Weinstrasse, zu bestellen unter www.suedlicheweinstrasse.de Weinseminare: Mit die schönste Art, ein Weinkenner zu werden. Komplett arrangierte und begleitete Weintouren bieten die Arrangements der Südlichen DAS KULINARISCHE JAHR Weinstrasse oder www.genusstur.de Mit der Aktion „So schmeckt die Südliche Wein- Deutsche Weinstraße: Die älteste Touristikroute strasse“ treten die Restaurants, Gastwirtschaften Deutschlands beginnt in Schweigen-Rechtenbach und Weinstuben der Region den Beweis an, dass am Deutschen Weintor mit Blick hinüber ins Elsass die saisonale Küche hier zum Besten gehört: und führt auf ca. 95 km entlang des Haardtrands bis > Köstlicher Frühling vom 1. März bis 24. Juni nach Bockenheim. Ihr südlicher Teil – die Südliche > Lukullischer Sommer vom 1. Juli bis 31. August Weinstrasse – geht bis nach Maikammer. > Kulinarischer Herbst vom 1. Sept. bis 15. Nov. > Genüsslicher Winter vom 15. Nov. bis 28. Feb. AKTIV SEIN Wanderwege: Das Netz der Wanderwege ist dicht RUND UM DEN WEIN und abwechslungsreich: ca. 3.500 km sind ausgeWeinfeste: Sie sind so zahlreich, dass es einen eige- zeichnet und beschrieben. Außergewöhnlich: die nen Weinfestkalender gibt, um den Überblick zu Pfälzerwald-Hütten mit ihrem Angebot. Mehr Infos behalten. Hier sind alle zu finden, die die Prüfung über dieses Wanderland mit Rundum-Arrangements der Weinfestkommission bestehen, die großen tra- incl. Gepäckservice unter www.suedlicheweinstrasse.de ZU JEDER JAHRESZEIT Im Frühling: Dank des milden Klimas nahe dem Rhein und im Schutz des Pfälzerwaldes, kommt der Frühling an der Südlichen Weinstrasse früher als anderenorts. Märchenhaft ist die Mandelblüte im März und wird mit aufgeweckten Frühlingsfesten gefeiert. Der Blütenreigen setzt sich fort an den zahlreichen Kirsch-, Apfel-, Birnen-, Zwetschgenbäumen bis zur Blüte der Edelkastanien und des Weins Mitte Juni. Mitfeiern: Saisoneröffnung am Mandelpfad Ende März, Pfälzer Hüttenzauber am 1. Sonntag im Juni, Pfälzer Kastanienblütentage Mitte Juni. Im Sommer: Die Wein- und Hoffeste der Winzer sind gut besucht und die Abende dürfen lang werden. Wander- und Radeltouren durch Wald und Weinberge, an Bachläufen entlang sorgen für erholsame Bewegung. Familien mit Kindern fühlen sich in dieser Zeit besonders wohl, groß ist das Angebot an Abwechslung: von Burgen über Erlebnisbäder bis zum Abenteuerspielplatz Wald mit seinen Tierund Freizeitparks. Köstlich: die Pfälzer Feigentage. Ein Erlebnis: Der Erlebnistag Deutsche Weinstraße am letzten Sonntag im August. Im Herbst: Zur Weinlese herrscht natürlich Hochsaison in der Pfalz. Wer zu dieser Zeit kommt, sollte vorab seine Unterkunft buchen. Weintore und Weinstubentüren stehen aber zu dieser Zeit auf jeden Fall offen, dazu kommen Weinfeste und Straußwirtschaften ohne Zahl. Hofläden sind gut gefüllt mit Erntefrischem, ob Äpfel, Birnen, Zwetschgen oder Kürbisse, Kartoffeln und köstliches Gemüse. Walnüsse und Esskastanien werden angeboten. Auf keinen Fall versäumen: die Kastanientage von Oktober bis Mitte November. Im Winter: In den Kellern gärt es, in den Weinbergen wird’s ruhiger. Die Martinsgänse landen im Backofen, die Bratäpfelzeit beginnt. An der Südlichen Weinstrasse ist das auch die Zeit der großen und kleinen Nikolaus- und Weihnachtsmärkte, die im Dezember an vielen Orten stattfinden.

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Überregionale Wanderwege: > Pfälzer Jakobswege: von Speyer zum Kloster Hornbach in einer Nord- und einer Südroute (146 km) > Pfälzer Weinsteig: von Schweigen-Rechtenbach nach Neuleiningen (155 km, Eröffnung 2010) > Pfälzer Waldpfad: von Schweigen-Rechtenbach nach Kaiserslautern (ca. 140 km, Eröffnung 2010) > Wanderweg Deutsche Weinstraße: von SchweigenRechtenbach nach Bockenheim (ca. 100 km) > Pälzer Keschdeweg: von Hauenstein bis Neustadt (51,5 km, www.keschdeweg.de) > Pfälzer Mandelpfad: von Neustadt-Gimmeldingen bis Bad Bergzabern (ca. 60 km) Radwanderwege: Das Netz der Radwege ist bestens ausgebaut mit ca. 1.200 km. Abwechslungsreich geht’s auch bei den ausgeschilderten Rundtouren zu: Von der Tabaktour bis zum Winzer-Radrundweg. Mehr Informationen und praktische Urlaubsarrangements unter www.suedlicheweinstrasse.de oder www.genussradeln-pfalz.de Überregionale Radwanderwege: > Radweg Deutsche Weinstraße: von SchweigenRechtenbach nach Bockenheim (95 km) > Deutsch-französicher PAMINA Radweg Lautertal: von Hinterweidenthal nach Lauterbourg (ca. 57 km) > Radweg „Vom Riesling zum Zander“: von PleisweilerOberhofen nach Neupotz (ca. 35 km) > Radweg „Vom Rhein zum Wein“: von Hainfeld nach Speyer (ca. 32 km) > Kraut und Rüben Radweg: von Schweigen-Rechtenbach nach Bockenheim (ca. 139 km) > Queichtal-Radweg: von Hauenstein nach Germersheim am Rhein (ca. 58 km) > Klingbach-Radweg: von Dahn-Reichenbach nach Hördt (ca. 62 km) > Südpfalz-Draisinenbahn: von Bornheim bei Landau bis Lingenfeld am Rhein (www.suedpfalzdraisine.de) Trekking: Sieben Camps abseits der Wege bieten Übernachtungsplätze im Naturpark Pfälzerwald. Zu buchen übers Internet unter www.trekking-pfalz.de Nordic Walking: Zehn Parks mit insgesamt knapp 300 km gut markierter und zertifizierter Strecken aller Schwierigkeitsgrade für Anfänger und Geübte. Eine Karte mit allen NW-Parks in der Südpfalz gibt es unter www.suedlicheweinstrasse.de Und mehr: > Reiten: Wanderreiten oder Ferien auf dem Reiterhof (www.diepfalzzupferd.de) > Klettern: Herausforderung Sandsteinfels-Formationen (www.rockandclimb.de) > Golfen: 18-Loch-Meisterschaftsplatz auf dem Landgut: (www.golfclub-dreihof.de) > Südpfalz Therme: Die entspannende Ergänzung zum aktiven Programm findet sich in der großen Thermen-Wasserwelt mit Saunalandschaft und vielen Wellnessangeboten (www.suedpfalz-therme.de)

DIE SÜDLICHE WEINSTRASSE, GANZ GENAU. Über 72.000 ha groß ist das Genießerland am 49. nördlichen Breitengrad. Jedes Jahr wird es um mehr als 1.800 Sonnenstunden reicher. Die teilen sich Einwohner wie Gäste mit 60 Millionen Rebstöcken. Eng wird es in den Weinbergen trotzdem nicht, denn knapp 2.000 Weinbaubetriebe hegen und pflegen die über 12.000 ha Rebfläche Reihe um Reihe. Mit einem bekömmlichen Sortenverhältnis von 60 Prozent Weiß und 40 Prozent Rot verlassen jährlich über 100 Millionen Flaschen die Weinlager der Südlichen Weinstrasse. Fast jede 5. in Deutschland verkaufte Flasche deutschen Weins kommt von hier. Bei all dem Wein würde man nicht vermuten, dass der Wald fast dreimal soviel Fläche einnimmt wie die Reben. Allein über 20.000 ha gehören zum Naturpark Pfälzerwald. Eine unschätzbare Klimareserve, die jährlich pro Hektar im Schnitt 6,5 Tonnen CO2 absorbiert und 5 Tonnen Sauerstoff produziert. Diese wohltuende Atmosphäre nutzen 1 Heilbad, 3 Luftkurorte, 11 Erholungsorte und 20 Fremdenverkehrsorte für ihre Gäste. Kein Wunder ist die Südliche Weinstrasse ein begehrter Partner in der Region und über die Grenzen hinaus. Sie ist Teil des Zweckverbandes Regio PAMINA (Südpfalz, Baden, Elsass), der Metropolregion Rhein-Neckar und der Technologie-Region Karlsruhe.

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KulturGenuss auf über 2.600 km2 Entdecken Sie die kulturellen Vorzüge der TechnologieRegion Karlsruhe Theater- und Musikfreunde, Kunstliebhaber und Technikbegeisterte, Anhänger von Barock oder einfach nur Genießer und Erholungssuchende: Für jedes Alter und jeden Geschmack bietet die KulturRegion Karlsruhe zahlreiche Ausflugsziele und Erlebnismöglichkeiten. Eine Auswahl bekannter und beliebter Einrichtungen und Veranstaltungen wird jetzt erstmals in einer handlichen Broschüre vorgestellt. Sie ermöglicht einen schnellen Überblick über die kulturellen Höhepunkte zwischen Kraichgau und Pfälzer Berge, Nordschwarzwald und Rhein. Aufgrund ihrer beliebten Museen, prominenten Theater- und Musikveranstaltungen sowie glanzvollen Barockschlösser und Gärten hat die TechnologieRegion Karlsruhe auch den Ruf einer KulturRegion erster Klasse. Eine Auswahl ihrer kulturellen „Flaggschiffe“ und „Feuerwerke“ ist nun erstmals in einer Broschüre zusammengestellt. Sie macht Lust auf erlebnisreiche oder kunstsinnige Ausflüge. Kaum Themenbereiche oder Stilrichtungen, die nicht in der Museumslandschaft zu finden sind: Vom Karlsruher Naturkundemuseum oder dem weltbekannten Zentrum für Kunst und Medientechnologie mit interaktiver Medienkunst, über die Architektur und die Sammlung des Museums Frieder Burda in Baden-Baden bis hin zum einzigartigen Unimog-Museum oder dem Deutschen Straßenmuseum in Germersheim – die KulturRegion lädt Jung und Alt zum Schauen, Staunen, Entdecken und Erkunden ein.

TechnologieRegion Karlsruhe: Baden-Baden · Bretten · Bruchsal · Bühl · Ettlingen · Gaggenau · Karlsruhe · Rastatt · Rheinstetten · Stutensee · Landkreis Germersheim · Landkreis Karlsruhe · Landkreis Rastatt · Landkreis Südliche Weinstraße · Regionalverband Mittlerer Oberrhein www.technologieregion-karlsruhe.de

Musikfreunde kommen bei einem der zahlreichen Festivals und Konzerte auf ihre Kosten: Die Herbert von Karajan Pfingstfestspiele mit internationalen Stars lassen die Herzen von Klassik-Fans höher schlagen. Anhänger moderner Musik sind beim Jazztival in Bühl oder dem SWR3 New Pop Festival genau richtig. Wer sich immer schon gefragt hat, wie Fürst und Fürstin im 18. Jahrhundert in ihrem Schloss gelebt und residiert haben, der sollte eines der fünf Barockschlösser der Region besichtigen. Hier lassen sich noch Räume und Möbel im Originalzustand bewundern. Oder darf es lieber sportlich und mondän sein? Zwischen Hüten, Hufen und High-Society genießen Pferdesportfans den Trubel der großen und weltweit renommierten Galopprennen im Rahmen der „Großen Woche“ und des „Frühjahrs-Meetings“ auf der Galopprennbahn in Iffezheim.

Weitere Anregungen, Veranstaltungen und Informationen finden sich in der Broschüre, die in den beteiligten Kultureinrichtungen der TechnologieRegion Karlsruhe ausliegt. Oder fordern Sie die kostenlose Broschüre an unter: www.technologieregion-karlsruhe.de/publikationen.de

TechnologieRegion Karlsruhe Hightech trifft Lebensart


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URLAUB GENIESSEN. AN DER SÜDLICHEN WEINSTRASSE

BURGEN & SCHLÖSSER > Kaiserburg Trifels (494 m), Annweiler Reichsburg aus dem 11. Jh. mit Burgruine Anebos und Burgruine Scharfenberg (Münz) > Burgruine Neuscharfeneck (500 m), Dernbach Reichsburg aus dem 13. Jh. > Madenburg (458 m), Eschbach Reichsburg aus dem 11. Jh., eine der größten und ältesten Burganlagen der Pfalz > Burg Landeck (305 m), Klingenmünster Schutzburg des Klosters Klingenmünster aus dem 12. Jh. mit Burgruinen Schlössel und Heidenschuh > Burgruine Neukastel, Leinsweiler Reichsburg aus dem 12. Jh. > Burgruine Guttenberg (503 m), Oberotterbach aus dem 12. Jh. > Burgruine Ramburg (444 m), Ramberg Reichsburg aus dem 12. Jh. > Burgruine Meistersel (492 m), Ramberg aus dem 11. Jh. > Burgruine Rietburg (535 m), Rhodt unter Rietburg Anfang 13. Jh., höchstgelegene Burg am Haardtrand > Kropsburg, St. Martin Anfang 13. Jh., Wiederaufbau 20. Jh. > Burgruine Lindelbrunn (440 m), Vorderweidenthal Reichsburg aus dem 12. Jh. > Bad Bergzaberner Schloss urspr. Wasserburg aus dem 12. Jh., jetziges Schloss aus 18. Jh., heute Verbandsgemeindeverwaltung > Schloss Villa Ludwigshöhe, Edenkoben erbaut 1846-1851 für König Ludwig I. von Bayern > Schloss Edesheim Wiederaufbau aus dem 19. Jh., Wasseranlagen aus dem 12. Jh., heute Hotel/Restaurant In der näheren Umgebung: > Hambacher Schloss, Neustadt aus dem 12. Jh. mit Dauerausstellung zum Thema „Wiege der Demokratie“/Hambacher Fest 1832 (www.hambacherschloss.eu)

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KIRCHEN & KLÖSTER > Bergkirche, Bad Bergzabern, aus dem 18. Jh. > Edith-Stein-Taufkirche St. Martin, Bad Bergzabern aus dem 19. Jh. > Annakapelle, Burrweiler Wallfahrtskapelle aus dem 19. Jahrhundert > Kirchenburg mit Wehrfriedhof, Dörrenbach Anfang 14. Jh. > Wendelinuskapelle, Essingen europäisches Kulturdenkmal (um 1000) > Nikolauskapelle, Klingenmünster, aus dem 13. Jh. > Augustinerkirche, Landau ehemalige Klosterkirche mit spätgotischem Kreuzgang, Anfang 14. Jh. > Katharinenkapelle, Landau, aus dem 14. Jh. > Stiftskirche, Landau, aus dem 14. Jh. > Ältester Kirchturm der Pfalz, LD-Wollmesheim > Mariä-Schmerzen-Kapelle, Maikammer-Alsterweiler mit „Maikammerer Altar“ aus dem 15. Jh. > Ev. Kirche Rinnthal aus dem 19. Jh. > Ehemaliges Zisterzienserkloster, Eußerthal gegründet 1148 > Ehemaliges Zisterzienserkloster Heilsbruck, Edenkoben, gegründet 1262 > Ehemaliges Benediktinerkloster, Klingenmünster gegründet wahrscheinlich 626, vermutlich das älteste Kloster Deutschlands

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MUSEEN & AUSSTELLUNGEN > Museum unterm Trifels, Annweiler (www.trifelsland.de) > Westwall-Museum, Bad Bergzabern > Zinnfiguren-Museum, Bad Bergzabern > Storchenzentrum, Bornheim (www.pfalzstorch.de) > Museum für Weinbau und Stadtgeschichte, Edenkoben (www.museum-edenkoben.de) > Mühlenmuseum in der Galerie Neumühle, Edenkoben > Papiermuseum, Gleisweiler (www.papiermuseum-gleisweiler.de) > Museum Herxheim, Steinzeit und Kulturgeschichte (www.museum-herxheim.de) > August-Becker-Museum, Klingenmünster > Archiv und Museum der Stadt Landau (www.landau.de) > Frank-Loebsches Haus, Landau Ständige Ausstellung zur Geschichte der Landauer Juden und Dokumentation über Sinti und Roma in der Pfalz (www.landau.de) > Strieffler-Haus, Landau > Bauernkriegshaus, Landau-Nußdorf (www.bauernkriegshaus-nussdorf.de) > Slevogthof, Leinsweiler (www.slevogthof-neukastel.de) > Queichtalmuseum, Offenbach (www.queichtalmuseum.de) > Bürstenbinder-Museum, Ramberg (www.buerstenbindermuseum.de) M U S I K , K U N S T & L I T E R AT U R > Kulturhof Huthmacher, Dierbach (www.kulturhofhuthmacher.de) > Schloss Villa Ludwigshöhe, Edenkoben (www.burgen-rlp.de) > Herrenhaus Edenkoben (www.herrenhaus-edenkoben.de) > Künstlerhaus Edenkoben (www.kuenstlerhaus-edenkoben.de) > Schloss Edesheim (www.schlossfestspiele-edesheim.de) > Chawwerusch-Theater, Herxheim (www.chawwerusch.de) > Villa Wieser, Herxheim (www.kunstschule-villa-wieser.de) > Jugendstil-Festhalle, Landau (www.landau.de) > Villa Streccius, Landau (www.landau.de) > Kulturzentrum Altes Kaufhaus, Landau (www.landau.de) > Kulturscheune, St. Martin (www.maikammer.de) > Musikantebuckl, Oberotterbach (www.musikantebuckl.de) > Haftelhof, Schweighofen (www.haftelhof.org) > Links zu Veranstaltungen in der Region: www.palatiajazz.de www.palatiaclassic.de www.kirrweilerer-orgelkonzerte.de www.villa-musica.de www.kunstportal-pfalz.de

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AUSSICHTSTÜRME > Rehbergturm (576 m), Annweiler > Bismarckturm (503 m), Bad Bergzabern auf dem Neuberg > Stäffelsbergturm (481 m), Dörrenbach > Martinsturm (503 m), Klingenmünster auf dem Treitelskopf > Ludwigsturm (605 m), Weyher PA R K S & G Ä R T E N > Kurpark, Bad Bergzabern mit Kneipp-Lehrpfad > Exotischer Park der Klinik Gleisweiler mit Sonnentempel > Goethe-, Schiller- und Ostpark, Landau > Mediterraner Garten, Maikammer > Südlicher Früchtegarten, Rhodt > Bibelgarten, St. Martin > Pfälzer Gartenmarkt, Maikammer (www.maikammer.de) > Initiative Offene Gärten (www.offenegaerten-pfalzundelsass.de) > Kakteenland, Steinfeld (www.kakteenland.de) ZOO & CO > Repitilium Terrarien- und Wüstenzoo, Landau (www.reptilium.de) > Zoo Landau (www.zoo-landau.de) > Wild- und Wanderpark der Südlichen Weinstrasse, Silz ( www.wildpark-silz.de) R E S E R V AT E & B I O T O P E > Biosphärenreservat Naturpark Pfälzerwald: außergewöhnliche Naturräume und beispielhafte Kulturlandschaften unter Unesco-Schutz (www.pfaelzerwald.de) > Biosphärenhaus in Fischbach und Baumwipfelpfad (www.biospharenhaus.de) > Haus der Nachhaltigkeit, Johanniskreuz (www.hdn-pfalz.de) > Naturschutzgroßprojekt Bienwald: einzigartiger Biotopverbund zwischen Rheinauen und Pfälzerwald > Naturschutzgebiet Ebenberg, Landau: ehemaliger Truppenübungsplatz, heute u.a. größte Versammlungsstätte des großen Abendseglers, einer Fledermausart (www.ebenberg.de) > Naturschutzgebiet Kleine Kalmit, Landau-Arzheim, botanisches Kleinod mit reichem Vorkommen der seltenen Küchenschelle (Pulsatilla) > Storchenzentrum, Bornheim: mit Ausstellung, Storchen-Scheune und Weißstorch-Pflegestation (www.pfalzstorch.de) N AT U R L E H R P FA D E > Gewässerlehrpfad, Birkenhördt > Waldlehrpfad, Edenkoben > Trinkwasserlehrpfad, Edenkoben > Waldlehrpfad, Frankweiler > Bachlehrpfad am Kaiserbach, Göcklingen > Vogelschutzpfad, Gommersheim > Naturlehrpfad, Maikammer/St. Martin > Barfußpfad am Sandwiesenweiher, St. Martin > Vogellehrpfad, Offenbach > interaktiver Waldlehrpfad, Taubensuhl > Führungen bieten an: www.suedlicheweinstrasse.de www.pollichia.de www.naturfuehrer-suedpfalz.de


Die Wüste lebt. Und heißt Sie her z lich willkommen.

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akteen, ausgerechnet im pfälzischen Steinfeld – ein Zufall?

Keineswegs. Schon eher eine Laune der Natur, die ausgerechnet unserem Heimatlandstrich die meisten Sonnenstunden und damit auch das wärmste Klima Deutschlands spendiert hat. Und so lacht hier, am allersüdlichsten Flecken der Südlichen Weinstrasse (der Name ist Programm), genug Sonne, um unter dem großen Glasdach jenes Wüstenklima entstehen zu lassen, in dem hunderttausende Kakteen, Sukkulenten, Palmen und andere botanische Kostbarkeiten gedeihen, in voller Blüte stehen und sich ganz wie zu Hause fühlen. Lernen Sie bei Ihrer Expedition in die Wüste die bestechende Schönheit der widerspenstigen Exoten kennen.

✹ Täglich geöffnet von 9-17 Uhr (von Nov.-Feb. an Wochenenden und Feiertagen geschlossen). Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.

Unser Kakteenland ist ein ganz besonderer Ort: Kakteenfreunde aus aller Welt besuchen uns. Denn unsere Sammlung von hunderttausenden Pflanzen ist in ihrer unglaublichen Vielfalt und Güte ganz und gar einzigartig. Unser Engagement und die Erfahrung in der Zucht und Erhaltung seltener und kostbarer Arten ist unter Fachleuten anerkannt und geschätzt.

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in besonderer Ort: Aus aller Welt kommen die Liebhaber der Kakteen.

www.kakteenland.de

Hier beheimatet ist auch das deutsche Aloe Vera-Zentrum: Wir widmen der Pflanze, die für die heilungsfördernden Eigenschaften ihres gallertartigen Blattsaftes geschätzt wird, unsere ganze Aufmerksamkeit: So züchten wir eigene Sorten und bringen unsere Erfahrung bei der Erforschung der komplexen Wirkungsweise der Pflanze ein. Das Vertrauen in die Natur prägt unser Leben und bereichert das Kakteenland mit vielen weiteren Attraktionen wie Mineralien, Schmuck, Kosmetikartikel und Souvenirs. Feine Kleinigkeiten erwarten Sie in unserer Cafeteria. Wenn Sie also die Genüsse an der Südlichen Weinstrasse erkunden, dann planen Sie dieses ganz besonders südliche Erlebnis mit ein. Hier im Kakteenland Steinfeld, der blühenden Oase mitten in der Wüste.

✹ Kakteenland Steinfeld und Deutsches Aloe Vera Zentrum Wengelspfad 1, 76889 Steinfeld Tel. +49 (0) 63 40/12 99, Fax +49 (0) 63 40/50 8112 info@kakteenland.de, www.kakteenland.de


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URLAUB GENIESSEN. AN DER SÜDLICHEN WEINSTRASSE WICHTIGE ADRESSEN, NÜTZLICHE TIPPS

Südliche Weinstrasse e.V. Zentrale für Tourismus An der Kreuzmühle 2, 76829 Landau i.d. Pfalz Tel 0 63 41/940-407, Fax /940-502 info@suedlicheweinstrasse.de > www.suedlicheweinstrasse.de mit aktuellen Informationen und Angeboten, Terminen und Prospekten, online-BuchungsService und Urlaubs-Newsletter

> Edenkoben – Garten Eden der Pfalz Poststraße 23, 67480 Edenkoben Tel.: 0 63 23/95 92 22, Fax: /95 92 88 www.garten-eden-pfalz.de > Herxheim im Rathaus 76863 Herxheim Tel.: 0 72 76/501-107, Fax: /501-250 www.herxheim.de > Landau Marktstraße 50, 76829 Landau i.d. Pfalz Tel.: 0 63 41/13-83 01, /13-83 02, Fax: /13-83 09 www.landau.de > Landau Land Haus des Gastes Hauptstraße 4, 76829 Leinsweiler Tel.: 0 63 45/35 31, Fax: /24 57 www.ferienregion-landau-land.de > Erlebnisland Maikammer Johannes-Damm-Straße 11, 67487 Maikammer Tel.: 0 63 21/95 27 68, Fax: /58 99 16 und In der Alten Kellerei, 67487 St. Martin Tel.: 0 63 23/53 00, Fax: /98 13 28 www.maikammer.de > Offenbach Konrad-Lerch-Ring 6, 76877 Offenbach Tel.: 0 63 48/986-180, Fax: /986-141 www.offenbach-queich.de

Maikammer S t a d t wa ld L a nd a u

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Annweiler Landau Landau-Land

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Acht Tourismus-Büros vor Ort: > Annweiler am Trifels –Trifelsland Messplatz 1, 76855 Annweiler am Trifels Tel.: 0 63 46/22 00, Fax: /79 17 www.trifelsland.de > Bad Bergzaberner Land Kurtalstraße 27, 76887 Bad Bergzabern Tel.: 0 63 43/9 89 66-0, Fax: /9 89 66-66 www.bad-bergzaberner-land.de

ANREISE: GUT ZU ERREICHEN. Mit dem Auto: Die A65 bindet das Straßennetz hier im Süden der Pfalz an die überregionalen Autobahnen an. Mit dem Reisemobil: Stellplätze werden ausgewiesen unter www.suedlicheweinstrasse.de (Reisen & Buchen im Gastgeberverzeichnis) Mit der Bahn: Über die ICE-Bahnhöfe Karlsruhe, Mannheim, Saarbrücken ist die Südliche Weinstrasse an den Rheinland-Pfalz-Takt angebunden. Auskünfte und Tickets am Schalter gibt’s am Bahnhof in Landau oder unter www.bahn.de

Mit dem Flugzeug: Die nächstgelegenen Regionalflughäfen sind: > Zweibrücken z. B. von Berlin aus, (www.flughafenzweibruecken.de) > Karlsruhe/Baden-Baden z.B. von Berlin, Hamburg, Rom, Stockholm, London aus (www.badenairpark.de) > Mannheim z. B. von München, Hamburg, Berlin aus (www.flugplatz.mannheim.de) Die nächsten internationalen Flughäfen sind: > Frankfurt, Stuttgart, Strasbourg (F).

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IMPRESSUM Herausgeber: Südliche Weinstrasse e.V. An der Kreuzmühle 2 76829 Landau i.d. Pfalz Telefon 0 63 41/940-407 Telefax 0 63 41/940-502 info@suedlicheweinstrasse.de www.suedlicheweinstrasse.de Titelbild: Annette Postel, deutsche Chanteuse, Opernsängerin und Opernparodistin bei einer Weinprobe mit Günther Scheu. Fotos: Sieghardt Dieterich, Dieter Elsässer, Michael Ehrhardt, Bernd Eidenmüller, Hartmut Frien, Rolf Goosmann, Volker Heinle, Siegfried Himmer, Huber/Pixelio, Björn Kray Iversen, Hans Georg Merkel, Sven Paustian, Karlheinz Schmeckenbecher, Harald Thüring, Wolferl1/Pixelio, Ralf Ziegler Bildarchive: Südliche Weinstrasse e.V. , Fotokreis Südliche Weinstraße Illustrationen: Bengt Fosshag Konzept, Redaktion, Gestaltung: Sommeratelier, Vollmersweiler Mitarbeiter dieser Ausgabe: Martin Doll, Theresa Juranek, Dr. Bernd-Wilfried Kießler, Matthias F. Mangold, Dr. Michael Martin, Jürgen Mathäß, Wolfgang Ritter, Hajo Sommer, Gabriele Weingartner, Ute Ziegler Druck: pva, Landau Redaktionsschluss: Oktober 2009.

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I N F O M AT E R I A L : A L L E S Z U R U R L A U B S P L A N U N G . Einfach bestellen: telefonisch bei der Zentrale für Tourismus 06341/940-407 oder im Internet unter www.suedlicheweinstrasse.de (Kontakt & Service) Urlaub genießen: Die große Urlaubsbroschüre mit vielen nützlichen Hinweisen und dem Unterkunftsverzeichnis für acht Urlaubsregionen. Wein-Probe: Der praktische Führer zu Weinen und Winzern mit den besten Adressen und viel Wissenswertem zum Thema. Gut essen: Der umfangreiche Gastronomie-Wegweiser macht Appetit auf Restaurants, Gastwirtschaften und Weinstuben an der Südpfalz.

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Ihr Urlaub: Die Broschüre der Urlaubsarrangements und Komplettangebote an der Südlichen Weinstrasse. Mit Schönwetter-Garantie. Wein-Feste: Der Jahreskalender für alle wichtigen Veranstaltungen rund um den Wein, ein nützlicher und zuverlässiger Begleiter. Familienland: Die Broschüre mit familienfreundlichen Unterkünften und vielen Ausflugstipps. Dazu das Kunterbunte Kinderprogramm. Wandern, Radfahren und mehr: Tourenvorschläge in Broschürenform und Kartenmaterial gibt es reichlich, abgestimmt auf Wünsche und Neigungen.

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Alle Angaben und Anzeigen in unserem GenussMagazin wurden sorgsam zusammengestellt und erfasst. Wir können jedoch Fehler nicht vollständig ausschließen. Daher bitten wir um Verständnis, dass die Angaben ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie erfolgen und keinerlei Verantwortung bzw. Haftung für falsche Angaben vom Herausgeber übernommen werden kann.


Wohnen an der Südlichen Weinstraße Ob Eigennutzer, Kapitalanleger, Käufer oder Verkäufer: Profitieren Sie von der langjährigen Erfahrung der Experten im Immobilien-Center der Sparkasse Südliche Weinstraße. Nur wer den Markt genau kennt, hat langfristig Erfolg. Wer auch über seine Kunden bestens informiert ist, kann Angebot und Nachfrage effizient zusammenführen. Denn unsere Nähe ist unsere Stärke.

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Die Farben der Natur und das Spiel des Lichts waren die Blickpunkte des französischen Impressionisten. Hier in der Pfalz erleben Sie beides, live. Doch Klatschmohn, knallrot , ist nicht der einzige Farbtupfer an der 85 Kilometer langen Weinstraße. Ein Fläschchen Dornfelder oder Spätburgunder in Rubinrot könnte Ihr größter Kunstgenuss werden . ® Pfalzwein e. V., Martin-Luther-Straße 69, 67433 Neustadt/Weinstraße ® www.pfalzwein.de

Deutsche Weinwerbe GmbH, Pfälzer Wein, 55007 Mainz

Einladung zur Monet-Ausstellung auf 85 Kilometern.

Zum Wohl. Die Pfalz.


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