Mensch Kultur Wein
WEINLAND PFALZ — AUSBLICK
Pfalz WEINLAND
2017 / 2018
Entlang der Deutschen Weinstraße
HAUSGEMACHT RIESLING gehört zur Pfalz wie Zigarren zu Kuba LEWWERWORSCHT & SAUMAACHE Auf den Spuren der Pfälzer Wurstkultur WANDERTAG Die Kultur der Wanderhütten HAUSBESUCH Ein Sommer mit Max Slevogt LEBENSGEFÜHL Freiheit auf zwei Rädern 72h DEUTSCHE WEINSTRASSE Genuss, Familie, Aktiv, Gesund & Bewusst 1
In diesem Heft Mensch Kultur Wein
WEINLAND PFALZ — AUSBLICK
Pfalz WEINLAND
2017 / 2018
Entlang der Deutschen Weinstraße
Titelgeschichte HAUSGEMACHT RIESLING gehört zur Pfalz wie Zigarren zu Kuba LEWWERWORSCHT & SAUMAACHE Auf den Spuren der Pfälzer Wurstkultur WANDERTAG Die Kultur der Wanderhütten HAUSBESUCH Ein Sommer mit Max Slevogt LEBENSGEFÜHL Freiheit auf zwei Rädern 72h DEUTSCHE WEINSTRASSE Genuss, Familie, Aktiv, Gesund & Bewusst 1
Der Berliner Foodblogger Hendrik Haase bei einem Zwischenstop im Holzfass-Keller des Weinguts Bürklin-Wolf
Wahrhaft Pfälzisch
Kuriositäten und Pfälzer Phänomene S. 4
RETURN OF THE METZELSUPP Hendrik Haase alias Wurstsack auf Foodtour in der Pfalz S. 20 Wandertag
DIE HÜTTE IST DAS ZIEL Ein Wandertag im Pfälzerwald S. 28
72H FAMILIE S. 34
Wein
RIESLING UND PFALZ Die Pfalz ohne Riesling, das käme Kuba ohne Zigarren gleich S. 10
Vorgestellt
WINEBANK WACHENHEIM Sicher ist sicher S. 17 72H GENUSS S. 18
Fotostory
HAUSBESUCH Ein Sommer mit Max Slevogt S. 36
EDITORIAL
Hausgemacht!
Düfte der Pfalz
UNTER ESSKASTANIEN „Mahnend und beklemmend herbkräftig“ S. 42 Lebendige Geschichte
STATIONENTHEATER AN HISTORISCHEN STÄTTEN Wie war das damals eigentlich? S. 44
Entschleunigung ist derzeit ein großer Trend beim Deutschland-Urlaub. Und dabei geht es vor allem um das wachsende Bewusstsein der Verbraucher für die Qualität von Lebensmitteln und für den bewussten Umgang mit der eigenen Zeit. Das passt gut, denn hier liegt die Pfalz voll im Trend: In diesem Heft finden Sie unter dem Thema „Hausgemacht“ dazu schon eine ganze Menge. Zum Beispiel den Riesling, ohne den es an der Deutschen Weinstraße nicht geht, die hausgemachten Kuchen in den Pfälzerwald-Hütten und einen Bericht über Pfälzer Wurstspezialitäten. Entschleunigt werden Gäste an der Deutschen Weinstraße aber auch noch auf auf ganz andere Weise: zum Beispiel beim „Waldbaden“, bei einer Wanderung in der Stille des Pfälzerwaldes, beim Baden im heilenden Wasser der Südpfalz Therme in Bad Bergzabern oder bei einer salzigen Brise unter der Saline im Kurpark von Bad Dürkheim. Und nicht zuletzt sagt man den Pfälzern an sich nach, dass sie das Leben etwas leichter nehmen – und ihre Gäste gleich mit. Dazu haben wir noch so viele andere schöne, romantische, wilde, unglaubliche, wohlschmeckende und spannende Entdeckungen auf Lager. Unsere Burgen, Schlösser, Museen und Ausstellungen bieten eine reiche Auswahl an kulturellen Erlebnissen. Und wenn Sie es exotischer oder romantischer mögen, hätten wir auch eine Römische Villa zu bieten oder den Slevogthof über Leinsweiler, wo einst der berühmte Impressionist malte. Wer mag, kann hier trotzdem wild und ungestüm auf seine Kosten kommen. Als Mountainbiker auf gut ausgebauten Wegen im Pfälzerwald, beim Klettern, Trekking oder Ziplining zwischen den Baumwipfeln. Schon klar, Sie können einfach nicht zwei Monate am Stück Urlaub nehmen … aber wie wär’s denn mit einer Woche im Frühling zur Mandelblüte und einer Woche im Herbst? Zum Wandern von Hütte zu Hütte, zum Dürkheimer Wurstmarkt und den ungezählten großen und kleinen Weinfesten. Und für alle, die zwischendurch auch gerne mal kürzer in der Pfalz ausspannen, haben wir 72-Stunden-Vorschläge zusammengestellt: ein Kaleidoskop von Ideen und Erlebnismöglichkeiten für drei herrliche, anregende und entspannende Tage in der Pfalz.
Entdeckungen
REFORMATOREN UND BAUERNKRIEGER 500 Jahre Reformation S. 48 72H AKTIV S. 50 Glücksgefühl
DURCH DEN WALD FLIEGEN Ziplinepark Elmstein S. 52 Lebensgefühl
FREIHEIT ERFAHREN Tendenzen der Fahrradkultur S. 54
Auf einen Blick
MONAT FÜR MONAT S. 8
Wir freuen uns auf Sie. Ihr Redaktionsteam der Deutschen Weinstraße
WEIN S. 16 TIERISCH S. 26 BURGEN S. 47 PRAKTISCHES & SERVICE S. 62
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WAHRHAFT PFÄLZISCH
Dubbidu
LICHTERLOH Der Dubblikat Teelichthalter wird aus Eichenholz gefertigt. Die Größe des Teelichthalters orientiert sich am originalen Dubbeglas.
Dubbegläser gibt es eigentlich schon immer, zumindest seit es Wein in Schoppen gibt. In der Pfalz hat ein Schoppen übrigens eine Füllmenge von einem halben Liter. Die „Erfinder“ sollen Metzger gewesen sein, die dem Glas die Vertiefungen (Dubbe) gegeben haben, damit es beim Schlachten nicht aus den fettigen Händen rutscht. Heute ist das Dubbeglas nicht nur fester Bestandteil der Pfälzer Weinfestkultur, seine Form und sein Aussehen dienen auch als Vorlage für viele andere Produkte.
COOL Der Massivholz-Wein- und Sektkühler besitzt eine Wandstärke von ca. 2,5 cm. Der obere Rand ist umlaufend ausgefräst, sodass der herausnehmbare Einsatz aus Edelstahl bündig mit der Oberkante des Wein- und Sektkühlers abschließt. BARRIQUE Die Brillen von my-barrique.de werden aus echtem Barriqueholz gefertigt – in Handarbeit, mit viel Liebe zum Detail und außergewöhnlichem Design. www.my-barrique.de
HOCK DICH Der Hocker wird aus kammergetrockneten Hölzern gefertigt. Ähnlich wie bei einem Weinfass aus Holz, besteht auch er aus einzelnen Elementen, die jedoch wasserfest verleimt sind. Den Deckel bildet eine in den Hocker eingelassene Holzplatte, die mit einer abgerundeten Kante nahtlos in den Korpus übergeht.
HANDGEFERTIGT Alle Schmuckstücke werden in der SchmuckWerkstatt selbst gefertigt. Wahlweise in Silber, Silber vergoldet oder geschwärzt.
ein Stück neue Pfälzer Tradition dubblikat.de
pfalz-am-halz.de
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WAHRHAFT PFÄLZISCH
Nachgezählt Wir leben im Zeitalter der Rekorde. In einer Zeit, in der nichts verrückt genug zu sein scheint, um als mehr oder weniger offizieller Weltrekord Anerkennung zu finden, sollten auch tatsächliche Superlative nicht unterschlagen werden. Und davon hat die Deutsche Weinstraße eine Menge vorzuweisen.
∞
85 km
FERN-SEHEN IN DER PFALZ
DEUTSCHE WEINSTRASSE
Die Pfalz bietet viele tolle Aussichtspunkte, von wo aus es sich lohnt, in die Ferne zu schauen. Seit eine Messstation auf dem höchsten Berg des Pfälzerwaldes, der Kalmit, die Sicht verhältnisse erfasst, ist eine gute Aussicht sogar planbar. Einfach per Email oder SMS informieren lassen, wenn die gewünschte Sichtweite erreicht ist. Die Messstation ist übrigens bundesweit die einzige dieser Art.
3. Jh.
85 km im Zeichen der Traube. Seit über 80 Jahren führt die älteste Weintouristikroute der Welt von Bockenheim nach Schweigen. Flankiert wird sie vom Wanderweg und dem Radweg Deutsche Weinstraße, so dass Touren aller Art möglich sind. www.deutscheweinstrasse-pfalz.de Sichtweite von der Kalmit am 3.10.2016 um 11:00 Uhr
www.fernsehen-pfalz.de
50.000
GEREIFTES TRÖPFCHEN
Die älteste Flasche Wein der Welt wurde bei Speyer entdeckt. Sie war im dritten Jahrhundert nach Christus einem römi schen Legionär als Wegzehrung mit ins Grab gelegt worden. Heute ist diese Kostbarkeit im Historischen Museum der Pfalz in Speyer zu bestaunen.
0,5 l
1.700.000 l NIX ZU RÜTTELN
WELTREKORD: DAS RIESENFASS
Das größte Weinfass der Welt, mit einem Fassungsvermögen von 1,7 Millionen Litern, wurde 1934 von dem Bad Dürkheimer Küfermeister Fritz Keller erbaut. Mit Wein war dieses Riesenfass jedoch noch nie gefüllt, in seinem Innern befindet sich ein Restaurant. www.bad-duerkheim.com
FEIGENBÄUME
Sie schimmern verführerisch violett, schmecken süß und sind selten – Pfälzer Feigen. Dabei wachsen im milden Klima der Pfalz so viele Feigenbäume wie nirgendwo sonst in Deutschland. Feigenbäume zieren Straßen und Gassen in den malerischen Weinorten entlang der Deutschen Weinstraße. 50.000 Feigenbäume, schätzt man, gibt es im sonnigen Südwesten der Republik, vor allem im Weinbaugebiet und in den Städten und Dörfern der Rheinebene. Die Früchte reifen Dank des südlichen Klimas, in guten Jahren sind sogar zwei Ernten im Sommer und im Herbst möglich.
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Der Pfälzer Schoppen als „Maß aller Dinge“ in Stein gehauen und als Denkmal verewigt, das gibt es nur in Maikammer. Vor fast 30 Jahren gab es seitens der Gastronomie Bestrebungen, das Schoppenmaß von 0,5 l auf 0,4 l zu verkleinern, wogegen eine Bürgerabordnung zusammen mit der Weinbruderschaft vehement zu Felde zog. Als Ergebnis dieses offenen Widerstandes wurde schließlich die Gastronomie zur Aufgabe gezwungen und das Denkmal vom Bildhauer Berlejung aus Ludwigshafen in Stein gehauen und in Maikammer auf dem Marktplatz errichtet.
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Wir kĂśnnten uns umdrehen und hochsteigen zur RingelsberghĂźtte oder nach unten gehen Richtung Siebeldingen zum Geilweilerhof. Aber erst stehen wir noch einen kurzen Moment still und genieĂ&#x;en dieses Bild von einer Landschaft.
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MONAT FÜR MONAT
Pfälzer Jahreszeiten Die Deutsche Weinstraße ist eine Reise wert und das das ganze Jahr hindurch. Egal wann Sie uns besuchen, eines ist gewiss: Hier werden Sie immer etwas erleben. Die beste Reisezeit? Gibt es hier nicht, bei uns hat Urlaub immer Saison. Entscheiden Sie also, in welchem Monat genau das Richtige für Sie geboten wird. Und ganz gleich, wann Sie kommen: Wir geben unser Bestes, dass Sie sich wohlfühlen, Monat für Monat. www.deutscheweinstrasse-pfalz.de
Mandelblüte März – April Das triste Grau des Winters tauschen wir an der Deutschen Weinstraße schon sehr früh gegen das zarte Rosa der Mandelblüte. Im März und April während der Pfälzer Mandelwochen wird nicht nur auf dem Gimmeldinger Mandelblütenfest und der Bad Dürkheimer Weinbergnacht gefeiert, es gibt unzählige kleine und große Veranstaltungen rund um die Mandelblüte und den Frühling. www.mandelbluete-pfalz.de
Weinfeste Januar – Dezember
Ja, wir an der Deutschen Weinstraße feiern gerne. Mittlerweile das ganze Jahr hindurch, am liebsten mit all unseren Gästen. Schon im Januar, beispielsweise beim Erlebnis in Rot in Landau-Nußdorf und bei der Rotweinwanderung in Freinsheim startet jedes Jahr aufs Neue unsere Weinfestsaison. Bis Ende des Jahres gibt es kleine Feste, große Feste, Feste in den historischen Dörfern entlang der Weinstraße und in den Weinbergen: der Birkweiler Weinfrühling, der Weinsommer in Ungstein, die Weinkerwe in Deidesheim oder die kulinarische Weinbergswanderung in Siebeldingen – um nur einige zu nennen. Und es gibt die ganz großen Feste: den Erlebnistag Deutsche Weinstraße, den Wurstmarkt in Bad Dürkheim oder das Weinlesefest in Neustadt mit großem Winzerfestumzug.
Jahrgangspräsentation April – Juni Der neue Jahrgang ist abgefüllt und das zeigen unsere Winzer gerne. Bei den Verkostungen direkt im Weingut aber auch bei Wein am Dom in Speyer, der LagenKOSTbar in Forst oder den Weintagen der Südlichen Weinstraße.
Marktsaison März – Oktober
Spargelzeit April – Juni
Frisch von unseren Produzenten in die Einkaufstasche. Und das nicht nur auf den zahlreichen Wochenmärkten sondern auch beim Kräutermarkt in Wachen heim, den deutsch-französischen Bauernmärkten, Petite Fleur in Bad Bergzabern, den Gartenmärkten in Edenkoben und Mai kam mer oder dem Erdbeermarkt in Herxheim.
Bei Verkaufsständen, Hofläden und Wochenmärkten gibt es das edle Gemüse frisch gestochen vom Feld. Und von hier kommt der Spargel oft auch direkt in die Töpfe unserer Köche. Nicht verpassen: das Spargelfest in Gönnheim oder die kulinarische Wanderung in Erpolzheim.
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MONAT FÜR MONAT
Keschdezeit September – Oktober
In den Herbstmonaten purzeln auch die Keschde (Esskastanien) in unseren Wäldern am Haardtrand von den Bäumen. Zu verkosten in zahlreichen Restaurants, zu erleben bei Kastanienführungen wie in Wachenheim, St. Martin und rund um das Hambacher Schloss und in allen Formen zu kaufen auf den Kastanienmärkten in Annweiler und Edenkoben. www.keschdeweg.de
Musikalischer Sommer Juni – August Klassik, Jazz, leise Töne, laute Töne. Unser Angebot an Konzerten und Open Airs im Sommer ist so vielfältig wie unserer Region selbst. In historischen Kulissen wie bei Palatia Jazz, Limburg Sommer, Wachenheimer Serenaden, HAMBACHER MusikFEST, Burgsommer Neuleiningen, Trifelsserenaden und vielen mehr.
Weihnachtsmärkte November – Dezember Auch wenn es draußen kalt ist, unser Wein wärmt auf. Ein schönes Glas Rotwein oder ein guter Glühwein, dazu Kulinarisches und Selbstgemachtes auf unseren Weihnachtsmärkten wie beim Thomas-Nast-Nikolausmarkt in Landau, dem Rhodter Advent, dem Birkweiler Weinwinter, dem mittelalterlichen Weihnachtsmarkt auf Burg Landeck, dem Weihnachtsmarkt der Kunigunde in Neustadt an der Weinstraße, dem Deides heimer Advent, dem Neuleiniger Weihnachtsmarkt und vielen weiteren Märkten.
Weinlese & Neuer Wein August – Oktober Zur Weinlesezeit ernten unsere Winzer das, wofür sie ein ganzes Jahr gearbeitet haben. In zahlreichen Straußwirtschaften, offenen Winzerhöfen und bei Federweissenfesten wie in Gleiszellen und Landau kommt der „neie Wei“ auf den Tisch.
Jahresübersicht der Pfälzer Highlights Damit Sie sehen, was in Ihrer Reisezeit Besonderes los ist. Weitere Informationen im Serviceteil ab Seite 62.
Mandelblüte Spargelzeit Jahrgangspräsentation
Weinlese & Neuer Wein
Weinfeste Musikalischer Sommer Marktsaison Keschdezeit Weihnachtsmärkte 01
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RIESLING UND PFALZ
Man mag sich ja Vieles vorstellen auf dieser Welt – doch ein Leben ohne Riesling, herrje, das wäre nicht nur hart, es wäre geradezu öde. Sinnentleert. Orientierungslos. Wenn es um Riesling geht, versteht der Pfälzer keinen Spaß. Und womit? Mit Recht.
Matthias Mangold spürt für uns den kleinklimatischen Bedingungen (genannt Terroir) im Weinberg nach
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Riesling und Pfalz
Terroir im Kastanienbusch bei Birkweiler
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Von MATTHIAS F. MANGOLD
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ie Pfalz ohne Riesling, das käme Kuba ohne Zigarren gleich, Vatikan ohne den Papst oder Las Vegas ohne Casinos. Nur damit das vorab gleich geklärt ist. Haken wir zunächst die Fakten ab, um danach Platz fürs Wesentliche zu schaffen. Die Pfalz ist inzwischen noch vor der Mosel das größte Rieslinganbaugebiet der Welt; jeder vierte Rebstock ist hier Riesling, es sind aktuell um die 5.800 Hektar. Kleiner Exkurs: Nach Deutschland mit 44 Prozent Anteil folgen in der weltweiten Riesling-Anbau-Hitliste die USA, Australien, Frankreich, die Ukraine, Österreich, Moldawien, Ungarn, die Tschechische Republik und Neuseeland. In fast allen Ländern versucht man sich an der Sorte, in Argentinien gar auf uns schon sehr alpin erscheinenden Höhenmetern. Den Ursprung des Riesling verortet man irgendwo am Oberrhein und hat die Rebsorte als Kreuzung einer autochthonen Wildrebe mit Traminer und letztlich Heunisch bestimmen können. Ein Glücksfall, denn so konnten Kleinbeerigkeit, Frosthärte, Vitalität und Säurepotenzial auf natürliche Art und Weise kombiniert werden. Es gibt diesen wunderschönen Slogan „Riesling ist Riesling ist Unsinn“, und er ist absolut korrekt. Sie können aus Riesling einen knochentrockenen Literriesling, einen saftigen, tiefgründigen Tropfen hochwertigster Art oder auch eine edelsüße Spezialität erzeugen - und jede noch so kleine Nuance dazwischen. Da kommt keine andere Rebsorte auf der ganzen Welt mit, das ist wahrlich einzigartig. Das Geheimnis dahinter ist die Säure des Rieslings, die dieses Spiel erst erlaubt. Sie kann Puffer zum Zucker sein oder treibende Kraft für Frische, sie kann Leben einhauchen oder einen fülligen Körper verschlanken. Ein richtig säurearmer Riesling ist eine veritable Spaßbremse. Gerade in der Pfalz kann man sich mit Riesling austoben, es sind alle Gegebenheiten da, die ehrliche Schorleschoppen genauso zulassen wie feinste Große Gewächse. Schauen wir uns doch einfach mal an, woran das liegt: eine reichhaltige Bodendiversität, überaus vorteilhaftes Klima - und inzwischen mindestens zwei Winzergenerationen, die innerbetrieblich Hand in Hand arbeiten und begriffen haben, dass man sich heute nur noch über die Qualität vermarkten kann,
nicht über den Preis. Wenn man es richtig machen möchte. Doch der Reihe nach. Eine Fahrt, ja selbst schon ein Spaziergang durch die Pfalz ähnelt einem Ritt durch die Erdgeschichte, denn sie ist ein wahrer Flickenteppich an Bodengegebenheiten. An kaum einer anderen Stelle sind die Auswirkungen geologischer Verschiebungen, Verwerfungen, Spannungen und Umwälzungen derart spannend wie im Bereich zwischen Frankweiler, Siebeldingen, Albersweiler und Birkweiler. Beim Abfließen des Urmeeres durch die Absenkung des Rheingrabens drifteten hier eine nördliche (jungtertiäre) und eine südliche (alttertiäre) Zone auseinander. Man nennt die Strukturen dieser Zeit auch Mesozoikum oder Erdmittelalter, welches auf die Zeit von vor 260 Millionen bis etwa vor 60 Millionen Jahre zurückdatiert. Manche vorhandene Bodenarten gehen noch weiter zurück, beispielsweise im Perm bis zu 290 Millionen Jahre. Man darf sich die Entwicklung der Bodenstrukturen nicht so vorstellen, als wäre das lediglich eine lose Verschiebung von links nach rechts oder von Nord nach Süd. Die Kräfte, die hier wirkten, holten Unterstes nach oben. In Steinbrüchen – wie etwa bei Waldham-
bach – kann aufgezeigt werden, dass auch hier in der Pfalz aus dem Untergrund Böden äquatorialen Ursprungs zu Tage kommen. Zudem eröffnete sich durch das vergleichsweise breite Queichtal eine weitere Möglichkeit, geologische Veränderungen aufzufangen und umzusetzen. Und diese kamen nicht zuletzt mit dem Auftürmen der Alpen, als vor 53 Millionen Jahren das heutige Italien nordwärts wie ein Dorn nach Europa hineingeschoben wurde. So ergaben sich über die Zeit hinweg beständige Sedimentationen, also Ablagerungen, wie wir sie zum Beispiel beim Muschelkalk finden. Andererseits hatten sich zuvor über ungeheueren Druck fazielle („steinige“) Verzahnungen ergeben, die wir heute als Rotliegendes bezeichnen können. Fakt ist, dass im Birkweiler Kastanienbusch, einem nach Süden ausgerichteten Kessel mit Waldbegrenzung im Westen, dem Taschberg im Osten und dem bis zu 40 Prozent steilen Gefälle vier grundverschiedene Bodenarten anzutreffen sind: Rotliegendes, Buntsandstein, Muschelkalk und sandiger Lehm. Und dies auf wenigen Dutzend Hektar Rebfläche. Buntsandstein ist an der Mittelhaardt, also
Damit die Traubenzone luftig und sonnig bleibt ist eine behutsame Laubwandpflege erforderlich. Diese feinen Unterschiede in der Weinbergsbearbeitung schlagen sich unmittelbar in der Traubenqualität nieder.
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Die Frucht ist nicht sein wesentlicher Aspekt, eher sprechen wir hier von kräutrigen Elementen, von Feuerstein oder nassem Stein – wenn sich der geneigte Leser dies vorstellen kann. Ne Diva halt. Dafür sprechen wir am anderen Ende von einer wesentlich längeren Haltbarkeit. grob zwischen Neustadt und Bad Dürkheim, das prägende Gestein. Mit den Jahrmillionen verwitterten diese Böden immer stärker und spalteten sich mehr und mehr auf, zersetzten sich. Gut für die Reben, denn am besten ist es, wenn sie - vor allem neu gesetzt - möglichst wenig wasserbindende Nährstoffe finden. Das zwingt sie, schon jung möglichst tief ins Erdreich vorzudringen. Oftmals stoßen sie dabei in saure Schichten vor, nährstoffarm und trocken. Man mag es kaum für möglich halten, doch genau dies ermöglicht erst einen echten Kick in der Qualität! Wenn eine Rebe kämpfen muss, liefert sie eine andere Qualität, als wenn sie satt und zufrieden gemästet auf sandigem Lehm-Löss steht und kaum einen Meter tief wurzelt. In bodentechnisch eigentlich schwierigen und damit auch begehrten Lagen wie dem Burrweiler Schäwer mit seinem Schieferboden wurden bei Rebflurbereinigungen schon annähernd 20 Meter lange Rebwurzeln entdeckt! Rieslinge aus solchen Lagen schmecken definitiv anders als - und dies soll keine Abwertung sein - diejenigen aus Lagen im Gäu, also den flachen Anlagen, die etwas weiter vom Haardtrand entfernt sind. Sie sind kantiger, schwerer zugänglich, gerade in der
Jugend. Ein Riesling aus der gut mit Nährstoff und vor allem Wasser versorgten Ebene ist wie der typische menschliche Pfälzer auch: offen, freundlich, zugänglich, unkompliziert. Man stellt ihn auf den Tisch (den Pfälzer setzt man natürlich) und jeder mag ihn. Er schmeckt fruchtig nach Pfirsich und Aprikose, saftig, ist ein Maulvoll Wein. Ein Riesling aus dem Rotliegenden im Kastanienbusch hingegen, einer aus dem Basalt wie im Forster Pechstein oder aus dem Kalk wie im Kallstadter Saumagen, der mag durchaus ein paar Jahre brauchen, bis er allgemein gesellschaftsfähig ist. In der Jugend zeigt er sich nicht selten verschlossen, fast schroff, hat vielleicht mal gewisse Fenster, in denen er trinkbar ist, dann aber wieder zumacht. Die Frucht ist nicht sein wesentlicher Aspekt, eher sprechen wir hier von kräutrigen Elementen, von Feuerstein oder nassem Stein wenn sich der geneigte Leser dies vorstellen kann. Ne Diva halt. Dafür sprechen wir am anderen Ende von einer wesentlich längeren Haltbarkeit. Verkostungen von Rieslingen im Alter von zehn Jahren offenbaren dies immer wieder: hier liegen Gewächse aus dem Kastanienbusch, dem Schäwer oder den Forster Lagen Jesuitengarten, Freundstück, Unge-
heuer, Kirchenstück oder Pechstein oftmals ganz vorne. Bereits 1828 gab es im Rahmen der Königlich Bayerischen Steuergesetzgebung eine Einschätzung der Bodenqualitäten für Rebflächen in der Pfalz. Für die „schwierigsten“ Böden, also jenen, aus denen der geringste Ertrag, aber die beste Qualität zu erzielen war, wurde die höchste Besteuerung angesetzt. In weiten Teilen darf man dieser Kartierung auch heute noch zustimmen. Natürlich kommt aber stets der Mensch als determinierender Faktor mit ins Spiel. Er bestimmt, was draußen passiert. All die Außengegebenheiten bzw. die Außenarbeiten - der Boden, das grundsätzliche vorherrschende Klima, die Wasserdurchsetzung, die Verteilung der Temperaturen tagsüber, nachts und übers Jahr, analog die Niederschlagsmengen, der Abstand der Rebstöcke zueinander, die Bodenbearbeitung, die Reberziehung, der Laubschnitt, der Pflanzenschutz, die Art der Lese per Hand oder mit dem Vollernter, der Ertrag pro Hektar - werden vom Menschen, also in diesem Fall vom Winzer, bewusst genutzt und gesteuert. Jede Stellschraube macht hier einen Unterschied. Qualitätsbewusste Winzer gehen auf einen möglichst geringen Ertrag, was bei Riesling für Top-Weine etwa
Die Forster Weinlagen in morgendlicher Atmosphäre (unten) Viele Winzer haben Weinlagen auf unterschiedlichen Bodenprofilen. Die parallele Verkostung von Terroir-Weinen sind für viele Weinliebhaber ein absolutes Aha-Erlebnis.
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„Die Reben sollen sich schon jung gegenseitig oben Konkurrenz machen, damit sie gleich in die Tiefe wurzeln, um an Nährstoffe zu gelangen” Stefan Attmann Weingut Von Winning
4.000 bis 5.000 Flaschen pro Hektar bedeutet. Und hier gibt es durchaus unterschiedliche Ansichten, wie es dazu kommt. Üblicherweise stehen auf einem Hektar (das sind, zur Erinnerung, 100 mal 100 Meter, also 10.000 Quadratmeter) etwa 4.500 Rebstöcke. Jemand wie Stephan Attmann vom Deidesheimer Weingut von Winning, schwört in Top-Lagen auf eine Dichtbestockung von mehr als 10.000 Rebstöcken pro Hektar. „Die Reben sollen sich schon jung gegenseitig oben Konkurrenz machen, damit sie gleich in die Tiefe wurzeln, um an Nährstoffe zu gelangen“, sagt er. Bei Riesling sei dies besonders wichtig, damit der einzelne Stock nicht stark belastet wird und über lange Zeit ein Optimum erzeugen kann. Attmann war es auch, der vor einigen Jahren einen neuen Weinstil für Riesling in die Pfalz gebracht hat. Und damit steigen wir aus den Weinbergen hinab in den Keller. Denn hier liegt dann die nächste maßgebliche Individualität. Jeder Keller ist anders, jeder Betrieb arbeitet unterschiedlich. Meist reift Riesling in Edelstahltanks, zunehmend im hochwertigen Bereich aber auch wieder in Holzfässern. Großen, mittleren, kleinen. Stephan Attmann war von Beginn an
überzeugt, dass Riesling und Holz eine gute Verbindung eingehen können - und das hat anfangs für ordentlich Verwirrung und Zoff innerhalb der Pfälzer und auch der deutschen Weinszene gesorgt. Inzwischen ist klar, dass Riesling Holz verträgt. Wenn es nicht übertrieben wird. Um die Typizität zu bewahren, aber eben doch bewusst Akzente zu setzen, legen immer mehr Winzer Rieslinge in Barriques, Halbstückfässer (600 l) oder Stückfässer (1.200 l), und sie haben Erfolg damit. Auch die Art der Verarbeitung der Trauben direkt nach der Lese hat sich gewandelt. Früher versuchte man, alles möglichst flott und sauber über die Bühne zu bringen. Das Lesegut wurde rasch gepresst und dann mit Reinzuchthefen versetzt, um die Gärung in jedem Fall so zu gewährleisten, dass der Riesling in jedem Fall trocken wurde, und das innerhalb weniger Tage. Heute lässt man die Maische – das sind die entrappten, von Stielen und Stängeln getrennten Beeren - ein paar Stunden stehen, um Extrakte aus der Beerenschale und den Kernen zu ziehen, was einfach mehr Geschmack bringt. Mehr und mehr Betriebe setzen keine Hefen mehr zu, sondern vergären mit den natürlichen, aus
dem Weinberg kommenden, wilden Hefepopulationen. Je länger dies praktiziert wird im Keller, desto mehr klimatisches Umfeld schafft dies, so dass die Weine auch wirklich trocken durchgären. Und dabei sehr individuell werden. Betriebe, die ein total natürliches Vorgehen mit möglichst wenig Bearbeitung im Weinberg und im Keller umsetzen, arbeiten ökologisch oder sogar biodynamisch. Ein gutes Beispiel hierfür ist das hoch über Wachenheim gelegene Weingut Odinstal mit seinem Betriebsleiter Andreas Schumann. Seine Rieslinge fallen aus allen Schemata und durch alle Raster, weil sie eben nicht mit dieser Primärfrucht glänzen, die der Durchschnittsweintrinker so gerne mag. Sie wirken jugendlich eher spröde, gehen aber nach ein paar Jahren auf und entwickeln Reifearomen, die vor allem als Essensbegleiter mit ihrer Würde begeistern können. Eins darf man übrigens nie aus den Augen verlieren: so groß die Erfolge Pfälzer Rieslinge in den letzten Jahren auch sind – neu sind sie nicht. Gekrönte Häupter genossen sie bereits vor 150 Jahren, damals noch unter „Rhein-Wein“ firmierend. Und Queen Victoria eröffnete mit Riesling aus Deidesheim 1869 den Suez-Kanal. Den Grundstein dafür
Urzeitliche Zeugen vulkanischer Aktivität. Die Kraterseen bei Wachenheim und Forst hinterlassen erstarrte Basaltsäulen. (Unten) Holzfassausbau hilft die bizarren Spitzen der Terroir-Weine zu schleifen (rechte Seite) Eine Neuanlage in enger Bestockung im Zellertal. Tonig-sandige Sedimentsablagerungen ergeben ein mergeliges Bodenprofil.
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über 5000 m² Fläche Im sonnigen Klima der Südlichen Weinstraße liegt ein Stück Wüste unter Glas, das Kakteenland Steinfeld:
täglich geöffnet C
M
Y
hatten nicht zuletzt die Jordans gelegt. Heute schießen junge, rieslingbegeisterte Winzerinnen und Winzer förmlich aus dem Boden. Sie sind angetrieben von dieser großartigen Historie im Hintergrund, ausgestattet mit einer fundierten Ausbildung und wissend um die Bandbreite der Möglichkeiten, die ihnen dieser lange Spannungsbogen vom letzten Winkel des Zellertals bis hinunter nach Schweigen an der französischen Grenze bietet. Sie bringen sich mit Dynamik in die elterlichen Betriebe ein und sorgen für Neuerung, Aufschwung, Qualitätsverbesserung. Und auch dafür, dass Pfälzer Riesling draußen nicht mehr als der einst billige Saufwein angesehen wird, sondern in der Breite und auch in der Spitze als mit das Beste, was Riesling aus Deutschland zu bieten hat. Um die Wahrheit zu sagen: in der ganzen Welt!
Ob Familien, Reisegruppen oder Kakteensammler für jeden ist der Besuch der vielfältigen Wüstenpracht im Kakteenland eine wahre Attraktion.
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DEUTSCHES ALOE VERA ZENTRUM
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Unter dem selben Dach erhält der Besucher im Deutschen Aloe Vera Zentrum wissenswerte Informationen und ,, vielfältige Produkte rund um die ,,Wunderpflanze Aloe Vera.
eigener biologischer Anbau
Gestern noch in Amerika, heute im südpfälzischen Steinfeld, die Blätter des sog. Feigenkaktus „Opuntia“ schmecken leicht säuerlich und werden nicht nur in der mexikanischen Küche zu Suppen und Salaten verarbeitet, sondern auch bei uns!
Matthias F. Mangold Seit 25 Jahren schreibt der studierte Philosoph und Historiker über kulinarische Themen für Tageszeitungen und Publikumsmagazine, verfasst Kochbücher und hat auch mehrere regionale Weinführer verantwortet.
Kakteenland Steinfeld Wengelspfad 1 D-76889 Steinfeld
www.genusstur.de
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+ 49 (0) 6340 / 12 99 info@kakteenland.de
www.kakteenland.de
Wein Entlang der Deutschen Weinstraße sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Vinotheken entstanden, zum Teil mit außergewöhnlicher Architektur. Ob auf dem höchsten Punkt der Deutschen Weinstraße mit Panoramablick oder im historischen Gewölbekeller … Eine Übersicht der Vinotheken in der Pfalz gibt die informative Broschüre allen Weininteressierten und denen, die es werden wollen mit auf den Weg. www.pfalz.de (Stichwortsuche Vinotheken)
unbedingt besuchen sollten Sie: Par-Terre (Landau) Foto Weinkammer (Maikammer) Kleine Herberge (Neustadt an der Weinstraße) Weindom (Bad Dürkheim)
Vinotheken
Die Pfalz ist Deutschlands zweitgrößtes Weinbaugebiet Weinbaubereiche: Mittelhaardt und Südliche Weinstraße Bestockte Rebfläche: ca. 23.600 Hektar, mit mehr als 100 Millionen Rebstöcken Rebsorten: ca. 64 % Weißweinsorten, 36 % Rotweinsorten, die wichtigsten Sorten sind Riesling, Dornfelder und Burgundersorten (Weiß-, Grau- und Spätburgunder) Jahresertrag: 2,3 Mio. Hektoliter Weinerzeugung: 1,7 Mio. Liter Weinbaugemeinden: 144
Die „Haiselscher“ Das Pfälzer Weindorf, die Haiselscher, ist eine Institution des Deutschen Weinlesefestes. In oder vor den gemütlichen Fachwerkhäuschen trifft man sich, trinkt den Neuen (Wein) aus Schoppengläsern oder probiert ein Viertelchen der herausragenden Weine aus besten Neustadter Weinlagen. Höhepunkte des Festes sind neben dem großen Winzerfestumzug und dem wineFESTival im historischen Spiegelpalast die Wahl und Krönung der Pfälzischen und der Deutschen Weinkönigin.
Neuheiten In der Pfalz gibt es zahlreiche hochkarätige Weinveranstaltungen, die Weinliebhaber zum Verkosten der ausgezeichneten Pfälzer Weine einladen: Riesling-Rendezvous in Mannheim
www.neustadt.eu/weinlesefest
(Januar)
Weinforum „Wein am Dom” in Speyer
(April)
Weintage der Südlichen Weinstraße Foto
(16.-19.06.2017 und 01.-04.06.2018)
Young Generation
Kulturstätten
Aufregend sind die Qualitätswettbewerbe für junge Winzertalente an der Deutschen Weinstraße. Die Region zeigt mit diesem Projekt, welch hoher Qualitätsanspruch schon von der jungen Winzergene ration umgesetzt wird. Die Winzerwettbewerbe präsentieren eine exklusive Auswahl der jungen Weinmacher*innen und ihrer Weine. Sie alle haben ihr Können vor einer Fachjury unter Beweis gestellt. www.generation-pfalz.de www.diejungesuedpfalz.de
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Das Deutsche Weininstitut zeichnet deutschlandweit Höhepunkte der Weinkultur aus. Dazu zählen an der Deutschen Weinstraße die Weinstadt Deidesheim als Hort deutscher Qualitätsweinkultur und die Reste einer fast 2000 Jahre alten römischen Villa mit Kelteranlage bei Bad Dürkheim-Ungstein. Außerdem der Rhodter Rosengarten in Rhodt unter Rietburg, der älteste Weinberg der Pfalz, der inzwischen über 400 Jahre alt ist. www.deutscheweinstrasse-pfalz.de
VORGESTELLT – WINEBANK PFALZ
Sicher ist sicher. Christian König von der wineBANK in Wachenheim
Flaschen. Die Tresore selbst werden mit Schlüsseln geöffnet. Und wie funktioniert das im praktischen Ablauf? Die Fächerbesitzer erhalten Chip-Karten, mit denen sie 24 Stunden am Tag Zugang zur wineBANK haben, an allen 365 Tages des Jahres. Da können sie auch Freunde oder Geschäftspartner mitbringen, das geht ganz unkompliziert. Nur ab fünf Personen sollte man sich zuvor anmelden, damit kein Gedränge entsteht, wenn auch andere Gäste da sind, besonders zu den Stoßzeiten an Freitagen und Samstagen. Und dann kann man Weine aus seinem Fach trinken? Ja - aber nicht nur. Wir haben zwölf Kooperationsweingüter überwiegend aus den Reihen des VDP, von deren Weinen man sich aus einer Kühltheke mit der Chip-Karte in der gewünschten Menge abzapfen kann. Das wird dann später über das hinterlegte Bezahlsystem der persönlichen Chipkarte abgebucht. Wasser und die Gläser an sich sind im Preis inbegriffen.
Interview MATTHIAS F. MANGOLD
Herr König, Sie haben die Seiten gewechselt: vom „richtigen“ Banker zum wineBANKer - wie muss man sich das vorstellen? Wein hat mich ja ohnehin schon mein ganzes Leben lang begleitet. Ich stamme aus Neustadt-Haardt, mein Großvater war Kellermeister, da hat man das immer mitbekommen, das Thema „Wein“ war stets präsent. Durch Mitarbeit im Weinberg und Keller ist auch die praktische Grundlage vorhanden. Später war ich acht Jahre lang Vorsitzender im Aufsichtsrat einer großen pfälzischen Winzergenossenschaft.
Was glauben Sie, wer sind Ihre Kunden? Natürlich in erster Linie Geschäftspartner, also Firmen oder Selbständige, die mit ihren jeweiligen Kunden kommen für ein kleines Event, einen Motivationslehrgang oder für einen Vertragsabschluss. Das sind auch die Erfahrungswerte aus den anderen wineBANKEN in Hattenheim im Weingut
Ress – wo alles begann –, in Wien, Frankfurt, Mainz, Basel und Hamburg: 90 Prozent sind Firmenkunden. Auch Weingüter? Offenbar schon. Bürklin-Wolf hat uns bereits signalisiert, dass es für sie durchaus interessant sein könnte, eine Tour durch Keller und Weinberge auch mal hier enden zu lassen. Aber auch alle Kooperationsweingüter haben Tresore angemietet. Und ab 2017 kann die WineBANK auch im Rahmen von Stadtführungen besichtigt werden. Wie sieht es mit der Verpflegung aus? Da haben wir als Caterer mit der Metzgerei Hambel gleich ums Eck den optimalen Partner gefunden. Über unsere Website können diverse Platten als Arrangements mindestens 24 Stunden im voraus gebucht werden und dann in unseren Kühlschränken eingelagert werden. Natürlich Speisen, die vom Aroma her nicht die ganzen Räumlichkeiten belasten – aber dennoch lecker sind. Was passiert, wenn mal ein Schadensfall eintritt? Jede Flasche ist mit 30 Euro pauschal versichert. Nun wissen wir natürlich, dass viele Flaschen teurer sind - hier greift dann die private Hausratversicherung, mit der man dies vorab vereinbaren kann. Ihr Umfeld hier ist ein sehr schönes Ambiente … …welches natürlich genau so sein muss für den Rundum-Genuss. Der Gewölbekeller unter dem ältesten Haus datiert aus dem Jahre 1618. Wir möchten die Fachbesitzer und deren Gäste damit auch in eine besondere Stimmung hereinziehen. Dazu gehört eben auch, dass die Weinfächer über einen Schlüssel geöffnet werden. Das Umdrehen eines Schlüssels ist dann eben dieses alte, aber wichtige psychologische Element. Werden Sie eigentlich auch organisierte Veranstaltungen stattfinden lassen? Absolut! Einmal pro Monat sind Events mit Kooperationsweingütern und Gastrednern aus der Weinbranche geplant, dazu aber auch Themenabende, etwa zu Bordeaux, Barolo oder auch Riesling. Es wird sich alles entwickeln …
Was ist das Besondere an der wineBANK in Wachenheim? Sie können als wineBANKER unterschiedlich große Fächer mieten, in denen man in repräsentativer und ästhetisch anspruchsvoller Atmopshphäre unter optimalen klimatischen Bedingungen Wein einlagern kann. Das geht in den Kategorien Rot, Gold, Platin und Schwarz von 35 bis hin zu theoretisch 2.700 Flaschen. Insgesamt beträgt die Lagerkapazität in beiden Keller knapp 41.000
wineBANK Pfalz Langgasse 1 67157 Wachenheim www.winebank.de/pfalz
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auf dem Radweg Deutsche Weinstraße
E-Bike Verleih
Buntes Treiben Marktbesuch
Wer die Gelegenheit hat, sollte einen Pfälzer Wochenmarkt besuchen. Hier ist alles frisch, das Angebot ist sehr vielfältig und kommt meist direkt von den Bauernhöfen der Region. Neben Obst und Gemüse finden sich auch Käse, Honig und Brot, Wein zum Verkosten und saisonale Produkte wie Kastanien und Feigen. Besonders lohnend sind
die Wochenmärkte in Landau und Neustadt sowie die deutsch-französischen Bauernmärkte in wechselnden Orten. Und das Bad Dürkheimer Marktfrühstück, das an jedem ersten Samstag in den Sommermonaten mit Live-Musik, Pfälzer Wein und kleinen Speisen lockt. Eine Übersicht aller Märkte finden Sie auf S.64
Auf Müßiggang mit Max und Otto
Unsere Weinberge wären keine Weinberge, wenn es nicht auch öfter mal bergauf ginge! Allerdings wird man dann auch mit vielen schönen An- und Aussichten und mit urigen bis modernen Einkehrmöglichkeiten belohnt. Hier kommt die gute Nachricht für Radfahrer: Mit E-Bikes genießen Sie auch die Anstiege und haben damit den „Nonstop-Genuss“! Sie müssen jetzt nicht gleich eins kaufen gehen - leihen Sie sich doch an der Deutschen Weinstraße einfach mal ein E-Bike aus. www.deutscheweinstrasse-pfalz.de
weitere Infos ab S. 62
Yummi! – So oder so.
Museumsbesuch
Gut Essen gehen
In der Pfalz lebten gleich zwei Maler der Münchner Schule und fanden hier eine Heimat. Der Impressionist und Freilichtmaler Max Slevogt, der in Neukastel bei Leinsweiler seinen Sommersitz hatte, und der gebürtige Neustädter Otto Dill. Slevogts Werk wird in einer Dauerausstellung auf Schloss Villa Ludwigshöhe gezeigt, der früheren Sommerresidenz des Bayernkönigs Ludwig I. in Edenkoben. Die Werke von Otto Dill zeigt das gleichnamige Museum in Neustadt an der Weinstraße.
Die Pfälzer und das Essen: eine innige Lovestory. Die regionalen Gerichte sind oft eher bäuerlich-deftig, alle voran das bekannteste Pfälzer Gericht, der Saumagen. Dicht gefolgt von Grieweworscht, Fläschknepp und Lewwerknepp. Daneben ist in den vergangenen Jahren aber auch eine interessante Feinschmeckerszene entstanden: Junge Köche, die die regionalen Traditionen neu und leicht interpretieren und mit mediterranen oder asiatischen Einflüssen kreuzen.
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WEINLAND PFALZ — AUSBLICK
Genuss
Altstadt-Bummel
Probieren geht über studieren
Stadtbesuch
Weinprobe
Welchen Wein mag ich? Rot oder weiß? Und welche Sorte? Am leichtesten findet man das bei einer Weinprobe heraus, in einer der Pfälzer Vinotheken oder in einem der vielen Weingüter, die Weinproben anbieten. Man lässt sich kundig durchs Sortiment führen und versteht mit jedem Schluck besser, was Boden, Klima und die Handschrift des Winzers für den Wein bewirken können.
Bummeln Sie doch mal durch den mittelalterlichen Stadtkern von Neustadt, oder durch die Innenstädte von Landau, Freinsheim, Bad Berzabern, Edenkoben, Wachenheim, oder, oder …
Goodnight Earlybird
Auf großer Fahrt Panoramabus
Ein Genuss der besonderen Art ist eine Tour entlang der Weinstraße mit einem außergewöhnlichen Bus. Während der Pfälzer Mandelwochen geht es mit dem Oldtimer-Panorama-Bus vorbei an blühenden Mandelbäumen, wobei Mandelleckereien natürlich nicht fehlen dürfen. Von Mai bis Oktober kann die Weinstraße von Bockenheim bis Neustadt mit einem Cabrio-Bus erkundet werden.
Nacht im Fass Glamping
Wie viele Winzerlehrlinge wohl schon mal beim Schrubben im Weinfass eingeschlafen sind? Die Zahlen sind nicht überliefert. Im Klingbachtal in der Südpfalz können Urlauber aber hochoffiziell im Weinfass übernachten. Die Fässer sind mit Doppelbett, ausklappbarem Tisch, Strom und einer Infrarotheizung ausgestattet. Übrigens: Auch im Knaus-Campingpark in Bad Dürkheim gibt es ein Camping-Fass. www.camping-klingbachtal.de www.knauscamp.de
Fotosafari
Die Schönheit der Natur in außergewöhnlichen Bildern einfangen, das ist das Ziel des Fotografen Steffen Hummel. Wie andere junge Fotografen streift er in aller Frühe und bei jedem Wetter durch die Pfalz, um Landschaftsbilder von eindrucksvollen Orten mit außergewöhnlichem Licht und besonderen Stimmungen einzufangen. Von den einmaligen Naturaufnahmen gibt es auch Postkarten, Poster und Leinwände.
Natur- und Landschaftsfotos. Reinschauen lohnt sich. www.steffenhummel.com
Groovige Musik an spannenden Orten: Das Festival „Palatia Jazz“ bietet hochkarätige Jazzer, Newcomer und regionale Combos an historischen Spielstätten wie der Klosterruine Limburg. Auf der Burg Landeck bei Klingenmünster präsentieren die Winzertalente der „Jungen Südpfalz“® bei „Die Burg rockt“ ihre Weine, kleine Leckerbissen aus der Burgküche und Live Acts.
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Konzerte
Music on the Rocks
Auf den Spuren der Pfälzer Wurstkultur
Return of the Metzelsupp Text und Fotos HENDRIK HAASE
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ewwerworscht und Grieweworscht, des isch wie Mann und Frau“, stellt Metzgermeister Adam auf der sonnigen Terrasse fest und schneidet die herzhaften Würste an, die wir gerade frisch aus dem Kessel geholt haben. Den ganzen Vormittag habe ich ihm und seinem Team dabei zugeschaut, wie sie geschlachtet, zerlegt, gekocht, gerührt und abgeschmeckt haben. Die Tage in der Landmetzgerei Adam in Herxheim bei Landau beginnen früh. Wenn Schlachttag ist sogar schon um vier Uhr morgens lang bevor die Sonne aufgeht. Ein paar Stunden harter Arbeit später hängen dann gut zwanzig Schweinehälften in der Kühlkammer, die Därme sind gereinigt und die Arbeit kann in der Wurstküche weitergehen. Doch jetzt ist erstmals Zeit für eine kurze Pause. Nachdem sich Landmetzger Adam einen Schluck kalte Weinschorle aus dem „Dubbeglas“ gegönnt hat, bekomme ich das Trinkgefäß gereicht. Das macht man hier so. Nach getaner Wursterei wird geteilt. Das gilt für die Wurst, genauso wie für den erfrischenden Riesling aus den nahen Weinbergen, der zur Wurst gehört, wie eine Scheibe gutes Landbrot. Wer die Pfälzer Wurstkultur verstehen will muss die Tradition der Hausschlachtung kennen, in der fast alle bekannten Spezialitäten ihren Ursprung haben. Früher hat hier fast jeder „ä Wutz“ im Stall gehabt, erfahre ich, als wir später in der guten Stube des Landmetzgers sitzen und uns alte Fotos von Schlachtfesten auf dem Dorf anschauen. Richtige Industrie habe es hier lange nicht gegeben, man sei halt ein Bauernvolk gewesen und die Hausschlachtung hat so eine lange Tradition in den Dörfern der Region. Sobald die Schweine fett genug waren, meistens im Winter, sei „gemetzelt“ worden. Da ja nicht jeder einfach „a Sau dood mache derf “, hatte er als Landmetzger in den Schlachtemonaten, die „mit r“, immer viel zu tun gehabt. Die Schlachtfeste waren dabei nicht nur Anlass die Speisekammer und Bäuche zu füllen, sondern auch Gründe um zusammenzukommen, sei es als Familie oder als Dorfgemeinschaft. Zusammen wurde erst geschlachtet, gewurstet und dann gelacht, getrunken und „viel vazehlt und g'sunge“, wie sich Adam mit leuchtenden Augen erinnert. Heute kommt es nicht mehr so häufig vor, dass er zur Schlachtung gerufen wird. Es ist weniger geworden, doch die Tradition wird immer noch hochgehalten. Heute laden meist Vereine, aber auch Privatpersonen, oder der ein oder andere Winzer zur Met-
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Metzger Adam bei den Freilandschweinen einer alten Rasse, die er für den Bauern in seiner Metzgerei schlachtet.
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PFÄLZER WURSTKULTUR
zelsupp ein, wie die traditionelle Brühe mit herzhafter Fleischeinlage im Wurstkessel genannt wird, die zum Schlachtfest gehört wie das Dubbeglas. Die Kessel, in denen das Schwein und die Wurst gekocht werden, sind die Geburtsstätten vieler klassischer Pfälzer Spezialitäten, wie Leber- und Blutwurst, Knödel und dem besonders unter den Älteren viel gepriesenen Kesselfleisch, in manchen Orten auch Wellfleisch genannt. Während ich neben den Metzgern beim Wurstmachen stehe, bekomme ich ständig kleine, noch dampfende Fleischstücke gereicht, die ich kurz in Salz und Pfeffer dippen und mit einer frisch geschnittenen Zwiebel in den Mund stecken soll. Mit einem schelmischen Grinsen fragt mich Metzgermeister Adam nach jedem Bissen: „Na, was ist das wohl?“. Was ich probiere hat einen feinen Schmelz, es schmeckt zart, intensiv und hat ein wunderbar herzhaftes Aroma. „Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung“, antworte ich. Die Auflösung überrascht. „Bäcksche, Schniffl und Bauch“, also Schweinebacke, Nase und das Zwerchfell, sind da vorhin in meinem Mund gelandet, erklärt der Metzger. In Zeiten, da viele Esser nur mehr Filet und Kotelett vom Schwein kennen, sind diese Teile kaum noch bekannt, dabei sind sie schon immer die Basis vieler Hausmacherspezialitäten gewesen und ungemein köstlich. Das derzeit viel gepriesene Motto ambitionierter Gourmetköche „Nose to tail“, also die achtsame Verwertung des ganzen Tieres, kommt einem hier in der traditionellen Pfälzer Wurstküche als Binsenweisheit vor. Hier hat man das immer schon so gemacht. Ohne „Nose to Tail“ gäbe es keine Pfälzer Wurstkultur. „Beim Kesselfläsch musch immer näwam Metzger stehe bleiwe, der wäß was gut isch“, bekomme ich später als Ratschlag von einem rüstigen Rentner aus dem Dorf geraten. Jeden Montag kommt er früh morgens in Adams Metzgerei um die frische Wurstmasse zu probieren. Zusammen mit den Fleischern probiert er alles, bevor die Wurst abgefüllt wird. „Jeder muss probieren und versuchen, das ist wichtig,“ sagt Metzger Adam „…und dann wird’s so gemacht wie der Chef sagt,“ fügt er lachend hinzu. An die Leberwurstmasse vor uns in der Mole, einem großen Mischbottich, muss noch eine Hand Majoran, wird einstimmig beschlossen. Majoran ist das klassische Gewürz, das der Pfälzer Leberwurst ihren Charakter gibt. Salz, Pfeffer, Muskatblüte, Koriander – es sind nicht viele
Was ich probiere hat einen feinen Schmelz, es schmeckt zart, intensiv und hat ein wunderbar herzhaftes Aroma. „Bäcksche, Schniffl und Bauch”, also Schweinebacke, Nase und das Zwerchfell, sind da vorhin in meinem Mund gelandet. Wurstkessel-Erfahrungen
Gewürze, die in die Wurst kommen, aber das richtige Verhältnis muss stimmen. Ein grammgenaues Rezept gibt es hier nicht. „Die Hausmacher Sachen mach ich alle aus der Hand“ sagt Metzger Adam und vermengt die Gewürze mit der Wurstmasse, in der bald beide Unterarme verschwinden. Das Wissen um den besonderen Geschmack wird in der Pfalz seit Jahrhunderten von Generation zu Generation weitergegeben. Manchmal in der 6., andernorts bereits in der 9. und 10. Generation. Wenn man den Metzgern bei Ihrer Arbeit zuschaut, sieht man, wie viel Fingerspitzengefühl und echtes Handwerk in den Spezialitäten steckt. Die einzige Maschine, die hier heute die Arbeit erleichtert, ist die Füllmaschine: ein großer Trichter mit einem Füllstutzen. Das Zerlegen, Schneiden, Mengen und Rühren ist Handarbeit – wie früher. Was die Wertschätzung dieser mühsamen Handarbeit anging, sah es jedoch vor einigen Jahren düster aus. Da habe es ein richtiges Loch gegeben, erzählt die Metzgersfrau später am Mittagstisch. Rustikale Hausmacher-Spezialitäten schienen aus der Mode und teils richtig verpönt gewesen zu sein. Darunter hätten viele Metzgereien der Region gelitten, erzählt sie. Viele haben sogar schließen müssen. Auch die Nachfolge macht vielen Metzgern bis heute Sorgen. Ohne motivierten Nachwuchs droht vielen Metzger-Dynastien der Region das Ende. Was verschwindet ist dabei nicht nur der Metzger im Dorf, sondern vor allem ein riesiges Wissen um das kulinarische Erbe der Pfalz.
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Für Landmetzger wie Walter Adam geht es dabei noch um viel mehr. Es geht um den Zusammenhalt und die Verbindungen in der Region, die er mit seinem Schaffen erhalten will. So versucht er alles, was er benötigt, aus der Region zu beziehen. Angefangen bei den Schweinen, die er von drei nahen Bauern bezieht, über das Brot für seine Fleischknödel, was der Dorfbäcker bäckt, bis hin zum Futter für seine eigenen Rinder. Eine kleine regionalen Brauerei liefert ihm den Biertreber, also die Überreste des Brauvorgangs, die seine Tiere als leckere Abwechslung zum Grünfutter schätzen. Als wir am Nachmittag die Rinder besuchen, die der Metzger selbst auf den Wiesen und in einem Stall nahe des Dorfes hält, merkt man wie sehr ihm die Tiere am Herzen liegen. „Ich war schon immer gerne bei den Tieren“, erzählt Adam, als er seine Rinder mit frischem Grünfutter füttert und neues Stroh im Stall auslegt. Bereits als Kind habe er regelmäßig auf dem Bauernhof ausgeholfen. Es mag für viele ein komisches Bild sein und doch, die Tierliebe eines Metzgers ist eine Grundvoraussetzung für gute Qualität und Geschmack, erfahre ich später im Auto. Für Landmetzger wie Adam gehört es ganz selbstverständlich zum Handwerk, dass er die Schweine für seine Wurst von Landwirten aus der Region bezieht und diese auch selbst schlachtet. Für die Tiere heißt das kurze Transportwege und für den Metzger neben der absoluten Frische einen direkten Austausch mit den Bauern über Qualität, Rassen und das Tierwohl. Schweine, Rinder und Lämmer werden immer einen Tag vorher und von den Bauern selbst angeliefert. Durch die kurzen Wege und die zusätzliche Ruhephase sind die Tiere nicht gestresst, was wichtig für die Qualität des Fleisches und auch der Wurst ist. Der Schlachtvorgang passiert schnell und mit Konzentration auf das einzelne Tier. Hast wie am Fließband gibt es hier nicht. Während man den Metzgern früh morgens bei ihrer schweißtreibenden Arbeit zuschaut und weiß, dass der Tag erst am späten Nachmittag endet, erscheint einem die Leberwurst immer mehr als kleines Kunstwerk in dem wahnsinnig viel Arbeit steckt. „Als Kind hatte man im Dorf Ehrfurcht vor dem Pfarrer, dem Bürgermeister und den Handwerksmeistern gehabt“, stellt Adam später etwas wehmütig fest. „Heute ist das leider nicht mehr so.“ Doch ist es das wirklich nicht? Seit einigen Jahren zeichnet sich ein neuer Trend ab,
WEINLAND PFALZ — AUSBLICK
(von oben nach unten) Erinnerungen festgehalten auf alten Fotos: Metzger Adam bei einer Hausschlachtung im Ort Für die Leberwurst wird das Schweinefleisch und auch die Köpfe im großen Kessel gekocht, bevor sie in die Wurst kommen. Für jede gute Wurst gilt: Probieren ist wichtig. Nach dem Schlachten werden die Därme sortiert und feinsäuberlich gereinigt. Leber- und Blutwürste werden bei einigen Schlachtern noch per Hand abgebunden. Bio-Bauer Bernd Naumer hält auf dem Akazienhof in Neustadt glückliche Schweine mit viel Platz und gutem Futter vom eigenen Feld.
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Frische Blutwurst am Haken in der Metzgerei Joachim, die in Wollmesheim in der 9. Generation Wurst herstellt. „Ich bin gerne bei den Tieren.“ Metzger Adam hält sich mehrere Rinder, die neben Gras und Grünfutter auch den Biertreber einer nahgelegenen Brauerei zu fressen bekommen. Bei der Metzgerei Kieffer in Bad Bergzabern ist das Nachwuchsproblem gelöst. Sohn und Tochter übernehmen den Staffelstab vom Vater. Metzger Adam an seinem Lieblingsplatz vor dem Dorf. Im Hintergrund der Pfälzerwald, vor ihm sein Dorf und der Stall seiner Rinder. Mann und Frau – also Leberwurst und Blutwurst – auf einem Teller vereint. Die Fläschknepp werden in der Landfleischerei Adam noch von Hand geformt.
PFÄLZER WURSTKULTUR
das stellen zumindest so einige der verblieben Fleischhandwerker der Region fest. Für sie ist der regionale Landmetzger auf dem besten Weg wieder „in“ zu werden. Man habe lange nicht so viel Hausgemachtes mehr verkauft, wie jetzt und das nicht nur an das ältere Publikum, betont die Metzgersfrau, sondern auch wieder an junge Leute, die sich wieder nach dem Einfachen und Echten sehnen würden und auf Qualität achten. Männer wie Frauen würden sich mehr mit dem Kochen befassen und bewusster einkaufen. Wer zum Studium die Region verlassen hat, kauft heute wieder gerne beim Landmetzger ein, wenn er in der Heimat ist. Touristen kämen, weil sie den besonderen Geschmack schätzen und das Regionaltypische suchen. Die Dosenwurst, die bei den Metzgern in der Pfalz in großer Vielfalt erhältlich ist, lässt die Spezialitäten auch längere Reisen überstehen und ist zu einem beliebten Mitbringsel geworden. Unterdessen hat auch die gehobene Gastronomie den Trend entdeckt und nimmt ihn auf die Speisekarte, auch wenn der gestandene Landmetzger sich bei „Blutwurstpralinen“ und „Carpaccio vom Saumagen“ ein leichtes Lächeln nicht verkneifen kann. Immer beliebter wird auch der Saumagen-Wettbewerb, bei dem sich die Genusshandwerker der Region in ihrer Kunst messen und so der Spezialität zu neuem Stellenwert verhelfen. Am Ende unserer Tour von der Metzgerei zu den Bauern halten wir auf einem Hügel, von dem man die Weinberge und den Pfälzerwald auf der einen und die Rheinebene mit der Rinderweide vor dem Dorf auf der anderen Seite sehen kann. Als wir aus dem Auto steigen streckt Metzgermeister Adam seine Arme aus. „Alle träumen immer von Ibiza und Mallorca, doch ich brauch nichts anderes, das ist meine Heimat!“ Diese mit all ihren Traditionen und Geschmäckern zu erhalten ist das Ziel vieler Metzgermeister der Region. Es scheint als würden auch immer mehr Genießer diese ungemein geschmackvolle Welt für sich wiederentdecken.
Hendrik Haase redet und schreibt über Lebensmittel. Als Foodaktivist und Botschafter der Slowfood-Jugend geht es ihm um die Zukunft unserer kulinarischen Kultur, die kleinbäuerliche Kulturlandschaft und die Menschen, die sie für uns herstellen und erhalten. hendrikhaase.com
Pfälzer Worschtwissen Grieweworscht
Brodworscht
Die Blutwurst ist in der Pfalz auch unter dem Namen Grieweworscht bekannt, da die kernigen weißen Würfel, die Grieben der Wurst ihr typisches Aussehen und charakteristischen Geschmack geben. Hausmacher gibt es hier auch in Dosen, wenige Metzgereien haben sogar Dosenwurstautomaten, an denen es die Wurst auch außerhalb der Öffnungszeiten gibt: zum Beispiel bei der Metzgerei Süss in Weisenheim am Sand
Auch wenn es sich so anhört hat diese Spezialität wenig mit Brot zu tun, sondern mehr mit dem Braten. Die Pfälzer Bratwurst ist etwas dicker als die gewohnte grobe Bratwurst die man auf den Grill legt. Die Pfälzer Brodworscht wird zunächst auf das kochende Sauerkraut gelegt und kurz gebrüht. Erst danach wird sie in der Pfanne goldbraun gebraten.
Fläsch- & Lewwerknepp Anders als klassische Buletten oder Frikadellen werden die Pfälzer Knödel nicht gebraten, sondern gekocht in der Brühe gegessen. Die „Knepp” gibt es mit und ohne Leber. Gleich ist beiden, dass neben dem Wurstbrät, Sellerie, Zwiebeln und Brötchen verarbeitet werden.
Gedriggelt Brodworscht Pfälzer Bratwurst, die nicht im Topf oder in der Pfanne landet, wird gerne auf langen Stangen aufgehangen und luftgetrocknet. Die Würste haben Ähnlichkeit mit Landjägern und sind perfekter Proviant für lange Wanderungen.
Saumaache
Lewwerworscht Die Pfälzer Leberwurst ist als HausmacherSpezialität über die Grenzen der Region bekannt. Sie sollte nicht zu mager sein und eine klar erkennbare Majoran-Note besitzen. Sie schmeckt auf Brot, aber auch warm zusammen mit Kartoffeln, die in der Pfalz Grumbeere heißen.
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Der Saumagen oder -maache ist die Pfälzer Spezialität und existiert in vielen regionaltypischen Varianten. Gleich bleibt stets die Mischung aus grober und feiner Wurstmasse, Kartoffelwürfeln und Gewürzen, die traditioneller Art in einen Schweinemagen, heute auch in Kunstdärme gefüllt und gebrüht wird. Beim sogenannten Keschde-Saumagen werden die Kartoffeln im Winter durch Kastanien ersetzt. Saumagen wird frisch gebrüht aus dem Kessel oder in dicken Scheiben gebraten gegessen. Sogar einen internationalen Wettbewerb gibt es zum Saumagen. Gemessen wird sich in drei Kategorien: Traditionell, besondere Zutaten oder außergewöhnliche Form. www.saumagenwettbewerb.de
Tierisch
Was Gemeinschaft wert ist. Der Integrationsbetrieb Kleinsägmühlerhof ist ein Idyll der Nachhaltigkeit. Geistig behinderte Menschen leben und arbeiten hier mit Ihren Betreuer*innen in Gemeinschaft. Artgerechte Tierhaltung unter den ökologischen Bedingungen der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise gehören hier, ebenso wie das Erhalten des traditionellen Bäckerhandwerks, zum Ehrenkodex des Demeter-Betriebes. Der Kleinsägmühlerhof ist Teil einer ökologischen Erzeugergemeinschaft zu der auch der Weinbaubetrieb und der Leprima Ökomarkt der Lebenshilfe in Bad Dürkheim gehören.
Wie der Saumagen zum Eiskraut kam.
www.lebenshilfe-duew.de
Kerstin Getto ist Foodbloggerin und ein echtes „Pälzer Mäd“. Sie hat für uns, gemeinsam mit Hendrik Haase, den Saumagen in die kulinarische Neuzeit gehieft.
Rezept für 4 Portionen
www.mycookingloveaffair.de
Essen geht uns alle an! „Slow Food“ ist eine internationale Bewegung, die sich für genussvolles, bewusstes und regionales Essen einsetzt. Die Mitglieder sind in so genannten Convivien, also regionalen Tischgesellschaften organisiert. Das Slow Food Convivium Pfalz ist mit rund 350 Mitgliedern das größte in Südwestdeutschland. Fördermitglieder sind auch zahlreiche Weingüter und Gastronomiebetriebe.
Respekt vor dem Leben. Metzgerei Pelgen in Neustadt ist Slowfood-Unterstützer. www.metzgerei-pelgen.de
Schlachtfest Einige Metzgereien bieten Kesselfleisch und Metzelsupp an bestimmten Tagen an – auch Winzerhöfe, Vereine und Straußwirtschaften veranstalten Schlachtfeste. www.deutscheweinstrasse-pfalz.de
Zubereitungszeit ca. 40 Minuten Für den Saumagen 2 Scheiben Saumagen (ca. 500 g) etwas Öl zum Braten Für die Blumenkohlcreme 1 Blumenkohl, (geputzt 550 g) 20 ml Sahne (optional: Milch) 1 EL weiche Butter Salz Muskatnuss Für den Eiskrautsalat mit Himbeerdressing 500 g Eiskraut 150 g Himbeeren und 10 Himbeeren zur Dekoration 2 EL Fruchtessig Schwupps Riesling 6 EL Olivenöl Salz, Pfeffer
Für die Blumenkohlcreme die Röschen vom Strunk schneiden. Den Strunk in Stücke (2 cm) schneiden. Blumenkohlröschen und -strunk in kochendem Salzwasser 10–15 Minuten bissfest garen. Anschließend den Blumenkohl in ein Sieb geben, gut abtropfen lassen. Sahne und Butter erwärmen, bis die Butter geschmolzen ist. Den Blumenkohl mit der Sahnebutter mit dem Schneidstab sehr fein pürieren. Mit Salz und geriebener Muskatnuss abschmecken. Für den Salat das Eiskraut waschen und in mundgerechte Stücke zupfen. Für das Dressing die Himbeeren mit einer Gabel grob zerdrücken. Essig, Riesling und Öl hinzugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das Eiskraut mit dem Dressing vorsichtig mischen. Die beiden Saumagenscheiben halbieren und in einer beschichteten Pfanne mit etwas Öl knusprig braten. Zum Servieren etwas Blumenkohlcreme auf einen vorgewärmten Teller streichen, je eine halbe Scheibe Saumagen darauf anrichten und den Eiskrautsalat daneben drapieren. Die restlichen Himbeeren dazu dekorieren.
Wurst lebende Rasenmäher Dieses einmalige Projekt extensiver Beweidung durch eine kleine Herde Heckrinder wurde 2011 von der Gemeinde St. Martin ins Leben gerufen. Diese Tiere sind dem längst ausgestorbenen „Auerochsen“ sehr ähnlich und stehen im St. Martiner Tal am Sandwiesenweiher wo sie als „lebende Rasenmäher“ eine etwa 41 Hektar große Weide pflegen. Der Appetit der halbwilden Rinder auf Süßgrä-
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ser, Gehölzzweige und junge Bäumchen sorgt dafür, dass eine abwechslungsreiche, halb offene Landschaft mit verschiedenen attraktiven Lebensräumen und einer hohen Artenvielfalt entsteht. Zu bewundern sind die Tiere auf einem ca. 5 km langen Rundwanderweg entlang des Weidezaunes, dem Auerochsenweg. Tel. 06323 5300 www.sankt-martin.de
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Die Hütte ist das Ziel Text MICHAEL DOSTAL Fotos MELANIE HUBACH Illustrationen SAMARA REUTELER
Tolle Ausblicke, erfrischende Schorle gegen den Durst, bodenständige Küche zur Stärkung: Die Pfalz hat das dichteste Netz an bewirtschafteten Wanderhütten aller deutschen Mittelgebirge. Ehrenamtliches Engagement sorgt für dieses ganz besondere Alleinstellungsmerkmal. Ein Besuch bei den Hüttenteams der Ringelsberg- und der Trifelsblick-Hütte, die beide am Premiumweg „Pfälzer Hüttentour“ liegen.
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er Weg ist das Ziel.“ Das Zitat des chinesischen Philosophen Konfuzius ist weltbekannt. Und die Bandbreite an Interpretationen riesig. Dabei ist es so viel einfacher, wenn man sich Konfuzius mit Pfälzer Pragmatismus nähert: Schöne Wege gibt es viele, doch noch schöner sind die Ziele. Faszinierende Felsformationen, rauschende Wälder, stolze Burgen und – ganz besonders – Wanderhütten. Und dass man hier ankommen will, steht außer Frage. Denn wo sonst wird trotz anstrengender Aufstiege so viel gelacht? Wo sonst setzt man sich mit an Tisch oder Bank und gehört sofort mit dazu? Wo sonst gibt es schmackhafte Hausmannskost mitten im Wald? Sie liegen oberhalb von Gleisweiler und Frankweiler auf 550 beziehungsweise 463 Metern Höhe: die Trifelsblick- und die Ringelsberghütte. Bewirtschaftet werden sie von den Ortsgruppen des Pfälzerwald-Vereins (PWV) der beiden südpfälzischen Gemeinden. Beide Hütten stehen hier beispielhaft für die insgesamt rund 100 Anlaufstellen in der Pfalz. Einzig und alleine ehrenamtliches Engagement macht diese Bandbreite möglich.
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Die Trifelsblick-Hütte. Ein Sonntag im Juli gegen halb zwölf Uhr mittags. Wanderer wischen sich den Schweiß von der Stirn und setzen den Rucksack ab. Radfahrer atmen durch und stellen ihr Mountainbike an die Seite. Angesichts hoher Temperaturen hält sich der Andrang in Grenzen. Nach und nach füllen sich aber die Bänke vor der Hütte. Besonders beliebt sind die Plätze an der Längsseite. Eine Lichtung im Wald macht den Blick frei zur Burg Trifels und den Weiten des Pfälzerwaldes. Damit die schöne Aussicht so bleibt, darf der PWV bis zu 100 Meter nach unten durchforsten. Saft- und Weinschorle. Weißer Käse, Hausmacher oder Gemüsesuppe mit Servela. Wanderer und Radler haben die ersehnte Erfrischung oder Stärkung schnell auf dem Tablett an der Theke in Empfang genommen. Der Hüttendienst ist seit kurz nach acht Uhr aktiv. An diesem Sonntag ist die Trifelsblick-Hütte im „Familienbetrieb“. Im Einsatz sind Irmgard Buschbeck mit ihrem Mann Dieter, den Töchtern Sandra und Julia mit den Enkeln Hanna und Luca. Außerdem Irmgards Schwester Brigitta mit ihrem
Weiter Blick, süßer Genuss und beliebter Rastplatz: Der Ausblick Richtung Annweiler (oben) ist der erste Lohn nach dem Aufstieg. Der Spitzname Kuchenhütte (Mitte) kommt nicht von ungefähr. Das süße und auch das deftige Angebot machen die Trifelsblickhütte zu einem beliebten Wanderziel (unten).
Michael Dostal
Er ist seit über 35 Jahren als Redakteur im Südwesten tätig. Die Pfalz ist dabei sein zentrales Arbeitsfeld und seine Heimat, die er liebt. Der 1959 in Mannheim geborene Kurpfälzer sieht sich in einer Rolle als „Doppel-G“: Geschäftsführer und Genießer. www.vielpfalz.de
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WANDERTAG – DIE HÜTTE IST DAS ZIEL
Natur in Gemeinschaft
Der Pfälzerwaldverein und die Naturfreunde Rheinland-Pfalz bewirtschaften mehr als 100 Hütten und Heime - meist mit ehrenamtlichen Helfern. An einigen Orten kann man auch preiswert übernachten – einsam mitten im Wald wie zum Beispiel im „Hüttenbrunnen“ im Edenkobener Tal oder im Naturfreundehaus Rahnenhof im Leiningerland (Foto) www.pwv.de www.naturfreunde-rlp.de
Pfälzer Dreiklang: Die „Wohlfühlterrasse“ (oben) ist ein Markenzeichen der Ringelsberg-Hütte. Erfrischungen werden schon mal durchs Fenster gereicht (Mitte). Und Weißer Käse stärkt und erfrischt zugleich (unten).
Mann Harry Kühlmeyer. Seit zehn Jahren ist dieser Vorsitzender der PWV-Ortsgruppe Gleisweiler. Im Verein engagiert sich der 68-Jährige bereits seit vier Jahrzehnten. Während in der Küche Gemüse und Zwiebeln geschnippelt, die Suppe gekocht und der Weiße Käse angemacht wird, berichtet Kühlmeyer, wie die Vorbereitungen aussehen. „Mitte der Woche schaue ich mir den Wetterbericht fürs Wochenende genau an. Donnerstags wird dann je nachdem mehr oder weniger Ware beim Metzger und Bäcker bestellt“, erklärt er. Da es auf der Hütte keinen Strom- und Wasseranschluss gibt, muss Wochenende für Wochenende alles mitgebracht werden. Ausgenommen sind die Hausmacher-Dosenwurst und Getränke, die in einem kühlen Raum zwischen Hütte und Fels lagern. Der Allrad-Bus, mit dem die Hütte angefahren wird, ist extra mit einem Wassertank ausgestattet. Mit einer Pumpe wird der Edelstahltank in der Küche gefüllt, in dem rund 500 Liter Wasser „zwischengelagert“ werden können. Über eine Photovoltaik-Anlage erzeugt man vor Ort Strom, der in einem Batteriesatz gespeichert wird. Die Kühlgeräte in Betrieb zu nehmen, ist dann auch eine der ersten Aufgaben, wenn die Teams ihren Hüttendienst beginnen. Im Winter kommt noch ein Gas-Aggregat dazu. Und natürlich der Kachelofen, der mit dem vom Verein selbst gemachten Holz befeuert wird. Heizen ist beim Besuch im Juli absolut nicht notwendig. In der Küche hat es Temperaturen, die der einer Bio-Sauna zur Ehre gereichen. In dieser Küche begann übrigens alles. Die 1969 gegründete Ortsgruppe hat 1970 mit dem Bau der Hütte begonnen. 1971 kommt der Gastraum dazu. Innen bietet die Hütte, wenn man den Vorraum mit dazu rechnet, rund 130 Gästen Platz. Im Außenbereich kommen weitere 200 Plätze hinzu. Kein Wunder, dass das Geschirr mehrfach zum Einsatz kommt, wenn an einem Sonntag mehrere 100 Essen über die Theke gehen. Da es keine Spülmaschine gibt, ist alles reine Handarbeit. „Wir haben den Spitznamen Kuchenhütte“, macht Harry Kühlmeyer schmunzelnd auf eine Besonderheit aufmerksam. Die Erklärung steht direkt neben der Theke. Hinter Glas locken nebeneinander Apfelkuchen, Käsekuchen und Donauwelle. Und Ehefrau Brigitta kommt gerade mit Nachschub aus dem Ort. Der Kuchen in der Backform ist noch warm. Drei bis vier Mal im Jahr ist das eingespielte „Familien-Team“ im Einsatz.
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Samstag und Sonntag. An den anderen Wochenenden beteiligen sich alle Vereine aus Gleisweiler. Geregelt wird alles über einen Jahresplan. Dies ist notwendig, weil immer mindestens vier bis fünf Helfer benötigt werden. In den Hochzeiten im Frühjahr, Spätsommer und Herbst sogar bis zu acht. Die Ringelsberg-Hütte. Vier bis acht Helfer im Schnitt leisten auch hier ihren ehrenamtlichen Dienst. „Wir haben viele Aktive, die nicht Mitglieder sind. Alles in allem gibt es zwischen 200 und 250 Helfer“, berichtet Martin Hagelstein. Der 31-Jährige ist seit 2012 Vorsitzender der Frankweiler Pfälzerwäldler. Bei der Betreuung der Hütte sind auch andere Vereine aus dem Ort im Einsatz. Ganz besonders freut es Hagelstein, dass es gelungen ist, PWV-Jugendgruppen aufzubauen. Die Mitglieder sind zwischen acht und 18 Jahren alt. Das Geheimnis des Erfolgs? „Das Machenlassen. Jeder kann sich einbringen.“, erklärt Martin Hagelstein die
„Wir haben den Spitznamen Kuchenhütte“, macht Harry Kühlmeyer schmunzelnd auf eine Besonderheit aufmerksam. Basis für die komplett ehrenamtliche Tätigkeit. Und hinzu kommt der „Lohn“ in Form der Hüttennutzung. Denn Helfer dürfen hier auch mit ihren Freunden und Familien privat feiern. In der Ringelsberg-Hütte setzt man auf gute Vorbereitungen, damit es keine zu großen Wartezeiten für die Besucher gibt. Die Abrechnung nach einem Sonntag ist immer der Beginn der Vorbereitung für den nächsten. Der Bedarf an Getränken und Lebensmitteln wird festgestellt und bei Bäcker oder Winzer vor Ort entsprechend geordert. Auch hier ist zur Wochenmitte der Wetterbericht ein wichtiger Orientierungspunkt. Zum Beispiel dafür, wie viel Soße für den Wurstsalat mit Essig, Öl und kleingeschnittenen Gurken vorbereitet werden muss. Samstags wird in einer Frankweilerer Weinbar der Schlüssel und das Wechselgeld bereitgestellt. Das Hüttendienst-Personal holt beides ab. Am Sonntag geht es mit den beim Bäcker gerich-
WEINLAND PFALZ — AUSBLICK
Ha n darbeit: Je nach u ss fl n drang m A eißig Geschirr gespült werden
Halber Lit er: Ein Schopp e n We ine r Saftschorle gehören od i n fach mit dazu. e
Ha n dgrif fe: M i t Routine wird zügig Schmackhaftes u f den Te a ller gebracht.
u sm a Ha n nskost: e r ohne e n – m it o d Supp n, a lles n – Kuche Würstche wird hier selbst gemacht.
Hütte nw a nd: Bei gut em We e r Trifelsblickhütte tter ist die Längsseite d e r s beliebt. nd weg en d er Aussicht beso 31
Ha n darbeit 2: fel wird heißes Wasser über i t dem Schöpflöf M das Kaf feepulv er geschüttet.
WANDERTAG – DIE HÜTTE IST DAS ZIEL
Dem Ziel ganz nahe: Zwischen den Bäumen entdeckt man die Ringelsberg-Hütte. Ein paar wenige Stufen und man ist angekommen.
Anders ankommen
teten Brezeln und Broten gegen 9 Uhr hoch zur Hütte. Vor Ort heißt es dann Fensterläden öffnen, Stühle vom Tisch nehmen und loslegen. Die Hütte ist mit Anschlüssen für Strom, Wasser, Abwasser und Telefon ausgestattet. Auch ein Gastank ist vorhanden. Bevor das Tagesgeschäft gegen halb zwölf Uhr richtig anläuft, wird in der komplett ausgestatteten Gastroküche alles vorbereitet: Gurken schneiden, Meerrettich für die Fläschknepp kochen, Dosenwurst aufschneiden. Wenn sich die rund 150 Innen- und 100 Außenplätze füllen, läuft alles seinen gewohnten Gang. Besonders begehrt sind die 50 Plätze auf der „Wohlfühlterrasse“, einer 2013 realisierten Aussichtsplattform vor der Hütte. Von hier hat man einen wundervollen Blick in die Rheinebene. „In der Regel neigt sich das Tagesgeschäft so ab 16 Uhr dem Ende entgegen“, berichtet Martin Hagelstein. Trotzdem kann es auch mal 21 Uhr werden, bis der Hüttendienst mit dem Saubermachen endet. Der Ortsgruppen-Vorsitzende ist stolz darauf, dass alles so durchorganisiert ist. Einen einzigen Wunsch hat er, weil die Erwartungshaltung bei den Gästen immer höher werde. „Die ehrenamtliche Arbeit sollte nicht als Selbstverständlichkeit gesehen werden. Wir bedienen ja nicht wie im Restaurant, trotzdem freuen sich die Hüttenteams über Hefeteig (für ein Blech): 400 g Mehl 1/2 Würfel frische Hefe 80 g Zucker 80 g zerlassene Butter ca. 200 ml lauwarme Milch 1 Prise Salz 1 Päckchen Vanillezucker 1 mittelgrofles Ei ca. 1,5 kg Zwetschgen (je nach Größe)
Anerkennung. Dies kann durchaus auch mal ein Trinkgeld sein. Vor allem aber geht es darum zu sehen, dass wir manchmal auch lieber selbst eine Schorle trinken wollen“, meint Martin Hagelstein. Ideell und materiell sorgen die Gäste dann dafür, dass die Hüttenkultur durchs Ehrenamt weiterlebt: Oasen im Wald als Treffpunkt der Geselligkeit. Und diese ist und bleibt, da führt kein Weg vorbei, ein Alleinstellungsmerkmal der Pfalz. Und deshalb lautet das Konfuzius-Zitat auf Pfälzisch: „Die Hütte ist das Ziel“.
TIPP
DIE PFÄLZER HÜTTENTOUR
Gleich fünf Einkehrmöglichkeiten gibt es auf diesem Premiumweg. Neben der Ringelsberg-Hütte und der Trifelsblick-Hütte bieten die St. AnnaHütte, die Landauer Hütte und das Naturfreundehaus Kiesbuckel Möglichkeiten, sich zu stärken. Dies ist bei einer Strecke von knapp 19 Kilometern und vielen starken Steigungen (883 Höhenmeter im Auf- und Abstieg) auch nötig. Es gibt aber auch kürzere Varianten. Mehr Infos zur Tourenplanung ab S. 62
REZEPT
Streusel: 150 g Mehl 75 g Zucker 25 g zerlassene Butter 1 Päckchen Vanillezucker 1 Prise Zimt Versierte Wanderer lassen das Auto einfach stehen und entdecken den Pfälzerwald mit einem der zahlreichen Wanderbusse oder Ausflugslinien des ÖPNV. Die Pfälzer Hüttentour ist zum Beispiel über den Wanderbahnhof Albersweiler, Bahnhaltepunkt an der Queichtallinie Landau-Pirmasens, nach einer kleinen Wanderung zu erreichen. Mehr Infos für Ihre Anreise auf S. 64 WANDERUNG RUND UM DIE QUETSCH TIPP
am ersten Septemberwochenende in Weisenheim am Sand. Weitere Termine zu kulinarischen Wanderungen auf S. 64
Quetschekuche mit Grumbeersupp Das Mehl in eine Rührschüssel sieben und in die Mitte eine Vertiefung eindrücken. Die Hefe mit 2 EL lauwarmer Milch in die Vertiefung geben, 1 TL Zucker darüber streuen und ca. 10 Minuten ziehen lassen. Die zerlasse Butter, den restlichen Zucker, Vanillezucker, Salz, ein Ei und die restliche Milch hinzugeben und zu einem Knetteig verarbeiten. Den Teig an einem warmen Ort so lange stehen lassen, bis er etwa doppelt so hoch ist, und ihn dann nochmals gut durchkneten.
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Anschließend auf einem gefetteten Blech ausrollen. Für den Belag: Die Zwetschgen waschen, halbieren, entkernen und schuppenförmig auf dem Teig verteilen. Das ganze nochmal kurz ziehen lassen. Aus Mehl, Zucker, Vanillezucker, der zerlassenen Butter und einer Prise Zimt Streusel herstellen und auf den Früchten verteilen. Im vorgeheitzen Backofen Bei 175 °C (umluft) ca. 25-30 Minuten backen. Den Kuchen anschließend kurz abkühlen lassen. Schmeckt besonders gut zu Grumbeersupp!
Die Hütte ist das Ziel: Auf dem Ringelsberg wird früh morg ens a lles r e e d m a i t s d i c h , r W n t a e t i e r u n d Mount o r be v ainbiker stärken ne n. n d erholen kön u
tz: m tlich im Einsa na re Eh
m ine n sich in e a giere ng n d Alt e ng u Ju n links) uf d Team a e r Ringelsberg-Hütte (vo n Lackner r istia n d Ch Dirk Cartharius, Katja, Lars u n n. a rtin Hoffma nd M sowie Bettina Lierner u 33
72 h Walk on the Wild Side
Der Schatz der Reblaus-Piraten Geocaching und Letterboxing
Wildpark und Co.
Im Wild- und Wanderpark Silz kann man auf über hundert Hektar Wald 15 einheimische, aber selten gesehene Arten ganz nah erleben. Der Kurpfalz-Park Wachenheim, in dem Wildtiere wie Luchs und Wolf leben, bietet eine Greifvogel-Freiluftschau und eine Sommerrodelbahn. Schön für einen Besuch mit Kindern ist auch der Zoo Landau mit seinen überwiegend exotischen Tieren, darunter Tiger, zahlreiche Affenarten und eine große Gruppe Humboldt-Pinguine. Nicht vergessen: Beim Streichelzoo und den Streichelgehegen vorbei gehen.
Geo Caching Mit GPS-Geräten jagt man nach dem Schatz der Reblaus-Piraten auf dem Geo-Erlebnispfad in Bad Dürkheim. Der Weg durch die Weinberge ist voller Ge heim nisse, Rätsel und finsterer Gestalten rund um Oberpirat LAUSI. In und um Landau, wie auch an der gesamten Deutschen Weinstraße, gibt es verschiedene Geo Caches, von einfach bis anspruchsvoll, sowohl was die Wegstrecke, als auch die zu lösenden Rätsel betrifft. www.opencaching.de www.schatzinsel-pfalz.de
www.kurpfalz-park.de www.wildpark-silz.de www.zoo-landau.de
Draisine
www.adrenalinconzeptz.de
Bewegung und Begegnung
www.Suedpfalz-draisine.de
Megacoaster und Donnerfluss Holiday Park in Haßloch
www.holidaypark.de
Kurse
Geocaching als Abenteuer. Nicht nur auf ebener Erde, sondern auch auf hohen Bäumen oder in steiler Felswand.
alla hopp!
Rad auf Schienen Auf der Südpfalz-Draisinenbahn radeln Familien und Gruppen gemeinsam auf den Bahngleisen. Im eigenen Tempo, aus eigener Muskelkraft und mit viel Spaß. Die einfache Fahrt auf der eingleisigen Strecke zwischen Bornheim und Westheim dauert etwa eineinhalb Stunden, ab mittags kann zurück geradelt werden. Stopps mit Picknickkorb und Einkehren entlang der Strecke sind möglich.
Letterboxing Mit Karte, Kompass und so genannten Clues einen versteckten Schatz suchen. Die Clues – einfache oder mal schwierige Weghinweise – führen auf schönen Wegen durch den Pfälzerwald oder die Weinberge zum Ziel.
In einer herrlichen Park-, Blumen- und Waldlandschaft liegt der Holiday Park in Haßloch. Hier locken Europas erster Megacoaster, der „Donnerfluss“ und der Free Fall Tower. Außerdem für die jüngsten Besucher das „Majaland“ mit elf Attraktionen wie dem wild schwingenden „Verrückten Baum“
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Die alla hopp!-Anlagen in Deidesheim, Edenkoben, Ilbesheim und Grünstadt (ab 2017) bieten generationenübergreifende Bewegungsparcours und Begegnungsanlagen. Die frei zugänglichen Geräte können kostenlos genutzt werden zur Stärkung von Fitness, Beweglichkeit, Koordination, Ausdauer und Kraft. Es gibt Schwierigkeitsstufen für Anfänger und Fortgeschrittene sowie einen ganzjährig nutzbaren Spielplatz, der die Sinneswahrnehmung und Bewegung kleiner Kinder fördert. Den Größeren ermöglicht er kreatives Spielen, Klettern, Hangeln und Balancieren. Für junge Sportler gibt es Raum zum Skaten und Chillen, außerdem Trampoline, Kletterwand und den Mikadowald. www.alla-hopp.de
Familie Mit großem Staunen
„Schnapp!“
Naturkunde und Geschichte entdecken
Reptilium
Der Reptilium Terrarien- und Wüstenzoo in Landau ist mit über 1.100 Tieren und 125 verschiedenen Arten der größte Reptilienzoo Deutschlands. Unter den Bewohnern sind Riesenschlangen, Minifrösche und Krokodile, die Besucher dürfen beim Füttern helfen, Spinnen über ihre Hand laufen lassen und ein kostenloses Foto mit einer Schlange mit nach Hause nehmen. www.reptilium.de
Das Pfalzmuseum für Naturkunde in Bad Dürkheim zeigt auf 1.500 Quadratmetern Ausstellungsfläche die heimische Tier- und Pflan zenwelt und ihre Lebensräume, das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen und ökologische Zusammenhänge in der Natur. Das museumspädagogische Angebot umfasst Veranstaltungen für alle Altersgruppen und ist besonders empfehlenswert für Kinder und Jugendliche. Das Museum Herxheim zeigt örtliche Ausgrabungen aus
der Steinzeit sowie kulturgeschichtliche Objekte wie Webstühle, Zigarrenwickelformen, Haustüren mit Bettlerschubladen und Dachziegel mit Inschriften. Unter dem Haupthaus des Museums befindet sich ein aufwändig sanierter ehemaliger Weinkeller. Im Erlebnisbereich können große und kleine Museumsbesucher an der Besser-Wisser-Schule, der Steinzeit-Werkstatt oder bei experimenteller Archäologie aktiv werden. www.pfalzmuseum.de www.museum-herxheim.de
Drei Jugendherbergen bieten spezielle Familienprogramme für Ostern, Halloween, Advent, Silvester und für Kindergeburtstage: Burg Altleiningen mit Speiseraum im Rittersaal und öffentlichem Freibad im Burggraben, die Jugendherberge Bad Bergzabern, am Waldrand gelegen und mit schönem Blick auf die Stadt, und die PfalzJugendherberge in Neustadt.
Jugendstyle Übernachten in Jugendherbergen
www.diejugendherbergen.de
Tuff, tuff, tuuut … Kuckucksbähnel
Im Hauptbahnhof von Neustadt an der Weinstraße startet das „Kuckucksbähnel“ zu seiner Fahrt über Lambrecht nach Elmstein. Die historische Dampflok fährt regulär von April bis Oktober und zusätzliche Nikolausfahrten im Dezember. In einem der ältesten Lokschuppen Deutschland zeigt das Eisenbahnmuseum Neustadt über 30 Lokomotiven.
Lautes Geklapper Das Storchenzentrum in Bornheim bietet Besuchern aller Altersgruppen die Möglichkeit, an den interaktiven Stationen der Dauerausstellung die Lebensweise der Weiß- und Schwarzstörche zu erleben und ihren Lebensraum zu entdecken. Kernstücke der Aus stellung sind eine Flugsimulation, Nestkameras und ein Funktionsmodell zur Wiesenbewässerung.
www.eisenbahnmuseum-neustadt.de
www.pfalzstorch.de
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Der Slevogthof oberhalb von Leinsweiler erinnert an den Maler Max Slevogt und sein Leben in der Pfalz.
Text SIGRID FRANK-ESSLINGER Fotos ANNE-SOPHIE STOLZ
Ein Sommer mit Max Slevogt
Im Garten sein, Licht und Schatten spüren, den Sommer hören und riechen. Der alte Terrassengarten des Slevogthofs lädt auch heute noch dazu ein. Rechte Seite: Im Wohnzimmer mit dem riesigen ausziehbaren Esstisch erinnern Fotografien und kostbaresTischgeschirr an Slevogts Leben hier.
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Auf einer winzigen Waldlichtung, zwischen üppig grünen Farnen, liegt der Privatfriedhof der Familie, auf dem auch Max Slevogt beerdigt ist. Der romantische weiße Zinnenturm stammt schon aus dem Jahre 1865 und gibt dem Gebäude schon von weitem sein charakteristisches Aussehen. Vom Musikzimmer und der Bibliothek, die Slevogt selbst in den Zwanzigerjahren angebaut hat, führt der Weg hinaus auf die weinbelaubte Terrasse. Rechte Seite: Die meisten Wandmalereien von Slevogt, etwa das große Wandgemälde in einer Ludwigshafener Kirche, wurden im zweiten Weltkrieg zerstört. Erhalten blieben die Wandmalereien in seiner Bibliothek und dem Musikzimmer. Der Ausschnitt hier zeigt den Kampf zwischen Achill und Hektor. Slevogt hatte die Szene aus Homers Ilias als Beispiel für ein „Epos” ausgewählt. Im Haus sind nur noch wenige Räume im Originalzustand erhalten. Neben Slevogts Bibliothek und Musikzimmer sind es ein Wohnund ein Esszimmer.
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WEINLAND PFALZ — AUSBLICK
EIN SOMMER MIT MAX SLEVOGT
einsweiler ist ein kleiner Weinort am Rand des PfälzerL walds. Über dem Dorf liegt die Burgruine Neukastel, im Mittelalter eine der Reichsburgen zum Schutz des Trifels.
Die Winter verbrachte er in Berlin und wurde dort neben Max Liebermann und Lovis Corinth einer der berühmten deutschen Impressionisten und ein weithin geschätzter BuchilAuf einem Hügel auf halber Höhe, eingerahmt von Kastanilustrator. In den Sommern entspannte er in Leinsweiler, auf enhainen, Weinbergen und Viehweiden, liegt der ehemalige dem ‚entlegendsten Gehöft Deutschlands‘, das er schließlich Wirtschaftshof der Burg. 1689, im Pfälzischen Erbfolgekrieg sein ‚privates Tusculum‘ nannte, nach dem antiken Wohndozerstört, wurde das Herrenhaus auf den alten Fundamenten mizil reicher Römer in Italien. In diesem romantischen ‚Tuwieder aufgebaut und gehörte Ende des 19. Jahrhunderts dem sculum‘ konnte Slevogt entspannen und auftanken, auch mal Pfälzer Zigarrenfabrikanten Peter Finkler. Er war es auch, der Pause machen und – so wird berichtet – mit der Katze auf 1865 den romantisierenden weißen Zinnenturm anbauen ließ. dem Bauch auf dem Sofa liegen und sich mit ihr auf ‚Kätzisch‘ Der ursprünglich aus Niederbayern stammende Maler unterhalten. Im Musikzimmer mit dem imposanten schwarMax Slevogt heiratete 1898 Finklers Tochter Antonie, genannt zen Flügel frönte er seiner Leidenschaft für Opern von Mozart Nini. Slevogt, der in den folgenden Jahren zu einem der wichund Wagner, spielte bis tief in die Nacht Klavier und schmettigsten Vertreter des deutschen Impressionismus wurde, lebte terte lauthals Opernarien. zwar in Berlin, verbrachte aber die Sommermonate zumeist Dieses Musikzimmer und die Bibliothek, die er kurz vor in der Pfalz auf dem Hof der Schwiegereltern. Als die das Anseinem Tod ausmalte, gehören zu den wenigen erhaltenen wesen nicht mehr halten konnten, übernahm es Slevogt 1914 Wandmalereien von Slevogt. Im Musikzimmer zeigen sie – und bezahlte es, indem er zwanzig Bilder an die Gemäldeganatürlich – Motive seiner Lieblingsopern, darunter Siegfried lerie in Dresden verkaufte. In den Zwanzigerjahren erweiterte und Don Giovanni. In der Bibliothek, die er 1929 zuletzt Slevogt das Gebäude nach Süden und schuf dort eine Biblioausmalte, versinnbildlichte er die vier Gattungen der Dichtthek und einen Musiksaal, die er selbst mit Wandmalereien kunst in allegorischen Darstellungen: Als Roman wählte er ausschmückte. ‚Lederstrumpf ‘, als Märchen die ‚Erzählun Heute ist das Anwesen, das seither Slegen aus Tausendundeiner Nacht‘, als Dravogthof genannt wird, ein recht saniema ‚Macbeth‘ und als Epos schließlich den rungsbedürftiges Sammelsurium aus GeKampf zwischen Achill und Hektor. bäudeteilen. Die Grundstruktur des alten Nach seinem Tod 1932 wurde Max SleDreiseithofs ist noch gut zu erkennen, der vogt auf dem kleinen Familienfriedhof im unverwechselbare, wenn auch recht unpasWäldchen neben dem Hof beigesetzt. Das sende weiße Turm steht stabil und auch die denkmalgeschützte Haus und viele dort unvon Slevogt ausgemalten Räume sind untergebrachte Kunstwerke des Malers blieversehrt. Ebenso die riesige Terrasse mit ben noch für Jahrzehnte im Besitz der FaDer Slevoghof mit dem weißen Zinnenturm ihrem weiten Blick in die Ebene, der mamilie. Mittlerweile sind Teile von Slevogts lerische Garten und der romantische Trep- liegt einsam zwischen Weiden, Weingärten Bibliothek und der Kunstbestand in den und Wald. penaufgang, den Slevogt oft gemalt hat. Sie Besitz des Landes Rheinland-Pfalz überalle existieren noch und machen das Anwesen zu einem ungegangen. Eine Ausstellung auf Schloss Villa Ludwigshöhe vergleichlichen Ort. Dennoch ist offenkundig, dass die Erben in Edenkoben zeigt eine wechselnde Auswahl seiner Bilder, des Impressionisten jahrzehntelang nur wenig in den Erhalt Drucke und Zeichnungen. Der neue Besitzer des Slevogtinvestiert haben. Anbauten aus den siebziger Jahren hatten hofs, Thorsten Holch, wird die Gebäudeteile in den nächsten das Herrenhaus in ein rustikales Ausflugslokal verwandelt Jahren behutsam und im Sinne des Denkmalschutz zurückund ein historischer Teil wurde nach einem Brand durch eibauen, sanieren und kann sich gut vorstellen, das Haus in nen bis heute unverputzten Neubau ersetzt. Seit 2011 gehört einigen Jahren mit Gastronomie und Gästezimmern wieder der Slevogthof nun dem Landauer Architekten und Denkmalin Betrieb zu nehmen. Die wenigen verbliebenen Originalpfleger Thorsten Holch, der ihn mit Sensibilität für die hisräume, darunter die Bibliothek und das Musikzimmer, wird torischer Bausubstanz restaurieren und wieder aufbauen will. Holch erhalten, und sichern. Es ist beabsichtigt, diese Räume Slevogt selbst hat in den zwanziger Jahren die Terrasse für Besichtigungen zu öffnen. gebaut und im Garten einen Swimmingpool anlegen lassen. Dann werden die Gäste und Besucher auf der großen TerIm Innenhof, dort wo früher der große Misthaufen lag, entrasse stehen können, und – so wie Slevogt – den Blick schweistand ein neuer Gebäudeteil mit Küche und Esszimmer, und fen lassen. Über Leinsweiler unten im Tal und die zur Rheinschließlich das Musikzimmer und die Bibliothek. Ein richtiebene abfallenden Berge des Pfälzerwaldes. Sie sehen die ges Atelier hat sich Slevogt hier nie gebaut. Zwar stand hier die Pfalz, wie Slevogt sie in seinen Bildern verewigt hat: die Weineigens für Druckgrafiken angeschaffte Druckerpresse, aber berge, die lichten Waldwege und Kastanienhaine, rote Sandgemalt hat er am liebsten draußen. Im Terrassengarten oder steinfelsen, Felder, Gärten, klares Morgenlicht und glühenauf der Treppe, auf den lichten Waldwegen oder zwischen den des Abendrot, blühende Bäume im Frühling, und die RostfarKastanienwäldchen und den Weinbergen. Hier fand er Ruhe ben des Weinlaubs im Herbst. und Entspannung und löste sich endgültig von der dunklen Ateliermalerei. Inspiriert von den französischen ImpressioFührungen auf dem Slevogthof können für kleine Gruppen nisten entwickelte Slevogt hier seinen neuen Umgang mit dem TIPP über das Architekturbüro Archimedes gebucht werden. www.archimedes-landau.de Tel 06341 - 900 900 Sonnenlicht und schuf zahlreiche seiner berühmten Werke.
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Von der Terrasse aus hat man einen prächtigen Blick in die Rheinebene und auf die Ausläufer des Pfälzerwaldes. Über eine Treppe gelangt man direkt in den Garten.
Der Maler und Grafiker Emil Orlik war ein Freund Slevogts, der ihn immer wieder in der Pfalz besuchte. Eine Biografie über Orlik zeigt Fotos der Malerkollegen auf dem Hof in der Pfalz und Slevogt auf der Jagd. Seine Beute wurde gerne direkt in der Küche verarbeitet.
Der Landauer Architekt und Denkmalpfleger Thorsten Holch hat den Hof 2011 gekauft und will ihn sanieren.
DÜFTE DER PFALZ Text SIGRID FRANK-ESSLINGER
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ahnend und beklemmend herbkräftig“ sind die Worte mit denen Herrmann Hesse den Geruch der Edelkastanie beschreibt. Manche nennen ihn auch streng, schwer oder betörend süßlich. Man riecht es jedenfalls, wenn im Juni Tausende und Abertausende von „Keschde“ blühen, wie die Kastanien in der Pfalz liebevoll genannt werden. Dann sind die kräftigen Bäume über und über voll mit lang herunterhängenden, blassgelben Blütenständen und zeichnen ein hell leuchtendes Band in die grünen Hänge des Pfälzerwalds. Die „Keschdebääm“ kamen vor 2.000 Jahren mit den Römern ins Land, fühlten sich im milden Pfälzer Klima wohl und blieben. Heute reihen Sie sich zwischen Annweiler und Bad Dürkheim so dicht, wie sonst wohl nirgends nördlich der Alpen. Und wer die Klosterruine Limburg, die Villa Ludwigshöhe oder das Hambacher Schloss besucht, das übrigens auch als „Keschdeburg“ bekannt ist, wandert dort durch Kastanienwälder und kann das „Herbkräftige“ selbst erschnuppern. Dieser intensiv süßliche und zugleich würzig-frische Geruch macht die Kastanien so besonders anziehend für Bienen, Ameisen und Käfer, die alle zur Bestäubung herangezogen werden. Denn es sind die Pollen an den langen gelben Blütenkätzchen, die Trimethylamin bilden, ein farbloses Gas mit lockendem Geruch. Fast 60 Kilometer weit können Pfalz-Besucher heute den so genannten „Pälzer Keschdeweg“ entlangwandern. Sie finden eine
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Unter Esskastanien
Vor dem von Doppelsäulchen getragenen Rundbogen des Klostereinganges von Mariabronn, dicht am Wege, stand ein Kastanienbaum, ein vereinzelter Sohn des Südens, von einem Rompilger vor Zeiten mitgebracht, eine Edelkastanie mit starkem Stamm; zärtlich hing ihre runde Krone über den Weg, atmete breitbrüstig im Winde, ließ im Frühling, wenn alles ringsum schon grün war und selbst die Klosternußbäume schon ihr rötliches Junglaub trugen, noch lange auf ihre Blätter warten, trieb dann um die Zeit der kürzesten Nächte aus den Blattbüscheln die matten, weißgrünen Strahlen ihrer fremdartigen Blüten empor, die so mahnend und beklemmend herbkräftig rochen, und ließ im Oktober, wenn Obst und Wein schon geerntet war, aus der gilbenden Krone im Herbstwind die stacheligen Früchte fallen, die nicht in jedem Jahr reif wurden, um welche die Klosterbuben sich balgten und die der aus dem Welschland stammende Subprior Gregor in seiner Stube im Kaminfeuer briet. Hermann Hesse aus Naziß und Goldmund
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Foto LENA GEIB
gut ausgeschilderter Route, die von Hauenstein über Annweiler, Edenkoben und das Hambacher Schloss bis Neustadt an der Weinstraße durch Esskastanienwälder führt. Entlang von klaren Quellen und Waldbächen, vorbei an herrlichen Ausblicken über das Rebland und den Oberrheingraben, hin zu gemütlichen Einkehrmöglichkeiten. Hier kann man im Herbst Maroni in vielen Varianten kosten, denn jeder Baum liefert bis zu 200 Kilo Ernte. Die glänzenden, dunkelbraunen Nüsse, die in ihren stacheligen grünen Hüllen heranreifen und im Herbst knallend zu Boden fallen, waren früher als Brotund Kartoffelersatz ein wichtiges Grundnahrungsmittel für arme Leute. Heute gelten Kastanien als typische Winter-Delikatesse und passen glasiert zu Wildgerichten oder Gänsebraten, lassen sich aber ebenso gut zu Suppen oder Süßspeisen verarbeiten. Auf Kastanienfesten und -märkten kann man im Herbst Kastanienbrot, -mehl, -nudeln und -wurst kosten, außerdem Kastanien, Kastanienhonig oder Kastanienlikör. Sie schmecken zart-süß und etwas nussig. Und so duften sie dann auch.
TIPP
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Wandeln Sie auf den Spuren der faszinierenden Geschichte unseres Landes. Atemberaubende Ausblicke, spektakuläre Baukunst und spannende Inszenierungen erwarten Sie. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig! Weitere spannende Ausflugs- und Wanderziele finden Sie unter www.burgen-rlp.de. Informationen: Tel. 0261/6675-4000
In der Pfalz wird Geschichte lebendig Interview MICHAEL DOSTAL
Stationentheater vermittelt an historischen Stätten unterhaltsam Wissen. Markus Maier ist dabei als einziger Akteur ganz auf sich allein gestellt. Er schlüpft in mehrere Rollen. Der Schauspieler berichtet im Interview von Abläufen und Besonderheiten seiner Solo-Auftritte.
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ahlreiche Burgen und andere historische Bauwerke sind Attraktionen in der Pfalz. Sie sind einerseits steinerne Zeugen einer traditionsreichen und wechselvollen Geschichte. Andererseits stellen sie eine attraktive Bühne dar. Die Generaldirektion Kulturelles Erbe und Tourismusbüros setzen deshalb neben Führungen auch auf Stationentheater-Aufführungen. Der Schauspieler Markus Maier schlüpft dabei auf dem Trifels, in der Villa Ludwigshöhe und der Wachtenburg in drei Rollen, die Geschichte erlebbar machen. An allen drei Orten ist er Solo-Darsteller. Woher kommt Ihr Interesse an historischen Themen? Markus Maier: Wenn man hier in der Pfalz und in Speyer lebt, ist man neugierig auf spannende Orte. Überall gibt es etwas zu entdecken. An ganz bekannten wie an versteckten, verschla-
(von links nach rechts) Die vornehmste Königsfestung der Stauferzeit steht auf dem höchsten der drei kegelförmigen Burgberge oberhalb Annweilers, dem Sonnenberg, der dreigeteilt ist – vermutlich kommt daher der Name Trifels. Schauspieler Markus Meier Vom Trifels hat man eine wunderschöne Aussicht auf den Pfälzerwald.
Die Aussichtsplattform des restaurierten Bergfrieds der Wachtenburg bietet einen herrlichen Blick über die Rheinebene.
fenen Plätzen. Dies ist interessant und unterhaltsam zugleich. Zudem ist die Bühne mit diesen Orten schon vorhanden und greifbar. Ich war schon immer an der Geschichte persönlich interessiert – von den alten Griechen bis heute. Mit dem Stationentheater wird ein Teil der Geschichte lebendig und erlebbar. Die historischen Plätze sind dafür wie geschaffen, während aktuelle Themen auf den Schauspielbühnen der Theater ihren optimalen Platz haben.
„Im Monolog kann man sich nicht verstecken“ Sind Solo-Stücke schwerer oder leichter zu spielen? Beides hat seine Schwierig-
keiten. Im Ensemble müssen die diversen Zahnrädchen ineinandergreifen. Hier gibt ein Wort das andere. Beim Monolog kann man im Gegensatz dazu schon einmal spontan reagieren oder Zusätzliches erzählen. Man hält sich aber auch hier trotzdem ans Skript. Die Leute sollen ja an allen Spielstätten verstehen, dass jeweils eine eigenständige Figur vor ihnen steht. Welche Vorbereitungen braucht es, wenn man in historischen Kulissen spielt? Es gibt im Vorfeld eine enge Zusammenarbeit mit dem Team der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE). Diese stellt auch die Kostüme und die Technik zur Verfügung. Ansonsten wird wie auch sonst im Theater ganz normal geprobt. Dabei geht man natürlich auch die Bühne ab, sucht einen Weg und die Stationen, an denen die einzelnen Teile spielen.
Wie viel Vorlauf benötigt eine Inszenierung im Schnitt und wer bereitet den Stoff auf? Dies kann man nicht generell sagen. Beim Stationentheater für die Wachtenburg, wo ich selbst der Autor bin, kam der Auftrag im Sommer 2013. Ein Jahr später war dann die Premiere. Dazwischen lagen verschiedene Treffen in Wachenheim mit Rundgängen. Man sichtet Material wie die Stadtchronik. Man macht sich alleine auf den Weg, um Fotos zu schießen. Aus all dem ergeben sich die Eckpunkte, die das Gerüst fürs Stück bilden. Und dann geht es ans Schreiben. Das Schwerste dabei ist immer der Anfang und der Einstieg. Wie lange sind die Inszenierungen und was macht ihren besonderen Reiz aus? An allen drei Spielorten dauern die Stücke rund eine Stunde. Zu Beginn wird den Zuschauern eine Einordnung gegeben.
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So kommt man zum Beispiel in der Pfalz an der Rede Philipp Jakob Siebenpfeiffers beim Marsch zum Hambacher Schloß nicht vorbei. Neben dem Stück steht der Ort selbst im Mittelpunkt. Beim Trifels wandern wir zum Beispiel über drei Stationen vom Verlies, das in der Inszenierung an den Südeingang gelegt wird, über die Kapelle bis in den Kaisersaal. Auf der Wachtenburg wird die ganze Burganlage einbezogen. An wichtigen Punkten werden dann die geschichtlichen Ereignisse nachgespielt. Welche Rolle spielt zeitgenössische Musik oder Gesang? Ich singe an der einen oder anderen Stelle selbst. Es gibt aber keine Musik, die live oder aus der Konserve gespielt wird. Dies ist den Umständen geschuldet, die Stationentheater an historischen Orten ausmachen. Hier wird kaum Technik eingesetzt. Ich benötige beispielsweise kein
Mikrofon und Lautsprecher, weil ich alles mit meiner Stimme bewältigen kann. Haben Sie eine persönliche Lieblingsfigur in den drei Inszenierungen? Nein, die sind mir alle gleich wichtig. Es ist die Faszination der Orte, die das Besondere am Stationentheater ausmachen. Zudem arbeite ich an Orten, an denen andere Menschen Urlaub machen. Die Geschichte von der Befreiung des Richard Löwenherz auf dem Trifels erzähle ich als Troubadour Blondel. In der Villa Ludwigshöhe bin ich der Biograph von Ludwig I., dem kunstsinningen König. Und in Wachenheim spiele ich eine Fantasiefigur, die die Aufgabe hat, bis zum Jahr 3000 den wahren Schatz aufzuzeigen. Wie bindet man das Publikum in die Inszenierungen ein? Dies geschieht fast automatisch über die entspannte Atmosphäre in den faszinierenden Spielstätten. Geschichte lebt hier und dies funktioniert. Es gibt zum Beispiel keine Besucher, die auf ihrem Smartphone rumspielen, selbst wenn Schulklassen kommen. Ich muss mit hoher Energie agieren, damit mein Sendungsbewusstsein rüberkommt. Im Monolog kann ich mich ja nicht verstecken. Es ist eben diese Spannungsenergie, die sich überträgt und dafür sorgt, dass die Leute dranbleiben. Ich bekomme als Akteur zurück, wie begeistert die Leute sind. Es gibt konkretes, direktes Feedback nach dem Stück. Dieses ist anrührend, manchmal mit Tränen in den Augen oder aber total begeistert.
TIPP
Der Trifels diente während der Stauferzeit als Staatsgefängnis, der berühmteste Gefangene war der englische König Richard Löwenherz. Ausstellung „Richard Löwenherz: König-Ritter-Gefangener”
vom 17.09.2017 – 15.04.2018 im Historischen Museum der Pfalz in Speyer
Weithin sichtbares Wahrzeichen Wachenheims ist die Burgruine Wachtenburg. Auf dem Gelände der Burgruine befindet sich eine Burgschänke, die Pfälzer Weine und Gerichte anbietet.
Orte des Schauspiels „Die Befreiung des Richard Löwenherz” Annweiler: Ein Stationentheater führt auf dem Trifels durch Burg und Geschichte. Termine: samstags (Treffpunkt Kasse) von Anfang Mai bis Ende Oktober. Anmeldung: 06346 8470 Infos unter: www.burgen-rlp.de „Der kunstsinnige König” Edenkoben: Ein Stationentheater führt auf der Villa Ludwigshöhe durch Geschichte und Kunst. Termine: sonn-und feiertags von April bis Ende November Anmeldung: 06323 93016 Infos: schloss-villa-ludwigshoehe.de „Wachenheim im Sturm der Zeit” Wachenheim: Ein Ausflug in die Vergangenheit auf der Wachtenburg. Termine: sonntags von Mai bis Oktober Anmeldung: 06322 9580801 Infos: wachenheim.de/schauspiel.html Alle drei Theateraufführungen dauern rund eine Stunde. Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl wird jeweils eine Reservierung empfohlen.
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Das Gesicht des Theaters
Markus Maier ist als Solo-Schauspieler das Gesicht des Stationentheaters in der Pfalz – seit 2007 in der Villa Ludwigshöhe, seit 2010 auf dem Trifels und seit 2014 auf der Wachtenburg. Der 1969 in Speyer geborene Maier hat von 1992 bis 1996 an der Freiburger Schauspielschule studiert und seinen staatlichen Abschluss gemacht. Seitdem ist er an diversen Bühnen vom kleinen Privattheater bis zu großen Staatshäusern aktiv. Von 2006 bis 2013 hatte er einen Lehrauftrag für Darstellendes Spiel an der Integrierten Gesamtschule Kandel. Neben der Schauspielerei arbeitet Maier auch als Autor. So hat er die Texte für die Stationentheater in Wachenheim selbst verfasst und inszeniert.
Burgen Die Hardenburg erwacht per 3D Animation zu neuem Leben. Schauspieler nehmen den Betrachter mit auf eine Reise in die Vergangenheit
Geschichte goes 3D
Burg Landeck Anders als die meisten Burgen der Pfalz wurde die Landeck nicht auf einem schützenden Felsen erbaut. Durch die massiven Mauern ist sie dennoch sehr gut erhalten. Heute beherbergt sie eine Burgschänke und ist Schauplatz für Veranstaltungen wie „Die Burg rockt“ und den mittelalterlichen Weihnachtsmarkt. www.burglandeck-pfalz.de
Einen Einblick in die Geschichte der größten Burganlage der Pfalz geben eine Ausstellung im Besucherzentrum mit Film sowie ein Multimediaguide. Per Augmented Reality lässt sich erleben, wie es früher an ausgewählten Schauplätzen in der Burg aussah. Auf dem Display geht die Reise zurück: an eine festlich gedeckte Tafel, ins Verlies oder an den Ofen in der Burgküche. www.schloss-hardenburg.de
Das Hambacher Schloss
Madenburg
Wurst
Seit dem Hambacher Fest 1832 zählt das Hambacher Schloss zu den bedeutendsten Orten der deutschen Geschichte, es gilt als Wiege der deutschen Demokratie und wurde 2014 mit dem Kulturerbe-Siegel der Europäischen Union ausgezeichnet. Zahlreiche Medien- und Aktivstationen lassen die Ereignisse rund ums Hambacher Fest lebendig und greifbar werden. Der architektonisch ausgezeichnete Erweiterungsbau der sich respektvoll um die historische Substanz legt erhielt 2011 den Preis des Deutschen Architekturmuseums (DAM). www.hambacher-schloss.de
Pfalzring
Zu haben bei der Goldschmiede Annette Schleuning , Obertorplatz 4 , 76829 Landau in der Pfalz 06341-676494 www.landaurum.de
Die Madenburg liegt 250 Meter oberhalb der Gemeinde Eschbach auf einem Felsausläufer des Rothenbergs. Aktuell errichtet ein Zimmermann auf der Burg ein Brunnenlaufrad nach historischem Vorbild, das 2017 fertiggestellt werden soll. Um das Wasser aus dem tiefen Burgbrunnen zu holen, muss in dem „Hamsterrad für Menschen“ gelaufen werden. Im Hof der Vorburg gibt es eine Burgschänke. www.madenburg-pfalz.de
Villa Ludwigshöhe König Ludwig I. (1786–1868) liebte Italien so sehr, dass er sich in der Pfalz ein Domizil nach italienischem Vorbild erbauen ließ. Das Schloss Villa Ludwigshöhe steht bis heute hoch über Edenkoben an der Weinstraße. www.schloss-villa-ludwigshoehe.de
Der Ring aus 925er Sterlingsilber zeigt als Motiv eine Reise entlang ausgewählter Sehenswürdigkeiten an der Deutschen Weinstraße. Wir reisen ab im Norden von der Wachtenburg und entdecken im Relief das Hambacher Schloss, die Jugendstil-Festhalle Landau, den Slevogthof, die kleine Kalmit und im Süden das Deutsche Weintor. Umrahmt von einer Weinrebe steigen am Rand die Pfälzer Berge mit dem Ensemble der Trifelsburgen empor.
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Burg Neuleiningen Die Ruine einer Höhenburg, die um 1240 durch die Leininger Grafen erbaut wurde. Das Burgund Weindorf Neuleiningen wird von einer gut erhaltenen Ringmauer umgeben, die aufgrund ihrer Einheitlichkeit und ihres Gesamtbildes nur wenige Parallelen in der Region kennt. www.neuleiningen.de
Entdeckungen entlang der Weinstraße
Reformatoren und Bauernkrieger Text MICHAEL LANDGRAF
W
ussten Sie, dass der Begriff Protestanten hier in der Pfalz entstand? 1529 fand in Speyer der Reichstag statt. Die evangelischen Fürsten und Städte sollten nach Willen des damaligen deutschen Kaisers und per Mehrheitsbeschluss auf ihren neuen Glauben verzichten und wieder zur katholischen Konfession gezwungen werden. Diese protestierten aber dagegen und verteidigten die Lehren Luthers. Die Großereignisse rund um die Reformation vor 500 Jahren hatten Einfluss auf die politische Entwicklung in Deutschland und prägten auch die Pfalz ganz wesentlich. Nachdem Martin Luther seine 95 Thesen 1517 an die Schlosskirche zu Wittenberg angeschlagen hatte, kam er 1518 in die kurpfälzische Residenzstadt Heidelberg, um sie zu verteidigen. 1521 trat er in Worms vor dem Reichstag auf, wo er die berühmten Sätze „Hier stehe ich. Gott helfe mir. Ich kann nicht anders.“ gesagt haben soll. Die Pfalz war zu dieser Zeit in viele Herrschaftsgebiete zersplittert und in jedem wurde unterschiedlich mit der Reformation umgegangen. So kann man heute entlang der Deutschen Weinstraße auf eine Spurensuche
der damaligen Ereignisse und ihrer Auswirkungen gehen. Bad Bergzabern schloss sich unter Zweibrückens Reformator Johannes Schwebel 1532 der Reformation an. Von der Markt kir che wurde damals ein Teil abgerissen, weil man keine Seitenaltäre mehr benötigte und den Bürgern ein größerer Markt wichtiger war. Das Gasthaus Zum Engel (Königstr. 45), ein ab 1556 erbauter Amtssitz, ist heute Heimatmuseum. Das Schloss der Herzöge steht am Ort einer Wasserburg, die im Bauernkrieg zerstört wurde. Die freie Reichsstadt Landau war früher Zentrum der Reformation. 1522 versammelten sich hier Ritter aus dem Reich, auch im Haus zum Maulbeerbaum (Hauptstr. 62). Sie diskutierten über reformatorische Ideen und gründeten den Landauer Ritterbund unter der Führung Sickingens. An der Landauer Stiftskirche war Pfarrer Johannes Bader, der flammend gegen die alte Lehre predigte. Nach ihm wird 2017 der Platz neben der Stifts kirche benannt. Der Stadtrat führte um 1524 die Reformation ein – woran eine Lutherfigur vor der Stiftskirche erinnert. Baders Gesprächsbüchlein (1526) gilt als erster
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Lutherfigur vor der Stiftskirche Landau, erinnert an die dortige Einführung der Reformation um 1524 durch Johannes Bader In Nußdorf bei Landau wird im Bauernkriegshaus und am Bauernkriegsdenkmal der Reformationszeit gedacht Casimirianum Neustadt, ehemals reformierte Hochschule und einer der wenigen Renaissancebauten der Pfalz
Freinsheim mit seiner fast vollständig erhaltenen mittelalterlichen Stadtmauer solidarisierte sich 1525 mit den aufständischen Bauern Schlosskirche Bad Dürkheim mit Gräbern der Leiniger Grafen, die sich um 1563 der Reformation anschlossen Blick auf die lutherisch ausgestaltete Martinskirche in Bockenheim im Leiningerland Ehemaliges fürstbischöfliches Schloss in Edesheim, das zum katholischen Hochstift Speyer gehörte (und heute ein Hotel beherbergt)
Katechismus (Lehrbuch) der Reformation. In Nußdorf wird im Bauernkriegshaus und am Bauernkriegsdenkmal (Kirchgasse) einem weiteren Kapitel der Reformationszeit gedacht. Die Bauern übernahmen Forderungen der Reformation und führten ab 1524 einen erbitterten Krieg für ihre Freiheit. Bauernhaufen zogen durch das Land und zerstörten beispielsweise die Madenburg über Eschbach oder die Kästenburg (heute: Hambacher Schloss) sowie Klöster wie Heilsbruck bei Edenkoben (heute ein Weingut). Als Besonderheit gilt Rhodt unter Rietburg, das in der Reformationszeit zum Herzogtum Württemberg und bis 1816 zu Baden gehörte. In der Kirche Sankt Georg ist der lutherische Einfluss zu spüren, bei dem man Kirchen prachtvoller ausgestaltete, als dies die reformierten Kurpfälzer taten. Neustadt an der Weinstraße war Amtsstdt der Kurpfalz, die 1525 den rebellierenden Bauern die Tore öffnete. Lange verhielten sich die Kurfürsten vermittelnd und führten erst ab 1554 die Reformation ein. Kurz darauf schlossen sich die Kurpfälzer der reformierten Glaubensrichtung an und folgten dem Reformator Johannes Calvin. Dieser lenkte den Blick stärker auf die Bibel. Man lernte den Heidelberger Katechismus des Reformators Zacharias Ursinus, der ab 1576 in Neustadt am Casimirianum (Ludwigstr. 1) lehrte – einem der wenigen Renais sancebauten der Pfalz. Hier entstand auch die Neustadter Bibel mit der neuen Verszählung. Diese kann, wie die letzte von Luther herausgegebene Bibel, im Pfälzischen Bibelmuseum (Stiftstr. 23) besichtigt werden. Im kurpfälzischen Wachenheim ist, wie in der Neustadter Stiftskirche, ein interessantes Phänomen der Gegenreformation zu entdecken. Die Kirche Sankt Georg wurde um 1700 geteilt, als die Kurfürsten zum katholischen Glauben wechselten. Auch Freinsheim mit seiner rund 1300 Meter langen mittelalterlichen Stadtmauer war kurpfälzisch und solidarisierte sich 1525 mit den aufständischen Bauern. In der protestantischen Kirche steht eine Kanzel aus dieser Zeit. Um 1563 schloss sich das Leiningerland unter Graf Emich XII. der Reformation an. In der Schlosskirche in Bad Dürkheim (Kirchgasse 8) ist sein Grab zu entdecken und im Stadtmuseum (Römerstr. 20) wird der Zeit gedacht. Anders als die reformierten Kurpfälzer waren die Leininger Lutheraner. Dies sieht man auch in Grünstadt, wo die Martinskirche und das Dekanatsmuseum
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Druckermarke der Neustadter Bibel (1579) des Matthäus Harnisch, zu besichtigen im Pfälzischen Bibelmuseum in Neustadt an der Weinstraße
an die Reformation erinnern. In Bockenheim erkennt man ebenfalls die Teilung der Protestanten: Großbockenheim mit seiner Lambertskirche war kurpfälzisch-reformiert, Kleinbockenheim gehörte mit seiner Martinskirche zu Leiningen und wurde lutherisch ausgestaltet. Orte, die zum Hochstift Speyer gehörten, sind dem alten Glauben treu geblieben. Fürstbischöfliche Schlösser gibt es in Kirrweiler, Edesheim und Deidesheim. Eine letzte Ent deckung: Das Schlössel (heute Weingut) in Kirrweiler und der Doktorenhof in Venningen erinnern an den kurpfälzischen Kanzler Florenz von Venningen. Dieser hatte vor rund 500 Jahren im gesamten Reich zwischen Evangelischen und den Anhängern des alten Glaubens vermittelt, damit der Glaubenszwist nicht ausufert. Ein durchaus moderner Ansatz schon damals in der Reformationszeit.
Michael Landgraf
Michael Landgraf ist Fortbildungsdozent und Schriftsteller. Er führt als Reformator Ursinus und als Druckermeister durch Neustadt an der Weinstraße. Sein historischer Roman „Der Protestant“ (ISBN 978-3-95428-193-0) beleuchtet die Refor mationszeit in der Region.
72 h Wir sind dann mal weg
Trekking – das klingt nach Abenteuer, Wildnis und Abgeschiedenheit in fernen Ländern. An die Pfalz denkt man angesichts der vielen gut erschlossenen Wanderwege und Hütten im Pfälzerwald erst mal nicht. Wer im Wald übernachten will, findet im Pfälzerwald etwas abseits der Ortschaften naturbelassene Plätze mit Feuerstelle, Sitzmöglichkeiten und Platz für bis zu sechs Zelte. Buchbar von April bis Oktober www.trekking-pfalz.de
Trekking
Guter Drive Golfen
An der Deutschen Weinstraße gibt es insgesamt drei Golfanlagen. In der vielfältigen Landschaft, mit erlesenem Wein und regionalen Spezialitäten ist hier auch der Genuss für die Golfliebhaber garantiert. Zum Beispiel in der Golfanlage Landgut Dreihof in Essingen bei Landau. Die 27-Loch-Meisterschaftsanlage ist angenehm und fair, sportlich eine Herausforderung und top gepflegt. www.golf-absolute.de (Dackenheim und Essingen) www.gc-pfalz.de (Neustadt a.d.W.)
Sonnenschein und Felsenmeer Klettern
Mit seinen steil aufragenden Sandsteinfelsen ist der Pfälzerwald ein ideales Kletterrevier. Besonders im südlichen Teil befindet sich eine der eindrucksvollsten Buntsandstein-Landschaften Deutschlands. Doch auch wer nicht so hoch hinaus will oder sich vor seiner ersten Wand noch etwas vorbereiten will, findet entlang der Deutschen Weinstraße gute Möglichkeiten dazu, z. B. in der Kletterhalle Fitz Rocks in Landau oder im Klettergarten im Steinbruch von Neustadt-Gimmeldingen.
Die Pfalz zu Pferd
www.pfaelzer-kletterer.de www.fitzrocks.de
Reiten
Auf gemeinsamen Ritten dem Klang der Hufe lauschen, Verlangsamung in die sonst allzu hektische Zeit bringen, mit Freunden und dem Partner Pferd in der schönen Natur der Pfalz durchatmen und die Seele
baumeln lassen. Das ist es, was einen Wanderritt in der Pfalz so besonders macht. 26 Wanderreitstationen, davon allein zehn an der Deutschen Weinstraße, bieten Übernachtungsmöglichkeiten für Mensch und Tier.
www.diepfalzzupferd.de
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WEINLAND PFALZ — AUSBLICK
Aktiv
Sehne spannen
Herz und Beine bewegen
Bogenschießen
Ein faszinierender Sport, ein herausforderndes Erlebnis zwischen Tradition und Moderne in stimmungsvoller Natur. Die Kunst des traditionellen Bogenschießens. Das Gefühl für den eigenen Körper entwickeln und für den Bogen, den Pfeil und seinen Weg zum Ziel. Traditionelles Bogenschießen gibt das gute Gefühl, Spannung zu überwinden, Körperbewusstsein zu erlangen, Ziele zu erreichen und Erfolge zu feiern.
Wandern
Burgruinen, Rebenmeer, idyllische Winzerdörfer und fantastische Aussichten - das bietet der 172 Kilometer lange Pfälzer Weinsteig, der neben dem Pfälzer Höhenweg und dem Pfälzer Waldpfad zu den drei Prädikats-Fernwanderwegen der Pfalz zählt. Abwechselnd führt er auf 11 Etappen durch den Pfälzerwald und die Rebenlandschaft der Deutschen Weinstraße vom Haus der Deutschen Weinstraße in Bockenheim bis zum Deutschen Weintor in Schweigen-Rechtenbach an der französischen Grenze – oder umgekehrt. Der Pfälzer Weinsteig ist per ÖPNV gut zu erreichen. Komplett ausgearbeitete Mehr-Tage-Arrangements mit Übernachtungen und Frühstück, Gepäcktransport und umfangreichem Kartenmaterial sind ganzjährig buchbar.
www.wandermenue-pfalz.de
traditionelles-bogenschiessen-pfalz.de
Den Geländegang einlegen Mountainbiken
Der Pfälzerwald ist mit 900 km ausgeschildertem Streckennetz ein perfektes Mountainbikerevier: Schöne Landschaft, ideale Topographie mit abwechslungsreichen Höhenprofilen, schmale Pfade, steile Anstiege und technisch anspruchsvolle Abfahrten. Die Touren sind von den Startbahnhöfen an ausgeschildert und mit GPSTracks ausgestattet. www.mountainbikepark-pfaelzerwald.de
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Einfach mal mit dem Segway über die Deutsche Weinstraße schweben. Das umweltfreundliche und stabile Zweirad bewegt sich durch die Gewichtsverlagerung des Fahrers und balanciert sich dabei selbst aus. Begleitet von einem lokalen Guide mit max. 20 km/h auf verschiedenen Touren die Region entdecken. Fahren mit einem Segway kann jeder, der einen Mofa- oder Autoführerschein hat. Dass man mit dem Segway Kurven fahren kann und sich um seine eigene Achse drehen kann, erhöht den Spaßfaktor.
Lass es rollen Segway-Touren www.proseggo.de www.suedpfalz-safari.de www.city-seg.de
Ziplinepark Elmstein
Durch den Wald fliegen
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GLÜCKSGEFÜHL
Ohne ein bisschen Übung und eine Sicherheitseinweisung fliegt hier keiner zwischen den Bäumen rum. Das muss klar sein. Aber dann kann’s losgehen: Karabiner einhaken, abstoßen und schon zischt man an einem dicken Stahlseil durch den Pfälzerwald.
Text SIGRID FRANK-ESSLINGER Fotos MARTIN WAGENHAN
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I
m neueröffneten Ziplinepark Elmstein fliegen Wagemutige auf Baumwipfelhöhe durch den Naturpark, entdecken den Wald aus einer nie gesehenen Perspektive, erleben Natur und Wetter ganz direkt und spüren das Adrenalin in den Adern. Ziplining ist ein neues, waghalsiges Freizeitvergnügen, das Abenteuer und Naturerlebnis miteinander verbindet. Hoch über dem Boden saust man mit hohem Tempo zwischen Bäumen entlang und über kleine Lichtungen, lässt sich in Abgründe fallen und spürt den Fahrtwind im Gesicht. Der englische Begriff „Zip“ bedeutet hier nicht etwa „Reißverschluss“, sondern „Schwung“, „zischen“ oder „flitzen“. Ziplines, auf Deutsch auch Seilrutschen genannt, sind ein naturverbundener Freizeitspaß und basieren auf stabilen Seilverbindungen zwischen zwei unterschiedlich hoch gelegenen Punkten. Früher wurden sie hauptsächlich benutzt, um an Rollen oder Karabinerhaken Personen oder Lasten über Schluchten und Flüsse zu transportieren. Dieses Prinzip ist auch heute noch das Gleiche: Man trägt ein Sicherheitsgeschirr, das mit Hilfe von zwei Karabinern und einem Rad über ein dickes, schräg gespanntes Stahlseil läuft und rutscht an diesem Seil entlang. Die heutigen Ziplines allerdings sind kein träges Transportmittel, sondern ein atemberaubendes Freizeitvergnügen: Man kann durch den Regenwald zippen und exotische Pflanzen und Tiere sehen, aber auch in zahlreichen Städten der Welt am Stahlseil von Hochhaus zu Hochhaus fliegen. Seit April 2016 kann man nun auch zwischen den Baumwipfeln des Naturparks Pfälzerwald durch die Luft zischen: Der Ziplinepark Elmstein verfügt über insgesamt 18 Strecken, die von hölzerner Baumplattform
zu Baumplattform führen und einen zusammenhängenden Parcours bilden. Durch das eigene Gewicht rauscht man zwischen den Bäumen und über Lichtungen die schrägen Seile entlang. Zusätzlich sind an vier Bäumen Absprünge in die Tiefe vorgesehen. Für die Initiatoren und Gesellschafter des Ziplineparks haben neben dem Freizeitspaß und dem Erlebnisgedanken die Sicherheit der Besucher und der Umweltschutz einen wichtigen Stellenwert. Wer hier durch den Wald fliegen will, muss mindestens zwölf Jahre alt sein und darf zwischen 35 und 120 Kilo wiegen. Die Anlage ist TÜV-geprüft, das fortschrittliche Sicherungssystem und die Tragbäume werden regelmäßig überprüft und begutachtet. Ausgebildete Guides erklären den Umgang mit der Sicherheitsausrüstung ausführlich und üben mit den Besuchern auf einem Übungsparcours. Der Ziplinepark liegt in einer Randzone des Naturparks Pfälzerwald, im UNESCO-Biospährenreservat, in dem nachhaltige Entwicklung in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht verwirklicht werden soll. Dementsprechend haben die Betreiber vor der Genehmigung und dem Bau ein Artenschutzgutachten in Auftrag gegeben, für das Flora und Fauna langfristig beobachtet wurden. Für den Park selbst wurden weder Fundamente gesetzt noch Bäume gefällt, und die Stahlseile und Plattformen baumschonend montiert. Zusätzlich entstanden in Abstimmung mit den Naturschutzbehörden Ausgleichsmaßnahmen, um sicherzustellen, dass ausreichend Ausweichquartiere für Vögel und Fledermäuse vorhanden sind. Buchung unter www.zipline-elmstein.de Anreisen mit den ÖPNV(Buslinie 517) www.vrn.de
Schmale Straßen schlängeln sich durch den Pfälzerwald. Schon am fehlenden Mittelstreifen fällt auf, dass man selten vorbeifließendem Verkehr Platz machen muss.
Ein Park für Mountainbiker
Der Mountainbikepark Pfälzerwald ist ein weitreichendes Wegenetz verteilt über den gesamten Naturpark. An den Streckenmarkierungen lässt es sich leicht orientieren. Die Schwierigkeitsgrade entsprechen der Farbkodierung von Skipisten und berücksichtigen konditionelle sowie fahrtechnische Voraussetzungen. Sie gehen von Blau (leicht) über Rot (anspruchsvoll) bis hin zu Schwarz (schwierig). Einsteigen kann man eigentlich überall. Eine gute Übersicht geben die Rad-Infotafeln oder die webpage. Hier können für alle Touren auch GPS-Daten heruntergeladen werden.
Immer wieder führen kleine Pfade von der Straße auf bewaldete Anhöhen. Der herbwürzigen Einladung der Kiefern, die in der Sonne duften, ist schwer zu widerstehen.
www.mountainbikepark-pfaelzerwald.de
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LEBENSGEFÜHL
Freiheit erfahren
Text KONSTANTIN MAIER Fotos DANIEL FUCHS
In den Wäldern sind Dinge, über die nachzudenken, man jahrelang im Moos liegen könnte. Franz Kafka
H
inter den Weinbergen der Deutschen Weinstraße erhebt sich groß und eindrucksvoll der dunkelgrüne Pfälzerwald. Ein wahres Reich für bewusstes Erleben und körperliche Erfahrung. Längst gelten hier andere Maximen als schneller, höher, weiter. Eine differenziertere Radkultur wird vor allem in Verbindung zur Natur spürbar. Das Fahrradfahren bekommt heute ein vielschichtigeres und kulturelleres Bedeutungsfeld. Längst geht es dem Biker nicht mehr ausschließlich um knackige Steigungen, steile Abhänge oder schnelle Zeiten. Das Fahrrad ist ein Symbol für Freiheit und Unabhängigkeit geworden.
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Ein Objekt des Moments und der Verschmelzung des Selbst und der Welt. Im leisen Rauschen wird im Pfälzerwald der Kopf frei, die Sinne geschärft. Der Geruch von Waldboden, Tannenharz und modrigem Laub steigt einem in die Nase, Sonnenstrahlen funkeln hier und da durch das dichte Geäst. Hier ein schmaler Pfad, dort eine windige Abfahrt. Schon längst ist der Weg zum Ziel geworden, das Radeln zur Hauptsache. Die Wege mit eigener Muskelkraft und an der frischen Luft zu bewältigen, ist eine sehr menschliche Dimension. Meditativ von einer Lichtung zum nächsten Aussichtspunkt streifend
Kühle Waldstücke wechseln sich mit freiem Blickfeld über den weitreichenden Naturpark ab. Dass es solch ursprüngliche Waldlandschaften in Deutschland noch gibt, gerät manchmal in Vergessenheit. Überall blüht Heidekraut am Wegesrand und besonders gerne auf den kargen Böden der Kiefernwälder.
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LEBENSGEFÜHL
entdeckt man die Welt neu. Die Natur ist ursprünglich und das lässt sie einen spüren. Ruhe, Stille, Achtsamkeit: Der Wald fordert nicht, er regt an. Nicht umsonst kam Einstein auf dem Rad die Idee zu Relativitätstheorie. In unserer schnelllebigen und zukunftsgewandten Gesellschaft sind Zeit, Raum und Muße für ein ruhiges Aufatmen knapper denn je. Dauernde Erschöpfung vieler Menschen ist die Folge. Dabei wissen wir doch eigentlich: „In der Ruhe liegt die Kraft.“ Wir müssten uns nur ein bisschen öfter daran erinnern. Dass die Bewegung an der frischen Luft auch noch gesund ist, scheint wie eine Nebensächlichkeit. 1982 regte die staatliche japanische Forstbehörde an, Ausflüge in den Wald als Bestandteil eines guten Lebensstils zu integrieren. Japanische Wissenschaftler haben mittlerweile anhand verschiedener Studien entdeckt, dass der Aufenthalt im Wald wie eine Art Aromatherapie wirkt, die für die Gesundheit förderlich ist. Längst ist „Shinrin-yoku“, zu Deutsch „Waldbaden“, zu einer anerkannten Stress-ManagementMethode avanciert. Fahrradfahren als Naturerlebnis
Erholung und Sport, diese beiden Komponenten reichen sich im Mountainbikepark Pfälzerwald die Hand. Das Streckennetz wurde erweitert und näher an den Haardtrand
Am wunderschönen Kirschfelsen bei Annweiler treffen wir neben ein paar drahtigen Boulderern auch auf Rüdiger und Stefan, die mit ihren außergewöhnlich schönen Stahl-Mountainbikes den Weg heraufkommen. Schnell entbrennt unter Fahrradbegeisterten ein Gespräch und wir finden heraus, dass die beiden die Inhaber einer regionalen Fahrradmanufaktur sind in der einzigartige LiebhaberMountainbikes entstehen.
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und die Weinstraße herangezogen. Von dort aus geht es durch Mandelhaine und vorbei an Feigen, Edel-Kastanien, mediterranen Kiefern und Zypressen hinauf in den Wald. Über 900 Kilometer gibt es jetzt dort zu „erfahren“. Die Strecken führen vorbei an den einzigartigen Felslandschaften, über verschlungene Pfade, entlang eindrucksvoller Aussichten. Technische Abfahrten gehen wieder in anspruchsvolle Anstiege über. Hier kann man innerlich zur Ruhe kommen, während der Körper sich gesund tobt. Echtes Handwerk
Eingebettet in die idyllische Landschaft der Deutschen Weinstraße befindet sich in einer Garage in Roschbach die Fahrrad-Manufaktur Tannenwald. Stefan Lichtner und Rüdiger Kupper sind seit sie denken können auf dem Mountainbike unterwegs. Die Fahrrad-Manufaktur verbindet Materialqualität, Design, Handwerk und Leidenschaft. Gemeinsam haben sie es geschafft den Werkstoff Stahl auf dem Mountainbike-Markt wiederzubeleben. Schneller, höher, weiter, das ist nicht unbedingt das Credo des Duos. „Wir sind beide mit der Natur großgeworden“, erzählt Rüdiger. Bei dieser Umgebung sei es schließlich kein Wunder, dass man schon früh versucht, die Umgebung auf zwei Rädern zu erkunden.
Der Rahmen ist die Seele des Fahrrads
Ihre Liebe zum Radsport haben beide schon früh entdeckt. Rüdiger und Stefan haben schon einige Höhenmeter in den Beinen. Durch die Erfahrung im Sattel können sie die Trails, also speziell für Mountainbikes errichtete Wege, besser lesen. „Das ist etwas ganz anderes als wenn du mit deiner Voll-Federung und deinem Integralhelm über alles drüber bügelst und dein Rad alles schluckt“, ergänzt Stefan. Die Leidenschaft ging schnell soweit, dass sie sich auch beruflich damit verbanden. „Uns beiden war klar, was wir wollten: Solides Handwerk, Nachhaltigkeit, Regionalität und trotzdem auf Höhe der Zeit mit gutem Design.“ Da kam ihnen die Idee mit den Stahlrahmen. Zu dieser Zeit war der Markt für Stahlrahmen-Mountainbikes quasi tot. Gemeinsam tüfteln sie an Plänen, Konstruktionen und Ideen. „Bei Stahl hast du einfach diesen Handwerksbezug, diesen schöpferischen Moment, bei dem aus einigen Stahlrohren durch Mühe und Können ein Rad entsteht.“ „Alles ist wichtig, es geht ums kleinste Detail“ „Unsere Kunden suchen ein Rad mit Seele,“ so Rüdiger. Warten mache ihren Kunden nichts aus, denn hier geht es um jede Kleinigkeit, etwa wie die Bremszüge angebracht sind, ob die Geometrie zum Körper passt … Alles ist wichtig. Der schönste Moment ist für die Rahmenbauer die Übergabe. „Der Kunde ist von der ersten Schweißnaht an dabei“, so Rüdiger. „Oft kommt es vor, dass andere in die Kirche gehen und ich noch ein Fahrrad poliere und dem Kunden die Fotos schicke. Manchmal denken wir schon, wir sind verrückt. Sind wir auch, aber auf eine gute Art.“
Die Rahmen für die Tannenwald Bikes werden von passionierten Konstrukteuren in liebevoller Handarbeit geschweißt. Mit leuchtenden Augen zeigen uns Rüdiger und Stefan die Lötstellen und Schweißnähte der Stahlrohre. In ihnen steckt das Wesen der Verarbeitungskunst.
Tannenwald Bikes aus der Pfalz
„Klassischer Stahlrahmenbau – modern interpretiert. Ehrlich und echtes Handwerk. Kein aufgesetztes Markenimage, keine Marketing geprägte Superlative.“ Dahinter stehen Rüdiger Kupper und Stefan Lichtner von Tannenwald-Bikes. Ihre lange Erfahrung im Fahrradgeschäft lassen sie voller Hingabe in die Bikes ihrer kleinen Manufaktur einfließen. www.tannenwald-bikes.de
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Im Gradierbau Bad Dürkheim, von den Einheimischen auch liebevoll Saline genannt, rieselt auf der 330 Meter langen Anlage Salzwasser aus einer Heilquelle über Reisigbündel und sorgt damit für eine „Meeresbrise im Kurpark“. Eine Runde auf dem Wandelgang der Saline ist gerade im Hochsommer ein erfrischender Genuss.
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In den WellVinEss-Hotels läßt sich das Weinland Pfalz genussvoll und mit allen Sinnen erleben, denn der Pfälzer Wein hat hier einen besonderen Stellenwert. Ob Weinbäder, Massagen mit Traubenkernöl oder raffinierte Menüs mit begleitenden Weinproben, die Verbindung von Entspannung und Weingenuss steht im Mittelpunkt.
Weinselig
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Salz ist Leben
Das Centrum Obermühle in Haßloch bietet Vorträge und Seminare zu den Themen Bewusstseinsbildung, Achtsamkeit und Persönlichkeitsentwicklung an. Auch in Bad Bergzabern gibt es Achtsamkeitskurse, in denen Dr. Dr. Norbert Klinkenberg den Teilnehmern Anregungen für positive Verhaltensänderungen gibt.
Achtsamkeitskurse
www.wellviness.de
Seit mehr als einem halben Jahrhundert darf sich Bad Bergzabern „Kneipp-Heilbad“ nennen, die Erfahrungen mit dem ganzheitlichen Naturheilverfahren des Sebastian Kneipp reichen gar bis ins 19. Jahrhundert zurück. Die fünf Kneipp’schen Säulen der Gesundheit sind heute aktueller denn je, weil ihre positive Wirkung auf das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele nachgewiesen ist. Im Fokus steht dabei die heilende und wohltuende Kraft des Wassers. Auch in Bad Dürkheim gibt es einen Kneippverein – außerdem zahlreiche weitere Kneippanlagen an der Deutschen Weinstraße.
Nix für Warmduscher! Walddusche
In Gleisweiler findet sich die einzige historische Walddusche Deutschlands. 1848 von einem örtlichen Arzt erbaut und in den 90er Jahren instand gesetzt, führt die Anlage acht bis zwölf Grad kaltes Wasser. An heißen Sommertagen herrscht reger Betrieb von mutigen Waldduschern. www.walddusche.com
Themen-Hotels
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Gesund & Bewusst
Erneuerung leben Fastenwandern
Das Fastenlandhaus Herrenberg, das einzige Haus in Rheinland-Pfalz, das sich ausschließlich der Zielgruppe „eigenveranwortliche Gesundheitsvor- und fürsorge“ widmet, bietet Fastenwanderungen und Basenfasten an.
www.fastenlandhaus-herrenberg.de
Innen und Außen
Mit ihrer 5.000-jährigen Geschichte zählt die Aloe Vera zu den bedeutendsten Pflanzen der Menschheit. Ihr Blattgel mit über 300 bioaktiven Wirkstoffen macht sie so besonders wertvoll. Im Deutschen Aloe Vera Zentrum im Kakteenland Steinfeld werden seit 35 Jahren nun schon in zweiter Generation auf über 7.000 Quadratmetern tropische Gewächse gezogen und den Besuchern zum Kauf angeboten. Neben hauseigenen Aloe Vera Pflanzen beinhaltet das Sortiment auch gehaltvolle Aloe Vera-Trinksäfte und eine große Auswahl an wohltuenden Aloe VeraPflegeprodukten.
Wild Kräuterseminare
Die Inhaber der Kräuterschule Wildwiese blicken auf eine fast 30 jährige Naturerfahrung zurück und teilen ihr Wissen gerne mit allen Interessierten. Auch aus diesem Grund haben sie ihren Lebensmittelpunkt aus dem südlichen Ruhrgebiet ins deutschfranzösische Biosphärenreservat Pfälzerwald / Nordvogesen verlegt. In ihren Seminaren geht es um Themen wie Aromatherapie, Wildkräuter und Heilpflanzen. www.wildwiese.com
Aloe Vera
www.deutsches-aloe-vera-zentrum.de
Deidesheim ist die erste cittaslow in der Pfalz, eine internationale Vereinigung von rund 200 lebens- und liebenswerten Städten weltweit. In einer cittaslow wird das Bewusstsein für Zeit, Genuss und Lebensfreude gestärkt, dieses teilen die Deidesheimer gerne mit ihren Gästen. www.deidesheim.de
Flüssiger Geist
Blaues Band
Heilessig
Kurpark
Im Weinessiggut Doktorenhof in Venningen kann man eintauchen in Essigdämpfe und in das Mysterium saurer Kunst – bei einer Führung durch die Essigstube, in der Essige in hundertjährigen Fässern reifen und wohltuende Dämpfe an die Atemluft abgeben. In der Kräuterkammer kann man sich von den Düften verführen lassen und bei der Degustation verschiedene Edelessige probieren.
Seit April 2013 fließt die Isenach auf 1,5 km durch den großzügigen Bad Dürkheimer Kurpark. Sie startet an einem aus Sandstein gemauerten Quelltopf, passiert u. a. elf Brücken und Trittsteine, ein Kaskadenbecken, sowie ein Wasserrad und einen Wasserspielplatz.
www.doktorenhof.de
www.bad-duerkheim.com
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Praktisches & Service Ihre Gast deutsche weinstrasse -pfalz.de
An der Deutschen Weinstraße kommt jeder ganz nach seinen individuellen Wünschen bestens unter. Sei es die behagliche Pension oder Ferienwohnung, eine Übernachtung beim Winzer oder im Landhotel - die Auswahlmöglichkeiten sind vielfältig. Südliche Weinstrasse e. V. An der Kreuzmühle 2 76829 Landau i. d. Pfalz Tel. 06341/940-407 www.suedlicheweinstrasse.de
Deutsche Weinstraße e. V. – Mittelhaardt – Martin-Luther-Straße 69 67433 Neustadt an der Weinstraße Tel. 06321/9123 33 www.deutsche-weinstrasse.de
Entlang der Deutschen
Mit telhaar
Gerne übersenden wir Ihnen das aktuelle Gast geberverzeichnis.
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2017 2018
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Touren-App Rheinland Pfalz Die Perlen der Pfalz entdecken! Die kostenlose Touren-App hilft bei der Suche nach Wander- und Radwegen an der Deutschen Weinstraße und erleichtert die Planung individueller Touren. Erhältlich im iTunes App store und über Google Play.
Barrierefrei Reisen Die Deutsche Weinstraße ist eine gastfreundliche Region - hier ist jeder herzlich willkommen! Bei uns gibt es ein großes barrierefreies Angebot: Von gemütlichen Unterkünften über urige Weinstuben bis hin zu attraktiven Ausflugszielen. Auf unseren Homepages finden Sie jede Menge Detailinformationen. Dort haben wir zum Beispiel alle geprüften Unterkünfte, Restaurants, Ausflugsziele und Feste zusammengestellt. Somit kann jeder Gast seine individuelle Reise planen.
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Die schönen Seiten der Deutschen Weinstraße mit allen aktuellen Angeboten finden Sie auch im Internet. Bestellen Sie hier direkt Infomaterial oder buchen gleich Ihren Urlaub: www.deutscheweinstrasse-pfalz.de
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www.deutscheweinstrasse-pfalz.de
PRAKTISCHES & SERVICE
Reisetipps Per PKW: Flexible Anreise per PKW über A 65 und A6 Per Flug: Flughafen Baden-Airpark (Karlsruhe) und Mannheim
Cabrio-Doppeldecker-Bus Deutsche Weinstraße: Ganz besondere Aus- und Einblicke erlebt man von Mai bis Ende Oktober mit drei verschiedenen Cabrio-Doppeldecker-Buslinien: Bad Dürkheim Tour (Linie 497), Burgunder Tour (Linie 498), Riesling Tour (Linie 499). Im Cabrio-Bus gelten die normalen VRN-Fahrscheine.
Weingut von Winning, Deidesheim www.von-winning.de ≥ Weinbank wineBank Pfalz, Wachenheim www.winebank.de/pfalz ≥ Vinotheken Vinothek Par Terre, Landau www.par-terre.de
Per Bahn & Bus: ICE- und IC-Bahnhöfe gibt es in Mannheim, Ludwigshafen, Kaiserslautern und Karlsruhe. Von dort aus fahren die Bahnen stündlich oder in noch kürzeren Takten. Fahrplaninfos und Tickets erhalten Sie unter www.bahn.de
Wein
Weinkammer Maikammer, Maikammer www.weinkammer-maikammer.de Kleine Herberge, Neustadt an der Weinstraße www.weinstube-herberge.de Weindom Bad Dürkheim, Bad Dürkheim www.weindom.de ≥ Weinmessen und Events
Vor Ort bequem per Bahn & Bus: Ideal für Ihre Unternehmungen in der Urlaubsregion der Deutschen Weinstraße ist die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Busse und Bahnen im Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) oder dem Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) fahren mindestens im Stundentakt, die S-Bahn auf der Strecke Mannheim – Neustadt – Kaiserslautern sogar im 30-Minuten-Takt an die Deutsche Weinstraße. Fahrplan-, Ticketinformationen und Tickets: VRN Fahrplanauskünfte rund um die Uhr (kostenlos): Tel. 0621/1077 077 www.vrn.de KVV Fahrplanauskünfte Mo-Fr: 7-19 Uhr, So: 7-13 Uhr: Tel. 0721/6107 5885 www.kvv.de Kostenlose VRNApp für alle Smartphones Ticketverkauf: Online, an den Fahrkartenautomaten (Bhf.) oder beim Fahrpersonal im Bus. Gruppentickets und Zeitkarten: Nutzen Sie zum Beispiel die Tages-Karte des VRN für eine bis fünf Personen. Es gibt sie in drei Preisstufen je nach Fahrtstrecke, schon ab 6,50 Euro. Sie gilt für beliebig viele Fahrten an einem Kalendertag in allen Bussen, Straßenbahnen und Zügen des Nahverkehrs. Oder die 3-Tages-Karte, wenn Sie länger an der Deutschen Weinstraße bleiben. Fahrradmitnahme im KVV und VRN: Montags bis freitags ab 9 Uhr und an Wochenenden und Feiertagen können Fahrräder kostenlos mitgenommen werden, wenn ausreichend Platz vorhanden ist. Kinderwagen und Rollstühle haben Vorrang.
Terra Palatina: Broschüre zum Thema „Terroir” und den „Grund-Lagen” des Pfälzer Weins www.pfalz.de
Die Pfalz feiert: Übersicht aller Weinfeste, Weinmessen sowie traditionellen Kerwen in der Pfalz im Handtaschenformat www.pfalz.de
≥ Digitales Weinfeste-App Pfalz – immer App to date: mit dieser Browser-App kann man kein Weinfest mehr verpassen www.pfalz.de/app ≥ Winzer Weingut Dr. Bürklin-Wolf, Wachenheim www.buerklin-wolf.de Weingut Odinstal, Wachenheim www.odinstal.de
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Mitte Januar: Riesling-Rendezvous, Mannheim Ende Februar/Anfang März: GROSSE WEINE, Barrique Forum Pfalz, Bad Dürkheim Erstes Wochenende im März: Mußbacher Spitzen, NW-Mußbach Mitte/Ende März: Edesheim Weinexchange Ende März/Anfang April: Bockenheimer Weintage Anfang April: Fass uff de Gass, NW-Duttweiler Mitte April: Wein am Dom, Speyer Ende April: WeinTestival, Rhodt u. Rietburg Ende April: Burgunderfrühling, SchweigenRechtenbach Ende April/Anfang Mai: LagenKOSTbar, Forst Ende Mai: Hainfelder Weinrunde Anfang Mai: Hochstadt, Weinmosaik Anfang/Mitte Mai: Niederkirchener Vinotour Pfingsten: CuliVino, NW-Hambach Ende Mai/Anfang Juni: Hainfelder Weinrunde Anfang Juni: Duttweiler Weinblüten Anfang/Mitte Juni: Weintage der Südlichen Weinstraße Mitte Juli: Nacht der Weine, Herxheim bei Landau VDP. Die Prädikatsweingüter: 26 Individualisten und 8 Spitzentalente, vereint im täglichen Streben nach höchster Qualität und Güte, bilden den über 100 Jahre alten VDP-Regionalverein der Pfalz. Bei zahlreichen Veranstaltungen können sich Gäste von dieser Qualität überzeugen, z.B.: 16.07.2017: VDP.Landpartie: Sie bietet einen Ausflug in die berühmtesten Weinlagen entlang der Weinstraße. Mit selbst mitgebrachten Picknickkörben geht es raus in die Weinberge an aussichtsreiche Orte oder an kleine ver träumte Ecken. Gevespert wird leger im Grünen, für entsprechende Sitzmöglichkeiten
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und die hervorragenden Weine sorgen die VDP-Weingüter. 02.12.2017: VDP. Lange Nacht der offenen Weinkeller: Steigen Sie hinab in die Weinkeller der VDP.Weingüter an der Mittelhaardt, die zum Verkosten, Genießen und Tanzen dorthin einladen, wo deren Weine ihren Ursprung haben. (Ende November/Anfang Dezember 2018 an der SÜW). www.vdp-pfalz.de
wählbar, Preis pro Person im Doppelzimmer: ab 139 Euro in der Pension / 179 Euro im Hotel www.suedlicheweinstrasse.de
Genuss
Wanderung um Obst, Spargel und Wein, Erpolzheim Pfingsten: Birkweiler Weinfrühling Juni: Weinbergswanderung Höllenpfad, Grünstadt-Sausenheim September: Kulinarische Wanderung um die Quetsch, Weisenheim/Sand; Kulinarische Weinbergswanderung Siebeldingen; Kulinarische Weinwanderung Freinsheim www.deutscheweinstrasse-pfalz.de
≥ Winzerwettbewerbe
≥ Pfälzer Wurstkultur
≥ Wochenmärkte
Generation Pfalz: Zu den jüngsten Initiativen des Pfalzwein e. V. zählt die „Generation Pfalz” - 20 junge Winzerinnen und Winzer unter 40 Jahren aus der gesamten Pfalz, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, ein Jahr lang deutschlandweit die Lust auf den Pfälzer Wein und die Pfalz zu wecken. Auch diese Jungwinzer mussten ihr Können vor einer Fachjury unter Beweis stellen www.generation-pfalz.de
Landmetzgerei Walter Adam jun., Herxheim www.landmetzgerei-adam.de
Grünstadt: Samstag, 7–13 Uhr Bad Dürkheim: Mittwoch und Samstag, 6.30–13 Uhr (April bis Oktober: jeweils am 1. Samstag Marktfrühstück mit Livemusik) Haßloch: Samstag, 7–12 Uhr Neustadt: Dienstag und Samstag, 7–14 Uhr (April bis Oktober: auch Donnerstag) Edenkoben: Mittwoch, 8–13 Uhr Landau: Dienstag und Samstag, 7–14 Uhr Annweiler: Freitag 8–12 Uhr Bad Bergzabern: Dienstag und Freitag 8–13 Uhr
Die junge Südpfalz. Da wächst was nach: Ein Qualitätswettbewerb für junge Winzertalente an der Südlichen Weinstraße. Die 20 besten Jungwinzer der SÜW kann man jedes Jahr auch in der Pfalz live erleben: Ende Januar bei der Party „Die junge Südpfalz isst gut” und Ende August bei „Die Burg rockt” auf der Burg Landeck. www.diejungesuedpfalz.de
Metzgerei Pelgen, Neustadt an der Weinstraße www.metzgerei-pelgen.de Metzgerei Süss, Weisenheim am Sand www.metzgerei-suess.net Metzgerei Kieffer, Bad Bergzabern www.metzgerei-kieffer.de Metzgerei Joachim, LD-Wollmesheim www.metzgerei-joachim.de SoLaWi Akazienhof Neustadt e. V. www.solawi.info
Ein besonderes Highlight sind die DeutschFranzösischen Bauernmärkte, hier präsentieren Erzeuger aus dem Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen ihre umwelt schonend produzierten Waren.
Kleinsägmühlerhof, Altleiningen www.lebenshilfe-biohof.de www.lebenshilfe-duew.de Slow Food Convivium Pfalz www.slowfoodpfalz.wordpress.com ≥ Kulinarische Wanderungen
≥ Angebote 3-Tage-Arrangement: Weinfeines Wochenende: Die kleine Flucht aus dem Alltag: Das ist genau das richtige Arrangement dafür. Sie übernachten angenehm und gemütlich in Hotel oder Pension, je nach Ihren Wünschen. Für ein gutes Frühstück ist gesorgt. Erfahren Sie bei einer Probe vor Ort beim Winzer mehr über die Weine der Südlichen Weinstraße und genießen Sie traumhaft schöne Erlebnisse in der Region. Leistungen: 2 Übernachtungen mit Frühstück, 6er Weinprobe, 1 Eintritt Schloss Villa Ludwigshöhe, Umfassende Informationen, Termin: frei
Heckrinder in St. Martin: Ein günstiger Ausgangspunkt für den Auerochsenweg ist der Wanderparkplatz St. Martiner Tal, zu erreichen über die Totenkopfstraße. Mehrmals im Jahr bietet Peter Hiery, Hauptinitiator des Projekts, geführte Wanderungen rund um das eingezäunte Gehege an. Diese kann für kleinere Gruppen über das Büro für Tourismus St. Martin gebucht werden. Tel. 06323/5300 Die Grillhütte St. Martin (Tel. 06323/7748) bietet Gerichte vom Heckrind an, oder man kann das naturnahe Fleisch auch bei Bernd Völlinger in Venningen (Tel. 0171/5045410) käuflich erwerben. Januar: Rotweinwanderung Freinsheim; Erlebnis in Rot, Landau-Nußdorf März: Weinbergnacht Bad Dürkheim April: WeinWanderWochenende Pfalz; Weinwanderung Weisenheim/Berg Mai: WEINperPEDES Bockenheim; Weyherer Weinpanorama; Kulinarische Wanderung ins Himmelreich, Herxheim/Berg; Erlebnis in Weiß, Landau-Nußdorf; Kulinarische
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Die übersichtliche Broschüre mit allen Bauernmärkten gibt es unter www.pfalz.de ≥ Gartenmärkte April: Pflanzen- und Gartenmarkt Edenkoben www.edenkoben.de Mai: Kräutermarkt Wachenheim www.wachenheim-erleben.de Juni: Herxheimer Erdbeermarkt, Petite Fleur, Bad Bergzabern www.petite-fleur-bza.de August: Pfälzer Gartenmarkt Maikammer www.maikammer-erlebnisland.de ≥ Sternegastronomie Saumagen oder Chateaubriand? Kein Gegen satz, sondern Sternegastronomie an der
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Deutschen Weinstraße www.deutscheweinstrasse-pfalz.de/sternegastronomie ≥ Gastronomiewettbewerb
So schmeckt die Südpfalz: Der Wettbewerb richtet den Fokus auf Regionalität und Saisonalität und soll die Verbindung zwischen Südpfälzer Erzeugern, Gastronomen und Gästen stärken. Dabei steht jeweils ein regionales Produkt im Mittelpunkt: 2015 war es die Tomate und 2016 der Apfel. Beim nächsten Wettbewerb im Januar/Februar 2018 heißt das Thema „Kraut und Rüben”. www.soschmecktdiesuedpfalz.de
bähnel von Neustadt/Wstr. in den Pfälzerwald. www.vrn.de
Die Pfalz zu Pferd www.diepfalzzupferd.de
Wandermenü Pfalz: Alle zertifizierten Wanderwege auf einem Blick www.wandermenue-pfalz.de
Trekkingplätze im Pfälzerwald www.trekking-pfalz.de
Wandern und Radeln ohne Gepäck: zahlreiche Arrangements beispielsweise entlang des Pfälzer Weinsteigs oder des Radwegs Deutsche Weinstraße. Komplett organisierte Angebote inkl. Gepäcktransfer und vielen weiteren Leistungen www.suedlicheweinstrasse.de Gepäckservice Pfalz, Deidesheim: Gepäckservice und Fahrradverleih www.gepaeckservice-pfalz.de Genussradeln Pfalz: Geführte Touren entlang der Deutschen Weinstraße www.genussradeln-pfalz.de Fahrradverleih bellorange, Mietstationen entlang der Deutschen Weinstraße www.bellorange.com
Aktiv & Gesund ≥ Digitales Touren-App Rheinland-Pfalz: kostenlose Touren-App hilft bei der Suchen nach Wander- und Radwanderwegen an der Deutschen Weinstraße und erleichtert die Planung indi vidueller Touren. Erhältlich im iTunes Appstore und über Google Play. Tourenplaner auch online unter www.deutscheweinstrasse-pfalz.de
Golfclub Pfalz, Neustadt an der Weinstraße www.gc-pfalz.de
Radkarte Pfalz: Neben 30 Themenrouten der Pfalz beinhaltet die Karte auch E-Bike- und Fahrradverleiher der Region sowie das flächendeckende Netz an E-Bike Ladestationen in der Pfalz. www.pfalz.de
CitySeg, Segway-Touren www.city-seg.de
Trifelsblickhütte, Gleisweiler www.wp.pwv-gleisweiler.de
Wanderbusse und Ausflugszüge: Von Mai bis Oktober verkehren zusätzliche Wanderbusse, zum Beispiel der Kalmit-Express (Linie 503) oder der Leiningerlandbus (Linie 454), sowie Ausflugszüge, zum Beispiel das Kuckucks
Südpfalz-Safari, Landau, Segway-Touren www.suedpfalz-safari.de Proseggo Grünstadt, Segway-Touren www.proseggo.de
Traditionelles Bogenschießen Pfalz, Landau www.traditionelles-bogenschiessen-pfalz.de Südpfalz-Draisinenbahn www.suedpfalz-draisine.de
Ringelsberghütte, Frankweiler www.pwv-frankweiler.de
≥ Wandern & Fahrrad
Golfgarten Deutsche Weinstraße, Dackenheim www.golf-absolute.de/dackenheim
Mountainbikepark Pfälzerwald: www.mountainbikepark-pfaelzerwald.de Anreise: die Strecken ab Albersweiler, Annweiler, Bad Bergzabern, Lambrecht und Schweigen-Rechtenbach (über BH Wissembourg) sind alle mit der Bahn erreichbar. Infos und Fahrplanauskunft: www.vrn.de
≥ Hütten
Pfälzerwald-Hütten: mehr als 100, vorrangig am Wochenende bewirtschaftete Hütten im Pfälzerwald, z. T. mit Übernachtungsmöglichkeiten www.pwv.de www.naturfreunde-rlp.de
Golfanlage Landgut Dreihof, Essingen bei Landau www.golf-absolute.de/landau-essingen
≥ extrem & relaxt Ziplinepark Elmstein www.ziplinepark-elmstein.de Kletterhalle Fitz Rocks, Landau www.fitzrocks.de Klettergarten im Steinbruch NeustadtGimmeldingen www.pfaelzer-kletterer.de, www.neustadt.eu
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Die Pfalz von oben: ob bei einem Gastflug mit dem Gleitschirm, einem Fallschirmsprung oder einem Rundflug – alles kein Problem Duddefliecher www.duddefliecher.de Fallschirmsportclub Neustadt an der Weinstraße e.V. www.fsc-nw.de Aero Club Landau Pfalz e.V. www.aec-landau.de Segelsportflugverein Haßloch www.sfsv-hassloch.de/wordpress Tandem Pfalz (Walter Schwab) www.tandem-pfalz.de Luftfahrtverein Grünstadt e. V. www.luftfahrtverein-gruenstadt.de Ballonfahrten Hilzendegen www.ballonpiloten.de
PRAKTISCHES & SERVICE
≥ Nützliches Verleih GPS-Geräte: Büro für Tourismus Stadt Landau und Büro für Tourismus landauland www.landau-tourismus.de www.landauland.de ≥ Veranstaltungen Kalmit-Klapprad-Cup: Ein jährlich auf Klapp rädern ausgetragenes Radrennen von Maikammer auf den Gipfel der Großen Kalmit, Anfang September www.kalmit-klapprad-cup.de Schlaflos im Sattel: kultiges MountainbikeNachtrennen im Pfälzerwald, Anfang August MTB-Marathon: am zweiten Augustwochenende findet traditionell der SIGMA SPORT Bike Marathon über drei verschiedene Distanzen in Neustadt an der Weinstraße statt www.neustadt.eu 11. Weinstraßen Marathon: Einer der landschaftlich schönsten Läufe Deutschlands inkl. Halbmarathon Am 15.04.2018 fällt am Haus der Deutschen Weinstraße wieder der Startschuss für Marathon Deutsche Weinstraße www.marathon-deutsche-weinstrasse.de
Walddusche Gleisweiler www.walddusche.com Gradierbau und Kurzentrum, Bad Dürkheim mit Kurpark, Kurbad www.bad-duerkheim.com www.kurzentrum-bad-dürkheim.de Südpfalz Therme, Bad Bergzabern www.suedpfalz-therme.de WellVinEss, Weinhotels in der Pfalz www.wellviness.de Centrum Obermühle, Haßloch, Achtsamkeitsseminare www.centrum-obermuehle.de
≥ Theater/Kulturbühne Boulevard-Theater Deidesheim www.boulevard-deidesheim.de Theader Freinsheim, das kleinste Theater Deutschlands www.theader.de Chawwerusch-Theater Herxheim www.chawwerusch.de
Dr. Dr. Klinkenberg Achtsamkeitskurse, Bad Bergzabern, Achtsamkeitsseminare www.bad-bergzaberner-land.de Deidesheim, erste cittaslow in Rheinland-Pfalz www.deidesheim.de www.citta-slow.de Kräuterschule Wildwiese www.wildwiese.com Fastenlandhaus Herrenberg, Landau-Nußdorf www.fastenlandhaus-herrenberg.de Deutsches Aloe Vera Zentrum, Steinfeld www.deutsches-aloe-vera-zentrum.de
Kultur Hohenberg Trail Birkweiler: Ende August zur Weinkerwe in Birkweiler kommen beim Hohenberg Trail alle Trailrunner auf ihre Kosten www.sv-birkweiler.de
Kulturbühne im Brennofen, Ilbesheim www.mein-brennofen.de/de/kulturbuehne Schlossfestspiele Edesheim: Kulturprogramm in den Sommermonaten auf der Seebühne beim Hotel Schloss Edesheim www.schlossfestspiele-edesheim.de Laientheater ganzjährig in vielen Gemeinden entlang der Deutschen Weinstraße www.deutscheweinstrasse-pfalz.de Kleinkunst und Kabarett in Neustadt an der Weinstraße, z. B. im Herrenhof www.neustadt.eu ≥ Musik
SAXOPRINT Pfalztrail im Leiningerland: Auf drei verschiedenen Strecken geht es am 3. Wochenende im September über Waldwege durch den Pfälzerwald www.pfalztrail.de
Palatia Jazz: Jazzkonzerte in historischen Stätten www.palatiajazz.de Limburg Sommer: Open Air Festival der Stadt Bad Dürkheim mit Schauspiel, Konzerten und Operngalas www.bad-duerkheim.com/limburg-sommer.html
≥ Wasser & Wellness Kneippanlagen mit Wassertretbecken: Stadtpark Grünstadt; Bockenheim, am Haus der Deutschen Weinstraße; Carlsberg-Hertlingshausen, am Naturfreundehaus Rahnenhof; Battenberg; Kurpark Bad Dürkheim; LandauNußdorf, am Nußdorfer Weinerlebnispfad; Kurpark Annweiler, Leinsweiler, Kurpark Bad Bergzabern www.deutscheweinstrasse-pfalz.de
Deutsche Weinstraße zu bieten hat www.deutsche-weinstrasse.de www.suedlicheweinstrasse.de www.naturfuehrer-pfalz.de www.kultur-und-weinbotschafter.de
Broschüre Freizeittipps für die Pfalz: mit Burgen, Schlössern, Kirchen, Museen und vielem mehr www.pfalz.de Gästeführer, Naturführer Pfalz und Kultur- und Weinbotschafter: zahlreiche gut ausgebildete Gästeführer zeigen, was die
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Wachenheimer Serenaden: Übers ganze Jahr hinweg an verschiedenen Schauplätzen in Wachenheim www.wachenheimer-serenade.de HAMBACHER MusikFEST: Kammermusik-Festival in der Fronleichnamswoche www.hambachermusikfest.de
PRAKTISCHES & SERVICE
Burgsommer Neuleiningen: Weniger klassisch wird auf der Burg Neuleiningen gefeiert www.zellkultur-zellertal.de/burgsommerneuleiningen Villa Musica: Ein Garant für hochwertige Musikveranstaltungen mit Spielorten auf Burg Trifels, Schloss Villa Ludwigshöhe und dem Herrenhaus Edenkoben www.villamusica.de ≥ Adventszeit/Weihnachtsmärkte Thomas-Nast-Nikolausmarkt in Landau von Donnerstag vor dem 1. Advent bis 4. Advent Rhodter Advent in Rhodt unter Rietburg am zweiten und dritten Adventswochenende Weinwinter in Birkweiler am zweiten Adventswochenende Mittelalterlicher Weihnachtsmarkt auf Burg Landeck bei Klingenmünster am dritten Adventswochenende Weihnachtsmarkt der Kunigunde in Neustadt an der Weinstraße an allen vier Advents wochenenden
Impressum
Herausgeber Südliche Weinstrasse e. V. An der Kreuzmühle 2 76829 Landau i. d. Pfalz Tel. 06341/940-407 Fax 06341/940-502 info@suedlicheweinstrasse.de Deutsche Weinstraße e. V. – Mittelhaardt – Martin-Luther-Straße 69 67433 Neustadt an der Weinstraße Tel. 06321/9123 33 Fax 06321/9123 30 info@deutsche-weinstrasse.de Designkonzeption und Umsetzung magma, Karlsruhe Text und Gastautoren: Sigrid Frank-Esslinger Michael Dostal Hendrik Haase alias wurstsack Michael Landgraf Matthias F. Mangold Konstantin Meier Druck und Verarbeitung pva, Landau
Deidesheimer Advent in Deidesheim an allen vier Adventswochenenden Weihnachtsmarkt in Neuleiningen am ersten und zweiten Adventswochenende Weihnachtsmarkt der 1000 Lichter in Haßloch an allen vier Adventswochenenden Dürkheimer Advent in Bad Dürkheim an allen vier Adventswochenenden www.deutscheweinstrasse-pfalz.de/ weihnachten
Redaktionsschluss Oktober 2016 Alle Angaben und Anzeigen in unserem Urlaubsmagazin wurden sorgsam zusammengestellt und erfasst. Wir können Fehler jedoch nicht vollständig ausschließen. Daher bitten wir um Verständnis, dass die Angaben ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie erfolgen und keinerlei Verantwortung bzw. Haftung für falsche Angaben vom Herausgeber übernommen werden kann. Bildnachweis Unser Titelbild zeigt den Blogger Hendrik Haase alias wurstsack im Weinkeller des Weinguts Bürklin-Wolf in Wachenheim, aufgenommen von Kerstin Getto. Fotos Christian Ernst Daniel Fuchs Lena Geib Kerstin Getto Rolf Goosmann Kurt Groß (gliglag.de) Hendrik Haase Melanie Hubach Steffen Hummels JackSenn Photographer Dominik Ketz
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Benedikt Kranz Sabine Kress Michael Landgraf Prof. Winfried Lang Gerhard Laubersheimer Rolf Schädler Karlheinz Schmeckenbecher Anne-Sophie Stolz Martin Wagenhan Marcus Zumbansen Illustrationen Matthias Kantereit Samara Reuteler Bildarchive Bildarchiv Südliche Weinstrasse e. V. Bildarchiv Deutsche Weinstraße e. V. Bildarchive der Büros für Tourismus entlang der Deutschen Weinstraße Wir bedanken uns bei Chawwerusch-Theater Deutsches Aloe Vera Zentrum Dietmar Hopp Stiftung Doktorenhof Fastenlandhaus Herrenberg GDKE Rheinland-Pfalz Goldschmiede Schleuning Holiday Park Kakteenland Steinfeld KNAUS Campingpark Kräuterschule Wildwiese KV Bad Dürkheim Lebenshilfe e. V. Manfred Vetter-Stiftung für Kunst und Kultur my-barrique.de Pfalzwerke Metzgerei Pelgen Schloss Edesheim Schmuckgalerie am Eisentor Sparkasse Südliche Weinstraße Stiftung Hambacher Schloss Südpfalz Therme Südpfalz-Draisine Südpfalz-Safari Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH Weingut Stentz, LD-Mörzheim Wild- und Wanderpark Silz wineBank Pfalz
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