April/Mai 2012 Mitgliedermagazin des Schweizerisch-Liechtensteinischen Gebäudetechnikverbandes
suissetecmagazin Nachhaltigkeit bei Tschantré AG, Basel
Mitarbeitende profitieren
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Neue Serie:
Persona – Persönlich Erich Hefermehl über «Meine Organisation» Seite 21
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Am Ende des Tunnels.
Yves Roduit verliert durch einen Grossbrand seinen Betrieb. Dank Spenglerkollegen gelingt der Neustart.
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Kurz notiert
Viele positive Reaktionen
«suissetec magazin» erfolgreich gestartet! Stimmen zur ersten Ausgabe
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Die Berichte über die weiblichen Fachkräfte freuen mich sehr. Beim T itelbild hätte ich vielleicht eher ein stimmiges Sonnenbild gewählt.
Ein echter Hingucker, respektive EyeCatcher! Herzliche Gratulation zum neuen ‹suissetec magazin› – super. Rolf Wehrli, Geschäftsführer suissetec nordwestschweiz, Liestal BL
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Elsbeth Leu, Alexander Leu AG, Moosseedorf BE
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Das ‹suissetec magazin› ist äusserst leseappetitlich. Als VernetzungsmodulCoach interessierte mich vor allem der Artikel ‹Vernetzt im Team›: treffend abgefasst! Auch die neuen Räume des suissetec Bildungszentrums Lostorf sind perfekt fotografiert.
Ein gelungenes Werk. Modern, spritzig und informativ. Macht weiter so.
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Viktor Scharegg, Brunner Haustechnik AG, Domat/Ems GR
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Hugo Frey, Unterägeri ZG
Applaus für die neue Verbands publikation! Hans-Peter Kaufmann, Benjamin Mühlemann, Natalie Aeschbacher und Marisa De Genua (von links) taufen das «suissetec magazin» anlässlich einer kleinen Feier an der Swissbau.
Herausgeber: Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband (suissetec) Redaktion: Benjamin Mühlemann (muhb), Marcel Baud (baud), Natalie Aeschbacher (aesn) Kontakt: suissetec, Auf der Mauer 11, Postfach, 8021 Zürich Telefon +41 43 244 73 00, Fax +41 43 244 73 79 info@suissetec.ch, www.suissetec.ch Konzept/Realisation: Linkgroup, Zürich, www.linkgroup.ch Art Direction: Beat Kühler Druck: Printgraphic AG, Bern, www.printgraphic.ch Druckauflage: Deutsch: 3200 Ex., Französisch: 850 Ex. Schreibweise: Der Lesbarkeit zuliebe wird stellenweise auf die Nennung beider Geschlechter verzichtet. Es sind stets beide Geschlechter damit gemeint. Drucktechnische Wiedergabe oder Vervielfältigung von Text- und Bilddokumenten (auch auszugsweise) nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers. Titelbild: Béatrice Devènes
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Gewinner unseres Wettbewerbs
Alex Müller gewinnt Überraschungsrucksack Unter allen Rückmeldungen wurde mit Alex Müller der glückliche Gewinner des suissetec Überraschungsrucksacks ausgelost. Der 20-Jährige aus Bischofszell TG freut sich, dass im «suissetec magazin» auch junge Menschen vorgestellt werden. Er liest gerne darüber, wie Jugendliche ins Berufsleben einsteigen und was sie alles erreichen. Alex Müller hat zuerst Dachdecker gelernt. Seit Sommer 2011 absolviert er bei A. Kuster AG, Bürglen TG, die Zusatzlehre zum Spengler. + Ihre Meinung interessiert uns Selbstverständlich freuen wir uns weiterhin über Ihre Meinung! Schreiben Sie uns an die E-Mail-Adresse: magazin@suissetec.ch
Editorial
Inhalt
Gelebte Solidarität
Ende Januar nahmen die neuen Führungs kräfte der Gebäude technik in Olten ihre eidgenössischen Fachausweise entgegen. Die besten Absolventen erhielten erstmals einen Preis.
Liebe Leserinnen und Leser Mit einer kleinen, aber feinen Feier haben wir das «suissetec magazin» diesen Januar lanciert. Die erste Ausgabe wurde im Rahmen der Swissbau in Basel sogar mit einem Schuss Sekt getauft. Wie es sich gehört. Das inhaltliche Konzept kommt an, das frische und moderne Layout ebenfalls: Dies zeigen jedenfalls die vielen Reaktionen auf die neue Mitgliederzeitschrift, welche durchs Band positiv ausfielen. Rückmeldungen zur Machart und zu einzelnen Beiträgen sind bei Zeit schriften im Normalfall selten, aber unbedingt erwünscht! Nur dank einem regelmässigen Austausch mit Leserinnen und Lesern kann das Produkt weiterentwickelt werden. Bemerkungen, Hinweise und kritische Kommentare verleihen unserem Redaktions-, Layout- und Druckerei-Team zusätzliche Motivation. Auch Themen-Anstösse nehmen wir jederzeit sehr gerne entgegen. Das «suissetec magazin» soll lebendig sein und alle Facetten aus dem Verbandsleben aus den verschiedensten Blickwinkeln beleuchten. Dass ein Verband mehr ist als ein Zusammenschluss von ein paar gleichgesinnten Unternehmern zeigt die Titelgeschichte dieser Aus gabe. Als letzten Herbst das Firmengebäude des Unterwalliser Sektionspräsidenten Yves Roduit ein Raub der Flammen wurde, er lebte er rasche und unbürokratische Hilfe. Wie ihm seine Kollegen und Mitbewerber aus dem Verband in dieser schweren Zeit spontan zur Seite standen, ist enorm eindrücklich. Praktisch ohne Unterbruch konnte Roduit seine Geschäfte weiterführen. Ein Verband ist gelebte Solidarität. Ein Verband ist zudem ein Treffpunkt, um sich auszutauschen – sei es an einer Messe oder einer Fachtagung. In der aktuellen Ausgabe berichten wir über den Auftritt von suissetec an der Swissbau sowie über die erste Solarwärmetagung, welche im Januar in Luzern statt gefunden hat. Viel Vergnügen bei der Lektüre. Benjamin Mühlemann Leiter Kommunikation/Mitglied der Geschäftsleitung
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Solidarität unter Spenglern
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Yves Roduit macht nach Grossbrand weiter
Die Oase an der Swissbau
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Durchatmen in der suissetec-Lounge
Tagung Solarwärme Schweiz
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20 Prozent Wärmebedarf im Wohnbereich mit Sonnenenergie decken.
Gesichter der Nachhaltigkeit
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Tschantré AG installiert Photovoltaik. Mitarbeitende sammeln Altmetall und feiern mit dem Erlös eine Grillparty.
Infoscreen
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Wüst Haustechnik AG entwickelt Informationssystem für die Mitarbeiter disposition
Bildungsangebote
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Prüfungsausschreibung
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Berufsprüfung Energieberater Gebäude
suissetecmagazin April/Mai 2012
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Fokus
Grosse Solidarität unter Walliser Spenglern Am Morgen des 7. Novembers 2011 stand Yves Roduit vor dem Nichts. In der Nacht zuvor war der gewerbliche Gebäudekomplex, in dem auch sein Spenglerei- und Sanitärunternehmen untergebracht war, komplett niedergebrannt. Seine Mitarbeiter hielten zu ihm. Mitglieder der Sektion «suissetec Valais Romand» boten dem Spengler aus Martigny spontane und unkomplizierte Hilfe an. Nur so konnte er seinen Betrieb weiterführen. von Marcel Baud
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Versicherungsschutz regelmässig prüfen!
Yves Roduit hat einen Albtraum durchlebt. Der
Das dargestellte Beispiel zeigt, dass Feuerund Elementarschäden unter Umständen existenzgefährdend sein können. Aus diesem Grund müssen die Versicherungen mindes tens einmal jährlich daraufhin überprüft wer den, ob die Versicherungssumme noch aktuell ist. Bei teuren Neuanschaffungen oder grösseren Investitionen ist es daher zwin gend, die Versicherung zu orientieren. Zu prüfen ist weiter, ob das Betriebsunter bruchrisiko genügend abgedeckt ist und ob ein umfassendes Kostenpaket mitversichert ist (Aufräumungs- und Entsorgungskosten z. B. bei einem Brandfall!, Kosten für die Wiederherstellung von Buchhaltungs-, PCund Geschäftsdokumenten usw.). Weitere sinnvolle Deckungsbausteine sind: EDV-Versicherung, Baustellenabdeckung, Umgebungsschäden, allenfalls Glasbruch und Erdbeben.
Unterwalliser Spenglermeister und Sanitär installateur verlor beim Grossbrand über Nacht seine geschäftliche Existenz. Er hat Mühe, den Ort an der Rue du Levant zu besuchen, wo einst seine Firma stand. Zu sehr nimmt ihn der Anblick der Zerstörung immer noch mit. Die Werk statt mit Lager und Büro wurde vollständig ein Opfer der Flammen. «Zum Glück kamen keine Menschen zu Schaden», ist der Firmeninhaber froh. Doch der materielle Verlust ist immens: Maschinen, unter anderem eine Anbiegepresse, Werkzeuge und Arbeitsmaterialien gingen genauso verloren wie Dokumente und Computer mit sämtlichen geschäftsrelevanten Daten. Alles, was er noch hatte, waren die Arbeitsmittel, die seine Monteure in den Firmenfahrzeugen aufbewahrten, und die Fahrzeuge selbst.
«Im ersten Moment beschloss ich, aufzuhören», blickt Yves Roduit auf seine Gefühle am Morgen nach der Katastrophe zurück. Der Schock sass nicht nur beim 50-jährigen Unternehmer tief. «Für mich und meine Mitarbeiter war das ein riesiges Desaster, als wir vor den Brandruinen standen. Ich war einfach ratlos, wie es nun weitergehen sollte.» Er erinnert sich, wie schwer die Tage und Wochen nach dem Feuer waren. Auch für seine Leute, die ihren Arbeitsplatz verloren hatten. «Sie alle identifizieren sich voll mit unserer Firma. Sie sind heute noch daran, das Geschehene mental zu verarbeiten», so Roduit. Seine acht Spengler, Monteure und Lernenden sollten aber auch die Ersten sein, die ihm Mut zusprachen. Ohne Umschweife bekannten sich die Mitarbeiter zu ihrem Arbeit geber und versprachen alle nötige Unterstützung, um den Spengler- und Sanitärbetrieb so schnell wie möglich fortzuführen. «Sie alle tragen grossen Anteil daran, dass ich weitermache», so Yves Roduit.
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Weitere Informationen Bei Fragen gibt der suissetec-Broker Walter Schuster gerne Auskunft: walter.schuster@arisco.ch Telefon 044 487 14 02
Mitarbeiter Thomas’ Betrieb inklusive Maschinen, Pressen und allem, was sie sonst be nötigen, ab sofort mitbenutzen – und zwar so lange, bis Yves Roduits betriebliche Infrastruktur wiederhergestellt sein wird. Noch heute ist Roduit gerührt und dankbar, wie solidarisch sich Bernard Thomas ihm gegenüber zeigte. Wohlverstanden sind die beiden Firmenpatrons im «normalen Geschäftsleben» Mitbewerber, operieren mit ihren Spenglereien sogar in derselben Region. Umso mehr spricht es für den Charakter des Unternehmers und suissetec-Mitglieds Thomas, wie er in der Not situation seinem Branchenkollegen half. Wenn es «ums Lebendige» geht, scheint im Unter wallis die Verbundenheit unter Gebäudetechnikern über allem zu stehen. Yves Roduit sagt unumwunden, dass er ohne die grosse Hilfs bereitschaft, die er in seiner Krisensituation erhielt, mit Sicherheit das Handtuch geworfen hätte. Dank seinen Mitarbeitern und Bernard Thomas gelang es ihm, seine Aufträge fristge-
Schlüssel zur Werkstatt – Spengler hilft Spengler Was nun folgte, mag so gar nicht zum heutigen, von Terminstress, Preiskampf und Konkurrenzdruck geprägten Gewerbeleben passen. Denn schon am Tag nach dem Brand erhielt Yves Roduit Anrufe von Vertretern von Mitgliedsunter nehmen der Unterwalliser suissetec-Sektion. Sie sicherten ihm jede Unterstützung zu, die er brauchte, um seinen Betrieb aufrechtzuerhalten. Auch Bernard Thomas von «Paul Thomas & Fils SA, Leytron» war einer derjenigen, die sofort zum Telefonhörer griffen, als sie von Yves Roduits Misere hörten. Er und sein Vater boten dem Spenglerkollegen nichts weniger als den Schlüssel zur Werkstatt an. Obwohl sich Bernard Thomas nicht über zu wenig eigene Aufträge beklagen kann, durften Yves Roduits
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Weitermachen! Yves Roduit sieht heute wieder zuversichtlicher in die Zukunft. Vor allem die Gewissheit, dass er auf sein Umfeld vertrauen kann, lässt ihn und seine Familie etwas ruhiger schlafen. Im benachbarten Charrat hat er vorübergehend eine kleine Lagerhalle gemietet. Denn obschon er die Gastfreundschaft von Bernard Thomas sehr zu schätzen weiss, möchte er seinem Spenglerkollegen nicht länger als nötig zur Last fallen. Momentan wird das temporäre Firmendomizil in Charrat von Roduits Mitarbeitern eingerichtet, um von hier aus das Geschäft in geordneten Bahnen weiterbetreiben zu können. Nebst Werk statt ist auch ein Büroprovisorium vorgesehen. Heute plant und betreut Yves Roduit seine Projekte noch vom provisorischen Büro zu Hause aus. Das Fernziel bleibt auf jeden Fall, so schnell wie möglich in den wiederaufgebauten Gebäudekomplex an der Rue du Levant in Martigny zurückzukehren. Das wird noch einige Zeit dauern, denn noch sind viele Details zu klären, bevor mit dem Neubau begonnen werden kann. Auch mit Versicherungsfragen muss sich Yves Roduit intensiv auseinandersetzen. Hierzu möchte er seinen Branchenkollegen einen Rat nachdrücklich ans Herz legen: Klar, ein Totalverlust der eigenen Firma durch höhere Gewalt sei zum Glück nicht sehr wahrscheinlich. Doch es könne durchaus passieren, wie er es jetzt am eigenen Leibe erfahren habe. «Und dann wird einem bewusst, wie existenziell ein gut ausgebauter Versicherungsschutz mit genügend hoher Deckung für Betrieb und Infrastruktur ist.» Damit liesse sich zumindest der materielle Schaden einer solchen Katastrophe einigermassen beheben. Sicher scheint aber auch: Mit Mitarbeitern und Spenglerfreunden, wie sie Yves Roduit hat, scheinen auch noch so harte Schicksalsschläge, die einem das Leben beschert, plötzlich über windbar.
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© Foto: KP Wallis
Foto: Béatrice Devènes
Aufgeben?
recht auszuführen. Zugute kam ihm dabei, dass im November keine «Hochsaison» für Spengler herrscht. Seine Kunden bekamen jedenfalls kaum Auswirkungen der speziellen Betriebs umstände zu spüren. Das Verständnis ausserhalb seiner Branchenkollegen sei jedoch eher bescheiden gewesen, räumt Yves Roduit ein. Termine und Vereinbarungen blieben unverändert bestehen. «Das Geschäft ist knallhart. Da darf man kein allzu grosses Entgegenkommen erwarten», erinnert sich der Gebäudetechniker.
Im Flammeninferno wurde die Gewerbehalle und damit Yves Roduits Betrieb komplett zerstört.
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Events
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Die suissetec-Lounge als Oase im Messerummel Die suissetec-Lounge war an der Swissbau für viele Besucher ein willkommener Ort der Ruhe. Verbandsmitglieder, Vertreter von Herstellern und Lieferanten sowie Politiker und Persönlichkeiten von Partnerverbänden, Institutionen und Bundesämtern gaben sich hier ein Stelldichein. Wer Lust hatte, konnte sich im eigens eingerichteten Fotostudio ablichten lassen. von Natalie Aeschbacher
Wer nach ein paar Stunden Messebesuch etwas erschöpft in die suissetec-Lounge trat und sein Eintrittsticket zeigte, sah eine grosszügige Lounge mit weissen Möbeln und riesigen Luft ballons, die wie Lampenschirme in den Raum hingen. Ob beim Handwerkerznüni oder ab Mittag mit Brezeln, Weisswürsten und Bier; die Lounge wurde rege besucht. Das suissetecMesseteam hatte es fertiggebracht, inmitten des Ausstellungstrubels eine angenehme Oase zu schaffen; einen ruhenden Pool, an den sich die Mitglieder zurückziehen konnten, um Energie zu tanken und in entspanntem Ambiente Gespräche zu führen. Als besondere Attraktion diente das Fotostudio. Besucherinnen und Besucher liessen sich hier fotografieren und zeigten viel Kreativität, mit dem suissetec- oder Swissbau-Logo vor der Kamera zu posieren.
© Foto: Sabina Bobst
Persönlicher Austausch wurde geschätzt Für das Gespräch mit Kollegen und Verbandsvertretern oder das Knüpfen von neuen Kontakten war die suissetec-Lounge der ideale Ort. suissetec-Mitglied Kurt Frei, A–Z Planung, Diepoldsau, traf hier viele bekannte Gesichter: «Für mich war das eine gute Gelegenheit, um unter Fachkollegen gleich das eine oder andere Problem aus dem Alltag zu erörtern.» Auch Eugen Da Pra, Geschäftsführer der Georg Fischer Rohrleitungssysteme (Schweiz) AG, gefiel die suissetec-Lounge: «Es ist hier hell, farbenfroh und luftig. Man hat Platz, sich zu erholen und gute Gespräche zu führen.» Alfred Freitag, Belimo Automation AG, fand ebenfalls positive Worte: «An der Swissbau und ganz klar in der suissetec-Lounge bietet sich eine einmalige
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Florian Müller, Amet Ferati und Roger Nyffeler (v. l.), Roger Nyffeler Haustechnik, Recherswil SO. Chance, viele Geschäftspartner an einem Tag und auf kleinem Raum zu treffen.» Genau diese Plattform wollte suissetec direkt neben der Themen-Arena bieten.
Besucherrekord an der Swissbau 2012 Über 115 000 Interessierte haben die Swissbau besucht. Das waren mit einer Zunahme von 6,5 Prozent mehr als je zuvor. Die Messe stand mit der Kompetenzplattform Swissbau Focus ganz
im Zeichen der Nachhaltigkeit. Rudolf Pfander, Swissbau-Messeleiter, begründete den Themen schwerpunkt: «Nachhaltigkeit beschäftigt die Bauwirtschaft in zunehmendem Mass. Im Swiss bau Focus findet hierzu der Wissenstransfer statt.» Pfander freute sich, dass sich suissetec als wichtiger Branchenverband mit so viel Prä senz engagierte und an verschiedenen Themen anlässen teilnahm.
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Events
Daniel Brunner (Bereichsleiter Bildung Bundesamt für Energie) mit Tochter Dominique.
Pia Kaspar, Direktorin CRB (Mitte), mit Bruno Moretti (links), entralvorstandsmitglied suissetec, und Hans-Peter Kaufmann, Z Direktor suissetec.
Norbert Cuhat, technischer Berater bei Geberit.
Kurt Frei, A–Z Planung AG, Diepoldsau SG, mit Tochter Colette.
Pastor Muñoz, Präsident der suissetec-Sektion Neuchâtel, mit Ehefrau.
Patrick Turnell, Viktor Scharegg und Werner Hunger (v. l.), G. Brunner Haustechnik AG, Domat/Ems GR. 8
Wer war da? suissetec-Mitglieder, Politiker und Vertreterinnen und Vertreter der verschiedensten Branchen und Organisationen besuchten an der Swissbau die suissetec-Lounge und liessen sich im eigens dafür eingerichteten Fotostudio ablichten.
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Pascal Hartung und Michael Meier, Meier-Kopp AG, Zürich.
Alle Bilder auf Facebook
Sämtliche Bilder sind unter: www.facebook.com/ suissetecyoungprofessionals abrufbar – auch wenn Sie selber nicht auf Facebook registriert sind! Die Bilder sowie die gesamte Facebook-Seite sind öffentlich zugänglich.
Einen Eindruck der Baufachmesse gibt das Video «suissetec an der Swissbau 2012». Suchen auf www.youtube.com unter «suisstectv».
Nationalrat und Verleger Filippo Leutenegger.
Lukas Jecker und Nicolas Behrend, Nachwuchskräfte für die Gebäudetechnik.
Familie Gloor, Gloor + Co., Worb BE.
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Events
Die Bildung im SwissbauRampenlicht Im Rahmen der Sonderschau «Swissbau Focus» fanden an der Swissbau 2012 verschiedene Themen- und Diskussionsanlässe statt. suissetec-Zentralpräsident Peter Schilliger war in der TV-«Arena» zur Frage «Bildung für die Bauund Immobilienwirtschaft» zu sehen. Riccardo Mero, Leiter Bildung, vertrat am «Schweizer Energieberatertag» die Meinung des Verbands.
© Foto: MCH Messe Schweiz
von Marcel Baud
«Wir brauchen Spezialisten», Zentralpräsident Peter Schilliger live auf Sendung bei Filippo Leutenegger in der Swissbau Focus Arena. Die Auftragsbücher der Schweizer Bauunternehmen sind voll. Jährlich steigt die Einwohner zahl um 80 000 Personen. Wohnraum ist gefragt; durchschnittlich entstehen jedes Jahr 40 000 neue Wohnungen. Der Bevölkerungszuwachs, tiefe Hypothekarzinsen und die Förderprogramme des Bundes tragen zum Bauboom in der Schweiz bei. Im Gebäudepark feiern energetische Sanierungsmassnahmen Hochkonjunktur. Das Problem: Es fehlt zunehmend an qualifiziertem und erfahrenem Fachpersonal, um die Arbeiten umzusetzen. «Hat die Baubranche ein Ausbildungs- und Qualitätsproblem?», stellte Diskussionsleiter Filippo Leutenegger die Einstiegsfrage. Ver treterinnen und Vertreter von Bund, Berufsverbänden und Bildungsinstitutionen erörterten die
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gegenwärtige Situation und was getan werden muss, um dem Fachkräftemangel in der Schweizer Baubranche zu begegnen. Unter ihnen Ursula Renold, Direktorin BBT, Stefan Cadosch, Präsident sia, BFE-Vizedirektor D aniel Büchel und Peter Schilliger.
Ansehen verbessern Peter Schiliger räumte ein, dass zwar genügend Personal vorhanden sei, dass es aber vor allem an leitenden, gut qualifizierten Mitarbeitenden mangle: «Insbesondere für die Umsetzung von komplexen Anlagen sucht unsere Branche dringend Leute. Wir brauchen Spezialisten», so der Zentralpräsident. Mit der Frage nach Wertschätzung, Attraktivität und Lohnkomponente der Bauberufe wandte sich Filippo Leutenegger
später erneut an Schilliger. Dieser betonte, dass eine berufliche Grundbildung genauso erfolgsversprechende Perspektiven aufweise wie der akademische Weg. Und das müsse von der Gesellschaft anerkannt werden. Als weiteres Problem sieht Peter Schilliger den Umstand, dass die Bevölkerung heute nahezu keinen Bezug mehr zu den gewerblichen Berufen habe. Die grosse Vielfalt und hoher Spezialisierungsgrad der Gebäudetechnik-Berufe und deren Aufgaben seien weitgehend unbekannt. Er sieht damit das Imageproblem bestätigt: «Wir müssen das Ansehen unserer Berufe verbessern. Einerseits mit Öffentlichkeitsarbeit, andererseits mit der Schaffung von Arbeitsbedingungen, unter denen unsere Berufsleute mit Freude arbeiten», so der Zentralpräsident.
Grossandrang am Energieberatertag Die von EnergieSchweiz lancierte Energie beratertagung lockte rund 300 Fachleute in den Vortragssaal, um sich über den Stand der Energieberatung und der Energiepolitik zu informieren. Aus der Bildungsoptik betonte Riccardo Mero an der anschliessenden Podiumsdiskussion, wie wichtig die Qualität des eidgenössisch anerkannten Bildungsgangs «Energieberater Gebäude» bei suissetec sei. Die Qualität werde dadurch sichergestellt, dass für den Bildungsgang von den Kandidaten Zugangskriterien erfüllt werden müssten; dass Modulprüfungen und eine praxisnahe Abschlussprüfung zu bestehen seien. «Dem Energieberater gehört die Zukunft», unterstrich Riccardo Mero in seinem Schlussvotum. «Aber nur mit der entsprechenden Weiterbildung, die ihm ermöglicht, am Markt zu bestehen.»
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Events
Foto: Patrick Lüthy
«Solarwärme zur Selbstverständlichkeit machen» Der Luzerner Regierungsrat Robert Küng drückte aus, was vermutlich jeder der 230 Teilnehmenden an der ersten «Tagung Solarwärme Schweiz» Ende Januar im Grand Casino Luzern unterschrieben hätte. An der von Swissolar und suissetec organisierten Veranstaltung wurde über die Solarwärme als wesentlicher Beitrag zur Energiewende gesprochen. Erprobte Konzepte und neue Trends aus der Praxis bildeten den zweiten Schwerpunkt. von Marcel Baud
Die Wärmeversorgung durch Sonnenenergie stand in letzter Zeit etwas im Schatten der Photovoltaik. Dabei habe es, so David Stickelberger, Geschäftsführer von Swissolar, auf Schweizer Dächern genug Platz für Wärme und Strom. Photovoltaik und Solarwärme stünden also keineswegs in Konkurrenz. Die solare Wassererwärmung könne einen entscheidenden Beitrag für die nachhaltige Energiever sorgung im Schweizer Gebäudepark leisten. Solarwärme sei unterschätzt, sie werde «zu wenig wahrgenommen». Eigentlich erstaunlich, zieht man in Betracht, dass die Schweiz zu rund 80 Prozent von nicht einheimischen und nicht erneuerbaren Energiequellen abhängig ist. 50 Prozent der Energie werden für die Wärmeversorgung aufgewendet. Dieser Abhängigkeit wolle
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man entgegenwirken. Energiekosten würden gespart und letztlich ein grosser Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Nach den Vorstellungen von Swissolar soll deshalb in den nächsten 23 Jahren die Kollektorfläche in der Schweiz um den Faktor 15 wachsen. Nach wie vor dominieren die Einfamilienhäuser bei der Anzahl verkaufter Solarwärmeanlagen. Bei Mehrfamilienhäusern gibt es noch «viel Markt», der von der Branche bearbeitet werden muss – so David Stickelberger.
kommt eine vom Bundesamt für Energie in Auftrag gegebene Studie, die Marcel Gutschner (NET AG) präsentierte. Sie schätzt ab, welches Potenzial für Sonnenkollektoren im hiesigen Wohngebäudepark liegt. Die Analyse zeigt, dass insgesamt 30 bis 60 Prozent des Energiebedarfs für Raumwärme und Warmwasser durch Sonnenenergie gedeckt werden können
Bis 2035 pro Einwohner 2 Quadratmeter Sonnenkollektoren
«Wir wollen 20 Prozent Wärmebedarf im Wohnbereich decken.» Roger Nordmann präsentiert den Masterplan von Swissolar, um dieses Ziel zu erreichen.
Im schweizerischen Wohngebäudepark liessen sich bis zu 60 Prozent des Wärmebedarfs durch Sonnenenergie decken. Zu diesem Ergebnis
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Events
– je nach Entwicklung bei der Energieeffizienz von Wohngebäuden und der Optimierung von Solarsystemen. Bei mehr als einer halben Million typischer Wohngebäude (395 000 EFH und 85 000 MFH) lassen sich mit herkömmlichen Solarsystemen mindestens 50 Prozent des Wärmebedarfs durch Sonnenenergie decken. Wird die Energieeffizienz von Wohngebäuden künftig deutlich verbessert, steigt das Potenzial der Wohnbauten mit einem solaren Deckungsgrad von mindestens 50 Prozent auf rund 900 000 (EFH: 660 000, MFH: 210 000). Das ist mehr als die Hälfte der insgesamt 1,6 Millionen Wohngebäude. Basierend auf dieser Studie hat der Fachverband Swissolar ein klares Ziel definiert: Bis 2035 sollen pro Einwohner 2 Quadratmeter Sonnenkollektoren auf Schweizer Gebäuden installiert sein. 2011 lag dieser Wert bei 0,13 Quadratmeter. Mit der Umsetzung des Swissolar-Ziels werden 20 Prozent des Wärmebedarfs im Wohnbereich von der Sonne erzeugt. Dass diese Vision keine Utopie ist, zeigen heute schon Gemeinden wie Hessigkofen SO. Der Solarpreisträger 2010 be treibt 0,85 Quadratmeter Kollektorfläche pro Kopf. Das entspricht dem sechsfachen Schweizer Durchschnitt und deckt sich mit dem Swissolar-Zwischenziel für 2025. «Unsere heutige Energieversorgung ist nicht zukunfts tauglich», gab Roger Nordmann, Präsident von Swissolar, zu bedenken und e rgänzte mit einem wesentlichen Punkt: «Die Förderung der Solarwärme schafft auch Arbeitsplätze.»
Grossandrang an der ersten Tagung «Solarwärme Schweiz» David Stickelberger, Geschäftsleiter von Swissolar, und Christoph Schaer, Leiter Technik und Betriebswirtschaft von suissetec, freuten sich über den Erfolg der Tagung. «Man sei richtig überrannt worden mit Anmeldungen», so Stickelberger. Die grosse Reso nanz bestätigte den Informationsbe darf von Gebäudetechnikern bei der Solarthermie. Im Nachgang zur Ta gung freute sich Christoph Schaer zudem über die guten Rückmeldun gen der Teilnehmenden zur Tagungs qualität. Offensichtlich hatten die Organisatoren bei Themen und Refe renten ins Schwarze getroffen.
Architekt Beat Kämpfen: «Nur sichtbare Dinge können sich ver mehren.» Von ihm konzipiertes Minergie-P-Zweifamilienhaus in Cham. In den Balkongeländern sind Vakuum-Röhrenkollektoren als Geländer eingebaut, die photothermische Energie für Heizung und Warmwasser gewinnen.
Weiterbildung tut not Markus Portmann, Vizepräsident von Swissolar, sprach über das Solarwärme-Weiterbildungskonzept. In der Zielgruppenpriorität sieht er an oberster Stelle die Praktiker; Installateure, die sich das Know-how für die Installation und Wartung von Solarthermieanlagen aneignen müssen. Aber auch Planer und Architekten sollten diese Kenntnisse zwingend in ihrem Bildungsrucksack haben. Um die Bildungsziele zu erreichen, sei der Schulterschluss zwischen den Verbänden (suissetec, Swissolar, Polybau), Bildungsinstitutionen und Bund unerlässlich.
100-prozentige Identifikation für den Verkaufserfolg Jürg Marti, Ombudsstelle Swissolar, beschrieb den Weg zu einer gut funktionierenden Solaranlage. Die Übersichtlichkeit der Anlage macht sie betriebssicher, wartungsarm und servicefreundlich. Klare Kollektorverschaltungen, ein genügend gross ausgelegtes Expansionsgefäss und die korrekte Dämmung seien Bausteine für ein gutes und effizientes System. In der Kommunikation seien vor allem klare Abmachungen zwischen dem Planer/Installateur und dem Kunden wichtig, um Missverständnisse oder falsche Erwartungen von Anfang an auszuräumen. Architekt Beat Kämpfen, der bereits sechs solarpreisgekrönte Objekte realisierte, zeigte, wie kreativ sich solarthermische Systeme in die Gebäudearchitektur integrieren lassen. «Solaranlagen sollte man sehen», ist Beat Kämpfen überzeugt, denn «nur sichtbare Dinge können sich vermehren.» Nicht zu vergessen sei, dass die wichtigste Energiequelle im Gebäude nach wie vor die passiv-solare bleibe. Damit sprach er die Gebäudehülle an, deren Dämmung inklusive hochwertiger Fenster die Basis für den Erfolg bilde. Gebäudetechniker Roman Lutz, der für die best integrierte Solarwärmeanlage 2010 den Solarpreis erhielt, bot einen pragmatischen Einblick in den Alltag des Solarpraktikers. Mit seiner langjährigen Erfahrung, allein zwischen 2007 und 2011 realisierte er über 250 Anlagen, weiss er um die Fallstricke und Erfolgsfaktoren im Tagesgeschäft. Einer der Erfolgsfaktoren sei fraglos die eigene Überzeugung für die Solarenergie: «100 Prozent Identifikation ergibt 90 Prozent Verkaufserfolg», so die Erkenntnis des Ostschweizer Solarprofis. (baud)
© Foto: kämpfen für architektur ag
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Engagement
Nachhaltigkeit hat viele Gesichter Bei der Tschantré AG, Basel, ist der sorgsame Umgang mit Energie und Rohstoffen nicht erst seit dem Atomausstieg ein Thema. Bereits Anfang der 90er Jahre hat das Basler Traditionsunternehmen die Ölheizung durch einen Fernwärmeanschluss mit Öko-Energie ersetzt. Seit 2011 gehört sogar ein Elektromobil zur Fahrzeugflotte. von Marcel Baud
die beiden Geschäftsleiter bei Tschantré, ist Nachhaltigkeit Chefsache. «Unternehmerisches Handeln heisst für uns, auch unsere Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt wahr zunehmen», betont Dominik Tschon. «Ich kann nicht mit einem Dreiliter-Auto auf dem Firmengelände vorfahren und gleichzeitig meine Mon teure in einen Öko-Fahrkurs schicken.» Letzteres wurde bei Tschantré in der Vergangenheit bereits durchgeführt und ist erneut geplant, erklärt Monika Veit. Die Prokuristin kümmert sich bei Tschantré um all die Detailfragen, die mit Energie und Umwelt im Betrieb zu tun haben. Mit grossem Erfolg: «2008 haben wir uns dem «KMU-Modell» angeschlossen, einem Nachhaltigkeitsprojekt der IWB (Industrielle Werke Basel) und der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW). In nur zwei Jahren haben wir das für uns definierte 10-Jahres-Energie-Ziel schon erreicht. Wir brauchen also eine neue Herausforderung!» Die Fahrzeugflotte gehört in ihren Verantwortungsbereich. «Unsere Monteure und Projektleiter sind immer wieder beeindruckt, wie viel Treibstoff sie mit einer angepassten Fahrweise einsparen.» Bei insgesamt 50 PKWs und Liefer wagen trägt der Treibstoffverbrauch grossen Anteil am Gesamtenergieverbrauch im Unternehmen. Monika Veit achtet als Flottenmana gerin darauf, nur Fahrzeuge mit neuester Tech nologie einzusetzen. Dieselpartikelfilter und Euro-5-Norm sind Standard und zahlen sich nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch aus. «Vor drei Jahren haben wir durch eine Firmenakquisition sieben schon etwas ältere Fahrzeuge übernommen. Unser durchschnittlicher Treibstoffverbrauch ist sofort um fünf Prozent gestiegen» – ein handfestes Beispiel, welches Sparpotenzial alleine im Fahrzeugpark liegt.
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Fotos: Patrick Lüthy
Für Dominik Tschon und Alfred Uebersax,
Sanitärmonteur Eric Bielecki und Maga ziner Franco Gentile prüfen mit dem Magneten Altmetall. Der Erlös aus dem Recycling kommt ihnen und ihren Kollegen zugute.
Elektrofahrzeug bewährt sich Zu den rund 50 Firmenfahrzeugen zählt nebst einem gasbetriebenen Montagewagen seit letz tem Jahr auch ein Elektroauto. Im Rahmen eines Projekts der «2000-Watt-Gesellschaft Basel» und «Mobility Solutions» der Schweizer Post testen Mitarbeitende interessierter Firmen Elektrofahrzeuge auf ihre Tauglichkeit im Betriebsalltag. Tschantré nahm spontan am Projekt teil. Und sowohl Monika Veit wie auch
Dominik Tschon zeigen sich nach einem Jahr begeistert: «Das Elektromobil ist inzwischen das Fahrzeug, das von unseren Projektleitern am häufigsten benutzt wird.» Es eigne sich mit einem Aktionsradius von 130 Kilometern ideal, um die umliegenden Baustellen für das Projektcontrolling zu erreichen. Für einen fixen monatlichen Betrag wird Tschantré das Fahrzeug während vier Jahren zur Verfügung gestellt. Die ETH Zürich begleitet das Projekt mit einer wissenschaftlichen Studie und untersucht dabei Fahrzeugtechnik, Lade-Infrastruktur und Nutzungsverhalten. Viele Firmen haben nicht am Projekt teilgenommen, weil sie die vermeintlich hohen Kosten scheuten. «Unter dem Strich ist das Elektrofahrzeug nicht viel teurer als ein konventionelles», sagt Monika Veit.
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Engagement
Abfall erzeugt Warmwasser, Photovoltaik Strom Dominik Tschon macht keinen Hehl daraus, dass es sich beim Firmengebäude um einen klas sischen 60er-Jahre-Bau mit ungenügender Wärmedämmung handelt. Um bei der Gebäude energie dennoch einen nachhaltigen Effekt zu erzielen, setzt man bei Tschantré auf erneuerbare Energieträger. Als die IWB Anfang der 90er Jahre die Dornacherstrassse in ihr Fernwärmenetz integrierte, bestellte Tschantré als einer der ersten Kunden einen Anschluss. Die Fernwärme wird praktisch ausschliesslich aus der Abwärme der städtischen Kehrichtverbrennung erzeugt. Damit ist Tschantré zu 100 Prozent Ökoenergie-Bezüger, und das nicht nur bei der Wärmeenergie, sondern auch bei der Elektrizität. Pioniergeist bewies man in den Neunzigern zudem mit der Idee, aus einem nahegelegenen Gebäude die Abwärme der gewerblichen Kälte erzeugung ins eigene Wärmesystem einzu speisen, was nach anfänglichen Schwierigkeiten tatsächlich gelang. «Ab und zu braucht es etwas Pioniergeist», ist Dominik Tschon überzeugt. Trotz Öko-Energiebezug werde man in den kommenden Jahren auch sukzessive die Gebäudehülle sanieren. Dies sei aufgrund des Lebenszyklus der verschiedenen Elemente wie Dach und Fenster nötig, erklärt der kaufmännische Geschäftsleiter. Ausserdem wurde kürzlich das Baugesuch für eine PhotovoltaikAnlage auf dem Firmendach bewilligt. Das 9,9-kW-Peak-PV-System soll für den eigenen Strombedarf eingesetzt werden. Der Kanton Basel-Stadt beteiligt sich mit einer Einmalver gütung von rund 50 Prozent an den Investi tionskosten. «Wir schätzen, dass wir mit der
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Es ist sinnvoll, dass die Mitarbeitenden direkt von den Einsparungen profitieren und dies auch erkennen.
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Monika Veit
Anlage am Geschäftssitz den Stromverbrauch eines Monats abdecken werden», so die Pro gnose von Dominik Tschon.
Viele Elemente summieren sich Zum Projekt der Hardware-Verbesserungen zählen bei Tschantré nebst besser gedämmten Leitungssystemen auch Bewegungsmelder für die Beleuchtung oder die Anschaffung von Druckern der neuesten Generation. Diese schalten sich bei Nichtgebrauch selbst aus und können standardmässig doppelseitig drucken. Im Weiteren werden auch Abfalltrennung und Recycling in der Vorfabrikation und auf den Baustellen grossgeschrieben. Dabei hat sich Tschantré für die Monteure eine besondere Motivationsspritze einfallen lassen: Der Ertrag, der aus der ordentlichen Metalltrennung re sultiert, kommt voll umfänglich ihnen selbst zugute. Denn der Recycling-Batzen landet in der sogenannten Metallkasse. Mit dem Erlös veranstalten die Monteure einmal im Jahr eine Grillparty.
Mitarbeitende sensibilisieren Der sorgsame Umgang mit Energie erfordert das Engagement jedes Einzelnen. Das seit 2001 nach ISO 14001 (Umwelt) zertifizierte Gebäudetechnikunternehmen unterstützt seine rund 150 Mitarbeitenden mit Sensibilisierungskampa gnen. Achteten die Leute daheim eher auf das Energiesparen, sei man beim Arbeitgeber doch etwas legerer im Umgang, meint Monika Veit. Dabei geht es um vermeintlich profane Massnahmen, wie PC und Drucker ausschalten, Fenster nicht zu lange offen lassen usw. «Durch die Information der Mitarbeitenden und die Umsetzung der Massnahmen haben wir in den letzten zwei Jahren den Stromverbrauch um 20 Prozent gesenkt», freut sich die Energiebeauftragte. Infoblätter am Schwarzen Brett seien zwar gut und recht, aber am eindrücklichsten demonstriere man Energiespareffekte am praktischen Beispiel. «Deshalb werden wir in diesem Jahr einen Energiespartag durchführen», erklärt sie. «Die IWB wird uns dabei auf unserem Firmenareal unterstützen.» Dabei handle es sich um eine Art energetischen Postenlauf. Messgeräte zeigen auf, wie viel Strom zum Beispiel ein PC verbraucht, wenn er ungenutzt eingeschaltet bleibt. «Wichtig sei vor allem», ergänzt Dominik Tschon, «dass die Mitarbeitenden erkennen, wie die 20 Prozent eingesparte Kosten an einem anderen Ort eingesetzt werden können.» Sparsamkeit im Unternehmen dürfe nicht heissen, dass die Einsparungen immer nur im Portemonnaie des Firmeninhabers landen. Es ist sinnvoller, dass die Mitarbeitenden direkt von den Einsparungen profitierten und dies auch erkennen. So bietet Tschantré zum Beispiel ein vergünstigtes Jobticket an. Damit können die Mitarbeitenden zum ÖV-Jugendtarif den Arbeitsplatz erreichen. Das Angebot wird rege genutzt. Fast ein Drittel der Belegschaft besitze mittlerweile ein solches Jobticket. Energetisch nachhaltige Geschäftstätigkeit wirke sich insgesamt positiv auf das Image eines Unternehmens aus, betont Dominik Tschon. Gerade als Gebäudetechnikspezialist, der in der Verantwortung steht, die Energiewende voranzubringen, werde die Glaub würdigkeit gegenüber den Kunden gesichert und in der Öffentlichkeit der Ruf als attraktiver Arbeitgeber gefestigt.
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Monika Veit und Dominik Tschon loben das Elektromobil.
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Innovation
Die gute Idee von Marcel Ravey Marcel Ravey, Sanitärinstallateur bei Cofal in Mont-sur-Lausanne, hat eine einfache, aber effiziente Vorrichtung entwickelt, um Verschiebungen an sanitären Ablauf- und Montagesystemen zu vermeiden. Ein erfahrener Praktiker mit Köpfchen und viel Ehrgeiz hat damit ein Schweizer Novum geschaffen. von Victor Stolberg
vergangenen Winters noch in bester Erinnerung. Ihm als Sanitärinstallateur brachten die Minusgrade auch Vorteile. Marcel Ravey und seine Kollegen eilten von einem Notfall zum nächsten und reparierten vom Frost beschädigte Wasserrohre. Für ihn die beste Gelegenheit, um seinen Kunden den von ihm erfundenen «NOV bloQ» vorzustellen. Was ist ein «NOV bloQ»? Eigentlich eine ganz einfache Idee. Aber wie immer bei einfachen Ideen: Man muss zuerst darauf kommen!
© Foto: Victor Stolberg
Marcel Ravey hat die sibirische Kälte des
Marcel Ravey mit seiner Entwicklung, dem «NOV bloQ».
Kleine Ursache erzeugt grossen Schaden Der findige Gebäudetechniker zeigt uns sein Produkt in der Werkstatt der Firma Cofal in Mont-sur-Lausanne, einer Kooperative von Sanitärinstallateuren und Spenglern, in der er bereits seit 35 Jahren tätig ist. «Siphons von Spül- und Waschbecken verschieben sich sehr häufig, beispielsweise, wenn der Abfalleimer an die Rohre stösst», so Ravey. «Nicht immer fällt dies sofort auf, denn meist sind die undichten Stellen nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Der Schaden kann jedoch sehr gross sein.» Küchenmöbel werden in der Regel aus Sperrholz gebaut, und austretendes Wasser zerstört sie irreparabel. Alles muss ersetzt werden, und die Versicherungen bzw. die Sanitärinstallateure müssen die Folgen tragen, sofern die Arbeiten noch unter Garantie laufen.
Intensives Tüfteln bringt Erfolg Das Problem liess Marcel Ravey keine Ruhe und so dachte er sich vor zwei Jahren eine radikale Lösung aus. Wochenlang brütete er über Zeichnungen und Testversuchen, bis er schliesslich auf ein Werkstück in Form einer
suissetecmagazin April/Mai 2012
Muffe kam. Innen war diese Muffe mit einer feinen, einziehbaren Klinge ausgestattet. Damit kann der Monteur über die genaue Abmessung der Dichtung bei Standardplastikrohren von 40 Millimetern Durchmesser eine Kerbe anbringen. Die installierte Muffe mit Einkerbung blockiert von nun an die Dichtung und verhindert, dass Anschlussstück und Dichtungsring wegrutschen. Marcel Ravey hat es demonstriert: Ohne Einkerbung kann sich eine korrekt montierte Installation verschieben. Nach Anbringung der Kerbe sind die beiden Elemente nicht mehr zu trennen.
Kleine Erfindung mit grosser Zukunft? Damit das Wunderwerkzeug wirklich das Licht der Welt erblicken konnte, bedurfte es der Hartnäckigkeit eines Duos: Marcel Ravey tat sich mit seinem Partner Cédric De Icco, einem Feinmechaniker aus Vallorbe, zusammen. Gemeinsam stellten sie – nach ersten ungelenken Versuchen – einen präzis geschliffenen Prototypen her. Danach wurde über «Reuteler, Nyon» (die Firma ist auf solche Fälle spezialisiert) bei
der zuständigen Schweizer Behörde ein Patent angemeldet. Das Verfahren läuft gegenwärtig noch. Zur Vermarktung des Produkts wurde die «RDInov», eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, gegründet. Wenn alles gut läuft, wird das Werkstück nach Inkrafttreten des Patents in der Schweiz auch in Deutschland und Österreich zum Patent angemeldet. «Zurzeit fertige ich nur kleine Serien von 300 Stück, die ich selbst vermarkte», erklärt Ravey. Noch biete er sein Produkt den Sanitärinstallateuren direkt an. Mit grossem Erfolg, denn das Werkzeug erleichtere ihren Arbeitsalltag so sehr, dass es die meisten ohne zu zögern kauften. Zunächst wollte Ravey seine Erfindung aus Aluminium herstellen lassen, doch letztlich hat er sich für Glasfaserkunststoff entschieden – einen Werkstoff, wie er auch in der Autoindustrie verwendet wird. Das Fräsen des Werkstücks ist noch sehr kostenintensiv und erlaubt keine grossen Gewinnspannen. Aber es ist ein erster Schritt. Wenn der «NOV bloQ» ein Erfolg wird, ist eine industrielle Fertigung erforderlich und ein entsprechendes Werkzeug muss geformt werden. Zukunftsmusik? «Die Investition beläuft sich auf 60 000 Franken», meint Marcel Ravey. «So weit bin ich noch nicht.» In der Zwischenzeit ist er sehr zufrieden, seinen Sanitär-Kolleginnen und -Kollegen mit handwerklichem Vorstel lungsvermögen eine praktische Lösung bieten zu können.
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+ Weitere Informationen www.rdinov.ch
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Innovation
Fotos: Patrick Lüthy
Immer auf dem neusten Stand – frühmorgens planen Installateure der Wüst Haustechnik AG ihren Einsatz am «Infoscreen».
Zuerst einen Blick auf den Bildschirm Bei der Wüst Haustechnik AG im aargauischen Lupfig war man neuen Ideen gegenüber schon immer aufgeschlossen. Im Heizungs- und Sanitärbetrieb informieren sich die rund 50 Installateure seit eineinhalb Jahren mit zwei Bildschirmen über ihr Tages programm. Das Informationssystem hat Stefan Wüst mit seinem Bruder Christian selbst entwickelt. von Marcel Baud
Es ist kurz nach sieben, als ich mit Fotograf Patrick Lüthy an der Bahnhofstrasse in Lupfig eintreffe. «Die beste Uhrzeit, um sich das Infoscreen-System in Aktion anzusehen», hatte Stefan Wüst bei der Vorbesprechung des Termins versprochen. Und tatsächlich, als wir aus der bitteren Februarkälte die Werkstatt betreten, herrscht Aufbruchstimmung. Trotz den vielen Installateuren, die Material bereitstellen und Fahrzeuge beladen, wirkt die Szenerie durchorganisiert. Es wird wenig gesprochen. Jeder scheint zu wissen, was er zu tun hat. In der Werkstatt hängt an zentraler Lage ein grosser Flachbildschirm an der Wand. Zwei Installateure recken ihre Köpfe und studieren die Anzeige. Andere blicken im Vorbeigehen ebenfalls kurz darauf. Ich erkenne eine gut strukturierte Dispoliste. Sie enthält die Namen
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der Mitarbeiter, die Teams, denen sie zugeteilt sind, Arbeitstage und die Objekte, an denen sie arbeiten werden. Einige Namen sind gelb markiert. «Darauf schauen unsere Leute als Erstes, wenn sie am Morgen in die Werkstatt kommen», erklärt Stefan Wüst. Die gelbe Markierung bedeutet, dass es für den Installateur eine Änderung im Programm gegeben hat. «Damit weiss er sofort, wo was wann zu tun ist», so das 34-jährige Geschäftsleitungsmitglied. Während sich die beiden Installateure ohne weitere Fragen auf den Weg zur Baustelle machen, erklärt Stefan Wüst die Hintergründe, wie es zum Informationssystem kam. «Früher haben wir unsere Montageteams mittels einer gedruckten Excel-Tabelle im DIN-A3Format eingeteilt und so den Baustellen zugewiesen.» Der Aufwand, diese Listen zu pflegen,
sei riesig gewesen. «Wir mussten die Pläne täglich mehrfach bewirtschaften, nach jeder Mutation ein neues Set der Excel-Sheets ausdrucken und in Personalhaus, Werkstatt und den Planungsbüros anpinnen.» Bei kurzfristigen Änderungen habe man die betroffenen Mitarbeiter jedes Mal telefonisch informieren müssen – eine mühsame und zeitraubende Organisation. Hinzu kam, dass die Montageteams die Projektleiter morgens jeweils regelrecht mit Fragen überrannt hätten. «Bis jedes Problem geklärt war, ging oft viel Zeit verloren», so Stefan Wüst.
Pioniere aus Tradition Innovation beginnt oft mit einem Bedürfnis, das befriedigt werden muss. In der ineffizienten Personaldisposition seiner Firma hatte Stefan
Wüst ein solches Bedürfnis erkannt. Ihm liess es keine Ruhe mehr, wie er den Prozess effi zienter gestalten könnte. Es liegt in der Tradition der Aargauer Gebäudetechnikerfamilie, mit Elan und Hartnäckigkeit an solche Herausforderungen heranzugehen. «Der Pioniergeist steht bei uns im Firmenleitbild», betont der Sanitärtechniker TS und Gewerbe-Betriebswirtschafter (NDK). Gerade in Sachen IT-Infrastruktur und CAD gehörte die Firma zu den ersten Anwendern der Branche. Vater Ernst Wüst hatte schon 1983 die Vorteile der neuen Technologien erkannt und erste EDV-Geräte angeschafft. Klar war, dass er auch das vorliegende Problem mit einer Informatiklösung angehen würde. Bei einem Kollegen hatte Stefan Wüst gesehen, wie dieser mittels MS Outlook relativ simpel einen Einsatzkalender führte. Diesen projizierte er auf einen Monitor, den er in seinem Kundendienstbüro installiert hatte. So informierte er seine Leute. «Dort», sagt Stefan Wüst, «kam mir die Idee für eine webbasierte Anwendung, mittels derer unsere Projektleiter ihre Installateure effizient einteilen und informieren können.» Das System sollte genau auf die Bedürfnisse seiner Firma abgestimmt sein. Er habe den Markt lange nach einer fertigen Lösung sondiert und festgestellt, dass es keine solche Anwendung «ab Stange» gab. Es existierten zwar verschiedene, mitunter sehr teure Informationslösungen, die man aus den Empfangsbereichen von Hotels oder Dienst leis tungsunternehmen kenne. Doch sei keine auf die Bedürfnisse eines Handwerkunternehmens ausgerichtet. Der Fokus bei Wüst sei von Anfang an gewesen, ein Programm für die Aus baubranche zu entwickeln.
Faserpelz dabei? Mittlerweile sitzen wir bei Stefan Wüst im Büro, wo er uns am Bildschirm seine Entwicklung demonstriert. Frei nach dem Motto, wenn es etwas nicht gibt, dann machen wir es eben
selbst, hat er vor drei Jahren begonnen, an einer Lösung herumzutüfteln. Von Anfang an mit an Bord war sein Bruder Christian. Dieser hatte im Nebenfach ein Informatikstudium abgeschlossen. Nach einigem Experimentieren hatten die beiden eine erste, PHP-Datenbankgestützte Plattform entworfen. «Wir brauchten rund ein Jahr, bis die Anwendung einiger massen stabil lief.» Der grosse Vorteil des Programms wird deutlich, als Stefan Wüst die Anwendung vorführt. Mittels einer Eingabemaske bearbeiten die Projektleiter die Dispositionsliste, teilen ihre Installateure ein oder mutieren die Positionen. Sobald sie einen neuen Eintrag oder eine Änderung ins System «gepostet» haben, sind diese sofort überall ersichtlich. Die Dispoliste wird auf grossen Flachbildschirmen im Eingangsbereich des Personalraums und in der Werkstatt angezeigt, und zwar in Echtzeit. Zu dem kann jeder, der über einen Internetzugang verfügt, via Web auf die Liste zugreifen. Projektleiter informieren sich beispielsweise an einer Bausitzung via «Tablet PC» und Internet über den aktuellsten Stand und können direkt von dort aus Personal buchen. Im seitlichen Bereich der Liste lassen sich besondere Mit teilungen und Ankündigungen publizieren. Zum Beispiel, welche Werkzeuge und Maschinen gerade vermisst werden oder wann die nächste Firmenreise stattfindet. Ausserdem sehen die Monteure dank der eingeblendeten Wetterpro gnose, ob sie den Faserpelz auf die Baustelle mitnehmen sollten.
auf der Baustelle.» Rechnet er die Zeit, die durch hinfällig gewordene Fragen und Diskussionen mit den Projektleitern eingespart werden, sei der Aufwand für das System nach einem halben Jahr bereits amortisiert. Stefan Wüst ist auch stolz auf einige Finessen, die er mit seinem Bruder in das System integriert hat. So fährt es am Morgen automatisch hoch und abends wieder herunter, inklusive der Displays versteht sich. Das selbstentwickelte elektronische InfoscreenSystem der Gebrüder Wüst zeigt eindrücklich, dass der Horizont mancher Gebäudetechniker weit über ihr branchenspezifisches Tagesgeschäft hinaus geht. Stefan Wüst hat sich intensiv damit befasst, wie sich die betrieblichen Abläufe in seinem Unternehmen optimieren lassen. Damit ist er auf gutem Weg, dank Aufgeschlossenheit neuen Konzepten gegenüber und Innovationsgeist seine Heizungs- und Sanitärfirma in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.
Effizienz massiv gesteigert «Nach anfänglicher Skepsis haben sich unsere Leute daran gewöhnt, zuerst auf die Monitore zu blicken, wenn sie am Morgen zur Arbeit kommen», freut sich Stefan Wüst. Auf die Vorteile des Systems angesprochen sagt er: «Seit der Einführung des ‹Infoscreens› sind unsere Mitarbeiter am Morgen generell früher
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Info Die Wüst Haustechnik AG hat nicht zum Ziel, ihre «Infoscreen»-Lösung kommerziell zu vermarkten. Wer sich aber für die Lösung näher interes siert, kann sich gerne per E-Mail an folgende Adresse wenden: infoscreen.info@gmail.com Eine Musterseite der Anwendung kann unter folgendem Link betrachtet werden: www.wuest-haustechnik.ch/ musterscreen
«Seit der Einführung des Systems sind unsere Mitarbeiter früher auf der Baustelle». Stefan Wüst und seine Projektleiter möchten das Planungstool nicht mehr missen.
suissetecmagazin April/Mai 2012
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Bildung
Alter schützt vor Bildung nicht Natürlich, mit 48 Jahren gehört man noch längst nicht zum alten Eisen. Aber wenn man an der diesjährigen Diplomfeier der Berufsprüfungen in Olten auf die Bühne blickte, waren die Zwanzig- bis Dreissigjährigen deutlich in der Mehrheit. Andreas Wenger bildete eine Ausnahme. Er nahm nicht nur den eidgenössischen Fachausweis Projektleiter Gebäudetechnik in Empfang, sondern als bester Absolvent seines Fachs auch einen der gestifteten Preise.
Meisterschule (Fachrichtung Sanitär) nochmals wissen – und mit Verlaub – er hat es den Jungen gezeigt. Mit der Gesamtnote von 5,0 landete er als Bester seines Abschlussjahrgangs bei den Projektleitern Gebäudetechnik auf dem ersten Rang. «Ich brauchte unbedingt ein Update», sagt der Grenchner auf seine Motivation für den Lehrgang angesprochen. Der «Projektleiter Gebäudetechnik» kam ihm da wie gerufen, und er schloss am suissetec-Bildungszentrum Lostorf den rund einjährigen Bildungsgang mit eidgenössischem Fachausweis ab. Andreas Wenger betreut auf Mandatsbasis selbständig Projekte für ein grösseres Solothurner Unternehmen. «Es ist viel passiert, seit ich letztmals die Schul bank gedrückt habe», erkennt Wenger. Das bekommt er tagtäglich mit, wenn er auf dem Bau junge Meister, Poliere und Installateure führt, die mit neuem Wissen an die Arbeit gehen. «Als Projektleiter habe ich mit meinen Führungsaufgaben auch eine Vorbildfunktion», sagt er und ist froh, dass er sich hierzu mit der Weiterbildung aktuelle Kompetenzen erarbeiten konnte. Dass ihm das Lernen schon nicht mehr ganz so leicht fällt, wie vor über 20 Jahren, gibt er unumwunden zu: «Es geht nicht mehr so einfach, sich neues Wissen anzueignen. Ich musste einiges an Zeit investieren, um den Anforderungen des Bildungsgangs zu genügen.» Wenger relativiert dabei sein Vorwissen und seine Erfahrung als Meister: «Der Projekt leiter Gebäudetechnik ist eine ManagementFunktion, mit Personal- und Teambildungsauf-
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Foto: Patrick Lüthy
Andreas Wenger wollte es 22 Jahre nach der
Nach 22 Jahren brauchte ich ein Update.
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Andreas Wenger, Projektleiter Gebäudetechnik
gaben. Letzteres ist ein für mich sehr wichtiger Punkt. Insofern ist der Bildungsgang Projektleiter Gebäudetechnik ganz anders positioniert als der Meister.» Er sieht die Rolle des Projektleiters Gebäudetechnik als gänzlich andere als die eines Meisters oder Bauführers. Die Auf gaben des Projektleiters Gebäude sind übergeordnet und liegen vielmehr darin, die Projektbeteiligten sowie Rollen und Funktionen zu ver netzen, und zwar branchenübergreifend. «Um diese Philosophie und alles, was dazu gehört, zu verinnerlichen, hat es tatsächlich zuerst diesen Bildungsgang gebraucht. Zu Be ginn haben wir nicht vollständig erkannt, worum es beim Vernetzungsgedanken wirklich geht.» Insofern seien für ihn die Erwartungen an den Bildungsgang erfüllt worden, zieht er das Fazit. Die frisch angeeigneten Kenntnisse würden ihm beruflich neue Perspektiven eröffnen. Seine Auftraggeber profitierten von neuen Geschäftsfeldern in grösseren Kategorien der Gebäudetechnik, die sie nun mit ihm als Projektleiter Gebäudetechnik abdecken könnten. Andreas Wenger blickt daher nicht nur für sich selbst äusserst positiv in die Zukunft: «Ich bin überzeugt, dass ausgebildete Projektleiterinnen und Projektleiter Gebäudetechnik gran diose Aussichten am Arbeitsmarkt haben. Diese Leute an der Front sind heute und werden in Zukunft extrem gesucht sein.» (baud)
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Neue Führungskräfte der Gebäudetechnik erhalten eidgenössischen Fachausweis
Beste Absolventen erhalten erstmals Preise 01 157 Absolventen (Chefmonteur Heizung: 45, Chefmonteur Sanitär: 57,
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Spenglerpolier: 46 und Projektleiter Gebäudetechnik: 9) haben die Berufsprüfung 2011 erfolgreich abgeschlossen. Die Mehrzahl von ihnen nahm Ende Januar an einer Feier in Olten ihren eidgenössischen Fachausweis entgegen. Einige Absolventen erzielten Spitzenresultate. So schloss Tobias Stecher aus Stäfa ZH bei den Chefmonteuren Heizung mit der raren Bestnote von 6,0 ab. Bei den Chefmonteuren Sanitär glänzte Raphael Cédric Meister, Schaffhausen, mit 5,7 auf dem ersten Rang. Bei den Spenglern teilten sich Roberto Cotardo, Ehrendingen AG, und Markus Marti, Thun BE, den ersten Rang mit der Gesamtnote 5,0. Mit dem gleichen Ergebnis schloss Andreas Wenger, Grenchen SO, bei den Projektleitern Gebäudetechnik im ersten Rang ab. Ein Novum an der diesjährigen Fachausweisprüfung war, dass die besten Absolventen mit einem Preis belohnt wurden. Elcotherm AG, Geberit Vertriebs AG, Foamglas Pittsburgh Corning (Schweiz) AG und Viessmann (Schweiz) AG heissen die Preisstifter. Ebenfalls neu war in diesem Jahr, dass die Abschlussprüfungen im November 2011 unter der Verantwortung der Qualitätssicherungskommission zentral durchgeführt wurden (Prüfungsordnung 2010). Zuvor organisierten die einzelnen Bildungsanbieter dezentral die Prüfungen.
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Die Namen sämtlicher Absolventen finden Sie auf dem Heftumschlag hinten.
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01 Die Preisträger mit Vertreterin und Vertretern der Sponsoren (von links): Jürg Hüssy, Elcotherm AG, Walter Brändle, Geberit Vertriebs AG, Marianne Zaugg, Viessmann (Schweiz) AG, kniend ganz rechts: Tobias Wild, Foamglas Pittsburgh Corning (Schweiz) AG 02 Chefmonteur/in Sanitär mit eidgenössischem Fachausweis. 03 Chefmonteur/in Heizung mit eidgenössischem Fachausweis.
Fotos: Patrick Lüthy
04 Spenglerpolier/in mit eidgenössischem Fachausweis. 05 Projektleiter/in Gebäudetechnik mit eidgenössischem Fachausweis. 05 suissetecmagazin April/Mai 2012
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Bildung
Im Internet zum Lernerfolg
«Top in Heizung» für angehende Heizungsinstallateure Zug in die Berufsschule fährt, liegt auf seinem Schoss neuerdings nicht mehr die Gratistageszeitung, sondern sein Tablet-PC. «Nochmals schnell die Grundlagen Chemie durchgehen», nimmt sich der Heizungsinstallateur im zweiten Lehrjahr vor und ruft die neue Bildungsplattform www.topinheizung.ch von suissetec auf. Mit «Top in Heizung» steht Heizungsinstalla teuren ab sofort eine webbasierte Lernumgebung zur Verfügung. Sanitärinstallateure («Top in Sanitär») kennen das Konzept bereits seit längerem. Ebenso wird für Spengler-Lernende in Kürze ein auf ihren Beruf zugeschnittenes Portal freigeschaltet.
15 Themengebiete, 400 Fachfragen Seit sich Gerry Breitenstein bei «Top in Heizung» registriert hat, übt er die 15 Themengebiete von A wie «Administration» bis W wie «Werkzeuge und Maschinen» regelmässig an seinem Computer. Insgesamt 400 Fragen gilt es auf verschiedenste Art richtig zu beantworten. Zum Beispiel mittels Drag and Drop, Multiple Choice oder anhand von eigenen Berechnungen. Der Heizungsinstallateur-Lernende findet es sehr motivierend, dass er sofort erfährt, ob seine Antworten richtig oder falsch waren. Zudem misst die Plattform seinen Lernfortschritt. Sobald sich Gerry in einer Rubrik sicher fühlt, absolviert er die sogenannte Prüfungssimu lation. Dabei lässt er sich von der Applikation automatisch einen Test zusammenstellen und bekommt eine zeitliche Vorgabe für dessen Lösung. Bei «Grundlagen Chemie» sind es 30
Aufgaben, mit denen er maximal 38 Punkte erreichen kann. Beantwortet er mindestens 80 Prozent der Fragen richtig, darf sich der zu künftige Heizungsinstallateur ein Zertifikat ausdrucken.
Wichtige Lernhilfe auf dem Weg zum eidgenössischen Fähigkeitszeugnis Der junge Gebäudetechniker schätzt das neue Lerntool. Für ihn ist klar, dass er sich während seiner beruflichen Grundbildung nicht nur auf die Schul- und Zwischenprüfungen, sondern auch auf die EFZ-Abschlussprüfung während des Qualifikationsverfahrens vorbereiten wird. Sein Berufsbildner sieht im orts- und zeitunabhängigen Lernbegleiter eine willkommene Hilfe, mit der sein Schützling während der gesamten Ausbildungszeit Fachwissen üben, festigen und prüfen kann. Übrigens: Gerry Breitenstein hat kürzlich im Be trieb sein Tablet-PC den alten Hasen unter den Heizungsinstallateuren für einen kleinen «Wissens-Checkup» ausgeliehen. Nach der Schluss auswertung soll manch betretene Miene in der Werkstatt gesichtet worden sein ... (baud)
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Online-Lernen jetzt auch für angehende Heizungsinstallateure, Prüfungssimulation inklusive.
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Ein Puzzle setzt sich zusammen «Projektleiter Solarmontage mit eidgenös sischem Fachausweis» – so heisst der neue Bildungsgang, der von einer Arbeitsgruppe unter der Leitung von suissetec entwickelt wird (siehe «suissetec magazin» 1/2012). Nach Abschluss des Bildungsgangs sind die Projektleiter in der Lage, Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen zu montieren. Mit an Bord des neuen Bildungsgangs sind neben den relevanten Verbänden auch die betroffenen Bundesämter Bundesamt für Energie BFE und Bundesamt für Berufsbildung und Technologie BBT. Damit ist der «Projektleiter Solarmontage» breit abgestützt. Die Arbeitsgruppe hat im Herbst die groben Inhalte des Bildungsgangs zu den vier Teilbe reichen «Thermie», «Photovoltaik», «Hülle & Mon tage» sowie «Projektmanagement» festgelegt. Bis Mitte März erarbeiteten vier Subgruppen die Detailinhalte der vier Teilbereiche. Strukturelle Basis für die Erarbeitung der Detailinhalte sind die sogenannten Modulidentifikationen, die suissetec auch bei allen anderen eidgenössisch anerkannten Bildungsgängen einsetzt. In den Modulidentifikationen werden die Inhalte, die Lernziele sowie die Anzahl Lektionen festgelegt. Die Detailinhalte wurden bis Ende März 2012 von der Arbeitsgruppe aus der Adlerperspektive begutachtet und allfällige Überschneidungen eliminiert, Lücken gefüllt und die definitiven Module festgelegt. Bevor die Module festgelegt wurden, überprüfte die Arbeitsgruppe, ob auf dem Bildungsmarkt bereits bestehende Module genutzt werden können (z. B. Wärmelehre). Dies hat den Vorteil, Bestehendes nutzen zu können. Zudem können Studenten, die diese Module bereits besucht haben, diese für den Abschluss als «Projektleiter Solarmontage» anrechnen lassen. Die Module werden vom BBT Mitte Jahr begutachtet, so dass Ende 2012 das erste Modul angeboten werden kann. Das Puzzle wird Ende 2013 fertig zusammengesetzt sein, wenn die ersten Kandidaten die Abschlussprüfung erfolgreich bestehen. (merr)
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Foto: electriceye, Fotolia.com
Wenn Gerry Breitenstein am Morgen mit dem
Projektleiter Solarmontage
Serie
Meine Organisation: Zeitgewinn durch strukturierte Tagesorganisation
Vom Mut, auf «lautlos» zu schalten Erich Hefermehl ist eidgenössisch diplomier-
© Foto: Marcel Baud
ter Haustechnikinstallateur und leitet den Sanitärbereich bei der U. Pulver Haustechnik AG, Köniz BE. Ursprünglich hat er die kombinierte vierjährige Spengler-/Sanitärlehre absolviert. Danach stieg er innert acht Jahren bis zum bauleitenden Monteur auf. Die hydraulischen Herausforderungen der Sanitärtechnik faszinierten ihn so, dass er die damalige Meisterschule an der LWB, Bern, absolvierte. Heute ist er als Abteilungsleiter und Geschäftsleitungsmitglied für 25 Mitarbeitende verantwortlich. 2011 absolvierte Erich Hefermehl das PersonaTagesseminar «Meine Organisation» von suisse tec. Warum auch er als Kadermann vom Kurs profitierte und wieder vermehrt sein Natel auf «lautlos» schaltet, erklärt er im Interview.
Herr Hefermehl, was bedeutet bei Ihrer Arbeit Organisation? Ich akquiriere Aufträge und muss darauf achten, wie sie terminlich ins Jahr passen. Welche Überschneidungen entstehen zu anderen Projekten? Was kann ich optimie ren? Wann sind die richtigen Zeitpunkte für den Vertragsabschluss, die Planung, den Materialeinkauf, die Personaldisposition? Wann übergebe ich den Auftrag an den Projektleiter?
Wo treffen Sie auf die grössten organisatorischen Hürden? In einem industriell geführten Betrieb sind meist mehrere Baustellen gleichzeitig in Arbeit. Deshalb ist die Basis für eine reibungs lose Organisation eine korrekte Datenstruk tur. Wir müssen nicht nur sicherstellen, dass das richtige Dokument zum richtigen Zeit punkt am richtigen Ort ist, sondern auch das benötigte Personal und Material.
Die gute Planung ist demnach das A und O? Absolut. Dabei ist gekonntes Timing zentral. Die Planungsgrundlagen müssen rechtzeitig bereit und kontrolliert sein. Auf diesen Grundlagen verhandeln wir mit Lieferanten, kaufen Material ein und gehen die Vorfabri kation an. In einem Betrieb unserer Grösse sind hierzu standardisierte Prozesse not wendig.
Tablet-PC als Hilfsmittel: Erich Hefermehl (Zweiter von links) organisiert Termine mit seinen Mitarbeitenden. Zum Beispiel? Wir arbeiten mit einer Plancodierung, die sich vom Büro in die Werkstatt bis zum Monteur auf die Baustelle mit entsprechender Beschrif tung des einzelnen Teilstücks durchzieht. Knifflig wird es, wenn Eigentumswohnungen
Persona-Tagesseminar: «Modul C: Meine Organisation» In diesem Modul werden Techniken vermittelt, wie Arbeitsabläufe rationalisiert und Aufträge optimal abgewickelt werden. Zudem werden Problemlösungsprozesse in die Praxis umgesetzt und die Hauptaufgaben einer Unternehmung nähergebracht. Zielgruppe: Instal lateure, Planer, administrative Mitar beitende.
nach dem Verkauf an den Kunden neu kon figuriert werden. Der Bauherr wünscht die Badewanne mehr rechts oder er will anstelle der Badewanne eine Dusche. Diese Flexibili tät muss unsere Organisation gewährleisten. Dabei lassen die engen Zeitfenster, mit denen wir heute arbeiten, kaum Spielraum für Fehler.
Was machen Sie, wenn ein Mitarbeiter ausfällt? Ich bin auch in der Feuerwehr aktiv. Was dort gilt, gilt ebenso fürs Geschäft: Es braucht immer einen Plan B. In einer guten Organisa tion muss man auch improvisieren können. Fällt ein wichtiger Mann auf dem Bau aus, ist das die Chance für jemand anderen, einzu springen und zu zeigen, was er kann.
Warum haben Sie den Persona-Kurs besucht? Da wir auch unsere Installateure und Projekt leiter in die Kurse schicken, wollte ich wissen, was sie aus dem Seminar mitnehmen. Gerade für Führungspersonen ist es wichtig, sich kommunikativ wandeln zu können.
+ Infos und Anmeldung www.suissetec.ch/persona suissetecmagazin April/Mai 2012
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Serie
Ratgeber
Grosses Interesse an der juristischen Fragerunde
Ich frage mich nach jeder Baustelle: «Habe ich richtig und verständlich kommuniziert? Was kann ich verbessern?» Bei dieser Selbst analyse stösst man an Grenzen.
«Auch der mündliche Vertrag gilt.»
Zum Beispiel? Wie man stufengerecht kommuniziert. Kon kret muss ich als Vorgesetzter wissen: Wie ticken meine Mitarbeiter? Wie erreiche ich sie mit meiner Botschaft? Mit einem Installateur muss ich die Sprache sprechen, die er versteht. Damit er nachvollziehen kann, wieso ein organisatorischer Schritt so und nicht anders ist. Das gilt auch im Pla nungsbüro: Ich muss vermitteln können, wes halb ein bestimmter Ordner für unsere Datenstruktur grün sein muss und warum die Auftragsbestätigungen in das blaue Dossier gehören.
Wie werden Auftrag und Werkvertrag differenziert, und welche Verantwortlichkeiten hängen damit zusammen? Fragen wie diese standen im Zentrum einer Fragerunde der «Planer-Erfa-Gruppe 51» Ende letzten Jahres mit dem Baujuristen Georg Weber. Fragen, die nicht immer eindeutig zu beantworten sind. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass beim Auftrag der Erfolg nicht zwingend geschuldet ist, im Gegensatz zum Werkvertrag. Der Umgang mit dem Vorwurf von Planungs fehlern ist ein Thema, mit dem sich Planer immer wieder konfrontiert sehen. Wichtig sei, so Georg Weber, beim Vorwurf von Planungsfehlern vom Bauherren formelles Vorgehen zu verlangen. Die Umsetzung muss der Planung entsprechen, was den Unter nehmer jedoch nicht vor einer allfälligen Haftbarkeit schützt, sollten aufgrund von Planungsfehlern nach der Umsetzung Schäden entstehen. Hierzu ist auch die Abgrenzung zwischen Gesamtbauleitung und Fachbauleitung zu beachten, aus der die jeweilige Verantwortlichkeit und Haftbarkeit abgeleitet werden kann.
Wo profitierten Sie sonst vom Kurs? Einerseits erhielt ich die Bestätigung, dass ich bereits vieles richtig mache. Andererseits konnte ich einiges mitnehmen, wo ich mich noch verbessern kann. Zum Beispiel darin, Problemlösungsverfahren effizient zu ge stalten und mich dabei immer auf den Kern einer Sache zu konzentrieren.
Weber rief den Tagungsteilnehmenden ins Gedächtnis, dass mit einem Auftrag grund sätzlich immer die Treue- und Sorgfaltspflicht verbunden ist. Umso wichtiger sei es, bei einem Vertrag von Anfang an klare Verhältnisse zu schaffen und zu beachten, dass auch der mündliche Vertrag vor dem Gesetz gilt (Hinweis auf SIA 103, 108, 118 usw.). Er empfiehlt, alle relevanten Informationen möglichst in schriftlicher Form abzufassen. Dazu gehört auch zwingend, alle mit einem Projekt verbundenen E-Mails, Notizen und Protokolle aufzubewahren. Weiter sei es hilfreich, vorab Abgrenzungen zu schaffen, zum Beispiel beim Arbeitsstundenkontingent, oder organisatorische Eckpfeiler einzuschlagen, wie den «Jour fixe», an dem die Akteure zu einem laufenden Projekt regelmässig Informationen austauschen. (baud)
Gab es bestimmte Techniken, die Ihnen in Erinnerung blieben? Das Stapelbox-Prinzip. Dabei sammelt man Papiere und prüft den wachsenden Stapel alle drei Monate. Die untersten fünf Zentime ter, die man nicht mehr angefasst hat, kann man dann getrost in die Rundablage beför dern. Seminarleiter Jürg Bernhard mahnte uns, immer wieder zu überlegen: Was muss ich selber erledigen? Was ist dringend und wichtig, was kann ich delegieren und termi nieren? Zeitgewinn durch strukturierte Tagesorganisation heisst das Ziel. Dazu ge hört zum Beispiel eine «Natel-freie» Zeit. Man muss den Mut haben, auf «lautlos» zu schalten. Jürg Bernhard hat demonstriert, wie viel Zeit allein durch Störungen verloren geht.
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Die «Planer-Erfa-Gruppe 51» bietet Mehrwert für die Arbeitspraxis Die Tagung mit Baujurist Georg Weber hat es gezeigt: Es mangelt weder an Themen noch an Fragen, die im Kreis von Berufskolleginnen und -kollegen erörtert sein wollen. Meinungsaustausch und Fachinformationen aus erster Hand und die Diskussion handfester Beispiele aus der Praxis machen die Gruppe zu einer wertvollen Einrichtung. Der gedrängte Terminkalender lässt oft keinen Platz für eine Erfa-Tagungsteilnahme. Dabei wird vielleicht vergessen, dass einen gerade der Know-how- und Gedankenaustausch, der an den halbtägigen Treffen stattfindet, in der Arbeitspraxis weiterbringen kann. Die nächsten Treffen sind geplant am 26. Juni, 11. September und 22. November 2012, jeweils nachmittags im Raum Winterthur.
Würden Sie den Kurs «Meine Organisation» weiterempfehlen? Ja. Insbesondere für Installateure, Planer oder Projektleiter ist er ein sinnvolles Tages seminar. Der Inhalt erfüllt die Erwartungen. Einzelne Themen liessen sich vertiefen: «Wie führt man gekonnt ein Baustellenjour nal? Wie organisiere ich mich durch eine Bausitzung, damit danach all meine Penden zen abgehakt sind? Was ist eine geeignete Notiztechnik? Wie arbeite ich mit einem Tablet-PC?» – Organisation betrifft unzählige Aspekte ... (baud)
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Persönlich
In dieser Rubrik stellen Mitarbeitende von suissetec beliebte Ausflugsziele vor.
Kraft aus dem Wasser tanken
Sandra Tazzer Alter: 43 Beruf: Sachbearbeiterin im Sekretariat der Französisch sprechenden Schweiz von suissetec in Colombier Hobby: Aktivitäten mit der Familie, Joggen, Nordic Walking
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Die zwischen dem Neuenburgersee und dem Wein berg gelegene ‹Pointe du Grain› ist ein Flecken, den ich besonders liebe. Die für den Verkehr gesperrte Strasse zwischen den Häfen von Bevaix und Cortaillod ist ideal für Spaziergänge. Zu Fuss, mit dem Velo oder auf Inlineskates ist der Blick frei auf die Weinberge, bis hinter einer Wegbiegung das Kloster von Bevaix auf taucht. Unter der Woche komme ich nach der Arbeit hierher, um mich beim Joggen oder Walking zu entspan nen. Im Sommer lädt der Kiesstrand zum Picknick und zum Baden mit der Familie ein. Von hier aus hat man eine herrliche Sicht auf die Voralpen und die Alpen. Von März bis Oktober ist sogar der Imbiss bis abends geöffnet, wo man sich ein Fondue oder hausgemachte Rösti schme cken lassen kann.
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Die Fakten: Buvette de la Pointe du Grain, ch. des Saules, 2022 Bevaix NE, Telefon 076 385 93 06
Foto: Béatrice Devènes
Am Ortsausgang von Bevaix dem Wegweiser nach rechts zum Strand der «Pointe du Grain» folgen. Nach ein paar hundert Metern links abbiegen und der Strasse Richtung See folgen. + Weitere Informationen www.balades-en-famille.ch
suissetecmagazin April/Mai 2012
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Online
Intern
Der Zentralvorstand tagte in Mammern
Strategie weiterentwickelt Der Zentralvorstand von suissetec hat eine spannende Klausursitzung hinter sich. Zwei intensive Tage lang befasste sich das Gremium unter anderem mit der Verbandsstrategie 2012–2017, mit dem CO2-Spiegel und dem Gesamtarbeitsvertrag. Die Verbandsstrategie wird auf der Basis des bereits existierenden Strategiepapiers weiterentwickelt. Vor allem, was die Fachbereiche betrifft (Sanitär/Wasser/Gas, Clima Heizung, Clima Lüftung/Kälte, Spengler/Gebäudehülle), sind Anpassungen nötig. Bevor suissetec das überarbeitete Papier veröffentlicht, wird es Ende April an der Präsidentenkonferenz der Sektionen vorgestellt. Vertieft befasst hat sich der Zentralvorstand auch mit dem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) für die Gebäudetechnik-Branchen. Dieser läuft Ende 2012 aus, was Neuverhandlungen mit den Gewerkschaften erfordert. Für suissetec ist die jetzige Situation zufriedenstellend, grobe Änderungen sind nicht nötig – im Gegenteil: Eine Kündigung seitens suissetec ist kein Thema, der Zentralvorstand strebt klar eine Verlängerung des bestehenden GAV an.
Internet-Portal noch komfortabler
suissetec.ch komplett neu das brandneue Internet-Portal aufschalten. Die Website www.suissetec.ch wurde in den vergangenen Monaten nicht nur grafisch, sondern auch technisch komplett überarbeitet. Zentrales Element wird das integrierte Kundencenter sein. Dieses bringt Verbandsmitgliedern und Kunden zahlreiche Verbesserungen: Ganz unabhängig davon, ob ein Stellen inserat aufgegeben, ein Einkauf getätigt oder im passwortgeschützten Mitgliederbereich nach Informationen gesucht wird: Künftig meldet man sich pro Besuch auf der suissetec-Website nur noch ein einziges Mal an. Jedes Mitglied erhält ein eigenes Profil, das es bei Bedarf bearbeitet und erweitert. izenzen für Software-Applikationen können L in Zukunft ganz einfach und selbständig über dieses Benutzerprofil verwaltet werden. Online einkaufen wird noch einfacher: Im neuen Shop sind sämtliche Produkte des suissetec-Verlags vereint und nach Branche aufgelistet, inklusive Kalkulationsgrund lagen. Die Navigation wird deutlich einfacher sein als bisher.
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Einkaufen mit Kreditkarte ist neu ebenfalls möglich. Selbstverständlich kann wie bisher auch auf Rechnung bestellt werden.
Webbasierte Softwarelösungen Wer heute bereits ein Mobiltelefon mit Internetzugang – ein sogenanntes Smartphone – verwendet, kennt die Vorteile der verschiedenen Apps. suissetec wird noch diesen Sommer mit dem Aufbau eines eigenen Applikationscenters beginnen. Kundinnen und Kunden werden die Software-Applikationen des Verbands (z. B. branchenspezifische Berechnungs-Tools) somit künftig im Internet-Shop kaufen. Statt einer CD per Post erhalten sie ganz einfach eine Freischaltung der webbasierten Applikation im persönlichen Kundenprofil. So kann mit internettauglichen Geräten immer und überall damit gearbeitet werden. Die Aufschaltung der neuen Website ist für den 1. Juli geplant. (aesn)
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+ Weblink www.suissetec.ch
Foto Hans-Peter Kaufmann
Noch vor den Sommerferien wird suissetec
In Klausur: der suissetec-Zentralvorstand in Mammern am Bodensee. Auch die Zukunft des CO2-Spiegels war Thema der Klausurtagung. Der Zentralvorstand hat entschieden, die Applikation nicht mehr weiterzuentwickeln, da sie nur noch spärlich genutzt wird. Als Beratungsinstrument ist der CO2Spiegel aber nach wie vor geeignet, insbesondere vor einer Sanierung. Deshalb wird das Programm für die restliche Lebenszeit der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung gestellt. Für die bestehenden Nutzer heisst dies, dass ab sofort keine Lizenzgebühren mehr verrechnet werden. (muhb)
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Kurz notiert
Foto: Congress Centre Kursaal Interlaken AG
Schweizermeisterschaften 2012 vom 30. Oktober bis 2. November in Lugano
Gold für die Besten Die diesjährigen Gebäudetechnik-Schweizermeisterinnen und -Schweizermeister werden an der Edilespo in Lugano erkoren. Dabei kämpfen Heizungsinstallateure, Lüftungsanlagenbauer, Sanitärinstallateure, Spengler und Gebäudetechnikplaner um den heissbegehrten Titel. Die Schweizermeisterschaften der Gebäudetechnik haben in den letzten Jahren Tausende Besucherinnen und Besucher angelockt. Alleine 2011 besuchten 20 000 Interessierte die Berufsschau in Pratteln und nahmen dabei live an den Wett kämpfen teil. Nachdem die Schweizermeisterschaften der Gebäudetechnik 2010 in Martigny
und 2011 in Pratteln stattgefunden haben, wird diesen Herbst Lugano Schauplatz des Könnens der jungen Berufsleute. Die Edilespo, Messe für Technik und Ausführung der Bauwirtschaft, bietet hier einen idealen Standort.
Wer teilnimmt, hat bereits gewonnen Die Wettkämpferinnen und Wettkämpfer haben nicht nur die Chance, ihren Beruf einem breiten Publikum vorzustellen, sondern können sich mit einem Spitzenrang das Ticket zur Berufsweltmeisterschaft 2013 in Leipzig holen. Aber allein schon wer teilnimmt, darf sich als Sieger bezeichnen. An den Berufsmeisterschaften angetreten zu sein, verhilft bei der Stellensuche zu einem markanten Plus in den Bewerbungsunterlagen. Ebenfalls zu den Gewinnern gehören die Lehrbetriebe, welche die Teilnehmenden an die Schweizermeisterschaften senden. Diese Unternehmen fördern das eigene Image, die Attraktivität der Branchen als Arbeitsumfeld und unterstützen so die Anstrengungen, die Gebäudetechnikberufe angehenden Berufs anwärtern näherzubringen. (aesn)
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Der Heizungsinstallateur M arkus Klopfen stein holt neben Gold auch den Titel des besten Schweizermeisters 2011.
+ Anmeldeformular und Teilnahmebedingungen www.suissetec.ch/schweizermeisterschaften http://meisterschaft.toplehrstellen.ch
Anmeldeschluss: 31. August 2012
7. Haustech-Planertag in Zürich
«Effizienz und bessere Vernetzung im Gebäude sind ein Muss.» Ende Februar fanden sich 450 Teilnehmende zum 7. Haustech-Planertag im Kongresshaus Zürich ein. Initiant Oskar E. Aeberli hatte den Anlass zum letzten Mal organisiert und freute sich über die grosse Resonanz. Der Schweizerisch-Liechtensteinische Gebäudetechnikverband (suissetec) ist Partner der Fachtagung. Das Ende der Atomenergie ist beschlossen, und der schrittweise Ausstieg soll bis im Jahre 2035 verwirklicht werden. Drängende Fragen sind: Wie realistisch ist dieses Ziel überhaupt? Mit welchen neuen Anwendungen und Entwick-
suissetecmagazin April/Mai 2012
lungen kommen wir zu mehr Energieeffizienz in der Gebäudetechnik? Zu diesen und anderen Themen sprach ein Expertenkreis, der sich aus Forschern, Dozenten der Schweizer Hochschu-
Frühjahrs-Delegiertenversammlung und suissetec-Kongress 2012
suissetec lädt nach Interlaken Diesen Termin sollten sich suissetec-Mitglieder heute schon vormerken: Am 22. Juni findet im Congress Centre Kursaal Interlaken der suissetec-Kongress 2012 statt. Während die Delegierten der Sektionen am Nachmittag im Auditorium an der Frühjahrs-Delegiertenversammlung tagen, sind für die Begleitpersonen erneut attraktive Rahmenprogramme vorgesehen. Zum Beispiel ein geführter Besuch in die berühmten St.-Beatus-Höhlen. Abends erwartet die Teilnehmenden ein Galabankett im Konzertsaal mit vielen Attraktionen und sicher wieder der einen oder anderen Überraschung. Fest licher Höhepunkt wird einmal mehr die Meisterfeier mit der Diplomvergabe sein. Für den 23. Juni ist der traditionelle Samstagsausflug geplant. Mit einer Dampfbahnfahrt und dem Besuch des Freilichtmuseums Ballenberg haben die Organisatoren zwei Leckerbissen für ein unterhaltsames und informatives Tagesprogramm kreiert. Die Einladungen mit weiteren Informationen und Anmeldeunterlagen wurden per Ende März verschickt.
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len sowie Planern, Ingenieuren, Juristen, Ökonomen und Vertretern von Bund und Kantonen zusammensetzte. «Wenn der Atomausstieg innert 20 Jahren von der Theorie in die Praxis umgesetzt werden soll, dann sind die Energie effizienz und eine bessere Vernetzung der Gewerke ein absolutes Muss», betonte Tagungsleiter Urs Rieder, Professor und Leiter Abteilung Gebäudetechnik an der Hochschule Luzern – Technik & Architektur. Im Blickfeld der Tagung stand daher das Motto «Bessere Vernetzung und grössere Effizienz». (Red)
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7. Haustech-Planertag – auch ein Anlass, um persönliche Netzwerke zu pflegen.
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Bildung
Aktuelle Bildungsangebote im Überblick suissetec Lostorf Veranstalter: Bildungszentrum suissetec, 4654 Lostorf T 062 285 70 70, F 062 298 27 50 lostorf@suissetec.ch www.suissetec.ch Aktuelle Kurs- und Seminar angebote des Bildungs zentrums suissetec Lostorf finden Sie unter: www.suissetec.ch Anmeldungen können online vor genommen werden.
Bildungsgang Chefmonteur/in Heizung mit eidg. Fachausweis. Ab 13.5.2013. Anmeldeschluss: 8.2.2013. Begrenzte Teilnehmerzahl. Bildungsgang Heizungsmeister/in mit eidg. Diplom. Ab 3.12.2012. Anmeldeschluss: 10.9.2012. Servicemonteurkurs Heizung (Modul 50.21). 27.–31.5.2013. Anmeldeschluss: 26.4.2013. Begrenzte Teilnehmerzahl.
Sanitär Wir bitten die Kursbesucher, bei der Anreise wenn möglich die öffentlichen Verkehrs mittel zu benützen. Ab Olten SBB verkehren halbstündlich Busse nach Lostorf.
Heizung, Sanitär, Spengler Berufsziel eidg. Fachausweis als Chefmonteur/in Heizung oder Sanitär, Spenglerpolier/in. Vorbereitungsmodul: jährlich im Herbst, 2 Wochen. Lehrgang: jährlich ab Frühjahr, 18 Wochen verteilt auf 1½ Jahre. Berufsziel eidg. Diplom: Fachleuten im Besitz des eidg. Fachausweises ist der Einstieg in den Diplom lehrgang jederzeit möglich: Bildungsgang: jährlich ab Herbst, 18 Wochen, verteilt auf 1½ Jahre
Heizung, Lüftung/Kälte, Sanitär, Spengler Bildungsgang Energieberater/in Gebäude mit eidg. Fachausweis. Ab 21.1.2013. Anmeldeschluss: 2.11.2012. Begrenzte Teilnehmerzahl. Bildungsgang Projektleiter/in Ge bäudetechnik mit eidg. Fachaus weis. Ab 12.8.2013. Anmeldeschluss: 14.6.2013. Begrenzte Teilnehmerzahl.
Heizung Vorbereitungskurs auf den Bil dungsgang eidg. Fachausweis. 8.– 19.4.2013. Anmeldeschluss: 8.3.2013.
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Vorbereitungskurs auf den Bildungsgang eidg. Fachausweis. 5.–16.11.2012. Anmeldeschluss: 5.10.2012. 3.–14.12.2012. Anmeldeschluss: 2.11.2012. Bildungsgang Chefmonteur/in Sanitär mit eidg. Fachausweis. Ab 4.3.2013. Anmeldeschluss: 14.12.2012. Bildungsgang Sanitärmeister/in mit eidg. Diplom. Ab 3.12.2012. Anmeldeschluss: 10.9.2012. Bildungsgang Sanitärplaner/in mit eidg. Diplom. Ab 4.3.2013. Anmeldeschluss: 14.12.2012. Servicemonteurkurs Sanitär Teil 1 (Modul 50.11). 17.–21.9.2012. Anmeldeschluss: 17.8.2012. 22.–26.10.2012. Anmeldeschluss: 21.9.2012. Servicemonteurkurs Sanitär Teil 2 (Modul 50.12). 2.–4.10.2012. Anmeldeschluss: 3.9.2012.
Spengler Vorbereitungskurs auf den Bildungsgang eidg. Fachausweis. 8.–19.10.2012. Anmeldeschluss: 10.9.2012. Bildungsgang Spenglerpolier/in mit eidg. Fachausweis. Ab 7.1.2013. Anmeldeschluss: 12.10.2012.
Bildungsgang Spenglermeister/in mit eidg. Diplom. Ab 3.12.2012. Anmeldeschluss: 10.9.2012. Ausmasskurs NPK 351/357 21./22.5.2012 Anmeldeschluss: 23.4.2012 Blitzschutzkurs 24./25.9.2012 Anmeldeschluss: 24.8.2012 Metalldachkurs 1 1.–5.10.2012 Anmeldeschluss: 3.9.2012 Metalldachkurs 2 26.–3.11.2012 Anmeldeschluss: 26.10.2012 PSAgA Persönliche Schutz ausrüstung gegen Absturz Daten siehe Homepage www.suissetec.ch
Allgemein Anschlussbewilligung für sachlich begrenzte Elektroinstallationen (Art. NIV 15). 1.–3.10.2012 u. 11./12.10.2012 22.–24.10.2012 u. 29./30.10.2012 19.–21.11.2012 u. 29./30.11.2012 Anmeldeschluss: jeweils 6 Wochen vor Kursbeginn. Begrenzte Teilnehmerzahl. Wir haben INtUS weiterentwickelt: Persona – Entwickeln Sie Ihre per sönlichen Kompetenzen. Neu acht verschiedene Module, mit Zertifikat suissetec. Daten und Seminarorte siehe www.suissetec.ch
Solarkurse Swissolar-Kurs Solarwärme Basis (ehem. Penta LE 31). Diverse Kursorte und Kursdaten. www.swissolar.ch/de/profi-center/ kursprogramm Telefon 044 250 88 33, M. Leuenberger. Swissolar-Kurs Solarstrom Basis (ehem. Penta LE 41). Diverse Kursorte und Kursdaten. www.swissolar.ch/de/profi-center/ kursprogramm Telefon 044 250 88 33, M. Leuenberger.
Swissolar-Kurs Solarwärme Planung Diverse Kursorte und Kursdaten. www.swissolar.ch/de/profi-center/ kursprogramm Telefon 044 250 88 33, M. Leuenberger.
STFW Winterthur Veranstalter: Schweizerische Technische Fachschule Winterthur STFW, Schlosstal strasse 139, 8408 Winterthur T 052 260 28 00, F 052 260 28 03 info@stfw.ch, www.stfw.ch Beachten Sie bitte das Merkblatt über suissetecWeiterbildungssubventionen im Bereich Heizung – Lüftung – Klima (HLK). Chefmonteur Heizung. Berufsbegleitend. HCMH 13/1 (3 Semester). 1.3.2013–6.6.2014. Chefmonteur Heizung. Infoveranstaltung HCMH INFO 6.9.2012 Gebäudeautomatiker STFW. Berufsbegleitend. HGA 12/1 (2 Semester). 27.4.2012–7.6.2013. Projektleiter Sicherheitssysteme. HSES «Feuer». 13/1 (3 Semester). 29.3.2013–14.6.2014. Projektleiter Sicherheitssysteme. HSES «Sicherheit». 13/1 (3 Semester). 12.4.2013–14.6.2014. Servicemonteur Lüftung/Klima. Berufsbegleitend. HSML 13/1 (2 Semester). März 2013–April 2014. Spengler-Polier. Berufsbegleitend. HSPP 12/1 (3 Semester). 27.10.2012–Juli 2014. Spengler-Polier. Infoveranstaltung HSPP INFO. 14.6.2012 und 28.8.2012.
Kurzkurse Der Monteur als Instruktor von Lernenden. HIL 12/1 (1 Tag) 13.9.2012. Elektrische Grundschaltungen und Steuerungen. HLEG 12/1 (3 Tage) 9.–11.10.2012. Elektro- und Prinzipschema lesen. HEP 12/1 (2 Tage) 18.–19.6.2012.
Wirtschaft
Konjunkturumfrage Elektroschema lesen (Wieder holungskurs). HEW 12/1 (1 Tag) 8.11.2012. Grundkurs WIG/TIG-Schweissen. HSW 12/1 (4 Tage) 19.–22.11.2012. Haustechnik für Einsteiger. HHE 12/2 (3 Tage) 4.–6.9.2012. Hydraulik/hydraulischer Ausgleich. HHA 12/1 (2 Tage) 12.–13.6.2012. HHA 12/2 (2 Tage) 11.–12.9.2012. Hygiene in raumlufttechnischen Anlagen/Hygieneschulung nach VDI/SWKI. HSR A 12/1 Planung (2 Tage) 14.–15.5.2012. HSR A 12/3 Planung (2 Tage) 9.–10.7.2012. HSR A 12/4 Planung (2 Tage) 5./16.10.2012. HSR B 12/3 Service (1 Tag) 2.7.2012. HSR B 12/4 Service (1 Tag) 22.10.2012. Kältetechnik Grundlagen HKG 12/2 (2 Tage) 9.–10.10.2012 Kältetechnik Aufbau HKA 12/2 (2 Tage) 16.–17.10.2012 Lufttechnik HLT 12/1 (2 Tage) 5.– 6.6.2012 Luftvolumenstrommessungen/ Firmenkurse HLM 12/1 (1 Tag) 6.7.2012 Firmenkurse (1 Tag) nach Bedarf Messen in der Lufttechnik HML 12/1 (2 Tage) 25.–26.9.2012 Montage und MSR HMM 12/1 (1 Tag) 30.8.2012 Prüfungsvorbereitung für die Anschlussbewilligung Art. 15 NIV Elektro-Anschlussbewilligung EAB 12/2 (6 Tage) 30.5.–14.6.2012 EAB 12/3 (6 Tage) 22.8.– 6.9.2012 EAB 12/4 (6 Tage) 24.10.–8.11.2012 Wiederholungskurs Art. 15 NIV Elektro-Anschlussbewilligung EABWK 12/1 (1 Tag) 4.10.2012 Regeltechnik Grundlagen HRG 12/1 (3 Tage) 8.–10.5.2012 Regeltechnik Aufbau, Workshop HRA 12/1 (2 Tage) 26.–27.6.2012 HRA 12/2 (2 Tage) 18.–19.9.2012 Systematik der Störungs behebung HSS 12/1 (2 Tage) 25.– 26.4.2012 HSS 12/2 (2 Tage) 28.– 29.8.2012
1. Quartal 2012 Die Geschäftslage im Ausbaugewerbe wird in der Sanitärbranche mittelmässig beurteilt, in der Heizungsbranche ist die Beurteilung auf einen tiefen Wert gesunken. Was die Zukunft betrifft, sind die Unternehmer in ihrer subjektiven Wahrnehmung unterschiedlicher Auffassung: In der Sanitärbranche sind die Erwartungen beim Auftragseingang weiter rückläufig, in der Heizungsbranche wieder steigend. Im Sanitärbereich wird die Geschäftslage von den befragten Firmen mittelmässig bewertet; die Branche bewegt sich aber nach wie vor auf einem ansprechenden Niveau. Die Reichweite des Auftragsbestands ist stark gesunken – die Kurve befindet sich unter dem Niveau der letzten Jahre. Die Erwartungshaltung der Sanitärfirmen ist weiter gesunken. Sie befindet sich
auf dem gleichen Niveau wie Anfang 2010, wie der Blick auf die Kurve des erwarteten Auftragseingangs zeigt. In der Heizungsbranche wird die allgemeine Geschäftslage so tief beurteilt wie letztmals Mitte 2004. Die Reichweite des Auftragsbestands ist im Vergleich zum Vorquartal leicht gesunken und bewegt sich weiterhin auf eher tiefem Niveau. Der Blick auf die Kurve des erwarteten Auftragseingangs zeigt, dass die befragten Unternehmer wieder optimistischer in die Zukunft blicken als noch im letzten Quartal. Die Ergebnisse basieren auf einer Umfrage der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich; an der Umfrage nahmen 34 Sanitärfirmen und 30 Heizungsfirmen teil. (muhb)
Konjunkturlage in der Sanitärbranche
Konjunkturlage im Bereich Heizung/Klima
Saldo *
Saldo *
Auftragsbestand 6
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Auftragsbestand
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05/06
07/08
09/10
11/12
— Geschäftslage Urteil, Saldo — Erwarteter Auftragseingang, Saldo
— Geschäftslage Urteil, Saldo — Erwarteter Auftragseingang, Saldo
— Reichweite Auftragsbestand,
— Reichweite Auftragsbestand,
in Monaten (Sekundärachse)
in Monaten (Sekundärachse) * Differenz zwischen den Anteilen positiver und negativer Meldungen in %
Ausschreibung Berufsprüfung Energieberater Gebäude mit eidg. Fachausweis Prüfungsdatum: 10.–13. September 2012 (mündliche Prüfung) Abgabe der Disposition: Freitag, 1. Juni 2012 Abgabe Vernetzungsarbeit: Donnerstag, 2. August 2012 Die Prüfungsgebühr für die Abschlussprüfung (inkl. Ausstellung Fachausweis) beträgt CHF 1200.–. Anmeldeunterlagen (Anmeldeformular und Merkblatt) sind bei den Anbietern und dem Sekretariat QS-Kommission Energieberater Gebäude erhältlich: Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband (suissetec), Sekretariat QS-Kommission Energieberater Gebäude, Beatrix Hählen, Auf der Mauer 11, Postfach, 8021 Zürich, Telefon 043 244 73 42. Bitte beachten Sie den Anmeldeschluss: Freitag, 1. Juni 2012
suissetecmagazin April/Mai 2012
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Erfolgreiche Absolventen der Berufsprüfungen 2011 Chefmonteur/in Heizung mit eidg. Fachausweis Anken Raphael, Mittelhäusern BE Arsic Aca, Zürich ZH Aziri Hazir, Oetwil am See ZH Bodens Dennis, Ostermundigen BE Bürki Daniel, Wittinsburg BL Dobler Daniel, Siebnen SZ Elshani Xhavit, Bulle FR Forte Costa Jorge Manuel, Thun BE Fuhrer Michael, Herzogenbuchsee BE Ganiu Behar, Vevey VD Gjokaj Leonard, Kaltbrunn SG Grelling Christian, Zürich ZH Heinrich Thomas, Unterägeri ZG Helfenberger Simon, Orpund BE Kaltenrieder Adrian, Toffen BE Lauber Steve, Choëx VS Luginbühl Heinzpeter, Niederbuchsiten SO Marković Zoran, Luzern LU Maury Johann, Sion VS Mehmedagic Saud, Arth SZ Messer Thomas, Gelterkinden BL Neff Adrian, Rain LU Paunović Danijel, Duillier VD Pendic Dejan, Malters LU Pepić Armin, Winterthur ZH Poloni Enrico, Chamoille/Sembrancher VS Reiff Hervé, Vevey VD Reinmann Michael, Grafenried BE Renevey David, Nidau BE Rodrigues Dino, Rotkreuz ZG Rušiti Besir, Pfungen ZH Rüthrich Steve, Hinteregg ZH Ryter Alex, Wettingen AG Sigg Mathias, Au ZH Stecher Tobias, Stäfa ZH Tobler Patrik, Freidorf TG Vez Michel, Zuchwil SO Walker David, Gampel VS Weiss Simon, Belp BE Wirth Matthias, Bern BE Wirth Reto, Schwanden GL Wittwer Christoph, Oberbalm BE Wüthrich Bernhard, Eggiwil BE Wyss Ronny, Wattenwil BE
Chefmonteur/in Sanitär mit eidg. Fachausweis Albrus Cyril, Ambérieu-en-Bugey/France Allenspach Philipp, Alt St. Johann SG Baumgartner Stefan, Jegenstorf BE Buchegger Stefan, Effretikon ZH Casutt Daniel, Maienfeld GR Christen Andreas, Birr AG Ciardo Gabriel, Sion VS
Ciprian Marco, Embrach ZH Cortese Giuseppe, Triesen FL Dumusc Laurent, Collombey VS Elezi Hajrush, Langnau am Albis ZH Erb Christian, Schwenden BE Estermann Lukas, Hildisrieden LU Estermann Ronny, Zürich ZH Fernandez José, La Tour-de-Trême FR Gähler David, Eschenbach SG Hagmann Marcel, Reinach AG Heeb Sascha, Montlingen SG Hertig Silvan, Wetzikon ZH Herzog Gabriel, Wölflinswil AG Hirschi Tobias, Bern BE Hollenweger Daniel, Ennetbürgen NW Hoxha Hekuran, Thun BE Jost Philippe, Münsingen BE Läderach Patrick, Le Landeron NE Lienert Christoph, Arlesheim BL Marjanović Željko, Bière VD Martina Yvan, La Neuveville NE Mauchle Fabian, Wald ZH Meister Raphael Cédric, Schaffhausen SH Niederhäuser Marc, Münsingen BE Nuozzi Fabio, Grenchen SO Odermatt Bruno, Kriens LU Pete Tibor, Köniz BE Rauber Michael, Zuchwil SO Rekaj Perparim, Biberist SO Röthlisberger Michael, Röthenbach BE Sarrasin Hubert, Martigny VS Schindler Simon, Zäziwil BE Schork Stefan, Wyhlen/Deutschland Steiner Roland, Schwyz SZ Stotzer Ueli, Büren a. A. BE Sulkoski Ajan, Morat FR Sutter Fabrice, Gland VD Thomas Frédéric, Vétroz VS Trachsel Roland, Längenbühl BE Venetz Michael, Emmenbrücke LU Vionnet Alain, Baden AG von Arx Marcel, Adligenswil LU von Flüe Raphael, Sins AG Wenger Michel, La Chaux-de-Fonds NE Wey Thomas, Buchs LU Zimecki Mikaël, Aproz VS Zimmermann François-Xavier, Genève GE Zumbühl Andreas, Rothenburg LU Zürcher Cédric, Muntelier FR
Spenglerpolier/in mit eidg. Fachausweis Aeberhard Pascal, Thayngen SH Amidović Mensur, Baar ZG Arnold Marcel, Schenkon LU Baumgartner Daniel, Bronschhofen SG
Beato Miguel, La Sarraz VD Bissig Bernhard, Zufikon AG Burgstaller Alexander, Kappelen BE Cavegn Rinaldo, Ilanz GR Concenti Sandro, Wettswil ZH Cotardo Roberto, Ehrendingen AG Donzé Célien, Le Noirmont JU Falcone Michele, Diessenhofen TG Favre Guillaume, Veysonnaz VS Forney Vincent, Lausanne VD Friedli Lukas, Riedt bei Neerach ZH Fuchs Marco, Hitzkirch LU Gisler Werner, Flüelen UR Jost Christian, Murten FR Kehrli Philippe, Utzigen BE Kiener David, Bern BE Lussmann Lars, Flims GR Maillard Marian, Le Locle NE Marti Markus, Thun BE Martin Nicolas, Yverdon-les-Bains VD Meuli Claudio Lorenzo, Sils GR Monteil Alexander, Wädenswil ZH Moor Diego, Zofingen AG Morgenegg Serge, Bern BE Moser Rudolf, Bern BE Nafzger Stefan, Wichtrach BE Natter Roger, Thalwil ZH Nicolet Romuald, Les Reussilles BE Notz Armin, Gossau SG Pieren Marc, Achseten BE Prétôt Fabien, Orsières VS Salzmann Alain, Vaulion VD Sburlino Ralf, Niederhasli ZH Schiesser Roger, Stettlen BE Schmid Remo, Riggisberg BE Schneider Reto, Würenlos AG Studer Philipp, Naters VS Truckenbrod Markus, Zürich ZH Vidal Jon, Kerzers FR Viviand Thomas, Cornier/France Wagner Andreas, Schönenberg ZH Wittwer Pascal, Bischofszell TG
Projektleiter/in Gebäudetechnik mit eidg. Fachausweis Allenbach René, Grossaffoltern BE Bielmann Daniel, Baar ZG Binder Heinz, Rümligen BE Eichenberger George, Gelfingen LU Kuhn Andreas, Spiez BE Mader Gregory, Bellach SO Scheidegger Peter, Buchrain LU Walker Daniel, Bleienbach BE Wenger Andreas, Grenchen SO