Man nehme einen Goldesel… oder etwa nicht? Europäische Filmfinanzierung „Das wäre der perfekte Inhalt für den nächsten europäischen Blockbuster.“ Das dachten sich möglicherweise bereits viele. Doch wie finanziert man so ein Vorhaben? SUMO diskutierte mit Esther Krausz, österreichische Ansprechpartnerin für „Creative Europe – MEDIA“, und Paul Clemens Murschetz, Privatdozent und Medienökonom, über die unterschiedlichen Varianten.
Die direkte, öffentliche Filmförderung Die „klassische“ Variante ist die direkte, öffentliche Filmförderung. Auf euro-
päischer Ebene ist „Creative Europe“ die Ansprechorganisation in solchen Belangen. Das aktuelle Programm, welches mit 2020 endet, unterteile sich in die Unterbereiche „Culture“ und „MEDIA“, so Esther Krausz. Mit ihrem umfangreichen Kontingent an 13 Förderschienen – etwa „TV-Koproduktion“, „Projektentwicklung“ und „Verleih“ – würde „Creative Europe – MEDIA“ das Ziel verfolgen, den europäischen Film vor allem in Bezug auf die amerikanische Konkurrenz zu kräftigen, erläutert Krausz. Darüber hinaus würde „Creative Europe – MEDIA“ mit Trainingsangeboten unter anderem die Qualifikationen der einzelnen AkteurInnen fördern. Bei der Vergabe der Förderungen werde vor allem auf die sogenannte „Europäische Relevanz“ geachtet werden. Krausz erklärt, dass Gründe aufgezeigt werden müssen, die unterstreichen, wieso beispielsweise ein Film „für ein europäisches Publikum interessant ist“. Dieser Aspekt müsse inhaltlich, aber auch auf Arbeitslevel belegt werden, denn es „muss immer eine Zusammenarbeit mit Menschen, Firmen oder Organisationen in anderen europäischen Ländern“ geben. Darüber hinaus solle die Zielsetzung der Initiative erfüllt werden. Als Vorteile einer solchen europaweiten Förderinstitution sieht Krausz mehrere Aspekte, die ineinandergreifen. Unter
Esther Krausz / Copyright: Privat
Paul Clemens Murschetz / Copyright: Privat
Wer kennt es nicht – die perfekte Filmidee spielt sich buchstäblich wie in einem Film vor dem inneren Auge ab, zumindest als Traum. Wenn man dann bedenkt, dass laut einer Studie der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle (2018) für die Herstellung eines auf europäischer Ebene gezeigten Kinospielfilms im Jahr 2016 im Durchschnitt mehr als 3 Millionen Euro ausgegeben wurden, dann stellen sich die Fragen: Was tun, um diesen Traum zu verwirklichen und über die Landesgrenzen bekannt und erfolgreich zu machen? Mit den zahlreichen Förderformen – von direkter und indirekter Förderung über Product Placement und Crowdfunding – werden eine Bandbreite an Wegen geboten, um ein Vorhaben zu realisieren. Doch wie wichtig sind die einzelnen? Bei dem Instrumentarium der Förderung würden zwei Attribute im Fokus stehen: Effizienz und Effektivität, so Murschetz. „Institutionen der öffentlichen Filmförderung“ würden diese Prinzipien in die Praxis umsetzen, um eine Finanzierungsgrundlage für ProduzentInnen zu schaffen sowie Filmökosysteme insgesamt zu stärken.
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