Studio Space Craft

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STUDIO SPACE CRAFT Ein Jahr Architektur Entwerfen, Gestalten & Darstellen

Fakult‰ t Gestaltung Hochschule Wismar


→ Space Craft 4 PM01 Studio Space Craft 9 1

Architectural Landscapes 10 → Solid & Void 16

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Concrete Caves ñ Raum aus Masse 22

3

Reflection 42

4

Contextual Composition 46

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Structure, Circulation & Envelope ñ Raum aus Struktur 54

2

Inhalt


PM02 How will we live together? 74 → Xanadu 76 1

Citizens of Xanadu 82 → Blogeintrag ¸ ber das Haus ª Vielfalt´ 86

2

Urban Structure 88 → 9 Square Grid Problem 102

3

1:50 Scale 110

4

Circulation & Envelope 120

5

Finals 130 → VR≠ Pr‰ sentation 150 → What about VR? 158 3


■ MODUL »ENTWERFEN, GESTALTEN & DARSTELLEN«

Die vorliegende Broschüre dokumentiert die Arbeiten der Studierenden des ersten Studienjahres 2019/20 im Bachelorstudiengang Architektur an der Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar und vermittelt gleichzeitig das didaktische Konzept der verantwortlichen Professoren Matthias Ludwig (Entwurfslehre) und Susanne Brorson (Gestaltungslehre). Das erste Jahr des Bachelorstudiengangs Architektur begann im Wintersemester mit einem intensiven, einwöchigen Projekt. An diesem war noch Julian Krüger beteiligt, der das Lehrkonzept für das Modul PM01/02 maßgeblich mitgeprägt hat. Letzteres orientiert sich in Teilen an »Deviations«, einer didaktischen Anleitung zum architektonischen Entwerfen, das Prof. Marc Angelil an der ETH Zürich entwickelt hat;1 es finden sich aber auch Parallelen zum »Cottbus Experiment«2 und zum Lehrkonzept der Bartlett School of Architecture, University College London.3 Mit 50 Studierenden wurden in der ersten Semesterwoche zwei geodätische Kuppeln nach dem Vorbild von Buckminster Fullers Domes aus Holz in den Werkstätten der Fakultät hergestellt und anschließend auf dem Freigelände der Hochschule montiert. Die beiden Strukturen wurden mit einem kleinen Fest eingeweiht.

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■ EIN JAHR ARCHITEKTUR

Im Wintersemester 19/20 wurde das Entwerfen und Gestalten neben wöchentlichen Vorlesungen hauptsächlich in den Ateliers der Hochschule unterrichtet. Innerhalb des Moduls wurden die Darstellungsaspekte von Architektur gemeinsam mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern Steffen Altmann (Digitale Grundlagen) und Sabrina Lampe (Darstellende Geometrie) bearbeitet. Ab dem Sommersemester 20 änderte sich dann plötzlich alles: Die Lehre musste aufgrund der Corona-Pandemie ausschließlich als »Online-Lehre« stattfinden. Aus dieser besonderen Situation heraus begann ein spannendes und lehrreiches Experiment: Wie kann Architektur vorwiegend mit digitalen Mitteln gelehrt werden? Es ging in diesem ersten Studienjahr vor allen Dingen darum, ein Verständnis von Raum als zentralem Element der Architektur zu entwickeln. Einer Raumqualität, der sich die Studierenden zunächst auf abstrakte Weise und aus verschiedenen Blickrichtungen angenähert haben. Wechselnde Herangehensweisen und Methodiken zur Bewältigung kleinerer Gestaltungsaufgaben sowie wöchentliche »Handouts« haben das prozesshafte und ergebnisoffene Arbeiten bestimmt. Das Ausprobieren verschiedener Darstellungstechniken wie Skizzieren, Zeichnen, Collagieren, Fotografieren aber auch verschiedener analoger bzw. digitaler Modellbautechniken waren dabei wichtiger Bestandteil der Lehre. Was zunächst als unbeholfener »trial and error«-Prozess begann – was kann man wie über die gestellte Problematik herausfinden, entwickeln, darstellen, kommunizieren? – sollte in eine persönliche, bewusst eingesetzte Entwurfsstrategie überführt werden. Dabei spielte die Persönlichkeit eines jeden Studierenden eine zentrale Rolle, der mit seinen Interessen und seinem Talent beginnen sollte, seine eigene architektonische Sprache zu finden. Die Fähigkeit zum räumlichen Denken in architektonischen Bildern wurde dabei auf immer komplexere Weise trainiert.

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Während im ersten Semester die Themen Raum, Struktur und Material von den Studierenden auf abstrakte Weise bearbeitet wurden, kamen im zweiten Semester weitere Aspekte von Architektur, nämlich die Nutzung und der Kontext hinzu: ein erster, kleiner Gebäudeentwurf sollte bearbeitet werden. Die Studierenden haben sich im Sommersemester dazu virtuell nach »Xanadu« begeben, einer fiktiven Stadt, für die in Gruppenarbeit Entwürfe für Gebäude mit Wohn- und öffentlicher Nutzung entstehen sollten. Die Studierenden waren trotz Lockdown motiviert am Entwerfen und Gestalten aus der Distanz dabei; ein virtueller Spaziergang aller Beteiligten mittels VR-Brillen durch die digitale Stadt »Xanadu«, bei der alle fertigen Entwürfe begangen werden konnten, hat dabei als Abschluss des ersten Studienjahres einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

1

Vgl. Angélil, Marc / Dirk Hebel: Deviations: Designing Architecture > A Manual, Basel, Schweiz: Birkhäuser, 2008.

2

Vgl. Knoll, Richard / Henri Praeger / Julia Zillich / Norbert Kling / Michael Tümmers: Entwurfslehre im Bachelor Architektur: Das Cottbus Experiment, Berlin, Deutschland: Dietrich Reimer, 2011.

3

Vgl. Melvin, Jeremy (Hrsg.): Bartlett 175: 175 years of architectural education at UCL, London, England: The Bartlett School of Architecture, 2017.

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Montageplan einer geodätischen Kuppel

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STUDIO SPACE CRAFT PM01 2019/20


1 ARCHITECTURAL □ LANDSCAPES Der Gruppenrahmen als wichtiger didaktischer Be≠ standteil der Architekturlehre im ersten Studienjahr besteht aus einer bestimmten Anzahl von Einzelfel≠ dern; jeder Studierende arbeitete auf seinem A3≠ Feld und doch im Kontext der Gruppe. ‹ ber den Gruppen≠ rahmen gespannte F‰ den haben die Studierenden per Bleistift auf Papier ¸ bertragen; aus Abweichungen und Fehlern entstanden so neue Systeme und Ordnungen, die zun‰ chst in der zweidimensionalen Ebene inter≠ pretiert, neu komponiert und weiterentwickelt wurden. Die Materialisierung von Ideen zur Verr‰ umlichung des ª 2D≠ Pattern Drawing´ erfolgte ¸ ber Schneiden, Knicken und Falten in Pappe. Die zweidimensionale Li≠ nienzeichnung wurde im Weiteren ¸ ber Schraffuren und Schattenwurf bearbeitet, um die entstandene Landschaft r‰ umlich darzustellen. Der Entwurfspro≠ zess wurde durch Hinzuf¸ gen von geometrischen For≠ men in der nun dreidimensionalen Landschaft fortge≠ setzt und in der Komplexit‰ t gesteigert; dabei bewegte sich jeder Studierende sowohl im eigenen Mikrokos≠ mos seiner Ideen, als auch in der ª Nachbarlandschaft´ auf die er sich abstimmen musste. Die eigene Arbeit er≠ langte auf diese Weise erst eine Bedeutung im Kontext und ein st‰ ndiger Wechsel zwischen Einzelarbeit und der gemeinsamen Arbeit am Gruppenrahmen stimmte die Studierenden auf das Arbeiten im Atelier w‰ hrend des ersten Semesters, letztendlich aber auch auf die integrative Arbeitsweise eines Architekten ein. Die Aufgabe endete mit einem eindrucksvollen Resultat in Form einer grofl en ª Architectural Landscape´ auf dem Gruppenrahmen.

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Architectural Landscapes


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Architectural Landscapes


Modelle auf dem Gruppenrahmen

↑ ↑

Anton Stelz Arina Melnikova

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Architectural Landscapes


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Camilla Wilke Florian Tutzschky Florian Tutzschky

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Kiana Schneider Kiana Schneider Franz Kotte

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Diese für die Exkursions- und Projektwoche konzipierte Aufgabe sollte die Studierenden unter anderem auch an verschiedene Modellbautechniken heranführen. In den Werkstätten der Hochschule wurden durch die Werkstattleiter in dieser Woche jeden Tag neue analoge und digitale Techniken vorgestellt. Die Studierenden bekamen parallel dazu die Aufgabe, einen »inneren Ort« in ein gedachtes Volumen zu entwickeln und dabei einen abstrakten Raum zu entwerfen, der über einen Weg mit dem Außen verbunden ist. Die Behandlung des Konzeptes von Skulptur und Plastik erfolgte zunächst über eine schnelle Variantenbildung des gedachten Raumes in Form von räumlichen Skizzen und später mit Raumpositiven aus Styrodur. Dann wurde alles umgedreht; der Raum und Weg wurden als Negativ aus Ton, Plasteline Lehm oder Gips herausgearbeitet. Dabei ging natürlich einiges schief; der Styrocutter gehorchte nicht, die Tonmasse fiel in sich zusammen, Gips lief aus und beim Ausschalen verbogen sich die aus der Mensa »entliehenen« Messer... Nervenaufreibende Momente mündeten in erstaunlichen und dabei auch architektonisch spannenden Ergebnissen. Der handwerkliche Prozess und das Schulen des räumlichen Vorstellungsvermögens war ebenso ein Aspekt der Aufgabe wie das Verständnis von Architekturzeichnungen, indem die fertigen Tonmodelle durchgeschnitten und der »innere Ort« in schraffierten Zeichnungen abgebildet wurde. ■ SOLID & VOID – INNERER ORT UND DER WEG DAHIN

Solid & Void

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Solid & Void

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Solid & Void

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Solid & Void

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Janine Limberg

Arina Melnikova

Camilla Wilke

Benita Koch

Solid & Void

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Erika Fuks

Anton Stelz

Franz Kotte

Linnea Nickel

Solid & Void

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2 CONCRETE CAVES – □ RAUM AUS MASSE Eine der zentralen ‹ bungsaufgaben des ersten Semes≠ ters zu raumbildenden Prinzipien waren die Concrete Caves, die ¸ ber einen substraktiven Entwurfsprozess ª Raum aus Masse´ formen. Die Studierenden sollten ein komplexes Raumgef¸ ge ‰ hnlich einer Hˆ hlenarchi≠ tektur f¸ r das Innere eines Betonblocks entwickeln; Raum ist dort, wo keine Masse ist. Komplexe architek≠ tonische Themen wie Wegef¸ hrung und Lichteinfall wurden eingehend behandelt, auch Raumproportionen und Wahrnehmung von Raum waren wichtige Themen. ‹ ber Skizzen entstanden erste Ideen f¸ r die Hˆ hlen und G‰ nge, die dann zeichnerisch als ª Bauplan´ f¸ r den Betonguss umgesetzt wurden. Die Studierenden stellten in der Werkstatt eine Schalung her; Styrodur fungierte als Platzhalter f¸ r die entworfenen Hohlr‰ u≠ me. Im Betonlabor der Hochschule wurden die ª Con≠ crete Caves´ abgegossen. Dieser Vorgang machte die Studierenden mit einem Material bekannt, das schein≠ bar in jede mˆ gliche Form zu bringen ist.

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Concrete Caves



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Concrete Caves


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Concrete Caves


Anton Stelz

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Concrete Caves


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Arina Melnikova Benita Koch

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Arina Melnikova Benita Koch

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Concrete Caves


Camilla Wilke

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Camilla Wilke Erika Fuks

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Felix Elsner

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Concrete Caves



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Concrete Caves


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Felix Krachenfels Florian Tutzschky

↑ ↑

Felix Krachenfels Florian Tutzschky

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Concrete Caves


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Mandy Kaden Nora Schultze

↑ ↑

Mandy Kaden Nora Schultze

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3 REFLECTION □

Das bewusste Reflektieren ¸ ber das eigene entwerferi≠ sche Tun ist eine notwendige Voraussetzung f¸ r das Kommunizieren einer Gestaltungsidee; wˆ chentliche Pr‰ sentationen am Gruppenrahmen und das Sprechen ¸ ber die eigene Arbeit schulten nicht nur rhetorische Kompetenzen der Studierenden sondern auch deren graphische Fertigkeiten. Vor allem aber legt die Refle≠ xion die eigene Entwurfsmethodik offen. Das Erfahren und Lernen ¸ ber Entwurfsprozesse der Mitstudieren≠ den w‰ hrend der Zwischenpr‰ sentationen oder das gemeinsame Arbeiten im Atelier fˆ rderte ebenso die Entwicklung und das Verst‰ ndnis ¸ ber das methodi≠ sche Ann‰ hern an eine Gestaltungsaufgabe und an einen konzeptionellen Ansatz. Klassische Kommu≠ nikationstechniken wie die Zeichnung oder das Mo≠ dell wurden hierbei aufgegriffen, konnten aber auch durch neue Darstellungstechniken erg‰ nzt werden. Die zweite Form der Reflexion passierte ¸ ber die Ausein≠ andersetzung mit architektonischen Vorbildern. ‹ ber die schriftliche Analyse beispielhafter Architekturen sollten die Studierenden mit einer Vielfalt an bereits existierenden Lˆ sungsans‰ tzen, Arbeitsweisen oder Stilen bekanntgemacht werden. In Input≠ Vorlesungen wurden dar¸ ber hinaus architekturtheoretische An≠ s‰ tze vermittelt, um eine noch breitere Basis f¸ r das Entwerfen zu schaffen.

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Reflection


Ein Ausgangspunkt: Peter und Alison Smithson, ª House of the Future, Floor Level 5´ , London, 1956


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Reflection


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4 CONTEXTUAL □ COMPOSITION Direkt auf die Reflexions≠ Aufgabe folgte die zeichneri≠ sche Analyse von Beispielarchitekturen, die dann von den Studierenden ª auseinandergenommen´ werden sollten. Das Nachvollziehen des Entwurfsprozesses sowie konzeptioneller und r‰ umlicher Aspekte erfolg≠ te hierbei ¸ ber die ª Neukomposition´ von Grundriss oder Schnitt in Form von Collagen. Der zun‰ chst spie≠ lerische Umgang mit Geometrie, Form oder Volumen wurde daraufhin in eine ª Contextual Composition´ ¸ bersetzt, bei der die Bedeutung des Kontexts in der Architektur hervortritt. Die Studierenden haben in ei≠ nem weiteren Schritt ihre Collagen aus Papier in klei≠ nen Modellen aus Graupappe verr‰ umlicht, die dann im Kontext der eigenen ª Architectural Landscapes´ auf den Gruppenrahmen gestellt wurden. Das Zusammen≠ f¸ gen von r‰ umlichen Konstellationen aus den Grund≠ rissen der Beispielarchitekturen und den eigenen ar≠ chitektonischen Landschaften sollte die Entwicklung des abstrakten Raumes bis hin zur Organisation einer konkreten Architektur verdeutlichen.

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Contextual Composition



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Contextual Composition


Anton Stelz

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Arina Melnikova

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Benita Koch

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Contextual Composition


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Erika Fuks Franz Kotte

Franz Kotte

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5 STRUCTURE, □ CIRCULATION & ENVELOPE In der n‰ chsten Hauptaufgabe des ersten Semesters wurde Raum aus strukturellen Elementen geschaffen. ‹ ber eine Auseinandersetzung mit der Analogie zum menschlichen Kˆ rper in Form von ª Haut und Knochen´ ñ eine Tragstruktur und eine umgebende H¸ lle ñ wur≠ de diese Beziehung untersucht. So wie der mensch≠ liche Kˆ rper durch seine Knochen in Form gebracht und gehalten wird, bestimmen auch die prim‰ ren konstruktiven Elemente die Form der Architektur. Die Konstruktion oder Struktur rationalisiert das architek≠ tonische Projekt, indem sie ihm eine Ordnung gibt. Die statischen Gesetzm‰ fl igkeiten eines gew‰ hlten Kons≠ truktionssystems, seine Mafl ordnungen, der Rythmus seiner Konstruktionselemente, die Dimensionen der einzelnen Tragglieder sind somit auch alle Teil des Entwurfsprozesses. Nach und nach wurden so auch Bez¸ ge zu anderen Unterrichtsf‰ chern im Studien≠ gang hergestellt. Architekturtheoretische Ans‰ tze wie die Bekleidungstheorien von Semper oder Loos machten den Studierenden die Bedeutung der ª H¸ lle´ in der Architektur bewusst und bestimmten das Spiel mit Verh¸ llungsmaterialien, ÷ ffnungen und Transpa≠ renzen. Das geistige Durchwandern der verh¸ llten Struktur sollte in Form von Skizzen oder Fotografien r‰ umlich festgehalten werden.

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Structure, Circulation & Envelope



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Structure, Circulation & Envelope


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Anton Stelz Arina Melnikova

↑ ↑

Anton Stelz Arina Melnikova

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Structure, Circulation & Envelope


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Camilla Wilke Felix Eisner

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Camilla Wilke Felix Eisner

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Structure, Circulation & Envelope


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Felix Krachenfels Florian Tutzschky

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Felix Krachenfels Florian Tutzschky

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Structure, Circulation & Envelope


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Franz Kotte Janine Limberg

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Franz Kotte Janine Limberg

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Structure, Circulation & Envelope


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Kiana Schneider Laura Johannsen

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Kiana Schneider Laura Johannsen Linnea Nickel

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Structure, Circulation & Envelope


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Linnea Nickel Mandy Kaden

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Linnea Nickel Mandy Kaden

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Structure, Circulation & Envelope


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Rosalie Grohlmann Viola Peleikis

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Rosalie Grohlmann Viola Peleikis

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Structure, Circulation & Envelope


Nora Schultze

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HOW WILL WE


LIVE TOGE THER? PM02 2020


■ XANADU

Im ersten Studienjahr wird die Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Raumes in der Architektur im Fach Entwerfen und Gestalten bewusst überschaubar und abstrakt gehalten. Im zweiten Semester des ersten Studienjahres – dem »Coronasemester« – sollte ein erstes kleines Architekturprojekt mit Hilfe der bereits erlernten Entwurfsmethodiken bewältigt werden. Dabei war auch das zweite Semester – ähnlich wie das erste – in thematische Schwer punkte und Aufgabenabschnitte gegliedert. Die Auseinandersetzung mit dem aktuellen Architekturgeschehen war hierbei ein wichtiger Bestandteil der Lehre. Die Studierenden sollten sich mit neuen Wohnformen beschäftigen, was in der Entwurfsaufgabe aufgegriffen und in Inputvorlesungen behandelt wurde. Eine Exkursion nach Venedig zu der von Hashim Sarkis kuratierten Architektur-Biennale unter dem Thema »How will we live together?« sollte ein Höhepunkt des Semesters werden. Für ihr Entwurfsprojekt begaben sich die Studierenden zum Semesterstart in die fiktive Stadt »Xanadu«. Die Stadt setzte sich aus einzelnen Stadtquartieren, die im Maßstab 1:200 jeweils der Grösse eines Feldes des Gruppenrahmens entsprachen, zusammen; insofern blieb das didaktische Konzept des Arbeitens am Gruppenrahmen auch im zweiten Semester erhalten. Noch in den Werkstätten der Hochschule wurde der jeweilige Kontext eines jeden Stadtblockes gebaut; entweder analog mit dem Cutter und in Graupappe, oder digital mit dem Lasercutter. Dann kam der Corona-Lockdown. Jede Entwurfsgruppe schaffte es noch, ihr jeweiliges StadtquartierModell mit nach Hause zu nehmen, bevor die Lehre ausschließlich online über die Videochat – Plattform BigBlueButton weiterlief und die Exkursion nach Venedig leider ausfallen musste.

Xanadu

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Central Park

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Xanadu

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Xanadu Beach

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B

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Ahmet Sidar Fiete Wulff

Mandy Kaden K. Schneider

T. Kohlschmidt Paul Mieth

R. Grohmann Janine Limberg

Franz Kotte F. Krachenfels

A. Schmidt Toby Mevius

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Linnea Nickel Nora Schultze

Lisa Tyc

R. Holsten Kilian Ebeling

F. Tutzschky J. Harmeling

Felix Elsner Mathis Friese

R. Herzberg M. Wittmann

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CENTRAL-

PARK

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Benita Koch L. Johannsen

Jo-Ann Hell Viola Peleikis

A. A. Mansour Sarmad Omar

Jo-Ann Hell Viola Peleikis

S. Grieger Jonas Gruhl

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C. Serwatka Camilla Wilke

Jesper Harms M. D. Alghabra

M. Schröder Anton Stelz

Niklas Klinck Tabea Kirsten

L. Bernsdorff Rieke Grundt

Erika Fuks A. Melnikova

W Anna Süße A. Lindner

Xanadu

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Xanadu

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Xanadu

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1 CITIZENS OF XANADU □

Jeder Entwurfsgruppe wurde sowohl f¸ r die Wohnnutz≠ ung, als auch f¸ r die ˆ ffentliche Nutzung ein Nutzungs≠ profil als Grundlage f¸ r den Entwurf ihres Stadthauses in Xanadu zugelost. Das Raumprogramm wurde von den Studierenden aus diesen Randbedingungen selbst entwickelt. ‹ ber Nutzergeschichten n‰ herten sie sich diesen Fragen an: Wie wird in unserem Geb‰ ude ge≠ lebt und gearbeitet? Wie kann Architektur Einfluss auf das Zusammenleben nehmen? Wie sieht Wohnen in der Zukunft aus? Die Entwicklung einer Idee und eines Kon≠ zeptes f¸ r das zu entwerfende Geb‰ ude sollte ¸ ber ein initiales Konzeptmodell kommuniziert werden.

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Citizens of Xanadu


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Erika Fuks & Arina Melnikova Nora Schultze & Linnea Nickel

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Citizens of Xanadu


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Sebastian Grieger & Jonas Gruhl Raphael Holsten & Kilian Ebeling

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Anna S¸ fl e & Anthea Lindner Felix Elsner & Mathis Friese

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■ BLOGEINTRAG ÜBER DAS HAUS »VIELFALT«

Das Zusammenleben von zwei Generationen in einer Wohngemeinschaft und das Aufeinandertreffen eines neumodischen Cafés und einer Bibliothek klingt nach einem interessanten Wohnund Gebäudekonzept. Diese wollte ich mir genauer anschauen und habe deshalb einen Tag in Xanadu im Gebäude »Vielfalt« verbracht, um das Leben der Bewohner kennenzulernen. Der Tag beginnt mit einem »Guten Morgen, willst du auch einen Kaffee?« von Leon, einem 22-jährigen Ingenieurstudenten. Ich nehme ihn dankend an und folge ihm in den großräumigen, einladenden Gemeinschaftsraum mit Essplatz und angeschlossener großer Küche. Dort begegne ich schon dem nächsten Bewohner der Sechser-WG. Torsten, ein 71-jähriger ehemaliger Bäcker, kommt gerade aus dem Bad und begrüßt mich mit einem »Moin, willkommen bei uns«. Aus einem anliegenden Zimmer hört man eine laute aber herzlich klingende Frauenstimme. Sie gehört Krista, die gerade mit ihrer Freundin telefoniert und ihr versichert, dass sie sich zur Seniorengymnastik in einer halben Stunde treffen werden. Da kommt auch schon die nächste Studentin in die Küche gerannt, Hannah. Sie nimmt sich einen Apfel und sagt schnell »Hey, sorry muss los. Meine Vorlesung in Mediendesign fängt gleich an. Bin schon fast zu spät. Wir sehen uns aber später«. Und schon ist sie wieder aus der Wohnung verschwunden. Danach zeigt mir Leon noch die restlichen Räume der drei Senioren und Studierenden, die an deren Bedürfnisse angepasst sind. Leon muss jedoch nach einem netten Gespräch auch los zur Hochschule. Ich gehe mit Harald, der 69 Jahre alt ist und einmal Bäcker war, in das Café, das im Erdgeschoß liegt und auch eine Bibliothek beinhaltet. »Ich kenne Torsten schon aus Zeiten der Ausbildung. Wir haben damals schon in einer WG zusammengelebt. Jedoch haben sich unsere Wege im Laufe des Berufslebens ein bisschen auseinanderbewegt. Jetzt, da wir beide im Ruhestand sind und auch in keiner Partnerschaft leben, kam uns die Idee, die alten Zeiten wieder aufzugreifen und in eine WG zu ziehen« berichtet er mir, während wir an unseren

Blogeintrag über das Haus »Vielfalt«

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Getränken schlürfen und von Mia unsere lecker riechenden Mittagsmenüs serviert bekommen. Mia ist 21 Jahre alt und lebt auch in der WG. Neben ihrem Jurastudium arbeitet sie in dem Café. Das ist jetzt zur Mittagszeit gut gefüllt. Es ist nicht nur ein Treffpunkt der Nachbarschaft, sondern auch für die Bewohner der WG. So gesellen sich Harald und Krista zu uns dazu. Krista erzählt mir, dass sie früher Erzieherin war und ihre Zeit immer noch gerne mit Kindern verbringt. So gibt sie zum Beispiel heute am Nachmittag eine Vorlesestunde, zu der ich sie auch sehr gerne begleite. Während ich ihrer märchenerzählenden Stimme folge, sehe ich die Studierenden der WG an anderen Tischen sitzen und ihre Vorlesungen nacharbeiten oder sich über Aufgaben austauschen. Auch Harald und Torsten erblicke ich wieder. Sie spielen eine Runde Schach. Plötzlich werde ich aus meinen Beobachtungen gerissen. Mia steht lächelnd vor mir und sagt: »Hey, kommst du mit einkaufen? Ich wollte nochmal los und gleich auch Getränke für Krista, Harald und Torsten mitbringen, deshalb kann ich eine helfende Hand gut gebrauchen.« Nach dem Einkauf wird es schon langsam Abend und die Bewohner treffen alle nacheinander wieder in der »WG« ein. Harald und Torsten kommen mit einem frischen Brot in die Küche. Sie berichten mir, dass sie gerne, wenn das Café schon geschlossen hat, den Backofen benutzen und dort zusammen ihre Leidenschaft des Backens ausleben, zu meiner Freude auch heute. Wir essen zusammen Abendbrot. Hannah kommt auch dazu und erzählt mir, dass sie gerade bei einer Ensembleprobe für ein Konzert im Café war. »Es wird bestimmt wie immer eine schöne Veranstaltung, mit netter Musik und freundlichen Leuten.« Ich nehme mir fest vor, zum nächsten Konzert im Café vorbei zu kommen und bedanke mich herzlich bei den Sechs, dass ich den Tag bei ihnen verbringen konnte und somit das spannende Projekt kennenlernen durfte.

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Rosalie Grohmann & Janine Limberg

Blogeintrag über das Haus »Vielfalt«

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2 URBAN STRUCTURE □

Die Auseinandersetzung mit dem Kontext bildet einen Schwerpunkt in der Ann‰ herung an den architekto≠ nischen Entwurf. Die Frage, wie ein Geb‰ ude mit seiner Umgebung in Verbindung tritt, war Kern dieser Aufga≠ be. Dabei ging es nicht nur um formale, sondern auch um inhaltliche Bez¸ ge. In einem ersten Schritt sollten die Studierenden mit Varianten von st‰ dtebaulichen Massenmodellen arbeiten. Nachfolgend sollte in diese Kˆ rper ein Raster integriert werden, das als raumbil≠ dende Struktur das Grundger¸ st f¸ r den Geb‰ udeent≠ wurf bildet. Der analoge Modellbau im Homeoffice warf logistische und r‰ umliche Probleme auf: alternativ wurde begonnen, digital zu modellieren, eine virtuelle Stadt begann zu entstehen.

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E R. Grohmann & J. Limberg E R. Grohmann & J. Limberg G N. Schultze & L. Nickel

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S. Grieger & J. Gruhl C. Serwatka & C. Wilke C. Serwatka & C. Wilke

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Urban Structure


T

N. Klinck & T. Kirsten

W A. S¸ fl e & A. Lindner

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■ WARM-UP: 9 SQUARE GRID PROBLEM

In der Projektwoche experimentierten wir mit einer Aufgabe, die der bekannte amerikanische Architekt und Hochschulllehrer John Hejduk seinerzeit den Studierenden der Cooper Union in New York stellte. Auf der Basis eines Grundrasters stehen 16 Stützen, die oben durch Querbalken verbunden sind. Zwischen die Stützen sollen verschiedene weitere Elemente, z.B. Wandscheiben, hinzugefügt werden, die verschiedene Formen haben können. Je nachdem, wie diese angeordnet sind, entstehen unterschiedliche Raumkonfigurationen, die mehr oder weniger offen oder geschlossen, fließender, gefangener, verschlungener, einfacher, durchlässiger… sind. Die Beziehung zwischen Zentrum und Peripherie spielt ebenso eine Rolle wie die räumlichen Verwebungen zwischen diesen; aber auch die jeweiligen Bedeutungen von Ecken, Einzelfeldern oder kombinierten Feldern sollte untersucht werden. Die Aufgabe war als »Warm-Up« für den darauffolgenden Abschnitt des Entwurfes gedacht.

Nine Square Grid Problem

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Full Panels

Half Panels

Mixed Full & Half Panels

Curved Panels

Mixed Full, Half & Curved Panels

New Panels

Nine Square Grid Problem

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Alfatah Mansour

Nine Square Grid Problem

104


Benita Koch

Nine Square Grid Problem

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Felix Krachenfels

Nine Square Grid Problem

106


Kilian Ebeling

Nine Square Grid Problem

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Nora Schultze

Nine Square Grid Problem

108


Nine Square Grid Problem

109


3 1:50 SCALE □

Architektur ist eine Disziplin, die sich in einem Span≠ nungsfeld zwischen Funktion und formaler Gestaltung bewegt. Die F‰ higkeit, komplexe Funktionen in einem Geb‰ ude zu organisieren und in eine r‰ umliche Ord≠ nung zu ¸ berf¸ hren, ist eine wesentliche Aufgabe von Architekten. Die Studierenden waren aufgefordert, sich nun intensiv mit der r‰ umlichen Organisation ihres Ge≠ b‰ udes befassen. Die Struktur oder das Grundger¸ st des Geb‰ udeentwurfes wurden hierbei immer weiter ausgearbeitet und entwickelt. Es folgte eine Ausein≠ andersetzung damit, wie sich R‰ ume innerhalb dieses Ger¸ stes in eine architektonische sinnvolle Anordnung bringen lassen. Die dabei neu gewonnenen Erkennt≠ nisse wurden weiterverarbeitet und ver‰ nderten die Form des Geb‰ udes nochmals. Die zuf‰ llig definierte Mischnutzung des Wohngeb‰ udes beeinflusste dabei ausschlaggebend, dass die Studierenden auf keine allgemein bekannten Typen zur¸ ckgreifen konnten, sondern ihr Geb‰ ude vˆ llig unabh‰ ngig neu denken mussten. Das Entwerfen von Raumfolgen in einem Raster bringt dabei vor allem die Erkenntnis ñ analog zu der ª Warm≠ Up´ ≠ Aufgabe ñ wie mit r‰ umlichen Frei≠ heiten und Qualit‰ ten innerhalb klarer Begrenzungen umgegangen werden kann.

110

1:50 Scale


↑ →

E G

Franz Kotte & Felix Krachenfels Nora Schultze & Linnea Nickel

111


1:50 Scale



114

1:50 Scale


J

F. Tutzschky & J. Harmeling

K F. Elsner & M. Friese

115


116

1:50 Scale


N

J. Hell & V. Peleikis

O

J. Hell & V. Peleikis

117


118

1:50 Scale


D

R. Grohmann & J. Limberg

V

E. Fuks & A. Melnikova

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4 CIRCULATION □ & ENVELOPE Analog zur methodischen Herangehensweise an die Entwurfsaufgabe im ersten Semester wurde nun die Durchwegung und Verh¸ llung des Geb‰ udes thema≠ tisch aufgegriffen. Die Studierenden sind inzwischen in der Lage, bestimmte architektonische Themen wie Lichteinfall, Blickbeziehungen, offene oder geschlos≠ sene Fl‰ chen, Innen und Aufl en in ihrer Konzeption des Weges in Betracht zu ziehen und in ihren Entwurf zu integrieren. Die Durchwegung oder Erschliefl ung wird die Organisation des Geb‰ udes nachhaltig beeinflus≠ sen und r‰ umliche Ver‰ nderungen zur Folge haben. Die Gestaltung einer Fassade beziehungsweise der H¸ lle des Geb‰ udes bildete den Abschluss des Entwurfs≠ prozesses.

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Circulation & Envelope


A

Ahmet Sidar & Fiete Wulff

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122

Circulation & Envelope


B

M. Kaden & K. Schneider

C T. Kohlschmidt & P. Mieth

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124

Circulation & Envelope


K Felix Elsner & Mathis Friese

M

B. Koch & L. Johannsen

125


126

Circulation & Envelope


N

J. Hell & V. Peleikis

P S. Grieger & J. Gruhl

127


128

Circulation & Envelope


Q

C. Serwatka & C. Wilke

↑ ↑

R J. Harms & M. Alghabra T N. Klinck & T. Kirsten

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5 FINALS â–¡

130

Finals



132


133


134

Finals


D

Rosalie Grohmann & Janine Limberg

135


136

Finals


E

Franz Kotte & Felix Krachenfels

137


138

Finals


G

Nora Schultze & Linnea Nickel

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140

Finals


C

Tole Kohlschmidt & Paul Mieth

141


142

Finals


N

J. Hell & V. Peleikis

S M. Schrˆ der & A. Stelz

143


144

Finals


P

Sebastian Grieger & Jonas Gruhl

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146

Finals


Q

Charlott Serwatka & Camilla Wilke

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148

Finals


T

Niklas Klinck & Tabea Kirsten

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■ VIRTUAL-REALITYPRÄSENTATION

Die Präsentation des gesamten Entwurfsprojekts kann als eigene Teilaufgabe angesehen werden. Die Studierenden waren im Corona-Semester besonders gefordert, sich kurzfristig mit vielen verschiedenen Darstellungsformen – sowohl analog als auch digital – auseinanderzusetzen und sich entsprechende Fähigkeiten anzueignen. Die wöchentlichen Entwurfsbesprechungen auf einer Videochat-Plattform verliefen eher formlos über das Zeigen digitalisierter Handzeichnungen, CAD-Zeichnungen oder einfacher 3D-Visualisierungen. Die Schlusspräsentation des Entwurfes auf der Plattform hingegen sollte in Form gestalteter Plakate vorgestellt werden. Als Ersatz für die sonst übliche Schlusspräsentation im Foyer der Fakultät haben wir eine andere Möglichkeit gefunden alle Skizzen, Zeichnungen und Modelle der Entwürfe für »Xanadu« gemeinsam zu diskutieren: über VR-Brillen haben wir uns alle in der virtuellen Stadt »Xanadu« zu einem Spaziergang getroffen. Die Gebäudeentwürfe konnten somit sogar »begangen« werden: ein Erlebnis das einer realen Begehung der Gebäude erstaunlich nahe kam.

Virtual-Reality-Präsentation

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Virtual-Reality-Präsentation

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Virtual-Reality-Präsentation

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Virtual-Reality-Präsentation

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Virtual-Reality-Präsentation

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Virtual-Reality-Präsentation

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Virtual-Reality-Präsentation

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Virtual-Reality-Präsentation

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■ WHAT ABOUT VR? EIN GESPRÄCHSMITSCHNITT

Matthias: Wie war für euch der Eindruck? Es gab ja Studierende, die eine Brille aufhatten, und andere, die nur eine Videoübertragung gesehen haben. Für uns mit Brille war es absolut dreidimensional. Wir haben das Gefühl, dass wir im Gebäude drin stehen. Die anderen, die jetzt nur zuschauen, haben eher einen zweidimensionalen Eindruck. Wie war der? Franz: Mit der Bildschirmübertragung wirkt das natürlich nur bedingt, eher zweidimensional. Ich freue mich, das mit der Brille auszuprobieren. Florian: Das 2D-Zuschauen fand ich vor allem durch das Wackeln sehr anstrengend. Matthias: ...Du hast zu viel mit der Kamera gewackelt, Steffen! Steffen: Man muss die Brille einfach selber aufsetzen. Es ist kaum möglich, den Kopf so still zu halten, dass es nicht wackelt. Da bräuchte man ein Stativ… Matthias: Das räumliche Erlebnis war für mich viel besser, als ich mir das zunächst vorgestellt hatte. Auch wenn man das Gebäude durchgeplant hat und weiß, wie alles ausschaut, ist es immer noch überraschend, wenn man in dem Gebäude steht. Vor allem der städtebauliche Zusammenhang ist mir jetzt erst so richtig klar geworden. Jetzt weiß ich ungefähr, wo die Häuser sind und wo der Central Park ist. Vorher war mir das gar nicht ganz klar. Susanne: Auch die Proportionen der Räume, die Höhe, das nimmt man anders wahr, wenn man da durch läuft, als wenn man das in dem Modell anschauen oder zeichnen würde. Das ist ein ganz anderer Eindruck.

Virtual-Reality-Präsentation

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Virtual-Reality-Präsentation

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IMPRESSUM Herausgeber*in Hochschule Wismar Fakult‰ t Gestaltung Philipp≠ M¸ ller≠ Strafl e 14 23966 Wismar fg.hs≠w ismar.de

Texte Susanne Brorson Matthias Ludwig

Bildnachweis Alle Fotos und Abbildungen wurden im Rahmen der Lehre von Hochschulangehˆ rigen erstellt.

Art Direction Susanne Brorson Matthias Ludwig Samuel Lewek

Grafische Gestaltung Samuel Lewek

© Hochschule Wismar, Fakult‰ t Gestaltung 2020 Alle Rechte vorbehalten.

ISBN: 978≠ 3≠ 947929≠ 98≠ 6

Module ª Entwerfen, Gestalten & Darstellen I + II´ Bachelorstudiengang Architektur Fakult‰ t Gestaltung Hochschule Wismar Sommersemester 2019/20 Wintersemester 2020

Lehrende Wiss. Mit. Steffen Altmann V. Prof. Susanne Brorson Wiss. Mit. Sabrina Lampe Prof. Matthias Ludwig

Studierende Mohamad Dolama Alghabra, Louis Bernsdorff, Kilian Ebeling, Felix Elsner, Mathis Friese, Erika Fuks, Sebastian Grieger, Rosalie Grohmann, Jonas Gruhl, Rieke Grundt, Jonas Harmeling, Jesper Harms, Jo≠ Ann Hell, RenÈ e Herzberg, Raphael Holsten, Laura Johannsen, Mandy Kaden, Torge Kick, Tabea Kirsten, Niklas Klinck, Benita Koch, Tole Kohlschmidt, Franz Kotte, Felix Krachenfels, Janine Limberg, Anthea Lindner, Abd Alfatah Mansour, Arina Melnikova, Toby Mevius, Paul Mieth, Linnea Nickel, Sarmad Omar, Viola Peleikis, David Przygodda, Aljoscha Schmidt, Kiana Schneider, Micha Schrˆ der, Nora Schultze, Charlott Serwatka, Ahmet Sidar, Anton Stelz, Anna S¸ fl e, Florian Tutzschky, Lisa Tyc, Camilla Wilke, Michelle Wittmann, Fiete Wulff

Instagram @studio_space_craft


Ein Jahr Architektur ― Entwerfen, Gestalten & Darstellen Fakultät Gestaltung Hochschule Wismar

ISBN: 978-3-947929-98-6


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