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Pöttinger zeigt neue Erntetechnik

Mit dem «Mergento» steigt nun auch Pöttinger in das Segment der Pickup-Bandschwader ein. Bilder: J. Paar

Neue Erntetechnik von Pöttinger

Pöttinger zeigte kürzlich seine neuesten Entwicklungen in den Bereichen Mähen, Zetten, Schwaden und Ernten.

Johannes Paar*

In der oberen Leistungsklasse der Mittenschwader bietet der österreichische Hersteller Pöttinger ein neues Modell an: Der «Top 882 C» löst den «Top 842 C» ab. Das neue Modell hat längere Ausleger und ermöglicht dadurch Schwadbreiten von 1,30 bis 2,60 m. Die breiteren Schwaden bieten vor allem für den Feldhäcksler Vorteile. Trotz des Kreiseldurchmessers von 3,70 m bleibt die Transporthöhe mit montierten Zinkenarmen bei unter 4 m.

Premiere des Bandschwaders

ROC, Kuhn, Reiter, SIP und Ploeger sind seit einigen Jahren erfolgreich mit PickupBandschwadern auf dem Markt. Pöttinger folgt ihnen nun mit dem «Mergento VT 9220». Legt man die Schwade in der Mitte ab, beträgt die Arbeitsbreite bis zu 9,20 m. Bildet man einen Seitenschwad, reduziert sie sich auf 8,70 m. Auch zwei Einzelschwade sind laut Hersteller möglich. Der Schwader ist vollhydraulisch angetrieben.

Neue Mähkombination

Die neue Heck-Mähkombination «Novacat V 10 000» ist ein Facelift des Vorgängers «Novacat A10». Sie lässt sich variabel ausstatten und ist daher besonders für Lohnunternehmer und grössere Betriebe geeignet. So stehen Zinken- oder Walzenaufbereiter zur Auswahl. Bei der Schwadzusammenführung gibt es Querförderbänder oder Querförderschnecken im Angebot. Der Mähbalken, der Rahmen und das Getriebe sind gleich wie beim Vorgängermodell. Neu ist ein Hangsensor, der die beiden Mäheinheiten automatisch hangaufwärts schiebt. Damit ist der Fahrer beim Wenden in hügeligem Gelände entlastet. Die Mähkombination lässt sich bis zu 37 cm pro Seite verschieben. Zudem kann man sie über zwei verschiedene Bedienvarianten – Basis und Komfort – steuern.

Der «Jumbo 8000» schneidet mit seinen 65 Messern um fast 30% kürzer als der «Jumbo 7000».

Zehnkreisler

Pöttinger ergänzt mit dem «Hit V 11 100» die Baureihe der angebauten Kreiselheuer nach oben und schliesst damit eine Lücke im Sortiment. Der neue Zehnkreisel-Anbauzetter ist eine günstige Alternative zu den gezogenen Maschinen. Die Kreisel beruhen auf bewährter Technik und weisen einen Durchmesser von 1,42 m auf. Das ergibt eine Arbeitsbreite von 10,70 m nach DIN. Bei allen bisherigen Zettkreislern hat Pöttinger den Anbaubock als Schwenkbock ausgeführt. Der «Hit V 11 100» ist stattdessen mit einem Kugelauge mit Linearführung und zwei serienmässig hydraulischen Zentrierzylindern ausgestattet. Der neue Zehnkreisler ist in Abstellposition 3,40 m hoch und 2,99 m breit. Er hat laut Hersteller ein Eigengewicht von rund 1600 kg und lässt sich mit Traktoren ab 120 PS gut fahren. Neu ist der Antrieb mit der 1000er Zapfwelle. Damit ist jetzt Nachtschwaden mit der 540er Zapfwelle ohne zusätzliches Getriebe möglich.

Neues bei Ladewagen

Die neue Ladewagenserie «Boss 3000» besteht aus vier Modellen mit rund 19, 21, 24 oder 27 m³ Ladevolumen nach DIN. Durch die zahlreichen Ausstattungsvarianten als Hoch- oder Tieflader mit

Mit dem Mittenschwader «Top 882 C» lassen sich bis zu 2,60 m breite Schwade formen.

Einzel- oder Tandemachse sind die Modelle vielfältig einsetzbar. So sorgt eine ungefederte Einzelachse unter dem Tieflader (Ausführung «LP»), kombiniert mit einer Untenanhängung, für Standsicherheit am Hang. Die gefederte Tandemachse mit gedämpfter Knickdeichsel soll hingegen mehr Fahrkomfort auf der Strasse bei bis zu 40 km/h bringen. Neu ist auch das Förderaggregat namens «Evomatic» mit fest verschraubten Förderschwingen. Es soll laut Hersteller bis zu 25% mehr Förderleistung als das Schwingen-Ladeaggregat ermöglichen. Zudem

Nun gibt es auch bei Pöttinger einen «Zehnkreisler» für den Dreipunktanbau. Diese Mähkombination lässt sich vielfältig ausstatten und ist für Profis konzipiert.

seien Verschleiss und Wartungsaufwand deutlich reduziert. Serienmässig hat der neue «Boss 3000» keine Messer – optional lassen sich aber sechs Messer stecken. Der Messerbalken für 16 oder 31 Messer lässt sich auf Wunsch hydraulisch ausklappen und seitlich herausschwenken. Angetrieben wird der Boss von der 1000er Zapfwelle. Er ist mit einer Nockenschaltkupplung in der Gelenkwelle auf 130 PS abgesichert.

«Jumbo 8000» schneidet 25 mm

Im Vorjahr hat Pöttinger den «Jumbo 7000» vorgestellt. Jetzt legen die Grieskirchner mit dem «Jumbo 8000» nochmals nach. Der schneidet das Futter um fast 30% kürzer. Die 65 Messer des neuen Schneidwerks ermöglichen eine theoretische Schnittlänge von 25 mm. Laut Hersteller benötigt der neue Wagen zwar 15% mehr Kraft, bietet aber auch 15% mehr Durchsatzleistung. Den Antrieb hat Pöttinger gegenüber der «Jumbo 7000»Serie nochmals um 500 Nm auf 3500 Nm verstärkt. Aufgrund der höheren Messeranzahl hat der Hersteller die Stärke der Rotorzinken um zwei Millimeter und die der Messer um einen Millimeter reduziert. Trotz des geringeren Messerabstands von 25 mm kann man die automatische Messerschleifeinrichtung «Autocut» einsetzen. Mit der überarbeiteten Schleifeinrichtung geht das sogar schneller als bisher. Neu ist auch die kontaktlose, elektronische Zwangslenkung. Diese hat das Unternehmen Mobil Elektronik mitentwickelt. Lenkwinkelgeber zwischen Traktor und Anhänger gehören damit der Vergangenheit an. Stattdessen ermittelt ein hochauflösender Sensor das Lenksignal.

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