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Miriam Scheuber vom Weiler Mahren in Lostorf SO

Frauenpower

Vier Töchter, aber kein männlicher Nachkomme, sind der Ehe von Landwirt und Landmaschinenmechaniker Stefan und Brigitte Scheuber im Weiler Mahren in Lostorf SO beschert worden. Doch – man glaubt es kaum – ist keine davon abgeneigt, dereinst den Landwirtschaftsbetrieb zu übernehmen, so sehr sind ihnen die Liebe zu den Tieren und die Freude an der Arbeit in Feld und Stall gemeinsam. Während die beiden jüngeren Schwestern noch schulpflichtig sind, hat die zweitälteste, Nina, das erste Lehrjahr als Landwirtin in Angriff genommen. In der Poleposition steht natürlich die älteste, Miriam mit Jahrgang 2001. Sie hat im Jahre 2020 die Lehre zur Landwirtin EFZ an der Liebegg in Gränichen AG abgeschlossen und nach einem Jahr Mithilfe auf dem elterlichen Betrieb und zweimonatiger Aushilfe auf einer Alp die Ausbildung zur Agrotechnikerin HF am Schluechthof in Cham ZG aufgenommen.

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«Es gibt mehrere Gründe, diese Weiterbildung zu absolvieren», sagt sie, «zum Ersten gewinne ich Fachwissen dazu. Zum Zweiten bekomme ich interessante Einblicke in vor- und nachgelagerte Berufe in der Landwirtschaft. Zum Dritten wird es möglich, auf dem eigenen Betrieb Lehrlinge auszubilden. Und zum Vierten erhalte ich als Frau bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt, wenn ich ein breiteres Ausbildungsspektrum vorweisen kann.»

Im Jahr 2010 entstand ein neuer Anbindestall für 52 Milchkühe, als die Betriebsfläche von Mutter Brigitte dazukam und sich die landwirtschaftliche Nutzfläche auf 50 ha erhöhte, was die Aufstockung des Kuhbestands, ausschliesslich Hornkühe, ermöglichte. Auf dem Betrieb werden immer rund 30 Kälber und rund 25 Rinder gehalten. Ackerbau wird auf 10 ha betrieben: Weizen, Triticale, Gerste und Mais. Scheubers ganzer Stolz ist das Konzept mit dem stationären Futtermischer auf der Heubühne und dem Heukran, mit welchem auf sämtliche Futterkomponenten zugegriffen werden kann, und dem Futterverteiler mit Querschnecke. Der Futtermischwagen kommt nur bei der Winterfütterung und Übergangszeit zum Einsatz. Unter einem Dach sind 2000 Kubikmeter Heuraum und 500 Kubikmeter Siloraum vereint. In der Vegetationszeit wird mit einem Ladewagen mit Querförderband täglich eingegrast.

Miriam Scheuber ist glücklich darüber, dass ihr die Eltern ermöglichen, Neues auszuprobieren. «Es ist wichtig, dass man den Jungen gewisse Freiheiten einräumt, denn sie bringen fast immer eine andere Betrachtungsweise über die Betriebsführung mit.» Ihre Liebe zu den Tieren geht so weit, dass sie sich vorstellen kann, als Tierhaltungs-Lehrerin an einer landwirtschaftlichen Berufsschule zu arbeiten. Nicht ausschliessen würde sie auch, den elterlichen Betrieb dereinst zusammen mit einer ihrer Schwestern zu führen.

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