SwissPropTech Report 2024 German Version

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SwissPropTech Report 2024

Die jährliche PropTech-Umfrage

Schweizer PropTechs bleiben von der Zinswende unbeeindruckt

Aufbau eines Kundenstamms als grösste Herausforderung

Herausgeber

SwissPropTech GmbH

Hinterdorfstrasse 21 8314 Kyburg

T 044 931 20 24

info@swissproptech.ch www.swissproptech.ch

Datenerhebung

Befragung der Unternehmen des PropTech-Sektors in der Schweiz zwischen März und Mai 2024. Aussand an rund 420 Unternehmen. 54 Personen haben an der Umfrage teilgenommen, der Rücklauf liegt bei 12,9 %.

Marktforschungsinstitut

AmPuls Market Research AG

Am Mattenhof 16a 6010 Kriens

T 041 612 14 14

info@ampuls.ch www.ampuls.ch

Layout und Korrektorat graustufen gmbh, graustufen.ch

Inhalt

Inhalt

2………… Management…Summary

3………… Marktentwicklung

Inhalt

2………… Management…Summary

3………… Marktentwicklung

13……… Trends…&…KI

2………… Management…Summary

3………… Marktentwicklung

3………… Marktentwicklung

9………… Finanzierung…&…Herausforderungen

9………… Finanzierung…&…Herausforderungen

2………… Management…Summary

13……… Trends…&…KI

13……… Trends…&…KI

13……… Trends…&…KI

16……… SwissPropTech:…Membervorteile

16……… SwissPropTech:…Membervorteile

Mit freundlicher Unterstützung von:

Mit freundlicher Unterstützung von:

Mit freundlicher Unterstützung von:

Mit freundlicher Unterstützung von:

16……… SwissPropTech:…Membervorteile

9………… Finanzierung…&…Herausforderungen

9………… Finanzierung…&…Herausforderungen

16……… SwissPropTech:…Membervorteile Enterprise Member

Management Summary

Sie halten die mittlerweile siebte Ausgabe des SwissPropTech Reports in den Händen. Diese jährliche Befragung wurde im Jahr 2017 initiiert und gilt als Standortbestimmung und Pulsnehmer der Schweizer PropTechSzene. Dieses Jahr wird der Report von Swiss-PropTech herausgegeben. Wir möchten den Verantwortlichen der UBS (vormals Credit Suisse), die für diese Publikation in den vergangenen Jahren verantwortlich waren, ein grosses Dankeschön aussprechen.

Die diesjährige Ausgabe zeigt ein grundsätzliches positives Bild der Schweizer PropTech-Szene. Hiesige Akteure sind unbeeindruckt von der Zinswende und wachsen scheinbar unaufhaltbar. Die positive Haltung zeigt sich in kreativen Ansätzen und Ideen, mit denen Schweizer PropTechs am Markt auftreten. Es werden weiterhin PropTechs gegründet und neue Angebote lanciert. Zudem stellen die befragten

Prop-Tech-Unternehmen auch im Jahr 2024 neues Personal ein. Es wachsen aber nicht nur die Personalbestände, sondern ebenso die effektiven und prognostizierten Umsätze.

Der Weg in eine digitale Zukunft ist aber nicht frei von Steinen. So müssen sich die PropTech-Unternehmen einigen Herausforderungen stellen. Dies betrifft insbesondere die Rekrutierung von Schlüsselpersonen für das eigene Team. Diese Erkenntnis konnte bereits aus der letztjährigen Studie gewonnen werden. Überraschend ist hingegen, dass die Finanzierung der Unternehmen an Dringlichkeit verloren hat, was wir als Zeugnis für eine starke und selbstbewusste Schweizer PropTech-Szene interpretieren.

Mit dieser mutigen und zuversichtlichen Haltung wird auch dem Mega-Thema Künstliche Intelligenz (KI) begegnet. So sind sich Schweizer PropTechs einig, dass KI ein Booster

für ihr Unternehmen sein wird. Der Nutzen dieser neuen Technologie wird dabei primär unternehmensintern erwartet, zum Beispiel in Form von Effizienzsteigerungen und Automatisierung.

Der SwissPropTech Report liefert den Akteuren der Schweizer Immobilienbranche Informationen aus dem Innern der PropTech-Szene. Wir sind zuversichtlich, dass er damit eine wertvolle Grundlage für unternehmerische Entscheidungen rund um Digitalisierung und neue Technologien sein kann. Die Schweizer PropTechs werden auch in Zukunft hohe Wellen schlagen und die Schweizer Immobilien- und Bauwirtschaft auf ihrem Weg in eine erfolgreiche und digitale Zukunft begleiten.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre und bedanke mich bei allen PropTechs und Experten, die an unserem SwissPropTech Report 2024 mitgewirkt haben.

429

aktive Schweizer PropTechs

Marktentwicklung

85 % der PropTechs erwarten eine Umsatzsteigerung im laufenden Jahr

46 % der PropTechs sind noch in der Skalierungsphase

+ 47 %

mehr Unternehmen in der Kategorie Construction

Schweizer PropTechs bleiben von der Zinswende weiterhin unbeeindruckt

Die Schweizer PropTech-Szene widersetzt sich der allgemeinen Stimmung in der Schweizer Immobilien- und Baubranche und klettert mit 429 aktiven Schweizer PropTechs auf einen neuen Höchststand (Abbildung 1; Stand: Juli 2024). So kennt die Wachstums-Trendlinie seit Jahren nur eine Richtung: nach oben.

Zuwachs auch in Deutschland

Doch damit ist die Schweizer PropTech-Szene nicht allein. Denn diese Erkenntnisse bestätigen sich mit einem Blick über die Schweizer Grenzen. So verzeichnete die deutsche PropTech-Szene im vergangenen Jahr einen Zuwachs von 14 % und erreichte ein Total von 895 aktiven PropTech Start-Ups in Deutschland (Quelle: Blackprint, 2023). Diese Zahl mag absolut gesehen höher sein als jene der Schweiz. Wird die Anzahl PropTechs in Deutschland jedoch ins Verhältnis zur Anzahl Einwohner eines Landes gesetzt, zeigt sich ein grosser relativer Vorsprung gegenüber Deutschland.

Digitalisierung der Branche hinkt hinterher

Doch obwohl sich die Zahl der Schweizer PropTechs erneut vergrössert hat, hinkt die gesamte Digitalisierung weiterhin hinterher: Der Wert der Schweizer

Immobilien- und Bauwirtschaft in Sachen Digitalisierung liegt zwischen 4 und 5 von 10 (Quelle: Digital Real Estate, Pom+, 2024).

Break-even mehrheitlich noch nicht erreicht

Ein genauerer Blick auf die verschiedenen Phasen, in denen sich die Schweizer PropTech-Szene befindet, bestätigt, dass der Hauptteil der Schweizer PropTechs weiterhin in der Skalierungsphase ist. Rund 46 % aller Antworten entfallen auf diese Phase. Ein Blick auf die Expansionspläne von Schweizer PropTechs bestätigt die implizite Annahme, dass die nachgelagerte Expansion bei den meisten PropTechs noch nicht hoch priorisiert wird. Die Mehrheit der Schweizer PropTech-Szene ist somit weiterhin auf Finanzierung angewiesen und hat den Break-even noch nicht erreicht. Es entsteht der Eindruck, dass gute Ideen und interessante Lösungen möglicherweise etwas zu wenig stark vermarktet und verkauft werden.

Steigerung bei Construction und Smart Buildling

Ein Blick auf die Schweizer PropTech-Kategorien (Abbildung 2) zeigt, dass die Kategorie «Services» weiterhin mit Abstand auf dem Spitzenplatz liegt. Sie fasst alle Dienstleister

zusammen, die keiner der anderen Kategorien zugeordnet werden können. Auf dem zweiten Platz und mit einem Wachstum von 47 % gegenüber dem Vorjahr befindet sich die Kategorie «Construction», dicht gefolgt von der Kategorie «Smart Building», die um 19 % gewachsen ist. Die beiden Kategorien haben in letzter Zeit ein starkes Wachstum verzeichnet. Das mag auch an Rahmenbedingungen liegen, die sich über die Zeit verändert haben. So ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Taxonomie-Ziele der EU auch auf die Schweizer Immobilien- und Bauwirtschaft übergreifen. Die Kategorie mit dem grössten verzeichneten Rückgang ist «Rental»; diese ist um 19 % geschrumpft. Ein möglicher Grund für diesen Rückgang liegt im Umstand, dass es einige prominente PropTechs in dieser Kategorie nicht mehr gibt.

Abbildung 1: Entwicklung der PropTech-Unternehmen 2016 bis 2024

PropTech Map Switzerland

Wachstumssprung dank neu aufgeführter ConTech-Firmen

Quelle: proptechnews.ch

Abbildung 2: Entwicklung der PropTech-Kategorien 2023 / 2024

06/22: Bereinigung um gewisse Immobilienmakler, die sich nicht (mehr) als PropTech qualifizieren

03/23: Bereinigung um PropTechs, die nicht mehr am Markt sind

Quelle: proptechnews.ch

Regionale Struktur: Die Expansion im eigenen Land wird bevorzugt

Schweizer PropTechs bevorzugen die Expansion im eigenen Land und ziehen sie der Internationalität vor. Auch wenn einige bereits internationale Luft geschnuppert haben, ist der grösste Teil weiterhin national tätig und expandiert in andere Kantone oder Sprachregionen (Abbildung 3). Mehr als die Hälfte aller Schweizer PropTechs ist bereits in einem anderen Sprachbereich tätig. Selbst wenn ein konkretes Wachstumspotenzial vorhanden wäre, reicht die nationale Nachfrage momentan aus, um die

Schweizer PropTechs zu beschäftigen.

Nähe zu Hochschulen entscheidend Geographisch gesehen ist Zürich das Mekka der Schweizer PropTechSzene: Der grösste Teil aller PropTechs hat hier ihren Sitz. Mit grossem Abstand und auf zweitem Platz rangiert die Region rund um Lausanne. Ein Grund für diese beiden Spitzenplätze kann in der Nähe zu den beiden nationalen technischen

Hochschulen sowie den guten Universitäten im Allgemeinen liegen. Diese Zentralisierung lässt sich auch in anderen Ländern im nahen Umfeld erkennen. So gibt es in Österreich einen starken Fokus auf die Hauptstadt Wien: Rund 70 % aller PropTechs haben ihren Hauptsitz in der Kaiserstadt (Quelle: Austrian PropTech Report, 2023). In Deutschland ist die Situation ähnlich: Knapp 25 % der deutschen PropTechs haben ihren Sitz in Berlin, rund 20 % in Bayern (Quelle: Blackprint PropTech Report, 2023).

Wo sind Sie derzeit tätig? Statistische Grundlage: 2024 n = 54

Abbildung 4: Anzahl der Mitarbeitenden in den nächsten 12 Monaten

Wird die Zahl der Beschäftigten in den nächsten 12 Monaten steigen oder sinken? Bitte geben Sie eine Schätzung in % an (Vollzeitäquivalent). Statistische Grundlage: 2024 n = 54

Abbildung 5: Einstellung von Personal – am meisten benötigte Fähigkeiten

Welche Fähigkeiten werden bei der Einstellung von Personal am meisten benötigt? Angegeben ist die Häufigkeit der Qualifikation, die an erster Stelle steht. Statistische Grundlage: 2024 n = 54

Recruiting: Schweizer PropTechs sind

aktiv

auf Personalsuche

Schweizer PropTechs sind einstellungsfreudig und nach eigenen Angaben möchte die Mehrheit in den nächsten sechs Monaten mehr Personal beschäftigen (Abbildung 4). Dennoch sind sie vorsichtig beim Personalaufbau und halten das personelle Wachstum in den tiefen Prozentsätzen. Dies kann auch mit den hohen Fixkosten zu tun haben, die mit einem hohen Personalbestand anfallen. Es zeigt sich, dass der Fachkräftebedarf weiterhin steigen wird und auch PropTechs davon nicht ausgenommen bleiben.

Sind Schweizer PropTechs… technologieverliebt?

Die Frage nach den am meisten gesuchten Fähigkeiten in Schweizer PropTechs lässt keinen Zweifel offen (Abbildung 5): Fähigkeiten im Bereich Programmierung sowie technologische Skills im Allgemeinen sind am meisten gesucht. Dies lässt erahnen, dass die Prioritäten von Schweizer PropTechs mehr in der technologischen Produktentwicklung und weniger auf dem aktiven Verkauf der eigenen Lösung liegen.

Diese Aussage kontrastiert direkt mit den meistgenannten Herausforderungen (Challenges) von Schweizer PropTechs: 28 % der Schweizer PropTechs geben an, dass die Vergrösserung der Kundenbasis die grösste unternehmerische Herausforderung ist. Auf Grund dieses Umstandes wäre es allenfalls angebracht, den Fokus der Mitarbeitendenfähigkeiten vermehrt auf Marketing und Sales zu richten.

«Herzlichen Dank den Herausgebern für‘s Dranbleiben – toll, dass der SwissPropTech Report weitergeführt wird. Der Report ist die einzige jährliche Publikation, die sich ausschliesslich mit PropTechs befasst. Zusammen mit den wöchentlichen Artikeln auf proptechnews.ch und den SwissPropTech Bi-Weekly bekommen Immobilienwirtschaft wie auch PropTechs Orientierung im Dschungel der Digitalisierung. Die Schweizer PropTech-Szene ist, auch im Vergleich mit dem Ausland, gross und robust. Dies wird mit den Einträgen auf der PropTech Map Switzerland bestätigt. Allerdings flacht das Wachstum ab bei den klassischen Themen wie Prozessautomatisierung oder virtuelle Welten. Überhaupt riskiert PropTech, von neuen Bereichen wie ClimateTech – ESG lässt grüssen – links überholt zu werden. Dies würde sich dann besonders negativ auswirken auf die weiteren Finanzierungsrunden. Das Geld fliesst halt dorthin, wo gerade der Wind weht – oder wo die Ambitionen beispielsweise bezüglich Internationalisierung grösser sind.»

Finanzierung & Herausforderungen

70 % der PropTechs konnten ihren Umsatz im vergangenen Jahr steigern

28 %

der PropTechs sehen den Aufbau eines Kundenstamms als grösste Herausforderung

Mehr als die Hälfte

aller Schweizer PropTechs finanziert sich aus eigenen Mitteln

Überraschend positives Bild bei der Finanzierung

Die Schweizer PropTech-Szene macht in der Tendenz mehr Umsatz als noch vor einem Jahr. Das zeigt sich auch in den Ausprägungen der einzelnen Kategorien, in welche die Umsätze eingeteilt sind. Die Mehrheit aller PropTechs ist umsatzmässig aber weiterhin bescheiden unterwegs und noch nicht in einer Phase, in welcher der Break-even tatsächlich erreicht ist. Es wird also weiterhin «Geld verbrannt». Die Hälfte der Schweizer PropTechs macht denn auch nicht mehr als CHF 500 000 Umsatz pro Jahr. Wenige Schweizer PropTechs konnten sich absetzen und ihre führende Position bestätigen. Es sind dies einzelne Ausreisser, die sich entweder duch ein starkes organisches Wachstum, eine erfolgreiche Investorenakquisition und / oder eine tiefe Kostenstruktur auszeichnen. Dennoch: 70 % der Schweizer PropTechs konnten ihren Umsatz gegenüber 2023 steigern (Abbildung 6). Besonders erfreulich ist die Prognose für die Umsatzentwicklung für das laufende Jahr: Nicht weniger als 85 % erwarten einen höheren Umsatz als im Jahr 2023 (Abbildung 7).

Schweizer PropTechs tragen sich mehrheitlich selbst

Für die Mehrheit der Schweizer PropTechs ist die Herausforderung «Finanzierung» weniger wichtig geworden als in vergangenen Jahren (Abbildung 7). Vergleicht man diese Aussage mit den Umsätzen sowie den Finanzierungsquellen, zeigt sich ein überraschend positives Bild in Sachen Finanzierung. So gibt ein gewichtiger Teil an, entwe-

der mit eigenen Mitteln oder aber mit den ursprünglichen Kapitalstöcken der Gründerinnen und Gründer unterwegs zu sein. Strategische Investoren und Risikokapitalgebende (Venture Capitalists) machen einen kleineren Teil aus. Anders sieht die Situation bei geplanten Expansionen aus: Hierbei vertraut ein grösserer Teil Schweizer PropTechs auf die Zusammenarbeit mit Risikokapitalgebenden.

«Die PropTechs sind reifer und professioneller geworden. Sie sind immer noch sehr selbstsicher, aber nicht mehr so verspielt und verliebt in ihr Produkt wie in den Anfängen. Das war nötig, denn die PropTechs müssen sich in einem schnelllebigen und kompetitiven Umfeld behaupten, rasch wachsen und dennoch die Kostenseite stets im Blick haben. Sie verdienen daher meinen vollen Respekt für jedes Jahr, in dem sie bestehen. Nicht allen gelingt das gleich gut, wie das Verschwinden einiger bekannter Namen belegt. Heute sind bei den PropTechs vermehrt die Manager am Steuer und weniger die CTOs. Im Fokus muss zwingend der Kundennutzen stehen und nichts anderes, denn die Bereinigung ist noch nicht zu Ende und das Geld sitzt nicht mehr so locker. Die Nähe zu PropTechs lohnt sich aber für jede Immobilienunternehmung, denn es sind hauptsächlich die PropTechs, die neue Technologien konsequent einsetzen und innovative Lösungen bringen.»

Fredy Hasenmaile, Chefökonom Raiffeisen Schweiz

Abbildung 6: Veränderung der jährlichen Einnahmen

Wie hat sich der Jahresumsatz 2023 im Vergleich zu 2022 verändert? Bitte geben Sie eine Schätzung in % an.

Statistische Grundlage: 2024 n = 54, 2023: n = 56; * in 2024 nicht gefragt; rechts: gestiegen n =39, gesunken n = 1

Abbildung 7: Erwartete Umsatzentwicklung für 2024

Welche Umsatzentwicklung erwarten Sie für 2024 im Vergleich zu 2023? Bitte geben Sie eine Schätzung in % an. Statistische Grundlage: 2024 n = 54, 2023 n = 55

Herausforderungen:

Fachkräfte und Aufbau des Kundenstamms

Obwohl sich Schweizer PropTechUnternehmen mehrheitlich optimistisch geben, müssen sie sich zahlreichen Herausforderungen stellen. Als grösste Herausforderung bezeichnen die Befragten den Aufbau eines Kundenstamms (Abbildung 8). Dieser geht bei vielen nicht schnell genug.

Auch die Rekrutierung von Schlüsselpersonen für die Unternehmung (Kaderpersonal, C-Level-Vertretende) ist eine grosse Herausforderung. Der Fachkräftemangel war bereits im Vorjahr ein Thema und wurde kritisch

betrachtet; die Problematik hat sich aber durch die Marktentwicklungen im vergangenen Jahr nochmals verschärft. Der Fokus bei der Einstellung von neuem Personal liegt nach eigenen Angaben bei den Schweizer PropTechs vor allem auf Personen mit technologischen Fähigkeiten. So sind beispielsweise Expertinnen und Experten der Applikationsentwicklung sehr gefragt. Die Suche nach neuem Kapital oder einer neuen Finanzierung erscheint erst auf Rang 5 der grössten Herausforderungen und ist

Abbildung 8: Grösste Herausforderungen

Enlarge client base (sales) fast enough

in diesem Sinne für einige PropTechs weniger wichtiger geworden.

Im Weiteren kämpfen die Schweizer PropTechs auch im Jahr 2024 damit, dass die Kunden lange Entscheidungszyklen haben und es Monate, wenn nicht sogar Jahre dauert, bis eine Lösung implementiert ist. Hinzu kommt, dass standardisierte Lösungen häufig auf individuelle Kundenwünsche angepasst werden müssen, was zusätzliche finanzielle und personelle Ressourcen benötigt.

Recruiting key people for the core team

Long decision-making processes at our customers

Adaption of own product to individual customer needs at reasonable cost

Secure financing

Lack of awareness of our solution in the market

Adapt organisation to fast growth

Tough competitors

Other

Welches sind die grössten Herausforderungen, mit denen Sie derzeit konfrontiert sind? Angegeben ist die Häufigkeit der wichtigsten Herausforderung, die an erster Stelle steht. Statistische Grundlage: 2024 n = 54

Trends & KI

79 %

sehen den Nutzen von KI in erster Linie bei internen Optimierungen

Fehlendes

Fachwissen

wird als Hauptgrund angegeben, weshalb KI im eigenen Unternehmen noch nicht eingesetzt wird

54 %

sehen KI als den aktuell grössten Trend in der PropTech-Szene

Künstliche Intelligenz erfasst auch die Schweizer PropTech-Szene

Das Schlagwort der Stunde, Künstliche Intelligenz (KI), ist mittlerweile auch in der Schweizer PropTechSzene angekommen. So geben mehr als 50 % der Umfrageteilnehmenden an, dass KI der aktuell grösste Trend in ihrem Markt ist (Abbildung 9). Hinsichtlich dieser Erkenntnis sollte berücksichtig werden, dass der Rekrutierungsfokus wie aufgezeigt auf Programmierenden und technologisch versiertem Personal liegt. KI hat sogar den starken Trend Nachhaltigkeit überholt. Dies kann auch damit zusammenhängen, dass ESG noch ganz unterschiedlich und wenig standardisiert verstanden wird. Wie gross der Einfluss von KI auf den zukünftigen Personalbedarf sein wird, ist noch unklar. Allenfalls wird sich die angespannte Personallage dank dieser Technnologie etwas entschärfen. Der vor wenigen Jahren gross angepriesene «Metaverse»-Trend ist hingegen mittlerweile gänzlich aus dem Bewusstsein der Schweizer PropTech-Szene verschwunden.

Potenzial bei internen Optimierungen

Aktuell sind die PropTechs sehr optimistisch, was den Einsatz von KI angeht. Die Mehrheit der Umfrageteilnehmenden geht davon aus, dass Künstliche Intelligenz vor allem die Effizienz von Unternehmen verbessern wird (Abbildung 11).

Die Wirkungen von KI werden demnach in erster Linie im internen Bereich gesehen; man erhofft sich von ihr insbesondere die Optimierung der internen Prozesse. Lösungen für Kunden werden hingegen noch kaum gesehen. Entsprechend wird KI momentan selten genutzt, um Kundenlösungen anzubieten.

«Künstliche Intelligenz (KI) weilt schon länger unter uns. Fortgeschrittene Maturität und Konnektivität der Modelle haben den Zugang zu den Nutzenden erleichtert und das Potenzial für Anwendungsfälle erweitert. PropTechs spielen eine wichtige Rolle in der Transformation von Dienstleistungen der Bau- und Immobilienbranche mittels KI und können bestehende Geschäftsmodelle auf den Kopf stellen. Quick Wins finden sich bei der Effizienzverbesserung, der komplexen Analytik oder dem Kundenengagement. Die Etablierung nachhaltiger KI-Kundenlösungen dürfte noch Zeit beanspruchen. Neben der Herausforderung der Datenverfügbarkeit sind weitere Faktoren für den Erfolg ausschlaggebend. Zusätzlich zum quantitativen Nutzen sind das Sicherheit, Transparenz, Integrität und Verlässlichkeit der KI-Lösung. Ein wesentlicher Erfolgstreiber für PropTechs mit KIAngeboten ist daher die Vertrauensbeziehung mit den Kunden.»

Abbildung 9: Trends in der Schweizer PropTech-Szene

Artificial Intelligence (AI)

Sustainability / ESG

Decarbonization

Big data

Metaverse

Other

No answer

Was sind derzeit die grössten Trends im PropTech-Bereich? Angegeben ist die Häufigkeit des grössten Trends, der an erster Stelle steht. Statistische Grundlage: 2024 n = 54

Abbildung 10: Herausforderungen beim Einsatz von KI

Lack of knowledge

Finding the right technology supplier

Difficulties in financing

Low customer acceptance

Other

None

Not using AI

No answer

Vor welchen Herausforderungen stehen Sie beim Einsatz von KI in Ihrem Unternehmen? Angegeben ist die Häufigkeit der Herausforderung, die an erster Stelle steht. Statistische Grundlage: 2024 n = 54

Abbildung 11: Möglichkeiten von KI

Increased efficiency

Higher customer satisfaction

Lower costs

Improved corporate image

Higher employee satisfaction

Other

No answer

Wie wollen Sie von KI profitieren? Angegeben ist die Häufigkeit der Möglichkeit, die an erster Stelle steht.

Statistische Grundlage: 2024 n = 54

Abbildung 12: Gefahren von KI

Machine replacement

Technological dependability

Pressure to higher financial investments

Ethical and/or moral problems

Employee resistance

Other

No answer

Wie könnte KI Ihr Unternehmen bedrohen? Angegeben ist die Häufigkeit der Bedrohung, die an erster Stelle steht. Statistische Grundlage: 2024 n = 54

SwissPropTech: Membervorteile

Visibilität

Networking

Insights

Logopräsenz, Datenbankeintrag, Social-Media-Präsenz, Medienpräsenz

SwissPropTech Magazin, Swiss PropTech Report, Success Stories

Events, Veranstaltungen, Afterworks, Business Lunches, Kongresse, Messen, Workshops

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