Nr. 10 29. 8. 2014
die zeitung
www.syndicom.ch Gewerkschaft Medien und Kommunikation
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Logistik
Telecom
Medien
IG Pensionierte
Zwischenergebnisse bei den GAV-Post-Verhandlungen auf dem Prüfstand Seite 4
syndicom-Veranstaltung bei Swisscom zu Lohnsystematik und Performance Seite 5
Längere Arbeitszeiten ohne Kompensation bei OFT – die Angestellten wehren sich Seite 6
Berichte von den Sommer aktivitäten unserer Pensioniertengruppen Seite 8
«Jetzt schlägts 13!» am Filmfestival von Locarno
Im Rahmen der gemeinsamen Aktionsreihe «Jetzt schlägts 13!» lancierten syndicom und Impressum zusammen mit Suisseculture am Filmfestival von Locarno ein Manifest gegen die Abwärtsspirale in der Kulturberichterstattung und luden zum Podiumsgespräch «Kampf der Magersucht im Kultur journalismus». Nina Scheu
© z vg
Ohne Echo verstummt die Kultur
Kunst kann im stillen Kämmerlein entstehen, zur Kultur wird sie erst, wenn sich die Öffentlichkeit mit ihr auseinandersetzen kann. Und dazu braucht es – unter anderem – die Medien. Mit ihrer Kulturberichterstattung leisten Journalistinnen und Journalisten eine Vermittlungsarbeit für die Gesellschaft, die immer weniger honoriert wird. Doch seit Jahren schwinden nicht nur die Honorare der meist freischaffenden KulturjournalistInnen, sondern auch der Platz, der ihnen zur Verfügung gestellt wird: Kultursendungen werden in die Nacht verlegt oder ganz aus dem Programm gestrichen, Filmbesprechungen reduziert man auf Tipps und Sternchen, statt einer Theaterkritik gibts ein Kurzinterview mit der hübschen Hauptdarstellerin und fürs Konzert eine Vorschau, die wegen Zeitmangels aus den Presseunterlagen der Veranstalter zusammenkopiert wird. Kompliziertere Themen weichen Geschichten über Stars oder Skandälchen, und plötzlich heissen die früheren Kulturressorts «Leben und Gesellschaft». In Anlehnung an Fellinis berühmten Film «8 ½» und auch, weil das
Podiumsgespräch im Rahmen des Filmfestivals von Locarno nicht am 13. August stattfinden konnte, sondern erst am 14., luden die Journalistenorganisationen syndicom und Impressum mit Unterstützung der Schweizer Kulturschaffenden im Dachverband Suisseculture unter dem Titel «Jetzt schlägts 13 ½» zur öffentlichen Diskussion über die fatalen Abhängigkeiten zwischen Medien und Kulturbetrieb.
Jetzt schlägts 13½! Unter der Leitung des Westschweizer Filmjournalisten Jean Perret diskutierte die Präsidentin von Suisseculture, Johanna Lier, mit dem Journalisten und Künstler Alex Meszmer von Visarte, Nina Scheu von syndicom und Michele Andreoli von Impressum über Lösungsansätze für die herrschende Misere. Denn auch für die Kulturschaffenden hat die Medienkrise verheerende Folgen. So verlangen die Subventionsrichtlinien zahlreicher Förderorganisationen, dass Kritiken und Presseberichte vorgelegt werden, bevor eine neue Produktion unterstützt werden
Fortsetzung auf Seite 6
Initiative Für eine öffentliche krankenkasse
Die Volksinitiative «Für eine öffentliche Krankenkasse» kommt am 28. September 2014 zur Abstimmung. Mit einer öffentlichen Krankenkasse werden Einsparungen möglich, die Prämienexplosion wird gestoppt. Im Trägerverein der Initiative sind über zwanzig Patienten-Organisationen, Parteien (SP, Grüne Partei, EVP etc.), Berufsfach- und Branchenverbände sowie Gesundheitsorganisationen und der Schweizerische Gewerkschaftsbund
(SGB) vertreten. Die Initiative verlangt, dass künftig eine öffentlich-rechtlich organisierte Krankenkasse die obligatorische Grundversicherung durchführt und damit alle heute tätigen 61 Krankenkassen im Bereich der Grundversicherung ersetzt. An ihrer Stelle hätte die öffentliche Krankenkasse kantonale oder interkantonale Agenturen, welche die Prämien auf ihrem Gebiet festlegen, einziehen sowie insbesondere die medizinischen Behandlungen und Medikamente vergü-
ten würden, auf welche die Versicherten Anspruch haben. Als einem Befürworter der Initiative haben wir Pierres-Yves Maillard (Staatsrat des Kantons Waadt und Leiter des Departements für Gesundheit und Fürsorge) das Wort gegeben. Demgegenüber legt Thomas Zeltner (Präsident der Krankenkasse KPT sowie der Blutspende SRK Schweiz) die Argumente der InitiativgegnerInnen dar. (red)
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Schluss mit dem Pseudo-Wettbewerb
2 | Hintergrund Öffentliche Krankenkasse
syndicom | Nr. 10 | 29. August 2014
Für die Init iative spricht sich Pierre-Yves Maillard aus
«Es ist teuer und unnötig, sechzig ser Ziel ist einfach formuliert: Schluss mit dem Scheinwettbewerb bei den Prämien, der einzig und allein auf der An- und Abwerbung gesunder Versicherter beruht. Die Prämienunterschiede sind ausschliesslich hierüber zu erklären. Die Risikoselektion führt zu einem Verderb des Systems. Damit dies ein Ende hat, wird eine Agentur pro Kanton vorgeschlagen, anstelle von 60 Kassen, die in 26 Kantonen Jagd nach guten Risiken machen. Es ist teuer und unnötig, 60 Kassen zu haben, die die gleichen Leistungen anbieten. Dies verursacht unnötige Werbung, unnötige Reserven und undurchschaubare Verfahren bei der Prämienfestsetzung. Die detaillierte Ausgestaltung wird von den Kammern beschlossen. Ich plädiere für eine grösstmögliche Flexibilität.
Kann die Initiative den horrenden Prämienanstieg stoppen? Der zentrale Punkt der Vorlage ist eine auf den ersten Blick womöglich banale Komponente, die bescheiden klingen mag, für dieses System jedoch bereits viel wäre: zu gewährleisten, dass die Prämien in genau dem gleichen Masse steigen wie die Kosten. Seit zehn Jahren ist zu beobachten, dass die Gesundheitskosten in der Schweiz jährlich im
Schnitt um etwa 3% steigen. Nun hat praktisch niemand Prämiensteigerungen erlebt, die auf 3% beschränkt waren. Steigerungen von 6 bis 7 Prozent, ja sogar 10 oder 15 Prozent waren zu verzeichnen, und dies nur wegen des Konkurrenzdrucks zwischen den Kassen! Mit nur einer Kasse, die sämtliche Risiken kantons-
Das System verschlechtert sich immer mehr im Hinblick auf Klarheit, Transparenz und Logik der Prämienfestsetzung. Dieser Vorschlag nun ist viel einfacher. Er konzentriert sich auf die Gestaltung des Systems, nicht auf die Art der Finanzierung. Die Finanzierung nach Kantonen hat im Übrigen starke Kohärenzmängel gezeigt, denn einige Kantone zahlen zu viel Prä60 Kassen sind in 26 Kantonen mien, andere hingeauf Jagd nach «guten Risiken». gen zu wenig. Dies hat meiner Meinung nach auch dazu beiweise solidarisch umlegt, wür- getragen, die wesentlichen Fehden bei einem Kostenanstieg um ler des gegenwärtigen Systems 3 Prozent die Prämien ebenfalls sichtbar zu machen. um 3 Prozent steigen.
Eines der starken Argumente der Gegner, insbesondere in der Deutschschweiz, ist diese Vorstel lung von einer «Verstaatlichung» der Krankenversicherung ... Das Modell besteht in einer unabhängigen Einrichtung des öffentlichen Rechts, jedoch ohne Gebundensein an den Staat, welcher lediglich einer der Partner des Systems wäre. Mit an Bord wären aber ebenfalls Patientenverbände, Pflegedienstleister und Kantone.
Die drei letzten Initiativen für eine Einheitskasse sind zu mehr als 70 Prozent abgelehnt worden. Wieso hat der Vorschlag des Jah res 2014 Aussicht auf Erfolg?
Wäre es somit ohne die Initiative denkbar, dass die Kantone auch im nächsten Jahr zu viel oder zu we nig zahlen? Ohne diese Initiative ist es nicht nur denkbar, sondern geradezu programmiert, dass sich alles wiederholt. Es wird sich erneut herausstellen, dass die Versichertenkollektive der 61 Kassen in bestimmten Kantonen zu klein sind, um die Kosten zu decken – die auch von Jahr zu Jahr massiv schwanken können. Um die in einem Kanton unerwartet anfallenden Kosten begleichen zu können, werden sie zwangsläufig einen Teil der Prämien verwenden müssen, die Versicherte aus anderen Kantonen entrichtet haben. Eine klare Zu-
ordnung der Prämien zu den Kosten ist also mitnichten in jedem einzelnen Kanton gewährleistet. Haben wir nur eine einzige Agentur pro Kanton, besteht ein ausreichend gros ses Versichertenkollektiv. © Arc photo/Jean-Bernard Sieber
syndicom: Herr Maillard, was be zweckt die Initiative? Pierre-Yves Maillard: Un-
Wenn Sie 2011 zum Bundesrat ge wählt worden wären, hätten Sie dann andere Dinge als Alain Ber set vorgeschlagen? Ich mache keine fiktive Politik. Ich weise nur darauf hin, dass Alain Berset einen Gegenvorschlag eingebracht hat und den Bundesrat davon überzeugen konnte. Das zeigt immerhin, dass es eine klare Feststellung des Bundesrats gab: der Bundesrat hat damit bescheinigt, dass das System erhebliche Konstruktionsmängel aufweist. Dies wird insbesondere durch seine Anregung eines Pools verdeutlicht, der gemeinschaftlich die Hochrisiken tragen soll. Es gab also durchaus zu einem bestimmten Zeitpunkt die Feststellung, dass die Vorschläge der InitiantInnen in die richtige Richtung gehen.
Wie soll der Übergang erfolgen? Wir denken, es gibt sehr moderate, pragmatische Mittel für die Umsetzung. Ich persönlich plädiere dafür, dass man in der Übergangsphase zunächst das Vordringliche erreichen sollte: den Umbau des Systems nach dem Modell der Ausgleichskassen. Eine Agentur pro Kanton
Pierre-Yves Maillard ∙ Seit 2004 Staatsrat des Kantons Waadt und Leiter des Departements für Gesundheit und Fürsorge.
sammelt sämtliche Prämien ein und stellt die Finanzierung sämtlicher Kosten sicher. Die Arbeitslosenversicherung ist nach diesem Vorbild gestaltet. Es handelt sich hier um einen entscheidenden Punkt, der das Problem der Intransparenz und der massiven Prämienfluktuation löst.
Welche Einsparungen sind durch eine öffentliche Kasse möglich? Der Wechsel zu einer einzigen Kasse wird zu Einsparungen bei den Abläufen und Effizienzsteigerungen in der Grössenordnung von einigen Hundert Millionen führen. Kosten für Marketing, Werbung und Akquise fallen weg. Einige Direktoren werden sich einen neuen Wirkungskreis suchen müssen. Der
Öffentliche Krankenkasse Hintergrund | 3 Gegen die Initiative ist Thomas Zeltner
Aufwand, der mit dem Wechsel von jährlich 500 000 bis 1 Million Personen verbunden ist, wird wegfallen.
Wird es Entlassungen geben? Es werden Arbeitsplätze wegfallen, im Gegenzug können aber neue geschaffen werden. Den Effizienzgewinn kann man ganz einfach als solchen erfassen oder aber wieder zweckdienlichen Leistungen zuführen – ich denke hier insbesondere an den grossen Bereich der Prävention. Die Verbindung zu den Versicherten über eingängige, an das Versichertenkollektiv gerichtete kommunikative Botschaften spielt darüber hinaus eine gros se Rolle. Eine Kasse, die in einem Kanton sämtliche Risiken von der Geburt bis zum Tod abdecken muss, weiss, dass sie die Krankheitskosten dieser gesam-
verwenden, um die Prämienlast zu verringern und Präventionskampagnen durchzuführen.
Mit einer Einheitskasse wäre es also möglich, den Schwerpunkt auf die Prävention zu legen?
Die OECD, die das Schweizer Gesundheitssystem untersucht hat, geht davon aus, dass Effizienzsteigerungen im Wesentlichen durch eine bessere Vorsorge zu erreichen sind. Wir gehören zu den Ländern, deren Präventionssystem am wenigsten entwickelt ist. Im Krankenversicherungssystem der Schweiz mit seinen 12-Monats-Verträgen ist kein Versicherer daran interessiert, Präventionsmassnahmen zu finanzieren. In Bezug auf Diabetes, Alzheimer oder Krebs sollten die Versicherer für die Einrichtung von Finanzierungssystemen kämpfen, die den Ärzten Anreize schaffen, sich zu Mehr Effizienz im System erlaubt vernetzen und Informationen auszutauInvestitionen in die Prävention. schen. Noch nie gab es eine Werbekampagne eines Versicheten Population zu tragen hat, rers, die auf Personengruppen ganz gleich, wie sie als Versiche- mit diesen schweren Erkranrer auftritt; folglich hat sie ein kungen abzielte. In der Werbung Interesse daran, in die Präventi- sind stets gesunde Menschen zu on sowie die Leistungskoordina- sehen. tion zu investieren.
Was geschieht mit den Reserven der Versicherungen, wenn die Ini tiative angenommen wird?
Die Kampagne 2007 war durch ei nen Kampf um Zahlen gekenn zeichnet. Wie wird es diesmal sein?
Die sechs Milliarden Franken an Reserven werden unverzüglich in die Staatskasse eingezahlt und anschliessend den einzelnen Agenturen zugewiesen, denn dieser Betrag gehört nicht den Versicherern, sondern den Versicherten. Da 1 bis 2 Milliarden an Reserven ausreichen, stehen im System mindestens 4 Milliarden zur Verfügung, um beispielsweise einen Teil des Übergangs durchzuführen. Einen Teil des Geldes könnte man anlegen und die Erträge darauf
Bundesrat Couchepin hatte im Januar 2007 mitgeteilt, dass die Prämien 2008 um nicht mehr als 2 Prozent steigen würden; normalerweise werden die Prämien jedoch erst im Herbst angekündigt. Was also war passiert? Für 2008 waren künstlich niedrige Prämien festgelegt worden. Der Kontoabschluss erfolgte im Frühjahr 2009 mit einem gros sen Defizit. Dies wiederum hatte im Jahr 2010 einem Prämienanstieg von über 10 Prozent zur Folge.
Ja zur öffentlichen Krankenkasse: weil es vernünftig ist! Die privaten Krankenkassen verschleudern jedes Jahr rund 325 Millionen unserer Prämien für teure Werbekampagnen und Wechsel-Kosten. Hinzu kommen hohe Managerlöhne und die unsolidarische Jagd auf sogenannt «gute Risiken». Heute hat keine Krankenkasse ein Interesse daran, kranke Menschen optimal zu betreuen – weil sie damit attraktiv für teure chronisch Kranke werden würde. Eine öffentliche Krankenkasse setzt diesem Unsinn ein Ende. Deshalb setzen sich der SGB und seine Verbände für die Initiative «Für eine öffentliche Krankenkasse» ein. Die Volksinitiative «Für eine öffentliche Krankenkasse» kommt am 28. September 2014 zur Abstimmung. (sgb/red)
Wird sich der gleiche Vorgang in diesem Jahr wiederholen? In der Tat deutet alles darauf hin. Es steht zu befürchten, dass die Versicherer wieder versucht sein werden, vor der Abstimmung künstlich niedrige Prämien für 2015 festzulegen, mit denen sie die realen Kosten des Gesundheitswesens zu decken haben. Ein moderater Prämienanstieg 2015 wird wieder zu Lasten der Prämien 2017 erfolgen. Sollte die Initiative scheitern, werden wir erneut die problematische Seite dieses Systems zu spüren bekommen. Hoffentlich funktioniert der Betrug nicht ein zweites Mal.
Wie hoch könnte der Prämienan stieg für 2015 sein? Zahlreiche Versicherer dürften 2015 einen zweistelligen Anstieg zu verzeichnen haben. Aus diesem Grund gab es ein intensives Lobbying für eine Abstimmung im September und nicht im November. Um diesen zweistelligen Anstieg zu vermeiden, sind die Versicherer nun im Begriff, beim Bundesamt für Gesundheit zu beantragen, Reserven zur Finanzierung der Defizite auflösen zu dürfen, was eine künstlich niedrige Prämienfestsetzung ermöglichen würde. Santésuisse, die Dachorganisation der Versicherer, hat im Übrigen Anfang Juli einen zu erwartenden Anstieg der Krankenversicherungsprämien um 4,5% angekündigt, was doppelt so viel ist wie in den drei Vorjahren, aber um einiges niedriger als der tatsächliche, unpopuläre zweistellige Anstieg, den einige Versicherer ankündigen dürften.
Wie ist Ihre Prognose für das Ab stimmungsergebnis? Sind Sie op timistisch? Sollten die Versicherer die Prämien für 2015 mit den tatsächlichen, zum Abstimmungszeitpunkt bekannten Steigerungen festlegen, werden sich die Folgen auf den Stimmzetteln bemerkbar machen. Ein entscheidender Punkt der Kampagne besteht in der Forderung nach Transparenz beim Verfahren der Prämienfestlegung für 2015; ist diese nicht gegeben, muss man von undurchschaubaren und verschleiernden Machenschaften sprechen, die einer Demokratie nicht würdig sind. Die Ankündigung von Bundesrat Berset, dass wir die Prämienerhöhungen erst am Freitag vor der Abstimmung erfahren werden, ist vor diesem Hintergrund nicht hinnehmbar.
http://oeffentliche-krankenkasse.ch Interview: Yves Sancey
Das Schweizer Gesundheitssystem gehört zu den weltweit besten. Keine Frage – auch das beste Sys tem muss sich weiterentwickeln. Dies aber sicher nicht durch die Einführung einer Einheitskasse. Thomas Zeltner* Das Schweizer Gesundheitssystem gehört zur Weltspitze. Mehr als drei Viertel der Bevölkerung sind mit dem heutigen System zufrieden. Internationale Vergleiche zeigen, weshalb: In keinem anderen Land ist der Zugang zur medizinischen Versorgung so gut. In der Schweiz erhalten Patientinnen und Patienten am schnellsten einen Termin beim Hausarzt, werden im Notfall und bei einem Unfall rasch behandelt, und wer an Krebs erkrankt, erhält schnell die notwendige Therapie. Das sind starke Argumente für unser heutiges System. Ein System, das wir deshalb in seinen Grundelementen unbedingt erhalten, aber auch weiterentwickeln wollen. Denn die steigende Zahl chronisch kranker Menschen erfordert neue Versorgungsmodelle und mehr Prävention.
Initiative für eine öffentliche Krankenkasse in der Schweiz Für die InitiantInnen ist das Schweizer Gesundheitssystem krank. Doch ein Blick nach Frankreich und Österreich zeigt: Es sind gerade staatliche Einheitskassen, die Schulden in Milliardenhöhe angehäuft haben und kuriert werden müssen. In England ist der Zugang zu manchen medizinischen Leistungen nicht für alle garantiert. Und das Schweizer Gesundheitssystem? Es ist schuldenfrei und garantiert allen Bewohnern unabhängig von Alter, Einkommen oder Gesundheitszustand Gesundheitsleistungen von hoher Qualität.
Wahlfreiheit und Vielfalt erhalten Unsere Bevölkerung verfügt heute über ein grosses Privileg: Sie wählt ihren Arzt und damit ihre Therapie selbst. Das heisst: Sie hat es selbst in der Hand, wem sie ihre Gesundheit anvertraut. Sie wählt auch ihre Krankenversicherung selbst. Warum ist das wichtig? Weil manche Krankenversicherungen Rechnungen innert zwei Wochen rückerstatten, mit der Versichertenkarte den kostenlosen Medikamentenbezug in der Apotheke ermöglichen und dank Online-Plattform rund um die Uhr erreichbar sind.
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Kassen zu haben»
Eine bewährte Erfolgsgeschichte
*Thomas Zeltner war von 1991 bis 2009 Direktor des Bundesamts für Gesundheit. Er berät die Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und den Schweizer Bundesrat. Seit 2013 ist Zeltner Präsident der Krankenkasse KPT sowie der Blutspende SRK Schweiz. Er ist Mitglied im Vorstand der Schweizerischen Akademien der Wissenschaften und lehrt am Graduate Institute (Genf) und an der Harvard-Universität. Thomas Zeltner hat Medizin und Recht studiert.
Andere nicht. Warum? Ganz einfach, weil der Wettbewerb von den Krankenversicherungen fordert, für ihre Kundinnen und Kunden das Beste zu geben – die besten Dienstleistungen und die besten, innovativsten Produkte. Das gilt auch für die Grundversicherung: Die Schweizer Bevölkerung besteht nicht aus Einheitskunden, sondern aus Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Deshalb gibt es neben der klassischen Grundversicherung auch Hausarzt- und HMOModelle mit Prämienersparnissen. Noch. Worum geht es also bei der Abstimmung am 28. September 2014 wirklich? Es geht darum, ein gut funktionierendes Gesundheitssystem zu erhalten. Es geht darum, die Vielfalt zu erhalten, damit zum Wohl der Versicherten ein gesunder Wettbewerb stattfinden kann, der die Qualität des Angebots hoch hält. Und es geht insbesondere darum, den Menschen in der Schweiz das zu erhalten, was ihnen seit jeher am Herzen liegt: ihre Wahlfreiheit.
4 | Sektoren Logistik
syndicom | Nr. 10 | 29. August 2014
syndicom-Infoveranstaltung zum GAV Post
Basis prüft die Zwischenergebnisse Seit Anfang August finden in der ganzen Schweiz Informationsveranstaltungen für syndicom-Mitglieder zu den Zwischenresultaten bei den GAV-Verhandlungen mit der Post statt. Das Thema bewegt und führt zu angeregten Diskussionen. Bruno Schmucki Mitdiskutieren: Wo und wann?
© Jean-Fran Çois Donzé
Alle Termine und Orte mit den Informationsveranstaltungen zum GAV Post finden interessierte Mitglieder auf syndicom.ch/GAV Post. Flyer in Papierform oder elektronisch sind auf den Regionalsekretariaten erhältlich. Bitte weitersagen und eure Kolleginnen und Kollegen zu den Versammlungen einladen!
In den letzten Wochen war die syndicom-Equipe des Regionalsekretariates Bern jeweils früh auf den Beinen. Zusammen mit aktiven Basismitgliedern verteilten die GewerkschaftssekretärInnen vor verschiedenen Standorten der Post Flugblätter. Darauf wurden die syndicom-Mitglieder eingeladen, die bisherigen Resultate der GAVVerhandlungen gemeinsam zu diskutieren.
Engagement und Interesse «Als Mitglied hast Du so die Gelegenheit, Deine Forderungen zu formulieren und direkt Einfluss auf den weiteren Verhandlungsverlauf zu nehmen», heisst es auf den Flyern. Die Region Bern hat über 20 Termine für solche lokalen Versammlungen festgelegt – von Bern bis Brig. «An den bisherigen Veranstaltungen haben wir die Erfahrung gemacht, dass intensiv sowohl über die Inhalte des neuen GAV, aber auch über die Arbeitsbedingungen allgemein bei der Post geredet wird. Das waren lange und sehr angeregte Diskussionen. Wir haben bei den TeilnehmerInnen viel Engagement und Interesse gespürt», resümiert Res Keller, Regionenleiter Bern/Oberwallis
von syndicom. Er stelle zudem fest, dass die Sensibilisierung der Gewerkschaftsbasis durchaus funktioniere. «Wir konnten damit das Netz mit unseren Vertrauensleuten aktivieren. Jetzt müssen wir die Chance nützen, es zu vergrössern.»
Draussen vor der Tür Auch in der Region Zürich/Ostschweiz stehen die GewerkschaftssekretärInnen mit Flugblättern vor Verteilzentren und anderen Betriebsstandorten. «Es ist nicht immer ganz einfach, auf diese Weise unsere Mitglieder zu erreichen», weiss Julia Gerber Rüegg, die zuständige Regionenleiterin. Die Post hatte nämlich Anfang Juli die Direktive ausgesprochen, dass sie während der Verhandlungspause keine gewerkschaftlichen Aktivitäten zum GAV in den Räumen der Post zulassen werde. Möglich sind Verteilaktionen also nur in den öffentlichen Bereichen der Gebäude und auf den Vorplätzen. Die Post muss aber akzeptieren, dass die Flyer an den Anschlagbrettern aufgehängt werden und Vertrauensleute intern ihre Kolleginnen und Kollegen informieren dürfen. «Sollte das durch Vorge-
setzte oder jemanden anderen bei der Post verhindert oder gar verboten werden, muss das dem Regionalsekretariat gemeldet werden. Wir werden umgehend intervenieren», stellt Fritz Gurtner, Sektorleiter Logistik, fest. Für Claudio Marrari, Regionenleiter Nordwest- und Zentral schweiz, hat die Präsenz aus serhalb der Betriebe durchaus auch eine symbolische Wirkung: «Somit wird allen Angestellten klar, dass wir uns als Gewerkschaft nicht um jeden Preis einbinden lassen.»
schweizweite versammlungen In beiden Regionen sind die Info-Veranstaltungen für die Mitglieder angelaufen. Julia Gerber Rüegg sagt: «Die Materie und die Diskussion darüber sind ziemlich anspruchsvoll. Gleichzeitig kommen aber auch die realen Probleme im Arbeitsalltag auf den Tisch. Hier sind der Arbeitsdruck und Stress das grosse Thema.» Bis Anfang September wird an Dutzenden von Versammlungen von Basel bis St. Moritz über die Zwischenergebnisse der GAV-Verhandlungen debattiert. Und für die Teilsektorenkonferenz am 26. September werden Forderungen formuliert.
© Res Keller
Die Ampel steht auf Gelb ∙ In der ganzen Schweiz verteilen GewerkschaftssekretärInnen und aktive Basismitglieder vor den Betriebsstätten der Post Flyer mit der Einladung zu den Info-Veranstaltungen. Grosses Bild: in Neuchâtel, rechts: in Bern.
Gemeinsam für einen guten GAV Post! Teilsektorenkonferenz in Bern Kursaal, 26. September 2014 Wichtige Informationen: • Anträge direkt an Sektor einreichen: bis 29. August 2014 (Ordnungsfrist) • Delegierte werden schriftlich vom Sektor eingeladen • Interessierte Mitglieder, welche sich in der GAV-Kampagne bei der Post engagieren, sind als Gäste willkommen: Bitte bis Ende August 2014 beim Regionalsekretariat melden bzw. in Listen eintragen. • Alle Angemeldeten erhalten Spezialbillette für die Zugfahrt. Abfahrtszeiten erfahrt ihr auf eurem Regionalsekretariat.
Delegierte und Gäste setzen an der Teilsektorenkonferenz gemeinsam ein starkes Zeichen für einen guten GAV Post, denn gemeinsam sind wir stärker! Ablauf: 09.15 Uhr Treffpunkt beim Bahnhof Bern, Ausgang Neuengasse 09.45 Uhr Kurzbotschaften von Vertrauensleuten (Waisenhausplatz) 10.30 Uhr Ankunft Kursaal und Teilsektorenkonferenz Ca. 16.30 Uhr Ende der Veranstaltung
Telecom Sektoren | 5
syndicom | Nr. 10 | 29. August 2014 Mein Lohn nach «My Performance»
Fragen zur Lohnsystematik bei Swisscom Swisscom-Mitarbeitende monierten Unklarheiten bezüglich ihrer Einreihung und der Lohnerhöhungen. Darum organisierte der Firmenvorstand Swisscom ITS zusammen mit syndicom eine Veranstaltung zu den Performance- und Lohngesprächen. Solche Versammlungen sollten Schule machen, findet Sébastien Bourquin, Präsident des Firmenvorstands Swisscom ITS. Interview: Franz Schori
April wurde die jährliche Lohnerhöhung erstmals gemäss der Position der Angestellten im Lohnband und nach der individuellen Leistung bemessen. Dieser Systemwechsel führte zu vielen Fragen unter den Mitarbeitenden, insbesondere weil die verwendeten Kriterien nicht sehr transparent kommuniziert wurden. Mit unserer gemeinsamen InfoVeranstaltung wollten wir die Mechanik des Systems erklären.
Gleichzeitig wollten wir aber auch herausfinden, ob das System wie geplant umgesetzt worden ist.
ten Veranstaltungen während der Arbeitszeit durchführen können. Hat es sich bewährt, dass ihr vom Firmenvorstand diese Möglichkeit genutzt habt?
Wie haben die KollegInnen re agiert? Welche Fragen kamen zur Sprache?
Klar, dies ist eine gute Möglichkeit, Mitarbeitende zu verschiedenen Themen zu informieren, die sie direkt betreffen. Für mich ist wichtig, dass die Gewerkschaft diese Möglichkeit in Anspruch nimmt und mit interessanten Veranstaltungen ausschöpft. Regelmässige Veranstaltungen sind ein Muss. Für Mitglieder von Firmenvorständen bieten sie auch eine perfekte Gelegenheit, mit KollegInnen aus anderen Abteilungen in Kontakt zu treten und zusammen Angebote zu schaffen, die gefragt sind.
Die anwesenden KollegInnen haben den Inhalt der Veranstaltung sehr geschätzt. Viele Unklarheiten betreffend den Prozess konnten geklärt werden. Konkret wurde zum Beispiel gefragt, ob die Ziele während des Jahres nach oben angepasst werden dürfen oder ob die kommunizierte Lohnerhöhung angefochten werden kann.
Eine Vereinbarung mit Swisscom sieht vor, dass die Gewerkschaf
Welche Schlüsse hat der Firmen vorstand aus dieser Pilotveran staltung gezogen? Die Zusammenarbeit mit den Kollegen und Kolleginnen am Standort Ittigen hat wirklich Spass gemacht. Wir konnten unsere Ideen mit der Unterstützung dem Berner Regionalsekretär Fabrizio D’Orazio in kurzer, intensiver Vorbereitungszeit umsetzen und erhielten von den Teilnehmenden sehr gute Rückmeldungen. Dies bestärkt uns, weitere solche Veranstaltungen durchzuführen. Die Erkenntnisse zum Thema «Mein Lohn nach ‹My Performance›» werden wir noch zusammentragen und dann an die zuständigen Stellen adressieren.
© Jens Friedrich
syndicom: Der Firmenvorstand Swisscom IT Services hat am 2. Juli in Ittigen erstmals eine In fo-Veranstaltung durchgeführt. Warum habt ihr das Thema «Mein Lohn nach ‹My Performance›» ge wählt? Sébast ien Bourquin: Diesen
Sébastien Bourquin, Präsident des Firmenvorstands Swisscom IT Services (ITS) und Co-Präsident der Personalvertretung Swisscom ENT, führte zusammen mit dem Firmenvorstand ITS eine Info-Veranstaltung durch.
Nominationen für Complan
(Un-)Ruhestand
Erneut ein starkes Ensemble
Danke, José – und auf bald!
Die Swisscom-MitarbeiterInnen wählen bald die Angestell tenvertretung ihrer Pensionskasse Complan. Im Stiftungsrat wachen die syndicom-Mitglieder darüber, dass Complan keine unsozialen Experimente wagt. Franz Schori*
erfolgreiche harmonisierung «Bei der Gründung von Complan konnten die Sozialpartner mitbestimmen», führt Pardini weiter aus. So konnten sie sicherstellen, dass Gesamtarbeitsvertrag, Sozialplan und Pensionskasse zusammen harmonieren. «Deshalb kann man Complan nicht losgelöst betrachten, sondern muss die Philosophie dieses Zusammenspiels im Auge behalten», so Pardini. Dies machte etwa den seit 2013 im GAV verankerten Alters-Teilrücktritt ohne finanzielle Einbussen möglich. Wie andere Pensionskassen hat Complan per 1. 1. 2014 den technischen Zinssatz und den Umwandlungssatz gesenkt. Die Gründe dafür sind
überall dieselben: Die steigende Lebenserwartung auf der einen und die gesunkenen Kapitalerträge auf der anderen Seite. «Wir mussten uns im Stiftungsrat Gedanken machen, wie die guten Rentenleistungen nicht nur für die Jahrgänge bis 1958 gesichert werden können, sondern auch für spätere Generationen», begründet Pardini.
Neuwahlen angesagt Im Oktober wählen die Swisscom-Mitarbeitenden die ArbeitnehmerInnenvertretung neu. 2010 hatte die Gewerkschaftsliste 61 Prozent der Stimmen erhalten und fünf der sieben Sitze erzielt. Je einen Sitz erhielten der Personalverband Transfair und der Kaderverband CASC (der sich in der Zwischenzeit Transfair angeschlossen hat). Der Firmenvorstand Swisscom Group hat am 27. Juni sieben von der Firmenkonferenz gutgeheissene KandidatInnen für den Stiftungsrat nominiert. Nominiert sind: Giorgio Pardini (bisher, syndicom), Alfred Wyler (bisher, Albicolac), Dolkar Hofmann (bisher, SCS), Hans Peter Sutter (bisher, Swisscom INI-ON), Chiara Rizzelli (neu, Swisscom RES-CSU), Angel Melchior (neu, Swisscom ENTBAN), Pierre-Yves Sprunger (neu, Swiss com ENT-WSC). Nicht mehr zur Wahl stellt sich Laurent Nebel, damit gilt es einen syndicom-Sitz neu zu besetzen.
* Fachsekretär Telecom/IT
Stets solidarisch präsent So tritt José seit Jahrzehnten in unterschiedlichsten Rollen an Kongressen, Delegiertenversammlungen, Firmenkonferenzen und Firmenvorstandssitzungen aktiv in Erscheinung. José ist aber auch immer dann solidarisch präsent, wenn andere der Mut verlässt: An Protestversammlungen und Kundgebungen. José könnte nun seit einigen Monaten seinen wohlverdienten Ruhestand geniessen – wenn ihn José-Ramon Gonzalez bei der syndicom-Fusion 2010 ∙ Ein hoch gebildeter Arbeiter mit revolutionärem Geist. sein politischer Motor nicht zu weiteren Aktivitäten in seiner HeimatGewerkschaftsarbeit hat viele Facetten. stadt Genf antreiben würde. Als Rentner Eine davon ist die Überzeugungsarbeit kann José nicht mehr im Firmenvorstand am Arbeitsplatz, an Sitzungen und Kon- mitwirken – dies ist denen vorbehalten, ferenzen und manchmal auch auf der die noch im Berufsleben stehen. Strasse. Wenn es einen Prototyp des Gewerkschaf- herzhafte Verabschiedung ters gibt, der auf allen Terrains und im- An der Firmenkonferenz Swisscom Group mer voller Herzblut anzutreffen ist, dann vom 4. Juli hat Sektorleiter Giorgio Pardiist es José-Ramon Gonzalez. José kämpft ni José mit einem Zitat von Ernesto «Che» für die Rechte und die Würde der Arbeit- Guevara verabschiedet: «Die Zärtlichkeit nehmerinnen und Arbeitnehmer aus in- der Menschheit manifestiert sich in der nerster Überzeugung. Der Philosoph Karl Solidarität». Wir sind überzeugt davon, Marx hätte seine helle Freude an José: José noch bei vielen Gelegenheiten erleEin politisch hoch gebildeter Arbeiter ben zu dürfen. Danke José – und auf ein mit revolutionärem Geist, der sich sei- baldiges Wiedersehen! (SF) © Margareta Sommer
Complan mit ihren rund 18 000 Versicherten gehört zu den gesündesten Pensionskassen der Schweiz: Ende 2013 hatte die Pensionskasse der Swisscom-Mitarbeitenden einen Deckungsgrad von 106,5 Prozent. Die Wertschwankungsreserve konnte auf 246 Millionen Franken ausgebaut werden. «Die Stabilität von Complan hat auch mit deren Geschichte zu tun», erläutert Giorgio Pardini, ComplanStiftungsrat und Leiter Sektor Telecom/ IT bei syndicom: Bei der Gründung der Swisscom sei gleichzeitig die Pensionskasse Complan ins Leben gerufen worden. Nur die aktiven Beschäftigten der jungen Swisscom seien bei Complan versichert worden, die Pensionierten blieben bei Publica.
ner Herkunft und seines Standes immer bewusst ist. Ein Arbeiter, der ein Leben lang dafür kämpft, dass nicht nur diejenigen über Politik, Wirtschaft und Gesellschaft herrschen, welche die Produktionsfaktoren Geld und Boden in den Händen halten, sondern auch diejenigen, die nur über den Produktionsfaktor Arbeit verfügen.
6 | Sektoren Medien
syndicom | Nr. 10 | 29. August 2014
Petition bei Orell Füssli Thalia
«Viele Unterschriften stärken uns den Rücken» Freude und Frust bei den Angestellten des neuen Buchhandelsriesen Orell Füssli Thalia AG: Ab 1. Januar 2015 unterstehen die Angestellten dem Gesamtarbeitsvertrag für den deutschsprachigen Buchhandel. Die Freude wird getrübt, denn die Geschäftsleitung will die wöchentliche Arbeitszeit um eineinhalb Stunden erhöhen – ohne jegliche Kompensation. Die Belegschaft wehrt sich mit einer Petition, Maria König und Michael Buol von der MAV berichten. Interview: Judith Stofer
sich sehr erfreulich. Nur: Vor dem Zusammenschluss von Orell Füssli und Thalia zu OFT im letzten Oktober waren die rund 400 Angestellten von Orell Füssli bereits dem GAV Buchhandel unterstellt und profitierten von besseren Arbeitsbedingungen und Löhnen als im GAV verankert. Mit dem Zusammenschluss müssen die früheren OFAngestellten einige Errungenschaften preisgeben. Michael Buol (MB): Für die Thalia-Welt ist die GAV-Unterstellung ein grosser Schritt Richtung Qualitätssicherung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Ein GAV gibt minimale Standards vor, die eingehalten werden müssen. Für
* GAV-Zusatzvereinbarung für Grossbuchhandlungen OF und Thalia hatten bisher die 41-Stunden-Woche; inbegriffen waren wöchentlich 2,5 Stunden bezahlte und als Arbeitszeit gerechnete Pausen. Die ausgehandelte GAVZusatzvereinbarung erlaubt zwar die 41-Stunden-Woche, jedoch mit einer Kompensation durch 3 zusätzliche Ferientage und eine Erhöhung der Mindest löhne um 30 Franken. Neu will OFT 40 statt 38,5 Stunden Nettoarbeitszeit – die Pausen kommen oben drauf, Kompensation will OFT keine zugestehen.
die rund 600 ehemaligen Thalia-Angestellten ist die GAV-Unterstellung ein Fortschritt und bedeutet konkret auch eine Erhöhung der Löhne. Die ehemaligen Thalia-Mitarbeitenden gewinnen eindeutig mehr als jene von Orell Füssli.
Ebenfalls auf 1. Januar 2015 sol len neue Anstellungsbedingungen für alle eingeführt werden. Unter anderem soll die wöchentliche Ar beitszeit um eineinhalb Stunden verlängert werden – ohne Kom pensation. Wann habt ihr davon erfahren? MK: Im April hat die OFT-Ge-
durchgehend schlechter als die Vorgaben in der GAV-Zusatzvereinbarung für Grossbuchhandlungen.* Über die eineinhalbstündige Arbeitszeiterhöhung ohne Kompensation hiess es von Seiten OFT: «Das wollen wir», da gebe es keinen Verhandlungsspielraum. Wir stiessen mit unseren Argumenten auf Granit. Wir fühlten uns richtiggehend vorgeführt.
Maria König (57) ist Buchhändlerin. Zuerst arbeitete sie in der Buchhandlung Rösslitor (gehört heute zur OFT) in St. Gallen, seit 2 Jahren in der Buchhandlung im Flughafen Zürich. König ist Mitglied der fünfköpfigen MAV von OFT und syndicom-Mitglied. 20% ihres Vollpensums werden für die Arbeit als OFT-MAV angerechnet.
© Judi th S tofer
syndicom: Maria König, Michael Buol: Ab 1. Januar 2015 sind die rund 1000 Angestellten von Orell Füssli Thalia (OFT) dem Gesamt arbeitsvertrag Buchhandel unter stellt. Das ist doch erfreulich? Maria König (MK): Das ist an
Gibt es neben der Arbeitszeiterhö hung noch weitere Knackpunkte? MB: Die Arbeitszeiterhöhung
kam zu Beginn der Verhandlungen auf den Tisch. Wir konnschäftsleitung mit der Mitarbei- ten klar sagen, dass wir eine terInnenvertretung (MAV), der Arbeitszeitverlängerung ohne Michael Buol und ich angehö- Kompensatio»n nicht akzeptieren, Kontakt aufgenommen, um ren. Der zweite Knackpunkt, über neue Arbeitsbedingungen nämlich das Lohnbandbreitenzu verhandeln. Ein Ausschuss Modell, wurde erst gegen Schluss mit Filialleitern, Vertretern der aufgegriffen. Dieses Modell gaPersonalabteilung und der Ge- rantiert eine Lohnentwicklung schäftsleitung und den fünf aufgrund von Funktion, DienstMAV-Mitgliedern ging Punkt für alter, Erfahrung und Leistung und ist vor allem auch für die Thalia«Je mehr mitmachen, desto mehr Angestellten wichtig, wird unsere Verhandlungsposition weil das Lohnsystem bis anhin keine Entdamit gestärkt.» wicklung vorsah. MK: Bei Orell Füssli war das LohnbandPunkt die neuen Anstellungsbe- breitenmodell installiert. Das dingungen durch. Bei den meis- jetzige Lohnmodell von OFT ten Punkten konnten wir uns ei- sieht nur noch Erhöhungen bei nigen. Gleich zu Beginn kam die den Lehrlingslöhnen, im 1. und Arbeitszeiterhöhung zur Spra- im 4. Praxisjahr vor. Das macht che. Wir lehnten diese klar ab, uns Sorgen. Es verspricht keine auch weil keine Kompensation Lohnentwicklung mehr. Die Gevorgesehen ist. schäftsleitung von OFT hat uns MB: Wir hatten von den Mitar- aber versprochen, dass das Lohnbeitenden ein Mandat, kompro- bandbreitenmodell verhandelt missbereit in die Verhandlungen werden soll. Es ist mir wichtig, zu gehen. Doch die Vorschlä- dass dieses Versprechen öffentge der Arbeitgeberseite waren lich festgehalten wird.
Michael Buol (30) arbeitet seit 8 Jahren bei der Buchhandlung Thalia in Basel, heute hat er ein 80%-Pensum. Während 5 Jahren vertrat er die Interessen der Angestellten in der PeKo Thalia. Buol ist syndicom-Mitglied und engagiert sich in der MAV für die Anliegen der OFT-Mitarbeitenden. Er hat vor, die Buchhändlerausbildung nachzuholen.
Wie läuft die Unterschriften sammlung, wie sind die Reakti onen? MK: Die sind durchwegs posi-
ist, dass es eine gute Sache ist, dann ist Mitmachen sehr wichtig. Das sind dann die paar Prozente, die entscheiden, ob wir Druck aufbauen können. MK: Wie Michael bereits gesagt hat, geht es um Solidarität. Je mehr mitmachen, desto mehr wird unsere Verhandlungsposition damit gestärkt und legitimiert. Wir müssen für gute Arbeitsbedingungen, für gute Löhne und für Wertschätzung unserer Arbeit gegenüber einstehen. Gute Arbeit soll anständig honoriert werden.
tiv. Bis anhin haben die meisten unterschrieben. Die Reaktionen sind: Super, macht ihr etwas. MB: Es ist vital wichtig, dass die Petition gut läuft. Es stärkt uns den Rücken. Man kann nicht drei Monate für etwas kämpfen, und dann unterschreibt niemand. Das Risiko war hoch, aber ich bin froh, dass wir gut unterwegs sind.
Warum ist es aus eurer Sicht wich tig, die Petition zu unterstützen? MB: Erstens ist unsere Forderung
Bei Redaktionsschluss war das Ergebnis der Unterschriftensammlung noch nicht bekannt. Wir werden in der nächsten Ausgabe der syndicom-Zeitung darüber informieren.
mehr als nur anständig. Zweitens ist es eine Frage der Solidarität. Wenn man der Meinung
«Jetzt schlägts 13!» am Filmfestival von Locarno
Ohne Echo verstummt die Kultur
blieben waren, ebenso wie mehrere JournalistInnen aus dem In- und Ausland. Die Gespräche werden weitergehen: An jedem 13. des Monats. Das nächste Mal am 13. September, am «Tag der Freien» in Zürich (siehe dazu Seiten 7 und 14). (nis)
kann, wie Alex Meszmer zu erzählen wusste. Michele Andreoli verwies auf die Studie der Tessiner JournalistInnenverbände (wir berichteten darüber in der letzten Ausgabe), die der medien politischen Diskussion der letzten Jahre eine Zahlengrundlage geben kann, und Nina Scheu wies darauf hin, dass es auch vermehrt politische Vorstösse brauchen wird: gegen die zunehmende Medienkonzentration, gegen die Erhöhung der Posttarife für Zeitungen und Zeitschriften, gegen die ungesetzlichen Arbeits-
bedingungen in den Redaktionen und für die Durchsetzung von Gesamtarbeitsverträgen in der ganzen Schweiz. Johanna Lier plädierte schliesslich dafür, die Kunst wieder beim Namen zu nennen, da der Begriff «Kultur» so verwässert worden sei, dass man darunter von Face lifting bis veganes Essen alles und nichts subsumieren könne. Daniel Suter, Präsident von Impressum, und syndicom-Zentralsekretärin Stephanie Vonarburg verlasen das Manifest «Ohne Echo verstummt die Kultur», mit
© Manuel Piasente
Fortsetzung von Seite 1
Das «Abspecken» der Kulturberichterstattung ist in Wahrheit ein Aushungern ∙ Perret, Lier, Meszmer, Scheu und Andreoli (v. l. n. r.) an der Diskussion in Locarno.
dem Politik und Öffentlichkeit auf die Folgen der verschwindenden Kulturberichterstattung aufmerksam gemacht werden
sollen. Auch das Publikum engagierte sich schon bald lebhaft in der Diskussion. Festivalbesucher, die interessiert stehen ge-
Das gemeinsame Manifest von syndicom, Impressum und Suisseculture kann auf der syndicom-Website nachgelesen werden, die vollständige Podiumsdiskussion ist als Audio-File zum Nachhören aufgeschaltet.
Medien Sektoren | 7
syndicom | Nr. 10 | 29. August 2014 Aus dem Alltag einer freien Journalist in*
Iistige – Usstige
«Arbeite doch mehr»
Vom freien Journalismus zu leben ist nicht einfach. Unterbesetzte Redaktionen mit knappem Budget geben ihren Druck an die freien MitarbeiterInnen weiter – und setzen dabei manchmal auch auf Drohung, um bei gleichbleibend tiefen Honoraren immer umfassendere Nutzungsrechte zu erhalten. «Freie Journalistin? Kannst du davon leben?», fragen mich viele. Selbst freie Journalistinnen und Journalisten schauen mich bisweilen ungläubig bis mitleidig an, wenn ich sage, dass ich vor ein paar Jahren eine Festanstellung gekündigt habe, um künftig meine eigene Chefin zu sein. Manchmal nerven mich die Fragen und die gut gemeinten Ratschläge, mich vielleicht doch nach einer Festanstellung umzuschauen. Dass meine Zukunft als freie Journalistin alles andere als sicher ist, weiss ich. Dass ich in einem anderen Job für weniger Arbeit mehr Geld verdienen würde, ebenfalls. Gleichzeitig ist es der spannendste Job, den ich mir vorstellen kann. Solange mein Konto nicht leer ist, werde ich ihn nicht aufgeben.
RECHERCHEN FÜR DAS HERZ Konstanz gibt es bei mir kaum: Mein monatliches Einkommen schwankte in den letzten 12 Monaten zwischen 250 und 11 250 Franken brutto. Im Jahr 2013 bekam ich 45 Honorarabrechnungen von neun Printmedien und vier weiteren Stellen, für die ich gearbeitet habe. Und: Ja, wenn ich angefragt werde, nehme ich zwischendurch auch Kommunikations-Aufträge an. Dabei lasse ich mich sehr gut bezahlen, um nachher wieder ungestört die Geschichten recherchieren kann, für die mein Herz schlägt.
BEGRENZTES bUDGET Leider bekomme ich in meinem Alltag sehr oft zu spüren, wie stark viele Redaktionen unter Druck sind. Von festangestellten KollegInnen weiss ich, dass sie unterbesetzt sind und mit einem
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Angela Barandun – «Tages-Anzeiger», Wirtschaft. Neu: Co-Ressortleitung Wirtschaft. Sven Broder – «Beobachter». Neu: «Annabelle», Leiter Reportagen. Erika Burri – «TagesAnzeiger». Neu: SRF, «Schawinski». Markus Diem Meier – «Tages-Anzeiger», Wirtschaft. Neu: Co-Ressortleitung. Marisa Eggli – «Der Landbote». Neu: «TagesAnzeiger», Stadt Zürich. Andrea Fessler – «Der Landbote», Leitung Bild redaktion. Neu: «TagesAnzeiger», Bildredaktion. Patrick Feuz – «Bund» und «Tages-Anzeiger», Leiter Bundeshausredaktion. Neu: «Bund», Chefredaktor.
begrenzten Budget für Freie auskommen müssen. So beschwere ich mich kaum je über tiefe Honorare, und auch nicht darüber, dass gewisse Zeitungen keine Spesen für Zugfahrten übernehmen, wenn sie mich durch die halbe Schweiz schicken. Ich weiss, der Spielraum ist klein.
Falle im Personalblat t Mein Verständnis und auch meine Kompromissbereitschaft hören dort auf, wo sich RedaktorInnen bewusst über geltende Rechtslagen hinwegsetzen und mir drohen, wenn ich auf meinen Urheberrechten bestehe. Nur einmal habe ich den Fehler gemacht, ein Personalblatt zu unterschreiben, in welchem ich einem Verlag sämtliche Nutzungsrechte abgetreten habe: Wenn sie wollten, dürften sie meine Artikel theoretisch nicht nur mehrfach abdrucken, online stellen und archivieren, sondern
auch weiterverkaufen. Theoretisch dürfte ich meine eigenen Texte nur noch nach Rücksprache mit ihnen verwenden – was natürlich keinen Sinn macht, weil ich dieser Zeitung sowieso nur Texte zum Zweitabdruck anbiete. Fortan habe ich immer klar kommuniziert, dass ich ihnen nur Rechte zum einmaligen Abdruck abtrete, ohne vertraglich oder in sonst einer Form einer Mehrfachverwertung zuzustimmen. Mit teils bescheidenem Erfolg: «Sei doch froh, dass wir es online stellen, das ist gut für dein Renommee», sagte mir ein Redaktor, als ich ihn einmal mehr bat, einen Text von der Homepage zu entfernen.
begann er implizit zu drohen: «Ich kann schon ein Grundsatzgespräch mit dem Chefredaktor führen. Aber du machst dich sicher nicht beliebt.»
Wohlgemeinte Empfehlung Dann noch sein Ratschlag an mich: «Weisst du, das Ganze kostet dich doch so viel Zeit und Energie, und du hast sowieso keine Chance, das durchzusetzen. Recherchier und schreib doch stattdessen einfach etwas mehr, dann verdienst du auch mehr Geld.» Beide Texte von mir, die seither in der Zeitung erschienen sind, kann man nun gratis online lesen. Immerhin wurde die Rechnung mittlerweile zur Hälfte bezahlt.
Qualität hat einen Preis
Vollendete tatsachen
Ich sagte ihm, vom Renommee allein sei meine Miete nicht bezahlt und ohne zusätzliches Honorar sei ich gegen eine Online-Verwendung. «Ich sehe dein Problem nicht. Als ich noch freier Journalist war, habe ich mich gefreut, wenn meine Texte online gestellt wurden.» Bloss blieb besagter Redaktor ja aus irgendeinem Grund nicht lange freier Journalist und bezieht heute als Festangestellter einen regelmäs sigen Lohn.
An die Grenzen meiner Geduld brachte mich auch eine andere grosse Tageszeitung. Ich stellte Rechnung, nachdem Texte von mir plötzlich auch in zwei kleineren Zeitungen erschienen waren. Eine Zeitung bezahlte, die andere nicht. Der Dienstchef der grossen Tageszeitung teilte mir per Mail mit: «Abdrucke in Verbunds-Titeln werden nicht separat honoriert. Wir haben das den regelmässigen KorrespondentInnen mitgeteilt. Es wurde von allen akzeptiert. Wenn Sie das allerdings nicht akzeptieren, sehen wir uns gezwungen, auf eine weitere Zusammenarbeit mit Ihnen zu verzichten.» Ich finde es sehr bedenklich, dass sich immer mehr Zeitungen zusammenschliessen und untereinander Texte tauschen, ohne freie Journalisten für Mehrfachnutzungen zu entschädigen. Bei den heutigen Honoraren kann ich mir aufwendig
Urheberrecht? Als Nächstes hiess es, es sei gar nicht möglich, dass ich der Zeitung nur die Rechte zum einmaligen Printabdruck, nicht aber Online-Rechte abtrete: Es gebe bei ihnen nämlich keine Unterscheidung zwischen Print und Online, das sei ein einziges Medium. Ich erklärte, dass dies nicht dem entspricht, was das Urheberrecht sagt. Als nichts half,
Rita Flubacher – «TagesAnzeiger», Ressortleiterin Wirtschaft. Neu: Reporterin Wirtschaft und Hintergrund. Mirjam Fuchs – Neu: «Tages-Anzeiger», Stadt Zürich. Marius Huber – «Der Landbote». Neu: «TagesAnzeiger», Stadt Zürich. Monica Müller – «TagesAnzeiger», Stadt Zürich. Neu: «Migros-Magazin». Sarah Rüegger – «TagesAnzeiger», Volontariat. Neu: «Tages-Anzeiger», Kehrseite. Dieter Seeger – «TagesAnzeiger», Fotograf. Neu: Selbständiger Fotograf. Artur K. Vogel – «Bund», Chefredaktor. Neu: Reisejournalist. Benita Vogel – «Handelszeitung». Neu: «TagesAnzeiger», Wirtschaft. Bruno Ziauddin – «Annabelle», Chefredaktor. Neu: Freier Journalist (New York).
recherchierte Geschichten nur so lange leisten, wie ich viele mehrfach verkaufen kann.
Schaden für die Medien Wenn freie JournalistInnen künftig entscheiden müssen, ob sie ihren Beruf aufgeben oder nur noch Geschichten aus Medienmitteilungen zusammenschreiben wollen, dann verlieren auf lange Sicht nicht nur wir Freien, sondern auch die Medien, die diese Texte abdrucken.
Mehr zum Thema am «Tag der Freien», 13. September. Einladung und Info Seite 14. * Name der Redaktion bekannt.
8 | Interessengruppen Pensionierte
syndicom | Nr. 10 | 29. August 2014
Rückblick auf die Sommerausflüge 2014
Pensionierte «On the Road»
Pensionierte Medienleute von Bern ∙ Nur wenige Teilnehmende wagten sich unter die Erde.
Pensionierte Berner Oberland/ Emmental-Oberaargau Medien Besuch der Sal zmine Bex Bei strahlendem Sonnenschein starteten wir am Donnerstag, 12. Juni, in Thun zu unserem Jahresausflug. Die Reise mit dem Zwahlen-Car führte über Spiez, das Simmental
Pensionierte Medien Schaffhausen Jubilierende Pensionierten-Gruppe Unter dem Motto «Gemeinsam statt allein» fand am 4. Juni die Jubiläumszusammenkunft «20 Jahre Pensionierten-Gruppe Schaffhausen» statt. Die Gründung ging im September 1994 über die Bühne, und seit je-
© Rosmarie Gerber
Um 14 Uhr waren dann auch die Letzten im Restaurant in Wenslingen angekommen und wir bekamen ein gutes Essen inkl. Dessert serviert. Den Heimweg konnte man individuell antreten. Die einen nahmen von dort den Bus, die andern gingen zu Fuss bis Tecknau, um dort in den Zug einzusteigen. Rosmarie Gerber
nach Zweisimmen, wo wir uns bei Kaffee und Gipfeli stärkten. Anschliessend fuhren wir über Saanen, den Col de Mosses, Aigle nach Monthey VS, wo wir ein feines Mittagessen genossen. Der Höhepunkt folgte am Nachmittag mit dem Besuch der Salzmine in Bex VD. Alle Teilnehmer waren beeindruckt von den Dimensionen dieser Mine, die wir nach einer Fahrt mit der Stollenbahn erreichten. Was müssen die Mineure gearbeitet haben, um Salz zu gewinnen in diesem Berg. Unser Guide erzählte uns viel Wissenswertes über die frühere Zeit und die jetzige Gewinnung von Salz. Die Heimreise ging über Montreux, Bulle und den Jaunpass zurück ins Berner Oberland. Ein herzlicher Dank gebührt dem Chauffeur des Cars und unserem Präsidenten, Werner Frei, für die mustergültige Organisation. Der grösste Wermutstropfen war die schwache Beteiligung an diesem Ausflug. Alle, die nicht dabei waren, haben sicher einen ereignisreichen Tag verpasst. Ferdinand Hostettler, Sekretär
Die pensionierten Medienleute von Basel ∙ Sogar der 92-jährige Emil schaffte die Strecke bravourös.
ner Zeit obliegt mir auch das Präsidium. Im Rückblick auf diese 20 Jahre gilt es festzuhalten, dass es bei den Zusammenkünften nicht nur um die Pflege der Kameradschaft, sondern um das Leben und Erleben der Solidarität und den sozialen Zusammenhalt ging und geht. Gerade in Zeiten der Entsolidarisierung wollen wir solche Treffen hochhalten. Erfreulich waren jeweils auch die Events mit nicht alltäglichen Besuchen wie z. B. einer Kaffeerösterei, Landbuchdruckerei oder Expressbähnlifahrt zum tosenden Rheinfall. Und an den traditionellen Jahresschluss-Essen im Ristorante Roma kam es im Sinne der «vera italianità» kulinarisch stets zu einem besonderen Erlebnis. Dies war auch an der Jubiläums-Zusammenkunft vom 4. Juni im Café Bijou mit seiner attraktiven Ausstattung der Fall. Zum Finale nahm ich dort mit Freude die Ehrungen der Mitglieder entgegen. Arthur Müller
verein der pensionierten Posthalter des Kantons Thurgau Jura-ausflug Roches de Moron Endlich war es wieder so weit. Am Mittwoch, 21. Mai, trafen sich an den bewährten Einstiegsstellen, Weinfelden und Frauenfeld, 26 Mitglieder zum Tagesausflug in den schönen Jura. Unser Car von Thurtalreisen mit Chauffeur Marcel Stillhard fuhr uns wie immer umsichtig und gut von Frauenfeld über die Strasse dem Rhein entlang Richtung Basel, Delémont nach La Chaux-de-Fonds. Unterwegs, in Möhlin, bekamen wir dann auch noch einen feinen Kaffee mit Gipfeli. Frisch gestärkt genossen wir die Fahrt durch eine uns weniger bekannte Gegend über die schönen Jurahügel. Als sich bei uns der Hunger meldete, erklärte auch der Chauffeur, dass es nicht mehr weit zum Restaurant Les Roches de Moron sei. Ein Restaurant, das ohne Ortskenntnisse bestimmt nicht gefunden wird. Weitab im Grü-
nen servierte man uns erst Salat, dann heis sen Schinken im Teig und ein feines Dessert. So gut und so freundlich-familiär hatten wir schon lange nicht mehr das Mittagessen genossen. Auch die Aussicht war ganz speziell. Ein wunderbarer Blick auf die Staumauer des Flusses Doubs tat sich auf nach nur wenigen Schritten. Nach dem kurzen Verdauungsspaziergang fuhr uns der Car zurück über Neuenburg, Biel, Solothurn. Hier hatten wir nochmals kurz Zeit, in der Stadt zu spazieren oder einen Kaffee trinken zu gehen, bevor die restlichen Kilometer zurück in den Thurgau in Angriff genommen wurden. Besten Dank dem Carunternehmen Thurtalreisen für diesen schönen Ausflug, an dem das Wetter sich von der besten Seite zeigte. Ebenfalls danke für das Interesse der anwesenden Mitglieder. Da es etwas schwierig wird, bei sinkender Mitgliederzahl solche Reisen zu finanzieren, sind wir froh, dass es immer noch möglich ist. Bereits freuen wir uns auf die Ferien im September und verbleiben bis dann in froher Erwartung. Eveline Schranz
Postveteranen Zürich Gruss von der 2-Tages-Wanderung
© Kari Bichsel
© Eveline Theiler
Pensionierte Basel, Sektor 3, Medien Sommerwanderung Jurahöhen Am 18. Juni fuhren wir bei schönstem Wetter auf die Salhöhe und nahmen den Anstieg zur Geissfluh in Angriff. Nach einem ca. 20-minütigen steilen Aufstieg auf die Jurahöhe verlief der Weg ziemlich eben bis zum ersten Ziel, der Geissfluh mit wunderbarer Aussicht. Nun begann der Abstieg zur Schafmatt und dem Naturfreundehaus, wo wir uns einen Apéro gönnten. Es war so schön hier, dass die Anwesenden richtig zum Aufbruch gedrängt werden mussten, denn wir hatten noch einen rechten Weg vor uns bis Wenslingen, und das Mittagessen war ja schon bestellt.
Die Zürcher Postveteranen hatten auf ihrer Juli-Wanderung im Simmental nicht nur Sonne, liessen sich aber davon nicht die Laune verderben: Hier sitzen sie beim Apéro am Schermen und trotzdem an der frischen Luft.
Erster Gesamtarbeitsvertrag in der Hauspflege
Die Branche der privaten SeniorInnenbetreuung in der Deutschschweiz hat endlich einen GAV. Er verankert Mindestlöhne, regelt die Arbeitsbedingungen, Arbeits- und Ruhezeiten und sichert eine qualitativ hochwertige Betreuung. Die Sozialpartner beantragen für den GAV die Allgemeinverbindlichkeit. Der vom Branchenverband «Zu Hause leben» und der Gewerkschaft Unia ausgehandelte Gesamtarbeitsvertrag setzt ein starkes Zeichen in einer Branche, die in den letzten Jahren stark wächst und in der einzelne Firmen immer wieder negative Schlagzeilen machen. Er gilt für private, nicht-gemeinnützige Betriebe und Agentu-
ren, die in der Deutschschweiz in der nichtmedizinischen SeniorInnenbetreuung tätig sind.
Kernelemente des neuen GAV sind: • die Festlegung von Mindestlöhnen (der tiefste Ansatz wird bis 2018 schrittweise auf 22 Franken erhöht) und des 13. Monatslohns, • die Anrechnung von Berufserfahrung, Ausbildung und Weiterbildungen bei der Festlegung der Lohnhöhe, • die Fixierung von Arbeits- und Ruhezeiten, inklusive Entschädigung für Wegzeiten und Rufbereitschaft, • eine obligatorische Krankentaggeldversicherung,
• die Förderung der beruflichen Weiterbildung, • ein spezieller Kündigungsschutz für gewerkschaftliche Delegierte und • die Einrichtung einer paritätischen Kommission für den Vollzug und die Kontrolle der Einhaltung des GAV. Sowohl der Firmenverband «Zu Hause leben» wie die Unia werten den neuen GAV als wichtigen Meilenstein, der den Beschäftigten, den Betreuenden wie Betreuten und der gesamten Branche nützt. «Mit dem Gesamtarbeitsvertrag schaffen wir Klarheit im Markt und transparente, faire Bedingungen für SeniorInnen und Betreuungspersonal», erklärte Paul Fritz, Leiter
© Car0/Oberhäuser
Ein sozialer Meilenstein bei der privaten Altersbetreuung
der Verhandlungsdelegation «Zu Hause leben», an der Medienkonferenz in Bern. «Mit fairen Löhnen und gut ausgebildetem Personal fördern wir das Image und Vertrauen», so Verbandspräsidentin Margaretha Stettler.
Gerade Arbeit im privaten haushalt braucht Schutz Für Vania Alleva, Co-Präsidentin der Gewerkschaft Unia, sorgt der GAV für gleich lange Spies se für alle und «bekämpft die
schwarzen Schafe, die ihre Angestellten krass ausbeuten»: «Gerade Arbeitsverhältnisse im privaten Haushalt, die den Augen der Öffentlichkeit weitgehend entzogen sind, bedürfen eines besonderen Schutzes», so die Unia-Präsidentin. Ziel der Sozialpartner ist es, dass der Gesamtarbeitsvertrag spätestens am 1. Januar 2015 in Kraft tritt. Derzeit würden rund 6000 Beschäftigte profitieren. (Unia/red)
Aktuell | 9
syndicom | Nr. 10 | 29. August 2014 Mitgliederporträt
Eine letzte Pöstlertour
Erich Bischof, Präsident der syndicom-Sektion Ostschweiz, hat sich nach 46 Dienstjahren aus dem Briefträger-Beruf in die Frühpension verabschiedet. Das gewerkschaftliche Engagement führt er aber vorerst weiter. René Hornung
Vielseitiges Engagement Ein Amt gab das nächste. Erich Bischof wurde Mitglied der gesamtschweizerischen Fachkommission Briefpost, die später in «Mail» umbenannt wurde, und der Fachkommission Zustellung. Hier begleitete er als Arbeitnehmervertreter den ganzen Umbau der Postzustellung. Nicht immer war dieses Mitsprache-Engagement erfreulich, erinnert er sich. Oft hiess es: «Es ist alles gesagt, und die Post entschei-
keine markanten Veränderungen, «aber in vielen Details wird eben doch abgebaut». Man bekomme heute eine gewisse Gewerkschaftsfeindlichkeit zu spüren. «Das macht auch die Mobilisierung schwieriger», stellt er mit Blick auf einen möglichen Kampf um einen neuen GAV fest.
Bücherwurm, Fotograf und Filmer
© René Hornung
Als Erich Bischof 1968 mit 16 als Lehrling bei der Post einstieg, gab es keine eigentliche Berufslehre. Man musste sich als Ablöser hocharbeiten, wurde versetzt, hatte Lücken zu füllen. Zuerst wollte er zur Bahnpost: «Ich habe jedoch rasch gemerkt, dass Postsortieren unterwegs im Zug nichts Lustiges ist.» Er lief seine ersten Touren in St. Gallen und Herisau. Schliesslich wurde er nach Zürich geschickt, weil dort damals Nachwuchsmangel herrschte. «Zurück in St. Gallen kam mir alles so engstirnig vor», so Bischof. Mit seinen langen Haaren war er zwar kein 68erRevoluzzer, aber einer, für den es selbstverständlich war, der Gewerkschaft beizutreten. Ein paar Jahre später wollte er sich für bessere Bedingungen für die Ablöser einsetzen, wandte sich an die Kollegen der PTT-Union – und flugs war er Mitglied des Sektionsvorstandes.
Erich Bischof auf seiner letzten Zustelltour ∙ Mit blumengeschmücktem Lenker.
system in den Sektionen noch Zukunft hat: «Es wird ja auch immer schwieriger, Ämter zu besetzen.»
Er hat alle Zusammenschlüsse mitgemacht. Sind die Fusio-
nen gelungen? «Nicht alle gleich gut», stellt er fest. Post und Telefon haben sich weitgehend problemlos zusammengeschlossen. Die Zusammenführung mit den Druckern und Medienleuten harzt in der Ostschweiz noch immer etwas. Kommt dazu, dass die geografischen Strukturen der Sektoren nicht ganz übereinstimmen. Aber Erich Bischof ist ein Kommunikationstalent und einer, der die Situationen scharf analysiert. So bringt er die Leute zusammen. Angesichts der vorhandenen professionellen Gewerkschaftsstrukturen fragt er sich allerdings, ob das Miliz-
oder ob der Arbeitgeber schlicht nicht zahlen will. In deinem Fall ist gemäss deinen Schilderungen von einem Zahlungsproblem auszugehen. Es stellt sich nun die Frage, ob es sich bloss um einen vorübergehenden Liquiditätsengpass handelt oder ob dein Arbeitgeber dauernd zahlungsunfähig ist. Ist Ersteres der Fall, so ist von Interesse, wie lange sich die Lohnzahlung verzögert. Ich rate dir, diese Punkte in einem Gespräch zu klären. Falls du nicht gewillt bist, die Verzögerung weiter hinzunehmen, musst du dem Arbeitgeber in einem ersten Schritt mit eingeschriebenem Brief eine kurze Nachfrist von mindestens 5 Tagen zur Überweisung des Lohnes ansetzen. Gleichzeitig ist darauf hinzuweisen, dass du die Arbeit niederlegst, wenn die Lohnzahlung nicht bis zum Ablauf der Frist auf deinem Lohnkon-
to eingegangen ist, und dass du dir die gerichtliche Durchsetzung deiner Ansprüche vorbehältst. Bleibt die Lohnzahlung aus, kannst du von der Arbeit fernbleiben – juristisch spricht man von Arbeitsniederlegung –, bis der Lohn bezahlt wird. Dieses Vorgehen ist unbedingt einzuhalten, da der Arbeitgeber dein Nichterscheinen ansonsten als Arbeitsverweigerung auslegen kann und die Gefahr einer Kündigung besteht. Die Kündigung wegen berechtigter Arbeitsniederlegung wäre zwar missbräuchlich, aber dennoch gültig. Nach unbenutzt abgelaufener Frist kannst du zudem eine Lohnklage beim Gericht am Arbeitsort oder Wohnsitz/Sitz des Arbeitgebers einreichen oder allenfalls – sofern ein schriftlicher und vom Arbeitgeber unterzeichneter Arbeitsvertrag vorliegt – ein Betreibungsver-
fahren einleiten. Grundsätzlich rate ich davon ab, bevor das Arbeitsverhältnis gekündigt ist. Selbstverständlich kann das Arbeitsverhältnis auch ordentlich durch dich gekündigt werden. Diese Massnahme ist in deinem eigenen Interesse aber erst dann zu ergreifen, wenn die Lohnzahlung länger ausbleibt oder wenn die Zahlungsunfähigkeit feststeht. Wird das Arbeitsverhältnis nämlich zu früh gekündigt, so kann dies gegenüber der Arbeitslosenversicherung zu Einstelltagen führen. Eine fristlose Kündigung durch dich – wiederum unter der Prämisse, dass der Lohnzahlungsverzug auf finanzielle Schwierigkeiten des Arbeitgebers zurückzuführen ist – ist lediglich unter gewissen Voraussetzungen möglich: So muss der Arbeitgeber zahlungsunfähig sein und es ist überdies vorgängig eine Sicherheitsleistung zu
det.» Bald war er Mitglied des Zentralvorstandes der Gewerkschaft Kommunikation, sass in der paritätischen Kommission «Soziale Einrichtungen» und in der Schlichtungskommission. Er vertrat auf regionaler Ebene seine Kolleginnen und Kollegen im Personalausschuss. All diese Ämter hat er mit der Frühpensionierung aufgegeben, doch er bleibt Ostschweizer syndicomSektionspräsident, ein Amt, das er schon mehr als zehn Jahre ausübt.
Kommunikationstalent
spürbare Gewerkschaftsfeindlichkeit Die Tatsache, dass er so viele Sitzungsstunden über Arbeitsbedingungen, Löhne und den Gesamtarbeitsvertrag hinter sich habe, verdanke er der Grosszügigkeit des Arbeitgebers: Die Freistellungen waren bezahlt, «die Post lässt sich die Sozialpartnerschaft etwas kosten». Allerdings werde es enger. Zwar spürten die Mitarbeitenden seit der Umwandlung in die Post AG
Der eigentliche Job als Zusteller ist ihm zu hektisch geworden. Heute habe man kaum mehr Zeit für einen Schwatz mit den Kunden und Kundinnen, so Bischof. Als Gewerkschafter kämpfte er ausserdem schon lange für die Möglichkeit der Frühpensionierung, jetzt hat er selbst von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Aber auch so wird Erich Bischof nicht Däumchen drehen. Er ist ein ausgesprochener Bücherwurm, einer, der auch vor philosophischen Schopenhauer-Texten nicht zurückschreckt. Und er ist leidenschaftlicher Fotograf und Filmer. Seit den frühen 1970er-Jahren hat er die Stadt- und Landschaftsveränderung zuerst in St. Gallen dokumentiert. Inzwischen hat er sein Interessengebiet auf die ganze Schweiz ausgedehnt. Auf rund 230 000 Bilder schätzt er seinen Fundus. «In den Bau stilen bin ich inzwischen ziemlich sattelfest», stellt er fest. Für all das viele Material hat er extra einen Lagerraum gemietet.
Lohnausstände, was tun? Seit 8 Jahren arbeite ich für denselben Arbeitgeber. In den letzten zwei Jahren gab es immer wieder finanzielle Engpässe und der Lohn wurde verspätet bezahlt. Bis anhin waren die Verspätungen hinnehmbar. Den Juli-Lohn habe ich aber bis heute nicht erhalten. Ob der August-Lohn bezahlt wird, ist unklar. Mittlerweile meidet der Chef das Gespräch mit mir. Was soll ich tun? In Fällen von Lohnzahlungsverzug ist als Erstes beim Arbeitgeber in Erfahrung zu bringen, worauf der Verzug zurückzuführen ist. Es liegt auf der Hand, dass sich die durch den Arbeitnehmer zu ergreifenden Massnahmen deutlich unterscheiden je nach dem, ob die Ursache des Verzuges auf einen Liquiditäts engpass zurückzuführen ist
© z vg
Recht so!
Martin Scheidegger lic. iur., Rechtsanwalt Mitarbeiter Rechtsdienst beantragen. Die Sicherstellung kann z. B. durch eine Bankgarantie oder durch die Verpfändung von Wertschriften oder Gegenständen erfolgen. Bleibt die beantragte Sicherstellung aus, so bist du zur fristlosen Kündigung gemäss Art. 337a OR berechtigt. Nebst den ausstehenden Monatslöhnen können als Schaden die Lohnforderungen für die ordentliche Kündigungsfrist geltend gemacht werden.
10 | Kultur
syndicom | Nr. 10 | 29. August 2014
Neu im Kino
Eine Hymne auf den gewaltlosen Widerstand weltweit «Everyday Rebellion» der österreichischen Secondos Arash und Arman T. Riahi ist ein bewegender Dokumentarfilm, der in einem Streifzug um die Welt die ungeheure Kreativität der Formen von Protest aufzeigt und vielfältige Hoffnung macht. Geri Krebs
Indignados in Spanien, Femen in der Ukraine Am spektakulärsten wurde das sichtbar mit den Zwangsräumungen von Wohnungen der Menschen, die ihre Hypotheken nicht mehr bezahlen konnten und bei denen die «Indignados» in vielen Fällen vor Ort waren und bisweilen das Schlimmste verhindern konnten. Während die Bewegung in Spanien sich als gegen das System gerichtet definiert, haben an-
ment, und er lässt bei seinem internationalen Streifzug weitere, auch künstlerisch agierende AktivistInnengruppen wie Occupy Wallstreet oder die unvergleichlichen Yes Men zu Wort kommen. Die iranisch-österreichischen Filmschaffenden führen die Zuschauer ins Leben und ins Arbeiten von Aktivistinnen und Aktivisten weltweit ein und spannen so den Bogen rund um den Globus. Dabei bedienen sie sich ähnlicher Mittel wie die Bewegungen selber, so mit der immer wieder auftauchenden geflüsterten Off-Stimme. © Mira Film Gmbh
«Wir sind gewöhnliche Leute wie du», flüstert ganz zu Beginn im Off eine geheimnisvolle spanische Stimme und fährt dann fort: «aber wir sind befremdet und empört über das politische, ökonomische und soziale Panorama in unserem Land.» Die Stimme steht für die Bewegung der «Indignados» (die Empörten), jener Bewegung, die ab Mai 2011 in unzähligen Städten des krisengeschüttelten Spanien spontan entstand und Hunderttausende auf die Strassen und Plätze zu mobilisieren vermochte. Man fand in der spanischen Protestbewegung die unterschiedlichsten Menschen, Jung und Alt und aus diversen sozialen Schichten, die sich vereinten für gemeinsame Ziele: Recht auf Wohnen, Gesundheit, Bildung und politische Partizipation in einem System, das solche Forderungen längst mit Füs sen tritt.
Das erfolgreiche Brüderduo ∙ Arash Riahi (Regisseur und Produzent) und Arman T. Riahi (Regisseur und Autor).
dernorts Menschen, die perfekt integriert sind, aus freien Stücken den zivilen Ungehorsam gewählt, um Missstände in der Gesellschaft anzuprangern. Zu diesen Menschen gehören etwa die Aktivistinnen von Femen, jener in der Ukraine gegründeten feministischen Gruppe, die seit Jahren mit ihren spektakulären Aktionen gegen Frauenunterdrückung, Korruption und Machtmissbrauch in Erscheinung tritt und deren Mitglieder vor Jahresfrist aus ihrem Heimatland flüchten mussten. In «Everyday Rebellion» tritt vor allem die Aktivistin Inna Schew-
tschenko in Erscheinung, die heute in Paris lebt und dort Aktivistinnen ausbildet.
Polit ischer kampf unter ständiger Lebensgefahr Der transmediale Dokumentarfilm der Brüder Arash und Arman T. Riahi – die 1980 als Kinder iranischer Flüchtlinge nach Österreich kamen und seither dort leben – trägt den Untertitel «The Art of Change» und zeigt die Macht des gewaltlosen Widerstands zu Zeiten des weltweiten Umbruchs. Neben Indignados und Femen mit ihren spektakulären, medial perfekt
aufgezogenen Aktionen kommt ebenso stark der «kleine», hartnäckige Widerstand von Menschen in Ländern zur Sprache, in denen es lebensgefährlich ist, zu protestieren. Dazu gehören Iran oder Syrien, wo schon die Teilnahme an Demonstrationen zu Gefängnis, Folter, Sippenhaftung und Exekution führen kann.
Künstlerische Gruppen wie Occupy und Yes Men Der Film, der im Fall Syriens leider längst von der Aktualität überholt wurde, ist hier dennoch ein eindrückliches Doku-
hoffnungsvolle Vision und Appell zum Tätigwerden Damit wird «Everyday Rebellion» zum Plädoyer für den gewaltlosen Widerstand und zum Appell, für Visionen zu kämpfen, selbst aktiv zu werden und für politische Anliegen einzustehen. Begleitet wird der Film von einer mehrfach preisgekrönten WebPlattform (www.everydayrebellion.net) und einer mobilen App. «Everyday Rebellion» ist in seiner Form sicher sehr konventionell, zeigt aber in diesem Rahmen mit maximalem Effekt, wie gewaltloser Protest und ziviler Ungehorsam die Welt verändern können und dass Gewalt nicht die einzige Antwort auf unhaltbare Zustände sein muss.
«Everyday Rebellion» läuft ab 4. September in den Kinos.
Buchtipp
Ein Dichter und die Revolte im Altersheim Keine Liebe auf den ersten Blick war der Roman «Ansichten eines alten Kamels», nicht nur des Titels wegen. Weder das Buchcover noch mein Eindruck beim ersten Durchblättern machten mir den Einstieg leicht. Und doch bin ich froh, habe ichs gewagt, das «alte Kamel» hat mich nämlich erobert! Tatort ist ein Bieler Altersheim. Die Hauptperson Henri Choffat zieht für ein Jahr dort ein, um sich in Ruhe ihrer Biografie zu widmen. Denn Choffat hat kurz vor seinem vierzigsten Geburtstag erfahren, dass er sage und schreibe zweiundzwanzig genetisch ähnliche Doppelgänger hat. Eine dubiose Genfer Be-
hörde verheisst ihm eine SofortRente, falls er seine detaillierte Lebensgeschichte liefert. Das käme Choffat entgegen, hat er doch seine Arbeit auf der Liegenschaftsverwaltung so ziemlich satt. Im Altersheim wirds aber nicht ruhig, sondern richtig spannend. Choffat befreundet sich mit einigen seiner Mitbewohner, entdeckt ihre Geheimnisse und Schandtaten und hilft engagiert bei ihren kleinen und grossen Revolten mit. So flies sen auch ihre Biografien immer mehr in die seine ein. Ja, Geschichte um Geschichte wird für die Genfer Chefs ins Mac Book Pro getippt und säuberlich auf einem USB-Stick ge-
sichert. Was aber schliesslich mit diesem wichtigen Stick geschieht und warum es im Al-
tersheim im wahrsten Sinne des Wortes immer brenzliger wird, soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Der Roman ist schräg, originell, hat aber auch eine ernste Seite. Die Geschichte macht nachvollziehbar, wie absurd unsere Massengesellschaft sein kann: Wir versuchen immer wieder unsere Individualität zu beweisen und sind trotzdem berechenbar. Mich beeindruckt es auch, allen Übertreibungen zum Trotz, dass die Heimbewohner mit ihren regelwidrigen Aktionen so lebensbejahend sind. Schluss mit dem Altersheimmief, Ja zur Lust! Der Winterthurer Michael Stauffer alias Dichterstauffer ist fast
so alt wie sein Held Choffat und er schreibt, fabuliert und fantasiert mit unerschöpflicher Leidenschaft. Daneben unterrichtet er am Schweizerischen Literaturinstitut der Hochschule der Künste Bern. Das «Staufferwerk» wird mit jeder Glosse und jedem Gedicht, jedem Hörspiel, Theaterstück und Prosatext reicher und auch ein wenig verrückter.
Christine Hunziker, Buchhändlerin und Museumsmitarbeiterin Michael Stauffer, «Ansichten eines alten Kamels», Verlag Voland & Quist 2014, 144 Seiten, ca. Fr. 24.–, ISBN 978-3-86391-064-8
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syndicom | Nr. 10 | 29. August 2014 Leserbriefe zur öffentlichen Krankenkasse
syndicom Region Basel Voranzeige: Kulturfonds PU der ehemaligen Platzunion Basel Liebe Kolleginnen und Kollegen, bald ist es wieder so weit für unsere Vorstellungen im Theater Fauteuil. Die Anmeldekarten findet ihr, wie gewohnt, in der Septemberausgabe vom «Standpunkt». Bitte dann nur die eingehefteten Karten verwenden. Ich nehme keine Bestellungen auf eine andere Art an, wie E-Mail, SMS, telefonisch etc. Nachfolgend die Daten der Vorstellungen für 2014/15. Der neue Schwank «Es sältsams Paar», in den Hauptrollen Claus Theo Gärtner (Matula) und Urs Bosshardt: Donnerstag, 17. Nov., 20 Uhr. Märli: «Der gestiefelte Kater»: Samstag, 15. Nov., 14 Uhr und Sonntag, 16. Nov., 14 Uhr. Das immer beliebtere «Fauteuil Pfyfferli»: Samstag, 17. Jan. 2015, 18 Uhr und Donnerstag, 5. Feb. 2015, 20 Uhr. Der Preis für ein Ticket PU ist viel günstiger als an der Theaterkasse. Alex Vögtli
Eine faire, effiziente und einfache Lösung
Ein arbeitnehmerfeindliches Grossprojekt
Rund 60 Krankenkassen und -kässeli sind ein volkswirtschaftlicher Leerlauf, der völlig unnötig die Bürokratie aufbläst. Nicht nur in der ärztlichen Praxis, auch in Apotheken, Spitälern, bei der Kundschaft und bei den Kassen selbst. Entscheiden wir uns gegen die Interessen der Krankenkassenlobby für eine gute, einfache Lösung mit der öffentlichen Krankenkasse. Es scheint mir interessant, dass der Verband der Schweizer Ärztinnen und Ärzte FMH die Stimmfreigabe zur Krankenkassen-Initiative beschlossen hat. Offensichtlich ist das Verhältnis zwischen unseren ÄrztInnen und den Krankenkassen recht uneinheitlich. Die einen wünschen Krankenkassenmanager ins Pfefferland, andere stöhnen über den ausufernden administrativen Aufwand, aber so richtig zufrieden ist kaum einer. Die Initiative für die öffentliche Krankenkasse ist eine Chance, unser exzellentes Gesundheitssystem administrativ schlank zu machen. Mit Franz Steinegger bin ich der Meinung, dass der Pseudowettbewerb nur unnötige Kosten verursacht. Auch die teure TVWerbung einer grossen Krankenkasse mit Männern in verschiedensten Bade- und Unterhosen kann mich nicht überzeugen. Stimmen wir für eine effiziente öffentliche Krankenkasse! Alain Berset unternimmt einen erneuten, energischen Anlauf, um die Medikamentenpreise zu reduzieren. Die Antwort der Pharmaindustrie ist unter anderem die Drohung, die Zulassungen ohne offiziellen Preis zu erwirken. Das heisst: Diese neuen Medikamente wären nicht mehr automatisch von der Grundversicherung abgedeckt. Einzelne Kassen würden sie trotzdem vergüten, andere nur mit Zusatzversicherung. Die Folge: Eine Zweiklassenmedizin für die unterschiedlichen Geldbeutel. Eine öffentliche Krankenkasse könnte auch dieses Problem kompetent angehen und helfen, unfaire unterschiedliche Behandlung der Patienten zu verhindern.
Eine Studie zeigt: Der Systemwechsel zur Einheitskrankenkasse würde zehn bis fünfzehn Jahre dauern und grosse arbeitnehmerfeindliche Neugestaltungen zur Folge haben. Es müssten Standorte für den Hauptsitz und die kantonalen Agenturen der Einheitskrankenkasse aufgebaut, Personal transferiert und neu rekrutiert werden. Über Jahre müssten das heutige Mehrkassensystem und die Einheitskrankenkasse teilweise parallel betrieben werden. Es würden etwa gleich viele Mitarbeitende benötigt wie heute, rund 12 000. Das bedeutet, dass während der Parallelstruktur zuerst der Personalbestand für die Einheitskrankenkasse massiv aufgebläht und einige Jahre danach bei den alten Versicherern Massenentlassungen anstehen würden. In jedem Fall werden alle 12 000 Personen, die heute für die Grundversicherung arbeiten, ihren aktuellen Arbeitsvertrag verlieren und wären damit vom Systemwechsel direkt betroffen. Bei der Einheitskrankenkasse würde sich die Verteilung des Personals nach der Bevölkerungszahl pro Kanton richten. Über 5000 Personen würden im falschen Kanton arbeiten und müssten den Arbeitskanton wechseln. Dies käme einem gewaltigen Stellenumbau und einer wesentlichen Verschlechterung der Arbeitsbedingungen gleich. Es ist zu befürchten, dass ältere Arbeitnehmer von einer Einheitskrankenkasse nicht übernommen und in die Arbeitslosigkeit oder aufgezwungene Frühpensionierung entlassen werden. Wo sollen diese Menschen eine neue Arbeitsstelle finden, wenn nur noch ein Monopolist im Krankenversicherungsmarkt präsent ist? Generell würde es aber für alle Arbeitnehmer verschlechterte Arbeitsbedingungen, längere Arbeitswege und Neuverhandlung der Arbeitsverträge bedeuten, was enormen emotionalen Stress und eine massive Beeinträchtigung der Lebensqualität zur Folge hat. Die arbeitnehmerfeindliche Einheitskrankenkasse ist abzulehnen.
syndicom Emmental-Oberaargau, Gruppe Logistik + PV Sektionsausflug 2014 Stadtführung Solothurn und Besichtigung der Brauerei Ö ufi-Bier. Anschliessend Apéro bei Öufi-Bier. Zum Abschluss gemeinsames Nachtessen in Wynigen. Datum: Samstag, 20. September, Treffpunkt Bahnhof Wynigen, 13.30 Uhr. Wir werden anschliessend mit voll besetzten PW nach Solothurn fahren. Die Führung und der Apéro werden von der Gewerkschaft bezahlt. Die Partnerinnen und Partner können auch mitkommen. Anmeldung bis spätestens 10. September bei André Leuenberger, Farnernstrasse 13, 4912 Aarwangen, Tel. 062 923 21 57, Mobil: 079 603 60 32, E-Mail: aleuenberger@bluewin.ch. syndicom Lötschberg Post Herbstanlass im Oberwallis am 13. September Bereits zum dritten Mal führen wir anstelle der Herbstversammlung einen Herbstanlass im Oberwallis durch. Wir besuchen die Festung Gondo und nehmen danach einen Imbiss ein. Der Simplonpass ist seit jeher eine wichtige Verbindung auf dem Weg von Süden nach Norden. Eingebettet in eine imposante Berglandschaft, sind die Zeugen der Vergan-
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Hinweise der Sektionen
genheit heute noch weitgehend erhalten. Wir werden mit modernen Verkehrsmitteln gewissermassen auf den Spuren Stockalpers wandeln. Gleichwohl werden wir mit der Festung Gondo ein Festungswerk aus neuerer Zeit besichtigen. Programm: Treffpunkt Bahnhof Brig um 11.20 Uhr. Apéro bei der alten Kaserne, 14 Uhr Besichtigung Fort Gondo, danach Imbiss im Restaurant Stockalper, Abfahrt Gondo 17.53 oder 18.12 Uhr. Anmeldung bis spätestens 5. September an syndicom-Regionalsekretariat Thun, Seestrasse 12, 3600 Thun, oder syndicomloetsch bergpost@hotmail.ch. syndicom Zürich Telecom Sektionsausflug «Die guten alten Zeiten» Der Sektionsausflug am Samstag, den 20. September, führt uns ins Zürcher Oberland. Die Dampflok bringt uns von Bauma nach Bäretswil, wo wir einerseits das bekannte Fahrzeugmuseum besichtigen und andererseits in der alten Sagi miterleben, wie noch heute mit Wasserkraft Baumstämme zersägt werden. Natürlich wird auch wieder für das leibliche Wohl gesorgt. Besammlung ist um 7.30 Uhr auf dem Carparkplatz HB Zürich. Infos zum Ausflug und zur Anmeldung sind euch im August zugesandt worden, ihr findet diese Informationen auch auf der Internetseite der Sektion, www.syndicomzh. ch. Eine Teilnahme lohnt sich in jedem Fall. Eine Einzahlung von Fr. 50.– auf das PC-Konto 87-44324-0 bis am 13. September gilt als Anmeldung. Der Sektionsvorstand freut sich, wenn möglichst viele Kolleginnen und Kollegen teilnehmen. Mit kollegialen Grüssen Der Sektionsvorstand
Martin A. Liechti, Maur (ZH)
Typo- und Druckwerkstat t in Biel
impressum
Officina Helvetica
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Freundinnen und Freunde der Schwarzen Kunst sind daran, in Biel eine Satz- und Druckwerkstatt zu eröffnen. Sie soll das bestehende Atelier der Schule für Gestaltung erweitern und ergänzen. Immer wieder werden der Schule einsatzbereite Maschinen, Werkzeuge und Geräte angeboten, die leider keinen Platz mehr in der bestehenden, schuleigenen Infrastruktur finden. Andruckpressen benützen, Handsetzen in Blei und Holz, Mono type-Satzherstellung, Kleinaufl agen auf einer Frontex-Stoppzylinderpresse drucken ... Das alles wird möglich, wenn der Verein zustande kommt und wir ein geeignetes Lokal finden. Wir suchen Mitglieder, die an künstlerischem Druck interessiert sind: Grafikerinnen, Schrift-
Pirmin Müller, Kantonsrat Luzern und syndicom-Mitglied
setzer, Künstlerinnen und andere Begeisterte, auch Laien. Der Verein ist verantwortlich für den Unterhalt und das Funktionieren der Werkstatt. Er organisiert Kurse und Weiterbildungen, lanciert Projekte und veranstaltet Ausstellungen.
Einladung zur Gründungs versammlung des Vereins OFFICINA HELVETICA 10. September 2014 um 19 Uhr, Restaurant Lago Lodge, Uferweg 5, 2560 Nidau (zehn Minuten zu Fuss vom Hauptbahnhof Biel) Kontakt: Atelier Marc Zaugg, Marc Zaugg, Lorrainestrasse 15, 3013 Bern 031 348 28 58, atelier@marczaugg.ch Atelier Blaeuer, Kurt Blaeuer, Zinggstrasse 16, 3007 Bern, 031 302 29 00 alle@atelierblaeuer.ch
«syndicom» Chefredaktion: Nina Scheu Redaktion: Naomi Kunz Tel. 058 817 18 18, redaktion@syndicom.ch layout: Katja Leudolph korrektorat: Ulrike Krüger adressänderungen: syndicom, Adressverwaltung, Monbijoustrasse 33, Postfach 6336, 3001 Bern inserate: stab@syndicom.ch druck: Ringier Print Adligenswil, Postfach 3739, 6002 Luzern ISSN 1664-8951 verlegerin: syndicom – Gewerkschaft Medien und K ommunikation, Monbijoustrasse 33, Postfach 6336, 3001 Bern, Tel. 058 817 18 18, Fax 058 817 18 17 «syndicom» erscheint 15 Mal im Jahr. Ausgabe Nr. 11 erscheint am 19. September (Redaktionsschluss: 1. September).
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syndicom | Nr. 10 | 29. August 2014
Weiterbildung Bildungsinst itut Movendo Einführung ins Arbeitsrecht D2.2.1401: 11. und 12. September; Winterthur, Hotel-Restaurant Römertor. Inhalt: Einzel- vs. Gesamtarbeitsvertragsrecht, Arbeitszeit, Kündigung, Gleichstellung. Referent: Arthur Andermatt (Rechtsanwalt). Über 50, stellenlos – und jetzt? D2.5.1416: 15. und 16. September; Interlaken, Hotel Carlton-Europe. Inhalt: Chancen älterer Arbeitnehmender auf dem Arbeitsmarkt, Energie- und Geldressourcen, das soziale Netz. Referentinnen: Heidi Minder (Erwachsenenbildnerin), Doris Bianchi (SGB). Anlage von Pensionskassengeldern D1.8.1430: 15. bis 17. September; Vitznau, Hotel Flora Alpina. Inhalt: Anlagepolitik, Rendite, Lebenserwartung; Verwaltungskosten in der beruflichen Vorsorge, soziale und nachhaltige Modelle der Anlage. ReferentInnen: Istvan Akos (Stiftung Abendrot), Jasmin Aregger (SGB), Daniel Kopp (SGB). Die Firma auf dem sozialen Prüfstand der Personalvertretung D1.7.1416: 18. und 19. September; Sigriswil, Solbadhotel. Inhalt: PV-Cockpit für das Sozial-Controlling. Referent: Peter Lüthi (Team- und Organisationsberater). Soziale Absicherung bei Krankheit, Unfall und Invalidität D1.8.1413: 22. und 23. September; Männedorf ZH, Seminarhaus Boldern. Inhalt: Funktionsweise, Leistungen, Anspruchsvoraussetzungen und Finanzierung der KV, UV und IV, politische Streitfelder, Zukunftsperspektiven und gewerkschaftliche Positionen. Referentinnen: Christina Werder (SGB), Christine Goll (Movendo). S.O.S. Stammt isch: Schlagfertigkeit und Argumentat ion D2.4.1410: 15. Oktober; Sigriswil, Solbadhotel. Inhalt: Regeln der Schlagfertigkeit, Tipps für verschiedene Gesprächssituationen; wann
ist diplomatisches, wann direktes Vorgehen angebracht? Ref.: Michael Liechti (Erwachsenenbildner). Doppelte Buchhaltung: Aufbaukurs D1.8.1424: 27. und 28. Oktober; Thun, Hotel Freienhof. Inhalt: Erweiterung der Kenntnisse in der doppelten Buchhaltung. Referentinnen: Karin Baumann (Unia), Anna-Barbara Kappeler (Fachmitarbeiterin Treuhand). Einführung in das Arbeitszeitgesetz D2.2.1403: 30. Oktober; Luzern, Hotel Cascada. Inhalt: Arbeitszeitgesetz (AZG) und zugehörige Verordnung (AZGV). Referenten: Martin Allemann (SEV), Stefan Giger (VPOD). Infos und Anmeldung: Die Kosten übernimmt im Regelfall deine Gewerkschaft. Mit deiner Anmeldung klären wir die Kostenfrage ab und informieren dich. Anmelden und weitere Kurse auf Movendo.ch, per info@movendo.ch, Tel. 031 370 00 70 oder Fax 031 370 00 71. syndicom bei Movendo Branche Post Mitarbeiter-Beurteilungssystem Focus D4.4.1401: 21. und 22. Oktober; Balsthal, Hotel Balsthal. Inhalt: Beurteilung der Arbeitsleistung der Postmitarbeitenden. Referenten: Carlo Mächler, Poststellenleiter, und Peter Lüthi, Team- und Organisationsberater. Branche Post Arbeiten als Team leaderin: Führung und Organisat ion D4.6.1404: 23. bis 25. Oktober; Olten, Hotel Olten. Inhalt: Focus, Mitarbeiter-Beurteilungssystem der Post (vertieft), Konflikte und Gesprächsführung, Üben von Interventionsmöglichkeiten an konkreten Beispielen, Führen im Team, Arbeitszeit und Arbeitszeitberechnung für TeamleaderInnen und StellvertreterInnen bei PM und PL, Organisation und Arbeitsabläufe, Umgang mit Zielen, Aktuelles aus den Bereichsvorständen PM und PL, Gewerkschaft syndicom.
Das syndicom-Sudoku Zu gewinnen gibt es Reka-Checks im Wert von Fr. 50.–, gespendet von unserer Dienstleistungspartnerin Reka. Die Lösung (die dreistellige Zahl aus den farbigen Feldern, Reihenfolge: von links nach rechts) wird in der nächsten Ausgabe zusammen mit dem Namen des Gewinners oder der Gewinnerin veröffentlicht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Lösung und Absender auf einer A6Postkarte senden an: «syndicom, die zeitung», Monbijoustrasse 33, Postfach 6336, 3001 Bern. Einsendeschluss: 8. Sept.
ReferentInnen: Carlo Mächler (Poststellenleiter), Emiliana Della Torre (Movendo), Thomas Neuhaus (PM, Org.-/Pers.-Planer), Heinz Suter (Zentralsekretär syndicom).
Corporate Design, mit Workshop 27. bis 29. Oktober. Referent Thomas Hofmann, Fachklassenleiter Visuelle Gestaltung. Anmeldeschluss: 7. Oktober.
Branche Post Arbeiten im Verkauf: Basiskurs D4.6.1401: 10. bis 12. November; Vitznau, Hotel Flora Alpina. Inhalt: Telco, Verkauf und Produkteschulung, Lohn und Arbeitszeit, Focus, Gesprächsvorbereitung, Umgang mit Zielen, Motivation, Umgang mit Konflikten, Aktuelles aus der Gewerkschaft syndicom, Infos über Projekte usw. Themen und Kursinhalte werden laufend an die Aktualität angepasst. ReferentInnen: Beatrice Gäggeler (Mitarbeiterin Verkauf), Carlo Mächler (Poststellenleiter), Hans Schilling (Poststellenleiter), Barbara Kipfer (Mitarbeiterin Verkauf), Silvia Schwab (Mitarbeiterin Verkauf).
Besuch der Druckerei Saint-Paul Fribourg 31. Oktober, 14–17 Uhr, Fribourg. Referent: Thomas Burri. Anmeldeschluss: 7. Oktober.
Frauen Vom Selbstverständnis zur Durchsetzung: Kommunikat ion für Frauen D4.5.1402: 15. und 29. November; Olten, Hotel Olten. Inhalt: Eigene Verhaltensmuster und Körpersprache analysieren und reflektieren, bessere Durchsetzungsfähigkeit erlangen, selbstsicheres und überzeugendes Argumentieren. Referentinnen: Esther Wüthrich (Super visorin und Coach), Emiliana Della Torre (Movendo). Infos und Anmeldung: Mit deiner Anmeldung klären wir die Kostenfrage ab und informieren dich. Anmeldung auf syndicom.ch (Kursangebote/syndicomWeiterbildungskurse). Helias Grundkurs Adobe After-Effects 7. und 8. Oktober. Referentin: Jane Gebel. Anmeldeschluss: 16. September. Weiterbildung für Korrektorİnnen 9. bis 11. Oktober, Balsthal, Hotel Kreuz. ReferentInnen: Peter Gallmann, Werner Meier, Verena Hermansen, Margrit Zwicky. Anmeldeschluss: 9. September. Workshop Plakatgestaltung Schweiz - Kuba 10. bis 12. Oktober, Pregassona-Lugano, Indica Studio, Atelier Patrizia Pfenninger. Referent: José Alberto Menendez.
Schriften bearbeiten mit TypeTool 3. und 4. November. Referent: Daniel Lanz. Anmeldeschluss: 14. Oktober. PDFX-ready-Workflow 5. und 6. November. Referent: Beat Kipfer, PubliCollege GmbH. Anmeldeschluss: 14. Oktober. Up-to-date mit der Adobe Creative Suite CS6 und Creative Cloud 12. und 13. November. Referent: Andreas Burkard. Anmeldeschluss: 21. Oktober. Photoshop, Bildbearbeitung für Print und Web 20. und 21. November. Referent: Dieter Wassmer. Anmeldeschluss: 28. Oktober. Infos und Anmeldung: Die Kurse finden – wo nicht anders vermerkt – im syndicom-Bildungszentrum, Looslistras se 15, Bern, statt. Anmeldung: Helias.ch. Maz Kompaktkurs Online I: Konvergentes Mult imedia-Storytelling 24. September bis 9. Dezember (6 Tage). Leitung: Dozierende aus der Praxis. Stimmtraining: Mit Stimme und Sprechen überzeugen 3. Oktober. Leitung: Kerstin Hillegeist, Sprech- und Stimmtrainerin, sprechimpuls, Institut für Stimme und Kommunikation. Überraschend und anders: So drehe ich Geschichten weiter 24. Oktober 2014 (1 Tag). Leitung: Bernhard Weissberg, Kommunikationsberater. Bildunterschriften: Die Legende lebt! 10. November. Leitung: Thomas Wernli, Produktionsleiter «annabelle», Tamedia AG.
Killertipps Adobe Lightroom 13. Oktober. Referent: Michel Mayerle. Anmeldeschluss: 23. September.
Diplomausbildung Journalismus 2015–2017 2. März 2015 bis 31. März 2017 (90 Tage), Aufnahmeprüfung: 3. und 4. November 2014. Kursort: MAZ, Luzern.
Adobe Lightroom 5: Der perfekte Einstieg 13. und 14. Oktober. Referent: Michel Mayerle. Anmeldeschluss: 23. September.
CAS Professionelle Medienarbeit 5. Februar bis 26. August 2015 (21 Tage). Leitung: Fachkräfte aus der Kommunikations- und Medienbranche.
Ipad and more: interakt ive InDesign-Layouts 15. bis 17. Oktober. Referent: Peter Laely. Anmeldeschluss: 23. September.
Infos und Anmeldung: MAZ.ch
Killertipps Photoshop 21. Oktober. Referent: Michel Mayerle. Anmeldeschluss: 23. September. Bildbearbeitung mit GIMP: Die Grat is-Alternative zu Photoshop 24. Oktober. Referent: Ueli Baumgartner. Anmeldeschluss: 30. September.
Kreuzworträtsel Die Lösung des Kreuzworträtsels in «syndicom» Nr. 9 lautet: Diskriminierung. Gewonnen hat Franz BaumannNiederberger aus Kriens. Er erhält eine Uhr, gespendet von unserer Dienstleistungspartnerin KPT. Wir gratulieren herzlich!
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Wir nehmen Abschied von
Unsere Pensionierten laden ein Aarau Medien Mittwoch, 3. September, 14.15 Uhr, Monatshock im Restaurant Viva in Aarau. Peter Rymann Region Basel Geschätzte Kolleginnen und Kollegen. Nach der hoffentlich erholsamen Ferienzeit dürfen wir bei den Wanderungen die Muskeln wieder bewegen. Unsere nächste Monatsversammlung findet am 1. September statt und beginnt um 14.30 Uhr. Am Versammlungsort hat sich nichts geändert, wie gewohnt treffen wir uns im Restaurant Bundesbahn, Hochstrasse 59, Basel. Wir erwarten nach der langen diskussions- und kollegenlosen Zeit ein zahlreiches Erscheinen. Für den Vorstand: Ernst Knaus, Präsident Region Basel, Wandergruppe Tagesreise Geschätzte KollegInnen, die Sommerpause ist vorbei, jetzt haben die Wanderschuhe wieder ihren Platz in der Agenda. Am 11. September findet die alljährliche Reise statt. Dieses Jahr führt sie uns nach Weinfelden im Thurgau mit Mittagessen auf dem Ottenberg im Restaurant Stelzenhof. Auf der Heimfahrt Halt in Stein am Rhein mit Stadtbummel. Jedes Mitglied wird eine Einladung resp. eine Anmeldung erhalten. Die Einzahlung ist die Anmeldung. Meldet euch jetzt, eure Ehefrau, Freundin oder euren Freund an. Der Vorstand hofft auf eine GROSSE Reiseschar. Wanderung Die Wanderung vom 18. September führt uns nach Aesch ins Restaurant Kluserstübli. Wir treffen uns um 13.15 Uhr in der Schalterhalle Basel SBB, Abfahrt nach Münchenstein 13.37 Uhr, oder direkt am Bahnhof Münchenstein um 14.00 Uhr. Wir spazieren von dort gemütlich der Birs entlang nach Aesch. Es sind alle eingeladen, auch wer nicht mehr gut zu Fusse ist, sowie die Kolleginnen und Kollegen der Sektionen 2 und 3 sowie Ehefrauen und Freundinnen. Nicht-Wanderer erreichen das Restaurant Kluserstübli mit dem 11er-Tram bis Endstation Aesch, von dort 5–10 Minuten zur Pfeffingerstrasse 3. Euer Wander- und Reiseleiter Othmar Pensionierten-Vereinigung Lötschberg Post Liebe KollegInnen, am Dienstag, 2. September, treffen wir uns ab 11 Uhr im Restaurant Heimat in Wilderswil. Der Bus 105 fährt Interlaken West ab 10.27 Uhr und 11.27 Uhr, bis zur Haltestelle Hotel Heimat, an 10.39 Uhr und 11.39 Uhr. Anmeldungen nimmt unser Obmann Markus Stender, 033 335 17 18, entgegen und gibt auch Auskunft. Den Kranken wünschen wir gute Besserung. Werner und Margrit Haldi Pensioniertenverein Olten Liebe Kolleginnen und Kollegen. Wir laden euch herzlich ein zur Herbstreise ins Sundgau, am Mittwoch 10. September. Wir reisen mit dem Born-Car. Die Reise führt uns über die Staffelegg–Rheinfelden–Basel ins Elsass. Mittagessen mit kleinem Show-Programm. Weiterfahrt nach Altkirchen–Ferrette–Mariastein–Olten/Zofingen. Abfahrt in Zofingen Bahnhof 9.00, Oftringen Bushaltestelle EO 9.10, Olten Bahnhof (Taxistand) 9.20, Olten Hasli 9.30. Jedes Mitglied erhält eine persönliche Einladung mit Anmeldung. Anmelden bis 3. September an: Walter Künzli, Langenthalerstr. 15, 4802 Strengelbach, Tel. 062 751 64 57. Wir freuen uns auf eine
rege Beteiligung. Mit freundlichen Grüssen Der Vorstand, Dora Muster Pensioniertenvereinigung St. Gallen Swisscom Liebe pensionierte Kolleginnen und Kollegen, wir laden euch herzlich ein zu einer Besichtigung der Betriebszentrale Migros in Gossau. Wir treffen uns am Donnerstag, 18. September, um 9.30 Uhr vor dem Haupteingang der Betriebszentrale. Die Führung dauert bis ca. 12.30 Uhr. Zwischendurch wird uns ein Imbiss offeriert. Die Teilnehmer müssen gut zu Fuss sein (2-stündiger Rundgang). Der Rundgang ist nicht rollstuhlgängig und auch mit Gehhilfen nicht möglich. Da wir auch Kühlräume betreten, sollten alle eine warme Jacke mitbringen. Wichtig ist: für den Bereich Produktion gelten strenge Hygienevorschriften. Alle Pensionierten haben die Einladung mit Anmeldetalon und Merkblatt persönlich erhalten. Anschliessend werden wir um 13 Uhr nebenan im Rest aurant Apro pos (in unserem ehemaligen Swisscomgebäude) zusammen ein Mittagessen einnehmen. Die Kosten für die Führung und das Essen übernimmt die Sektion, ausser die alkoholischen Getränke. Wir freuen uns auf eine zahlreiche Beteiligung. Allen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein können, wünschen wir gute Besserung. Wir wünschen allen einen interessanten und kameradschaftlichen Tag. Für die Swisscom-Pensionierten St. Gallen: Karl Tobler Zürich Post/Telecom Herbstwanderung am Donnerstag, 18 September. Wir treffen uns im HB Zürich beim Gruppentreffpunkt um 8.30. Abfahrt ist um 8.44 mit der S12 (Gleis 41/42) bis nach Brugg und anschliessend mit dem Postauto nach Etzgen. Nach einer Stärkung wandern wir auf dem Flösserweg zum Städtchen Laufenburg, Ankunft ca. 12.30 Uhr. Die Ausflügler treffen sich im HB Zürich 10.00 Uhr beim Gruppentreffpunkt. Abfahrt nach Brugg 10.14. Nach einer Kaffeepause Weiterfahrt mit dem Postauto nach Laufenburg Bahnhof, dann ein Spaziergang zum Restaurant
Rebstock auf der deutschen Seite, ca. 20 Min. Auf 12.45 Uhr ist das Mittagessen bestellt, Preis ca. Fr. 30.–. Spaziergang zum Postauto und Rückreise nach Zürich, Ankunft ca. 17.20 Uhr. Nicht vergessen ID und Euros. Jeder löst sein Billett selbst. Zürich HB via Brugg nach Laufenburg retour (Fr. 26.– mit ½-Tax). Letzte Anmeldefrist beim Treff im Aargauerhof am 2. September beim Wanderleiter Hans Steiner oder 044 734 05 61. Bitte nicht verpassen. Gruss Rolf Baruffol Pensionierten-Vereinigung Post + Swisscom Winterthur Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir laden euch herzlich ein zur Monatsversammlung vom 11. September ins Hotel Wartmann. Beginn um 14.15 Uhr. Allen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht bei uns sein können, wünschen wir von Herzen gute Besserung und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen. Neu pensionierte Kolleginnen und Kollegen sowie schon länger Pensionierte sind herzlich willkommen. Euer Vorstand Pensionierte Medien Zofingen Unser Herbstausflug findet am Freitag, 5. September, statt. Anmeldung gemäss bereits zugestelltem Programm. Eingang der letzten Anmeldung spätestens am Freitag, 29. August. Eure Wanderkollegen F. und P. Pensionierte Zürich Medien Herbstausflug 2014: Glasi Hergiswil und Fahrt über den Klausen. Erinnerung Herbstausflug vom 10. September (siehe auch Einladungsblatt von Mitte August). Wir fahren via Bremgarten zum Hallwilersee: Kaffeepause im Restaurant Delphin. Weiter nach Hergiswil mit Besichtigung der Glasi (rund 2 Std.) und Mittagessen im Glasi-Restaurant. Anschliessend gehts über den Klausenpass (kurze Pause) zurück zum Helvetiaplatz. Treffpunkt: 7.45 Uhr auf dem Helvetiaplatz, Rückkehr ungefähr 19.30 Uhr. Kostenbeitrag: 54 Franken. Falls noch nicht ausgebucht, können sich Spätentschlossene bis Montagmittag (1. 9.) direkt anmelden unter Telefon 044 252 13 35. Jürgen Schendekehl
Veranstaltungshinweis
Pierre Burnier, Sektion Zürich Logistik, 88 Jahre, Mitglied seit 1947. Thomas Eugster, Sektion Thurgau Post, 72 Jahre, Mitglied seit 1999. Fritz Fawer, Sektion GIV Bern, 93 Jahre, Mitglied seit 1972. Walter Fiechter, Sektion Region Basel, 81 Jahre, Mitglied seit 1953. Ulrich Flacher, Sektion Zürich Telecom, 89 Jahre, Mitglied seit 1962. Ernst Frey, Sektion Bern Postpersonal, 92 Jahre, Mitglied seit 1945. Hans Fuchs, Sektion Bern Postpersonal, 73 Jahre, Mitglied seit 1962. Walter Furrer, Sektion Zentralschweiz, 81 Jahre, Mitglied seit 1960. Werner Glanzmann-Erny, Sektion GIV Basel, 81 Jahre, Mitglied seit 1952. Matija Grbac, Sektion GIV Basel, 95 Jahre, Mitglied seit 1966. Walter Hirsbrunner, Sektion Bern Postpersonal, 79 Jahre, Mitglied seit 1990. Karl Huber, Sektion Olten-Solothurn, 80 Jahre, Mitglied seit 1956. Marie Jurt-Muri, Sektion Zentralschweiz, 93 Jahre, Mitglied seit 1961. Hans Kistler, Sektion Zürich Branche Post, 84 Jahre, Mitglied seit 1955. Eugen Knapp, Sektion Zürich Branche Post, 92 Jahre, Mitglied seit 1999. Hans-Rudolf Küng, Sektion Zürich Branche Post, 78 Jahre, Mitglied seit 1954. Werner Kyburz, Sektion Bern syndicom, 80 Jahre, Mitglied seit 1972. Rudolf Liesch, Sektion Rhätia Post, 82 Jahre, Mitglied seit 1948. Walter Mani, Sektion Lötschberg Post, 62 Jahre, Mitglied seit 1974. Karl Müller, Sektion Zürich Logistik, 83 Jahre, Mitglied seit 1947. Georges Pahud, Sektion Bern syndicom, 63 Jahre, Mitglied seit 1984. Josef Raemy, Sektion Linth Post, 76 Jahre, Mitglied seit 1963. Arnold Rudolf, Sektion Zentralschweiz, 95 Jahre, Mitglied seit 1941. Léon Schmit t, Sektion GIV Basel, 79 Jahre, Mitglied seit 2005.
100 Jahre Emil Ruder
Freitag, 19. September 2014, 8.30–17.15 Uhr Vortragssaal auf der Lyss, Spalenvorstadt 2, 4051 Basel Symposium mit Juan Arrausi, Barcelona, Lukas Hartmann, Basel, Richard Hollis, London, Lars Müller, Zürich, Michael Renner, Basel, Ludovic Balland, Basel, und Helmut Schmid, Osaka. Emil Ruder (1914–1970) zu Ehren und um sein Werk und Wirken sowohl historisch zu verorten wie auch bis in die Gegenwart zu verfolgen, veranstalten die Schule für Gestaltung Basel und das Institut Visuelle Kommunikation HGK FHNW in Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft syndicom, den «Typografischen Monatsblättern» und dem Berufsverband SGD ein ganztägiges Symposium. Die Plakatsammlung Basel umrahmt den Anlass mit einer Ausstellung, die bis zum 3. Oktober dauert. Detailprogramm und Infos zur Sondernummer der TM auf sfgbasel.ch
Jürg Schneider, Sektion Bern Postpersonal, 46 Jahre, Mitglied seit 1987. Walter Schönwet ter, Sektion Zürich Logistik, 54 Jahre, Mitglied seit 1995. Hermann Solenthaler, Sektion Ostschweiz, 81 Jahre, Mitglied seit 1968. Fritz Spack, Sektion Biel/Bienne, 85 Jahre, Mitglied seit 1958. Verena Spichiger, Sektion GIV Basel, 84 Jahre, Mitglied seit 1999. Alois Studer, Sektion Olten-Solothurn, 91 Jahre, Mitglied seit 1941. Fritz Stüssi, Sektion Zürich Branche Post, 84 Jahre, Mitglied seit 1952. Werner Thurnheer, Sektion Zürich Branche Post, 87 Jahre, Mitglied seit 1949. André Wägeli, Sektion Bern syndicom, 72 Jahre, Mitglied seit 1999. Hans Walser, Sektion Zürich Telecom, 83 Jahre, Mitglied seit 1964. Peter Weber, Sektion Rhätia, 77 Jahre, Mitglied seit 1961. Karl Wiederkehr, Sektion Aargau, 96 Jahre, Mitglied seit 1999.
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Und wieder 5 Fragen an alle Bücherwürmer: syndicom testet deine Belesenheit! Zu gewinnen gibt es auch diesmal einen Büchergutschein im Wert von 50 Franken, gesponsert vom Schweizer Bücherbon. Los gehts: 1. In welchem Roman verliebt sich Scarlett OHara in Rhett Butler? 2. Wie heisst J. D. Salingers Kultbuch, mit dessen verzweifeltem Helden sich Generationen von Jugendlichen identifizierten? 3. In welchem Verlag erscheint das bekannte «Grosse Taschenlexikon in 24 Bänden»? 4. «Sein oder Nichtsein» ist die Frage in welchem Shakespeare-Stück? 5. Wie heisst der wohl älteste deutschsprachige – und noch existierende – alpine Fachverlag, der uns mit seinen roten Wanderführern bekannt ist? Die Auflösung wird in der nächsten Ausgabe zusammen mit dem Namen des Gewinners oder der Gewinnerin veröffentlicht. Die Antworten mit Absender auf einer A6-Postkarte senden an: syndicomZeitung, Literaturquiz, Monbijoustr. 33, Postfach 6336, 3001 Bern. Einsendeschluss: 8. September 2014. Auflösung Literaturquiz 4/6 1. Er erschoss sich. 2. Kurt. 3. «Pschyrembel». 4. Kleiner Onkel (nur im Film). 5. Er erschoss sich und seine Freundin Henriette Vogel, die an Krebs litt. Art Ringger aus Zürich gewinnt einen Büchergutschein. Wir gratulieren!
«kursiv» von Helen Brügger Fröhliches Trällern und der einzigartige Duft reinen Arabica-Kaffees dringen aus dem Newsroom, den Ringier in Lausanne neu eingerichtet hat. Erstmals werden heute die Journis der strengen Qualitätszeitung «Le Temps», des trendigen Politmagazins «L’Hebdo» und der modebewussten Frauenpostille «Edelweiss» hier zusammenarbeiten. So hat die Ringier-Führung nach der Übernahme von «Le Temps» entschieden. Nun kann der kreative Austausch zwischen Zeitungs kulturen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, zu Feuerwerken neuer journalistischer Qualität führen. die «Edelweiss»-Redaktorin haut gleich den «Hebdo»-Redaktor an: «Sag mal, ich bin gerade am Recherchieren, ob sich der Verzehr von Zitronensorbet positiv auf die Haltbarkeit von Mascara auswirkt. Das soll nach ein paar Kugeln Sorbet nämlich nicht mal mehr bei feuchten Schmusereien schmieren. Könntest du nicht ein einschlägiges Ranking ‹Die 12 schönsten Gartenbeizen der Romandie› machen, wo nach Mitternacht Zitronensorbet à discrétion serviert wird?» – «Klar, machen wir», steigt der begeistert ein, «wir haben da mit unserem Ranking über die 7 schönsten
syndicomDelegiertenversammlung Samstag, 29. November 2014 Stade de Suisse, Bern Die Einberufung dieser Delegiertenversammlung syndicom stützt sich auf Art. 30 ff. Statuten syndicom – Gewerkschaft Medien und Kommunikation vom 3. 12. 2010 und Art. 17 f. Organisations reglement syndicom. Antragsfrist und Anmeldefrist der Delegierten: Samstag, 18. Oktober.
syndicom: Gemeinsam engagiert, individuell betreut syndicom ist die führende Gewerkschaft in den Branchen Post, Logistik, Telekommunikation, IT und in den Medienbranchen und zählt landesweit rund 40 000 Mitglieder. Wir setzen uns ein für die Rechte der Arbeitnehmenden und für eine soziale und weltoffene Schweiz. Insgesamt beschäftigt syndicom rund 150 Mitarbeitende im Zentralsekretariat in Bern sowie in 17 Regionalsekretariaten in der ganzen Schweiz. Für das Zentralsekretariat in Bern suchen wir eine junge interessierte Persönlichkeit für eine
Lehrstelle als Kauffrau/Kaufmann (E-Profil) 2015 Als angehende/r Kauffrau/Kaufmann erwartet Sie eine spannende Ausbildung in einem lebhaften und modernen Unternehmen. Während Ihrer 3-jährigen Lehrzeit bieten wir Ihnen einen umfassenden Einblick in verschiedene kaufmännische Abteilungen und ein optimales Umfeld, in dem Sie das erworbene Wissen einsetzen und sich weiterentwickeln können. Wir schaffen die Rahmenbedingungen dafür, dass Sie die geforderten Leistungs- und Verhaltensziele in unserem Betrieb erreichen können.
Nun kurvt der zur Eröffnung des Newsrooms aus Zürich an gereiste CEO um die Kaffeemaschine. «Ich mische mich ja grundsätzlich nie in die Belange der Redaktionen ein, wie Sie wissen. Aber ich fände das, ganz persönlich, ein gutes Beispiel für die Synergien, die wir anstreben.» – «Na ja», sagt die «Le Temps»-Redaktorin kleinlaut. «Aber ich bin doch an einer Recherche über das Risiko bei computergesteuerten Börsengeschäften. Das kann in Sekunden zum Crash der Weltwirtschaft führen.» – «Spitze!», freut sich der CEO: «Machen Sie das! Aber machen Sie uns eine Infobox dazu, ob sich die Sorbetindustrie aus der Affäre ziehen könnte, indem die gestressten Börsianer das Sorbet als Eisbeutel auf die Stirne legen. Wir setzen auf News, die wirklich unterhalten!»
Bergrestaurants, wo man beim Fondue-Essen die Skier anbehalten kann, gute Vorarbeit geleistet.» Gemeinsam schlendern sie zu den Tischen der «Le Temps»-Redaktion. Dort sitzt noch niemand. Das Team wird eben auf die Ringier-Doktrin der drei Säulen Publishing, Entertainment und Digital eingeschworen. Doch siehe, da steigen die wenigen Überlebenden aus Genf aus dem Lift und irren durch die Räume. «Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir möchten von euch einen Beitrag zu unserer Recherche über die Interaktionen zwischen Zitronensorbet und Mascara. Könnt ihr nicht untersuchen, wie sich der Verzehr von Zitronensorbet nach Mitternacht auf die Aktienkurse auswirkt? Das wäre doch echter jour nalistischer Mehrwert!» Die zuständige Wirtschaftsredaktorin tippt sich an die Stirn: «Sagt mal, vous êtes cinglés? Wir sind ‹Le Temps›, die Stimme der Romandie!» – «Ja deshalb fragen wir ja gerade», beruhigen die altgedienten Ringier-Hasen. «Du müsstest eine kritische Note einbringen und die Sache in einen überregionalen Kontext setzen – am besten eine Untersuchung, ob bereits HedgeFonds in Erwartung einer heissen BörsenHausse in die Glaceindustrie einsteigen.»
P.S. Dieser Tage werden die «Le Temps»-Mitarbeitenden darüber informiert, was Ringier mit ihnen vorhat. Gemäss Gerüchten der letzten Wochen zügelt «Le Temps» von Genf nach Lausanne, und die Redaktionen von «L’Hebdo», «Edelweiss» und «Le Temps» arbeiten in einem gemeinsamen Newsroom.
es schlägt 13 am Tag der Freien
Samstag, 13. September 2014 13 bis 17 Uhr
Welche Zukunft haben die Freien?
Tag der Freien 2014 Welche Zukunft haben die freien Journalistinnen und Journalisten?
Kulturhaus Helferei Kirchgasse 13, Zürich www.kulturhaus-helferei.ch Wer heute als freie Journalistin oder freier Journalist arbeitet, ist häufig ein Hungerkünstler. Wie kommen Freie dennoch zur Butter aufs Brot? Bieten Fachzeitschriften oder Onlinemedien einen Ausweg? Sind die Entlassungswellen bei den Verlagen eine Chance für die freien Medienschaffenden? Oder werden die Freien ebenfalls vom Abbaustrudel erfasst? Der 13. Tag der Freien versucht, die aktuellen Entwicklungen der Schweizer Medienlandschaft aus Sicht der freien JournalistInnen einzuordnen. Er vermittelt Tipps für eine erfolgreiche Arbeit und ermöglicht, sich mit KollegInnen und VerlagsvertreterInnen auszutauschen. Organisation: Kommission der freien Medienschaffenden, FreKo
Pensionierung Pedro Sancho Seit Pedro Sancho 1967 seine Buchbinder lehre bei Mayer et Soutter in Renens be gonnen hat, ist er Mitglied bei unserer Gewerkschaft. Das war zu dieser Zeit der Schweizerische Buchbinder- und Kartonageverband (SBKV). Schon damals engagierte er sich in der Gewerkschaft und in Jugend- und
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann senden Sie bitte Ihre Bewerbung inklusive Lebenslauf, Zeugniskopien aller Oberstufenschuljahre und Foto bis am 12. September 2014 per Post oder elektronisch an untenstehende Adresse. Bei Fragen steht Ihnen Frau Priska Zürcher, Verantwortliche Lernende, Telefon 058 817 18 18, gerne zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie unter www.syndicom.ch. syndicom – Gewerkschaft Medien und Kommunikation, Zentralsekretariat, Abteilung Personal, Monbijoustrasse 33, Postfach 6336, 3001 Bern oder per Mail an verena.fritzenwallner@syndicom.ch.
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Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.
MigrantInnenorganisationen. Durch Fusionen wurde aus dem SBKV die Gewerkschaft Druck und Papier, dann comedia und schliesslich syndicom. 1976 zog Pedro in die Deutschschweiz und arbeitete bei der Buchbinderei Burkhardt in Mönchaltorf. Er war Vertrauensmann, Mitglied der Betriebskommission sowie Vorstandsmitglied in der Sektion Zürich der GDP. 2005 wurde er GIV-Zentralsekretär in Bern. Seit 2011 arbeitete Pedro im syndicom-Regionalsekretariat in Zürich als Co-Leiter und als Regionalsekretär. Am 31. Juli 2014 wurde Pedro pensioniert. Nach einem engagierten Berufsleben kann er es jetzt etwas ruhiger nehmen und sich mehr Zeit für seine Familie nehmen. Wir freuen uns mit ihm und werden ihn sicher am 1. Mai und an anderen Veranstaltungen als aktiven Rentner antreffen. Monika Saxer
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Das syndicomLiteraturquiz 5/6
syndicom | Nr. 10 | 29. August 2014