1
Guerilla Gardening heißt das globale Phänomen, das sich ausbreitet wie ein Samen, der von einem Feld aufs nächste weht. Was heute fast nur noch unter dem Titel »urbaner Landwirtschaft« läuft, war in den Anfangsjahren ein Protestmittel. Die Idee dahinter stammt aus den 70er Jahren. »Green Guerillas« nannte sich die erste Gruppe in New York unter der Leitung von Liz Christy. Sie betrieben illegales Gärtnern auf verlassenen Grundstücken, pflanzten heimlich Sträucher und Blumen, säten robuste Stauden aus und taten dies alles mit dem romantischen Beigeschmack des Verbotenen. Ein Protest gegen die Verwahrlosung ihrer Stadt und somit ein Kampf für eine lebenswertere Umwelt. Bis heute ist das Leitmotiv gleich: Der Bürger holt sich sein Recht auf eigene Stadtgestaltung zurück. Diese Art des Denkens möchte ich in meinem Ausstellungskonzept visualisieren. Die Umsetzung muss der Bewegung gerecht werden: Die Infopunkte im Stadtraum sollen selbst zu einer Guerillaaktion werden. Durch kleine verteilte Botschaften sollen die Würzburger zunächst verwirrt werden. Hierbei wird noch nicht deutlich, um was es sich handelt: Die Hilferufe der Pflanzen in deren Sprache.
2
Erst an den einzelnen Infopunkten wird dann klar, worauf sich die verteilten Sprechblasen beziehen. Die Informationsstellen müssen erst durch den Menschen geöffnet werden. Symbolisch wird hierfür die Straße aufgebrochen – in Wirklichkeit eine Kiste aufgeklappt. Unter dem Pflaster liegt die Wiese: Durch das Öffnen wird eine Rasenfläche freigelegt. Zudem findet man ein Infoplakat, das über die Bewegung des Guerilla Gardening informiert: »Warum wir kämpfen?«, »Wogegen wir kämpfen?« und »die Geschichte der Bewegung« bilden hierbei jeweils die Haupttexte der insgesamt drei Infopunkte. Auf der Rasenfläche in der Kiste liegen Samenbomben zum Mitnehmen bereit. Dadurch kann man sofort aktiv werden und in die Stadtgestaltung eingreifen. Die Ausstellung im öffentlichen Raum soll bewusst machen, welches Potenzial unter dem Pflaster verborgen liegt und dass es an uns liegt, dieses zu nutzen. Sie soll die Grundidee der Bewegung auf amüsante Weise an die Menschen herantragen. Im besten Fall wird so das Interesse an der Tätigkeit als Guerilla-Gärtner geweckt und die Stadt Würzburg wird im nächsten Frühjahr an allen Ecken und Enden bunt erblühen.
3
Für lebenswerte Umwelt! _Verschönerung:
Ein Guerilla-Gärtner arbeitet meist auf Flächen, zu denen anderen nicht mehr einfällt, als »leer, lausig, langweilig ...«. Mitten in der Urbanität entstehen so grüne Oasen. _Meinungsäußerung: Bei politisch motivierten Aktionen kann die Anordnung und Auswahl der Pflanzen (beispielsweise das Aussäen von Blumensamen in Form eines Friedensymbols oder das Bepflanzen von Golfplätzen mit Dornbüschen) eine politische Aussage vermitteln. _Selbstversorgung: Immer mehr Menschen wollen ihr Gemüse selbst anbauen. Durch den Eigenanbau von Nahrungsmitteln wird man unabhängig von steigenden Lebensmittelpreisen und somit auch unabhängig von den Märkten. _Gemeinschaft: Gemeinsames Buddeln macht Spaß und stärkt den Teamgeist. Die fertig angelegten Grünanlagen wirken sich zudem positiv auf das städtische Gemeinwohl aus: Eine grüne Insel in der Stadt ist eine Ort, an dem die Menschen zusammenkommen können. _Gesundheit: Die Effekte der Gartenarbeit für die Physis liegen auf der Hand: Gartenarbeit jeder Art verbrennt Kalorien, Heckenschneiden trainiert den Bizeps, in-der-Hocke-sitzen und graben formt Beine und Po ... _Umwelt: Jeder kann leicht etwas für unseren Planeten tun, denn Guerilla Gardening ist aktiver Umweltschutz: Mehr Pflanzen bedeutet mehr CO2-Absorption, mehr Artenvielfalt und somit ein gemäßigteres Klima. 4
Zwei Feinde
Guerilla Gardener haben zwei Erzfeinde. Damit sind jedoch weder Menschen noch Organisationen gemeint, sondern zwei Phänomene, denen wir in unserer Umwelt begegnen: Mangel und Verwahrlosung. Guerilla-Gärtner treten dagegen an. Sie kümmern sich um Grundstücke, auch ohne die Genehmigung des Eigentümers. Sie gehen die Probleme direkt und dadurch effektiv an. _Mangel:
Die Ressource Boden ist endlich. Bevölkerungswachstum und steigender Flächenverbrauch setzen dem Planeten gehörig zu. Die Erde soll uns alles liefern, was wir zum Leben brauchen, aber unsere Bedürfnisse übersteigen mittlerweile das Angebot. Es macht also Sinn, Gelände zu bewirtschaften, die anderen zwar gehören, welche aber nicht genutzt werden. Aus Mangel an eigenem Land zum Guerilla-Gärtner zu werden, ist die natürlichste Sache der Welt. Nimm dir so viel Fläche, wie du dafür brauchst. _Verwahrlosung:
Ödland ist Platzverschwendung, Umweltverschmutzung und eine Beleidigung fürs Auge. Verwahrlosung ist ein sicheres Zeichen für eine Gemeinde oder einen Stadtteil ohne Identität und Solidarität. Durch Pflege der Freiflächen wird das Viertel wieder zu einem wunderbaren Lebensraum für Groß und Klein, Jung und Alt – also dann: »Let´s fight the filth with forks and flowers!« (»Krieg dem Müll, mit Rosen und Rechen!«, Zitat Richard Reynolds). 5
New York 1973
Auf einem Spaziergang durch die heruntergekommenen Stadtlandschaften New Yorks im Jahr 1973 bemerkte die junge Künstlerin Liz Christy, wie aus einem Haufen Küchenmüll auf einem Brachgrundstück Tomaten wuchsen. Eine Idee keimte in ihr: Warum sollte man die leerstehenden Flächen nicht nutzen, um Pflanzen anzubauen? Liz überredete ein paar Freunde, gemeinsam mit ihr loszuziehen, um die ungenutzten Schandflecke ihres Viertels zu verschönern. Schließlich wurden die ersten Anschläge auf Hinterhöfen und Abrissgrundstücken verübt: Der Sprengsatz: Seed Bombs. Die Attentäter nannten sich »Green Guerillas«. Die Gruppe zog mit Spaten und Harken ins Gefecht gegen den Verfall New Yorks. Bald schon waren Liz und ihre Truppe in der ganzen Stadt im Einsatz und halfen überall beim Aufbau von Community-Gärten. Mit vielen illegal angelegten Blumenbeeten verwandelten sie Müllhalden New Yorks in grüne Oasen – und wurden so zu den Urvätern dieser subversiven Gärtnerbewegung. 6
London 2000
Wirklich bekannt wurde diese neue Protestform, als sich am 1. Mai 2000 in London mit Spaten, Gartengeräten, Muttererde und Setzlingen bewaffnete Globalisierungskritiker, Anarchisten und Umweltaktivisten auf einer Rasenfläche direkt auf dem verkehrsreichen Parliament Square vor dem House of Parliament trafen, um – wie sie auf Transparenten bekundeten – »die Straßen zurückzuerobern«, und dabei den Platz umgruben, um ihn anschließend zu bepflanzen.
Heute
Mittlerweile hat sich Guerilla Gardening zum urbanen Gärtnern weiterentwickelt und verbindet mit dem Protest den Nutzen einer Ernte oder einer Verschönerung trister Innenstädte durch Begrünung brachliegender Flächen. Es gibt heute mehr Guerilla-Gärtner als je zuvor und das weltweit. Die Entwicklungen dieser Bewegung weisen einen Weg in die Zukunft, indem sie das Bewusstsein für Allgemeingüter (wieder) schaffen und die Kraft gemeinsamen Handelns demonstrieren.
»KRIEG IST DIE BESTIMMUNG DES MENSCHEN. KRIEG UND .« WINSTON CHURCHILL
7
8
»Lasst Blumen sprechen!« Einen Teil des Ausstellungskonzeptes bilden Sprechblasen, die im Stadtraum aufgestellt werden. Ihre Aufgabe ist es, die Passanten zu verwirren. Die Sprechblasen zeigen Hilferufe in Form von Molekülverbindungen. Sie werden als bunte Farbtupfer in grauen Straßen, welche auf dem Weg zu den Infostelen liegen, aufgestellt. Pflanzen haben ein ausgeklügeltes Kommunikationssystem. Dieses basiert auf den Einsatz von Duftstoffen. Sie nehmen ihre Umgebung permanent wahr, tauschen sich mit anderen Pflanzen aus und haben in Gefahrensituationen verschiedene Schutzmechanismen, um sich selbst zu retten. Vielen ist diese sensible und intelligente Seite von Pflanzen nicht bewusst. Daher visualisiere ich die Pflanzenschreie anhand ihrer eigentlichen Sprachebene, den Duftstoffmolekülen. Diese zeigen einige der Verbindungen, welche bei Experimenten mit Pflanzen in Gefahrensituationen bislang festgestellt werden konnten.
9
10
Den zweiten Teil der Arbeit bilden die eigentlichen Infopunkte. Quadratische, flache Boxen direkt auf dem Straßenpflaster. Das Äußere ist ebenfalls von Pflaster bedeckt, eine Art graues Podest, das aus dem Boden herauswächst. Darauf abgebildet ist eine Sprechblase, die zum Öffnen des Deckels auffordert. Der Betrachter muss dazu in die Hocke gehen. Eine typische Körperhaltung bei der Gartenarbeit. Unter dem Pflaster liegt die Wiese: Ein Rasenstück symbolisiert die Natur, die sich unter dem grauen Belag verbirgt. Das Innenleben der Box ist extrem bunt, ein Kontrast zur grauen Stadt. Auf dem Gras liegen Samenbomben zum Mitnehmen bereit. Jeder kann also sofort tätig werden. Auf der linken Seite ist Info zum Guerilla Gardening angebracht. Insgesamt gibt es drei solcher Boxen im Stadtraum mit den Informationen: »Warum wir kämpfen«, »wogegen wir kämpfen« und »die Geschichte der Bewegung«. 11
Âť Der Grund und Boden kann nicht Gegenstand des Eigentums, nicht Gegenstand des Kaufs und Verkaufs sein, so wenig wie Wasser, Luft und Sonnenschein ... Alle haben auf den Grund und Boden und auf alle Vorteile, die er den Menschen bietet.ÂŤ Henry George
12
Ausrüstung
»Ein einfacher Guerilla-Gärtner braucht kein Werkzeug. Um Samen zu verstreuen, ist wirklich keine spezielle Ausrüstung nötig. Willst du jedoch sichergehen, dass die Saat auch aufgeht, lohnt es sich, die Erde vorher ein wenig zu lockern.« (S. 109)
Begriff
»Der Begriff Guerilla Gardening wurde 1973 geprägt und geht auf Liz Christy zurück, eine junge Künstlerin, die zu jener Zeit in New York City lebte.« (S. 78)
Che
»(...) Guerilleros riskieren, in den Augen der Öffentlichkeit zu geradezu mythischen Charakteren zu mutieren. Die Geschichte von Che Guevara sollte uns eine Warnung sein. Sein Ansehen geht fast ausschließlich auf dieses zum Symbol gewordene Foto von Alberto Korda zurück. Mit seinen tatsächlichen Erfolgen als Guerillero hat sein Ruf wenig zu tun ...« (S. 171)
Dankesbezeugungen
»Freu dich über positive Reaktionen: Das anerkennende Lächeln eines Passanten, das aufmunternde Hupen eines Autos und andere Dankesbezeugungen.« (S. 242) 13
Erlaubnis
»Was kein Guerilla Gardening ist: Gärtnerische Aktivitäten für die man eine offizielle Erlaubnis hat, sind kein Guerilla Gardening.« (S. 18)
Flugblätter
»Wenn du nicht willst, dass das Gartenbauamt die Lorbeeren für dein Engagement einheimst, wenn du weg bist, musst du selbst für Publicity sorgen. Das Verteilen von Flugblättern ist eine der einfachsten Methoden.« (S. 158)
Gruppen
»In der weltweiten Guerilla-Gardening-Gemeinschaft lassen sich zwei Gruppen ausmachen: Die Ziergärtner und die Nutzgärtner. Die einen wollen verschönern, die anderen ernten.« (S. 19)
Journalisten
»Wenn dich ein Journalist anruft, beantworte seine Fragen so sachlich wie möglich. Tappe nicht in die Falle, indem du Medienstereotype bedienst, die bei Guerilla Gardening naheliegen« (S. 169)
Kamikaze-Blumen
»Auf Straßen angelegte Gärten halten meist nicht sehr lang – sie sind als vorübergehende Provokation gedacht, und die hier eingesetzten Pflanzen sind so etwas wie Kamikaze-Blumen. Diejeningen, die Gärten wirklich lieben (wie ich), wollen, dass unseren Gärten ein sehr langes Leben beschert ist.« (S. 65) 14
Land
»Wenn dir Land zum Gärtnern fehlt, denk immer daran, dass dir das Land fehlt, während andere mehr als genug besitzen. Es macht also Sinn, Gelände zu bewirtschaften, die anderen gehören. Aus Mangel an eigenem Land zum Guerilla-Gärtner zu werden, ist eine der natürlichsten Sache der Welt. (...) Vergiss neben dem Mangel nicht die zweite wichtige Bedingung für Guerilla Gardening: Vernachlässigung. Such dir am besten ein Grundstück, das verwahrlost aussieht. Denn nur ein Grundstück, für das sich sonst niemand interessiert, verheißt dir langjährige Gartenfreuden ohne Ärger mit dem Besitzer.« (S. 50)
Munition
»Guerilla Gardening ist eine Schlacht. Eine Schlacht um die Ressourcen, ein Kampf gegen Landmangel, gegen ökologischen Raubbau und verpasste Möglichkeiten. (...) Guerilla Gardening ist eine Schlacht, in der die Blumen die Munition sind.« (S. 12)
Nachbarschaftsgärten
»Viele gedeihende Nachbarschaftsgärten, die als Guerilla-Gärten angefangen haben, sind heute Mikrokosmen einer glücklicheren, geselligeren und nachhaltigeren Gesellschaft.« (S. 260) 15
Öffentlichkeit
»Je mehr das Interesse an der Bewegung Guerilla Gardening in der Öffentlichkeit steigt, desto mehr Einladungen werden an uns herangetragen, die Botschaft von anderen zu promoten. Ich hatte Anfragen, als Guerilla-Gärtner Käse, Shampoo, Chips, Autos, Suppen und Wodka zu vermarkten.« (S. 174)
Polizei
»Mit Polizei oder Sicherheitsdiensten gibt es nur selten Ärger, obwohl sie im Gegensatz zu Bauunternehmern auch abends auf Patrouille gehen. Wenn nicht offensichtlich ist, was du tust, erkläre ihnen, dass du die Gegend sauber hälst und noch dazu schöner machst.« (S. 138)
Saatbomben
»Samen zu verstreuen ist die einfachste Art des Guerilla-Gärtnerns. Es geht schnell, und man braucht keine Werkzeuge.« (S. 108)
16
Tabu
»Absolut kein Fleckchen Erde ist tabu für einen Guerilla-Gärtner. In beinahe jeder Landschaft steckt Potenzial.« (S. 123)
Umwelt
»Guerilla Gardening tut auch der Umwelt gut – mehr Pflanzen bedeuten mehr CO2-Absorption, mehr Artenvielfalt und ein gemäßigteres Klima.« (S. 35)
Verwahrlost
»Straßenränder, Kreisverkehre und Mittelstreifen sind von strategischer Priorität. Fast immer sind sie verwahrlost, weil sie irgendwo im Dickicht der Verantwortungsbereiche aus dem Blickfeld geraten und sowieso zu nichts zu gebrauchen sind. Aufsehen sowie die Bewunderung der täglich vorbeikommenden Autofahrer sind dir sicher, wenn du hier schöne Pflanzen setzt.« (S. 125)
Widerstandsfähige Bepflanzung
»Dein Widerstand gegen Verwahrlosung kann nur fruchtbare Folgen haben, wenn du auch widerstandsfähige Pflanzen einsetzt. Sie müssen mit raueren Umweltbedingungen fertig werden als in wohlbehüteten Hausgärten.« (S. 95)
Zitate sind dem Buch »Guerilla Gardening – ein botanisches Manifest« entnommen und stammen vom Autor Richard Reynolds.
Yu Chi Chan
»Mao Zedong und Che Guevara sind zwei der berühmtesten Guerilleros. Beide haben Bücher über das Thema geschrieben. In »Yu Chi Chan« (»Über den Guerillakrieg«, 1937) z.B. beschreibt Mao seine Attacken auf die japanische Armee in China.« (S. 13)
Zerstörerischer Aspekt
»Kriege und Gärten haben einiges gemeinsam. In beiden Fällen ringst du mit fremden Kräften. Du hinterlässt Spuren in der Landschaft und machst dir dabei die Finger schmutzig. Es gibt Gewinner und Verlierer. Kriegsführung und Gärtnerei haben jeweils einen schöpferischen und einen zerstörerischen Aspekt.« (S. 19)
17
Halte Ausschau nach einem verwahrlosten Stück Land.
18
Entscheide, welche Pflanzen du anpflanzen möchtest .
In Gemeinschaft macht es mehr Spaß – finde Verbündete.
Nacht- und Nebelaktion: Lege deinen Garten an.
Pflege dein Gärtchen mit Liebe! Geh regelmäßig hin und gieße.
Erfreu dich an einem schönen farbigen Fleckchen Erde in der grauen Stadt!
19
20
Eine Samenbombe ist eine Samenkugel, welche bis zu 70 verschiedenen Pflanzensamen enthalten kann. Samenbomben werden in der GuerillaGardening-Bewegung als schnelle und effektive Methode der Aussaat verwendet. Die Kugel bleibt solange »ruhend« liegen, bis es zu regnen beginnt. Die Tonkugel bietet den Samen bis dahin Schutz vor Fressfeinden. Trifft der Regen auf die Kugel, saugt sie sich mit Wasser voll und quillt auf. Durch Feuchigkeit beginnen die Samen im Inneren der Kugel zu keimen und durchbrechen die Kugelwände nach kurzer Zeit. Gib den Samen Zeit – sie wachsen und blühen von ganz allein.
Bombenbauanleitung: _zwei Teile Ton _einen Teil Erde _Blumensamen Mit etwas Wasser vermischt entsteht ein Teig, der sich gut formen lässt. Daraus werden
Um die Welt ein bisschen bunter, freundlicher, schöner und damit besser zu machen, wirfst du die Samenbombe genau dahin, wo bunte Blumen vermisst werden und wo du Freude für deine Mitmenschen verbreiten möchtest.
die einzelnen Kugeln in der Handfläche gerollt. Anschließend lässt man die Bomben in einem trockenen Raum gut fest werden. Fertig.
21
Eine weitere Technik des Guerilla Gardenings ist das Moosgraffiti. Dazu wird eine dickflüssige Mixtur mit einem Pinsel auf geeignete Wände aufgetragen. Nach ein paar Tagen fängt deine grüne Botschaft von selbst zu wachsen an. Das braucht man: _30 g Zucker _150 ml Bier _150 ml Buttermilch _2–3 Hände Moos (zum Beispiel aus dem Wald) _kleinen Eimer _Stabmixer
22
Das grob gereinigte Moos wird zusammen mit dem Joghurt und dem Zucker püriert. Die Flüssigkeit sollte etwa die Konsistenz eines Milchshakes haben. Nach Bedarf also noch Wasser zugeben. Neben Wänden kann man diese Moosmischung natürlich auch auf andere Objekte auftragen. Nach Möglichkeit sollte man die bemalten Stellen in den ersten Tage feucht halten.
_Das Hauptziel | das Pflänzchen, das aus der Aktion wachsen soll: Jeder soll aktiv zu einer schöneren Stadtgestaltung beitragen und somit sein Recht auf Mitbestimmung im urbanen Raum wahrnehmen.Der Bürger soll also die Stadt so gestalten, wie er sie gerne hätte. Samenbomben ermöglichen es, sofort aktiv zu werden. _Informieren: Hintergrundwissen soll über den positiven Leitgedanken des Guerilla Gardening informieren. Der Einblick in die weltweit tätigen Gruppierungen soll Lust darauf wecken, selbst im Team etwas Gutes zu tun, was gleichzeitig Spaß macht. _Neugierde wecken: Durch spannende und unerwartete Installationen in der Stadt werden die Passanten auf die Bewegung aufmerksam gemacht. Hilfeschreie ragen aus dem Boden – erst an den Infopunkten wird über den Hintergrund aufgeklärt. _Das Problem an der Wurzel packen: Jede Stadt kann schöner sein. Grüne Plätze tragen zum Wohlfühlen aller Bewohner bei. Leider ist sich kaum jemand darüber im Klaren, dass man hierfür auch selbst etwas tun kann. Die Bürger in der Stadt überlassen der Stadtverwaltung die Gestaltung des öffentlichen Raumes – das muss sich ändern! 23
Ein Projekt von Tanja Müller Wintersemester 2011|2012 Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt Fakultät Gestaltung Ein großes Dankeschön an meine gartenbegeisterten Eltern für Hilfe und Gartentipps! Danke auch an das Rollrasenzentrum Unterfranken.
24