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Die Königin der Kameras

Wald Tanya König moderiert die Sendung «Gesichter und Geschichten» beim Schweizer Fernsehen, tritt bei Events auf und hat ihren eigenen Podcast. Das mediale Multitalent wohnt in Wald.

Annette Saloma

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Den Schauspieler George Clooney, den Kunstaktivisten Ai Weiwei, den Musiker Robbie Williams und die Direktorin der Schweizerischen Nationalbank, Andrea Mächler. Tanya König aus Wald hat sie alle im Rahmen ihrer Arbeit schon getroffen. Doch egal, wie bekannt die Person ist, die sie interviewt: Nichts und niemand bringt die 35-Jährige aus der Ruhe. «Eine professionelle Anspannung vor den Interviews gehört zum Job. Richtig nervös bin ich vor solchen Auftritten aber eigentlich nie», sagt sie und wirkt dabei weder grossspurig noch eingebildet, sondern extrem bescheiden. «Auf der Bühne und vor der Kamera fühle ich mich lebendig und wohl. Da habe ich eine Rolle und weiss genau, was ich tun muss.»

Tanya König ist seit einem halben Jahr Moderatorin der Sendung «Gesichter und Geschichten» – ehemals «Glanz und Gloria» – beim Schweizer Fernsehen SRF. Schon früh war klar gewesen, dass es sie ins Rampenlicht zieht.

Von Ringier zu den Chinawissenschaften

Aufgewachsen ist König in Rapperswil. Als Teenager war sie Mitglied in der «Video Gang», einer Schweizer Jugendsendung, die von Jugendlichen selbständig produziert wird. Nach der Matur arbeitete sie ein Jahr lang als Flight Attendant, besuchte danach die Ringier Journalistenschule. Im traditionsreichen Ausbildungslehrgang für Journalisten war sie 2009 die erste Videojournalistin, die man ausbildete. Sie arbeitete bei Ringier WebTV und machte ein Praktikum bei einer Regionalzeitung. Doch sie wollte sich auch noch anderweitig bilden. So begann sie 2010 mit einem Sinologiestudium – Chinawissenschaften.

Während eines einjährigen Auslandsaufenthalts in Peking lernte sie auch die Sprache. Ihre Mutter ist zwar Chinesin, aber in Portugal aufgewachsen. Königs

Muttersprache ist Portugiesisch.

«Ich kann nicht gerade tiefsinnige Gespräche auf Chinesisch führen, aber ich kann mich durchschlagen», erzählt sie. In Peking entdeckte sie auch ihr Faible für Kunst und Kultur.

«Meine Schweizer Mitbewohnerin arbeitete in einer Galerie, dadurch kam ich mit Künstlern in Kontakt.»

Zurück in der Schweiz machte sie vieles nebeneinander. Für die Fernsehsendung «Voice of Swit-

Technische Panne im UPC-Netz nervt Tösstaler Kunden

zählt sie. Für eine Finanzplattform des Bunds begann sie, Interviews zu produzieren, moderierte gleichzeitig Events, unter anderem das Cannes Lions Festival – die Weltmeisterschaft der Werbebranche (wir berichteten).

Zusätzlich startete sie den Videopodcast «Swiss Art Biz», um die Arbeit, die sie bei Money Switzerland angefangen hatte, weiterzuführen. Ihre letzte Story dort, ein Interview mit der Schweizer Kunsthändlerin Dominique Lévy, wurde von der internationalen Presse wie der «Financial Times» oder der «New York Times» zitiert, die Moderatorin erlangte in der Kunstszene Bekanntheit.

König sitzt in ihrem Büro. Ein grosser, heller Raum mit einem Schreibtisch, zwei Sesseln, schlichter Deko. Vor dem Computer steht ein Mikrofon. Der Raum liegt im Erdgeschoss eines ehemaligen Fabrikgebäudes.

Hier lebt König seit März 2021 mit ihrem Mann in einer grosszügigen Wohnung.

Statt am Zürichberg lieber im durchmischten Wald

«Als uns unsere Wohnung in Zürich gekündigt wurde, haben wir uns nach Eigentum umgesehen», erzählt sie. «Das Erste, was uns ins Auge stach, war diese Traumwohnung.» Wald sei charmant und herzig und habe alles: einen Dorfkern, eine Geschichte, Einkaufsmöglichkeiten, Kultur, ein Hallenbad und viel Natur. «Ausserdem gefällt mir die durchmischte Bevölkerung. Am Zürichberg lebten wir in einer ziemlichen Bubble.»

Region Am letzten Mittwoch kam es im Tösstal zu einer Netzstörung des Telekom-Anbieters UPC. Betroffen waren unter anderem die Gemeinden Bauma und Turbenthal. Dies berichtet ein Leser aus Bauma, der im Alters- und Pflegeheim Blumenau lebt.

Der Zwischenfall dauerte vom Mittag bis um 22.30 Uhr. Während dieser Zeit waren Telefon-, Internet- und TV-Dienste nicht nutzbar. Ein Mitarbeiter des Altersheims bestätigt auf Anfrage, dass sämtliche TV-Anschlüsse nicht funktionierten.

Glasfaserkabel durchtrennt

Bei Sunrise UPC hat man Kenntnis von der technischen Störung. Der Grund dafür liegt bei der Stadt Winterthur. «Um zirka 14.30 Uhr wurde bei Strassenbauarbeiten ein Glasfaserkabel durch Bauarbeiter durchtrennt», sagt Mediensprecher Rolf Ziebold. «Daher waren in einem beschränkten Gebiet östlich von Winterthur Kabelnetz-Kundinnen und -Kunden mit einem UPC-Anschluss teilweise vom Unterbruch betroffen.» Man habe umgehend Servicetechniker aufgeboten, die den Schaden bis 22 Uhr repariert hätten. Seither funktionieren alle Verbindungen wieder einwandfrei.

Gemäss Angaben von Ziebold beschränkte sich der Vorfall nicht auf das Tösstal. In den Gemeinden Elgg, Elsau und Aadorf sowie der Stadt Winterthur kam es ebenfalls zu Ausfällen.

Hotline wusste von nichts zerland» war sie zuerst als Multimediaredaktorin, später als Online-Moderatorin tätig. «Das war mein Startschuss in die Welt der Moderation», sagt sie heute. Gleichzeitig schloss sie ihr Studium ab und schrieb eine Kolumne für den «Blick am Abend». Ausserdem begann sie, Events zu moderieren.

Als 2017 die CNN den Sender Money Switzerland gründete, sah sie ihre Chance gekommen. Obwohl sie sich nur am Rand für

Wirtschaft interessiert, hat sie, die ihre ersten zwei Lebensjahre in Australien verbrachte, das Internationale angezogen. Sie bekam den Job, arbeitete als Videojournalistin und Moderatorin –drei Jahre lang, bis der Sender in Konkurs ging.

Und bald kennt man sie auch in der Kunstszene Doch König hatte keine Zeit, Trübsal zu blasen. «Es ging Schlag auf Schlag weiter», er-

Beschwerde gegen Gemeinde Wildberg ist unbegründet

Fragt man sie nach ihrer Zukunft, zuckt sie mit den Schultern. Sie lasse es auf sich zukommen. «Als man mich vor 15 Jahren gefragt hat, wo ich in 15 Jahren stehe, sagte ich, dann bin ich vielleicht Chinakorrespondentin», erzählt sie. «Aber jetzt bin ich froh, dass ich nicht dort bin.» Zwar interessiert sie die chinesische Politik. «Aber das Leben ist schon ganz anders dort und durch die Pandemie noch schwieriger geworden. Ich bleibe lieber in Wald.»

Besonders ärgerlich: Bei der UPC-Hotline, an die sich der Heimbewohner wandte, konnte man ihm nicht weiterhelfen. «Dort wusste man nichts von dem Ausfall, und eine weitere Mitarbeiterin wusste nicht einmal, wo das Tösstal ist», schildert er.

«Wir bedauern, dass der Kundendienst den Kunden nicht korrekt informierte», sagt Rolf Ziebold dazu. Und ergänzt: Vorfälle wie dieser würden unverzüglich auf der Sunrise-Website, im Online-Kundenkonto «MySunrise» sowie über eine Bandansage bei der Hotline kommuniziert.

Noah Salvetti

Wildberg Der Bezirksrat Pfäffikon hat ein Verfahren gegen die Gemeinde Wildberg eröffnet – unter anderem wegen einer Kündigungswelle. Nun kommt er zum Schluss: Die Vorwürfe sind unbegründet, es gibt keine Konsequenzen.

Wegen verschiedener Vorwürfe hatte der Bezirksrat Pfäffikon im Juni 2022 ein Verfahren gegen die Gemeinde Wildberg eröffnet.

Hintergrund war der Rücktritt der Gemeinderätin Sabine Oberländer (parteilos). Diesen begründete Oberländer damals mit einer Kündigungswelle bei der Verwaltung. Dadurch hätten sich bestehende Schwierigkeiten verstärkt.

«Wegen des Gesuchs um vorzeitigen Rücktritt hat der Bezirksrat Ende Juni das Gespräch mit dem Gemeinderat gesucht», sagt Bezirksratspräsident Erkan Metschli-Roth (GLP). Im Dialog zwischen Bezirks- und Gemeinderat hätten einzelne Mitglieder der Exekutive verschiedene Vorwürfe geäussert. Sie veranlass- ten den Bezirksrat dazu, eine Aufsichtsbeschwerde einzulegen und die Vorwürfe zu untersuchen.

Conrads Spruch verunsichert Konkret ging es um drei Probleme. So sei die Kündigungswelle in der Verwaltung mit schlechter Personalführung zu erklären. Ausserdem habe Gemeindepräsident Dölf Conrad (SVP) seine Kompetenzen überschritten, indem er sich in die Angelegenheiten anderer Ressorts eingemischt habe.

Weiter äusserten sich einige Gemeinderatsmitglieder kritisch zur Erneuerungswahl für den Gemeinderat im vergangenen März. Es habe Unregelmässigkeiten bei der Einhaltung des

Stimmgeheimnisses gegeben. «Es stand die Befürchtung im Raum, dass der wahlleitende Gemeindepräsident gewusst habe, wer wie abgestimmt hat», erklärt Metschli-Roth. Auslöser war offenbar ein Spruch von Conrad im Wahlbüro. Was der Gemeindepräsident genau gesagt hat, ist nicht bekannt. Erklärung für Kündigungen

Nun stellt der Bezirksrat fest: Die Gemeinde hat weder klares Recht verletzt noch Verfahrensgrundsätze missachtet oder wichtige öffentliche Interessen gefährdet. Entsprechend sieht er keinen Handlungsbedarf. «Wir haben den Entscheid des Bezirksrats zur Kenntnis genommen und akzeptiert», lässt Nicole Ward, Ge- meindeschreiberin in Wildberg, verlauten.

Für die Kündigungswelle hat Metschli-Roth eine einfache Erklärung: «In kleineren Teams ist es üblich, dass man ein enges Verhältnis zueinander hat und es bei Abgängen zu solchen Wellen kommen kann, weil sich einzelne Mitarbeitende nicht mehr wohlfühlen.»

Mahnung zur Zurückhaltung

Und auch die beanstandeten Alleingänge des Wildberger Gemeindepräsidenten seien nicht aussergewöhnlich. «Gerade in kleineren Gemeinden liegt es in der Natur der Sache, dass der Gemeindepräsident in gewissen Angelegenheiten mehr Infos hat und in die Zuständigkeiten an- derer Ressorts eingreift.» Um böses Blut zu vermeiden, seien Absprachen daher umso wichtiger, hält der Bezirksratspräsident fest. Daher empfiehlt der Bezirksrat der Gemeinde, künftig ein besonderes Augenmerk auf diese Aufgabenteilungen zu legen. Zu den Vorwürfen zur Gemeinderatswahl sagt MetschliRoth: «Das Stimmgeheimnis wurde eingehalten, das VierAugen-Prinzip stets beachtet.» Dennoch mahnt er zur Zurückhaltung: «In Situationen, wo das Eis dünn ist, sollte sich die Wahlleitung mit Sprüchen etwas zurückhalten, damit keine Missverständnisse entstehen.»

Noah Salvetti

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