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THEPOSTONLINE Interview mit Tasoula Hadjitofi: die glückliche ‘monada’ aus Zypern
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Interview mit Tasoula Hadjitofi: die glückliche ‘monada’ aus Zypern
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THEPOSTONLINE MEINUNG Kampf um die Inseln HELMUT & MARIJKE HETZEL
“Wenn zwei Tiger im Tal kämpfen, dann ist es gut, wenn man ihnen von einem hohen Berg aus zusehen kann.” Dieses chinesische Sprichwort reflektiert derzeit in gewisser Weise die Situation in der sich Taiwan befindet, während die Volksrepublik China und Japan sich einen heftigen diplomatischen Streit um die unbewohnten Diaoyu-Inseln, wie die Chinesen sie nennen, liefern. Die Japaner haben diese umstrittenen Inseln auf den Namen Senkaku Inseln getauft. Weiter lesen Kein Kommentar
ThePostOnline | 28-03-2013
“Mr. Euro” Jeroen Dijsselbloem schwingt die Drohkeule HELMUT HETZEL
Zypern bekommt kostbare Kunstschätze zurück Like
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HELMUT HETZEL: 03-04-2013 12:08 PM UUR TAGS: interview, Tasoula Hadjitofi
Der frühere zyprische Erzbischof Christomos I. nannte sie ,,meine Monada.‘‘ Nun ist sie eine ,,glückliche Monada‘‘ – eine spirituelle Einheit. Ihr Name: Tasoula Hadjitofi. Sie ist, frei nach der Monadologie von Gottfried Wilhelm Leibnitz so eine Art ,,immer währender lebendiger Spiegel des Universums.‘‘ Sie hält so manchem den Spiegel vor. Gestern wie heute. Mit großem Mut und großer Entschlossenheit. Sie drang als eine Art trojanisches Pferd auf eigene Faust in die oft dubiose Welt des illegalen Kunsthandels ein, mit dem Ziel, 197 4 aus ihrer Heimat Zypern geraubte Kunstschätze von den kriminellen Kunsthändlern und –Hehlern zurück in ihre Heimat zu holen und deren Netzwerke aufzudecken. Nun ist die ,,Monada‘‘ Tasoula Hadjitofi am Ziel.
Zypern macht Schule. Nachdem die Anleger und reichen Sparer bei der finanziellen Rettung des Mittelmeerstaates Zypern erstmals mit zur Kasse gebeten werden, soll dieses ,,Beispiel Zypern” auch künftig in der Eurozone angewendet werden, falls weitere Banken und Euro-Staaten in die Finanzklemme geraten sollten. ,,Es gibt eine Wende in unserer Politik. Sie war unvermeidlich. Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise mussten die Staaten das volle Risiko tragen, um den Zusammenbruch des Finanzsystems zu verhindern. Nun, da wir in einem ruhigeren Fahrwasser sind, schieben wir die Kosten dorthin zurück, wo sie gemacht werden, nämlich zu den Banken, den Aktionären der Banken und zu den reichen Sparern.” Weiter lesen Kein Kommentar
ThePostOnline | 27-03-2013
Denn das Oberlandesgericht in München entschied Ende März, dass die Zyprer viele der ihr in den 7 0iger Jahren als die Türken den nordöstlichen Teil der Insel besetzten, von Dieben geraubten Kunstschätze zurückerhalten. Sie lagern seit 1997 in der Asservatenkammer in München. So gibt in diesen Tagen in denen Zypern von der Finanzkrise geschüttelt wird, auch Gutes und Positives über Zypern zu berichten, das auch die Beziehungen zwischen Zypern, Deutschland und den Niederlanden zu gute kommen wird. Denn ein Teil der 197 4 nach der Besatzung von Nordzypern durch die Türkei gestohlenen Kunstschätze lagert seit 1997 in der Asservatenkammer des Münchner Gerichts. Sie wurden möglicherweise von dem in München lebenden türkischen converted by Web2PDFConvert.com
Kunsthändler Aydin Dikmen und von dessen Handlangern Mitte der 7 0iger Jahre aus Klöstern und Kirchen Zyperns gestohlen. Dikmen wurde von Oberlandesgericht München nun im März 2013 dazu verurteilt, diese vom Gericht 1997 in München im Haus von Dikmen beschlagnahmten Kunstschätze an Zypern zurückzugeben. Unter den Kunstschätzen sind Meisterwerke, beispielsweise auch die frühbyzantinische Ikone des Apostels Thomas. Sie ist auf dem Kunstmarkt Millionen wert. Thepostonline sprach mit der ,,glücklichen Monada‘‘ aus Zypern
Frau Hadjitofi, sind Sie glücklich darüber, dass ein Großteil, nämlich 173 von insgesamt 233 in der Asservatenkammer des Münchner Gerichts lagernden zyprischen Kunstschätze nun endlich zurückgegeben werden?
“Natürlich. Aber ich sehe das Urteil mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge. Mit einem lachenden Auge, weil die Kunstschätze nun zurück in meine Heimat gehen, mit einem weinenden, weil wir seit 1997 darauf warten mussten und wir eine Menge Prozesskosten zu zahlen hatten, um die Kunstschätze zurück zu bekommen. Die Motivation des Erzbischofs und mir, um mit der deutschen Polizei zusammenzuarbeiten, war es gerade, um diese hohen Kosten und diese Unsicherheit in Bezug auf die Rückgabe der Kunstschätze zu vermeiden.
Haben Sie dieses Urteil erwartet?
“Ich habe erwartet, dass das von Herrn Dikmen angestrengte Berufungsverfahren im September 2010 vom deutschen Gericht abgelehnt werden wird. Ich hoffe, dass dieser ,,Fall Zypern‘‘ als ein Präzedenzfall für das internationale Recht dienen kann, weil er zeigt, wie man gestohlene kulturelle Erbgüter zurück bekommen kann. Denn die jetzige völkerrechtliche Lage macht es sehr schwer, gestohlene oder illegal weiterverkaufte nationale Kulturschätze über Gerichtsverfahren an den rechtmäßigen Eigentümer zurückerstattet zu bekommen.”
Wann werden die Ikonen und die anderen Kunstschätze Ihrer Meinung nach wieder in Zypern sein? “Der Gerichtsentscheid macht es möglich, dass Kunstexperten nun die etwa 200 weiteren Kunstwerke, die bei der bayrischen Polizei aufbewahrt sind, begutachten können. Dann bleiben zwei Optionen. Entweder die 17 3 Kunstwerke, die uns jetzt zugesprochen worden sind, werden sofort zurück nach Zypern gebracht, oder aber wir warten den nächsten Gerichtsentscheid über die noch verbliebenen Kunstwerke ab. Jedenfalls ist das jetzt gefällte Münchner Urteil nicht über eine Revision anfechtbar.”
Welche Rolle spielte der Holländer Michel van Rijn in der ganzen Affäre?
“Van Rijn ist ein umstrittener Kunsthändler. Er hat viele aus Zypern gestohlene Kunstwerke verkauft. Er war ein Partner von Dikmen. Wir Zyprioten mussten einen dieser Kunsthändler für uns als ,,Undercover-Agent‘‘ gewinnen, um die Diebe auffliegen zu lassen. Es war eine Win-Win-Situation für uns und für van Rijn, weil er mit der deutschen Polizei zusammenarbeitete und dadurch Straffreiheit zugesichert bekam. “Ich selbst handelte damals im Auftrag des damaligen Erzbischofs von Zypern, der sicherstellte, dass die Zusammenarbeit zwischen Deutschland, Zypern und van Rijn funktionierte.”
… und die Rolle von Aydin Dikmen?
“Ich war nie direkt hinter Dikmen oder van Rijn her. Ich wollte nur eins: Die gestohlenen Kunstschätze zurück nach Zypern bringen. Als Flüchtling aus Famagusta habe ich noch immer sehr enge Bande mit meiner Heimat.”
Können Sie Ihre Rolle noch etwas genauer beschreiben in dieser converted by Web2PDFConvert.com
internationalen Kunstraub-Affäre?
“Ich habe schon seit den 80iger Jahren gegen diesen illegalen Kunsthandel mit gestohlenen Kunstschätzen aus Zypern gekämpft. Ich habe dabei geholfen, den ,,Kanakaria Fall‘‘ in Indianapolis (USA) aufzudecken. Ich habe zahlreiche Gerichtsverfahren in Rotterdam, in Japan, in Großbritannien, in Griechenland, in Deutschland angestrengt. 1997 wurde mir klar, dass es sehr unsicher ist, ob wir all die aus Zypern gestohlenen Kunstwerke je wieder auf legale Weise zurückbekommen können. “Ich schlug vor, in Zypern eine TV-Spendenaktion zu starten, um Geld einzusammeln für eine Rückkaufaktion der gestohlenen Kunstwerke. Daraufhin hat van Rijn mich kontaktiert und mir angeboten, mir ,,gegen Bezahlung‘‘ behilflich zu sein bei dieser Rückkaufaktion. Damals haben er Erzbischof und ich beschlossen, mit van Rijn zusammenzuarbeiten, um die illegalen Kunsthändler zu entlarven. Mit Hilfe guter Anwälte in aller Welt gelang uns das. Es war nicht ohne Risiko, weil die Grenzen zwischen legal und illegal manchmal fließend sind in der Branche und man die Hehler nur schwer aufspüren kann.”
Zypern ächzt unter der Finanzkrise. Die Eurozone-Länder müssen Ihrem Land mit Milliarden unter die Arme greifen, um es vor dem Bankrott zu retten. Es gibt einen ,,Deal‘‘ zwischen der EU, dem Internationalen Währungsfonds, der Europäischen Zentralbank und Zypern. Was halten Sie davon?
“Die Lage ist traurig, und ich hege ein tiefes Mitgefühl für meine Landsleute. Ich bin kein Finanzexperte. Die eine Sache ist, eine weise Entscheidung zu treffen, die andere ist die, wie man diese Entscheidung den Bürgern von Zypern vermittelt. Ich hoffe, wir alle aus den gemachten Fehlern lernen.”
Vielen Dank für das Gespräch. Like
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