Temp Magazin #1 – Kontakt

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Silke W e r z in g e r, S o nja D a n o w s k i, Ste ffe n B u d ke, Ta tja n a A d o m a t, Til m a n Zit z m a n n, Ve r e n a Reib e r, W E A R E YA W N, W ilf o r d B a rr in g t o n

N ik i H eid tk a m p & N ik ola Z o t z, Oliv e r W ie g n e r, R h e a H ä n i, Ric o G r e b, S e b a s t ia n M ülle r, H a rr ie t Es t h e r M u n te a n & S e r h a t Isik,

M a r io H u g o, M a r io W a g n e r, M a r t in M ülle r, M e r c e d e s B u n z, M ic h a el L ä m mle r, Pa tr ic ia Ta r c z y n s k i, M o r it z W ie n e r t, N e m o N o n n e n m a c h e r,

Jo h a n n a D r e y e r, K r z y s z t o f D o m a r a d zk i, Le a R o t h d a c h, Lu c ie M a r s m a n n, M a g d ale n a Le u p old & S e b a s t ia n M u t h, M a r ia St u r m, M a r in a W eigl,

D a v e B e n s k i, D a v id Ja n k o w ia k, D a v id Zi m m e r m a n n, E lis a A n n a S a h n e r, Ev ely n Pla s c h g, Fe hlin g & Peiz, Fr a n k H o f m a n n, G r ze g o r z D o m a r a d zk i,

B eitr ä g e: Ale x a n d r a Tu r b a n, A n tje S c hle y, A s u k a G r ü n, C a r m e n C a t u t i & Fr e d e r ike W e t zels, D a e h y u n Ki m, D a n iela Dju k ic , D a r io M e n d e z,

T E M P M AGA Z I N

KON TAK T

Thema

K o n t a k t u n te r te m p - m a g a z in.d e u n d ko n t a k t @ te m p - m a g a z in.d e

Ausgabe

#1

Er s te A u s g a b e d e s Te m p M a g a z in s. M e h r In f o r m a t io n e n u n d


E S

B E

H

G

A

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D ie s e s M a g a z in is t g e d r u c k t a u f M u n ke n Ly n x 1 2 0 g / m ² v o n A r c t ic Pa p e r w w w.a r c t ic p a p e r.c o m


S Ta r T D ie h ie r a u s g e s tellte n a r b eite n w u r d e n z w is c h e n d e m 1 5. S e p. 2 0 10 u n d d e m 1 5. D e z. 2 0 10 z u s a m m e n g e tr a g e n.

O nlin e - W e t t b e w e r b & Pr in t- M a g a z in

Temp Magazin # 1 Kontakt

w w w . t e m p - m a ga z i n . d e k o n t a k t @ t e m p - m a ga z i n . d e

Te m p M a g a z in 1

S Ta r T 1 5. S e p. 2 0 10


In d e x

Te m p M a ga z i n

n º8

Herr Müller

fa v o u r ite

S.6

n º1 8

S.23

n º14

Dave Benski

fa v o u r ite

S.10

S.3 6

S.24

VOCO

S.4 8

n º24

Maria Sturm

S.26

Asuka Grün

n º5

Antje Schley

David Zimmermann

Daehyun Kim

S.27

Silke Werzinger

S.4 0

Moritz Wiennert

n º2 3

S.6 4

Michael Lämmler

S.1 5

fa v o u r ite

fa v o u r ite

S.51

David Jankowiak

S.28

fa v o u r ite

Krzysztof Domaradzki

nº9

S.62

S.14

n º6

S.38

S.5 0

fa v o u r ite

fa v o u r ite

Tatjana Adomat

n º27

re d a k t io n

Steffen Budke

n º21

re d a k t io n

Sebastian Müller

Marina Weigl

Fehling & Peiz

S.8

n º1 9

Wilford Barrington

Glenn Garriock

Daniela Djukic

fa v o u r ite

S.42

n º4

S.52

Rico Greb

S.53

n º3 0

S.65

Johanna Dreyer

S.6 6


I n D E X � In h alte d e s Te m p M a g a z in # 1 � „ K o n t a k t “

n º1 1

re d a k t io n

Verena Reiber

fa v o u r ite

Mein Vater. Mein Onkel.

S.16

n º2

S.3 0

Nemo Nonnenmacher

Evelyn Plaschg

S.43

n º29

Sonja Danowski

n º1 5

n º1

Mario Hugo

S.5 4

n º31

S.6 8

Alexandra Turban

S.3 4

S.4 4

Tilman Zitzmann

S.4 6

S.22

Elisa Anna Sahner

WEAREYAWN

Oliver Wiegner

S.47

n º3

S.5 6

n º1 3

S.6 8

Patricia Tarcynski

n º16

n º2 0

S.55

S.21

C a r m e n C a t u t i & F r e d e r i k e We t z e l s S.35

n º7

Niki Heidtkamp & Nikola Zotz

n º1 2

n º17

Lucie Marsmann

S.32

re d a k t io n

n º2 5

Rhea Häni

S.20

n º2 8

n º26

Serhat Isik & Harriet Esther Muntean

Dario Mendez

Frank Hoffmann

S.18

n º2 2

Mario Wagner

S.6 0

n º10

S.69

Grzegorz Domaradzki

S.7 0


Ic h p o ste als o bin ic h

Te m p R e d a k t i o n

Te m p M a g a z in 4


Te m p M a g a zin – D er k ur ze „Ko n t a k t“ zur W elt

Te m p R e d a k t i o n

w w w . t e m p - m a ga z i n . d e

T e M p M aga z i n – De r K u r z e „ Ko n Ta K T “ z u r W e lT W a s is t d a s Te m p u n d w elc h e Er fa h r u n g e n h a b e ic h ( Pe te r rie d el) d a m it g e m a c h t ? W a r e s ü b e r h a u p t e r f olg r eic h ? Ein k u r ze r B e r ic h t.

Die erste ausgabe des Temp Magazins befasst sich mit dem Thema „Kontakt“. ein vielseitiges Thema, dass sich nicht nur auf die Berührung zweier objekte beschränkt, sondern sich auch wesentlich genauer mit dem „Kontakt“ auseinadersetzt, nicht immer offensichtlich ist und mit seiner inhaltsauswahl nicht nur an der oberfläche kratzt. Das Temp ist neu, kurzweilig, interessant und inspirierend und zeigt dem Betrachter was er nicht gleich erwartet. Mit der ersten auflage von 500 Heften gilt es das zu beweisen und das Herzblut, welches in dem Magazin steckt dem Käufer näherzubringen. um das sicherzustellen ist das Temp nicht wie jedes andere Magazin und bricht mit vielen schon traditionell gesetzen der normalen Magazingestaltung.

Diese umfasst neben redaktionellen Beiträgen die vierzig am häufigsten gewählten arbeiten. auch das Temp Magazin brauchte etwas Starthilfe bei seiner entwicklung. Durch unzählige einladungen, die zum Mitmachen animierten, haben sich am ende knapp 400 personen gefunden, die 155 arbeiten hochgeladen haben. Dank deren Mithilfe liegt gerade das fertige Magazin in deiner Hand. Mehr als die Hälfte der zu leistenden arbeit machte nicht die gestaltung der Website oder des Magazins, sondern die administration der Seite und Kommunikation mit den einzelnen Mitgliedern aus. Mein persönliches Fazit ist, dass es in der Designwelt da draußen nur gute Menschen gibt und die bösen wohl erst gar nicht mit mir gesprochen haben. Mit dem namen des Magazins im rücken bekam ich autorität, die ich zu Beginn so nicht erwartet hatte. Selbst Designer, die schon jahrelang im Berufsleben stecken, haben angefragt, ob sie an meiner Diplomarbeit teilnehmen könnten.

raus mit den Fakten – worin unterscheidet sich das Temp von anderen Magazinen? zuallererst ist es die Diplomarbeit von peter riedel, meine Diplomarbeit. Sie verfolgte mich seit Beginn meines Designlebens und findet nun, mit dem Druck dieser ersten ausgabe, ihren abschluss. grundlegend besteht das Temp Magazin aus zwei Teilen – der internetseite, aus der die Voting-Sieger ausgewählt werden, und dem gedruckten Temp Magazin. Kreative jeglicher art können ihre Werke zum Thema auf der Seite zur Schau stellen und Beiträge, die ihnen zusagen, in die printversion des Temps voten.

Die Kunst des projektes lag hauptsächlich darin, die Kreativen zu motivieren an einer Seite mitzumachen, die an sich „nur“ Teil einer Diplomarbeit ist und ihnen, außer Selbstdarstellung und meiner unendlichen Dankbarkeit, keinen persönlichen nutzen brachte. Mit Hilfe zweier Mitstreiter ( Mark zuckerberg und ein gewisser blauer Vogel, dessen namen hier nicht

BEn u T zEr z a h lEn

genannt werden soll ) hat das Temp Magazin bisher knapp 2200 Freunde gefunden, die es bei seiner entwicklung unterstützten, indem sie das Thema „Kontakt“ versinnbildlichten. letztendlich ist aus dem Temp Magazin genau das geworden was es sein sollte. ein ausschnitt des kreativen outputs vieler Menschen, einmal festgehalten zwischen diesen 72 Seiten. Die anfänglichen zweifel über die Bereitschaft der leute bei meinem projekt mitzumachen sind nun also zerstreut und kombiniert mit einem guten abverkauf könnte man sich natürlich überlegen, ob die erste ausgabe des Temp Magazins weitere geschwister bekommen sollte. persönlich habe ich nach ca. 2500 geschriebenen emails, ettlichen Telefongesprächen und unzähligen Facebook-like-Knopf-Drückern die erfahrung gemacht, dass es sich lohnt, die Mühe und arbeit in ein persönliches projekt zu stecken um danach auf dieses Magazin blicken zu können und damit den glauben an die „Community“ zurückgewonnen zu haben. Das Wichtigste dabei war nicht, die entsprechende note für die abschlussarbeit zu bekommen, sondern ein Magazin auf den Markt zu bringen, mit dem die, die etwas dafür geleistet haben, zufrieden sind. alle anderen sollen sich zum Mitmachen angesprochen fühlen und somit dem Temp eine sichere zukunft garantieren.

SEI T En a u f r u fE & V O T ES

W ä h r e n d d e r O nlin e -P h a s e d e s M a g a z in s h a b e n v o m 1 5. S e p. 2 0 10 b is z u m 1 5. D e z. 2 0 10 k n a p p 14 5 0 0 B e s u c h e r d ie S eite a u fg e r u fe n u n d blie b e n i m D r u c h s c h n it t 3,5 M in u te n a u f d e r S eite. D a b ei k a m e n d ie m eis te n a u fr u fe n a t ü rlic h a u s D e u t s c hla n d, a b e r a u c h a n d e r e Eu r o p ä is c h e n a t io n e n w ie fr a n k r eic h u n d G r o ß b r it a n ie n w a r e n z u ein e m fü n f tel f ü r d ie g u te n n u t ze rz a hle n v e r a n t w o r tlic h.

Te m p M a g a z in 5

Te n d e n z iell w u r d e n 2 9 0 0 0 0 S eite n v o m Te m p -S e r v e r a b g e r u fe n. z u g e g e b e n e r m a ß e n g e h e n d ie h ä lf te d e r a u fr u fe w a h r s c h einlic h a u f m ein e K a p p e. Je d e r B e s u c h e r h a t sic h in e t w a 1 8 v e r s c h ie d e n e a r b eite n a n g e s e h e n. Es w u r d e n i m l a u fe d e s a b s t i m m u n g s p r o ze s s e s 816 St i m m e n v o n 326 Pe r s o n e n v e r g e b e n, als o e t w a 2,5 i m D u r c h s c h n it t.

D ie s e B o x b ie te t In f o s ü b e r d e n S eite n in h alt + g g f. s ein e Pla t z ie r u n g


re e dite d re e d its

He r r M端 l l e r

Te m p M a g a z in 6


w w w . i l i k e y o u r ba d b r e a t h d a d d y . b l o g s p o t . c o m

n ยบ8


fr eit a g bis M it t w o c h

Daniel a D jukic

„Freitag bis Mittwoch“ zeigt Orte, die dem G renz- und Sper rgebiet der ehemaligen DDR angehörten . Nicht- Orte. Die Schönheit vergangener zeiten wird nur durch das Wohlwollen der gegenwärtigen sichtbar. ein ort, der zwar war, aber nicht sein durfte, wird nicht als tatsächlicher ort betrachtet. Dennoch ist er kein nicht-ort, erst die geschichte macht ihn dazu. „Freitag bis Mittwoch“ zeigt landschaften, die dem grenz- und Sperrgebiet der ehemaligen DDr angehörten. Die fotografierten orte wurden nicht willkürlich ausgewählt, sie stehen in enger Beziehung zur Familiengeschichte der Fotografin. erst durch die politische Wende gewannen sie an Bedeutung, wurden existent. aufgrund bewusster Verwendung fehlerhafter Materialien entstanden Bilder, die in ihrer Flüchtigkeit auf ein Spannungsfeld zwischen dem Sichtbaren und dem nicht Vorhandenen verweisen. Durch die Kollaboration mit dem Texter lennart Thiem konnte ein Heft entstehen, dessen Wechselspiel aus lyrik und Fotografie eine poetische ausdrucksform findet.

F r e i Tag Bi S M i T T Wo C H 7. Oktober 1949 bis 3. Oktober 19 9 0

Te m p M a g a z in 8


www.d aniel adjukic .com

Te m p M a g a z in 9

fa v o u r ite


St u hlh o cker b a n k

Yv o n n e F e h l i n g & J e n n i e P e i z

e n D l iC H M a l z u S a M M e n SiTzen fa n t a s t is c h e s Sit z m ö b elko n ze p t v o n Y v o n n e fe hlin g & Je n n ie Peiz, d ie m it ih r e n fr is c h e n Id e e n M e n s c h e n a n ö ffe n tlic h e n Plä t ze n n ä h e r z u s a m m e n b r in g e n.

z I TaT V O lK Er a lB u S „ ... u n d s o kö n n te m a n, w e n n a u c h n ic h t v o n fr eie r K u n s t o d e r f u n k t io n alis t is c h e m D e sig n, s o d o c h v o n ein e r ü b e r ze u g e n d e n M e s allia n ce d e r K u n s t m it d e m D e sig n s p r e c h e n, z w eie r u n gleic h e r Pa r t n e r als o, d ie e s n ic h t i m m e r leic h t m itein a n d e r h a b e n.“

„Stuhlhockerbank“ ist eine Sitzmöbelreihe für öffentliche räume, die sich dem Benutzer und Betrachter auf ungewöhnliche Weise erschließt. grenzen einzelner Möbeltypen (Stuhl, Hocker, Bank) werden aufgelöst, indem sie miteinander verschmelzen, es entstehen unverrückbare Konstellationen. Menschliche gewohnheiten und das lebensumfeld spielen in dieser arbeit eine

ebenso große rolle wie das Herausarbeiten der versteckten potentiale von gewöhnlichen alltagsgegenständen. Über die reine zweckmässigkeit eines Möbels hinaus erhalten die objekte eine narrative Komponente. Sie wirken vertraut und überraschend zugleich, bereichert um eine sinnliche und poetische Dimension. am 28. Sept. 2007 wurde das, nach plänen von richard Meier

Te m p M a g a z in 10

vom land rheinland-pfalz errichtete, arp Museum Bahnhof rolandseck eröffnet. in verschiedenen Bereichen des neubaus haben Yvonne Fehling und Jennie peiz unterschiedliche Modelle ihrer „Stuhlhockerbank“ als Sitzgelegenheiten dauerhaft installiert. Die zusammenstellung der Möbel wurde eigens für das arp Museum konzipiert.


w w w . k ra u d . d e

Fa v o u r ite


„

fa ce b o o k

Mark Zuckerberg

W e r gl au B T,

Fac e KoN ta F reu D e r W e i S S n i C H T Wa S

Te m p M a g a z in 12


M a r K z u C K Er BErG fa ce b o o k G r ü n d e r

w w w .fa c e b o o k . c o m

fa ce b o o k h ilf t, m it le u te n in K o n t a k t z u bleib e n,

die wir auch im echten leben kennen. Mehr nicht.

Da S S J e D e r

e B ooKaKt eiN N D i St, “ F r e u n D S C Ha F T B e De u T e T.

Te m p M a g a z in 13

zit a t


Esk a p a d o

S t e f fe n B u d k e

e S K a pa D o

Sic h a u s a n g s t s ein e n G e f 端 hle n z u v e r w eig e r n b e d e u te t d e n s e elis c h e n To d.

Te m p M a g a z in 14

fa v o u r ite


S ozio p h o bia

D a v i d Ja n k o w i a k

www.d avi d -jankowi ak .de

S o z i o p H o Bi a Te m p M a g a z in 15

fa v o u r ite


5. Sin n

Ve r e n a R e i b e r

Te m p M a g a z in 16


w w w .v e r e n a r e i b e r. d e

n ยบ1 1


M ein Va ter. M ein O n kel.

C h r i s t o p h He l l e r

au F De r S u C H e n aC H D e r e ig en e n V e rga n g e n H e i T In s ein e r a b s c hlu s s a r b eit a n d e r D e u t s c h e n fil m - u n d fe r n s e h a k a d e m ie B e rlin b e fa s s t sic h C h r is t o p h h elle r m it d e r Ve r g a n g e n h eit ein e s a u s lie b e e n t f ü h r te n u n d m it tle r w eile e r w a c h s e n e n ju n g e n M a n n e s.

nachdem Sinans Familie ihn durch ein Foto im internet gefunden hat, macht er sich auf sie zu besuchen. Der charmante junge Deutsche ist in Südhessen bei seiner adoptivmutter aufgewachsen. inzwischen lebt und arbeitet er in Berlin. Bevor Sinan nach Dubai fl iegt, besucht er Bruni, um sich die abenteuerliche Familiengeschichte erzählen zu lassen. Seine leiblichen eltern stammen aus Mosul, im norden des irak. als seine Mutter mit Sinan das vierte Kind bekommt, gibt sie den Kleinen ihrem Bruder Faruk zur pflege, nichts ungewöhnliches in irakischen Familien – das Kind wächst innerhalb einer großen Familie auf. Faruk ist mit Brunhilde, genannt Bruni, einer deutschen jungen Frau verheiratet. Die beiden können keine Kinder bekommen und freuen sich sehr über das Kind. Doch nach drei Jahren geht die

„Du bekommst eine Mail von jemandem , der behauptet , dein Bruder zu sein und die Leute auf den Fotos deine Eltern .“ Beziehung in die Brüche. Brunhilde sehnt sich zurück nach Deutschland. Sie weiß, dass sie problemlos gehen könnte, aber sie will nicht ohne ihren Sinan gehen. Mit einem Trick – ihre Schwester schickt ein Telegramm, dass die Mutter schwer erkrankt sei – kann sie gemeinsam mit dem dreijährigen Sinan den irak verlassen. Während des irakkrieges verlässt die leibliche Familie Sinans das land und findet in Dubai ein neues zuhause. Dubai – ein ort der permanent im Wandel ist und den Sinan nun besucht. Sein Bruder Khaldon holt ihn vom Flughafen ab. Dann zu Hause angekommen gibt es eine

Te m p M a g a z in 18

herzliche Begrüßung zwischen Sinan und seinen eltern. Für seine eltern hat er immer zur Familie gehört, sie haben die ganze zeit auf die rückkehr des verlorenen Sohnes gewartet. Weinend schließen sie ihn in ihre arme. Sinan tastet sich langsamer vor, will seine Familie erst einmal kennenlernen. Die eltern reden viel über das was war, über die abenteuerliche Flucht von Bruni und wie die Familie damit umging und auch über das, was kommt, träumen von einem gemeinsamen leben im irak, machen schon mal Vorschläge für die zukünftige ehefrau.


w w w . m y - fa t h e r - m y - u n c l e . b l o g s p o t . c o m

eigentlich wäre es auch ganz schön, wenn Sinan zum islam konvertieren würde. alle Familienmitglieder kommen zu Wort, sprechen über ihr Verhältnis zu Sinan. Sein Vater hat eine sehr reflektierte Sicht auf die Dinge und nimmt Sinan ganz kompromisslos als seinen Sohn an. er weiß, dass Sinan innerlich zwischen seiner deutschen und seiner irakischen Familie hin- und hergerissen ist, dass er seine Familie erst kennenlernen muss, dass Sinan natürlich mit westlichen Werten aufgewachsen ist und ganz andere ansichten hat. Trotzdem sagt er, er fühle sich Sinan sehr nah, sogar näher als seinen anderen Kindern. er fühlt, dass er Sinan alles über sich erzählen muss. gerade Sinan muss alles über seinen Vater erfahren, damit er seine Wurzeln kennen lernt. Sinans Mutter erzählt sehr emotional von der zeit als Sinan nach Deutschland ging und dass sie mit den anderen Kindern eine zeit schon alleine in Dubai lebte und sehr darunter litt, dass ihr Mann und ihr viertes Kind nicht da waren. Für sie hat sich ein langer Traum erfüllt und sie wünscht sich nichts mehr, als dass Sinan in Dubai bleibt und sie vielleicht alle gemeinsam zurück in den irak gehen. Khaldon, Sinans Bruder hat Verständnis dafür, dass Sinan im Westen aufgewachsen ist und andere Wertanschauungen hat. er ist überrascht, wieviel sie dennoch teilen und in den unterschieden können sie voneinander lernen. allerdings müsse Sinan noch auf den rechten Weg gebracht werden, berufl ich und auch persönlich. Schön fände er, wenn Sinan den islam näher kennenlernen würde und sich auch dafür entschiede. omar sieht das alles entspannter. Ähnlich wie der Vater nimmt er Sinan wie er ist. er ist nicht glücklich über Sinans Beruf. Schauspieler sind in den emiraten nicht sehr angesehen, es wäre schöner, wenn er vielleicht bei ihnen bleiben und arbeiten würde.

C h r IS T O P h h EllEr K u r z BIO G r a fIE C h r is t o p h h elle r w ir d 1 9 81 g e b o r e n u n d w ä c h s t in D a r m s t a d t a u f. W ä h r e n d d e r S c h ulzeit v e r b r in g t e r ein Ja h r in a u s tr alie n. S c h o n als Ju g e n d lic h e r a r b eite t e r als Ju n g d a r s telle r a m S c h a u s p ielh a u s fr a n k f u r t. Vo r s ein e m St u d iu m a n d e r D e u t s c h e n fil m – u n d fe r n s e h a k a d e m ie B e rlin v e r b r in g t ein ig e zeit in fr a n k r eic h u n d a rb eite t d a n a c h als a s sis te n t f ü r Eg oli To s s ell fil m B e rlin in d e r in te r n a t io n ale n C o -Pr o d u k t io n u n d b ei Celluloid D r e a m s Pa r is i m W elt v e r tr ie b. In d ie s e r zeit ü b e r n i m m t e r b e r eit s d ie Pr o d u k t io n sleit u n g u n d -k o o r d in a t io n b ei Kin o s p ielfil m p r oje k te n, s o w ie eig e n e re g ie – u n d K a m e r a a r b eite n. S ein S o c ial S p o t „Ü b e r w a c h u n g s k a m e r a“ feie r t s ein e Pr e m ie r e i m Pa n o r a m a d e r B e rlin ale 2 0 07 u n d e r h ä lt z u d e m ein e lo b e n d e Er w ä h n u n g i m Te d d y a w a r d u n d d a s Pr ä d ik a t „ w e r t v oll“ d u r c h d ie fil m b e w e r t u n g s s telle W ie s b a d e n (FB W ). Vo n 2 0 07 ― 2 0 0 8 is t e r St ip e n d ia t d e r Ve r w e rt u n g s g e s ells c h a f t d e r fil m – u n d fe r n s e h p r o d u ze n te n ( V ff). „ M ein Va te r. M ein O n kel.“ is t s ein a b s c hlu s sf il m a n d e r D e u t s c h e n fil m – u n d fe r n s e h a k a d e m ie B e rlin.

auch für Sinan hat sich viel verändert. er hat seine Familie kennengelernt und dabei viel über familiäre Werte insgesamt erfahren. auch das land hat er entdeckt, irakische Spezialitäten gegessen, gelernt, dass amerikaner nicht etwa ein gebäck sind, sondern gebratene Würstchen, einkaufen eine sehr langwierige verhandlungslastige angelegenheit ist, obwohl einem schon zu Beginn erzählt wird, es sei ein „Special price“. Mit viel Humor zeigt „Mein Vater. Mein onkel.“ den zusammenprall zweier Kulturen innerhalb einer Familie.

Te m p M a g a z in 19

re d a k t io n


Sy m bio sis

F ra n k Ho f f m a n n

Te m p M a g a z in 20

w w w . ra u m - m a n n h e i m . c o m

fa v o u r ite


h e u te r o t, m o r g e n ...

R hea Häni

www.rhe.li

H e u T e ro T, M o rg e n . . . Mein Schatten und ich teilen uns einen stets gleich großen anteil an präsenz. Wir existieren gleichzeitig, jedoch nicht zusammen.

Je mehr ich mich verberge, desto mehr R aum wird ihm zuteil ; bis ich am Schluss nicht mehr bin .

Te m p M a g a z in 21

n º2 2


Któ r a G o d zin a?

P a t r i c i a Ta r c z y n s k i

KTÓra g o D z i n a? B e d e u te t „W ie s p ä t is t e s?“

„ich war in lódz /polen und entdeckte an vielen Hausfassaden alte, direkt auf den putz aufgemalte reklametexte, die – häufig übermalt – mit der zeit fast völlig verblasst sind, aber doch eben so noch sichtbar bleiben. Mit dieser arbeit wollte ich mit einem Wahrnehmungsphänomen spielen: Bildelemente oszillieren zwischen auftauchen und Verschwinden – zwischen erinnern und Vergessen. Sie bleiben unfi xierbar. Diese uneindeutigkeit der arbeiten wird zum Thema und zur wesentlichen Qualität der gestaltung.“ Te m p M a g a z in 22

n º1 2


Ch ris W h e t h ersto n e

W i l fo rd B a r r i n g t o n

w w w .w i l fo rd ba r r i n g t o n . b l o g s p o t . c o m

W Ilf O r D a B O u T h IS D r a W I n G T h e m o m e n t I s a w C h r is, I k n e w t h a t I h a d t o d r a w h i m. h e r e m in d e d m e o f a m o r e r u g g e d, p o c k m a rke d Pe te r B e rlin. C h r is pla y s t h e s a x o p h o n e v e r y w ell a n d I e njo y e d w a tc h in g h is m u s c ula r h a n d s w ield h is in s tr u m e n t. I f o u n d h i m t o b e e xce p t io n ally p o sit iv e in n a t u r e a n d w a s e n t h u sia s t ic a b o u t sit t in g f o r m e.

Te m p M a g a z in 23

n ยบ1 8


f lu c h o d er S e g e n ?

L ea Rothd ach

F lu C H o D e r Segen ?

rea l Sapiens ist allein und will nähe, zwischenmenschliche Wärme und ja genau, Kontakt. leider ist die Herbeiführung auf natürlichem Wege in der aufkeimenden generation des Homo Soziophobus Sapiens immer schwieriger und so ist der virtuelle Kontakt die nummer eins. Der ist ja auch viel praktischer, denn da kann man den Menschen aus sich machen, der man immer sein wollte.

Kontakt ist lebenslang. Wann fängt er an? Fragte ich mich, als ich begann, den artikel zu schreiben. erst dachte ich „ganz klar, sobald der Mensch sprechen kann“. aber falsch, denn auch schon vorher, wenn ein noch nicht als Mensch erkennbarer Klumpen zellen durch Mutters Körper schippert. Damit war ich dann aber auch nicht zufrieden, denn schon die zeugung vom zellenbündel basiert auf einem : dem Kontakt. Stellt sich die tricky Frage: Wer war zuerst, die Henne oder das ei. eine Sackgasse der rhetorischen Fragestellung also. aber es gibt einen Weg zurück auf die Hauptstraße: Kontakt ist so etwas wie der liebe gott für die erleuchteten, glücklichen gläubigen auf diesem planteten: Wir behaupten einfach, der Kontakt der war schon immer da, ohne den gäbe es uns nicht und der wird auch immer bleiben. Damit hätten wir die ursachenforschung und die Basisrecherche wunderbar abgeschlossen. Ähnlich kann man mit der Bestandsaufnahme verfahren, denn der Kontakt ist, so wie eben besagter Dauerheiliger für die besagten Dauergläubigen, überall. Man kann ihn haben mit Menschen, Tieren, pflanzen, elementen. Den gibt es verbal, non-verbal, feinstoffl ich und in allen aggregatszuständen. es gibt ihn im positiven Sinne, im liebevollen, sozikulturellen umfeld, es gibt ihn aber auch in negativer Besetzung, bei der Kontaktallergie. es gibt ihn im Dialog nach außen via Kontaktaufnahme mit anderen, aber auch ganz allein in der Kontaktaufnahme mit sich selbst.

T-S h ir t I llu s tr a t io n v o n S T u DIO B r u n E T T E

es gibt kaum Begriffl ichkeiten, die so vielseitig eingesetzt werden. Fakt ist aber, dass Kontakt etwas ganz begehrenswertes geworden ist. in zeiten, in denen der Mensch in einem Überfluss der medialen Möglichkeiten, sich permanent virtuell austauschen kann, werde ich das gefühl nicht los, dass die Menschheit eigentlich immer einsamer wird. Während der „reale“ zwischenmenschliche Kontakt irgendwo zwischen Skype Telefonat und Social Media getweete auf der virtuellen Strecke bleibt, bekommen die leute eine immer größere Sehnsucht nach echter nähe. Sei es Facebook oder irgendwelche Kontaktbörsen im internet, der Homo urbanum

Te m p M a g a z in 24

Wer würde schon Sorgen und zweifel auf FB posten? es gibt genügend Menschen, die die leute nicht mal erkennen würden, mit denen sie auf Facebook befreundet sind. Sprich, die ganzen virtuellen Versprechen von nähe sind Fake und erzeugen in Wahrheit mehr Sehnsucht als realen Kontakt. nicht falsch verstehen, denn ich mag mein Facebook und mein Twitter und ich liebe es, Skype Telefonate zu führen. allerdings ist mir beim Schreiben dieses Textes aufgefallen, dass ich sehr viel mehr zeit in der virtuellen Welt, als in der realen verbringe. Dass ich lieber die Jogginghose anlasse und auf Facebook chatte, als den aufwand zu betreiben, mich hübsch zu machen und mich zwischen Menschen zu stellen, um dort tatsächlich in richtigen Kontakt zu treten. Dies ist also ein aufruf, an mich und euch alle da draußen. echt ist, was man riechen und anfassen kann. also, raus mit uns und ran an die Bullette. nachberichte jedweder abenteuer lassen sich super auf den Social Media Kanälen verwerten ...


h a u stier e

Dave Benski

www.studiobrunette.com

SElBS T I n I T IEr T ES Pl a K aT P r O JEK T a u s ein a n d e r s e t z u n g m it d e m T h e m a „ h a u s t ie r e“ f o r m a t D in a 1, a u f la g e 2 5 0 St ü c k, z w eis eit ig Er s c h ein t m e r h m als i m Ja h r

Te m p M a g a z in 25

º39 nnº1


611 M in u te n

Ta t j a n a A d o m a t

www.t atjan a adom at .de

611 M i n u T e n – e i n e WoC H e S K Y p e B u c h p r oje k t in sie b e n K a p iteln u n d z w ei P o s te r n

„611 Minuten“ ist die untersuchung von einer Woche Skype – ein archiv gesendeter und empfangener Dateien, von links und von unterhaltungen mit Freunden, die europaweit verstreut sind. Jeder Kontakt hat einen einfachen Farbcode aus rot- und Blautönen, der sich aus dem Wohnort und der entfernung zu mir ergibt. Te m p M a g a z in 26

Je intensiver das rot, desto kleiner; je kälter das Blau, desto grösser ist die räumliche Distanz. 611 Minuten zieht Bilanz, wie eine Freundesliste miteinander vernetzt ist, wie viele Worte getippt und wie viel zeit aktiv kommuniziert wurde.

º3 nnº21


linie n b u c h

A suka G r端n

Da S l i n i e n B u C H D e r Ve rla u f ein e r lin ie v e r 辰 n d e r t sic h b ei m B e w e g e n. D a s klein e lin ie n b u c h. f端 r alle d ie s e h e n w olle n w a s d ie lin ie m a c h e n k a n n, w e n n sie n ic h t u n te r s tr eic h t, 端 b e r s tr eic h t o d e r d u r c h s tr eic h t.

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fa v o u r ite


Sin k in g of y o u

Daehyun K im

Si n K i ng o F Yo u D a Eh Y u n K I M ü b e r s ein e a r b eit

i draw something i‘d like to draw and i can draw well. i draw people because that‘s what i‘d like to talk about. i prefer to draw in a small scale as i wish to capture my everyday thoughts and feelings during a limited time of the day. if i think i want to touch you my drawing reflects that thought. i draw an act that i‘m upsetting you if i think i want to distress you. The reason why these ephemeral and scattered thoughts are so significant for me is that i can see myself as a tiny fraction like those thoughts, and also i‘m the collection of those fractions. i‘m the mundane being, a sort of dust everywhere. i‘m anyone or anything in anywhere. i want to sweep and gather all those tiny little fractions on paper so as not to be scattered.

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www.moonassi .com

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fa v o u r ite


Pris m is m y w a r d r o b e

S e r h a t I s i k & H a r r i e t E s t h e r Mu n t e a n

p r i S M i S M Y Wa r D ro B e JE a n Pa u l S a r T r E

„If man as the existenti alist sees him is not definable, it is because to begin with he is nothing. He will not be anything until later, and then he will be what he makes of himself.“

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www.se rhat- i sik .com & www.har r i etesthe r muntean .de

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alzh eim er

Nemo Nonnenm ache r

Wa S i S T, W e n n M a n De n Kon Ta K T V e r l i e rT ? D a s la n g s a m e Ve r g e s s e n, v is u alisie r t in P o r tr a it s v o n n e m o n o n n e n m a c h e r. S elb s t w e n n m a n s ein e m lie b s te n g e g e n 端 b e r s te h t e rke n n t m a n e s n ic h t.

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w w w . n e m o n o n n e n m a c h e r. c o m

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follo w in g M erit a

Luc ie Marsmann

www.luc iemarsmann .com

a u S z u G a u S r a u M I n S Ta ll aT IO n 2 0 10:

„in der arbeit erzähle ich eine geschichte aus dem leben einer jungen Frau, die im Kosovo geboren ist, mittlerweile aber ihren Traum von einem leben in amerika verwirklicht hat. Für dieses projekt bin ich Merita, die ich seit meiner Kindheit kenne und zu der ich nun nach sieben Jahren Funkstille wieder Kontakt habe, in diese zwei Welten gefolgt.“ Diese arbeit steht exemplarisch für viele Menschen, die aufgrund von Krieg, Flucht und Vertreibung entwurzelt wurden, dennoch aber nicht als opfer betrachtet werden wollen, sondern starke und selbstbewusste persönlichkeiten repräsentieren. Te m p M a g a z in 34

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It n e ver e n ter e d m y m in d

C a r m e n C a t u t i & F r e d e r i k e We t z e l s

w w w . c a r m e n c a t u t i . c o m & w w w .f r e d e r i k e w e t z e l s . d e

fa S h IO n

levent altin Te m p M a g a z in 35

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h alt u n g

S e ba s t i a n M체 l l e r

In ein e r W elt d e r s c h n elle n d ig it ale n f o t o g r a fie, in d e r je d e Tr iv ialit 채 t e s w e r t is t fe s t g e h alte n z u w e r d e n, w ill ic h d e m B e tr a c h te r d ie r u h e in d e r B e g e g n u n g, d u r c h ein e in te n siv e a u s ein a n d e r s e t z u n g m it d e m G e g e n 체 b e r a u f zeig e n.

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w w w . m u e l l e r3 0 0 0 . c o m

Tr o t z d e s s t ä n d ig e n W a n d els d e r M ä n n e r u n d Ih r e r a r b eit s plä t ze lo h n t sic h d ie re f le k t io n ih r e s Tu n s u n d ein In n e h alte n i m Bild.

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V O CO – G eister, B a r b a r e n u n d E xo te n

M a gd a l e n a L e u p o l d & S e ba s t i a n Mu t h

Voco

geiST er

Ba r Ba r e n

am 3. und 4. Dezember 2010 fand an der Fakultät gestaltung der FH W-S Würzburg das erste VoCo Designfest mit Vorträgen, ausstellungen und Workshops statt.

e xo T e n

Magdalena leupold und Sebastian Muth, beide Kommunikationsdesign-Studenten organisierten im rahmen ihrer abschlussarbeit und in zusammenarbeit mit der Fakultät gestaltung das Designfest. VoCo bedeutet Stimme. VoCo ist esperanto. VoCo verbindet Kulturkreise und zivilisationen. in Workshops, ausstellungen und Vorträgen sprachen internationale gestalter und Theoretiker über gestaltung als gesellschaft gestaltendes Tun. Das erste VoCo handelte von geistern, Barbaren und exoten. Das Designfest startete am Freitag den 3.12.2010 mit Workshops, geleitet von annik Troxler aus der Schweiz, Jung und Wenig aus Berlin und Karl nawrot aus den niederlanden. im anschluss ging es mit den Vorträgen der sieben referenten weiter die sich mit folgenden Fragestellungen beschäftigten: G EIS T Er

Wer geistert durch unsere gesellschaft? Wer sind die aktuellen zeitgeistmacher? Der zeitgeist beschreibt die Denk- und Fühlweise eines zeitalters. Der Begriff bezeichnet die eigenart einer epoche, den Versuch uns diese zu vergegenwärtigen. aber was macht unsere gegenwärtige gesellschaft aus? Welche Subkulturen bilden sich? Welchen einfluss haben Mode, Musik und Kunst? Wie schaut zeitgemäße gestaltung in diesen Disziplinen aus?

B a r B a r En

E XO T En

es wird gerne behauptet, dass die Kulturschaffenden das Schöpferische und gute im Menschen repräsentieren. Sie spiegelten das gegenteil von kultureller gleichgültigkeit und Barbarei wieder. Doch erst durch die zerstörung von altem und einem bewussten zerstörungswillen kann etwas radikal neues entstehen. Wie kann da eine neue radikale Formensprache gebildet werden? Wo liegen die grenzen des vermeintlich guten geschmacks? und wer sagt überhaupt, dass dieser gut ist?

Das exotische, das andere, das Fremde ist ein Faszinosum und in unserer globalisierten Welt auch gleichzeitig Teil unsere identitätsbildung. Die Kategorie des einheimischen beginnt sich aufzulösen. aufgrund des beschleunigten Transfers medialer inhalte und moderner Technologie entsteht ein globaler erfahrungsraum in dem Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt gleichzeitig zu augenzeugen politischer und medialer ereignisse werden. Das lokale setzt sich durchzogen von weltweiten einflüssen neu zusammen. aber gerade in ländern des orients oder im asiatischen raum herrschen andere ästhetische Vorstellungen. Wo sind gemeinsamkeiten und wo die unterschiede?

H i e r zu s p ra c h e n : alex Jordan der in Berlin und paris lebt und in den revolutionären gestalterkollektiven grapus und nous Travaillons ensemble arbeitete und jetzt als prof. für Visuelle Kommunikation in Berlin lehrt. in seinem Vortrag machte er klar welche rolle gestaltung im gesellschaftlichen und politischen Kontext spielt. Daniel van der Velden, vom Design und research Studio Metahaven aus amsterdam, stellte in seinem Vortrag sein neues projekt für Wikileaks vor. er entwickelt gerade das Design für Wikileaks, einer Website auf der anonym brisante Dokumente veröffentlicht werden können.

H i e r zu s p ra c h e n : Mario lombardo der in seinem Vortrag „The ghosts never Sleep“ in mehr als 600 Bildern den umfang seines gestalterischen Schaffens am puls der zeit zeigte. Danach gab Frédéric Teschner aus Frankreich einblicke in seine arbeit bei der er seine eigene ganz eigene Formensprache entwickelt, die sich bewusst der schnellen Kommunikation unserer Fast-Food gesellschaft entzieht.

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Hi e r zu s p ra c h e n : Jianping He von Hesign, der seine beiden Büros in Berlin und Hangzhou/China vorstellte und viele seiner dort entstandenden projekte mit all seinen Denk- und Hintergrundgeschichten zeigte und interessante einblicke in die gestaltung von Ci, Buch und plakat gab. abschließend konnte man mit reza abedini zusammen den osten und persiches Design und Kalligrafie wiederentdecken.


w w w .v o c o - d e s i g n fe s t . c o m

einleitend führte ein wissenschaftlicher Vortrag von Dr. phil. Christian alexander Bauer in die zusammenhänge von Kultur, zivilisation und gesellschaft, philosophie und gestaltung ein. Diese fundierte Basis öffnete und sensibilisierte das auditorium für das komplexe Thema und die individuellen Vorträge der Designer. Begleitend zu den Vorträgen waren zwei ausstellungen auf dem VoCo Designfest zu sehen. V O CO -D ESIG n fES T I Va l

a BS C h lu SS a r BEI T

D a s z w eit ä g ig e D e sig n e r tr e ffe n fa n d 2 0 10 d a s e r s te M al s t a t t u n d s t a n d u n te r d e m T h e m a „G eiste r, B a r b a r e n u n d E x o te n“. n e b e n Vo r tr ä g e n u n d W o rk s h o p s g a b e s ein e z u s ä t zlic h e a u s s tellu n g d e s alte h r w ü r d ig e n Ty p e D ir e c t o r s C lu b n e w Yo rk.

Die 56. TDC-Show aus new York zeigte die besten arbeiten aus aller Welt und bildete den begleitenden, integrativen aspekt des Designfests VoCo. Sie war austauschplattform und Diskussionsgrundlage neben den präsentationen der referenten und gab außerdem einen repräsentativen Überblick über aktuelle Strömungen und Trends im Bereich Buch-, plakat-, printmediengestaltung und Schriftenwurf. Desweiteren präsentierte die Mag-Schau mit 100 Magazinen die neuesten Trends im internationalen editorial-Design und lud den Besucher den ganzen Tag zum staunen und entdecken ein. eine aktuelle und aussergewöhnliche Bandbreite von den großen Klassikern bis hin zu monothematischen, und nischen- Magazinen wurde geboten und gab somit einen Überblick über unsere kulturelle Wahrnehmung und über zeitgemäße gestaltung in dieser allgegenwärtigen Disziplin.

M a g d ale n a le u p old u n d S e b a s t ia n M u t h, b eid e K o m m u n ik a t io n s d e sig n St u d e n te n o r g a n isie r te n i m r a h m e n ih r e r a b s c hlu s s a r b eit u n d in z u s a m m e n a r b eit m it d e r fa k ult ä t G e s t alt u n g d a s D e sig n fe s t.

S P r EC h Er

u n te r a n d e r e n fa n d e n sic h a u c h b e r ü h m te K o r y p h ä e n d e r D e sig n b r a n c h e w ie z.B. M a r io lo m b a r d o, fr é d e r ic Te s c h n e r, ale x Jo r d a n, D a n iel v a n d e r Veld e n u v m. b ei m fe s t ein.

nach erfolgreichen zwei Tagen waren alle Besucher des VoCo eingeladen das Designfest im pleicherhof mit einer rauschenden Feier ausklingen zu lassen. For_Mad legte elektro nu rave indie Dance auf. zwei Tage. eine Bühne zum austausch. es wurde gesehen & geredet, gemacht & gedacht, gefeiert & getanzt. VO C O D e s i g n fe s t - To b e c o n t i n u e d !

P h O T O - C r EDI T S W ald e m a r S ale s s k i

re d a k t io n


O nly t h e br a ve

K r z y s z t o f D o m a ra d z k i

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www.studiokxx .com

Te m p M a g a z in 41

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Buddy

S i l k e We r z i n ge r

w w w . s i l k e w e r z i n ge r. d e

B u D DY I llu s tr a t io n a u s Silke s B u c h „ P i m p m y life“

identitätsdarstellung im internet durch Selbstentblößung und Selbstmaskierung

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fa v o u r ite


Kiss

Evelyn Pl aschg

www.e velynpl aschg.com

Ki S S Tu s c h e, K a r t o n. D a n ke a n n ic k K a p r o s.

ich will küssen ich wäre gern ein Kuss ich wäre gern weit weg ich will das internet Das ist immer weit weg

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C lic h é o u Verité

N i k i He i d t k a m p & N i k o l a Z o t z

cl iché D iplo m a r b eit v o n n ik i h eid tk a m p u n d n ikola z o t z ü b e r d ie „ a n g e blic h e n“ Eig e n a r te n u n s e r e r n a c h b a r n je n s eit s d e s r h ein s u n d d a s b e r ü h m te fü n kc h e n W a h r h eit.

paris, die Stadt der liebe und der lichter, die Metropole der Mode, die Kapitale der Haute Cuisine. Versucht man den besonderen reiz dieser Stadt in Worte zu fassen, endet man zwangsläufig in stereotypen pauschalisierungen. Durch Historie, erzählungen und insbesondere den Kontakt mit Menschen fremder Kulturen hat sich eine Vielzahl von Klischees in unseren Köpfen festgesetzt. Doch inwiefern entsprechen diese überzogenen Vorstellungsbilder tatsächlich der realität? Beherrschen die Franzosen die Kunst des Küssens wirklich am besten? Hat die Begrifflichkeit „auf Französisch“ einen historischen Hintergrund? Warum nennen sich Damen des horizontalen gewerbes hierzulande eher Jacqueline und Chantal als Helga und edeltraut? Warum heißt das Kondom im deutschen Sprachgebrauch eigentlich pariser? und aus welchem grund erkranken hunderte Japaner jährlich am paris-Syndrom?

M it d e m B a g u e t te, d e m 6 5 c m la n g e n St a n g e n b r o t, h a b e n sic h d ie fr a n z o s e n b e r eit s ein e n n a m e n g e m a c h t, a b e r la u t u m fr a g e n sin d sie ih r e n e u r o p ä is c h e n M it s tr eite r n n ic h t n u r a u f d ie s e m G e b ie t ein e „l ä n g e“ v o r a u s.

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V


www.clicheouver ite.de

é ou Vérité Klischees, so sagt es der Duden, sind „eingefahrene Vorstellungen“, vorgefertigte ansichten also, deren gültigkeit und richtigkeit ohne weiteres Hinterfragen angenommen, gar vorausgesetzt werden. Diese bestimmen häufiger unser Denken, als wir es uns selbst eingestehen mögen, aber entstehen selten völlig grundlos. Die Diplomarbeit „Dichtung oder Wahrheit“ von den Studentinnen niki Heidtkamp und nikola zotz der georg-Simon-ohm Hochschule nürnberg behandelt in einer Magazinserie diese Vorstellungsbilder. Durch interessante grafiken und humorvoll informative Texte werden die gängigen Klischees und damit verbundene lebensarten eines landes aufgearbeitet. Den Startschuss für die Serie gibt die erstausgabe „paris – Cliché ou Vérité“.

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re d a k t io n


S q u a r e v s. Tria n gle

Tilm an Zitzm ann

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www.tint .de

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O n s u n d a ys I d o n‘t t alk

Oliver Wiegner

w w w . i c e c r e a m fo r f r e e . d e

Dies hier ist eine zweidimensionale installation, die dreidimensional wird, wenn man sich drauf stellt. gibt man sich dann besonders viel MĂźhe, glaubt man, man sei in der panorama Bar. und es ist mein Sonntag. an dem rede ich nicht.

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fo r m fif t y five

Glenn Garriock

i n T e rV i e W M i T g l e n n g a r r i o C K Vo n F or M F i F T Y F i V e

Wh at the FFF? G le n n is t M it b e g r ü n d e r v o n f o r m fif t y fiv e u n d a r b eite t h a u p t b e r u f lic h in s ein e r eig e n e n a g e n t u r „ atelie r a 1“ (a telie r1 a.c o m) in u e t ze (D e u t s c hla n d ). h ie r d a s in te r e s s a n te In te r v ie w m it d e m s e h r s y m p a t is c h e n Br ite n.

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w w w .fo r m f i f t y f i v e . c o m

a u s z u g a u s d e n w ö c h e n tlic h w e c h s eln d e n h e a d e r g r a fike n v o n fff

TM_

FFF ist einer der weltweit erfolgreichsten Design-Blogs. ihr habt jede Menge preise gewonnen und wahrscheinlich komme nicht nur ich jeden Tag auf eure Seite. Wodurch setzt sich FFF von den üblichen Design-Blogs ab?

TM_

Das Thema der ersten ausgabe des Temp Magazins ist „Kontakt“. Wie viele leute haben denn Kontakt mit eurer Seite? Die nutzerzahlen müssen ja grandios sein!

TM_

Durch die interviews auf eurer Seite bekommt man erstmal, mit was für nette leute hinter den bekannten namen wie alex Trochut und Hellovon stecken. Hast du da durchwegs gute erfahrungen?

GG_ W ir h a b e n ein z ie mlic h s olid e s t ä g GG_ D ie In te r v ie w s w a r e n s e h r in te r e s s a n t u n d e s h a t u n gla u blic h e n S p a ß g e m a c h t lic h e s P u blik u m v o n b e s c h eid e n e n 5 0 0 0 GG_ W o w! als e r f olg r eic h w ü r d e ic h u n s sie z u fil m e n. leid e r w a r d e r Pr o ze s s in d iv id u elle n B e s u c h e r n, d a s s c h w a n k t n ic h t g e r a d e b e zeic h n e n, d a w ir n ic h t a u c h s e h r m ü h s a m u n d h a t ein fa c h z u je d e W o c h e h in u n d h e r. u n b e d in g t e t w a s n e u e s e r ze u g e n. Er f olg v iel zeit in a n s p r u c h g e n o m m e n. W ir r eic h sin d d ie le u te, W e b s eite n o d e r w e r d e n d ie In te r v ie w s a u f je d e n fall TM_ Muss man Brite sein um bei FFF mitzumachen? fir m e n d ie w ir a u f fff v o r s telle n. n o c h m al in s le b e n r u fe n, a b e r w a h rIc h gla u b e w ir h a b e n ein fa c h ein r ela s c h einlic h in ein e r k ü r ze r e n f o r m. GG_ G a n z u n d g a r n ic h t! W ir sin d z ie mlic h t iv h o h e n St a n d a r d. Ein e u n s e r e r C o n w eit in Eu r o p a v e r b r eite t u n d w ü r d e n tr ib u t o r re g eln is t „If it d o e s n‘t m a ke g e r n n o c h m e h r le u te e rr eic h e n. y o u sic k w it h e n v y, d o n‘t p o s t it !“. TM_

G lEn n G a r r IO C K

aber alles hat ja sicher mal kleiner begonnen. Wie groß war FFF zu Beginn?

„Unsere Inbox ist jeden Tag brechend voll mit Links von Designern und Agenturen , die auf die Seite wollen .“

GG_ Ja c k D aly u n d ic h h a b e n a n fa n g 2 0 0 5 ein e W e g g e s u c h t, d ie v iele n lin k s u n d Bild e r, d ie w ir u n s s t ä n d ig s c h ic k te n, z u a r c h iv ie r e n. n a c h g u t ein e m Ja h r k a m e n w ir k a u m n o c h m it u n s e r e n t ä glic h e n lin k s h in te r h e r u n d ü b e rle g te n u n s z u s ä t zlic h e a u t o r e n in s S p iel z u b r in g e n. TM_

Wenn man auf euren Blog kommt sieht man ja nur das ergebnis einer guten arbeit, aber wie viele leute stecken eigentlich hinter den Kulissen bei FFF? Kennt ihr euch alle untereinander? Trefft ihr euch auch manchmal zu redaktionsmeetings?

TM_

ihr habt euch ja mittlerweile einen namen gemacht. Viele wollen sich auf FFF der Welt präsentieren. Schreibt ihr die agenturen und Designer an, die auf eure Seite kommen oder kommen sie auf euch zu?

TM_

Jetzt aber mal Klartext. Wer ist momentan dein Design-Favourite?

GG_ Ein e u n m ö glic h e fr a g e! D a s ä n d e r t sic h je d e W o c h e, g e n a u w ie m ein e lie blin g sfa r b e.

GG_ h e u te sin d w ir m e h r als 3 0 a u t o r e n b ei TM_ Wenn du täglich mit den besten agenturen fff, d ie alle v iel zeit d a m it v e r b r in GG_ Ein b is s c h e n v o n b eid e m. D a w ir la n g s a m dieser Welt zu tun hast, bist du dann nicht g e n d a s b e s te D e sig n i m n e t z z u fin d e n. ein e n s e h r g u te n K o n t a k t z u a g e n t u r e n gefrustet, wenn du an die eigene arbeit zurückJa c k D aly, ale x n els o n, Gil C o c ke r u n d u n d D e sig n e r n h a b e n, k r ie g e n w ir d ie ic h s elb s t e rle d ig e n d ie o r g a n is a t o kehren musst? m eis te m E m a ils d ir e k t. u n s e r e In b o x is t r is c h e n Tä t ig keite n, w ie z.B. u n s e r e je d e n Ta g b r e c h e n d v oll m it lin k s v o n w ö c h e n tlic h e I llu s tr a t io n. GG_ G a n z i m G e g e n teil! Je d e n Ta g m it s o D e sig n e r n u n d a g e n t u r e n, d ie a u f d ie Ein p a a r v o n u n s ke n n e n sic h u n te r ein t ale n t ie r te n le u te n in Ve r b in d u n g z u S eite w olle n. W ir n e h m e n u n s a u f je d e n a n d e r u n d ic h h a b e v iele d e r a u t o r e n in tr e te n g ib t m ir i m m e r w ie d e r ein e n fall d ie zeit, alle s d u r c h z u s e h e n, a b e r d e r z w is c h e n zeit ke n n e n g ele r n t. Kic k b e s s e r z u w e r d e n u n d h ä r te r z u w ir kö n n e n leid e r n ic h t a u f je d e E m a il a r b eite n ! a n t w o r te n – ic h w ü r d e n ie z u r a r b eit TM_ gibt es bei euch Festangestellte, die nur für k o m m e n! TM_ und zu guter letzt, die Frage aller Fragen: FFF arbeiten? GG_ W ir sin d alle fr eiw illig e M it a r b eite r !

TM_

Wie sehen eure zukunftspläne aus? Soll die Seite größer werden? eigener Shop, Buchprojekte, Fashion-line?

HTMl5 oder Flash? GG_ h T M l5 all t h e w a y!

GG_ W ir h a t te n a n g e fa n g e n m it S h o p -Id e e n z u s p iele n a b e r d a w ir s o ein e g r o ß e G r u p p e g e w o r d e n sin d, is t d a s alle s e t w a s ko m pliz ie r te r. a b e r d ie S eite w ir d a u f je d e n fall g r ö ß e r! W ir a r b eite n b e r eit s a n d e r n e u e n Ve r sio n.

Te m p M a g a z in 49

re d a k t io n


C la u d ia

Mar i a Sturm

Te m p M a g a z in 50

www.mariasturm .com

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a uf w a c h e n

Antje Schley

www.antjeschley.de

„aufwachen“ gehört zu einer reihe anonymer portraits. aus Distanz wird empathie. Te m p M a g a z in 51

n º5


B oxe s

Mor itz Wi ene r t

B ox e S Wir sehen immer nur was gut oder schlecht ist. eine differenzierte Betrachtung von anderen und unseren eigenen emotionen ist uns kaum mĂśglich. Die Boxen stehen fĂźr diese eindimensionale Sichtweise.

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fa v o u r ite


a pla ce w e like

Rico G reb

www.r icogreb.de

a p l aC e W e l i K e in der heutigen schnelllebigen gesellschaft, in der benah alles mรถglich ist, wird es zunehmend wichtiger seinen platz zu finden, endlich irgendwo anzukommen, um sich auf das Wesentliche zu besinnen. anstatt unaufhรถrlich irgendwelchen unrealistischen idealen hinterher zu jagen.

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rela te d

Sonja Danowski

www.sonjad anowski .com

r e l aT e D

ich berĂźhrte meine Hand. ich sah mich an. ich fĂźhlte mich mir verbunden. ich las meine gedanken. ich unternahm nichts, womit ich nicht einverstanden war. ich verbrachte die ganze zeit mit mir.

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Ye a r in t h e k in g d o m

M a r i o Hu g o

www.m ar i ohugo .com

Y e a r i n T H e K i ngDoM

Direction, design, and illustration for immensely talented J. Tillman. graphite and gouache, intended as both – intimate and haunting

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Ca c h er le s p e n sé e s

Elisa Anna Sahner

h a Ir / M a K E u P

Ciny Bohnn P h O T O G r a P h Er’S a SSIS Ta n T

Jan Welchering M O D El

poli Cherniauskaya @ Studio Klrp paris Te m p M a g a z in 56


w w w . e l i s a s a h n e r. c o m

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D ie W elt in ein er Pla stik sc h ale

Me r c e d e s B u n z

Di e W e lT i n e i n e r pl a S T i K S C H a l e ze h n T h e s e n, w a r u m d a n k d e s M o b iltele f o n s d ie G e g e n w a r t in z u k u n f t, n ie m e h r d a s s ein w ir d, w a s sie m al w a r.

dass man eine auseinandersetzung gewinnt, aber sie haben nachhaltig gezeigt, dass politik und Kommunikation heute weniger denn je voneinander zu trennen sind. und wenn sich die Kommunikationswege von one-to-Many auf Many-to-Many umgestellt haben, wie es im Fachjargon heißt, lässt sich politischer Widerstand medial vielleicht eindämmen, aber nicht mehr bändigen.

Wo ist das Telefon? Hektisches Durchsuchen der Taschen. Der endorphinstoß setzt ein und lässt aus der Hektik eine panik werden. Wo hatte man das Teil das letzte Mal? Das von der Begleitung ausgeliehene klingelt ins leere. Vergebliches Suchen an den orten, an denen man zuletzt gewesen ist. eine Stunde später ist das Telefon ganz abgeschaltet. War die Batterie leer oder hat es jemand genommen? ups, hat man die peinliche SMS von x eigentlich gelöscht? ein Teil von einem selbst ist mit dem Mobiltelefon verschwunden. und nicht nur das: Man ist nicht mehr erreichbar, man ist von der Welt, den arbeitskontakten, von Familie und Freunden abgeschnitten. isoliert. Scheußliches gefühl. Jetzt die gute nachricht: Das ist noch gar nichts. Dieses Verlustgefühl wird sich in zukunft immens potenzieren. in nur wenigen Jahren wird das Mobiltelefon nicht nur ein unverzichtbarer Begleiter im leben sein. als kleiner vernetzter Computer wird es die Welt, in der wir leben, vollkommen verändern. es wird jede Menge vertrauter Begriffe durchschütteln und auf den Kopf stellen. es wird sie mit Konnotationen versehen, die wir bei ihnen nie vermutet hätten. aber immer schön der reihe nach.

2. DIE G EG En W a r T h aT EI n a rC h I V

zugleich war bei den unruhen rund um die Wahl im iran noch ein anderes Moment zu beobachten: zum ersten Mal verfügte die gegenwart über ein eigenes archiv. Bislang beschränkte sich das gegenwärtige Wissen auf die persönliche lebenswelt, kombiniert mit einem handlich zusammengefassten Weltgeschehen in den abendlichen nachrichten oder der morgendlichen Tageszeitung. Über den aktuellen Moment selbst wusste man nie viel, eben einfach nur das, was man gerade selbst erlebte. Tiefe, Feinheiten, Details, all so etwas war erst im nachhinein zu erfahren, denn nur für einen vergangenen Moment konnten unzählige Daten abgerufen werden. Bis vor kurzem. Man muss sich das deutlich klar machen, was für eine revolution diese neuerung bedeutet, denn bislang wusste man über einen vergangenen Moment viel, viel mehr als über einen gegenwärtigen. ein Beispiel: Wie es zu Beginn des Weltkrieges ii. um die autoindustrie, den Fußball, die Kinderernährung oder die Kommunikationstechnologie stand, welche Krankheiten die europäische Bevölkerung heimsuchten oder wie die politische Situation damals in afrika gewesen ist – all dieses Wissen finden wir recherchiert und aufgearbeitet in Bibliotheken, all dieses Wissen ist erforscht und dokumentiert worden. ein äquivalent dichtes Wissen über die gegenwart stand bislang höchstens dem amerikanischen präsidenten mit seiner Heerschar von experten und Beratern zur Verfügung und nicht dem ottonormalverbraucher. Bis jetzt. Denn heimlich und mehr oder weniger unbemerkt hat sich in den letzten Jahren im internet ein archiv der gegenwart entwickelt und während dieses in den ersten Jahren aktuelle information noch mit mehrwöchiger Verzögerung lieferte, wird

1. M EDI a lEr W ID Er S Ta n D l ä SS T SIC h n IC h T M Eh r B ä n DIG En

als im Juni 2009 nach der Wiederwahl von ahmadinedschad Teheran von heftigen unruhen erschüttert wurde, spielten Mobiltelefone eine wichtige rolle. angefangen von der Mund zu Mund propaganda, für die ja Telefone auch nicht unwichtig sind, twitterte, filmte oder fotografierte man die brutalen Übergriffe – und lud das Dokumentierte ins netz. Verschlafen titelten europäische zeitungen zwar noch „Der iran sperrt die Welt aus“, tatsächlich war aber genau das nicht mehr zu machen. zwar wurde die ausländischen presse unter Hausarrest gesetzt, aber die Mobiltelefone der jungen iraner dokumentierten per Twitter, Flickr oder YouTube die geschehnisse – und von da aus fanden sie ihren Weg in die herkömmlichen Medien. in Teheran war die Welt dabei – live und direkt. Jetzt sind diese Tools selbstverständlich keine garantie dafür,

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heute jeder einzelne Moment live von diesem archiv begleitet. 3. Ü BEr h a u P T: D a S I n T Er n E T W Ir D lI V E

aus technischen gründen flachste man über das internet noch in den neunzigern, WWW stünde für weltweites Warten. Tatsächlich trifft diese Beschreibung die damalige zeit außerordentlich gut und Suchmaschinen waren von diesem problem nicht ausgeschlossen. Das WWW brauchte mehrere Tage oder sogar Wochen, bis ein neuer link erfasst war, da die Wichtigkeit von internetadressen seit googles page rank danach beurteilt wurden, wie man verlinkt war. Damals konnte man nicht zu google sagen: Hallo, ping, hier bin ich. Bis man sich im Suchmaschinen-ranking durch wohlverdiente links nach vorne durchgebissen hatte, das dauerte. erst die chronologisch geordneten Blogs, Bilder- und Videoplattformen wie YouTube gaben deshalb dem Kontext der gegenwart einen ort – und eine eigene Suchmaschinen. Mit einem Mal wurden ereignisse live dokumentiert und kommentiert und konnten sogar umgehend gefunden werden. als diese plattformen sich dann in den letzten Jahren mit sozialen netzwerken wie Facebook oder Twitter kurzschlossen, erhielt die aktuelle präsenz im netz dazu noch eine eigene Öffentlichkeit. Finally form followed function, denn tatsächlich ist das internet protokoll mit seinem Mechanismus des paket Switching ja auf blitzschnelle Übertragung ausgelegt und programmiert worden. Doch es dauerte eine ganze Weile, bis dem technischen Übertragungsmodus ein entsprechendes interface vorgeschaltet wurde. erst durch die Kombination aus Blogs, Bilder- und Video-plattformen ist das internet in der gegenwart angekommen, live und direkt – und präsenz, also die zeitliche und örtliche anwesenheit bei einem ereignis, ist seitdem nicht mehr das, was sie mal gewesen ist. 4. V O r O r T IS T n IC h T M Eh r D a BEI

unmittelbarkeit ist nicht mehr die intensivste Form der erkenntnis. Ja tatsächlich, heute weiß man oft mehr über ein ereignis, wenn man nicht dabei gewesen ist. ein effekt, den man von Fußballspielen im Stadion kennt:


www.mercedes- bunz.de

zwar ist die atmosphäre dort ein unvergleichliches erlebnis, aber ohne Kommentator verpasst man nicht selten, was konkret auf dem Spielfeld vor sich geht. einfach nicht gesehen. Vor ort ist also nicht immer unbedingt auch dabei. Wer während der iranwahl 2009 Twitter, einschlägige Blogs, YouTube, Flickr oder FacebookSeiten verfolgte, hatte mitunter genauere Kenntnis davon, was augenblicklich auf dem zentralen platz der Demonstrationen, dem enquelab platz abging, als jeder automechaniker im außenbezirk von Teheran. Keine Frage: immer noch kann man eine Situation weitaus besser einschätzen, wenn man in der Fremde vor ort gewesen ist und erfahren hat, auf welche besondere Weise Menschen, Häuser und umgangsformen organisiert sind. Doch da die gegenwart mit einer dicken Schicht information überzogen war, kommt man nun auch von außen in den Besitz zahlreicher Details. Details von leuten, die ja nämlich genau das sind: vor ort.

tergrund einer politischen ausrichtung ihrer zeitung eingeschätzt, jetzt müssen sie eher die Wahrhaftigkeit des gelesenen im Verhältnis zur medialen ursprungsort setzen. Twitter erstmal vorsichtig, Flickr und YouTube interessant, Facebook fast schon richtig spannend. Für den Journalisten dagegen gilt es, in einer medial angereicherten zeit wie dieser nicht nur selbst augenzeuge zu sein oder zu werden, er muss so etwas wie einen Journalismus zweiter ordnung verstehen – und professionalisieren. Denn in einer Medienwelt rückt die Beobachtung und analyse medialer Übertragungen mitunter an die Stelle der eigenen erfahrung und dieser umstand muss endlich so ernst genommen werden, wie er es verdient hat. Das heißt, man muss ihn mit einer Horde professioneller Fragen absichern. eine einschätzung der medialen Quelle abliefern zu können, ist die gegenwärtige Form der investigation: Woher stammen die Bilder? Wo stimmt das aufgezeichnete überein, wo weicht es voneinander ab? Wann wurden es hochgeladen und von welchem land aus?

5. W IE S u B JEK T I V ES W ISSEn V Er l ä SSlIC h WurDE

7. M EDIEn SI n D ö ffEn T lIC h Er a lS S T r a SSEn

aber sind sie vor ort? Früher war es die aufgabe von Journalisten, ihren Stift unterzuhaken, an den ort des geschehens zu eilen und aufzuschreiben, was als augenzeuge zu sehen war. War das ereignis schon vorbei, galt es zwei oder besser noch drei voneinander unabhängige Quellen zu finden, die es bezeugen konnten. gab es mehrere Quellen mit verschiedenen Meinungen, berichtete man gut erzogen dialektisch von beiden Seiten. objektivität ist ein journalistisches ideal und das machte bislang anonyme aussagen für Journalisten schlicht wertlos. einer unbekannten subjektive Stimme, die von gewalttätigen Übergriffen berichtet, kann man keinen glauben schenken, da könnte ja jeder kommen. und dann kam jeder – und verlieh der subjektiven aussage eine statistische Qualität. Seitdem fast jedes ereignis von einem archiv der gegenwart begleitet wird, hat die anonyme aussage ein anderes gewicht. Über 300 nachrichten, die zeitgleich von derselben auseinandersetzung auf Twitter berichten, haben einfach relevanz. Sie sind nicht mehr wegzureden. auch hier hat das archiv der gegenwart dank des Mobiltelefons zugeschlagen und die subjektive aussage transformiert.

Crowd Sourced Journalism ist tatsächlich ein wichtiges journalistisches Modell in einer Welt, in der die Daten immer mehr und die Möglichkeiten einer Finanzierung der recherche immer miserabler werden. Medien begleiten uns im alltag, fast alle Mobiltelefone sind gleichzeitig Kamera und navigationsgerät. Dass diese technische Verschaltung immense effekte haben kann, wurde von allen Seiten schnell verstanden, vor allem von der politischen. Tatsächlich ist die Straße heute zugleich direkter protest als auch die nutzung eines effektiven politischen umwegs, denn innenpolitik lässt sich außenpolitisch besser durchsetzen. Den Druck auf die eigene regierung übt man heute gekonnt über internationale Medien aus. indem man die politiker im ausland blamiert und in die Bredouille bringt, indem man das ausland über schlimme zustände im eigenen land informiert, zwingt man die regierung zur auseinandersetzung, stellt man sie international an den pranger. immer öfter werden deshalb lokale proteste in China oder im nahen osten von englischsprachigen

einmal auf den punkt zu bringen: Vor ort ist vielleicht nicht mehr unbedingt dabei, aber woanders ist manchmal auch hier. 8. u n D a u SSEr D E M I M T ElEf O n: DIE f r Eu n D E

und dies, dass woanders manchmal auch hier ist, zeigt sich auch in unserer privaten kleinen Welt, beispielsweise bei unseren Freunden und Bekannten. Die traf man bislang zu zweit oder in kleinen gruppen und viele von ihnen verlor man aus den augen, weil kleine gruppen begrenzt sind und man sowieso zu wenig zeit hat. Das passiert heute nicht mehr, jetzt unterrichtet man seinen Freundesstadtstaat kurzerhand per Twitter von unterwegs über das, was aktuell im leben passiert, erfährt die Facebook-applikation lesend, wer wohin zieht, welche ausstellung oder welches Konzert unbedingt nicht verpasst werden sollte, wer gerade nicht so gut drauf ist, wer verreist, einen großartigen Text gelesen hat, diese oder jene Musik hört und endlich mal wieder – beliebter Facebook-Status – putzt oder kocht. Die Freunde begleiten einen heute auch, wenn sie nicht da sind, mitunter weiß man durch einen Blick auf sein Telefon sogar, wer gleich noch auf dem Konzert oder der ausstellung auftaucht und man vielleicht lieber wieder abhauen sollte, beispielsweise weil man keine lust hat dem ex-Freund mit der neuen über den Weg zu laufen. Mehr als das internet sorgt das Telefon dafür, dass man nicht mehr oder lieber alleine ist, jedenfalls dass man voneinander weiß. noch dazu kann man Dank des Telefons überflüssigen, unproduktiven Meinungsverschiedenheiten per Mobile google-Search aus dem Weg gehen – und alleine dadurch fördert das Mobiltelefon ebenfalls die Freundschaft ungemein. 9. u n D W a S S C h lIESSEn W Ir D a r a u S?

Folgendes. Das Mobiltelefon wird in zukunft wichtiger als der Computer. nicht nur, weil es einfacher herumgetragen werden kann und einen überall hin begleitet. Mit ihm ist endlich ein digitales universalgerät entstanden, denn das kleine Teil ist eine Kamera, ein Wecker, ein Mp3-player, eine zeitung, ein Fernseher, etwas, dass man sehr ärgerlich nach jemandem werfen kann, ein Fotoalbum, eine Suchmaschine, eine Taschenlampe, eine gruppe von

10. lIEBEr n IC h T

Die Welt verlieren? In Zukunft eine schlechtere Idee als je zuvor.

6. W a r u M JO u r n a lIS M u S z W EI T Er O r D n u n G fä lS C h lIC h Er W EISE u n T Er S C h äT z T W Ir D

Damit erwachsen zahlreiche neue aufgaben, für den leser ebenso wie für den Journalisten. Beispielsweise diese: gerücht ist die neue Falschmeldung. Jahrelang haben leser den Wahrheitsgehalt einer nachricht vor dem Hin-

plakaten begleitet, die dann von einheimischen Telefonen dokumentiert und im netz verbreitet werden. oder um die neue paradoxie noch

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Freunden, ein Tiefgaragenöffner und bald auch eine Bankkarte. es ist die Welt in meiner plastikschale. re d a k t io n


Yo ur S p a ce s hip Co m e s fr o m Yo ur W it hin

M a r i o Wa g n e r

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w w w . m a r i o - w a g n e r. c o m

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h o rse a n d I

M a r i n a We i gl

im Spiel können wir dem zwang der Wirklichkeit entfliehen. Der effektiv und rational gehaltene alltag wird ausgeblendet. es überschreitet unsere alltägliche logik, unsere annahmen von ursache und Wirkung und unseren soliden umgang mit zeit und raum. es löst uns von der begrenzten Wirklichkeit und hebt uns ins unbegrenzte, absolute, zeitlose d.h. in die Freiheit. in einer diffusen, halluzinatorischen empfindungs- und Bilderwelt soll die arbeit eine Metamorphose von erinnerungen und emotionen aus dem Jetzt sein. Die erinnerungen werden dabei zu einer neuen Wahrheit. Das zusammenspiel von Maskierung, rausch, abenteuer, gewalt, glückseligkeit, Tanz, irreführung, Ästhetik und Freiheit, vereint in einem zustand.

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w w w . m a r i n a w e i gl . c o m

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CMYK

David Zimmermann

www.d avidzimmer m ann .de

CMYK Kontakt zwischen Männlich und Weiblich, zwischen Druckfarbe und Sex, zwischen Dreieck und po, zwischen Spiel und Fotografie

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W hit n ey h o u sto n

Mi chael L ämmle r

w w w . m i c h a e l l a e m m l e r. c o m

W H i T n eY HouS Ton Dear Whitney Houston, i hope that you read this magazine because i made those pictures just for you. i deeply fell in love with you because you are different from myself. You are an accumulation of pure light and wisdom. Very truly yours, Michael

Te m p M a g a z in 65

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a b g e kl채 r t

Johann a D reye r

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w w w .j o h a n n a d r e y e r. d e

a B g e K l Ä rT im grunde sind die Texturen einfach eine Form von Telefonkritzelei. Die elemente dürfen perspektivisch falsch sein, passen aber als gesamtpaket trotzdem immer zusammen. es ist befreiend kein bestimmtes ergebnis erreichen zu müssen. perfekt.

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Kin d h eit & fa n t a sie

D a r i o Me n d e z

www.zoi d - be rg.de

KinDHei T & Fan T a S i e n º1 5

in der Kindheit scheint Fantasie eines der bedeutensten güter zu sein. Wer hat nicht Kinder mit Stock und Stein schon einmal spielen gesehen? – Doch die Frage bleibt, was sie in diesen Stöcken und Steinen sehen.

a n a u t u m n al w alk

A l e x a n d ra Tu r ba n

a n au T u M n a l Wa l K n º31

Die illustration stellt ein heutzutage aktuelles phänomen dar – Das unvermögen einiger Menschen, reale Freundschaften zu knüpfen und der daraus resultierende Versuch diese mit virtuellen sozialen netzwerken zu ersetzen, der oftmals in eine abhängigkeit mündet.

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w w w . a l e x a n d ra t u r ba n . d e


M o s h P it

W E A R E YAW N

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M o S H pi T

auf Konzerten mit Mosh pits haben verschiedene (sich einander fremde) Menschen sehr krassen und bedrängten Körperkontakt. Für unsere illustrationen haben wir einzelne Tänzer aus einem Mosh pit herausgerissen und in ein nichts platziert, wo sie losgelöst aus ihrer umgebung eine sehr eigenartige anmutung bekommen.

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Body contact

G r z e g o r z D o m a ra d z k i

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B o DY C o n TaC T

grzegorz Domaradzki a.k.a gabz ist illustrator und grafik-Designer aus poznañ / polen. nach seinem abschluss an der academy of Fine arts in poznañ erhielt er den Master in graphic arts und Malerei im Jahr 2003. nach seinem Studium wurde er Freelancer und arbeitet seitdem unter anderem für nike, red Bull und verschiedene Magazine. Temp zeigt seine frühen arbeiten, auf denen verschiedene Körper ineinanderlaufen, sich gegenseitig verschlingen. Technische perfektion und der gewisse Hang zum grotesken zeichnen grzegorzs arbeit aus.

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n º10


I M P r ESS u M ID EE, KO n zEP T, D ESIG n Pe te r rie d el h Er a u S G EBEr Pe te r rie d el P r O G r a M M IEr u n G T E M P- M aG a z I n.D E Pe te r rie d el

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&

& alle, d ie b ei m Te m p M a g a z in m it g e w irk t h a b e n D a s w a r w irklic h g r o ß a r t ig!

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En D E 1 5. D e z. 2 0 10


T H E M A DIESER A U S G A BE Te m p M a g a z in # 1

„ KO N TA K T “ D ie e r s te A u s g a b e d e s Te m p M a g a z in s is t d ie D iplo m a r b eit v o n Pe te r Rie d el M EH R I N F O R M AT IO N EN U N D KO N TA K T w w w.te m p- m a g a z in.d e ko n t a k t @ te m p- m a g a z in.d e – Te m p M a g a z in is a n a. o. a. p. p u blic a t io n – a s o f te n a s p o s sible


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