Recherchehandbuch

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Geschichten aus der Genuss & Erlebnis Region Tennengau im Rhythmus der Jahreszeit G E N U S S / N A T U R / K U LT U R

RECHERCHEHANDBUCH FÜR JOURNALISTEN & BLOGGER


INHALT

VORWORT

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Ein kleines Stück vom großen Glück 20

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VON GENUSSLIEBHABERN UND GENUSSPRODUZENTEN WO DIE BERGE DIE KÜCHE PRÄGEN

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GUTES AUS DER REGION

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„DUFTENDE“ AUSSICHTEN

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VON DER LEICHTIGKEIT DES SEINS

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BIERKULTUR DER FEINSTEN ART

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Tradition, die schmeckt

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FLÜSSIGES OBST

Feinstes aus der Edelbrennerei Guglhof

STOLLEN DES REICHTUMS

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Es gibt Plätze, an die man immer wieder gerne zurückkehrt. Wie etwa die 14 Orte im Tennengau: Abtenau, Adnet, Annaberg-Lungötz, Bad Vigaun, Golling an der Salzach, Hallein-Bad Dürrnberg, Krispl-Gaissau, Kuchl, Oberalm, Puch bei Hallein, Rußbach am Pass Gschütt, St. Koloman, Scheffau und St. Martin am Tennengebirge. Der Tennengau ist einer der insgesamt fünf Gaue, die das Salzburger Land beherbergt. Im Norden grenzt der Tennengau an das schöne Seenland des Salzkammerguts. Am süd-östlichen Rand erhebt sich das imposante Dachsteinmassiv. Es ist eine Region, voller interessanter Menschen und Geschichten, die diesen Fleck Erde maßgeblich zu dem machen, was er ist – eine außergewöhnliche Genuss- & ErlebnisRegion in Österreich. In diesem Recherchehandbuch finden Sie zahlreiche Anregungen für Ihre Geschichten über den Tennengau, wie etwa jene über den GenussPatron Andreas Döllerer oder des Käsemachers Niki Rettenbacher. Wussten Sie, dass Hallein eine wichtige Rolle für den Komponisten des weltbekannten Weihnachtsliedes „Stille Nacht“ spielte, oder dass sich die Salzwelten Hallein am Dürrnberg in einem der ältesten Schaubergwerke der Welt befinden? Konnten wir Ihr Interesse an der Genuss- & ErlebnisRegion Tennengau wecken?

HEUART IM LAMMERTAL

Die Kunst, Heu zum Leben zu erwecken

Entspannen bei Toni Gschwandtner

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„PANTA RHEI“

Salzwelten Hallein

Feinschmecker-Tour auf die KäseAlm

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DAS PARADIES UMS ECK

Alles fließt im Tennengau

Auf Geschmacks-Reise zu Niki Rettenbacher

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Erlebnisregion Tennengau

Zu Besuch bei Andreas Döllerer

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Bevor wir beginnen, die Geschichten von Menschen und Orten einer der wohl idyllischsten Regionen im Salzburger Land zu erzählen, wollen wir Ihnen das schöne Fleckchen Erde, das maßgeblich für diese Geschichten verantwortlich ist, kurz vorstellen.

MIT ZWEI PS

Gerne stellen wir den Kontakt zu Gesprächspartnern her und sind Ihnen mit Bildmaterial behilflich. Vielleicht wollen Sie den Tennengau auch auf eigene Faust erkunden, um aus den spannenden Geschichten Ihre eigene Story zu kreieren?

durch die Winterlandschaft

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.

BRÄUCHE, DIE GELEBT WERDEN

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Die schönsten Bräuche im Winter

Franz Polzleitner

„STILLE NACHT“

Auf den Spuren eines Liedes

Franz Pölzleitner GF Gästeservice Tennengau

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MEIN TENNENGAU

Von GenussLiebhabern und GenussProduzenten

Saftige Wiesen, auf denen die Kühe weiden, glasklare Bäche, mit dessen Wasser gebraut wird, Getreideähren, die sich im Wind wiegen ... was wie eine Hommage an ein Fleckchen Erde klingt, ist die Beschreibung der Landschaft im Tennengau. Und es ist auch irgendwie eine Liebeserklärung an dieses besondere Gebiet, das den Tennengau zu dem macht, was er ist – eine mehrfach ausgezeichnete GenussRegion. Die Liebe zum Salzburger Land geht im Tennengau durch den Magen – sei es in den Wirtshausstubn, auf der Alm, im Haubenrestaurant oder im Rahmen der zahlreichen GenussFeste. Man muss kein Gourmet sein, um sich Hals über Kopf in die herzhafte Küche des Tennengaus zu verlieben – vor allem in seinen vielfach ausgezeichneten AlmKäse und sein Berglamm. Die insgesamt zehn GenussRegionen im SalzburgerLand punkten mit typischen Produkten und Spezialitäten aus der Region. Im Tennengau sind es der Tennengauer Almkäse und das Tennengauer Berglamm, die zu den kulinarischen Leckerbissen zählen. Seit Generationen wird im Tennengau der beliebte Almkäse hergestellt. Die Rezeptur wird laufend verfeinert und dennoch die traditionelle Herstellungsart gewahrt. Denn warum sollte man das Rad ständig neu erfinden, fragen sich die zahlreichen Käsemacher, wenn das Produkt doch so herzhaft schmeckt, und vor allem aufgrund der altbewährten Rezeptur so beliebt ist? Denn Tradition, da ist man sich im Tennengau einig, darf und soll gelebt werden. Und das schmeckt man eben.

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ZU BESUCH BEI ANDREAS DÖLLERER

Wo die Berge die Küche prägen Zu Besuch bei Andreas Döllerer Der Berg will bezwungen werden, sagen manche Leute. Doch das stimmt nicht. Zumindest nicht in der Küche von Haubenkoch Andreas Döllerer. Denn ohne die Berge scheinen seine Gerichte schwer vorstellbar.

Mitten im Marktort in der Marktgemeinde Golling, einem der insgesamt 14 Tennengauer Ortschaften, befindet sich ein mittlerweile 105 Jahre alter Familienbetrieb. Beim „Döllerer“ – wie Döllerers GenussWelten liebevoll in der Region genannt werden – gibt’s nicht nur feinste Speisen, sondern auch eine große Portion Tennengauer Lebensgefühl.

Viele gute Gründe zum Genießen Neben der Metzgerei, mit der in Golling vor mehr als 100 Jahren alles begann, beeindrucken gleich zwei unterschiedliche Gastronomiekonzepte unter einem Dach: Döllerer`s Geniesserrestaurant und Döllerer`s Wirtshaus. So unterschiedlich beide auch sind, soviel haben sie auch gemein. Die Rede ist von den Hauptdarstellern auf beiden Seiten. Und nein, gemeint sind hier keineswegs die Künstler am Herd. Es sind die regionalen Produkte, die im Wirtshaus wie im Geniesserrestaurant, die erste Geige spielen. „Die Produkte, die die Heimat liefert, sind so wundervoll, so g’schmackig und von hoher Qualität – warum sollten wir damit nicht die Gaumen unserer Gäste verwöhnen?“, unterstreicht Andreas Döllerer seine Entscheidung, regional zu kochen. Unter Heimat versteht Andreas den Tennengau sowie das Salzburger Land und die Alpen im Allgemeinen. Der Saibling kommt aus dem nahgelegenen Bluntautal – Meeresfische sucht man auf den Speisenkarten vergeblich. Und der Käse am Käsewagen wird von der Bio-Hofkäserei Fürstenhof, dem GenussBauernhof Zur Sonnleit’n oder der Dorfkäserei Pötzelsberger geliefert, drei der sechs Almkäse-Käsereien aus dem Tennengau.

Ursprünglichkeit, die man schmeckt Ob im Wirtshaus oder im Restaurant, gekocht wird mit den gleichen Produkten, von denselben Köchen – Spitzenköche, geführt vom Chef Andreas Döllerer persönlich. Und wo liegt dann der Unterschied, fragen sich manche. Unkompliziert und „Kein Genuss ist ursprünglich. So erlebt vorübergehend, man die Gastfreundschaft denn der Eindruck, seit mehr als 100 Jahren in den er zurücklässt, Döllerer`s Wirtshaus. An ist bleibend.“ den rustikalen Holztischen J.W. GOETHE und unter historischem Steingewölbe treffen sich Einheimische wie internationale Gäste, um die mit zwei Hauben ausgezeichneten Kochkünste zu genießen. „Klassische Rezepte sind etwas Wunderbares, wenn Sie von guten Köchen umgesetzt werden. Man muss nicht immer alles neu erfinden“, ist sich Andreas Döllerer sicher, der sich bereits an die Spitze der Österreichischen Restaurants gekocht hat.

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Cuisine Alpine – Der Geschmack der Alpen Ein Quäntchen Mehr gibt’s in Döllerer`s Geniesserrestaurant. „Tradition trifft Kreativität“ lautet das Credo im 3-Hauben-Restaurant, das nicht nur beim Interieur den Charme der alpinen Heimat mit mondialem Esprit verbindet. Mit internationalen Edelprodukten und hochwertigen Spezialitäten aus dem Salzburger Land macht

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ZU BESUCH BEI ANDREAS DÖLLERER

AUF GESCHMACKS-REISE ZU NIKI RETTENBACHER Andreas Döllerer seine heimatverbundenen Gerichte zu modernen Klassikern. Nicht ohne Grund ist Andreas Döllerer weit über die Grenzen des Tennengaus bekannt. Mit seiner Cuisine Alpine hat er eine ganz persönliche Stilistik kreiert und sich konsequent an die Spitze der österreichischen Gourmet-Szene gekocht. So wurde das Geniesserrestaurant vom FallstaffRestaurantguide zum besten Restaurant Österreicht gekürt. 2010 wurde Andreas Döllerer von Gault Millau zum „Koch des Jahres“ ausgezeichnet.

Gutes aus der Region: Auf GeschmacksReise zu Niki Rettenbacher

Kulinarische Wanderungen mit QR-Code

Haubenrestaurants im Tennengau Winterstellgut in Annaberg www.winterstellgut.at Hotel-Gasthof Langwies in Bad Vigaun www.langwies.at Restaurant Kellerbauer in Bad Vigaun www.kellerbauer.at Gasthaus Adler www.adler-golling.com Döllerer’s Genusswelten in Golling www.doellerer.at Gasthof Hohlwegwirt in Hallein-Taxach www.hohlwegwirt.at Gasthof Sagwirt in Krispl www.sagwirt.at

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Es verwundert nicht, dass Andreas Döllerer von der Region als GenussBotschafter für die GenussRegion Tennengauer Almkäse auserwählt wurde. Denn sitzt man Andreas Döllerer gegenüber, merkt man nichts von seinem Ruhm. Starallüren sind bei ihm nicht auszumachen. Vielmehr lernt man einen bodenständigen Tennengauer kennen, der den Wert seiner Heimat zu schätzen weiß. Andreas erzählt von neuen Ideen, von seiner Liebe zu heimischen Produkten und den neuen Kreationen, die er in der Küche für seine Gäste umsetzen will. Eine der Besonderheiten, die sich in den Konzepten wiederfindet, ist die Nähe zu den Bergen. Sie lässt sich als prägendes Element in den Speisekarten des Geniesserrestaurants Döllerer`s erkennen und weckt die Neugier auf den Genuss. Wer einen Blick in die Speisenkarte wirft, wird im ersten Moment vielleicht kurz innehalten. Liest man dort nicht etwa von einem Menü, sondern von drei Wanderungen: Zur Auswahl stehen die „Kleine Wanderung“ mit fünf Gängen, die „Große Wanderung“ mit neun Gängen und die „Göllüberquerung“ mit zwölf Gängen. Für die Göllüberquerung muss man schon eine „Gehzeit“ von dreieinhalb Stunden einrechnen. Zusätzlich finden die Gäste ab sofort auch einen QR-Code auf der „Wanderkarte“. Dieser führt – wie soll es auch anders sein – zu einem verborgenen Schatz. Der Schatz beinhaltet Zusatzinformationen über das gewählte Menü Ideen zu den Gerichten, Informationen über Lieferanten und Details zu den einzelnen Produkten. Das alles kann man über Texte, Bilder und Videos erfahren.

Käse spielt im Tennengau eine kulinarische Hauptrolle, das ist weithin bekannt. Für diesen vorauseilenden Ruf sorgt unter anderen auch Niki Rettenbacher, der am Fürstenhof feinsten Käse in Handarbeit herstellt. Der Hahn kräht. Für Niki Rettenbacher beginnt der Tag frühmorgens. Die Kühe, die tagsüber auf den saftigen Wiesen der eigenen Ländereien grasen, werden noch vor Sonnenaufgang gemolken. Diese Milch ist die Grundzutat des schmackhaften Käses, der hier am Fürstenhof in Kuchl hergestellt wird.

Einfach fürstlich Der salzburgische Fürstenhof mit seinen hochwertigen Produkten im Hofladen und der Schaukäserei wartet – so scheint’s – nur darauf seine Besucher willkommen zu heißen. Vor dem Hofladen steht ein Bankerl, auf dem man es sich mit seinem Käsebrot gemütlich machen kann. Weiter hinten, auf der Rückseite des Gebäudes, befinden sich die Stallungen der Jersey-Kühe. „Früher war das mal eine Stallung der Erzbischöfe“, erzählt Niki Rettenbacher über seine heutige Schaukäserei. „Die Fürsterzbischöfe versorgten hier, auf ihrem Weg von Salzburg nach Rom, die Pferde.“ Die fürsterzbischöflichen Pferdeställe sind der Käserei gewichen, doch der Name blieb. Fürstlich und geschichtsträchtig – das passt auf jeden Fall zu Niki Rettenbachers Käsesorten.

Tipp

Tennengauer Genuss-Gutscheine. Einlösbar bei allen 40 Partner der „GenussRegion Tennengauer Almkäse & Berglamm“. Erhältlich im Gästeservice Tennengau. www.genuss-gutscheine.at

Gute alte Handarbeit in der Bio-Hofkäserei Fürstenhof in Kuchl Seit dem Jahr 2000 führt Niki Rettenbacher den Fürstenhof aus tiefster Überzeugung als ganzheitlichen Biobauernhof. Der Bauernhof der Eltern wurde entsprechend adaptiert. Die Milch

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AUF GESCHMACKS-REISE ZU NIKI RETTENBACHER der Kühe wird täglich frisch verarbeitet, in alter Manier, mit der Hand. Wer sich zum ersten Mal auf den Weg zum urigen Bauernhof macht, bekommt fast den Eindruck, als würde Niki den ganzen guten Käse für sich alleine haben wollen, so versteckt liegt der altehrwürdige Hof in Kuchl. Doch das ist garantiert nicht seine Absicht. Die insgesamt 36 Käsesorten teilt er gerne mit Käseliebhabern. Und auch die Liebe zum Käsemachen möchte er Interessierten nahebringen.

Tipp: Käse selber machen Wer seinen Käse selbst herstellen möchte, hat am Fürstenhof fast täglich die Möglichkeit dazu. Jeden Tag um 10:00 Uhr trifft man sich, um den BioFrischkäse aus Jersey-Kuhmilch selbst herzustellen. Um in die Käserei zu gelangen, muss man den feinen Hofladen durchqueren. Beim Anblick der gut gefüllten Käse-Vitrine läuft einem bereits das Wasser im Munde zusammen. Spätestens jetzt möchte man erfahren, wie das Käsen funktioniert. Und los geht’s: Die Kas-Kessel werden gleich verteilt. Gefüllt mit drei Litern Jersey-Kuhmilch und Käsekulturen lernen die Teilnehmer, ihren Käse selbst herzustellen. Insgesamt drei bis vier Stunden dauert der Käsekurs. Als Belohnung erhalten die Käser nicht nur ihren ersten selbstgemachen BioFrischkäse, sondern auch ein Zertifikat, dass sie als Salzburger Almsommer-Käser auszeichnet und ein fürstliches GenussBuffet.

FEINSCHMECKER-TOUR AUF DIE KÄSEALM

AlmKäserein im Tennengau GenussBauernhof „Zur Sonnleit'n“ in Abtenau Käse, Butter, Brot, Speck, Würste, Marmeladen und Honig stehen auf der Produktionsliste von Toni Gschwandtner. www.sonnleitn-abtenau.at Fischhof „Das Ziegenparadies“ in Annaberg Aus hochwertiger Bio-Ziegen-Heumilch produziert DKS* Johanna Wallinger von buntem Ziegenspitz, eingelegtem Knoblauchkäse über feinen Schnittkäse allerlei, bis hin zu süßen Variationen. facebook.com/ FischhofDasZiegenparadies Dorfkäserei Pötzelsberger in Adnet Seit vielen Generationen wird von der Familie Pötzelsberger nach alten Rezepten, aus der naturbelassenen Heumilch der umliegenden Bauern, hochwertiger Bio-Käse hergestellt. www.biokas.at Hofkäserei Schmiedbauer in Bad Vigaun DKS* Gertraud und DKS* Josef Oberascher halten so manche kulinarische Überaschungen für Käseliebhaber im Kasstüberl im Ortsteil St. Margarethen bereit. www.schmiedbauer-kas.at Bio-Hofkäserei Fürstenhof in Kuchl In der Schaukäserei können Käseliebhaber mit DKS* Niki Rettenbacher die Herstellungsschritte zu einem der international ausgezeichneten Bio-Käse, wie dem „Zwiefachen“ beobachten und mithelfen. www.fuerstenhof.co.at

Gutes Wissen Mehr als 15 DiplomKäsesommeliers garantieren im Tennengau besten Käse-Genuss.

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Handkäserei Wimmer im Winklhof in Oberalm Mit Tennengauer Bio-Heumilch und traditionellem Herstellungsverfahren produziert DKS* Georg Wimmer den schmackhaften Tennengauer Almkäse. www.handkaeserei.at * DKS = Diplom-Käsesommelier

„Duftende“ Aussichten: Feinschmecker-Tour auf die KäseAlm Wer als echter Feinschmecker seine Freizeit in der GenussRegion Tennengauer Almkäse & Berglamm verbringt, ist auf der KäseAlm genau richtig. Ein Besuch auf der Spießalm im Lammertal wird zum Geschmackserlebnis. „Andere Frauen gehen ins Büro, ich gehe in die Käserei.“ So natürlich wie für Marianne Lanner das Käsemachen ist, so selbstverständlich erzählt sie auch von ihrem Wissen und ihren Erfahrungen. Nur hineinlassen in die „Jeden Morgen Käserei möchte sie so fahren wir hinauf, wenig Leute wie möglich, holen die frische „dem Käse zuliebe, der Milch von unseren verträgt das nicht so“. zehn Kühen und Den Wanderern und verarbeiten Urlaubern ist das weniger sie im Tal zu wichtig, sie wollen den schmackhaften köstlichen Käse vor allem Produkten.“ kosten oder ein Stück MARIANNE LANNER für daheim mitnehmen. Dafür wandern sie gern ein Weilchen, denn die feine Brettljause gibt es auf 1200 Meter Seehöhe auf der 300 Jahre alten Spießalm in Lungötz, während der Käse im Spießhof im Lammertal hergestellt wird. „Oben wäre das Wasser zu knapp, um Käse zu machen. Jeden Morgen fahren wir hinauf, holen die frische Milch von unseren zehn Kühen und verarbeiten sie im Tal zu schmackhaften Produkten“, erzählt Marianne, die vor einigen Jahren in die Familie eingeheiratet hat.

Saftige Almwiesen und schmackhafte Wildkräuter Schon seit vielen Generationen wird in den AlmKäsereien und auf den KäseAlmen im Tennengau nach alten überlieferten Verfahren feinster und vielfach ausgezeichneter Käse hergestellt. Dass die Produkte so gut schmecken, liegt unter anderem an den saftigen Almwiesen mit ihrer Vielfalt an Gräsern und Wildkräutern. 9.000 bis 10.000 Liter Bio-Milch werden von Familie Lanner im Jahr verarbeitet. „Die Kinder der Wanderer sind immer ganz begeistert, wenn sie beim Melken zuschauen oder ein Glas echter Kuhmilch probieren dürfen. Ich liebe es, ihre Fragen zu beantworten und ihre Augen leuchten zu sehen“, verrät uns die leidenschaftliche Sennerin.

Ran an den Käse Auch die die Begeisterung der Erwachsenen ist nicht zu übersehen, wenn sie auf dem Weg zum Lammertaler Urwald – mit den höchsten Bäumen Österreichs – Halt auf der Alm machen. Hier hat man einen wunderbaren Ausblick auf den Gosaukamm und das Tennengebirge. Spätestens aber, wenn die Brettljause vor ihnen steht, die einen Querschnitt der Käsekunst von Marianne zeigt, fühlen sie sich wie im Paradies. Ob Schnittkäse mit Schnittlauch oder Chili und Pfeffer, Pongauer Magerkäse, der seltene Schüsselkäse, Lungauer Bierkäse oder verschiedene Frischkäsearten wie Kürbiskernrouladen oder Käse in Öl und Kräutern – Marianne ist von ihren Naturprodukten überzeugt und experimentiert auch gerne. „Letztes Jahr habe ich den Diplom-Käsesommelier gemacht. Das war sehr interessant. Aber das wichtigste ist, dass man mit Leidenschaft dabei ist.“ Und das schmeckt man.

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ENTSPANNEN BEI TONI GSCHWANDTNER

Von der Leichtigkeit des Seins auf der Sonnleitn in Abtenau Alle Tennengauer KäseAlmen Rettenegghütte Abtenau/Postalm Tel.: +43 (0) 664/588 24 98 od. Tel.: +43 (0) 664/249 63 01 Rocheralm Abtenau/Scheffau www.rocheralm.at Tel.: +43 (0) 664/431 111 0 Schnitzhofalm Abtenau/Postalm www.schnitzhof.at Tel.: +43 (0) 664/448 96 77 Loseggalm-Langfeldhütte Annaberg www.loseggalm.at Tel.: +43 (0) 664/442 661 9 Rottenhofhütte Annaberg www.rottenhofhuette.at Tel.: +43 (0) 664/145 420 1 Spießalm Lungötz www.spiessalm.at Tel.: +43 (0) 664/991 785 7 Karalm St. Martin a. Tgb. www.karalm-stmartin.at Tel.: +43 (0) 664/135 908 1 Schöberlalm St. Martin a. Tgb. www.zimmerebengut.at Tel.: +43 (0) 664/493 105 1

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Auf Toni Gschwandtners Genuss- und Traditionsbauernhof herrscht eines ganz bestimmt: Gleichgewicht. Zwischen Mensch, Tier und Natur und zwischen Entspannung und Lebenskraft. Ganz ruhig ist es auf der Sonnleitn. Eigentlich ist gar nichts zu hören, außer der Wind, der sanft über die Wiesengräser streicht und den Duft von sonnenverwöhntem Gras herbeiweht. Feine Nasen nehmen außerdem den Wohlgeruch frisch gebackenen Holzofen-Brotes war. Inmitten dieser malerischen Landschaft aus sattem Grün und Himmelblau ist es ein Leichtes, den Stress des Alltags zu vergessen und tief verwurzelte Gefühle neu zu entdecken. Denn meist sind es die einfachen Dinge, die uns richtig glücklich machen. Ein Tag voll Ruhe und Entspannung oder der erste Bissen in die dicke, noch lauwarme Scheibe Bauernbrot, vielleicht mit frischer Butter und ein bisschen Schnittlauch oben drauf.

Wenn die Einfachheit uns wieder spüren lässt... Am Genussbauernhof „Zur Sonnleitn“ geht es um die grundlegenden Dinge des Lebens. Der leidenschaftliche Tennengauer und Wahlbauer Toni Gschwandtner lebt und liebt die Natürlichkeit der Landschaft und ihre beeindruckende Ruhe. Dass aus diesem Zauber die besten Produkte hervorgehen, versteht sich von selbst. Käse, Butter, Speck und Brot aus eigener Herstellung und biologischer Landwirtschaft kann man im eigenen Hofladen kosten, direkt zwischen Hofkäserei und Backstube. In Handarbeit entsteht hausgemachtes Brot, das deshalb so gut schmeckt, weil es wirklich

Zeit hatte, aufzugehen. Frisches Brot ist ein Genuss, der es vermag, alle Sinne gleichermaßen zu berühren: Der unbeschreibliche Duft, der sich schon in der Backstube ausbreitet, wenn das Brot noch im Steinofen liegt, die knusprige, dunkelbraune Kruste, die beim Daraufklopfen leicht hohl klingt und natürlich der einzigartige Geschmack machen Alltägliches zum Erlebnis. Da versteht man, dass es hier oben auf dem Hausbankerl eigentlich nicht viel mehr braucht, als einen Laib Brot und Sonnenstrahlen im Gesicht, um sich der Natur wieder ganz nah zu fühlen. Für den Käse wird nur beste Sonnleitner Heumilch verarbeitet, von Kühen der Rasse Pinzgauer und Fleckvieh, das im Sommer auf 850 Meter Seehöhe auf frischen Wiesen grast und im Winter mit duftendem Heu verwöhnt wird. Denn nur die unverfälschte, echte Natur verleiht den verschiedenen Sorten Tennengauer Almkäse das einzigartige Aroma. Nirgendwo sonst könnte das Sprichwort „Was man gern macht, macht man gut“ wohl besser zutreffen als auf Toni Gschwandtners Hof. Wohin man auch blickt – ob in die Käserei, die alten Troadkästen, ins traditionelle Wirtshaus oder die Backstube – die Leidenschaft, mit der Toni Gschwandtner die althergebrachte Handwerks-Tradition pflegt, ist allgegenwärtig.

Alte Troadkästen als Rückzugsort der besonderen Art Die vier Troadkästen aus Holz, nur unweit von Tonis Backstube entfernt, dienten einst als Aufbewahrungsort für Getreide und wurden besonders stabil gebaut, um das wertvolle Saatgut vor Regen und Schnee zu schützen. Nach liebevoller Renovierungsarbeit bieten die Troadkästen heute als Ferienhütten sowohl Ruhesuchenden als auch Aktivurlaubern Zurück zur Natur, gleichermaßen Erholung zurück zu sich in heimeliger Atmosphäre. selbst – so könnte In den „eigenen“ vier das Motto für einen Wänden aus unbehandeltem Besuch auf dem Holz, die schon seit vielen Genussbauernhof Jahrzehnten Wind und Wetter „Zur Sonnleitn“ standhalten, schläft es sich lauten. gleich viel besser. Die neu getankte Energie lässt sich dann sogleich in der Backstube einsetzen, um den Teig für das selbst gemachte Brot in alter Bäckersmanier kräftig durchzukneten. Toni Gschwandtner teilt nämlich sein Geheimnis um die Gebäckspezialitäten gerne mit all jenen, die einen neugierigen Blick hinter die Backstubentür werfen möchten. Neben bestem Mehl und Germ steckt nämlich die ganz besondere Geheimzutat in den Brotlaiben: eine große Portion Liebe.

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KALTENHAUSEN

FEINSTES AUS DER EDELBRAUEREI GUGLHOF

Bierkultur der feinsten Art

Flüssiges Obst Markant, edel, ehrwürdig sieht sie aus, wie eine alte Medizinflasche. Der Inhalt ist ja auch in gewisser Weise Medizin. Willkommen in der ältesten Edelbrennerei Salzburgs!

Das Beste der Natur gepaart mit bewährtem Fachwissen über Generationen und einem Schuss Kreativität – das sind die Garanten für die Bierkultur im „Kalten Bräuhaus“.

Pflug, Baum und Brennblase: Das integrierte Glassiegel der Schnapsflasche – eine Eigenkreation der Familie Vogl – symbolisiert das Zusammenspiel von Landwirtschaft, Obstanbau und Brennerei. Wie in diesem speziellen Fall wird auch sonst jedes Detail von der Familie durchkomponiert. Perfektion wird hier großgeschrieben. Anton Vogl und seine Söhne Christoph und Anton jun. betreiben bereits in der vierten Generation den Guglhof in Hallein, eine Brennerei in einem wunderschön renovierten Gutshof aus dem 16. Jahrhundert. Zahlreiche Auszeichnungen haben ihn weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht: 2013/14 wurde er bei der Falstaff Edelbrandverkostung zur Meisterbrennerei gekürt, im selben Jahr von der VINARIA Edelbrandverkostung zur Brennerei des Jahres ernannt.

Dort, wo die kühlende Luft aus den Windröhren der Barmsteine hervorströmt, wo klarstes Felswasser fließt und unterirdische Kalträume eine besonders kühlende Wirkung aufweisen – hier wird seit der Erlassung des Fürsterzbischofs im Jahr 1475 feinstes Bier gebraut. Die Entstehung der Brauerei geht auf den angesehenen Salzburger Kaufmann Hans Elsenheimer zurück, der genau an diesem außergewöhnlichen Ort namens Kaltenhausen eine Brauerei gründete. Kaltenhausen ist aber nicht nur ein besonders „kühler“ Ort, am Fuße des Dürrnbergs, er bildet auch – von Salzburg kommend – das Tor zum Tennengau. Und was gibt es Schöneres, als an heißen Tagen mit einem kühlen Schluck Bier willkommen geheißen zu werden?

Beileibe mehr als ein Museum ... Schon einst ging es in den ehrwürdigen Gemäuern geschäftig her: Bier wurde gebraut, die Fässer zur Lagerung gebunden. Dieses Fachwissen, kombiniert mit Sinn für Neues, sorgt dafür, dass die Spezialitäten-Manufaktur Kaltenhausen auch heute nicht an Attraktivität verliert. Im Rahmen einer Führung, die täglich angeboten wird, lernt man Vieles und wandelt auf den Spuren der Braukunst von damals. Doch obwohl es als „Museum“ angepriesen wird, betont Braumeister Günther Seeleitner, “das Hofbräu Kaltenhausen ist beileibe kein Museum. Alles, was unsere Besucher im Rahmen einer Führung zu Gesicht bekommen, ist Tag für Tag in Betrieb.“

Altbewährtes und täglich Neues Das Team der Bier-Manufaktur hat von der Auswahl und Lagerung der Rohstoffe über das Kochen der Würze in der Sudpfanne, den Gärprozess und die händische Abfüllung alles fest im Griff. Mittlerweile hat man sich auf unterschiedliche Bierspezialitäten konzentriert. Neben den drei Hauptbiersorten – Kaltenhauser Kellerbier, Original und Weisse – werden besondere Saison- und Kreativbiere gebraut. So schmeckt man den feinen Unterschied die im „Kalten Bräuhaus“ entsteht. Tag für Tag aufs Neue.

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Perfektion von A wie Anbau bis Z wie Zweifach-Destillation...

Tennengauer GenussFreunde Obstbauernhof Buchegger in Abtenau www.buchegger-schnaps.at Englhartgut in Bad Vigaun www.englhartgut.at Naturthek in Bad Vigaun www.naturthek.at Ulli’s Mühlenladen bei der Lerchenmühle Golling www.lerchenmühle.at Edelbrennerei Guglhof in Hallein www.guglhof.at

Das Erfolgsgeheimnis? „Extremes Qualitätsbestreben“, meint Anton Vogl. „Nur ausgereifte Früchte alter Obstsorten, welche vorwiegend von Obstbauern aus Österreich bezogen werden, bringen ein wirklich gutes Aroma, die Verarbeitung ist sehr sensibel und penibel zugleich. In der aufwändigen Zweifach-Destillation holen wir das Herzstück heraus, wobei weder Zucker noch Aromen hinzugefügt werden. Und nicht zuletzt hat auch die Lagerung eine wichtige Wirkung sowie der Verkauf in der schönen Flasche.“ Wobei wir wieder bei der Perfektion sind. Nicht umsonst serviert die Lufthansa in der First Class auf Langstreckenflügen einen der Guglhof Edelbrände.

Ein feines Näschen Macht Übung wirklich den Meister? „Ja. Wir sind ein Familienbetrieb, alle sind von der Idee begeistert und arbeiten am selben Ziel. Geduld ist eine sehr wichtige Tugend, die Ergebnisse sind oft nicht sofort sichtbar“, verrät der sympathische Tennengauer. Nicht zuletzt braucht es ein feines Näschen, schließlich ist der Geruchssinn beim Beurteilen der Brände mindestens genauso wichtig wie der Geschmackssinn.

Neu im Sortiment: ein Single Malt Whiskey Apropos Geschmack: Die Produktpalette umfasst sowohl österreichische Klassiker wie Marillen-, Williams- und Kirschbrand als auch seltenere Sorten, wie Quitten-, Schlehen-, Erdbeer-, Holler-, Kriecherloder der Dirndlbrand Cuvèe. Neu im Sortiment ist der in limitierter Auflage hergestellte GINAlpin, welcher aus 23 Wildfrüchten und Blüten destilliert wird. Ab Herbst 2014 wird der TAUERN ROGG Single Malt Whisky das Portfolio abrunden. Auf Basis des einzigartigen alpinen Roggens der Salzburger Tauern, des „Tauernroggens“, entsteht durch sorgfältiges Destillieren im Pot-Still-Verfahren ein edler Tropfen in bewährter Guglhof-Tradition. Die Reifung in Süßweinfässern von einem der renommiertesten Chateaus in Sauternes, Frankreich, gibt dem TAUERN ROGG Single Malt Whisky seinen vollmundigen Charakter und macht ihn zu einer ausgesprochenen Besonderheit. Bei der VINARIA Verkostung wurde er bereits mit 18,75 von 20 möglichen Punkten bewertet. Probieren kann man den neuen Whisky im hofeigenen Laden, wo auch die edlen Brände verkostet werden können. Getreu dem Motto: Trinken ist ein Bedürfnis – Genießen ist eine Kunst!

Spezialitäten-Manufaktur Hofbräu Kaltenhausen www.hb-kaltenhausen.at Bauernmarkt am Winklhof in Oberalm www.winklhof.at

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Das Paradies ums Eck Nicht ohne Grund trägt der Tennengau den Beinamen „Genuss- & ErlebnisRegion“. Denn wenn im Frühling die Natur ihre ersten Knospen zur Schau stellt, im Sommer die Berge zu Wanderungen locken, im Herbst der Bauernherbst allgegenwärtig ist und im Winter die Skipisten und Langlauf-Routen Bewegung zum Hochgenuss werden lassen, dann spürt man die Vielfältigkeit, die der Tennengau zu bieten hat. Unvergessliche Erlebnisse zu jeder Jahreszeit für die ganze Familie.

Das Schönste in der Region Am Fuße des imposanten Dachsteins, nur wenige Kilometer von der Mozartstadt Salzburg entfernt, und inmitten des zauberhaften Salzburger Landes: Hier eröffnet sich mit der Genuss & Erlebnis Region Tennengau ein Paradies. Der Tennengau besteht aus insgesamt 14 idyllischen Ortschaften: Abtenau, Adnet, AnnabergLungötz, Bad Vigaun, Golling, Hallein-Bad Dürrnberg, Krispl-Gaissau, Kuchl, Oberalm, Puch, Russbach, Scheffau, St. Koloman und St. Martin am Tennengebirge. Jeder einzelne Ort bietet unzählige Genuss- und UrlaubsErlebnisse.

Eine Erlebnisregion wie aus dem Bilderbuch Der Tennengau hält sich zu jeder Jahreszeit für Entdecker bereit. Denn zwischen rauschenden Bächen und sanfter Bergkulisse findet selbst der kühnste Abenteurer seinen LieblingsLogenplatz. Und von diesen hat die Erlebnisregion im Salzburger Land einige zu bieten. Zusätzlich punktet die Erlebnis Region Tennengau mit 26 Top-Ausflugszielen, die insbesondere für Familien geeignet sind. Bestimmt liegt es am Zusammenspiel aus wilden Naturschauplätzen und sanften Bergpanoramen, an den vielfältigen Möglichkeiten, die sich im Tennengau eröffnen, und den zahlreichen Glücksmomenten, die man hier erlebt. Diese noch ursprüngliche Landschaft wirkt besonders anziehend auf uns.

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ERLEBNISSCHLUCHT

„Panta rhei“: Alles fließt im Tennengau Wasser übt schon seit jeher eine besondere Faszination auf uns Menschen aus. Im Tennengau gibt es gleich mehrere Möglichkeiten, dieses Element in den unterschiedlichsten Formen auf sich wirken zu lassen. Hin und wieder blinzelt die Sonne herein in die finstere Schlucht. Und anfangs bekommt man eine leichte Gänsehaut, wenn man von der prallen Sonne am Parkplatz kommt. Kurze Zeit später ist man jedoch froh über die angenehme, kühle und feuchte Luft in der Lammerklamm in Scheffau am Tennengebirge. Eine angenehme Abwechslung an heißen Sommertagen. Die Schlucht lässt sich über Stiegen mit steilen Stufen erkunden, dann wieder muss man sich an die Felswand drücken, um einer entgegenkommenden Person auf dem schmalen Weg Platz zu machen. Etliche Meter unter dem gesicherten Steig rauscht der Gebirgsbach durch die schmale Felskluft. Das Highlight: der Aussichtspunkt „Dunkle Klamm“. Hier bahnte sich das Wasser seinen Weg dreißig Meter tief in den Stein. Die Felswände ragen etwa einen Meter voneinander getrennt in den Bach, doch es scheint, als würden sie sich berühren. Durch den Hohlraum in der Klamm verstärkt sich die Akustik, sodass das Getöse des rauschenden Wassers dominiert. Diese spezielle Atmosphäre wird genutzt: Donnerstags ab 20 Uhr wird es hier „mystisch“. Mit Lichteffekten, inszeniertem Nebel und stimmungsvoller Musik verwandelt sich die Klamm in einen geheimnisvollen Ort. Ein Schauspiel, das mittlerweile große Resonanz gefunden hat und Groß und Klein begeistert.

Steter Tropfen höhlt den Stein So eindrucksvoll wie in der Lammerklamm in Scheffau am Tennengebirge kann man sich von diesem Sprichwort nur selten ein Bild machen. Hier hat die Kraft des Wassers über Jahrtausende gewaltige Schluchten in den Fels geschliffen. Klammen sind Rudimente aus der Eiszeit. Als sich das Klima wandelte, formte die Urgewalt der Gletscher die Haupttäler aus und ließ hohe Geländekanten zu den Seitentälern entstehen. Die reißenden Gebirgsbäche trotzten diesem Höhenunterschied, indem sie über Jahrtausende den Fels durchschnitten, zermalmten und mitrissen. Auf diese Weise höhlten sie fast 300

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Meter tiefe Schluchten aus. Auf einem etwa ein Kilometer langen Weg kann man von Mai bis Oktober das wirbelnde Wasser zwischen den steil aufragenden Felswänden aus sicherer Entfernung bestaunen.

Eine Höllenrutsche mit paradiesischen Aussichten Ein ähnliches Schauspiel erwartet den Besucher am Naturdenkmal Salzachöfen in Golling. Hier bricht die Salzach zwischen dem Hagen- und Tennengebirge am geschichtsträchtigen Pass Lueg durch. Es wird empfohlen, eine geführte Tour zu unternehmen und sich auf die Spuren von Kelten, Römern und Soldaten durch die wildromantische Schlucht zu begeben. Ein Flug mit der neu installierten Stahlseilrutsche, Flying Fox, ist für Wagemutige genau das Richtige. Ausgestattet mit speziellem Sitzgurt und Helm wird ein rasanter Tiefflug durch die Klamm zum Abenteuer. Die Perspektive, aus der man die 800 Meter lange Schlucht vor sich sieht, blietet sich sonst nur Kajakfahrern. Eine wahre Höllenrutsche und natürlich ein Riesenspaß.

Was das Outdoor-Herz begehrt: Rafting auf der Lammer Will man das Wasser hautnah erleben, ist eine Rafting-Tour auf der Lammer die ideale Erkundungsweise. Langweilig wird es jedenfalls nicht: Schäumende Wellen und überraschende Stromschnellen wechseln mit ruhigen Abschnitten, die Zeit geben, die unberührte Natur mit allen Sinnen genießen zu können. Wer es ruhiger angehen möchte, dem sei ein Ausflug zum Gollinger Wasserfall ans Herz gelegt. Kein Wunder, dass er bereits von Malern der Romantik als beliebtes Motiv diente. Wie das Wasser hoch oben aus einer Höhle entspringt und imposant zu Tal stürzt, ist einfach sehenswert. Als Besucher kommt man an das Naturspektakel sehr nahe heran, wodurch auch der Wasserfall zum Erlebnis wird. Nicht zuletzt deshalb erklärte man dieses Schauspiel 1985 zum Naturdenkmal.

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SALZWELTEN HALLEIN

Stollen des Reichtums: Salzwelten Hallein Am Dürrnberg begegnet man einem ganz besonderen Mineral. Und das auf Schritt und Tritt. Es wird auch „Weißes Gold“ genannt, wodurch bereits der Wert des begehrten Rohstoffs angedeutet wird – das Salz.

Nur 0,6 Prozent der Weltproduktion gelangen als Speisesalz in unsere Küchen. Etwa 95 Prozent von raffiniertem Salz werden in der Industrie zur Herstellung von Farben, Lacken, PVC, Kosmetik oder Textilien verwendet und etwa weitere 5 Prozent werden in Lebensmitteln als Konservierungsmittel verarbeitet. Besonders faszinierend ist, wie ein derart unscheinbares und doch so großzügiges Geschenk der Natur so viel Einfluss auf die Geschichte einer Stadt nehmen kann. Denn eines ist sicher: Ohne das Salz im Herzen des Dürrnbergs würde die barocke Residenzstadt Salzburg einen anderen Namen tragen und völlig anders aussehen. Mehrere Jahrhunderte war der Dürrnberg in Hallein eines der Zentren der Salzproduktion in Mitteleuropa, bis der Import von billigem Meersalz nach der Eingliederung in das römische Imperium die Produktion zum Erliegen brachte. Erst im Mittelalter gewann der Abbau wieder an Bedeutung, und das Bergwerk wurde eine der wichtigsten Einnahmequellen der Salzburger Erzbischöfe.

Reise durch die Zeit Doch bevor die Besucher der Salzwelten in Hallein mehr über den Zusammenhang zwischen dem Aufstieg Salzburgs und dem Weißen Gold erfahren, heißt es: „Bitte warm anziehen!“ In weißer Montur geht es anschließend mit dem Grubenhunt – einer kleinen Bahn – tief ins Innere des Berges. Hier, wo das Thermometer das ganze Jahr hindurch 7 bis 10 Grad Celsius anzeigt, erschließt sich den Besuchern eine eigene Welt: die der Sagen und Mythen, aber auch der Anstrengungen und Entbehrungen. Schon im Mittelalter zog der Weg in die Tiefe zu den glitzernden Salzkristallen Menschen an.

Erlebnis im Berg Der Bergwerksführer schildert auf anschauliche Weise die Welt „unter Tage“ – wie es im Bergbau heißt – und erklärt, dass hier bereits 400 v. Chr. Salz abgebaut wurde, und die Kelten mit ihren bloßen Händen kilometerlange Stollenlabyrinthe in den Berg schlugen. Was damals ein gefährliches und anstrengendes Unterfangen war, ist heute eine lustige Rutschpartie, denn die nächste Etappe führt über zwei lange Bergmannsrutschen bis zum unterirdischen Salzsee. Nun lässt eine multimediale Show aus effektvollem Licht und stimmungsvollen Tönen den Besucher in eine zauberhafte Welt eintauchen. Mit einem Floß wird unterirdisch die ehemalige Grenze zu Deutschland überquert. Ein wahres Erlebnis im Berg, für große und kleine Gäste.

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Keltendorf „SALINA“: alte Geschichte neu erzählt Der traditionelle Bergmannsgruß „Glück Auf!“ beschreibt die Hoffnung der Bergleute, auf mögliche Erzgänge und darauf, am Ende einer Schicht wieder heil aus dem Bergwerk herauszukommen. Nach der informativen, 90-minütigen Tour, sind auch die Besucher froh, das Tageslicht wieder zu erblicken. Doch noch ist die Reise in die Vergangenheit nicht zu Ende. Die Reise geht im Keltendorf Salina, das im Juli 2014 neu eröffnet wurde, weiter – hier tauchen Besucher in die Welt vor 2.500 Jahren ein. Im rekonstruierten Keltendorf sind originale Repliken aus den Grabungen am Dürrnberg zu sehen. In Holzhäusern werden die Arbeits- und Lebensbedingungen der keltischen Bergmänner bis ins Mittelalter nachgestellt. Eine 2.500 Jahre alte keltische Schnabelkanne und die Grabausstattung eines keltischen Stammesführers, der samt Streitwagen in einer hölzernen Kammer bestattet worden war, sind die Prunkstücke der Ausstellung. Die Wohnhäuser und Werkstätten wurden soeben auf den neuesten Stand der Forschung und Vermittlungsmethodik gebracht.

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HEUART IM LAMMERTAL

Das Geheimnis hinter den Heufiguren – Anita Höll im Gespräch

HeuART im Lammertal: Die Kunst, Heu zum Leben zu erwecken

Anita Höll hat vor 14 Jahren die erste Heufigur gefertigt und ist somit seit der Geburtsstunde Herzstück des HeuART-Festivals. Seit dieser ersten Skulptur – es war damals ein für das Faschingsfest gefertigtes Pferd – steckt die Künstlerin Jahr für Jahr ihre Leidenschaft in immer neue Projekte. Im Interview verrät Anita Höll ein paar Geheimnisse aus 14 Jahren begeisterter Heufiguren-Kunst: Wann bzw. wie bald beginnen Sie mit der Vorbereitung Ihrer Figuren? Die ersten Kontakte zu Künstlergruppen und Sponsoren werden schon früh im Jahr, also im April bis Mai, geknüpft. Diese Vorlaufzeit ist auch notwendig, damit wir für den Umzug und die Festwägen planen können.

Wenn Ende August festlich geschmückte Wägen durch den Tennengau ziehen, ausstaffiert mit humorvollen wie traditionellen Figuren aus Heu, dann ist es wieder soweit: Das Lammertaler HeuART-Fest lädt zum Umzug ein. Was vor im Jahr 2000 als kleine, regionale Veranstaltung begann, hat sich mittlerweile zum weltweit größten Umzug dieser Art entwickelt. Begleitet werden die Heukunstwerke auf den prächtig geschmückten Wägen von Musikkapellen, Schnalzern und Trachtlern aus dem Ort. Und Kinderaugen leuchten, wenn Noriker- und Haflingerpferde und Oldtimer-Traktoren den Festzug anführen. Ein Grund mehr, auf das althergebrachte Tennengauer Brauchtum stolz zu sein! Nicht umsonst lockt das HeuART-Fest Jahr für Jahr tausende Besucher aus ganz Europa ins Lammertal. Der Salzburger Bauernherbst zeigt sich dort, eingebettet zwischen Berg und Tal, mit einzigartiger Heukunst und herzhaften Schmankerln von seiner sonnigsten Seite.

Liebevolle Handarbeit bis ins kleinste Detail Ob fröhliche Märchenfigur, traditionelle Madonna oder Nachbildungen aktueller Themen aus Sport, Natur und Kultur – alle HEU-Figuren haben eins gemeinsam: Sie werden durch liebevolle Handarbeit gefertigt. Wie viele Stunden Arbeit in jede einzelne der HeuART-Figuren fließt, wird schon lange nicht mehr exakt nachgezählt. Fest steht hingegen, dass die regionalen Vereine und Künstler beim Gestalten nicht nur über eine Tonne des duftenden Heus verarbeiten, sondern auch noch jede Menge Spaß dabei haben. Eigentlich beginnt der Weg des Heus von der Wiese auf die Festwägen mit der Ernte. Im Frühsommer, nachdem die Wiesen rund um das Lammertal gemäht wurden, müssen die frischen Gräser zunächst einmal ruhen, um zu trocknen. Erst wenn das Gras völlig frei

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von Feuchtigkeit ist, darf es Heu genannt werden und verwandelt sich somit in ein natürliches Arbeitsmaterial für die spektakulären Skulpturen. Es folgen Zeichnungen, Skizzen und Pläne, die als Vorlage dienen und die Arbeit erleichtern. So entstehen, Schicht für Schicht auf Drahtgerüsten, einzigartige Heufiguren. Am Ende sind es sorgfältig abgestimmte Details, die dem Heu tatsächlich Leben einhauchen. Ein kleiner Apfel als Nasenspitze da und Kopfschmuck aus Blumenketten dort – bis zur letzten Minute wird an den festlichen Umzugswägen Die schönsten samt Heufiguren gearbeiFiguren vergangetet, um ihnen das i-Tüpferl ner HeuART-Feste aufzusetzen. Schließlich können im Heuwird am Ende des Tages figuren- und Sadie prachtvollste Heufigur genwanderweg in feierlich prämiert. Annaberg-Lungötz bewundert werden. Ausgewählte Kunstwerke aus Heu und lustige Spielstationen sind wahre Abenteuer für Groß und Klein.

Wie sehen die typischen Arbeitsschritte beim Bau einer Heufigur aus und welche sind besonders wichtig? Als erstes setzen wir uns mit dem jeweiligen Sponsor zusammen – das können Vereine oder regionale Unternehmen sein – und überlegen,

welche Figur für ihn am besten passt. Wenn dann die zündende Idee gefunden ist, beginnt der Bau des Gerüstes. Je nach Größe oder Stärke wird das Gerüst aus Holz oder Eisen angefertigt. Das ist ein besonders wichtiger Arbeitsschritt, denn wenn die Proportionen nicht stimmen, ist es sehr schwierig, sie nachträglich zu formen. Zum Ausarbeiten der Heufigur gibt es verschiedene Techniken. Ich bevorzuge vorwiegend das wickeln mit Draht, damit lässt es sich am schnellsten und kreativsten arbeiten. Eine andere Technik ist, die Heufigur mit kleinen Heubüscheln zu fertigen oder mit Heuschnipseln zu bekleben. Da die Figuren unterschiedlich groß und aufwendig sind, brauchen wir zwischen 100 und 600 Stunden dafür. Was ist Ihre bisher liebste HeuART-Figur? Diese Frage ist leicht zu beantworten, das war die „Arche Noah“ mit verschiedenen Heutieren darauf, die ich gemeinsam mit der Schnalzergruppe Abtenau gebunden habe. So eine Heufigur bindet man auch nur einmal im Leben, weil diese unglaublich aufwendig ist. Etwa 600 Arbeitsstunden flossen in die detailreiche Figur.

Tennengauer Tradition zwischen Kunst und Genuss

Es dauert bestimmt nicht lange, bis der Blick zwischen die Wägen auf den Markt fällt. Längst vergessene Handwerkskunst wie Schindelnmachen und Korbflechten, sowie Schmankerl für die schmackhafte Jause findet der neugierige Besucher in den vielen Ständen auf dem Markt. Besonders beliebt bei Besuchern ist der Tennengauer Almkäse und das Berglamm aus der GenussRegion. Köstlichkeiten aus der Region und heimische Bauer verführen zum Probieren. Das HeuART-Fest ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Highlight zum satt sehen.

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WINTERSTELLGUT

Kletzenbrot der Annaberger Bäuerinnen verkosten, Punsch und Glühwein genießen und die seltenen Handwerkskünste der heimischen Aussteller bestaunen. Hier gibt es Gestricktes und Gehäkeltes, Gewalktes und Gefilztes, Gedrechseltes und Getöpfertes. Produkte, die man nicht einfach im Supermarkt kaufen kann. In einer der Adventsmarkthütten werden gekonnt Krampusmasken nach altem Brauchtum geschnitzt. Und wenn das selbstgebackene Brot im Ofen duftet und der Märchenerzähler seinen Auftritt hat, leuchten nicht nur Kinderaugen. „Kinder dürfen ihren eigenen Laib Brot backen und dann natürlich auch verkosten. An einem der zwei Veranstaltungstage kommt auch der Krampus vorbei“, erzählt Maria Diegruber, eine der beiden Geschäftsführer des Winterstellguts. Während des einen Augen „Kinder dürfen leuchten, läuft beim anderen das ihren eigenen Wasser im Mund zusammen. Laib Brot „Wir haben im Freien immer eine backen und Station mit einer Spezialität aus dann natürlich der großen Pfanne. Außerdem auch verkosten.“ gibt es Kaffee und Kuchen, verschiedene Spezialitäten der MARIA DIEGRUBER Bäuerinnen und wer Lust hat, setzt sich zu unserem bekannten Schnapsbrenner Sigi Herzog und kostet das eine oder andere Schnapserl“, so Diegruber.

Wie der Name schon sagt

Mit zwei PS durch die Winterlandschaft Er ist schon längst kein Geheimtipp mehr bei Einheimischen und Touristen und dennoch gilt er als Oase der Ruhe: der Adventsmarkt am Winterstellgut in Annaberg. Das Auto bleibt beim Nachbarbauern stehen. Das letzte Stück in Richtung Weihnachtsmarkt werden Gäste vom Pferdeschlitten durch einen Märchenwald aus Tannenbäumen mit Zuckerguss kutschiert. Mit zwei PS und einer warmen Wolldecke gilt es, die vorweihnachtliche Atmosphäre auf sich wirken zu lassen. In den Ohren klingt das leise Schnauben der Pferde und das Läuten der Schellen an ihrem Geschirr. Romantik pur. Und spätestens, wenn man die mit Fackeln gesäumte Auffahrt erreicht, ist eines sicher: Schöner kann ein Adventsmarkt nicht sein als hier am Winterstellgut in Annaberg.

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Mmmh, wie das duftet ... Den Rahmen für den idyllischen Adventsmarkt bilden einige der schönsten Gipfel der Salzburger Bergwelt: Tagweide, Hochkarfelder Köpfe, Fritzer Kogel im Südwesten und das imposante Felsmassiv der Bischofsmütze im Südosten. Hier, auf diesem weiten Plateau, 1.000 Meter über dem Meer ist es ein Leichtes, dem Weihnachtsstress zu entkommen. Während die Hände an den lodernden Feuerkörben gewärmt werden, ertönen im Hintergrund die adventlichen Weisen der Saalfeldner Jagdhorn- und Alphornbläser. In aller Ruhe kann man das schmackhafte

Die Geschichte des Winterstellguts führt zurück bis ins 16. Jahrhundert, als ein „Winterstöll“ gebaut worden war, ein winterfester Stall, der später um ein Gestüt erweitert wurde. Den Zweck von damals erfüllt der Hof heute wieder. Im Frühling und Sommer sieht man Tiroler Haflinger aus dem Zuchtbetrieb Gut Hochreit auf den Wiesen und Weiden herumspringen, im Herbst und Winter sind sie in den Ställen direkt beim Winterstellgut untergebracht. Fest steht, hier handelt es sich um ein besonderes Fleckchen Erde. Das Bild wird durch ein beeindruckendes Panorama vollendet. Gastronomie auf höchstem Niveau, urgemütliche Stuben, ein entzückender Teich – ein wahrer Bilderbuchgasthof. Dazu passt natürlich der BilderbuchWeihnachtsmarkt. „Ich finde es schade, dass die Weihnachtszeit bei vielen von Stress bestimmt ist und ein Adventsmarkt oft nur mehr ein Ersatz für das Einkaufszentrum ist. Hier zählt noch das Miteinander. Bei uns ist alles klein und überschaubar. Es geht darum, eine schöne Zeit mit Familie und Freunden zu haben“, beschreibt Diegruber den Adventsmarkt. Diesen ganz besonderen Zauber, der hier zu spüren ist, haben die Besucher schon längst für sich entdeckt.


BRÄUCHE, DIE GELEBT WERDEN

Bräuche, die gelebt werden Echtes Brauchtum prägt das Leben im Tennengau. Traditionen und Bräuche werden liebevoll gepflegt und in Ehren gehalten. Dafür sorgen auch die Brauchtumsveranstaltungen in der stillsten Jahreszeit – im Winter. Es ist die typische und ehrliche Lebensart der Tennengauer, die die Genuss- & ErlebnisRegion so sympathisch macht. Im Winter, wenn dicke weiße Flocken vom Himmel fallen und die Region in ihr schützendes Winterkleid gehüllt wird, verleihen die Bewohner, durch die Liebe zur Heimat und ihre Brauchtumsveranstaltungen, dem Tennengau eine gewisse wohlige Wärme. Rituale geben Sicherheit, und das wissen die Tennengauer zu schätzen.

STILLE NACHT MUSEUM

Die schönsten Bräuche und regionale Besonderheiten im Winter Nikolaus & Krampus: Ab dem ersten Adventwochenende bis zum 6. Dezember finden in der gesamten Region Krampusläufe und Hausbesuche mit dem Hl. Sankt Nikolaus statt. Die Schreckensgestalten sollen – der Tradition nach –Wintergeister der Dunkelheit vertreiben. Rauhnächte: Insgesamt zwölf Rauhnächte zelebriert man im Tennengau. Während in manchen Nächten wirklich nur geräuchert wird, finden in anderen mystische Veranstaltungen statt, wie etwa das Gollinger Perchtenspiel. Durch den Gang mit einer Rauchpfanne voll mit gesegneten Kräuter oder Weihrauch, soll Haus und Hof vor Bösem bewahrt werden. Oft wird auch mit Weihwasser gesprengt und der Rosenkranz dabei gebetet. Heilige Drei Könige: Um den 6. Jänner ziehen „Sternsinger“ – als Kaspar, Melchior und Balthasar verkleidet – durch das Land. In Abtenau und AnnabergLungötz sogar hoch zu Ross. Die Sternsinger bringen die Weihnachtsbotschaft von der Geburt Jesus und Segenswünsche für das neue Jahr ins Haus. Gollinger Perchtenspiel: Mit dem Spruch „Glück hinein – Unglück heraus, die Percht kimmt ins Haus“ begrüßt die Perchtengruppe des Heimatvereins „D‘ Rabenstoana“ in Golling jährlich am 5. Jänner in einem anderen Ortsteil die Bauersleute, bevor zu den Trommelschlägen der Tanz der Perchten vor dem Bauernhaus beginnt. Das Spiel wurde nach mündlicher Überlieferung und nach Aufzeichnungen von Karl Adrian 1996 wiederbelebt. Im Zentrum des Spiels steht das Streitgespräch der Figuren Sommer und Winter. Pucher Palmesel: In Puch wird jedes Jahr am Palmsonntag der über 400 Jahre alte und aus Holz geschnitze Palmesel mit Christusfigur von vier Burschen des örtlichen Trachtenverein D`Puachstoana bei der Prozession durch den Ort getragen.

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Auf den Spuren eines Liedes Jeder kennt es. Jeder singt es einmal im Jahr. Ob auf Deutsch, Englisch oder Polnisch. Es wurde sogar zum immateriellen Kulturerbe Österreichs erklärt. Und doch wissen nur wenige, dass das berühmteste Weihnachtslied der Welt seinen Ursprung in Salzburg hat, und auch Hallein eine besondere Rolle spielt.

Stille Nacht, heilige Nacht. Angesichts der Tatsache, dass es sich bei dem Lied um eines der bekanntesten kulturellen Salzburger Exportartikel handelt, ist es touristisch gesehen tatsächlich recht still um dieses Lied. Nicht viele wissen, dass es in Hallein beispielsweise ein Stille Nacht Museum gibt. Nur etwa 4.000 Besucher finden jährlich den Weg zum unscheinbaren Haus gegenüber der Stadtpfarrkirche in Hallein. Im ersten Stock befinden sich drei kleine Räume, in denen der Komponist des Liedes, Franz Xaver Gruber, seine zweite Lebenshälfte verbrachte. Bewundern kann man einige Originalinstrumente wie die Gitarre, auf der Textschreiber Joseph Mohr das Weihnachtslied zum ersten Mal spielte, sowie viele Gegenstände und Originalmöbel aus der Hinterlassenschaft Grubers. Außerdem sind die Originalnoten hier gesammelt. Vor dem Museum, wo sich früher der Friedhof befand, ist heute noch das Grab Grubers. Jedes Jahr am 24. Dezember wird hier um 17 Uhr zum Singen eingeladen.

Ein stiller Siegeszug um die Welt Gruber war Lehrer, wollte aber immer Musiker sein. Nach Hallein verschlug es ihn, weil er eine Stelle als Stadtpfarrchorregent und Organist fand. Somit hatte er für die geistliche Musik zu sorgen und war am Ziel seiner Träume. Als er 1818 die zugehörige Melodie zum von Joseph Moor verfassten Text komponierte, wusste er freilich nicht, welchen Siegeszug das Lied antreten würde. Mittlerweile wird es in 300 Sprachen über den Erdball verteilt gesungen. Der Text thematisiert den Wunsch der Menschen nach allumfassenden Frieden und wird von Generation zu Generation konfessionsund nationenübergreifend weitergegeben. Neben Hallein sind noch fünf weitere Salzburger Orte an der Entstehung des Liedes beteiligt: Arnsdorf, Mariapfarr, Oberndorf, Wagrain und natürlich Salzburg.

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Pressekontakt Gästeservice Tennengau Geschäftsführer Franz Pölzleitner Mauttorpromenade 8 5400 Hallein Tel: +43 6245 70050 Fax: +43 6245 70050 70 info@tennengau.com www.tennengau.com/presse

Weitere Geschichten aus dem Tennengau finden Sie im Genuss & Erlebnis Magazin unter magazin.tennengau.com

Erstellung 2014/15 Herausgeber: Gästeservice Tennengau Umsetzung & Konzept: www.punkt-komma.at


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