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Architektur
Architektur
Von Pitschen nach Grond
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Seit Jahrhunderten ist Ftan Grond ungefähr doppelt so gross wie Ftan Pitschen. Der alte Teil von Ftan Pitschen ist kreuzförmig angeordnet. Seine Häuser wurden im 17. Jahrhundert neu errichtet. Die meisten sind sorgsam restauriert und erfreuen den Betrachter mit Sgraffitodekorationen, Hausinschriften, blumengeschmückten Fenstern und schönen Haustoren. Das als Einhaus konzipierte Engadinerhaus umfasst im selben Gebäude Wohnteil, Scheune, Tenne, Stall, Remise und Mistlege und wurde seit dem 16. Jahrhundert grösstenteils aus Stein gebaut. Von der gewölbten Küche (Chadafö) aus wurde die Stube beheizt, die meist mit würzig duftendem Arvenholz getäfert ist. Teile von Ftan Grond sind mehrmals abgebrannt, sodass die Häuser um den Dorfplatz mit ihren klassizistischen Fassaden einen ganz anderen Eindruck vermitteln. Die Gasse von Rontsch wird von zwei Häuserzeilen unterschiedlichen Charakters gesäumt: Nördlich die mit dem Giebel zur Gasse gewandten, ursprünglichen Engadinerhäuser (darunter das berühmte Vulpiushaus aus dem Jahre 1674), vis-à-vis eine Kette traufständiger, stattlicher Palazzi, die meist von Heimkehrenden mit Geld aus dem Zuckerbäckergewerbe errichtet oder vergrössert wurden. Die reformierte Kirche stammt aus dem Jahre 1634. Der isoliert stehende, schiefe Kirchturm erhielt nach dem letzten Dorfbrand 1885 seine charakteristische Doppelzwiebel. Das Institutsgebäude wurde in den Jahren des Ersten Weltkrieges durch die Architekten Schäfer & Risch erbaut. Sehenswert sind die Deckenstuckaturen im Speisesaal und in der Aula – klassizistische und vom Jugendstil beeinflusste Werke des Bildhauers Otto Kappeler.