KiteSurfMag #11 - Deutsch

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AUSGABE # 11

AFTERHOUR-SESSIONS

MIT ROBBY NAISH

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INHALT

REPORTAGEN

COVER In der ultimativen Kunst der Kicker-Hits spielt Alby Rondina in der Meisterliga. Foto: James Boulding

74 Afterhour-Sessions Die besten Park-Rider der Welt beim KPL-Event in Brasilien, Andre Magarao hinter der Linse und 100% exklusive Afterhour-Shots. Viel Spaß beim Staunen!

86 Kiten ohne Grenzen

RUBRIKEN

033  Leinensalat-Legenden Robby Naish 038  Fernweh NorCal 042  Brettgeflüster Carlos Mario 044  Mein Strand Johanna-Catharina Edin 048  Steckbrief Øyvind Nøstdal Die Mission Oswald Smith in Indo 050  058  Galerie GKA Dakhla Technik Leinenüberquerung + 110  Hooked-In Tantrum Grab 114  Die Macher Uli Sommerlatt Fitness Dynamisches Stretching 120  124  Tech-Talk North Orbit, Quobba Fins, Ride Engine, Mystic Stealth 142  Aufgerollt Dom Moore

Nach einem Autounfall ist Fernando Fernandez querschnittgelähmt. Ein Schicksal, das ihn keineswegs davon abhält, seine sportlichen Ziele voller Ambition zu verfolgen. Sein aktuelles Projekt: Kiten lernen. Sein Support-Team: Die Cabrinha-Crew.

94 Rückkehr nach Afrika Nach einigen Jahren auf Reisen kehrt Issy von Zastrow in ihr Heimatland Kenia zurück. Und muss feststellen, dass sich einiges verändert hat – die guten Vibes und die perfekten Kitebedingungen zum Glück nicht.

100 Peru in Perfektion Das Rezept für erstklassive Wellen-Shots: Man nehme vier der besten Wave-Kiter der Welt, kombiniere dazu einen der besten Kite-Fotografen und schicke sie gemeinsam nach Peru. Check, Check und Check!

LINKS Und wo ist hier der Wind? Lukas Vogeltanz zeigt, wie wahre Foil-Magie funktioniert. Foto: Andrea Vogeltanz





EDITORIAL

NO PLACE LIKE HOME Kiten ist mehr als ein Sport oder eine Freizeitbeschäftigung: Kiten ist Lifestyle. Es bringt uns an verschiedenste Ort der Welt, es erweitert unseren Horizont und lässt uns Teil einer Community an Gleichgesinnten werden, die ebenso wie wir Wind und Wasser lieben. Egal, ob wir ein paar Stunden im Auto sitzen, um einen neuen Spot auszuprobieren oder ob wir gerade den Forecast für unsere Lieblings-Urlaubsspots checken. Oder ob wir unsere Boardbags bis ans Gewichtsmaximum vollstopfen und dabei die eingetrocknete Faktor-50-Sonnencreme und das müffelige Lycra finden, dass nach dem letzten Tropen-Trip im Seitenfach vergessen wurde. Fakt ist auch: Wer kitet, sieht Landkarten mit anderen Augen. Spots, die auf unserer mentalen Bucket-List stehen, stechen uns sofort ins Auge. Natürlich sind das Spots mit Wind – gutem Wind, versteht sich. Reisen ist zweifellos eine tolle Sache. Oft verbringen wir Ewigkeiten damit, uns auf einen Trip vorzubereiten – wir planen, kaufen neues Equipment und beschäftigen uns Wochen im Vorhinein mit Langzeit-Forecasts (und das von früh bis spät). Aber irgendwann kommt vielleicht der Tag, an dem wir an unserem Homespot stehen und uns denken: Wow. Das ist der Ort, der mich zu dem gemacht hat, was ich bin. Mein Zuhause. Und eigentlich möchte ich gerade nirgendwo anders sein. Wir kennen unseren Homespot wie unsere Westentasche, wissen Bescheid über die beste Windrichtung, die Gezeiten, die besten Bars für das After-Session-Belohnungsbier. Und manchmal (ich denke, ich bin der erste, der ein Zitat aus „Der Zauberer von Oz“ in einem Kitemagazin verwendet) wird einem bewusst: There’s no place like home. Ein Thema, dem wir in dieser Ausgabe einige Reportagen widmen – zum einen Issy von Zastrows Rückkehr in ihr Heimatland Kenia, in dem sich während ihrer Abwesenheit einiges geändert hat (die guten Bedingungen und Vibes zum Glück nicht). Zum anderen ­nehmen uns Alex Maes und Annelous Lammerts mit nach Brasilien, wo sich die beiden mit der Kite Mansion eine zweite Heimat aufgebaut ­haben und in ihrem Hinterhof einmal jährlich die KPL willkommen heißen. Und dann haben wir noch diesen Shot von Willow-River Tonkin, der mich – ehrlich gesagt – überhaupt erst zu dieser Eröffnungsrede inspiriert hat. Ich bat ihm um ein paar erklärende Worte zum Bild – und was zurückkam, ist so poetisch, dass ich es jetzt hier nicht mal übersetze: „It was a GKA day, where the wind and the waves play, showing its fierce face. It put me on the race, to run and chase, down this monster of a wave, in my home place.“ Danke, Willow. Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe! Alex

Foto: Ydwer van der Heide / GKA


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KSM IM ABO HERAUSGEBER Alex Hapgood ART DIREKTION Katharina Godbersen TECHNISCHER REDAKTEUR Richard Boughton REDAKTION DEUTSCHSPRACHIGE AUSGABE Anja Fuchs ONLINE MEDIA MANAGER Gemma Hamaini

COPYRIGHT Sämtliche in KiteSurfMag enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Reproduktion ohne ausdrückliche Erlaubnis des Herausgebers wird zur Anzeige gebracht.

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AUSGABE # 11

L E I N E N S A L AT- L E G E N D E N

WELLENJAGD: PERU IN PERFEK TION

MITARBEITER DIESER AUSGABE James Boulding, Andrea Vogeltanz, Kyle Cabano, Christopher Curran, Lukas Pitsch, Anthony Maudet, Samuel Cardenas, Laci Kobulsky, Götz Sommer, Julien Leleu, Crystal Veness, Felix Moström, Ydwer van der Heide, Andre Magarao, Geoffrey von Zastrow, Toby Bromwich, Svetlana Romaontsova, Jose Zander Servando, Karo Krassel.

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VERLAG KiteSurfMag wird produziert von Water Born Media Limited in Hayle, Cornwall/United Kingdom PRODUKTION Dieses Magazin wird auf Papier aus verantwortungsvoll und nachhaltig bewirtschafteten Quellen und mit auf pflanzenbasierten Farben gedruckt. Sowohl ds für das Heft verwendete Papier als auch der Herstellungsprozess sind nach FCS ® zertifiziert. Die eingesetzten Drucker entsprechen dem international anerkannten Umweltstandard nach ISO14001.

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Neuigkeiten Wie in jeder Ausgabe begeben wir uns für euch auf die Suche nach coolen Events, Must-haves und News aus der Kiteszene. Et voila – hier kommen die Herbst- und Wintertipps der Redaktion.

UNTEN Springen ist auch mit dem Crosswing ein Thema – wie Pete Cabrinha hier in Maui eindrucksvoll beweist.

SPASS OHNE LEINEN: DER CROSSWING IST DA FOTO Cabrinha Kites

Klar lieben wir Kiter unseren Sport – wer allerdings schon mal einen der momentan an allen Ecken und Enden aufpoppenden Wings ausprobiert hat, weiß: Hin und wieder mal leinenlos unterwegs zu sein, kann ganz schön Spaß machen. Cabrinhas Beitrag zum Wing- Boom nennt sich Crosswing. Die Vorteile des aufblasbaren Wing-Konzepts liegen auf der Hand: Es lässt sich easy transportieren, braucht wenig Platz und kann sowohl auf dem Wasser als auch an Land mit SUP, Foil, Snow-, Skate- und Landboard gefahren werden. Mit welchen Boards man den Wing am besten kombiniert bzw. wie man als Anfänger damit ins Fahren kommt, verrät uns Cabrinhas Division Manager Dave Hastilow: Hi Dave, wie geht man bei seinen ersten Wing-Sessions am besten vor? DH: Beim ersten Versuch mit der Wing empfehlen wir, ein großes SUP mit genügend Volumen zu verwenden. Hier in Maui haben wir dazu das JP Fusion 9'8" Board genutzt. Beim Umsteigen auf ein Foil kommt es auf das Gewicht des Fahrers an – wir fanden das Foilboard aus der JP-Range am passendsten. Die meiste Zeit

nutzten wir das 6'8" (96 Liiter), aber im Hinblick auf die gesamte Range funktionieren auch die Größen 7'0" und 7'2". Die Boards sind kurz, aber breit, und die Balance harmoniert wunderbar mit dem Wing. Als nächsten Schritt kann man auf ein Prone-Board wie das Autopilot 5'6" umsteigen – was aber auch immer von den Wasserbedingungen abhängt. Bei den choppy Bedingungen in Maui ist ein größeres Board anfangs einfacher. Umgekehrt verhält es sich z. B. in Poole Harbour, UK – dort ist das Wasser flach und der ganze Lernprozess ist leichter. In welchen Windstärken funktioniert der Crosswing 4.0 beispielsweise für einen 80kg-Fahrer mit dem JP Foil Slate 8'2" und dem Hi:Rise Varial Large? DH: Wir haben das Varial Large mit dem Crosswing benutzt und werden jetzt auf das Varial Medium umsteigen. Aktuell, bei meinem Gewicht, benötige ich 18-20 Knoten auf dem Varial Large. Um in leichterem Wind Fahrt aufzunehmen, ist definitiv viel Technik notwendig. Je stärker der Wind, desto einfacher wird es zu foilen.


Tschüss, ihr Flaschen! FOTOS Lush

Plastikmüll zu vermeiden ist etwas, das uns allen am Herzen liegen sollte. Jeder Beitrag zählt – und wenn es nur die Shampoo- und Duschgelflaschen, die man in Zukunft vermeidet. Getreu dem Motto „Tschüss, ihr Flaschen!“ setzt Lush nun verstärkt auf nackte, sprich verpackungsfreie Kosmetik. Insgesamt 35% der Lush-Produkte – darunter Shampoo-, Duschöl-, Bodybutter-Bars oder Gesichts-

reinigungs-Balsam – kommen mittlerweile ohne Verpackung aus. Und das auch beim Reisen, denn die herrlich duftenden, handgemachten, tierversuchsfreien und vegetarischen Kosmetika lassen sich unkompliziert in einer Metalldose transportieren. Spart Platz, Gewicht und tut der Umwelt gut! Tipp: Die Badebombe „Turtle Immersion“ (links) ist das perfekte Weihnachtsgeschenk für Meeresliebhaber. Nicht nur, das sie super süß aussieht – löst sie sich im Wasser auf, erinnern herumschwimmende Agar-Agar-Stücke daran, wie Meeresschildkröten durch Plastikmüll bedroht sind. Mehr unter www.lush.com

SURF-ABENTEUER AUF DER LEINWAND FOTO Nouvague

Seit 2010 bringt die Surf Film Nacht mehrmals pro Jahr die wichtigsten Independent-SurfMovies in die Programmkinos in 40 Städten Deutschlands, Dänemarks, Österreichs, der Niederlande und der Schweiz. Die Herbsttour ist mit „Secrets of Desert Point“ ganz den einstigen Surf-Travel-Pionieren gewidmet. Der Film erzählt die Geschichte des jungen kalifornischen Surfers Bill Heick und seiner Freunde, die auf der indonesischen Insel Lombok die perfekte Welle entdecken und ihren Schatz namens Desert Point infolge fast ein Jahrzehnt lang geheim halten – mit dem Ziel, den Spot für immer alleine zu surfen. Allerdings hat das Paradies auch seinen Preis... Als Vorfilm läuft „Zone Frequency“, alle Infos und Termine gibt es unter surffilmnacht.de oder facebook.com/surffilmnacht/events

HEY, DU SCHLANGE! FOTO goodboards

Zugegeben: Auch wir waren erst mal verwundert über die eigenwillige Outline dieses Twintips. Aber ja – der wellenförmige Sidecut des Snake ist pure Absicht. Und soll seinen Urhebern Goodboards (einer bayrischen Boardmarke vom Ammersee, die mit Snow- und Wakeboards groß wurde) zufolge durch unruhiges Wasser schneiden wie nix. Die Anti-Chop-Technologie verlängert nicht nur die effektive Kante und sorgt so für mehr Laufruhe – das Board soll dadurch auch leichter drehen, weniger Spritzwasser generieren und super knieschonend sein. Dazu kommen eine ansprechende, semitransparente Holzoptik und hochwertigste Materialien, darunter ein Vollholzkern mit Fiberglas-Ummantelung plus ein Carbon-Stringer.

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Kitesurf Masters: Sommerliches Finale in St. Peter Ording FOTOS © CW/Kassian Callies

Mit 100.000 Besuchern konnten die Kitesurf Masters in St. Peter Ording dieses Jahr einen neuen Rekord verzeichnen. Nach vier Tourstopps ging es beim Saisonfinale am Spot von „Deutschlands größer Sandkiste“ um die neuen internationalen deutschen Meistertitel im Kitesurfen. So sehr sich die Besucher über das warme Sommerwetter freuten – für die Kiter hätte es gerne etwas mehr Wind sein dürfen. Trotzdem konnten einige der Wettbewerbe gefahren bzw. schlussendlich die Gesamtsieger gekürt werden. Im Racing setzte Florian Gruber mit einem Sieg in SPO nicht nur einen bemerkenswerten Schlusspunkt seiner Saison, sondern sicherte sich damit auch überlegen den deutschen Meistertitel in dieser Disziplin. Platz zwei ging an Jannis Maus, Dritter wurde der Däne Oliver Hansen. In der Racing-Damenwertung gewann Leonie Meyer vor Luisa Bodem und Alina Kornelli. Auch beim Slalom dominierte Florian Gruber und blieb – wie bei allen Slalom-Contests der Saison – in SPO ungeschlagen. Vizemeister wurde Linus Erdmann, auf Platz drei landete Julian Hein. Im Damenfeld hatte Alina Kornelli klar die Nase vorn und beschloss die Sai-

son als Deutsche Meisterin im Slalom. Zweite wurde Lonia Häger, Platz drei ging an Maya Kowa. Im Freestyle freute sich Linus Erdmann über den deutschen Meistertitel vor Ben Hoff mann und Jonas Quahmid. Bei den Damen siegte abermals Sabrina Lutz, die deutsche Rekordmeisterin im Freestyle. Merle Mönster sicherte sich Platz zwei vor Alina Kornelli. Die Multivan Kitesurf Masters bilden aber nicht nur den Rahmen zahlreicher Contests, sondern haben sich als größte Kitesurf-Messe bzw. –Testveranstaltung der Welt etabliert, bei der die Hersteller ihr neuestes Material auf auf der riesigen (mehr als einen Kilometer langen!) Testivalfläche am Strand präsentieren und dieses kostenlos getestet werden kann. Dazu kommen – auf einer Eventfläche, die mittlerweile mehr als vier Fußballfelder ausmacht – unzählige Shopping- und Präsentationsstände, ein interaktives Sportprogramm und tägliche Eventpartys. Das nächste Kitesurf-Masters-Finale in SPO wird übrigens von 26. bis 30. August 2020 stattfinden. Alle Infos auf www.kitesurf-masters.de

LINKS Happy Faces: Die Teilnehmer und Gewinner der Kitesurf Masters 2019. RECHTS Das Eventgelände in SPO umfasst mittlerweile mehr als vier Fussballfelder.


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... AHEAD OF ITS TIME


CH: Dieser Shot entstand während einer absolut geilen Session, bei der alles perfekt z­ usammenspielte. Bei diesen Bedingungen meinen 8er-Pivot zu loopen, war einfach nur genial. Der Wind betrug etwa 35 Knoten und war etwas böig, aber ich fühlte mich super wohl und motiviert, alles zu geben. Le Sillon bei Saint Malo ist einfach ein toller Spot, noch dazu mit cooler Kulisse. Was für ein Glück, dass Anthony gerade im richtigen Moment – als ich die perfekte Welle für diesen Megaloop-Boardoff fand – vor Ort war. RIDER Clement Huot  FOTO Anthony Maudet  LOCATION Brittany, Frankreich



TKM: Komplizierte Moves und Double-Passes mögen zwar live cool aussehen – für Fotos gilt das Rezept „Je extremer, desto besser“ allerdings nicht. Viel wichtiger sind oft – wie Wojtek hier beweist – der richtige Hintergrund, ein Move, der viel Board zeigt und dazu (unbedingt!) ein stylisher Grab. RIDER Wojtek Andrzejewski  FOTO Adrian Krawczyk  LOCATION Tarifa, Spanien


OS: Es gibt sie, diese Tage, an denen einfach alles perfekt zusammenpasst. So wie an dem Tag, als dieser Shot entstand. Als ich aufs Wasser ging, waren die Wellen gerade mal zwei Fuß hoch – plötzlich drehte der Wind auf offshore, der Swell nahm zu und die Wellen wurden seidig weich und hohl, wie aus dem Bilderbuch. Eine der besten Sessions meines Lebens. Ich liebe Indonesien! RIDER Oswald Smith  FOTO Samuel Cardenas  LOCATION Indonesien


CC: Ich hatte die große Ehre, im Juli beim Nitinat-Windfest in Vancouver Island zu fotografieren. Vor dem Start des Events ging ich aufs Wasser, um Brendan Hessels, einen der Organisatoren, zu shooten. Bevor er sich wieder an Land an die Arbeit machte, lieferte er mir noch diesen makellosen Barefoot-Slide. Die perfekte Einstimmung auf ein perfektes Wochenende mit perfekten Wettbewerbsbedingungen. RIDER Brendan Hessels  FOTO Christopher Curran  LOCATION Vancouver Island, Kanada


LK: Gegen Ende des Sommers arbeitete ich mit Alby an neuen Tricktip-Videos mit Freeride-­ Tricks für Fortgeschrittene (coming soon!). Eine Idee stammte von den Cabrinha-Shootings, bei dem James Boulding Jahr für Jahr mit seinem legendären Handdrag punktete. Um den Move noch besser in Szene zu setzen, suchten wir uns einen spiegelglatten Spot mit viel Seegras unter der Wasseroberfläche. Ich konnte nicht widerstehen, zwischen den Videoaufnahmen auch ein paar Fotos davon zu machen! RIDER Alby Rondina  FOTO Laci Kobulsky  LOCATION ProKite Alby Rondina, Sizilien


JL: Dieser Shot entstand dieses Jahr im Sommer in Balneario, einem von Tarifas populärsten Spots. In den Sommermonaten ist kiten hier erst nach acht Uhr abends erlaubt. Die perfekte Zeit, um ohne Touristen ungestört zu shredden! Viele behaupten, in Tarifa im Sommer zu kiten wäre der Horror, aber ich meine: Man muss nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. So wie ich hier in der Golden Hour – noch dazu die erste Session mit meinem RRD Y25 Addiction. RIDER Julien Leleu  FOTO Samuel Cardenas  LOCATION Tarifa, Spanien



JM: Es war einer dieser sehr seltenen Südost-Tage auf der dänischen Insel FanØ – perfekte Bedingungen, um Spaß zu haben! Der Wind war super konstant, ich war mit meinem 15er-Sonic gut angepowert, das kristallklare Wasser war super flach und somit perfekt, um sich hoch rauszupoppen. Als ich mir bei diesem Sprung das Board schnappte und über Götz drübersprang, wusste ich: Das wird der Shot der Session. RIDER Jannis Maus  FOTO Götz Sommer  LOCATION Dänemark


LP: Jede Menge wind und trotzdem butterflaches Wasser: Der Traum eines ­jeden Kiters! Während unseres Sizilien-Trips machte sich Julian Meister auf, die Lagune zu erkunden. Ich würde sagen, sein Höhenflug ist ein guter Beweis für die starke Thermik, die man im westlichen Teil Sizilien vorfindet. RIDER Julian Meister  FOTO Lukas Pitsch  LOCATION Lo Stagnone, Sizilien



KC: Ein interessanter Nachmittag: Ich hatte mit Ozzie und ein paar anderen Teamridern vereinbart, uns um zwei Uhr am Dolphin Beach zu treffen. Ozzie war – wie immer eigentlich – viel zu spät. Was bei seiner Ankunft in einer kleinen Diskussion resultierte. Er stürmte in Richtung Strand, während ich am Parkplatz blieb und mich etwas ausgeschlossen ­f ühlte. Ehrlich gesagt war mir danach, das Shooting abzublasen. However – es dauerte keine zehn Minuten, bis Ozzies Kite in der Luft auftauchte. Ich blieb noch, um zu sehen, was passierte. Diese Aufnahme entstand schließlich vom Parkplatz aus – der Rahmen des Fotos ist also eigentlich eher Zufall. Aber wie sagt man so schön? Nichts passiert ohne Grund. RIDER Oswald Smith  FOTO Kyle Cabano  LOCATION Kapstadt, Südafrika


LP: Als Andrea mir eine Wakestyle-Session im Schnee vorschlug, war ich sofort bei einer spontanen Session dabei. Also machten wir uns auf in die Schweizer Berge. Zum Aufwärmen bauten wir einen kleinen Kicker, von dem aus Andrea Minuten später seine Unhooked-Moves in den blauen Himmel zauberte. RIDER Andrea Luca Ammann  FOTO Lukas Pitsch  LOCATION Bernina, Schweiz


Max Mustermann Robby Naish T

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Mit dieser Ausgabe starten wir ein neues Kapitel von Leinensalat, der mittlerweile I N ältesten Rubrik Eunseres ­Magazins. Und wer könnte unsere „Legenden“-Reihe besser eröffnen als Wassersport-Urgestein Robby Naish? Tur sus adia que core pos cumquo dolo venduciis ulparum aut rem aut es quiamust qui cor abor similla volut options equamet FOTOS hitaefrankiebees porum fuga. Odiciliam

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Leinensalat-Legenden

Robby Naish

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— EWAN JASPAN

Haben dich während deiner Karriere auch andere Athleten inspiriert?

Am Anfang meiner Karriere habe ich mich kaum um andere Sportarten oder Sportler gekümmert. Windsurfen war damals noch total neu und nahm meine gesamte Aufmerksamkeit in Anspruch. Aber als ich älter wurde, lernte ich die Inspiration durch andere Bereiche des Sports und Athleten sehr zu schätzen. Es waren aber nicht sehr viele. — MA XIME CHABLOZ

Wann hast du beschlossen, deine eigene Marke zu gründen? Und wie lange dauerte es von der Idee bis zur Umsetzung?

Mein Vater begann schon Ende der 70er, in seiner Garage Boards zu bauen. „Naish Hawaii“ wurde 1979 gegründet. Der Name tauchte also schon früh auf Surfbrettern und somit auch im Kailua Shop auf. In den goldenen Zeiten des Windsurfens produzierte Naish Hawaii mehr als tausend Custom-Boards pro Jahr – das ist verdammt viel! Die Marke Naish, so wie man sie heute kennt, gibt es seit 1995, als ich beschloss, die Segelmarke „Naish Sails Hawaii“ zu gründen. Obwohl es nie der Plan war, das Business außerhalb des Kailua Shops und der Custom-Boards zu expandieren. Es passierte aus einer Notwendigkeit heraus (lange Geschichte). Jedenfalls war es ein großer Schritt, und definitiv kein einfacher. Aber im Nachhinein erwies sich die Entscheidung als gut. Die Marke wuchs langsam, aber stetig, und das in enem kontrollier- und ­finanzierbaren Rahmen. Erst produzierten wir Windsurfsegel und –rigs, dann ab 1999 Kitematerial, ein paar Jahre später schließlich Windsurfbretter, ab 2007 zusätzlich SUPs und so weiter und so fort.

— MIK AILI SOL

Ich habe mit demselben Alter wie du zu kiten begonnen und hatte – ebenso wie du – meinen ersten Weltmeistertitel mit 13 in der Tasche. Angenommen, du könntest nochmal Teenager sein – gibt es etwas, das du anders machen würdest?

Nein. Ich meine, aus finanzieller Hinsicht vielleicht schon (ich hätte Apple, Microsoft und Google gekauft), aber im großen und Ganzen bin ich stolz auf das, was ich erreicht habe. Fehler, die man im Laufe des Lebens begeht, sind Teil der persönlichen Entwicklung. Natürlich könnte man immer denken: Hätte ich bloß dies und das früher anders gemacht. Aber ich würde alles nochmal genauso machen. Ich war sehr oft zur richtigen Zeit am richtigen Ort und hatte noch dazu oft Glück – dafür bin ich dankbar. Ich schätze auch, was ich mir erarbeitet habe. Ja, ich bin zufrieden. Müsste ich einem jungen Menschen heutzutage einen Rat geben, dann wäre das wahrscheinlich: Investiere in deine Zukunft. Lege dir Geld beiseite. Wenn möglich, kaufe Eigentum. Lebe nicht über, sondern eher unter deinen Verhältnissen und spare für später. Etwas, das gerade viele Athleten nicht tun. Aber definitiv einer meiner Glücksfaktoren. — TKM

Wie hat sich die Wassersport-Branche im Vergleich zu früher verändert? Hat man es als Marke heutzutage leichter oder schwerer?

Ich würde mal sagen, es gibt kein einfaches Business. Aber das Wassersport-Business ist besonders schwierig. Nicht nur, dass die Margen niedrig sind – auch der Lebenszyklus der Produkte einer Saison ist kurz. Andererseits ist die Branche in vielen Bereichen auch großartig: Wir designen, bauen und testen Pro-

OBEN LINKS Der Ort, an dem alles begann. Mittlerweile lebt Robby schon seit 45 Jahren für Wind, Wasser und Wellen. OBEN RECHTS Und so macht er auch noch 45 Jahre weiter… RECHTS Wieder eine neue ­D ekade, wieder ein neuer Sport. Klar, dass man bei Naish auch in der Foil-­ Branche mitspielt.


dukte, die wir lieben, für Sportarten, die wir Tag für Tag leben. Wir produzieren Equipment, das vielen Menschen die besten Momente ihres Lebens beschert. Equipment, mit dem man in einer fröhlichen, gesunden Umgebung in der Natur Beschäftigungen nachgeht, die sich erfüllend anfühlen – für Körper, Geist und Seele. All das wiegt die negativen Seiten unseres Business locker auf. — JESSE RICHMAN

Im Laufe deiner Surfkarriere warst du oft in extremen Bedingungen unterwegs. Gab es dabei auch lebensbedrohende Situationen – und wenn ja, wie konntest du dich retten?

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— RUBEN LENTEN

Robby, du lebende Legende! Was für eine beeindruckende Karriere – und was für eine Marke, die du da gemeinsam mit deinem Team auf die Beine stellen konntest. An der Umsetzung welches Lebens­traums arbeitest du im Moment?

Ruhestand? War ein Scherz! Ich habe eine großartige Life-Work-Balance. Ich liebe es, alle Dinge unter einen Hut zu bringen, die dorthin müssen und freue mich darauf, die Marke noch größer zu machen, in neue Bereiche zu investieren und alles auf ein neues Level zu heben. Aber auch, vielleicht ein wenig zurückzutreten, um mehr mit dir und dem Rest der Crew aufs Wasser zu kommen. Ich habe die Herausforderungen des Business genossen und jede Menge ▶

Robby Naish

„Ich würde alles nochmal genauso machen. Ich war sehr oft zur richtigen Zeit am richtigen Ort.“

Leinensalat-Legenden

Ich bin niemand, der sich kopfüber in eine Sache reinstürzt und dann schaut, was passiert. Ich gehe Dinge grundsätzlich mit kalkuliertem Risiko an und bin anfangs eher vorsichtig – egal, ob es um einen neuen Trick geht oder eine Session in Jaws. Verletzungen sind der Feind eines jeden Sportlers und somit etwas, das ich im Laufe meiner Karriere stets zu vermeiden versucht habe. Was auch bedeutet, auf bestimmte Dinge (z. B. Dirt Bikes zu fahren) zu verzichten. Aber natürlich blieben gefährliche Situationen nicht aus. Am knappsten dem Tod entronnen bin ich wahrscheinlich vor sechs Jahren beim Windsurfen in Jaws. Ein Spot, an dem du Wipeout über Wipeout haben kannst und nichts passiert – außer, es passiert dir

zur falschen Zeit am falschen Ort. Mir passierte es am Ende des North Peak nach einem Bottom-Turn. Ich schwamm in Richtung des Channels und tauchte erst ein paar Mal unter dem Weißwasser durch, und alles war ok. Nach der dritten Welle tauchte allerdings eine riesige „West Bowl“ aus dem Channel auf. Sie erwischte mich direkt am Kopf und hielt mich – was mir noch nie zuvor passiert war – zwei Wellen lang unter Wasser. Als ich schließlich wieder auftauchte, war ich fast bei den Felsen angelangt. Das war wirklich verdammt knapp. Aber knapp ist ok. Eine Grenze, die man eben nicht überschreiten möchte.


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daraus gelernt. Ich habe viel erreicht und mein Riding-Level ist für mein Alter noch ziemlich gut – und das in verschiedenen Sportarten. Aber diesbezüglich bin ich auch verwöhnt, da ich jeden Tag aufs Wasser kann. Trotzdem möchte ich in Zukunft etwas weniger arbeiten. Ich will weiterhin eng mit der Marke verbunden bleiben, dabei aber bestimmte Aufgaben an jüngere, geschäftstüchtigere Leute abgeben, um mich stärker auf das konzentrieren zu können, was ich liebe und eigentlich auch besser kann: Da draußen beim Wind und bei den Wellen sein. — ADEURI CORNIEL

Wie alt warst du, als du mit dem Windsurfen ­begonnen hast? Erinnerst du dich noch an deine ersten Sessions?

Leinensalat-Legenden

Robby Naish

Ich war elf, und ja – ich kann mich noch an meine allererste Session erinnern. Obwohl „Session“ in diesem Fall wahrscheinlich etwas übertrieben ist, denn ich kam dabei nicht mal richtig ins Fahren. Nennen wir es „Erfahrung“. Trotzdem war ich sofort süchtig nach diesem Gefühl! Woran sich bis jetzt, 45 Jahre später, nichts geändert hat.

— TKM

Du warst mit den besten Kitern der Welt auf dem Wasser und einige davon waren/sind in deinem Team. Kannst du uns drei davon nennen, die für dich besonders herausstechen?

Es stimmt, seit den Anfängen des Sports war ich – abgesehen von den jüngsten Nachwuchstalenten – mit einem Großteil der weltbesten Rider unterwegs, sei es bei normalen Sessions oder im Rahmen von Competitons. Eine lange Liste… Wenn ich nur drei davon nenne, beleidige ich damit viele andere. Also: In den Anfängen des Kitens waren es Flash Austin, Lou Wainman, Pete Cabrinha und der Rest der Crew, die unser Material fuhr. Dann Mark Shinn, Adam Koch,

Leeshai, Jesse, Kevin, Jalou, … Ok, wenn du mir eine Knarre an den Kopf hältst und mich zwingst, drei davon zu nennen, wären das Flash Austin, Martin Vari und Kevin Langeree. Die wiederum eine große Crew an Leuten um sich hatten, die ihnen den Weg ebneten, auf demselben Level fuhren und sie pushten. Aber diese drei stellten damals die Weichen für die Zukunft und setzten die Benchmarks der Branche. Flash als einer der Pioniere des Kitesports, Martin beim Übergang von Hooked-In und Boardoffs (ebenso wie Mark Shinn, würde ich sagen) und Kevin brachte den Sport dorthin, wo er heute ist. Aber wie gesagt: Diese Liste wäre die mit der Knarre an meinem Kopf. Bei einer Sportart, die bereits 20 Jahre auf dem Buckel hat, kommt man mit mehreren Generationen an Talenten und Weltklasse-Athleten in Berührung. — PATRI MCL AUGHLIN

Du hast vermutlich mehr Zeit auf dem Wasser verbracht als jeder andere da draußen. Erzähl uns von deiner unvergesslichsten Session!

Ich hatte in meinem Leben echt Glück und war – wie bereits erwähnt – sehr oft zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Gäbe es da eine Session, die aus zig Sessions heraussticht, würde ich heute wahrscheinlich nicht mehr das machen, was ich tue. Unter all meinen Sessions waren so viele großartige dabei – ich könnte sie ehrlich gesagt nicht zählen. Da gab es unvergessliche Sessions beim Kiten, gemeinsam mit Freunden in butterflachem Wasser, dann die Windsurf-Sessions in den frühen Tagen, ganz alleine in Jaws… Die SUP-­ Sessions in Venedig, als ich alleine durch den Kanal paddelte, lange bevor noch irgendjemand wusste, was ein SUP überhaupt sein soll... und so weiter und so fort. Sportarten wie Kiten sind so erfüllend und sorgen ­immer wieder aufs Neue für einzigartige, unvergessliche Momente – egal wo und egal, bei welchen Bedingungen.

„Die Evolution der Kites hat den Sport wesentlich zugänglicher gemacht. In der Zeit der Zweileiner hätten viele keine Stunde lang überlebt.“


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Wie fühlt es sich an, seinen Namen so oft auf Equipment zu sehen?

Wieviel Anteil an deinem Erfolg hast du Maui zu verdanken und was macht diesen Ort für dich so besonders?

Eigentlich bevorzuge ich ja Oahu, und ich wünschte, ich könnte mehr Zeit dort verbringen. Maui ist eine großartige Base, hat eine fantastische Energie und eine florierende Boardsport-Community. Aber: Wer als Sportler oder Designer zu viel Zeit hier verbringt, schränkt auf Dauer seinen Horizont ein. Weshalb es wichtig ist, über den Tellerrand zu schauen – nicht nur, um seine Skills in verschiedensten Bedingungen abzurunden, sondern auch, um Equipment zu kreieren, dass auch an anderen Spots als in Maui gut funktioniert. Eine Tatsache, die mir sehr bewusst ist.

— PAUL SERIN

Du hast Ende der 90er mit dem Kiten begonnen. Hättest du dir damals erwartet, dass der Sport so schnell wächst? Und denkst du, dass mit den Wings dasselbe passieren wird?

OBEN Der Pivot 2020 am Spielplatz in Robbys Hinterhof. LINKS Immer noch ein gutes Auge für gute Lips...

Dass Kiten groß werden würde, wusste ich von Anfang an. Allein, weil es selbst bei flachem Wasser und „normalen“ Windbedingungen so viel Spaß machte. Springen ohne Wellen? Das war damals eine Sensation! Was ich nicht erwartet hatte, war, dass es so groß werden würde. Denn anfangs war es doch ein recht extremer Sport. Die Evolution der Kites hat den Sport wesentlich zugänglicher gemacht und ermöglicht einfaches Lernen. Früher, in der Zeit der Zweileiner, hätten viele keine Stunde lang überlebt. Die Wings bereichern die Vielfalt des Wind- und Wassersports in jedem Fall. Weshalb ich sicher bin, dass dieser Bereich noch wachsen wird. Klar kann man mit einem Wing nicht so viel machen wie mit einem Kite. Aber: Vor allem das simple Handling der Wings spricht ein breites Publikum an. Und gerade an Orten mit begrenztem Wasserzugang, ohne Strand oder mit Bäumen am Ufer oder böigem Wind stellen sie eine gute Alternative dar.

— JEROME CLOETENS

Wie bleibt man bei einer langen und (doch immer wieder) grenzüberschreitenden Karriere wie deiner fit?

Verletzungen sollte man um jeden Preis vermeiden. Und so oft wie möglich auf dem Wasser sein, dabei aber für physische Abwechslung sorgen. Die Sessions sollen interessant und lustig bleiben. Ich weiß, ich habe Glück – ich lebe hier an diesem Spot und habe von früh bis alle möglichen Spielzeuge zur Verfügung, die mich aktiv halten. Irgendetwas muss immer gerade getestet werden, meist von drei Sportarten gleichzeitig. Ein Luxus, den die meisten Leute nicht haben, dazu kommt die begrenzte Zeit. Um zwischen seinen Sessions bzw. Urlauben trotzdem fit zu bleiben, sollte man sich einfach regelmäßig bewegen. Und wenn es nur zehn Minuten Liegestütze, Sit-ups und Übungen am TRX-Trainer zu Hause sind. Ich finde, man braucht kein Abo im Fitnessstudio. Wenn es darum geht, in Shape zu bleiben, reicht es oft aus, kurz, aber dafür regelmäßig zu trainieren. Wovon man dann, wenn man wieder aufs Wasser kommt, umso mehr profitiert. ◼

Robby Naish

Strange. Aber gleichzeitig auch gut. Ich habe so gut wie mein ganzes Leben dem Boardsport gewidmet – sowohl als Athlet als auch in der Materialentwicklung. Es ist cool, dass ich das immer noch tun kann und und dass ich meine Begeisterung für einen Sport, an dessen Entstehen und Etablierung ich beteiligt war, mit so vielen anderen Leuten teilen kann. Ich muss den Namen Naish nicht überall sehen, ich mag es einfach, Leute zu treffen, die Spaß am Wassersport haben – egal, welche Marke sie fahren. Haben sie diesen Spaß mit Naish-Equipment, ist das natürlich ein Bonus.

— TKM

Leinensalat-Legenden

— LEWIS CRATHERN


FERNWEH

KALIFORNIEN

Das klassische California-Image kennen wir alle: Surferjungs und –mädels, sonnige Strände, dazu der Glamour der Großstadt. Und ja, das ist definitiv Kalifornien. Aus kitetechnischer Sicht sieht es allerdings etwas anders aus. Zwar finden sich die Kitespots im Norden des Bundesstaats auf vielen Bucket Lists wieder – sind aber (trotz ihrer Herrlichkeit) vom California Dream weit entfernt. TEXT Crystal Veness


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Foto: Crystal Veness

Foto: Evan Vangelis

Als Kiter haben wir oft eine ganz bestimmte Vorstellung von der perfekten Session. Für viele sieht es etwa so aus: Ein einsamer Spot an einem unberührten Küstenstreifen mit tropischem Klima, im Wind wiegenden Palmen und eine frische Kokosnuss als Belohnung danach. Die Szenerie im nördlichen Kalifornien ist definitiv anders: Hier sind es die Stadtgebiete, die die Kitespots einzigartig machen. Nichts, was man im Reiseprospekt an erster Stelle findet, aber deshalb nicht weniger speziell. In San Francisco beispielsweise kommt man im Sommer so gut wie jeden Tag aufs Wasser – sofern man bereit ist, eine Autofahrt auf sich zu nehmen. Nach der Arbeit direkt zum Strand zum Kiten fahren zu können ist ein Luxus, den die Locals sichtlich genießen. An klaren, windigen Tagen geht es nach Crissy Field, einer der meist fotografierten Orte der Stadt, wo auf einem kleinen Strand bei löchrigem, böigem Wind gestartet wird, umgeben von Touristen, Joggern und Radfahrern. Jeden Tag findet man vor Ort einen bunten Mix an Kitern mit Campern, Teslas und VIP-Karossen. Nicht jeder kann mit den schwierigen und oft extrem gefährlichen Bedingungen umgehen – einmal auf dem Wasser, wird man allerdings mit einer spektakulären Kulisse belohnt. Für Zartbesaitete ist Chrissy Field aber definitiv nichts! Die Locals vor dem Starten nach Tipps zu fragen, ist hier ein Muss. Eine weitere Option ist Ocean Beach, ein riesiger Sandstrand entlang der Westküste der Stadt. Ein Spot, der auf den ersten Blick etwas handhabbarer wirkt – es aber nicht ist. Für das kalte Wasser und die hefti-

gen Bedingungen ist nicht nur ein dicker Neo, sondern auch Erfahrung vonnöten. Die Wellen sind hier fiese Waschmaschinen, dazu kommen eine starke Strömung, Riptides und das unheimliche Gefühl zahlreicher Raubtiere im Wasser. Wer es wagt und die Conditions handeln kann, ist immerhin wahrscheinlich der einzige Kiter (oder einer von sehr wenigen) auf diesem Strand und genießt dabei den Blick auf eine der größten Städte der USA. Wenn (wie es oft der Fall ist) Ocean Beach und Crissy Field unter einer dicken, kühlen Nebeldecke liegen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Wind in Sherman Island funktioniert. Der Spot liegt etwas über eine Stunde südlich der Stadt am Delta des Sacramento River. Obwohl das nächste Stadtgebiet nur zehn Minuten entfernt liegt, fühlt man sich hier wie in der Wildnis. Zwar ist das Starten etwas tricky – man startet neben dem Parkplatz und läuft upwind durch ein Labyrinth an dornigen Büschen zum Ufer, um sich von dort bei vollem Onshore-Wind nach draußen zu kämpfen – aber der Spot ist es absolut wert. Nirgends sonst in der Gegend findet man wärmeres Wasser, dazu kommen konstanter Sommerwind, eine tolle, an Burning Man erinnernde Atmosphäre am Strand und eine freundliche, bunt gemischte Gruppe an Locals, die den ganzen Sommer über hier campt. Für Kiteurlauber definitiv der beste Spot! Aber Achtung: Aus ein paar Tagen werden hier schnell ein paar Wochen … Auf dem Weg zurück in Richtung Stadt findet man einen weiteren Spot namens Pittsburg. Hier hat sich die Gemeinde sichtlich bemüht, Kitern eine angenehme ▶


Fermweh

Kalifornien 42


Foto: Crystal Veness

„Und wenn es mal keinen Wind gibt? Keine Sorge, in Kalifornien wird einem nicht so schnell langweilig.“ Umgebung zu schaffen. Im Stadtpark gibt es einen Steinwall mit eigenen Startrampen für Kiter, und die einzigartige, industrielle Szenerie mit Schornsteinen und Co. ist durchaus eine Session wert. Allerdings richtet sich auch dieser Spot eher an erfahrenere Kiter – Höhe laufen bzw. halten ist hier ein absolutes Muss, ansonsten watet man durch tiefes Gras, um wieder zurück zur Straße zu finden. Nicht zu unterschätzen ist auch die massive Strömung durch die Gezeiten. Wer hier zur falschen Zeit am falschen Ort ist, schwimmt ziemlich sicher etwas länger. Auf der Suche nach unberührter Küste sollte man in Waddell Creek auf dem Weg nach Santa Cruz Halt machen. Ein Spot, an dem man nicht nur den typisch kalifornischen Surf-Lifestyle vorfindet, sondern auch Créme-de-la-Créme-Bedingungen für Wellenkiter. Sofern einem kaltes Wasser nichts ausmacht! Felsige Klippen fallen hier steil in den pazifischen Ozean ab und bieten ein Naturschauspiel der Extraklasse. Da man in Waddell Creek immer wieder auch auf Standup-Paddler trifft, sollte man – sofern man öfters herkommen möchte – die Vorfahrtsregeln der Surfer kennen und respektieren. Und wenn es mal keinen Wind gibt? Keine Sorge, in Kalifornien wird einem nicht so schnell langweilig. Kunst, Kultur, ein Trip ins Napa Valley, köstlich essen oder das Nightlife erkunden – die Möglichkeiten rund um San Francisco sind nahezu unbegrenzt. ◼

ANREISE Am besten fliegt man nach San Francisco, Oakland (nahe Sherman Island) oder San Jose (in der Nähe von Santa Cruz) und nimmt sich ein Mietauto, um die Kitespots rundum zu erkunden. Wichtig: Unbedingt Bargelt für Straßen- und Brückenmaut mitnehmen (oder ein Auto mit FasTrak-Transponder wählen). UNTERKUNFT In einem netten Hotel im Stadtzentrum blättert man schon mal 200-300 Dollar pro Nacht hin. Auf

Foto: Evan Vangelis

Last-Minute-Portalen wie HotelsTonight oder Hotwire gibt es aber immer wieder gute Schnäppchen. Für die weniger Wählerischen gibt’s auch (teils zwielichtige) Motels um ca. 100 $. MITNEHMEN Am besten alles! Wobei eine Auswahl an verschiedenen Boards wahrscheinlich wichtiger ist als viele Kites. Die Windstärke beträgt je nach Spot zwischen 10 und 30 Knoten – da sollte man auf alles vorbereitet sein. Mit einem Foil

kommt man immer und überall aufs Wasser und hat die meisten Möglichkeiten (und das geringste­ Risiko, lange schwimmen zu müssen). NEOPREN Auf der Meerseite sollten es auf jeden Fall 4 bis 5 mm sein. In Sherman Island kommt man meist mit einem ein Sommeranzug oder Shorty aus. BIER In einer Bar kann man mit 7 bis 8

Dollar rechnen. Wobei man in San Francisco jede Menge Happy-­ Hour-Angebote findet. WAS MAN OFT HÖRT „Oh nein, mein Auto wurde schon wieder aufgebrochen!“ WAS MAN SELTEN HÖRT „La Ventana? War ich noch nie!“


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BRETTGEFLÃœSTER CARLOS MARIO


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Als Carlos Mario im Freestyle auftauchte, veränderte er die Wettkampfszene quasi über Nacht. Wer keine Double-Handlepasses landete, brauchte gar nicht mehr anzutreten. In dieser Saison gab Bebe seinen Gegnern zumindest einen Funken Hoffnung, ihn schlagen zu können. Trotzdem: Ist die brasilianische Freestyle-Maschine erst mal in ihrem Element, ist sie unschlagbar. Ein Grund mehr, sich anzusehen, mit welchem Board Bebe sich seine Siege holt.

Ich brauche ein Board, mit dem ich einfach alles machen kann – sowohl meine Handlepasses als auch Big-Air. Das Asylum verfügt über einen vertikal laminierten Holzkern sowie einen Carbon-Stringer entlang der Mitte des Boards mit durchgehendem Rocker, steifem Flex und Seitenbereichen aus Urethan. Der neue Carbon-Stringer sorgt für noch mehr knackigen und direkten Pop, der lange anhält. Im Laufe der Zeit kann der Pop bei Holz abnehmen – das Carbon verlängert quasi seine Lebenszeit. Ich verwende das Asylum bereits seit meiner ersten Saison 2013/2014 bei Slingshot. Davor bin ich einfach alles gefahren, das ich kriegen konnte! Bei der Auswahl eines Boards achte ich darauf, dass es schnell ist und mit dem ich mich hoch hinausschießen kann – ich brauche maximalen Pop und weiche Landungen. Die zentralen Channels des Asylum sorgen selbst bei Kabbelwasser für guten Pop, jede Menge Drive und mehr Höhelaufeigenschaften als bei jedem anderen Board, das ich jemals gefahren bin.

Das Asylum ist super vielseitig – ich trainiere fast ausschließlich damit und verwende auch kein anderes Board für Competitions. Ich liebe es, die neuen Slingshot-Boards in Brasilien auszuprobieren und im R&D-Bereich mitzuarbeiten. Ich bekomme laufend Material zum Testen und um Feedback dazu zu liefern – und das Equipment wird immer besser! Mein Homespot in Cauipe ist einfach der beste Kitespot ever. Ich habe so viele gute Erinnerungen an diese Lagune und konnte dort so viel lernen, wofür ich unendlich dankbar bin. Auf Reisen habe ich immer zwei Größen des Asylum mit dabei, um alle Bedingungen abzudecken – 141 für Freestyle und 138 für Big-Air. Falls ich doch mal etwas anderes fahre als das Asylum, dann das Slingshot Misfit in 133 oder 137 für Big-Air bei starkem Wind. Den Fast-Rocker und die neue Outline dieses Boards mag ich sehr. ◼

MODELL Slingshot Asylum BOARDGRÖSSE 141 + 138 cm KÖRPERGRÖSSE 168 cm GEWICHT 77 kg


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SCHWEDEN JOHANNA- CATHARINA EDIN

Wird man nach den Top-Kitespots der Welt gefragt, fällt einem Schweden wahrscheinlich nicht gerade als erstes ein. Zu Unrecht, wie GKA-Teilnehmerin Johanna-Catharina Edin meint – und uns gleich alle Fakten dazu auf den Tisch legt.

FOTOS Felix Moström


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Was sind deine ersten Erinnerungen an die Strände deiner Heimat?

Meine besten Kindheitserinnerungen drehen sich alle ums Thema Meer. Ich wuchs gemeinsam mit zwei älteren Brüdern in einer kleinen Stadt namens Varberg, 45 Minunten südlich von Gothenburg, auf. Jeden Sommer verbrachten wir ein paar Wochen auf dem 26 Fuß großen Segelboot meiner Eltern in Schweden und Dänemark. Regionen, in denen das Wetter innerhalb des Tages schnell zwischen Sonnenschein und Sturm wechseln kann. Schlechtes Wetter hat mich nie gestört – nicht umsonst habe ich in Schweden mit dem Kiten begonnen. Erinnerst du dich noch an deine ersten Sessions?

Ich erinnere mich noch genau an meine ersten gefahrenen Meter, damals mit meinem 15er. Meine Arme zitterten und mein Herz raste wie verrückt. Von diesem Moment an war ich süchtig! Seitdem war ich an jedem windigen Tag mit dem Kite draußen. Mit wem warst du an deinem Homespot auf dem Wasser?

Als ich anfing, meist gemeinsam mit den Leuten von der Kiteschule. Im Winter waren wir immer die gleiche Gruppe von 5–10 Leuten, da den meisten das Wasser zu kalt war. Damals waren auch noch wenige Mädels dabei, was sich zum Glück in den letzten Jahren geändert hat. Mittlerweile gibt es Tage, an denen mehr Frauen als Männer auf dem Wasser sind, was ich echt cool finde! Wer mich total inspiriert, ist meine Freundin Lisa – sie hat erst mit über 40 zu kiten begonnen und ist ein absoluter Shredder. Wie sehen die typischen Bedingungen rund um Varberg aus?

In der Region gibt es jede Menge kitebare Spots. An meinem Homespot weht fast immer ein wenig Wind, foilen kann man hier so gut wie jeden Tag. An der Westküste gibt es noch einen spaßigen Spot mit Windswell – je mehr Wind, desto mehr Wellen. Ich liebe die ersten Herbststürme dort, wenn das Wasser noch nicht zu kalt ist und ich mich in den Wellen austoben kann. Die perfekte Kombination für mich wäre ein stürmischer Herbsttag mit Südwestwind für meinen 6er-Kite und guten Wellen. ▶

„Ich liebe die ersten Herbststürme, wenn das Wasser noch nicht zu kalt ist und ich mich in den Wellen austoben kann.“


„Im Sommer geht die Sonne erst rund um Mitternacht unter, man kann also bis spät in die Nacht auf dem Wasser bleiben.“

Wie sieht das Setup an den Spots aus – hat sich im Laufe der Jahre etwas verändert?

Denkst du, du wärst kitetechnisch so weit gekommen, wenn du nicht in Schweden aufgewachsen wärst?

Gibt es Sessions, die dir besonders in Erinnerung geblieben sind?

Wann war deine letzte Session an deinem Homespot?

Die bekanntesten Kitespots Varbergs sind Apelviken und Läjet, zwei nebeneinander liegenden Buchten mit langen Stränden, die genug Platz zum Starten bieten. Im Laufe der Jahre kamen immer mehr Cafés und Restaurants dazu, was ich super finde. Die lokale Surf-Community bringt Wellenreiter, Windsurfer und Kiter gekonnt unter ein Dach.

Ja, im Sommer geht die Sonne erst rund um Mitternacht unter, man kann also bis spät in die Nacht auf dem Wasser bleiben. Eine unglaubliche Erfahrung, die man nicht an vielen Orten der Welt machen kann. Wohin gehst du am liebsten nach dem Kiten?

Da gibt es ein berühmtes Steakhouse namens John’s Place, wo absolut geniales Essen serviert wird. Definitiv einer meiner Favoriten nach einer guten Session! Da es ein recht formelles Restaurant ist, sollte man aber angemessene Kleidung im Auto haben.

Meinem Homespot habe ich jede Menge zu verdanken. Ich habe kiten bei allen möglichen Wetterbedingungen gelernt – von stürmisch über böigen Wind bis hin zu Leichtwind. Dadurch fühle ich mich heute bei Contests auch an Locations mit unberechenbaren Bedingungen wohl. Und je mehr ich reise, desto dankbarer bin ich, am Meer aufgewachsen zu sein.

An dem Tag, an dem diese Fotos entstanden – einen Tag vor meiner Abreise nach Mauritius zum GKA-Tourstopp. Die perfekte Gelegenheit, mein neues Equipment von Duotone auszuprobieren. Wenn du neben deinem Homespot einen anderen, völlig unterschiedlichen Spot wählen müsstest, welcher wäre das?

Indonesien. Die Bedingungen dort sind komplett anders als an meinem Homespot –Swells mit langen Wellenperioden, Reefbreaks und einige der besten Wellen der Welt. Ich kann es gar nicht erwarten, eines Tages wieder hinzukommen! ◼



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ØYVIND STECKBRIEF

So sehr das Internet auch oft zum Werk des Teufels degradiert wird – uns Kitern bringt es jede Menge Annehmlichkeiten. Zum Beispiel die Möglichkeit, über das Geschehen in der Profiszene up to date zu bleiben und sich nach Belieben Tutorials zu sämtlichen Tricks oder Tests des neuesten Materials einzuverleiben. Oder aber Clips zu entdecken, bei denen einem einfach nur die Kinnlade nach unten klappt… wie die von Øyvind Nøstdal und seinen ­Foil-Eskapaden – ohne Stabilizer, dafür umso spektakulärer. FOTOS Alain Nicolas

NØSTDAL


Für alle, die deine Videos noch nicht kennen: Wie würdest du deinen Foil-Style beschreiben?

Nun, viele sagen, ich fahre mein Foil wie ein Skateboard. Ich mag diesen Vergleich, weil es sich für mich auch wirklich so anfühlt. Skateboarden ist ein ziemlich cooler Sport – es auf dem Wasser zu machen, ist umso besser, weil die Crashes dort einfach viel weniger weh tun als auf Asphalt! Welches Foil fährst du und wie funktioniert dein spezielles Mono-Setup?

Mein aktuelles Setup besteht aus einem Board von Horue und dem 1200er-Wing von Ketos auf einem 70-cm-Mast. Mein erstes Ketos-Foil hatte einen riesigen hinteren Flügel den ich schließlich durch einen winzigen in XS ersetzte, was sich für mich wesentlich lustiger und spannender anfühlte. Der kleine Flügel eröffnete mir eine völlig neue Dimension des Foilens, mit schnellen Turns und seitlichen Slides. Also war der logische nächste Schritt für mich, einen noch kleineren Back-Wing zu finden. Die Suche blieb erfolglos, dafür fand ich ein Forum, in dem Foiler darüber diskutierten, völlig ohne Stabilizer zu fahren. Was ich daraufhin sofort ausprobierte. Anfangs fühlte es sich gar nicht gut an – das Foil in seiner Neigung stabil zu halten, war unglaublich anstrengend, vor allem bei laufenden Geschwindigkeitsänderungen. Aber nach etwa einer Stunde hatte ich mich daran gewöhnt. Es dauert eben ein wenig, bis das Gehirn Neues als automatisierte Handlung integriert. Also warst du ab diesem Zeitpunkt ausschließlich ohne Stabilizer unterwegs?

Nun, als ich danach wieder mein voriges Setup mit Stabilizer fuhr – ich wollte zurück zu etwas, das mir vertraut war – fühlte sich das sehr seltsam an. Ich spürte auf einmal so viel Widerstand, dass ich sogar nachsah, ob sich irgendein Müll in meinem Foil verfangen hatte! Da wurde mir klar, dass das leichte, mühelos durchs Wasser gleitende Feeling ohne Stabilizer mehr mein Ding war. Ich wollte wieder in alle Richtungen sliden und driften können – und so montierte ich den Stabilizer ein für alle Mal ab. Seitdem ist das mein Lieblings-Setup. Passt du deine Foils noch weiter an deine Bedürfnisse an?

Der 1200er-Ketos-Wing ist schon perfekt – ich kann mir nicht vorstellen, was man daran noch verbessern könnte. Meine Fuselage habe ich mir allerdings bei einem lokalen Carbonfaser-­ Produzenten bauen lassen. Denn wenn man den Stabilizer entfernt, steht der scharfe Teil der Fuselage nach hinten raus. Meine Custom-Made-Mini-Fuselage ist gerade so groß, dass ich den Frontflügel am Mast montieren kann. Was sind die wesentlichen Vor- und Nachteile beim Foilen ohne Stabilizer?

Von Vorteil ist, dass man weniger Widerstand hat, leichter schnelle Turns und 360s machen kann, sich alles leichter und spielerischer anfühlt und man nach einem Sprung einfacher landet. Allerdings muss man diese Art des Foilens wieder neu lernen, sie ist anstrengender und gewisse Tricks – wie auf dem Board sitzen – sind schwieriger.

des reduzierten Widerstands meines Foils ohne Stabilizer fahre ich meist die Hälfte der Quadratmeter, die andere Kiter beim Foilen drauf haben. Zwei deiner Moves sind uns in deinen Videos besonders aufgefallen – erklärst du uns, wie sie funktionieren?

Der „Shove it“: Mit meinem Setup ist dieser Trick gar nicht so anspruchsvoll – mit einem Foil mit Fuselage und Stabilizer ist es sicher schwieriger, weil sich diese Foils kaum zur Seite drehen. In meinem Fall brauche ich dafür nur etwas Luftstand, bevor ich das Board seitwärts rotieren lasse. Der „Throw Launch“: Ein einfacher Move für Tage, an denen ich mit kleinen Kites (3,7 oder sogar 2,8 m2) unterwegs bin. Ich habe ein paar Tricks für ungewöhnliche Starts. Dieser ist einer davon, bei einem anderen halte ich den Kite fest und launche ihn, in dem ich die Leinen durch meine Hand laufen lasse. Wie siehst du das Potential deiner Foil-Disziplin?

Welche Kites fliegst du zum Foilen – und warum?

Ich liebe die Kites von Maui Cloud, weil sie sich sowohl für Freestyle-Moves als auch zum Freeride-Foilen perfekt eignen. Sie loopen super schnell und eine kleine Größe reicht grundsätzlich immer aus. Aufgrund der schnellen Loopeigenschaften und

Ich denke, Freestyle-Foilen wird mehr in Richtung Skateboarden gehen, und Tricks aus dem Skaten werden ins Foilen übernommen werden. Wenn wir es schaffen, einige der jungen, furchtlosen Skateboarder zum Foilen zu bringen, wird die Menge an möglichen Tricks schier explodieren! ◼



DIE MISSION

Indo im Doppelpack

Dass „Die Mission“ zu Oswald Smiths persönlicher Kolumne wird, war so nicht geplant. However – auch der zweite Teil der Serie geht auf Ozzies Konto. Diesmal mit einer Wellenjagd in Indonesien, gemeinsam mit Charlie Wise. FOTOS Ydwer van der Heide


Die Mission

Indo im Doppelpack

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OS: Sumbawa zählt zweifellos zu den besten Kite- und Surfdesti-

nationen der Welt – das Setup vor Ort ist einfach der Hammer. Im Vorjahr waren wir beide Mitte September dort gewesen, bekanntlich die Saison mit dem konstantesten Wind. Bei diesem Trip hatten wir keine Ahnung, was uns erwarten würde, und noch in der Woche davor waren wir total unsicher, ob wir diese Mission wirklich durchziehen sollten. Viele Leute hatten uns gewarnt – es wäre zu früh im Jahr für gute Bedingungen. Zum Glück behielten sie unrecht, und wir hatten doppelt Glück: Wind und Wellen für 15 Tage, ohne Pause! Lustig war auch, dass Charlie und ich uns vor dem Trip kaum kannten. Bis auf ein kurzes Treffen beim Partymachen in Tarifa (an das sich keiner so recht erinnert) hatten wir uns nie gesehen.

CW: Eine Woche, bevor es losging, bekam ich eine Instagram-­ Nachricht von Ozzie. Er wollte wissen, ob ich Lust auf einen Indo-­ Trip hätte. Zu diesem Zeitpunkt saß ich gerade am Schreibtisch, telefonierte für eine Charity-Firma durch die Gegend und langweilte mich zu Tode. Weshalb ich ohne zu Zögern sofort zusagte. In den Tagen darauf hingen wir pausenlos am Telefon, um alles zu organisieren – Logistisches, Photo- und Videographen und so weiter. Währenddessen änderten sich unsere Pläne gefühlt etwa zehn Mal, bis schließlich alles fixiert war und wir starten konnten. OS: Unser Reise-Setup wirkte nach außen hin vermutlich recht

bescheiden – nur ein paar Typen mit Kites und Surfboards. Und

einem Ziel vor Augen: Wellen! Die Anreise nach Sumbawa gestaltete sich anstrengender als erwartet. Erst flogen wir nach Bali, bestiegen dort einen 50-Personen-Flieger, der uns zu einem kleinen Flughafen nach Bima brachte. Von dort aus waren es noch 2,5 weitere Stunden im Taxi bis zum Spot. Ein elendslanger Trip – aber jede Mühe wert! Denn vor Ort wartete bereits einer der irrsten Swells des ganzen Jahres auf uns. An den ersten drei Tagen rollten Brecher mit 8–10 Fuß herein, dazu ballerte der Wind mit 25 Knoten. Mehr kann man sich eigentlich nicht wünschen. An unserem Spot gab es drei Hauptwellen zum Kiten: Eine davon ist ein langer Lefthander mit Sideshore-Wind – perfekt für multiple Turns. Wir hatten Sessions mit bestimmt zehn Turns in nur einer Welle! Ich würde sagen, es ist dort ähnlich wie in One Eye, nur besser. Die zweite Welle ist ein massiver und schneller Lefthander. Ein wenig freundlicher Riese, der bei Ebbe funktioniert und bei dem man, um in den Channel zu kommen, erst einen Spießrutenlauf über das von Seeigeln übersäte Riff hinlegen muss, bevor einen die Strömung schließlich in alle Richtungen zieht. Nicht nur, dass wir dort einiges an bösen Wipeouts erlebten – Charlie kollidierte heftig mit dem Riff und riss sich dabei das ganze Bein auf. Die dritte Welle, ein spaßiger Lefthander, lag direkt vor unserer Unterkunft, dem „Tree House“. Ein Baumhaus aus Holz mit drei Etagen und super netten Zimmern – und noch dazu eines der wenigen Quartiere mit Pool, was es noch besser macht. ▶


GANZ LINKS Die fleißige PumpCrew. LINKS So muss Spray ­aussehen! UNTEN Ein langer, stacheliger und böiger Weg zum Point... Ob es sich ausgezahlt hat? In jedem Fall.

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„Perfekte Wellen ziehen immer auch Konsequenzen nach sich. Sprich, um ein paar heftige Wipeouts kommt man nicht herum.“

An dieser Stelle des Points kommt der Wind außerdem etwas früher rein. Als wir morgens aufwachten, blies es meist schon mit 20 Knoten. Wenn du im Tree House wohnst, ist eine tägliche Kitesession quasi garantiert. Nicht umsonst ist Omah, der Inhaber des Tree House, selbst leidenschaftlicher Kiter. CW: Eine der wichtigsten Regeln, wenn du an neue Kite- oder Surfspots reist, ist: Stell dich gut mit den Locals. Was vor allem bei unserem Spot von Bedeutung war, wie wir schnell herausgefunden hatten. Am Haupt-Kitespot gibt es dort eine richtige kleine Kite-Mafia, die den gesamten Strand kontrolliert. Ihr System ist hinterlistig: Sie bringen dich dazu, ihren Strand zu benutzen und dein Kitezeug hinzubringen. Dann pumpen sie – ungefragt – deinen Kite und legen deine Leinen aus, um schlussendlich 100.000 IDR dafür zu kassieren. Da wir mit schmalem Budget unterwegs waren und außerdem kein Interesse an ihrem Beach-Service hatten, machten wir unser Equipment stets selbst fertig. Woraufhin die Typen total an die Decke gingen und drohten, uns mit Macheten zu zerschlitzen. Nach einer hitzigen Diskussion und einem kleinen Tauschhandel hatten sich die Gemüter aber schließlich beruhigt. OS: Abgesehen von all dem Chaos rundherum waren die Wellen

ein absoluter Traum. Solch perfekte Wellen ziehen aber auch immer Konsequenzen nach sich. Sprich, um ein paar heftige Wipeouts kommt man nicht herum. Mehr als einmal küssten wir das Riff – und zwar alles andere als zart. Meist gingen wir bei Ebbe kiten und mussten dabei bei böigem Wind ein einige hundert Meter breites, zackig scharfes Riff überqueren. Dazu kam der ein oder andere Walk of Shame. Am Ende des Trips waren wir von oben bis unten von Schnitten übersät, unsere Kites hatten Löcher und sahen aus, als hätten sie bereits einige Saisons hinter sich. Eines weiß ich: Sollte ich jemals wieder an diesen Spot kommen, nehme ich nur noch altes Zeug mit. Mein Resümee? Obwohl wir den Trip völlig übereilt in nur einer Woche auf die Beine gestellt hatten, war er ein voller Erfolg – inklusive unvergesslicher Erlebnisse. Wir kamen, wir sahen, wir wurden durchgerüttelt. Genau so soll es sein. ◼

LINKS Mehr Einsatz geht wohl kaum... GANZ OBEN Ready to rumble! OBEN Es muss nicht immer kiten sein.


N A V I G AT O R C O N T R O L

S Y S T E M

Think Less, Feel More. Engineered. Refined. Intuitive. N O RT H K B . C O M


RIDER: JALOU LANGEREE P H O T O G R A P H E R : Y D W E R VA N D E R H E I D E


60 TEXT Gemma Hamaini FOTOS Ydwer van der Heide / GKA

Das diesjährige Jahr war für die GKA-Touren defintiv 1A: Events an den besten Spots der Welt mit erstklassigen Bedingungen bei den Surf-Events und einer herausragend konstanten Saison für die Freestyler. Ein Lauf, der in Dakhla seine Fortsetzung fand.

DAKHLA 2019

Galerie

Dakhla 2019

GALERIE

Gemeinsam mit Coach Fabio Ingrosso checkt Valentin Rodrigues während der Heats seine Scores. Das Live-Scoring ist mittlerweile essentieller Teil der GKA-Events und hilft den Ridern, ihre Tricks strategisch besser zu planen.


61 Jonas Quadmids Performance kann sich in Dakhla immer sehen lassen. Ob das (auch) an seinen marokkanischen Wurzeln liegt?

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Tour-Leader Adeuri Corniel setzt wie immer auf massive Moves. Mit nur noch einem weiteren Tourstopp ist der Weltmeistertitel zum Greifen nah.

Dakhla 2019

Obwohl Valentin erst die zweite Saison in der Tour mitfährt, ist sein Progress enorm.


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Dakhla 2019

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Valentin Rodrigues holt sich mit 17 seinen ersten Kite-Worldcup-Sieg – und das als erster Kolumbianer überhaupt!

Das Finale der Herren war verdammt knapp: Liam und Adeuri lieferten beeindruckende Heats – um Valentin zu schlagen, hat es trotzdem nicht gereicht.

Nachdem sich Bruna Kajiya von ihrer Verletzung im letzten Jahr erholt hat, ist sie wieder voll in der Tour dabei und steigert sich mit jedem Event. Und das – typisch Bruna eben – mit jeder Menge Style.


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Das Event in Dakhla wurde zur Gänze live auf den Social-Media-Channels der GKA übertragen – in Summe gab's 40 Stunden Livestream!

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Dakhla 2019

Aufregung pur: Die vier Finalistinnen vor den entscheidenden Heats.

Superstar mit 15: Einmal aufs Neue holt sich Mikaili Sol den ersten Platz.


Dank der perfekten Forecast kehrt Keahi de Aboitiz fürs Event in Dakhla in die World Tour zurück. Obwohl die Bedingungen nicht ganz so perfekt waren wie erhofft, performt er besser denn je...

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Tack is back! Nach einer langen Freestyle-Pause ist der ehemalige Weltmeister Christophe Tack wieder im Competition-Modus. Und zeigt in Dakhla, dass er mit den Youngsters noch locker mithalten kann.

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Dakhla 2019


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Mitu freut sich über seinen Sieg in der Single Elimination. Bei den Doubles läuft es einfach nicht für ihn, und schließlich muss er sich Airton Cozzolino geschlagen geben.

Galerie

Dakhla 2019

Die glücklichen Siegerinnen der Double Elimination.

Nachdem Airton in den Singles schnell ausgeknockt wird, ist er in der Double Elimination nicht mehr zu stoppen und liefert ein spektakuläres Comeback.


MAJESTIC FRONT-ZIP WETSUIT

G B S + WAT E R P R O O F S T R E TC H TA P I N G

RIDER: OSWALD SMITH

FLARE MESH

#BREAKBOUNDARIES

MAJESTIC is still one of our team riders’ favorites. It was quite the challenge to m a k e t h e b e s t e v e n b e t te r, b u t w e pulled it of f. We’ve updated the panels with Knitflex on the outside and Flare Mesh Quick dry lining with waterproof

M-F L E X 2.0

stretch

taped

seams

on

the

inside.

Multiple arm panels are combined to gain optimal stretch in all directions. K N IT F L E X

Safe to say that maximum comfor t and freedom of movement are guaranteed

F OX F L E E C E

while riding this suit.

M Y S T I C B O A R D I N G . C O M


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Volle Konzentration: Reece beim Shredden in Westpoint.

Konkurrenten auf dem Wasser, Kumpels an Land.


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Mit einer großartigen Performance holt sich Reece Myerscough aus Kanada seinen ersten Podiumsplatz.

Dakhla 2019

Nachdem Airton als Sieger feststeht, kocht die Stimmung am Strand über.


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Dakhla 2019

Kirsty Jones lebt mittlerweile seit vielen Jahren in Dakhla. Sie kennt den Spot in- und auswendig – eine gute Basis für den Sieg bei diesem Event.

Spektakulär: Das Setup am Westpoint-Spot in Dakhla.


Wave-Thriller: Ein Finale zwischen Airton und Mitu ist nichts fĂźr schwache Nerven.


STUFF WAS UNS GEFÄLLT

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DUOTONE NEO Die Dominanz der Duotone-Wave-Team bei der diesjährigen GKA-KiteSurf-Tour ist eigentlich Beweis genug für die Performance des Neo. Was nicht bedeutet, dass man sich bei Duotone auf diesem Erfolg ausruht! Soll heißen: Für 2020 wurde der King des Lineups noch weiter verbessert.

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CABRINHA CROSSWING Wings scheinen „the new thing“ zu sein – eine Tatsache, von der nicht nur die Social-Media-Channels der Kitemarken zeugen. Auch bei Cabrinha ist man man auf den Wing-Zug aufgestiegen. Neben seinem super stabilen Rahmen verfügt der Crosswing über viele Features, die auch im aktuellen Kite-Lineup der Hawaiianer zu finden sind, darunter das brandneue, extrem robuste Nano-Ripstop-Tuch und das Sprint-Pumpsystem. Mehr zum Crosswing – inklusive Tipps von Cabrinhas Division Manager Dave Hastilow – gibt’s auf unseren Neuigkeiten-Seiten weiter vorne im Heft.

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NAISH SWITCH Wer denkt, dass nach 20 Jahren Twintip-Design auf diesem Sektor nicht mehr viel passiert, irrt gewaltig. Den besten Beweis liefern Naish, die dem Switch einen schrägen, oder besser gesagt asymmetrischen Shape verpasst haben. Ob das funktioniert? Auf jeden Fall! Mehr zur überraschenden Performance des Switch in unserer Test-Rubrik.


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NORTH KITEBOARDING AT M O S C A R B O N Die Features von Norths Topend-Freeride-Maschine können sich sehen lassen: Komplettes Carbon-Laminat für dynamisches, reaktives Fahrgefühl, dazu ausgeglichene Torsionssteifigkeit und Flex. Outline, Rocker und Flex sorgen für frühes Angleiten und Warpgeschwindigkeit – eine Kombination, die in NickJacobsen-liker Hangtime resultiert.

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S L I N G S H O T S C I - F LY Das Sci-Fly ist wohl das am skurrilsten aussehendste Board der Slingshot-Range. Nichtsdestotrotz hat es bereits bewiesen, dass es wunderbar funktioniert. Das Modell 2020 überzeugt mit noch leichterer Bauweise inklusive EPS-Kern und Bambus- sowie Carbonverstärkungen, einem neuen, geflügelten Diamond-Tail und (weil es die kleinen Dinge sind, die zählen) einem Deck-Pad im Cord-Look.

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ION ONYX SELECT Eines der Produkte, auf die man bei ION dieses Jahr besonders stolz ist. Im Fokus des Onyx Select steht klar der Flex – davon soll die 2020er-Version um 30% mehr bieten als das Vorjahresmodell. Zusätzlich soll der neue Onyx Select noch besser und länger warm halten. Kälte? Gilt ab sofort nicht mehr als Ausrede…

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AIRUSH MINI MONSTER Ein Board für die Tage, an denen die Kraft der Welle nicht ganz ausreicht. Das Mini Monster bietet jede Menge Volumen im Vorderbereich, die breite Outline läuft in einem geflügelten Tail aus. Der Effekt: Frühes Angleiten und jede Menge Speed bei bescheidenen Bedingungen – sprich, Alltag für die meisten von uns.


STUFF WAS UNS GEFÄLLT

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RRD RELIGION Für RRD ist 2019 ein großes Jahr: Seit 25 Jahren spielt die Marke bereits in der Wassersport-Branche mit. Einige der Produkte sind mittlerweile Kult und bilden seit Jahren die Benchmark in ihrer Disziplin. Darunter der Religion, ein Klassiker unter den Wavekites – bei dem uns nicht wundern würde, wenn es ihn in 25 Jahren immer noch gibt.

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OCEAN RODEO FLITE Fakt ist: Der Flite ist verdammt leicht! Trotz seiner drei Struts bringt er weniger auf die Waage als viele Monostrutter. Ein riesiger Vorteil an super leichten Tagen, wenn man mehr will als nur bedächtig hin und her zu cruisen.

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C R A Z Y F LY B A G S Eine coole Serie an neuen Reisebegleitern, die sich die Slowaken da ausgedacht haben: Vom Backpack Lite, dem Rucksack mit jeder Menge praktischen, gepolsterten Fächern inklusive fancy Features wie mikrofaser-gefüttertem Sonnenbrillenfach bis hin zum super robusten, geräumigen Large Roller, ebenfalls mit zahlreichen Kompartimenten und solide gepolstert.

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F LY S U R F E R R U S H 2 9

AXIS TRANQ Du suchst ein Board, das nicht nur im Flachwasser, sondern auch im Park rockt, dabei easy und komfortabel zu fahren ist und noch dazu jede Menge Style liefert? Dann solltest du dir das AXIS Tranq mal genauer ansehen.

Abgesehen davon, dass Flysurfer gerade mit ihrer Kite-Range (allen voran dem SOUL) Schlagzeilen machen, können sich auch die Boards der Deutschen sehen lassen. Nicht umsonst war das RADICAL6 klarer Sieger der Freeride-Kategorie bei unserem letzten Ultimate Test. Dieses Jahr im Test: Die Freestyle-Variante, das RUSH2. Man darf gespannt sein!


FLY OVER WATER

INNOVATION EFFICIENCY DESIGN levitaz.com

SUP

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SURF

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KITE

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WAKE

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PUMP


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KPL gilt mittlerweile als dienstältestes Kürzel der Kite-Wettbewerbsszene. Ein Achtungserfolg, auf dem man sich aber nicht ausruht! Jedes Jahr aufs Neue klettert das Level der Tour – sowohl kite- als auch organisationstechnisch – beindruckend nach oben. Ein von Ridern organisiertes Event, bei dem eines zu 100% im Mittelpunkt steht: der Spirit des Sports. Andre Magarao liefert uns ein paar (exklusive!) Sunset-Shots vom finalen Tourstopp in Brasilien. TEXT Annelous Lammerts & Alex Maes


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Die Kite Mansion Open in Icapuí sind der dritte und somit finale Stopp der Kite Park League 2019, wo bereits wie im letzten Jahr die KPL-Champions gekrönt wurden. Gegründet wurde die weltweite Tour 2016 von einer Gruppe an Ridern. Sie besteht hauptsächlich aus drei Park-Contests, die in die Gesamtwertung einfließen. Die Organisatoren – allesamt leidenschaftliche Kiter – pushen die Park-Disziplin seit vielen Jahren. Dabei lassen sie sich auch von anderen Boardsportarten wie Wake- und Snowboarden inspirieren, mit Fokus auf präzise ausgeführten Tricks – und vor allem jeder Menge Style. Keine Frage: Die Kombination aus all diesen Ridern gemeinsam mit Fotoguru Andre Magarao an einem Spot ist definitiv vielversprechend.

Andre agierte dieses Jahr bereits zum zweiten Mal als offizieller Fotograf der Kite Mansion Open. Mehrmals am selben Spot zu shooten, ist immer eine Challenge – immerhin will man jedes Mal etwas Neues, Einzigartiges hervorbringen. Was dank der laufenden Fortschritte der Rider und Andres Kreativität mit verschiedenen Perspektiven perfekt gelang. Die Shots entstanden während dreier Nachtsessions direkt nach dem KPL-Finale in Icapuí. Während des Events hatten wir großartigen Wind, und die ganze Competition konnte in drei Tagen fertig gefahren werden. Wenn die weltbesten Park-Rider in brasilianischen Laborbedingungen zusammenkommen, bedeutet das natürlich ein unglaubliches Level. ▶


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„Die Organisatoren – allesamt leidenschaftliche Kiter – pushen die Park-Disziplin seit vielen Jahren und lassen sich dabei auch von anderen Boardsportarten wie Wake- und Snowboarden inspirieren.“

Afterhour-Sessions    Kite Mansion

Nach seinem ersten KPL-Triumph beweist Noè Font am Windvoyager-­ Kicker eindrucksvoll: Dieser Sieg war wohlverdient.


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Ein Full Send fĂźrs Foto: Artem Garashchenko mit einem Nose Press im Dunkeln.


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Afterhour-Sessions    Kite Mansion

„Solche Nachtsessions sind nicht ganz ohne – aber wenn man die Resultate zu sehen bekommt, weiß man: Das war’s wert.“

Nach einem super knappen Finale sichert sich Annelous Lammerts schließlich ihren zweiten KPL-Titel. Und feiert ihn (wie man sieht) mit einer Extraportion Style!

Noè Font sicherte sich seinen ersten Titel als KPL-­ Champion. Bei den Frauen war die Entscheidung super knapp: Annelous Lammerts hatte den Triple-S gewonnen, Karolina Winkowska den Hood Jam. Somit war klar: Wer in Icapuí die Nase vorne hatte, holte damit auch den Gesamtsieg der Tour. Nach drei Features lag Karolina erst um 0,1 Punkte vorne, aber Annelous landete eine Left-Foot-Line, für die es einen Punkt mehr gab. Und damit auch den ersten Platz bei den Kite Mansion Open und Lous’ zweiten KPL-Gesamtsieg. Gepusht wurde aber nicht nur während der Competition, sondern ebenso bei den Nachtshootings. Denn

alle Fahrer wussten: Wenn Andre Magarao hinter der Linse ist, gibt es zwar keine Punkte – dafür aber umso geilere Shots. Drei Nächte lang gaben wir im Dunkeln Vollgas am Kicker und an den Rails, pausenlos, bis die Batterien der Blitze leer geschossen waren. Obwohl es stockdunkel war, musste danach noch der Park abgebaut und der Kicker verstaut werden. Solche Nachtsessions sind nicht ganz ohne – aber wenn man die Resultate zu sehen bekommt, weiß man: Das war’s wert. Aus der Sicht des Fotografen: Ich mache nicht oft Shootings im Park, weshalb es jedes Mal spannend ist, zur Kite Mansion zu kommen und mit der KPL- ▶


Afterhour-Sessions

Kite Mansion

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GANZ OBEN Karolina Winkowska mit einem Frontboard, der ihr Platz 2 bei der Tour sicherte. OBEN Beim Event in Icapuì ging es nicht darum, Rails einzeln zu fahren, sondern sie in einer Line zu verbinden. Ein Format, das sich Noè Font zunutze machte und gleich die höchste Left-Foot-Line der ganzen Competition scorte.


Alex Maes mit einem steezy Frontboard – ausgeführt auf dem Handrail, das er vor vier Jahren mit Annelous baute, als die beiden noch Park-Neulinge waren. Mit seiner Performance landete Alex bei der diesjährigen KPL-World-Tour abermals unter den Top Five.

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Afterhour-Sessions

Kite Mansion

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„Mit 20 Leuten gleichzeitig zu shooten ist heraus­ fordernd, vor allem wenn ich nicht weiß, welchen Trick der nächste Fahrer machen wird.“

Crew abzuhängen. Park zu fotografieren ist einfacher als Freestyle, zumindest für meine Art des Shootens. Da die Obstacles immer am selben Platz stehen, brauche ich den Ridern nicht zu sagen, wo sie den Trick ansetzen sollen, was es leichter macht, das Motiv mit meinen Blitzen und dem Hinter- bzw. Vordergrund anzuordnen. Trotzdem bieten sich im Park viele Möglichkeiten, herumzuspielen und Neues auszuprobieren. Zu Hause bereue ich jedes Mal, diese oder jene Idee nicht umgesetzt zu haben. Der Spot in Icapuí ist komplett anders als die meisten brasilianischen Kite­ spots – man kann hier nicht einfach mit dem Beach

Buggy zum Strand rollen, sondern hat einen längeren Marsch vor sich, der gerade mit einem Haufen Kamerasausrüstung ziemlich mühsam werden kann. Umso dankbarer bin ich für die Unterstützung des Kite-Mansion-Teams. Das Level auf dem Wasser war dieses Jahr durch die Bank der Hammer. Mit 20 Leuten gleichzeitig zu shooten, ist allerdings herausfordernd, vor allem, wenn ich nicht weiß, welchen Trick der nächste Fahrer machen wird. Am Ende hatten wir aber von allen gute Shots – und keiner war auf meinem Kopf gelandet. Wobei ich nächstes Mal trotzdem einen Helm mitbringen werde… ◼

OBEN Christophe Tack, ehemaliger Freestyle-­ Weltmeister, landete mit einem massiven Heelside Frontside 900 den am höchsten bewerteten Trick des Events und beendete die KPL-Tour mit dem 2. Gesamtrang.


Artem Garashchenko aus Russland 체berzeugte w채hrend der ganzen KPL-Season mit cleanem Style und konstanter Performance. Ein pr채zise ausgef체hrter, stylischer Backmobe vom Wind-Voyager-Kicker brachte ihn bei den Kite Mansion Open unter die Top Five.

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KITEN KENNT

In seiner Heimat Brasilien gilt Fernando Fernandez bereits als Legende: Nach einem Autounfall ist er querschnitts­gelähmt – was ihn nicht im Geringsten davon abhält, sportlich Vollgas zu eben. So war der vierfache Para-Kanu-Weltmeister 2016 ­sogar bei den Olympischen Spielen vertreten. Eines ­seiner vielen Ziele: Kiten lernen! Im Zuge dessen arbeitete Fernando mit der Crew von Cabrinha zusammen. Team-Manager James Boulding verrät uns mehr.

TEXT UND FOTOS James Boulding

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OBEN RECHTS Eine helfende Hand vom Boss höchstpersönlich.

„Da ich nicht bodydraggen konnte, waren wir gezwungen eine Lernmethode zu kreieren, die auf meinen Körper zugeschnitten war.“

Fernando Fernandez

UNTEN LINKS Fakt ist: Egal, in welcher Form – Kiten macht sichtlich Spaß.

im seichten Wasser, um an meiner Kitekontrolle zu arbeiten – ein enorm wichtiger Faktor.“ Fernandos Mentor Gustavo erinnert sich: „Die größte Herausforderung für mich war die Sicherheit. Zum Thema adaptives Kitenlernen gab es damals noch kaum Referenzen oder Unterlagen. In Brasilien ist Fernando ein Nationalheld – hätte ich ihn umgebracht, hätte das arge Konsequenzen nach sich gezogen. Die Verantwortung, die auf mir lastete, war also groß. Weshalb ich es vorzog, im seichten Wasser zu üben. Eine weitere Challenge war, passendes Equipment für ihn zu finden. Als wir auf das Fireball-System von Cabrinha stießen, wurde vieles einfacher. Fernando kontrolliert den Kite auch über seinem Bauchbereich, was durch die erhöhte Bewegungsfreiheit mit dem Fireball selbst dann möglich ist, wenn er sich zur Seite dreht – viel besser als bei allen anderen Systemen, die wir davor probiert hatten.“ Durch die Kombination aus ständiger Bewegung und Regimentstraining ist Fernando perfekt in Shape. Er überlässt aber auch in allen anderen Lebensbereichen nichts dem Zufall: Um stets ganz vorne dabei zu sein, muss alles stimmen – gesunde Ernährung, regelmäßiges Workout und richtiges Equipment. Es gibt in jedem Bereich etwas zu verbessern – und zwar immer. Die Einstellung eines Spitzensportlers, die er sich bereits beim Rudertraining für die Olympischen Spiele aneignete. ▶

Kiten ohne Grenzen

OBEN LINKS Immer mit Smile: Fernando ist mittlerweile auch in Sachen Medienarbeit ein Profi.

Fernando Fernandez zählt zweifellos zu den inspirierendsten Personen, die ich je treffen durfte. Seine unbändige Energie und positive Lebenseinstellung sind unglaublich ansteckend, und seine Geschichte zeigt auf beeindruckende Art und Weise, wozu Menschen physisch fähig sind. 2009 stellte ein Autounfall Fernandos Welt komplett auf den Kopf: Er war querschnittgelähmt. Trotz einer immens langwierigen, anstrengenden Reha ließ er sich jedoch nicht davon abhalten, sich für den 15-Kilometer-Silvesterlauf in Sao Paolo anzumelden, der nur drei Monate nach dem Unfall stattfand. Voller Entschlossenheit überquerte er schließlich im Rollstuhl die Ziellinie, wo seine Familie ihn jubelnd erwartete. Eine bahnbrechendes Erfahrung für Fernandos weiteres Leben – ein Leben, in dem er viele weitere Barrieren überwinden und sowohl physische als auch psychische Grenzen hinter sich lassen sollte. So auch im Kitesport, der einiges an Hindernissen und Herausforderungen mit sich brachte – sowohl für Fernando als auch für seinen Lehrer Gustavo Foerster. Der nicht nur standardmäßige Kiteboards Fernandos Bedürfnissen gemäß umbaute, sondern im Zuge des Lernprozesses auch immer wieder dessen Enthusiasmus zügeln musste, um Unfälle zu vermeiden. Immerhin gab es für Fernandos besondere körperliche Bedürfnisse noch keine klassischen Lernunterlagen – diese entstanden hier mehr in Form von „Learning by doing“. „Anfangs hatte ich Schwierigkeiten, die das Grundkonzept des Kitens zu verstehen und an meine Welt anzupassen. Ich musste lernen, meinen Körper perfekt in Balance zu halten und den Kite zu fliegen, ohne zu fest an der Bar zu ziehen. Es dauerte auch etwas, bis ich den Schirm richtig positionieren konnte, um ins Fahren zu kommen. ‚Normale‘ Kiter können ihren Kite während der Fahrt ansehen, aber ich muss mich dabei zur Seite drehen. Außerdem konnte ich nicht Bodydraggen lernen – einer der grundlegendsten Schritte des Lernprozesses beim Kiten. Als mein Lehrer versuchte zu draggen, ohne dabei die Beine zu verwenden, merkte er sofort: Es war unmöglich. So waren wir gezwungen, eine Lernmethode zu kreieren, die perfekt auf meinen Körper zugeschnitten war. Dabei verbrachten wir viel Zeit


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Fernandos unbändige Motivation, sich selbst und seine Fähigkeiten immer wieder herauszufordern, brachten ihn bereits an viele Ecken und Enden der Welt. So auch nach Maui, wo er sein Können fernab seines Trainingsreviers in Brasilien auf die Probe stellen konnte. Zwei große Ziele standen dabei auf der Agenda: Einerseits, seine Skills auszubauen und neue, riskantere Bedingungen wie Wellen auszuprobieren. Andererseits ein Come-Together mit Cabrinhas R&D-Team. Fernando ist keiner, der sich mit simplem Freeriden zufrieden geben möchte. Trotz seines Handicaps hat er höchste Ansprüche an sich selbst, und seine Ziele – darunter Megaloops, Freestyle und Wave-Kiten – sind ambitioniert, bringen aber gerade deshalb umso größere Herausforderungen mit sich. Zum Beispiel ist so gut wie jedes standardmäßige Kiteboard darauf ausgelegt, dass das Gewicht des Fahrers sich gleichmäßig entlang der mittleren Achse an zwei fixen Punkten verteilt. Ist der Kiter wie Fernando über einen Sitz am Board verbunden, ändert sich technisch gesehen einiges. Cabrinhas Product Development Manager Lars Moltrup, der Fernandos maßgeschneidertes Board designte, erklärt: „Die Ansprüche an ein Brett, das

sitzend gefahren wird, sind komplett anders als bei einem ‚normalen‘ Twintip. Als Basis diente uns das Cabrinha Stylus, bei dem wir den Shape etwas modifizierten. Als erstes ging es darum, den Stuhl zu montieren und die damit verbundenen Verstärkungen anzubringen. Sämtliche Faktoren, von der Boardgröße über die Laminierung, die Konfiguration des Kerns bis hin zur Position der Finnen mussten an die Bedürfnisse eines sitzenden Riders angepasst werden. Fernandos Fahrweise belastet das Brett stärker, als es normalerweise der Fall ist. Nicht nur, weil er einfach immer Vollgas gibt und Sprünge und Kiteloops machen will. Wird ein Board sitzend gefahren, fehlt einfach das laufende Abfedern durch die Knie. Um trotzdem genügend Dämpfung zu garantieren, mussten wir sowohl am Rocker als auch am Flex feilen. Den richtigen Flex zu finden war eine der größten Herausforderungen. Einerseits muss das Brett extrem robust sein, um die Krafteinwirkung des Stuhls auszuhalten – andererseits soll es sich noch ausreichend komfortabel anfühlen, dabei genügend Pop bieten und die Wucht bei Landungen absorbieren.“ Durch die Positionierung von Schlaufen oder festen Bindungen verteilt sich das Gewicht des Fahrers gleichmäßig und ermöglicht Flex sowohl an den Tips als auch im Zentrum eines Boards. Bei Fernandos Setup zwangen ihn schmerzende Unterarme meist schon nach 15 Minuten, seine Session zu beenden. Einer der Schlüsselfaktoren, den Konstrukteur Brodie Sutherland zu lösen versuchte: „Mit Fernando zu arbeiten war unglaublich inspirierend. Der Großteil meiner Arbeit als Designer basiert auf einer Kombination aus persönlichen Erfahrungswerten und dem Feedback unserer User. Bei diesem Projekt musste ich mich voll und ganz auf Fernandos Einschätzung verlassen. Dabei war er so nett, mich sein Board selbst ausprobieren zu lassen. Ich war schockiert, wie schwierig es ist, damit zu fahren! Dabei konnte ich – im Gegensatz zu ihm – sogar meine Beine zu Hilfe nehmen, um das Gleichgewicht zu halten. Fernando lässt das Ganze wesentlich einfacher aussehen, als es ist. Selbst, um nur wenige Schläge so zu kiten, muss man extrem fit sein. Ein Bereich, der definitiv ein speziell designtes Board erfordert.“ ▶

OBEN LINKS Fernando und Pete beim Fachsimpeln am Strand. UNTEN LINKS Magic Moments: ­Gemeinsame Sessions in Maui. OBEN RECHTS Nichts, was man mit ein paar M16-Schrauben nicht lösen könnte... UNTEN RECHTS Fernando beim Cruisen. Nicht nur sein Trainer weiß: Das sieht entspannter aus, als es in Wirklichkeit ist.

„Ich will alles machen – Rotationen, Handlepasses, Megaloops. Die Liste meiner Wunschtricks ist lang, und ich trainiere hart dafür.“


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Kiten ohne Grenzen 

  Fernando Fernandez


Kiten ohne Grenzen

Fernando Fernandez

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Mit Fernando zu kiten ist ein tolles Erlebnis. Neben seinen vier Kayak-Weltmeistertiteln ist er ein eingefleischter Kiter, der für Wind und Wasser lebt. Im Vergleich zu anderen Kitern sind seine Sessions relativ kurz – dafür packt er eben umso mehr Action hinein. Wofür Maui die perfekte Spielwiese bietet: Klassische Kicker beim Rausfahren und spaßige Wellen beim Weg zurück ans Ufer. Und: Wenn es windig ist, findet sich auf der Insel immer einen Spot, der funktioniert. Kein Wunder, dass sich der Brasilianer sofort in Maui verliebt hat: „Hier aufs Wasser zu kommen ist doch der Traum eines jeden Kiters. Die Bedingungen sind extrem, gerade deshalb wollte ich mir und der Welt da draußen beweisen, was ich schaffen kann. Am selben Punkt wieder ans Ufer zu kommen und trotz Springen und Wellenreiten die Höhe zu halten – für mich ein sensationeller Erfolg. Außerdem zeigte uns die Crew uns einige von Hawaiis beeindruckenden ­Secret Spots. Mir ist klar, dass ich beim Kiten noch viel lernen muss, vor allem in Hinsicht auf verschiedene Kurse zum Wind. Freestyle reizt mich am meisten, aber ich hatte auch in der Welle Spaß. Mein Traum ist, irgendwann zu den besten Kitern der Welt zu zählen. Aber nicht, weil ich im Rollstuhl sitze, sondern wegen meiner Skills! Ich will alles machen – Rotationen, Handlepasses, Megaloops. Die Liste meiner Wunschtricks ist lang, und ich trainiere hart dafür.“ Auch Boss Pete Cabrinha ist von Fernandos Motivation begeistert: „Grenzen neu zu definieren ist das, was unser Design-Team antreibt. Als wir Fernando trafen, war sofort spürbar: Dieser Mann kennt keine Limits. Er ist ebenso ehrgeizig und motiviert wie warmherzig und offen. Seine positive Energie beim Kiten ist

„Jegliche unserer Vorur­ teile darüber, was möglich ist und was nicht, lösten sich in Fernandos Gegenwart in Luft auf.“

unglaublich ansteckend. Die Sessions mit ihm waren ein Erlebnis fürs gesamte Team.“ Laufende Verbesserungen bei der Sicherheit von Kitematerial sowie neue Entwicklungen im Wassersport, wie Foils und Wings, eröffnen neue Möglichkeiten und lassen die Grenzen zwischen den Surfsportarten verschwimmen. Im Bereich des adaptiven Kitesurfens hat Fernando eine klare Vorreiterrolle übernommen – und es besteht kein Zweifel daran, dass ihm viele folgen werden. Jegliche unserer Vorurteile darüber, was möglich ist und was nicht, lösten sich in seiner Gegenwart in Luft auf. Fernandos Mentor Gustavo über die Zeit auf Maui: „Als Fernando und ich begannen, gemeinsam Ausrüstung für seine spezielle Art des Kitens zu entwickeln, hatten wir keine Ahnung, wohin der Weg uns führen würde. Ich folgte einfach nur meinem Herzen. Und schließlich landeten wir bei Cabrinha, umgeben von einem Team an Designern und Konstrukteuren, die alles daran setzten, unser Equipment zu optimieren und perfekt an Fernandos Bedürfnisse anzupassen. Eine unvergessliche Erfahrung! Bei Cabrinha wird aber nicht nur designt – das Team lebt einfach für den Boardsport. Ich denke, in unserem Bereich ist noch viel mehr möglich. Jetzt haben wir gerade mal an der Oberfläche gekratzt.“ ◼

OBEN Bereit für eine ­Session? OBEN RECHTS Nur hin und her zu fahren ist definitiv nicht Fernandos Style. UNTEN RECHTS Materialcheck: Fernando nimmt sein neues Cabrinha-Board in Augenschein.



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Rückkehr nach Afrika


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Obwohl der Kontinent riesig ist, zählt Afrika zu den Destinationen, die bei der Reiseplanung oft übersehen oder abgelehnt werden – sei es aus Unwissenheit, Vorurteilen oder generellem Desinteresse. Wer dieser ursprünglichen Landmasse jedoch eine Chance gibt, wird reich belohnt: Mit endlos vielen außergewöhnlichen Orten, die nur darauf warten, entdeckt zu werden. Als gebürtige Kenianerin bin ich seit jeher fasziniert von der Rauheit und der Kultur dieses Landes. Weshalb ich jedem empfehle, einen Schritt aus seiner Komfortzone herauszumachen – die tropischen Gewässer, konstanten Passatwinde und das gastfreundliche Volk der Kiswahili an der kenianischen Küste sind es in jedem Fall wert. Kenia bietet aber nicht nur traumhafte Kitebedingungen, sondern auch spannende Einblicke in die prähistorische Vergangenheit des Landes, zum Beispiel im Rift Valley, aber auch in den zahlreichen Nationalparks der Stammesländer. Nach vier Jahren Reisen rund um die ganze Welt, in denen ich zig Kulturen und vielerlei Glaubenssysteme kennenlernte, empfand ich meine Rückkehr nach Kenia als aufregend und erfrischend. Mit Hilfe des netten Personals meiner Unterkunft und den heimischen Kids fand ich langsam wieder zu meinen

Swahili-Kenntnissen zurück. Als ich die purpurroten Lehmstraßen entlangfuhr, die die Küstenlinie hier prägen, fühlte ich mich sofort zu Hause. Ich genoss es, meine Vergangenheit wiederzuentdecken und mich gleichzeitig auf eine spannende Zukunft – gemeinsam mit meinen neuen Sponsoren Ozone und AXIS ­Kiteboarding zu freuen. Auf der Suche nach einer Unterkunft für diesen Familientrip landete ich in Malindi, einem verschlafenen ehemaligen Fischerdorf an der Nordküste, an dessen weißen Sandstränden wir schon früher Familienurlaube verbracht hatten. Genau hier hatte ich vor 13 Jahren meinen ersten Kite gesehen – er hing in einem Maringu-Baum direkt vor unserem damaligen Haus. Damals hatte ich allerdings noch keinen Tau, was dieses blaue Ding sein sollte und dachte einfach, dass es ein verrückter Mzungu (“ein Weißer” in der Landessprache) dort vergessen hatte. Wenn ich gewusst hätte, dass meine Zukunft daraus bestehen würde, Kites in der Luft und von Bäumen fernzuhalten! Wie auch immer – in den letzten Jahren hatte sich das Dorf sehr verändert, und leider nicht zum Positiven. Mittlerweile ist es voller All-Inclusive-Resorts, die das das Geld des Ortes und seiner Einwohner an sich gerissen haben. ▶

Issy von Zastrow

FOTOS Geoffrey von Zastrow

Rückkehr nach Afrika

Nach vier Jahren Pause beschließt Issy von Zastrow, ihrer Heimat Kenia einen Besuch abzustatten. Und muss feststellen, dass sich in der Zwischenzeit einiges verändert hatte. Zum Glück nicht die Gastfreundschaft der Locals – und ebensowenig die perfekten Kitebedingungen.


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Rückkehr nach Afrika

Issy von Zastrow

„Freestyle, Wave-Kiten, Freeriden: Der Indische Ozean bietet nahezu für jeden Geschmack und jedes Level etwas.“

Wer einen Trip nach Kenia plant, sollte sich ein Haus mieten, das den lokalen Gegebenheiten entspricht. Das macht es einfacher, in die Gegend und die Vielfalt der Natur einzutauchen. Ein hübsches Haus mit Meerblick zu finden, ist dank AirBnb heutzutage ein Kinderspiel. Wer noch tiefer in die wahre afrikanische Kultur eintauchen möchte – was ich sehr empfehle – sollte natürlich auch die vom Gewürzhandel geprägte Kulinarik ausprobieren. An der kenianischen Küste gab es einst regen Handel mit Gewürzen aus Indien und dem mittleren Osten. Ein Relikt dieser Zeit sind köstliche Saucen und würzige Currys. Kombiniert mit den regionalen, frischen Zutaten der Swahili-Küche ergeben sich unvergessliche Geschmackserlebnisse! Sofern heimisches Personal möglich ist, sollte man etwas mehr investieren und sowohl einen Koch, als auch jemanden der putzt und einen Wachmann anstellen. Das sorgt nicht nur für einen stressfreien und angenehmen Urlaub – es unterstützt auch die lokale Wirtschaft. Auch ein Pool am Haus ist ein großes Plus. Vor allem in der heißen Zeit von Dezember bis März ist es super angenehm, sich am Nachmittag abzukühlen und das Salz und den Sand nach einer Kitesession abzuspülen. Neben den standardmäßigen Hotels und Resorts gibt es jede Menge gute Unterkünfte – mit etwas Recherche ganz einfach zu finden. Ich empfehle auch eine Unterkunft direkt am Strand. Nicht nur, weil man seinen Tag dann mit einem erfrischenden Sprung ins Meer starten kann – man hat auch den Wind stets im Blick! Und die Strände sind einfach wunderschön, man spaziert im weichen Sand, der die Sonne wie Perlen reflektiert und beobachtet (oder surft) die Wellen, die sich am Riff in Richtung Ufer kräuseln. In Sachen Kiten bietet der Indische Ozean nahezu für jeden Geschmack und jedes Level etwas. Der Wind ist nicht besonders stark, aber konstant – meiner Meinung nach perfekt für Freestyle, aber auch zum Wave-Kiten und Freeriden in einer beeindruckenden Ökosphäre. Eine Top-Destination für den Winter, denn durch die warmen Temperaturen braucht man keinen Neoprenanzug und die konstanten Passatwinde beehren die türkisblauen Lagunen mehr als sieben Monate

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2. Ein No-Wetsuit-­ Nose-Pinch wie aus dem Bilderbuch. 3. Kenia-Vibes zum Mitmachen. 4. Die perfekte Stärkung nach einer Session.

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5. Winter in Kenia. Noch Fragen? 6. Issys Tipp: Besser ein Haus mieten als im All-Inclusive-­Resort wohnen. 7. Einfach mal entspannen...

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Issy von Zastrow

1. Die freundliche Local-Crew.

Rückkehr nach Afrika

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pro Jahr. Von Dezember bis Februar bläst der Kuzi aus der nördlichen Hemisphäre, der sich gegen Mittag aufbaut und dann relativ konstant bis Sonnenuntergang bleibt. Von Juni bis September herrscht der KizKazi vor, der der Südspitze des Kontinents entspringt. Er kann schon mal stärker werden und den ganzen Tag durchblasen – manchmal sogar mehrere Wochen ohne Pause. In der kühleren Saison rund um den Juli findet man perfekte Surfbedingungen mit menschenleeren Barrels, die sich übers farbenfrohe Riff parallel der Küste entlang schieben. In dieser Zeit habe ich (zusätzlich zu meinem 141er Billy von AXIS) immer ein Surfboard mit dabei. Dazu packe ich so viele Kites wie möglich ein, meist in den Größen 8–15 m2, um mir sowohl in den Wellen als auch in den flachen Lagunen so viele Sessions wie möglich zu sichern. Das Riff erstreckt sich entlang der Küste und bietet zig Möglichkeiten für Downwinder. Eine passende Lagune zu finden, gestaltet sich durch die starken Gezeiten in der Springzeit (0 bis 3,5 m) etwas schwieriger. Mein Lieblingsspot Myungu liegt zwischen Malindi und Watamu und ist nur über eine ziemlich holprige, verwachsene Straße erreichbar. Das kristallklare, von weißen Sandbänken durchzogene, bei Ebbe perfekte Flachwasser ist die Anreise aber in jedem Fall wert! Bei Flut wird das Wasser allerdings choppy und reicht bis zu den Resorts, wodurch der Spot dann auch schnell voll wird. Im Süden des Landes bietet Diani nicht nur ein reges Nachtleben, sondern auch die größte Dichte an Kiteschulen entlang des Strandes. Zum Glück ist die von Palmen gesäumte Sandbank riesig und bietet Kitern jeglicher Disziplinen ausreichend Platz, sich auszutoben. Durch den touristischen Einfluss stiegen auch die Tauch- und Surfmöglichkeiten in Diani in den letzten Jahren deutlich an, und an den Stränden findet man Wassersport-Shops an allen Ecken und Enden. ▶


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GANZ OBEN After-Session-Stoke de Luxe. OBEN Zeit fürs Abendessen! OBEN RECHTS Unterwegs mit (bzw. neben) der Sawa Sawa.

ein Genuss. Ich freue mich über jeden Besucher, nur bitte ich auch jeden darum, nicht nur die beeindruckende Natur, sondern auch und auch die lokale Kultur zu respektieren, so wie sie in den vergangenen Jahren von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Ich werde immer wieder mit warmem Herzen in mein Heimatland zurückkehren, und ich hoffe, dass meine Tipps und Fotos auch in anderen die Neugier auf dieses Land wecken. Bei meinen Reisen geht es mir vor allem um eines: Genießen. Etwas, das hier in Ostafrika – umgeben vom leuchtend blauen Ozean und den strahlenden Sandstränden – ein Leichtes ist… ◼

Profi-Tipps 1. Unbedingt Zink-Sonnencreme (reef-safe!) mit hohem Schutzfaktor einkaufen 2. Den Geldtautomaten (ATM) am Flughafen nutzen. 3. Schon im Voraus ein Taxi buchen 4. Sofern möglich, auch Safari im Voraus buchen. 5. Swahili lernen – dann versteht man den König der Löwen noch besser 6. S chmuck auf ein Minimum reduzieren und mit Wertsachen bedacht umgehen 7. Sich ein White Cap Lager (oder mehrere) gönnen

Issy von Zastrow

LINKS Abkühlung vom harten Leben in Kenia.

Wer wie ich gute Swells zu schätzen weiß, sollte unbedingt seine Wave-Kites einpacken – ich habe früher an Downwindern teilgenommen, die gut 60 Kilometer lang waren! Einer der in Kenias Kitegeschichte ­berühmtesten Spots (da Heimat des ersten kenianischen Kiters) ist eine wunderschöne, naturbelassene Eco-Lodge namens Che Sale, versteckt unter Palmen und ausschließlich aus natürlichen Materialien der Region gebaut. Ein wertvoller Ort für die Nordküste, der seit den 70ern eine nachhaltige Lebensweise fördert – und das auch in den Dörfern rundum. Justin, der Inhaber, bietet seinen Gästen eine magische Location mit allen Annehmlichkeiten für eine herrlich relaxte Zeit. Der Strand glitzert golden im Sonnenlicht und bietet verschiedenste Kitemöglichkeiten. Ich werde nie den Tag vergessen, an dem wir mit einer handgemachten Dhau namens Sawa Sawa, mit der Justin persönlich aus Mozambique hochgesegelt war, unterwegs waren. Wir gingen schnorcheln, ließen uns ein köstliches Barbecue an Bord schmecken und beschlossen den Tag mit einem Downwinder. Wir kiteten und sprangen rund ums Boot herum, das neben uns nach Hause segelte. Wir alle nutzten denselben Wind und waren eine Einheit. Ein Erlebnis, an das ich mich ewig erinnern werde. Fakt ist: Ob man auf der Suche nach außergewöhnlichen Kitespots ist oder die Kultur und die alten Volksbräuche entdecken möchte – Kenia zu entdecken ist


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PERU IN

Perfektion Wenn vier der besten Wave-Kiter der Welt einen gemein­samen Shooting-Trip planen, bleibt keine Zeit, lange Forecasts zu studieren oder auf Swells bzw. Wind zu warten. Was man braucht, ist Spot mit Wind- und Wellengarantie – der noch dazu optisch etwas hermacht. Willkommen in Peru – dem Land der ewigen Lefts.

FOTOS Toby Bromwich


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Peru in Perfektion

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War das dein erster Trip nach Peru?

James Carew: Ja, obwohl ich schon seit meiner Kindheit davon träumte. Nachdem ich so viele Videos von Surfern in endlosen Lines gesehen hatte, wusste ich: Eines Tages will ich selbst ins „land of the lefts“. Dass es wirklich passieren würde, traute ich mich jedoch nicht zu hoffen. Vor Ort erlitt ich dann erstmal einen kleinen Kulturschock – so viel Trubel hatte ich in Peru nicht erwartet. Matchu Lopez: Ich war schon zuvor einmal in ­Pacasmayo. Jeder Surfer weiß, dass Peru die längsten Lefthander bereit hält. Der Spot ist ziemlich abgelegen, und die Wellen (obwohl das Wasser nicht türkisblau ist wie in der Karibik) sind einfach Weltklasse. Sebastian Ribeiro: Da Peru nicht weit von meiner Heimat Brasilien entfernt liegt, war ich glaube ich schon mehr als zwölf Mal dort – so genau kann ich mich ehrlich gesagt gar nicht erinnern… Die peruanischen Wellen sind endlos lang und kritisch, genau wie ich es mag. Airton Cozzolino: Meine erster Trip nach Peru war im Rahmen der damaligen KSP-Tour. Für dieses Team-­Shooting wiederzukommen war einfach genial und brachte viele gute Erinnerungen zurück. Die Wellen brechen hier teils eher langsam – müsst ihr euren Fahrstil anpassen, um das ganze ­trotzdem noch interessant bzw. komplex genug zu halten?

JC: Bei Flut werden die peruanischen Wellen langsamer und bekommen viele, fette Sections. Dass man sich anders positioniert und seine Fahrweise daran

anpasst, geschieht automatisch. Ich verwende dann weniger meinen Kite und versuche, vor Bottom-Turns hinter dem Weißwasser zu bleiben. Fährt man von hinter der Section rein, kann man den schaumigen Teil auslassen und folgt dem Weißwasser durch die Pocket bis zum kritischsten Punkt. ML: Wir trafen uns mit Martin Vari, mehrfacher Weltmeister und eine wahre Legende des Kitesports. Ihn auf dem Wasser zu beobachten, zu sehen, was er macht bzw. was nicht, war super interessant. Sein Style ist einfach spektakulär, und gemeinsam mit ihm zu kiten ein echtes Privileg. Er verriet uns, dass die kleinen, schulterhohen Wellen schneller laufen, was es gar nicht so einfach machte, in den kritischen Sections die richtigen Winkel zu den Fotografen zu finden. Die größeren Wellen hingegen sind deutlich langsamer. Da hat man wesentlich mehr Zeit, sich die Section aussuchen und von der Pocket in die Barrel einzutauchen. Wir hatten einen Mix aus kleineren und größeren Wellen, wodurch wir fototechnisch viel abdecken konnten. Da der Spot auch zum Surfen und Surf-Foilen genial ist, verbrachten wir eigentlich die ganze Zeit auf dem Wasser. SR: Die Wellen waren lang und kritisch. Mein Hauptziel war, im Flow zu bleiben und den Speed zu halten – was auch die größte Herausforderung darstellte. An diesem Spot geht es darum, sich so schnell wir möglich in Position zu bringen. AC: Ich liebe die langen, cleanen und smoothen Wellen Perus. Zehn Turns in eine Welle knallen zu können ist einfach nur der Hammer! Solche Bedingungen bekommt man nicht jeden Tag. ▶

GANZ OBEN Nach seinem ersten Besuch vor 8 Jahren mit der KSP kehrt Airton nach Peru zurück. Nicht, dass er nicht damals schon gut gewesen wäre – aber sein Progress der letzten Jahre ist bemerkenswert. OBEN „Finnen frei“ – ein Motto, das Matchu völlig neu definiert. RECHTS Wenn es um puren, originalen Surf-Style geht, ist Sebastian Ribeiro nicht zu schlagen.


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James:

„Was folgte, waren Perfektion down the line und die meisten Turns, die ich je an einem Tag erlebt hatte. Bedingungen, für die Leute um die ganze Welt reisen.“

Gab es eine Session, die euch besonders in ­Erinnerung geblieben ist?

LINKS Airton gönnt sich zwischen den endlosen Lefthandern mal etwas Abwechslung.

Wer von den Jungs hat auf dem Wasser am ­ eisten Gas gegeben? Und gibt es bei euch m auch so etwas wie gesunden Wettbewerb?

JC: Matchu Lopes’ Performance war definitiv herausragend. Die Art, wie er Tricks mit seinem ganz

Peru in Perfektion

OBEN James Carew arbeitet unermüdlich hart an seiner Backhand.

JC: Ja, für mich war das meine Session mit Sebastian Ribeiro, gleich am ersten Tag. Wir waren nur zu zweit, die anderen Teammitglieder waren noch auf der Anreise. Als der Wind kam, eilten wir sofort aufs Wasser. Was folgte, waren Perfektion down the line und die meisten Turns, die ich je an einem Tag erlebt hatte. Bedingungen, für die Leute um die ganze Welt reisen. Die Vorstellung, all das zwei Wochen lang genießen zu dürfen, war unglaublich. ML: Es gibt da diesen einen Spot, an dem die Welle über einen Felsen läuft. Sie formiert sich dort einfach perfekt, und dazu kam noch erstklassiger Wind. Ich denke, auch meine Performance war dort am besten. Der einzige Nachteil: Der Felsen ist voller Möwenkacke und stinkt wie verrückt, und dauernd tauchen Seelöwen und Walrosse auf, die dich pausenlos anbellen. Wodurch ich mich bemühte, so weit wie möglich in Luv zu bleiben! SR: Einer der besten Tage für uns alle war der mit dem größten Swell. Und dann gab es noch den Tag, an dem wir bis spätabends auf dem Wasser waren. Die Wellen waren klein, weich und clean, und wir tobten uns mit dem Pro Fish aus, bis es dunkel war. AC: Für mich gab es keine einzelne beste S ­ ession – vielmehr war der gesamte Trip herausragend! Wir pushten uns gegenseitig, hatten unendlich viel Spaß und bekamen die Shots, die wir wollten. Die lustigste Session – da muss ich Matchu recht geben – war aber sicher die am Felsen mit den Seelöwen und Walrossen, die uns anbrüllten.

persönlichen Style versieht, seine speziellen Bottom-­ Turns, wie er mit so viel Power in die Lip reinknallt – da schaut man einfach gerne zu. Und ja, natürlich gibt es so etwas wie positive Konkurrenz zwischen uns. Wir pushen uns gegenseitig, denn jeder will die besten Shots und die besten Wellen bekommen. Aber genauso freuen wir uns, wenn einer der anderen einen geilen Move hinlegt. Diese Art von Wettbewerb wirkt motivierend. Und nicht zuletzt konnte ich dadurch meine Backside verbessert. ML: Der Wettbewerb fängt schon bei der Materialauswahl an! Das ist jedes Mal ein großer Spaß. Auf dem Wasser möchte dann jeder der sein, der die „Welle des Tages“ abbekommt. Wobei wir uns aber trotzdem gegenseitig unterstützen. Interessant ist, dass jeder der Jungs seinen ganz eigenen Style hat: Airton ist Weltmeister und zweifellos der Beste. Er kann einfach alles – von Sprüngen über Rotationen bis hin zu Barrels. Bei Seb begeistert mich sein geschmeidiger, purer Surf-Style. Am meisten überrascht hat mich bei diesem Trip aber James. Nicht nur, dass er jede Welle mit sichtlicher Leidenschaft nahm – und das, obwohl er es als Regular-Fahrer an diesem Spot nicht leicht hatte, da er die linksbrechenden Wellen immer backside fahren musste. Seine Skills sind so viel besser geworden, und auch von den kritischen Sections ließ er sich nicht einschüchtern. Er ist einfach jemand, der immer aufs Ganze geht. Was sich in Peru durchaus positiv bemerkbar machte. SR: Die Jungs haben alle jede Menge drauf. Und ja, natürlich konkurrieren wir miteinander. Aber auf eine gute Art und Weise! Wir sind Profis, kiten ist nicht nur unsere Leidenschaft, sondern auch unser Job und wir hatten einen Auftrag: gute Fotos. Klar hätten wir um jede Welle kämpfen können, um derjenige zu sein, der den Shot des Tages liefert. Aber wir sind ein Team, und da gehört es dazu, dass man Prioritäten setzt und im Lineup respektvoll miteinander umgeht. ▶


Peru in Perfektion

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Sebastian:

„Mein Hauptziel war, im Flow zu bleiben und den Speed zu halten – was auch die größte Herausforderung darstellte. An diesem Spot geht es darum, sich so schnell wir möglich in Position zu bringen.“



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James:

Wie ist Peru im Vergleich zu eurem Homespot?

OBEN Ein sichtlich glücklicher ­Australier in peruanischen ­G ewässern. LINKS Auch in diesem Bild versteckt sich der (wahrscheinlich auch in dieser Situation glückliche) Australier.

JC: Nun, mein Homespot liefert zwar manchmal echt gute Conditions – endlos lange Wellen wie in Peru, die manchmal über zwei Minuten lang laufen, bevor sie brechen, gibt es dort aber nicht. Und wenn es bei mir zu Hause hohe Wellen gibt, dann ist es meist auch eiskalt. Kein Vergleich zu den geschmeidigen 25 Grad in Peru, mit warmer Brise und Sonnenschein. Für mich eine willkommene Abwechslung! ML: Mein Homespot Ponta Preta zählt, neben One Eye und Cloubreak, zu den besten Wellenspots der Welt. Die Conditions in Peru sind allerdings komplett anders. Wellen die zwei Minuten lang laufen, habe ich bislang nur einmal erlebt, und das war in Namibia. AC: Ich komme wie Matchu von den Kapverden, und unser Homespot in Ponta Preta ist ziemlich aggressiv. Die Wellen in Peru sind weicher und zählen zu den längsten der Welt. Und meiner Meinung nach auch zu den besten! Obwohl ich fast mein ganzes Leben mit Surfen verbringe, brannten mir nach den Sessions hier die Beine. Nach 10, 20, 30 Turns pro Welle aber auch kein Wunder… Was war euer Lieblings-Setup für Peru?

JC: Dadurch, dass ich relativ groß bin, brauche ich normalerweise auch größere Kites, aber das neue Ma-

terial ist dieses Jahr so leicht, dass schon eine kleinere Größe ausreicht. Ich war meist mit meinem 9er-Neo mit der kleinen Click Bar und 22-m-Leinen unterwegs. 9 m2 sind einfach perfekt – der Kite ist schnell, agil und hat ausreichend Zug, wodurch er schon bei relativ wenig Wind funktioniert. Mein Lieblingsboard ist heuer das neue 5’9 Pro WAM. In den vergangenen Jahren war mir das 5’10 meist eine Spur zu groß, das 5’8 hingegen einen Tick zu klein. 5’9 ist der perfekte Mittelweg! Das Board ist super komfortabel und ich fühle mich damit uneingeschränkt wohl. Wodurch ich auch einfach alle neuen Tricks ausprobiere, die mir in den Sinn kommen. ML: Ich fuhr meistens das Whip in Standardkonstruktion. Nicht nur die Grafik ist der Hammer – ich bin begeistert, wie smooth es sich anfühlt, wie engagiert es durch Carves zieht und dass es einfach immer in der richtigen Position bzw. im richtigen Winkel zu liegen scheint. Das 5’2 ist perfekt für mich. Bei stärkerem Wind und größeren Wellen wechselte ich auf das 5’8 Pro. Ein ideales Setup für große Bottom-Turns und knackige, vertikale Top-Turns. Auch James Airton haben mit dem Pro Session Vollgas gegeben. Drei Finnen und los geht’s!  ◼

Peru in Perfektion

„Die geschmeidigen 25 Grad in Peru, mit warmer Brise und Sonnenschein, waren für mich eine willkommene Abwechslung zu meinem Homespot!“


HOOKED-IN TANTRUM MIT GRAB RIDER Hannah Whiteley FOTO Svetlana Romantsova


Der Trick Wer seine Komfortzone nie verlässt, wird auch keine Fortschritte machen. Tantrums sehen nicht nur genial aus, sie fühlen sich auch genauso an. Wer eine Frontroll beherrscht, kann sich auch an den Tantrum wagen. Am Anfang übt man am besten ohne Grab, dann gibt man die hintere Hand von der Bar und sobald man ein Gefühl für den Trick entwickelt hat, greift man nach dem Board. Flachwasser oder kleine Kickerwellen eignen sich perfekt für den Tantrum.

Frontrotation ist, gleicht die Bewegung beim Tantrum selbst eher einem Backflip, bei dem man den Kopf nach hinten wirft. 3. Wenn du den Trick bereits mit einer Hand stehst, kannst du schließlich die Hinterkante des Boards mit der hinteren Hand zwischen deinen Füßen greifen.

Die einzelnen Schritte

4. Sobald du das Board hältst, streckst du deinen Rücken durch. Je länger der Grab gehalten wird und je stärker der Rücken durchgebogen wird, desto stylisher wirkt der Trick.

1. Hart ankanten: Ein kraftvoller Takeoff ist bei diesem Trick besonders wichtig – er bildet die Basis, sich richtig kopfüber in die Rotation werfen zu können und das Board zu tweaken.

5. Der Tantrum sollte eher ohne Kiteunterstützung, d. h. mit tiefer geflogenem Kite und über den Pop gesprungen werden. Und: Während der Rotation den Kite etwas nach unten lenken.

2. Leite gleich nach dem Takeoff die Drehung ein. Obwohl es eine

6. Achte bei der Landung darauf, dein Board downwind auszurichten.


QUER ÜBER DIE LEINEN RIDER Christian Tio FOTO Jose Zander Servando


Diese Aufnahme entstand während einer Pause bei den Lakawon Habagat Open. Christian trainierte gerade Big-Airs und ­versuchte, über den Kite seines Kumpels Warner Janoya zu springen. Um diesen einzigartigen Move einzufangen, wechselte ich vom Single-­ShotModus auf Serienaufnahme. Zum Glück ging alles glimpflich aus!


DIE MACHER

Uli Sommerlatt Viele technische Meisterleistungen der heutigen Zeit haben gezeigt: Bei besonderen Challenges ist Zeitdruck oft gar nicht so schlecht – er lenkt den Fokus auf die richtigen Dinge und treibt sie voran. Schiffbauingenieur Uli Sommerlatt kann ein ­ eniger Liedchen davon singen. Als er bei North Kiteboarding einstieg, blieb ihm w als ein Jahr, um ein komplettes Lineup auf die Beine zu stellen. Eine scheinbar ­unmögliche Herausforderung, die er bereitwillig annahm.


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Hey Uli, danke, dass du dir Zeit für uns nimmst. Bevor wir auf deine Arbeit bei North zu sprechen kommen: Erzählst du uns, was du davor gemacht hast?

Ich komme eigentlich aus der Yachtbranche, bin Schiffbauingenieur und habe meine Karriere einst als Bootsbauer gestartet. Mein Ansatz in Sachen Produktdesign und –entwicklung ist also eher praktisch. Da ich in einer kleinen Küstenstadt an der Ostsee aufgewachsen bin, begann ich schon als Fünfjähriger mit dem Segeln. Im Laufe der Zeit wurden daraus verschiedene Jollenklassen bis hin zum Big-Boat-Racing. Mit 18 startete ich eine Ausbildung zum Bootsbauer, und einige Jahre später das Schiffsbau-Studium. Als Student verbrachte ich ein Jahr als Praktikant am Twisted Flow Wind Tunnel der University of Auckland in Neuseeland. Zurück in Deutschland begann ich nach Abschluss des Studiums für das Yachtdesign-­ Unternehmen Judel/Vrolijk zu arbeiten, wo ich neun Jahre lang einzigartige Performance-Cruiser-Segelund Rennboote konstruierte.

OBEN Annabel van Westerop testet Ulis Kreationen. RECHTS OBEN Zeit am Computer verbringen ist als Designer natürlich wichtig – hin und wieder mit Kunden am Strand zu quatschen, allerdings ebenso.

Du warst auch schon für den America’s Cup, das weltweit renommierteste High-Performance-Event des Segelsports, tätig.

Ja, das war immer ein Wunsch von mir gewesen. 2015 bot sich schließlich die Möglichkeit bei Core Builders Composites in Neuseeland, einem Unternehmen, das Oracle Racing gehört und das seit 2008 all deren America’s-Cup-Boote baut. Ich zog also wieder nach Neuseeland, um vor Ort als Support-Techniker für die 35. AC-Kampagne zu arbeiten. Projekte, die nicht nur zeitkritisch sind, sondern zusätzlich noch vollkommen neue Entwicklungen erfordern – und zwar von Null auf Highend-Level –, sind schwierig

zu planen und laufen relativ dynamisch. Bei der 35. AC-Ausgabe setzten die Mannschaften Oracle Team USA und ETNZ auf unterschiedliche Designtechnologien hinsichtlich der Wing-/Segelkontrolle und den Flugmodus des Hydrofoils, was am Ende den großen Unterschied ausmachte. Wann hast du selbst mit dem Kiten begonnen?

Das war im Jahr 2000 – und ich war vom ersten Moment an begeistert. Seitdem ist Kiten mein Go-toSport, um Arbeitsstress loszuwerden, rauszugehen und mich mit der Natur im Einklang zu fühlen. Wie bist du zu North gekommen?

Die Kitesurfszene in Neuseeland ist nicht allzu groß – vom harten Kern kennt dort fast jeder jeden. Mike Raper, unser Brand Director, kontaktierte mich über einen gemeinsamen Freund. Er wollte wissen, ob ich Lust hätte, im North-Entwicklungsteam als Produktmanager mit dabei zu sein. Eine Chance bei einem Unternehmen, das zur North Technology Group gehört, ergibt sich nicht jeden Tag. Also beendete ich noch meine Arbeit am F50/Sail-GP-Projekt bei Core Builders Composites, das kurz vor der Fertigstellung stand und begann dann direkt bei North Kiteboarding. Dass die Fertigstellung des ersten North-Lineup mit Zeitdruck verbunden war, war vermutlich von Anfang an klar. War der Zeitplan nicht abschreckend für dich bzw. hast du je daran gezweifelt, es zu schaffen?

Ohne jede Menge Nachtschichten und geopferte Wochenenden ging es jedenfalls nicht! Aber wir hatten schnell ein tolles Team aus leidenschaftlichen, ▶


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talentierten und hart arbeitenden Leuten beisammen. Leute, die von Anfang an das Rückgrat des Unternehmens bildeten und uns dahin brachten, wo wir heute stehen. Jedem war klar, dass wir alles geben mussten, um es rechtzeitig zu schaffen. Wir trafen uns mehrmals pro Woche und brieften uns gegenseitig rund um Fortschritte, Ergebnisse, Erfolge und Rückschläge. Es wurde so lange argumentiert und diskutiert, bis jeder mit dem Endprodukt einverstanden war und es als ausgeklügeltes, innovatives Produkt von North Kiteboarding anerkannte.

„Ein genereller Punkt unserer Designphilosophie war: Alles weglassen, das ein Produkt nicht besser macht.“

Die Macher

Uli Sommerlatt

Was waren deine Hauptaufgabenbereiche beim North-Lineup 2020 und woran hast du am intensivsten gearbeitet?

Ein Part meines Jobs ist es, jedes einzelne Produkt für die Produktion abzusegnen. Weshalb für mich essentiell war, beim Kitedesign in jeden Aspekt involviert zu sein – und das quasi von Anfang an. Mit Pat Goodman als Chefdesigner ist der Design- und Entwicklungsbereich in besten Händen. Hugh Pinfold, unser Head of Engineering, ist auf seinem Gebiet eine Legende mit umfangreicher Erfahrung in der Branche. Er forcierte sowohl die Entwicklung unseres Navigator Control Systems als auch die des Connect Quick Release, der Flex Bindings und der Free Straps. Mein Entwicklungsschwerpunkt war das Sonar Hydrofoil System – dabei ging es darum, ein Kite-Foil aus der Perspektive eines Schiffsbauingenieurs zu betrachten. Ich kümmerte mich aber auch um andere Produkte, darunter die Twintips und Surfboards. Und zusätzlich hielt ich die Kommunikation mit unseren Herstellern und Lieferanten am Laufen.

Zur North-Philosophie zählt, dass alle Elemente des Kite-Equipments nicht nur neu überdacht wurden, sondern sie auch ein vereinfachtes Handling bieten sollen. Wie kommt das bei den von dir entwickelten Produkten zum Tragen?

Ein genereller Punkt unserer Designphilosophie war: Alles weglassen, das ein Produkt nicht besser macht. Durch die Anforderung, jedes Jahr neue Features zu bringen, wurden einige Produkte auf dem Markt immer komplizierter – mit viel zu vielen Funktionen, die weder hinsichtlich der Leistung noch der Performance wirkliche Vorteile bringen. Unser Ansatz war ein funktionelles, optisch cleanes Design, das sich intuitiv und präzise anfühlt. Dabei integrierten wir spezifische Details, beispielsweise dieselbe Schraubengröße für sämtliche Twintip-Hardware, No-Pulley-Bridles für ein direkteres Fluggefühl und vorgestretchte Bridle-Leinen, so dass sich der Kite nach der zehnten Session immer noch anfühlt wie nach der ersten. Des Weiteren ein QR, das wie ein Sicherheitsgurt im Auto mit einer Hand zusammengebaut werden kann und ein Loop-Wechselsystem, das ohne Werkzeug auskommt und mit dem in wenigen Sekunden zwischen verschiedenen Disziplinen gewechselt werden kann. Bei der Sonar-Foilserie verwenden wir M8-Torx-T40-Schrauben für alle Verbindungen – für die Montage braucht man so nur ein Werkzeug. Das Verbindungssytem der Sonar-Foils ist extra langlebig und noch effektiver in der Lastabtragung. Beim Dealer-Meeting in Dakhla sah man dich auf deinem Foil-Mast hängen – warum das?

Haha, ja stimmt! Nun, wenn ein Konstrukteur Design-Features nur anhand von Zahlen und Fakten erklärt, wird das schnell langweilig. Also habe ich mir ein kleines Experiment überlegt, das wohl am besten demonstriert, wie viel effektiver unser geometrisches Verbindungssystem im Vergleich zu einer simplen Schraubverbindung funktioniert. Dafür montierte ich die GeoLock-Connection mit einem 75-cm-Mast an einer Wand und machte darauf Klimmzüge mit 80 Kilo Körpergewicht – ohne, dass der Mast oder die Connection dabei Schaden nahmen. ▶

LINKS Die große Offenbarung in Dakhla. OBEN RECHTS Mehr als nur Kiten: Jalou setzt die Sonar Surf Edition gekonnt in Szene. RECHTS Bruna in Foil-Action.


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Was waren eure Prioriten bei der Planung des Foil-Lineups?

Auf dem Markt sahen wir Potential für ein ausgeklügeltes Foilsystem – zugänglich, ohne ein Vermögen zu kosten. Ein modulares System, das mehrere Disziplinen abdeckt, vom Kite- und Wake-Foilen über Towin-Surfen, Foil-Surfen bis hin zum SUP-Foilen. Dabei galt es besonders darauf zu achten, wie die einzelnen Komponenten zusammenpassen und sicherzugehen, dass die Verbindungsteile auch im Salzwasser lange halten und die Kraftübertragung noch effektiver funktioniert.

Die Macher

Uli Sommerlatt

Wie sieht euer Foil-Lineup im Detail aus?

Die Sonar Freeride Edition mit dem Sonar 850 Frontwing und 85-cm-Mast bildet unser Allround-Performance-Freeride-Package. Dann haben wir den 1150-Frontwing, ideal für Einsteiger oder Rider, die beim Foilen etwas mehr Surf-Feeling bevorzugen. Zusätzlich gibt es die Sonar Surf Edition mit em 1650 Sonar Frontwing und einem 70-cm-Mast. Ein Setup, mit dem man noch kitefoilen kann, das aber eher zum Surf- und SUP-Foilen geeignet ist. Fuselage und Stabilizer sind immer gleich – so bleibt alles modular und austauschbar. Beide Foil-Editions werden mit einer hochwertigen Travel-Bag geliefert, die im Hinblick auf zukünftige Investitionen designt wurde. Sprich, dieselbe Tasche bietet auch noch Platz für weitere Teile der Sonar-Serie, und es finden locker drei Frontwings und zwei Masten Platz. Auch bei zukünftigen Entwicklungen der Serie achten wir stets darauf, dass alles – auch rückwärts – kompatibel bleibt. Enthalten die North-Foils Technologien und Materialien, die auf dem Markt einzigartig sind?

Hinsichtlich des Materials enthält das Sonar-Foil­ system nichts Marktexklusives. Was jedoch einzigartig ist, ist die Technologie dahinter – wie die Mate­ rialien für verschiedenste Anwendungsbereiche aus­gewählt wurden und die Teile kombiniert wurden. Zum Beispiel das durchdachte GeoLock-System für

„Ich würde sagen, ich war zu busy, um ­gestresst zu sein... Wer Stress hat, hat noch Energie übrig!“

mehr Haltbarkeit. Das ideale Hydrofoil müsste – zumindest aus rein struktureller und leistungstechnischer Perspektive – komplett aus einem Stück gefertigt werden. Wie wir alle wissen, ist das in der Praxis durch Reisen etc. nicht möglich. Unser Ziel war deshalb, ein modulares Foilsystem, das einfach zu montieren ist und dabei in den Verbindungen dieselbe Stabilität aufweist wie ein One-Piece-Foil. Die beste Lösung dafür: Ein geometrisches Arretierungssystem kombiniert mit optimaler Kraftverteilung zwischen den einzelnen Komponenten. In Sachen Foilmontage muss man sich jedes Verbindungsdetail – Mast mit Board, Mast mit Fuselage, Wings und Stabilizer mit Fuselage – als Feder vorstellen. Je fester jede dieser Connections ist, desto weniger Energie geht durch instabile Verbindungspunkte verloren. Was in direkterem Fahrgefühl, mehr Kontrolle über das Foil sowie allgemein verbesserter Performance und mehr Fahrkomfort resultiert. Wodurch das Foilsystem im Gegenzug auch mehr Belastung standhält. Wie war dein Stresslevel im letzten Jahr und wie zufrieden bist du mit dem, was du erreicht hast?

Ich würde sagen, ich war zu busy, um gestresst zu sein… Wer Stress hat, hat noch Energie übrig! Ich bin jedenfalls stolz auf alles, was wir als Team in dieser kurzen Zeitspanne erreicht haben. Verrätst du uns schon etwa zur Planung für 2021?

Unsere MY21-Entwicklung ist bereits voll am Laufen. Und da kommt noch jede Menge mehr – aller­ dings kann ich dir jetzt noch nicht viel dazu sagen, außer: Unsere Produktrange wird weiter wachsen. ◼

OBEN Das Feedback der Teamfahrer: Top!



F I T N E SS

Dynamisches Stretching

Feature

Magararo

FOTOS Karo Krassel

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Ta-daaa: Unsere neue Serie ist da! In der ersten Fitness-Episode liefert uns Phil Soames, Personal Trainer und Coach bei der World Class Kite Academy, ein speziell auf Kiten bezogenes Trainingsprogramm. Wetten, dass diese Übungen helfen, deine Skills auf ein neues Level zu bringen? Beim dynamischen Stretching werden Bewegungsabläufe verschiedenster Aktivitäten simuliert. Nicht nur, dass es die Durchblutung steigert und die Muskeln aufwärmt – die Kombination aus Bewegung und statischen Positionen bringt auch das zentrale Nervensystem auf Trab und fördert so die Verbindung von Muskeln und Gehirn. Dieses „Muscle Memory“ erleich-

tert es, neue Tricks zu landen und senkt das Verletzungsrisiko. Eine Win-Win-Situation! Am effektivsten wirkt dynamisches Stretching, wenn es direkt vor einer Session ausgeführt wird. Mit den folgenden vier Übungen wärmst du alle beim Kiten beanspruchten Muskeln ausreichend auf.


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SCHRITT 1 Gerade hinstellen, die Füße etwa schulterbreit.

SCHRITT 2 Langsam in Richtung Zehen nach unten beugen, dabei die Beine so gerade wie möglich halten (falls nötig, die Knie leicht beugen).

SCHRITT 3 Die Beine gerade halten und die Core-Muskulatur anspannen, dabei mit den Händen in eine Liegestützposition nach vorne wandern.

SCHRITT 4 Die Hüften so gerade wie möglich halten, dabei einen Fuß außerhalb der Hand positionieren. In dieser Position wird die Dehnung im Hüftbeuger bereits spürbar.

SCHRITT 5 Eine Hand am Boden lassen, die andere Hand (mit von dir abgewendeter Handfläche) nach oben strecken und dabei den Blick in Richtung Himmel richten. Dabei sollte die Dehnung sowohl in den Schultern als auch im Brust- und Taillenbereich sowie im unteren Rücken spürbar werden. Die Position für einige Sekunden halten.

SCHRITT 6 Die nach oben gestreckte Hand wieder auf den Boden stellen, dabei den Fuß in derselben Position halten.

STEP 7 Die Seiten wechseln und die andere Hand nach oben nehmen, bis die Dehnung spürbar wird. Dann die Position wieder für einige Sekunden halten.

STEP 8 Die Übung insgesamt fünf Mal pro Seite ausführen, dann den Fuß wechseln und denselben Ablauf nochmals mit dem anderen Fuß vorne wiederholen. Als Abschluss wieder mit den Händen nach hinten wandern (Beine dabei gerade halten).

THE GREATEST STRETCH IN THE WORLD Muskelgruppen: Hüftbeuger, Gesäßmuskulatur, Achillessehne, Quadriceps, Waden, Schulter- und Brustmuskulatur, unterer und oberer Rücken. Außerdem verbessert diese Übung die Beweglichkeit der Wirbelsäule.


F I T N E SS

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SCHRITT 8 Zurück in die Startposition kommen und die Übung drei Mal wiederholen.

SCHRITT 7 Langsam mit den Händen zurück in Richtung Zehen wandern.

SCHRITT 6 Anschließend durch den umgekehrten Bewegungsablauf wieder in Ausgangsposition kommen.

INCHWORM TO COBRA STRETCH Muskelgruppen: Unterer Rücken, Achillessehne, Waden, Brust und Schultern, Bauchmuskeln.

SCHRITT 1 Gerade hinstellen, die Füße etwa schulterbreit.

SCHRITT 2 Langsam in Richtung Zehen nach unten beugen, dabei die Beine so gerade wie möglich halten.

SCHRITT 3 Mit den Händen bis auf Schulterhöhe nach vorne wandern. Die Fersen in Richtung Boden drücken (das dehnt die Wadenmuskulatur).

SCHRITT 5 In Richtung Himmel schauen und dabei die Hüften auf den Boden drücken. Dabei wir die Dehnung im gesamten vorderen Körperbereich spürbar. Die Position für fünf Sekunden halten.

SCHRITT 4 Die Ellbogen halbkreisförmig beugen und den Kopf von unten nach oben in die Kobra-Position bringen.


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SQUAT ROTATION Muskelgruppen: Oberschenkel, unterer Rücken, Bauchmuskeln.

SCHRITT 1 Schulterbreit hinstellen, die Knie locker lassen und die Arme zusammengeführt nach vorne ausstrecken.

SCHRITT 2 In die Knie gehen, dabei darauf achten, dass die Knie hinter den Zehen bleiben und die Wirbelsäure gerade ist. Rücken und Schienbeine sollten parallell laufen.

SCHRITT 3 Nach oben gehen und dabei den Oberkörper langsam zur Seite drehen.

SCHRITT 4 Sobald man wieder oben ist, mit nach vorne gerichteten Armen komplett zur Seite drehen, so dass die Dehnung im unteren Rücken- und Taillenbereich spürbar wird. Der Kopf bzw. die Blickrichtung sollte dabei den ausgestreckten Armen folgen.

SCHRITT 5 Anschließend wieder in die gerade Position zurückgehen – Füße schulterbreit, Knie locker und Arme nach vorne gerichtet.

SCHRITT 6 Die Übung nun in die andere Richtung machen – insgesamt zehn Mal pro Seite wiederholen.

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Tech-Talk

North Orbit

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Who plays together, stays together: Das North-Team hat sichtlich Spaß mit dem Orbit.


T E C H -TA L K

N O R T H O RB IT

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Das Kernstück von Norths Kite-Range und Waffe der Wahl von Nick Jacobsen und Jesse Richman hat seinen Namen nicht umsonst. Wir haben bei North Kiteboarding nachgefragt und wollten wissen: Was steckt hinter der Big-Air-Maschine?

Tech-Talk

An wen richtet sich der Orbit und welche Performance-Charakteristika zeichnen ihn aus?

Wie funktioniert die 2-Stage-Arc-Technologie und wie beeinflusst sie die Performance des Kites?

Alle unsere Kites verfügen über das abgeflachte 2-Stage-Arc-Design mit eher geraden Wingtips, was für eine dynamischere Steuerrückmeldung sorgt. Der Unterschied zwischen den drei Modellen liegt in der Streckung. Der Orbit hat die größte Spannweite und somit im Verhältnis zur Größe sowohl die stärkste Kraftentfaltung als auch Hangtime und Grundzug. Welche Features findet man beim Orbit noch?

Der Orbit ist ein High-Performance-Kite mit fünf Struts und enormer Stabilität in verschiedensten Bedingungen. Seine präzisen Sprungeigenschaften, Lift und Hangtime werden zusätzlich durch einen verstärkten Exo-Skelettrahmen unterstützt. Der reduzierte Durchmesser der Leading-Edge generiert geringeren Luftwiderstand und positioniert den Kite weiter vorne im Windfenster, was Power und Effizienz verbessert. Das geschwungene High-Aspect-Design vergrößert die zentrale Fläche des Kites und sorgt für einfachen Relaunch. Dazu kommen die geringen Barkräfte für mühelose Steuerung und kontrollierte Rückmeldung, egal, bei welchen Bedingungen.

Einige der aktuellen „Performance-Freeride-Kites“ setzen auf drei Struts – warum habt ihr euch beim Orbit für fünf entschieden?

Um zu sehen, wie er in der oberen Windrange performt, haben wir den Prototyp des Orbit Anfang des Jahres beim King of the Air eingesetzt. Daraufhin entschieden wir uns für das 5-Strut-Konzept, weil es im Vergleich zu drei Struts einfach eine wesentlich größere Windrange abdeckt und bei Überpower bzw. in extremen Conditions mehr Stabilität bietet – essentielle Eigenschaften für einen High-Performance-FreerideKite. Klar spart man mit drei Struts etwas Gewicht und die Drehgeschwindigkeit ist etwas schneller, dafür reduziert sich die Windrange vor allem im Topend, da sich die Canopy bei Überpower stärker verformt. In Relation zu dem, was man leistungstechnisch durch zwei Struts in extremen Windbereichen gewinnt, ist das Plus an Gewicht also immer gerechtfertigt. Weshalb die meisten Performance-Freeride-Kites immer noch auf fünf Struts basieren. Wird der Orbit der Kite sein, mit dem Nick Jacobsen and Jesse Richman beim nächsten King of the Air antreten? Was sind die größten Herausforderungen dabei, einen Kite zu designen, der sowohl den Ansprüchen von Profis gerecht wird als auch für „normale“ Kiter funktioniert?

Der Orbit war der erste Prototyp unserer 2020erRange, mit dem Jesse Richman – nachdem er nach ▶

North Orbit

Unser Ziel war eine Boosting-Maschine mit immenser Hangtime, die auch in unvorhersehbaren Bedingungen kontrolliertes Handling bietet. Seine breite, flache Streckung sorgt für wahre Höhenflüge, was ihn natürlich zu einem großartigen Partner für Big-Air-Fans macht. Durch die geringen Barkräfte und seine Stabilität eignet sich der Orbit aber auch für Einsteiger.


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Das Steuerelement des Orbits: Die Navigator-Bar.

Unser Pro-Team hat den Kite an verschiedensten Spots weltweit getestet – vom Kitesurf-Mekka Kapstadt über die rauen Küsten Neuseelands bis hin zu den Laborbedingungen der Karibik. Dabei konnten wir den Orbit für unterschiedlichste Bedingungen optimieren. Pat Goodman, unser Chefdesigner, fährt und testet außerdem jeden einzelnen Prototypen in seiner Homebase in Taiwan. Er gibt keinen Kite frei, bis er nicht persönlich zu 100% damit zufrieden ist. Angenommen, ich bin Anfänger und habe einen Kurs gemacht – jetzt suche ich einen North-Kite, mit dem ich weiter üben und an meinen Skills arbeiten kann. Welcher Kite aus eurer Range passt am besten zu mir?

OBEN Der Beweis dafür, dass der Orbit nicht nur Big-Air kann...

Der Orbit. Durch seine geringen Barkräfte lässt er sich mühelos steuern, dazu kommt ein riesiger SweetSpot-Bereich – Eigenschaften, die Einsteigern entge­ genkommen. Das 5-Strut-Konzept bietet Stabilität bei verschiedensten Bedingungen, was Fortschritte einfach macht. ◼

North Orbit

In welchen Bedingungen wurde der Orbit getestet?

Tech-Talk

14 Jahren seinen Sponsor gewechselt hatte und nur wenigen Stunden Eingewöhnungszeit mit dem neuen Kite – beim diesjährigen King of the Air direkt auf Platz zwei landete. Weshalb wir davon ausgehen, dass Jesse und Co. auch beim nächsten KOTA wieder auf den Orbit setzen werden. Die Anforderungen, die die Athleten bei solchen Events an einen Kite stellen, unterscheiden sich bei solchen Bedingungen nicht wirklich von denen „normaler“ Rider. Von einem Kite wie dem Orbit erwartet man sich eine breite Windrange, hohe Sprünge mit enormer Hangtime, kraftvolle Kiteloops und Stabilität. Der größte Unterschied zwischen Profis und Kunden ist einfach, dass Pros bei noch viel extremeren Bedingungen unterwegs sind. Die meisten unserer Kunden würden bei 40 Knoten wohl nicht mehr zu einem 8er greifen!


Tech-Talk

Mystic Stealth

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T E C H -TA L K

M YS T I C S T E A LT H

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Auf der Suche nach dem perfekten Kite-Setup sind es oft die kleinen Dinge, die den großen Unterschied machen. Zum Beispiel die perfekte Spreadbar. An der bei Mystic hart gearbeitet wurde – inklusive neuer Materialien und beeindruckende Liebe zum Detail. Das Ergebnis: Noch mehr Komfort für noch bessere Sessions.

Danke, dass ihr euch Zeit für dieses Interview nehmt! Warum habt ihr euch entschlossen, eure Hakenplatte komplett umzudesignen?

Nun, wir haben viel Aufwand auf uns genommen, unsere Majestic-X- und Majestic-Trapeze zu perfektionieren. Um die Trapez-Serie komplett zu machen, brauchte es natürlich auch eine passende Highend-­ Platte dazu.

Die freestyle-freundliche Variante mit Haken.

Welche Materialien und Produktionsprozesse kommen bei der Stealth Bar zum Einsatz?

Der Hauptbestandteil nennt sich Fiber-Fusion, ein hochfestes, faserdurchzogenes Nylon. Wir wollten ein Material, das den immensen Kräften unseres sich ständig weiterentwickelnden Sports stand hält. Der Haken ragt mittig aus der Hauptplatte heraus, um eine gleichmäßige Kraftverteilung zu garantieren. Kombiniert mit der rückseitigen Edelstahlplatte ergibt das eine enorm starke, steife Konstruktion. Was sind die Key-Features der Stealth Bar?

Definitiv das integrierte, Leverlock-System, das direkt mit der Platte verbunden ist, um eventuelles Hängenbleiben oder unbeabsichtigtes Öffnen zu verhindern. Die Stealth-Wings verbinden die Platte mit dem Trapez. Und die Surfrope-Option eröffnet neue Wege des Freeridens. Ist die Stealth Bar auch mit Trapezen kompatibel, die nicht von Mystic stammen?

Wenn das Trapez auf beiden Seiten je zwei 25-mm-Gurtbänder aufweist und die Konstruktion Platz für die Stealth-Wings bietet, dann ja.

Mystic Stealth

Um die Ergonomie zu optimieren, haben wir an der Größe und Krümmung gefeilt. Durch den Leverlock-Verschluss bleiben – nachdem man das Trapez einmal an seine Bedürfnisse angepasst hat – die Anpassgurte in den Flexcovers verborgen. Die Stealth-­ Wings verbinden Trapez und Platte, wodurch das Ganze als eine Einheit funktioniert. So rutscht es einerseits nicht mehr hoch, und kombiniert mit dem großzügigen EVA-Fendershield werden auch potentielle Druckpunkte auf ein Minimum reduziert.

Tech-Talk

Was kann die Stealth Bar, was andere Spreadbars nicht können?

Die Slider-Variante für Wellenliebhaber.

Welche eurer Teamrider waren an der Entwicklung der Stealth Bar beteiligt und welches Feedback gab es bis dato dazu?

Die Unterstützung unserer Teamfahrer war grundlegend beim Design. Die ersten Prototypen verfügten etwa noch über keine Stealth-Wings, die kamen erst im Laufe der Entwicklung dazu und trugen enorm zum Komfort bei. Jalou Langeree und Steven Akkersdijk testeten die Surfrope-Option, wobei sich das gewachste Dyneema-Seil als robusteste Variante herausstellte. Jalou brachte uns auch auf die Idee der symmetrischen Platte, wodurch die Spalten am Rand des Leverlocks entstanden. Robby Swifts Input half uns sehr bei der Entwicklung der Windsurf-Option und Ruben Lenten und Gijs Wassenaar sorgten dafür, dass die Stealth Bar den massiven Kräften bei ihren Megaloop-Sessions standhält. All das half uns, ein super robustes, hochwertiges Produkt zu kreieren. Bis zum Launch eures 2020er-Lineups dauert es noch ein wenig. Wollt ihr uns trotzdem schon mal verraten, worauf wir uns besonders freuen dürfen?

Ok, aber nur ein kleiner Hinweis: Das Majestic X bekommt einen großen Bruder!  ◼


Foto: Ydwer van der Heide / GKA

QUOBBA PLUS Dual Tab

QUOBBA PLUS Single Tab

QUOBBA MEDIUM Dual Tab

QUOBBA MEDIUM Single Tab


T E C H -TA L K

Q U O B BA FI N S

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Wer denkt, dass Finnen bloß dazu dienen, die Unterseite von Surfboards zu zieren und sowieso alle gleich sind, liegt verdammt falsch. Die Jungs von Quobba gehen in ­Sachen Finnendesign völlig neue Wege – mit dem Ziel, noch mehr Kontrolle und Feedback bei hohem Speed zu bieten. Was schon von der Wellenreit-Community positiv aufgenommen wurde. Beim Surf-Kiten macht sich gute Kontrolle bei maximalen ­Geschwindigkeiten allerdings noch stärker bemerkbar. Kein Wunder also, dass mittlerweile zig Pros auf Quobbas schwören! Wir wollten wissen, was dahintersteckt – und zwar von Quobba-Gründer Glenn Miller höchstpersönlich.

Tech-Talk

Nun, wir wollten nicht die Finne neu erfinden, sondern sie nur in ihrer Performance verbessern – um sowohl Wellenreitern als auch Kitesurfern noch mehr Spaß auf dem Wasser zu bieten. Neue Studien haben gezeigt, dass die Wasserverwirbelungen an der Basis von Finnen wesentlich höher sind als lange angenommen. Unser patentierte Quobba-Design sorgt für einen wesentlich geordneteren Stömungsfluss an der Basis. Das Resultat: Mehr Speed, Lift und besserer Halt. Was sind die Hauptunterschiede einer Quobba-­ Finne im Vergleich zu den standardmäßigen Fin-Shapes der letzten 50 Jahre?

Der offensichtlichste Unterschied – von uns Hydro-­ Transfer-Technologie genannt – ist der Shape der Finnen-Base. Also die Stelle, wo die Finne an die Unterseite des Surfboards anschließt. Dort verfügen Quobba-Finnen über einen ausgestellten, kaudalen Kiel und darunter Vents – lange, schmale Lüftungsöffnungen entlang der ganzen Finne. Zusätzlich verläuft über dem kaudalen Kielbereich eine Mini-Finne, auch bekannt als Chop-Stopper. Aufbauend auf dieser patentierten Base können die Finnen in verschiedensten Shapes designt werden. Dank unserer Haupt-Designfeatures (Caudal Keel, Chop Stopper und Vents) liefern Quobba-Finnen wesent­ lich verbesserte Performance in folgenden Bereichen:

- Das gesamte Surfboard kann besser im Face der Welle gehalten werden. - Erhöhter Drive (bzw. Momentum) nach Turns. - Beim Kitesurfen bieten Quobba-Finnen eine fortschreitende Differenzgeschwindigkeit und halten extrem hohen Speeds stand, ohne dass Kavitation auftritt oder der Kiter vom Board geworfen wird. - Unsere Finnen bieten bei jeglichen Geschwindigkei­ ten herausragende Kontrolle – was besonders beim Kiten spürbar wird, wo man grundsätzlich mit mehr Speed unterwegs ist. Euer Unternehmenssitz liegt in Margaret River. Macht ihr dort auch eure Testläufe – und wer sind überhaupt eure Tester?

Ja, unser Finnensystem wurde hier in Margaret River getestet, und zwar sowohl von vielen Locals als auch von internationalen Spitzenkitern. Zusätzlich haben Wellenreiter auf der ganzen Welt unsere Finnen ausprobiert – und das bei allen möglichen Bedingungen, von spielerischen Beachbreaks in Bali bis hin zu 30-Fuß-Monstern in „The Right“, einer von Westaustraliens berüchtigtsten (und tödlichsten) Wellen. Der erste Kiter, der unsere Finnen testete, war Ry Blakeney als Perth, der regelmäßig in Margaret River unterwegs ist. Ry stellte uns schließlich auch seine Kite-Kumpels Charlie Wise und schließlich Aaron Cockmann und anderen Profis vor, die uns bei unseren Tests wesentlich behilflich waren, ebenso wie einige Jungs aus dem Duotone-Team, darunter Airton Cozzolino, Matchu Lopes und James Carew, ▶

Quobba Fins

Hey Glenn, danke, dass du dir für uns Zeit nimmst. Erste Frage: Finnen für Surfboards sind an sich nichts Neues. Wie entstand die Idee das Design komplett zu überarbeiten?


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„In den vergangenen Jahren beschäftigte ich mich mit verschiedensten wissenschaftlichen Studien und fand heraus, dass ich für ein schnelleres Board vor allem die Finnen-Basis verändern musste.“

Tech-Talk

Quobba Fins

deren Feedback durchwegs positiv war. Vor allem James Carew war total begeistert von unseren Finnen – vor kurzem sicherte er sich damit den zweiten Platz beim GKA-Contest auf Mauritius. Und Charlie Wise schrieb uns letztens eine Nachricht: „Mittlerweile fährt jeder nur noch Quobba!“ So etwas macht uns natürlich stolz. Wann habt ihr eigentlich mit der Entwicklungsarbeit begonnen? Und wie findet man bei so vielen Designfeatures heraus, was funktioniert und was nicht?

Ich habe bereits in den frühen 80ern mit Finnen experimentiert, als ich noch an einem recht heftigen Surfspot im Norden Carnarvons in Westaustralien lebte. Eine Zeit, in der die meisten Surfboards noch über Single-Fins verfügten. Schon damals war mein Ziel, mein Board einfach schneller zu machen – ein Vorhaben, das mit seitdem nie mehr aus dem Kopf ging. Im Laufe des vergangenen Jahrzehnts beschäftigte ich mich mit verschiedensten wissenschaftlichen Studien von Unis aus aller Welt. Dabei fand ich heraus, dass ich für ein schnelleres Board vor allem die Finnen-Basis verändern musste. Und zwar so, dass das Wasser anders an der Finne vorbeiströmte, was in weniger Widerstand, besserem Halt und mehr Schub nach vorne resultieren würde. Das gesamte Design der Quobba-Finnen – vom kaudalen Kiel über die Lüftungsöffnungen und die seitlichen Mini-Tragflächen – arbeitet unisono zusammen, um diese Effekte zu erreichen. Aus welchem Material bestehen die Finnen?

Da die Quobba-Finnen super schnell sind, benötigten wir ein Material, das sowohl extrem robust, aber dabei auch leicht ist und das passende Flexmuster aufweist. Schließlich stießen wir auf die Erfindung einer Schweizer Firma, ein leichtgewichtiges, widerstandsfähiges Hochleistungs-Polymer, das in der Motorindustrie eingesetzt wird, um Metall bei Motorblöcken zu ersetzen. Im Wesentlichen bestehen unsere Finnen entweder aus 50% Glasfaser oder 40% zerkleinerter Carbonfaser, gemischt mit Metall und hochfestem Harz. Eine großartige Mixtur, unglaublich leicht und extrem robust zugleich. Unsere Testfahrer waren begeistert, wie vielen Kollisionen mit Riffen, Felsen und

Sandbänken die Finnen standhalten – so etwas ist bei Finnen ein echter Bonus. Testet ihr die Finnen auch im Labor, also abseits des Wassers?

Vor einiger Zeit arbeiteten wir mit der Firma eines westaustralischen Uni-Professors zusammen, die auf Hydro- bzw. Stömungsdynamik spezialisiert ist. Es ging darum, ein Computermodell zu erstellen, dass die Strömungsdynamik von Quobbas im Vergleich zu Standard-Finnen veranschaulicht. Die Resultate waren beeindruckend – das CFD-(Computer Fluid Dynamics)-Modell zeigte deutlich, wie viel leistungsstärker die Quobba-Finnen sind. So war etwa die durchschnittliche Lateralkraft bei 25 km/h, gemessen in Newton, bei Quobba-Finnen um 38% höher als bei standardmäßigen Finnen – und mehr Lateralkraft sorgt für extra Lift. Die CFD-Analyse bestätigte also das gute Feedback unserer Testpiloten. Und wie war das Feedback von „normalen“ Kitern zu euren Finnen?

Auch fernab der Profiszene bekommen wir fast jeden Tag positive Rückmeldungen von Locals ebenso wie von Kitern aus der ganzen Welt. Nicht umsonst steigen unsere Online-Absätze wöchentlich an. Wir sind beeindruckt, wie gut die Quobba-Finnen von der weltweiten Kite-Community angenommen werden! Wie habt ihr herausgefunden, dass sich die Finnen vor allem zum Kiten so gut eignen?

Ry Blakeney hatte sie quasi seit der Anfangsphase getestet und schon damals bestätigt, wie perfekt sie in Kombination mit Surfboard und Kite funktionieren. Schließlich gewann er sogar die Lancelin Ocean Classic damit! Daraufhin fragte Aron Cockman, einer der Local-Legenden, ob er die Dinger testen könne. Es war ein Nachmittag mit 30 Knoten onshore und Wellen mit guten 10 Fuß (20 Fuß im Face) im Main-Break von Margaret River. Ich weiß noch genau, wie ich am Parkplatz stand und mit offenem Mund beobachtete, wie Aaron die Wellen mit unglaublich viel Speed, Power und Kontrolle zertrümmerte. Im Vergleich zu den anderen Jungs war klar ersichtlich, wie viel schneller und geschmeidiger er unterwegs war. Als er zurück an

OBEN James Carew – die größte Überraschung der diesjährigen GKAWave-Tour – schwört auf Quobbas.


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den Strand kam, begann er zu schreien. Ich befürchtete schon, er hätte sich verletzt – dabei war er nur so begeistert von den Finnen und total gestoked! Er meinte, normalerweise bräuchte er in der Lagune mit wenig Wind rund zehn Meter, um ins Fahren zu kommen – mit den Quobbas ging es ab dem ersten Meter los. Welche verschiedenen Größen und KonfigurationsOptionen bietet ihr bei Quobba an?

Die „Quobba Glass“-Serie mit Single-Future-Tab oder Dual-FCS-Tab ist bereits online, verfügbar in Medium und Large und mit Thruster- oder QuadOption. Ab November/Dezember 2019 kann man schließlich auch die „Quobba Carbon/Glass“-Serie online bestellen. Was kommt als nächstes bzw. woran arbeitet ihr im Moment?

Chop stopper

Caudal keel

Vents

Anfang 2020 bringen wir zwei neue Modelle auf den Markt: „Quobba Carbon“, ein super robustes festes, aber dabei leichtes Finnensystem – perfekt für Kiter, die auf maximal harte Finnen schwören. Des Weiteren die „Quobba Carbon/Glass Shifter“-Finnen, ein einstellbares Carbon- und Glasfasersystem, das vier Einstellmöglichkeiten mit einer Verstellweite von bis zu einem Inch bietet, kompatibel mit FCSoder Future-Finnenbox. Mit den Shifter-Finnen, bei denen auch Titan zum Einsatz kommt, können Kiter und Surfer die Performance ihres Boards sogar direkt im Wasser an ihre Bedürfnisse anpassen. ◼

Quobba Fins

Foto: Ydwer van der Heide / GKA


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Ride Engine 2020

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RI D E E N G I N E 2 0 2 0

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Sie sind nicht nur die Pioniere des Hardshells – sondern definitiv auch eine der coolsten Marken auf dem Markt: Ride Engine. Brand Manager Gary Siskar verrät, was es im Lineup 2020 Neues gibt.

die Arbeiter in der Fertigung. Das ist aber noch nicht alles: „C-Free“ bedeutet, dass wir zusätzlich wir auf jegliche giftigen hydrophoben Coatings verzichten, die sich im Laufe der Zeit lösen und im schlimmsten Fall irgendwo in der Umwelt landen. Wir versuchen, die natürlichen Ressourcen, die wir bei unserem Sport ja auch nutzen, so gut wie möglich zu schützen. Im Zentrum der Range stehen aber immer noch eure Trapeze – was hat sich dabei verändert?

Anfangs habt ihr ausschließlich Trapeze gemacht, mittlerweile bietet ihr auch viele andere Produkte. Wie kam es dazu?

Unser Sortiment mit Produkten zu erweitern, die nicht nur die Trapeze ergänzen, sondern für unseren Sport einfach notwendig sind, war eine ganz natürliche Entwicklung. Die umweltfreundlichen Performance-Neoprenanzüge und das Reisezubehör, darunter die Taschen-Serie, entstanden aus dem Wunsch heraus, Produkte anzubieten, die das Leben als Wassersportler einfacher und dabei so schön wie möglich machen. Eure Neopren-Serie 2020 sieht ziemlich cool aus. Was ist dabei neu und was bedeutet „C-Free“?

Wir haben einerseits die APOC-Linie, die High-­ Performance-Anzüge für Männer. Dieselbe Technologie verbirgt sich in den Elara-Wetsuits für Frauen. Das Bewusstsein für nachhaltigere Neoprenanzüge ist in den letzten Jahren gestiegen, was wir bei all unseren Neos berücksichtigt haben: Petroleum-basiertes Neopren wurde ersetzt durch Limestone mit Aqua-a, einer Laminierung auf Wasserbasis. Was nicht nur besser für die Umwelt ist, sondern auch gesünder für

„Wir produzieren nichts, was wir nicht selbst verwenden würden. Denn: Making things just to make things does not make sense.“

Ride Engine 2020

Die Philosophie von Ride Engine war schon immer, Produkte zu machen, die einerseits den Genuss am Wassersport steigern, dabei aber hinsichtlich der Umwelt so nachhaltig wie möglich produziert werden. Wir produzieren außerdem nichts, was wir nicht selbst verwenden würden. Wie Coleman (Anm. d. Red.: Ride-Engine-Gründer Coleman Buckley) so schön sagt: „Making things to just make things does not make sense“.

Tech-Talk

Gibt es bei euren 2020er-Produkten eine bestimmte Philosophie, die sich durchs gesamte Lineup zieht?

Beim Elite Carbon und beim Prime gibt es ein paar Optimierungen hinsichtlich Performance, H ­ altbarkeit und Interaktion mit dem Fahrer. Die Hakenplatte stabil an einem Platz zu halten war bei Trapezen immer schon eine Herausforderung. Deshalb haben wir sowohl der Platte als auch der Gurtverbindung ein paar Updates verpasst: Die Kombination aus ergonomisch verbesserten Konturen und dichter gewebtem Gurtband hält die Trapezplatte da, wo sie sein soll. Zusätzlich verfügen sowohl das neue Elite als auch das Prime über ein zusätzliches Neoprenpanel im Lumbar-Lock-Bereich, was die Dehnung des Neoprens reduziert und dafür sorgt, dass das Trapez besser mit dem Rücken des Fahrers interagiert. Was sich vor allem dann bemerkbar macht, wenn man ohne Neoprenanzug unterwegs ist und das Trapez direkt auf nackter Haut oder nur einem Lycra aufliegt. An der Trapezplatte gibt es noch weitere Verbesserungen: Die neue, thermogeformte EVA-Konstruktion kommt ohne viele Nähte und Paspeln aus, so entsteht weniger Reibung am Anzug bzw. auf der Haut. Außerdem gibt es die Platte jeweils in drei Breiten (8”,10”,12”) und zwei Versionen mit festem Haken und Rope-Slider. Viele denken, je größer das Trapez, desto größer ▶


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Ride Engine 2020

APOC 54

muss auch die Platte sein. Das stimmt jedoch nur bedingt, denn über die Hakenplatte lässt sich ein Trapez erst perfekt an die Konturen des Körpers und den Fahrstil anpassen. Möchte man für maximale Bewegungsfreiheit zum Beispiel lieber ein Trapez in einer kleineren Größe, kann man das mit einer breiteren Platte ausgleichen. Eine Kombination, das ich zum Foilen und in der Welle bevorzuge. Wer hingegen auf maximalen Komfort und Support setzt, kann ein größeres Trapez mit einer kleineren Platte kombinieren – ein gutes Setup für BigAir-Rider und alle, die am liebsten richtig angepowert unterwegs sind. Sowohl das Elite als auch das Prime teilen sich einige gleiche Features wie Lumbar Lock, Shell Skin sowie die Armor-Shell-Technology (ein Resultat aus Colemans „Shell-Collection“ – die weltweit einzigen Hartschalen-Trapeze, die anhand humaner Datenscans designt wurden). In der Schalenkonstruktion gibt es jedoch Unterschiede: Das Elite Carbon enthält ein 12K-carbongeformtes Shell – es bietet das härteste Profil für maximalen Support bei geringstem Gewicht. Das Prime-Shell hingegen besteht aus Verbundwerkstoff, der etwas mehr torsionalen Flex bietet. Perfekt für alle, denen ein reines Carbon-Shell zu hart ist. Wie bei anderem Sportequipment – Radrahmen, Golfschläger, Tennisrackets – bieten eben auch wir mehrere Varianten für verschiedene Bedürfnisse. Welche Teile aus eurer Taschenkollektion sollte man sich auf die Weihnachts-Wunschliste setzen?

Schwierige Frage! Immerhin ist die gesamte Serie ausgerichtet auf cleveres Design, das Reisen einfacher macht. Aber ok, wenn ich mir spontan etwas aussuchen müsste, wären das die kleine Rover Duffel und der Tactical Trolley. Beides super robust, aber trotzdem leicht – und groß genug, um ausreichend Material für solide Trips unterzubringen.

ROAMER DUFFLE

TACTICAL TROLLEY

Euer Lineup beinhaltet auch zwei Surf-Foils. Wie unterscheiden sie sich von den Slingshot-Foils?

Unsere Foil-Range richtet sich an alle, die Surfen oder SUP mit Foilen kombinieren wollen. Es gibt zwei Komplett-Pakete, das Futura 76 und das Futura 84, abhängig vom Gewicht des Fahrers. Der 76er-Wing eignet sich für Rider bis 85 Kilo, der 84er für schwerere Fahrer. Natürlich spielen aber auch Fahrkönnen und Conditions eine Rolle. Beide Sets enthalten einen 71-cm-Mast – für uns die perfekte Länge zum Surfen. Der Wing geht dabei nicht zu tief, gleichzeitig bleibt aber genug Spielraum, um effizient pumpen zu können. Für schwierigere bzw. kleinere Wellen oder schwerere Rider bieten wir spezielle Wings wie den Mobula 60 und den Manta 99. Zu unseren Kumpels von Slingshot haben wir natürlich ein tolles Verhältnis. Die Ride-Engine-Foils wurden von Tony Logosz (Slingshots Kite-Designer) konstruiert und basieren auf demselben Konzept wie die Slingshot-Foils. Weshalb auch alle Komponenten untereinander austauschbar sind – so ergeben sich Unmengen an Optionen für Wings. Colemans Video „The Process“ präsentiert Ride Engine auf eine berührende Art und Weise, was super gut ankam. Wie wichtig ist Coleman für die Marke – und läuft es bei euch immer so gechillt ab?

Coleman ist toll, und ja, er ist maximal gechillt, lebensfroh und stets im Moment präsent. Hättest du ihm persönlich diese Frage gestellt, hätte er sicher behauptet, für Ride Enginge nicht besonders wichtig zu sein und sich eher über die Dinge beschwert, die ihm nicht so gefallen. Aber natürlich stimmt das so nicht – er und seine einzigartige Perspektive sind für uns einfach unverzichtbar. Ohne Coleman könnten wir unsere Prozesse und Konzepte nicht so schnell weiterentwickeln. ◼

RECHTS Die ultimative Männer- Höhle? Sieht wohl so aus...


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Tech-Talk

Ride Engine 2020


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typische Lowend-Power steckt auch im SST – Höhelaufen funktioniert bei viel weniger Wind als erwartet, was vor allem bei Sideshore-Bedingungen praktisch ist. Nimmt der Wind zu, beginnt er vor allem bei schwereren Fahrern schon mal etwas zu eiern. Was jedoch – sofern man Bescheid weiß und sein Material entsprechend trimmt – kein Problem darstellen sollte. Das Gefühl an der Bar erscheint im Vergleich zu den Vorgängermodellen etwas linearer, mit weniger On-/Off-Kraftentfaltung und besserer Dosierbarkeit. Die Compstick-Bar bleibt vertraut wie gehabt, wenn auch mit drei durch die Bar verlaufenden Leinen plus Gummizug an der Safety im Vergleich zu anderen Bars etwas komplexer. Im Test flogen wir den SST in 7 m2 mit 20-m-Leinen – eine gute Kombi, bei der der Kite schön tief im Windfenster sitzt und seine Driftqualität besonders gut herauskommt, ohne viel an Höhelauf-Performance einzubüßen. Zum Foilen ist der SST ein Genuss: Sein tiefer Stand im Windfenster, das komfortable Lowend-Handling und der solide Kraftabbau sorgen dafür, dass man sich ganz auf Board und Foil konzentrieren und den Kite dabei großteils ignorieren kann. Er ist extrem stabil, agiert gehorsam und generiert bei Turns und Loops genau die richtige Menge an Power, um verlässlich und schwungvoll durch das Manöver zu kommen.

KURZ GESAGT: Auf den klassischen Shape des SST ist Verlass! Neu in diesem Jahr sind unter anderem das robustere Tuch und die progressivere Depower – auch für eingefleischte Fans durchaus ein Upgrade wert!

Slingshot SST Eine Benchmark unter den Wave-Kites, die 2020 bereits in fünfter Generation daherfliegt. Neben seinen Surfgenen und seinem Talent fürs Foilen überzeugt der SST seit eh und je mit breitem Einsatzbereich in Richtung Freeride. Der Hauptunterschied zum Vorjahr ist das neue Core-Ripstop von Teijin, das den Kite noch stabiler macht und die Lebensspanne verlängert. Das steifere Tuch in Kombination mit der Mini-Bridle sorgt dafür, dass Steuerimpulse besser umgesetzt werden. Einen Turn einzuleiten erfordert beim SST wenig Input an der Bar – ein leichter Druck übers Handgelenk genügt, um ihn sofort reagieren zu lassen. Auch bei powertechnischen Veränderungen gibt es übers ganze Windfenster hinweg kein Zusammenklappen. Und obwohl der SST in seiner Klasse zu den schwereren Kites zählt, zeugt exzellenter Drift von seinem soliden Grundgerüst. Die für Slingshot

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WAVE-KITE Depower Lowend Drift Drehgeschwindigkeit Zugänglichkeit Relaunch

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schen standardmäßigem Dacron und Ripstop, reduziert Verschleiß an den Materialfugen und spart Gewicht. Das SUP-Ventil wurde aus dem Vorjahr übernommen und sorgt nach wie vor für müheloses Pumpen. Die bewährte Lynx-Bar wird dieses Jahr mit qualitativ noch hochwertigeren, festeren Leinen ausgeliefert. Kleine Verbesserungen lassen die 2020er-Version simpler, komfortabler und eleganter erscheinen. Da die kleinen Bandits bereits im Vorjahr zu unseren Favoriten zählten, konnten wir die Surf Edition kaum erwarten. In den Turns fühlt sich der Bandit S ähnlich knackig an, die Barkräfte sind gering und dank der Bargeometrie gut abgestimmt. Überrascht waren wir von der Windrange, die extrem ausgeweitet wurde. Auch im Depower-Modus überzeugt der Bandit S durch gleichmäßiges Handling, und Flattern gibt es selbst bei voller Depower nicht. Man spürt sofort: Dieser Kite wurde in den böigen Bedingungen in Montpellier konstruiert (und perfektioniert). Eines der Hauptaugenmerke beim Design war das Lowend, so dass beim Bandit S immer die kleinstmögliche Größe verwendet werden kann. Das Bar-Feeling ist angenehm leicht, der Absprung für Strapless-Freestyle-Tricks easy zu finden und einzuleiten, die Landungen weich. Wie bei allen gut abgestimmten Wave-Kites macht auch der Bandit S beim Foilen gute Figur, auch in den großen Größen. In der Welle fühlt man sich damit super selbstsicher – Turns oder Manöver, bei denen man mit einem mehr auf Park-and-Ride ausgerichteten Wave-Kite zögern würde, zieht man mit dem Bandit S souverän durch. Durch seine enorme Depower und verlässliche Stabilität kann man sich ungestört tief in der Welle austoben.

F-ONE Bandit S Die 2019er-Serie des Bandit präsentierte sich größentechnisch zweigeteilt: Die kleinen Größen (bis 9 m2) waren eher wave-orientiert, alles über 10 m2 auf Freestyle und –ride ausgerichtet. 2020 werden die kleinen Wavekites nun zu einer separaten Serie namens Bandit S (wobei das „S“ für Surf Edition steht). Designtechnisch bedeutete das für F-ONE, einen kompromisslosen Wave-Kite aud dem Boden zu stampfen – mit einem Resultat, das sich sehen lassen kann. In Sachen R&D gab es – wie Raphael Salles offen zugibt – kein festgelegtes Budget. Was sich in der Performance des Bandit S 2020 klar bemerkbar macht. Hinsichtlich der Konstruktion unterscheidet er sich vom „normalen“ Bandit durch weniger Aufhängepunkte, wodurch er zentraler dreht. Der Durchmesser der Fronttube ist durchgehend geringer, was vor allem an den Wingtips sichtbar wird, die im Windfenster weiter nach vorne fliegen. Trotz ähnlicher Grafiken verfügen Bandit und Bandit S über komplett unterschiedliche Profile. Das neue, 130-g-Tuch schließt die Lücke zwi-

KURZ GESAGT: Ein einzigartiger, souliger Kite mit ehrbarer Tradition. Seine Wurzeln? Irgendwo zwischen den Kapverden und Montpellier…

WAVE-KITE Depower Lowend Drift Drehgeschwindigkeit Zugänglichkeit Relaunch


sich (durch die verkürzte Zehenkante) super enge Turns ziehen lassen. Beim Carven fühlt sich alles etwas versetzter an als bei asymmetrischen Boards mit runderen Tips. Für mehr Wind dreht man die Sache um – sprich, die Pads werden so montiert, dass das kurze Rail die Hinterkante bildet. Wodurch sich die Kante spürbar besser kontrollieren lässt und das Switch wesentlich lebhafter wird. Die längere Vorderkante stört in diesem Fall überhaupt nicht – anstatt das Board schwerfällig zu machen, ist das Fahrgefühl angenehm ausgeglichen. Carve und Pop funktionieren in diesem Modus super. Das Board gleitet komfortabel von der kürzeren Fersen- auf die längere Zehenkante, was auch Heelside-Carves in der Welle spaßig macht. Kleine Einbußen in Sachen Komfort gibt’s bei unruhigen Kabbelbedingungen, wenn die längere Vorderkante das Wasser fängt und es im Gesicht des Fahrers landet. Am auff älligsten machen sich die unterschiedlichen Kantenlängen beim Landen bemerkbar: Durch die kürzere Hinterseite kann man beim Absprung aggressiv ankanten, die längere Kante herum sorgt für die angenehme Stabilität eines größeren Boards. Bei Toeside-Landungen hängt man am besten gleich eine Halse dran – die kürzere Fersenkante ermöglicht enge Turns mit viel Speed. Auch, wenn die Pads umgekehrt montiert sind, wirkt das Mehr an Fläche im Vorderbereich unterstützend.

KURZ GESAGT: Eine gute und erschwingliche Lösung für alle, die gerne verschiedene Fahrstile mixen, beim Reisen Platz sparen oder ihr Konto schonen wollen.

Naish Switch Naishs umfangreiches Angebot an Twintips kann sich wahrlich sehen lassen. Mit dem Switch gibt’s jetzt noch einen Neuzugang. Ein vielseitiges Freeride- Board, geeignet für alle, die sich ein Brett teilen oder etwas suchen, das sowohl bei Leichtwind als auch in stürmischen Bedingungen funktioniert. Das Switch vereint nämlich zwei Boards in einem – es verfügt sowohl über ein langes als auch ein kurzes Rail und gerade Inserts, über die die Pads um 180 Grad gedreht und so stets an vorherrschende Bedingungen angepasst werden können. Viele seiner Designaspekte wurden vom Motion übernommen: Der Freeride-Rocker, die Triple-Konkave und die angeschrägten Kanten sorgen für denselben Grip, kombiniert mit einer ansehnlichen Portion Speed und spielerischer Agilität. Die asymmetrischen Rails bieten ein einzigartiges Fahrgefühl. Montiert man die Pads so, dass sich das lange Rail an der Fersenkante befindet, wird das Switch zur Leichtwindwaffe, mit der

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North Orbit Die erste Range der neuen North-Kiteboarding-Schirme ist da – darunter auch der Orbit. Ein Name, der für sich spricht. Das Konzept: Boost-Maschine mit fünf Struts und Freeride-Genen. Eine Kombination, die momentan in vielen namhaften Lineups auft aucht. Natürlich wollten wir wissen, wie der Neuling im Vergleich abschneidet! Hinsichtlich der Konstruktion findet man beim Orbit alles, was man von einem Highend-Kite eben so erwartet: Materialien von Teijin, dazu hauptsächlich D2-Tuch und ein Dacron-Dahmen, der das Ganze in Form hält. Muschelförmige Verstärkungen an den Struts festigen das Tuch noch zusätzlich von innen. Sowohl an den Enden der Tips und als auch an den Strut-Verbindungen kommt großzügig Kevlar zum Einsatz, die besonders beanspruchten Bereiche an den Wingtips sind zusätzlich durch PVC verstärkt. Die Bridles bestehen aus dünnem, robusten Dyneema und kommen ohne Pulleys aus – ein simples, verschleißfreies Konzept. Mit der neuen Bar hat North Kiteboarding ins Schwarze getroffen – für uns eines der am besten durchdachten Systeme des Marktes. Die Safety-Line verläuft aus dem Chickenloop durch einen PU-Schlauch, wodurch ein sicherer, cleaner Übergang entsteht. Das Quick Release, gefertigt aus solidem, langlebigem Kunststoff, ist aufgebaut wie ein Anschnallgurt im Auto (ausgelöst wird durch Wegdrücken). Unser Fazit: Das North-Team hatte Zeit, einen Schritt zurückzutreten, alle guten Systeme des Marktes genauestens zu analysieren, sich das Beste herauszupicken und es anschließend mit Special Features zu würzen. „Gut durchdacht“ wäre für dieses Barsystem weit untertrieben! In der Luft überzeugt der Orbit mit relativ ge-

TWINTIP Pop Landung Komfort Edging Zugänglichkeit Gewicht

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ringen, neutralen Barkräften mit solidem Feedback. Auch, wenn der Wind zunimmt, bleiben die Barkräfte ziemlich gleich. Überraschend für einen Fünf-Strut-Kite ist, dass sich die Canopy etwas verdrehen kann, was den Orbit (im Vergleich zu seinen stabilen Kollegen) im Handling etwas dreist macht. Hinsichtlich der Performance hat er zwei Gesichter bzw. Einsatzbereiche: Im unteren Windbereich überzeugt er als geschmeidiger Freerider zum Cruisen mit beeindruckend unkompliziertem Relaunch und easy abzurufender Kraftentfaltung – so dass wir uns trauen, das Wort „anfängerfreundlich“ in den Mund zu nehmen. Sobald der Wind zunimmt, verwandelt sich der Orbit in eine wahre Boosting-Maschine, die auch im Topend super einfach und vorhersehbar zu handhaben ist. Ein erfahrener Kiter kann ihn auch bei richtig viel Wind noch handeln – bei unserem Test fühlte sich der 9er (mit mittelgroßem Twintip) noch bei mehr als 35 Knoten komfortabel an. Durch die fünf Struts und den großzügigen Dacron-Einsatz gibt es hier selbst bei aggressiven Loops kein Schlackern. Beeindruckend ist auch, dass der Orbit trotz fehlender Bridle-Pulleys im Vergleich zur Konkurrenz ähnliche Lift-on-Demand-Eigenschaften aufweist. Ingenieurskunst, die sich sehen lassen kann! Die Kraftentfaltung bei Loops ist gut kontrollierbar. Den Zug nach Lee kann man quasi selbst bestimmen – je nachdem, wie weit man die Bar anzieht. Und, wie schon gesagt: So einfach, wie sich der Orbit im oberen Windbereich kontrollieren lässt, wagt man sich gerne mal raus aus der Komfortzone. Dass die Ansprüche ans erste North-Lineup hoch waren, steht außer Frage. Dass sie locker erfüllt wurden, ebenso.

KURZ GESAGT: Ein Vorzeigeprodukt für die erfahrenen Designer, die dahinter stehen. Und ein Paradebeispiel, das zeigt, wie einfach ein High-Performer funktionieren kann (und soll).

ALLROUNDER Boosting Windrange Drehgeschwindigkeit Zugänglichkeit Freestyle Wave

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CORE XLITE Je mehr Foilen boomt, desto mehr Monostrut-Konzepte tauchen auf dem Kitemarkt auf. Cores Beitrag zum Thema nennt sich XLITE. Ein solides Debut der Fehmarner, hauptsächlich ausgerichtet auf Freeride-Foilen – der Bereich, der immerhin 95% des Foilmarktes ausmacht. Für jene, die a) weder Race-Ambitionen haben noch b) einen Mattenkite wollen, dabei aber die Vorteile eines leichten Kites mit easy Handling und Drift stabilität schätzen, ist der XLITE der perfekte Partner. Durch die typischen Core-Grafiken könnte man den XLITE auf den ersten Blick mit dem Nexus oder dem Section verwechseln, vor allem, weil Profil und Spannweite wie ein Mix aus diesen beiden wirken, allerdings mit zwei Struts weniger. Der aktuelle Trend zeigt: Foil-Wings werden größer, die dazugehörigen Kites kleiner – und vor allem immer leichter. Gewichtsreduktion war eines der Hauptziele beim Design des XLITE. Wie bei allen Core-Kites kommt auch hier das dreifädige CoreTex-Ripstop zum Einsatz. Gewichtstechnisch hat man beim Dacron eingespart, sowohl an der Fronttube als auch an den Struts. Ersetzt wurde es durch eine spezielle, leichtgewichtige Version des ExoTex-Stoffes, der bei den anderen Core-Modellen verwendet wird. In Sachen Festigkeit scheint der XLITE dadurch aber an nichts eingebüßt zu haben. Um sowohl Gewicht sowie auch Flugwiderstand zu reduzieren, wurde auch bei den Bridles etwas abgespeckt. Das Resultat: Ein wohl durchdachter Kite, der in 8 m2 nur beeindruckende 2,12 Kilo wiegt. Der XLITE geht früh los, fühlt sich in der Luft agil an, fliegt aber super stabil. Sein Drehverhalten ist vorhersehbar und ruhig. Zugegeben: Diesem Kite schlechtes Verhalten zu entlocken, ist ziemlich schwierig. Von den verschiedenen CIT-Settings an der Fronttube haben wir im Test hauptsächlich „Allround“ und „Wave“ ausprobiert. Letzteres bietet etwas höhere Drehgeschwindigkeit und mehr Depower, wobei die

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KURZ GESAGT: Dass im XLITE jede Menge Know-how und Erfahrung steckt, spürt man sofort. Wir sind sicher: Dieser Kite wird viele Freeride-Foiler glücklich machen.

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Unterschiede kaum spürbar sind. Überrascht waren wir vom Lift , den man dem XLITE trotz des kurzen Barweges entlocken kann – eine äußerst hilfreiche Eigenschaft für geschmeidige Foil-Tacks und -Jibes. Verantwortlich dafür ist die Double-Pulley-Bridle, die kontrolliert große Änderungen beim Angriff swinkel ermöglicht. Sowohl Drehgeschwindigkeit als auch Kraftentwicklung des XLITE bei Turns passen am besten zu größeren Freeride-Wings. Die flatternde Hinterkante – ein typisches Merkmal der Monostrutter – bleibt auch hier nicht aus, lässt sich aber durch Anziehen der Bar reduzieren. Am besten fliegt sich der Kite ohnehin mit halb angezogener Bar. Sofern man also nicht überpowert ist oder die Bar komplett loslässt, ist das Flattern kaum vorhanden bzw. spürbar. Die Sensor 2S Pro Foil Bar ist ein leichtes, clever durchdachtes Kontrollsystem mit dünneren Leinen, die kaum Widerstand generieren und viele Längenvarianten bieten. Die standardmäßigen 22 m können schrittweise verkürzt werden, und mit den 3-m-Extensions werden sämtliche Leinenlängen abgedeckt. Oberhalb des Chickenloops befindet sich ein Swivel, mit dem die Leinen schnell und unkompliziert ausgedreht werden können. Das Drehsystem des Quick Release ist funktionell, in Kombination mit einem Slider-Rope-Trapez allerdings (verglichen mit anderen Systemen) etwas tricky im Zusammenbau. Für leidenschaftliche Freeride-Foiler, die auch mal in der Welle Kiten, ist der XLITE definitiv ein verlässlicher Partner, der auch mit ansehnlichem Drift überzeugt. Durch sein solides Lowend und den nicht übermäßigen Grundzug eignet er sich auch gut für leichtere Fahrer. Ein zielgerichteter, durchdachter Kite, der den stetig wachsenden Ansprüchen am Foilmarkt perfekt entspricht.

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Der Big-Wave-Plan VON Dom Moore FOTOS Jamie Elliott

Riesige, spektakuläre Swells und Side-Onshore-­ Winde, die konstant durch die Kraft der Sonne und die Erdrotation entstehen – das sind die Bedingungen, die die westlichen Küstenlinien der großen Ozeane prägen, vom südlichen Neuseeland bis hin zu den Lofoten in Norwegen. Ein beeindruckendes Zusammenspiel der Elemente, das wir uns beim Kiten zunutze machen. Aber: So eindrucksvoll diese richtig großen Tage auch sind – Laborbedingungen, wie man sie sich für eine Session wünscht, sehen anders aus. Nicht nur, dass die Kombination aus riesiger Chaoswelle und ­Side-onshore-Wind nicht die Beste für Turns ist. Auch das Risiko, dass etwas schief geht – verletzungs- oder materialtechnisch – ist bei solchen Bedingungen ungesund hoch. Weshalb man dabei oft alleine auf dem Wasser landet, im besten Fall zu zweit oder (noch besser!) mit einem Aufpasser am Strand. Aber egal, in welcher Konstellation – Fakt ist: Riskante Sessions erfordern Vorbereitung, oder besser gesagt einen Plan. Den ich grundsätzlich in drei Elemente unterteile, die Makro-, Meso- und Mikro-Session.

sentliche Rolle – je länger die Pause zwischen den Sets, desto mehr Zeit hat man, wenn etwas schiefgeht und je schneller läuft der Swell. Um die Geschwindigkeit auszurechnen, multipliziert man die Swellperiode in Sekunden mit 1,5 und erhält so den Speed des Swells in Knoten. Ein Beispiel: Ein Swell mit 12 Sekunden Periode läuft mit 18 Knoten übers Meer, ein Swell mit einer 20-Sekunden-Periode mit 30 Knoten. Da Geschwindigkeit auch die Kraft einer Welle bestimmt, ist offensichtlich, welcher Swell mächtiger ist… Hast du die Daten zu Wind und Swell, solltest du dir – sofern von Bedeutung – auch die Tiden eines Spots ansehen. In Cornwall zum Beispiel beträgt der Unterschied zwischen Ebbe und Flut sieben Meter. Bei Flut verschwindet nicht nur der Strand, auch die Wellen brechen nicht mehr richtig. Mit all diesen Infos im Gepäck kannst du nun deine Session in Angriff nehmen. Eine Stunde vorher am Spot zu sein, macht Sinn – so bleibt genügend Zeit, um die Conditions zu checken und dich mit deinem Buddy bzw. Aufpasser zu treffen. Meso: Auf dem Wasser

Makro: Wind & Wetter

OBEN Doms Wave-Plan macht sich nicht nur in Cornwalls ­spektakulärem Reefbreak bezahlt. Foto: Mike Newman UNTEN Dom in Action bei den UK Wavemasters in Irland. Keine haushohen Wellen, aber trotzdem epische Conditions – von der Kulisse gar nicht zu sprechen...

Von der Art des Windes über die Windrichtung und -stärke bis hin zu Größe und Richtung des Swells – wenn es nicht gerade ums Ende der Welt geht, findet man so gut wie für jeden x-beliebigen Spot schon Tage im Voraus einen verlässlichen Forecast. Wichtig zu wissen ist: Wind ist nicht gleich Wind. So ist thermischer Wind anders als Passatwinde. Vielleicht rechnet man mit konstanten 25 Knoten, hat dabei aber die Meeresbrise oder eventuelle Fallwinde aus den Bergen nicht bedacht, die nicht nur die Richtung, sondern auch die Stärke und Böigkeit des Windes enorm beeinflussen können. In Sachen Swell geht es vor allem um die Größe und die Beschaffenheit des Spots, die bestimmt, ob die Welle schön läuft oder sich ein Close Out bildet. Stell dir die Frage: Wärst du noch fähig, in diesem Swell zu schwimmen, wenn du z. B. deinen Kite droppst? Auch die Wellenperiode spielt eine we-

Die Makro-Planung umfasst die persönliche Risikoeinschätzung. Bei der Meso-Planung geht es darum, diese Risiken kontinuierlich und dynamisch vor Ort zu bewerten: Sind die Bedingungen so wie erwartet, haben sich Faktoren geändert und wenn ja, welche und inwiefern? Im Zentrum deiner Beobachtungen stehen immer noch Wind, Wellen und Tiden – jetzt aber live. Im Gegensatz zu vorher bist nun du selbst das Messinstrument, nicht mehr irgendeine Boje oder Wetterstation. Check bereits am Strand ab, was sich in Luv bzw. Lee von dir befindet und definiere eine Pufferzone, innerhalb der du dich bewegen wirst. Des Weiteren solltest du – je nachdem, wie sehr side- bzw. onshore der Wind ist – beschließen, ob du eher die Wellen eher up- oder downwind surfen wirst. Dazu macht es Sinn, sich erst ein paar Sets anzusehen, grob abzuschätzen, aus wie vielen Wellen ein Set besteht ▶ und wie lange die Pausen zwischen den einzelnen Sets


LINKS Der Makro-Part des Wave-Plans: Die Bedingungen vor Ort in Augenschein nehmen.

sind. Denn wenn der Luxus eines Channels fehlt, braucht man diese Pausen, um nach draußen zu kommen. Während deiner Session solltest du aufmerksam sein und beobachten, ob der sich Wind in seiner Stärke oder Richtung ändert. Am besten bestimmt man einen Marker (ein Gebäude, einen Baum etc.) am Ufer, so dass man stets weiß, ob man die Höhe halten kann bzw. der Winkel zum Wind variiert. Weitere Faktoren, die es auf dem Wasser zu berücksichtigen gilt, sind andere Kiter oder Windsurfer (denen man eine Welle natürlich nicht wegschnappen sollte) sowie etwaige Hindernisse, die durch die Gezeiten auftauchen, z. B. Felsen. Mikro: Wie fühle ich mich?

Inmitten all dieser Naturgewalten haben wir bislang noch einen Aspekt außer Acht gelassen: Uns selbst und unser Feeling. Während einer intensiven Session solltest du dich fragen: Wie fühle ich mich – physisch, psychisch und neurologisch? Der physische Part ist einfach zu beurteilen: Bin ich außer Atem, ist mir in meinem Anzug zu warm, fühlen sich meine Beine an wie Gummi, werden meine Energiereserven langsam leer oder könnte ich mich noch stundenlang austoben? Beim psychologischen Aspekt geht es darum, wie wohl wir uns fühlen – ob wir aufgeregt oder ängstlich sind, ob wir überhaupt wissen, was gerade passiert und wir die Situation unter Kontrolle haben oder ob wir einfach nur reagieren statt agieren (oft ein Anzeichen für Überforderung!). Gibt es einen Plan B, falls etwas schief geht? Gehe ich aufs Ganze oder fahre ich bereits mit angezogener Handbremse? Und habe ich überhaupt Spaß? Hoffentlich! Der neurologische Faktor definiert, ob unser Gehirn und unsere Muskeln effektiv kommunizieren bzw. wie gut wir unsere Skills umsetzen. Funktionieren Tacks und Halsen einwandfrei? Fliegt mein Kite noch stabil oder flattert er bzw. klappt zusammen? (Anm.: Nicht selten ist das nämlich die Schuld des Fahrers!). Verliere ich im Weißwasser schon immer wieder mein Board oder gleite ich noch mühelos mit Style darüber? Der physische, psychologische und neurologische Faktor sind nichts, was auf den ersten Blick erkennbar ist. Trotzdem sind sie von enormer Bedeutung, stehen in direktem Zusammenhang

und beeinflussen sich gegenseitig. Wenn dir warm ist und du dich stark und voller Energie fühlst (physisch), hast du vermutlich weniger Angst, deinen Kite zu droppen (psychisch), wenn du ein waghalsiges Manöver fährst (neurologisch) – gute Voraussetzungen für eine Session, bei der du dich selbst übertriffst. Auf sich zu hören und zu wissen, wann es Zeit wird, eine Session zu beenden, ist immens wichtig. Von körperlichen Verletzungen, die z. B. aus Übermut oder bei schwierigen Manövern passiert sind, erholen sich Leute meiner Erfahrung nach meist recht schnell. Aber von der Angst, die in Situationen entsteht, die uns schlichtweg überfordern, erholen wir uns nur schwer bzw. nie wieder. Eine Angst, die schon viele sportliche Karrieren vorzeitig beendet hat. Big Wave Surfing: Warum überhaupt?

Fakt ist: Ab wann eine Welle groß ist, definiert jeder für sich anders. Wenn man wie Jesse Richman in Nazaré draußen war und anschließend nach Großbritannien zurückkommt, wird man selbst das, was die Locals dort als einen „monströsen Tag“ bezeichnen, nicht mehr als groß ansehen. Ist man an diesem Tag vor Ort und hat bislang nur schulterhohe Wellen kennengelernt, wird man selbige Bedingungen sehr wohl als „Big Waves“ definieren. Ein sehr persönliches und individuelles Thema, bei dem man sich nicht nach den Maßstäben anderer richten sollte. Ich liebe diese heftigen Wavesessions, schon allein als eine Art Stressvorsorge. Nach einem großen Tag fallen mir bei gemäßigten Bedingungen schwierige Tricks wesentlich leichter, weil ich mir einfach weniger Sorgen um Stürze mache. In vier Meter hohem Beachbreak am Fuße rauer Granitklippen herumzufahren ist außerdem eine tolle Erfahrung – vor allem eine, die nicht viele Menschen im Laufe ihres Lebens (außerhalb eines Schiffswracks) machen. Ich würde nicht behaupten, dass solche Sessions mich an meinen Platz im Universum erinnern, weil es im Universum weder ein Zentrum noch einen Ursprung gibt. Vielmehr machen sie mir bewusst, in welch großartigem Zusammenspiel der Naturgewalten, der Elemente, der Sterne und der Schwerkraft ich mich befinde. Wir sehen uns da draußen!  ◼


Julien Leleu winding up for some fresh conditions: it could be you… PHOTO: Samuel Cardenas

DESTINATION GUIDE It’s that time again… The nights are getting dark, the wetsuit boots are out and you find yourself spending way too much time on Skyscanner. Yup, it’s time to get your next trip booked in… Whether you’re planning a mid-winter trip away somewhere tropical, or are looking to get your 2020 summer trip locked in before all of the most popular dates book out, within the following pages you’ll find the very best kite centers and schools from all corners of the globe, all ready to welcome you with open arms, warm waters, and wind aplenty.

02  SRI LANKA 04 BRAZIL 05 MAURITIUS 08 SICILY 10 FUERTEVENTURA 13 GREECE 14 DAKHLA 18 ITALY 20  CAPE TOWN 22  TURKS & CAICOS 26 HONDURAS 28 PANAMA 30 KENYA 32 TARIFA 34 ESSAOUIRA 36 TURKEY 37  PROVIDER: EASY RIDERS 38  PROVIDER: KITESURF HOLIDAYS

AUTUMN 2019

39  PROVIDER: PLANET KITESURF 40  PROVIDER: ION-CLUB


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SRI LANKA 5/5

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KITE OPTIONS? A 9 and a 12m will be the main kites you’ll use. WHICH WETSUIT? Most of the time, you can forget the wetsuit, as essentially it’s the temperature of bathwater. But good sun protection is a must, so rashies/ boardies/sunscreen. BEER €1.70 | $2 | £1.80 TYPICAL DINNER Big fan of curry and rice? Good. Because it’s a staple here. LATE NIGHT… Here it’s all about relaxing with friends in the tropical heat with a ­couple of bottles of Lion (the local beer of choice) to see away the evening before you get up and do it all again. And if the beer doesn’t cut it, you can always hit the ‘arrack’

THE LOWDOWN

WHEN IS BEST TO GO?

Due to the trade wind consistency, the choice of butter-­smooth lagoons or Indian Ocean, and authentic lifestyle that is laid back and non-expensive, the Kalpitiya Peninsular on the north west coast of Sri Lanka, is unsurprisingly popular with kiteboarders from around the world. Arugam Bay on the east coast is also an old favorite that continues to draw a faithful kite contingent. And should the wind drop, this is an island with plenty of potential for adventure…

If you want to be sure of having enough wind, summer is your season (May to October) - averaging at over 20 knots, with the peak part of the season having good winds pretty much every single day. Winter winds tend to be a little lighter and less reliable, but the odds of having some classic days are still high, with wind usually picking up in the afternoons offering good, solid conditions on the ocean and the lagoon. It’s also a perfect time to come with your family.

KITING SET UP

NO WIND?

The lagoon system here offers endless opportunities, with all year round 27°C waist deep water giving perfect teaching conditions. Silky flat waters made just so by gentle offshore breezes make for some pretty darn perfect (and reliable) freestyle options up and down the coast. It’s easy to hook up with local downwinders and day trips to nearby highly favorable spots, some of which you can reach by catamaran. The ocean is choppy during the strong wind summer months with a nice break some 700 meters off-shore, with smooth riding conditions on winter afternoons.

Famous for its national parks, tea plantations and an elephant orphanage, Sri Lanka is an island with all manner of adventure options on land for when the wind drops, but the savvy kiteboarder should really figure some of this into their trip no matter the conditions. Rent a bike to explore the local villages, join a SUP or kayak tour on the mangrove fenced lagoon, head out to watch the dolphins, dive, snorkel or fish. But if you’re looking for a no-wind quick fix, then hit the seafood restaurants followed by a few beers – the wind will be back in no time!


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HONDURAS 5/5

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KITE OPTIONS? We suggest medium size (8-10m) and larger size (11-14m) kites. Check the forecast before you leave and you can always put in a bigger or smaller kite if required. WHICH WETSUIT? No need, the water is a balmy 24-28 degrees, so boardies/bikini plus sun protection. BEER Expect $2-3 for a local beer. TYPICAL DINNER Rice and beans with chicken or fish and plantains.

KITESURFING LANKA

LATE NIGHT… Local nights are chilled. Take a trip across the island to West Bay for a bigger night out and a great choice of restaurants and bars. We recommend visiingt the West End on Saturday nights… GETTING THERE Conveniently the island of Roatan has great air connectivity, with year round direct flights from Miami, Dallas, Atlanta, Houston and El Salvador. Plus seasonal flights and charters from other cities (including Montreal, Toronto, Newark, Milan and Madrid). Alternatively take the daily passenger ferry from the Honduras port city La MAKE A DIFFERENCE AND HELP THE Ceiba.

LOCAL COMMUNITY The founders, Dil & Leo, have been able to positively change a sleepy little fishing village and create a new industry in Sri Lanka., an industry which gives hope and jobs to those who had none. Kitesurfing Lanka aims to establish a more environmentally consious travel industry in Sri Lanka. By staying with us, you contribute to the conservation of this area and help the local community. ENDLESS KITESURFING POSSIBILITES From the Kitesurfing Lanka camp you can access several spots in the area and kitesurf at a different location each day of the week! In winter we kitesurf in the lagon righ in front of our camp, and in summer we can take you for an insane 135km long downwinder!

EVERYTHING YOU NEED FOR AN EPIC KITESURFING HOLIDAY We offer several accommodation options for you to choose from, all of which include full board. We offer kite lessons & rental and have a kite shop and kite repair in the camp. If you need a rest day, KSL can help you with bike and motorcycle rentals or arrange a sightseeing trip for you. You can also indulge in a massage, yoga class, take part in our sustainability efforts or explore the lagoon by kayak or SUP. A SECOND LOCATION FOR EVEN MORE FUN – VAYU Kitesurfing Lanka recently opened Vayu, a second kitesurfing location near Adam’s Bridge which is built on the KSL model of community, social and environmental awareness. www.kitesurfingmannar.com. DE S T IN AT ION GUIDE

LOCATIONS: Kalpitiya & Adam’s Bridge (Vayu) LEVEL: Beginner, Intermediate, Advanced

KITESURFING LANKA IS A CHILLED-OUT AND FRIENDLY OASIS WITH A KITESPOT AT OUR DOORSTEP, PLENTY OF PALM TREES, AND HAPPY PEOPLE AT THE BAR. WWW.KITESURFINGLANKA.COM info@kitesurfinglanka.com

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KITE OPTIONS? Typical kite sizes are 9 and 12 although in October and November you will want a size or two smaller. WHICH WETSUIT? Shallow water with a temperature of 25-29ºC all year round! So just boardies and bikini needed, and long sleeves for sun protection. THE LOWDOWN BEER $3.50 | €3 | €2.50 TYPICAL DINNER Prices for average dishes range from anything like R$10 for a simple burger to R$90 for a large pizza (two people). LATE NIGHT… Atins is celebrated for its remote and natural setting and most people adapt their rhythm to enjoy the more chilled and relaxing evenings. Night time activity is growing though and the village offers several restaurants plus some clubs and bars with live music.

Brazil offers kitesurfing perfection with endless flat spots and some wave action. This warm and sunny destination offers guaranteed wind conditions in the high season, without the crowds. It sits right at the entrance of the magical National Park of Lençóis Maranhenses, a unique and surreal desert landscape that mixes white sand dunes with rich underground water supplies that form crystal clear blue and turquoise lagoons. A truly amazing place to come and kitesurf! KITING SET UP

Atins beach provides ideal launching and landing spots, and gives access to a huge tidal saltwater lagoon. The ever changing sandbanks and knee deep lagoons offer sublime warm flatwater conditions with no rock hazards. An ideal set-up for all levels of riders, from beginners to hardcore freestylers. If you're into waves

simply sail out to the ocean and enjoy the chop and waves there. WHEN IS BEST TO GO?

Thanks to the trade winds, Brazil’s entire northeast coast is as safe a bet as it gets when it comes to constant winds. From July to December you’re guaranteed to kite, with October and November seeing the strongest winds of up to 30 knots. The wind is a constant cross/on-shore to the beach. NO WIND? Wind is almost guaranteed from July to mid-January. You should definitely check out the famous Lençóis Maranhenses! The park is home to various fragile ecosystems – mangroves and dunes of sandbanks as far as the eye can see. You can also horse-ride, SUP, go fishing, or just enjoy relaxing in a hammock!

VILA GUARÁ – ATINS – LENÇÓIS MARANHENSES – BRAZIL

NEW KITE PARADISE ON THE NORTHEAST COAST OF BRAZIL

Offering a paradise beach-side location, Vila Guará has 11 bungalows and a cool beach bar/restaurant. Vila Guará and its kite school (IKO certification) offer the perfect base for kitesurfers who are looking for constant wind (15 to 25 knots from July to December), a natural kite spot in front of the hotel and the option to kite in lagoons in the magical park of Lençóis Maranhenses.

phone +55 11 97170 0171 booking@vilaguara.com vilaguara.com Facebook: @VilaGuaraAtins Instagram: vilaguara


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HONDURAS MAURITIUS 5/5

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KITE OPTIONS? 9 & 12. WHICH WETSUIT? From May – September bring at least a shorty or overknee, from October to April boardies/bikini and rashie is fine. BEER €1.50 in the local village, €4.5 in the hotels. TYPICAL DINNER If you’re eating local then rice with fresh fish or chicken with rice. If you’re in a hotel then something swanky. LATE NIGHT… Port Louis has an exciting nightlife, otherwise the hotel bars. GETTING THERE Mauritius has an international airport served by most major airlines.

MAURITIUS

Whatever your chosen sport in life, there will come with it an ‘iconic’ destination. If you’re into golf it’s probably Augusta, if motor racing’s your bag then maybe it’s Le Mans, if you’re into kiting then it should be Mauritius. It is famed for the insane perfection for waveriding that is One Eye, but there is a whole lot more on offer as well. You can ‘choose your lagoon’ pretty much anywhere around the entire island, with spots such as Bel Ombre providing freestyle perfection. And of course you want to kite, but don’t forget that you are in Mauritius. An island idyll that is everything you imagined you’d get from white sand tropical perfection. You may think it’s a ‘once in a lifetime’ trip – but once you’ve been once you’ll be back before too long… KITING SET UP: LE MORNE

This is the busiest area for kitesurfing and where most of the schools and centers are based. The lagoon is wide and gets steady wind from the prevailing easterly direction. It is around waist deep throughout but watch out for coral heads. Outside of the lagoon you will find the numerous wave options. There is Manawa to the left of the reef pass which is a great warm up with a more crossshore wind and a channel to ride off in to. As you cross the reef pass you then meet up with the various sections that make up the famous wave

DE S T IN AT ION GUIDE

over here. The first section (Chameaux) can be a bit tricky but you can leave this out and drop straight into the main One Eye wave. The wind becomes progressively more offshore as you follow the reef around. It’s the stuff of legend and – if you are a relatively competent waverider – within your grasp. The wave is for more experienced riders but the lagoon on the inside is perfect for all levels. BEL OMBRE

Bel Ombre is suitable for beginners, advanced kitesurfers and anything in between. The spacious lagoon has flat water which is perfect for learning. The main center here, KiteGlobing, teaches from the beach and you will normally find that you have plenty of space as there are no other schools based on the beach here. There are also wave options out beyond the reef (with some waves similar to One Eye), and you can also take on the legendary downwinders towards Le Morne. BELLE MARE

Leaving the south coast and there are plenty of great kiting spots all over the island – Belle Mare on the east coast is another hub with plenty of standing depth water for beginners and also with wave options outside of the reef. The wind tends to be a little lighter here than on the south coast.

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THE NORTH

There are a couple of better known spots in the north of the island, Cap Malheureux is a super-scenic place to kite and Ande de la Raie has a couple of good wave spots. As far as dependable destinations go, the south coast of Mauritius is pretty unbeatable, but if you are unlucky or you’re there out of season (or you fancy a change!) then there are plenty of other beaches so don’t be afraid to explore... THE SEASON:

The main ‘guaranteed wind’ season runs from midMarch through to the end of December. The wind’s strongest in April, August, September and October. For as close as you can get to guaranteed perfect, October to January is the best bet and the water is super warm. But out of these times you can still expect to get a good percentage of days on the water and it will be generally quieter. NO WIND?

This is Mauritius! There is so much to do. Here are a few options… – On the water you can go surfing, SUPing, wakeboarding, fishing or just opt for something more sedate like booking lunch out on a yacht… – Frederica Nature Reserve. Go in a 4x4 or on quads around the sugarcane farms and check out some of the waterfalls and forest. – Hike up Le Morne. You spend all day looking at this crazy rock from the water so it is great to head up and see things from the other perspective. – Chill. If you have gone ‘all in’ and are staying somewhere suitably swanky then why go anywhere? Book a massage, chill in the pool, have a bottle of wine at lunch…

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CHOOSE YOUR FAVORITE SPOT


More than just a HONDURAS

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KITE OPTIONS? We suggest medium size (8-10m) and larger size (11-14m) kites. Check the forecast before you leave and you can always put in a bigger or smaller kite if required. WHICH WETSUIT? No need, the water is a balmy 24-28 degrees, so boardies/bikini plus sun protection. BEER Expect $2-3 for a local beer. TYPICAL DINNER Rice and beans with chicken or fish and plantains.

Brand New Spot in Mauriius The newly renovated Preskil Island Resort is now open! Enjoy a great kitesurfing centre on a beauuful, large, flat water lagoon.

LATE NIGHT… Local nights are chilled. Take a trip across the island to West Bay for a bigger night out and a great choice of restaurants and bars. We recommend visiingt the West End on Saturday nights…

GETTING THERE Stunning beachfront hotel Conveniently the island of Roatan has great air connectivity, with year round direct flights from Miami, Dallas, Atlanta, Houston and El Salvador. Plus seasonal flights and charters from other cities (including Montreal, Toronto, Newark, Milan and Madrid). Alternatively take the daily passenger ferry from the Honduras port city La Ceiba.

A gorgeous hotel, perfect for families and couples with three restaurants, a kids club and a range of accviies to enjoy.

New kitesurf and foiling centre A fantassc undiscovered dessnaaon that is a haven for foiling, with lots of space to praccce new tricks.

+44 1273 921 001 www.planetkitesurrolidays.com


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SICILY 5/5

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KITE OPTIONS? Opt for the 9 and 12. WHICH WETSUIT? Summertime: Boardies, bikinis and sunscreen. Winter: a full wettie to keep off the wind chill. BEER €2 | $2.30 | £1.80 TYPICAL DINNER You’re in Sicily, so there’s a couple of staples to try… A good local Pizza will set you back about €7, and then the local specialty is the popular seafood dish Couscous Alla Trapanese, which is, frankly, delicious. All of this can be washed down with a good and authentic Marsala wine, and perhaps followed up with a Sicilian pastry, made with ricotta cream.

closest airport). Siting right on the huge lagoon, it is open all year round and enjoys reliable wind conditions. There is ample space to launch and land, right on the beach and also a grassy, spacious beginner’s area close by too. There’s no shortage of accommodation options close by.

LATE NIGHT… When the sun goes down (and for that you should really head to Mamacura, as it’s pretty special) then you have options for local nightlife, including an open air disco at Chiedilaluna, just a few minutes out of Lo Stagnone, and beyond that the buzzing center of Marsala, where you can enjoy a range of live music while sipping a good cocktail. GETTING THERE The closest airport to Lo Stagnone at just 5 minutes’ drive is the Trapani Birgi airport, accessible from many European cities. Alternatively, Palermo International airport is only 100km away, and an easy drive. If you’re heading in by car from Europe, the Genova to Palermo ferry runs daily.

WHEN IS BEST TO GO?

THE LOWDOWN

The winds are steady all year on the westernmost part of Sicily and the air and water temperatures are generally pretty high. The resort of Lo Stagnone is perfectly positioned on the shores of a large, sandy and shallow flat-water lagoon, part of a very picturesque nature reserve. It’s ideal for learners and advanced riders too, with a multitude of little islands on the farther reaches of the lagoon, and plenty of scope for exploring the salt pans and salina walls. KITING SET UP

ProKite Alby Rondina is the main kite school in Lo Stagnone, which is situated halfway between the cities of Marsala and Trapani (the latter having the

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Lo Stagnone happens to be one of the windiest kitesurfing locations in the whole of Italy, getting a solid 300 days of wind per year, with a summer average of 16 knots, and an air temperature of 25-30 Celsius. Through the rest of the year, the winds are a little less reliable, but also a little stronger, creating unique and fun new spots across the lagoon. In winter, the strength tends to increase again, and wetsuits are advised. NO WIND?

Sicily is rich in culture and history, so you’ll never get bored when the wind drops. Favignana island, near Lo Stagnone, has an abundance of beautiful beaches to laze around on, or you can take a cable car up to the historical mountain village of Erice, not far from Trapani, which itself is also worth visiting. Staying close to base, take in the vast saltpans and windmills that are dotted around the lagoon, or just take out an SUP or a bike and keep it nice and simple!


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KITE OPTIONS? We suggest medium size (8-10m) and larger size (11-14m) kites. Check the forecast before you leave and you can always put in a bigger or smaller kite if required. WHICH WETSUIT? No need, the water is a balmy 24-28 degrees, so boardies/bikini plus sun protection. BEER Expect $2-3 for a local beer. TYPICAL DINNER Rice and beans with chicken or fish and plantains. LATE NIGHT‌ Local nights are chilled. Take a trip across the island to West Bay for a bigger night out and a great choice of restaurants and bars. We recommend visiingt the West End on Saturday nights‌ GETTING THERE Conveniently the island of Roatan has great air connectivity, with year round direct flights from Miami, Dallas, Atlanta, Houston and El Salvador. Plus seasonal flights and charters from other cities (including Montreal, Toronto, Newark, Milan and Madrid). Alternatively take the daily passenger ferry from the Honduras port city La Ceiba.

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FUERTEVENTURA 5/5

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in a palm-fringed oasis at the northern end of beautiful white sand Sotavento beach. The beach lagoon fi lls depending on the tides of the full and new moon phases, with a shallow water area over 4km long and up to 200m wide. The center itself has a full range of facilities, such as fresh water showers and compressed air to save you needlessly working up a sweat in the morning! The wide beach allows the wind to blow strong and consistently, offering perfect conditions for accomplished kiters, with the sheltered lagoon ideal for beginners.

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KITE OPTIONS? In the summer, bring a 5 and 8. Any other time, bring a 9 and a 12. WHICH WETSUIT? A 3/2 shorty will do the trick.

WHEN IS BEST TO GO? BEER Local beer costs around €2. TYPICAL DINNER Canarians love their food. Go get some papas arrugadas, seafood, or goats cheese and delicious meats. LATE NIGHT… If you fancy heading out, then the Fuerte Action Bar in Costa Calma is where it’s at. Bands, burgers, cocktails and delicious ice-creams. GETTING THERE Fuerte is a 4-5 hour flight from mainland Europe, landing at the airport near the island’s capital Puerto del Rosario. It’s about 50km to the various accommodation options in resort village Costa Calma, which is just three minutes away from the Rene Egli center.

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THE LOWDOWN

The Canary Island archipelago is a volcanic formation of islands located in the Atlantic Ocean, about 120km off the western coast of Morocco. Each island has its own characteristics, and Fuerteventura, the second largest, has a laid back and relaxed atmosphere, in comparison to some of its more touristloaded neighbors. A very convenient short hop from most European airports, it’s also blessed with year round wind, waves and sunshine (approximately 3000 hours a year). The predominantly dry and desert landscape can at first seem harsh, but its charms ring through, and the lush beaches and beautiful turquoise waters are extremely beguiling indeed… KITING SET UP

The Rene Egli center is in the southern part of the island, right in the heart of the strong-wind zone, set

DE S T IN AT ION GUIDE

The wind in Fuerteventura is as dependable as it gets, with consistent conditions and good weather year round – average daily temperatures are between 20 degrees in January, and 28 degrees in August. The south of the island gets the Sotavento wind funnel effect, where optimal geographic conditions allow the prevailing north-east trade wind to accelerate between two ridges. In addition to this, the air on the island is heated by the sun and rises upwards, compressing the slightly cooler trade wind as it pushes itself beneath the warm air. Basically… it’s a yearround destination. NO WIND?

You can take your pick of a range of activities on this sunny island during any rare times when the wind isn’t playing ball. Surfing is popular here, with a handful of world-class breaks to be found in the north. You can also SUP, kayak, snorkel, take dune buggy excursions, or a ferry trip to one of the outer islands to look at some pretty crazy landscapes… Failing that, you could hit the party towns in Lanzarote, just a 30 minute ferry ride away.


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GREECE 5/5

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KITE OPTIONS? 9 and 12. WHICH WETSUIT? Board shorts and bikini all summer long! Though don’t forget your sun protection too. BEER A big beer is only €2 at the beach. TYPICAL DINNER Typical Dinner: Definitely go for Meze! €15 buys you many small plates of the kitchens’ daily specialities. LATE NIGHT… There’s a selection of restaurants, bars and clubs all around the island. Live music plays once a week at the Theologos beach. GETTING THERE You can reach Rhodes airport (RHO) from nearly every European destination, with average flight time about 3-4 hours. There are also planes from Athens Airport, which takes you only 45 minutes to reach the island. Shuttle services for you and your gear are easy to arrange.

THE LOWDOWN

The 300 days of sunshine a year, consistent cross-onshore Meltemi winds, 220km of accessible shoreline, and a whole lot of culture make Rhodes, one the largest Greek islands, a perfect option for a kiteboarding holiday. The prevailing conditions combine flat, clear and sometimes choppy water – so a great spot for both beginners and advanced riders who want to improve their skills. There’s plenty of island fun to be had out of the water too, as well as renowned Greek dinners and live music. A great destination for water sports enthusiasts, culture-lovers, families and singles.

west/south west. Theologos offers perfect conditions and set-up for all levels of rider, including rescue service. The average temperature of the sparkling water is 27C, mostly flat with some choppy days. WHEN IS BEST TO GO?

The Greek season is from May until the end of October. Early in the season the winds are light and pick up after lunch. In high summer, wind is pretty much guaranteed, with Rhodes benefitting from the reliable Meltemi winds, giving an ample 20-25 knots. In autumn there can be some strong side-onshore winds which can give rise to some fun wave action!

KITING SET UP

Located on the west coast, just 5km south of the airport, you’ll find Surf and Kite Theologos, with ample space for launching and landing right outside the center. The shingle beach is safe, with no rock hazards. The area for windsurfers is upwind, the kiters ride downwind, so there is enough space on the water for all of them. Even in the busy summer months of July and August there will be enough space on the beach and water. Winds tend to kick in first thing in the morning, and pick up after lunchtime, ranging during the season from 15 to 25 knots coming from

NO WIND?

There’s a lot to discover on the island – beautiful sand beaches, little picturesque villages, and plenty to see in the culturally rich city of Rhodes, not least the medieval castle, a designated UNESCO World Heritage Site. Rental car, scooters or ATVs are easily available. Alternatively you can join an organized adventure to enjoy climbing, diving, or even a safari. If you’re kiteboarding through and through, Surf and Kite Theologos has plenty of kite tutorial videos that you can kick back, watch, and revise your skills!

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Our THEOLOGOS spot presents families, singles and couples the most perfect and various conditions for kitesurfing. The kite station offers 2019 CORE equipment to try out, a large launch and landing zone, storage boxes, three pump stations, cool music, free Wi-Fi, comfortable shady seating areas to chillout and shared beach BBQs.

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Get ready for boutique-style “glamping” right by the sea! A total of 12 lodges and 4 studios provide a stunning view onto the kitesurfing spot, a pool on the terrace, a beach bar and many other amenities for pure relaxation and the best in casual living! Want to find out more? Visit our website:

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DAKHLA 5/5

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KITE OPTIONS? Bring a nice and safe 9 and a 12… WHICH WETSUIT? November to April – something long. May to October – boardies, tee and sun cream, or a shortie for longer sessions. BEER €5 | $5.80 | £4.50 TYPICAL DINNER Refuel on Moroccan salads, fish, tagines, pastillas and couscous, the dinner of champion kiters! LATE NIGHT… Dakhla is all about the kiting. If big nights out are on your agenda this is no Tarifa, though all the kite centers have bars which stay open pretty late and some have themed nights. GETTING THERE Royal Air Maroc is the predominant carrier into Dakhla Airport, and low cost flights are available from the UK, Germany, Switzerland and elsewhere across Europe. Flight times vary depending on transfers, but you’re generally looking at 6-8 hours from Europe. Then the drive to the lagoon is around 30 minutes.

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THE LOWDOWN

KITING SET UP

The Dakhla setup consists of an enormous 45km long lagoon that runs parallel to the Atlantic Ocean, providing a perfect and never-ending kitesurfing playground, and surrounded by staggering scenery too. The wind is super consistent, the water is warm and flat and there’s plenty of room for everyone amongst the handful of kite camps that dot the edges. And with well over 300 windy, sunny days year round, it’s a safe option when booking your next kiting vacation whether you’re new to kitesurfing or an addict. You’re guaranteed to have an awe-inspiring experience in this boardsports paradise.

The Dakhla peninsula extends down the side of the lagoon, ending in the entrance to the Atlantic Ocean, over 40km to the south. During high tide, there is a shallow, standing range that extends up to 300m out into the lagoon, with very flat water, making it a very accessible and safe place to ride. Safety boats from the various centers are often chugging around, and there’s always space to go play by yourself should you want to.

DE S T IN AT ION GUIDE

There are also a few wave spots on the coast nearby, including the epic Pointe D’Or, which does require



an off-road vehicle to access – something many of the kite camps can arrange. It’s the perfect place to have fun and make the most of the Atlantic’s epic waves. Although there is less in the way of wind at the wave spots, it can be chillier so a 4/3 or 3/2 wettie is advised. WHEN IS BEST TO GO?

Wind is in no short supply in Dakhla, with an average of 320 days of the year hitting 15-22 knots, thanks to the trade winds that blow between the Canaries and Cape Verde. Mid-March until October is high season, with winds peaking through July and August, ranging from 19-30 knots, with the strongest winds generally around lunchtime. On the coast, swells kick in from the end of October and run consistently through to March. Heat-wise, it’s warm all year round, between 20-30C. But this is the edge of the desert so nights can get a little chilly and it is best to dress for it. NO WIND?

If the waves aren’t playing ball, then there are plenty of other activities on offer, most centers offer a wide variety of non-wind-based fun including fishing, SUPing, taking a tour of Dakhla town or discovering deserted beaches on horseback. A 4x4 day excursion to the desert allows you to soak up a region oozing tradition and spectacular scenery that’s as beautiful as it is vast. See the mysterious saltwater lakes full of small fish, climb the famous White Dune and experience the therapeutic Asma hot spring.

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ITALY 5/5

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KITE OPTIONS? A 12 and 9m should cover most conditions. Something smaller if you are foiling and check the forecast before you travel. WHICH WETSUIT? No need, the water is a balmy 24-28 degrees, so boardies/bikini plus sun protection. BEER Expect €2-3 for a local beer. TYPICAL DINNER As you’d expect, delicious and colorful Italian fare, with fresh fish a specialty. LATE NIGHT… Drink cocktails or beer listening to some chilled tunes on the beach. Don’t miss the big beach parties on Fridays and Sundays… GETTING THERE Hang Loose Beach is only three kilometers from Lamezia Terme International Airport (SUF) which has direct connections with Rome and Milan. WHY CALABRIA?

THE SEASON

Famously known as the ‘toe’ of Italy’s ‘boot’, the Calabria region, in the extreme southwest, is fantastic yet one of Italy’s least visited regions. It’s an ideal spot for kitesurfing, with perfect wind every day from April until August. As well as the fantastic kiting conditions you can also expect fantastic Italian food and an exceptionally vibrant night life.

April-August: This is the best season for kiting with around 17 knots each day from around midday until 7pm. The air temperature is warm, around 20 degrees in April and May, 25 degrees in June, and 30 degrees in July and August. September to October can be great, but with less predictable wind. Sometimes the Sirocco winds blow, and sometimes it’s the Mistrals…

THE SET UP

At Hang Loose there is a sandy beach with a clear launch. If you head off the front or downwind from there, then you’ll find many kilometers of completely empty beach. At Hang Loose Beach there is a kite school, test center and surf shop, as well as a beach club, kids area, restaurant, bar, disco, and basketball and beach volleyball areas. Then there is also a camping area and a Volkswagen Village where you can pitch up right next to the beach.

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NO WIND?

If you fancy exploring you can visit the Aeolian Islands by boat, check out the Sila Mountain, or visit Pizzo and Tropea towns. Staying on the water SUPing, canoeing, sailing, snorkeling and fishing are all possible. Or stay put and practice basketball, skateboarding or beach volleyball at Hang Loose.


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CAPE TOWN 4/5

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KITE OPTIONS? Cape Town has a massive amount of variety. Bring the lot… WHICH WETSUIT? You’ll need a wetsuit – worth packing a 3/2 and a 4/3. BEER €1. TYPICAL DINNER Vegans take note… this is predominantly meat territory. And they cook it well out here. Get yourself to a Braai for the full experience. LATE NIGHT… Cape Town is a vibrant spot, and each night you can take your pick of pubs, clubs, comedy, concerts and some amazing food options. GETTING THERE Flights out of Europe will generally set you back around €1000, but shop around, especially if out of season.

THE LOWDOWN

For any ‘Northerners’ wishing to escape the chilly European winters (or summers for that matter), South Africa is a no-brainer, being a Southern Hemisphere destination. Cape Town is a pretty exciting place to shake off the winter blues, with sublime winds and almost as many beaches as there are parties each night… KITING SET UP

Cape Town: 15km north of Cape Town city center, Blouberg is your go-to spot when you land. It’s popular, and allows easy access to plenty of other great spots, such as Big Bay, Dolphin Beach and Kite Beach. With plenty of wave-action for the surf riders, Big Bay is also super popular with freestylers who make the most of the lulls between swells. Dolphin Beach is also a popular spot, and is great for beginners and intermediate riders. And no surprise as to what is most popular a little further on at Kite Beach… About an hour and a half outside of Blouberg, Shark’s Bay and Langebaan are great if you’re looking for some real flatwater sessions. And don’t let the name put you off… this is a really beautiful part of the Western Cape. Atlantic Cape: Neither wind nor pounding Antarctic swells are in short supply as you approach the Cape

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(the amazing Chapman’s Peak Drive en route is an adventure in itself). For picturesque scenery and solid lines, check out Witsands, plus fast and fun Scarborough – though not for the faint-of-heart or the inexperienced… Eastern Cape: Warmer waters and gentler swells on the Indian Ocean side. Head to Muizenberg for freestyle fun in mellow waves. WHEN IS BEST TO GO?

If you want to rub shoulders with the pros and have the time of your life, then it’s got to be the main season in Cape Town. Any time from mid-November through to mid-February and you’ll be in business. The rest of the year? Well that can be epic too. But don’t tell anyone… NO WIND?

Should Mother Nature not play ball with your kiting plans, South Africa pretty much has it all …Wine tours, climb Table Mountain, MBK or just hang out in town. For water based alternatives, there is shark cage diving, seal snorkeling, freediving, surfing or SUP. Or take to the air for skydiving, paragliding, or smash out some airs in the Dirty Habits cable park…


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CAPE TOWN

Our wave camps are for kitesurfers who want to learn or improve their wave riding skills. -For who; from zero to hero -Strapped or strapless; up to you -How long; from ‘just a downwinder’ to 5 day courses -What’s included; transport, latest RRD/Mystic gear and unlimited smiles and high fives -Optional; accommodation, video analysis, pro-clinics with Carl Ferreira & Steven Akkersdijk

More info; www.high-five.co.za


TURKS & CAICOS 5/5

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KITE OPTIONS? 10 and 12, or 12 and 14, depending on body weight and skill levels! (Randy says: One large kite for light wind days and one general all around kite. We don’t get high winds often though check the forecast). WHICH WETSUIT? The sun here is no shrinking violet, so do dress for it. Long sleeve rashies, sun hat and plenty of sunscreen. In winter, a thin wettie top or maybe a shortie. BEER €4.30 | $5 | £3.80 TYPICAL DINNER Keep it local... Fish, lobster, conch, jerk chicken, rice and peas. There are many restaurants with great chefs here if you fancy something special. LATE NIGHT… Good weekend vibe spots are the Sand Bar, Danny Buoys, and Grace Bay’s Infinity. GETTING THERE: Fly to Providenciales (PLS) - super easy from anywhere in the US, and most of the major European airports too. Take a shuttle or taxi to your resort of choice, or book ahead for a rental car from the airport.

THE LOWDOWN

The Turks & Caicos Islands (TCIs) should definitely be high on your travel bucket list – this is a high end destination for kiters and non kiters alike. The island of Providenciales has become one of the most desired kiteboarding destinations on the planet, with two world-renowned beaches – Grace Bay and Long Bay – offering cross onshore winds, almost no crowds, and plenty of square miles of perfect, shallow, crystal clear waters. All this just over a one hour flight from Miami and easily accessible from all over the US. KITING SET UP

Long Bay is the big go-to spot, a three-mile white sand beach on the south side of Providenciales. This beach is made for kiteboarding, and the main kite schools

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kite@bigbluecollective.com


have all set up here, so it’s ideal for the learners amongst you. You’ll find shore or side onshore winds, warm shallow waters, and fairly flat water with little chop, no rocks or rip currents. Grace Bay is generally for the more advanced rider, with deep water launches, strong northerlies, and there are waves to be had on the reef or the sandbars. Two more nearby spots to check out depending on conditions are Leeward and Five Kays. WHEN IS BEST TO GO?

Summer is from mid-June until the end of August, and these months can be some of the absolute best.

There are consistent trade winds almost all year except September, when there’s no wind at all... The winter season from late November through to April brings stronger winds, more surf… bigger weather, but bigger rewards! NO WIND?

It’s a water sports paradise with options to snorkel, SUP, kayak, fish, sail – and scuba diving here is about as good as it gets anywhere in the world. Alternatively jump on a horse, take an ecotour to see places you never probably would otherwise, or just wind down and recharge in the natural environment.

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GRENADINES THE LOWDOWN 5/5

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KITE OPTIONS? If bringing two kites a 9 or 10 and a 12 meter are your best bet. The area and the steady, fairly gentle warm wind also makes it a perfect destination for foiling. WHICH WETSUIT? This is definitely a 'just board shorts/bikini's' sort of place. Lots of sunscreen and a rash guard are recommended. Other clothes and shoes: not really needed. BEER A beer is $3. A stronger cocktail drink might be cheaper than a beer. TYPICAL DINNER To go out might not be cheap especially as there are two islands with some of the most exclusive resorts on them. A lobster straight from the local grill on the beach however, will cost about $30. LATE NIGHT‌ At the laid-back local rasta bars, you never know what you might find. They will likely stay open as long as you want, as long as you bring the party‌

The Grenadines have become well known as a top kiteboarding destination, as they should be! In the last few years many pro riders have made this a stop in their training for the perfect freestyle conditions and beauty of the Caribbean. Steady winds always blow from the east in an eight month long kite season, with turquoise lagoons providing butter flat water. This out of the way place has the feel of an untouched paradise. KITING SET UP

The trade winds make this one of the most reliable places to kite. Island hopping is the thing to do here: the Grenadines consist of small islands grouped closely together. On the main island, Union, there are two kite schools. Hidden far away, the Grenadines are not easy to get to or get around in, so your best option is to join a dedicated kitesurfing boat, picking you up from Grenada and taking you around to all the spots. In a week or longer trip you pretty much live the dream, sailing with everything you need onboard your floating home. Uncharted Kitesurfing organizes trips on a 60 foot, very comfortable catamaran that you can join solo, with a few friends/family, or as a group. WHEN IS BEST TO GO?

The season runs from mid-November until the end of July: in this period the trade winds are 'on'. They provide very steady wind, from the one direction, between 12-25 knots. December to March see stronger winds, often around 20-25 knots, while March to mid-May, and July see the more gentle winds, 12-20 knots. End of May and June provide stronger winds again that are pretty much guaranteed to blow day and night.

NO WIND?

If you have opted to do a kitesurf charter on Uncharted's catamarans, you will be sailing between the islands, everything on board, with your group or your new friends, and you can pretty much go where you want. The crew makes sure you will never forget this experience of floating around an untouched paradise in the Caribbean (disclaimer: you might make some drastic life changes after this trip). Diving straight off the boat, you can swim with turtles in a stunning Marine Park, put your foil or the wakeboard behind the dinghy, build a campfire, and of course drink rumpunch at the local bars.

JOIN THE KITE CREW Instagram: u_n_c_h_r_t_d_kitesurfing Web: www.unchartedkitesurfing.com

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HONDURAS 5/5

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KITE OPTIONS? We suggest medium size (8-10m) and larger size (11-14m) kites. Check the forecast before you leave and you can always put in a bigger or smaller kite if required. WHICH WETSUIT? No need, the water is a balmy 24-28 degrees, so boardies/bikini plus sun protection. BEER Expect $2-3 for a local beer. TYPICAL DINNER Rice and beans with chicken or fish and plantains. LATE NIGHT… Local nights are chilled. Take a trip across the island to West Bay for a bigger night out and a great choice of restaurants and bars. We recommend visiting the West End on Saturday nights… GETTING THERE Conveniently the island of Roatán has great air connectivity, with year round direct flights from Miami, Dallas, Atlanta, Houston and El Salvador. Plus seasonal flights and charters from other cities (including Montreal, Toronto, Newark, Milan and Madrid). Alternatively take the daily passenger ferry from the Honduras port city La Ceiba.

THE LOWDOWN

You’d be forgiven for never having heard of Roatán… nestled away in the far western part of the Caribbean, among the islands of Honduras. However for the secret spot seeker, this gem boasts eight months of perfect conditions thanks to the Caribbean trade winds, along with authentic charm and pure unspoilt nature. Lush green island hills reach down to white sand beaches and crystal clear warm waters surrounded by the world’s second largest reef system. KITING SET UP

The spot offers a huge kitezone, ideal for all levels and riding preferences – cruising, kickers, foil, wave and flat water. Sheltered from the open ocean by the reef, there’s shallow areas for beginners, and nice flat water for freestylers. Great for foiling too as the water drops off quickly to 2m depth with no rocky hazards. Join the boat excursions to explore the best spots and downwinders around. Everything is on site here. Accommodation is right on the beach at Camp Bay Lodge, and the kite school provides a beach and boat rescue service, offers beginner to advanced lessons and rents out top-quality gear (including CORE Boards & Kites, ProLimit Harnesses, NSP SUP boards, Slingshot foilboards). WHEN IS BEST TO GO?

From February to August the trade winds offer the most reliable conditions – usually 15-20 knots ESE in the morning, moving to ENE in afternoon and picking up in strength until sunset (20-30 knots). January till March the conditions can be variable

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and favorable for wave riding, with trade winds but also seasonal north storms mixing up. April and May is dry season and brings the strongest winds. From June till end August it’s warm with very consistent winds just like Cabarete. NO WIND?

The magnificent Mesoamerican Barrier Reef encloses the entire Island making Roatan a top scuba diving location with a spectacular underwater world. You can also enjoy the water by SUP or kayak, visit nearby islands and the Mangrove Canals, hike the hills or fly-fish. Camp Bay Lodge has a calm and mindful vibe, here you can take advantage of daily yoga, restorative massage, hang in the hammocks and wander barefoot along the pristine beach.


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HONDURAS 5/5

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KITE OPTIONS? We suggest medium size (8-10m) and larger size (11-14m) kites. Check the forecast before you leave and you can always put in a bigger or smaller kite if required. WHICH WETSUIT? No need, the water is a balmy 24-28 degrees, so boardies/bikini plus sun protection. BEER Expect $2-3 for a local beer.

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LATE NIGHT… Local nights are chilled. Take a trip across the island to West Bay for a bigger night out and a great choice of restaurants and bars. We recommend visiingt the West End on Saturday nights… GETTING THERE Conveniently the island of Roatan has great air connectivity, with year round direct flights from Miami, Dallas, Atlanta, Houston and El Salvador. Plus seasonal flights and charters from other cities (including Montreal, Toronto, Newark, Milan and Madrid). Alternatively take the daily passenger ferry from the Honduras port city La Ceiba.

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PANAMA 4/5

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KITE OPTIONS? Bigger kites are recommended – so depending on your weight, a 9, 12m or 11, 13m combo would be the best. WHICH WETSUIT? Booties strongly recommended for most riders and maybe a spring suit. Long sleeve rash guard or full body lycra suit for sun and wind exposure protection highly recommended. BEER Expect $2-3 for a local beer. TYPICAL DINNER Latin Caribbean inspired seafood dinners with plenty of beers and wine to wash things down! LATE NIGHT… Think beach bonfires, board games and cards, and music with the local indigenous people. GETTING THERE Fly to Panama City and explore Panama City for a night or two, then take the charter flight from Albrook Airport directly in/out of the island airstrip in San Blas. Avoid/ saves 3 hours of mountain road driving and gives you extra kite sessions on your first and last days... the catamaran is at anchor next to the island airstrip.

THE LOWDOWN

Lying off the north coast of Panama, the San Blas Islands number over 365 islands, 49 of which are inhabited. With tropical island scenery, warm water, no mass tourism and no kite crowds, this is a paradise trip destination. It can be best enjoyed cruising aboard an all inclusive kite adventure boat exploring the culture, along with remote and virgin kite spots – blue lagoons, flat water, miles of sand bars, chop, waves and downwinders with expert guiding and a water-safety minded professional licensed crew! KITING SET UP

Guiding kitesurfers for nine years now, the expert crew of 52ft Green Flash Catamaran will ensure you enjoy the best spots at the perfect time. With shallow water access you’ll cruise to kite playgrounds where no other boats venture! With beach, boat and tender launch options, the catamaran features an “Aft Kite Deck” which is ideal to pump up your kite and drift

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launch directly from the catamaran. You will be an expert on this launch before you go home! The three guest cabins have private bathrooms, and trips include drinks and snacks in addition to three healthy meals daily, with freshly caught seafood of course a speciality. WHEN IS BEST TO GO?

Mid December to mid April is the best time to visit, with the strongest trade winds from January through March. Expect 12-25 knots daily, with some days gusting to 30 knots plus, and generally strongest early morning and late afternoon. NO WIND?

No worries if no wind! Expect to kite six or seven days per week. During the lighter winds at midday enjoy discovering deserted islands, snorkelling, SUP and spear fishing, with all equipment included. Or just kick back with a book on the sand or a hammock on-board.


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KITE OPTIONS?

The Original Panama Kitesurfing Cruise We suggest medium size (8-10m) and larger size (11-14m) kites. Check the exploring the San Blas Islands World Class forecast before you leave and you can always put in a bigger or smaller kite Kitesurfing destination. Kite with just your if required. friends and experience remote tropical WHICH WETSUIT? island paradise and the Kuna Indigenous No need, the water is a balmy 24-28 degrees, so boardies/bikini plus sun culture. protection. Amazing fresh seafood daily! Cruise in style and comfort aboard a 52 BEER Expect $2-3 for a local beer. foot performance catamaran. December to TYPICAL AprilDINNER is Windy Season! Starting our 9th Rice and beans with chicken or fish and plantains. year guiding surf & kite specific adventures. LATE NIGHT… Local nights are chilled. Take a trip across the island to West Bay for a bigger night out and a great choice of restaurants and bars. We recommend visiingt the West End on Saturday nights… GETTING THERE Conveniently the island of Roatan has great air connectivity, with year round direct flights from Miami, Dallas, Atlanta, Houston and El Salvador. Plus seasonal flights and charters from other cities (including Montreal, Toronto, Newark, Milan and Madrid). Alternatively take the daily passenger ferry from the Honduras port city La Ceiba.

PANAMA KITESURFING CRUISE DATES: 7 NIGHTS ALL INCLUSIVE Christmas: Dec. 21–28th, New Years: Dec. 29–Jan. 5th Jan. 12–19th, Jan. 26–Feb. 1st, Feb. 9–15th, Feb. 23–29th Mar. 8–14th, Mar. 22–28th, April 5–11th

BOOKINGS & INQUIRIES GREENFLASHCAPTAIN@GMAIL.COM WWW.GREENFLASHCAT.COM


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KENYA 4/5

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KITE OPTIONS? 9 & 12. WHICH WETSUIT? Don’t be a fool. BEER €2.25 | $2.45 | £1.70 TYPICAL DINNER Mostly European cuisine in the coast beach resorts, and in all the hotels, but you can easily get a local meal of beans, chapatti, BBQ goat or beef (nyama choma) for under $2. LATE NIGHT… All the beach towns have a local beach bar where you can expect to find some like-minded travelers or residents. Night clubs are also open every night of the week. GETTING THERE In terms of international airport options, you have Mombasa on the coast or Nairobi inland (and then an internal flight).

WHY KENYA?

While the more southern African metropolis of Cape Town tends to grab the headlines, Kenya has plenty to offer in the kiting department but without the crowds. And – if you check a map – you will see that it is also closer to the equator, so that temperature dial is turned up a notch or two as well. As ‘longer haul’ kite destinations go it’s becoming ever more popular and it’s easy to see why. Aside from the plus of it being a ‘boardies/bikini’ destination, there is also an insane amount of coastline to explore, and a heap of unique experience to be had inland. RANDOM FACTOIDS:

– Kenya has 310 miles of prime white sanded kiteboarding perfection – There is a reef around a kilometer offshore which runs pretty much the whole length of the coast making for one of the biggest, longest and most alluring lagoons on the planet. – You need to be aware of the tides – they can have a pretty big range here and some of the lagoons will drain out at low tide leaving you with a bust fin or a potentially long walk home… THE SET UP

Constant trade winds, a choice of sandbars, many kilometers of powder white sand beaches and large summer swells all help to make Kenya a wonderful

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playground for kitesurfers of all levels. Award-winning beaches, world class game reserves and a ton of other activities and sights close by also ensure that it is an incredible all-round holiday destination. You can kite from pretty much any beach in Kenya, there is always lots of space and easy access to beaches all along the coast. All areas are uncongested, safe, and have more or less the same wind and wave conditions. The wind is always side-shore or side-onshore as the coastline runs the same direction as the wind. However, Kenya does not always provide good public facilities such as toilets, lifeguards or rescue and security, so it may be best to pick somewhere that is set up for kiting in case you need repairs, rescue, or just generally a good atmosphere and some company on the water. For this, the obvious places are Diani Beach, Watamu, Che Shale and Funzi which all provide facilities for kiters. THE SEASON

From December to March the prevailing wind is a N/NE consistent trade wind. Every day there is wind from 10am – 6pm (with 100% windy days from mid-December through to mid-February). The wind and waves are moderate and the water is less choppy and it is clear and warm. You can also dive and do SUP at this time of year, and there is very little chance of rain.


From June to September the prevailing wind is S/SE and is less consistent but stronger and more powerful. It usually kicks in around 8am and the waves and swell are bigger with a cooler water temp. The sea is also murkier as it’s agitated from all the wind and rough seas. It can rain, but usually only at night or early morning. From March to May there is a chance of wind, but it’s usually quite light and can be onshore. It is fun for landboarding or skimboard kiting on one of the bigger flatter beaches like Galu or Che Shale. From September to December the wind is at its lightest and generally onshore. The water is crystal clear, the weather is very pleasant and vistas are stunning. It is good for diving and SUP, and there can be some windy days so there is still a chance to kite. NO WIND?

Deep sea fishing: Best on the North coast near Che Shale. September to April. Lake Naivasha: A lovely wildlife area on a huge lake – lots of flamingo, hippo, birdlife, leopard, buffalo, waterbuck and zebra. Mombasa old town: Great shopping on the streets of the old town with a unique Arab/African blend of cultures. Nairobi: Feed giraffes at the giraffe rehab center in Karen, and adopt an orphan elephant at Daphne Sheldrick elephant orphanage. Both are reputable and responsible organizations.


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TARIFA 5/5

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KITE OPTIONS? Bring a 7 and a 9. But check the forecast as you could need a 5 or a 15m. WHICH WETSUIT? Shorty through the summer months, full neoprene in the winter. Spring and autumn a 3/2 and then throughout the winter a 4/3. BEER €3 or from €7 for a mojito. TYPICAL DINNER Tarifa is famous for its tapas and delicious fresh tuna. At around €3 per tapa it is great value and there is a huge choice of places to eat. THE LOWDOWN LATE NIGHT… This is a party town, so you are spoilt for nightlife options. Bars are generally open until 2am, and for those who want to go till dawn, Café Del Mar on the outskirts of town is open until 5am.

Tarifa is known as the Kite Mecca of Europe, and for good reason. With its 10km stretch of kite-perfect beach and perfect winds, you can kite all day before heading to the vibrant old town for tapas, cocktails and fun after dark…

many ‘chirinquitos’ along the sands where you can pit stop and fill your belly with fine foods. Locations such as the ION center and Explora Watersports have prime positions on this kitesurfing hub and can get you up and riding if it is your first time, or have you working on your handlepasses if you are a bit more advanced…

KITING SET UP

Tarifa’s main kiting area takes in Los Lances, Valdevaqueros and Punta Paloma. Along the whole stretch of 10km beach there are numerous kite schools and

p i c s by t rav e l p e o p l e 2 4

ION CLUB TARIFA C E N T E R D I R E C T LY AT T H E B E A C H I R E N TA L & L E S S O N S FOR ALL LEVELS I INTERNATIONAL TEAM I STORAGE SUP EXCURSIONS TO AFRIKA

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The winds in Tarifa are either Poniente which is lighter and more consistent, or Levante which is a hotter wind that can be gusty and strong and see

CHOOSE YOUR FAVORITE SPORT


things get pretty nuclear. In high summer, the kiting is restricted from Los Lances to Valdavaqueros, and plenty of people means that the early birds (i.e. those who are up before midday!) will catch the most glorious and uncrowded part of the day. In winter, a lagoon appears during certain tides, increasing your range of kiteable spots, while out on the water, westerley swells can bring solid waves to Tarifa. WHEN IS BEST TO GO?

The main season runs from mid-March through to November, but June to mid-September is the optimum time to hit Tarifa, with wind 90% of the time, and warm sunny weather. You can still have great conditions throughout the winter but it’s less consistent and the rescue boat services stops working from mid-November. June is the prime month: precrowds, thermic days with consistent winds, plenty of space and warm, warm weather. NO WIND?

If there is no wind you can of course go party in Tarifa! It is also a great mountain bike area so hire bikes for the day and explore, go whale watching, SUP, ride horses, go shopping or relax and stretch with yoga. Alternatively head to the cable park in Marbella, or catch some winter waves when the swell is in.


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ESSAOUIRA 4/5

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KITE OPTIONS? We’d say a 7 and a 9. WHICH WETSUIT? The water is cold so you need to have a wetsuit, a 3/2 for March – October and then a 4/3 through the winter. BEER The local Casablanca beer is around €4 a bottle, or buy from the supermarket for a lot cheaper. TYPICAL DINNER €15 will buy you a delicious home cooked Moroccan meal with a glass of wine. LATE NIGHT… Taros is the most popular night-time spot with live music and roof top bar, plus Beach & Friends is a great spot for a beach party. GETTING THERE Fly direct to Essaouira from London Stansted, Paris or Lyon in just under 4 hours, or alternatively fly direct to Marrakech from most airports. Explora offer airport transfers from Essaouira, Marrakech or Agadir Airport.

THE LOWDOWN

Known as the windy city of Africa, Essaouira’s wide endless beach offers plenty of space and freedom on the water. As long as you don’t mind sharing the beach with the odd camel or two it is a great place to head for some sunshine and kiting. Essaouira is also becoming famous as a great spot for family holidays as there is so much else to do as well as kite, you can keep your whole family happy while you are on the water. KITING SET UP

Essaouira is a huge bay with side on wind predominantly blowing North Easterly thoughout the year, in the winter however the wind can switch some of the time to be South Westerly. Explora Watersports is located right on the beach at the optimum spot for kiting. The shape of the bay makes learning to kite very safe due to the wind direction, the bottom is sandy and there are no hazards. There are zones marked for kiting and a clear teaching area. Explora also has a rescue boat if required. The wind tends to

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blow all day with it getting stronger in the afternoons. There are a variety of spots, from flat water through to waves. WHEN IS BEST TO GO?

Pretty much an all year round spot, Essaouira’s main windy season runs from March through to the end of November, with the peak time being June to mid-September. Throughout the winter you can still get windy days but it is not as consistent. The swell also starts hitting the coast from October through to March so if you want to master the waves for a bit of strapless riding Essaouira is a good winter destination as well. NO WIND?

If you are unlucky and have a few days without wind, then you can surf, horse ride, camel ride, mountain bike, quad bike, take some yoga sessions, have a hammam or explore the old medina and harbor soaking up the atmosphere. So a few options!


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TURKEY 5/5

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KITE OPTIONS? Take a 9 and a 13 to cover all bases. WHICH WETSUIT? During the main season, just bring some lycra and flip flops! But if you’re heading here early or late in the season, bring a short wetty. BEER €3 a pint. TYPICAL DINNER A typical dinner can range from 3 to 5 Euros, to 15 Euros in the nice restaurants in the Urla Marina. LATE NIGHT… The spot bar is open every night until midnight, and once or twice a week Urla Surf House make a real evening of it, with a range of live music, BBQs and events. For the party animals, Alacati and its famous night life is just a 35 minute taxi drive away!

THE LOWDOWN

WHEN IS BEST TO GO?

The charming Turkish coastal town of Urla is not only amazing for kiting – it’s in the middle of one of the most beautiful areas of Turkey, and is also very easy to reach. This is a magic place – combining a world class spot, a huge, shallow lagoon, lots of flatwater options, a kitesurf wakepark and lots to do in the surrounding area too.

June, July and August are the best months to hit Urla. Every morning throughout this time there is a thermal effect that brings the winds, and then in the afternoon the ‘Meltemi’ wind takes over. There is also wind in April, May and September, it’s just not quite as reliable.

KITING SET UP

Plenty of activities other than kiting are possible either directly on the spot or close by. Located overlooking the kitesurf spot, there’s lots going on at Urla Surf House - everything you need to make your stay fun and easy… chill in the garden next to the pool, play pingpong, skate, SUP, slackline, hit up the hot springs, or just enjoy some food and prop up the bar. Nearby, you can visit vineyards, play some golf, ride horses, dive, visit the Izmir bazaar or the Ephesus ruins, cruise the Urla fishing marina (with its amazing restaurants), as well as take your pick from plenty of beautiful Aegean beaches within easy reach…

NO WIND?

The wind at Urla is quite steady, between 15 and 25 knots, and there’s a big, safe beginner’s area, separate from the freeride area. The spot is big, at about two kilometers long, with flat waters the whole length, side-shore winds, and shallow waters. It’s super safe, with no underwater obstacles. Right on the spot is the Urla Surf House, which is your complete kite center, rental and storage provider, hotel, restaurant and bar, all in one. A little upwind is the ‘slider park’ a kiteboarding specific wake park for some extra fun! Upwind, there’s the only free kite park in Europe!


EASYRIDERS

PROVIDER

W W W.E A SY RID ERS.C O M

CAN YOU SUMMARIZE WHAT YOU DO? We are a kitesurf and SUP center in the UK. We have a beautiful teaching area in Poole harbor giving perfect flat water for kiting at all levels and amazing SUP tours. We teach all levels from beginner to expert including foiling, racing and instructor training. We do a bunch of clinics each year to teach and coach kitesurfing and SUP worldwide. Our courses are geared towards all levels: beginner, intermediate, expert and instructor levels.

Adventure and a foiling clinic. Then back for a whole 36 hours before our Caribbean program starts for another seven weeks until the beginning of Feb. WHY SHOULD OUR READERS CHOOSE TO SPEND THEIR HARD EARNED MONEY WITH YOU?! We’re the best at what we do… We love doing it… And all our customers love coming back!

WHERE ARE YOU BASED AND WHEN WERE YOU ESTABLISHED? We have been going since 2004 and we are based at Sandbanks, Poole, Dorset. We have taught on every continent and run more coaching holidays than any other UK business. This year is our 15th consecutive year to Brazil. We have added a couple of foiling clinics this year which are fab. WHERE ARE MOST OF YOUR CLIENTS FROM? UK and Europe, USA and Canada. HOW LONG HAVE YOU AND YOUR TEAM BEEN KITING? As a team we have over 100 years’ experience! Head honcho Andy Gratwick has been kiting since 1998. WHAT ARE YOU DOING THAT MAKES YOU SPECIAL COMPARED TO OTHER KITING BUSINESSES? Andy has worked within kitesurfing for 20 years. He went on the first instructor course, then set up the first school in Poole. We were first to run clinics and the first to all our destinations where we have great setups and know the locations like a second home. We have more experience than anyone else, we care about all our clients who are all our friends, and we love what we do, so that makes it pretty easy! CAN YOU TALK US THROUGH YOUR MOST RECENT TRIP? We have just come back from back-to-back clinics on the west coast of Ireland, followed by running and competing in the British kite wave championships. 13 days of 14 were windy. We had team members in the podium which was great to see, and I need to stop breaking ribs! WHAT DO YOU HAVE LINED UP FOR THE NEXT FEW MONTHS? We’re off to Brazil this autumn for three back-to-back clinics, The Original, The

COME FLY WITH US AND NEVER LOOK BACK.

Grenadines, Barbados, Brazil, Peru, Ireland, Lanzarote and more. The best coaching, the best conditions, the best time. 01202 744055 | www.easy-riders.co.uk | making watersports easy


KITESURF HOLIDAYS

PROVIDER

W W W.KIT ESURF H O LO DAY S.C O M

CAN YOU SUMMARIZE WHAT YOU DO? Kitesurf Holidays is the market leading online platform for booking kite trips. It enables kitesurfers to easily plan their next dream holiday through matching up accommodation options in classic kitesurfing destinations with kite schools, equipment rental and kitesurf guiding. So you can basically get everything set up for your next trip. WHO IS BEHIND THE PROJECT AND WHY DID YOU THINK THERE WAS A MARKET FOR IT? We are a group of passionate kitesurfers from a variety of backgrounds. Over the course of our many trips away we became frustrated with trying to find suitable accommodation in a destination and to then try to find somewhere to hire equipment or to take a lesson. Often your first morning in a new spot would be spent hunting around. With kitesurfholidays.com not only do you have fantastic ‘kite friendly’ accommodation options but you can also easily find the perfect school or place to rent your equipment. With a sport like kitesurfing where a lot of people don’t want the hassle of traveling with all of their kit this makes the platform particularly relevant. SO ANYONE CAN LIST WITH YOU? That’s right. Accommodation providers are able to sign up to the platform in 20-25 minutes and can add photos as well as full details of room types, their facilities as well as details of local

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beaches, towns and bars. If they provide lessons or equipment hire then they are also able to set these up as packages and become a one-stop-shop for booking a kitesurf holiday. If they only provide accommodation then they will automatically become linked with local kite schools to ensure that kitesurfers who book accommodation can then easily find lessons or equipment hire. Accommodation providers then have the option to have either ‘request’ or ‘live’ booking. Registration is similar for Kite Schools who can easily list details of their kitesurf courses and their equipment hire options. AND FOR PEOPLE LOOKING FOR A HOLIDAY? For customers, the kitesurfholidays.com site is clean, easy to navigate, and has plenty of options in all of the main kitesurfing hubs internationally, places like Cape Town, Tarifa and Greece. You pay a deposit to lock in your trip and then pay the balance either a few weeks before you travel or on arrival. It’s kind of like AirBnB for kiting, but you can arrange your whole trip with lessons and hire if you require. SO WHERE CAN WE GO?! We currently have multiple options in over fifteen kiting hubs all over the planet. And we are growing all the time! If you are looking for a trip in a well-regarded kitesurfing destination then kitesurfholidays.com should be your first stop!

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PLANET KITESURF

PROVIDER

W W W.PL A NE T KIT ESURF H O LIDAY S.C O M

WHO ARE PLANET KITESURF HOLIDAYS? As the UK’s leading kitesurfing holiday travel specialist, Planet Kitesurf Holidays is made up of a team of enthusiastic and well-travelled kitesurfers that are on hand to assist you in planning the kitesurf holiday of your dreams. Through their years of kitesurfing and experiencing the world’s top destinations, the team at Planet Kitesurf Holidays are able to offer expert, impartial advice on where and when to go according to your skill level, needs and budget. They also will recommend the very best hotels and centers. From the remote reaches of Mozambique to the sunny shores of Sardinia, they have you covered. The team at Planet not only understand the needs of the individual kitesurfer, but also that of families and non-kiting partners, as most of the staff have little ones of their own. The team understands the needs of their clients and are able to draw on their own experiences to arrange a holiday that will be perfect for you. MORE ABOUT THE COMPANY… Planet Kitesurf is part of a larger water sports travel holiday specialist, Planet Travel Ltd, which also offers Windsurf Holidays (Planet Windsurf) and Diving Holidays (Planet Dive). In 2000 Planet launched its dedicated kitesurf travel program – the first UK travel company to do so! Planet is based out of waterfront offices on the south coast of the UK, just a stone’s throw away from one of the best kitesurf beaches in the area and in 2016 Planet opened a second office in Cape Town, one of the best kitesurfing locations on the Planet. They are ATOL & TTA (Travel Trust Association) bonded, providing an extremely high level of financial and holiday protection to their customers. Planet Travel is unique in that they combine a highly professional tour operation service, combined with unsurpassed first-hand kitesurf resort knowledge. This is backed up by the latest travel technology enabling immediate best price holiday quotations either via their innovative website, or over the phone.

WHERE ARE MOST OF YOUR CLIENTS FROM AND WHERE ARE THEY GOING? For almost two decades Planet have been at the very forefront of kitesurf travel, and are proud to currently be one of the largest and most respected kitesurf tour operators in the world. When recommending a kitesurfing destination to clients, the team at Planet Kitesurf Holidays always takes into account the individual’s specific needs, but they do have a few destinations that really stand out from the crowd. Le Morne in Mauritius is an all-time favorite and Planet is able to offer exclusive rates at the gorgeous St Regis Resort with hosts of special offers you won’t find elsewhere. Another favorite of theirs and a great spot for those who don’t want to travel too far is FeelViana in Portugal. FeelViana is a sports resort set in quiet corner of Portugal. It offers kitesurfers a prime location on a fantastic beach with conditions to suit any level. Planet’s other top destinations for this year, offering great value for money and reliable wind conditions, include Dakhla in Morocco, Sal and Boa Vista in Cape Verde, Cape Town and Langebaan in South Africa, Gostoso in Brazil and Soma Bay in Egypt. WHAT ARE YOU DOING THAT MAKES YOU SPECIAL COMPARED TO OTHER KITING BUSINESSES? Having such a passion for the sport means that the team at Planet Kitesurf really does understand their clients’ holiday aspirations. As kitesurfers themselves, they are also always on the lookout for new and exciting destinations to add to their offering. All of this makes Planet Kitesurf Holidays so much more than just a kitesurf travel company! We believe that the holiday experience can be made so much more memorable and enjoyable by combining world class kitesurfing with the rich cultural experiences that the country may have to offer. A booking with Planet will turn your kitesurf vacation into a trip of a lifetime.

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HONDURAS ION CLUB

PROVIDER

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KITE OPTIONS? We suggest medium size (8-10m) and larger size (11-14m) kites. Check the forecast before you leave and you can always put in a bigger or smaller kite if required. WHICH WETSUIT? No need, the water is a balmy 24-28 degrees, so boardies/bikini plus sun protection. BEER Expect $2-3 for a local beer. TYPICAL DINNER Rice and beans with chicken or fish and plantains. LATE NIGHT… Local nights are chilled. Take a trip across the island to West Bay for a bigger night out and a great choice of restaurants and bars. We recommend visiingt the West End on Saturday nights… CAN YOU SUMMARIZE WHAT YOU DO? Windsurfing, kitesurfing, kitefoil-

ing, surfing, stand-up-paddling and mountain biking are the sources of our total commitment! The extraordinary and inspiring places where GETTING THERE our ION CLUB located Conveniently thecenters island ofare Roatan haspromise to be the backdrop for the most exciting days ofwith youryear year. Our professional and specialized skills great air connectivity, round motivate and bring our guests direct flights from Miami, Dallas, to the next level. These qualities are unAtlanta, Houston Elthat Salvador. derpinned by theand fact we use only the very latest equipment and only Plus seasonal ights best and charters operate at theflvery spots on the planet… Our guests can always find fromlatest other equipment cities (including Montreal, the for rental and qualified instructors for lessons – no Toronto,your Newark, Milan and Madrid). matter level: beginner, intermediate or advanced. Alternatively take the daily passenger ferry CAN from YOU the Honduras city LaAND ACCOMMODATION AS WELL? Yes, AND ARRANGEport TRAVEL Ceiba. Travel People, our in-house travel agency can arrange the full package for

you. Their service includes: flights from all destinations, accommodation, transfers, rental car and travel service, as well as the special service of kitesurf luggage reservation for the flights and the destination transfers. So you don’t have to worry about anything…

WHERE ARE YOU BASED AND WHEN WERE YOU ESTABLISHED? We were established in 1985. We have a base in Germany and then we have centers in Fuerteventura, Tarifa, Golf de Roses, Safaga, Mauritius, Cabarete, Cape Verde, Essaouira, Dakhla, Karpathos and Alacati.

also have a lot of clients from Austria, Eastern Europe and Russia. At ION CLUB you will meet like-minded people from all over the world and our company has always given top priority to customer orientation, team spirit, innovation and professionalism. HOW LONG HAVE YOU AND YOUR TEAM BEEN RUNNING KITE HOLIDAYS? Our company was one of the first to offer kitesurfing as an option back in 2001. WHAT ARE YOU DOING THAT MAKES YOU SPECIAL COMPARED TO OTHER KITING BUSINESSES? The story of ION CLUB is about people who have turned their passion for windsurfing and kitesurfing into a career. So we trust our international team who make sure that our guests can live every second of every kind of their holiday – no matter whether on the land or on the water. Their enthusiasm is the guarantee that you get the moments you are searching for. WHY SHOULD OUR READERS CHOOSE TO SPEND THEIR HARD EARNED MONEY WITH YOU? They can share their thrilling sports’ sessions with other like-minded people at ION CLUB who, like they, travel to us from all over the world. There is no limit to magic on the water and the swells to ride, so make ION CLUB your home of surfing elements!

WHERE ARE MOST OF YOUR CLIENTS FROM? Most of our clients come from Germany, France, England, Spain and Switzerland. However, we

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