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ein Ort zum Kraft schöpfen

Es ist ein steiler Weg nach Maria Schnee. Man kommt ganz schön ins Schnaufen, wenn man sich am Samstag zusammen mit anderen treuen Wallfahrern - der Glocke folgend - hinauf auf den Hügel über Mauthen müht. Gerne bleibt man unterwegs bei den fünf Bildstöcken ein wenig stehen und kommt schließlich noch etwas atemlos am Vorplatz unter den alten Kastanien an.

Von dem Kirchlein geht ein Zauber aus, der Besucher aus der ganzen Region anzieht. Sein zwiebelgekrönter Dachreiter ragt weithin sichtbar über das Tal und ist nachts - mit Scheinwerfern angestrahlt - ein guter Orientierungspunkt. Bevor im Jahr 1712 ein erstes Kirchlein entstand, befand sich auf dem Hügel über Mauthen nur ein hölzernes Kreuz an der Stelle, an der nach Berichten der drei Mauthner Görzer Mädchen die Erscheinung einer weißgekleideten Frau im August 1675 stattgefunden haben soll. Wohl um dem Andrang der Besucher gerecht zu werden, musste die Kapelle 1843 erweitert werden.

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Das Kirchlein ist von seiner Architektur her keine komplizierte Konstruktion: Ein einschiffiger, flachgedeckter Raum mit jeweils vier Fenstern, an den sich nach Osten, durch ein marmoriertes Speisgitter abgegrenzt, eine schmale Apsis anschließt. Den Eingangsbereich überdeckt eine schlichte Empore, die einen sehr schönen Orgelprospekt trägt.

Blickfang des Kirchenraumes ist der prunkvolle Altar aus dem Jahr 1712 mit dem Gnadenbild, der zweiten Version einer Kopie der bedeutendsten Marienikone Roms im Altar der Cappella Paolina in

Santa Maria Maggiore. Rechts davon ist eine Statue des Hl. Antonius von Padua, der sich innig dem auf seinen Armen ruhenden Christusknaben zuwendet, links der Hl. Franz von Assisi, der über den in seinen Händen Gekreuzigten meditiert. So spannt sich über das zentrale Bild ein gedanklicher Bogen vom jugendlichen zum toten Christus. Gekrönt wird der Altar von einer Jakobsmuschel, einem Zeichen der Wallfahrer. Über allem, umrahmt von einfachem Stuck, schwebt auf der Decke im goldenen Strahlenkranz die Taube des Hl. Geistes.

Etwas im Schatten die beiden Seitenaltäre von 1715: Das rechte Altarblatt stellt die auf einem Podest thronende Muttergottes mit Kind dar, der zwei Frauen in Verehrung Blumen reichen; das linke Altarblatt zeigt Jesus am Totenbett des Hl. Josef im Beisein der trauernden Maria und begleitet von Engeln. Drei große Gemälde von Christoph Brandstätter d. J. aus dem Jahr 1844 mit Themen aus dem Marienleben schmücken die Decke des Andachtsraum.

Es ist für den Besucher nicht schwer, sich auf die Stimmung dieses Kirchleins einzulassen. Alles lädt hier ein, für eine Weile still zu werden, den Gedanken über die Welt, über sich selbst Raum zu geben. Das lässt Kraft für das Leben schöpfen, das ist es, was diesen Ort ausmacht. Die vielen Votivtafeln beweisen, dass schon viele Wallfahrer vor uns hier Trost und Rat gesucht haben. Und so bleibt man auch beim Weg zurück ins Tal gerne noch an einem der fünf schon etwas verwitterten Bildstöcke ein wenig stehen, bevor man wieder in die Geschäftigkeit des Ortes, des Lebens zurückkehrt.

Reinhard Putz

Krieg ist Frieden! Waffen retten Menschenleben!

Für solche Aussagen wäre man noch vor wenigen Monaten für verrückt erklärt worden. Heutzutage aber ist jeder, der anders denkt ein Schwurbler und Demokratiegefährder.

Auch Jesus war einst für viele die Hoffnung auf gewaltsame Befreiung von der römischen Besatzung. Jedoch war seine Botschaft nicht Gewalt und Zerstörung, sondern Friede und Liebe. Dies hat ihn damals das Leben gekostet.

Ich frage mich: Wie würde es Jesus ergehen, wäre er heute geboren und würde heute wie damals seine Botschaft von Frieden, Verständnis, Nächstenliebe und Verzeihen verbreiten? Würden wir ihn als großen Helden feiern und uns hinter ihm versammeln? Oder würden wir seine Bewegung vom Verfassungsschutz beobachten lassen, seine Anhänger als Schwurbler und Feinde der Demokratie bezeichnen, ihn als moralisch verwerflich abstempeln und von allen Talkshows ausladen, ihm kündigen, seine Facebook- und Twitterprofile sperren und, sollte er, weil er nicht anders kann, seine zersetzende Botschaft von Nächstenliebe und Friede trotzdem weiter verbreiten, ihn im Namen der Demokratie und unserer „Werte“ in Gewahrsam nehmen? Ihn vielleicht als abschreckendes Beispiel unter dem Beifall der Massen ans Kreuz schlagen?

Das kann nicht sein, meinen Sie? Stimmt, wir haben seit damals dazugelernt und würden ihn nicht zum Märtyrer machen, sondern einfach verschwinden lassen.

Ökumenischer Gottesdienst in der evangelischen Kirche in Kötschach am 27.01.2023

Der Begriff „Ökumene“ stammt aus dem Griechischen und steht für „die (ganze) bewohnte Erde“. Dabei geht es um gegenseitige Anerkennung, gemeinsame Sorge um Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung, um gemeinsames Beten und letztlich auch um Gemeinschaft im Gottesdienst.

Die Gebetswoche für die Einheit der Christen wird jährlich im Januar und das schon seit über einhundert Jahren gefeiert. Die evangelische Pfarrerin Mag. Veronika Ambrosch hat uns katholische Christen aus diesem Anlass bereits zum zweiten Mal zu einem Gottesdienst in die evangelische Kirche in Kötschach eingeladen. Nach dem schwungvollen Eingangsspiel der Organistin Veronika Lamprecht wurden die zahlreichen Besucher von der Pfarrerin Veronika Ambrosch herzlichst begrüßt.

Das Thema dieses Gottesdienstes wurde der Bibelstelle des Prophe-

Pfarrkanzlei

Öffnungszeiten: ten Jesaja entnommen: „Lernt, Gutes zu tun! Sucht das Recht! Schreitet ein gegen den Unterdrücker! Verschafft den Waisen Recht und streitet für die Witwen!“

Jesaja lehrt uns, daß von uns allen Gottes Recht und seine Gerechtigkeit verlangt wird, und das zu jeder Zeit in allen Bereichen unseres Lebens. Doch leider spiegelt unsere Welt in vielerlei Hinsicht die Herausforderung der Spaltung wider. Durch unser gemeinsames Gebet und Singen wurde die Bereitschaft unserer beiden Konfessionen, dieser Spaltung entgegenzutreten spürbar. Das gemeinsam gesprochene Glaubensbekenntnis von Nizäa und Konstantinopel aus dem vierten Jahrhundert und das «Vater unser», sowie das Zeugnis unserer Glaubensschwester Andrea Unterguggenberger verband die Gottesdienstteilnehmer miteinander. Die anschließende Agape bot dann die Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen und vertiefende Gespräche zu führen.

Kötschach: Freitags 09:30 Uhr - 11:30 Uhr

Mauthen: Erster Freitag im Monat 08:00 Uhr - 09:00 Uhr

Telefonische Erreichbarkeit:

+43 4715 244 oder +43 676 8772 8397

Dr. Sergius Duru: +43 688 6482 9300

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Email: koetschach@kath-pfarre-kaernten.at

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Um weiterhin unser Miteinander zu fördern, wurde bereits der nächste Termin für einen ökumenischen Gottesdienst vereinbart. Wir wollen am Freitag, den 22. September 2023 um 18:30 Uhr in Liesing im Lesachtal wieder gemeinsam beten, singen und feiern. Ich freue mich schon auf unser nächstes Treffen.

Ein herzliches Dankeschön allen, die zum Gelingen dieser schönen Feier beigetragen haben.

Dechant Wolfgang Hohenberger

Weitergehende Informationen, aktuelle Gottesdienstordnungen und das Pfarrblatt zum download finden Sie auf der Homepage unserer Pfarrgemeinde: www.kath-kirche-kaernten.at/koetschach

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Email: koetschach@kath-pfarre-kaernten.at

Web: www.kath-kirche-kaernten.at/koetschach

Fotos: privat, sofern nicht anders angegeben

Redaktion: Dr. Sergius Duru, Elisabeth

Holzfeind, Renate Katschnig, Inge Kristler, Andreas Lamprecht, Sissy Sonnleitner

Gestaltung: Andreas Lamprecht

Druck: Oberdruck, Lienz

Bankverbindung: siehe oben

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