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REAKTIVIERUNG DES GÜTERVERKEHRS

Im Oktober 2018 kam es im Gail- und Lesachtal zu verheerenden Unwettern, die massive Schäden in den Wäldern hinterlassen haben. Ganze Talstücke wurden dabei gänzlich „entwaldet“ und daher gibt es in der Region über eine Million Festmeter Schadholz, das dringend aus der Region abtransportiert werden muss.

Im Jahr 2020 fanden wir mit der Steiermarkbahn und dem Holzgroßbetrieb Mayr-Melnhof die entsprechenden Partner für das Projekt, das Schadholz abzutransportieren. Wir haben mit dem Land Kärnten Kontakt aufgenommen und den Verantwortlichen das Projekt vorgestellt. Richtig ernst wurde es, als im Frühjahr 2022 Mayr-Melnhof bei uns offiziell angefragt hat und

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Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an das Team der Steiermarkbahn für die perfekte, unkomplizierte und nette Zusammenarbeit. Nach intensiven Verhandlungsrunden mit dem Land, wurde uns schließlich ein befristeter Testbetrieb erlaubt.

Am 02.11.2022 war es dann so weit, die Steiermarkbahn brachte mit der Lok 183 717 fünfzehn leere Holzwaggons mit einer Länge von 340 Metern über Nacht nach Villach Hauptbahnhof. Da die Gleise in Nötsch und Hermagor zu kurz für so einen langen Zug sind, musste der Zug geteilt und in zwei Teilen ins Gailtal gebracht werden. Ab Villach Hauptbahnhof bespannte dann die dieselelektrische Lok 223 004 (Reihe 2016) den rund 1000 Festmeter Holz nach Leoben bringen wollte. Daraufhin haben wir neben der Steiermarkbahn auch bei anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen Angebote eingeholt.

Als Bestbieter ging die Steiermarkbahn hervor, die seit „Tag 1“ Feuer und Flamme für das Projekt waren und uns logistisch, rechtlich und organisatorisch massiv unterstützten. An dieser

Zug. Mit maximal 40 km/h ging es ab Hermagor problemlos über die Strecke, vorbei an vielen Schaulustigen, Kindern, Anrainern sowie großen und kleinen Eisenbahnfans, die uns fleißig zuwinkten, Fotos machten und sich über unsere Fahrt sichtlich freuten. Gleich nach der Ankunft am Bahnhof Kötschach-Mauthen begannen die Verschubarbeiten und die Beistellung der ersten Wagen an die Laderampe.

Während die ersten Waggons beladen wurden, fuhr die Lok alleine zurück nach Villach, um den zweiten Teil der Waggons abzuholen. Da nicht alle Wagen gleichzeitig an der Laderampe Platz hatten und ein Teil der Laderampe nicht nutzbar war, konnte vorerst nur ein Wagen beladen werden.

Am späten Nachmittag kam die Lok mit dem zweiten Teil der Holzwaggons aus Villach an. Nun konnten die Wagen zum Verladen an die richtige Stelle gebracht werden. Am nächsten Tag waren die ersten Wagen von der Firma Bachmann bereits fertig beladen.

Am Nachmittag wurde der erste Zugteil nach Villach gebracht, der zweite Teil dann am dritten Tag. Dort wurden beide Teile wieder zu einem Zug zusammengestellt. Am darauffolgenden Sonntag fuhr der Zug zur Entladung nach Leoben zur Firma Mayr-Melnhof.

Da der erste Zug ein voller Erfolg war, konnten wir nun mit unseren Projektpartnern die zweite Güterzugfahrt fixieren. Das Ziel war es, die Erfahrungen des ersten Zugs zu nutzen, um den Umlauf zu optimieren. In Villach konnten wir unsere neu erworbene 2043.005 dem Zug beigeben und so nach Kötschach-Mauthen in die neue Heimat bringen. Da nun die gesamte Laderampe zur Verfügung stand und die Betriebsabläufe optimiert worden waren, war es möglich, den Umlauf von sieben auf vier Tage zu reduzieren.

Somit konnten Aufwand und Kosten des Transports erheblich reduziert werden, und wir haben nun genügend Daten zur Verfügung, um die Wirtschaftlichkeit eines regelmäßigen Güterverkehrs darstellen zu können.

Der nächste Schritt ist, die Möglichkeiten zur Umsetzung eines regelmäßigen Güterverkehrs gemeinsam mit dem Land Kärnten zu erörtern. Weitere Gespräche mit den zuständigen Landesräten und Stellen wird es nach der Landtagswahl geben.

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