POSITIONS ART FAIR
Berlin 2018
Annette Meincke-Nagy Rudi Kargus Peter Buechler Claudia Rößger
Annette Meincke-Nagy
Ich liebe es, Menschen zu betrachten. Beim Blick in ein Gesicht frage ich mich, welche Seele steckt dahinter? Durch die Beschäftigung mit der menschlichen Physiognomie versuche ich mir das Leben bewusster zu machen. Ein starker Forscherdrang treibt mich an, der Wunsch zu erkennen, »was die Welt im Innersten zusammenhält«. Bei jeder Skulptur, die ich forme, gibt es eine Vorlage, ein Modell. Das kann ein Gesicht sein, eine Figur, eine Haltung, die mich inspirieren. Mein innerer Antrieb ist der Wunsch nach Allgemeingültigkeit und Schönheit.Einen ruhigen allgemeingültigen Ausdruck herzustellen, und die Schönheit der menschlichen Physiognomie zu würdigen. Für mich ist Schönheit sichtbar gemachte Liebe. Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit diesen Themen und versuche mich mit jeder Skulptur, die ich forme, diesem Ideal anzunäheren. Zunächst will ich möglichst nahe an das Modell herankommen. Wenn ich beginne, frage ich mich jedes Mal, wie ich das eigentlich hinbekommen soll und wie das funktioniert. Langsam nähere ich mich und fühle mich dabei wie ein tastender Forscher. Ich komme immer mehr in die Stille, und je stiller es wird, desto mehr höre ich die Geräusche beim Arbeiten. Und meine innere Stimme wird klarer und hörbarer. Manchmal höre ich dann so etwas wie »die Augen müssen geschlossen werden« oder »das Kleid grün malen«. Wenn ich Glück habe, gibt es die Momente der vollkommenen Stille, in denen ich das Gefühl habe, mit der Figur, der umgebenden Welt eins zu werden und so einen kurzen Einblick ins Universum zu bekommen. Ich forme die Skulptur, und gleichzeitig kommt sie mir entgegen. In diesem Moment löse ich mich von dem Ausgangsmodell und bin gespannt, wer mir da begegnet. Das ist der schönste Moment, der Moment, in dem ich mich ganz fühle.
Annette Meincke-Nagy 1965 geboren in Bonn, aufgewachsen in Dänemark, Frankreich, Holland 1984 – 1985 Universität Lausanne, Schweiz 1985 – 1986 Hochschule für Bildende Künste Budapest, Ungarn 1986 – 1991 Fachhochschule Hamburg, Fachbereich Gestaltung bei Friedrich Einhoff und Almut Heise 1987 Sommerakademie Salzburg, Malerei bei Johannes Grützke 1993 Diplom Seit 1993 Freischaffend in Hamburg
Annette Meincke–Nagy . Frau mit gelbem Oberteil . 2017 Cellulose, Quarzsand, Pigmente . 69cm
Annette Meincke–Nagy . Junge Frau in Pink . 2018 Cellulose, Quarzsand, Pigmente . 80 cm
Meincke–Nagy Nagy . Schwimmer . 2018 Cellulose, Quarzsand, Pigmente . 70 cm (inkl. Sockel)
Annette Meincke–Nagy . Kleiner Kopf mit Kappe I / Träumerin / Kleiner Kopf mit Kappe II . 2018 Cellulose, Quarzsand, Pigmente . 41 cm (inkl. Sockel)
Annette Meincke–Nagy . Sitzender nachdenklicher Mann . 2018 Cellulose, Quarzsand, Pigmente . 75 cm
Annette Meincke–Nagy . Weiblicher Kopf mit Kappe . 2018 Cellulose, Quarzsand, Pigmente . 60 cm
Rudi Kargus
Rudi Kargus malt kraftvoll, ausdrucksstark und bevorzugt dabei große Formate. Befreit von Zwängen vergangener Zeiten, konzentriert er sich auf selbst gesuchte Herausforderungen in der Malerei, die heute sein Leben bestimmen. Seine Ölgemälde wirken anarchisch, stecken inhaltlich und formell voller Brüche und bewirken dadurch Irritation. Rudi Kargus gelingt die Inszenierung von Figur und Raum, so dass beides gleichermaßen Bedeutung erhält. Wenn Rudi Kargus vom „Plan seiner Malerei“ spricht, beschreibt er einen formalen Bildaufbau, den er sich zunächst als Konstrukt durch Collagen erschafft. Bei der Umsetzung im Malprozess greift er in die Vorlage ein und zerstört das Konstrukt. Ein unbewusster, intuitiver Prozess, bei dem seine Hand den Pinsel ohne Ratio regiert, die Ratio tritt in diesem Moment in den Hintergrund. Die eindrucksvolle Faszination seiner expressiven Bilder ergibt sich aus einer Diskrepanz zwischen scheinbar chaotischer Anordnung und romantischer Stimmung, der sich der Betrachter kaum entziehen kann. Die Philosophie des Künstlers Rudi Kargus, die von ihm als seine „Haltung zur Malerei“ charakterisiert wird, ist ohne intellektuellen Überbau. Er verzichtet strikt auf allegorische Raffinessen und narrative Elemente. Deutlich erkennbar wird sein eigener, kraftvoller Duktus – Spachtelungen und Übermalungen sind ihm wichtig im Gegensatz zu glatten Oberflächen. Im übertragenen Sinn wird sein persönlicher Gegenentwurf zur „glatten Zeit“ hierdurch offensichtlich. Katharina Mokross & Thomas Holthoff
Rudi Kargus 1952 geboren in Worms am Rhein lebt und arbeitet in der Nähe von Hamburg 1971–89 Profifußballspieler beim Hamburger SV und anderen Vereinen seit 1996 intensive Beschäftigung mit der Malerei, diverse Schulungen bei verschiedenen Dozenten, u.a. Prof. Lüpertz seit 1997 enge Zusammenarbeit mit dem Kunstdozenten Jens Hasenberg
Rudi Kargus . Landmann I . 2018 . 100 x 80 cm . Öl auf Leinwand
Rudi Kargus . Landmann II . 2018 . 100 x 80 cm . Öl auf Leinwand
Rudi Kargus . Landmann III . 2018 . 100 x 80 cm . Öl auf Leinwand
Rudi Kargus . Risiko . 2017 . 150 x 110 cm . Ă–l auf Leinwand
Rudi Kargus . Konflikt beendet . 2013 . Öl auf Leinwand . 140 x 120 cm
Rudi Kargus . Sasam . 2016 . 140 x 160 cm . Öl auf Leinwand
Rudi Kargus . Gorgre . 2016 . 160 x 180 cm . Ă–l auf Leinwand
Peter Buechler
„Es ist nicht das, was es ist“. Peter Buechler ist ein Sammler und Entdecker, der seine Kunst, seine Objekte oftmals zufällig findet und aus diesen Fundstücken etwas Neues macht. Die Assoziation zur Objektkunst, ist dabei nicht von der Hand zu weisen. Erzählung aus dem gemeinen Leben, Einkleidung und Verhüllung, das sind Begriffe, die sehr gut zum Werk von Peter Buechler passen. Der Künstler und seine Arbeiten scheinen ständig in Bewegung, Peter Buechlers Arbeiten lösen sich auf, verwandeln sich und formieren sich wieder neu. Peter Buechler überlässt sich den Dingen, wie sie gerade kommen, und bezieht Irritationen, Missverständnisse und Fehler ganz selbstverständlich in den Schaffensprozess mit ein. Sie sind für ihn der „Nährboden“, auf dem es sich, als Künstler gut arbeiten lässt. Thomas Holthoff
Peter Buechler 1965 geboren in Celle Lebt und arbeitet in Berlin / New York seit 1986 Einzelausstellungen 2017 „NewNewNew“, Hamburg, HOLTHOFF-MOKROSS / BARUTZKY DESIGN Studio Show: „NewNewNew, vol. 2“, „The End“, Berlin 2016 Studio Show: „West Bluff“, „Cat is in the bag, bag is in the river“ 2015 Studio Show: „Portraits of the unknown“ „After dark“ 2014 Galerie Naimah Schuetter, Berlin 2013 Scope New York, USA, Masters & Pelavin Gallery Studio Show: „The End“, Berlin 2012 Scope Basel, Switzerland: Aureus Contemporary „Plight and Premonition“, Masters & Pelavin Gallery, New York, USA Solo Show Volta, New York, USA, Morgen Contemporary Scope New York, USA, Aureus Contemporary 2011 Cutlog Paris, France: Aureus Contemporary Scope Miami, USA: Aureus Contemporary 2010 Scope Basel, Morgen Contemporary „Pixel vol. 2“, Morgen Contemporary, Berlin Scope Miami, USA: Morgen Contemporary 2009 Morgen Contemporary, Berlin
Peter Buechler . without you . 2018 . oil on found painting . 185 x 400 cm
Peter Buechler . John . 2015 . found portrait with wooden table plate diameter . 109 cm
Peter Buechler . No NO NO (ship version) . 2017 . oil on found painting . 64 x 80 cm
Peter Buechler . Random Hitler . 2012 . oil on inkjet print mounted in plexibox 83 x 65 x 4,5 cm
Peter Buechler . 2015 . ugly nude . oil on found painting . 35 x 45 x 9 cm
Peter Buechler . untitled . 2018 . oil on found portrait on plexibox . 35 x 30 x 4,4 cm
Peter Buechler . Headless . 2015 . found portrait with silkscreen printing on green board . 103 x 100 cm
Claudia Rößger
Die Malerin Claudia Rößger zählt zu den aufstrebenden Vertreterinnen der figurativen Gegenwartskunst in Deutschland. Sie studierte Kunst in Halle und wurde anschließend Meisterschülerin bei Prof. Rink. Die zugleich zarten und ausdrucksstarken, malerisch aufgefassten Werke von Claudia Rößger zeigen zumeist die menschliche Figur. Form, Linie und Fläche nehmen dabei abstrahierenden Wert an und transportieren weniger ein Abbild als vielmehr eine Emotion. Werke von Claudia Rößger sind bereits seit einigen Jahren Teil zahlreicher Ausstellungen, darunter die Schauen in der Fundación Oswaldo Guayasamin in Havanna (2002), im Kunstverein Hohenaschau (2008) oder in der maerzgalerie in Leipzig und Berlin (2006, 20092011). Thomas Holthoff
Claudia Rößger geboren 1977 in Mittweida/Sachsen lebt und arbeitet in Leipzig seit 2016 Lehrtätigkeit an der Tagesklinik für kognitive Neurologie Uniklinikum Leipzig 2015/16/17 Lehrtätigkeit an der Sommerakademie Leipzig 2013 Lehrtätigkeit an der Sommerakademie Dresden 2012 - 2015 Lehrtätigkeit für Philosophie und Kunst an der Charlotte-Salomon-Grundschule, Berlin 2004 - 2005 Lehrtätigkeit für Malerei/Naturstudium an der Abendakademie der Hochschule für Grafik und Buchkunst 2004 - 2006 Meisterklasse bei Professor Arno Rink 1998 – 2004 Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, Studiengang Malerei/Grafik, Klasse für Malerei bei Professor Arno Rink 1995 – 1998 Studium an der Hochschule für Kunst und Design Burg GiebichensteinHalle/Saale, Studiengang Malerei/Grafik
Claudia Rößger . Demut . 2018 . Öl und Eitempera auf Leinwand . gerahmt . 120 x 75 cm
Claudia Rößger . Königin . 2011 . Öl und Eitempera auf Leinwand . 40 x 40 cm
Claudia Rößger . Kugel . 2009 . Öl und Eitempera auf Hartfaser . gerahmt . 64 x 49 cm
Claudia Rößger . Wappenvogel . 2009 . Öl und Eitempera auf Hartfaser . gerahmt . 64 x 49 cm
HOLTHOFF-MOKROSS Fischers Allee 70 22763 Hamburg www.holthoff-mokross.com galerie@holthoff-mokross.com Tel. +49 (40) 8818 9716 Tel. +49 (170) 450 4794 Katalog online unter www.holthoff-mokross.com/kataloge
Impressum Copyright: HOLTHOFF-MOKROSS, Thomas Holthoff Hamburg, September 2018