THE Styelmate issue 02 |2020 - nobody believed it FAITH | DEUTSCH

Page 1

NEWS ABOUT LIFE, STYLE & HOTELS ISSUE N o 02 | 2020 thestylemate.com

Stylemate

T H E S T Y L E M AT E .C O M

Design: Alessandro Painsi 2020 / Foto: Oliver Sønnichsen 2020

THE


2

THE Stylemate Issue No 02 | 2020

but we did IN THIS ISSUE

Essentials Seite 3 (Schöne) neue Welt Seite 4 – 7 Interview Felix Muhrhofer: Stein des Anstoßes Seite 6

LIFE:

Quarantänestimmung Seite 8 – 9 Einzigartig, wie der Mensch Seite 10 Sharing is caring Seite 11 – 13 Franzobel Seite 14

STYLE:

Designerporträt: Träume aus Schlamm und Teig Seite 15 – 18 Picked by: Özlem Tuna Seite 19 Anastasija Lesjak: Ein Hauch Seele Seite 20 8 Städte, 8 Stores Seite 21 – 23 Im Kinsky: Sammeln liegt den Menschen im Blut Seite 24 – 25 Aromea: Für eine duftende Atmosphäre Seite 26 Kolumne von Helder Suffenplan: Constant Beginnings Seite 27

HOTELS: LIFESTYLEHOTELS selection:

Das Graseck – My Mountain Hideaway Seite LH 01 New Member: Quellenhof Luxury Resort Lazise Seite LH 02 Gradonna ****S Mountain Resort Chalets & Hotel Seite LH 03 ElisabethHotel Premium Private Retreat Seite LH 04 Bergland Design- und Wellnesshotel Sölden Seite LH 05 New Member: Almmonte Sensum Suites The Oitavos Maslina Resort Seite LH 06 – 07 dasMAX Seite LH 08 Alpina Zillertal Seite LH 09 Alps Lodge Hotel Lemongarden Seite LH 10 New Member: Hotel Landhafen Seite LH 11

do

Nachdem die Welt sich gerade von Minute zu Minute verändert und langfristige Pläne für eine Weile ausgedient haben, so scheint es, haben auch wir beschlossen, bei dieser Ausgabe von THE Stylemate manche Dinge etwas anders zu machen. Also haben wir den jungen Künstler Alessandro Painsi damit beauftragt, unser Cover zu gestalten. Er bekam von uns ein paar Anhaltspunkte mit, wie „eventuell etwas mit Text“ und „es geht um Menschen“, aber ansonsten war er frei in seinem Schaffen. Das Ergebnis sehen Sie nun, wenn Sie wieder zurückblättern. So steht da nun geschrieben: „nobody believed it – faith“. Und aus diesem Grund können Sie auf dieser Seite in fetten Lettern lesen „but we did do“. Denn wir haben Vertrauen – darauf, dass alles schon irgendwie gut wird. Denn wir vertrauen den Menschen und wir setzen unser Vertrauen in das, was sie tun. Das passt auch zu den Inhalten dieser Ausgabe. Wir erzählen von und zeigen Menschen, die besondere, schöne, qualitativ hochwertige Dinge machen, die sich für ihr Leben und ihre Mitmenschen begeistern, die glauben und vertrauen. Die genau deswegen ihre Energie und Zeit in etwas investieren, das sie selbst glücklich macht und auch andere glücklich machen soll. Und deswegen wollen wir an dieser Stelle gar nicht so viel vorwegnehmen, denn wir haben auch Vertrauen in Sie, dass Sie weiterblättern und in unsere Geschichten über diese Menschen eintauchen.

Directory lifestylehotels Seite LH 12

IMPRESSUM Seite

2

Thomas Holzleithner & Hardy Egger

Wenn Sie keine Ausgabe mehr versäumen wollen, können Sie THE Stylemate auch abonnieren. thestylemate.com

IM PRESSUM Medieninhaber und Verleger: Prime Time Touristik & Marketing GmbH, Schmiedgasse 38/1, 8010 Graz Herausgeber: Thomas Holzleithner & Hardy Egger Chefredaktion: Mag. Nina Prehofer Chefin vom Dienst: DI (FH) Christin Maier-Erlach Cover-Foto: Design: Alessandro Painsi 2020, Foto: Oliver Sønnichsen 2020 Gestaltung: VON K Brand Design Autoren: Franzobel, Hedi Grager, Helder Suffenplan Lektorat: Mag. Marlene Zeintlinger Anzeigen: office@thestylemate.com Druck: Medienfabrik Graz, 8020 Graz Erscheinungsort: Graz Erscheinungsweise: 3 x jährlich

Foto: Heldentheater

HERAUSGEBER


3

THE Stylemate Issue No 02 | 2020

essentials GLOBE TROTTER

B A L L P L AY E R

Drinks to go erfreuen sich in diesem Sommer größerer Beliebtheit. Der Cocktail kommt dieses Jahr aus der Apothekerflasche und der Spritzer aus der Glasflasche – Plastikbecher ade! Der Rosé-Spritzer der Domaines Kilger kommt zwar aus der Steiermark, man kann ihn aber zum echten Globetrotter machen. Denn die nach Passionsfrucht, Johannis- und Waldbeere schmeckende spritzige Erfrischung passt immer und überall. Ob beim Picknick im Park, beim Ausflug am See oder auf der Piazza in der Stadt. Dank der kompakten Größe passt er perfekt in jede Handtasche und dank edlem Etikett ist er außerdem schön anzusehen.

„Let’s get physical, physical“ lautet eine Zeile aus Olivia Newton-Johns gleichnamigem Hit, der einem beim Betrachten dieses Ping-Pong-Sets von Louis Vuitton sofort einfällt. Die Schläger animieren zur spaßigen körperlichen Ertüchtigung am hauseigenen Tischtennistisch oder im Park. Ideal auch für Reisen: Das sportliche Set enthält zwei professionell gestaltete Tischtennisschläger, Tischtennisbälle in einer passenden Halterung und eine elegant gestaltete Hülle aus maskulinem Monogram Eclipse Canvas, die mit einem LV-Circle-Emblem verziert ist. Also, „Try to keep your hands on the table“ bei diesem Anblick!

Domaines-kilger.com, € 2,50

louisvuitton.com, € 1.550

E A R F L AT T E R E R Dieser Roségold-Ohrschmuck ist ein handgefertigtes Unikat aus der Goldschmiede von Barbara Gressl. Er besteht aus feinsten Fiji-Perlen, geschnitztem Fiji-Perlmutt und champagnerfarbenen Brillanten, die den Ohren schmeicheln und das Gesicht wunderschön einrahmen. Damit lässt es sich herrlich wegträumen, hin zu kleinen Eilanden mit weißen Sandstränden und glasklarem Wasser. Tragen kann man diese Preziosen sowohl zum weißen Strandkleid als auch zum eleganten Abendkleid. Da kommen Urlaubsstimmung und Champagnerlaune auf. gressl.com, € 5.490

D I E S E R

AU S G A B E

TIME KEEPER

BIG SPENDER Von Seife können wir seit einer Weile nicht genug bekommen. Das ständige Nachfüllen nervt und als Einwegverpackung schadet sie unserer Umwelt. Der „Big Spender“ von Klomfar zeigt Größe und damit viel Platz für Flüssigseife unserer Wahl. Das puristische Design stammt vom österreichischen Designer Philipp Aduatz, gefertigt wird er großteils von Hand und mittels traditioneller Handwerkstechnik in Europa. Praktisch: Mit einem Adapter an der Rückwand kann er ganz einfach an der Wand befestigt werden. In verschiedenen Ausführungen erhältlich!

Fotos: Domaines Kilger / Gressl / Louis Vuitton / Klomfar / WEVER & DUCRÉ / AL-TIME

klomfar.at, ab € 286

LIGHT DONOR Sie versprüht den Charme der 50er wie kaum eine andere. Und dabei reden wir hier gar nicht von Stilikone Audrey Hepburn, sondern von der gleichnamigen Leuchte, die ab sofort auf keiner Cocktailparty fehlen darf. Warum man sie einladen sollte? Weil sie ihren Look öfter wechseln kann als jeder Filmstar. Und in mattem Schwarz genauso gut aussieht wie in schimmerndem Gold. Wie das geht? Einfach eines von zwei Mountings wählen und mit bis zu acht Schirmformen kombinieren. Sie suchen nach einem Eyecatcher an der Wand? Dann können Sie ODREY’s Form mit drei eleganten Manschettenformen ganz individuell verändern. weverducre.com, Preis je nach Modell

Der in New York lebende Creative Director Alex Wiederin und der Produktdesigner Tino Valentinitsch haben ihr Faible für Uhren äußerst kreativ genutzt und ihr eigenes Uhrenlabel „AL-Time“ gegründet. „Leichtigkeit ist Freiheit“ – gemäß diesem Motto bauen sie Uhren nach eigenen Vorstellungen. Laut ihrem Credo soll nicht die Uhr das Luxusgut sein, sondern die Zeit. Das wird durch die ungewöhnliche zu­sätzliche Stundenmarkierung „13“ auf dem Leuchtziffer­ blatt ausgedrückt. Der Name AL-Time verweist auf das chemische Symbol für Aluminium, dargestellt durch die Zahl 13 im Periodensystem, und aus Aluminium besteht auch das Gehäuse der ultraleichten Uhr. Angelehnt an die Luftfahrtindustrie unterscheiden sich die AL-Time-Uhren grundlegend von herkömmlichen Uhrenkonstruktionen. Ein speziell entwickeltes Aluminiumprofil trägt ein wasserdicht gekapseltes Quartz-Uhrwerk und verleiht der Uhr ihre ikonische Seitenansicht. Und was nicht nur heute besonders wichtig ist: Die Gehäuse sind zu 100 Prozent recyclebar. al-time.com, € 285


4

THE Stylemate Issue No 02 | 2020

Die Welt nimmt langsam wieder Geschwindigkeit auf. Doch was ist mit uns Menschen während des vermeintlichen Stillstands passiert? Eine Bestandsaufnahme

schöne GESCHÖPF

WI R M EN S CH EN. Wir haben viel erreicht, die Welt geformt und sind dabei, sie zu zerstören. Wir sind gut, wir sind böse. In den meisten von uns steckt beides. Krisen bringen das Beste und das Schlechteste in uns Menschen hervor. Wir sind aufopfernd dazu bereit, einander zu helfen, wir können aber auch ohne mit der Wimper zu zucken einander denunzieren. Es gibt Menschen, die spenden Geld, um die Not anderer zu lindern. Es gibt Menschen, die kaufen Waffen, um alles, was sie haben, bis in letzter Konsequenz zu verteidigen. Im Podcast „Weltspiegel Thema“ der ARD Audiothek berichten Reporter und Korrespondenten aus Spanien, den USA und Mexiko, wie sich die Gesellschaft während der Coronakrise verändert hat. Spanien ist ein von der Krise stark gebeuteltes Land mit rigorosen Ausgangssperren im Kampf gegen die Pandemie. Dort finden sich jeden Abend Menschen auf ihren Balkonen ein, um für die Ärzte und Pfleger zu klatschen – als Anerkennung dafür, dass sie an vorderster Front kämpfen. Auch dort gibt es wiederum jene Menschen, die ebendiesen „Helden“ Zettel an die Tür hängen, auf denen zu lesen ist, sie mögen doch lieber ausziehen, weil sie eine Gefährdung der anderen Bewohner im Haus darstellen würden. In den USA gehen die Waffenkäufe durch die Decke, aus Angst vor bürgerkriegsartigen Zuständen, Geschäfte werden aus Angst vor Plünderungen verbarrikadiert. Währenddessen werden die Schlangen an den Essensaus­ gaben immer länger.

by Atelier PMP Perfumers: Mark Buxton und David Chieze 2020

in vier Teilen.

Wir fühlen uns bedroht. Das macht einen Teil von uns solidarisch, die anderen wollen mit aller Gewalt oder Macht, die ihnen zur Verfügung steht, alles was sie haben verteidigen. Was passiert mit uns? Die Umweltpsychologin Isabella Uhl-Hädicke, die an der Uni Salzburg zur Klima­ wandel-Kommunikation forscht und NGOs und Unternehmen berät, sagt in einem Interview mit ZEIT Wissen, dass eine Bedrohung wie diese für uns den totalen Kontrollverlust bedeute. Dieser führe dazu, dass wir versuchen würden, wenigstens unsere eigene kleine Welt zu kontrollieren, da uns dies zumindest in geringer Form das Gefühl von Selbstwirksamkeit gebe. Im Angesicht der Bedrohung fokussieren wir außerdem stärker auf unsere gesellschaftlichen Normen und unsere eigene Gruppe. Das helfe uns, mit der Angst um­zugehen, obwohl es am Problem nichts ändere. Wie kann man also grundlegende Einstellungen verändern und die Menschen zu positivem Verhalten „anstiften“? Darauf antwortet Uhl-Hädicke, dass sich Wertvorstellungen leider wirklich nur schwer verändern ließen. Am stärksten beeinflusse das Vorbild anderer. Wenn sich durch das Verhalten von immer mehr Menschen soziale Normen ändern, wenn eine neue Mehrheit entsteht, dann würden die anderen oft einfach mitgerissen. Je mehr Menschen sich also solidarisch zeigen, Gutes tun und es auch andere wissen lassen, umso mehr Menschen lassen sich davon überzeugen, es ihnen gleichzutun. So sind wir.


5

THE Stylemate Issue No 02 | 2020

neue LE TEMPS PERDU

Viele Künstler und Kreative wurden in ihrem Schaffen beschnitten oder einfach gehemmt, da diese Unfreiheit für sie zur Ohnmacht wurde. Lag es daran, dass wir verdammt dazu waren, zu warten? Dass wir nicht wussten, wann und wie sich unsere alte Normalität wieder einstellen würde? Dass wir mit dieser Leerzeit zu wenig anzufangen wussten? Empfinden wir sie deswegen als verlorene Zeit, weil wir uns von unserer Getriebenheit nicht lösen können? Jean-Jaques Rousseaus Paradox lautete: „Zeit verlieren heißt Zeit gewinnen.“ Daran sollten wir vielleicht öfter denken, vor allem, wenn uns die Schnelligkeit der Welt wieder voll erfasst hat.

Wir sind es gewohnt, in einer permanenten Zeitnot zu leben. Viele von uns zu­­min­ dest. Wir machen alle möglichen Dinge gleichzeitig und versuchen unsere Tage voller zu machen, als es für uns gut ist. Am Ende des Jahres wissen wir trotzdem nicht so genau, womit wir unsere Zeit eigentlich verbracht haben. Wir sind frustriert, weil wir weder das erreicht haben, was wir uns beruflich vorge­ nommen haben, noch private Ziele, wie öfter mal ins Theater zu gehen oder ein bisschen mehr zu reisen. Haben wir in den letzten Monaten nun also Zeit gewonnen oder doch verloren? Trotz vieler Initiativen im Online-Bereich scheint es für den Kulturbetrieb zu einer verlorenen Zeit geworden zu sein.

Photography by Mathilde Karrèr

by Salle Privée Perfumer: Tanja Deurloo 2017

London. In Gedanken zumindest, denn persönlich treffen konnten wir Brendan Murdock, den Erfinder von anatomē, einer Brand für hochwertige Vitamine, Nahrungsergänzungsmittel und therapeutische Öle, zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Wir wollten wissen, wie jemand, der mit seinem Unternehmen bereits in „normalen“ Zeiten Menschen dabei hilft, einen gesunden Körper und Geist zu bewahren, in „anderen“ Zeiten lebt und optimistisch bleibt. „Ich habe das Glück, einen Garten zu haben, der in diesen Zeiten von großem Nutzen war. Es war wunderschön, denn ich habe noch nie so bewusst den Übergang vom Winter in den Frühling beobachtet. Ich war selbst plötzlich so wachsam und es begeisterte mich zutiefst, das Eintreffen des Frühlings mit seinem Wachstum, dem Vogelleben und dem Aufblühen für mich neu zu entdecken. Es war also eine überraschend nahrhafte Zeit. Und ich habe festgestellt: Gartenarbeit ist ein großartiges emotionales Tonikum.“ Zu seinem Tagesprogramm zählten außerdem lange Spaziergänge auf dem Land, wo er lebt, mit seinem Hund und eine Investition in Heim-Fitness-Accessoires, die nun in den Tagesablauf integriert werden, um gesund zu bleiben. Mehr Zeit gab es auch dafür, sich Gedanken über das Essen und die Ernährung zu machen. An einem normalen Arbeitstag in London blieb Murdock sonst keine Zeit dafür.

NEW TRADITION

Wie viele andere hat er sich auch dem Backen zugewandt und fand diese Verlangsamung eines Prozesses in vielerlei Hinsicht nützlich. Für sein Unternehmen „anatomē“ eröffneten sich ebenso neue Möglich­ keiten. „Wir haben die Krise genutzt, um eine klare digitale Strategie zu entwickeln und dankenswerterweise hat sich unser Online-Verkauf bereits verbessert.“ Die neue Plattform geht im August online. Auch ein verstärkter Kontakt zur eigenen Community wurde forciert und Initiativen für Mitarbeiter von Krankenhäusern in der Nähe seines Londoner Geschäfts wurden gestartet. Natürlich entstanden dadurch auch neue Produkte, wie ein Bio-Hand-Sanitiser, der mit ätherischen Ölen gemischt ist und die Hände trotz des hohen Alkoholgehalts wirklich nährt. Darüber hinaus gibt es ein neues Nahrungsergänzungsmittel, um das Immunsystem zu stärken. „Da ich zu Hause war, hatte ich mehr Zeit, über Produkte nachzudenken, die unterstützend in unseren eigenen vier Wänden wirken. Wir haben jetzt eine wirklich schöne Sammlung von Keramik-Diffusoren und ein neues Raumspray auf den Markt gebracht, um damit unsere ‚support and protection collection‘ zu ergänzen.“ by Ramón Monegal Perfumer: Ramón Monegal 2019


6

THE Stylemate Issue No 02 | 2020

Für den international tätigen Interior Designer und Künstler Felix Muhrhofer ist der Terrazzo mehr als einfach nur ein Werkstoff. Die verwendeten Steine prägen seine Arbeit und machen sie zu Unikaten. Und sie hinterlassen Erinnerungsspuren in den fertigen Stücken, die beim bloßen Anblick erfahrbar werden.

stein des anstosses Das war zu meiner Studienzeit, als ich in einer WG gewohnt habe. Wir mussten dort dringend den Boden austauschen und haben beschlossen, mithilfe eines Buches selbst Terrazzo zu machen. Geschichtlich gesehen ist Terrazzo die Verwertung eines Abfallproduktes – bereits die Römer und Etrusker haben damit gearbeitet. Das Material ist nicht teuer, aber es braucht viel Zeit und Mühe. Das war für uns als Studenten perfekt. Nach dem Boden folgte bereits sehr professionell eine Küche, die ich gegossen habe. So habe ich das Material mit seinen Tücken kennengelernt und über die Jahre eine wundervolle Beziehung aufgebaut. Und ich habe immer noch das Gefühl, nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft zu haben. Ich verstehe Alberto Giacometti, der sich sein Leben lang an Ton abgearbeitet hat. Für mich hört die Faszination für den Terrazzo nicht auf. Dennoch arbeite ich als Gestalter natürlich auch mit anderen Materialien. Die wichtigste Zutat für den Terrazzo sind die Steine, die Sie selbst sammeln. An welchen Orten sammeln Sie? Ich sammle auf der ganzen Welt. Selbst wenn es manchmal nur eine Handvoll ist, die ich mit nach Hause nehmen kann. Zum Beispiel vom Kap der guten Hoffnung, der Berliner Mauer oder dem Central Park in New York. Es geht um die Bedeutung des Ortes und dass ich, oft gemeinsam mit meiner Familie, da gewesen bin. Ansonsten nehme ich so viel, wie in mein Auto hineinpasst. Aus den Steinen baue ich mir eine Stein­bibliothek auf. Ich habe in meiner Werkstatt in Nußdorf in großen Schütten an die 100 verschiedene Sorten von unterschiedlichen Orten. Das Wichtigste ist, dass man die Steine hat, die man will, denn als Handelsware ist ca. nur ein Prozent erhältlich. Was muss ein Stein haben, damit er Sie interessiert? Mich interessiert eigentlich nur die Schön­ heit. Manchmal suche ich nach besonders runden und flachen Steinen, weil es schon ein paar technische Voraussetzungen gibt, die ich gut finde. Der Stein ist ein Erinnerungsträger, den ich verwerte und ihm

eine zusätzliche Funktion gebe. Es ist eine Verschmelzung von etwas Emotionalem und Funktionalem. Unser Familienesstisch besteht aus Steinen, die wir bei unseren gemeinsamen Reisen gesammelt haben, er hat viel Geschichte und weckt Erinnerungen. Ich beschäftige mich als Laie auch mit der Geologie, denn ich finde es schön, ein Thema von möglichst vielen Seiten zu betrachten. Ihre Arbeiten sind aber nicht nur aufgrund der Steine Unikate. Nein, denn ich stelle mich mit dem Eisen an die Biegemaschine und biege, so lange ich Lust habe. Der Entstehungsprozess eines Stücks hat unterschiedliche Phasen. Eine sehr überlegte lange Phase von Design und Konzept. Danach mache ich ein Modell und einen Prototyp. Wenn ich dann das Objekt mache, gibt es den Prozess des Einbringens des Terrazzo, und der ist sehr spontan und intuitiv, denn man hat nur ein bestimmtes Zeitfenster, in dem man die Steine in die feuchte Farbe einbringen kann. Das liebe ich daran, auch wenn was schiefgeht. Danach ist mal Ruhe und dann beginnt das Schleifen. Es ist ein bisschen wie beim Entwickeln von Fotos. Beim Schleifen kommt langsam alles zum Vorschein und du siehst, ob deine Idee beim Einbringen der Steine funktioniert hat. Das ist wunderschön. Sie haben das Interior Design der beliebten „R&Bar“ in Wien gemacht, kürzlich eine Hotelbar/Restaurant auf Bali entworfen, gestalten außergewöhnlich schöne Küchen für Privathäuser und haben die „Magic Wall“ erfunden. Wie wichtig sind Ihnen die Küche und das Essen? Sehr! Schließlich habe ich den ersten Wiener Kochclub gegründet! Der existiert immer noch. Die Küche, das Feuer, das Zusammenkommen an einem Ort, das Zentrum des Zusammenlebens – das lässt mich nicht los. Eine gemeinsame Mahlzeit ist für mich ein kleiner Hafen der analogen Kommunikation. Ich stehe bei einer Party gerne hinter der Bar und mache die Drinks. Bei einer Fete braucht man eine Theke. Was macht die perfekte Bar aus? Man muss das Gefühl für Raum und Zeit verlieren. Die Gegenwart wird gestretcht und man ist nur im Jetzt. Bis man hinausstolpert und feststellt, dass die Sonne schon aufgeht.

Woran arbeiten Sie gerade? Abgesehen davon, dass ich ständig neue Modelle entwickle, arbeite ich konzeptionell gerade an einer Ausstellung im Herbst in Los Angeles. Interior Designerin Kelly Wearstler hat mich eingeladen, in ihrer Galerie auszustellen, weil sie meine Sachen so mag. Sie hat bereits für sich ein Stück gekauft! Es wird ein Querschnitt meiner Arbeit und wahrscheinlich entwickeln wir gemeinsam etwas Neues. Ich werde auf jeden Fall eine Bar mitbringen, denn die war bereits bei meiner Ausstellung in New York der Renner und sofort verkauft. Man spürt sehr stark Ihre Leidenschaft, wenn man mit Ihnen spricht und natürlich, wenn man eines Ihrer Objekte betrachtet. Woran liegt das? Ich frage mich schon, warum ich das so gerne mache. Ich habe überhaupt keine Motivationsprobleme, in die Werkstatt zu gehen. Ich glaube, ich habe eine besondere Gehirnregion entdeckt, die meine Arbeit anspricht. Ich erfreue mich an der Form, der Farbe und der Oberfläche von den Dingen. Es ist Schönheit, ein absolut persönliches Empfinden. Umso mehr freue ich mich, wenn Menschen sich bei mir melden, die ein Objekt von mir zu Hause haben und sagen, wie sehr sie meine Arbeit lieben. Die Menschen spüren, was ich fühle, wenn ich die Stücke mache. Das ist wunderschön.

felixmuhrhofer.com

Photos by Elisa Seydel und Clemens Kois

Wie ist der Terrazzo in Ihr Leben getreten?


7

THE Stylemate Issue No 02 | 2020

welt THE

Während für einige Menschen die Zeit der Quarantäne und des Lockdowns eher zu Blockaden des kreativen Gehirns geführt hat, konnten andere die Zeit für sich deutlich besser nutzen. Der Interior Designer und Künstler Felix Muhrhofer (Anm. Interview auf Seite 6) begeisterte auch seine Kinder für seinen Workshop in Nußdorf. „In einer Werkstatt wie bei mir kann man wahnsinnig viel entdecken. Das ist aufregend und spannend. Toll ist, wenn Kinder diesen Spirit mitbekommen, dass man eigentlich alles bauen kann. Man muss sich nur damit beschäftigen und sich etwas überlegen“, erzählt er uns. So entstanden viele Ideen für Dinge, die sie selbst machen wollen, und das eine oder andere Stück wurde bereits realisiert. Muhrhofer glaubt, das Wichtigste, das er seinen Kindern beibringen konnte, war die Freude am Tun, „mit den Händen zu arbeiten und daran Freude zu haben“. Seine Kinder waren schon immer in seine Arbeit eingebunden. Seine Werke aus dem Material Terrazzo brauchen viele Steine, und die werden auch auf Familienreisen gemeinsam gesammelt. „Jetzt haben sie allerdings den ganzen Prozess einmal durchgemacht und verstehen meine Arbeit viel besser. Ich finde es schon wichtig, dass meine Kinder wissen, was ich den ganzen Tag so mache.“ Bei Felix Muhrhofers ältester Tochter ist der Spirit bereits angekommen. Sie hat sich dazu entschlossen, Goldschmiedin zu werden. Und wie war es um seine Kreativität bestellt, als die Welt stillzustehen schien? „Ich habe die Zeit wahnsinnig genossen.

Der konsekutive Sonntag, ein neues Paradies, war es also für Felix Muhrhofer. Vielleicht schaffen wir es ja, die vielen positiven Momente der letzten Zeit in die Zukunft mitzunehmen und uns eine neue Lebensfreiheit zu schaffen. Denn der Titel dieser Geschichte kann so oder so gedeutet werden. Wörtlich oder dystopisch, wie im gleichnamigen Roman von Aldous Huxley. Letztlich kommt es auf uns Menschen an.

Die begleitende Fotoserie dieses Artikels trägt den Titel „Chaos, Growth & Light“ und entstand in Zusammenarbeit der Fotografin Mathilde Karrèr mit dem Publizisten Helder Suffenplan. Sie erscheint zeitgleich im THE Stylemate und auf SCENTURY.com, dem ersten Online-Magazin für Perfume Storytelling. Helder Suffenplan ist außer­dem Kolumnist für THE Stylemate. (Seinen Beitrag finden Sie auf Seite 32.) MATHILDE KARRÈR ÜBER CHAOS, WACHSTUM & LICHT Anfangs war unsere Serie naiver: Ein Neuanfang, ein neues Zuhause – eine lustige, unbeschwerte Serie verweist auf eine Frühlingserzählung von Neuanfängen. Aufgrund der Umstände haben wir uns einen Moment Zeit genommen, alles zu überdenken und etwas tiefer zu gehen. Das Wachstum aus dem Chaos heraus, die Suche nach einem Leitlicht, die Neuausrichtung und die Erkenntnis, dass diese nur ein winziger Teil eines größeren Schemas sind, waren einige Gedanken, die diese Serie geprägt haben. Wenn man in Berlin lebt, so wie ich, ist man offensichtlich Teil eines Ortes, der viele Male buchstäblich an die Vergangenheit, das Chaos und das Wachstum erinnert. Ich sah mich um und sammelte Teile der Stadt aus beiläufig weggeworfenen Materialien und Unkraut, das aus dem Bürgersteig wuchs, um diese Fotoserie zu schaffen.

by Ramón Monegal Perfumer: Ramón Monegal 2019

Photography by Mathilde Karrèr

Es war der konsekutive Sonntag – und ich arbeite gerne sonntags, weil da das Telefon nicht läutet. Man kann sich viel konzentrierter einer Sache widmen. Man muss nur zum gemeinsamen Essen zu Hause sein.“ Für Muhrhofer war die Zeit also ein Gewinn. Er konnte viele Stücke, die ihm persönlich am Herzen lagen, fertig machen. Wahrscheinlich gibt es schon bald eine eigene „Quarantene Collection“ zu sehen. Denn die berühmte Interior Designerin Kelly Wearstler möchte seine Werke in ihrer Galerie in L.A. präsentieren.

NEW PARADISE

ÜBER MATHILDE KARRÈR UND IHRE ARBEIT Fotografie und Bühnenbild sind zwei Professionen, die Mathilde Karrèr nutzt, um damit verschwenderische und dennoch subtile Kompositionen zu einer fesselnden Erzählung zu verbinden. Auf halbem Weg zwischen Gemälden und Film-Stills sind ihre Foto­g rafien aufwendige, visuell reiche Mikro­ welten mit wissentlich ausgewählten Details. mathildekarrer.com Insta: @mathildekarrer


8

THE Stylemate Issue No 02 | 2020

Vom Bett auf die Couch und von der Couch ins Bett? Nicht bei unseren Gesprächspartnern! Was drei Unternehmen in der ruhigsten Zeit dieses Jahres gemacht haben.

one dress a day

ELIZAVETA

Elizaveta Fateeva: Ich habe das Gefühl, dass „One dress a day“ schon länger unter der Oberfläche geschlummert und nur auf den richtigen Zeitpunkt gewartet hat. Meine älteste Freundin rief mich an und bat mich, ihr im Lockdown zwei Sommer­kleider zu nähen, aus Stoffen, die bei mir im Studio einfach herumliegen. Also öffnete ich die „für später“-Kisten und dabei offenbarte sich mir ein wahrer Schatz! Da mir das Thema Upcycling für mein Label sehr wichtig ist, habe ich immer wieder sehr viele Restposten an hochwertiger Seide in Italien gekauft. Dort bin ich oft unterwegs und durchforste die Fabriken und Lager nach übrig gebliebenen Materialien. Seitdem entstand jeden Tag ein Kleid. Was kann diese Aktion bewirken? In erster Linie war „One dress a day“ für mich eine „back to the roots“-Aktion. Ich hatte eigentlich nicht gedacht, dass ich es so lange machen würde und es mir solchen Spaß machen wird. Ich bin gelernte Schneiderin, hatte aber seit knapp zehn Jahren nichts mehr genäht. Dabei habe ich bemerkt, wie sehr ich das

Handwerk vermisst habe, wie geduldig und konzentriert ich werde, wenn ich an der Nähmaschine arbeite. Dass dabei noch etwas Schönes herauskommt, das anderen Freude bereitet, macht es nur noch besser. Diese meditative Arbeitsweise, gepaart mit der Herausforderung, ausschließlich mit Überschussmaterialien zu arbeiten, hat mir neue Perspektiven eröffnet und ich möchte auch meine Kunden und Kundinnen in diese Richtung sensibilisieren. Den Wert von Rohstoffen erkennen und zeigen, wie in einer düsteren und verunsichernden Zeit doch auch Weiterentwicklung passieren kann.

FATEEVA

einer Zeit, die es verlangt, Prozesse neu zu definieren und einen individuellen Rhythmus zu finden. Der Markt ist reif für den Mut zu experimentieren und für Produkte, die eine Geschichte erzählen. Die Kleider, die gerade entstehen, sind meine Antwort darauf. Zumindest für den Moment. fateeva.net

Wie hat sich Ihr Label „Fateeva“ weiterentwickelt? Ich habe FATEEVA vor drei Jahren als Schuhlabel gestartet, mit saisonalen Kollektionen und Showroom und Präsentationen in Paris. Seitdem ist es ein stetiger Lernprozess, auch wenn ich bereits seit zehn Jahren für große Modelabels als Accessoires-Designerin gearbeitet hatte. Als kleines Label gibt es viele Hochs und Tiefs und es braucht viel Durchhaltevermögen, um sich über Wasser zu halten und sich am Markt zu differenzieren. Es hat all das gebraucht, um festzustellen, dass der klassische Weg nicht meiner und auch nicht mehr zeitgemäß ist. Wir leben in

DAS WIENER MODELABEL FATEEVA wurde von Schuhdesignerin Elizaveta Fateeva 2017 gegründet und interpretiert den Begriff Essentials für Damen- und Herrenbekleidung neu, indem es Avantgarde gekonnt mit dem Alltag verbindet.

quarantäne

Porträt by Lisa Edi, Dresses by Fateeva

Sie haben den Lockdown kreativ genutzt und „One dress a day“ erfunden. Wie kam es dazu?

Fateeva, Wien


9

THE Stylemate Issue No 02 | 2020

A DA M C H A R L A P H Y M A N

overgrow Ihre Arbeit für die Ausstellung „Walden“ im Schloss Hollenegg for Design musste diesmal online präsentiert werden. Wie sehr wurden Sie in Ihrer Arbeit in den letzten Monaten „gestört“? Adam Charlap Hyman: An sich geht es uns glücklicherweise wirklich gut! Während viele unserer öffentlich zugänglichen Arbeiten wie Theateraufführungen und Ausstellungen unterbrochen werden, arbeiten wir weiterhin an Wohnprojekten. Wir konnten die Quarantäne sehr gut nutzen, um in einige kreative Bestrebungen einzutauchen, zum Beispiel in verschiedene Textilien und Möbeldesigns. Wie sehr war Ihr gestalterischer Arbeitsprozess unterbrochen? Adam Charlap Hyman: Bei unserer Arbeit „Overgrow“ für „Walden“ haben Andre und ich das Wandbild während unseres Aufenthalts im Schloss entworfen, die notwendigen Messungen vorgenommen und die Studien durchgeführt, die wir zum Malen benötigen würden. Das fand zum Glück schon viel früher statt. Das eigentliche Kunstwerk konnten wir somit später

Los Angeles – New York

A N D R E H E R R E RO

in New York fertigstellen. Die endgültigen Bilder wurden vom Team von „Calico“, den Herstellern der Tapeten, gescannt und arrangiert und dann zur Installation nach Österreich versandt. Es lief also mehr oder weniger alles wie geplant, außer der Präsentation. Man konnte die Ausstellung nicht live erleben. Wie groß meinen Sie ist der Unterschied in der Rezeption? Andre Herrero: Mit unserer Tapete wollten wir die Natur von außen in das Innere des Schlosses bringen und dabei auf die historisch gemalten Tapeten verweisen, die in anderen Zimmern vor Ort gefunden wurden. Das Motiv der Reben ist sowohl romantisch als auch etwas dunkel, da wir andeuten, dass alle Orte sich in Ruinen verwandeln, die von der Natur eingeholt werden. Natürlich wäre es für den Betrachter intensiver gewesen, das Schloss, die umgebende Natur und dann das Zimmer mit unserer „Overgrow“-Tapete real zu spüren. Aber wir freuen uns über die digitalen Arbeiten, zum Beispiel auch die, die wir für die „Guggenheim Works and Process“-Reihe gemacht haben. Doch der Tag, an dem wir wieder persönlich gemeinsam kreativ sein können mit unserem Team, wird ein wunderbarer!

ch-herrero.com

ADAM CHARLAP HYMAN UND ANDRE HERRERO sind die Gründer des in Los Angeles und New York ansässigen Architektur- und Designbüros Charlap Hyman & Herrero, das einen vollständig integrierten Ansatz für die Konzeption und Ausführung von Räumen in ihrer Gesamtheit verfolgt. Für die „Walden“-Ausstellung im Schloss Hollenegg for Design haben sie mit der New Yorker Firma „Calico Wallpaper“ zusammengearbeitet, um „Overgrow“ zu produzieren.

R I C H A R D KÖN I G

virtual store

Photos by Lupi Spuma und ©AH / Photos by Saint Charles

Ein virtueller Shop, durch den man gehen kann: eine Reaktion auf die Gegebenheiten der Zeit oder auch für die Zukunft relevant? Richard König: In unserem Mono Brand Store in der Herrengasse haben wir das Thema „Experience“ von Beginn an großgeschrieben. Dazu gehört auch das digitale Erlebnis, welches wir beispielsweise mit einem virtuellen Regal geschaffen haben. Der Impuls für die komplette Digitalisierung entstand zwar aufgrund der gesetzlichen Schließung unseres Stores wegen Corona, soll aber auch künftig die Möglichkeiten der digitalen Welt mit der physischen Saint-Charles-Welt verbinden. Wir werden Tipps aus der Naturheilkunde in Form von Videos oder Onlinebeiträgen je nach Jahreszeiten anpassen und auch Produktneuheiten vorstellen, die man virtuell im digitalen Store kaufen kann. Mit welchen neuen Produkten haben Sie noch auf die Coronakrise reagiert?

Saint Charles Apothecary, Wien – Berlin

A L EXA N D E R E H R M A N N

Alexander Ehrmann: Anfangs waren wir mit immensen Engpässen bei banalen Produkten wie Pumpsprüher oder Flaschen konfrontiert. Neben zusätzlichen Größenvarianten unseres Desinfektionssprays, dem „Saint Charles Apothekerspray“, haben wir mit weiteren Produkten zur Stärkung des Immunsystems reagiert, wie beispielsweise „Saint Charles Oxymel“, unser neuer Sauerhonig. Ein tolles Produkt aus naturtrübem Apfelessig und BioBlütenhonig aus dem Weinviertel. Was empfehlen Sie den Menschen, um sich zu schützen, das Immunsystem zu stärken und vielleicht auch Ängsten entgegenzuwirken? Alexander Ehrmann: Zur Stärkung des Immunsystems empfehlen wir einer­ seits gezielte Nahrungsergänzung, beispielsweise mit unseren „Saint Charles Immun Booster“-Kapseln. Hervorragende Eigenschaften zur Stärkung des Immunsystems bietet auch die Zistrosenpflanze. Das antioxidative Potenzial der Zistrose ist auf ihren hohen Polyphenolgehalt zurückzuführen, der dreimal so hoch ist wie der von Grüntee und viermal so hoch wie der von Vitamin C. Bei Ängsten leistet die Aromatherapie hervorragende Dienste, wie unser „Saint Charles Anxiety Guard“, der auch als Raumspray erhältlich ist. saint-charles.eu

ALEXANDER EHRMANN UND RICHARD KÖNIG sind Gründer der „Saint Charles Apothecary“ in Wien. Bei der Schöpfung der Saint Charles Cosmetics und Naturals gehen die beiden Apotheker ihrer Passion für die Entwicklung hochwertiger, nachhaltiger und wirksamer Naturheilmittel und Kosmetika nach.

stimmung


10

THE Stylemate Issue No 02 | 2020

ADVERTORIAL TEXT VON HEDI GRAGER

einzigartig, wie der mensch

BARBARA

GRESSL

So sollte ein Schmuckstück sein. Und danach richtet Juwelierin Barbara Gressl ihr Schaffen. Sie blickt auch in Zeiten wie diesen optimistisch in die Zukunft und beschäftigt sich mit neuen Kollektionen und zukünftigen Feiern.

Ich muss ehrlich sagen, schon in der ersten Woche wurde mir bewusst, wie sehr mir un­abhängig vom familiären auch der Kunden­kontakt fehlte. Sonst führe ich von morgens bis abends Gespräche mit Kunden – und plötzlich war es still. Sie sind seit mehr als 20 Jahren in der Branche, hat sie sich verändert?

Sie haben also immer schon auf Individualität gesetzt? Ja, ich habe mich immer auf Nischen­ produkte wie seltene Perlen und besondere Edelsteine fokussiert. Kunden sind sehr dankbar, jemanden zu haben, dem sie vertrauen können. Ich könnte ein Buch darüber schreiben, wie Kunden beim Kauf im Internet oder bei „Urlaubsreisen“ übers Ohr gehauen werden. Ist Beratung heute noch gefragt?

Ja, sehr. Ich glaube, dass unsere Branche bedingt durch den Onlinehandel unpersönlicher geworden ist. Da ich ja in der Schmuckwelt meiner Eltern aufgewachsen bin, habe ich miterlebt, wie Generationen von Familien bei uns eingekauft haben. Das hat sich geändert.

Bei meinen individuellen Kunden schon. Anders ist es oft bei der Jugend, die etwas im Internet sieht und bestellt. An eine Beratung denken sie erst bei Problemen wie Reparatur oder Änderungen. Das bringt einige doch wieder dazu, regional zu kaufen, wo sie eine Ansprechperson haben.

Was haben Sie versucht zu erhalten oder zu ändern?

Sind Trends spürbar bzw. folgen Sie Trends?

Das Geschäft meiner Eltern so traditionell weiterzuführen, hätte nicht mehr in die heutige Zeit gepasst. Sehr wohl ist aber der persönliche Kontakt zu den Kunden wichtig geblieben. Ich war aber immer schon „anders“, liebe Individualität und das Handwerk.

Gerade jetzt gibt es eine Rückbesinnung auf die Fertigung mit Gold und auf Ressourcen, die nicht unendlich sind. Kreatives entsteht auch mit Blick auf Mode- und Farbtrends und die Entwicklung in der Architektur. Aber ich muss ja nicht mit Trends gehen, das ist eben das Schöne an meiner Arbeit. Anders zu sein und nicht mit der Masse zu schwimmen ist mein Antrieb, und das möchte ich auch so beibehalten.

Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?

Wie geht es heuer weiter?

Kreativität, Fleiß und Freude.

Leider mussten wir unser im Frühjahr geplantes Event zum 55-Jahr-Jubiläum absagen, auch weitere Events können wir noch nicht planen. Zu Weihnachten ist jedoch unser Event im Schloss Piber vorgesehen, das heuer seine 100-Jahr-Feier hat. Dafür habe ich eine hochwertige Schmuckkollektion mit Pferden designt. Im Sommer wird es eine kleine, aber ganz besondere Kollektion geben – wie die aussehen wird, ist aber noch ein Geheimnis. Und ich arbeite an meiner ersten Gressl-Man-Kollektion.

Blicken Sie optimistisch in die Zukunft? Von einem meiner Kollegen habe ich etwas sehr Schönes gehört: „So lange es Liebe gibt, wird es unsere Branche weiter geben.“ Ich glaube, in diesem Spruch liegt sehr viel Wahrheit. Was sind aus Ihrer Sicht Fehler der Branche? Die Macht der „Marken“ ist extrem stark geworden. Juweliere werden oft „benutzt“, diese zu bewerben und bekannt zu machen, um ihnen dann einen Monobrand-Store vor die Nase zu setzen. Ich habe mich nie abhängig gemacht und kann so sehr ruhig schlafen.

gressl.com

Wie gehen Sie mit Rückschlägen um? Ich analysiere rasch das Problem bzw. die gesamte Situation und überlege, was ich für die Zukunft daraus lernen oder anders machen kann. Sich weiterzuentwickeln, sollte für jeden ein Ziel sein, das ist meine Lebenseinstellung.

BARBARA GRESSL ist Schmuckdesignerin und Juwelierin in Graz. Mit einem Weißgoldring besetzt mit einem außergewöhnlich großen Aquamarin und weißen Brillanten schaffte sie es in die Endausscheidung für den Bewerb „Schmuckstück des Jahres 2019“.

Foto: Die Abbilderei

Was hat Ihnen nach dem plötzlichen „Shutdown“ bedingt durch Covid-19 am meisten gefehlt?


11

THE Stylemate Issue No 02 | 2020

Die menschliche Lebensform basiert auf Kooperation, sagt der Primatenforscher, Sprachwissenschaftler und Philosoph Michael Tomasello. Durch miteinander kooperierende Jäger und Sammler gedieh unsere Spezies erst richtig. Wir brauchen die Kooperation um zu überleben. Dass wir also teilen müssen, um in unserer Welt zu überleben, macht die vielen Initiativen und Hilfestellungen der letzten Monate nicht

weniger großartig. Denn etwas zu teilen oder Profiteur des Geteilten zu sein, macht Freude. Und Freuden konnten wir in unserem neuen Alltag während des Lockdowns auch wirklich gut gebrauchen. Diese Freude kam vor allem in der Form von vielen Rezepten und Kochvideos von bekannten Köchen daher. Die Not, am eigenen Herd zu stehen, schien bei vielen wirklich groß zu sein und wahrscheinlich wurden noch nie

so viele Fotos von Brotbackversuchen und hausgemachten Gerichten in den sozialen Medien geteilt. Dass die Gastronomie besonders hart getroffen wurde oder wird, hält diese zum Glück nicht davon ab, kreativ zu sein und sich nicht unterkriegen zu lassen. Lieferdienste, Take aways bis hin zu Initiativen wie #kochenfürhelden, bei denen Köche für all jene Helfer, die an vorderster Coronafront kämpfen, kochen.

Dass viele Restaurants ihre Zeit für gute Taten nutzten, zeigt auch ein Beispiel des Restaurants „Moya“ in Mailand. Das Team versorgte nämlich die hart arbeitenden Ärzte und das Pflegepersonal der besonders schwer getroffenen Region mit bestem Sushi und Sushimi, Suppen und mehr im Krankenhaus, als „kleine Geste des Dankes für die großartige Arbeit, die sie machen“.

Foto: SEVENNORTH_EYALSHANI

sharing

IS CARING


12

THE Stylemate Issue No 02 | 2020

So traurig die Rahmenbedingungen auch waren, so viel Freude haben Köche und Gastronomen während des Lockdowns unter uns gebracht. Mit vielen tollen Rezepten auf Instagram und Co., dem gelieferten Lieblingsessen oder überraschenden Essenslieferungen an Ärzte im Krankenhaus war für kulinarischen Trost gesorgt. Alles frei nach dem Motto: sharing is caring. Insta: @moyamilano moyasushi.com

M A S S I M O

B O T T U RA

Währenddessen ging es auf Instagram sehr lustig zu. Unglaublich mitreißend die #kitchenQuarantine von Massimo Bottura. Seine Videos sind unterhaltsam und in einer Mischung aus Englisch und Italienisch gehalten. Es wird jeweils mit der anderen Sprache untertitelt. Wer ihm beim Kochen zuschaut und -hört, weckt Urlaubsgefühle in sich, denn vor allem die italienischen Teile lassen uns von Italien

PAU L

und all den Herrlichkeiten, die das Land zu bieten hat, träumen. Bei ihm stehen „Chocolate Mousse“, Klassiker wie Risotto aus „left overs“ und Fundstücken aus dem Gefrierfach, Ragù oder auch Eis am Programm. Mit tollen Vibes und Verve, in Jogginghose und Hoodie, werden die Videos mit seiner Frau Alexa erstellt, die auch als Übersetzerin für wahlweise Englisch oder Italienisch fungiert. Ein kleines Duell à la kitchen impossible lieferten sich der vegetarische Sternekoch Paul Ivic und Gastronom Sepp Schellhorn. Dabei kommt Sepp Schellhorn beim Backen einer Torte anständig ins Schwitzen und wirkt leicht illuminiert bei der Herstellung einer Paella, die Paul Ivic wiederum auf Instagram als „Reisfleisch“ bezeichnet. Neben unterhaltsamen Blödeleien finden sich auf dem Instagram-Account von Paul Ivic aber auch tolle Rezepte für Gnocchi, Ravioli oder veganes Carpaccio, die viel Spaß beim Nachkochen zu Hause bereiten.

I V I C Insta: @paul_ivic tian-restaurant.com

Fotos: Massimo Bottura, Refettorio Ambrosiano, Milan. Picture credit: Emanuele Colombo (page 19) / Refettorio Ambrosiano, Milan. Picture credit: Emanuele Colombo (page 6) / © 2020 – Phaidon Press Ltd. / © 2019 Christian Brandstätter Verlag GmbH & Co KG. All rights reserved

Insta: @massimobottura massimobottura.it


13

THE Stylemate Issue No 02 | 2020

EYA L

S H A N I Insta: @sevennorthrestaurant sevennorthrestaurant.com

Fotos: SEVENNORTH_EYALSHANI / Sandy Aaron / © 2019 Christian Brandstätter Verlag GmbH & Co KG. All rights reserved

Das Seven North im 7. Bezirk ist bereits das zweite Kulinarikprojekt in Wien des renommierten israelischen Starkochs Eyal Shani, der als „King of Cauliflower“ bezeichnet wird, dank der tollen Zubereitung desselbigen. „Das Seven North vereint eine umfangreiche Palette an farbenprächtigen, aromatischen Zutaten mit einer dynamischen, beinahe chaotischen Atmosphäre, in der die Gäste über frisches,

S I M ON E U N D A D I Insta: @karmafood_vie karmafood.at

einfaches Essen zueinander finden“, sagt Eyal Shani. Während wir zu Hause alleine oder mit unserer Familie klarkommen mussten, teilte das Seven North einfache wie schmackhafte Rezepte auf Instagram. Es gab „Eggplant lines“, „Tahini sauce“, „Melting Spinach Steams“ und „Espresso Martini“, mit denen etwas von der dynamischen, leicht chaotischen Atmosphäre in die eigene Küche gekommen ist. Für Simone und Adi Raihmann gehen Genuss, Wohlbefinden und Gesundheit Hand in Hand. In ihren sechs KarmaFood-Delis sagen sie dem Nachmittagstief mit veganen und vegetarischen Currys, Suppen und Bowls den Kampf an. Das Herzstück ihrer Wohlfühlküche bilden die Gewürze, mit denen Adi in Indien aufgewachsen ist. Um an das Wissen seiner Vorfahren anzuknüpfen, ließ Adi sich zum Ayurveda-Coach ausbilden. Auf ihrem Instagram-Account @karmafood_vie finden sich herrliche Rezepte wie für „Indian Shakshuka Bombay Eggs“, „Ocra Curry“ oder „Tofu Scramble“. Wer sein Wissen über die indische Küche vertiefen möchte, beschäftigt sich mit ihrem Kochbuch „Karma Food“ mit vielen vegetarischen und veganen Rezepten und „Insights“ in den ayurvedischen Wissensschatz von Adi Raihmanns Mutter. Wir bedanken uns herzlich bei all den Köchen, die viele tolle Rezepte und Spaß zu uns nach Hause gebracht haben. Und wer ihnen jetzt etwas zurückgeben möchte, der besucht sie in ihren Restaurants, besorgt sich aber auch ihre wirklich sehr schön gemachten Kochbücher!

RA I H M A N N


14

THE Stylemate Issue No 02 | 2020

LIFE Sein großer historischer Abenteuerroman „Das Floß der Medusa“ (ZsolnayVerlag) wurde mit dem Bayerischen Buchpreis 2017 ausgezeichnet und stand auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis 2017.

FRANZOBEL

Ist eine Wahrheit wahr, auch wenn sie noch nicht als Wahrheit erkannt worden ist?

Natürlich, denken die meisten. Die Planeten haben sich schon vor Kopernikus in elliptischen Bahnen um die Sonne gedreht und nicht, wie man im Mittelalter glaubte, kreisförmig um die Erde. Auch die Schwerkraft gab es schon, bevor den ersten Menschen etwas aus der Hand gefallen ist. Aber bleiben die Wahrheiten immer gleich? Oder durchleben sie eine Entwicklung? Vor ein paar Jahren benötigte ein Filmteam einen Bären. Er sollte in eine Holzfällerhütte einbrechen, alles verwüsten und dann, wenn der Jäger kam und schoss, davonlaufen. Da sonst keiner aufzutreiben war, nahm man einen Zirkusbären. Der brach brav in die Hütte ein, verwüstete alles. Nur als die Schüsse fielen, rannte er raus, schwang sich auf ein Fahrrad und radelte davon. Glauben Sie an Evolution? Ich meine nicht die natürliche Selektion durch Alkohol und zu schnelles Autofahren, auch nicht, dass der Mensch vom Affen abstammt oder vom Schwein, nicht die Evolution der Tasten (vom schwer einrastenden Knopf zum Touchscreen), Räder, Laufschuhe, sondern, dass der Homo sapiens nicht die Krönung aller Schöpfung ist, sich weiterentwickelt und irgendwann ausstirbt – wenn man Mathematikern glauben darf, in den nächsten sechstausend bis sieben Millionen Jahren. Können Sie sich vorstellen, dass in zwanzig Millionen Jahren, quasi ein Wimpernschlag im Lauf der Zeit, nicht mehr wir Menschen die Welt regieren, sondern Insekten, Ratten, Vögel, Würmer, Viren? Passen sich nicht alle Tiere ihrer Umwelt an? Gibt es nicht Schmetterlinge mit Augen auf den Flügeln, sandfarbene Fische oder Chamäleons? Bald wird es Kreaturen geben, die aussehen wie Radarfallen, weggeworfene Kondome oder platt gedrückte Energy-Drink-Dosen.

Noch ist es nicht so weit. Vor fünfhundert Jahren wurde das Postwesen gegründet und galt das Pedal an Spinnrädern als etwas Unheimliches, Teufelswerk. Heute können wir überall kommunizieren und uns aus dem 3-D-Drucker ein Mittagessen zaubern lassen. Als die Brüder Wright noch mit Fluggeräten experimentierten, hat Albert Einstein bereits bewiesen, dass Zeit und Raum relativ sind und Masse Energie besitzt. Der Mensch bewohnt ein Staubkorn in einem Sonnensystem, das sich irgendwo am Rand einer unbedeutenden Galaxie befindet. Und doch hat er Modelle für den Bauplan der Welt erdacht, die so sehr von Alltagserfahrung abweichen, dass einem die Grausbirnen auf­ steigen. Bis zur Eisenbahn waren nicht einmal die Zeiten in Europas Städten synchron. Heute haben wir GPS, Satelliten und Gesichtserkennung – alles Nebenprodukte von Einsteins Relativitätstheorie. Physiker sind in der Lage, das Gewicht des Universums zu errechnen und die Stunde des Urknalls zu bestimmen, was sich allerdings nur dann ausgeht, wenn man die Existenz von sechs zusätzlichen Dimensionen annimmt. Da ist von Raum-Zeit-Krümmungen die Rede und von verschränkten Quanten. Die meisten Physiker sagen auch, dass eine Wahrheit erst wahr wird, wenn man sie beobachtet. Davor ist sie in einer Art Schwebezustand wie Schrödingers Katze. So ähnlich ist es mit dem Virus, der jetzt alle fesselt. Wir kennen seine Wahrheit erst, wenn wir sie beobachten. Alles andere ist nur eine Möglichkeit. Wegen ihm wurden Länder dichtgemacht und erlebt die Welt die größte Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Trotzdem glaube ich, dass eine Menschheit, die in der Lage ist, bis an die Ränder des Universums zu denken, auch mit dieser Pandemie fertig wird und dem Virus die Zunge zeigt – so wie einst Albert Einstein lästigen Paparazzi. Dank dem Virus erleben wir eine Evolution, die die Welt ein bisschen besser macht. Hoffentlich. Die Wahrheit werden wir erst sehen, wenn sie zu sehen ist.

einsteins zunge

Foto: Dirk Skiba

Franzobel ist ein österreichischer Schriftsteller. Er veröffentlichte zahlreiche Theaterstücke, Prosa und Lyrik. Seine Theaterstücke wurden unter anderem in Mexiko, Argentinien, Chile, Dänemark, Frankreich, Polen, Rumänien, der Ukraine, Italien, Russland und den USA gezeigt.


LIFESTYLEHOTELS LIFESTYLEHOTELS.NET

Selection

02 | 2020

Ein Sprung und die Erfrischung ist perfekt.

Man taucht auf mit einem kühlen Kopf und ist trotzdem gleich hin und weg. Denn aus dem 20 m2 großen, 34 °C warmen Außenbecken hat man einen sensationellen Ausblick auf das Wettersteingebirge. Hier, mitten in der Natur am Fuße der Zugspitze, nicht weit von Garmisch und Partenkirchen, liegt dieser Rückzugsort in den Bergen: das Graseck, wo man sich wegträumen kann und eine entspannte Leichtigkeit findet. Bei Wellness, Sport und Kulinarik – und atemberaubender Aussicht. DAS GRASECK M Y M O U N T A I N H I D E AWA Y Sponsored by Aromea Airdesign, aromea.eu

lifestylehotels.net/das-graseck


THE Stylemate

LH

Issue No 02 | 2020

NEW MEMBER QUELLENHOF L U X U RY RESORT LAZISE

02

Der Gardasee – hier beginnt der Urlaub bereits, wenn man nur an ihn denkt. Im Quellenhof Luxury Resort Lazise am wunderschönen Gardasee hat man im weitläufigen Spa genug Platz und Zeit, zu sinnieren, während sich zwischen den Oliven- und Pinienhainen die Gedanken verlaufen.

dolce vita Wenn man am Gardasee ankommt, möchte man am liebsten alles umarmen und verinnerlichen. Wie sich dieser wunderschöne See vor einem erstreckt und im Morgenlicht glitzert. Wie sich Goethe wohl gefühlt haben mag auf seiner „Italienischen Reise“, als sich diese traumhafte Welt vor ihm eröffnete? Hier ist das schöne, süße Leben, „la dolce vita“, zu Hause und macht es sich Tag für Tag aufs Neue bequem. Als würde es wissen, dass es diesen Ort niemals verlassen wird. Die Familie Dorfer hat für ihren Quellen­ hof, ein 5*-Luxury Resort, all diese Schön­heit aufgesogen und legt sie ihren Gästen damit quasi zu Füßen. Auf viel Raum kommt man in den Genuss von erhebenden Spa-Erlebnissen, exzellenter Kulinarik und ausgesprochen viel Urlaubsgefühl beim Relaxen auf einer Sonnenliege mit Blick auf den Olivenhain oder den Naturbadeteich. Vor allem dieses Gefühl von Urlaub nimmt einen ganz unvermittelt mit und erfüllt den Gast mit luftiger Leichtigkeit. URL AUB WI E I M PA RADI E S

I TA L I E N VERONA / LAZISE

58 Suiten

M I T SICH ERH EI T S ORGEN F REI Um den Gästen größtmögliche Sicherheit zu geben, hat Familie Dorfer gemeinsam mit ihrem Team des Quellenhofs umfassende Maßnahmen gegen Covid-19 unternommen. Der Vorteil eines Medical Centers im Haus liegt hier klar auf der Hand. So wurden am Eingang des Hotels Wärmebildkameras zur Fiebererkennung installiert, die unkompliziert beim Eintreten und Verlassen des Hotels die Temperatur messen. Sogar Corona-Antikörpertests können direkt im Resort abgewickelt werden. Auf Wunsch kann bei der Abreise

Umgeben von Olivenhainen

ein profilierter Anti-Covid-PCR-Test im Medical Center Quellenhof in Passeier (Südtirol) durch­geführt werden, damit man diesen bei seinem Arbeitgeber vorlegen kann. Selbstverständlich werden auch die Mitarbeiter regelmäßig getestet. So kann der Urlaub mit all seinen Aktivitäten wie E-Bike fahren, joggen, wandern, golfen oder bei ausgedehnten Bootstouren in all seinen Facetten genossen werden. Die großzügigen Zimmer sind erhellende Rückzugsorte und können auf Wunsch auch zum Frühstücken genutzt werden.

Book online lifestylehotels.net/ quellenhof-luxury-resort-lazise

Wenn man nach einem entspannten Tag abends am Ufer des Sees entlang nach Lazise spaziert und die Zinnen der mittelalterlichen Stadt im Abendlicht ihre Schatten zeichnen, weiß man, dass man bei diesem Urlaub alles richtig gemacht hat.

Fotos: Quellenhof Luxury Resort Lazise

Das Resort mit Blick auf den See bietet seinen Gästen ausgesprochen viel Platz in allen Bereichen. Sei es beim Frühstück (mit Schauküche) oder beim Abendessen im Panorama-Restaurant, wo das Küchenteam traditionelle italienische Gerichte aus regionalen Zutaten auftischt, im Tagesbistro mit Aussicht auf den Garten oder im 2000 m2 großen Wellnessbereich. Wenn man möchte, liegt man am Außenpool und genießt das leichte Rauschen von sich angeregt unterhaltenden Menschen, erfreut sich am fröhlichen Jauchzen der Kinder im Kidspool oder auf der Rutsche. Wenn man Ruhe sucht für ein gutes Buch oder einfach, um seinen Gedanken nachzuhängen, zieht man sich in einen privateren Teil des großen Gartens zurück. Das Angebot ist so vielfältig wie die ganze Region. Mit Wellness, Personal Training oder Freizeitaktivitäten im und rund um das Hotel ist man mehr als für einen Urlaub beschäftigt. Ein Tipp für einen wunderbaren Ausflug: mit dem Cabrio die Küstenstraße „Gardesana“ entlangschlängeln und in einem der nahegelegenen Weingüter Bardolino verkosten!


THE Stylemate

LH

Issue No 02 | 2020

GRADONNA ****S M O U N TA I N RESORT CHALETS & HOTEL

Noch zieht die Landschaft schnell an uns vorbei, bevor der Zug stöhnend sein Tempo drosselt, so als wollte er sich nur ungern von der Geschwindigkeit trennen. Angekommen. Bahnhof Lienz. Wir packen unsere sieben Sachen und treten hinaus auf den Bahnsteig. So eine Zugreise hat ihre Vorteile. Anstatt das Gaspedal tretend in den Urlaub hineinzurasen, ermöglicht sie ein entspanntes Hineingleiten, begleitet von einem guten Buch, fröhlichen Plau­ dereien oder einfach Zeit zum Sinnieren. Am Bahnhof werden wir bereits erwartet. Ein freundlicher Mitarbeiter des Gradonna kutschiert uns nahezu lautlos mit einem Hybrid nach Kals, wo uns die frische und klare Luft fast benebelt – das Resort ist autofrei.

03

Wer ins Gradonna fährt, der lernt die Natur von ihrer schönsten Seite kennen. Denn im Gradonna Mountain Resort Chalets & Hotel in Kals am Großglockner lebt man mit ihr und ganz bewusst nachhaltig. „Wir fühlen uns der Kraft der Region und der Nachhaltigkeit verpflichtet“, antwortet Martha Schultz auf die Frage, warum es ihnen von Anbeginn ein Anliegen war, ihre Unternehmensphilosophie auf Nachhaltigkeit, Regionalität und naturverbundene Architektur auszurichten. Das mehrfach ausgezeichnete, autofreie Resort am Tor zum Nationalpark Hohe Tauern mit seinem Hotel, seinen 41 Chalets in Holz­ bauweise und den 12 exklusiven Suiten begeistert Naturliebhaber – etwa mit Lebensmitteln und Naturkosmetikprodukten der hiesigen Bergbauern, CO2-neutraler Biowärme aus dem eigenen Hackschnitzelwerk sowie Stromladestationen für E-Autos oder E-Bikes und einer eigenen Wasserquelle.

ÖSTERREICH OSTTIROL / KALS AM GROSSGLOCKNER

nachhaltig von natur aus Fotos: Gradonna / fotoperauer

F RÖH L ICH E MU R M ELT I ERE U N D PRICK EL N DE BE RGF RI S CH E

Bereits beim Bau des Ressorts wurden 85 % des Investitionsvolumens im Umkreis von nur 100 Kilometern ausgegeben und in heimische Materialien investiert. Zudem wurden alle Gebäude mit Vollholz aus heimischen Wäldern gebaut und die Dächer der Chalets mit regionalen

Pflanzen begrünt, wodurch die Baukörper in den Wald integriert und von Kals aus kaum mehr sichtbar sind. Die Architektur begeistert mit Geradlinigkeit, mit Materialien wie Fichte, Zirbe, Leinen, Loden und dem Kalser Marmor wurde die Natur ins Haus hineingeholt. Der Blick nach draußen zeigt: Da, wo die Natur noch intakt ist, kann man auch Tiere beobachten. Bei einer geführten Wanderung mit einem Nationalparkranger des Nationalparks Hohe Tauern begegnen wir fröhlichen Murmeltieren, entdecken Gämsen und erspähen tatsächlich einen Steinadler. Zurück im Resort gönnen wir uns das „Bergfrische Körperpeeling“ mit der

115

41

Zimmer im Hotel

Chalets

1

fantastisches Naturschauspiel Book online lifestylehotels.net/ gradonna-mountain-resort

hauseigenen, veganen Kosmetikreihe „Magdalena’s“ aus den Kräutern des Nationalparks Hohe Tauern sowie reinem Bergquellwasser mit ausgewogenem Mineralstoffanteil. Nicht nur in der Tube, sondern auch auf den Tellern landet die Region. Vom Frühstücksbuffet mit Osttiroler Spezialitäten über die Nachmittagsjause bis hin zu mehrgängigen Abendmenüs oder Schmankerlbuffets – regionale Lebensmittel erfreuen die Gaumen. Am Ende des Urlaubs springen wir noch einmal in den Badeteich und lassen das Panorama der Berge auf uns wirken. Der im Garten angelegte Badeteich wird auch von der Natur beheizt.


THE Stylemate

LH

Issue No 02 | 2020

PREMIUM P R I VAT E R E T R E AT

Im ElisabethHotel Mayrhofen im Zillertal gibt es so einiges zu entdecken. Die Natur und was sie zu bieten hat, beschäftigen für Wochen. Wir zeigen, wie ein perfektes Wochenende im „Adults only“-Hotel mit Entspannung und Ertüchtigung aussieht.

Es ist Freitag und Reisen macht hungrig. Deswegen begeben wir uns nach einem warmherzigen Empfang im ElisabethHotel Mayrhofen direkt zur stärkenden Nachmittagsjause. Serviert werden kalte Gerichte aus regionalen Zutaten, einiges davon aus der eigenen Landwirtschaft, und Suppen. Wir kosten uns durch Speck und Käse aus der Region und köstliche hausgemachte Kuchen und Strudel. Schon an der Rezeption haben wir hinübergeschielt in den Club, ausgestattet mit hochwertigen Lederfauteuils der Bielefelder Werkstätten und florentinischen Glaslampen von Banci, wie wir uns sagen haben lassen. Den werden wir am Wochenende bestimmt auch noch aufsuchen. Nach dem Essen wollen wir allerdings nicht rasten, sondern schwingen uns lieber auf die E-Bikes und machen eine Radtour. Gleich an der Rezeption hat man viele gute Tipps für uns parat. Wir entscheiden uns für den Speichersee im wildromantischen Stilluptal. Wir radeln durch das im Naturpark Zillertaler Alpen gelegene Tal bis zum Stillupspeicher. Als wir später ins ElisabethHotel zurückkehren, beenden wir den aktiven Nachmittag mit einem Sprung in den Basaltpool. Der krönende Abschluss des ersten Tages ist ein Candlelight-Dinner in einer der gemütlichen Restaurantstuben. In der Herzerlstube haben wir während des Essens Zeit, originale Votivherzen, Silberherzen und andere Herzen aller Art aus längst vergangenen Tagen an den Wänden zu bestaunen. Begleitet wird der Abend mit schöner Pianomusik, die noch im Bett in unseren Ohren nachklingt.

zeit zu zweit

ÖSTERREICH T I R O L   /   M AY R H O F E N

70

Zimmer

1

himmlische Penthouse Suite

Book online lifestylehotels.net/elisabethhotelpremium-private-retreat

M ÜDE WA DL N UN D K ÜH L E DRI N KS

ROMAN T I KG A RT E N U N D ZI L L E RTAL BI E R BRAU E R E I

Am Samstagmorgen heißt es: „Hinauf auf den Berg!“ Wir packen unsere Rucksäcke und danach den Anstieg auf die Olpererhütte. Das auf 2.389 Meter gelegene Domizil mit Blick über den Schlegeisspeicher in den Zillertaler Alpen ist die körperliche Ertüchtigung wert. Wir bestellen Kaiserschmarren und genießen den Ausblick auf die Zillertaler 3000er. Bei unserer Rückkehr ins ElisabethHotel spüren wir unsere müden Waden und beschließen, sie mit einer Massage in der Elisense Treatment Area wieder fit zu machen. Der architektonisch interessante Elisense Spa bietet viel Raum und Ruhe mit Saunen, Dampfbädern und dem Basalt­pool. In den Ruheräumen mit Wasserbetten schwebt man ins Land der Träume. Wir relaxen in der Minotti Relax Lounge mit offener Feuerstelle und Bibliothek. Dann überkommt uns die Lust auf einen Drink und wir beschließen, mit Cocktails auf der Hotelterrasse den Tag Abend werden zu lassen.

Der Abend wurde zur Nacht und deswegen lassen wir uns das Frühstück am Sonntag ins Bett servieren. Unsere 48 Stunden sind fast um, aber wir beschließen, sie noch bestmöglich zu nutzen. Das bedeutet für uns ein Spaziergang durch den Romantik­ garten, wo wir die herrliche klare Luft aufsaugen. Die Abreise fällt schwer, also versüßen wir sie uns mit einem Besuch in der Brauerei und packen vorsorglich viele Mitbringsel für zu Hause ein. Damit wir noch ein bisschen von unserem schönen Aufenthalt im ElisabethHotel in Mayrhofen zehren können.

Fotos: ElisabethHotel Mayrhofen

ELISABETHHOTEL

04


THE Stylemate

LH

Issue No 02 | 2020

Umgeben von Bergen weit über 3000 Meter liegt das Bergland Hotel Sölden. Wer schon immer davon geträumt hat, einen von ihnen zu besteigen, findet im 5*-Hotel das richtige Basislager dafür – und für viele andere Outdoor-Aktivitäten. BERGLAND DESIGN- UND WELLNESSHOTEL

land der berge

SÖLDEN

Fotos: eye5.li // Christoph Schöch

RAU S I N DI E NAT UR „Wir sind ja selber ganz verliebt in unsere Berge, und genau das wollen wir unseren Hotelgästen auch weitergeben“, erzählt Gastgeber Sigi Grüner über die Philosophie des Hauses im Zentrum von Sölden, aber inmitten der Ötztaler Alpen. Diese kann man auf verschiedene Arten erschließen und damit aus einer Kulisse Teil des eigenen Abenteuers in der Natur machen. Ein weitläufiges Netz an Wanderrouten wartet darauf, erkundet zu werden. Dabei begegnet man saftigen Wiesen, auf denen man nach alpinen Blumen Ausschau halten kann, idyllischen Almen, aber auch schroffen Felsen. Oder Tieren, denn die saftigen Wiesen schätzen auch die Schafe. Wer möchte, macht einen kurzen Spaziergang und stattet der Herde Ötztaler Bergschafe einen Besuch ab. Sigi Grüner ist nicht nur Gastgeber, sondern auch Landwirt und Schafzüchter, was sich auf den Tellern im hauseigenen Gourmetrestaurant „black sheep“ in Form von Lammgerichten und regionaler Qualität widerspiegelt. So grasen die Schafe umgeben von den mächtigsten Bergen, wirken im Gegensatz zu uns jedoch völlig unbeeindruckt von dem sie umgebenden Panorama.

Um einen Überblick über eine Region zu bekommen, eignet sich die Vogelperspektive sehr gut. Die kann man beim Paragliding einnehmen und im Gleitflug über die Berge segeln. Dabei entdeckt man nicht nur eine schöne Aussicht, sondern Wanderer, Mountainbiker und natürlich Ötztaler Bergschafe. Wer sich dem Wasser verbundener fühlt als dem Schweben in der Luft, dem sei eine Canyoningtour ans Herz gelegt. Die tosenden Wasserfälle und das smaragdfarbene Wasser in der Auerklamm, Nederbach oder der Rosengartenschlucht sind wahrlich schön anzusehen und erfrischend für Körper und Geist. Die Klamm in der Rosengartenschlucht ist auch zu Fuß über die Wege und Brücken ein erquickendes Ausflugsziel. R E I N I NS K ÜH L E NA S S Das neue Sommer-Highlight im Bergland Design- und Wellnesshotel Sölden ist der großzügige Außenpool, der aufgrund seiner Länge auch sportliche Schwimmer glücklich macht. Mit einem eigenen Auf­ zug wird man vom Sky Spa des Hauses zum Garten gebracht. Dort taucht man ein ins

erfrischende Nass und erfreut sich an der Ruhe und dem Ausblick. Das Gefühl, wenn man in der Früh nach dem Schwimmen aus dem Pool steigt, ist einmalig. Man spürt jeden einzelnen Muskel im Körper und alles fühlt sich wunderbar frisch und vital an. Danach gönnt man sich erst ein paar Minuten im integrierten Whirlpool, bevor man ein Frühstück am reichhaltigen Buffet genießt. Ausgerichtet ist das Außenschwimmbad nach Südosten, was das Sonnentanken auf dem ihm umgebenden Deck von früh morgens bis zum späteren Nachmittag möglich macht. Ausbreiten kann man sich auf insgesamt 300 zusätzlichen Quadratmetern Liege­ fläche im Außenbereich. Dass einen nach einem aktiven Tag eine leichte Müdigkeit erfasst, macht gar nichts, denn schließlich ist man ja im Urlaub. In einem Hotel mit viel Raum zur Entspannung, vor allem im Sky Spa, der noch mal an Größe gewonnen hat und sich nun über 2200 m2 erstreckt.

ÖSTERREICH TIROL / SÖLDEN

86

Zimmer / Suiten In der malerischen Landschaft des Ötztals Book online lifestylehotels.net/ bergland-design-undwellnesshotel-soelden

05


THE Stylemate

LH

Issue No 02 | 2020

NEW MEMBER

ALMMONTE SENSUM SUITES

Nach diesem Ort haben wir gesucht! Bodenständig, natürlich gewachsen, ein Ort mit echten Einheimischen und sympathischem Luxus, aber ziemlich „down to earth“. Wagrain – ein Ort ein bisschen im Dornröschenschlaf, was ihn zum Geheimtipp für den Sommer macht.

stille nacht, entschleunigter tag

Ich wache auf in meinem herrlich bequemen Boxspringbett, schlage die Augen auf und blicke in einen strahlend blauen Himmel, umrandet von sich bewegenden grünen Teilen. Ich lausche und höre ... nichts. Doch halt, da zwitschert ein Vogel.

Langsam rolle ich mich aus dem Bett, berühre mit den nackten Zehen den Holzboden und mache mich bereit, in den Tag zu gleiten. Heute steht der Tappenkarsee auf der sehr kurzen Urlaubs-To-do-Liste in meinem Kopf. Mein Ausgangspunkt sind die Almmonte Sensum Suites, ein herzliches und un­kompliziertes Boutiquehotel mit klarem Design in Wagrain im Salzburger Land. Wagrain? Ja, so ist es mir auch ergangen, denn irgendwie ist dieser Ort durch mein sonst so feines Netz der Wahrnehmung geschlüpft. Aber besser spät als nie diese Entdeckung, denn die Ruhe, die schöne Natur und diese Gelassenheit bewirken auch bei mir eine „instant“-Erholung. Die Infrastruktur hier ist dank der Ein­ heimischen und der vielen kleinen Privatzimmervermieter ausgezeichnet. Auch das Almmonte Sensum Suites Boutiquehotel zählt mit seinen nur 19 Zimmern und Suiten zu den kleinen Häusern. Service wird hier allerdings großgeschrieben. Wie auch die Kulinarik, die als regionale Küche, hochwertig interpretiert, sogar vom Gault Millau empfohlen wird. Ein bisschen wie mit dem Ort verhält

es sich mit Joseph Mohr. Joseph Mohr? Genau, wer war das noch mal schnell? Dieser Mann war Priester und Dichter und er schrieb wohl einen der berühmtesten Liedtexte. Nämlich den zum weltweit bekanntesten Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht“. In Wagrain verfasste er ebendiesen berühmten Text, am Friedhof Wagrain findet sich seine letzte Ruhestätte. Doch jetzt haben wir noch Sommer, Weihnachten ist weit weg und ich mache mich auf zum Tappenkarsee, der als einer der schönsten Bergseen in den Alpen gilt.

ÖSTERREICH S A L Z B U R G   /   WA G R A I N

19

Zimmer und Suiten

1

Outdoor Infinity Pool

Book online lifestylehotels.net/ almmonte-sensum-suites

T H E O I TAVO S

Seit den 1920er-Jahren ist die Geschichte der Familie Champalimaud mit diesem wunderschönen Fleckchen Erde verknüpft. Hier an der Atlantikküste, nur eine kurze Bootsfahrt von Lissabon entfernt, entwickelte sie ein Designhotel in zeitgenössischer Architektur.

Der Blick auf den Ozean. Er ist hier einfach anders. Sofort wird man ruhiger, die an die Klippen klatschenden Wellen ziehen angestrengte Gedanken aus dem Kopf und tragen sie weit hinaus bis ans Ende des Horizonts. Am liebsten möchte man vom Balkon aus direkt ins Wasser springen. Der Vernunft wegen entscheidet man sich dann aber doch zu einem gemächlichen Gang an den beheizten Salzwasserpool in der weitläufigen Außenanlage des 5*-Designhotels „The Oitavos“.

Das von der Familie Champalimaud geführte Hotel ist heute in den Händen von Miguel Montez Champalimaud, der hier im Naturpark Sintra-Cascais mit seinem Vater ein Haus in zeitgenössischer Architektur errichten ließ. Der portugiesische Architekt José Amaral Anahory hat eine Glas-Stahl-Konstruktion in Y-Form erdacht, die selbst Kunstinstallation sein oder eine Kunstgalerie beherbergen könnte. Die clevere Form ermöglicht den Meeresblick aus allen Zimmern, in denen man wahlweise den Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang genießen kann. Genauso stark wie die Architektur wirkt jedoch die das Hotel umschließende Natur auf den Gast. Die Weitläufigkeit beruhigt nicht nur den eigenen Blick, sondern entschleunigt Körper und Geist. So großzügig wie die Natur sind auch die Zimmern und Lofts sowie die Gemeinschaftsflächen im ganzen Hotel. Natur und Architektur spiegeln einander und geben einem das Gefühl, in einem Gesamtkunstwerk zu stehen. Erschließen kann man dieses mithilfe

PORTUGAL CASCAIS / Q U I N TA DA M A R I N H A

142 Zimmer

Top 100 18-Loch-Golfplatz Book online lifestylehotels.net/ the-oitavos

verschiedenster Aktivitäten. Etwa mit dem E-Bike direkt vom Hotel oder reitend vom mehr als eindrucksvollen Reitzentrum (250 Ställe, eine große Indoor-Arena, sechs geschlossene Innenhöfe und vieles mehr) aus, das sich ebenfalls auf dem Anwesen befindet. Außerdem werden noch Surf-Unterricht und Trekking geboten. Der 18-Loch-Golfplatz zählt zu Recht zu den Top 100 und „The Spa“ lockt mit Aussicht auf Vereinigung von Körper und Seele. All das erlebt man in den Armen der Natur – oder selbst die Natur umarmend.

Fotos: Almmonte Sensum Suites / The Oitavos

eindrucksvolles gesamtkunstwerk

06


THE Stylemate

LH

Issue No 02 | 2020

NEW MEMBER MASLINA RESORT

07

Im neuen Maslina Mindful Luxury Resort trifft entspannter, mediterraner Stil auf zeitgenössische, französische Einflüsse. Ein Design, das sich durch das ganze großzügig gestaltete Haus zieht und dem Geist viel verspricht.

achtsamer luxus Die Insel Hvar ist bekannt für ihre reiche Geschichte, unberührte Natur, kulinarische Köstlichkeiten und ihr kulturelles Erbe. In ihrer Mitte, in der atemberaubenden Bucht von Maslinica, eröffnet sich einem nun die wunderbare Welt des Maslina Resorts. Über zwei Hektar erstreckt sich der üppige Pinienwald, der in schönen Farbnuancen von grün über grau und dunkelblau der Sonne entgegen ragt, dahinter das kristallklare Wasser der Adria. Nur einen 15-minütigen Spazier­gang entfernt liegt die UNESCO-geschützte Stadt Stari Grad, eine der ältesten Städte an der östlichen Adria. Von all dem haben sich die Menschen hinter dem Maslina Resort inspirieren lassen und ein ganz besonderes HighEnd-Hotel­erlebnis geschaffen, immer mit aufrichtigem Respekt vor der Umwelt. So wurden Bäume aufgeforstet und ein­heimische Arten geschützt, werden regionale und saisonale Lieferanten gefördert, die Spa-Kosmetik lokal und ohne Kunststoff hergestellt.

K R OAT I E N I N S E L H VA R   / M A S L I N I C A B AY S TA R I G R A D

53

Zimmer, Suiten und Villen Achtsamer Luxus mit Respekt vor der Natur

Fotos: Room by Nikola Radovani, other pictures by Polymachine

Book online lifestylehotels.net/ maslina-resort

VE RT I KA L ER RH Y T H M US „Es war wirklich eine komplexe Herausforderung, wenn man bedenkt, dass wir ein großes Hotel entwerfen sollten, ohne die bestehende Natur zu beeinträchtigen. Somit ist das auch ein Umweltprojekt. Der Entwurfsansatz bestand darin, so viel wie möglich von der mediterranen Landschaft zu erhalten und die Architektur darin zu integrieren“, erklärt Architekt Tomislav Alujevic. Entstanden ist ein Hotel, in dem man das Gefühl hat, in einem Privathaus zu sein – mit Blick auf das Meer.

I M TAK T DE S MAR K T E S Die Zimmer sind mit 65 m2 überraschend und angenehm groß. Das architektonische Hauptelement an der Fassade sind elegante vertikale Holzstäbe, die eine visuelle Verschmelzung der braunen Baumstämme, die einen vertikalen Rhythmus bestimmen, und der Hotelfassade darstellen. Auch für das Interior Design von Léonie Alma Mason waren natürliche Materialien das Schlüsselelement. „Bei der Auswahl der Materialien habe ich darüber nachgedacht, was sich am besten auf die Farbe des Bodens oder die kontrastierenden dunklen Grüntöne der Bäume beziehen lässt. Die erste Idee war, die großen Felsen des Geländes zu nutzen, um das Projekt auf dieser speziellen Insel zu verankern. Man findet nun den lokalen Stein von der Insel Brač, der für alle Waschbecken verwendet wird, aber auch in der Lobby.“ Dunkle Farbtöne bewegen sich aus ihrer natürlichen Umgebung hinein in das Restaurant. Im Innenraum wurde dafür schwarzer italienischer Terrakotta an den Wänden verwendet, kombiniert mit dunkelgrünen Lavasteintischen. Gebürstetes Messing schärft das Auge für Details.

Die Leiterin des kulinarischen Teams im Maslina Resort ist die vielfach ausgezeichnete Patricia Yeo. „Die Idee ist, dass die Gäste zum Frühstück nach ‚A-Bay‘ kommen, ein Croissant essen und eine Tasse Kaffee trinken, dann an den Strand gehen und später auf ein Sandwich oder eine Pizza zurückkommen. Wir möchten, dass die Gäste den ganzen Tag am Strand sitzen und kleine Speisen zu sich nehmen können. Wir werden Tapas-Gerichte zu­bereiten, traditionelle kroatische Gerichte verkleinern und leichter machen. Wenn es heiß ist, will man am Strand einfache Gerichte essen.“ Am Abend wird es im Hauptrestaurant etwas formaler. Auf der Speisekarte stehen acht Vorspeisen und acht Hauptgerichte zur Auswahl, sodass man als Vierergruppe alles bestellen und probieren kann. Die Speisekarte wird sich täglich leicht ändern – je nachdem, welcher Fisch gerade fangfrisch auf den Markt kommt. Neben Fisch und Fleisch werden aber auch großartige Nudelgerichte serviert. „Ich denke, mit Nudeln kann man nichts falsch machen, egal wo man ist“, lacht Patricia Yeo. Ja, es ist egal wo man is(s)t, Hauptsache es ist im Maslina Resort.


THE Stylemate

LH

Issue No 02 | 2020

08

Abwechslungsreiche Abenteuer erwarten einen in Seefeld in Tirol, das durch seine Lage auf dem auf 1.200 m Höhe gelegenen Hochplateau mit vielen Sonnenstunden punktet. Perfekte Homebase für die zahlreichen Aktivitäten unter freiem Himmel ist dasMAX, das einzige Lifestylehotel in Seefeld. DA S M AX

Heute steht die 3-Seen-Wanderung am Programm. Doch davor: Frühstück, denn ohne Stärkung sollte man keine Berge erklimmen. Ich entscheide mich für „Max & Jack“, ein warmes Porridge mit Banane, Zimt und Ahornsirup, einem Espresso und einem Kräutertee, kann jedoch auch anderen Köstlichkeiten vom Frühstücksbuffet nicht widerstehen. Der Rucksack für den Ausflug ist bereits gepackt und nach dem entspannten Frühstück im Bistro des Hotels – das übrigens mit edlem Design und Einrichtung von Boconcept begeistert – geht es sofort los. Der Ausgangspunkt für diese Wanderung ist die WM-Tennishalle Seefeld (ich nehme mir vor, während meines Urlaubs auch noch ein Tennismatch zu wagen), von dort führt der Weg über die Möserer Mähder mit einer kurzen Steigung in Richtung Mösern.

sportlich auf der höhe

CI T IU S , A LT I US , F ORT IU S Frei nach dem Motto der olympischen Spiele „höher, schneller, stärker“ (nein, es lautet nicht „dabei sein ist alles“) kann man sich in der Olympiaregion Seefeld neben ausgedehnten Wanderungen noch weiteren sportlichen Aktivitäten hingeben. Je nach Lust, Laune und Können bieten sich Mountainbiketouren, Stand Up Paddling am Wildsee, Klettern, Rafting oder Paragliding an, aber auch Kutschenfahrten oder Spaziergänge mit Alpakas. Die Vorteile eines Ortes wie Seefeld liegen ganz klar in der Vielfalt der Möglichkeiten. Spaziert man aus dem dasMAX hinaus, ist man direkt in der Fußgängerzone mit seinen Restaurants, Cafés und Bars und hat die Qual der Wahl für Dinner und Drinks. Gediegene Gourmetküche kann man im brandneuen „Le Treize“ verkosten. Die Seefelder Stube bietet gehobene Hausmannskost. Beide Speiselocations sind nur wenige Schritte vom dasMAX entfernt. Eine tolle Aussicht und historisches Ambiente erlebt man im Lärchenstüberl – das 300 Jahre alte Bauernhaus wurde zum urigen Gasthaus ausgebaut. Die vielen Boutiquen und Läden in Seefeld bieten hochwertige Produkte feil und wer ein Spiel riskieren möchte, setzt sein Pokerface auf und verbringt den Abend elegant im Casino.

C H I L L EN AM RO OF TOP Aber zurück zu meiner Wanderung. Vom Möserersee, den man umrundet, geht es weiter auf dem Pirschtsteig Richtung Lottensee und immer weiter, bis man schließlich beim Wildmoossee und der

19

Zimmer in Bestlage Stylische Dachterrasse mit Sauna Book online lifestylehotels.net/ hotel/das-max

Wildmoosalm ankommt. Dort sagt man „Hallo“ zu den Kühen und kehrt in der urigen Hütte ein. Nach der Wanderung ein herrliches Gefühl, gemütlich in die Sonne zu blinzeln. Ist man dann in dasMAX zurückgekehrt, führt der schnellste Weg mit dem Lift zum Rooftop-Wellness, wo man seine müden Knochen in der Sauna entspannt. Im Spa chille ich auf der Wellness-Liege und vertreibe mir die Zeit.

Das Rooftop ermöglicht einen einzigartigen 360°-Rundumblick auf Seefelds Bergwelt, bei dem einen die Luft wegbleibt. Die Zimmer im nordischen Design gefallen ausgesprochen gut und bieten kleine, komfortable Extras wie das Daybed, den Teewasserkocher und eine Espressomaschine als Standard. dasMAX zeigt mit zeitgeistigem Individualismus und guten Deals, dass man auch in den Bergen smart und urban urlauben kann.

Fotos: Archiv Marcati

ÖSTERREICH TIROL / SEEFELD


THE Stylemate

LH

Issue No 02 | 2020

09

„Mama, mir ist so fad“ – das ist ein Satz, den man von seinen Kindern im Alpina Zillertal Family.Lifestyle.Kinderhotel bestimmt niemals zu hören bekommt. Mit der neuen „Play Factory“ im Haus gibt es noch mehr zu erleben. ALPINA Z I L L E R TA L FA M I LY. LIFESTYLE. KINDERHOTEL

spiel & spaß Alpina Zillertal Family.Lifestyle.Kinderhotel – der Name dieses Hotels sagt eigentlich schon fast alles. Gelegen inmitten des Ziller­tals, im Herzen der Zillertaler Alpen, ist das Alpina ein Lifestylehotel für Familien mit viel Raum für Kinder. Aber es gibt natürlich noch viel mehr, was man über dieses familiengeführte 4-Sterne-Superior-Hotel erzählen kann. Zum Beispiel die Neuigkeit vom „Adults only“-Penthouse Spa im 5. Stock des Hotels, das als Familienhotel natürlich auch dafür sorgt, dass die Eltern Er­holung finden. Hier genießt man einen traumhaften Ausblick auf die Zillertaler Berglandschaft, schwitzt in einer der Panorama-Saunen oder im Dampfbad und lässt sich von der Erlebnisdusche begeistern, um sich dann im komfortablen Ruheraum die wohlverdiente Pause zu nehmen. Während die lieben Kleinen in der Kinderbetreuung das machen können, was ihnen Spaß macht. So bekommt jeder den Urlaub, den er will. Für Kinder, Kleinkinder und Babys steht die Kinderbetreuung an sieben Tagen und 84 Stunden pro Woche zur Verfügung, und das auf 300 m2 Raum zum Toben, Lachen und Freundschaften knüpfen. Badespaß erwartet sie im Indoor und Outdoor Activity Pool Woody´s mit cooler Trioslide und

ÖSTERREICH TIROL / FÜGEN

Fotos: Alpina Zillertal Family.Lifestyle.Kinderhotel

50 Zimmer

2

Wellnessbereiche

Book online lifestylehotels.net/ alpina-zillertal-family-lifestylekinderhotel

einer Baumhaus-Textilsauna. Wer es den Großen nachtun möchte, gönnt sich eine an die Bedürfnisse der Kinder angepasste kurze Massage. Von der Pool Party geht es für die Kids in die neue Play Factory. Dort erfreuen sie sich an der Teenielounge mit Bowlingbahn, Billard, Tischtennis und Flipper. Das Ponyreiten direkt am Hotel ist für viele Kinder ein besonderes Erlebnis. Ebenso wie der Streichelzoo mit seinen Alpakas, Hasen, Ziegen und Ponys, der den Kindern die Möglichkeit bietet, zur Ruhe zu kommen. NO C H M EH R N EUIGK EI T EN Zurück zu den Erwachsenen. Die mit hochwertigem Interieur eingerichteten Zimmer sind ab sofort mit einer regulierbaren Klimaanlage ausgestattet und so ein kühler Rückzugsort an heißen Sommer­tagen und -nächten. Ab vier Übernachtungen ist die begehrte Zillertaler Aktivcard im Zimmerpreis inklusive. Sie erweitert den Erlebnisradius noch deutlich: Berg- und Talfahrten mit verschiedenen Seilbahnen, der Eintritt zu öffentlichen Schwimmbädern, die freie Benutzung der öffentlichen

Verkehrsmittel der Region und einige andere Vergünstigungen. Im neuen Schau-Weinkeller „Vino“ gibt es nicht nur viel zu sehen, sondern selbstverständlich den einen oder anderen Tropfen zu verkosten. Hier kann man viel Zeit verbringen, bevor man sich einer bodenständigen, aber modernen und leichten Kulinarik hingibt. Küchenchef Markus Kobliha legt viel Wert auf Regionalität und Ursprünglichkeit. Die Kinder entdecken wohl noch lieber die vielen Highlights im

Hotel – wie Trampolinspringen, die Hüpfburg, die Pony-Koppel, den Streichelzoo, das Fußballfeld, Schaukeln und Sand­ kasten, Turnsaal, Activity Pools, Trioslide und vieles, vieles mehr. Am besten ist es, man erzählt nicht nur vom Alpina Zillertal Family.Lifestyle.Kinderhotel, sondern besucht es, denn bei diesen vielen Attraktionen für alle Familienmitglieder wird man mit dem Erzählen nicht fertig.


THE Stylemate

LH

Issue No 02 | 2020

10

ALPS LODGE

So viel Sonne im Sommer am Sonnenplateau in Fiss! In der Alps Lodge gibt es außerdem noch einen neuen Pool auf dem Dach und einen Zen-Garten mit perfekten Miniaturen der Entspannung.

zen modus Das erfrischende Klima, eine Bergkulisse, aufregend wie der Blick auf die Leinwand im Kino, ganz viel Natur und mittendrin das Alps Lodge. Ein stylisches Hotel, von dem man vor der Haustür loswandern kann und wo man in Zimmern mit viel Holz einen wohligen Schlaf findet. Ganz oben im Hotel, über den Dächern von Fiss, befindet sich die Sky Relax Zone mit Sauna, Dampfbad, Ruheräumen und Wellnessliegen. Ganz neu dazugekommen ist der Außenpool mit fantastischen Ausblicken auf die umgebende Bergwelt. Hier taucht man ab in eine in sich gekehrte Ruhe, bevor man auf den Hängeschaukeln auf der Terrasse zu träumen beginnt. Oder auf einen Drink in die Alps Lounge geht.

ÖSTERREICH TIROL / FISS

25

Zimmer und Suiten Mit Pool am Dach und Zen-Garten Book online lifestylehotels.net/ alpslodge-life-style-hotel-fiss

RU H E F Ü R GE IST U N D SE E L E Aber auch unten gibt es Neues zu entdecken: Der neue „Zen Garden“ wurde rund um das Hotel angelegt und trägt damit zur Tiefenentspannung bei. Der Zen-Garten ist eine Form des Japanischen Gartens und in ihm spielen Steine eine große Rolle. Die Zwischenräume werden mit Moos, Kies und ausgesuchten Pflanzen, wie hier mit 600 Jahre alten Bonsai-Bäumen, gestaltet. Der Zen-Garten lädt zur Betrachtung ein und wirkt beruhigend auf Geist und Seele. Genau dafür wurde er auch ursprünglich von Zen-Buddhisten erdacht, die mit viel Achtsamkeit naturnah gestaltet haben. Der Kies symbolisiert übrigens das wichtige Element Wasser und wird deswegen geharkt. Gerade Linien stehen für den ruhigen Fluss von Wasser, Wellen symbolisieren das Meer. Wenn man sich die Zeit nimmt und seinen Blick darauf ruhen lässt, kann man hier, ähnlich wie im Pool am Dach, eintauchen in die große innere Ruhe.

HOTEL LEMONGARDEN

Wann, wenn nicht diesen Sommer? Ein Flug mit dem Privatjet direkt vom Flughafen Wiener Neustadt auf die Insel Brač – das ist so etwas wie ein Katzensprung in den Süden und in die wohlverdiente Entspannung. Und diese erlangt man so noch viel unmittelbarer ohne lange Wartezeiten, mit direkten Transfers und genug Platz für sich und seine Bedürfnisse. Das Ankommen im Hotel Lemongarden ist jedes Mal ein besonderes Vergnügen, ob mit oder ohne Privatjet. Der Duft der Blumen, das Rauschen des Meeres und der Blick auf diesen fantastischen Pool, eingerahmt von prächtigster Flora. Flora ist auch der Name der Göttin der Blüte und des Frühlings und es scheint, als hätte sie sich hier niedergelassen, so prächtig blüht alles. Hineingeholt in die Zimmer des privat geführten Adults-only-Hotels bedeutet das: frische und starke Farben mit dem Zauber des Südens.

K R OAT I E N VI E L RAUM Z U R EN TSPANNUNG Der großzügig angelegte Außenbereich des Hotels bietet neben dem wunderschönen Pool einen rund 100 m2 großen Wellness­ pavillon mit Private SPA und die 8.000 m2 große Naturbucht, der Privatstrand des Hotel Lemongarden. Am besten schwingt man sich aufs Fahrrad und genießt den Fahrtwind in den Haaren oder man lässt sich mit dem Golfcart zum Strand führen und erfreut sich am Anblick der Umgebung. Ist man dort, wird man vom Schatten spendenden Pinienwald empfangen und legt sich mit uneingeschränktem Blick auf das Meer dem Horizont zu Füßen. An der Strandbar im charmanten Natursteinhaus gibt es hausgemachte Limonade, kühles Bier, Eistee oder Champagner. Dieser Urlaub, ein einziger Höhenflug – der Entspannung.

B R A Č   /   S U T I VA N

23

Suiten / Maisonetten

12

Zimmer

Book online lifestylehotels.net/ hotel-lemongarden

Fotos: Alps Lodge / Lemongarden

flying high

Der schnellste Weg in den Urlaub im Süden? Führt via Privatjet des Hotel Lemongarden und dessen Partner Goldeck-Flug direkt auf die Insel Brač, wo einen auch nach der Ankunft noch viele Höhenflüge erwarten.


THE Stylemate

LH

Issue No 02 | 2020

NEW MEMBER HOTEL LANDHAFEN

11

Ein Urlaub in Nordfriesland – endlose Weiten, unberührte Natur und natürlich die Nordsee. Viel Platz und unglaubliche Ruhe. Der Norden ist ein Hafen der Erholung und der schönste Rückzugsort das Hotel Landhafen in Niebüll.

moin

„Moin“ ruft man uns entgegen, als wir das Hotel Landhafen betreten. Wir sind angekommen in Niebüll in Nordfriesland und treten damit unseren ersten Urlaub an diesem Fleckchen Erde an. Es ist ein herzliches Willkommen und wir sind alle gleich per Du. So ist das in Nordfriesland und es gefällt uns. Wie uns auch die Lobby, oder wie wir gleich lernen, die „Stube“, ausgesprochen gut gefällt. Noch eine Eigenheit in Nordfriesland. Das Wohnzimmer nennt man Stube und die Lobby fühlt sich mehr nach Wohnzimmer an als nach dem Empfangsbereich in einem Hotel. Mit diesen „Codewörtern“ offenbart sich uns auch gleich das Konzept des Hotels. Hoteldirektor Christoph Brunk hat gemeinsam mit seiner Frau ein Hotel wie ein nordfriesisches Zuhause geschaffen. Nur ein bisschen spezieller. Das Gebäude, eine Hommage an einen typischen Bauernhof, das Interior im Stil eines alten Landhauses, kombiniert mit modernem Industrial Chic. Das Frühstück, das ebenfalls in der „Stube“ serviert wird, besteht fast ausschließlich aus regionalen Produkten, in der Bar und dem Restaurant mischen sich Einheimische unter die Gäste aus aller Welt und kommen miteinander zum „Schnacken“, also ins Gespräch. „Bei uns ist alles authentisch nordfriesisch. Vom Namen bis hin zum in Schiffform gefalteten Toilettenpapier“, erklärt uns Christoph Brunk lachend.

Fotos: Philipp Irion / Landhafen

DER G A RT EN, EI N HA F E N F Ü R DI E SE EL E Wir sind neugierig. „Was ist denn eigentlich ein Landhafen?“, fragen wir. „Der Name hat eine besondere Bedeutung. Vor vielen, vielen Jahren war da, wo jetzt unser wunderschöner Obstgarten ist, ein Hafen, denn das Meer ging bis hier hinauf. Die Nordfriesen haben das Meer

DEUTSCHLAND NORDFRIESLAND / NIEBÜLL

45

Zimmer und Suiten

1

über 100 Jahre alter Obstgarten

Book online lifestylehotels.net/ hotel-landhafen

dann immer weiter zurückgedrängt, bis zu der Stelle, wo es sich jetzt befindet. Und deswegen befindet sich hier in unserem Garten so etwas wie ein Landhafen“, erzählt der Hoteldirektor. Überhaupt, der über 100 Jahre alte Garten, der sich vor uns öffnet, ist ein wahrer Hafen für die Seele. Der Blick hinaus, der das Meer erahnen lässt, die schönen alten Obstbäume, das Licht der Sonne, das einen auf der Terrasse des Hotels bis spät in den Abend erreicht. Der kleine See und der Strandabschnitt – alles lädt dazu ein, seiner Seele Gehör zu schenken und die Natur in sich aufzusaugen. Im Garten befinden sich außerdem zwei alte „Buden“ vom Strand von Dagebüll – das ist übrigens da, wo man als Gast hinfährt, wenn man ans Meer will. Im Garten des Landhafens erfüllen sie nun einen anderen Zweck, zum einen als „Männerbude“, in der natürlich nicht nur Männer sich zum Dartspielen und Whiskytrinken zurückziehen können.

Zum anderen als „Malbude“, in der man seiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Wer ausschwärmen möchte, schwingt sich am besten aufs Fahrrad und fährt in nur 20 Minuten an die dänische Grenze oder zur Fähre, die einen auf die Nordseeinseln bringt und damit zu den schönsten Stränden Deutschlands. Aber zurück in die gute Stube, beziehungs­ weise zu den Annehmlichkeiten des Hauses. Viele kleine Nischen, der Wellnessbereich und der Yogaraum laden zum Abschalten ein und machen das Hotel zu einem kleinen Retreat. Die Zimmer und Suiten sind im industriellen Landhausstil gehalten und die Betten unglaublich ge­ mütlich. Es gibt genug Platz für Familien, Vierbeiner und auch barrierefreie Zimmer. Und, ach ja, die Sonnenuntergänge, am besten im Garten betrachtet, die sind so richtig schön dort oben.


THE Stylemate Issue No 02 | 2020

DIRECTORY LIFESTYLEHOTELS

ÖSTERREICH

CHINA

Wildkogel Resorts Alpslodge Life.Style.Hotel.Fiss FÜGEN  Alpina Zillertal family.lifestyle.hotel GASCHURN  Montafon Lodge Luxury Lodgehotel und Spa GEINBERG  Geinberg 5 Private Spa Villas GRAZ  Augarten Art Hotel GRAZ  Lendhotel GRAZ  Roomz Graz GROSSARL  Hotel Nesslerhof HALLSTATT  Hallstatt Hideaway KALS AM GROSSGLOCKNER  Gradonna Mountain Resort KALTENBACH  Das Kaltenbach KITZBÜHEL  Alpenhotel Kitzbühel am Schwarzsee LÄNGENFELD  Naturhotel Waldklause LEOGANG  Puradies MARIA ALM  Hotel Eder MARIA ALM  Hotel Sepp MAYRHOFEN  ElisabethHotel Premium Private Retreat MELLAU  Sonne Lifestyle Resort MÖSERN  Nidum Casual Luxury Hotel MÜHLDORF  LA PETITE IVY NAUDERS  Aparthotel Arabella OBERGURGL  Hotel The Crystal OBERTAUERN  Hotel Panorama Obertauern SAALBACH HINTERGLEMM  Alpin Juwel SALZBURG-STADT  Hotel Goldgasse SALZBURG-STADT  Hotel Stein SALZBURG-STADT  Hotel & Villa Auersperg SCHLADMING  Stadthotel Brunner SEEFELD  dasMAX SERFAUS  Alfa Hotel SÖLDEN  Bergland Design- und Wellnesshotel Sölden STAINACH-PÜRGG  Gästehaus Krenn TURRACHER HÖHE  Hollmann am Berg UDERNS  Sportresidenz Zillertal WAGRAIN  Almmonte Sensum Suites WIEN  Hollmann Beletage WIEN  Hotel Das Tyrol WIEN  Hotel Schani Salon WIEN  Hotel Schani Wien ZELL AM SEE  Eva Hof Lakeside Suites ZELL AM SEE  Seehotel Bellevue ZELL AM SEE  Senses Violett Suites BRAMBERG

NANJING

K R OAT I E N

Kayumanis Nanjing Private Villas & Spa

FISS

STARI GRAD

Maslina Resort Hotel Lemongarden

SUTIVAN – BRAČ

DEUTSCHLAND P O R T UG A L

Das Graseck NORDFRIESLAND  Hotel Landhafen NÜRNBERG  art & business hotel PIRNA  Laurichhof SANKT ENGLMAR  Berghotel Maibrunn STUTTGART  V8 Hotel STUTTGART  V8 Hotel Classic TIMMENDORFER STRAND  SAND TIMMENDORFER STRAND  Hotel Seehuus GARMISCH-PARTENKIRCHEN

Sublime Comporta Country Retreat & Spa Vila Valverde ALGARVE  Vila Vita Collection CASCAIS  The Oitavos MADEIRA  Quinta da Bela Vista ALENTEJO  ALGARVE

SCHWEIZ

Hotel des Balances Alpinlodge & Spa ZERMATT  Hotel Matterhorn Focus LUZERN

F RA N K R E I C H PARIS

SAMNAUN

Hollmann Paris

S PA N I E N GRIECHENLAND

Lavida Hotel Convent de la Missio MALLORCA  Fontsanta Hotel Thermal Spa & Wellness MALLORCA  Hotel Can Simoneta MALLORCA  Hotel Glòria de Sant Jaume MALLORCA  Pleta de Mar GIRONA

SANTORIN  SANTORIN

Myst Boutique Hotel Saint Santorini

MALLORCA

I TA L I E N

Casa Angelina Relais Blu BRIXEN  Hotel Pupp CAMAIORE  Locanda al Colle DORF TIROL BEI MERAN  Der Küglerhof ISSING  Gourmet & Boutiquehotel Tanzer KALABRIEN  Praia Art Resort LAZISE  Quellenhof Luxury Resort LIMONE SUL GARDA  EALA My Lakeside Dream MERAN  Suiteseven Stadthotel Meran MERANSEN  Hotel Gitschberg MONTEFOLLONICO  Follonico RIMINI  i-Suite SIZILIEN, CATANIA  Monaci delle Terre Nere TRIEST  Hollmann Trieste AMALFI-KÜSTE  AMALFI-KÜSTE

LIFESTYLEHOTELS direkt buchen. Vorteile genießen! Wir bieten designverliebten und trendbewussten Globetrottern eine handverlesene Auswahl außergewöhnlicher Hotels. Direkter Kontakt zum Hotel Informationen aus erster Hand Bester Preis Beste Verfügbarkeit LIFESTYLEHOTELS.NET

S R I L A N KA DICKWELLA SOUTH

UTMT – Underneath the Mango Tree

U NG A R N BUDAPEST  BUDAPEST

Hotel Collect Lanchid 19


15

THE Stylemate Issue No 02 | 2020

STYLE

träume Designerin Istanbul

„WI R WEN DEN UN S DE R NAT U R Z U UN D VE R SUC H E N ZU VE R S T EH EN, WI E WI R L EBE N UN D WAS WI R F Ü R DAS S TA D T L EBEN T U N KÖNN EN.“ Özlem Tunas Plan für 2020

ÖZLEM

TUNA

Foto: Serhat Özşen

Die 10 wichtigsten Fragen, die sich die Designerin über ihre Arbeit stellt.

Wie erreiche ich, dass Design mich und andere emotional berührt? Sind die Alltagsgegenstände, mit denen wir uns umgeben, wirklich funktional? Welche Bedeutung wohnt diesen Alltagsgegenständen inne? Wie können wir Designprobleme mithilfe von Koch- und Esserfahrungen erkennen? Wie können wir unseren Gefühlen durch gemeinsames Essen und Trinken näherkommen? Ist es möglich, unsere Designs in der Stadt, in der wir leben, auch zu produzieren? Können wir unsere Designs mit regional vorhandenen Materialien umsetzen? Haben wir unseren Produktionsprozess überprüft? Ist der Prozess der Produktion am Menschen orientiert? Wie kann man mit Begeisterung Teil einer neuen Ära sein?


16

THE Stylemate

aus

Issue No 02 | 2020

ÖZL E M T U NA IST DE SIGN E R I N I N ISTAN BU L . D ORT L ÄSST SI E SIC H VON DE R STADT, DEM HAN DWE R K , DE N MAT E R IAL I E N, DEM L E BE N AU F DE R H ISTOR IS C H E N HA L BI N SE L U N D DE M T R E I BE N AU F DE M GRAN D BA Z AAR I N SPI R I E R E N. BEG ON N E N ABE R HAT AL L E S I N I H R E M H EI MAT D OR F AM M E E R I N ANATOL I E N. AUS S C H L AM M U N D T E IG WU R DE N DI E T RÄU M E DE R ZU KU N F T GE FOR M T.

Foto: Serhat Özşen

t ei g

sch l

nd

m u m a


17

THE Stylemate Issue No 02 | 2020

„Ich benutze immer gerne meine Hände, um etwas zu erschaffen. Ton ist für mich nach wie vor ein gutes Material, um meine Gedanken zu erklären.“

Fotos: Serhat Özşen

Nur zu gerne hätten wir Özlem Tuna persönlich in Istanbul getroffen, ihr Atelier und ihren Shop besucht, einen Kaffee in ihrem liebsten traditionellen Kaffeehaus, dem Çorlu Ali Paşa Medresesi, getrunken, Handwerkern bei der Arbeit über die Schulter geschaut und Ruhe mit dem Blick auf den Bosporus gefunden. Denn auf ihm bleiben stets auch Özlem Tunas Augen hängen, wenn sie durch Istanbul spaziert. So wurde es ein Kennenlernen über E-Mails und Zoom – anders schön, denn es war ein Blick aus dem Homeoffice hinaus in das Leben von jemand anderem, mit dem man durch die Einschränkungen des öffentlichen Lebens fast auf der ganzen Welt eine neue Nähe gefunden hat. Es ist der Blick vom Wohnzimmer in Wien in ein wunderschönes Atelier in einer kleinen Straße, in der in normalen Zeiten das Leben spielt. Özlem Tuna stammt aus dem Dorf Burhaniye an der Ägäis, südlich von Anatolien. Es war für sie der ideale Ort, um erwachsen zu werden, denn es gab endlose Inspiration für ein „abenteuerlustiges Mädchen“. Umgeben von einem großen Garten und sehr nahe am Meer liebte sie es, alles zu entdecken. „Ich hatte so viel Glück, dass ich in einer wunderschönen Bucht am Meer mit Olivenhainen aufgewachsen bin.“ Özlem Tuna ist überzeugt, dass wir in unserer Kindheit unsere Lebensbalance finden und Herkunft und Wurzeln sehr

STYLE

wichtig dafür sind, welche Person wir im Laufe unserer Lebensreise werden. Sie spielte mit Schlamm im Garten und erschuf daraus erstaunliche Schlammkuchen­ kreationen. Das war wohl das erste Zeichen für die spätere Liebe zur Herstellung von Gefäßen aus Ton. Die Beziehung zu ihrem Vater prägte sie. „Ich hatte immer eine wundervolle Beziehung zu meinem Vater. Er war Kunstlehrer und als er in Pension ging, führte ihn sein Weg zurück an die Universität, gleichzeitig mit mir. Er studierte Archäologie und schrieb neun Bücher in 15 Jahren. Er war wahnsinnig fleißig und sehr diszipliniert bei der Arbeit. Er war immer so begeistert von unserer Kultur und wenn ich zurückblicke, war es so ein Glück, ihn als Vater gehabt zu haben, denn ich habe wahnsinnig viel von ihm gelernt. Seit zehn Jahren ist er nicht mehr unter uns, aber er ist immer noch meine größte Inspiration und mein größter Held.“

Ihren ersten Job nach Abschluss der Uni fand sie als Schmuckdesignerin auf der historischen Halbinsel. In der Türkei Designerin zu sein, ist heute normal. Vor 20 Jahren, als Özlem Tuna begann, war es jedoch etwas schwierig, als Frau im Schmuckviertel der historischen Halbinsel zu arbeiten. Es war sehr traditionell und der Weg zum Meister führte über viele Lehrjahre, die alle dort zu absolvieren

VOM KO CH EN UN D PRODUK T DESIGN Nach dem Abschluss einer Schule mit dem Schwerpunkt Kulinarik und Kochen wurde Özlem Tuna von ihrem Vater ermutigt, die Kunstuniversität zu besuchen und dort Keramik zu studieren. Das erste Objekt, das sie anfertigte, war eine kleine Vase. Dafür benutzte sie kein Werkzeug, sondern nahm nur die Hände zu Hilfe, um sie zu formen. Ebenso einprägsam ist ihr die Erinnerung, als sie als Studentin ihr Brot zu Hause selbst machte und wie sie damit experimentierte, verschiedene Hefebakterien zu kultivieren. „Ich benutze immer gerne meine Hände, um etwas zu erschaffen. Ton ist für mich nach wie vor ein gutes Material, um meine Gedanken zu erklären.“ Ihre Erfahrungen mit dem Kochen und in der Küche haben ihr geholfen, Designerin zu werden. „Für mich sind Kochen und Produktdesign die gleichen Dinge.“

waren. Männer lernten gesamte Prozesse und arbeiteten als geschlossene Gruppe, Frauen gab es kaum. „In den 90er-Jahren, als ich an der Universität meinen Abschluss machte, begannen vor allem Frauen, als Designerin tätig zu sein. Es war schwierig für die Metallmeister, Anweisungen von den Designerinnen entgegenzunehmen. Die Anfänge waren nicht leicht, aber mit der Zeit haben wir viel voneinander gelernt. Und das ist sehr wertvoll.“

ÖZLEM TUNA ÜBER IHRE SERIE „MOSAIC“ Wir definieren ein Mosaik als ein Bild aus verschiedenfarbigen Partikeln, die auf einer Oberfläche liegen. Mosaike werden traditionell aus Materialien wie Naturstein, Metall, Glas, Keramik und Porzellan hergestellt. Was ist dann das Mosaik, das wir mit unserem Leben schaffen? Können wir sehen, wie das Mosaik durch unsere Gedanken, unsere Handlungen, unsere Entwürfe und die Art und Weise, wie wir unser Leben leben, entsteht? Wir kreieren unsere Mosaike mit unseren Designs für Dinge, die wir produzieren. Wir würden uns freuen, wenn unsere Mosaike zeitlos sind und viele Jahre verwendet werden.


18

THE Stylemate Issue No 02 | 2020

„Ich lebe heute und kann etwas entwerfen, das mir und meiner Umwelt zugutekommt.“

ÖZLEM TUNAS ORTE IN ISTANBUL Das traditionelle Kaffeehaus „ÇORLU ALI PAŞA MEDRESESI“ (Mollafenari, Yeniçeriler Cd. No:38, 34120 Fatih/İstanbul) Die Buchhandlung „PATIKA KITABEVI“ (Abdi İpekçi Caddesi, Milli Reasürans Çarşısı 43–57 G Blok, D:39 Teşvikiye, 34365 Şişli/İstanbul, @patikakitabevi) Den GÜLHANE PARK besuchen (Cankurtaran, Kennedy Cd., 34122 Fatih/İstanbul) Zwischen BEBEK AND ORTAKÖY AM BOSPORUS entlang spazieren Alles um den GRAND BAZAAR

DU N ST IGE T RÄU M E DE R J Ü NGST E N ZE I T 2003 gründete Özlem Tuna ihr eigenes Marken- und Designstudio auf der historischen Halbinsel. Für sie ist es der beste Ort für Design und Produktion. Gearbeitet wird mit traditionellen Methoden, kombiniert mit moderner Technologie. Dort liegt für sie das Herz des historischen Zentrums von Istanbul, das mit seinen Ateliers einen wundervollen Reichtum bietet. Seit damals ist sie erfolgreich mit ihren eigenen Produktlinien, aber auch mit ihrem Studio für viele große wie kleine, internationale wie nationale Unternehmen. Das schlichte, aber kraftvolle Design, gepaart mit dem perfekt ausgeführten Handwerk, machen Özlem Tunas Arbeiten zu begehrten Objekten, die bis nach New York bekannt und bei Bloomingdale’s erhältlich sind. Ihre Materialien sind Porzellan und Keramik, Holz, Stoff, Glas, Messing, Kupfer und Stahl sowie Gold, Silber und Edel- und Halbedelsteine. Ihre Kollektionen tragen Namen wie Mosaic, Sage oder Credo Istanbul. Wenn sie sich ein Objekt aussuchen müsste, würde sie eine Kaffeetasse wählen. „Schon als kleines Kind liebte ich Kaffee. Wir durften noch keinen Kaffee trinken, aber ich habe heimlich Kaffeebohnen stibitzt und gekaut.“ Diese Liebe drückt sie seit vielen Jahren in unglaublich feinen und eleganten Tassen und Bechern aus Porzellan aus.

In den letzten zehn Jahren hat sich die Designerin sehr mit dem Klimawandel befasst. „Wir müssen uns um unsere Natur kümmern. Für mich zählt neben verantwortungsbewusster Ernährung und Konsum auch die Abwicklung des Produktionsprozesses. Die Natur und der Mensch stehen im Mittelpunkt.“ Auf die Frage, ob sie diesbezüglich optimistisch für die Zukunft ist, antwortet sie: „Ich lebe heute und kann etwas entwerfen, das mir und meiner Umwelt zugutekommt. Das ist wertvoll und reicht zunächst aus, um optimistisch zu sein.“ Und wovon träumt sie? „Davon, wieder in die Küche zu gehen, denn als Designerin liebe ich es, meine Werkzeuge zu wechseln.“ Allerdings nicht im Restaurant, sondern viel mehr interessiert sie die Aktion beim Essen. Was sind die emotionalen, sozialen und kulturellen Auswirkungen auf unser Leben? Sie räumt ein, dass das in diesen Zeiten „dunstige“ Träume sind, denn wer weiß schon, wann und in welcher Form wir unsere Träume wieder wirklich ausleben können? Abschließen möchte Özlem Tuna mit einem Zitat von Vivienne Westwood, die sagte: „Es ist meine Pflicht, zu verstehen. Die Welt zu verstehen. Das ist unser Preis für das Glück, am Leben zu sein. Die Kunst unserer Vorfahren eröffnet uns die Möglichkeit, die Welt aus verschie­ denen Perspektiven zu betrachten – das ist die wahre Bedeutung von Kultur –, und dadurch können wir die Vision einer besseren Welt entwerfen. Einer Welt, die besser ist als die, in der wir leben, und die wir veranstaltet haben. Wir können unsere Zukunft beeinflussen. Der beständige Versuch, seiner Vision näher zu kommen und die Reflexion darüber verändern unser Leben. Und indem man sein Leben verändert, wird man die Welt verändern.“

FERIBOT, zwischen Asien und Europa KADIKÖY, der Fischmarkt und die vielen umliegenden Restaurants

ozlemtuna.com

SERIE „SAGE“ Inspiriert von den Blättern des Salbeis ist diese handgemachte Porzellanserie. Durch die spezielle matte Glasur entsteht eine einzigartige Farbskala, die sich zwischen verschiedenen Grautönen, Weiß-, Rosa- und Grüntonen abspielt. Das Farbspiel ist bei jedem Stück einmalig. Das goldene Dekor, das auf die Glasur aufgetragen wird, fließt fast mystisch über die Schalen, Tassen und Becher.

Fotos: M. Serdar Şamli

KARAKÖY, der Fischmarkt und Szeneviertel mit vielen Bars


19

THE Stylemate Issue No 02 | 2020

picked by: P I M P O L L O

STYLE

ÖZLEM TUNA

O P -VA S E MIT EINEM IHRER E XKLU SIVE N KAF F E E SE TS IST ÖZL E M T U NA T E I L DE R WOR L D WI DE T H I NGS C OL L E C T ION, E I N E R SAM M LU NG AU S DE SIGNOBJ E K T E N DE S U N E S C O C R E AT IVE C I T I E S N E T WOR K . F Ü R U N S HAT SI E E I N E N BL IC K AU F DI E SAM M LU NG GE WOR F E N U N D SIC H I H R E L I E BL I NGS OBJ E K T E DARAU S AU S GE SUC H T.

Sehr gute Idee, zwei Materialien zusammen­zubringen. Ich liebe die Form der Kaffeekanne. Sie zieht mich an, weil es ein Objekt ist, von dem ich denke, dass ich es gerne zu Hause verwende.

von Gloria Rubio für Arta Ceramica

Mir gefällt das ein­gefärbte Glas mit der facettierten Ober­fläche. Toll, dass man die Reflektionen der Blumen von außen betrachten kann.

von Form&Seek

Eine sehr schöne, einfache und saubere Arbeit. Eine Lampe wie zeitloser Schmuck.

von Johannes Scherr Design

P I X E L AT E A N D H E R R I NG B ON E S

PA N D O R E T TA S K U L L C O F F E E TA B L E

Fotos: Arta Cerámica / Form&Seek / Grüne Erde / Jaime Navarro / Bipède / Thomas Feichtner Studio / Frédéric Bouchard / Alvaro Rego

Gute Idee, einem Produkt zwei nutzbare Funktionen zu geben. Ich liebe das Grafikdesign.

Die Kombination von Schwarz und Weiß gefällt mir generell sehr gut. Die pixelige Textur finde ich spannend.

von Ricardo Casas

von String Theory

T O R T I L L A F L I P C OM È T E

Den Nutzer in den Designprozess miteinzubeziehen, finde ich sehr clever. Die Lampe nach den eigenen Vorstellungen mit­formen zu können, ist ein guter Gedanke.

von Bipède

Was für eine ungewöhnliche Form für einen Lautsprecher! Eine sehr interessante Skulptur und ich liebe die Punkte in schwarz-weiß.

von Thomas Feichtner für Poet Audio

Ich bewundere jede Handwerkskunst. Hier entstand daraus ein sehr schönes Objekt. Die Verarbeitung ist toll. Alle Produkte finden Sie auf designcities.net/wwtc

von Alvaro Rego für MUMEDI Design


20

THE Stylemate Issue No 02 | 2020

STYLE

Ein Hauch

seele M I T I H RER PH I LO S OPH I E , UN BE L EBT EM EI N E SE E L E EI N ZUHAUCH E N, I S T ANAS TASI J A L E S J A K VON 13&9 I N T ER NAT IONAL E R F OL GR E IC H. M I T I H R EN DESIGN S BI L DE T SI E E I N E BRÜCK E Z WIS C H E N WISSEN S CHA F T U N D PRA KT IS C H ER UM SET Z U NG U N D BI ET ET N E UE NAR RAT IVE U N D ERFA H RUNGEN.

Produziert werden die Akustikelemente in St. Margarethen an der Raab. Worauf legen Sie bei der Produktion generell Wert? Ich sehe die Produktion als wesentlichen Teil des Designprozesses. Das bedeutet, dass eine sorgsame Auseinandersetzung des Produktkonzepts mit dem Produktionsprozess und dem Zusammenwirken von Menschen, Ressourcen und Technologie stattfinden sollte. Für diese Produkt­ serie machte es Sinn, diese in enger Zu­sammenarbeit mit XAL zu entwickeln und lokal zu produzieren, um die Expertise von Architekten, Produktdesignern, Industrial Designern, technischen Entwicklern, Licht- und Akustik-Planern sowie dem Hersteller vor Ort zu bündeln. Was ist die beste Idee, die Sie je hatten? Konzepte, die eine sorgfältige Assimi­ lation des Kontexts an Menschen, Orte und Technologie einschließen und neue Narrative und Erfahrungen anbieten, die stärker sind als die Wahrnehmung von etwas, das hauptsächlich als „physisch“ angesehen wird.

ANASTASIJA

LESJAK

Eine Ihrer Arbeiten nennt sich „Relaxing Floors“. Wie kann ein Boden „relaxing“ sein, außer, dass er bequem ist, wenn man darauf liegt?

Sie sprechen von der „Seele des Designs“. Was gibt denn dem Design die Seele? Unsere Philosophie, Unbelebtem „eine Seele einzuhauchen“, lotet die Wahrnehmung des Designs so aus, dass die Nutzer in der Lage sind, sich emotional und intuitiv mit dem Konzept zu identifizieren. Dieses offene Verhältnis zwischen Nutzer und Design beinhaltet auch eine Auseinandersetzung mit nachhaltigem Konsum und ein starkes Engagement für die Umwelt.

diesem Wissen heraus wurde der Ansatz für die Muster der Bodenbeläge entwickelt, die zu den größten wahrnehmbaren Oberflächen in einem Raum gehören. Wie war die Zusammenarbeit mit Richard Taylor und der Mohawk Group? In vielen unserer Konzepte hat das Wohlbefinden des Menschen im gebauten Raum eine zentrale Bedeutung, dementsprechend ist für mich die Zusammenarbeit mit Prof. Taylor eines der wesentlichsten Projekte. Durch meine medizinische Ausbildung liegt mir dieser Zugang zum Design nahe und ist auch einer der Gründe, weshalb wir ein transdisziplinäres Netzwerk gebildet haben. Oft fehlt die Brücke zwischen Wissenschaft und praktischer Umsetzung. Unsere Kollaborateure haben dieses langfristige Potenzial erkannt und sich für dieses innovative Gebiet entschieden, das sich mit Konzepten beschäftigt, die den Menschen holistisch zugutekommen. Nun sind daraus bereits erste Serienprodukte für den internationalen Markt im Objektbereich entstanden, die

diese Muster mit relaxierenden Qualitäten integrieren. Die Anfragen für die Produkte kommen mittlerweile aus der ganzen Welt! Mein kreatives Gegenüber, mein Ehemann Martin Lesjak, und ich haben mit dieser Kollaboration auch eine neue, disziplinübergreifende Herangehensweise thematisiert und dadurch zahlreiche Lehraufträge, Preise und Erwähnungen in Publikationen, bis hin zum Titelblatt des American Science Journal „Nonlinear Dynamics, Psychology, and Life Sciences“, bekommen. Zuletzt gelauncht wurde die modulare Akustik- und Beleuchtungskollektion HEX-O und TRIG -O für XAL. Was steckt hinter diesem Konzept? Die Kombinierbarkeit und Modularität von Licht- und Akustiksystemen sind hier von Bedeutung. Wir nennen diese Produkte „Neue Hybride“, mit denen maßgeschneiderte Lösungen, im funktionalen als auch gestalterischen Sinn, mit einem Serienprodukt möglich sind. Wir wollten Gestaltern unbedingt ein „Designtool“ geben, mit

Die letzte Zeit war eine sehr zurückgezogene, die dazu eingeladen hat, zu träumen. Wovon träumen Sie noch? Ich träume von vielem und Unterschied­ lichem, aber das Wichtigste für mich ist es, dass die Träume da sind, wenn man sie braucht.

13and9design.com

2013 gründeten Dr. med. univ. Anastasija Lesjak und Architekt Martin Lesjak (INNOCAD architecture) die Produktdesign­ firma 13&9 in Graz. Ihr transdisziplinäres Team kreiert Produktkollektionen in Zu­ sammenarbeit mit spezialisierten Partnern – vom Konzept bis hin zur Produktion – in den Bereichen Möbel, Beleuchtung, Akustik, Textil, Accessoires, Ausstellungsdesign und Sounddesign. Die Kreativgemeinschaft ist sowohl ein Design Studio für internationale Unternehmen, wie BuzziSpace, Mohawk Group, Quinze & Milan, Lande Group, Wever & Ducré, Robert La Roche, XAL und VITEO, als auch ein eigenes Label, das seine Produkte produziert und vertreibt.

Foto: Anastasija Lesjak / Markus Mansi

Als Leiterin der Konzeption und Produkt­ entwicklung bei 13&9 widme ich mich mit unserem Team Designstrategien, die auf einer wissenschaftlich fundierten Auseinandersetzung mit stressreduzierenden Konzepten im Raum basieren, insbesondere am Arbeitsplatz. Einer unserer Schwerpunkte bezieht sich auf die Erforschung der Wahrnehmung und die Effekte von bestimmten Mustern, die in der Natur vorkommen. Diese Muster sind vor allem in gebauten Umgebungen, in denen der Mensch keinen bzw. nicht ausreichend Zugang zur Natur hat, von Bedeutung. Aus diesem wissenschaftlichen Interesse entstand die Zusammenarbeit mit einem der führenden Wissenschaftler und Physiker auf diesem Gebiet, Prof. Richard Taylor von der Universität Oregon (USA). Seine Ansätze zu stressreduzierenden Mustern hat er unter anderem für die NASA in den Achtzigern erforscht. Im Laufe der Jahre wurden einige Studien durchgeführt und Erkenntnisse gewonnen, zum Beispiel, dass unser Gehirn in der Lage ist, diese fraktalen Muster unter­ bewusst wahrzunehmen. Diese werden als in der Natur vorkommend erkannt – auch wenn diese grafisch abstrahiert dargestellt sind. Durch einen unbewussten, automatischen Erkennungsprozess, der als „Fractal Fluency“ bzw. Leichtigkeit des Erkennens bezeichnet wird, werden Relaxationsmechanismen des Körpers in Gang gesetzt und auf kognitiver Ebene als angenehm wahrgenommen. So etwas wie „bequem“, aber für unsere Augen. Aus

dem jeder seine eigene „Licht-AkustikLandschaft“ schaffen kann. Für uns ist es der nachhaltigste Weg, die Produkte so zu entwickeln, dass das Ergebnis ein „Open End“ hat und individuell auf den räumlichen Kontext reagiert.


21

THE Stylemate Issue No 02 | 2020

städte

8

Diese Stores und Labels sind jede Reise wert! THE Stylemate war shoppen und hat sich unter anderem in Athen von avantgardistischer Mode inspirieren lassen, war in Lissabon gut behütet, hat in Hamburg die coolste Lederhose gefunden und in Budapest eine selbstbewusste Leichtigkeit entdeckt.

stores

STYLE

EIN „BE ST OF FASH ION “ I N E U ROPA!


22

THE Stylemate Issue No 02 | 2020

lona

Was tun, wenn man für alles, was man gerne in seinem Laden hätte, eigentlich ein ganzes Kaufhaus brauchen würde? Mehrere Läden eröffnen. So haben es die Köpfe hinter La Comercial gemacht. Um in der schönen Nachbarschaft des Stadtteils

rom Die römische Modedesignerin Alessandra Cappiello gründete 2004 ihr Label „Morfosis“, in dem sie sich von Kunst, vor allem ihrer Großmutter, der Malerin Anna Grauso, inspirieren lässt. Ihre Kleidungsstücke sind eine schöne Synthese aus Tragbarkeit und Impuls. In ihrer aktuellen SS-20-Kollektion zeigt die Designerin, die schon Madonna eingekleidet hat, strenge

zürich Warum man eine Boutique ROMA nennt, obwohl sie sich mitten in Zürich befindet? Weil ROMA nicht für die italienische Hauptstadt steht, sondern für „Research Of Mastermind Artists“ und damit für die konsequente Suche nach einzigartiger Avantgarde-Designermarken auf der

lissabon Dieser wunderbare Laden in der Rua Abade Faria, nur unweit der Fonte Luminosa, ist Heimat für Alexandra Jolie Sus Hutlabel „Jolie Su Dream Hats“. Damit verwandelt sie traditionelles Handwerk in verspielte, tragbare und nachhaltige Hüte, die so kunstvoll sind, dass sie einen zum Träumen anregen. Die kleinen Kunstwerke sind zu 100 % handgefertigt mit traditionellen Techniken und aus hochwertigen Materialien. Dabei

LA COMERCIAL

El Born in Barcelona zu sein, wurden gleich mehrere Geschäftslokale gefüllt. So gibt es einen Store für Frauenmode, zwei für Männer, einen Home Store, einen Paul-SmithStore und drei in verschiedenen angesagten Hotels. Jeder Store ist ein Concept Store für sich und gemeinsam ergeben sie so etwas wie einen Super-Concept-Store mit bestens ausgewählter Ware. Die Marken reichen von A wie Aqua di Genova bis V für Vivienne Westwood. Am besten liest man sie auf der Website nach – oder noch besser nimmt man sich die Zeit und schlendert durch alle Stores. Erfunden hat diesen Concept-Dream übrigens Carlos de Barrio.

2

La Comercial Woman, Carrer del Rec 52, 08003 Barcelona, Spanien La Comercial Home, Bonaire 4, 08003 Barcelona, Spanien

morfosis.it Morfosis Showroom Via Monte Delle Gioie, 30/A, 00199 Rom, Italien

BOUTIQUE ROMA

ganzen Welt. Dies zur Aufgabe gemacht hat sich die Familie Torzuoli, die seit den 70er-Jahren nach frischen Designern und Labels Ausschau hält, um deren Talent zu fördern. Somit findet sich in der Boutique ROMA eine Auswahl, die wirklich große Freude beim Stöbern macht, denn man hält handgemachte Qualität, limitierte Stücke und oft ungewöhnliche Designs in den Händen. Praktischerweise für Frauen und für Männer, was das Einkaufen vor allem im Urlaub deutlich unkomplizierter macht. Neben der Boutique in Zürich gibt es noch eine in St. Gallen sowie ein ROMA SHOES in Zürich und ein Outlet in St. Gallen.

4

La Comercial Man, Carrer del Rec 75, 08003 Barcelona, Spanien

MORFOSIS

Linien, gemildert durch geschwungene Akzente, schöne Details und tolle Farbnuancen. Wertvolle Stoffe und Lichtformen sind miteinander verflochten, um weichen Maxiund Minikleidern Leben einzuhauchen. Blockfarbene Seide trifft auf Blumendrucke, der Chiffon wird durch Lurexblitze aufgehellt, während der Denim mit dem Leinen in der weiten Hose und dem langen Wickelkleid kollaboriert. Die chromatische Palette zeichnet sich durch warme Erdtöne aus, die durch subtilere Farben wie Grau abgeschwächt werden, durch Weiß und Pink entsteht ein modernes, zeitgemäßes Konzept von Romantik und Weiblichkeit.

3

lacomercial.info

boutique-roma.ch Boutique ROMA Pelikanstraße 6/8, 8001 Zürich, Schweiz

JOLIE SU

legt Jolie Su großen Wert auf die Herkunft. Das exquisite Toquilla-Stroh ist ein hoch­ wertiges Material, das in Ecuador nach traditionellen Techniken handgewebt wird und von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt wurde. Die Designerin bezieht es ausschließlich von der örtlichen Gemeinde. Der Strohhalm für die Palha-Sammlung stammt vom örtlichen Kulturverein im Norden Portugals. Das Stroh wird von einer Gemeinschaft älterer Frauen geflochten, die dies ihr ganzes Leben lang getan haben. Jolie Su teilt den schönen Shop mit Leonore Silva, deren Schmuck auch ein toller Eye­ catcher ist.

joliesu.com Jolie Su Dream Hats Rua Abade Faria 8A, 1900-006 Lisbon, Portugal

Fotos: La Comercial by Roberto Ruiz / Morfosis by Alessandra Cappiello / Boutique Roma / Jolie Su Photography: Magdalena Kozicka

1 barce-


23

THE Stylemate Issue No 02 | 2020

5 athen Für alle Männer, die Avantgarde-Mode lieben, ist dieser Store im Athener Stadtteil Kolonaki der beste Ort der Stadt. Begonnen haben Dimitris Papadopoulos und Yiannis Kondilis als Comme des Garcons Pop-upStore, jetzt führen sie neben dieser Brand

hamburg Die Zeitung „Die Welt“ bezeichnet ihn als einen der innovativsten Modedesigner Deutschlands und beschreibt seine Arbeit als „sinnliche Mode für Frauen“. Diese designt Stefan Eckert in seinem Salon in der Elbestadt. Gelernt hat er sein Handwerk am Central Saint Martins College in

Fotos: Number3 by Vasilis Karidis / Stefan Eckert by Ralf Pulmanns/Olivier Colin / Schneeweiss by Sergiu Andres / Nanushka

wien Seit Jahren ist Yasemin Demircis Store „Schneeweiß“ eine fixe Shoppingadresse im ersten Bezirk in Wien. Aktuell hat sie im Portfolio unter anderem Marken wie Tibi, Vince, Joseph, Filippa K., Theory, R13 Denim oder Aeron und definiert damit einen

Dieser stylische Store in der Budapester Innenstadt ist ein Must-go für alle „urban nomads“. Das Label „Nanushka“ wurde von Sandra Sandor 2006 gegründet, kurz nach ihrem Abschluss am Central Saint Martins College of Fashion in London. In ihren

NUMBER3

auch Raf Simons, Rick Owens oder Junya Watanabe in ihrem chicen cleanen Laden. Nur nicht einschüchtern lassen von der minimalistischen Fassade, sondern läuten, eintreten und sich überwältigen lassen von der exzellenten Auswahl. Neben den bereits genannten Labels gibt es Accessoires wie die Seidenschals von der Athener Kult­marke Serapis oder Parfums von Comme des Garcons. Das Lieblingsstück der beiden Inhaber für den Sommer 20 ist ein Sneaker, ebenfalls von Comme des Garcons. Ein Geschäft, das sich eher wie ein cooler Treffpunkt in der Innenstadt anfühlt als eine anspruchsvolle High-End-Boutique.

6

7

number3store.com 16 Patriarchou Ioakeim Street, 10675 Kolonaki, Athens, Griechenland

STEFAN ECKERT

London, wo er nach seinem Abschluss bei Alexander McQueen arbeitete. Eckert gilt als Spezialist für Leder und seine Looks sind eine Kombination aus ready-to-wear und Maßanfertigung. Er zählt außerdem zu den Pionieren der Nachhaltigkeit in seiner Branche. Seine Designs sind sexy und sophisticated zugleich und für eine lebenslange Haltbarkeit bestimmt. In einem Interview sagt er, dass „Leder für mich einen sehr philosophischen Wert hat, da es erst mit der Zeit an Schönheit gewinnt und seine wahre Wirkung erst über die Gewinnung einer gewissen Patina entfaltet“. Also tragen für die Ewigkeit.

stefan-eckert.com Stefan Eckert – Store Hamburg Überseeboulevard 2, 20457 Hamburg-Hafencity, Deutschland

SCHNEEWEISS

eleganten casual look, in dem man immer mühelos toll aussieht. Im Store wird man ausgesprochen gut und ehrlich beraten, sodass man sich einen individuellen Style zusammenstellen kann, der zeitlos und abseits des Mainstreams ist. Der Store konzentriert sich auf das Wesentliche und ist puristisch in Weiß gehalten. Wer sich selbst mit Schmuck eine Freude machen möchte, findet schöne Ketten oder Ringe, schlicht und elegant wie die Mode-Pieces. Die kleine Schwester vom „Schneeweiß“ ist das „Rosenrot“, das sich im angesagten Wiener 7. Bezirk auf jüngere Labels konzentriert und nicht weniger einen Besuch wert ist.

8 buda-

pest

STYLE

schneeweiss-rosenrot.at Schneeweiß, Wollzeile 20, 1010 Wien, Österreich Rosenrot, Lindengasse 26, 1070 Wien, Österreich

NANUSHKA

Designs schwingt ein Stil von selbstbewusster Leichtigkeit und subtiler Weiblichkeit, modern, vielseitig und schön. Die Kleidung wird in Budapest entworfen, in Europa produziert und begeistert auch auf der New York Fashion Week mit veganem Leder und nachhaltigem Leinen. Hier im Flagship Concept Store in Budapest spiegelt das Interior Design die Lebendigkeit der ausgestellten Mode wider. Bentwood-Stühle und schwere Marmorplatten, natürliches Material und sanfte Pastellfarben, Alt und Neu verschmelzen zu einer harmonischen Einheit. On top erfreut man sich wegen des „Café-in-Store-Concept“ an frischen Säften, gutem Kaffee und kleinen Cupcakes.

nanushka.com Nanushka Budapest Store & Café 3 Bécsi Street, Budapest 1052, Ungarn


24

THE Stylemate Issue No 02 | 2020

sammeln liegt den

MICHAEL

M IC HAE L KOVAC E K IST M I TGRÜ N DE R DE S WI E N E R AU K T ION SHAU SE S „I M KI N SKY “ U N D HAT SIC H, WI E E R SE L BST SAGT, M I T „L E I B U N D SE E L E “ DE R KU N ST VE R S C H R I E BE N. Ü BE R DE N N E RVE N KI T ZE L BE I AU K T ION E N, SAM M L E R L E I DE N S C HAF T U N D WARU M R E KOR D E RGE BN ISSE I M M E R E I N E S C H L AGZE I L E WE RT SI N D.

KOVACEK

Herr Kovacek, wie gut ist es um das Kunstwissen der Österreicherinnen und Österreicher bestellt? Michael Kovacek: Sehr gut, würde ich sagen! Ich denke, dass sich Österreich zu Recht Kulturnation nennen darf und in der Breite über Kunst wesentlich mehr weiß als andere Länder. Es gab und gibt eine fortwährende Beschäftigung mit der Kunst und auch der Musik. Da nehmen Sie auch jüngere Generationen nicht aus? Nein. Durch den Ersten und Zweiten Weltkrieg, den Zusammenbruch der Monarchie, gab es eine Unterbrechung. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte man einen unglaublichen Aufholbedarf. Man konnte wirklich beobachten, wie die Kunst wieder herausbrach und sich eine Szene formierte. Und diese ist gerade in den letzten 20 Jahren rasant gewachsen. Welchen Stellenwert hat ein Auktionshaus am Kunstmarkt? Ich glaube, einen sehr wichtigen. Das Auktionswesen ist sehr transparent, wesentlich transparenter als der Kunsthandel. Die Kunst ist bei uns mit einem Preis versehen, manchmal mit einem Wunschpreis, viel öfter jedoch mit einem tatsächlichen Preis. Dieser ist lesbar und nachvollziehbar und

Hans Bischoffshausen* (1927–1987) Dissolution d’un Champ D’Energie, 1960/61 Verkauft um 128.000 €


25

THE Stylemate Issue No 02 | 2020

menschen im blut

STYLE

MICHAEL KOVACEK ist Geschäftsführer und Gründungsmitglied des Auktionshauses „Im Kinsky“ mit Sitz in Wien. Er ist außerdem gerichtlich zertifizierter Sachverständiger, Experte für Möbel, Glas, Antiquitäten und Gemälde des 19./20. Jahrhunderts.

wird auch von einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen. Wenn Sie in den Zeitungen von Rekordergebnissen lesen, die auf der ganzen Welt erzielt werden, so sind das eigentlich immer Auktionsergebnisse. Warum sind besonders hoch erzielte Preise immer eine gute Schlagzeile? Weil der Mensch so ist, wie er ist. Wenn Sie ein Kleinod, eine Zeichnung eines Künstlers, der jetzt keinen großartigen Namen hat, aber trotzdem ein großartiger Künstler ist, um 5000 Euro verkaufen, so ist das keine Schlagzeile. Eine Schlagzeile beschreibt etwas Außergewöhnliches. Der Wert der Kunst spiegelt sich sehr oft in Zahlen wider. Natürlich kann man über den inhaltlichen Wert sehr gut schreiben, aber man muss auch viel davon verstehen, und Schlagzeile ist das keine. Wie geht es Ihnen damit, wenn Rekordpreise bei einer Auktion erzielt werden? Ist das nach wie vor ein Nervenkitzel oder sind Sie nach vielen Jahren Ihrer Tätigkeit schon „cool“? Wenn es uns im Auktionshaus gelingt, für einen Künstler einen Weltrekordpreis zu erzielen, empfinde ich das immer als aufregend. In dem Moment wird ein neuer Maßstab gesetzt und eine neue Wertigkeit entsteht. Ich bin mit Leib und Seele Kunsthändler und Auktionator und es erfüllt mich, tolle Kunst zu bekommen und anzubieten. Wenn man dann auch noch die positive Resonanz der Sammler erhält, die sagen: „Das war es wert“ oder ein Werk noch mehr wert ist, als man es selbst eingeschätzt hat, dann ist das fantastisch. Würden Sie sagen, es ist die Aufgabe eines Auktionshauses, Ihre Aufgabe, den Künstlern den Wert zu geben, den sie verdient haben?

Fotos: ©Auktionshaus im Kinsky GmbH, Wien

Auch unsere, aber ohne Galerien geht das nicht. Da möchte ich den Galerien sehr viel Lob zollen, die mit den Künstlern zusammenarbeiten, sie betreuen und an die Öffentlichkeit, die Museen und die Sammler bringen. Wenn der Künstler einmal etabliert ist, kommt er auf den Sekundärmarkt, und das ist das Auktions­ wesen. Der Auktionsmarkt kann ohne Galerien nicht existieren und die Galerien würden ohne Auktionsmarkt auch nicht so glücklich sein.

aber in der Folgezeit nicht mehr so stark nachgefragt. Das hängt sehr wohl von der Kunst und dem Künstler ab, wie er sich weiterentwickelt und betreut wird, oder auch davon, ob ein neuer Trend dagegenwirkt. Auch Rembrandt war nicht zu jeder Zeit berühmt und ist erst in den letzten 150 Jahren zu einem Weltkünstler geworden. Ich will damit einfach sagen: Es gibt immer wieder Zyklen, in denen ein Künstler mehr oder weniger Beachtung finden kann. Sie haben das Auktionshaus mitgegründet. Was war damals Ihre Motivation? Ich war damals schon Jahrzehnte lang Kunsthändler und das Auktionswesen in Österreich noch sehr bescheiden. Das Dorotheum hatte lange eine Monopol­ stellung, die dann endlich aufgelockert wurde. Wir Gründer haben uns gedacht, die Welt hat so viele Auktionshäuser, nur in Österreich gibt es bloß eines. Also haben wir uns zusammengetan, gegründet und es war ein durchschlagender Erfolg. Welche Qualitäten zeichnen das „im Kinsky“ aus? Wir sind serviceorientiert und bemühen uns, nach Möglichkeit wirklich sehr gute Kunstobjekte zu bekommen. Wir wählen aus und nehmen bei Weitem nicht alles. Wir sind ein kleines Team und für unsere Kunden vom Ankauf bis zum Verkauf jederzeit vorhanden. Das geht nur, wenn man eine begrenzte Zahl an Gegenständen nimmt. Wie hat sich das Auktionshaus über die Jahre verändert? Es hat sich mit der Nachfrage nach immer modernerer und zeitgenössischer Kunst verändert. Die Zukunft ist die junge Kunst. Die ältere auch, wenn es sehr gute Kunst ist. In jeder Phase der Kunstgeschichte gab es Maler, die ganz gut, aber nicht bahnbrechend gemalt haben. Die werden heute nicht mehr gesucht, so wie die Landschaftsmaler aus der Biedermeierzeit.

Nach dem Zweiten Weltkrieg noch gefragt, kamen dann aber schnell Maler wie Rainer, Nitsch oder Hundertwasser. Sie haben die Zeitgenossen eingeläutet. Hat sich der Markt durch die Coronakrise verändert? Das traue ich mich jetzt noch nicht zu beurteilen. Ich weiß nur, dass die Nach­ frage des Kunstkaufes jetzt sehr groß ist, weil ein halbes Jahr nichts passiert ist. Die Kunstkäufer und Kunstinteressierten scharren in den Startlöchern, um endlich Kunst kaufen zu können. Es ist auch eine sichere Art, sein Geld anzulegen. Ja. Selbstverständlich stellen sich Menschen in einer Krise die Frage, wie sie überleben werden. Aber die Menschheit ist noch nie untergegangen und wird auch jetzt nicht untergehen. Es braucht halt einfach noch, bis sich alles wieder in normalen Bahnen bewegt. Aber dann erweist sich Kunst als dauerhafte Vermögensanlage. Auktionen wurden auch schon vorher online abgewickelt. Wird dieser Trend durch die Krise noch verstärkt? Wahrscheinlich. Bei uns kann man über unser Portal und über Lot-Tissimo online mitbieten. Wir übernehmen auch Aufträge selbst und eine externe Sensalin, die

Für das Werk welches Künstlers würden Sie ein Höchstgebot abgeben? Ich hätte zum Beispiel für den Koloman Moser in unserer letzten Auktion ein Höchstgebot abgegeben. Ich biete aber kaum jemals mit. Ihre Tipps für Auktionsanfänger? Man sollte sich schon mit Kunst auseinandergesetzt haben und innerlich Sammler oder Käufer sein. Man sollte eine Vorbildung darin haben, welche Kunst einem gefällt und was gute Kunst ist. Das lernt man in Museen und mit der Beschäftigung. Einem jungen Kunstsammler kann ich nur raten, erst einmal den Markt und Auktionen zu beobachten und zu vergleichen und sehr behutsam zu kaufen. Er sollte auch nur kaufen, weil er sich am Werk erfreut, nicht weil er damit spekuliert. Wenn man auf diese Weise Kunst kauft, wird man auf lange Sicht auch einen finanziellen Erfolg haben. Also Leidenschaft vor Strategie? Unbedingt! Es heißt ja auch Sammel­ leidenschaft! Es gibt wenig Menschen, die gar nichts sammeln. Ich rede jetzt nicht nur von Kunst. Das Sammeln liegt den Menschen im Blut. Was sammeln Sie? Ich habe sehr viele Interessen und keine bestimmte Epoche. Für mich zählt vor allem Qualität. Viele Jahre habe ich mich mit historischem Glas – nicht mit Trinkgläsern – beschäftigt. Auch aus der Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts habe ich für mich und mein Umfeld einiges erworben.

Sie haben Expertinnen in sechs Sparten in Ihrem Team, Sie selbst sind Experte in mehreren Bereichen. Wie sehr spürt man Trends am Markt? Trends sind natürlich zu spüren, aber nicht in eine Kunstrichtung, sondern in die junge Kunst. Jede Generation hat ihre Künstler und eine jetzige Generation hat andere Künstler als die vorige und die nächste. Das heißt, man muss immer mit der Zeit gehen. Manchmal ist das gar nicht so leicht, da erlebt ein Künstler einen Hype und wird

Bietaufträge ausfüllt, haben wir außerdem. Das funktioniert alles wunderbar.

Haben Sie neben dieser ernsthaften Sammeltätigkeit noch eine heimliche Sammelleidenschaft? Eine Liebhaberei? Nein, das habe ich eigentlich nicht. Meine Sammelleidenschaft geht in oben genannten voll auf. Koloman Moser (1868–1918) Blick auf die Rax von der Villa Mautner v. Markhof, um 1913 Öl auf Karton verkauft um 70.400 €

imkinsky.com


26

THE Stylemate Issue No 02 | 2020

ADVERTORIAL

für eine duftende atmosphäre F R E SH A I R Mit frischem Wind übernahmen 2017 Peter und Franz die Erfolgsgeschichte von AROMEA. Sie verpassten dem Markenauftritt 2018 ein umfassendes Redesign und nahmen im gleichen Jahr auch noch die Säulenproduktion in eigene Hände. Seit Anfang 2019 ist auch die deutsche Duftmarke Assada Teil der AROMEA Familie und fungiert nun als direkter Ansprechpartner für alle 16 deutschen Bundesländer. „Als vor drei Jahren eine Nachfolgeregelung für die Firma angestrebt wurde, waren wir von Beginn an überzeugt, dass diese Konstellation für uns passt. Als ehemalige Unternehmensberater haben wir immer versucht, für Unternehmen die richtigen Lösungen zu finden, um einen Schritt voraus zu sein. AROMEA Airdesign ist für uns dieses Unternehmen, das anderen Unternehmen durch Duftmarketing hilft, sich vom Markt abzuheben“, fasst Peter Wieser diesen Schritt zusammen. So bietet AROMEA auch sämtliche Duftleistungen aus einer Hand – von der kraftvollen Duftsäule, dem kleinen AERA bis hin zu den kompakten AirQ-Nanoverneblern. Meilensteine einer Marketingrevolution und am Puls der Zeit. Das hat auch das 4*S Hotel PURADIES in der Leoganger Bergwelt erkannt – um nur eines der Hotels zu nennen, die für ihre Gäste auch eine duftende Atmosphäre schaffen. Das Naturresort setzt dabei auf zwei Typen der Nano-Gerätefamilie in unterschiedlichen Anwendungsbereichen: Gleichmäßig via Lüftung werden die Rezeption, die Lobby und die Bar beduftet, das Wandgerät übernimmt die Beduftung

in allen bereichen

punktgenau in den Gängen. Subtiler und zielgruppengerechter kann Duftmarketing gar nicht sein – für Gäste und Mitarbeiter gleichermaßen. aromea.eu

AROMEA AIRDESIGN beduftet im DACH-Raum und in österreichischen Nachbarstaaten. Die Geräte-Palette reicht von Duftsäulen bis hin zu Lüftungsund Wandgeräten für große Flächen und kompakten Duftgeräten für kleinere Räume. Installation, Wartung und Duft-Service kommen als monatliches Package bequem und unkompliziert aus einer Hand.

Fotos: Anja Koppitsch

Im Wort Atmosphäre steckt das griechische „atmós“ für Dampf, Dunst oder Hauch. Was man landläufig als gesamtheitlichen Eindruck von Räumlichkeit versteht, schlägt die Brücke zur Nase somit schon im Wortstamm. Vom Wortstamm zum Hirnstamm ist der Weg dann nur noch ein Atemzug, um Assoziationen zu wecken. Und diese sollten durchwegs positiv sein – mithilfe des richtigen Dufts. Eine österreichische Firma, die sich auf diese Dufterlebnisse spezialisiert hat, ist AROMEA Airdesign mit Sitz in Kärnten. Hier führen die Geschäftsführer Peter Wieser und Franz Planegger die Duftregie – mittlerweile erfolgreich für über 1.500 Kunden im In- und Ausland. Die Firma selbst gibt es allerdings schon länger. 1995 gegründet, verfolgte man schon damals große Ambitionen: das beste Duftmarketing für jene Räume zu schaffen, in denen man sich wohlfühlen soll. Keine leichte Aufgabe, denn die Wahrnehmungspsychologie beginnt gerade erst, das Marketing­potenzial der Nase zu erschließen. Die Firma leistet in der Anwendung Pionierarbeit – mit zwei Duftsäulen und eindrucksvollen Argumenten: Rückstandsfreie Verdampfung, hygienische und sichere Arbeitsweise, Duftpower und einfache Bedienung treffen auf hochwertige Duftessenzen. Qualität macht sich schnell einen Namen und heißt seit 2007 „AROMEA Airdesign“. Der Markenauftritt integrierte 2009 auch die patentierte AirQ-Technologie in das AROMEA-Produktportfolio – mit neuen Geräten, eigenen Düften und der ganz neuen Möglichkeit, versteckt via Lüftung zu beduften.


27

THE Stylemate Issue No 02 | 2020

constant

beginnings Das sind Momente, in denen für mich Parfum den entscheidenden Unterschied machen kann, denn Düfte haben eine geradezu magische Kraft, die Wirklichkeit zu verändern. Sie können inmitten kollektiver Verunsicherung Momente der Ruhe schenken oder Lebendigkeit in den Stillstand des Lockdowns bringen. Düfte können sogar die Vibes eines Raumes vollkommen verändern: Zitrisch-aromatische Parfums bringen das Licht und die Wärme des Südens in dunkle nordische Behausungen, Tabak- und Holzakkorde schaffen wohlige Gediegenheit, wo gerade noch kühle Strenge herrschte.

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“

Fotos: Porträt: Holger Homann / Flakon: Byredo

F R EI NAC H H E R MANN H E S SE S AUS SPRUC H MÖ C H T E IC H J EDEN E I N Z E L N E N MOM E N T AL S AN FANG SE H E N, A L S N E U BE GI N N E I N E R GE S C H IC H T E M I T HA PPY E N D. I N RAU E N Z EI T E N – Z U M BE I SPI E L WÄ H R E N D E I N E R PAN DE M I E – I S T E S Z UGE GE BE N E R MA S SE N N ICH T I M M E R E I N FAC H, DI E SE N Z U S TAN D F R E U DIGE R E RWA RT U NG DAU E R HA F T AUF R E C H T Z U E R HA LT E N.

HELDER SUFFENPLAN ist unabhängiger Publizist und Creative Consultant aus Berlin. Schon seit seiner Kindheit hegt er eine besondere Leidenschaft für Parfums. Mit dem erfolgreichen Start von SCENTURY.com – dem ersten Online-Magazin für Perfume Storytelling – im Jahr 2013 wurde Helder zur anerkannten Persönlichkeit in der

Mein persönliches Power Tool, um die perfekte Umgebung für Kreativität und Inspiration zu erschaffen, ist Cotton Poplin von Byredo. Dieser Raumduft kreiert mit Blauer Kamille, dem Duft von frisch gestärktem Leinen und einer unschuldigen Moschusnote einen heiter-sachlichen „Safe Space“, in dem sich jeder willkommen fühlt. In meiner Vorstellung riechen so der Salon von Grace Kelly oder das Arbeitszimmer von Jil Sander: hell, zugewandt, sauber und sicher. Perfekte Umweltbedingungen, sich immer wieder bewusst für vielversprechende Anfänge zu entscheiden. Sehr oft allerdings haben wir nicht die Möglichkeit, Räume zu präparieren, sondern bewegen uns außerhalb unseres Einflussbereichs. In diesem Fall können uns Parfums, die wir auf der Haut tragen, mit einer Aura ausstatten, die uns überall hin folgt. Auf einen Duft verlasse ich mich hier besonders gerne: Silver von Saskia Diez. Schon der Name klingt nach Alchemie – und tatsächlich wurde er von einem Zaubermeister der Duftmoleküle erschaffen, von dem Parfümeur Geza Schön. Wenn ich Silver trage, habe ich nicht das Gefühl, aufzutrumpfen oder etwas darzustellen. Dieses Parfum ist mit seinen hellen Noten von Bergamotte und Wacholder und der floralen Reinheit von Osmanthus und Wasserlilie ein Angebot der Freundlichkeit und Offenheit an meine Umgebung. Eine Einladung, ein helles Strahlen.

globalen Welt der Düfte. Er war Jurymitglied u. a. für The Art & Olfaction in Los Angeles oder dem Prix International du ParfumeurCréateur, Paris. Als Autor verbindet er sein Lieblingsthema Parfum mit vielfältigen Bereichen wie zeitgenössischer Kunst, Popkultur, Literatur, Film und Geopolitik.

Das Leben im Lockdown hat unseren Bewegungsradius stark eingeschränkt, soziale Kontakte fanden vor allem telefonisch oder in ruckeligen Zoom-Meetings statt. Man sollte meinen, dass man weniger Parfum verwendet, wenn man sich hauptsächlich in den eigenen vier Wänden bewegt und kaum andere Menschen trifft. Überraschenderweise habe ich mich aber dabei ertappt, dass ich nicht nur häufiger am Tag, sondern auch ganz gezielt sehr unterschiedliche Düfte verwendet habe: für den Weg zur Arbeit (von der Küche ins Homeoffice), für mein Yoga-Work-out, ja sogar vor dem Schlafengehen. Offensichtlich habe ich Düfte gezielt eingesetzt, um meine Stimmung und meine Haltung in dieser besonderen Situation zu managen und um mich mit Erlebnissen und Inspirationen zu versorgen, die wir normalerweise durch den Austausch mit der Welt da draußen erhalten, nicht zuletzt durch das Reisen.

Ich sehne schon jetzt den Tag herbei, an dem ich mich wieder frei fortbewegen kann, um mich irgendwo auf diesem wunderschönen Planeten einer spannenden neuen Wirklichkeit auszusetzen. Eine Erfahrung aus der Corona-Zeit möchte ich aber besonders gerne in die Zeit danach mitnehmen: Wie groß unser Gestaltungsspielraum ist, selbst wenn unser Bewegungsradius eingeschränkt ist; wie viel Entscheidungsfreiheit wir in jedem einzelnen Moment haben – sei es ab und zu auch mithilfe von ein bisschen olfaktorischer Magie. scentury.com


SHE LIGHTS UP EVERY ROOM

Sie versprüht den Charme der 50er, wie kaum eine andere. Und dabei reden wir hier gar nicht von Stilikone Audrey Hepburn, sondern von unserer gleichnamigen Leuchte, die ab sofort auf keiner Cocktailparty fehlen darf. Warum man sie einladen sollte? Weil sie ihren Look öfter wechseln kann, als jeder Filmstar. Und in mattem Schwarz genauso gut aussieht, wie in schimmerndem Gold. Wie das geht? Einfach eines von zwei Mountings wählen und mit bis zu acht Schirmformen kombinieren. Sie suchen nach einem Eyecatcher an der Wand? Dann können sie ODREY´s Form mit drei eleganten Manschettenformen ganz individuell verändern.

WEVERDUCRE.COM


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.