NEWS ABOUT LIFE, STYLE & HOTELS ISSUE N o 03 | 2020 thestylemate.com
Stylemate AU S T R I A S P E C I A L
was ist es wert?
T H E S T Y L E M AT E .C O M
LKS – Das goldene Kalb, Kunstwerk von Martin Grandits
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THE Stylemate Issue No 03 | 2020
IN THIS ISSUE
Essentials Seite 3 Was ist es mir wert? Seite 4 – 7 Interview Martin Grandits: Kunst als Obsession Seite 6
HOTELS: LIFESTYLEHOTELS selection:
The Crystal Seite LH 01 New Member: Alpenhotel Kitzbühel Seite LH 02
LIFE:
Wir sind süchtig nach Geschichten Seite 8 – 9
Gradonna ****S Mountain Resort Chalets & Hotel Seite LH 03
Kellergold Seite 10 – 12
dasMAX Seite LH 04
Vom Gummistiefel bis zum feinen Zwirn Seite 13
Bergland Design- und Wellnesshotel Sölden Seite LH 05
Franzobel Seite 14
Hotel Eder & Hotel SEPP Seite LH 06
STYLE:
Designerporträt: Systematisch, analytisch, fokussiert Seite 15 – 18 Picked by: Lukas Klingsbichel Seite 19 Kolumne von Helder Suffenplan: Das Herz der Dinge Seite 20 What to wear in ... Seite 21 – 23 Der Kunstmarkt blüht Seite 24 – 25 Wertarbeit Seite 26 Das Beste vom Besten Big City Seite 27
Alpin Juwel Hotel ****S Seite LH 07 Hotel & Chalets Puradies Seite LH 08 Almmonte Sensum & New Member Präclarum Suites Seite LH 09 Nidum Casual Luxury Hotel Seite LH 10
Das Jahr 2020 neigt sich dem Ende zu und den meisten Menschen drängen sich wahrscheinlich ähnliche Gedanken, vor allem Wünsche, für das neue Jahr auf. Wir erhoffen uns, Covid-19 zu überwinden und dass die Zeit der Angst und Unsicherheiten – bis auf ein „normales“ Maß – wieder der Vergangenheit angehört. Wir träumen davon, uns wieder frei bewegen zu können, zu reisen und Menschen kennenzulernen. Neue Orte zu entdecken und uns dort wieder uneingeschränkt wohlfühlen zu können. Das hat uns inspiriert, darüber nachzudenken, was uns wichtig ist, wann etwas Wert besitzt und welche Vorstellungen von Wert es gibt. Dazu zeigen wir auf dem Cover ein Bild des österreichischen Künstlers Martin Grandits, der in seinen Arbeiten auf sehr humorvolle Weise mit diesem Thema spielt. Womit wir auch beim zweiten Schwerpunkt unserer Ausgabe wären: Österreich. So oft (und so gerne) haben wir von hier aus in die Welt geblickt. Diesmal betrachten wir unsere nähere Umgebung, und das mit großer Leidenschaft und auch ein bisschen Stolz. Wir haben viele tolle Gespräche mit interessanten Persönlichkeiten geführt und dabei versucht, den Wert von Dingen zu erörtern. Mit Innovationsconsultant Mario Pricken haben wir deswegen über den Wert von Objekten und die Veränderung unseres Wertekompasses durch Covid-19 gesprochen, mit Wiener Weinhändlern über das „Keller gold“ und die Emotionen, die es wecken kann und mit dem Grazer Designer Lukas Klingsbichel über den Wert der Funktion und den bedachten Einsatz von Materialien. Ihnen allen bedeutet das, was sie machen, unglaublich viel und die Wertschätzung, die sie gegenüber ihrer Tätigkeit empfinden, ist im Vordergrund. Und damit ist eigentlich schon viel verraten, über den wahren Wert der Dinge.
Gästehaus Krenn Seite LH 11 Directory lifestylehotels Seite LH 12
Thomas Holzleithner & Hardy Egger
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IM PRESSUM Medieninhaber und Verleger: Prime Time Touristik & Marketing GmbH, Schmiedgasse 38/1, 8010 Graz Herausgeber: Thomas Holzleithner & Hardy Egger Chefredaktion: Mag. Nina Prehofer Chefin vom Dienst: DI (FH) Christin Maier-Erlach Cover-Foto: Objekt von Martin Grandits Gestaltung: VON K Brand Design Autoren: Franzobel, Hedi Grager, Helder Suffenplan, Lisbeth Wild Lektorat: Mag. Marlene Zeintlinger Anzeigen: office@thestylemate.com Druck: Medienfabrik Graz, 8020 Graz Erscheinungsort: Graz Erscheinungsweise: 3 x jährlich
Foto: Heldentheater
HERAUSGEBER
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essentials KÖNIGLICH Diese Kette mit Weißgold-Anhänger, feinster Sardegna-Koralle und schwarzen Brillanten stammt aus den Händen der Schmuckdesignerin Barbara Gressl. Die Sardegna-Koralle ist die edelste ihrer Sorte und zierte schon die Häupter und Dekolletés von Königinnen. Die Edelkoralle kommt in allen Abstufungen von rosé bis dunkelrot vor und kann zu allen Anlässen getragen werden. gressl.com, € 1.890
SAFE Wohin mit all den wertvollen und schönen Gegen ständen, die wir gerne um uns, aber auch sicher aufbewahrt wissen? Die Zeit-, Aufbewahrungs- und Präsentationsobjekte von Buben&Zörweg erfreuen mit aufsehenerregendem Design, unerwarteten Bewegungsmechanismen, sicheren Schließsystemen und modernster Technologie, wie der TIME MOVER Uhrenbeweger-Technologie. Gefertigt werden die vielfach ausgezeichneten Objekte in der eigenen Manufaktur in Pforzheim – und es sind wahre Meisterstücke, die auf Wunsch auch individuell per Hand gefertigt werden. Dabei sind den Wünschen (fast) keine Grenzen gesetzt, sowohl in Ausstattung als auch Größe. So entstehen Kunstwerke mit Geheimverstecken und raffinierten Öffnungs- und Präsentationsmechanismen.
FRAGILE KUNST Diese wunderschönen Objekte werden von Glaskünstler Robert Comploj mitten im 7. Wiener Bezirk gefertigt. Mit seinem Studioglas GLASHÜTTE COMPLOJ ist er eine der wenigen traditionellen Glasbläsereien in Österreich. Gelernt hat der gebürtige Tiroler sein Fach jedoch bei den ganz Großen dieser Welt: den Glasmeistern von Murano. Er reiste um die Welt, um sein Handwerk zu vertiefen und sich später als Meister seines Faches wieder in Österreich niederzulassen. Innovative Fertigungstechniken, neue Farben, Experimente in Form und Struktur des Glases und ein fast „punkiger“ Zugang zu diesem Handwerk machten ihn bekannt. Wer das Handwerk gerne selbst mal ausprobieren möchte, der kann das in einem seiner Glasmacherkurse tun. Alle anderen können sich in ausgewählten Stores vom Können des Künstlers „himself“ überzeugen. glashuettecomploj.at, Preise auf Anfrage
Erhältlich bei Juwelier Michael Kruzik – Luxury Concept uhrenkruzik.at, ab € 18.000
D I E S E R
AU S G A B E
WA L K I N G B O O T S
Fotos: beigestellt/Fotorechte: © Buben & Zörweg, © Gressl, © glashuettecomploj.at, © Looops Kerzen, © Rani Bageria, © LaKatz
Die Ankle Boots von RANI BAGERIA verbinden das Archaische mit dem Modernen und geben bei jedem Schritt Selbstbewusstsein. Für ihre „iconic“ Stiefeletten verwendet sie stets den gleichen Leisten, führt ihn jedoch in verschiedenen Versionen, hochwertigen Ledern in verschiedenen Farbtönen und mit unterschiedlichen Nieten und Ausschnitten aus. Die Schuhe werden in Wien entworfen und dann von einem kleinen Familienunternehmen in den Marken – der traditionellen italienischen Schuhmacherregion – hergestellt. Der „Anubis 5 Verde“ ist eine Plateau-Stiefelette aus schwarzem Kalbsleder mit grünen Nieten und grauen Paspeln. An der Rückseite ist der Reißverschluss eingearbeitet, das Futter aus pflanzlich gegerbtem Leder. ranibageria.com, € 545
LUFT DER BERGE Für all jene, die nicht genug Bergluft bekommen können, empfehlen wir die naturreinen, nachhaltigen und regionalen Produkte der Salzburger Kerzenmanufaktur Looops. Die Idee der Gründer, die Düfte ihrer Heimat einzufangen, riecht man an Düften wie Bergluft, Blütenwiese oder Gebirgsbach. Die Kerzen werden aus naturreinen ätherischen Ölen mit viel Handarbeit erzeugt, das Wachs wird von schnell nachwachsenden Pflanzen gewonnen, um die Umwelt zu schonen. Somit brennen die Kerzen von Looops auch länger und rußfreier als Kerzen auf mineralöl-basiertem Wachs. Statt fertige Duftmischungen zu verwenden, hat sich Gründerin Julia lieber selbst in die Welt der Düfte begeben und eine Aromatherapieausbildung absolviert. Die schonende Gewinnung von ätherischen Ölen aus Kräutern, Blüten und Früchten verschmilzt dabei mit der reichlich vorhandenen Inspiration in der herrlichen Natur des Salzkammerguts. looopskerzen.at, ca. € 30
MIAU! Das neue Label La Katz kreiert klassische und zeitlose Seidenprodukte wie diesen schönen Seidenmantel, den man drinnen wie draußen tragen kann. Für die Gründerin des Labels Laura Sänger müssen Schönheit und Qualität Hand in Hand gehen, deswegen hat sie sich der lokalen Produktion verpflichtet. Vom Garn bis zur Verpackung kommt jedes verwendete Material aus Deutschland oder Österreich. Bei der verwendeten indischen Seide wird vollkommen auf Giftstoffe verzichtet – sie trägt das strengste internationale Siegel GOTS (sichert unbedenkliche Materialien sowie faire Arbeitsbedingungen) – und sie hat eine große Besonderheit: Statt die Seidenraupen abzukochen, werden diese langsam aus dem Seidenkokon befreit. Die Metamorphose der Seidenraupe zum Schmetterling wird ermöglicht. Laura Sänger sagt: „Wir glauben an zeitlose Eleganz und schöne Kleidungsstücke, die lange halten.“ lakatz.com, € 740
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S T EL L EN SI E SICH ZU L E T Z T AUCH HÄUF IGER DI E SE F RAGE ? KANN ES SEI N, DASS WI R SE I T CORONA GENAUE R H I N HÖR E N, WA S UNS WI RK L IC H E T WAS BEDEU T ET, WA S I N U N SE R E M L EBEN BL EI BEN DAR F U N D WAS WEGKANN ?
Foto: © Johanna Marousek
IST ES MIR
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The White Socks von Martin Grandits
Niemals könnte ich in der Früh auf die erste Tasse Espresso verzichten. Ich würde vieles eintauschen, wenn mein morgendliches Ritual bedroht werden und mir plötzlich mein persönlicher Start in den Tag genommen würde. Ich liebe alles daran. Den Geruch des Kaffees, der in der Früh viel intensiver erscheint, den ersten Schluck am Gaumen, das wohlige Gefühl, wenn die Wärme den Körper durchströmt und das Koffein seine Wirkung zeigt. Danach nehme ich eine Tasse Kräutertee zu mir, die mir bereits in der Früh das gute Gefühl gibt, meinem Körper die Flüssigkeit zu geben, die er braucht. Ein Kaffee und ein Tee – zwei Flüssigkeiten, wovon die eine mehr, die andere weniger kostet, aber keine davon ein Vermögen. Sie sind auch nicht schwer zugänglich und auch nicht besonders rar. Alles Eigenschaften, die den Wert von Dingen in die Höhe treiben würden. Kaffee und Tee, in kleinen Mengen für jeden Einzelnen von uns vermeintlich wenig wertvoll, aber mir bedeuten sie in der Früh nach dem Aufstehen die Welt. Auch zu bestimmten Gegenständen ist meine Beziehung sehr intensiv. Zu der Tasse, aus der ich meinen Kaffee am liebsten trinke, aus offensichtlichen Gründen zu der Kaffeemaschine, die mir seit 13 Jahren verlässlich jeden Morgen das Elixier, das mich ins Leben führt, zubereitet. Wenn ich mich so umblicke in meinem Homeoffice, überlege ich, was mir sonst noch ins Auge sticht, das mir als Gegenstand besonders lieb geworden ist. Da sind natürlich die Bücher, neue und alte, die mich seit vielen Jahren begleiten. Wovon ich jedes Einzelne bei sämtlichen Umzügen mitgeschleppt habe und bei denen ich in vorangegangenen Bezie hungen tunlichst darauf aufgepasst habe, dass sie sich ja nicht mit den jeweiligen Büchern des anderen mischen. Dabei respektiere ich nicht nur die Zugehörigkeit meiner Bücher, sondern selbstverständlich auch die des anderen. Ich habe alle Bücher mühevoll mitgeschleppt, auch die, die mich nicht begeisterten, wie „Hundert Jahre Einsamkeit“ von Gabriel García Márquez. Mich konnte der Träger des Literaturnobelpreises mit seinem Werk leider nicht fesseln. Mitgenommen habe ich es trotzdem gerne, denn es war ein
Geschenk mit einer liebevollen Widmung. Dann ist da natürlich mein Laptop, auf dem ich diese und viele andere Zeilen schreibe. Ein Gebrauchsgegenstand, der für mich einen unfassbar großen Wert besitzt. Wenn man ihn mir stehlen würde, wäre ich verzweifelt! Weniger deswegen, weil die Anschaffung eines neuen mit Kosten verbunden wäre, sondern mehr, weil ich es zutiefst hasse, mich auf einem neuen Gerät einarbeiten zu müssen. Bei mir haben Laptops über viele Jahre ein schönes Zuhause, denn die Tasten funktionieren besser, wenn sie von mir eingeschrieben sind und ich muss mir von keinem „Computermenschen“ Kritik über mein Ablage- oder Archivierungssystem gefallen lassen. Mit meinem Laptop verdiene ich meinen Lebensunterhalt, er begleitet mich an viele Orte und er ist mein Fenster hinaus in die Welt auf der Suche nach Ideen, Menschen und Geschichten – eine Tatsache, die vor allem seit Corona an Bedeutung gewonnen hat. Die meisten von uns pflegen sehr intensive Beziehungen zu Dingen. Das können eben besagte Gebrauchsgegenstände sein, die für uns zu Wertgegenständen werden, Dinge ohne erkennbaren Nutzen, an denen wir aus welchen Gründen auch immer hängen und natürlich Dinge, die aus materieller Sicht wertvoll sind. Wir sprechen mit Innovation Consultant und Buchautor Mario Pricken (Interview auf Seite 8) und fragen, wer eigentlich darüber entscheidet, was und wie viel etwas wert ist. „Nehmen wir an, Sie und ich würden uns darauf einigen, dass der USBStick das Wertvollste auf der Welt ist, dann würde uns das nichts nutzen. Am Markt bekommen wir dafür kein Agreement von den anderen Menschen. Wert ist also nicht im Objekt enthalten – das ist eine der wichtigsten Komponenten bei der Frage nach dem Wert überhaupt. Der Wert ist eine Projektion aus unserer Psyche auf das Objekt.“ Wie ein Filmprojektor projizieren wir Wert auf Gegenstände, vom Lieblings-T-Shirt bis zum Diamantenring. Es sind wir Menschen, die den Wert erzeugen. Das erklärt alles oben Geschriebene, wie den Kaffee, die Bücher, den Laptop. Je mehr Menschen sich jedoch darüber einig sind, dass ein Objekt Wert hat, desto größere Wertstabilität wird dadurch erzeugt. Aber es gibt noch eine Komponente, die für die Festsetzung eines allgemeinen Werteverständnisses interessant ist: Das Objekt der Begierde darf nicht jeder haben. „Wenn es alle wollen, aber nur wenige haben, dann haben Objekte eine unglaubliche Stabilität.“ Diesen Glauben an das Wertvolle kennt man gut aus dem Kunstbetrieb. Ein Original ist mehr wert als ein Print, eine gut zusammengestellte Sammlung mehr als eine lose. Hier werden Preise erzielt, die man nur mehr mit unserem Glauben und Begehren erklären kann. Man könnte sich allerdings die Frage stellen, ob der Kunstbetrieb mittlerweile weniger von der Inspiration oder dem inneren Bedürfnis getrieben wird, als von der Nachfrage. Schließlich gründeten und gründen Künstler Werkstätten und haben sogar Angestellte. Damian Hirst, eine Kunstfabrik, getrieben von der enormen Nachfrage. Aber wäre er nicht dumm gewesen, hätte er nicht darauf reagiert? Doch verändert sich dadurch nicht auch der wahre Wert, der dem Objekt innewohnt?
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Der Künstler Martin Grandits gilt als „Meister der Ironie“. Bei ihm bekommen Leberkäsesemmerl, Logos oder Bierbänke eine neue Bedeutung. Ein Gespräch über Wert und Wertschätzung im Leben und in der Kunst.
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MARTIN GRANDITS schafft es, in seinen Werken die Ästhetik auch im Alltäglichen wahrzunehmen. Mit beeindruckender Nonchalance assoziiert sich Martin Grandits zwischen Tinder und Picasso quer durch die Popkultur und Kunstgeschichte und macht meistens dort Halt, wo man es am wenigsten von ihm erwartet. Seine Weggefährten sind dabei stets der kritische Blick und immer auch der Humor; einerseits als Stilmittel und andererseits als Waffe gegen das Pathetische. Martin Grandits, geboren 1982 in Wien, Studium an der Universität für angewandte Kunst (transmediale Kunst bei Brigitte Kowanz), lebt und arbeitet in Wien.
Was in Ihrem Leben ist Ihnen wertvoll? Freundschaft. Heutzutage sind Freunde ja auch Familie, also Menschen, auf die man sich verlassen kann. Aber da geht es nicht nur darum, Verantwortung füreinander zu übernehmen, wenn es einem nicht gut geht, sondern auch gemeinsam Spaß zu haben und Erlebnisse zu teilen. Und natürlich hat die Kunst in meinem Leben einen großen Wert. Ich würde schon sagen, dass sie eine wichtige Obsession ist. Das ist manchmal sehr anstrengend, aber ich wüsste nicht, was ich ohne Kunst mit meinem Leben anstellen sollte. Sie ist mein Lebensinhalt. Das ist sehr wertvoll – seinen Lebensinhalt gefunden zu haben. Etwas, das einen erfüllt und an das man glaubt. Machen Sie sich Gedanken über den Wert Ihrer Arbeit? Ja, sowohl über den monetären Wert als auch über die Anerkennung. Die Kunst zahlt meine Rechnungen. Die andere Komponente hat natürlich auch Wert: Wenn die Kunst betrachtet wird und der Mensch fasziniert von ihr ist und eine vereinnahmende Energie entsteht. Wie bei einem kleinen Kind, wenn unter dem Christbaum
das Barbiehaus oder die Ritterburg steht. Da leuchten die Augen. Bei meiner Kunst kommt vielleicht noch eine weitere Komponente hinzu. Meine Arbeiten sind oft Konzeptarbeiten, die sehr satirisch sind und politische Themen ebenso wie Themen aus dem Alltag aufgreifen. Wenn man kritische Dinge mit einem Lächeln vermitteln kann, dann ist das meiner Ansicht nach ein guter Zugang, um einen Diskurs zu starten. Wenn man damit den Menschen einen Weitblick eröffnen kann, ist das wertvoll. Sie arbeiten oft mit Logos und Marken. Gibt es Lieblingsbrands, die Sie verwenden? Chanel kommt sehr oft vor. Chanel verfolgt mich irgendwie. Als ich noch jung war und Kunst studierte, hatte ich kein Geld. Da gab es jedoch VIP-Partys mit gratis Drinks und Essen. Da habe ich begonnen, für mich Chanel-T-Shirts zu fälschen. Mit so einem T-Shirt kommt man hinein, selbst wenn man nicht auf der Liste steht. Das funktionierte wirklich? Ja! Dabei stand „Chanel pour Clochard“ darauf. Das haben die gar nicht mehr gelesen. Chanel ist besonders interessant, weil die Marke durch jede Gesellschaftsschicht hindurch positiv konnotiert ist. Es gibt kaum jemanden, der die Marke nicht gut oder wertvoll findet. Ich arbeite aber nicht nur mit Luxusmarken, sondern auch mit trashigen wie Clever oder Billa. Logos sind für mich wie Hieroglyphen. Wenn man sie aneinanderreiht, dann entstehen Botschaften und man kann damit kommunizieren. Was macht Kunst im besten Fall mit einem Menschen? Sie erweitert den Horizont und löst in den Menschen etwas aus. Verschiedene Arten von Kunst sprechen verschiedene Menschen an. Manche stehen mehr auf minimalistische Konzeptkunst. Andere stehen eher auf große Chanel-Trage taschen, die im Garten stehen.
Wie denken Sie über den Kunstmarkt? Die kapitalistische Komponente der Kunst war schon immer da. Sie ist Teil des Wesens. Kunst war immer auch eine schöne Sache für Menschen mit viel Geld. Der arme Künstler, der trotzdem Charme und Sex hat, ist auf eine Art und Weise eine eigene Kaste. Nicht viel Macht und Geld, aber Reputation. Der trifft dann auf die reiche Oberschicht, Mäzene, und sie befruchten einander. Das ist schon ein gutes Spannungsfeld. Ich finde, Erfolg ist nichts Schlechtes, denn es bedeutet, mit seiner Idee vom Leben viele Menschen zu erreichen. Es heißt, der Applaus ist das Brot des Künstlers. Wie wichtig sind Wertschätzung und Anerkennung für Ihre Arbeit? Meine Arbeit war schon eine ganze Weile brotlos. Da hadert man mit sich. Man sucht die Fehler bei der eigenen Kunst, wenn sie
obsession
sich nicht verkauft, nicht gesehen wird oder nicht funktioniert. Ich wurde fast manisch und habe probiert und probiert. Ich war davon besessen, noch besser zu werden. Ich wollte das Rad neu erfinden, nein, etwas Neueres als das Rad sozusagen. Es war ein Gefühl von Ausgeliefertsein. Das hat sich verändert, als das positive Feedback kam – und die Wertschätzung. Plötzlich wurde meine Kunst gesehen, gekauft und geschätzt. Das war sehr wichtig für mein Wohlbefinden. Wenn man kein Geld und keine Wertschätzung für seine Arbeit erhält, dann verbrennt man irgendwann. Wie viel Struktur haben Sie sich bei der Arbeit selbst auferlegt? Ich versuche immer mehr an Struktur hineinzubringen. Ich bin eh ein chaotischer Mensch und brauche das für die Qualität meiner Arbeit. Struktur ist essenziell, wenn man zum Chaos neigt. Es macht keinen Spaß, wenn die Arbeit „pfuschig“ wird. Ich habe über Sie gelesen, dass Sie religiös sind? Ja, ich denke schon, aber nicht indem ich in die Kirche gehe und jeden Tag bete. Religion hat für mich viel mit Jenseitsgedanken zu tun. Ich möchte an das Leben danach glauben, denn es ist bitter, wenn ein geliebter Mensch stirbt und man weiß, man sieht ihn nie mehr wieder. Vielleicht ist Religion für mich eine Methode und ein Weg, um mit dem Tod umgehen zu können. Wenn der Tod nicht das Ende ist, was würden Sie ins Jenseits mitnehmen? Meine Freunde und eine Flasche Wodka. Feiern und Spaß haben sind für mich Nahrung. Eine Kreditkarte vielleicht auch noch. Mit der geht eh alles.
Kunst einfach online kaufen: Der Martin-Grandits-Webshop martingrandits.com
Fotorechte: © Johanna Marousek
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by Ramón Monegal Perfumer: Ramón Monegal 2019
Schnitzelhammer Ketagrill iPhone-Case
D Fotos: © Johanna Marousek
VOM BESI T Z ZUM ERL EBN I S
ie Frage des Wertes ist immer auch eine Frage, wonach wir uns sehnen. Ist es die Designer-Handtasche, der coole Sportwagen, ein besonderes Bild von einem bestimmten Künstler oder die teure Uhr, mit der am Handgelenk wir meinen, uns attraktiver zu fühlen? „Objekte sind oft nur Hilfsmittel für etwas anderes, sie sind Vehikel. Sie können zwar Gefühle in uns auslösen, aber oft bekommen wir vom Objekt nur indirekt das, was wir wirklich wollen. Und sind vielleicht enttäuscht, wenn sich dieser Effekt nicht einstellt“, erklärt Mario Pricken. Was ist es denn, was wir wollen? „Liebe, Anerkennung, Freude, Geborgenheit, Sicherheit zum Beispiel“, ist Pricken überzeugt. Objekte sind also Stellvertreter für tief in uns verwurzelte Wünsche, die eigentlich sehr wenig mit materiellen Gegenständen zu tun haben. Daraus erklärt sich wahrscheinlich, warum viele reiche Menschen trotzdem keine innere Zufriedenheit finden beziehungsweise sich der Wert der neu erstandenen Gegenstände sehr schnell abnützt. „Es ist nicht das Objekt an sich, das den Menschen einen Nutzen bringt. Sondern oft vielmehr das, was das Objekt bei den anderen auslöst. Wenn ich einen absolut einzigartigen Sportwagen habe und ich bin mit dem auf der Straße unterwegs, geben mir auch die Blicke, die ich dafür ernte, einen Nutzen. Oder eine Sammlung.
Wenn ich eine besitze, dann ist das schon ein Wertspeicher. Jetzt könnte es natürlich sein, dass ich sie selbst zwar interessant finde, aber irgendwie gelangweilt von ihr bin. Doch es fasziniert mich, wenn es anderen Menschen die Tränen in die Augen treibt, wenn ich sie durchführe. Es ist das, was auf mich ausstrahlt.“ Das führt uns schon näher daran hin, dass Wertvolles sehr weit weg von einem monetären Wert sein kann. Wahrscheinlich haben uns gerade die letzten Monate gelehrt, dass es auch auf andere Dinge ankommt. Hand in Hand in der Natur spazieren gehen, sich Plätze zum Alleinsein suchen, die möglichst weit weg von einer anderen Menschenseele sind, das gute Buch auf der Veranda lesen, die Kräuter am Balkon mit Liebe zum Wachsen bringen, dass es möglich ist, Brot selbst herzustellen oder wie schön es ist, mehr Zeit für seine Kinder zu haben. Wir haben gelernt, was es bedeutet, auf uns zu schauen, unser Timemanagement zu unseren Gunsten auszulegen, Selfcare im Alltag so gut es geht in den Vordergrund zu stellen und haben uns vom Noch-mehr-erledigen-Müssen verabschiedet. Wir haben Konsum durch Erlebnis ersetzt. Und zwar durch möglichst einfache, denn unsere Möglichkeiten waren eingeschränkt. Wir haben Dinge entdeckt, die uns wichtig sind. Die nicht viel mit unseren sonst so allgegenwärtigen materiellen Wünschen zu tun haben. Wir haben uns Erlebnisse geschaffen, die unsere Seele streicheln. Wir sind in den Wald gegangen, haben Berge erklommen oder uns in Wiesen zum ausgedehnten Picknick niedergelassen und hoffentlich den Wert dieser Erlebnisse erkannt und in vollen Zügen genießen können.
von Martin Grandits
WA S IST LUXUS ?
VOM WE RT ZU R WE RTS C HÄT ZU NG
Wenn wir über Wert sprechen, dann kommt uns zuallererst Banales in den Sinn. Gold, Diamanten, große Häuser und teure Autos, ein aufwendiger Lebensstil. Doch hier muss man natürlich unterscheiden. Da gibt es einerseits den Bling-Bling-Luxus mit all seinen teilweise obszönen Ausuferungen, andererseits den echten Luxus, wie dieses Beispiel eines Hotels zeigt, von dem uns Mario Pricken erzählt. Es ist die Geschichte eines Hoteliers, der ihm seine Definition von wahrem Luxus in der Hotellerie gegeben hat. Und zwar erzählte er: „Wenn unser Raumpflegepersonal im Hotel auf den Gängen unterwegs ist, wird natürlich gereinigt und gesaugt. Wenn sie allerdings bemerken, dass sich ihnen ein Gast nähert, hören sie ganz selbstverständlich mit ihrer Arbeit auf. Sie schalten das Gerät ab, gehen zur Seite, wünschen einen ,Guten Morgen‘, warten bis sich der Gast wieder weit genug entfernt hat und setzen dann ihre Arbeit fort. Das ist Luxus und hat Wert. Man kann ihn sehr einfach erzeugen und er kostet nichts.“ Unser Gefühl, was Luxus ist, befindet sich im Wandel, denn wir leben in einer Zeit, in der die ganze Gesellschaft eine Veränderung durchläuft. In demokratischen Gesellschaften wird die Definition von Luxus sich wahrscheinlich mehr in diese Richtung entwickeln, wie das oben beschriebene Beispiel des Hoteliers. Wir werden es als wahren Luxus bezeichnen. Selbst wenn wir uns teilweise immer noch mit luxuriösen Gegenständen umgeben, bei uns werden sie voraussichtlich nicht mehr so nach außen getragen werden.
Wir hatten in den letzten Monaten das Glück, wieder ein bisschen besser lernen zu dürfen, was uns guttut und haben im Ansatz gespürt, was in uns passiert, wenn wir uns auf unsere eigenen Bedürfnisse fokussieren. Wir haben den Konsum zur Seite gelegt und die einfachen Erlebnisse in unser Blickfeld gerückt. Wahrscheinlich haben wir neue Seiten an uns kennengelernt oder fast vergessene wiederentdeckt, wir haben uns davon überraschen lassen, welchen Gedanken wir gerne folgen und welche neuen Träume uns erscheinen. Wir haben aber auch schmerzlich festgestellt, was wir vermissen. Mag sein, dass es bei dem einen oder anderen tatsächlich der Louis Vuitton Store war, den meisten unter uns wurde aber bewusst, was wir wirklich in unserem Leben brauchen, damit es uns gut geht. Wir haben uns danach gesehnt, außergewöhnliche Bilder in einem Museum betrachten zu können, leidenschaftliches Schauspiel im Theater sehen zu können oder die Welt bereisen zu dürfen, um an anderen Orten neue Eindrücke zu finden. Es wurde nicht nur räumlich eng, sondern auch geistig. Wir haben uns danach gesehnt, an neuen Orten fremde Menschen zu neuen Freunden machen zu können. Wir haben uns nach Umarmungen gesehnt, nach Nähe und Geborgenheit. Es war das Gefühl der Verbundenheit, das uns fehlte und uns wohl in den nächsten Monaten wieder verstärkt fehlen wird. Verbundenheit mit unserer Familie und unseren Freunden, aber auch mit der Verkäuferin in der Bäckerei und all den anderen Menschen auf der Welt, die wir kennenlernen könnten und wertschätzen würden.
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Mario Pricken weiß, was wertvoll ist und vor allem, warum es das ist. THE Stylemate spricht mit ihm über den Wert von Objekten, gute Geschichten und die Veränderung des Wertekompasses durch die Coronakrise.
wir sind süchtig aber kaum einer weiß, wer die Nummer zwei war. Was ist das wertvollste Objekt, das Sie besitzen? Mario Pricken: Das ist eine Fender Strato caster aus dem Jahr 1967. Hier geht es weniger um den Marktwert dieser Gitarre als um den persönlichen Wert, und dieser ist sehr hoch, denn die Gitarre habe ich von meinem Vater bekommen. Diese Frage ist gut, denn sie zeigt sehr deutlich, was Wert sein kann. Da gibt es den persönlichen Wert, den Marktwert und noch eine weitere Ebene, denn wäre die Gitarre von einem berühmten Musiker, würde sie noch mal an Wert gewinnen.
MARIO Was entflammt unser Begehren nach bestimmten Objekten? Wenn Objekte eine Geschichte haben. Wir sind süchtig nach Geschichten! Eine außergewöhnliche Geschichte verändert unseren Blick auf ein Objekt total. Auch ich höre gerne die Geschichte eines Objekts und beobachte mich dabei, wie sich das Objekt in meinen Augen, in meiner Wahrnehmung durch die Geschichte mitverändert. Da passiert Magie. Sie sagen, Objekte, die begehrt werden, sind eigentlich Geschichten – verkleidet als Objekte. Was ist aktuell die beste Geschichte, die erzählt wird? Ich weiß nicht, ob das die beste Geschichte ist, aber wer das Geschichtenerzählen meiner Meinung nach sehr professionell macht, ist Elon Musk mit Tesla. Vor einiger Zeit habe ich gelesen, und das ist wahrscheinlich nicht wahr, sondern eine Übertreibung, dass das Marketingbudget von Tesla angeblich nur 2000 Dollar ausmachte. Wie kann man eine Weltmarke mit nur 2000 Dollar etablieren? Das geht nur durch die Abweichung von der Norm und mit extrem spannenden Geschichten. Was bedeutet es, von der Norm abzuweichen? Abweichen von der Norm heißt das tun, was andere nicht machen, Mut zu beweisen, es in eine erzählerische Form zu bringen und, am allerwichtigsten, es geht dabei immer darum, an der Spitze zu sein. Bin ich der Erste, bin ich ganz vorne, toppe ich alles? Das ist so wie die Erstbesteigung eines Berges. Wir wissen alle, wer den Mount Everest als Erstes bestiegen hat,
Warum merkt man sich ausgerechnet das? Weil es eine einzigartige Leistung ist, Pionier zu sein. Natürlich werden Geschichten über die Jahre verklärt und ausgeschmückt, aber dadurch werden sie mythisch. Das sind dann zum Beispiel die Gründungsmythen von Unternehmen, die erzählt werden. Was war die skurrilste Geschichte, die Sie je über ein Objekt gehört haben, die aber genau jenen Mythos ausmachte? Es gibt eine Geschichte, an die ich immer wieder denke, sie bezieht sich weniger auf ein Produkt als auf ein Geschehnis. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs waren zwei Bomber unterwegs, die über Grönland geflogen sind. Sie sind in ein Unwetter geraten und mussten notlanden. Alles hat problemlos funktioniert und sie waren unversehrt, dennoch wurden sie abgeholt und die Bomber in Grönland stehen ge- lassen. Viele Jahre hat es auf die Maschinen geschneit und sie sind immer weiter im Schnee und Eis versunken. Dann hat irgendjemand von der Geschichte gehört und die Maschinen lokalisiert. Sie waren 20 Meter unter dem Eis. Mit Warmwasser wurden sie ausgespült und waren völlig intakt. Mithilfe einer Mannschaft wurde eine der Maschinen in Teile zerlegt, raufgeholt und nach England gebracht. Dort kam sie wieder zum Einsatz. Eine faszinierende Geschichte. Aber vielleicht nur für Männer. Eine Geschichte, die sich Hollywood zum Vorbild nehmen könnte. Der Plot in Filmen ist im Kern das, was uns am stärksten im Inneren antriggert. Überraschung, Verblüffung, Neugierde. Eine gute Geschichte rund um ein Produkt basiert genau auf den gleichen Dingen. Ein Hotel wird vielleicht dann berühmt oder ragt heraus, wenn sich darin etwas Geschichtsträchtiges ereignet hat, oder etwas Legendäres, Verblüffendes, Skandalöses. Geheimtreffen von Politikern vielleicht, die in dem Hotel einen Vertrag geschlossen haben, um einen Feind zu besiegen. Von so einer Geschichte kommt man nicht mehr los. Wie kann ich einem neuen Hotel eine Biografie verpassen, um auf Anhieb ein Ort zu werden wie The Gritti Palace, ein Bellagio oder Hotel du Cap-Eden-Roc? Muss diese Biografie wirklich gewachsen sein? Das ist eine interessante Frage, die Sie da stellen. Zu diesem Thema würde ich sagen: Finger weg von allem, was nicht authentisch ist. Irgendwelche Geschichten zu konstruieren, wie in der Werbung, und sich
eine Masche umzubinden, das geht nicht. Da fällt mir der Spruch von Obama ein, der bei einer Wahlrede meinte: Ein Schwein, dem man Lippenstift aufträgt, ist immer noch ein Schwein. Vor allem sollte man sich tunlichst davor hüten, Geschichten zu erzählen, die nicht stimmen. Wir leben in einem Zeitalter der Transparenz und man kann sich nicht mehr verstecken. Das musste auch die Modeindustrie lernen. In Indonesien billig zu produzieren und dann das Produkt als Luxusartikel zu deklarieren, funktioniert einfach nicht mehr. In Ihrem Buch „Die Aura des Wertvollen“ beschreiben Sie 80 Wertparameter, die man bei „wertvollen“ Dingen festmachen kann. Wie kann ich die Wert-DNA eines Produktes bestimmen? Für mein Buch habe ich mir fast 300 Objekte angesehen und sie analysiert. Ich habe sie sozusagen dazu befragt, was sie wertvoll macht. Dazu habe ich mir ihre ganze Biografie angesehen. Jedes Objekt hat eine, und die beginnt bei der Rohstoffgewinnung und endet beim Recycling oder Vererben. Beim Betrachten tauchen an mehreren Punkten in der Biografie Ereignisse auf, die sie einzigartig und besonders machen. Diese 80 Wertparameter treten natürlich nicht in jedem Objekt auf, aber so zwischen sechs und 15 davon. Was ist dabei auffallend? Wenn man sich Objekte ansieht, die so außergewöhnlich sind und so hohes Begehren auslösen, dann ist das Entscheidende nicht, dass man den Parameter an sich hat, zum Beispiel, das rare Materialien verwendet wurden, darum geht es nicht, sondern man muss damit an der Spitze sein. Man muss der Erste sein, man muss ganz vorne sein. Man muss der sein, der es in einer Form gemacht hat, bei der niemand mithalten kann. Wenn ich das schaffe, bin ich herausragend und mit Wert aufgeladen. Das hört sich nicht so einfach an. Können Sie ein Beispiel nennen? Aston Martin ist das sehr gut gelungen. Ich glaube, es war 2008 mitten im Krisenjahr. Da waren sie bereits in Produktion mit ihrem Aston Martin One-77. Diese Zahl bedeutete, dass es nur 77 Stück von dem Wagen geben würde. Das Modell war bereits ausverkauft, bevor sie mit der Produktion fertig waren. Was es von anderen Objekten am Markt unterschieden hat, war: In dem Moment, in dem man das Auto gekauft hat, ist es bereits an Wert gestiegen. Es wurde noch wertvoller. Hier wurde systematisch Wert geschaffen. Mit einer Geschichte.
Ein Schwein, dem man Lippenstift aufträgt, ist immer noch ein Schwein. Wie hat sich der Wertekompass durch die Coronakrise verändert? Mein persönlicher Zugang ist der, dass die Krise ja nur in den Büchern stattfindet. Mit Büchern meine ich Buchhaltung. Die Leute gehen allmählich ins Bargeld, Assets werden verkauft, Gold wird verkauft. Wenn Sie auf die Straße hinausgehen, sehen Sie die Krise ja noch gar nicht. Die Fassade funktioniert noch. Aber dahinter wird es morsch. Ich vermute, dass es ab jetzt, also im Herbst, deutlich sichtbarer werden wird, bis ins nächste Jahr hinein. Ich glaube, dass es einen Wandel gibt, und der wird in die Richtung gehen, dass die Gesellschaft konservativer werden wird. Man wird sich wieder mehr auf alte Werte besinnen und alles, was die Gesellschaft bisher getrieben hat, wird vielleicht ein Stück hinterfragt werden. Was bedeutet das für das Reisen? Ich denke, dass dieses endlose Konsumieren aufhören wird, allgemein in der Luxusbranche. Reisen wurden zunehmend eine schnelle Aneinanderreihung von Erlebnissen. Es genügte nicht, an einen Ort zu fahren, etwa Venedig, und fünf Tage dort zu bleiben und es mit allen Sinnen zu erleben und zu genießen. Sondern es musste eine Italienrundreise sein, am besten 16 Städte in acht Tagen, überall kurz durchrennen, Selfies und Fotos machen, Souvenirs schnappen und so viel wie möglich konsumieren. Das wird sich ändern. Man wird sich wieder mehr auf die Qualität des Erlebens besinnen und nicht auf die Menge. Wird es allgemein einen Schwenk weg von Objekten hin zu Erlebnissen geben? Es gibt diesen schönen Spruch: Das letzte Hemd hat keine Taschen. Wenn man an ein Leben danach glaubt, dann könnte man nur mitnehmen, wie man als Person durch das Erlebte gewachsen ist. Wenn nicht, dann hat man sein Leben wenigstens gut genutzt. Erlebnis schlägt Objekt – das kann ich mir für die Zukunft sehr gut vorstellen.
Für alle, die sich vielleicht doch nicht erinnern können, wer als Erster auf dem Mount Everest war: Es waren Edmund Hillary und Tenzing Norgay, und zwar am 29. Mai 1953.
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LIFE MARIO PRICKEN zählt zu den international gefragtesten Experten, wenn es um die Themen Kreativität und Ideenmanagement sowie Strategieentwicklung und Innovation geht. Gemeinsam mit Europas größter Forschungseinrichtung, der Fraunhofer-Gesellschaft Deutschland, entwickelte Mario Pricken in den letzten Jahren neue Innovationsprozesse für Forscher und Ingenieure und unterrichtete zusätzlich als Universitätslektor an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Als Innovation Director arbeitet er mit internationalen Unternehmen, namhaften Agenturen, Designfirmen und Fernsehstationen. 2014 erschien – nach zahlreichen anderen Werken – das Buch: „Die Aura des Wertvollen – Produkte entstehen in Unternehmen, Werte im Kopf “.
nach PRICKEN
geschichten
Foto: © www.mariopricken.com
mariopricken.com
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KELLER
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Gold
Foto: trinkreif © Alexander Chitsazan
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Foto: Maywines © Anna Stöcher
s ist noch ein schöner Sommertag, als ich bei der Villa in Hietzing eintreffe. Der Anblick passt zu dem, was ich meine zu erwarten: ein anregendes und leidenschaftliches Gespräch über Wein und seinen Wert. Ansässig in der Villa sind Berndt und Andrea May, die vor einigen Jahren den exklusiven Weinhandel „May Wines“ gegründet haben, der Spitzenweine aus den renommiertesten Weinregionen der Welt anbietet. Der Empfang der beiden ist herzlich, in Zeiten wie diesen selbstverständlich mit Distanz. Wir finden uns bei offenen Fenstern im Salon ein,der auch als „Austragungsort“ der regelmäßig stattfindenden „Master Classes“ dient, wo Weinliebhaber zu Verkostungen zusammenfinden. Bevor Berndt May sich ganz den Weinen gewidmet hat, war er Finanzmanager. Deswegen gilt meine erste Frage auch gleich dem Investment Wein und ob es Sinn macht, in Krisenzeiten in teuren Wein zu investieren. „Generell macht es bei Investments Sinn, seine Assets zu streuen. Zu den „real assets“ zählen unter anderem Kunst, alte Möbelstücke und
Musikinstrumente – und eben auch spezielle Weine. Doch es ist nicht jeder Wein ein Investment und ein Investment in Wein ist auch nicht ganz einfach“, erklärt Berndt May. Eine Investition in Wein erfordere viel, denn man brauche den Ort, wo man ihn gut lagern kann, müsse das auch nachweisen können, wissen, was man kauft und zu vernünftigen Konditionen einkaufen können. Wenn man einen Wein kauft, den man in den nächsten zwei Jahren trinken muss, so ist das kein Investment im klassischen Sinne, sondern eines in den Genuss. „Meine Erfahrung mit Freunden und Kunden ist, dass ganz wenige Weine als Investment gekauft wurden, sondern vor allem für den Genuss. Und weil der Weinliebhaber meist auch ein Sammler ist, kauft er mehr, als er aktuell trinken kann. Irgendwann entdeckt er, dass er mehrere Tausend Flaschen im Keller liegen hat, beginnt zu rechnen und stellt fest, dass er ein Vermögen angesammelt hat.“ Beim Wein vermischen sich die Welten von Genuss und Investment. Gesucht als Investment wird nur das Beste. Das sind vor allem französische Weine aus dem Bordeaux und Burgund, denn in diesen Regionen ist nachhaltig bewiesen, dass die Weine auch gut reifen können. Sie haben eine lange Tradition und sie schmecken den Menschen – was wichtig ist, denn wo keine Nachfrage, keine Möglichkeit zum Gewinn. Schon früh wurde in diesen Regionen ein einheitliches Bewertungssystem eingeführt und somit die Weine vergleichbar. Außerdem wurden die Weine bereits sehr früh hoch bewertet. Um wirklich eine Investition zu tätigen, kauft man idealerweise 6er- oder 12er-Kisten, besitzt einen klimatisierten Keller oder einen Naturkeller, der sehr tief unten ist. Das Füllniveau der Flaschen muss passen, je wärmer und trockener sie gelagert sind, umso größer die Gefahr, dass das Füllniveau sinkt. Je feuchter umso besser für den Wein, aber umso schlechter für
May Wines ist ein exklusiver Weinhandel, der vor allem reife Spitzenweine aus den renommiertesten Weinregionen der Welt anbietet. Der Kopf dahinter ist Berndt May, der mit 53 Jahren den Sprung vom Finanzmanager zum Weinhändler gewagt hat. Gemeinsam mit seiner Frau Andrea hat Berndt sich in den letzten 20 Jahren ein umfassendes Weinwissen erarbeitet und einen einzigartigen Weinkeller aufgebaut. Via Onlineshop sind die edlen Tropfen zu erwerben. Bei den gereiften Jahrgängen verwendet May größte Sorgfalt darauf, den Top-Zustand der Weine zu überprüfen und zu erhalten. Als leidenschaftliche Gastgeber bieten Berndt und Andrea zudem regelmäßig „MasterClasses“ in ihrem privaten Verkostungssalon in Wien Hietzing an. maywines.com
das Etikett. Ab 80 % Luftfeuchtigkeit beginnt das Etikett zu leiden. Sammler und Investoren wollen aber schöne Etiketten. Gar nicht so einfach. Manchmal stecken hinter „wertvollen“ Weinen aber auch skurrile Geschichten. Wie zum Beispiel die des Château Lafite aus dem Jahr 2008. Als bekannt wurde, dass das berühmte Weingut die Zahl „8“ auf die Flasche eingraviert, stieg der Wert des Weines um 20 %. Die „8“ ist eine chinesische Glückszahl. Oder die über den 1945er Mouton, der schon immer als herausragender Wein bekannt und beliebt war. Die Kombination aus tollem Wein in der Flasche und dem exogenen Faktor „Kriegsende“ machten ihn zu einer heiß begehrten Rarität. Mittlerweile kostet die Flasche zwischen 8.000 und 10.000 Euro. Den Markt darf man bei einem Investment in Wein nie aus den Augen verlieren. Nur weil sich Kritiker einig sind, dass ein bestimmter Wein „groß“ ist, muss er nicht besonders teuer sein, eignet sich also auch nicht als Investition.
Bei ihren Verkostungen servieren Andrea und Berndt May viele dieser großen Weine. „Es gibt Parameter, die ganz klar sind. Das sind die Aromavielfalt, die Komplexität eines Weines – wie lange er am Gaumen haftet, ob er Druck ausübt und einen Körper hat – und ob der Wein durch Säurestruktur, Mineralik oder das richtige Maß an Gerbstoffen trotzdem elegant und ziseliert wirkt“, ergänzt Andrea May. Anhand dieser Parameter wird von ihnen bewertet. Bei ihren Verkostungen, vor allem aber auch beim Verkauf in ihrem Handel, wird Qualität großgeschrieben. May vergleicht es mit seiner Zeit als Banker, wo als größtes Risiko das „reputational risk“ gesehen wurde. Bei einem Wein, der in den Verkauf kommt, muss alles passen. Der Keller, die Provenienz, das Füllniveau, der Korken und das Etikett. Kunden dürfen keinesfalls enttäuscht werden, eine „May“-Flasche muss für Qualität stehen. Der persönliche Lieblingswein der Mays ist derzeit ein Haut-Brion 1989, der sich mit ca. 1500 Euro zu Buche schlägt.
GRO S SER WEI N
HOBBY GESUCH T
Doch was macht einen Wein groß? Laut May gibt es darauf unterschiedliche Antworten. „Ein Winzer würde Ihnen antworten: Terroir. Der Boden, die richtigen Rebstöcke, die Sonne und Kälte, Mikroklima und alte Rebstöcke. Da halte ich meist dagegen, dass die Weine aus den 60er und 70er Jahren, die wir heute als gut schätzen, von damals nicht sehr alten Rebstöcken stammen. Generell kann ich natürlich nachvollziehen, dass ein alter, tief verwurzelter Rebstock interessante Dinge in die Pflanze bringt. Der Winzer würde also sagen, dass das meiste im Weingarten passiert. Als Händler sage ich, ein großer Wein ist der, der sich gut verkauft. Als Liebhaber sage ich, ein großer Wein ist der, der mir beim Hineinriechen ins Glas eine Gänsehaut verschafft und ein ,Wow‘ entlockt.“
Angefangen hat bei Andrea und Berndt May alles mit der Suche nach einem gemeinsamen Hobby. Für Golf fühlten sie sich noch zu jung, bei den anderen Sportarten waren sie sich nicht einig. Doch Gastgeber waren die beiden immer schon gerne. So haben sie beschlossen, sich mit Wein auseinander zusetzen, und das ganz schön akribisch. Gemeinsam wurde blind verkostet, sich abgefragt, viel gelesen und vor allem viel probiert. „Unsere Objekte der Begierde sind Weine aus Frankreich, hauptsächlich aus dem Bordeaux und Burgund. Das ist auch der Wein, den wir in erster Linie verkaufen, denn hier können wir unsere Erfahrung einbringen. Wir kennen die richtigen Jahrgänge, die Weingüter und Lagen und wissen auch, in welchem Zeitfenster man sie kaufen und später trinken sollte“, so Andrea May.
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„WIR SIND NICHT w e r t s c h ä t z e n d , UM ERFOLGREICH ZU SEIN, SONDERN e r f o l g r e i c h , WEIL WIR WERTSCHÄTZEND SIND.“ DI E S CHÖNS T E N EBENSACH E DE R WELT Schauplatzwechsel. Es ist immer noch heiß in der Stadt und der Treffpunkt für ein Gespräch mit kühlem Kopf könnte nicht besser gewählt sein: einer der Keller von „trinkreif“ am Stadtpark von Wien gelegen. „trinkreif“, das sind Markus Inzinger und Clemens Riedl, die sich seit 2015 der für sie „schönsten Nebensache der Welt“ widmen, den gereiften Weinen. Unser Gespräch führt uns sofort zum Punkt. „Was uns von Anfang an wichtig war, sind unsere persönliche Leidenschaft für den Wein und das Verständnis für den Sammler, der seinen Wein verkaufen möchte. Wenn jemand seinen Weinbestand verkaufen möchte, sind das nicht immer die fröhlichsten Gründe“, erzählt Clemens Riedl. So müsse man verstehen, dass dabei immer Wehmut mitschwinge und der Verkäufer weniger auf Wertmaximierung als auf einen guten neuen Platz für seinen Wein Wert lege, wo dieser auch wertgeschätzt wird. „Wir sind nicht wertschätzend, um
erfolgreich zu sein, sondern erfolgreich, weil wir wertschätzend sind“, ist Riedl überzeugt. „Wir würden auch niemals sagen, dass ein Wein wertlos ist. Vielleicht hat er keinen materiellen Wert, aber dafür meist einen ideellen.“ Auch bei „trinkreif“ legt man großen Wert auf die eigene Reputation. Denn diese ist wichtig, egal ob am Sekundärmarkt oder beim Ankauf direkt beim Winzer. In der nicht allzu großen Community wird der jenige mit gutem Wein belohnt, der seinen Charakter bewiesen hat. „Ein Winzer im hochwertigen Bereich erkundigt sich immer nach dem Händler, denn sein Ziel ist es, seinen Wein an die richtigen Leute zu bekommen. Dazu braucht er einen Händler, der ihm das garantiert“, weiß Markus Inzinger. Wenn am Sekundärmarkt angekauft wird, dann passiert das immer persönlich. Dem Verkäufer wird ein Besuch abgestattet, um sich ein Bild zu machen. Davon gibt es viele „Ankauf-Anekdoten“ zu erzählen. Wie die von dem Elektriker mit dem Petrus. „Wir hatten eine Liste des Bestands vorab bekommen und diese war beeindruckend. Ich malte mir aus, wie dieser Mensch ist, der das alles gesammelt hat. Als ich dann in einem kleinen Ort in der noch kleineren Fußgängerzone gelandet bin, war ich überrascht. Es war der Elektriker des Dorfs. Er nahm mich mit zu seinem Grundstück, wo er neben seinem bescheidenen Haus noch ein Nebengebäude gebaut hatte. Und da hat es mich umgehauen. Das war wie in einer Kapelle! Ich war so ergriffen, dass ich erstmal innehalten musste. Eine großartige Sammlung, und er selbst hat nie eine Flasche getrunken. Erstaunlich.“ Man merkt Clemens Riedl an, dass ihm diese Geschichte immer noch nahegeht. Für Clemens Riedl und Markus Inzinger ist der Wein Genuss- und nicht Investitionsmittel. Sie wollen keinesfalls die Spekulationsspirale befeuern, sondern Weine an jemanden verkaufen, der diese für sich haben möchte. Das Weingut Romanée-Conti gilt das teuerste der Welt. Theoretisch ließen sich am Sekundärmarkt für dessen Wein horrende Summen erzielen. Der österreichische Importeur zahlt im Ankauf zum Beispiel einige Tausend Euro für eine Kiste. Bei Release ist diese Kiste am Sekundärmarkt über Nacht um ein Vielfaches mehr wert. Da ist der Reiz groß, sie weiterzuverkaufen. Deswegen werden Importeure dazu angehalten, die Weine in erster Linie an die Gastronomie und nicht an Privatkunden zu verkaufen. Wenn jemand mit den teilweise strengen Anweisungen des Weinguts Missbrauch betreibt, riskiert er, seine Zuteilung zu
verlieren. So unterbinden Weingüter die Spekulation. Und das, obwohl es so manch einer mit Tricks probiert, wie die Flasche im Hotel aufs Zimmer zu bestellen mit der Bitte, sie ungeöffnet zu lassen. Das würde man im Hotel allerdings nicht (mehr) machen. REIFE WE I N E Kerngeschäft von „trinkreif“ sind wie der Name schon sagt, gereifte Weine. Doch wie kommt es zu einem gereiften Wein? Dafür muss irgendjemand die Zeit, das Geld und die Leidenschaft investieren. Denn da können fünf bis 30 Jahre vergehen, bis bestimmte Wein zu öffnen sind. Dazu braucht man Lagerkapazitäten, Eigenkapital und eben Zeit. „Wir leben in einer Zeit, in der Warten sehr unpopulär geworden ist. Schon lang ist Geduld keine Tugend mehr, sondern gilt als Zeitverschwendung. Warten führt aber oft zu einem besseren Ergebnis. Das ist es, was wir den Menschen abnehmen. Wir warten für sie“, schmunzelt Riedl. Und das tun sie gerne, denn bei Riedl und Inzinger weckt der Wein mindestens genauso viel Leidenschaft wie bei ihren Kunden. Doch warum ist das so? „Sind wir uns ehrlich, Wein ist ein Rauschmittel. Wenn man Wein trinkt, wird man beschwipst. Das hat ja etwas Befreiendes, wenn man das Korsett, in dem man möglicherweise hängt, auch mal ablegen kann. Dann ist es sicher dieser Facettenreichtum an Geschmack, der aus einer vergorenen Weintraube entstehen kann. Außerdem fasziniert mich die Haltbarkeit. Ich hatte schon mal die Ehre, einen Mouton 1945 zu trinken und es ist faszinierend, was die gemacht haben – in einem Jahr, in dem Europa in Schutt und Asche lag.“ Es heißt, das Wasser macht das Bier, der Boden macht den Wein – und es scheint, als wäre Frankreich vom lieben Gott gesegnet worden. So trinken auch die Weinliebhaber von Beruf ein Glas Wein mit Ehrfurcht. Wie eben diese Weine aus dem Bordeaux und Burgund. „Es heißt, wenn man lang genug Wein trinkt, dann endet man immer im Burgund.“ Denn dort wächst diese Pinot-Traube, aus der der feingliedrigste Wein mit der komplexesten Aromatik entsteht. Doch sollte man sie nie zu jung trinken, denn „das ist wie ein Filetsteak, das so lange gebraten wurde, dass du wen damit erschlagen kannst“, lacht Clemens Riedl. Was guter Wein nun also wert ist? Auf jeden Fall, getrunken zu werden, und das am besten in guter Gesellschaft, denn da ist man sich in der Wertschätzung für das Genussmittel Wein in jedem Fall einig.
Leidenschaft für gereifte Weine, das war es, was Markus Inzinger und Clemens Riedl ursprünglich zusammenbrachte. Für die beiden IT-Profis ist Wein „die schönste Nebensache der Welt“. Mit dem Namen „trinkreif “ eröffneten sie 2015 einen Premium-Garagen-Weinhandel, der sich auf Weine spezialisiert, die genau das sind: trinkreif. Denn die Möglichkeit, reife Weine zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis zu trinken, möchten sie teilen und treffen damit genau den Zahn der Zeit. trinkreif.at
Foto: trinkreif © Udo Titz
Dabei wird ihnen auch niemals langweilig. „Wir trinken andauernd die gleichen Weine und können trotzdem stundenlang darüber reden.“ Doch nicht nur bei den Weinen geraten die beiden ins Schwärmen, auch bei ihren Gästen. „Die meisten Menschen, die wir hier bei uns kennenlernen und eine Leidenschaft für den Wein haben, sind auch interessante Menschen. Wir sind so gerne Gastgeber, deswegen machen wir die „MasterClasses“ auch bei uns zu Hause. Schon nach kurzer Zeit kann man nicht mehr unterscheiden, welche Personen schon länger unsere Freunde sind und wen wir gerade erst kennengelernt haben. Man trifft sich beim Wein auf einer Ebene.“ Um ihre Kunden noch besser kennenzu lernen, hat May Wines seit kurzer Zeit einen Abholshop, wo man nach Termin die online bestellten Weine abholen kann. So ergibt sich die Möglichkeit zum persönlichen Kontakt, und das finden beide „besonders schön“. Ihren derzeitigen Lieblingswein würden sie übrigens auch nie zu zweit aufmachen. Sondern „immer nur mit Freunden, denn dann macht es mehr Spaß.“
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ADVERTORIAL MARKUS KIRNBAUER ist Winemaker und Geschäftsführer des Weinguts Weingut K+K Kirnbauer im „Blaufränkischland“ im Burgenland. Die Trauben für seinen Wein kommen alle aus den besten Weinrieden in Deutschkreuz und werden dreimal sortiert, bevor sie zur Vergärung gelangen. Die Weine reifen in ausgesuchten BarriqueFässern und sind nachhaltig zertifiziert. Die Cuvee „Das Phantom“ gilt als Weinikone in Österreich.
Herr Kirnbauer, wie sieht die derzeitige Situation für die Winzer aus?
die Einkäufer aus dem Lebensmittelhandel wöchentlich bei uns vor der Tür stehen!
Sehr viele Winzer haben leider sehr wenig Absatz aufgrund der Einbußen in der Hotellerie und des Tourismus. Es wird von den Hotels eindeutig weniger gekauft, weswegen der Markt von Aktionen getrieben ist, bei denen der Wein regelrecht rausgeschmissen wird.
Wie steht es um den Wert des Weines?
Wie sieht das bei Ihnen aus? Wir beteiligen uns daran nicht. Das hat mehrere Gründe. Wir wollen uns nicht sehend in eine Abwärtsspirale begeben, der Wert der Marke und des Winzereinsatzes wird bei uns hochgehalten. Außerdem setzen wir im Vertrieb auf Partnerschaften, was bedeutet, dass es uns auch in Zeiten wie diesen nicht im Lebensmitteleinzelhandel gibt. Für uns bedeutet die Partnerschaft mit der Hotellerie auch, dass wir die Einbußen mittragen zugunsten des Werts unseres Produktes.
Wenn wir sehen, dass einer unserer Weine im Grauhandel bei einem Online-Shop auftaucht, dann kaufen wir ihn selbst zurück – nur um den Wert des Weines zu erhalten. Ansonsten macht den Wert des Weines zuallererst das Herzblut des Winzers aus. Ein guter Wein ist wie ein Kunstwerk, ein besonderes Musikstück, es entsteht im Kopf, bevor es da ist.
Was macht den Wert einer guten Partnerschaft aus? Dort, wo es lange und ausgefeilte Verträge benötigt, um eine Partnerschaft auf die Beine zu stellen, stimmt etwas nicht. Uns geht es um Handschlagqualität,
M A R K U S
K I R N B AU E R
Vertrauen, gegenseitigen Respekt und Befruchtung und dass man nicht nur in guten Zeiten zusammensteht. Dieses Jahr ist sehr herausfordernd, aber wir halten unseren Partnern die Stange und setzen nicht auf alternative Vertriebswege. Und das obwohl
vom gummistiefel bis zum
Fotos: WG K+K Kirnbauer
Die Garderobe von Winzer Markus Kirnbauer ist genauso vielfältig wie sein Beruf. Wir erfahren, welche Werte in seinem Weingut K+K Kirnbauer hochgehalten werden und warum er ein Königreich für eine Traube gibt.
feinen zwirn
Bevor wir überhaupt die Trauben ernten, haben wir den Wein schon im Kopf. Es geht um das Gedankengut und die Philosophie, die optimale Lage des Weinbergs, die rich tige Sorte und die Rebstöcke, die den Wert des Weines ausmachen. Und dann denken wir natürlich an das Preis-Genuss-Verhältnis – so wie wir es nennen –, das passen muss. Wie wichtig ist Wertschätzung bei der Herstellung von Wein? Bei uns wird enorm viel in die einzelne Traube investiert, denn wir befinden uns bei den Flächenerträgen am untersten Rand. Wir tragen die Traube sozusagen auf Händen in das Weingut. Sie haben sich ganz der nachhaltigen Bewirtschaftung verschrieben. Wie wirkt sich das auf den Boden, die Arbeit im Keller und schließlich den Wein aus? Nachhaltigkeit beginnt mit der Sortenwahl und bei der Anlage des Weingartens. Es geht dabei um das Ökosystem des Weingartens, in das man so wenig wie möglich eingreift. Darum, dass man so viele Arbeitsschritte wie möglich phantom.at
gleichzeitig erledigt, eine Flaschen lagerung ohne künstliche Kühlung und sich der sozialen Verantwortung seinen Mitarbeitern gegenüber bewusst ist. Für uns ist Nachhaltigkeit ein ganzheitlicher Ansatz der Traubenherstellung, bei dem alle profitieren sollen. Die Umwelt, der Boden, der Wein, die Menschen. Seit zwei Jahren bewirtschaften wir zusätzlich auch noch biologisch. Wie experimentierfreudig kann man bei der Weinherstellung sein? Man muss immer hart am Wind segeln, um den besten Wein zu produzieren. Bei uns im „Blaufränkischland“ ist jeder Jahrgang anders. Somit ist man täglich am experimentieren und ausloten, was am besten für das Jahr und den aktuellen Wein ist. Die Jahrgänge 2018, 2019 und 2020 sind absolute Top-Jahrgänge – der Klimawandel hat das Seine zur Reife der Trauben beigetragen. Der Winzerberuf ist sehr vielseitig. Welchen Aufgaben kommen Sie am liebsten nach? Die Abwechslung bietet einen enormen Vorteil, denn man wird keiner Aufgabe überdrüssig. Außerdem hat man vom Gummistiefel bis zum feinsten Zwirn jede nur erdenkliche Arbeitskleidung. Was macht Ihre Weine unverwechselbar? Der Spannungsbogen von der Nase mit der Frucht, der Würze und der Klarheit, die sich am Gaumen fortsetzt und dann in ein sehr langes Finish übergeht. Es ist die Gesamtharmonie, die es ausmacht.
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LIFE Sein großer historischer Abenteuerroman „Das Floß der Medusa“ (ZsolnayVerlag) wurde mit dem Bayerischen Buchpreis 2017 ausgezeichnet und stand auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis 2017.
Vollkommenheit ist nie von Dauer, daher gilt es, Schönheit im Unvollkommenen zu sehen.
FRANZOBEL Die Japaner leben diese Idee mit der Philosophie des Wabi-Sabi. Alle Dinge sind anmutig, gerade die mit Fehlern. Auf die Menschen hat man das nicht übertragen können, da gilt im Land der aufgehenden Sonne nach wie vor: Leistungszwang, Perfektionismus, Erfolg. Früher war die Welt politischer. Klassenkampf, Rassenwahn, Kampf um Gleichberechtigung. Vor fünfzig Jahren wurde in Westeuropa auf Demonstranten geschossen, kam es zu Gewalt und Gegengewalt. Zuerst Studentenunruhen, dann die Rote Armee Fraktion: Kaufhausbrände, Entführungen, Morde. Hänsel und Gretel waren mittendrin. Beide stammten aus autoritären Elternhäusern und haben im Staat die Verlängerung ihrer tyrannischen Missbrauchsväter gesehen. Beide gerieten ins Umfeld der RAF, wollten den Mächtigen zeigen, dass sie nicht mehr sicher sind. Überfälle, Gefangenenbefreiungen, Flucht. Hänsel und Gretel waren jung und glaubten, über den Mond springen zu können. Sie waren nicht gewalttätig, aber gewaltbereit, wurden verhaftet, saßen im Gefängnis und haben überlebt.
Heute leben die ehemaligen Bürgerschrecke in einem bescheidenen Häuschen am Waldesrand. Sie beziehen eine kleine Rente für die Berufe, die sie nach ihrer Haft ausgeübt haben. Hänsel mischt morgens Olivenöl mit Haferflocken und löffelt den Brei auf ein Holzbrett neben der Veranda. Wenig später kommen Blaumeisen, Kleiber, Stare, junge Spechte. Am schönsten singt die Mönchsgrasmücke, ein unscheinbarer grauer Vogel, für den sie extra den als „Strauch der Hera“ bezeichneten Mönchspfeffer gepflanzt haben, dem libidosenkende Wirkung nachgesagt wird. Daneben stehen Gazanien, weil Grünfinken darauf fliegen, und Holunder, der die Maulwürfe abhalten soll. Kaum sind die Vögel satt, kommt Harvey, ein Eichhörnchen, und holt sich Nüsse, die Hänsel immer in der Hosentasche hat. Harvey frisst ihm wortwörtlich aus der Hand. Dann gibt es noch Susi, eine Füchsin, die in zwei Bauten ihre Jungen durchbringen muss – entsprechend ausgemergelt sieht sie aus. Hänsel und Gretel füttern sie nicht, weil man das bei Raubtieren nicht machen soll. Im Teich leben Frösche und nachts kommen Waschbären zu Besuch. Am Esstisch stapeln sich Bücher über Singvögel und Gartenpflanzen. Früher haben Hänsel und Gretel Marx und Mao gelesen, über die Hexe Kapitalismus geschimpft, heute interessieren sie sich für Flora und Fauna und sind glücklich. Sie haben zur Natur und damit zu sich selbst gefunden. Glücklich ist man, wenn das Leben leistbar ist, man Geschmack hat und genießen kann. Besonders für Letzteres fehlt vielen das Talent. Die meisten denken, Geld macht glücklich, weil Geld ein Bügeleisen ist, mit dem man alles glattbügeln kann. Aber Geld macht nur unglücklich, wenn man keines hat. Es gibt kein vollkommenes Leben. Wir müssen lernen, wie im Wabi-Sabi die kleinen Fehler zu akzeptieren. Es gibt keine endgültigen Wahrheiten, aber das Leben fühlt sich für Hänsel und Gretel heute wahrhaftiger und ehrlicher an. Nun wollen sie nicht mehr die Gesellschaft ändern, sondern nur noch Harvey und die Vögel heil über den Winter bringen. Heute geht es ihnen nicht mehr um den antiimperialistischen Klassenkampf, sondern um artgerechte Fütterung und Mondphasen. Früher hätten sie diese Klein gartenmentalität ausgelacht, aber heute spürt sie sich sehr richtig an.
hänsel & gretel reloaded
Foto: Dirk Skiba
Franzobel ist ein österreichischer Schriftsteller. Er veröffentlichte zahlreiche Theaterstücke, Prosa und Lyrik. Seine Theaterstücke wurden unter anderem in Mexiko, Argentinien, Chile, Dänemark, Frankreich, Polen, Rumänien, der Ukraine, Italien, Russland und den USA gezeigt.
LIFESTYLEHOTELS LIFESTYLEHOTELS.NET
Selection Austria
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Foto: Daniel Zangerl
Kristallklares Wasser.
Leichtigkeit, kristallklares Wasser und die magische Reinheit der Elemente. Auf 2000 m2 genießt man im Spa des The Crystal Hotels in Obergurgl in Tirol ganzheitliches Wohlbefinden. Hier treffen edle Materialien und formvollendete Ästhetik in einem verführerischen Duett aufeinander und stimmen eine Sinfonie der Vollkommenheit, Balance und Harmonie an. Das exklusive 4-Sterne-SHotel ist ein edler und modern-puristischer Rückzugsort, direkt an der Piste gelegen. Regionale Kulinarik und naturnahe Wellness mit Blick auf die beeindruckende Bergkulisse Tirols. T H E C RY S TA L lifestylehotels.net/hotel-the-crystal
THE Stylemate
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NEW MEMBER ALPENHOTEL KITZBÜHEL
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Leise knirscht die dünne Schneeschicht unter den Füßen, wenn man früh morgens direkt von der Lakeside Lodge ans Ufer des Schwarzsees tritt. Ein Urlaub am winterlichen See – herrlich!
A M S C H WA R Z S E E * * * *
zeit am see TIROL / KITZBÜHEL
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Zimmer und Suiten Ruhelage am Schwarzsee Book online lifestylehotels.net/ alpenhotel-kitzbuehel
Nach einem tiefen Atemzug zieht man sich erfrischt wieder in seine Suite zurück und genießt im warmen Inneren das traumhafte Panorama, das sich über der schimmernden Eisschicht des Sees auftut. Obwohl das Alpenhotel Kitzbühel inmitten des gleichnamigen legendären Wintersportortes liegt, trifft alpiner Luxus hier auf die Ruhe der Natur. Und die Zeit scheint für einen Moment stillzustehen. Wer es gerne belebter mag, erreicht in nur wenigen Minuten das Zentrum von Kitzbühel, das mit seinen Luxus-Boutiquen und gemütlichen Cafés nicht nur Fashionistas zum entspannten Einkaufsbummel verführt.
Anschließend geht es zurück in die Lake side Lodge, wo man zufrieden die Füße hochlegt, den Blick noch einmal ganz ruhig und entspannt über den See gleiten lässt und den großartigen Ausblick auf den Wilden Kaiser genießt. AN KOM M EN. DU RCHAT M EN. GEN I ES SEN. Einmal angekommen, fühlt man sich hier am See, umgeben von der faszinierenden Bergwelt dieser einzigartigen Region, sofort entschleunigt und kommt viel leichter zur Ruhe als im hektischen Alltag zu Hause. Bevor man sich in der berühmten Gamsstadt Kitzbühel oder gleich direkt im Alpenhotel kulinarisch verwöhnen lässt, empfiehlt es sich, die erste Zeit an diesem besonderen Ort zu nutzen, um tief durchzuatmen. Denn schon allein die Bergluft hat ja bekanntlich heilende Wirkung. Und genau diese frische Winterluft ist es, die einen immer wieder nach draußen lockt. Dann spaziert man den malerischen Seerundwanderweg entlang, bis einen die Kälte einholt und zurück in
die Lodge treibt. Spontan entschließt man sich zu einem Besuch im Spa mit Sauna und Dampfbad, das man als Skifan nach einem Tag auf den Pisten für seine müden Muskeln ebenso gerne beansprucht. Die Wärme und Ruhe sorgen schnell für einen tiefenentspannten Zustand und man fühlt sich gestärkt für den Abend, an dem weitere kulinarische Highlights am Programm stehen, bevor man den Tag mit einem guten Buch in der Lodge ausklingen lassen kann. Auf die Pisten sollte man sich unbedingt wagen, immerhin ist man in Kitzbühel und hat die weltberühmte Streif direkt vor der Nase. Ob man sich auf die bis zu 85-prozentige Neigung der schnellsten Abfahrt der Welt traut, ist Geschmackssache. Es reichen vielleicht auch ein Blick von oben und ein Einkehrschwung in die Streifalm. Das wird man dann ja sehen … Fotos: Alpenhotel Kitzbühel
ÖSTERREICH
THE Stylemate
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Das ruft man vor Freude, wenn man ganz früh am Morgen über frisch präparierte Pisten gleiten und sich am Nachmittag direkt an die Hotelbar schwingen kann.
erster!
Hier sind wir mit nur einem Schritt im größten Skigebiet Osttirols und lassen uns von 15 Seilbahnen und Liften auf bis zu 2.426 Meter Seehöhe bringen. Insgesamt 42 Pistenkilometer wollen erkundet werden und egal ob Anfänger oder Profi, Snowboarder oder Freerider – hier findet garantiert jeder seine Lieblingsabfahrt. Und Schneesicherheit bis ins Frühjahr gibt es obendrauf. AL L E S VOR ORT U N D ZU M GR E I F E N NAH
ÖSTERREICH OSTTIROL / KALS AM GROSSGLOCKNER
156 Zimmer
GRADONNA ****S M O U N TA I N RESORT CHALETS &
Fotos: Gradonna Mountain Resort Kals © Gert Perauer
HOTEL
Osttirols größtes Skigebiet Book online lifestylehotels.net/ gradonna-mountain-resort
Diese und andere Winterträume erfüllt uns das Gradonna ****S Mountain Resort im sonnenverwöhnten Kals am Großglockner inmitten des größten Skigebiets Osttirols. Denn im Urlaub lieben wir es unkompliziert, vor allem im Winter, wenn die Skiausrüstung sperrig ist und die Kleidung mehr als einen Koffer füllt. Am besten wohnt es sich da direkt an der Piste: kein Shuttle, kein Schleppen – einfach in die Bindung steigen und das leise Knirschen des frisch präparierten Schnees auf der Piste genießen. Eine von diesen Pisten, genauer gesagt die Talabfahrt nach Kals, führt direkt durch das Gradonna ****S Mountain Resort, vorbei am Hotel und den dazugehörigen Chalets.
Unkompliziert finden wir es im VierSterne-Superior-Resort aber nicht nur dank direktem Zugang zur Piste oder Ski In & Ski Out. Wir bekommen auch das Equipment für unser Sportabenteuer hier im Hotel: für die Großen wie für die Kleinen, die wir an Ort und Stelle auch gleich zum Skikurs anmelden. Und da der Nachwuchs es nicht erwarten kann, probieren wir sofort den Zauberteppich hinterm Haus aus, wo uns die ersten wackeligen Schwünge der Skiprofis von morgen ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Rodeln, Langlaufen, Skitouren, Winterwandern: Im Gradonna ****S Mountain Resort haben wir viel vor. Und wenn die Kleinen mal nicht mitwollen, toben sie sich drinnen und draußen im Kinderclub aus: Beim Abholen erzählen sie uns von Ausflügen in den Märchenwald, von actionreichen Abenteuern in der Natur und von all den neuen Freundschaften, die im Spielraum geschlossen wurden. Nach dem vielfältigen Aktivprogramm ist es höchste Zeit für den ruhigeren Teil unseres Urlaubs. Wir wollen unbedingt noch Familienyoga ausprobieren, eine Runde im Pool schwimmen und die Rutsche im Familienbereich testen. Und bevor es zum Abendessen geht, steht nach all der Bewegung noch eine Entspannungsmassage am Programm, anschließender Saunagang inklusive. So gelingt Paaren wie Familien im Gradonna ****S Mountain Resort die Balance zwischen Abenteuer und Erholung – ganz einfach unkompliziert.
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Wir befinden uns in Seefeld in Tirol, einem malerischen Dorf auf 1.200 Metern Seehöhe, das schon zwei Mal Austragungsort der Olympischen Winterspiele war. Den sportlichen Geist spürt man noch heute, wenn man die Talstationen der Bergbahnen hinter sich lässt und durch die Fußgängerzone spaziert. DA S M AX
ÖSTERREICH TIROL / SEEFELD
19
Zimmer in Bestlage
Schneeschuhwanderung, denn Skifahren ist uns auf Dauer zu langweilig, auch wenn die Skigebiete rund um Seefeld einiges zu bieten haben – morgen vielleicht. Heute sollen es Schneeschuhe sein. Die bekommen wir dann auch ganz unkompliziert im nahegelegenen Skiverleih. Los geht es am romantisch verschneiten Wildsee, um den man auch im Winter ohne Schneeschuhe herrlich spazieren kann. Uns aber zieht es nach oben, ganze 300 Höhenmeter auf einer Strecke von fünf Kilometern. Nach zweieinhalb Stunden erreichen wir ihn: den aussichtsreichen Gschwandt kopf, einen der Hausberge von Seefeld. Die warme Wintersonne scheint auf unser Gesicht, während wir über das Inntal blicken und für einen kurzen Augenblick alles vergessen. Wir genießen einen dieser Momente der puren Entspannung und ein Glücksgefühl stellt sich ein, bevor es über die glitzernde Schneedecke der Gschwandtkopfmähder wieder bergab geht.
Book online lifestylehotels.net/ das-max
MAXBIST RO & MAXR E L AX Zurück im Hotel brauchen wir erst einmal eine kleine Stärkung. Üppige Tiroler Schmankerl müssen es heute nicht sein, obwohl die Seefelder Stube gleich um die Ecke ist und wir dort als Gäste des Lifestylehotels dasMAX zehn Prozent Rabatt bekommen. Heute reicht uns einer der köstlichen Snacks im maxBistro, gefolgt von einem Glas Wein an der hoteleigenen Honesty Bar. Party muss heute auch nicht mehr sein – obwohl das im Herzen Seefelds natürlich auch ganz easy ginge. Heute ist uns mehr nach Ruhe und Entspannung, also ziehen wir uns am späten Nachmittag ins maxRelax zurück. Im Wellnessbereich mit Rooftop Chillout wärmen wir uns in der Power-Sauna und genießen den 360-Grad-Blick auf das Sonnenplateau. Wenn wir uns die Region hier so ansehen, wundert es uns nicht, dass Seefeld zu den „Best of the Alps“ gehört, den zwölf berühmtesten Destinationen in den europäischen Alpen. Und dasMAX zeigt uns Seefeld auf seine ganz eigene Art: flexibel und unkompliziert, so wie wir es lieben.
Fotos: Archiv Marcati
In dieser Fußgängerzone reiht sich neben all den Cafés und Fashion-Boutiquen ein Sportgeschäft an das nächste und lässt uns die Qual der Wahl: Ausrüstung kaufen oder mieten? Perfekt für alle, die gerne selbst entscheiden, wie sie ihren Urlaub angehen. Und genau diese Individualisten sind im Lifestylehotel dasMAX inmitten besagter Fußgängerzone bestens aufgehoben. Hier finden sie ihre Homebase für einen Urlaub ganz nach ihren Vorstellungen, frei nach dem Motto: Alles kann, nichts muss. Unnötigen Luxus suchen wir im Lifestyle hotel dasMAX vergeblich. Hier herrscht nordischer Minimalismus von höchster Qualität. Was wir nicht brauchen, bezahlen wir auch nicht: Individueller wird’s nicht. Trotzdem sind unsere Möglichkeiten gefühlt endlos und warten darauf, genutzt zu werden. Wir bekommen vom Hotel sogar ein kostenloses Loipenticket für die unglaublichen 245 Loipenkilometer der Olympiaregion Seefeld. Heute entscheiden wir uns aber für eine
alles kann, nichts muss
maxRelax mit Rooftop Chillout
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tirol am teller
Frisch, gesund und bewusst – unter diesem Motto startete das Bergland Designund Wellnesshotel in Sölden seine „Regional 200“Initiative, bei der das Gute stets nah sein muss.
BERGLAND DESIGN- UND WELLNESSHOTEL SÖLDEN
Fotos: eye5.li // Christoph Schöch // Klaus Lorke
200. Diese Zahl steht für die maximale Entfernung, die Produkte wie Lebensmittel oder Kosmetika zurücklegen dürfen, nämlich 200 Kilometer. Das ist in etwa die Luftlinie von Wien nach Budapest – oder eben von Sölden nach Venedig. „Wir möchten unsere Zusammenarbeit mit heimischen Lieferanten aus unserer Nähe künftig noch stärker ausbauen – für eine grünere Zukunft: ‚Grüner wird grüner‘ eben“, erklärt uns Gastgeber Sigi Grüner, der mit seiner Familie das Bergland nicht nur leitet, sondern direkt vor Ort auch Schafe züchtet. Im Schnitt kann man auf den Wiesen rund um das Hotel im Sommer 25 Mutterschafen und 40 bis 50 Lämmern beim Grasen zusehen. Das erklärt auch den Namen des hoteleigenen Gourmetrestaurants: Im „black sheep“ wird Regionalität schon lange großgeschrieben, und was liegt da näher als Lammfleisch aus der eigenen Bergschafzucht. Regional ist hier ein Synonym für aromatisch und unverfälscht – und das schmecken wir nicht nur im Gourmetrestaurant, sondern auch gleich früh morgens beim Frühstück. Hier bekommen wir unter dem „Regional 200“-Siegel ergänzend zu den Produkten aus der hauseigenen Schafzucht Gemüse aus Kematen bei Innsbruck (Luftlinie: 37 km), Fisch, Milchprodukte und Honig aus Längenfeld (Luftlinie: 12 km) und Fleisch aus Imst (Luftlinie: 37 km). Und da ist definitiv noch Luft nach oben, denn das Hotel liegt inmitten der Tiroler Alpen, so reicht die Luftlinie von 200 Kilometern bis nach Deutschland, Italien und in die Schweiz.
VOM RES TAURAN T Ü BE R DI E BA R BIS H I N ZUM SPA Doch nicht nur die Lebensmittel genießen wir im Bergland Sölden mit gutem Gewissen, auch die Weinkarte überrascht mit unzähligen nachhaltigen Tropfen aus Österreich und Südtirol. Selbst wer beim Wein auf Bioqualität besteht, wird im Bergland fündig. Unter dem „Regional 200“-Siegel empfiehlt der hauseigene Sommelier Johannes Hochschwarzer zum Beispiel den Weißburgunder oder den Chardonnay von Sanct Valentin aus Südtirol. Auch der biodynamisch hergestellte Südtiroler Rotwein namens Storlond soll die Herzen von Weinkennern höherschlagen lassen. Über die Kulinarik hinaus setzen sich Nachhaltigkeit und Regionalität auch im Sky Spa fort. Hier verwöhnt man uns mit Naturkosmetik der Marke Alpienne aus dem Tiroler Pitztal: Zirben-Arnika-Lotion, Natursalzpeeling, Alpenkräuter-Moorpackung und vieles mehr. Damit kommt selbst im Spa die Regionalität nicht zu kurz. Dass sich das unermüdliche Engagement der Familie Grüner auszahlt, beweisen Auszeichnungen wie „Bewusst Tirol“. Sie geht an Tourismusbetriebe, die besonders viele heimische Produkte nutzen und damit zu Vorbildern für den regionsbewussten Tourismus werden. Für Gäste wiederum ist die Auszeichnung ein Wegweiser, der „100 % Tirol am Teller“ verspricht – und zwar garantiert.
ÖSTERREICH TIROL / SÖLDEN
86 Zimmer
100 % Tirol am Teller Book online lifestylehotels.net/ bergland-design-undwellnesshotel-soelden
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Wenn eine Familie die Hotellerie im Blut hat, dann die Schwaigers aus Maria Alm. In ihren modern designten Häusern begrüßt man uns in entspannter Atmosphäre und mit diesem ganz besonderen Coolness-Faktor, der die Eder Hotels zum perfekten Urlaubsdomizil macht – gerne mit Ski, aber ohne Chichi.
EDER
AC T ION & FAM I LY ODE R ADU LTS ON LY
ÖSTERREICH S A L Z B U R G / SKIREGION HOCHKÖNIG
72
Zimmer im Hotel Eder
HOTEL SEPP
40
Zimmer im Hotel SEPP
Wer im Winter nach Individualität und einem Hauch Extravaganz sucht, findet im Boutiquehotel SEPP der Schwaiger-Family sein Traumdomizil. „Luxury with a twist“ lautet hier die Devise. Und wie in allen Häusern der Eder Collection steht auch im SEPP eine Lässigkeit im Mittelpunkt, die wir uns im Alltag viel häufiger gönnen sollten. Gäste ab 21 Jahre finden in diesem extravaganten Ambiente mit Adults-only-Konzept schnell zueinander, können sich aber auch jederzeit gemütlich zurückziehen. Der vermutlich beste Platz dafür liegt im Hotel SEPP ganz hoch oben: Die Airstream-Sauna thront auf dem Dach inmitten einer Outdoor-Oase mit spektakulärem Infinity-Pool und Chillout-Bereich. Oder man zieht sich auf sein Zimmer zurück, denn auch hier herrscht eine unkonventionelle und doch lässige Atmosphäre. Besonders gut gehen lässt man es sich im komfortablen LuxuryZimmer mit Panoramafenster, Schaukel am Balkon, freistehender Badewanne und vielem mehr. Und bevor es wieder nach Hause geht, braucht es noch ein originelles Souvenir von „Maria & Josef“, dem neuen Dorfladen, oder wie ihn die Schwaigers nennen: dem neuen „Consepp Store“ mitten in Maria Alm. Da verschieben wir unsere winterliche Fernreise gerne und vertrauen den Schwaigers, wenn es darum geht, einen unvergesslichen Urlaub zu genießen.
Wellness und SPA Book online lifestylehotels.net/hotel-eder lifestylehotels.net/hotel-sepp
Fotos: Eder Hotels GmbH
The Eder Collection, unter diesem Namen überraschen uns vier einzigartig lässige Urlaubsdestinationen aus der kreativen Feder der Familie Schwaiger im Salzburger Maria Alm: das Lifestylehotel Eder am Dorfplatz, das trendige Boutiquehotel SEPP für Adults only, die etwas andere tom Almhütte am Hochkönig, in der uns die charmante Mops-Dame Choupette als Gastgeberin begrüßt, und die Eder Apartments mit Bio-Teich am ruhigen Ortsrand. In dieser Kollektion findet jeder, wonach er sucht, auch – oder besser gesagt vor allem – wenn diesen Winter Malediven und Karibik in weite Ferne rücken. Dann eben Urlaub bei den Schwaigers in Maria Alm. Hier genießen winterliche Adrenalinjunkies den direkten Zugang zum Hochkönig und damit zu unglaublichen 760 Pistenkilometern, 270 Liftanlagen und 260 Einkehrmöglichkeiten. Einfach im Hotel Eder einquartieren, raus aus der Tür und rein in die Bergbahn. Oben starten wir früh morgens los zur legendären Königstour, die uns den ganzen Tag lang in Atem hält. Bevor wir uns aber im Wellnessbereich des Hotels Eder mit Pool, Dampfbad und Sauna entspannen, gönnen wir uns einen Sundowner auf der tom Almhütte, die ebenfalls einem Spross der Schwaiger-Family gehört. Hier begegnet uns Mops-Dame Choupette nicht nur „in real life“, sondern auch in der Deko an jeder Ecke – ein witziges Konzept, das nicht nur Hundeliebhaber zum Schmunzeln bringt.
eder by design
HOTEL
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ALPIN JUWEL
Fotos: Alpin Juwel GmbH
HOTEL ****S
Dass die Natur im Alpin Juwel inmitten des bekannten Skiorts Saalbach Hinterglemm eine große Rolle spielt, merkt man auf den ersten Blick: Schon von außen beeindruckt die Holzfassade des Vier-Sterne-Superior-Hauses, um das sich die wunderschönen Pinzgauer Grasberge scharen. Hier genießen wir die reine Bergluft und spüren sie tatsächlich schon, bevor wir das Hotel betreten: diese besondere Atmosphäre, in der sich gleich nach der Ankunft ein Instant-Urlaubsfeeling einstellt. Im Inneren begegnen uns natürliche Materialien auf Schritt und Tritt und schnell wird klar: Hier dreht sich alles um den Menschen und die Natur um ihn herum. Bei der Reinigung setzt das Alpin Juwel daher nicht auf die üblichen Chemiereiniger, sondern auf 180 Grad heißen Trockendampf, der Bakterien und Viren mindestens genauso verlässlich den Gar ausmacht. Aus speziellen Sparventilen fließt zudem energetisierendes Quellwasser und ätherische Öle reichern die Raumluft mit positiven Schwingungen an. Nachts betten wir uns auf speziellen SAMINA-Schlafsystemen, die uns nicht nur sanft ins Land der Träume führen, sondern auch unser Chi verbessern und das Immunsystem stärken. So können wir jeden Urlaubstag in vollen Zügen genießen: von den regionalen Bio-Spezialitäten zum Frühstück über das eindrucksvolle Bergpanorama beim Spaziergang bis hin zur authentischen Ayurveda-Massage von Therapeut Manjula aus Sri Lanka.
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Das Prädikat „virenfrei“ hat in Zeiten wie diesen einen ganz besonderen Stellenwert. Im Alpin Juwel Hotel ****S gilt das aber nicht nur heute, sondern war schon immer so. Dass es dafür nicht einmal Chemie braucht, beweist das Salzburger Hotel mit seinem nachhaltigen Konzept für alle Bereiche: von den Zimmern über das Restaurant bis hin zum Spa.
natur pur
ÖSTERREICH SALZBURG / SAALBACH HINTERGLEMM
PE R F EK T ER E N T SPANNUNG SM I X AU S AT MO SPHÄ RE, S OUL FO OD U N D AYURVEDA Da Körper und Geist bekanntlich Hand in Hand gehen, begegnet uns der ganzheitliche Ansatz überall im Alpin Juwel Hotel ****S. Neben der Architektur und dem Ayurveda-geprägten Wellnessbereich steht auch das Food-Konzept des biozertifizierten Hauses ganz im Zeichen der Harmonie
80 zwischen Mensch und Natur: Verarbeitet werden ausschließlich Bio-Produkte aus der Region, Geschmacksverstärker und Industriezucker sind tabu und die Zubereitung ist raffiniert puristisch. So entsteht Soulfood vom Feinsten und wir verwöhnen unseren Körper immer mit dem Besten, was die Natur zu bieten hat, unabhängig davon, ob wir uns tagsüber auf den weitläufigen Pisten und im Snowpark des Skicircus auspowern (der übrigens gleich vor der Haustür auf uns wartet) oder unseren Tag lieber mit einer entspannten Winterwanderung und einer Yoga-Stunde im Hotel verbringen. Im familiären Ambiente des Alpin Juwel erholen wir uns besonders gut. Und kommen gerne wieder, wenn es abseits des hektischen Alltags mal wieder heißt, Körper und Geist in Einklang zu bringen.
Zimmer
Tiefenentspannung und Ayurveda Book online lifestylehotels.net/ alpin-juwel
THE Stylemate
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HOTEL &
Hüttenurlaub klingt nach urigem Ambiente, Vier-SterneSuperior dagegen nach ganz viel Luxus. Beides zusammen gibt es in den gemütlichen Chalets des Naturresorts Puradies. Hier urlaubt man ganz privat als Paar oder als Familie und genießt unaufdringlichen Luxus mit schlichtem, alpinem Flair.
CHALETS
ÖSTERREICH
PURADIES
SALZBURG /
PU R E R GE N U S S
Die eigene kleine Hütte als Ausgangspunkt für Ski- und Wandertouren – das klingt für viele wie ein Traum. Und manchmal klingt Hütte nach nur wenig Luxus. Anders im Naturresort Puradies: Dort stehen mehrere 4*-Chalets zur Auswahl, in denen es sich bis zu sechs Personen gemütlich machen und die umfassenden Services des naheliegenden Hotels nutzen können. Dazu zählen die professionelle Kinderbetreuung, ein eigenes Badhaus mit Saunen, Spa und mehr. Zurück in den luxuriösen Hütten, die in biologischer Bauweise mit ganz viel Holz errichtet wurden, fühlt man sich vom ersten Urlaubstag bis zum
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Auch kulinarisch hat man als Gast im Chalet die Qual der Wahl: In der hauseigenen Greißlerei aus mehr als 300 regionalen Produkten wählen, um dann im Chalet ein Gläschen guten Wein mit Käse aus der Region zu genießen, oder doch lieber ins hoteleigene Gourmetrestaurant ESS:ENZ gleich nebenan gehen? Dort bekommt man nämlich Naturküche auf Haubenniveau: hausgemachte Pasta, Trüffel, Steak aus dem Dry Ager, Lachsforelle aus Saalfelden oder Radieschensorbet. Mit Köstlichkeiten wie diesen wird selbst das Abendessen zum unvergesslichen Erlebnis. Und danach empfiehlt sich einer der „Alps Inspired Drinks“ mit Wildkräutern von der Alm und aus dem hauseigenen Wald, serviert
SAALBACH HINTERGLEMM an der Hotelbar Freiraum. Hier lohnt es sich, genauer hinzusehen, denn die Bar- und Sitzlandschaft besteht aus rund 16.000 Eichenholz-Würfeln, die sich zu einem Gesamtkunstwerk zusammenfügen, das mit dem German Design Award 2018 ausgezeichnet wurde. Apropos Gesamtkunstwerk: Das wäre auch eine ganz gute Beschreibung für diesen besonderen Ort, an dem wir die Natur mit allen Sinnen erleben und unseren Traum vom luxuriösen Hüttenurlaub wahr werden lassen. Ganz wie im Paradies eben.
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Zimmer, Chalets & Suiten SPA mit 360°-Himmelsblick Book online lifestylehotels.net/ hotel-chalets-puradies
uriger luxus
Fotos: PURADIES
letzten rundum wohl – fast wie zu Hause, aber dann eben doch nicht. Denn hier wird zum Beispiel das Bio-Frühstück morgens direkt ins Chalet gebracht. Also einfach Kachelofen an, in der tagesaktuellen Zeitung schmökern oder den Blick über das Salzburger Land schweifen lassen und gestärkt in den Tag starten. Ob es danach direkt vorm Haus auf die 270 Abfahrtskilometer des Skicircus Saalbach Hinterglemm geht (Stichwort: Ski-in, Ski-out) oder eine romantische Schlittenfahrt am Programm steht – sobald die Sonne scheint, kann der Schneelandschaft vor der Haustür hier niemand mehr widerstehen. Das Knirschen, wenn die Schuhe leicht einsinken, die warmen Sonnenstrahlen im Gesicht und die Wahl zwischen Pistenabenteuern und der Ruhe der Natur – das Puradies wird seinem Namen gerecht. Es ist ein kleines Paradies inmitten der imposanten Salzburger Bergwelt.
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NEW MEMBER ALMMONTE SENSUM & PRÄCLARUM SUITES
Ob entspannender Naturgenuss oder winterliche Pistenabenteuer, der Salzburger Skiort Wagrain erfüllt die Wünsche von Ruhesuchenden und Adrenalinfans gleichermaßen. In die perfekte Startposition bringt man sich dabei im Almmonte: ab Dezember 2020 auch in den brandneuen Präclarum Suites.
ÖSTERREICH S A L Z B U R G / WA G R A I N
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Zimmer und Suiten im Almmonte Sensum
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Zimmer und Suiten in den Präclarum Suites
Ski-in/Ski-out Outdoor Infinity Pool Book online lifestylehotels.net/ almmonte-sensum-suites lifestylehotels.net/ almmonte-praeclarum-suites
Fotos: Almmonte Sensum Suites Hotel
ski & relax Gemütliche Langlaufloipe oder rasante Weltcupabfahrt? Wellness-Auszeit oder Funpark-Stunts? Wonach auch immer einem im Winter der Sinn steht, im Almmonte im Salzburger Wintersportort Wagrain wird jeder fündig. Der Snow Space Salzburg liegt mit seinen 210 Pisten kilometern, 70 Liften, 85 Skihütten und 100 % Schneesicherheit gleich vor der Haustür. Einer der Zugänge zu diesem Skigebiet, das zu den größten und viel fältigsten Österreichs zählt, ist die Flying Mozart, eine moderne Seilbahn, die praktischerweise nur wenige Schritte vom Almmonte entfernt ist. Sie bringt die gemütlicheren Schneefans zum Ausgangspunkt für entspannte Schneeschuhwanderungen, die zum Teil bis auf die Gipfel der imposanten Bergwelt führen. Für Fans rasanter Abfahrten und aufregender Stunts auf einem oder zwei Brettern ist die Flying Mozart der perfekte Startpunkt für unvergessliche Pistenabenteuer. An einem einzigen Tag einmal durchs gesamte Skigebiet? Hier geht das: mit der Hermann Maier Tour. Sie führt auf den Spuren des Flachauer Skistars zu den schönsten Plätzen, den größten Highlights und den besten Panoramablicken. So weiß man schon nach dem ersten Tag, wo es einem hier oben am besten gefällt.
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I N DER RUH E L I E GT DI E K RA F T Wen es im Winterurlaub weniger auf die Berge und mehr zum knisternden Kamin zieht, der genießt in den Almmonte Sensum & Präclarum Suites Luxus pur. In den schlichten, schnörkellosen und hochwertig ausgestatteten Zimmern und Suiten schafft ein Mix aus raffinierter Architektur und natürlichen Materialien ein Wohlfühlambiente, in dem man gerne auch mal mehr Zeit verbringt. Einige Suiten verfügen über eine freistehende Badewanne, von der aus man einzigartige Ausblicke auf die atemberaubende Winterlandschaft vor dem Fenster genießt. Erholung pur verspricht darüber hinaus ein Besuch im Almmonte Spa, wo man ganzjährig eine Runde im beheizten Infinity Outdoor Pool drehen oder die wohlige Wärme in der Sauna und Infrarotkabine genießen kann – der perfekte Ort, um nicht nur beanspruchte Muskeln zu lockern, sondern auch einfach mal die Seele baumeln zu lassen. Im Almmonte findet jeder seinen Kraftplatz und kommt in den Genuss von Entspannung PUR.
Und kulinarisch? Auch beim Essen überzeugt das Almmonte mit Vielseitigkeit: Gäste wählen zwischen der internationalen Küche des Almmonte Restaurants, das auch Traditionelles auf der Karte führt, und italienischem Lebensgefühl im Ciao Ciao – in jedem Fall kompromisslos hochwertig, versteht sich, und in Bioqualität. So wird im Almmonte der Urlaub – getreu dem Motto des Hauses – „genial einfach“. Für jeden.
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Wer im Urlaub Gemütlichkeit mit einem Hauch von Luxus schätzt, wird sich dank Casual-Luxury-Konzept im Tiroler NIDUM Hotel rundum wohlfühlen. Hier setzt man seit der ersten Stunde auf Werte, allen voran auf Qualität, damit sich alle gut aufgehoben fühlen – vom Gast über den Mitarbeiter bis hin zur Chefin selbst.
wertvoll
ÖSTERREICH TIROL / SEEFELD
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Zimmer 1.500 m² Spa-Bereich Book online lifestylehotels.net/ nidum-hotel
Worauf auch immer man Lust hat, im NIDUM fühlt man sich überall gut aufgehoben – selbst in Krisenzeiten wie diesen. Denn das Casual-Luxury-Konzept auf Basis echter, gelebter Werte geht auf: Auch im herausfordernden Jahr 2020 kamen viele Stammgäste wieder, denn sie wissen um die Professionalität des Hauses und schätzen seine Werte. So fühlt man sich auch, oder vielleicht vor allem in turbulenten Zeiten im NIDUM sicher und wohl. Das findet übrigens auch die Reiseplattform Tripadvisor und verlieh dem Hotel heuer, nur drei Jahre nach seiner Neueröffnung, den Titel „Best of the Best“, den nur 1 Prozent aller Hotels weltweit tragen dürfen. Wir gratulieren! Und kommen sicher auch bald wieder.
NIDUM C A S UA L L U X U RY HOTEL
weshalb wir hergekommen sind: auf uns selbst und natürlich auf die vielfältigen kulinarischen und landschaftlichen Highlights. Während im Sommer Golfplatz, Bike-Trail und Wanderrouten locken, erkunden wir das Seefelder Plateau im Winter auf Skiern, am Snowboard oder in Schneeschuhen. WOH L F Ü H L E N UND WI E DERKOM M EN Und wem nicht nach Aktivurlaub ist, der geht gemütlich spazieren oder entspannt im hoteleigenen Spa mit Infinity Pool, Whirlpool und Sauna. Ganz viel Platz finden wir hier, um uns auf Wunsch einen ganzen Tag zurückzuziehen. Entscheidet man sich für eine der Wellness- und Beauty-Behandlungen, wird man von fachkundigen Händen mit erstklassigen Produkten verwöhnt. Und auch im Fitnessstudio setzt sich der hohe Qualitäts anspruch mit eindrucksvollem Ausblick und hochwertigen Precor-Geräten fort.
Fotos: NIDUM Hotel
Gastgeberin im NIDUM ist Michaela Lechthaler. Sie ist überzeugt: „Nach haltigen Erfolg erzielt man eben nur mit echten Werten.“ Gleich nach der Qualität, die seit Anbeginn ganz oben auf der Liste steht, folgt die Gastfreundschaft, und zwar eine, die nicht aufgesetzt ist, sondern gelebt wird. Die Menschen hier machen ihre Arbeit gern. Das spürt man als Gast am Empfang genauso wie im Spa und im Restaurant. Besonders stolz ist man im NIDUM auf das junge und zugleich erfahrene Team in der Küche, das österreichische Gerichte mit internationalen Einflüssen zaubert. Dabei achtet es immer darauf, dass sich auch bei der Beschaffung der Lebensmittel der Kreislauf mit der Natur wieder schließt: Regional, saisonal und daher immer frisch soll es sein. Der dazugehörige Service überzeugt mit professioneller Zurückhaltung, und das nicht nur im Restaurant. Als Gast lässt man uns überall im Haus in Ruhe genießen, damit wir uns auf das konzentrieren können,
THE Stylemate
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G Ä S T E H AU S KRENN
back to the roots Wer im wildromantischen Dorf Pürgg ankommt, merkt sofort, dass die Uhren an diesem Ort irgendwie anders ticken. Irgendwie langsamer. Irgendwie leiser. Das bemerken wir auch im Gästehaus Krenn, dem wunderschön renovierten „Haus am Platz“, das schon früher eine Herberge für Dichter, Künstler und Gäste auf der Suche nach Sommerfrische war. Hier spielt es keine Rolle, ob wir uns für eines der drei gemütlichen Doppelzimmer Deluxe oder eine der drei geräumigen Suiten entscheiden, denn in jedem Raum des Gästehauses lebt ein Stück Geschichte, das behutsam und bedacht mit modernen Elementen in die Gegenwart geholt wurde. Fast kann man sie vor sich sehen, die jungen Künstler, die in alten Zeiten hier als „Sommerfrischler“ die Seele baumeln und sich von der Ursprünglichkeit des Ortes inspirieren ließen. Und Inspiration liefert das Haus heute noch: sei es in Form eines Buches aus der gut sortierten Bibliothek, beim atemberaubenden Blick aus einem der Kastenfenster der gemütlichen Frühstücks-Lounge oder beim Sinnieren in der wohligen Kuchlstube. Im Gästehaus Krenn findet man als Gast ein Zuhause auf Zeit, in dem man gerne etwas länger bleibt und in das man garantiert – lieber früher als später – wieder zurückkehrt.
ÖSTERREICH S T E I E R M A R K / S TA I N A C H - P Ü R G G
4
Doppelzimmer
Gasthaus Krenn Residenz Krenn Krenns Greißlerei
Fotos: Armin Walcher
3
Apartments
Book online lifestylehotels.net/ gaestehaus-krenn
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Im malerischen 150-Seelen-Dorf Pürgg hoch über dem Ennstal scheint die Zeit stillzustehen. Das „Kripperl der Steiermark“ nannte der österreichische Dichter Peter Rossegger diesen idyllischen Ort, in dem wir auf das Gasthaus Krenn und seine dazugehörigen Gästehäuser mit jahrhundertealter Tradition treffen – eine Tradition, die man heute noch spürt.
PÜ RG GER A DVEN T MA L AN DERS Doch die Zeichen unserer Zeit machen auch vor einem 150-Seelen-Dorf auf 650 Metern Seehöhe nicht halt und so läuft in Pürgg dieses Jahr einiges anders. Der Herbst/Winter 2020 wird im „Kripperl der Steiermark“ ruhiger und besinnlicher als bisher. Der berühmte Adventmarkt, für den sonst alle Häuser in Pürgg für zahlreiche Gäste Jahr für Jahr ihre Türen öffnen, weicht angesichts der aktuellen Lage einem leiseren, aber nicht weniger stimmungsvollen Adventerlebnis. Da hören wir dann auch wieder den Schnee unter den Schuhen knirschen, wenn wir nach einem entspannten Abendessen im Gasthaus Krenn durch den weihnachtlich geschmückten Ort spazieren. Wie das Gästehaus wird auch das Wirtshausjuwel aus dem 16. Jahrhundert mit höchstem Respekt für die Geschichte der Region und mit herzlicher Gastfreundschaft geführt. Die Küche zaubert traditionelle Gerichte wie Blunzengröstl oder Sauerrahmsoufflé nach Rezepten aus Omas Kochbuch – mittags traditionell und bodenständig, abends einen Tick feiner serviert. Oder man holt sich in der eigenen Greißlerei himmlische Süßspeisen, ein köstliches Handsemmerl mit Beinschinken oder die eine oder andere Köstlichkeit aus ausgewählten Manufakturen von etwas weiter her. Und natürlich begegnen wir auch hier, in diesem Schmuckstück von Dorfladen, dem einzigartigen Zauber der Vergangenheit, der – ob im weihnachtlichen Glanz oder nicht – jeden unserer Besuche zu etwas Besonderem macht. Da darf die Zeit gerne stehenbleiben.
THE Stylemate Issue No 03 | 2020
DIRECTORY LIFESTYLEHOTELS
ÖSTERREICH
CHINA
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SUTIVAN – BRAČ
DEUTSCHLAND P O R T UG A L
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THE Stylemate Issue No 03 | 2020
STYLE
DIE 1 0 WICHTIGSTEN FRAGEN,
Designer Graz
LUKAS
KLINGSBICHEL
Foto: Lukas Klingsbichel
die sich der Produktdesigner stellt:
Welchen Vorteil bringt das Produkt dem Produzenten oder der Marke gegenüber seinen Mitbewerbern? Welche Herstellungstechnologien kommen zum Einsatz und welche Chancen und Einschränkungen ergeben sich daraus für die Produkte des Herstellers? Wie wirken Formen auf den Betrachter und welche Assoziationen lösen sie aus? Wie lassen sich Kosten durch die Formgebung steuern bzw. hin zu einer höheren Effizienz beeinflussen? Wie können Material und Arbeitsaufwand durch die Formgebung eingespart werden? Was erwarten Endkunden heute von einem Produkt im jeweiligen Segment? Was machen andere Produkte im Segment richtig bzw. falsch? Wie kann Design dem Endkunden dabei helfen, eine lange währende Beziehung zum Produkt zu entwickeln? Wie sehen die Herausforderungen der Gegenwart aus und was können wir aus der Vergangenheit lernen, um eine Lösung für die Zukunft zu finden? Wie sieht die Zukunft des Konsums, der Fertigung und der Logistik aus?
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THE Stylemate Issue No 03 | 2020
systematisch
UN D AU F U MSE T ZBAR KE I T BE DAC H T. S O BE S C H R E I BT DE R GRA ZE R PRODU K T DE SIGN E R LUKAS KL I NGSBIC H E L SE I N E AR BE I TSWE ISE . DENN N U R , WE N N E T WAS WI R KL IC H MAC H BAR IST, KANN DI E R E AL I TÄT VE RÄN DE RT WE R DE N – UN D DAS IST E S, WAS I H N I N T E R E SSI E RT.
Fotos: Lukas Klingsbichel
„WAS s c h ö n IST, WIRD IMMER s c h ö n SEIN.“
A
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THE Stylemate Issue No 03 | 2020
nalytisch
Fotos: Lukas Klingsbichel
ls Kind oder Jugendlicher wusste Lukas Klingsbichel nie so recht, was er eigentlich werden wollte. Kein klassischer Berufswunsch, der ihn eingenommen hätte und zum Glück auch kein Zwang, in eine bestimmte Richtung zu gehen. Doch eines hat er immer schon gemacht: gestaltet. „Ich habe Street Art gemacht, aber auch Musik. Die kreative Tätigkeit hat mich immer begleitet und dieser Drang, kreativ zu sein, hat nie geruht und ist auch nicht leiser geworden“, erzählt Lukas Klingsbichel. Im Gegenteil. Der Drang wurde immer stärker und irgendwann hat eins das andere ergeben und er kam als junger Mann in den Möbelbereich. „Ich habe ursprünglich das Tischlerhandwerk erlernt, war dabei jedoch gestalterisch nie ausgelastet. Für den Ausführenden bleiben oft keine oder nur wenige Spielräume, sich gestalterisch einzubringen, man ist einfach die ausführende Hand. Das war mir schnell zu wenig.“ Nach der guten technischen Ausbildung entschloss er sich daher, die Meisterschule für Raumgestaltung zu besuchen, wo er schließlich auch seinen Meisterabschluss machte. Danach ging es gleich ab nach London. Ziel war ein großes Innenarchitekturbüro. „Das Büro hat mich aufgrund der großen Projekte angezogen. Wir arbeiteten sogar am teuersten Gebäude der Welt, dem Superluxuskomplex ,One Hyde Park‘, in dem später arabische Scheichs neben Oligarchen eingezogen sind.“ Doch auch dort war er noch nicht angekommen, denn wieder stand die technische Entwicklung von Innenarchitekturprojekten im Fokus und weniger die Gestaltung. „Die technische Basis für Möbelgestaltung habe ich perfekt beherrscht, mir war nicht klar, warum ich nicht auch gestalten sollte.“ Also ging es zurück nach Graz, auch aus familiären Gründen, um dort den Grundstein für die weitere Zukunft zu legen: Lukas Klingsbichel gründete sein Büro für Produktdesign.
STYLE
PRÄGEN DE Ä S T H ET I K Für Lukas Klingsbichel sind Objekte dann wertvoll, wenn sie kein Quäntchen Material zu viel besitzen und jedes Material am Objekt seine Funktion hat. Es muss sich selbst legitimieren und dem Benutzer damit verständlich sein. „Ein bedachter Materialeinsatz und die Sinnhaftigkeit sind für mich wertvoll. Auch der Gebrauchswert ist mir wichtig, nämlich: Wie perfekt erfüllt etwas die Aufgabe, die es erfüllen soll? Hinter den einfachsten Formen steckt oft die größte Genialität, und die macht für mich den Wert aus.“ Er selbst beschäftigt sich gerne mit den Lösungen anderer und analysiert, wie ein Problem gelöst wurde. Das Lernen von anderen hat ihn geprägt, denn „jeder kann dein Lehrer sein.“ Persönlich reflektiert der Produktdesigner stark auf die Arbeiten von Josef Hoffmann, die für ihn bis heute eine Zeitlosigkeit besitzen, die faszinierend ist.
BESONDERE BINDUNGEN ZWISCHEN MENSCH UND OBJEKT Ob die flach packbaren Beistelltische „Celinde“, die die urbane Kaffeehauskultur zelebrieren, oder eine kompostierbare Kapsel als Pendelleuchte „Seedling“ – das Design von Lukas Klingsbichel vermittelt bewusste, nachhaltige Erfahrungen.
„Was schön ist, wird immer schön sein.“ Und: „Es ist der beste Beweis, dass gute Arbeit auch nach 120 Jahren noch ihre Gültigkeit besitzt. Es geht nicht um Trends, das kann man von Hoffmann lernen.“ Das Ornament besitzt für ihn ebenfalls Gültigkeit, auch wenn Architekten wie Adolf Loos es als Schnickschnack empfunden haben. Für Klingsbichel erfüllt das Ornament eine emotionale Funktion und legitimiert sich dadurch auch. Basta.
Auf die Frage, welche Möbelstücke er am liebsten entwirft und baut, antwortet er: „Tische, quasi der ,Sessel light‘ des Möbeldesigns. Ich mag Tische, da sie sehr viel Gestaltungsraum zulassen, und ein schöner Tisch an der richtigen Stelle ist Goldes wert. Aber ich arbeite gerade an einem Sessel, der mich sehr herausfordert. Denn das eine ist die Technik, das andere die Gestaltung. Schönheit ist allgemeingültig und darf nicht zu kurz kommen.“ DAS S C HÖN E AN DE R AR BE I T M I T HOL Z IST ... DAS E N DE Seine Objekte und Möbel will Lukas Klingsbichel ganzheitlich wahrgenommen haben. Man soll sie „in echt“ leben, angreifen und ausprobieren. Denn nur dadurch kann man sich eine Conclusio über das Erlebte bilden. Trotz seiner Tischlerausbildung greift Klingsbichel nicht vorrangig zum Werkstoff Holz. „Ich habe keine Materialpräferenzen. Die Wahl des Materials richtet sich nach der Aufgabe. Man muss ein oder mehrere Materialien finden, die die Aufgabe bestmöglich erfüllen. Das gehört zu meinen Aufgaben.“ Die Arbeit mit Holz hat er als harte körperliche Arbeit in Erinnerung, die einen zwar muskulös, stark und fit macht, aber mit Mühen verbunden ist. „Das Schöne an der Arbeit mit Holz ist das Ende. Wenn das Werkstück fertig ist und funktioniert. Viele greifen Holzarbeiten an und bewundern das schöne Material, dabei müssten sie sagen: ,Was für eine schöne Arbeit!‘“
fokussiert
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Für sich selbst und für sein Umfeld wählt er natürliche Materialien. „Vor 120 Jahren gab es noch keinen Kunststoff auf der Welt, trotzdem konnten Lampenfassungen und Kabel gefertigt werden. Daraus kann man viel Inspiration ziehen. Wie man Mikro plastik vermeiden kann? Ich meine, Plastik nur dort zu verwenden, wo es unbedingt nötig und sinnvoll ist. Das ist die beste Prävention.“ Seiner Meinung nach sind es die Zeit und der Kapitalismus, die das Plastik versuchen zu legitimieren. Plastik ist schnell und günstig. Doch für ihn keine Option. „Mein Verkaufsargument ist plastikfrei.“
Derzeit beschäftigen den Produktdesigner unterschiedliche Aufgaben. Zum Beispiel die Outdoor-Möblierung für den Ökopark Hochreiter, der Aufbau und die Etablierung einer Marke im Streetwear-Bereich oder ein Klappsessel und dessen Herstellung. Er sieht es so: Kunden kommen zu ihm, weil sie ein Problem haben, für das eine Lösung gefunden werden muss. Dann sieht er sich alle verfügbaren Lösungen, die es gibt an und überlegt, warum sie nicht passen. Darauf baut er seine Lösung auf. Dadurch kommt es zu einem neuen, verbesserten Produkt. So ist seine Arbeitsweise systematisch, analytisch, fokussiert und sehr auf Umsetzbarkeit bedacht. Ein ständiges Streben nach konstanter Verbesserung. Immer neugierig, immer bedacht. So wie seine Wortwahl in unserem Gespräch und wie er selbst feststellt: „Jedes Wort ist wichtig, wie man es ausdrückt. Denn damit kann man bestimmen, welche Menschen man erreicht.“ klingsbichel.com
Fotos: Lukas Klingsbichel
JEDES WORT IST w i c h t i g , DENN DAMIT BESTIMMT MAN, WELCHE Menschen MAN ERREICHT.“
EINZIGARTIGE PRODUKTERLEBNISSE Das Desk Tool aus Holz für Smartphones erleichtert am Schreibtisch den Workflow. Die „Rough Beauty“-Stehlampe ist aus rauen, ehrlichen Materialien hergestellt, die ihren Abschluss in einer eleganten Leuchte finden.
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picked by: MIT CELINDE, einer Reihe von Beistelltischen mit gekreuzten Füßen und einem integrierten Serviertablett, feiert Lukas Klingsbichel die urbane Kaffeekultur und ist Teil der World Wide Things Collection, einer Sammlung aus Designobjekten des UNESCO Creative Cities Network. Hier spricht der Designer über seine liebsten Objekte der Kollektion.
STYLE
LUKAS KLINGSBICHEL C L I C K- C L O C K
M U LT I M E D I U M
S O L C E RA M I CA P I T C H E R Mir gefallen die Idee des Einfrierens der Bewegung und die Transluzenz des Textils hier sehr gut.
Sehr zeitlose und futuristische Form, und das alles aus einem Jahrtausende alten Material. Toll!
von milli lux
Form follows Function wird bei dieser Uhr sehr gut umgesetzt. Die Rippen zeigen die Uhrzeit an. Dabei wirkt das Objekt aber keineswegs langweilig, sondern organisch und floral.
von Ayako Aratani
von César López
O U T D O O R F E U E R S T E L L E
G OM
Fotos: © Jaime Navarro / © Gizem Aytaç / © Aratani · Fay / © milli lux / © Miran Kambić / © ŞişeCam / © César López / © Nin Solis / © David Umemoto
Die Farben des Spiel systems sind sehr fröhlich, die Geometrie ist auch sehr anregend. Wirklich gut gestaltet!
von Gizem Aytaç
B R U TA L I S T C ON C R E T E VA S E
3 D P R I N T E D S E R I E S
Ich finde es gut, zu sehen, dass 3D-Druck immer mehr in die Produktion von Gegenständen gebracht wird. Das ist sehr mutig vom Hersteller dieses Objekts. So ergeben sich sehr effiziente neue Formen, die die Zukunft zeigen.
von Jaime Navarro
Das Produkt spielt mit Assoziationen und Erwartungen. Ich denke an die Filmszene, in der der Vorhang zum Brennen beginnt. Nur, dass das Textil hier nicht brennt. Das weckt mein Interesse!
von Miran Kambić
D UA L C O F F E E G L A S S
Vasen bieten einen sehr großen Gestaltungsspielraum und ich finde, der Designer hat bei dieser Arbeit das Wesentliche getroffen und mit dem Objekt einen Mikrokosmos erschaffen. Faszinierend!
Alle Objekte finden Sie auf designcities.net/wwtc
von David Umemoto
IC H MAG DI E I DE E , M I T E I N E M GL AS ZWE I F U N K T ION E N ZU E R F Ü L L E N. DAS SPART PL AT Z I M AL LTAG U N D MAC H T SPASS BE I M VE RWE N DE N. von Sevgi Kes
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THE Stylemate Issue No 03 | 2020
Nehmen wir etwas so Zauberhaftes wie die Ukulele, auf der Marilyn Monroe 1959 in Some Like It Hot das Stück Running Wild spielte: In diesem Objekt sind nicht nur die Musikalität und der Erfindungsgeist der gesamten Historie der Saiteninstrumente enthalten, bis ganz zurück zu einem Höhlenmenschen, der einen getrockneten Säbelzahntigerdarm über eine Astgabel spannte. Auch die Lebensgeschichte des Instrumentenbauers, der diesen speziellen Klangkörper schuf, die Atmosphäre und der Geruch seiner Werkstatt, seine Stimmung am Tag, als er mit der Arbeit begann, schwingen hier wortwörtlich mit. Natürlich auch jeder Jahresring des mächtigen Baums, der für die kleine Ukulele gefällt wurde, und die Vibes des Menschen, der einer Schildlaus-Population den Schellack entriss, der für den schönen Glanz sorgt. Die Tatsache, dass Marilyn das Teil gespielt und an ihr Herz gedrückt hat, spielt natürlich ebenfalls eine Rolle! Ähnlich verhält es sich mit Parfums. Vielleicht sogar in noch stärkerem Maße, denn in einer Duftkreation sind oft Dutzende Ingredienzen enthalten, zusammengetragen von den unterschiedlichsten Orten der Erde, wo sie angebaut, geerntet und extrahiert wurden, um schließlich in einem Labor in Genf, Grasse oder New York dank der Genialität eines Parfümeurs Teil eines größeren Ganzen zu werden. Zu einer Dufterzählung, in die wiederum die ganz persönlichen Visionen des Createurs eingebettet sind. Und selbst die synthetischen Moleküle, die einem Parfum oft erst Eleganz und Intensität verleihen, wurden von einem Experten entdeckt oder erdacht. Denkt man die Gestaltung und Entstehung der Flasche, der Verpackung, der Brand Identity mit, wird deutlich, dass man mit dem Druck auf den Sprühkopf das Ergebnis eines ungeheuer komplexen Zusammenspiels von Mensch, Technik und Natur auf seine Haut aufträgt. Und wenn all dies auf die Aura des Objekts abgefärbt hat, stehen wir mit einem Spritz mit allen Beteiligten in Verbindung: Die Dinge werden berührt von unzähligen Händen und Herzen – und berühren dadurch uns.
OBWOH L WI R I N E I N E R MAT E R IA L I S T I S CH E N WE LT L EBE N, HAT DAS DI NG AN SIC H EINEN ERSTAUNL ICH SCHLECHTEN RUF: ES GILT ALS TOT UND SEELENLO S U N D DE R ORGAN I S C H E N WELT DER PF L AN Z E N, T I E R E U N D M ENS CH EN I N J E DE R H I N SIC H T UN T E R L EGEN. WE R SE I N H E R Z ZU SE H R AN DI NGE BI N DE T, ST EH T S CH N EL L IM VERDACHT, EIN OBERFLÄCHLICHER CHARAKTER ZU SE I N. MAN KAN N DA S E T WA S H EUCH L ER I S CH F I N DE N, DE N N WI R A L L E S T ECK E N VI E L E N E RGI E I N DI E J AGD NACH S C HÖN E N U N D WERT VOL L EN DI NGE N, F Ü R DE R E N ERWE R B WI R WI E DE RU M DA S DI NG GE L D BENÖ T IGE N, DA S E S ZU VE R DI E N EN GI LT.
HELDER SUFFENPLAN ist unabhängiger Publizist und Creative Consultant aus Berlin. Schon seit seiner Kindheit hegt er eine besondere Leidenschaft für Parfums. Mit dem erfolgreichen Start von SCENTURY.com – dem ersten Online-Magazin für Perfume Storytelling – im Jahr 2013 wurde Helder zur anerkannten Persönlichkeit in der
globalen Welt der Düfte. Er war Jurymitglied u. a. für The Art & Olfaction in Los Angeles oder dem Prix International du ParfumeurCréateur, Paris. Als Autor verbindet er sein Lieblingsthema Parfum mit vielfältigen Bereichen wie zeitgenössische Kunst, Popkultur, Literatur, Film und Geopolitik.
Für mich sind Objekte alles andere als seelenlos: Manche Dinge haben eine Aura, sie sprechen zu uns, erzählen Geschichten. Den Kiesel, den wir an einem fernen Strand aufgelesen haben, brauchen wir nur in die Hand zu nehmen und schon hören und riechen wir die Brandung, spüren die Sonne auf unserer Haut. Der getrocknete Zweig, der einmal Teil eines Blumenstraußes war, ist viel mehr als eine verendete Pflanze. Er ist das Symbol eines in der Vergangenheit liegenden Festtags, einer Beziehung, eines Abschieds. Schöne Beispiele sind die Reliquien des Mittel alters, denen man nicht nur Wert, sondern sogar Heilkräfte zuschrieb.
der dinge
untereinander zusammengehalten werden. Materie ist also nichts Statisches, sondern ein andauernder Bindungsvorgang. Dürr nannte sie deshalb auch „geronnener Geist“. Auch ein Stein hat also ein bisschen Bewusstsein – allerdings weniger als eine Amöbe und sehr viel weniger als (die meisten) Menschen. Mein Laienverstand begreift das alles zwar nur ahnungsweise, aber in meiner Version der Quantenphysik ist in einem Stein eine Menge Platz für gespeicherte Erinnerungen und Gefühle. Ich glaube auch, dass Objekte von denen beeinflusst werden, die zu ihrer Entstehung beigetragen haben.
Eine Parfum-Marke, die sich die Magie der Entstehung der Dinge zu ihrem Thema gemacht hat, ist Extrait d’Atelier. Sie haben bereits dem Schneider-, Juwelier-, Schuhmacher-, Töpfer- und Gärtnerhandwerk ein olfaktorisches Denkmal gesetzt. Der Duft Maître Couturier zum Beispiel beschwört die Atmosphäre eines lichtdurchfluteten Ateliers und bezieht die Anmutung und den Geruch der Materialien und Werkzeuge mit ein. Die Mitgründerin Chiara Ronzani beschreibt dies in der Sprache der Poesie so: „Stapel von Stoffballen, der Dampf eines Bügeleisens, kupferne Fingerhüte, Stahlscheren, Holztische; das Quietschen einer alten Nähmaschine, ein Faden läuft durch das Tuch; die Symphonie der Nadeln.“ scentury.com
Fotos: Stilllife: Credit Romin Favre – C’est la Vie Agency / Porträt: Holger Homann
das herz
Offenbar erhoffen wir uns davon mehr als die bloße Befriedigung elementarer Bedürfnisse wie Nahrung und Behausung, anders ist unsere Leidenschaft für das Materielle kaum zu erklären. Oft heißt es, dahinter stehe der vergebliche Versuch, seelischen Hohlraum mit Materie zu füllen, wobei aber unser Hunger nach Sinn nur in und durch uns selbst gestillt werden könne. Ich finde, dieser bösartigen Verleumdung der Dinge sollten wir dringend ein Ende bereiten!
Wie ist das zu erklären? Ist es bloß unser Menschenblick, der den Dingen unsere Wünsche und Erwartungen überstülpt? Oder kann ein Stein wirklich ein Speicher sein für Erinnerungen, Emotionen – ja, Liebe? Der Physiker Hans Peter Dürr sagte: „Es gibt keine Materie, es gibt nur das Dazwischen.“ Wenn man sich vorstellt, dass die Größe des Atomkerns im Atom der eines Reiskorns in einem Fußballstadium entspricht, bekommt man eine Ahnung von den Ausmaßen dieses Dazwischens. Die Physiker sagen, die Dinge beständen aus kollabierten Wellen, die nur durch ihre Beziehung
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S CH N E E BE DECK T E GI PF E L I M BL ICK , DI E S ON N E I M GE SIC H T UN D DAS R ICH T IGE OU T F I T AM KÖR PE R .
I N DE N Ö S T E R R EIC H IS C H E N WI N T E R- SE H N SUC H T S ORT E N BAD G A S T E I N, K I T Z BÜ H E L U N D L EC H ZÜR S I S T AUC H A B SE I T S DER PI S T E DE R PA S SE N DE LO OK GEF RAGT.
Fotos Fashion beigestellt: © InWear / Boutique und Porträt: © WALLYGASTEIN / Bad Gastein Landschaft: © REGINA Hotel /
B
what to wear in
STYLE
AD GASTEIN
„Leder ist diese Saison ein richtiger Megatrend. Am besten in warmen Erdtönen, wie Camel und Caramel und total hot als übergroßes Hemd.“ Bettina Schuh, Inhaberin des Boutique Fashion Stores
WALLY Straubinger Platz 1, A-5640 Bad Gastein Mo–Fr 12.00–17.00 Uhr, Sa 10.00–14.00 Uhr Termine auch auf Anfrage wallybadgastein.com
Ein ausführlicher Besuch in Bettina Schuhs Boutique Fashion Store „WALLYGASTEIN“ am Straubinger Platz, direkt neben dem Wasserfall, darf bei keinem Bad Gastein Besuch fehlen. In diesen „heiligen“ Räumlichkeiten werkte bereits der berühmte Couturier Fred Adlmüller und dank achtsamen Besitzern erfreut man sich
nach wie vor an dem von ihm gestalteten Holzvertäfelungen. Mit viel Geschmack und Gespür hat Bettina Schuh ihre Boutique um einen zeitgemäßen Twist ergänzt. Bei ihr findet man eine stilsichere Auswahl an jungen Labels, unter anderem aus Skandinavien, Berlin oder Österreich, von
InWear, über Luisa Cerano, Veja und Beck Söndergaard bis zu Lena Hoschek und friendly hunting. Von NOT SHY entdeckt man den kuscheligsten Kaschmir. Das Einkaufserlebnis kommt bei Bettina Schuh niemals zu kurz, denn sie berät nicht nur professionell, sondern ist auch eine wunderbare Unterhaltung.
K
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ITZBÜHEL
CA S UA L S T R E E T S T Y L E
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Fotos Fashion und Kosmetik beigestellt: Acne Studio – acnestudio.com / Shiseido – shiseido.de / Foto Kitzbühel: © J. Heribert Pohl 2014
acnestudios.com shiseido.de
L
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STYLE
ECH
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der
WI E DI E HORT E N SI E N AU F OLGA WISI NGE R-F LOR IAN S AR BE I T, DI E BE I DE R L E T Z T E N AU K T ION I M KI N SKY U N T E R DE N HAM M E R KAM E N, BLÜ H T AUC H DE R KU N ST MAR K T I N ZE I T E N DE R KR ISE . E I N KL E I N E R BL IC K H I N T E R DI E KU L ISSE N DE S WI E N E R AU K T ION SHAU SE S.
kunstmarkt
Expertin für Zeitgenössische Kunst Timea Pinter
blüht
Schön steht es da, das Palais Kinsky auf der Freyung im 1. Bezirk von Wien. In diesem repräsentativen Barockpalast befindet sich seit über 20 Jahren das Auktionshaus im Kinsky, gegründet von Michael Kovacek und Ernst Ploil. Hier treffen wir im ersten Stock des Prachtbaus auf die Expertinnen für Zeitgenössische Kunst und Jugendstil und Design Timea Pinter und Anja Wolf. Hier ist auch der Ort, an den man sich begibt, wenn man ein Objekt versteigern oder einfach nur begutachten und schätzen lassen möchte. „Das ist das Schöne bei uns: Man kann ganz unverbindlich vorbei kommen und seine Werke schätzen lassen. Natürlich nach Terminvereinbarung, damit der richtige Experte auch im Haus ist“, sagt Timea Pinter. Dabei wird dann zuerst untersucht, um welche Künstlerin oder welchen Künstler es sich handelt. Grundsätzlich nach den klassischen Gesichtspunkten: Gibt es einen Titel, ist es signiert, datiert, ist es einer gewissen Schaffensperiode des Künstlers zuzu ordnen oder Teil einer Serie? „Wir sind der Sekundärmarkt, deswegen nehmen wir in der zeitgenössischen Sparte nur Künstler auf, die am Auktionsmarkt etabliert sind, d. h. bereits in einer Auktion angeboten wurden. Im Gegensatz zu Galerien, die dafür da sind, Künstler aufzubauen“, erklärt Pinter. Wenn der Künstler ins Programm passt, wird gemeinsam mit dem Einbringer der Preis bestimmt.
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Der Kunstraum im Palais Kinsky lädt vom 19. bis 31. Oktober zur „Zeitreise – ÖSTERREICHISCHE KUNST AUS 7 JAHRZEHNTEN.“ Tauchen Sie ein in die Form- und Gedankenwelten heimischer Künstler. Große Namen und vielversprechende Neuentdeckungen vereint unter einem Dach. Legen Sie den Grundstein für Ihre Sammlung oder finden Sie die passende Ergänzung im Kinsky.
Man einigt sich auf einen Rufpreis und einen Schätzpreis, wobei der Rufpreis in der Regel dem unteren Schätzpreis entspricht. Zur Orientierung dienen einschlägige Datenbanken wie „Artprice“, in der über 30 Millionen Auktionsergebnisse und Indizes sowie über 700.000 Künstler erfasst sind. Man orientiert sich an vergangenen Auktionsergebnissen und ordnet das Werk in das bestehende des Künstlers ein. Es werden Größe, Material, Farbkräftigkeit, Zeit und Erhaltungszustand ermittelt. „Dann heißt es, bei der Auktion das beste Ergebnis für den Einbringer zu erzielen, denn nach oben hin ist alles offen.“ Erkennbar bei der letzten Auktion im Juni: Da standen zwei Puppen aus dem 17. Jahrhundert zum Verkauf, die mit 5.000 Euro ausgerufen wurden. Erst stieg der Preis langsam, doch dann kam es zu einem regelrechten Gefecht zwischen zwei Bietern. Über das Telefon trieben sie einander immer weiter in die Höhe, bis die zwei Puppen schließlich für über 200.000 Euro unter den Hammer kamen. Damit spannende Momente wie diese bei einer Auktion erlebbar werden, wird in den Wochen davor sehr viel Arbeit und Zeit investiert, um die richtigen Interessenten und Käufer anzusprechen.
Ich bin immer wieder überrascht. Auch bei den Lötz-Vasen könnte man meinen, sie stammen aus unserer Zeit, weil sie so modern und innovativ sind. Das macht sie so besonders.“ Die Stücke der Wiener Werkstätte waren bereits in ihrer Zeit nicht für jedermann erschwinglich. Hoffmann, Moser, Peche oder Prutscher sind Namen, die sehr gesucht und gefragt sind und einen hohen Wert besitzen. Das ergibt sich auch durch die Perfektion, in der gearbeitet wurde. Jedes Detail, jede Lötstelle oder Schraube ist am richtigen Platz. „Ich glaube, dass die Ästhetik in unserer Welt bedeutender ist, als man ihr oft Raum gibt. Das Auge nimmt so viel auf. Es gibt Studien, welcher Unterschied in
der Stimmung ausgelöst wird, wenn man zwischen Plattenbauten wandert oder über die Ringstraße spaziert.“ Anja Wolf findet, dass Ästhetik in unserer Zeit zu Unrecht unterbewertet wird. Dabei wäre die Suche und Sehnsucht nach dem Schönen ein tiefsitzender Wunsch in uns. „Wer richtet sich nicht gerne schön zu Hause ein? Wer betrachtet schöne Objekte nicht immer wieder gerne und erfreut sich an ihnen? Ich glaube, das macht den Wert der Kunst aus.“ Mit großer Vorfreude blickt sie auf kommende Auktionen, denn die letzte hat gezeigt, dass der Kunstmarkt lebt. Es scheint, als wären in unsicheren Zeiten die Kunstwerke doch etwas, das den Menschen Halt gibt. Diesen emotionalen
IST DA S EC H T ? Als vor nicht ganz einem Jahrzehnt her auskam, dass ein Mann namens Wolfgang Beltracchi unzählige gefälschte Werke unbemerkt auf den Markt bringen konnte, hielt die Kunstwelt den Atem an. „Der Eingriff, den er in die Geschichte und Kunstgeschichte getätigt hat, ist unverzeihlich“, findet Timea Pinter. Sie selbst hat schon oft Fälschungen in den Händen gehalten. „Es waren sowohl gute als auch schlechte Fälschungen darunter. Manche waren ziemlich plump.“ Um ein Original von einer Fälschung unterscheiden zu können, braucht es viel Erfahrung. Erfragt wird bei einem Objekt immer die Provenienz, wie der Einbringer dazu gelangt ist und wo es erworben wurde. „Wenn die Geschichte nicht schlüssig ist, merkt man das.“ Manchmal kommen auch Erben in das Auktionshaus mit Objekten, die schon viele Jahrzehnte im Familienbesitz sind. „Wenn man dann feststellen muss, dass es sich um eine Fälschung handelt, ist das für alle Beteiligten natürlich enttäuschend.“
Fotos: © Auktionshaus im Kinsky GmbH, Wien
SUCH E NACH DEM S C HÖN E N Auch die Expertin für Jugendstil und Design Anja Wolf ist überzeugt: „Erfahrung ist alles“, wenn es um das Erkennen einer Fälschung geht. „Fälschungen sind aber gute Lehrer“, ergänzt sie. Selbstverständlich überprüft auch sie jedes Objekt, das ihr zugetragen wird. Ins Schwärmen kommt sie, wenn sie über Entwürfe und Arbeiten von Kolo Moser oder Josef Hoffmann spricht. „Zigarettenetuis und Silberdosen aus dieser Zeit sind so zeitlos.
Expertin für Jugendstil & Design Anja Wolf
Wert der Kunst spürt man sehr stark, wenn man an einer Auktion teilnimmt. Diese sind übrigens für jeden Interessierten öffentlich zugänglich. „Wenn in einer Auktion gesteigert wird, erlebt man sehr stark, dass das Herz der Menschen dabei ist. Da ist eine Liebe, die den Objekten in diesem Moment einfach mehr Wert verleiht. Sie bringt die Menschen dazu, nicht aufzugeben. Die Liebe und Leidenschaft für die Kunst ermöglicht diese großartigen Ergebnisse bei einer Auktion. Das ist weit mehr wert, als der Marktwert.“ imkinsky.com
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ADVERTORIAL TEXT VON HEDI GRAGER
B A R B A RA
G R E S S L
Die kreative Juwelierin feiert heuer ein 55-Jahr-Jubiläum. Genau der richtige Zeitpunkt, sich über Sie haben bei unserem letzten Gespräch den Wert des Handwerks und eine kleine, ganz besondere Kollektion angekündigt. Gibt es sie schon? wertvolle Momente Gedanken zu machen.
Bezugnehmend auf meine Leidenschaft – meinen Beruf – verbinde ich mit dem Wort „Wert“ natürlich auch „Wertvolles“ im Sinne der Besonderheit der Materialien wie z. B. Gold. Gerade diese Ressource wird immer rarer und aus diesem Grund auch sehr viel wertvoller. Umso wichtiger ist es, bewusst und vor allem nachhaltig mit diesem wunderbaren Wert zu arbeiten und zu wirtschaften. „Wert“ bedeutet für mich aber auch, bestimmte Eigenschaften und Verhaltensweisen in meinem täglichen Umgang mit KundInnen zu „leben“. Wertvoll in diesem Zusammenhang sind für mich Eigenschaften wie Verbundenheit, Treue, Transparenz, Herzlichkeit und vor allem die Gabe des „Zuhören können“. Privat kommt natürlich der Wert der Liebe dazu. Was ist Ihr persönliches Lieblingsstück und was macht es so wertvoll? Mein persönliches Lieblingsstück ist ein altes Foto meines Vaters gemeinsam mit seinen Mitarbeitern am Werktisch. Mein Vater war Uhrmachermeister. Wertvoll aus dem Grund, da mir ein Blick auf dieses Foto – vor allem in schwierigen, herausfordernden Zeiten – Kraft, Mut und Stärke schenkt, mit Bedacht, kreativ aber auch bodenständig meine Leidenschaft jeden Tag behutsam weiterzuleben.
wertarbeit Handwerk hat seinen Wert – oder seinen Wert wiederbekommen? Handwerk hat und hatte immer seinen Wert. Das Bewusstsein dafür geht nur manchmal verloren, kommt aber durch kompetente, freundliche und bewusste Aufklärungsarbeit immer wieder retour. Erleben Sie auch, dass KundInnen der ideelle Wert eines Schmuckstückes wichtiger ist als der materielle? Dadurch, dass ich in erster Linie handgefertigten Schmuck anbiete und durch die schöne Tatsache, dass es gelungen ist, KundInnen als jahrelange BegleiterInnen zu gewinnen, ist der ideelle Wert meist genauso wichtig. Wir hören zu! Das verbindet! Und beinahe täglich darf ich mit liebgewonnenen Stücken arbeiten, die bereits mehrere wunderschöne Tragejahre
aufweisen. Neulich durfte ich aus den Eheringen der verstorbenen Eltern meiner Kundin einen schlichten Goldring fertigen. Ein täglicher Begleiter, der die Erinnerung an die Eltern in sich trägt und eine tiefe Verbundenheit und Liebe widerspiegelt. Schön! Sie haben immer auf Individualität und Qualität gesetzt, kommt Ihnen das jetzt zugute? Es ist mir immer schon zugutegekommen, da ich meine, dass gerade diese Werte IMMER über Schnelllebigkeit, kurzfristige Trends und Marken-Hype stehen. Wie weit sind Sie mit Ihrer ersten Gressl-Man-Kollektion? Diese darf langsam und mit Bedacht wachsen.
Wir haben Anfang Juli die Sommerkollektion 2020 „Lust auf Meer“ präsentiert: In Zusammenarbeit mit einer kleinen Edelsteinschleiferei wurden kleine See pferdchen aus schönsten Edelsteinen per Hand geschliffen. Entzückende Meister arbeiten sind entstanden und meine KundInnen freuten sich über diese Sommer-Begleiter aus rosa Morganit, blauem Aquamarin oder einem wunderschönen großen Stück aus dem seltenen intensiv türkisen Arizona-Türkis, kombiniert mit weißen Brillanten und winzig kleinen weißen Perlen. Sie feiern heuer Ihr 55-Jahr-Jubiläum. Wird noch gefeiert? Wir werden mit den BesucherInnen unserer Ausstellung im November auf Schloss Piber mit dem einen oder anderen (oder vielleicht auch mehreren) „Glaserl“ auf unser Jubiläum anstoßen. gressl.com
BARBARA GRESSL ist Schmuckdesignerin und Juwelierin in Graz. Mit einem Weißgoldring besetzt mit einem außergewöhnlich großen Aquamarin und weißen Brillanten schaffte sie es in die Endausscheidung für den Bewerb „Schmuckstück des Jahres 2019“.
Foto: © Gressl
Werte können Eigenschaften, Überzeugungen, Güter und mehr sein. Was verbinden Sie mit dem Wort „Wert“?
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THE Stylemate Issue No 03 | 2020
das beste
vom uhrenkruzik.at
Mit dem Besten vom Besten werde ich bei Juwelier Michael Kruzik in seinem Luxury Concept Store in Hietzing empfangen. Das Thema ist „Diamanten als Wertanlage“, und so einen kann ich auch sogleich betrachten. „Dieser Stein ist ein Idealfall“, lächelt Michael Kruzik. Er faltet das kleine Päckchen auf und hervor kommt ein wunderschöner 1-karätiger Diamant im Brillantschliff, der unglaublich funkelt. Mit der Größe und Farbe ist es bei Steinen als Wertanlage allerdings nicht getan. Gemeinsam gehen wir das Zertifikat des Steins durch: die Form, ein Brillant, das Karat-Gewicht, 1, die Farbe, D – die beste, die es gibt, die Reinheit, IF (steht für internly flawless, also höchste Qualität), die Politur, excellent, die Symmetrie, excellent und die Fluoreszenz, none. Wir halten also einen Referenzstein in den Händen, der als Wertanlage perfekt geeignet ist. Die Preise für hochwertige Diamanten sind in den letzten Jahren um jährlich ca. 5 % gestiegen. „Bei ganz exklusiven Steinen gehen wir in Zukunft sogar von einer Wertsteigerung von 7 bis 10 % pro Jahr aus. Corona hat zur Folge, dass alles, was sehr wertvoll ist, momentan eine noch bessere Performance hinlegt.“ Beim Kauf eines Diamanten als Wertanlage empfiehlt Michael Kruzik, sich für keine große KaratZahl zu entscheiden. Aus seiner Erfahrung
ideal ist ein Ein-Karäter, da man dafür einfacher einen Käufer findet. Kruzik weiß, wovon er spricht, schließlich arbeitet seine Familie schon 150 Jahre in dieser Branche. Das ist natürlich auch bei der Beschaffung von Steinen ein Vorteil. Die Diamanten, die man bei ihm erhält, werden entweder vom IGI, dem International Institute of Gemology, oder dem GIA, dem Gemological Institute of America, zertifiziert. Zusätzlich rät er, einen laser gravierten Stein zu nehmen. Dazu wird auf der einzigen nicht-polierten Stelle des Diamanten die Zertifikatsnummer eingraviert. So ist der Stein immer rückverfolgbar. Der Stein muss übrigens nicht wie der betrachtete Referenzstein in allen Bereichen top sein. Er sollte sich als Wertanlage immer im oberen Drittel bewegen. Das Großartige am Wertanlage-Diamanten für Michael Kruzik ist, dass er nicht wie das „Stückerl Gold“ irgendwo herumliegen muss, sondern getragen werden kann und man sich laufend am Anblick und an der Wertsteigerung erfreuen kann. Das Zertifikat verschließt man im Tresor, „da wo es hingehört“. Neben Diamanten entdeckt
man im Concept Store auch Schmuckstücke aus Gold von führenden Juwelenhäusern wie Marco Bicego oder Messika, die sich ebenfalls gut als Wertanlage machen würden. Doch muss man ja nicht immer an die Zukunft denken, manchmal reicht es auch, wenn man sich genau jetzt gerne damit schmückt.
besten
MICHAEL KRUZIK LUXURY CONCEPT Lainzer Straße 3–5, 1130 Wien Mo–Fr 10:00–18:30 Uhr, Sa 10:00–15:00 Uhr
big city
Fotos: Porträt: © www.stefanjoham.com / © Juwelier Kruzik – Michael Kruzik Luxury Concept / Foto Collage: Rasmus Fischer
So heißt das jüngste, aber gleichzeitig größte Werk des österreichischen Künstlers Alessandro Painsi. Für ein Wohnhaus im dänischen Aalborg errichtete er die höchste Indoor-Installation Dänemarks. 20 Meter hoch, über 6 Stockwerke verteilt, 19 Werke insgesamt als Collage angebracht – ein übergroßes Werk, bestehend aus vielen kleineren Werken. Warum nicht die größte Collage überhaupt machen, war die Frage. Denn die Wand in dem modernen Wohnhaus eignete sich perfekt. Möglich wurde das, weil die Galerie Wolfsen und der Kurator Rasmus Peter Fischer Alessandro Painsi mit einem Real-Estate-Investor und Kunstliebhaber zusammenbrachten, der sich für seine Mieter etwas Besonderes wünschte. „Beim Anblick dieser unglaublichen Räumlichkeiten kam mir schnell die Idee, kleinere Collagen zu machen und diese zu einer großen zu verbinden“, so Painsi. Die Collage ermöglicht den Bewohnern des Hauses von jeder Etage aus, unterschiedliche Teile des Werks genauer zu betrachten.
In der Collage enthalten ist das Originalwerk, welches das Cover der letzten Ausgabe von THE Stylemate zierte.
hausofpainsi.com
Painsis Arbeit trägt den Titel „Big City“, der gleichzeitig der Titel des Hauptwerks der Collage ist. Die einzelnen Teile sind minimalistisch und abstrakt und bestehen aus Wörtern, Sätzen, Gesichtern und Buchstaben. „Die Geschichte dazu kann sich jeder Betrachter selbst erschließen und seine eigenen Assoziationen finden.“ Ein Superlativ zu bauen war allerdings nicht die Idee, es galt einfach die vorgefundene Wand zu bespielen. „Seitdem sieht aber alles irgendwie kleiner aus, auch wenn die Leinwand mehrere Quadratmeter groß ist“, lacht Painsi. Auf die Frage, was er mit dem Begriff „Wert“ in der Kunst anfangen kann, antwortet der Künstler: „Der Wert der Kunst sollte nicht mit Preisen verbunden werden. Der Wert muss in der Kunst liegen. Wenn sie nicht gut ist, dann geht jeglicher Wert verloren.“
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