Architecture Master Thesis by Thomas Solfelner - From Collection To Connection

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From From Collection CollectionToTo Connection Connection DieDie รถffentliche Bibliothek รถffentliche Bibliothek imim 21 21 Jahrhundert Jahrhundert





From Collection To Connection Die รถffentliche Bibliothek im 21 Jahrhundert

eingereicht an der FH JOANNEUM Gesellschaft mbH Fachhochschulstudiengang Architektur

vorgelegt von Thomas Solfelner Davidgasse 2 8010 Graz betreut von Architekt DI Thomas Zach ARC 15 Graz, 2018


Kurzfassung

Die vorliegende Abschlussarbeit befasst

Die erworbenen Erkenntnisse aus der

sich mit der Bibliothek als physischen

theoretischen Auseinandersetzung kommen

Raum im digitalen Zeitalter, im Speziellen

bei der Konzeption einer öffentlichen

mit der Zukunft der öffentlichen Bibliothek.

Bibliothek zur praktischen Anwendung.

Einführend wird ein geschichtlicher Überblick

Die Grundlage dafür bietet der im März

der typologischen und gesellschaftlichen

2017 von der Stadt Jena (Deutschland)

Entwicklung von Bibliotheken über die

ausgeschriebene Architekturwettbewerb, bei

Jahrhunderte gegeben. Ausgehend vom

dem es um den Neubau einer öffentlichen

historischen Rückblick werden neue

Bibliothek in Kombination mit einem

Aufgaben der öffentlichen Bibliothek anhand

Bürgerservice geht. Im Zuge dessen wird

von soziologischen, wirtschaftlichen und

die Stadt Jena, speziell das Zentrum sowie

gesellschaftspolitischen Gesichtspunkten

das Bebauungsareal genau analysiert. Auf

analysiert. Die Analyse erfolgt durch die

Basis des Theorieteils, der im Wettbewerb

theoretische Auseinandersetzung mit

vorgegebenen Anforderungen sowie der

der Materie sowie durch die Betrachtung

städtebaulichen Analysen entwickelt sich

wegweisender Bibliotheksbauten des

der Entwurf. Dieser soll ein anschauliches

21. Jahrhundert. Weiters beschäftigt

Beispiel für eine öffentliche Bibliothek im

sich die Arbeit mit technischen sowie

digitalisierten 21. Jahrhundert darstellen.

architektonischen Anforderungen an moderne Bibliotheksbauten.


abstract

This master thesis examines libraries

The gained knowledge from the theoretical

as physical space in the digital age and

analysis allows the conception and

deals especially with the future of public

execution of the project. The basis of

libraries. Initially reviewing and identifying

this initiates an architectural competition

a historical overview of topological and

of the city Jena (Germany) from March

social development of libraries, detailing

2017, which deals with a new building

their changes over the centuries. Starting

for the public library in combination with

from the historical review and based

civil services. Analysis of the city of Jena,

on sociological, economical and socio-

specifically the city centre, and building site

political aspects, new tasks of public

takes place. Based up on the theoretical

libraries are analysed. The theoretical

section of the study, the requirements of the

study, incorporating the investigation of

competition and the urban analysis enables

pioneering libraries during the 21st century

the design to be developed. It should be

take place in the analysis. Furthermore, the

a demonstrative and descriptive example

thesis deals with technical and architectural

for the initiation of a public library in the

requirements of modern libraries.

digitalised 21st century.


Gender Erklärung „Aus Gründen der einfacheren Lesbarkeit wird in dieser Diplomarbeit auf die geschlechtsspezifische Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten in meinem Sinne und im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für beide Geschlechter.“


Eidesstattliche Erklärung „Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Diplomarbeit selbstständig angefertigt und die mit ihr verbundenen Tätigkeiten selbst erbracht habe. Ich erkläre weiters, dass ich keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt habe. Alle aus gedruckten, ungedruckten oder dem Internet im Wortlaut oder im wesentlichen. Inhaltübernommenen Formulierungen und Konzepte sind gemäß den Regeln für gutes wissenschaftliches Arbeiten zitiert und durch Fußnoten bzw. durch andere genaue Quellenangaben gekennzeichnet. Die vorliegende Originalarbeit ist in dieser Form zur Erreichung eines akademischen Grades noch keiner anderen Hochschule vorgelegt worden. Diese Arbeit wurde in gedruckter und elektronischer Form abgegeben. Ich bestätige, dass der Inhalt der digitalen Version vollständig mit dem der gedruckten Version übereinstimmt. Ich bin mir bewusst, dass eine falsche Erklärung rechtliche Folgen haben kann.“

Graz, am 13.09.2018



Danksagung An erster Stelle möchte ich meiner Familie für die Unterstützung und den Rückhalt über die Jahre meines Studiums danken. Vielen Dank an meine Mutter, Renate Solfelner, meinen Vater, Gerhard Solfelner, meine Schwester, Christine Solfelner, meinen Opa Peter Kreuzer und meine Oma Adolfine Solfelner. Eine besondere Erwähnung geht an meine bereits verstorbenen Großelternteile Heliodora Kreuzer und Gottfried Weisenbichler, die meinen Abschluss leider nicht mehr miterleben dürfen, sich aber sicher für mich freuen und stolz auf mich sind. Die Studienzeit ist eine sehr aufregende Zeit was vor allem an den Menschen liegt, mit denen man sie beschreitet. Vielen Dank an meine Masterstudienkollegen Bernhard Nöbauer, Bernadette Litschauer, Kevin Tuller, Andrea Seifried, Agnes Jetzinger, Michael Danzinger, Patrick Trampitsch, Rebecca Mraz und Tobias Steinbauer, die in den zwei Jahren richtig gute Freunde geworden sind. Ein besonderer Dank geht an meinen Betreuer Architekt DI Thomas Zach der sich immer für mich Zeit genommen hat, mich motiviert hat und mich durch seine konstruktive Kritik immer wieder in die richtige Richtung gelenkt hat. Vielen Dank.


Inhalt 001

Vorwort

01 Die Geschichte der Bibliothek Typologisch und gesellschaftlich 004

Klosterbibliothek im Mittelalter

006

Die Bibliothek in der Renaissance

009

Die Bibliothek im Barock

010

Die Bibliothek im 19. Jahrhundert

014

Neuer Raum in der Moderne

02 Die öffentliche Bibliothek im Wandel Neue Aufgaben für die Zukunft 020

Das 4 Räume Modell

022

Inspirationsraum

024

Lernraum

028

Treffpunkt

030

Pervormativer Raum


03

06

Die Bibliothek als Bauaufgabe

Der Entwurf

Anforderungen an die Architektur 100

Konzept Beschreibung

036

Lichtplanung

110

Lagepläne

040

Anforderungen Kinderbereich

114

Funktionsbereiche

042

Jugendliche in der Bibliothek

120

Grundrisse

136

Visualisierung

138

Schnitte

148

Ansichten

153

Schlussfolgerung

04 Der Standort Die Stadt Jena 048

Lage der Stadt Jena

156

Abbildungsverzeichnis

050

Geschichte der Stadt Jena

160

Literaturverzeichnis

058

Jena heute

162

Internetquellen

060

Jena Zentrum

066

Das Grundstück

05 Entwurfsprozess Bibliothekskonzept und Formfindung 082

Der Ansatz

084

Interne Entwurfsziele

086

Grundlage Wettbewerb

088

Städtebauliche Entwurfsziele

090

Brainstorming

092

Der Prozess



Vorwort

Die Bibliothek war schon immer ein sich

ihr Angebot an den Anforderungen der

ständig verändernder Gebäudetyp, in dem

Menschen orientieren und ständig erweitern,

sich technische sowie gesellschaftliche

um für die Gesellschaft der Zukunft

Veränderungsprozesse wiederspiegeln. Egal

interessant zu bleiben.

ob durch die Erfindung des Buchdrucks 1448 oder die neue Gesellschaftsordnung

Diese neuen Entwicklungen schaffen

durch die Aufklärung und die Französische

gerade für Architekten ein interessantes

Revolution, die Bibliothek war stets

neues Aufgabengebiet. Die Bibliothek als

Zeuge ihrer Zeit und blickt auf eine lange

physischer Ort für Menschen steht wieder

Geschichte zurück. Auch im 21. Jahrhundert

im Fokus und stellt auch die Architektur

steht die Bibliothek als Ort vor großen

vor neue Herausforderungen. Wie müssen

Herausforderungen. Das Internet hat die

neue öffentliche Gebäude konzipiert sein,

Bibliothek bei den meisten Menschen als

damit Menschen sich willkommen und

Hauptinformationsquelle abgelöst und

wohl fühlen? Wie setzt man die teilweise

Smartphones und Tablets ermöglichen das

widersprüchlichen Anforderungen vom

Lesen von Tausenden Büchern von überall

lebendigem Treffpunkt und gleichzeitigem

auf der Welt. Auf Grund dieser Entwicklung

leisen Lernort räumlich um?

stellt sich die Frage, ob es die Bibliothek als physischen Ort überhaupt noch braucht.

Ich persönlich habe außerhalb meines Studiums wenig mit Bibliotheken zu tun.

Entgegen vieler Erwartungen entstehen

Aber genau das hat mich veranlasst,

weltweit viele neue Bibliotheksbauten,

mich intensiver mit der Thematik

die großen Zulauf verbuchen. Im Fokus

auseinanderzusetzen und den Entwurf

dieser Projekte steht nicht das Buch und

einer öffentlichen Bibliothek als mein

die Sammlung, sondern der Mensch als

Diplomarbeitsthema zu wählen. Wie muss

Nutzer. Wissenschaftliche Bibliotheken

eine öffentliche Bibliothek in Zukunft

entwickeln sich zu Lernorten und öffentliche

aussehen, um auch für die Generation

Bibliotheken zu gesellschaftlichen

relevant zu bleiben, die mit digitalen Medien

Treffpunkten und öffentlichen

aufgewachsen ist?

Wohnzimmern. Bibliotheken müssen

001


Abb. 1: Titelblatt Geschichte der Bibliothek


Die Geschichte der Bibliothek Typologisch und Gesellschaftlich


Klosterbibliothek im Mittelalter Die mittelalterliche Bibliothek wurde hauptsächlich von Klöstern geführt. Das Lesen und die Schreibkunst waren Mönchen und anderen geistlichen Gelehrten vorbehalten. Daher beschränkte sich die Zugänglichkeit auch auf diese kleine Gruppe.

1

Anfangs waren die Bücher in der Sakristei

sich im Untergeschoss und war über eine

oder darüber untergebracht. Inhaltlich

Treppe mit der darüberliegenden Bibliothek

handelte es sich größtenteils um liturgische

verbunden. Auch wenn es sich beim

Schriften für die Messe. Als die Bestände

Klosterplan von Sankt Gallen um einen

durch theologische und juristische Werke

Idealplan handelt, der wahrscheinlich nicht

zur Weiterbildung der Mönche erweitert

umgesetzt wurde, ist er für die Entwicklung

wurden, löste sich die Bibliothek von der

der Bibliothek äußerst aufschlussreich, da er

Sakristei und verlagerte sich in den östlichen

Aufbewahrungsort und Studienort erstmals

Bereich der Kirche. Die Sammlung war

direkt miteinander verbunden zeigt.3

reiner Aufbewahrungsort, zum Studium der Schriften oder zur Anfertigung von

Die ersten Studienbibliotheken entstanden

Abschriften zogen sich die Mönche in ihre

mit dem Aufkommen der Universitäten.

Zellen zurück.

Da sich die Nutzerzahl erhöhte, wurden

2

nun häufig benutzte Schriften auf Pulten Die erste Entwicklung hin zu einem

ausgelegt und angekettet. Der größere

selbstständigen Raumgefüge von Bibliothek

Platzbedarf durch die Pulte führte zu einem

und Skriptorium (Schreibstube) zeigt der

rechteckig ausformulierten Raum, der über

Sankt Galler Klosterplan. Der Plan zeigt einen

die Längsseiten belichtet wurde und in

nahezu quadratischen zweistöckigen Raum

dem die Pulte in Querrichtung ausgerichtet

direkt neben dem Chor, im nordöstlichen

waren.4

004

Querhausarm. Das Skriptorium befand


Abb. 2: Klosterplan von St. Gallen

005


Die Bibliothek in der Renaissance Durch die Einfuhr des Papiers aus dem arabischen Raum, das das Pergament ersetzte und vor allem durch die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern 1489 durch Johannes Guttenberg, veränderte sich die Bibliothek in architektonischer und gesellschaftlicher Hinsicht. 5

Die vermehrte Verbreiterung von Druckerzeugnissen führte dazu, dass nicht nur geistliche Gelehrte der Kirche Zugriff auf schriftliche Erzeugnisse hatten; vor allem das aufgeklärte Bürgertum profitierte von der neuen Technologie. Außerdem führten Strömungen wie der Humanismus, der das Individuum in das Zentrum der Aufmerksamkeit stellte, zu einem höheren Bildungsniveau der Bevölkerung. Der Zugang und die damit verbundene Macht über Wissen und Information war nicht mehr allein der Kirche vorbehalten.6 Mit der Renaissance entstanden viele repräsentative Gebäude in der Stadt. Dazu zählen auch einige Bibliotheken, die jedoch überwiegend Privatsammlungen von gebildeten und einflussreichen Auftraggebern waren. Ein Beispiel dafür ist die Biblioteca Marciana an der Piazzetta in Venedig von Jacopo Sansovino und Vincenzo Scamozzi (1591). Auch wenn das Gebäude vorerst aus städtebaulichen Gesichtspunkten errichtet wurde, um den Platz besser zu fassen, war so ein prominenter Ort für eine Bibliothek sehr außergewöhnlich.7 Der Buchdruck und die damit erhöhte Anzahl an Büchern löste die Pultbibliothek aus dem Mittelalter ab und verlangte nach

006

neuen Aufbewahrungsstrategien, die die


Architektur maßgeblich beeinflusste. Ein Beispiel dafür ist die Bibliothek Ambrosiana in Mailand von Lelio Buzzi und Francesco Maria Richini (1618). Der Bau der Bibliothek wurde vom gebildeten Mailänder Kardinal Federigo Borromeo für seine Sammlung von 30.000 Büchern und 15.000 Manuskripten veranlasst. Das Gebäude befindet sich an der Plazza San Sepolcro und markiert durch einen Vorbau die besondere Lage an einem öffentlichen Platz. Der große zweigeschossige Bibliothekssaal wird von einer Tonne gewölbt und an den Schmalseiten über zwei Thermenfenster belichtet. Die hohen offenen Regale, in denen die große Sammlung aufbewahrt wird, nehmen mit der Empore, die zur leichteren Erreichbarkeit dient, eine wichtige raumbildende Funktion ein. Der Typus eines offenen stützenfreien Raumes mit offenen Regalen und Empore dient als Grundlage der barocken Bibliothek, bei der diese Elemente noch ausdifferenzierter werden.8

Abb. 3: Bibliothek Ambrosiana in Mailand

007


008

Abb. 4: Stiftsbibliothek St. Gallen


Die Bibliothek im Barock Die prunkvolle überwältigende Architektur des Barock spiegelt sich auch in den Bibliotheksbauten nieder. Im Typus entwickelt sich die barocke Bibliothek gegenüber den späten Bauten der Renaissance kaum weiter, jedoch wird sie zum Gesamtkunstwerk aus Architektur, Malerei und Stuckatur. Die Herrscher dieser Zeit regierten auf absolutistische Weise in Reichtum und Pracht9 und auch die repräsentativen Bibliotheksbauten waren meist Privatsammlungen von Fürsten, Königen, Päpsten und Fürstbischöfen.10 Die prachtvolle Ausgestaltung der Innenräume wird neben fürstlichen Festsälen vor allem von Kirchenräumen maßgeblich geprägt. Die Wissenschaft wird in dieser Zeit als Vorstufe zum göttlichen Wissen angesehen. Somit nimmt auch der Bibliotheksraum sakrale Elemente auf.11 Ein Beispiel dafür ist die Stiftsbibliothek von Sankt Gallen, die im Zuge des Baues der neuen Klostergebäude 1766 entstanden ist. Für den Neubau wurde ein Wandpfeilersystem entwickelt, das die umlaufenden Emporen miteinander verbindet. Für die Bibliothek wurde dieses System übernommen, wobei die Wandpfeiler mit Bücherregalen verkleidet wurden.12

009


Die Bibliothek im 19. Jahrhundert „eine Art Generalarchiv in dem alle Zeiten, alle Epochen, alle Formen, alle Geschmäcker eingeschlossen werden, ab jetzt ist die Bibliothek ein Ort in dem alle Zeiten installiert werden, ein Ort, der selber außer der Zeit und sicher vor sich selbst sein soll“ Michel Foucault 14

Die Aufklärung und vor allem die Französische Revolution veränderte die Bibliotheksgeschichte drastisch. Die neu gewonnene Gesellschaftsstruktur in Europa öffnete den Zugang zu Wissen und Bildung der allgemeinen Öffentlichkeit. Während Bibliotheken früher private Sammlungen in Residenzen oder Klöstern waren, verlagerte sich der Standort mitten in die Stadt und die Bibliothek steht jedem Bürger offen.13 Die Entwürfe vom französischen Architekten Nicolas Durand stehen sinnbildlich für den neuen Zeitgeist. Es sind neue öffentliche Gebäude wie Museum, Theater, Krankenhaus, Schule, Gericht und Bibliothek, die eines gemeinsam haben. Sie stehen frei in der Stadt und sind von jedem von allen Seiten zugänglich. Die Zugänglichkeit und der öffentliche Charakter sind wichtige Entwurfsparameter für die Architektur von Durand. Der erste Entwurf, der einen revolutionären Bibliothekstypus veranschaulicht, ist der von Leopoldo della Santa. Er zeigt die dreigeteilte Bibliothek, die in ihren grundlegenden Funktionen bis heute noch aktuell ist. Es gibt Räume zum Lesen, Speicherräume für Bücher und Verwaltungsräume. Die

010

Funktionen sind logisch miteinander


Abb. 5: Bibliothèque nationale, Paris, Henri Labrouste

verknüpft und die Buchbestände sind nach

allem der große ovale Lesesaal inspirierte

wissenschaftlichen Themen geordnet.

viele weitere Bibliotheksräume dieser Art.17 „Steile Arkaden mit schlanken Eisenstützen

Die dreiteilige Bibliothek stellt die größte funktionale Veränderung seit der Antike dar.

15

tragen das flache Muldengewölbe mit seinem großen Oberlicht. Hinter den Arkaden

Das Konzept von della Santa wurde

türmen sich die Bücherregale bis zur Höhe

vom französischen Architekten Henri

des Hauptgesimses“.18 Ein weiteres Beispiel

Labrouste beim Bau der Französischen

ist die ebenfalls von Henry Labrouste

Nationalbibliothek 1868 realisiert. Die

entworfene Bibliothek Sainte-Geneviève.

Bibliothek hat einen Lesebereich mit einem zentralen Lesesaal, ein Büchermagazin und Verwaltungsräume.16 Die Konzeption der Bibliothek bietet den Grundstein für viele weitere Bibliotheksgebäude und funktionierte bis zu ihrer Schließung im Jahr 1996. Vor

011


012


Abb. 6: Bibliothèque nationale, Paris, Lesesaal

013


Neuer Raum in der Moderne Während die Bibliothek im 19. Jahrhundert ihren größten gesellschaftlichen Wandel erlebt, verändert sich der architektonische Raum in seiner Form kaum. Die Architekten greifen auf altbekannte Raumformen wie Rotunde, Saal und Loggia zurück. Mit der Moderne Anfang des 20. Jahrhunderts entwickeln sich neue Raumvorstellungen und Raumprinzipien. Die Idee des fließenden oder offenen Raumes setzt sich gegen die Abb. 7: Bibliothek Mount Angel Benedictin Collage

gefassten Raumtypen der vergangenen Jahrhunderte durch.19 Dieses Konzept wurde auch in einigen Bibliotheksbauten des 20. Jahrhunderts umgesetzt. Eines der Projekte, in dem der gefasste Raum fast komplett aufgegeben wurde, ist die Bibliothek des Mount Angel Benedictin Collage in Mount Angel, Oregon, das vom finnischen Architekten Alvar entworfen wurde. Fast alle öffentlichen Räume der Bibliothek fließen ineinander. Anstatt eines zentralen Lesesaales verteilen sich die Leseplätze im gesamten Grundriss zwischen den Bücherregalen. Nur die Verwaltung und ein Vortragsraum befinden

014

sich in abgetrennten Räumen.20


Gefasster und fließender Raum Trotz der radikalen Veränderung in der Moderne hin zum fließenden Raum findet man in den Bibliotheksbauten der letzten 10 Jahre gefassten und fließenden Raum wieder. Das 2009 errichtete Jacob-undWillhelm-Grimm-Zentrum in Berlin von Max Dudler weist einen klassischen Lesesaal mit der Lesetischordnung aus dem 19. Jahrhundert auf. Lesesaal und Sammlung sind klar voneinander getrennt. Ein völlig konträres Beispiel ist das Rolex Lerning Center, dass eine einzige offene Lernlandschaft aufweist.21

Der Rückblick über die gesamte Bibliotheksgeschichte zeigt auf, dass sich keine stringente Typologie für Bibliotheksbauten entwickelt hat. Die Bibliothek war schon immer ein Gebäude, das starke Transformationsprozesse durch gesellschaftliche wie technische Errungenschaften erfahren hat. Auch in Zukunft wird die Gesellschaft sowie die Digitalisierung die Bibliothek prägen und formen. 015


Fußnoten 1 Vgl. o.A / Weltbild Verlag GmbH (Hrsg.) (o.J): Bibliotheksgeschichte des Mittelalters. <http://www.buecher-wiki.at/ index.php/BuecherWiki/BibliotheksgeschichteDesMittelalters> 2 Vgl. Kleefisch-Jobst, Ursula: Zur Typologie des Bibliotheksbaus. In: Lushington, Nolan/ Rudorf, Wolfgang/ Wong, Liliane: Entwurfsatlas Bibliotheken. Basel: Birkenhäuser Verlag GmbH 2016, S.22 3 Vgl. Kleefisch-Jobst 2016, S. 23 4 Vgl. Kleefisch-Jobst 2016, S. 24 5 Vgl. Vgl. o.A / Weltbild Verlag GmbH (Hrsg.) (o.J): Bibliotheksgeschichte der Neuzeit bis 1800. <http://www.buecherwiki.at/index.php/BuecherWiki/BibliotheksgeschichteDerNeuzeitBis1800>. 27.08.2018 6 Vgl. Wong, Liliane/ Lushington, Nolan: Die Bibliothek im gesellschaftlichen Kontext. In: Lushington, Nolan/ Rudorf, Wolfgang/ Wong, Liliane: Entwurfsatlas Bibliotheken. Basel: Birkenhäuser Verlag GmbH 2016, S. 10 7 Vgl. Kleefisch-Jobst 2016, S. 24 - 25 8 Vgl. Kleefisch-Jobst 2016, S. 25 9 Vgl. o.A / Weltbild Verlag GmbH (Hrsg.) (o.J): Bibliotheksgeschichte der Neuzeit bis 1800. <http://www.buecher-wiki. at/index.php/BuecherWiki/BibliotheksgeschichteDerNeuzeitBis1800>. 27.08.2018 10 Vgl. Schmitz, Karl Heinz: Form und Funktion im Bibiotheksbau. In: Lushington, Nolan/ Rudorf, Wolfgang/ Wong, Liliane: Entwurfsatlas Bibliotheken. Basel: Birkenhäuser Verlag GmbH 2016,, S. 31 11 Vgl. Kleefisch-Jobst 2016, S. 26-27 12 Vgl. Kleefisch-Jobst 2016, S. 27 13 Vgl. Schmitz 2016, S. 31 14 Michel Foucault In: Barck, Karlheinz: Aisthesis. Wahrnehmung heute oder Perspektiven einer anderen Ästhetik. Leipzig: Reclam Verlag 1998, S. 34-46 15 Vgl. Schmitz 2016, S. 31 16 Vgl. Schmitz 2016, S. 32 17 Vgl. Kleefisch-Jobst 2016, S. 29 18 Kleefisch-Jobst 2016, S. 29 19 Vgl. Schmitz 2016, S. 33 20 Vgl. Schmitz 2016, S. 34 21 Vgl. Schmitz 2016, S. 35



Die öffentliche Bibliothek im Wandel Neue Aufgaben für die Gesellschaft der Zukunft



Das Vier Räume Modell Das Vier- Räume Modell von Henrik

„Während sich die ersten beiden Ziele

Jochumsen, Dorte Skot-Hansen und Casper

besonders auf die Wahrnehmung,

Hevengaard-Rassmus skizziert ein Konzept

Erlebnisse und Beteiligung des Individuums

zur Neuorganisierung der öffentlichen

auf der Suche nach Bedeutung und

Bibliothek im 21. Jahrhundert. Grundlage

Identität in einer komplexen Gesellschaft

dafür bilden die gesellschaftlichen

bezieht, unterstützen die anderen

Veränderungsprozesse der letzten 10

beiden gesellschaftliche Bestrebungen:

bis 15 Jahre und die damit verbundenen

Empowerment betrifft die Entwicklung

Legitimation der öffentlichen Bibliothek.

von starken und unabhängigen Bürgern,

Das Modell ist deswegen so interessant, da

die ihre Alltagsprobleme selbstständig

es auf verschiedenen Ebenen funktioniert

lösen können, Innovation hängt mit dem

und ein weitreichendes Rollenbild der

Finden neuer Antworten auf praktische

öffentlichen Bibliothek zeichnet. Es dient als

Probleme oder der Entwicklung komplett

Rahmen der Diskussion über die Werte der

neuer Konzepte, Methoden oder künstlicher

öffentlichen Bibliothek im 21. Jahrhundert,

Ausdrucksformen zusammen“.23

aber auch als konkretes Werkzeug zur

Zusammengefasst beziehen sich die Ziele

Gestaltung, Entwicklung und Reorganisation

Erlebnis und Beteiligung auf die soziale

der Bibliothek.

Interaktion, während sich die Ziele Innovation

22

020

und Empowerment auf das selbstständige Grundlage bildet die Neudefinition von vier

Lernen und das Finden von neuen kreativen

übergeordneten Zielen, denen eine moderne

Problemlösungen beziehen.24 Zur Erfüllung

öffentliche Bibliothek nachkommen soll:

der Ziele werden vier Räume definiert:

Erlebnis Beteiligung Empowerment Innovation

Inspirationsraum Lernraum Treffpunkt Performativer R.


Diese Räume sind aber nicht als abgetrennte

Das muss über intelligente architektonische

Räume im physischen Sinne zu verstehen,

Konzepte, aber auch über Dienstleistungen

sondern als überlappende Bereiche, die sich

und Angebote einer Bibliothek umgesetzt

untereinander unterstützen und somit die

werden.25 In den folgenden Kapiteln wird

Ziele bestmöglich forcieren. Da die Ziele sich

auf die einzelnen Räume in Bezug auf

immer auf mehrere Bereiche beziehen, ist

das Modell, sowie auf weitere Aspekte

es essenziell, diese sinnvoll in Interaktion

eingegangen.

zu stellen und Schnittstellen zu schaffen.

Erlebnis

Inspirationsraum

Lernraum

Performativer Raum

Treffpunkt

begeistern

entdecken

Innovation

Empowerment

mitmachen

kreieren

Abb. 8: Vier Räume Modell

Beteiligung

021


Inspirationsraum

Egal ob durch die Gestaltung des physischen Raumes durch künstlerische Ausdrucksformen oder Storytelling, der Raum muss sich für das Irrationale, Emotionale und Chaotische öffnen. Solche Erfahrungen werden vor allem durch besondere Erlebnisse erzeugt. Diese nehmen in unserer Gesellschaft eine immer wichtigere Rolle ein und prägen unser Leben in den unterschiedlichsten Bereichen. Der deutsche Soziologe Gerhard Schulze prägte mit seiner These den Begriff Erlebnisgesellschaft. Demzufolge sind Erlebnisse essenzielle Komponenten zur Bildung von Identität und wichtige Bestandteile vieler Lebensentwürfe.

022

Der Inspirationsraum ist ein Raum, der neue Erfahrungen ermöglicht, die unsere Sicht auf Dinge hinterfragen und uns motivieren, neue Wege einzuschlagen, fernab von jeder Konvention.

Auch die Wirtschaft reagiert mit neuen Marketingstrategien und komplett neuen Wirtschaftszweigen auf diese Entwicklung. Unternehmen müssen effektiv daran arbeiten, nicht nur Produkte zu verkaufen, sondern auch Erlebnisse zu schaffen, die den Kunden emotional binden, um am hart umkämpften Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Ähnlich ist es mit öffentlichen Institutionen wie der öffentlichen Bibliothek.26 Der Bibliotheksbesuch als inspirierendes Erlebnis stellt einen Mehrwert zur digitalen Wissensbeschaffung in der eigenen Wohnung dar und kann als ein wichtiges Marketinginstrument verwendet werden.


Abb. 9: Tianjin Binhai Library MVRDV

Tianjin Binhai Library Ein weiteres Beispiel ist die 2017 fertiggestellte Tianjin Binhai Library von MVRDV. Hier wird der architektonische

Zentralbibliothek von Malmö

Raum durch seine spezielle Ausgestaltung

Bibliotheken wie die Zentralbibliothek

Bücherregale, Treppen und Plattformen

von Malmö setzen durch ein offenes

generieren. Der Besuch der Bibliothek wird

Raumkonzept, verschiedene neue

alleine durch den spektakulären Raum

Programmkonzepte und Aktivitäten sowie

zum Erlebnis. Vor allem in den sozialen

neue Partnerschaften auf ein inspirierendes

Medien kursierten unzählige Videos von

Bibliothekserlebnis um somit die Zahl der

Privatpersonen, die die Bibliothek besuchten,

Bibliotheksnutzer zu erhöhen.

und somit das Erlebnis weltweit verbreiteten.

27

selber zum Inspirationsraum. Im Zentrum der Bibliothek steht ein großer organischer öffentlicher Raum, aus dessen Form sich

023


Lernraum Der Lernraum ist ein Raum, in dem man die Welt erkunden kann und die Möglichkeit besteht, sich auch fernab vom Bildungswesen selbstständig weiter zu bilden.

Obwohl es in einer Bibliothek nicht nur informelle Lernmöglichkeiten geben sollte, liegt die Stärke der Bibliothek am Forcieren von dialogorientierten Lernprozessen, die auf die individuellen Lernbedürfnisse der Menschen eingehen und ein erlebnissorientiertes Lernen zulassen. Das kann durch spielerische interaktive und soziale Lernprozesse stattfinden.28 Durch das Angebot von vielfältigen Lernoptionen kann die öffentliche Bibliothek einen Gegenpol zum staatlichen formalen Bildungssystem darstellen und somit einen wichtigen Beitrag zum lebenslangen Lernen leisten.29 Im Modell bezieht sich der Lernraum aber nicht nur auf das Erlebnis, sondern auch auf Empowerment. Eine gut gebildete und wissbegierige Bevölkerungsstruktur wird zu einem immer wichtigeren Standortfaktor im Wettbewerb der Ballungszentren. Wissenschaftler wie Richard Florida stellen sogar die These auf, dass Arbeitnehmer immer weniger der Arbeitsstelle folgen, sondern Unternehmen immer häufiger bestrebt sind, sich an Orten niederzulassen, an denen hochqualifizierte, gebildete und innovative Menschen leben. Für die öffentliche Bibliothek besteht somit die Chance durch ein innovatives Lernangebot einen Beitrag zum Wirtschaftsstandort zu leisten, und ein integraler Bestandteil der

024

wissensbasierten Gesellschaft zu bleiben.30


025

Abb. 10: Idea Store Watney Market


Abb. 11: Idea Store Watney Market Kinderbereich

026

Abb. 12: Idea Store Watney Market Erwachsenenbereich


Die Idea Stores in London Ein Beispiel für eine neue Form des

Funktionen und Angebote hinzufügen

Lernraumes in Bezug auf Bibliotheken sind

und das ganze neu präsentieren und

die „Idea-Stores“ von Tower Halmlets in

vermarkten. Bücher werden ansprechend

London. Der Stadtteil liegt im Osten von

präsentiert, es gibt Angebote im Bereich der

London und ist einer der diversifiziertesten

Erwachsenenbildung und Berufsberatung,

Bezirke mit hoher Arbeitslosigkeit und

sowie Lernlabore 32 aber auch Kurse in

Überbevölkerung. Obwohl im Stadtteil

Yoga, Gestaltung, Sprachen, Tanz, Kochen,

ein signifikant unterdurchschnittliches

EDV, Geschichte, bildende Kunst und so

Bildungsniveau vorherrschte nutzten nur

weiter.

18 Prozent der Bewohner das kostenlose Bildungsangebot der öffentlichen

Eine weitere wichtige Strategie ist das

Bibliotheken während die Besucherquote

Abbauen von Barrieren. Es gilt daher die

im restlichen Vereinigtem Königreich bei 50

„keine Regel“ Regel, die bedeutet das

Prozent lag.

Nutzer Essen und Trinken dürfen und es

31

auch einmal lauter werden darf um somit Um dem entgegen zu wirken wurde

der einschüchternden Atmosphäre der

über ein partizipatives Verfahren ein

„traditionellen“ Bibliothek entgegen zu

neues Bibliothekskonzept entwickelt,

wirken. Das führte allerdings nicht zur

das sich an den realen Bedürfnissen der

absoluten Anarchie, sondern zu einem

Bewohner orientiert und zur Lösung der

lebendigem öffentlichen Raum, in dem

sozialen und ökonomischen Probleme

sich jeder wohlfühlen kann, man sich aber

von Tower Halmlets beitragen soll. Daraus

trotzdem mit gegenseitigem Respekt

entstanden die Idea-Stores, die die Stärken

begegnet.33 Mittlerweile gibt es fünf Idea-

des traditionellen Bibliothekswesens

Stores In Tower Halmlets die großen Zulauf

und des Bildungswesens vereinen, neue

verbuchen.

027


Treffpunkt Der Treffpunkt ist ein öffentlicher Raum,

und kleiner wird, braucht es öffentliche

der als Plattform für soziale Interaktion

Ausweichmöglichkeiten. Die Bibliothek

zwischen Menschen mit gleichen aber auch

der Zukunft kann sich als ein solcher Ort

unterschiedlichen Interessen und Werten

etablieren und somit einen wichtigen

dient. Eine digitalisierte Gesellschaft, in der

Baustein von unterschiedlichen öffentlichen

soziale Interaktion breiter, jedoch zugleich

Orten im urbanen Kontext darstellen.

immer oberflächlicher wird, verlangt nach öffentlichen Orten, die eine Art Anker oder

Der Bibliothekswissenschaftler Ragnar

soziale Oase in einer extrem vernetzten, aber

Audunson spricht von Orten niedriger

doch immer einsameren Welt darstellen.

Intensität, an denen Menschen zusammen

35

kommen, die nicht dieselben Interessen Der Soziologe Ray Oldenburg hat 1999 in

teilen. Diese bieten einen Gegenpol zu Orten

seinem Buch „The Great Good Place“ das

hoher Intensität, die eher Unterschiede und

Konzept des „Dritten Raumes“ vorgestellt. Es

Grenzen in einer Gesellschaft verstärken.37

geht um einen neutralen öffentlichen Ort, der

In unserer Zeit ist es durch die extreme

sich zwischen Arbeit und Zuhause befindet,

Vernetzung sehr einfach, Gleichgesinnte mit

und wo Menschen unterschiedlichster

gleichen Interessen und Ansichten zu finden.

gesellschaftlicher Schichten ihre familiären

Umso wichtiger werden neutrale öffentliche

und geschäftlichen Sorgen ausblenden

Orte, an denen unterschiedliche Menschen

können. Insbesondere in Städten, in

zusammenkommen können.

36

028

denen privater Wohnraum immer teurer


„A viable local community needs arenas that can provide a minimum community in values, meeting places where people can meet, communicate and be active together across generations and social and ethnic belongings as well as areas for debate and discussion and social and political issues“ 38

Seattle Central Library Ein Beispiel für eine öffentliche Bibliothek, bei der der Treffpunkt als öffentlicher Ort in der Stadt im Fokus steht, ist die Zentralbibliothek von Seattle von OMA. Das Konzept besteht aus unterschiedlichen Plattformen, die jeweils einen eigenen Gebäudekörper bilden und eine spezielle Funktion beinhalten. Zwischen den Plattformen entstehen die sogenannten „trading floors“ die als Wohnzimmer, „Mixing Champer“ und Lesesaal genutzt werden. Das Wohnzimmer dient als Raum zum Treffen, um mit anderen Menschen in Dialog zu treten, oder einfach zum Entspannen. Das „Mixing Champer“ dient als Treffpunkt zwischen den Bibliotheksnutzern und Bibliotheksangestellten und soll den technischen sowie persönlichen Austausch fördern.40 Rem Kohlhas beschreibt das Konzept mit den Worten:

Begegnungen und Diskussionen können durch Veranstaltungen geplant werden oder durch unverbindliche zufällige Begegnung stattfinden, ob in intimen kleinen Räumen, in Café und Lounge Bereichen oder in Veranstaltungsräumen.39

„eine jedem zugängliche Oase für eine Stadt zu schaffen, in der öffentlicher Raum verschwunden ist.“ Rem Koolhaas

029


Performativer Raum

Obwohl nicht in derartiger Ausprägung und Fokussierung, war die Bibliothek schon immer eine Art Inspirationsraum, Lernraum und sozialer Treffpunkt. Der performative Raum stellt jedoch einen komplett neuen Zugang dar.

Es geht darum, ob eine Bibliothek nicht nur ein Ort sein kann, wo Medien ausgeliehen und konsumiert, sondern auch Inhalte produziert werden können. 41

Der Soziologe Roger E. Levine spricht im Leitbild „Confronting the Future“ von „collection to creation“. Es beschreibt zwei Extreme, zwischen denen sich eine Bibliothek positionieren kann. Die sogenannte „creation library“ ist eine Bibliothek, die ihre Rolle erweitert hat und in der über Medien vermittelte Information, Wissen, Kunst und Unterhaltung produziert werden. Diese Bibliothek beherbergt spezielle Werkzeuge, Ausrüstung und Möglichkeiten, die es Autoren, Redakteuren, Künstlern, Designern oder anderen Kunstschaffenden ermöglicht, ihrer Arbeit nachzugehen. Das kann individuell oder in Gruppen, in Form von neuen oder traditionellen Medien und für den persönlichen Gebrauch oder für den gewerblichen Vertrieb stattfinden. Die Bibliothek kann somit auch zur Plattform für Veröffentlichung und Verbreitung verschiedener Werke und Arbeiten werden,

030

indem sie den „Machern“ eine Bühne bietet.


Treffpunkt und Library 10 Helsinki Performative Räume sind vor allem in Bezug

Beispiele für diese neuen

auf die Zielgruppe der „Digital Natives“

Bibliotheksangebote sind die Bibliotheken

ausschlaggebend. Diese Gruppe beschreibt

„Treffpunkt“ und „Library 10“ in Helsinki.

die Generationen, die mit digitalen Medien

Beide richten sich an kreative junge

aufgewachsen sind, für die es durch digitale

Menschen und Selbstständige. Die Library

Hilfsmittel normal ist, Medien nicht nur

10 bietet zum Beispiel die Möglichkeit,

zu konsumieren, sondern auch selber zu

Musik aufzunehmen, Videos zu produzieren

produzieren. Wenn die Bibliothek für diese

und zu schneiden und hilft den Machern

Zielgruppe attraktiv bleiben will, muss

bei der Veröffentlichung und dem Vertrieb.

sie auf deren Bedürfnisse eingehen und

Außerdem hat sich der Veranstaltungsraum

Angebote schaffen. In Bezug auf das vier

der Bibliothek zu einem der populärsten

Räume Modell steht der performative Raum

in der Stadt entwickelt und bietet ein

in Zusammenhang mit Beteiligung und

ganzwöchiges Programm, das in

Innovation.

Zusammenarbeit mit Schulen, Künstlern

42

und Organisationen entwickelt wird. Weiters gibt es ein sogenanntes „Urban Office“, das Selbständigen, die sich kein eigenes Büro leisten können, eine entspannte Arbeitsatmosphäre in Kombination mit einer guten Büroinfrastruktur bietet.43

031


Fußnoten 22 Vgl. Jochumsen, Henrick/ Skot-Hansen, Dorte/ Hvenegaard-Rasmussen, Casper: Erlebnis, Empowerment Beteiligung und Innovation – Die neue öffentliche Bibliothek. In: Eigenbrodt, Olaf/ Stang, Richard (Hrsg.): Formierung von Wissensräumen – Optionen des Zugangs zu Information und Bildung. Band 3, Berlin/ Boston: Walter de Gruyter GmbH 2014 (=Age of Access? Grundfragen der Informationsgesellschaft) S. 71 23 Vgl. Jochumsen / Skot-Hansen/ Hvenegaard-Rasmussen 2014, S. 70 24 Vgl. Lüthi-Esposito, Gabriela: Makerspaces – Bibliotheksräume für Macher. In: Hauke, Petra/ Werner, Klaus Ulrich (Hrsg.): Praxishandbuch Bibliotheksbau. Berlin/ Boston: Walter de Gruyter GmbH 2016, S. 239 25 Vgl. Jochumsen / Skot-Hansen/ Hvenegaard-Rasmussen 2014, S.S.71 26 Vgl. Jochumsen / Skot-Hansen/ Hvenegaard-Rasmussen 2014, S. 71-72 27 Vgl. Jochumsen / Skot-Hansen/ Hvenegaard-Rasmussen 2014, S. 72 28 Vgl. Jochumsen / Skot-Hansen/ Hvenegaard-Rasmussen 2014, S. 73 29 Vgl. Stang, Richard: Räume als Rahmung – Konstitution von realen Informations-, Wissens und Bildungsräumen. In: Eigenbrodt, Olaf/ Stang, Richard (Hrsg.): Formierung von Wissensräumen –Optionen des Zugangs zu Information und Bildung. Band 3, Berlin/ Boston: Walter de Gruyter GmbH 2014 (=Age of Access? Grundfragen der Informationsgesellschaft) S. 51 30 Vgl. Stankovic, Marina/ Tobias Jortzick: Bibliothek als Bauaufgabe – Von der Entwicklung der Gebäudetypologie und der Verschiebung der Schwerpunkte in der Bibliotheksarchitektur. In: Hauke, Petra/ Werner, Klaus Ulrich (Hrsg.): Praxishandbuch Bibliotheksbau. Berlin/ Boston: Walter de Gruyter GmbH 2016, S.15 31 Vgl. Sergio Dogliani: Innovation an den Bedürfnissen der Bevölkerung orientieren – Die Idea Stores in London. In: Eigenbrodt, Olaf/ Stang, Richard (Hrsg.): Formierung von Wissensräumen – Optionen des Zugangs zu Information und Bildung. Band 3, Berlin/ Boston: Walter de Gruyter GmbH 2014 (=Age of Access? Grundfragen der Informationsgesellschaft) S. 124-125 32 Vgl. Jochumsen / Skot-Hansen/ Hvenegaard-Rasmussen 2014, S.74 33 Vgl. Sergio Dogliani 2014, S.128 34 Vgl. Jochumsen / Skot-Hansen/ Hvenegaard-Rasmussen 2014, S.74 35 Vgl. Blake, Norma: Der Bibliothekskunde als Nutzer. In: Lushington, Nolan/ Rudorf, Wolfgang/ Wong, Liliane: Entwurfsatlas Bibliotheken. Basel: Birkenhäuser Verlag GmbH 2016, S.16 36 Vgl. Lüthi-Esposito 2016, S. 239 37 Vgl. Audunson, Ragnar:The Public library as a meeting place in a multicultural an digital context – the necessity of low intensive meeting places. In: Journal of Documentation 61:3 (2005) S. 435-436 38 Audunson 2005, S. 435-436 39 Vgl. Jochumsen / Skot-Hansen/ Hvenegaard-Rasmussen 2014, S.74 40 Vgl. Lushington, Nolan/ Rudorf, Wolfgang/ Wong, Liliane: Entwurfsatlas Bibliotheken. Basel: Birkenhäuser Verlag GmbH 2016, S. 155-156 41 Vgl. Jochumsen / Skot-Hansen/ Hvenegaard-Rasmussen 2014, S. 75-76 42 Vgl. Levien, Roger: Confronting the Future, Strategic Visions for the 21st-Century Public Library. American Library Association 2011, S. 5 43 Vgl. Jochumsen / Skot-Hansen/ Hvenegaard-Rasmussen 2014, S.76



Die Bibliothek als Bauaufgabe Anforderung an die Architektur



Lichtplanung

Da in Bibliotheken hauptsächlich visuelle Betätigungen, ergeben sich sehr hohe Anforderungen an die Lichtverhältnisse. Das richtige Licht ist maßgeblich für die Aufenthaltsqualität in Bibliotheksräumen. Das Zusammenspiel von Tageslicht und künstlichem Licht ist essenziell für ein gutes Belichtungskonzept. Dabei ist zu beachten, dass die Tageslichtverhältnisse bezogen auf die Jahreszeit, Uhrzeit und die Wetterverhältnisse sehr unterschiedlich sein können und durch den Einsatz von Kunstlicht oder Beschattungselementen ausgeglichen werden können.44 Die Anforderungen an das Licht betreffen Beleuchtungsstärke, Lichtverteilung, Vermeidung von Blendlicht und Sehkomfort. Da die Kunstlichtplanung zu tief in die komplexen physikalischen Eigenschaften von Licht eingehen würde und nicht wirklich entwurfsrelevant ist, beschränkt sich diese Kapiel auf Tageslichtsysteme, die bei

036

Bibliotheken zum Einsatz kommen können.45


Abb. 13: Hunt Library North Carolina State University von Snøhetta

Seitenfenster Die am häufigsten verwendete Belichtungsart ist die Seitenfensterbelichtung. Seitenfenster können neben der Belichtung noch andere wichtige Funktionen, wie die Herstellung von Blickbeziehung in den Außenraum und die natürliche Belüftung über öffenbare Elemente erfüllen. Für die Belichtung von tiefen Gebäudeteilen ist eine Seitenbelichtung über Fenster jedoch sehr problematisch, da die Tageslichtstärke ab einer Raumtiefe von vier, fünf oder sechs Meter stark abnimmt. Die Strahltiefe kann durch lichtlenkende Lamellen gesteigert werden. Dabei muss die Oberseite der Lamellen sowie die Decke einen hohen Reflexionsgrad aufweisen. Neben der besseren Tageslichtverteilung stellen die Lamellen auch einen Sonnenschutz und Blendschutz in den Frontbereichen des Raumes dar.46 Lichtgaden Lichtgaden sind hoch liegende Seitenfenster, die sehr häufig im Kirchenbau eingesetzt wurden. In Kombination mit Seitenfenstern entsteht eine sehr ausgeglichene Tageslichtverteilung, die für

Abb. 14: Vennesla Library and Culture House von Helen & Hard

Bibliotheksräume wichtig ist.47 Dachfenster Die konventionellste und einfachste Methode, Räume von oben mit Licht zu versorgen, ist die Belichtung mittels Dachfenstern. Diese sind transparente oder transluzente Öffnungen innerhalb eines geschlossenen Daches. Die einfallende Lichtstärke ist einerseits von der Beschaffenheit der Abdeckung und andererseits von der Geometrie und der

037


Reflexionsfähigkeit des Lichtschachtes abhängig. Schächte, die sich nach unten hin verbreitern, sorgen für eine bessere Lichtverteilung im Raum und sind daher um einiges effizienter. Um eine gleichmäßige Lichtverteilung zu gewährleisten, soll der Abstand zwischen den einzelnen Dachfenstern nicht größer sein als die Raumhöhe.48 Oberlichtlaterne Oberlichtlaternen sind Dachöffnungen, bei denen die Verglasungsflächen vertikal angebracht sind. Der große Vorteil gegenüber herkömmlichen Dachfenstern ist, dass sie je nach Anforderung unterschiedlich ausgerichtet werden können und der solide, nicht transparente Teil der Oberlichtlaterne unerwünschte Lichtstrahlung blockieren kann. Bei einer nördlichen Ausrichtung der lichtdurchlässigen Seite wird nur diffuses Sonnenlicht in den Raum gelassen, was zu einer gleichmäßigen Lichtverteilung und somit zu guten Arbeitsbedingungen in einem Lesesaal führt. Bei einer Südausrichtung kann die Oberlichtlaterne so konzipiert sein, dass sie steile Einfallswinkel der Sonne im Sommer blockiert, um eine Überhitzung und Überblendung des Raumes zu vermeiden, jedoch die flache angenehme Wintersonne direkt in den Raum strahlen kann und somit

038

Abb. 15: Dalarna Media Library von ADEPT

Transmissionsgewinne erzeugt werden.49


Abb. 16: John E. Jaqua Academic Center

Oberlichtband Oberlichtbänder haben im Grunde die selben Vorteile wie Oberlichtlaternen, nur dass sie nicht punktuell im Dach sitzen, sondern sich über das ganze Dach oder Teile des Daches ziehen. Die bekannteste Ausführungsart ist das Sägezahn- oder Sheddach, das vor allem bei Sporthallen, Gewerbe- und Industriebauten eingesetzt wird. Durch eine elegante Ausgestaltung kann eine zeitgenössische Interpretation auch eine schöne architektonische Lösung für einen Bibliotheksraum darstellen.50 Großer Lichthof Ein Lichthof ist ein punktueller Einschnitt in einen Gebäudekörper, der bei einem Bibliotheksgebäude interessante Lichteinfälle und Blickbeziehungen schaffen kann. Um den Lichthof können somit hochwertige Arbeitsplätze auch bei sehr flächigen Bauwerken angeordnet werden. Ein Beispiel ist die Halifax Central Library von Schmidt Hammer Lassen.51

Abb. 17: Halifax Central Library

039


Anforderung an den Kinderbereich Kinder im Alter von 0 bis 12 Jahren

Die Kinderbibliothek soll sich in

stellen eine der stärksten und stabilsten

ihrer Gestaltung von den anderen

Zielgruppen einer jeden öffentlichen

Bibliotheksbereichen deutlich abheben

Bibliothek dar. Die Berücksichtigung dieser

und über identifikationsstiftende Elemente

Zielgruppe ist essenziell, da bei einer guten

eine Bindung zu den Kindern aufbauen.

Betreuung die Kinder lebenslang an die

Wichtig dabei ist es, eine Atmosphäre zu

Bibliothek gebunden werden, und somit den

erschaffen, in der sich die Kinder wohl

Kundenstamm nachhaltig sichern. Somit

und vertraut fühlen, aber auch einen

stellt die Kinderbibliothek auch räumlich

gewissen Wow- Effekt zu erzeugen, der den

einen wichtigen Bereich dar. Es handelt sich

Bibliotheksbesuch zu einem Erlebnis macht

meist um einen separaten Raum, im Idealfall

und die Fantasie der Kinder anregt.53 Der

aber um einen eigenen selbständigen

Raum soll nicht nur als Hülle für Aktivitäten

Bereich, der speziell auf die Bedürfnisse

dienen, sondern soll selbst als Lernmittel

der Zielgruppe zugeschnitten ist. Die

eingesetzt werden.54

Bibliotheksarbeit mit Kindern als Ergänzung zum staatlich formalen Bildungssystem

In der Gestaltung von Kinderbereichen in

bekommt immer mehr gesellschafts- und

Bibliotheken wurde in der Vergangenheit

bildungspolitische Bedeutung. Die Ziele

oft auf bunte Regale, primär farbige

werden wie folgt zusammengefasst:

Dekorationen und verspielte Bilder gesetzt.

52

Dass dieser übertriebene Einsatz von Farben zu einer stimulierenden Umgebung für Kinder beitragen soll, gilt nicht mehr,

040

• Zugang zu Medien und Information für alle Kinder • Fördern von Lese- und Sprachkompetenz im frühen Kindesalter • Vermittlung von Medienkompetenzen • Spielerisches und erlebnisorientiertes Lernen


Abb. 18: NUBO von PAL Design

da dieser eher zur Reizüberflutung und damit zum gegenteiligen Effekt führt. Stattdessen wird in modernen Bibliotheken auf den gezielten Einsatz von Design zurückgegriffen. Über geometrische Formen werden interessante, erlebbare und erkundbare Räume geschaffen, die das Interesse und die Entdeckungslust der Kinder anregen und das selbstständige Lernen fördern.55 Die Aktivitäten in der Kinderbibliothek können jedoch sehr unterschiedlich sein. Kinder wollen spielen, sich austoben, Freunde treffen, Musik hören und Neues entdecken. Aber es braucht auch Bereiche, um sich zurückzuziehen und zum Erledigen von Schularbeiten. Die Kinderbibliothek sollte daher in klar strukturierte Zonen unterteilt sein, die alle diese für Kinder wichtigen Funktionen berücksichtigen. Ebenfalls sollte ein Bereich für Eltern in unmittelbarer Nähe vorhanden sein, um ihre Kinder immer im Abb. 19: NUBO von PAL Design

Blick zu behalten.56

041


Abb. 20: Hamilton Grange Teen Center Rice und Lipka Architects

042

Abb. 21: Hamilton Grange Teen Center Rice und Lipka Architects


Jugendliche in der Bibliothek Der Jugendbereich ist erst seit dem 21.

Jugendlichen geführt. Die Studie ergab,

Jahrhundert in der öffentlichen Bibliothek

dass Jugendliche sehr viel Wert auf eine

angekommen, da dieser Bereich in der

Art „Wohlfühl-Flair“ legen. Sie wollen Räume

Vergangenheit meistens mit dem der

mit hoher Aufenthaltsqualität, die nicht

Kinder zusammengelegt wurde. Durch die

mit Büchern vollgestopft sind, sondern

Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie

Raum für soziale Interaktion bieten.59 Das

und der Freizeit- und Medienpädagogik lässt

Ausleihen von Medien ist nicht das primäre

sich jedoch ableiten, dass die Jugend eine

Nutzungsmotiv. Denn Jugendliche halten

eigenständige Lebensphase mit speziellen

sich im Schnitt länger in der Bibliothek auf

Anforderungen darstellt. Die öffentliche

als Erwachsene. Ein weiterer wichtiger

Bibliothek muss darauf eingehen und

Punkt ist, dass Jugendliche sich nicht nur

eigene Bereiche für Jugendliche anbieten,

für Bücher, sondern sich auch vorwiegend

um für diese Nutzergruppe relevant zu

für andere Medien wie Filme, Musik und

bleiben. Eine strikte Trennung zwischen

Gaming interessieren. Es braucht Raum

Kinder- und Jugendbereich ist notwendig,

zum Relaxen, Spielen, interaktiven Lernen,

denn Jugendliche wollen auf keinen Fall wie

aber auch für Do-It-Yourself Projekte,

Kinder behandelt werden. Ihnen muss das

wie Fotographie, Musik, Videoproduktion

Gefühl gegeben werden, von der öffentlichen

oder andere Aktivitäten, bei denen die

Bibliothek als eigene Nutzergruppe

Jugendlichen etwas auf experimentelle Art

wahrgenommen zu werden.

und Weise kreieren Können. Sogenannte

58

Maker Spaces in Bibliotheken sind vor allem Jugendliche haben ein anderes

für Jugendliche sehr spannend und eröffnen

Nutzerverhalten als Erwachsene. Der

Bibliotheken speziell in Bezug auf diese

Jugendbereich muss speziell auf dieses

Zielgruppe große Chancen.60

Nutzerverhalten eingehen. Im Zuge der Studie „Image von Bibliotheken bei Jugendlichen“ wurden 1440 Jugendliche im Alter von 12-18 Jahren über ihre Einstellung gegenüber öffentlichen Bibliotheken befragt. Außerdem wurden parallel dazu 34 Gruppengespräche mit

043


Fußnoten 44 Vgl. Boubekri, Mohamed: Tageslichtsysteme. In: Nolan/ Rudorf, Wolfgang/ Wong, Liliane: Entwurfsatlas Bibliotheken. Basel: Birkenhäuser Verlag GmbH 2016, S. 90 45 Vgl. Boubekri 2016, S. 91 46 Vgl. Boubekri 2016, S. 91 47 Vgl. Boubekri 2016, S. 91 48 Vgl. Boubekri 2016, S. 92 49 Vgl. Boubekri 2016, S. 92 50 Vgl. Boubekri 2016, S. 93 51 Vgl. Boubekri 2016, S. 95 52 Vgl. Brunner 2016, S. 224-225 53 Vgl. Brunner, Sabine: Die Kinderbibliothek. In: Hauke, Petra/ Werner, Klaus Ulrich (Hrsg.): Praxishandbuch Bibliotheksbau. Berlin/ Boston: Walter de Gruyter GmbH 2016, S. 227 54 Wong, Liliane/ Lushington, Nolan: Kinder- und Jugendbereiche in der Bibliothek. In: Lushington, Nolan/ Rudorf, Wolfgang/ Wong, Liliane: Entwurfsatlas Bibliotheken. Basel: Birkenhäuser Verlag GmbH 2016, S. 59 55 Vgl. Wong, / Lushington 2016, S. 58 56 Vgl. Brunner 2016, S. 230 57 Vgl. Wong, / Lushington 2016, S. 59 58 Vgl. Keller-Loibl, Kerstin: Die Jugendbibliothek – Erlebnis und Kommunikationsort. In: Hauke, Petra/ Werner, Klaus Ulrich (Hrsg.): Praxishandbuch Bibliotheksbau. Berlin/ Boston: Walter de Gruyter GmbH 2016, S. 212-213 59 Vgl. Keller-Loibl 2016, S. 216

044

60 Vgl. Keller-Loibl 2016, S. 218


045


Abb. 22: Titelblatt Standort


Der Standort Die Stadt Jena


Lage der Stadt Jena Deutschland

Hamburg 314 km

Berlin 227 km

Thüringen

Köln 371 km

Leipzig 80 km Jena

Frankfurt 249 km

Stuttgart 306 km

München 174 km

048

Abb. 23: Deutschland Karte


Jena

Jena Zentrum

Thüringen Abb. 25: Jena Karte

Erfurt

Weimar Jena

Gera

Abb. 24: Thüringen Karte

049


050


Abb. 26: Schwarzplan Stadt Jena 1:50000

051


Abb. 27: Hausbergburgen Jena

052

3800 Einwohner

1490

Stadtrecht

1182

1230

erste Erwähnung

Geschichte der Stadt Jena

Mittelalter

den Adel erhält Jena im Jahre 1230 das

Die erste offizielle Erwähnung erfährt die

Stadtrecht mit der ersten Nennung 1236.

Stadt Jena 1182, als im Stadtteil Zwetzen

1275 veranlassten die Herren von Lobdeburg

der Weinbau erstmals beurkundet wird.

den Ausbau der Stadtbefestigung, die

Die Stadt war eine alte Weinbausiedlung,

heute nur mehr an wenigen markanten

die durch ihre Lage an einer Fuhrt der

Punkten zu erkennen ist. Im 14. Jahrhundert

Saale zu einem Umschlagplatz für die

ließ der Adel viele Klöster, Kirchen und

Weinproduktion wurde und 1175/80

Kapellen bauen. Darunter sind das 1283

als Marktort das Münzrecht erhielt. Die

gegründete Dominikanerkloster, 1301 das

Stadt untersteht zu dieser Zeit dem

Zisterzienser Nonnenkloster, die heutige

Rittergeschlecht den Herren von Lobdeburg,

Stadtkirche zu St. Michael und 1414 das

die aus Franken eingewandert waren. Durch

auf dem Projektgrundstück befindliche


Reformation und Universität 1523 beginnt die Reformation durch den Theologen Martin Reinhard. Diese wurde jedoch 1524 wegen seiner radikalen Ansichten von Martin Luther vertrieben.62 Im Jahr 1525 kam es zum Aufstand der armen Bürger und Bauern, die im Zuge der Unruhen das Karmeliterkloster vollkommen zerstörten und das Dominikanerkloster verwüsteten. Durch die Niederlage im

Jena bekommt Universität

1558

4277 Einwohner

1542

Beginn der Reformation

1523

Schmalkaldischen Krieg gehört die Stadt

Abb. 28: Martin Luther

Karmeliterkloster. Durch die finanzielle Not der Landesherren konnte das Bürgertum in Jena gegen Ende des 15. Jahrhunderts viele ständische Verwaltungsfunktionen wie die Gerichtsbarkeit 1480 selbst übernehmen. 1490 hatte Jena 3800 Einwohner.61

053


ab diesem Zeitpunkt zum Herzogtum

in der Zeit des 30-jährigen Krieges, bei

Sachsen. Durch den Verlust der Universität

dem es vor allem im Jahre 1637 zu großen

zu Wittenberg veranlasst der Landesherr

Plünderungen kam, erlebte die Universität

Johann Friedrich von Sachsen die Gründung

im 17. Jahrhundert ihre Blütezeit. Zwischen

eines Akademischen Gymnasiums.

1706 und 1720 ist die Universität von Jena

Das Gymnasium wird durch den größer

die größte Universität Deutschlands.63 In den

werdenden Lehrkörper und durch den

Jahren 1789 bis 1799 ist Friedrich Schiller

Aufbauwillen des Landesherren 1558 durch

Professor für Philosophie an der Jenaer

kaiserliche Genehmigung zur Universität.

Universität. Ihm verdankt die Friedrich-

Obwohl die wirtschaftliche Lage der Stadt

Schiller-Universität heute ihren Namen.

1789

Friedrich Schliller ist Professor in Jena

sich eher schlecht entwickelte, besonders

054

Abb. 29: Jena 1650

Abb. 30: Schiller in Jena


ca. 20 000 Einwohner

1900

1848

Gründung Karl Zeiß Optik

6700 Einwohner

1851

Abb. 31: ZEISS Hauptwerk in Jena 1908

Industrialisierung

Abbe Bibliothek. Die Firma Zeiß wurde 1846

Etwas verspätet hält in der 2. Hälfte des

als kleine optische Werkstatt gegründet

19. Jahrhunderts auch in Jena mit der

und wuchs bis 1875 zu einem der größten

ersten Dampfmaschine im Jahre 1860 die

Industriebetriebe in Deutschland an. Ein

Industrialisierung ihren Einzug. Die Stadt

weiterer wichtiger Punkt in Bezug auf die

entwickelt sich zu einem wissenschaftlichen

industrielle Entwicklung ist die Gründung des

Zentrum und wächst zu einer mittleren Stadt

Glastechnischen Laboratoriums durch Otto

mit einer Anzahl von 20.000 Einwohnern

Schott.64

heran. Ausschlaggebend dafür war der Ausbau des Zeiß Werkes durch Karl Zeiß und Ernst Abbe, dem Namensgeber der Ernst

055


Weltkriege Nach dem 1. Weltkrieg in der Zeit der Weimarer Republik erlebte Jena die Demokratie, die jedoch durch die Machtübernahme Adolf Hitlers 1933 nicht lange anhält.65 In der Zeit des 2. Weltkrieges kam es zur schweren Bombardierungen, da der Industriestandort auch für die Rüstungsindustrie genutzt wurde.66 Dabei wurden etwa 15 Prozent der Stadt zerstört.67 Vor allem die historisch gewachsene Innenstadt war von der Zerstörung betroffen. Mehr als 7000

056

Einwohner verloren ihr Leben.68

Verstaatlichung der Carl Zeiss Werke

1948

700 Tote und 2000 Schwerverletzte nach Bombenangrigff

1945 Abb. 33: Jena nach Bombenangriff

Abb. 32: Neu Lobeda


erweitert. In den neuen in Plattenbauweise

1948 nach dem Wiederaufbau wird der

errichteten Stadtteilen leben bereits

Lehrbetrieb an der Friedrich-Schiller-

1975 mehr als 34.000 Einwohner. Im

Universität wieder aufgenommen und Jena

Jahre 1969 wurden große Teile des alten

fällt unter das Kommando der Sowjetunion.

Stadtkerns für den Bau des 120 Meter

Im Zuge dessen wird das VEB Carl Zeiss

hohen Forschungshochhauses abgerissen.

Jena und das VEB Jenaer Glaswerk

Der Turm prägt bis heute das Stadtbild.

1948 verstaatlicht. 1950 wird der dritte

Wegen des enormen Widerstandes gegen

Großbetrieb, die VEB Jenapharm gegründet.

das sowjetische Regime galt Jena als

Durch den Ausbau des Zeißwerkes steigt

Dissidenten- Hochburg. Der Widerstand

die Einwohnerzahl der Stadt enorm. Für

erreichte seinen Höhepunkt, als 1989 40.000

den erforderlichen Wohnraum wurde

Menschen am heutigen Eichplatz gegen die

die Stadt 1966 nach Süden durch die

DDR Politik demonstrierten, welches den

Neubaugebiete Lobeda-Ost und -West

Anfang vom Ende der DDR einläutete.69

1975

1989

Großdemo gegen DDR Politik

100 000 Einwohner

Zeit in der DDR

Abb. 34: Demo 1989 in Jena

1990 – heute Zentrum der Wissenschaft Nach der Wende kam es in Jena zu zahlreichen Entlassungen. Der Wechsel von einem planwirtschaftlichen zu einem marktwirtschaftlichen Wirtschaftssystem hatte die Kündigung von 16.000 Beschäftigten der Zeiss-Werke zu Folge. Die drei Großunternehmen Carl Zeiss, Schott und Jenapharm schafften aber den Neuanfang und Jena entwickelte sich wieder zu einem Zentrum der Wissenschaft, das international Anerkennung findet.70

057


Jena heute Die Stadt Jena ist kreisfreie Stadt sowie Oberzentrum und ist mit heute 108.314 Einwohnern mit Hauptwohnsitz (Stand 20.08.2018) die zweitgrößte Stadt Thüringens.71 Jena sieht sich als Stadt zwischen Historie und Hightech und blickt auf eine traditionsreiche Geschichte zurück. Außerdem ist sie ein weltweit anerkannter

2018

Wirtschafts- und Hochtechnologiestandort.72

Bildung und Forschung Jena ist ebenso Studentenstadt. Die Hochschulen sind mit 20.000 Studierenden an der Friedrich-Schiller-Universität73 und ca. 4.600 Studierenden an der Ernst Abbe Hochschule74 stark besucht. Die studentische Atmosphäre prägt das Stadtbild. Neben den Hochschulen haben auch einige renommierte Forschungsinstitute ihren Sitz in Jena. Darunter Institute der Max-Planckund Fraunhofer-Gesellschaft und der LeibnizGemeinschaft. Insgesamt arbeiten über 4500 Wissenschaftler in Jena. Ein hoher Fokus der Forschung liegt traditionsbedingt in der Optik und Photonik, aber auch in Bereichen wie innovative Materialien, Energiespeicher, Oberflächen und Mikrotechnologie sowie in der Gesundheit

058

und den Lebenswissenschaften.75


Abb. 35: Jena Panorama

Wirtschaft

Kultur

Ein wichtiger Aspekt für den wirtschaftlichen

Jena blickt auf eine lange interessante

Erfolg Jenas ist die über die Geschichte

Geschichte zurück. Neben zahlreichen

geprägte Vernetzung zwischen

historischen Bauten, Museen und

Wissenschaft und Wirtschaft, die

Denkmälern zeigt die Stadt durch

essenziell für die Entwicklung neuartiger

zeitgenössische Architektur und einer

und innovativer Produkte ist. Neben den

bunten Kulturlandschaft auch ein sehr

Traditionsunternehmen ZEISS, Jenoptik

modernes Gesicht. Am Theatervorplatz

und Schott, die Weltruhm genießen, gibt

direkt am Bearbeitungsgebiet findet das

es auch viele kleine und mittelständische

6-wöchige Open-Air-Festival „Kulturarena“

Unternehmen, die Marktführer in ihren

statt, das jedes Jahr viele Besucher

Produktbereichen sind.

anzieht.77

76

059


Jena Zentrum Der Stadtteil Jena Zentrum hat eine Einwohnerzahl von 7621, davon 3729 Frauen und 3892 Männer (Stand 31.12.2016).78 Wie der Name schon sagt bildet der Stadtteil das historische und infrastrukturelle Zentrum der Stadt. Auch wenn das historische Zentrum im 2. Weltkrieg stark zerstört wurde, befinden sich dort wichtige historische aber

060

auch neue stadtbildprägende Gebäude.


Abb. 36: Schwarzplan Zentrum 1:7500

061


Aktueller Standort Ernst Abbe Bücherei

Bearbeitungsgebiet für das neue Bibliotehksgebäude

062

Abb. 37: Luftbild ebene Jena Zentrum


Botanischer Garten Jena Der Garten ist Teil der Friedrich-Schiller-Universität und gehört zum Institut für Spezielle Botanik. Neben der Universitätsnutzung ist er auf Grund seiner zentralen Lage auch eine Touristenattraktion. Außerdem stellt er eine Art „Grüne Lagune“ im Stadtzentrum dar und trägt somit zur Verbesserung des Stadtklimas bei. Der Garten umfasst eine Größe von 4,5 Hektar und 5 Glasgewächshäuser. Insgesamt werden über 12.000 Pflanzenarten kultiviert.79 Die Stadtkirche St. Michel Die spätgotische Hallenkirche ist die älteste Kirche Thüringens und das wichtigste sakrale Bauwerk der Stadt Jena. Sie wurde Mitte des 16. Jahrhunderts fertiggestellt. Der 50 Meter hohe Kirchturm ist noch immer eines der höchsten Bauwerke im Zentrum und somit prägend für das Stadtbild.80 Marktplatz Der Marktplatz ist seit ca. 800 Jahren Umschlagplatz für diverse Waren und blieb in seiner Form und seinen Ausmaßen seit seiner Entstehung unverändert. Auch das historische Rathaus befindet sich am Marktplatz. Heute findet dreimal wöchentlich ein Markt statt, bei dem Obst, Gemüse und Blumen verkauft werden.81

Campus Friedrich-Schiller-Universität Der „Campus Friedrich-Schiller-Universität Jena“ bildet einen großen und wichtigen Teil der FriedrichSchiller-Universität. Er befindet sich auf einem Teil des ehemaligen Carl-Zeiss Werksgeländes und beherbergt unter anderem das Audimax der Universität, den „Ernst Abbe Hörsaal“.82 Bahnhof Jena Paradies Der Bahnhof Jena Paradies ist seit 2002 Jenas einziger ICEHalt und somit der wichtigste Fernverkehrsbahnhof. Der am meisten frequentierte Bahnhof ist jedoch der Bahnhof Jena West, der durch seine regionalen Verbindungen vor allem von Pendlern genutzt wird.83 Goethe Galerie Die Goethe Galerie befindet sich ebenfalls in einem Teil des ehemaligen Carl-Zeiss Werksgeländes und ist mit einer Einzelhandelsfläche von ca. 32.000 m² das größte Einkaufszentrum von Thüringen.

063


Eichplatz Der Eichplatz hat sich im Gegensatz zum Marktplatz vor allem durch die Zerstörung im 2. Weltkrieg aber auch durch die Abrisse für den Bau des JenTowers in der DDR über die Jahre stark verändert. Da der Platz lange Zeit hauptsächlich als PKW Stellfläche genutzt wurde und somit das Potential der zentralen Fläche kaum genutzt wurde, wurde ein städtebauliches Entwicklungskonzept zur Neugestaltung der Fläche erstellt. Durch eine Neuzonierung mit neuen Bauvolumen soll das Areal zu einer attraktiven und lebendigen Mitte der Stadt werden. Der erste Bauabschnitt befindet sich zurzeit im Investorenverfahren.84

JenTower Der JenTower ist mit einer Höhe von über 150 Metern das mit Abstand höchste und markanteste Gebäude des Stadtzentrums. Als der Turm 1972 errichtet wurde, mussten große Bereiche der historischen Altstadt weichen. Er wurde ursprünglich als Forschungshochhaus für das damalige Zeiss-Kombinat entworfen, später aber von Mitarbeitern der Friedrich-SchillerUniversität genutzt. Heute besteht der Tower hauptsächlich aus Büroflächen, einem Hotel und einer Aussichtsplattform für Touristen.85

Aktueller Standort Ernst Abbe Bücherei

064

Bearbeitungsgebiet für das neue Bibliotehksgebäude


ThULB Die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB) ist die Hochschulbibliothek der FriedrichSchiller-Universität Jena und zugleich Landesbibliothek von Thüringen. Aufgrund ihres großen Medienangebotes ist sie die größte wissenschaftliche Bibliothek Thüringens und eine der größten wissenschaftlichen Universitätsbibliotheken in Deutschland. Die Bibliothek blickt auf eine 500-jährge Geschichte zurück und befindet sich seit 2001 im neu errichteten Bibliotheksgebäude im südlichen Teil des Stadtzentrums.86

Hauptgebäude Friedrich-SchillerUniversität Jena Die Friedrich-Schiller-Universität Jena ist mit mehr als 18.000 Studierenden und einem Studienangebot von mehr als 2.000 Studiengängen die größte Hochschule Thüringens und gehört zu den ältesten und traditionsreichsten Universitäten Deutschlands. Das historische Hauptgebäude befindet sich im östlichen Bereich des Stadtzentrums.87 Am davon östlich gelegenen Inselplatz ist ein neuer Campus mit Baubeginn 2019 geplant.

Abb. 38: Luftbild ebene Jena Zentrum 3D

065


Das GrundstĂźck

066

Abb. 39: Lageplan


Abb. 40: Luftbild GrundstĂźck

067


Historische Entwicklung Das Bebauungsgebiet war Teil der südlichen Jenaer Stadterweiterung im Mittelalter und stellt somit historisches Siedelland dar. Die Stadt entwickelte sich seit dem 13. Jahrhundert entlang der Gassenfuhren, wobei die dahinter liegenden Hofbereiche größtenteils wirtschaftlich genutzt wurden. Am nordwestlichen Teil des Grundstücks entstand um 1414 das „Kloster zum Heiligen Kreuz“, das vom Karmeliterorden errichtet wurde. Durch weitere Bauwerke wie der „Heilig Kreuz Kirche“ um 1480 und dem dazugehörigen Friedhof im Bereich des heutigen Engelplatzes wurde das Areal zum sakraltopographischen Mittelpunkt der damaligen Vorstadt.88

068

Abb. 41: Jena Stadtplan 1858


Als Resultat der Reformation wurde das

abgebrochen. In den rückwertigen Bereichen

Kloster geschlossen. In den Gebäuden

des Grundstückes zur Neugasse wurde

wurde 1553 im Auftrag des Herzogs Johann

im späten 19. Jahrhundert Fabrikhallen

Friedrich von Sachsen eine Druckerei

errichtet. Diese verfielen jedoch auf

eingerichtet. Dort wurde ab dem Jahre 1555

Grund eines Dachstuhlbrandes und eines

Teile der Schriften Martin Luthers sowie die

darauffolgendem langen Leerstandes

Jenaer Ausgabe der Lutherbibel erzeugt. Der

immer mehr und wurden 1990 schließlich

Standort spielte somit eine wichtige Rolle

abgerissen. Seitdem ist das Grundstück eine

für die Verbreitung des reformatorischen

Brachfläche.90

Gedankengutes.

89

Im 30-jährigen Krieg wurden große Teile des Areals zerstört. In einem verbliebenen Gebäudeteil entstand 1669 das Gasthaus „Zum Goldenen Engel“. Über viele Jahre wurde das Areal durch seine geschlossene kleinteilige Bebauung geprägt. 1984 wurden die Gebäudeteile des Gasthausbetriebes

Abb. 42: Engelplatz 1980er Jahre

069


Projektbereiche Teil A Am Grundstück Teil A soll die Bibliothek und der Bürgerservice errichtet werden. Das Grundstück bildet den südwestlichen Teil des Stadtzentrums und hat eine Fläche von 3.663 m2

l Tei

070

Abb. 43: Projektbereiche

B

Teil B Teil B umfasst eine Fläche von 3519 m2 und soll freiraumplanerisch neugestaltet werden. Zurzeit besteht die Fläche aus dem Parkplatz und dem Theatervorplatz, auf dem im Sommer ein sechswöchiges Festival stattfindet.

l Tei

A


Verbindungen Schillerstraße Die Schillerstraße, die Richtung Westen in die Westbahnhofstraße übergeht, ist eine stark befahrene Verbindung zwischen der Innenstadt und dem Westbahnhof, dem am stärksten frequentierten Bahnhof Jenas. Schillergässchen Das Schillergässchen ist eine schmale Seitenstraße, an der sich das Museum, Schillers Gartenhaus und das Theater Café befindet.

E ng

elpl

Neugasse Die Neugasse ist eine ruhige Verbindungsstraße zwischen der Innenstadt und dem südlichen Stadtgebiet und wird vorwiegend von Fußgängern und Radfahrern genutzt. Für Autos gilt eine Einbahnregel Richtung Norden. Engelplatz Ein Teil des Engelplatz besteht aus einer in beiden Richtungen befahrbaren Straße die teilweise beflastert ist.

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n

Abb. 44: Verbindungen

071


Wohn- und Geschäftshäuser

Klosterrest Gebäudezeile

Post-Carrée

Schillers Gartenhaus

072

Abb. 45: Bebauung

Wohnhaus Theaterhaus


Bebauung Post- Carrée Den östlichen Gebäudeteil nutzt die Postbank, während die restlichen Flügel von Handel, Dienstleistung und Gesundheitseinrichtungen genutzt werden. Klosterrest des Karmeliterklosters Der Bereich des Grundstücks war 1414 in der Hand des Karmeliterordens, der das Kloster zum Heiligen Kreuz errichten ließ. Die erhaltenen Gebäudeteile der Sakristei und des Kapitelsaals stehen unter Denkmalschutz und wurden saniert. Weiters wurde der Grundriss des nachgewiesenen Kreuzganges gestalterisch dargestellt. Gebäudezeile Entlang der Neugasse befindet sich eine intakte Gebäudezeile in geschlossener Bauweise. Die Gebäude haben 3-4 Geschosse und sind hauptsächlich mit Satteldächern bedeckt. Die Erdgeschossbereiche weisen eine Geschäfts- und Gastronomienutzung auf, die darüberliegenden Geschosse beherbergen neben vereinzelten Büroflächen vorwiegend Wohnungen. Theaterhaus Das Theaterhaus nimmt eine städtebaulich prägende Rolle im Areal ein. Das Haus selbst und der davor befindliche Theatervorplatz werden regelmäßig bespielt. Schillers Gartenhaus Das Gartenhaus wurde von Friedrich Schiller in den Sommern der Jahre 1797 bis 1799 bewohnt. Dort soll er Teile von Wallenstein und Maria Stuart und einige Balladen geschrieben haben. Heute ist das Gartenhaus ein Museum, das von der Friedrich-Schiller-Universität betrieben wird.

073


Freiraum Theatervorplatz Der Theatervorplatz bildet den Eingangsund Zuschauerbereich des Theaterhauses. Der Vorplatz wird vor allem im Sommer vom Theater bespielt. Im Sommer findet das neunwöchige Kulturfestival „Kulturarena“ statt, das insgesamt über 70.000 Besucher anlockt. Das Programm besteht aus 40 bis 50 Einzelveranstaltungen und umfasst Konzerte, Theateraufführungen und Filmvorstellungen.

Engelplatz Der Engelplatz befindet sich nördlich des Bearbeitungsgebietes. Die Fläche gliedert sich in eine in beide Richtungen befahrene Straße, einer größeren Platzfläche nördlich der Straße und einer kleineren Platzfläche, die im Bereich der Neugasse an das Bearbeitungsgebiet grenzt. Der Platz wird durch einen Brunnen, Gastgärten und Bepflanzung gestaltet.

Brachfläche Ein Großteil des Bearbeitungsgebietes besteht aus einer nicht genutzten bewachsenen Brachfläche.

Engelplatz

Parkplatz

Brachfläche Parkplatz

Theatervorplatz

074

Abb. 46: Freiraum


Topografie Parkplatz. Am Eingang zum Areal befindet sich zurzeit ein Kurzzonenparkplatz, der in der Zeit der „Kulturarena“ als Abstellplatz für die Tour Liner genutzt wird. Südlich des Bearbeitungsgebietes an der Neugasse befindet sich eine Privatparkplatz, der vor allem von den Anrainern genutzt wird.

Das Bearbeitungsgebiet weist Höhenunterscheide von bis zu 5,40 m auf. Das Gelände fällt von Süden nach Norden um ca. 4 m ab und von Westen nach Osten um bis ca. 5,40 m ab. Der Tiefpunkt befindet sich im Süden im Bereich der Neugasse, während sich der höchste Punkt im Süden im Bereich des Theaterhauses befindet. Am Teilstück B befindet sich zwischen dem Theatervorplatz und dem Parkplatz ein Höhensprung in Form einer Mauer von ca. 2 m, die eine ebene Veranstaltungsfläche für das Theater bildet.

-0,60

+0,50

+0,00 +2,60 +1,60

-2,00

+3,40

Abb. 47: Topografie

075


Abb. 48: Standortfoto 1

1 Abb. 52: Standortfoto 3

3 Abb. 49: Standortfoto 5

076

5

Abb. 53: Standortfoto 2

2 Abb. 51: Standortfoto 4

4 Abb. 50: Standortfoto 6

6


Standort Fotos

2

1 4

3

5

6

Abb. 54: Standortfotos

077


Fußnoten 61 Vgl. o.A / Stiebritz, H. (Hrsg.) (o.J): Jena. Geschichte der Universitäts- und Zeiss-Stadt in Thüringen. <https://www. entdecke-jena.de/jena/geschichte.htm>. 27.08.2018 62 Vgl. o.A / Stiebritz, H. (Hrsg.) (o.J): Zeittafel Jena. Geschichte der Stadt Jena in einer Übersicht. <https://www.entdecke-jena.de/jena/zeittafel_geschichte_jena.htm>. 27.08.2018 63 Vgl. o.A / Stiebritz, H. (Hrsg.) (o.J): Jena. Geschichte der Universitäts- und Zeiss-Stadt in Thüringen. <https://www. entdecke-jena.de/jena/geschichte.htm>. 27.08.2018 64 Vgl. o.A / Stiebritz, H. (Hrsg.) (o.J): Jena. Geschichte der Universitäts- und Zeiss-Stadt in Thüringen. <https://www. entdecke-jena.de/jena/geschichte.htm>. 27.08.2018 65 Vgl. o.A / Stiebritz, H. (Hrsg.) (o.J): Jena. Geschichte der Universitäts- und Zeiss-Stadt in Thüringen. <https://www.entdecke-jena.de/jena/geschichte.htm>. 27.08.2018 66 Vgl. o.A / Wikimedia Foundation Inc. (Hrsg.) (10.06.2018): Luftangriffe auf Jena. <https://de.wikipedia.org/wiki/ Luftangriffe_auf_Jena>. 27.08.2018 67 Vgl. o.A / Stiebritz, H. (Hrsg.) (o.J): Jena. Geschichte der Universitäts- und Zeiss-Stadt in Thüringen. <https://www.entdecke-jena.de/jena/geschichte.htm>. 27.08.2018 68 Vgl. o.A / Wikimedia Foundation Inc. (Hrsg.) (10.06.2018): Luftangriffe auf Jena. <https://de.wikipedia.org/wiki/ Luftangriffe_auf_Jena>. 27.08.2018 69 Vgl. o.A / Stiebritz, H. (Hrsg.) (o.J): Jena. Geschichte der Universitäts- und Zeiss-Stadt in Thüringen. <https://www. entdecke-jena.de/jena/geschichte.htm>. 27.08.2018 70 Vgl. o.A / Stiebritz, H. (Hrsg.) (o.J): Jena. Geschichte der Universitäts- und Zeiss-Stadt in Thüringen. <https://www. entdecke-jena.de/jena/geschichte.htm>. 27.08.2018 71 Vgl. o.A / Stadt Jena (Hrsg.) (20.08.2018): Jena in Zahle. <https://www.jena.de/de/stadt_verwaltung/stadtportraet/ jena_in_zahlen/281948>. 27.08.2018 72 Vgl. o.A / Stadt Jena (Hrsg.) (17.03.2017): Neubau Bibliothek und Bürgerservice Stadt Jena. Offener zweiphasiger Ideen- und Realisierungswettbewerb. <https://www.subreport-elvis.de/browseVerdingungsunterlagen.html#>. 12.02.2018, S. 18 73 Vgl. o.A / Stadt Jena (Hrsg.) (20.08.2018): Friedrich-Schiller-Universität. <https://www.jena.de/de/wissenschaft_ bildung/studieren/friedrich-schiller-universitaet/280415>. 27.08.2018 74 Vgl. o.A. / Ernst-Abbe-Hochschule Jena (Hrsg.) (o.J): Ernst-Abbe-Hochschule Jena. <https://www.eah-jena.de/ de-de>. 27.08.2018 75 Vgl. o.A / Stadt Jena (Hrsg.) (o.J): Wissenschaft. <https://www.jena.de/de/wirtschaft_wissenschaft/ wissenschaft/281322>. 27.08.2018 76 Vgl. o.A / Stadt Jena (Hrsg.) (o.J): Wirtschaft. <https://www.jena.de/de/wirtschaft_wissenschaft/ wirtschaft/221773>. 27.08.2018 77 Vgl. o.A / Stadt Jena (Hrsg.) (17.03.2017): Neubau Bibliothek und Bürgerservice Stadt Jena. Offener zweiphasiger Ideen- und Realisierungswettbewerb. <https://www.subreport-elvis.de/browseVerdingungsunterlagen.html#>. 12.02.2018, S. 18 78 Vgl. o.A / Stadt Jena (Hrsg.) (o.J): Ortsteile. Jena Zentrum. <https://www.jena.de/de/stadt_verwaltung/ stadtportr_t/ortsteile/243291?Auswahl=28>. 27.08.2018 79 Vgl. o.A / Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik (Hrsg.) (o.J): Botanischer Garten Jena. <http://www. universitaetssammlungen.de/sammlung/232>. 27.08.2018 80 Vgl. o.A / Jürgen Gobel (Hrsg.) (o.J): Die Stadtkirche St. Michael: <http://www.jena-impressionen.de/sehenswertes-


in-jena/stadtkirche-st-michael-jena.html>. 27.08.2018 81 Vgl. o.A / / Jürgen Gobel (Hrsg.) (o.J): Der historische Marktplatz von Jena. <http://www.jena-impressionen.de/ sehenswertes%20in%20jena/historischer-marktplatz-%20jena.html>. 27.08.2018 82 o.A / Wikimedia Foundation Inc. (Hrsg.) (15.08.2018): Friedrich-Schiller-Universität Jena. <https://de.wikipedia.org/ wiki/Friedrich-Schiller-Universit%C3%A4t_Jena#Geb%C3%A4ude>. 27.08.2018 83 o.A / Europäisches Kultur- und Informationszentrum in Thüringen (Hrsg) (o.J): Bahnhöfe in Jena. <http://geo. viaregia.org/testbed/index.pl?rm=obj&objid=3490#>. 27.08.2018 84 Vgl. o.A / Martin Fischer (Hrsg.) (o.J): Eichplatz Areal Jena. <https://www.eichplatzareal.de/de/startseite/748536>. 27.08.2018 85 Vgl. o.A / / Jürgen Gobel (Hrsg.) (o.J): Der JenTower in Jena. <http://www.jena-impressionen.de/sehenswertes%20 in%20jena/jentower-%20jena.html>. 27.08.2018 86 Vgl. o.A / Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (Hrsg.) (o.J): Aufgabenspektrum. <http://www.thulb. uni-jena.de/Wir+%C3%BCber+uns/Aufgabenspektrum.html>. 27.08.2018 87 Vgl. o.A / Friedrich-Schiller-Universität (Hrsg.) (o.J): Universität. <https://www.uni-jena.de/universitaet.html>. 27.08.2018 88 Vgl. o.A / Stadt Jena (Hrsg.) (17.03.2017): Neubau Bibliothek und Bürgerservice Stadt Jena. Offener zweiphasiger Ideen- und Realisierungswettbewerb. <https://www.subreport-elvis.de/browseVerdingungsunterlagen.html#>. 12.02.2018, S. 22 89 Vgl. o.A / Stadt Jena (Hrsg.) (17.03.2017): Neubau Bibliothek und Bürgerservice Stadt Jena. Offener zweiphasiger Ideen- und Realisierungswettbewerb. <https://www.subreport-elvis.de/browseVerdingungsunterlagen.html#>. 12.02.2018, S. 22 90 Vgl. o.A / Stadt Jena (Hrsg.) (17.03.2017): Neubau Bibliothek und Bürgerservice Stadt Jena. Offener zweiphasiger Ideen- und Realisierungswettbewerb. <https://www.subreport-elvis.de/browseVerdingungsunterlagen.html#>. 12.02.2018, S. 22



Entwurfsprozess Bibliothekskonzept und Formfindung


Der Ansatz

Die Bibliothek als Hardware Die Zukunft der öffentlichen Bibliothek liegt

Sie fungiert als urbanes Wohnzimmer für

nicht im Speichern oder Bereitstellen von

Freizeitgestaltung und als Treffpunkt. Im

Information, stattdessen muss die Bibliothek

Fokus liegt die Zugänglichkeit und das

der Zukunft als Hardware verstanden

Abbauen von Barrieren.

werden. Das bedeutet das Angebot von bestmöglicher Infrastruktur zur Aufnahme,

Ein weiter wichtiger Punkt ist das

Vermittlung, Vermehrung und Produktion

Programm. Das Bibliotheksprogramm

von Information. Das kann ein einfacher

ist keine Nebenerscheinung, sondern

Arbeitsplatz mit guter Aufenthaltsqualität

ein essenzieller Bestandteil. Das können

sein, ein spezielles Interface, eine

Veranstaltungen, Seminare, Workshops,

inspirierte Arbeitsumgebung für kreative

Vorträge, Foren oder andere Dinge sein,

Selbstständige bis hin zum „Makerspace“,

die den Wissensaustausch und die

der die Produktion von neuen Inhalten

soziale Interaktion fördern. Dabei sind

ermöglicht. Damit macht sich die Bibliothek

Kooperationen mit Bildungseinrichtungen

unabhängig vom Trägermedium des Inhaltes

oder anderen öffentlichen und kulturellen

und wird selber zum Endgerät.

Institutionen von großem Vorteil. Im Idealfall ist die Bibliothek selber ein Hybrid

Der Ansatz der Hardware lässt sich auch

aus mehreren öffentlichen und kulturellen

auf die soziale Ebene anwenden. Die

Einrichtungen, die in ihrer Gesamtheit ein

öffentliche Bibliothek der Zukunft ist ein

Zentrum des öffentlichen Lebens und der

belebter öffentlicher und gesellschaftlicher

Kultur bilden.

082

Ort, der Raum für soziale Interaktion bietet.


Abb. 55: Gedankenskizze

083


Interne Entwurfsziele

Abb. 56: Öffentlcihkeit

01

02

Öffentlichkeit

Bereiche

Die Bibliothek als öffentlicher und gesellschaftlicher Ort steht im Fokus. Sie wird über einen öffentlichen Innenraum betreten, der gleich wie Parks, Plätze und andere öffentliche Orte von jedem Bürger genutzt werden kann und als öffentliches Wohnzimmer fungiert. Gleichzeitig verschwindet dadurch die Schwelle vom belebten öffentlichen Raum zur ruhigen bedrückenden Bibliothek.

084

Abb. 57: Bereiche

Die Bibliothek soll ein Ort sein, der die breite Bevölkerung anspricht und für jeden was zu bieten hat. Um dem gerecht zu werden, ist das Gebäude in unterschiedliche abgetrennte Bereiche unterteilt, die auf unterschiedliche Zielgruppen und Nutzerverhalten eingehen. An sinnvollen Stellen sind die Bereiche miteinander verbunden, um sich gegenseitig zu ergänzen und Synergien zu erzeugen.


Abb. 58: Raumangebot

Abb. 59: Struktur

03

04

Raumangebot

Struktur

Für ein flexibles und vielschichtiges Bibliotheksangebot ist ein vielschichtiges Raumangebot notwendig. Die Bibliothek ist ein Hybrid aus kleinen, großen, lauten, leisen, offenen sowie intimen Räumen. Außerdem muss es Bereiche geben für die noch keine spezielle Nutzung vorgesehen ist. Die Funktion ergibt sich erst durch die Benutzung durch die Besucher und ist je nach Nachfrage flexibel anpassbar.

Um diese Vielschichtigkeit zu ermöglichen, muss die Bibliothek grob in unterschiedliche Ebenen der Öffentlichkeit sowie der architektonischen Struktur eingeteilt werden. Diese weisen unterschiedliche architektonische und funktionale Qualitäten auf und bilden den Grundstein für ein multifunktional nutzbares Gebäude.

085


Grundlage Wettbewerb

Als Basis für den Entwurf wurde der im März 2017 von der Stadt Jena ausgelobte Realisierungs- und Ideenwettbewerb zur Neuerrichtung einer Bibliothek in Kombination mit einem Bürgerservice herangezogen. Dabei geht es um die Neukonzeption der Ernst Abbe Bücherei, die an ihrem jetzigen Standort an ihren Entwicklungsgrenzen gestoßen ist. „Zentrales Ziel ist es, die Bibliothek der Zukunft als dritten Ort der aktiven und lustvollen Freizeitgestaltung - außerhalb der Dualität von Arbeit und Privatleben - zu etablieren.“91 Im Ideenteil des Wettbewerbs geht es um die freiraumplanerische Neugestaltung der an das Bebauungsgebiet angrenzenden Freiflächen, die zurzeit als Theatervorplatz und Parkfläche genutzt werden. Die Wettbewerbsvorgaben wurden genau analysiert, mit weiteren Funktionen kombiniert und auf Basis der im Theorieteil gewonnenen Erkenntnisse weiterentwickelt. Die maßgebliche Adaption im Raumprogramm stellt die Verlagerung verschiedener Funktionen in einen großen öffentlichen Raum dar, über den das Gebäude betreten wird. Die Ausgestaltung dieses Raumes sowie dessen Verknüpfung mit den weiteren Bibliotheksfunktionen wird

086

als Hauptentwurfskriterium herangezogen.

o.A / Stadt Jena (Hrsg.) (17.03.2017): Neubau Bibliothek und Bürgerservice Stadt Jena. Offener zweiphasiger Ideen- und Realisierungswettbewerb. <https://www. subreport-elvis.de/browseVerdingungsunterlagen.html#>. 12.02.2018, S. 31 91


Abb. 61: Programm Wettbewerb

Programm Wettbewerb

Abb. 60: Adaptiertes Programm

Adaptiertes Programm

087


Städtebauliche Entwurfsziele

01

Vernetzung Öffentliche Durchwegung des Areals durch, neben oder über das Bibliotheksgebäude. Abb. 62: Vernetzung

02

Räumliche Schließung Räumliche Schließung des Quartiers durch das Bibliotheksgebäude, andere Bauvolumen oder sonstige Maßnahmen.

088

Abb. 63: Räumliche Schließung


Bezug Einbeziehung von Theaterhaus, Theatervorplatz (Kulturarena) und den Klosterresten in das Gesamtkonzept zur Schaffung eines Kulturzentrums. Abb. 64: Bezug

04

Rücksichtnahme Rücksichtnahme auf Denkmalschutz und Anschlussbebauung mit Fenstern. Abb. 65: Rücksichtnahme

05

Zugang und Präsenz Zugänglichkeit und Sichtbarkeit des Gebäudes von allen offenen Seiten. Abb. 66: Zugang und Präsenz

06 089


090


Brainstorming...

Abb. 67: Collage Brainstorming

091


Prozess ...

092

Abb. 68: Collage Entwurfsprozess


Abb. 69: Collage Entwurfsprozess

093


094

Abb. 70: Collage Entwurfsprozess


Abb. 71: Collage Entwurfsprozess

095


096

Abb. 72: Explosions - Skizze Entwurf


Abb. 74: Skizzen Varianten

Die hier abgebildeten Skizzen stellen den Entwurf in seinen GrundzĂźgen dar und dienten als Basis fĂźr die weitere Planung.

Abb. 73: Skizze Perspektive

097


Der Entwurf



Konzept 01

Abb. 75: Ausganssituation

02

100

Abb. 76: „Super öffentliche“ Ebene


Konzept Beschreibung Ausgangssituation Grundlage für den Entwurf bilden die im Wettbewerb vorgegebenen Projektbereiche. Der westliche Teil soll durch eine neue Freiraumgestaltung aufgewertet werden, während der östliche Teil mit der Bibliothek und dem Bürgerservice bebaut werden soll. Im Fokus des Gebäudeentwurfes steht die öffentliche Zugänglichkeit, die durch die Ausgestaltung eines öffentlichen Innenraumes maßgeblich geprägt sein soll.

„Super öffentliche“ Ebene Anstatt den „öffentlichen Raum“ des Bibliothekskonzeptes nur als Innenraum des Gebäudes zu konzipieren, soll das Potenzial des angrenzenden Freiraumes genutzt werden und der „Public Space“ über das gesamte Projektgebiet ausgedehnt werden. Somit wird eine „super öffentliche“ Ebene geschaffen, die zum Teil Innenraum und zum Teil Außenraum ist. Durch eine einheitliche Gestaltung sowie durch Überlagerung von Funktionen sollen die Grenzen zwischen Innen und Außen bestmöglich verschwimmen.

101


03

Abb. 77: Platzgestaltung

04

Multifunk

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102

Abb. 78: Zonierung


Platzgestaltung Durch Anheben und Senken entsteht eine organische Ebene, die den Niveauunterschied des Areals sanft ausgleicht, die große Fläche zoniert und die Verbindung von Innen und Außen in die dritte Dimension bringt. Die entstandene „Welle“ wird als Sitztreppe genutzt, die ein weiteres verbindendes Element der Innen Außenraum Beziehung darstellt.

Zonierung Die Fläche wird in verschiedene Bereiche mit unterschiedlichen Funktionen zoniert. Die im Nordwesten angrenzende Fläche fungiert als Haupteingangsbereich der Bibliothek. Sie beinhaltet den allgemeinen Foyerbereich sowie den Bibliotheksvorplatz mit Lesegarten. Entlang der östlichen Gebäudezeile erstreckt sich der Eingangsbereich und das Frontoffice des Bürgerservice. An der Schnittstelle zwischen den beiden Zonen befindet sich der Hauptinformationspunkt für das gesamte Areal. Über eine Sitztreppe werden die tieferliegenden Bereiche mit dem Lesecaffee und der Veranstaltungsfläche verbunden. Letztere gliedert sich wiederum in den außenliegenden Theatervorplatz sowie in den innenliegenden Multifunktionsraum. Im Bereich des Klosterrestes wird der Kreuzgang in das Gesamtkonzept miteinbezogen.

103


05

Abb. 79: Speziallevels

06

104

Abb. 80: Hauptbibliotheksebene


Speziallevels Schaffung der Spezialbereiche durch die Platzierung von hohen Volumen entlang von Brandwänden und Baulücken sowie an Flächen mit genug Abstand zur Nachbarbebauung. Die Kubatur schließt das Quartier räumlich ab und fügt sich durch die Kleinteiligkeit gut in den heterogenen städtebaulichen Kontext ein. Außerdem wird durch die geringe Gebäudetiefe die Belichtung über die Seitenflächen sichergestellt, was für die unterschiedlichen Funktionen der Spezialbereiche wichtig ist.

Hauptbibliotheksebene Im nördlichen Turm werden die Speziallevels des Bürgerservice untergebracht, die über die „super öffentlichen“ Ebene erschlossen werden. Die drei Bibliothekstürme werden über eine weitere Ebene miteinander verbunden. Sie fungiert als Hauptbibliotheksebene und ermöglicht eine flexible Bibliothekslandschaft mit offenen Lese - und Arbeitsbereichen.

105


07

Abb. 81: Dachterrasse

08

106

Abb. 82: Innenraum


Dachterrasse Das Dach der Hauptbibliotheksebene ist begehbar und schafft einen von der „super öffentlichen“ Ebene abgehobenen Außenraum, der als Lese - und Arbeitsterrasse genutzt werden kann. Die Hauptbibliotheksebene wird über Oberlichtlaternen mit indirektem Licht versorgt.

Definition des Innenraumes Durch die Verglasung der Erdgeschosszone wird der Innenraum der „super öffentlichen“ Ebene vom Außenraum thermisch, jedoch nicht räumlich getrennt. Die Durchwegung des Areals ist weiterhin über den Außenraum, aber auch über den Innenraum möglich.

107


09

Abb. 83: ErschlieĂ&#x;ung

10

108

Abb. 84: Erkundbarkeit


Erschließung und Versorgung Platzierung der Erschließungs - und Versorgungsschächte im Bereich der Berührungspunkte mit den Nachbargebäuden, um keine weiteren Belichtungsflächen zu verschwenden und um die „super öffentliche“ Ebene nicht zu unterbrechen. Die direkte Erschließung eines speziellen Bereiches sowie die Barrierefreiheit auf allen Ebenen ist gewährleistet.

Verbindungen und Erkundbarkeit Um die Erlebbarkeit und Erkundbarkeit der Bibliothek zu gewährleisten, wird die „super öffentlichen“ Ebene und die Hauptbibliotheksebene durch eine Split Level Lösung miteinander verbunden. Das ermöglicht interessante Sichtverbindungen zwischen den einzelnen Levels, sowie die Zugänglichkeit der Dachterrasse über die Hauptbibliotheksebene. Weitere Erschließungselemente sorgen für vertikale Verbindungen und wecken die Entdeckungslust der Besucher.

109


Schwarzplan

1:7500


Abb. 85: Schwarzplan 1:7500


Lageplan

112

1:2000


Abb. 86: Lageplan 1:2000

113


Funktionsbereiche

„Super öffentliche“ Ebene Die „super öffentliche“ Ebene ist eine dreidimensional verformte Fläche, die mit unterschiedlichen öffentlichen Funktionen bespielt und belebt wird. Sie verbindet die bestehenden kulturellen Einrichtungen mit der neuen Bibliothek und dem Bürgerservice und schafft somit die Basis zur Entstehung eines öffentlichen und kulturellen Zentrums am Rande der Innenstadt. Die Ebene ist zum einen Teil Innenraum und zum anderen Teil Außenfläche.

Hauptbibliothekseben Die Hauptbibliotheksebene ist ein von der „super öffentlichen“ Ebene abgehobener Bereich, der die Speziallevels der Bibliothek miteinander verbindet. Hier befinden sich ein Großteil der Sammlung sowie offene und kommunikative Lese- und Arbeitsbereiche, als auch intime Rückzugsbereiche.

Kinderbibliothek Die Kinderbibliothek ist ein eigener Bereich, der speziell auf die Bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnitten ist. Im Fokus steht das Entdecken und das spielerische Lernen. Die beiden Ebenen der Kinderbibliothek werden durch einen Luftraum mit Liegenetz, sowie durch ein begehbares Bücherregal miteinander verbunden. Letzteres bietet neben Stauraum für Medien auch Kojen, die als Rückzugsbereich genutzt werden können. Neben den Spielbereichen gibt es einen abgetrennten Ruhebereich für konzentriertes Arbeiten und Lesen, eine „Kreativ

114

Werkstatt“ sowie einen Bereich für Eltern und Vorschulkinder.


Abb. 89: „Super öffentliche“ Ebene

Abb. 88: Hauptbibliotheksebene

Abb. 87: Kinderbibliothek

115


Digital Creators Studio. Beim Digital Creators Studio steht die Produktion von Inhalten im Vordergrund. Es gibt ein Aufnahmestudio, ein Foto- und Video Studio, 3D Drucker sowie High-End Rechner mit entsprechender Software zur Bearbeitung von digitalen Inhalten. Das Studio richtet sich an junge kreative Selbständige, aber auch an den Hobbybereich. Zum Beispiel können Jugendliche hier ihre YouTube Videos produzieren und schneiden, Hobbyfotographen das Fotostudio nutzen und Musikinteressierte ihre eigenen Songs aufnehmen und mischen. Ziel ist es einen Raum zu schaffen, der die unterschiedlichen „Creators“ vernetzt und auch Neulingen einen Einblick in digitale Gestaltungsprozesse bietet.

Jugendtreff. Der Jugendtreff ist ein Raum, der jungen Erwachsenen die Möglichkeit gibt, sich mit Freunden zu treffen, „abzuhängen“ oder ihre Hausaufgaben zu machen. Hier befinden sich eine „Chill Out Area“, interaktive Bereiche sowie abgetrennte Gruppenräume. Außerdem gibt es eine große Leinwand mit Sitztribüne für ausgewählte Videospiele oder für die Nutzung als kleines Kino. Der Jugendbereich wird durch das direkt darunter liegende „Digital Creators Studio“ erweitert.

(Co) Work Space Der „Work Space” grenzt an die ruhige Neugasse und bietet Raum für konzentriertes Arbeiten. Auf der ersten der zwei Ebenen befinden sich klassische individuelle Arbeitsplätze in Kombination mit einer guten büroartigen Infrastruktur. Das zweite Level ist als Co Work Space konzipiert, der monatlich anmietbare Arbeitsplätze zur Verfügung stellt. Die Zielgruppe sind Menschen, die am Sprung in die Selbstständigkeit sind beziehungsweise schon selbständig sind, sowie Leute, die den Arbeitsplatz nur für ein zeitlich begrenztes Projekt benötigen. In Kombination mit dem „Digital Creators Studio“ ergibt sich eine entspannte und hochwertige Arbeitsumgebung. Der „Work Space“ ist für die Benutzer vierundzwanzig Stunden, sieben Tage

116

die Woche zugänglich.


Abb. 92: Digital Creators Studio

Abb. 91: Jugendtreff

Abb. 90: (Co) Work Space

117


Verwaltung Bibliothek Die Verwaltung der Bibliothek ist direkt über dem Co Work Space angeordnet, um die Vernetzung der Bibliotheksangestellten mit den „Stammnutzern“ zu forcieren. Hier befinden sich das Sekretariat, das Büro des Leiters mit Beratungsbereich und die Büroräume für die Angestellten. Die infrastrukturellen Verwaltungseinheiten befinden sich im ersten und zweiten Untergeschoss. Hier ist die Rücksortierungsanlage, die direkt mit den Rückgabeautomaten im Foyer Bereich verbunden ist, die Buchbinderei sowie das sich über zwei Untergeschosse erstreckende automatisierte Hochregallagersystem (ASRS). Dieses lässt sich sowohl über das Foyer im Erdgeschoss als auch über den Verwaltungsbereich im ersten Untergeschoss ansteuern.

Spezialbereiche Bürgerservice Die Spezialbereiche des Bürgerservice befinden sich im Turm über dem Eingang des Frontoffice der „super öffentlichen“ Ebene. In drei Stockwerken sind der Familienservice, das Backoffice, die Fahrerlaubnisbehörde und der Teamleitungsbereich des Bürgerservice untergebracht. Außerdem gibt es auf jedem Geschoss einen kleinen Wartebereich.

Auditorium Das multifunktionale Auditorium erstreckt sich über die zwei Untergeschosse und das durch die Wölbung der „super öffentlichen“ Ebene entstandene Halbgeschoss. Es bietet Raum für Vorträge, Lesungen, Präsentationen, Filmvorführungen und Konzerte. Außerdem kann das Ensemble des Theaterhauses über die Wintermonate in das Auditorium ausweichen und der Raum auch für Theateraufführungen genutzt werden. Das Auditorium ist sowohl über den Innenbereich der „super öffentlichen“ Ebene zugänglich als auch direkt von außen über den Theatervorplatz. Im zweiten Untergeschoss befindet sich der Backstage Bereich für die

118

Technik als auch für die Künstler.


Abb. 95: Verwaltung Bibliothek

Abb. 94: Spezialbereiche BĂźrgerservice

Abb. 93: Auditorium

119


1:500

Erdgeschoss

Allgemein 1 Toiletten Herren

26

2 Toiletten Damen

EducationalVersion

3 Behinderten WC 4 Lager 5 Sicherheitsraum „Super öffentliche“ Ebene 6 Info Service 7 digitales Bücherregal 8 Research Zone 9 Zeitschriften Abos 10 Sicherheitsgate 11 Rückgabeautomat 12 Verbuchungsautomat 13 ASRS Ausgabe 14 Servicetheke Bürgerservice 15 Frontoffice Terminals Bürgerservice 16 Multifunktionsraum 17 Schauraum, Ausstellung 18 Sitztreppen 19 Klostermuseum 20 Kreuzgang 21 Liegewiese 22 Outdoor - Forum 23 Imbissstand 26 Booksharing 27 Fahrradabstellplatz Auditorium 28 Zuschauerraum 29 Eingang 30 Eingang von Theatervorplatz

120

31 Technik, Projektorraum

21


Eingang BĂźrgerservice

23 12

10

27

22 14

5

21 20

19

15 27

8 Haup

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9

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1 18

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28

31

29 1

30

2

10 17 Eing

ang

Vera n

stalt

ung

27

16

4

Abb. 96: Grundriss Erdgeschoss 1/2

121


1:500

Erdgeschoss

EducationalVersion

13

11

Allgemein 1 Toiletten Herren 2 Toiletten Damen

7

3 Behinderten WC 4 Lager „Super öffentliche“ Ebene 5 Café Lounge Bar 6 Bestseller 7 Sitztreppen 8 Verbuchungsautomat 9 Sicherheitsgate 10 Café Lounge Bar Außenbereich 11 mobile Sitz- und Liegemöglichkeiten 12 Veranstaltungsfläche, Theatervorplatz

122

13 Liegewiese

12


Eingang BĂźrgerservice

Haup

teing

ang B

iblioth

ek

7 7

5 10

6

7

8 9

1

3 2

4

Eing

ang

Vera n

stalt

ung

Abb. 97: Grundriss Erdgeschoss

123


1:500

1. Obergeschoss

EducationalVersion

Allgemein 1 Toiletten Herren 2 Toiletten Damen 3 Behinderten WC 4 Lager Hauptbibliotheksebene 5 Sammlung 6 offener Lesebereich 7 offener Arbeitsbereich 9 Rückzugbereich 10 Info Service 11 Digital Media 12 digitale Bücherregale 13 Team Box 14 offenes Seminar, Forum Work Space 15 Individuelle Arbeitsplätze 16 Relax Zone 17 Kopierer 18 Schließfächer 19 Lager Büromaterialien Familienservice 20 Familieninformationspunkt 21 Wartebereich 22 Teeküche 23 Aktenlager Elterngeld

124

24 Lager, Kopierer


24

22

23

20 2 21

8

1

8

6 11

5

5

6

2 6

10

12

Ausgan Terass g e

7

6

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7

8 5

13 1

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3 2

4 1

2

5

15

16

15

17

19

18

Abb. 98: Grundriss 1. Obergeschoss

125


1:500

2. Obergeschoss

EducationalVersion

Allgemein 1 Toiletten Herren 2 Toiletten Damen 3 Behinderten WC 4 Lager Digital Creators Studio 5 High End Hardware und Software 6 Rapit Prototyping 7 Medien Lager 8 Foto und Videostudio 9 Musikstudio Co Work Space 10 Mietbare Arbeitsplätze 11 Individuelle Arbeitsplätze 12 Relax Zone 13 Teeküche 14 Lager, Kopierer Backoffice Bürgerservice 15 Wartebereich 16 Teeküche

126

17 Lager, Kopierer


17

16

2 15

1

5

Ausgan

g Terass

e

2

6

7

1

8 9

1

2

Ausg a

ng Te

rasse

11 10

12 10

13 14

Abb. 99: Grundriss 2. Obergeschoss

127


1:500

3. Obergeschoss

EducationalVersion

Allgemein 1 Toiletten Buben 2 Toiletten Mädchen 3 Toiletten Erwachsene 4 Lager Jugendtreff 5 Info Service 6 Chill Out Area 7 offener Gruppenbereich 8 Sammlung 9 Kino, Gaming, Performance 10 Interaktionsbereich 11 geschlossene Gruppenräume

Verwaltung Bibliothek

12 Nachhilfe

20 Sekretariat 21 Bibliotheksleitung mit Beratung

Kinderbibliothek

22 Pausenbereich

128

13 Info Service 14 Kleingruppen

Fahrerlaubnisbehörde

15 Spielfläche

Teamleitung Bürgerservice

18 Kreativ Werkstatt

23 Wartebereich

17 Gruppe

24 Teeküche

18 Sammlung Regal Labyrinth

25 Besprechung

19 Begehbares Bücherregal

26 Lager, Kopierer


26

24

25

23

2 1

7

11

6 11 8

5 2

12 9 1

10

16 15 14

19

17 13

1

3

18 2

4 1

2

20

21

22

4

Abb. 100: Grundriss 3. Obergeschoss

129


1:500

3. Obergeschoss

EducationalVersion

Allgemein 1 Toiletten Buben 2 Toiletten Mädchen 3 Toiletten Erwachsene 4 Lager Kinderbibliothek 5 Elternbereich 6 Liegenetz 7 Vorschulbereich 8 Ruhezone 9 Begehbares Bßcherregal 10 Sammlung

130

11 Workshop


7

6 5 9

8 10

1

11

3 2

4

Abb. 101: Grundriss 4. Obergeschoss

131


1:500

1. Untergeschoss

EducationalVersion

Allgemein 1 Lager, Technick 2 Tiefgarageneinfahrt 3 Tiefgarage 4 Wendeplatz 5 Schleuse Auditorium 6 Zuschauerraum 7 Vorb端hne 8 B端hnentechnik Verwaltung Bibliothek 9 R端cksortierungsanlage Medien 10 Werkstadt Buchbinderei 11 Automatisiertes Hochregellager (ASRS) 12 Interne Ausgabe ASRS 13 Lager Hausmeister

132

14 Werkstadt B端ro Hausmeister


1

14

13

9

10

12

8

5

11

1 4

7

3

6

5

1

2

Abb. 102: Grundriss 1. Untergeschoss

133


1:500

2. Untergeschoss

EducationalVersion

Allgemein 1 Lager, Technick 2 Lüftungszentrale 3 Gang Auditorium 4 Zuschauerraum 5 Vorbühne 6 Bühne 7 Backstage Bühne 8 Backstage Künstler

134

9 Umkleiden


9 7

8 3

6

1 9 5

4

2 1

1 3

1

Abb. 103: Grundriss 2. Untergeschoss

135


Abb. 104: Visualisierung



Schnitt A

138

1:500


Abb. 105: 3D Schnitt A

139


Schnitt B

140

1:500


Abb. 106: 3D Schnitt B

141


Schnitt C

142

1:500

1 Tiefgarage

5 Co Work Space

2 „super öffentliche Ebene

6 Verwaltung Bibliothek

3 Hauptbibliotheksebene

7 Zugang Auditorium von außen

4 Work Space

8 Dachterresse


6

7

5

3

4

2 7 1

Abb. 107: Schnitt C

143


Schnitt D 1:500

5

4

7

3

2

1 6

144

Abb. 108: Schnitt D

9

8 6


1 Tiefgarage

6 Backstage Autidorium

2 Foyer Bibliothek

7 Dachterresse

3 Hauptbibliotheksebene

8 RĂźcksortierungsanlage

4 Digital Creators Studio

9 Automatisiertes Hochregallager

5 Jugendtreff

145


Schnitt E 1:500

6

7

5

11

3 4

1

146

Abb. 109: Schnitt E

2


10

9

8

3

6 Jugendtreff 1 Tiefgarage

7 Dachterrasse

2 Foyer Bibliothek

8 Familienservice

3 Frontoffice Bürgerservice

9 Backoffice Bürgerservice

4 Eingang Auditorium

10 Fahrerlaubnisbehörde

5 Digital Creators Studio

11 Hauptbibliotheksebene

147


Ansicht Ost 1:500

148

Abb. 110: Ansicht Ost


149


Ansicht Nord 1:500

150

Abb. 111: Ansicht Nord


151


152


Hat die öffentliche Bibliothek Zukunft?

In der vorliegende Arbeit wird die Bibliothek als belebtes, öffentliches, gesellschaftliches, hybrides Gebäude, Kultur- und Veranstaltungszentrum mit unterschiedlichsten Funktionen betrachten. Das Buch oder das Medium an sich treten dabei in den Hintergrund und die Bibliothek als Raum für den Menschen steht im Fokus. Dabei stellt sich die Frage, ob sich die Bibliothek durch diese Veränderung nicht zu weit von ihrer traditionellen Kernkompetenz wegbewegt und eigentlich etwas ganz anderes darstellt. Die Bibliothek als Ort des Wissens und als Speicherort von Information ist über Jahrhunderte vom Medium Buch geprägt worden. Allerdings liegt das Wesen der öffentlichen Bibliothek nicht im reinen Sammeln von Information, sondern im Nutzen für die Menschen ihrer Zeit. Die Bibliothek muss auf die digitalen und gesellschaftlichen Veränderungsprozesse eingehen und darf sich dabei auch nicht vor radikalen Veränderungen scheuen. Ob es die öffentliche Bibliothek in Zukunft braucht, lässt sich nur schwer beantworten. Jedoch steht eines fest: Eine stabile Gesellschaft im digitalisierten 21. Jahrhundert braucht öffentliche Orte zur Entfaltung, Freizeitgestaltung und zur Vergemeinschaftung. Die öffentliche Bibliothek kann diese Bedürfnisse nachgehen und somit auch in Zukunft einen essenziellen Teil im gesellschaftlichen Leben darstellen.

153




Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Titelblatt Geschichte der Bibliothek: https://www.museums.ch/org/de/Stiftsbibliothek Abb. 2: Klosterplan von St. Gallen: https://books.google.at/books/about/Entwurfsatlas_Bibliotheken.html?id=NW79CwAAQBAJ&redir_esc=y Abb. 3: Bibliothek Ambrosiana in Mailand: http://keywordsuggest.org/gallery/1369330.html Abb. 4: Stiftsbibliothek St. Gallen: https://www.museums.ch/org/de/Stiftsbibliothek Abb. 5: Bibliothèque nationale, Paris, Henri Labrouste: https://books.google.at/books/about/ Entwurfsatlas_Bibliotheken.html?id=NW79CwAAQBAJ&redir_esc=y Abb. 6: Bibliothèque nationale, Paris, Lesesaal: http://www.vivowallpaper.com/wallpaper/sainte-genevieve-38468 Abb. 7: Bibliothek Mount Angel Benedictin Collage: https://ohdesignblog.com/tag/the-mountangel-library/ Abb. 8: Vier Räume Modell: Eigene Darstellung Abb. 9: Tianjin Binhai Library MVRDV: https://www.archdaily.com/882819/tianjin-binhai-library-mvrdv-plus-tianjin-urban-planning-and-design-institute Abb. 10: Idea Store Watney Market: https://www.archdaily.com/436612/watney-market-ideastore-bisset-adams Abb. 11: Idea Store Watney Market Kinderbereich: https://www.archdaily.com/436612/watney-market-idea-store-bisset-adams Abb. 12: dea Store Watney Market Erwachsenenbereich: https://www.archdaily.com/436612/ watney-market-idea-store-bisset-adams Abb. 13: Hunt Library North Carolina State University von Snøhetta: https://www.lib.ncsu.edu/ spaces/rain-garden-reading-lounge Abb. 14: Vennesla Library and Culture House von Helen & Hard: https://www.archdaily. com/209340/vennesla-library-and-culture-house-helen-hard Abb. 15: Dalarna Media Library von ADEPT: https://www.archdaily.com/511535/dalarna-media-library-adept Abb. 16: John E. Jaqua Academic Center: https://www.archdaily.com/137141/university-of-oregon-john-e-jaqua-academic-center-for-student-athletes-zgf-architects?ad_medium=gallery Abb. 17: Halifax Central Library: https://www.archdaily.com/577039/new-halifax-central-library-schmidt-hammer-lassen Abb. 18: NUBO von PAL Design: https://www.archdaily.com/872595/nubo-pal-design Abb. 19: NUBO von PAL Design: https://www.archdaily.com/872595/nubo-pal-design Abb. 20: Hamilton Grange Teen Center Rice und Lipka Architects: https://www.archdaily. com/233607/hamilton-grange-teen-center-ricelipka-architects Abb. 21: Hamilton Grange Teen Center Rice und Lipka Architects: https://www.archdaily.

156

com/233607/hamilton-grange-teen-center-ricelipka-architects


Abb. 22: Titelblatt Standort: https://www.google.at/maps/place/Jena Abb. 23: Deutschland Karte: Eigene Darstellung Abb. 24: Th端ringen Karte: Eigene Darstellung Abb. 25: Jena Karte: Eigene Darstellung Abb. 26: Schwarzplan Stadt Jena 1:50000: Eigene Darstellung Abb. 27: Hausbergburgen Jena: https://de.wikipedia.org/wiki/Hausberg_(Jena) Abb. 28: Martin Luther: https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Luther Abb. 29: Jena 1650: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Jena-1650-Merian.jpg Abb. 30: Schiller in Jena: https://www.akg-images.de/archive/Schiller--Wilhelm-und-Alexander-von-Humboldt-und-Goethe-in-Jena-2UMDHUFOV2E1.html Abb. 31: ZEISS Hauptwerk in Jena 1908: https://www.zeiss.de/corporate/newsroom/pressebilder/historische-fotos.html Abb. 32: Jena nach Bombenangriff: https://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriffe_auf_Jena Abb. 33: Neu Lobeda: https://www.jena.de/de/stadt_verwaltung/stadtportr_t/ortsteile/243291?Auswahl=4 Abb. 34: Demo 1989 in Jena: https://jena.otz.de/web/jena/startseite/detail/-/specific/Stasi-stand-1989-bereit-Moegliche-Mobilmachung-haette-2600-Jenaer-hinter-Gitter-1564679928 Abb. 35: Jena Panorama: https://www.jena.de/de/startseite/210413 Abb. 36: Schwarzplan Zentrum 1:7500: Eigene Darstellung Abb. 37: Luftbild ebene Jena Zentrum: https://www.google.at/maps/place/Jena Abb. 38: Luftbild ebene Jena Zentrum 3D: https://www.google.at/maps/place/Jena Abb. 39: Lageplan: Eigene Darstellung Abb. 40: Luftbild Grundst端ck: https://www.google.at/maps/place/Jena Abb. 41: Jena Stadtplan 1858: o.A / Stadt Jena (Hrsg.) (17.03.2017): Neubau Bibliothek und B端rgerservice Stadt Jena. Offener zweiphasiger Ideen- und Realisierungswettbewerb. <https:// www.subreport-elvis.de/browseVerdingungsunterlagen.html#>. 12.02.2018 Abb. 42: Engelplatz 1980er Jahre: o.A / Stadt Jena (Hrsg.) (17.03.2017): Neubau Bibliothek und B端rgerservice Stadt Jena. Offener zweiphasiger Ideen- und Realisierungswettbewerb. <https://www.subreport-elvis.de/browseVerdingungsunterlagen.html#>. 12.02.2018 Abb. 43: Projektbereiche: Eigene Darstellung Abb. 44: Verbindungen: Eigene Darstellung Abb. 45: Bebauung: Eigene Darstellung Abb. 46: Freiraum: Eigene Darstellung Abb. 47: Topografie: Eigene Darstellung

157


Abb. 48: Standortfoto 1: o.A / Stadt Jena (Hrsg.) (17.03.2017): Neubau Bibliothek und Bürgerservice Stadt Jena. Offener zweiphasiger Ideen- und Realisierungswettbewerb. <https://www. subreport-elvis.de/browseVerdingungsunterlagen.html#>. 12.02.2018 Abb. 49: Standortfoto 2: o.A / Stadt Jena (Hrsg.) (17.03.2017): Neubau Bibliothek und Bürgerservice Stadt Jena. Offener zweiphasiger Ideen- und Realisierungswettbewerb. <https://www. subreport-elvis.de/browseVerdingungsunterlagen.html#>. 12.02.2018 Abb. 50: Standortfoto 3: o.A / Stadt Jena (Hrsg.) (17.03.2017): Neubau Bibliothek und Bürgerservice Stadt Jena. Offener zweiphasiger Ideen- und Realisierungswettbewerb. <https://www. subreport-elvis.de/browseVerdingungsunterlagen.html#>. 12.02.2018 Abb. 51: Standortfoto 4: o.A / Stadt Jena (Hrsg.) (17.03.2017): Neubau Bibliothek und Bürgerservice Stadt Jena. Offener zweiphasiger Ideen- und Realisierungswettbewerb. <https://www. subreport-elvis.de/browseVerdingungsunterlagen.html#>. 12.02.2018 Abb. 52: Standortfoto 5: o.A / Stadt Jena (Hrsg.) (17.03.2017): Neubau Bibliothek und Bürgerservice Stadt Jena. Offener zweiphasiger Ideen- und Realisierungswettbewerb. <https://www. subreport-elvis.de/browseVerdingungsunterlagen.html#>. 12.02.2018 Abb. 53: Standortfoto 6: o.A / Stadt Jena (Hrsg.) (17.03.2017): Neubau Bibliothek und Bürgerservice Stadt Jena. Offener zweiphasiger Ideen- und Realisierungswettbewerb. <https://www. subreport-elvis.de/browseVerdingungsunterlagen.html#>. 12.02.2018 Abb. 54: Standortfotos: Eigene Darstellung Abb. 55: Gedankenskizze: Eigene Darstellung Abb. 56: Öffentlcihkeit: Eigene Darstellung Abb. 57: Bereiche: Eigene Darstellung Abb. 58: Raumangebot: Eigene Darstellung Abb. 59: Struktur: Eigene Darstellung Abb. 60: Programm Wettbewerb: Eigene Darstellung Abb. 61: Adaptiertes Programm: Eigene Darstellung Abb. 62: Vernetzung: Eigene Darstellung Abb. 63: Räumliche Schließung: Eigene Darstellung Abb. 64: Bezug: Eigene Darstellung Abb. 65: Rücksichtnahme: Eigene Darstellung Abb. 66: Zugang und Präsenz: Eigene Darstellung Abb. 67: Collage Brainstorming: Eigene Darstellung Abb. 68: Collage Entwurfsprozess: Eigene Darstellung Abb. 69: Collage Entwurfsprozess: Eigene Darstellung Abb. 70: Collage Entwurfsprozess: Eigene Darstellung Abb. 71: Collage Entwurfsprozess: Eigene Darstellung Abb. 72: Explosions - Skizze Entwurf: Eigene Darstellung Abb. 73: Skizze Perspektive: Eigene Darstellung Abb. 74: Skizzen Varianten: Eigene Darstellung Abb. 75: Ausganssituation: Eigene Darstellung

158

Abb. 76: „Super öffentliche“ Ebene: Eigene Darstellung


Abb. 77: Platzgestaltung: Eigene Darstellung Abb. 78: Zonierung: Eigene Darstellung Abb. 79: Speziallevels: Eigene Darstellung Abb. 80: Hauptbibliotheksebene: Eigene Darstellung Abb. 81: Dachterrasse: Eigene Darstellung Abb. 82: Innenraum: Eigene Darstellung Abb. 83: Erschließung: Eigene Darstellung Abb. 84: Erkundbarkeit: Eigene Darstellung Abb. 85: Schwarzplan 1:7500: Eigene Darstellung Abb. 86: Lageplan 1:2000: Eigene Darstellung Abb. 87: Kinderbibliothek: Eigene Darstellung Abb. 88: Hauptbibliotheksebene: Eigene Darstellung Abb. 89: „Super öffentliche“ Ebene: Eigene Darstellung Abb. 90: (Co) Work Space: Eigene Darstellung Abb. 91: Jugendtreff: Eigene Darstellung Abb. 92: Digital Creators Studio: Eigene Darstellung Abb. 93: Auditorium: Eigene Darstellung Abb. 94: Spezialbereiche Bürgerservice: Eigene Darstellung Abb. 95: Verwaltung Bibliothek: Eigene Darstellung Abb. 96: Grundriss Erdgeschoss 1/2: Eigene Darstellung Abb. 97: Grundriss Erdgeschoss: Eigene Darstellung Abb. 98: Grundriss 1. Obergeschoss: Eigene Darstellung Abb. 99: Grundriss 2. Obergeschoss: Eigene Darstellung Abb. 100: Grundriss 3. Obergeschoss: Eigene Darstellung Abb. 101: Grundriss 4. Obergeschoss: Eigene Darstellung Abb. 102: Grundriss 1. Untergeschoss: Eigene Darstellung Abb. 103: Grundriss 2. Untergeschoss: Eigene Darstellung Abb. 104: Visualisierung: Eigene Darstellung Abb. 105: 3D Schnitt A: Eigene Darstellung Abb. 106: 3D Schnitt B: Eigene Darstellung Abb. 107: Schnitt C: Eigene Darstellung Abb.108: Schnitt D: Eigene Darstellung Abb. 109: Schnitt E: Eigene Darstellung Abb. 110: Ansicht Ost: Eigene Darstellung Abb. 111: Ansicht Nord: Eigene Darstellung

159


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