Thorens Japan Interview

Page 1


DJ EMMA trifft Thorens CEO Heinz Rohrer House Musik DJ EMMA ist international bekannt und ein Analog-­‐Liebhaber. Zuhause hat er einen Plattenspieler von Wilson Benesch. EMMA nutze die Gelegenheit sich mit Thorens CEO Heinz Rohrer während dessen Aufenthalt in Japan zu treffen. Während sie zusammen Musik vom High-­‐End Gerät TD 550 von Thorens hören, sprechen sie über die Liebe zum analogen Klang. Rohrer: Wann haben Sie angefangen Schallplatten zu kaufen? EMMA: Als ich im Kindergarten war, habe ich mir von meinen Eltern meine erste Single gewünscht. In der Grundschule kaufte ich mit meinem Taschengeld Platten von den Beatles und anderen Bands. Im dritten Schuljahr hatte ich schon eine beachtliche Sammlung. Mochten Sie auch schon seit Ihrer Kindheit Schallplatten? Rohrer: In meiner Generation gab es nicht viele Auswahlmöglichkeiten bis auf Radio oder Schallplatten, weshalb man Musik mit Schallplatten hörte. Meine erste Schallplatte kaufte ich mir 1958. Ich war in meiner Jugendzeit jedoch nicht so ein eifriger Sammler wie Sie, da ich mich eher für Fussball interessierte (lacht). EMMA: Hören Sie sich auch heute noch Schallplatten an? Rohrer: Auf jeden Fall. Das Hören von analogen Schallplatten ist pures Hobby für mich. Leider komme ich wegen meinen Geschäftsreisen nicht jeden Tag dazu.

EMMA: Thorens verkörpert für mich den Riemenantrieb. Erst später habe ich erfahren, dass sie auch das Patent des Direktantriebs besitzen. Da ich mir als DJ bewusst bin, dass ich der letzten Generation angehöre, die das Wunder des Riemenantriebs kennt, habe ich wahrscheinlich deshalb ein besonders tiefes Empfinden dafür. Seit Ender der 1960er Jahre steht in New York seit seiner Einführung der TD 521 in Clubs und Discos. Er wurde auch im Jahre 2008 geschlossenen Club „Space Lab YELLOW“ in Nishiazabu benutzt. Vor allem wegen seiner Tonqualität und der hohen Präzision der Pitch-­‐Kontrolle. Heute durfte ich Musik auf dem TD 550 hören und finde, man hört die Tradition wie auch die Moderne im Gerät. Rohrer: Der TD 550 ist nicht ein Nachfolger von bisher existierenden Modellen. In ihm wurden die Vorteile verschiedener Modelle vereint. Der Teller aus Aluminium wiegt über 6 Kilogramm. EMMA: Über die Klangqualität gibt es nichts Negatives zu sagen, ich vermisse jedoch ein Modell mit Pitch-­‐Funktion. Mein Wunsch an Thorens wäre, dass wieder ein Modell mit Pitch-­‐Funktion auf den Markt kommt. Dies ist für DJs ein Grundbedürfnis. Ich bin mir sicher, es gibt sicher viele DJs, die ein Modell mit Riemenantrieb, ausgezeichneter Tonqualität und einer Pitch-­‐Funktion benutzen würden.

EMMA: Auch ich geniesse analogen Schallplatten nach meiner Arbeit. Meine ganzen Gedanken drehen sich um Schallplatten, da ich jetzt auch mein eigenes Label gestartet habe. Nur schon das Zuschauen, wie sich die Platte auf dem Teller dreht, macht mir Freude.

Die drei mit dem TD 550 gehörten Schallplatten:

Rohrer: Es gibt etwas, das Menschen nur durch seinen Anblick heilen kann. Nicht wahr? Wieso geniesst gerade Thorens bei Ihnen so einen guten Ruf?

The Rolling Stones – Miss You

Todd Terje – Strandbar Hidden Revealed / Meithosos – The Underground Battle


DJ EMMA meets Thorens CEO Heinz Rohrer Internationally known DJ EMMA is an analogue buff. At home he listens to music on a Wilson Benesch turntable. EMMA took the opportunity to meet Thorens CEO Heinz Rohrer during his stay in Japan. While listening to music on Thorens TD 550 high-­‐end record player, they talked about their love for analogue playback. Rohrer: When did you start buying records? EMMA: When I was in kindergarten I asked my parents to buy me my first 7-­‐inch record. In elementary school I spent my pocket money on Beatles LPs and records by other bands. By the time I was in third grade, I had quite a substantial record collection. Have you been a vinyl lover since your childhood, too? Rohrer: For my generation, there weren’t many alternatives to radio and vinyl. I bought my first record in 1958. I wasn’t as avid a collector as you, though, since I was more interested in football when I was young (laughs). EMMA: Do you still listen to records today? Rohrer: Of course! It’s my hobby. Unfortunately, I can’t listen to LPs every day because of my frequent business trips.

EMMA: For me, Thorens epitomises belt-­‐drive turntables. I only found out quite late that Thorens also had the patent for direct drive. As a DJ, I’m aware that I’m the last of a dying breed of people who appreciate belt-­‐driven turntables. Clubs in New York have been using the TD 521 since the end of the sixties, when it was introduced. The TD 521 was also in use at the Space Lab YELLOW club in Nishiazabu, which closed in 2008. These models are used mainly because of their sound quality and the accuracy of the pitch control. Today I had an opportunity to listen to the TD 550. Its sound is both traditional as well as modern. Rohrer: The TD 550 is not the successor of an existing record player. It combines the qualities of various models. The aluminium platter weighs over 6 kg. EMMA: The sound quality is very good. I miss the pitch control, though. I would love to see a new Thorens turntable with pitch control on the market. This is a basic requirement for every DJ. I’m sure there are a lot of DJs out there who would love to have a model with belt drive, excellent sound quality and a pitch control. The three records they listened to on the TD 550: Todd Terje – Strandbar

EMMA: I also enjoy listening to analogue records after work. I think a lot about vinyl now that I’ve started my own record label. Watching a record spin on a turntable gives me a real buzz.

Hidden Revealed/Meithosos – The Underground Battle

Rohrer: Yes, some things can have a healing effect just by looking at them, don’t you think?

What makes the Japanese so enthusiastic about Thorens record players?

The Rolling Stones – Miss You


FPM Tomoyuki Tanaka trifft Thorens CEO Heinz Rohrer Tomoyuki Tanaka ist DJ, Musikproduzent und Remixer. Er ist als fanatischer Sammler von Analog-­‐Schallplatten bekannt und hat in den letzten Jahren begonnen, auch Mono Schallplatten und Vintage Audiosysteme zu sammeln. Heinz Rohrer, CEO von Thorens, hat ihn auf seiner Japanreise besucht. Tanaka: Da ich 1966 geboren wurde, war es für mich ganz normal, mit analogen Schallplatten aufzuwachsen. Zudem hatte ich das Glück, dass mein Onkel ein Audio-­‐Freak war. Mein Vater durfte von ihm gebrauchte Geräte übernehmen. So kam es, dass ich Klassik-­‐LPs und Platten von Yves Montands mit einem Marantz Vakuumröhren-­‐Verstärker gehört habe. Rohrer: Dadurch dass meine Eltern ein Restaurant betrieben haben, habe ich in meiner Kindheit meine ersten Schallplatten mit der dort aufgestellten Wurlitzer Jukebox gehört. Das war eine grosse musikalische Erfahrung. Tanaka: Apropos Erfahrung – in der Mittelschule gehörte ich dem Rundfunk Club an. Ich glaube, dass mich die Erfahrung aus jener Zeit sehr geprägt hat. Rohrer: Arbeiten Sie jetzt als DJ auch noch hauptsächlich mit Analog-­‐Schallplatten? Tanaka: Bis vor ein paar Jahren habe ich nur mit Platten gespielt und es gibt auch jetzt noch Veranstaltungen, wo ich ausschliesslich Vinyl auflege. In der Zwischenzeit benutze ich aber digital gespeicherte Musikdateien. Ich kaufe immer noch einen Berg von Schallplatten. Jedoch wurde es in letzter Zeit eher zu einem persönlichen Ding. Rohrer: Wie meinen Sie das? Tanaka: Ich betrachte es mehr als Hobby. Ich habe zuhause nebst meinem Stereo-­‐ System auch extra ein Mono-­‐Audiosystem. Für mich persönlich sind die in den späten Fünfziger Jahren aufgenommenen Mono-­‐LPs etwas vom Besten der Tonaufnahmekunst. Spricht man über Thorens-­‐Produkte aus dieser Zeit, dann

meint man den TD124 Plattenspieler um das Jahr 1958. Er ist den Menschen auch jetzt noch als ein beliebtes Gerät in Erinnerung geblieben. Ich benutze das Konkurrenz-­‐Modell Garrard 301. Es kommt jedoch nicht an den TD 124 heran. Rohrer: Ich bin erstaunt über Ihre Forschung. Sie haben mehr Wissen wie ich über diese Zeit. Tanaka: Garrard wurde danach eingestellt, aber Thorens existiert immer noch. Das sagt viel über eine Marke aus. Nicht wahr? Rohrer: Vielen Dank für die anerkennenden Worte. Es kommt einem Rückschritt gleich, wenn man nicht ständig Fortschritte macht. Sie erforschen als Musiker umfassend Themen aus der Vergangenheit, um stets die Produktion von Neuem fortzusetzen. Ich denke, dass dieses Verhalten mit der Haltung bei der Produktion von Thorens übereinstimmt. Tanaka: Ich denke da an den TD 309, der die Haltung von Thorens symbolisiert. Heute durfte ich ihn zum ersten Mal bewundern. Ich bin froh, das Thorens einen Plattenspieler mit einem solchen Design hergestellt hat. Für mich ist das Aussehen sehr wichtig. Mit dem Glasteller hat man den Eindruck von aktuellem Top-­‐Design, aber der Riemenantrieb folgt trotzdem der Thorens-­‐Tradition. Rohrer: Ich freue mich, dass sich junge Musik-­‐Fans für analoge Schallplatten interessieren. Aber es ist für mich schmerzlich, wenn dies Kids ihre ersten Erfahrungen mit einem billigen Plattenspieler machen, bei dem die Klangqualität nicht überzeugt. Gegenwärtig versuchen wir solchen Leuten erschwingliche Produkte wie zum Beispiel den TD 309 anzubieten, der ihnen ein hochwertiges Klangerlebnis verschafft. Tanaka: Ich habe viele DJ-­‐Freunde, die eine von Rudy Van Gelder aufgenommene Schallplatte als Erstpressung besitzen und diese mit einem billigen Tonabnehmer anhören – ich denke, dass dies ein nutzloser Besitz ist. Ich wünsche mir, dass mehr Leuten den Tiefgang von Schallplatten mit dem eigenen Körper fühlen können.


FPM Tomoyuki Tanaka meets Thorens CEO Heinz Rohrer Tomoyuki Tanaka is a DJ, music producer and remixer. He is well-­‐known as a fanatic collector of vinyl records, but a few years ago he also started collecting mono records and vintage audio systems. During his trip to Japan, Thorens CEO Heinz Rohrer sat down to talk with Tanaka. Tanaka: As I was born in 1966, I naturally grew up with vinyl records. I was lucky to have an uncle who was an audio geek. He gave my father some of his used equipment, and that’s how I ended up listening to classical records and albums by Yves Montand on a Marantz tube amp as a child. Rohrer: My parents owned a restaurant, so the first records I listened to were on the Wurlitzer jukebox in the restaurant. That was a great musical experience. Tanaka: I had a similar experience when I was in high school. I was a member of the broadcasting club, which, I think, had a big influence on me. Rohrer: Do you still use vinyl for your work as a DJ? Tanaka: Until a few years ago I only played vinyl, and there are still some events where I will not use anything else. But I’ve also started using digital music files. I still buy loads of records, but it’s turned more into a personal thing for me. Rohrer: Can you explain? Tanaka: Now, it’s more like a hobby. In addition to my stereo system I also have a mono setup at home. I personally think that the mono records recorded in the late fifties were the pinnacle of the art of recording. When people talk about Thorens record players from that era, they’re really talking about the TD 124, built around 1958. People still have good memories of the TD 124. I use the competitor product from that time – the Garrard 301. But the TD 124 is still my favourite.

Rohrer: You’ve done some great research. You seem to know more about those days than I do. Tanaka: Garrard ceased production, but Thorens still exists. That says a lot about the reputation of the Thorens brand, don’t you think? Rohrer: Thank you for your appreciative words. We always try to make progress. As a musician, you research the past in order to create new things. I like to think it’s pretty much the same when it comes to the way we at Thorens develop new products. Tanaka: Your TD 309 turntable is a good example of that approach. Today, I got to see it in the flesh for the first time. I think it’s great that Thorens is producing turntables with such an extraordinary design. I think the aesthetic is very important. The glass platter gives it a very modern look, but at the same time you’re following Thorens tradition by using a belt drive. Rohrer: I think it’s fabulous that more and more young music fans are getting involved with vinyl. But it pains me to see that many of them are starting off with cheap, low-­‐quality turntables. We want to offer those consumers affordable models with high sound quality, like the TD 309. Tanaka: I have a lot of DJ friends who own first pressings of Rudy Van Gelder albums, but they’re listening to them with a cheap cartridge – what’s the point of the valuable record, then? I hope that more people get to experience the rich, visceral sound of vinyl.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.