Ausstellung im Stadtmuseum Jena bis 16. Januar 2022
AUFERSTANDEN AUS RUINEN Jenas Wiederaufbau zwischen „verlorener Mitte“ und „neuen Wohnkomplexen“ 1945 bis 1971
Zerstörte Innenstadt von der Löbderstraße aus gesehen, 24. August 1946 Quelle: Stadtmuseum Jena
„Hier ist jetzt sehr viel gebaut worden. Wenn Du mal kommst, dann findest Du Dich gar nicht mehr zurecht. Hinter der Schillerkirche bis zum Erlkönig ist ein ganz neuer Stadtteil entstanden. Auch am Steinborn nach Jenaprießnitz zu ist eine neue Siedlung entstanden. Hier finde ich mich selbst nicht mehr zurecht. Auch nach Burgau und Löbstedt zu sind neue Siedlungen entstanden, wenn es so weiter geht, wird Jena noch Großstadt.“ Brief von Kurt Schmidt an seinen Freund Arno Nehring (USA), 1955/56 Der Auszug aus einem Brief beschreibt beispielhaft das Baugeschehen in Jena nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Das Jahr 1945 markiert dabei eine tiefe städtebauliche Zäsur in der Entwicklung Jenas, die durch die kriegsbedingten Zerstörungen und die ersten Wiederaufbau-Pläne bestimmt wurde. Die Ausstellung im Stadtmuseum Jena ist der zweite Teil einer Ausstellungsreihe zum Jenaer Baugeschehen im 19. und 20. Jahrhundert. Sie beleuchtet, welche städtebaulichen Leitbilder in der Ulbricht-Ära im Zuge des Übergangs zum industriellen Wohnungsbau umgesetzt wurden, welche neuen Stadtviertel entstanden und wie grundlegend sich das Stadtbild wandelte. Historische Fotografien, Grafiken und Filmbeiträge, Stadtpläne, (3D)-Modelle, Erfahrungsberichte und andere Zeitzeugnisse
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