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06 / 2018 | 08.02.2018 | FRUITNET MEDIA INTERNATIONAL
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Qualität überzeugt FRUIT LOGISTICA 2018: Leitmesse für den weltweiten Fruchthandel verzeichnet erneut Rekorde LEH: Frischobst sorgte 2017 mit gut 7,6 Mrd Euro für enormes Umsatzplus RETAIL AWARD: Edeka, Globus, Aldi Süd und tegut… erhalten begehrte Auszeichnung des Fruchthandel Magazins SÜDAFRIKA: Geringere Trauben- und Kernobsternte wegen anhaltender Trockenheit erwartet
Offizieller Kooperationspartner der FRUIT LOGISTICA 2018 Halle B, CityCube/A-04 und Halle 20/B-11
FReSH pOweR
CHINA FRUIT LOGISTICA
Leading nationaL trade Show for the freSh produce buSineSS
Shanghai, 14 –16 May 2018
chinafruitlogistica.cn
引领全国 果蔬生鲜 行业的博 览盛会
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INHALT
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NACHRICHTEN DER WOCHE
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Fruchthandel Magazin Retail Award: Die Verbraucher haben gewählt – das sind die besten O+G-Abteilungen im deutschen Einzelhandel Südafrika: Dürre sorgt für geringste Kernobsternte seit 2016 Total Produce erwirbt 45 Prozent Anteile von Dole
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FRUIT LOGISTICA 2018_
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FRUIT LOGISTICA Media Preview: Frischobst sorgt für einen Umsatzrekord im Einzelhandel KÖLLA Gruppe: Trauer um Hans Peter Hoffmann Nordgemüse Krogmann GmbH & Co. KG: Langjähriger Mitarbeiter Karl-Heinz Steen verstorben Fruchtwelt Bodensee: Kernthemen von Obstbauern, Landwirten und Brennern im Fokus Argentinien: Spitzenreiter beim Anbau von Bio-Lebensmitteln Chile: Fresh fruit exports remain strong Deutschland/agra2b: Digitales Handelssystem für Landwirte und Lieferanten Südafrika: Voraussichtlich geringere Trauben-Ernte Hamburg Süd: Doppelte Auszeichnung für Nachhaltigkeit Popma Fruit Expertise: Schwachstellen bei der Reifung besser erkennen Niederlande: Tomaten-Exporteure erlebten 2017 ein gutes Jahr Avocado-Verarbeitungslinie für Convenience- und Freshcut-Markt IFCO Systems: Ausweitung der digitalen Lösungen für Lebensmittellieferketten
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PRODUKTE IM TREND_
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Kopf- und Eissalat: Flächenrückgang setzt sich weiter fort
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Marktübersicht: Siegeszug der Bio-Produkte hält weiter an Balcón de Níjar: Mehr Information über ökologischen Anbau erforderlich EuGH/Onlinehandel: Rechtssicherheit für Internethändler von Biolebensmitteln
RUBRIKEN 3 Verbraucherpreise Themenvorschau/Impressum (Dritte Umschlagseite)
Offizieller Kooperationspartner
Mitglied
RETAIL/ONLINEHANDEL Coop feiert Silberjubiläum mit Bio-Eigenmarke Naturaplan Die Bio-Bewegung habe 1993 bei der Einführung der Marke noch in den Kinderschuhen gesteckt, schreibt CoopChef Joos Sutter in der aktuellen Ausgabe der Coopzeitung. 25 Jahre später habe Naturaplan dabei geholfen, den Stellenwert als Nischenprodukt zu verändern. „Der Bio-Landbau leistet einen wichtigen Beitrag, indem er natürliche Ressourcen schont, ursprüngliche und gesunde Lebensmittel herstellt und vielen bäuerlichen Familien eine Perspektive bietet“, schreibt Sutter. Wie es bei LID heißt, habe der Coop-Chef in einem Interview mit der „NZZ am Sonntag“ angekündigt, bis 2025 den Bio-Umsatz verdoppeln zu wollen. 2016 erzielte der Einzelhändler einen Umsatz von 1 Mrd Franken mit Naturaplan-Produkten, 2003 waren es 579 Mio Franken. Der Marktanteil von Bio-Lebensmitteln betrage im gesamten Einzelhandel 8,4 % (2016), 13 % der Bauernbetriebe würden ihr Land biologisch bewirtschaften, so LID.
Bringmeister liefert jetzt bis in den Kühlschrank Bringmeister, der Online-Supermarkt von Edeka, und Cary Services, ein Projekt von VC/O, machen den Einkauf von Lebensmitteln jetzt noch bequemer, wie es in einer Mitteilung heißt: Ab sofort können Nutzer des innovativen Haushaltsservices Cary in Berlin ihren Bringmeister-Einkauf nach Hause liefern lassen ohne selbst vor Ort zu sein. Die Zusammenarbeit mit Bringmeister.de sei im deutschen Lebensmittel-Bereich bisher einzigartig. Kunden können über elektronisch erstellte Schlüssel, sogenannte Smart Locks, Dienstleistern ganz einfach zeitbegrenzten Zugang zu ihrer Wohnung ermöglichen und je nach Wunsch verschiedene Dienstleistungen buchen. Cary kümmere sich um ein sicheres Zugangsmanagement. Bringmeister stelle den Einkauf in den Wohnungsflur oder räume ihn, wenn gewünscht, direkt in den Vorrats- oder Kühlschrank. Bestellt werde der Einkauf ganz einfach online bei bringmeister.de. 2
FRUCHTHANDEL MAGAZIN RETAIL AWARD 2018 ___________________
Verbraucher haben die besten O+G-Abteilungen gewählt EDEKA Supermärkte – Sieger in der Kategorie LEH Vollsortimenter GLOBUS SB-WARENHAUS HOLDING – Sieger in der Kategorie SB-Warenhaus ALDI SÜD – Gewinner in der Kategorie Discount
n Die Obst- und Gemüse-Abteilungen der Edeka E-Center, der Globus SB-Warenhäuser, von Aldi Süd sowie tegut … in der Kategorie Bio liegen beim Verbraucher ganz vorn. Sie sind in einer repräsentativen Erhebung des führenden deutschen Marktforschungsinstituts GfK Consumer Panels von den Konsumenten zu den besten in Deutschland gewählt worden. Während der Auftakt-Veranstaltung Fruitnet World of Fresh Ideas der FRUIT LOGISTICA wurden die Sieger geehrt:
tegut … gute Lebensmittel – Sieger in der Kategorie Bio Insgesamt 9.000 Haushalte wurden gefragt, welche Lebensmitteleinzelhandels-Organisation ihrer Ansicht nach die frischeste Ware und die attraktivsten Abteilungen führt, wo die Übersichtlichkeit und die Sauberkeit genauso stimmen wie die allgemeine Präsentation und die Auswahl, nicht zuletzt bei Trendprodukten wie Bio-Artikeln. Außerdem wurde nach der Zufriedenheit bzgl. des Service und der Beratung durch das Personal gefragt. Zudem sollten
die Konsumenten das Preis/ Leistungsverhältnis sowie das Vertrauen bewerten. „Die Obst- und Gemüse-Abteilung ist die Visitenkarte eines Lebensmittelgeschäfts ist“, betont Robert Broadfoot, Geschäftsführer Fruchthandel Magazin. „Besonders freut uns, das möchte ich an dieser Stelle einmal betonen, dass es einen klaren Trend zu Qualität und Service gibt. Und zwar in allen Handelsschienen. Dieser Entwicklung tragen wir Rechnung, indem wir wie im Vorjahr auch den Discount auszeichnen. Das ist ein guter Trend für alle Verbraucher.“ Mit dem jährlich verliehenen Retail Award will das Fruchthandel Magazin, Deutschlands führende Zeitschrift für den Handel mit frischem Obst und Gemüse, objektiv ermitteln, welche Handelsgruppe im Warenbereich Obst und Gemüse den besten Eindruck beim Verbraucher hinterlässt, welches Gesamt-Konzept am besten ankommt. n
ÜBERSEE __________________________________________________________ n
Peru: 25 Prozent mehr Bananensendungen möglich
Weil die Auswirkungen von El Niño langsam aber sich nachlassen, erhole sich auch die Bananen-Produktion an Perus Küste. Durchschnittlich 200 Kühlcontainer mit Bananen könnten in der Woche verschifft werden, das seien 25 % mehr als 2017, bezieht sich reefertrends auf Valentín Ruíz Delgado, Präsident der Junta Nacional del Banano. Die wichtigsten Märkte für Peru sind die USA, Deutschland, die Niederlande, Belgien, Russland und Japan. Fortschritte gebe es auch bei den asiatischen Märkten China und Taiwan. n
n
Südafrika: Dürre sorgt für geringste Kernobsternte seit 2016
Um 8 % sollen die Apfelexporte zurückgehen, bei Birnen seien es 3 %. Das habe die erste Schätzung zur neuen Saison von Hortgro ergeben, wie eurofruit berichtet. Die Apfelernte werde voraussichtlich von 33,4 Mio Kartons auf 30,7 Mio Kartons zurückgehen, die Birnenernte von 17,4 Mio Kartons auf 16,9 Mio Kartons. Sowohl bei Äpfeln als auch bei Birnen sei das die niedrigste Ernte seit
2016. Viele neue Plantagen seien in den vergangenen fünf Jahren angelegt worden, die einen signifikanten Einfluss auf die Gesamtschätzung haben werden. Einige dieser Bäume gehen in dieser Saison in Produktion. n
Foto: L. Brodie
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NACHRICHTEN DER WOCHE TOTAL PRODUCE/DOLE FOOD COMPANY _________________________
Irisches Unternehmen erwirbt 45 Prozent Anteile von Dole n Für 300 Mio US-Dollar (242 Mio Euro) hat das irische Unternehmen Total Produce 45 % der Anteile von Dole Food Company erworben. Gleichzeitig habe sich das Unternehmen Optionen auf den Rest gesichert, berichtet die Irish Times. Der Kaufpreis entspreche einer Bewertung von Dole in Höhe von rund 2 Mrd US-Dollar bzw. dem Neunfachen des bereinigten EBITDA zum Stichtag 31. Dezember 2016 (216 Mio US-Dollar). Zwei globale Marken zusammenzuführen sei ein bedeutender Schritt, heißt es weiter. Der derzeitige Dole-Vorsitzende David Murdock bleibe weiterhin im Amt, während Carl McCann, Total Produce Vorsitzender, zum stellvertretenden
Vorsitzenden ernannt werde. Das Managementteam von Dole werde das Geschäft weiterführen, erklärte Total Produce. „Ich glaube, dass die Investition von Total Produce in Dole der positivste
Ernährungskampagne präsentiert sich auf der FRUIT LOGISTICA
Schritt in der Geschichte unseres Unternehmens ist. Total Produce nimmt damit eine Vorreiterrolle in unserer Branche ein und wir gehen davon aus, dass unser Unternehmen in den kommenden Jahren einen signifikanten Mehrwert für die Aktionäre schaffen wird“, wird McCann zitiert. Im Rahmen der Transaktion werde das irische Unternehmen zusätzliches Eigenkapital aufbringen sowie Fremdkapitalmittel aufnehmen. Die Rabobank werde als Co-LeadManager für die Platzierung des Eigenkapitals verantwortlich sein. Die Übernahme werde aktuell kartellrechtlich geprüft und soll bis Mitte 2018 abgeschlossen sein. Die Rabobank ist seit ihrer Gründung der Bankpartner von Total Produce. n
Durchschnittliche Verbraucherpreise in Deutschland (in Euro) in der 05. KW Artikel Obst Äpfel Tafelbirnen Tafeltrauben, helle Sorten Apfelsinen Mandarinen u.ä. Bananen Mango Kiwi Gemüse Eissalat Salatgurken Mini-Strauchtomaten Mini-Tomaten, ohne Grün Paprika Broccoli Möhren, ohne Laub Zwiebeln
5 AM TAG
Ø Einheit
Ø Wo
Ø Vwo
Ø VjWo
Ø Wo vs. VjWo
1 kg 1 kg 1 kg 1 kg 1 kg 1 kg Stück Stück
2,18 2,03 4,40 1,22 2,16 1,21 0,99 0,32
2,15 2,01 4,20 1,18 2,08 1,21 1,21 0,30
1,61 2,09 3,54 1,09 1,91 1,27 1,06 0,23
35,6 -2,6 24,4 11,3 13,3 -5,0 -6,6 38,8
Stück Stück 1 kg 1 kg 1 kg 1 kg 1 kg 1 kg
0,73 0,84 5,40 4,67 2,81 1,46 0,88 0,94
0,85 0,76 5,71 4,97 2,77 1,65 0,83 0,87
1,95 1,10 7,27 6,40 4,06 3,63 0,96 0,85
-62,7 -24,1 -25,7 -27,0 -30,9 -59,7 -8,2 10,5
Seit vielen Jahren macht sich die 5 am Tag-Kampagne für einen höheren Konsum von Obst und Gemüse stark. Auch in diesem Jahr präsentiert 5 am Tag wieder Ernährungswissen und aktuelle Projekte auf der internationalen Leitmesse des Fruchthandels in Berlin. Wer einfachen Zugang zu Obst- und Gemüseangeboten hat, der greift schneller und öfter zu. „Gerade in den Lebensbereichen Arbeitsplatz und Schule, in denen die Menschen täglich viel Zeit verbringen, rücken wir Obst und Gemüse in den Fokus, um den Verzehr weiter zu steigern“, erläutert Sabine Lauxen, Sprecherin des Vorstands des 5 am Tag e.V. Ob betriebliche Gesundheitsförderung im Job, FruchtAbonnements für Firmen, Schulprojekte mit Kooperationspartnern wie Rewe oder Lidl oder die 5 am Tag-Initiative „Pflanz dir dein Schulbrot“: Mit verschiedenen Aktions- und Mitmachangeboten bringt 5 am Tag Obst und Gemüse in aller Munde. Diese und viele weitere Angebote möchte 5 am Tag 2018 neu aufstellen und ausbauen – das erfordere die engagierte Unterstützung gestandener und neuer Mitstreiter. Deshalb lädt der 5 am Tag e.V. im Rahmen der FRUIT LOGISTICA wieder zum „Meeting Point Wirtschaftspartner“ ein: Am 9. Februar 2018 treffen sich Partner des Vereins im City Cube der Messe Berlin. Neben der stärkeren Vernetzung der Vereinsmitglieder wird es auch um neue Kampagnenprojekte gehen. Interessierte Unternehmen, die ihr Engagement für 5 am Tag als Partner des Vereins stärken möchten, sind dabei ebenfalls herzlich willkommen.
Foto: 5 am Tag
Anmerkungen: Mittelwerte für die einzelnen Geschäftstypen und für Deutschland insgesamt: mit Umsatz anteilen gewichtet. Ø VJWO: Vorjahreswochenmittelwert, WO vs. VjWo in %: Prozentuale Veränderung des vorläufigen Wochenmittelwertes gegenüber der Vorjahreswoche Quelle: Verbraucherpreisspiegel der AMI auf Basis des GfK-Haushaltspanels. © AMI. Alle Rechte vorbehalten. Abdruck, Auswertung und Weitergabe nur mit schriftlicher Genehmigung.
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FRUIT LOGISTICA 2018
KOMMENTAR
FRUIT LOGISTICA 2018 MEDIA PREVIEW
Frischobst sorgt mit gut 7,6 Mrd Euro für Umsatzrekord im Einzelhandel von Gabriele Bastian
Obst und Gemüse im Trend Es wird wieder mehr Obst und Gemüse gekauft und hoffentlich auch verzehrt. Das ist die gute Nachricht, die auch auf der neu gestalteten Pressekonferenz zur FRUIT LOGISTICA vor internationalen Medienvertretern verkündet wurde. Der jahrelange Kampf zeigt endlich (im wahrsten Sinne des Wortes) Früchte. Auch im Ausland wird das wahrgenommen. Der deutsche Markt ist wieder stärker als Kunde im Blick und das schlechte Image hat sich verändert wenigstens generell gesehen. Ausnahmen gibt es ja immer. Die Ära mit endlosen Preisschlachten im deutschen LEH und die marktschreierische Werbung mit Niedrigpreisen ist weitgehend beendet. Qualität und Geschmack stehen in nie da gewesener Weise jetzt im Fokus der Ketten. Der diesjährige Retail Award macht es deutlich: Auch Aldi Süd hat bei Verbrauchern gewonnen. Die Gründe für die erhöhten Einkaufsmengen sind vielschichtig. Sicher haben viele Publikumsmedien – Print wie Online – mit ihren Ernährungsthemen dazu beigetragen, dass die Kategorie Obst und Gemüse wieder bewusster wahrgenommen wird. Witzige TV-Spots der LEH-Unternehmen wurden millionenfach geteilt. Aber auch das Auftauchen von AmazonFresh hat einiges bewegt. Der Handel investierte in neue stationäre Ladenkonzepte und in Frische, was den Verbrauchern offensichtlich gefällt. Zudem steht durch die gute wirtschaftliche Situation in Deutschland das Konsumbarometer auf schön. Nicht zuletzt hat der Veggie-Trend Einfluss, auch wenn echte Veganer nur einen winzigen Teil der Verbraucher ausmachen. Insgesamt hat sich zudem der allgemeine gesellschaftliche Zeitgeist für das Fruchtgeschäft positiv gewandelt. Besser essen, gesünder leben – der Trend ist allgegenwärtig. Die Resonanz der Konsumenten und das Interesse an Obst und Gemüse, so zeigte ja auch die Verbrauchermesse „Grüne Woche“, ist mehr als positiv. Das ist gut so, denn Geld für großangelegte, moderne Werbung hat die Branche zum Leidwesen der Beteiligten immer noch nicht. Da kommt jede Hilfe gerade recht.
Weltweit wurden 2017 ca. 1,11 Mrd t Gemüse (ohne Melonen) und ca. 0,88 Mrd t Obst (mit Melonen) erzeugt. Sowohl die Obstproduktion als auch die die Gemüseproduktion sind in den letzten Jahren laufend gestiegen. In den grenzüberschreitenden Handel gingen als Frischware knapp 10 % der weltweiten Obstproduktion und knapp 4 % der weltweiten Gemüseproduktion. Diese und weitere beeindruckenden Zahlen und Fakten wurden am 6. Februar 2018, während der neu gestalteten FRUIT LOGISTICA 2018 Media Preview vor zahlreichen internationalen Journalisten im Marshall-Haus bekannt.
W
ird die Nachfrage nach Avocados in China zu einem Angebotsengpass in Europa führen? Was können wir im Frühjahr und Sommer 2018 aus Spanien erwarten? Und wie kann neue Technologie dazu beitragen, dass nur Obst und Gemüse allerbester Qualität in unsere Geschäfte kommt? Das waren nur einige der Themen, die während der Veranstaltung mit den Medienvertretern diskutiert wurden. Neben Will Wollbold, Global Brand Manager, FRUIT LOGISTICA sprachen Rainer Münch, Partner, Oliver Wyman, Deutschland sowie Mike Knowles, Redaktionsleiter Europa, Fruitnet Media International, UK, Kaasten Reh, Geschäftsbereichsleiter Events + Awards, Fruitnet Media International, Deutschland sowie Luca Montaus China und der Spanier Paco Borrás, Berater, Anecoop. Die Moderation hatte Chris White, Geschäftsführer, Fruitnet Media International übernommen. Will Wollbold, Global Brand Manager FRUIT LOGISTICA erklärte: „Neben dem Dreiklang aus frischen Inspirationen, besten Informationen und neuen Geschäftschancen ermöglicht die FRUIT LOGSTICA der Branche einen Blick in die Zukunft. Wie wird sich der Fruchthandel mittel- und langfristig entwickeln? Antworten auf diese Frage bieten wir
Fachbesuchern und Ausstellern mit dem European Statistics Handbook, dem neuen Trendreport und dem umfangreichen fachlichen Begleitprogramm vor Ort.“ Die Zahlen der AMI und des Statistischen Bundesamtes zur Ernte in Europa und Deutschland machten noch einmal deutlich, wie schwierig sich das vergangen Jahr für die Produktion in Europa gestaltete.
Unterschiedliches Bild beim europäischen Obst Die Obsternte der EU fiel im Jahr 2017 bzw. 2017/18 mit rund 42 Mio t (- 6 %) deutlich kleiner aus als im Vorjahr. Hauptursache für den Rückgang waren bekanntlich Blütenfröste in Mittel-, Nord- und Osteuropa. So fiel die Obsternte in Polen und Belgien um knapp 30 %, in Deutschland sogar um über 40 % geringer aus als im Vorjahr. Da die Obstproduktion in diesen Gebieten vom Kernobst dominiert wird, ist die EUKernobsternte mit 20 % auch besonders stark zurückgegangen. In Südeuropa entsprach die Obsternte dagegen in etwa dem Vorjahresumfang. Dabei glichen sich eine etwas geringere Citrusernte und eine höhere Steinobstproduktion in etwa aus. Die FRUCHTHANDEL 06/2018
2O18 E-CENTER
DIE VERBRAUCHER HABEN DEUTSCHLANDS BELIEBTESTE OBST- UND GEMÜSE-ABTEILUNGEN GEWÄHLT
GLOBUS
SB-WARENHAUS HOLDING GMBH & CO.KG
Im Herbst hat die GfK Panel Services Deutschland wieder 9.000 Haushalte nach ihrer Meinung zum Obst- und Gemüseangebot der verschiedenen Handelsgruppen befragt. Nicht das einzelne Geschäft, sondern die Leistung der gesamten Handelsgruppe wurde bewertet.
ALDI SÜD
Den Verbrauchern gefällt das Konzept der EDEKA E-Center in der Kategorie LEH Vollsortimenter sowie der Ansatz von GLOBUS in der Kategorie SB-Warenhäuser am besten. In der Kategorie Discount liegt ALDI SÜD vorn und in der Kategorie Bio-Angebot gewinnt tegut... Gute Lebensmittel GmbH & Co. KG.
KATEGORIE BIO-ANGEBOT
Das FRUCHTHANDEL MAGAZIN gratuliert zu dieser Auszeichnung, die anlässlich der FRUITNET WORLD OF FRESH IDEAS am 6.2.2018 auf der Fruit Logistica in Berlin verliehen wurde. Die Sponsoren des FRUCHTHANDEL MAGAZIN RETAIL AWARD 2018
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EDEKA
tegut...
tegut… GUTE LEBENSMITTEL GMBH & CO.KG
GUTE LEBENSMITTEL GMBH & CO.KG
FRUIT LOGISTICA 2018
Kaasten Reh
Will Wollbold
Ernte von Kiwis fällt allerdings nochmals kleiner aus als im Vorjahr. Weiter aufwärts geht es dagegen mit der Produktion von Kakis und Strauchbeeren. Vor allem in Spanien werden von beiden Produkten steigende Mengen für den Export angebaut. Mit Heidelbeeren aus Spanien wurden die europäischen Märkte im Mai 2017 sogar überreichlich versorgt. Nach Schätzungen der AMI und des Statistischen Bundesamtes beläuft sich die Obsternte 2017/18 in Deutschland auf nur rund 0,78 Mio t und liegt damit um 42 % unter dem Niveau des Vorjahres. Die Einbußen betrafen alle Arten, sie waren beim StrauchBeerenobst aber geringer als beim Steinobst und bei Äpfeln und Birnen. Die Erdbeerente fiel mit 107.000 t um ein Viertel niedriger aus als die schon kleine Vorjahresernte. Die Obstimporte nach Deutschland werden auch 2017 leicht wachsen und ca. 5,45 Mio t erreichen, das wären nach den Zahlen der AMI 2 % mehr als 2016. In Deutschland griffen Verbraucher wieder mehr bei Obst zu. Die Einkaufsmengen stiegen laut GfK in Nürnberg hier immerhin um gut 4 %, wobei die Ausgaben um 7 % höher lagen. Zu den Gewinnern bei den in größerer Menge eingekauften Arten
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Mike Knowles
gehören Strauchbeeren, Ananas und Steinobst. Wer bei den Mengen nicht extrem viel Absatzwachstum, aber deutlich gestiegene Preise beisteuern konnte, waren Äpfel. Deshalb sind die Umsätze mit Äpfeln um beinahe +14% gestiegen. Bei Frischobst gibt es mit gut 7,6 Mrd. Euro (+ 6 %) einen Umsatzrekord im Einzelhandel. Kaasten Reh ging während er Medienveranstaltung auf den im LEH begehrten reatil Award ein: „Wir freuen uns sehr, dass wir auch in diesem Jahr wieder so hochverdiente Preisträger mit dem Fruchthandel Magazin Retail Award auszeichnen können. Besonders positiv sehen wir, dass damit unserer Ansicht nach der Trend und das große Bemühen aller Handelshäuser um Qualität und Service von den Verbrauchern mit sehr guten Bewertungen der verschiedenen Kriterien wie Qualität, Frische, Preis/Leistung oder auch Sauberkeit am Point of Sale honoriert wird.“
Mehr Gemüse eingekauft Der Umsatz mit frischem Gemüse wird 2016 auf Einzelhandelsebene in Deutschland nach Daten der GfK mit knapp 7,1 Mrd. Euro ein Rekordniveau erreichen, das sind nochmals knapp 3 % mehr als im schon guten Vorjahr. Der Anstieg ist im wesentlichen
Preis bedingt, die eingekaufte Menge stieg aber ebenfalls um 1 %. Zu den Gewinnern gehören bei den von der Einkaufsmenge her bedeutenden Arten Gurken, Blumenkohl und Möhren. Die Umsätze bei frischen Kartoffeln haben sich bei leicht steigender Einkaufsmenge. Bei Gemüse dürfte die Ernte 2017 nach Zahlen der AMI in der EU mit ca. 57 Mio t gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig (1 %) gesunken sein. Einbußen gab es hier eher im Süden Europas. Insbesondere der geschützte Anbau in Südspanien, auf Sizilien und Kreta hat unter den niedrigen Temperaturen zum Jahresbeginn gelitten. Bei wichtigen Freilandkulturen in Mittel- und Nordeuropa wie Zwiebeln, Kohlarten oder Möhren gab es zwar hohe Brutto Erträge, die reichlichen Niederschläge während der Ernte sorgten aber für eine geringere Lagerfähigkeit und für höhere Lagerverluste. Die Kartoffelernte in der EU schätzt die AMI 2017/18 auf rund 61 Mio t, was ein Anstieg um knapp 7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet.
Wetter spielte 2017 in Europa nicht ganz mit Zu Beginn des Jahres 2017 waren die Temperaturen im Mittelmeerraum ungewöhnlich niedrig. In Nord- und Mitteleuropa war der März dann aber ausgesprochen warm und brachte bei einigen Freilandkulturen wie Bundzwiebeln oder Radieschen einen sehr frühzeitigen Saisoneinstieg. Im Sommer gab es Hitzerekorde im Mittelmeerraum, aber kühles und regenreiches Wetter im Norden Deutschlands, in den Niederlanden, in Dänemark, Polen und im Baltikum. In den Regionen dazwischen herrschte oft anhaltende Trockenheit.
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Vortragsprogramm zur zur FRUCHTWELT FRUCHTWELT BODENSEE BODENSEE Vortragsprogramm
38. 37. Bodensee-Obstbautage 19. –– 25.02.2018, 21.02.2016, MESSE 37. Bodensee-Obstbautage vom vom 23. 19. 21.02.2016, MESSE FRIEDRICHSHAFEN FRIEDRICHSHAFEN Fr. Fr. Fr. 19.2. 23.2. 19.2.
Foyer West Foyer FoyerWest West
ab 9.30 Uhr Eintreffen der Gäste Sa. ab 9.30 9.30 Uhr Uhr Eintreffen Eintreffen der der Gäste Gäste Sa.Sa. ab 10.00 11.00 Uhr 20.2. 10.00 --- 11.00 11.00 Uhr Uhr 24.2. 10.00 20.2. Eröffnung 37. Bodenseeobstbautage Eröffnung 38. Bodenseeobstbautage Bodenseeobstbautage aiffeisen eG · Ganterhofstraße 2 · 88213 Ravensburg Eröffnung 37. Helmut Jäger , Vorsitzender Obstregion Helmut Jäger Jäger,, Vorsitzender Vorsitzender Obstregion Obstregion Helmut Bodensee e.V. Bodensee e.V. e.V. Bodensee Dr. Manfred Büchele Geschäftsführer Dr. Manfred Manfred Büchele Büchele,,, Geschäftsführer Geschäftsführer Dr. KOB KOB KOB Grußworte Ansprache Grußworte Andreas Brand Oberbürgermeister Stadt Minister Brand Peter ,,Hauk , Ministerium für Andreas Oberbürgermeister Stadt Friedrichshafen Ländlichen Raum und VerbraucherFriedrichshafen Minister Alexander Bonde, Ministerium schutz Baden-Württemberg Minister Alexander Bonde, Ministerium für Grußworte für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz 11.00 Uhr Raum Ländlichen und Verbraucherschutz Baden-Württemberg „Klima im Wandel und die AuswirkunBaden-Württemberg Philipp Gärtner , Erster Landesbeamter gen aufGärtner den Obstbau“ Philipp , Erster Landesbeamter Landkreis Konstanz Dr. Matthias Görgens, ObstbauverLandkreis Konstanz Franz-Josef Müller Präsident LandesversuchsanstaltMüller Jork ,, Präsident Franz-Josef Landesverband Erwerbsobstbau Baden-Württemberg band Erwerbsobstbau Baden-Württemberg Halle B4 e.V. e.V. 13.00 Uhr Uhr 11.00 11.00 Uhr „Wie finanzieren sich landwirtschaftli„Unser Obstbau im Wandel“ „Unser Obstbau Wandel“ Bundesausche Betriebe in Zukunft“ Jens Stechmann , im Vorsitzender Jens Stechmann Vorsitzender BundesausJohannes Fa. Hof und schuß ObstWillburger, und ,Gemüse schuß Leben Obst 11.30 Uhr und Gemüse 11.30 Uhr „Warenströme beiÖsterreich Äpfeln in Zeiten des Raum „Warenströme bei Äpfeln in Zeiten des Rußlandembargos“ 14.00 Uhr Rußlandembargos“ Helwig Schwartau,Forderungen Agrarmarkt Informa„Berufsständische zu Helwig Schwartau, Agrarmarkt Informations-Gesellschaft Frostschäden: Darstellung und offene tions-Gesellschaft 13.00 Uhr Aussprache“ 13.00 Uhr „Herausforderungen des Pflanzenschutzes Jens Stechmann, Vors. Fachgruppe „Herausforderungen für das Beerenobst“ des Pflanzenschutzes Obstbau, für das Beerenobst“ Arno FranzFried, Josef Landratsamt Müller, Präs. Karlsruhe LVEO Arno Fried, Landratsamt Karlsruhe 14.00 10.00 Uhr Sa. 14.00 Uhr des Pflanzenschutzes „Mehrgefahrenversicherung: Chancen 24.2. „Herausforderungen „Herausforderungen des Pflanzenschutzes für Baumobst“ unddas Hürden auf dem Weg zu einem für das Baumobst“ Dr. Christian Scheer, Übergebietliche deutschen Modell“ Dr. Christian Scheer, Übergebietliche Pflanzenschutzberatung am KOB Klaus Mugele, Vizepräs.Obstbau LBV Pflanzenschutzberatung Obstbau am KOB 10.40 Foyer Uhr West/Raum Schweiz Foyer West/Raum Schweiz „Konstruktion und Funktionsweise der 16.00 - 18.00 Uhr 16.00 - Greenstar 18.00 Uhr & Migo: Fakten Mehrgefahrenversicherung des Südtiro„Kanzi, und „Kanzi, Greenstar & Migo: Fakten und ler Hagelschutzkonsortium“ neueste Erkenntnisse“ neueste HeinrichErkenntnisse“ Huber, Südtiroler Hagelschutzkons.
Raum Österreich Raum Österreich Raum Österreich
9.00Uhr - 12.00 Uhr und 13.00 - 15.00 Sa.Sa. 11.30 9.00 13.00 - 15.00 Sa. Uhr - 12.00 Uhr und 20.2. „Risikomanagement im Obstbau: 24.2. Uhr 20.2. Symposium zum Thema KirschessigVersicherungslösungen gegen WetterSymposium zum Thema Kirschessigfliege (KEF) risiken. Ein Rück- und Ausblick“ fliege (KEF) 10.00 Lösche, Uhr „Untersuchungen zur KEF Michael Vereinigte Hagelver10.00 Uhr „Untersuchungen zur KEF in Südtirol“, Roland Zelger, Laimburg, sicherung VVaG in Südtirol“, Roland Zelger, Laimburg, Südtirol 14.00 Uhr Südtirol 10.15physiologische Uhr "Status quo der Forschung „Frost: Folgen und Ver10.15 Uhr "StatusAstrid quo der Forschung in Deutschland“, Eben , JKI meidungsstrategien im Apfelanbau“ in Deutschland“, Astrid Eben , JKI 10.30 Uhr „Studien zur Bekämpfung Marc Sellwig, KOB Bavendorf 10.30 Uhr „Studien zur Bekämpfung der Uhr KEF aus der Schweiz“, Laura 14.45 der KEFAgroscope, aus der Schweiz“, Kaiser, SchweizLaura „Natürliches Wasserdargebot – GeKaiser, Agroscope, Schweiz 10.45 Uhr „Erfahrungen aus dem Ökonehmigung Wasserentnahmen“ 10.45 Uhrvon „Erfahrungen aus dem Ökologischen Landbau“, Andreas Häseli , Klaus Ruff, Amt f. Wasser und Bodenlogischen Landbau“, Andreas Häseli, FiBL-Forschungsinstitut für biologischutz Bodenseekreis FiBL-Forschungsinstitut schen Landbau, Schweizfür biologi15.30 Uhr schen Schweiz mit der KEF in 11.00 Landbau, Uhr „Erfahrungen „Erfahrungen mit Frostschutz 11.00 Uhr „Erfahrungen mitinder, AGES KEF in Österreich“, Christa Lethmayer Südtirol“ Österreich“, Christa Lethmayer , AGES Österreichische Agentur für GesundDr.Österreichische Ing. Gianni Chiogna, PlanungsbüAgentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH ro heit Frostberegnung Bozen und Ernährungssicherheit GmbH 13.00 Uhr „Pflanzenschutzmittel gegen 13.00 Uhr „Pflanzenschutzmittel Raum Schweiz KEF vs. Bienengesundheit“, Klausgegen Klaus KEF vs. Bienengesundheit“, 9.30 Uhr , Landesanst. für Bienenkunde Wallner Wallner , Landesanst. für mit Bienenkunde „Rückstandsarme Produktion: Model13.15 Uhr „Erfahrungen Einnet13.15 Uhr „Erfahrungen mit Einnetlanlagen Weiterentwicklung desRomer Thomas Romer, Obsthof zung“,zur Thomas Romer, Obsthof Romer zung“, Integrierten Pflanzenschutzes.“ 13.30 Uhr „Volleinnetzung im biologiUhr Scheer, „Volleinnetzung im biologiDr.13.30 Christian KOB Hartwig Bavendorf schen Kirschenanbau“, Roth, So. schen Kirschenanbau“, Hartwig Roth, 10.15 Uhr So. Obsthof Roth 21.2. Obsthof Roth „Entwicklung eines Software gestütz13.45 Uhr “Aktueller Stand der 21.2. Uhr “Aktueller Stand der ten13.45 Bestimmungssystems zurLandratsamt ReduzieErwin Mozer, Beratung”, Erwin Mozer, Landratsamt Beratung”, rung von Lagerschäden im Obstbau“ Ravensburg Dr.Ravensburg DanielUhr Neuwald, KOB 14.00 „Umgang mitBavendorf der KEF aus 14.00 Uhrdes „Umgang mit der KEF aus 11.00 der Uhr Sicht Weinbaus“, Lothar der Sicht des Weinbaus“, Lothar „Entwicklung praktikabler MaßnahLandratsamt Heilbronn Neumann, Landratsamt Heilbronn Neumann, men zur Vermeidung von wirtschaft14.15 Uhr „Beobachtungen und 14.15 Uhrim „Beobachtungen und lichen Schäden durch die KirschessigVersuche Qualitätsmanagement“, Versuche im Qualitätsmanagement“, fliege“ Markus Litterst , OGM Mittelbaden LitterstUhr, , OGM Mittelbaden Dr.Markus Lars Lehmberg, KOB Bavendorf 16.00 - 17.00 „Evelina-Treffen“ 16.00 17.00 Uhr, „Evelina-Treffen“ mit anschl. „Get together“ am Evelinamit anschl. „Get together“ am EvelinaStand Stand
Raum Schweiz Raum RaumSchweiz Schweiz
10.00 Uhr 11.45 UhrUhr 10.00 "Genußkultur im „Entwicklung dir.im u. indir. "Genußkultur Wandel - Trends und Maßn. zur BekämpWandel Trends und Entwicklungen am fung von Marssonina Entwicklungen am Genußmarkt“, coronaria auf Basis v. Genußmarkt“, Dr. Kolesch, Präsident Parametern zur InfekDr. Kolesch, Präsident Bayer. Landesdesanst. tionsbiol. des Erregers Bayer. Landesdesanst. f. Weinu. Gartenbau unter westeuropäischen f. Weinu.„Rechtl. Gartenbau 13.00 Uhr Klimabedingungen“ 13.00 Uhr „Rechtl. Rahmenbedingungen Sascha Buchleither, Rahmenbedingungen zum Betreiben eines Hans-Jakob Schärer zum Betreiben eines Onlineshops“, Gerald KOB Bavendorf u.Gerald FiBL Onlineshops“, Erdrich, GF BundesverForschungsinstitut für Erdrich , GF Bundesverband der Kleinund Biologischen Landbau band der Kleinund Obstbrenner Obstbrenner Halle B4 Holz14.30 Uhr „Die 14.30 9.00 Uhr Uhr „Die faßlagerung vonHolzObstfaßlagerung von Obst„Betriebszweig „Urlaub u. Traubenbränden“ Traubenbränden“ aufu. dem Bauernhof“ (kostenpfl., Anmeldung (kostenpfl., Anmeldung – ein Beitrag zur Risikoerforderlich), erforderlich), minderung im landw. Dr. Günther Röhrig Dr. Günther Röhrig Betrieb“ 16.00 Uhr „Likör-/ Uhr „Likör-/ Dr.16.00 Hermann Gabele, Praxisseminar“ (kosPraxisseminar“ (kosLandratsamt Bodenseetenpfl., Anmeldung tenpfl., Anmeldung kreis, Landwirtschaftsamt erforderlich) erforderlich) 9.30 Dr.Uhr Klaus Hagmann Dr. der Klaus Hagmann „Von Geschäftsidee „Urlaub 10.00 Uhr auf „Diedem Holz10.00 Uhrüber „Die HolzBauernhof“ Planung faßlagerung von Obstfaßlagerung von Obstund Förderung zur Umu. Traubenbränden“ u. Traubenbränden“ setzung“ (kostenpfl., Anmeldung (kostenpfl., Anmeldung Irmgard Hofmann, Landerforderlich), erforderlich), ratsamt Bodenseekreis, Dr. Günther Röhrig Dr. Günther Röhrig Landwirtschaftsamt 13.00 Uhr Halle B4 „Das GüterverkehrsHalle B4 13.00 Uhr „Mindestgesetz und seine 13.00 Uhr „Mindestlohn, Auswirkung auf die lohn, Arbeitszeit & Co. - Was Landwirtschaft und den Arbeitszeit Co.Nicole - Was gilt 2016?“,&RA Obstbau“ RA Nicole gilt 2016?“, Spieß , Sozialreferentin Martin Gehring, SpießBW , Sozialreferentin LBV Kuratorium LBV BW Bayrische Maschinenringe
Sa. Sa. Sa. 20.2. 24.2. 20.2.
So. 25.2.
Halle B4 Raum HalleBerlin B4
9.00 Uhr "Von der Geschäfts13.00Uhr Uhr"Von 9.00 der Geschäftsidee „Hofladen“ zum Marke„Alkoholsteuergesetz, Verordidee „Hofladen“ zum Marketingkonzept“, nungen und Durchführungsbetingkonzept“, Dr. Hermann Gabele , LRA stimmungen: Was ändert Dr. Hermann Gabele , LRAsich Bodenseekreis, LW-Amt 2018 für die Abfindungsbrenner Bodenseekreis, LW-Amt 9.30 Uhr „Welche lebensmitteldurchUhr die „Welche neuen Vorschriften?“ 9.30 lebensmittelrechtlichen Bestimmungen hat Klaus Lindenmann, Verband rechtlichen Bestimmungen hat der Betreiber eines Hofladens Badischer Kleinund Obstbrender Betreiber eines Hofladens zu beachten?“, Markus Bulach, nerbeachten?“, e.V. zu Markus Bulach, LRA Bodenseekreis, Veteri14.30 Uhr LRA Bodenseekreis, Veterinäramt „EU-Spirituosenrecht insbesonnäramt 10.00 Uhr „Hofladen - Beispiele dere Kennzeichnungsrecht für 10.00 „HofladenUmset- Beispiele für eineUhr erfolgreiche Brände, Geiste, Spirituosen und für eine erfolgreiche Umsetzung“, Thomas Schädler , BeraLiköre“Thomas Schädler, Berazung“, tungsdienst für direktabsetzende Werner Albrecht, BMEL tungsdienst direktabsetzende Gärtner e.V. für Ludwigsburg 16.10 Uhr Gärtner e.V. Ludwigsburg 10.45 Uhr „Nutzen aus Koope„Wirtschaftlichkeitsberechnung 10.45 Uhr „Nutzen aus Kooperation und Netzwerkbildung am in der und Abfindungsbrennerei ration Netzwerkbildung am Bsp. der Bäuerlichen Anbietergeanhand einer Excel-KalkulaBsp. der Bäuerlichen Anbietergemeinschaft am Bodensee e.V.“, tionshilfe“ am meinschaft Bodensee e.V.“, Joachim Knoll und Michael Jürgen Friz, Staatl. u. Joachim Knoll und LehrMichael Baldenhofer , Bäuerl. AnbieterVersuchsanstalt für Weinund Baldenhofer , Bäuerl. Anbietergem. am Bodensee e.V. Obstbau, Weinsberge.V. gem. 11.15am UhrBodensee „Unterstützung durch 11.15 Uhr „Unterstützung durch Raum Österreich das LW-Amt bei der Realisiedas LW-Amt bei der Realisie10.00 Uhr Hofladens“, Irmgard rung eines Irmgard rung eines LRA Hofladens“, Internationaler Brennertag Hofmann, Bodenseekreis, Hofmann, LRA Bodenseekreis, LW-Amt Halle B4 LW-Amt 11.30 10.30 Uhr „Steuerliche Aspekte 11.30 „Steuerliche Aspekte bei derUhr Direktvermarktung“, „Gefährdungsbeurteilung in bei der Direktvermarktung“, Julia , BLHV BezugLehmann auf Arbeitssicherheit und Julia Lehmann , BLHV 13.00 Uhr „Wichtige Bausteine Arbeitsmedizin“ 13.00 Uhr „Wichtige Bausteine der Absicherung des landwirtHerbert Müller, SVLFG Sozialder Absicherung desRA landwirtschaftl. Betriebes“, Dirk versicherung für Landwirtschaft, schaftl. Betriebes“, RA UnterDirk Lambertz , GFGartenbau der LBV Forsten und Lambertz, GF der LBV Unternehmungsberatungsdienste 12.30 Uhr nehmungsberatungsdienste 14.30 Jahr Mindest„TippsUhr zur „Ein Hofladengestaltung“ 14.30 Uhr Jahr verändert?“, Mindestlohn was„Ein hat sich Katja -Brudermann lohn was hat sich Hubert Hengge, GF verändert?“, Maschinen15.00 Uhr Hubert Hengge, GF Maschinenund Tettnang „WieBetriebshilfsring optimiere ich meinen und Betriebshilfsring Tettnang e.V. Hofladen? Fünf Schritte zum e.V. Erfolg“ Reinhold Groß, Unternehmensberatung Groß
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Marktgemeinschaft Bodenseeobst eG · Albert-Maier-Straße 6 · 88045 Friedrichshafen | WOG Raiffeisen eG · Ganterhofstraße 2 · 88213 Ravensburg Marktgemeinschaft Bodenseeobst eG · Albert-Maier-Straße 6 · 88045 Friedrichshafen | WOG Raiffeisen eG · Ganterhofstraße 2 · 88213 Ravensburg
Die Marktproduktion von Gemüse stieg 2017 in Deutschland nach AMI Schätzung mit knapp 3,8 Mio t um gut 1 %. Im geschützten Anbau rechnen Experten für Deutschland mit weitgehend stabilen Mengen von rund 160.000 t Gemüse. Die deutsche Produktion von Kulturpilzen stieg um weitere 8 % auf 79.000 t, davon waren 76.000 t Champignons. Die deutschen Erzeugerorganisationen setzten nach vorläufigen Ergebnissen in etwa Vorjahresmengen ab, die zu leicht niedrigeren Preisen verkauft wurden.
Digitale Infrastruktur ist aus der Wertschöpfungskette nicht mehr wegzudenken Ein anderes, die Branche bewegendes Thema ist die Digitalisierung. Digitale Infrastruktur ist aus der O+G-WertschöpfungsKette nicht mehr weg zu denken. Dies beginnt bei verlässlicher Internetinfrastruktur auf Bauernhöfen und endet bei elektronischen Authentifizierungsmethoden, welche nicht zuletzt durch verbesserte Qualität und Sicherheit der Produkte wesentlichen Mehrwert für den Konsumenten bieten. Die Weiterentwicklung des digitalen Binnenmarktes hat, so der europäische branchendachverband Freshfel in diesen Tagen deshalb einen zentralen Stellenwert auf der europapolitischen Agenda eingenommen. Dabei konzentriert sich die EU Kommission neben dem Investment in NetzwerkTechnologien, der Weiterentwicklung von digitaler Wissenschaft, Infrastruktur und Konnektivität, vor allem auf die Stärkung der digitalen Industrie. Die Inklusivität von digitalen Plattformen, erlaubt nicht nur Unternehmen, sondern auch Privatpersonen den offenen Dialog in den sozialen Medien. Aber Social Media ist auch digitaler Service, der Unternehmen miteinander vernetzt und so neue Wege der Vermarktung aber auch der Informationsbeschaffung erschließt. Dies kommt nicht zuletzt den Unternehmen selbst in Ihrem Entscheidungsfindungsprozessen zu Gute. Und Konsumenten profitieren von der unendlichen Reichweite wertvoller Informationen zu Obst und Gemüse. Im vergangen Jahr feierte die FRUIT LOGISTIC 25. Jubiläum und brach bei den Ausstellern (über 3.100) aus 84 Ländern und einem 5 %igem Plus bei Besuchern erneut einen Rekord. In diesem Jahr werden noch mehr Gäste und Aussteller erwartet. n
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NACHRUF/KÖLLA GRUPPE
Trauer um Hans Peter Hoffmann
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ie Mitarbeiter der KÖLLA Gruppe trauern um ihren früheren Gesellschafter Herrn Hans Peter Hoffmann, der am 28.01.2018 im Alter von 85 Jahren verstarb. Die Nachkriegswirren führten ihn als jungen, mittellosen Mann aus Breslau nach Düsseldorf, wo er auf dem Großmarkt bei der Firma Menze Arbeit fand. Schnell begriff er den Handel mit Obst und Gemüse, so dass andere Firmen auf den erfolgreichen Branchenneuling aufmerksam wurden. 1958 wurde er von der Schweizer Importagentur KÖLLA & Co beauftragt, ein Handelsbüro in Deutschland zu eröffnen. Diese Chance nutzte Hans Peter Hoffmann. Mit viel Fleiß und Herzblut baute er das deutsche KÖLLA Büro in Düsseldorf aus und wurde in den Folgejahren gemeinsam mit Herrn Günter Drenker zu einem bedeutenden Obst-und Gemüsevermarkter in Deutschland. 1967 wurde er zum persönlich haftenden Gesellschafter der KÖLLA Gruppe berufen und leitete fortan mit seinen Partnern die Geschicke der Schweizer KÖLLA Gruppe. Ab 1991 bis zu seinem Ausscheiden 1997 übergab Herr Hoffmann sukzessive die Geschäftsleitung an seine
jungen Partner, deren Entwicklung und Karriere er maßgeblich beeinflusste. Seine Passion und Überzeugung, gute und gesunde Produkte zu handeln, zeigte er neben zahlreichen Funktionen in der Branche auch als Gründungsmitglied der 5 am Tag Organisation. Nach seinem Ausscheiden verfolgte er mit großem Interesse die weitere erfolgreiche Entwicklung der KÖLLA Gruppe sowie die Veränderungen im Handel mit Obst & Gemüse. Die KÖLLA Gruppe verliert mit Hans Peter Hoffmann einen Menschen, an dem sich Folgegenerationen gerne orientiert haben. Sein korrektes und seriöses Auftreten gegenüber Kunden und Lieferanten, sein offenes Ohr für die Fragen und Probleme seiner Mitarbeiter sowie seine Hingabe und sein Fleiß werden uns immer im Gedächtnis bleiben. Die Mitarbeiter und Geschäftsleitung der KÖLLA Gruppe
Am 24. Januar 2018 verstarb unser ehemaliger Mitarbeiter
Karl-Heinz Steen nach langer Krankheit im Alter von 70 Jahren. Mehr als 40 Jahre arbeitete „Kalle“ in unserem Unternehmen. Er hat mit 3 Generationen der Familie Krogmann zusammengearbeitet. Wir trauern um einen liebenswerten Kollegen und einen außergewöhnlichen Menschen. Sein Andenken werden wir in Ehren halten. Inhaber und Belegschaft NORDGEMÜSE Krogmann GmbH & Co. KG
FRUCHTHANDEL 06/2018
FRUIT LOGISTICA 2018
FRUCHTWELT BODENSEE
Kernthemen von Obstbauern, Landwirten und Brennern im Fokus Vor welchen neuen Herausforderungen steht Europas Obstbau- und Agrarbranche, wie können sich die Betriebe künftig besser gegen Wetterrisiken wappnen und was bringen Gesetzesänderungen für deutsche Landwirte und Brenner mit sich? Die Beantwortung dieser und weiterer zentraler Fragen steht im Fokus der internationalen Fachmesse Fruchtwelt Bodensee und den dort eingebetteten Bodensee-Obstbautagen sowie dem Internationalen Brennertag.
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erstärkte Aufmerksamkeit erhalten auch der neue Bereich „Mein Hofladen“ sowie der Betriebszweig „Urlaub auf dem Bauernhof“. Die Organisatoren der Messe Friedrichshafen erwarten vom 23. bis 25. Februar 2018 rund 370 Aussteller bei starker internationaler Beteiligung und am Eröffnungstag den Besuch des badenwürttembergischen Ministers für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk. Auf einer Fläche von 28.000 m2 präsentieren 267 nationale sowie 102 internationale Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen zu den Schwerpunkten Obstanbau, Pflanzenschutz, Brennereiwesen, Erntemaschinen, Baumschulen,
sich bringen, findet auf der Fruchtwelt Bodensee eine verlässliche Anlaufstelle. Das fachliche Highlight der Messe stellen die 38. Bodensee-Obstbautage dar, die viel Raum für Information, Austausch und Diskussion geben. Der Eröffnungstag steht im Zeichen der Agrarpolitik. So wird Minister Peter Hauk das zentrale Thema Klimawandel aufgreifen und sein Vorhaben ansprechen,
Starke internationale Beteiligung Rahmenbedingungen zu schaffen, um den Landwirten Planungssicherheit zu geben und die Zukunft des Obstbaus im Land zu sichern. Die Fruchtwelt Bodensee ist vom 23. bis 25. Februar 2018 geöffnet; Freitag und Samstag von 9 bis 18 Uhr, Sonntag von 9 bis 17 Uhr. Die Tageskarte kostet 11 Euro.
Energie, Forstwirtschaft, Agrartechnik, Kultur und Direktvermarktung. Wer sich darüber informieren möchte, welche Herausforderungen die Düngeverordnung 2018, die Abschaffung des Brandweinmonopols und weitere neue Rechtsvorschriften mit
Weitere Informationen und einen Überblick zum Vortragsprogramm unter: www.fruchtwelt-bodensee.de. n
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FRUCHTHANDEL 06/2018
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ARGENTINIEN
Spitzenreiter beim Anbau von Bio-Lebensmitteln Wenn hiesige Importeure ihre Agenda für den Besuch der FRUIT LOGISTICA vorbereiten, ist der Stand der Argentinier eine wichtige Adresse. Dank seiner klimatischen Vielfalt produziert Argentinien eine breite Palette an Frucht- und Gemüsesorten, die in mehr als 100 Ländern ihren Absatz finden. Die wichtigsten darunter sind beim Obst die Tafeltrauben, Zitronen, Äpfel, Orangen, Birnen, Mandarinen, Grapefruit, Heidelbeeren, Kirschen, Pfirsiche und Pflaumen. Beim Gemüse liegen Kartoffeln, Zwiebeln, Tomaten, Süßkartoffeln, Kürbisse, Bohnen, Karotten und Knoblauch ganz vorn.
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018 präsentieren über 60 argentinische Unternehmen ihre Produkte in Berlin. Sie kommen hauptsächlich aus der Provinz Tucumán und den Regionen des Litoral im Nordosten und Patagonien im Süden des Landes. Einige argentinische Aussteller sind zudem mit einem eigenem Stand außerhalb des Länderpavillons auf der Messe vertreten, andere stellen mit dem Bundesrat für Investitionen CFI in unmittelbarer Nachbarschaft zum argentini- Äpfel und Birnen stellen 30 % der gesamten argentinischen Fruchtproduktion. schen Länderpavillon aus. Edgardo Malaroda, Botschafter der Republik Argentinien, beton- „Argentinien ist außerdem einer der fühte gegenüber dem Fruchthandel Magazin: renden Produzenten von Bio-Lebensmit„Mein Land ist weithin als Produzent von teln“, erklärt der Botschafter und weist dalandwirtschaftlichen Erzeugnissen aner- rauf hin, dass sein Land mit über 4 Mio ha kannt und kann schon heute 400 Mio Men- zertifizierter Anbaufläche den weltweit schen und damit das Zehnfache der eige- zweiten Platz beim Bio-Anbau belegt. Danen Bevölkerung ernähren.“ In den nächs- her sind auch viele der argentinischen Austen fünf Jahren könne sich nach Schätzung steller auf der sogenannten „Organic Roudes Agrarministeriums der Ertrag der ar- te“ der FRUIT LOGISTICA zu finden, die gentinischen Landwirtschaft um 50 % er- den Weg zu Ausstellern von zertifizierten frihöhen. Bei Zitronen und Birnen ist Argen- schen Bio-Endprodukten markiert. Zudem werden Logistik und Arbeitsabläufe kontinien bereits Weltspitze.
tinuierlich verbessert, um dem Verbraucher gleichbleibende Qualität zu bieten. „Unsere Infrastruktur wird ständig optimiert und zur Sicherung der Produktund Verpackungsqualität stehen die neuesten Technologien bereit. Die Produktion erfüllt die höchsten phytosanitären Standards“, so Botschafter Malaroda. Seit 2016 verstärke Argentinien seine Anstrengungen zur Erfüllung internationaler Vorschriften für Produktion und Vertrieb und erhalte Zugang zu so anspruchsvollen Märkten wie Japan.
Vertreter der wichtigsten Anbauregionen Nach Angaben der argentinischen SENASA (Amt für Qualitäts und Gesundheitssicherung) hat das Land in den ersten elf Monaten über 720.000 t Frischobst exportiert. Äpfel und Birnen stellen dabei 30 % der gesamten argentinischen Fruchtproduktion. Die Hauptanbauflächen der Kernfrüchte finden besonders in den Tälern Nordpatagoniens sowie in den Provinzen Río Negro und Neuquén gute Anbaubedingungen. 72 % der Birnen gehen direkt in den Frischfruchtmarkt und werden zum großen Teil exportiert. Bei Äpfeln gehen aufgrund der hohen Nachfrage der verarbeitenden Industrie und des Binnenmarktes lediglich 25 % in den Export. Die größten Abnehmer der argentinischen Kernfrüchte sind Russland, die USA, Brasilien, Italien und Deutschland.
Führend in der Citrusproduktion In der Saison 2017 exportierte Argentinien 16.000 t frische Heidelbeeren.
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Die Produktion von Citrusfrüchten erfolgt in Argentinien in zwei Regionen: im Nordwesten, an den ersten Ausläufern der Anden, und im Nordosten, an der Grenze zu FRUCHTHANDEL 06/2018
FRUIT LOGISTICA 2018 Die argentinische Nordwestprovinz Tucumán gilt als wichtigster Anbauort für Zitronen.
die sein Land als führenden Hersteller von frischem Obst und Gemüse auszeichnen, persönlich zu überzeugen. Argentinische Aussteller auf der FRUIT LOGISTICA Länderstand (Halle 25, Stände A16 – A20)
Foto: Betina Ernst
Brasilien und Paraguay. Besondere Bedeutung hat dabei die argentinische Nordwestprovinz Tucumán, die als wichtigster Ursprung der Zitrone gilt. 26 Unternehmen sind als Aussteller aus dieser Region angereist. Durch das Institut für Produktionsentwicklung IDEP (Instituto de Desarrollo Productivo de Tucumán) sind die Erzeuger auch institutionell auf der Messe vertreten. Die gesamten Citrusexporte Argentiniens in den ersten elf Monaten umfassten über 350.000 t und fanden ihren Absatz hauptsächlich in Spanien, Holland, Italien und der Ukraine. Über 235.000 t entfielen dabei auf Zitronen, 76.000 t auf Orangen, 40.500 t auf Mandarinen und 700 t auf Grapefruit. Einen wesentlichen Stellenwert nimmt außerdem die Provinz Entre Ríos ein. Süße Citrusfrüchte wie Orangen und Mandarinen und Heidelbeeren generieren fast 4 % der Wertschöpfung im Export dieser Region. Außerdem ist die Provinz Vorreiter bei der Entwicklung und Nutzung von agro-ökologischen Alternativen zur Schädlingsbekämpfung und trägt dazu bei, dass Argentinien eines der Länder mit dem niedrigsten Index bei der Nutzung von Agrochemie im Obst- und Gemüseanbau ist. Wichtige Zielmärkte der Provinz Entre Ríos sind die USA, Spanien, England, Holland und Deutschland. Hochrangige Unterstützung erhalten die Aussteller der Provinz Entre Ríos in diesem Jahr durch eine Delegation unter Leitung des Ministerpräsidenten der Provinz, Gustavo Eduardo Bordet, der Berlin im Rahmen der Messe besucht. In der Saison 2017 exportierte Argentinien 16.000 t frische Heidelbeeren, was im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre liegt. Neu ist der starke Anteil der Seeware, die im Vergleich zum Vorjahr um 40 % an Bedeutung gewonnen hat. Mit dieser Änderung der Transportwegematrix will sich das Land als zuverlässiger Ursprung bei der Versorgung aufstellen und für eine bessere Programmierbarkeit sorgen. Zudem hat das Argentinean Blueberry Commitee ABC FRUCHTHANDEL 06/2018
2017 seine Werbeaktion „Taste the sweetness, enjoy the difference” gestartet, um die argentinische Heidelbeere als süße und gesunde Alternative für die ganze Familie in den Fokus zu stellen. Gerade in Europa weiß man die Geschmacksattribute zu schätzen: Dort stiegen die Verkaufszahlen im Vergleich zum Vorjahr um 8 %. Federico Bayá, Präsident des ABC, kommentiert dazu: „Wir arbeiten gemeinsam mit unserer Landesregierung und den Provinzregierungen daran, die Logistik zu verbessern und Arbeitskosten und Steuern zu senken. Hierbei sind wir auf einem guten Weg hin zu einer größeren Wettbewerbsfähigkeit.“ „Die FRUIT LOGISTICA ist eindeutig eine der wichtigsten Fruchtmessen. Aus unserem Land sind Schwergewichte vertreten, die seit vielen Jahren regelmäßig dabei sind, aber jedes Jahr kommen auch neue, oftmals kleinere, familiengeführte Unternehmen dazu“, sagt der argentinische Botschafter Malaroda. „Aber ob groß oder klein – dieser Enthusiasmus für die Frucht ist allen unseren Ausstellern gemein.“ Der Botschafter Argentiniens, Edgardo Malaroda, lädt herzlich ein, die argentinischen Aussteller zu besuchen und sich von den Attributen,
Acequiones, Agro Ruggeri, Agropecuaria Ceybo, All Bridges, All Lemon, Arandanos Marapa, Arbolar, Argesa Argentina Exportadora, Cauquen Argentina, Cerezas Argentinas, Citrusvil, Coexco, Diagonal Citrus, Early Crop, Ecofrut Group, Emelka, EPS Servicios e Inversiones, Extraberries, Fama Importadora y Exportadora, FGF Trapani, Frutex - Zamagro, Frutucuman, Herecitrus, Hortifrut Expofresh, Imex Group Catasus Anchorena Andres R., Ingenieria Prodol, Kingberry, Kleppe, Ledesma, Los Burgaleses, Magnifresh, Mfruit, Montever, Moño Azul, Pablo Jose Padilla, PAI, Pampa Store, Paramerica, S.A. Veracruz, Terri Citrus, Trebol Pampa, Tres Ases, Trevisur, Zamora Citrus. n Stand des Bundesrates für Investitionen CFI (Halle 25, Stand B-15) Cecnea, Coopecicor, Frutas Lanin – Austrade, Gramm Agropecuaria, La Conquista, Lapacho Amarillo, Tomjug, Vicente Trapani, Vitícola Cuyo. Unabhängige Einzelstände S.A. San Miguel (Halle 25/B-11), Cosur/Battaglio Argentina (Halle 2.2/B-06), Patagonian Fruits Trade (Halle 21/D-12), Citromax (Halle 25 /C-12)
Die Produktion von Citrusfrüchten erfolgt in Argentinien im Nordwesten, an den ersten Ausläufern der Anden, und im Nordosten, an der Grenze zu Brasilien und Paraguay.
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CHILE
Fresh fruit exports remain strong In the marketing year 2016/17 the Chilean area under apple cultivation was 36,132 ha and has remained steady at around 36,000 ha in the last 10 years. According to the United States Department of Agriculture (USDA) 86 % of area planted with apples in Chile is in the central-south regions of Maule and O’Higgins, accounting for 22,025 ha and 9,155 ha respectively. The Maule region has grown 0.5 % between 2003 and 2016, while the planted area in O’Higgins has decreased by 0.8 %.
The main challenges that the Chilean apple industry faces are renewing old orchards with new varieties to increase productivity, improving the condition of export quality fruit in terms of cold storage potential, and increasing overall quality. Fotos (4): Felipe Cantillana
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n the southern regions of Araucania and Biobio, the cultivation area has grown 5.3 % and 0.8 % respectively between 2003 and 2016. Apple production has been displaced from the region of O’Higgins to the southern regions of Chile (Biobio and Araucania) due to higher water availability for irrigation, increased average temperatures and decrease in rainfall in the southern regions. All this has allowed for the planting of fruits in areas where it was not previously possible. In addition, the higher profits that cherry and walnut orchards have seen in recent years have shifted interest towards planting these crops in the O’Higgins region. The main challenges that the Chilean apple industry faces are renewing old orchards with new varieties to increase productivity, improving the condition of export quality fruit in terms of cold storage potential, and increasing overall quality (colour, taste, calibre and firmness). 2017/18 has seen good climatic conditions so far. Rainfall has allowed for sufficient water accumulation in the reservoirs for irrigation, and the number of chill hours during the winter season were sufficient. Spring conditions are expected to remain favourable for fruit development, although the summer is expected to be dry with high temperatures. Bearing in mind these climatic conditions, production is projected 12
to increase by 4 % to a total of 1.35 million t. According official estimates, 60 % of total apple production is destined for export. In general, fruit that does not comply with the quality requirements for export is sold to the processing industry or for domestic consumption, where prices obtained are lower. In 2015/16 apple exports reached 764,883 t, representing a 22 % increase over 2014/15. Chilean apple exports are diversified and exported to many markets. The main market is the United States which holds a 14 % market share, followed by Colombia and Taiwan with 9 % and 8 % respectively. In 2016/17 (Jan- Aug) exports have reached 626,961 t, representing a 7 % decrease over 2015/16. Chilean apple exports to the US decreased by 17% in the same period while exports to Colombia increased by 4 % and 5 % to Taiwan. In 2016/17 apple exports are projected to reach 750,000 t. In 2017/18 apple exports are expected to increase by 4 % and reach 780,000 t in line with good climatic conditions and recovery in production.
Table grapes The area under cultivation for table grapes has been declining since 2008/09. Despite this decline, the planted area in 2016/17
reached 47,084 ha, which continues to make tables grapes the most planted fruit in Chile. Table grape planted area in Chile is located in the central regions of O’Higgins, Valparaiso, and Metropolitana and also in the northern regions of Coquimbo and Atacama, which produce the earliest grapes. Planted area in the regions of O’Higgins, Metropolitana, and Coquimbo has decreased in the 2003-2016 period. Planted area in Atacama and Valparaiso, has been steady. In 2016/17 producers in the northern regions faced low prices, caused by an early harvest and an overlap in the supply with other countries. The planted area in the Atacama region remains steady at 7,743 ha, where there are not many alternatives to planting table grapes, but it decreased to 7,921 ha in the Coquimbo region where the planted area of other alternative crops like walnuts and olives has increased. In the O’Higgins and Metropolitan regions, reduction in the planted area for table grapes has also taken place, being replaced by other fruits such as walnuts, cherries, olives and pears. In 2016/17 high temperatures favoured maturity and early fruit development during the spring and summer and table grape production reached 911,000 t, representing a 7.5 % increase over the previous marketing year. 2017/18 is expected to have regular climatic conditions in regards to FRUCHTHANDEL 06/2018
FRUIT LOGISTICA 2018 Table grape planted area in Chile is located in the central regions of O’Higgins, Valparaiso, and Metropolitana and also in the northern regions of Coquimbo and Atacama.
the timing of the harvest and the influence on average yields. Production is thus expected to remain flat and reach 915,000 t, bearing in mind a slight reduction trend in total planted area. 62 % of total table grape production is destined for fresh table grape sales (911,000 t in 2016/17), 22% for raisins, 11 % for juice production, and 5 % for wine production. According to official estimates, out of total fresh table grape production, 80 % is exported and the remainder is retained for domestic consumption. The main export market for Chilean table grapes is the US with a market share of 47 %, an increase of 10 % in exported volume in 2016/17. Table grape exports increased by 6 % in 2016/17 over 2015/16 and reached 731,156 t. The second main export destination for Chilean table grape exports is China, with a 13 % market share, but volume exported decreased by 19 % in 2016/17. Fruits exported to China take 30 days, longer than the 14 days it takes to reach the United States from Chile. In 2016/17, high summer
temperature impacted table grape quality, and thus less fruit complied with China’s export requirements. Table grape exports normally peak in April, but in 2016/17 export volume peaked in March because of the early harvest. The third largest market for Chilean table grapes is the Netherlands, with 6 % market share and a 4 % increase in volume in 2016/17 over 2015/16. In 2017/18 exports expect to remain flat and reach 733,000 t in line with the production trend.
Pears The area in Chile under cultivation for pears reached 9,146 ha in 2016/17 and has grown at a 4 % average rate in the last 10 years. The planted area for pears is located in the O’Higgins and Maule regions, representing 58 % and 31 % of total planted area respec-
tively in 2016/17. In both regions, the area under cultivation area has increased during the 2003-2016 period. Nevertheless, pear producers claim that they have had difficulty finding profitable varieties and current prices for pears are low, causing stagnation in production and exports. The Packam’s Triumph variety has been the most planted variety in the past, but now other varieties are being planted and tested in an attempt to increase profits including Abate Fetel, Forelle and Coscia. To date, no single new variety has increased profits dramatically. The main market for Chilean pears is the European Union. In 2016/17, 19 % of Chilean pears were exported to the Netherlands and 11 % to Italy. Chilean pear exports compete with Argentinian, South African, and with European supply since post-harvest storage quality has increased with the use of new technologies. Colombia is the second most important market for Chilean pear exports with a 13 % market share in 2016/17. Chilean Abate Fetel pears have been a success in Russia, with 12,938 t exported there in 2016/17. China is likely to grant market access to Chilean pears in the near future. In 2017/18, fresh pear exports are expected to increase 3.3 % and reach 155,000 t since new orchards should be coming into production and there have been no negative impacts from climatic events so far. n
Deutschland/agra2b__
Digitales Handelssystem für Landwirte und Lieferanten Landwirtschaftlicher Handel in der Tasche mit weniger Arbeit unabhängig von Ort und Zeit und das Ganze mit neuen und bekannten Partnern - damit wirbt das junge Unternehmen agra2b auf der eigenen Homepage. Und es scheint bei den Nutzern gut anzukommen. Neben einer schnell wachsenden Anzahl an Landwirten tummeln sich zunehmend namenhafte Lieferanten und Abnehmer auf dem digitalen Handelssystem agra2b des gleichnamigen Start Ups aus Warendorf. Das Handelssystem funktioniert wie eine Sozialmedia-Plattform a la Facebook, jedoch mit Fokus auf landwirtschaftlichem Handel. Nutzer erstellen ein eigenes Netzwerk an Handelspartnern, die aus gewerblichen Lieferanten, Abnehmern oder auch nur Landwirten bestehen können. Gehandelt werden neben gängigen Betriebsmitteln wie Diesel, Saatgut und Futtermittel auch agrarische Produkte wie Getreide, Silage, Nährstoffe, Gemüse und Tiere. Der Fokus des Handelssystems liegt auf einer zeitlich unabhängigen, schnellen und einfachen Kommunikation zwischen den Nutzern. Diese erstellen Anfragen und Angebote an das eigene Netzwerk oder an alle Nutzer von agra2b. Nach Erhalt von Geboten entscheidet der Ersteller, ob er zu einzelnen Geboten ein einmaliges Gegengebot macht oder direkt einen Handelspartner bestimmt. Mit einer Entscheidung ist der Handel rechtssicher abgeschlossen und die Handelspartner erhalten eine Bestätigung. Der Verkäufer kann im Anschluss auch entsprechende Unterlagen wie Wiege-, Lieferschein und Rechnung über das Handelssystem dem Käufer übermitteln. So sind alle Informationen und Unterlagen immer auf Handy, Tablet oder am PC verfügbar. Die agra2b GmbH wurde am 30. April 2015 gegründet. Der Warendorfer Software as a Service-Anbieter ist spezialisiert auf die Optimierung des Ein- und Verkaufs von agrarischen Betriebsmitteln und Agrarprodukten. Weitere Informationen unter www.agra2b.de
FRUCHTHANDEL 06/2018
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TRAUBEN AUS SÜDAFRIKA
Voraussichtlich geringere Ernte als im Vorjahr In den vergangenen Wochen hat die südafrikanische Tafeltraubenbranche ihre anfängliche Ertragsschätzung von 58 Mio bis 63 Mio Kartons (4,5 kg) auf 55,3 Mio bis 60,3 Mio gesenkt. Diese Korrektur erfolgte größtenteils aufgrund einer niedrigeren Schätzung in der Produktionsregion Orange River, in der das Gewicht der Trauben niedriger als erwartet ausfällt. Die tatsächliche Gesamtmenge für die aktuelle Ernte wird daher deutlich hinter der Rekordsaison 2016/2017 mit 67,5 Mio Kartons zurückbleiben.
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ie anhaltende Dürre in der südafrikanischen Provinz Westkap wirkt sich ebenfalls auf die aktuelle Ernte aus. Die Folgen lassen sich jedoch nur schwer abschätzen, da Wasserzuteilungen und Wassersicherheit zwischen den verschiedenen Erzeugern und Regionen variieren. Die extreme Hitze Ende Dezember 2017 fügte den Trauben in der Region Olifants River großen Schaden zu. Außerdem ging in dieser Region die Wasserverfügbarkeit weiter zurück. Diese Umstände wurden in der jüngsten Ertragsschätzung entsprechend berücksichtigt. Die Schätzungen für die Regionen Berg River und Hex River, die ebenfalls von der Dürre betroffen sind, wurden noch nicht korrigiert, da es für eine genaue Ernteprognose in diesen Regionen noch zu früh ist. „Die anhaltende Dürre in der Provinz Westkap bereitet der gesamten Branche Sorgen“, erklärte Michael Laubscher, Vorsitzender der South African Table Grape Industry (SATI) gegenüber dem Fruchthandel Magazin. „Wir wissen, dass Wasser in Südafrika knapp ist. Aus diesem Grund ist jeder verpflichtet, klug und umsichtig mit den vorhandenen Wasserressourcen umzugehen“, betonte er. Als Reaktion auf diese große Herausforderung für die Produktion veranstaltete SATI vor Erntebeginn für die Traubenerzeuger in den am
stärksten von der Dürre betroffenen Produktionsregionen Strategie-Seminare zur Bewältigung der Dürre. Eine Folge der Wasserknappheit ist eine geringere Menge an großen und extra großen Beeren in den Produktionsregionen, in denen die Früchte in der Mitte oder am Ende der Saison geerntet werden. Die Exporteure stehen vor der Herausforderung, Märkte für mehr Trauben mit normaler Beerengröße zu finden. Aber die Trockenheit hat auch eine positive Seite. Das heiße und trockene Wetter, das ideal für die Traubenproduktion ist, setzt sich fort. Und die Wetteraussichten für die nächste Zeit stimmen optimistisch. Die Ernte beginnt etwa 7 bis 10 Tage später als normal. Die Erzeuger gehen nicht davon aus, dass verschiedene Traubensorten gleichzeitig reifen werden, sodass keine Spitzenzeiten mit großen Erntemengen zu erwarten sind. Auch wenn solche Spitzenzeiten hin und wieder auftreten, wird sich die Ernte voraussichtlich mehr oder weniger gleichmäßig über die kommenden Wochen verteilen.
Versandverzögerungen Mehr als 90 % der südafrikanischen Tafeltrauben treten ihre Reise im Hafen von Kapstadt an. In den Sommermonaten er-
Die neue südafrikanische Tafeltraubensorte Joybells Fotos: Brodie
schwert der vorherrschende Südostwind das Beladen der Schiffe, da die Ladekräne nicht bei hohen Windgeschwindigkeiten arbeiten können. Das war auch in diesem Jahr bisher der Fall. Quellen zufolge hat der Hafen mit den höchsten Windgeschwindigkeiten der letzten zehn Jahre zu kämpfen. Schiffe, die in Kapstadt anlegen, machen normalerweise auch im Hafen von Durban Halt. Jüngste Sturmschäden an Kränen im Port of Durban sowie die ständige Überlastung dieses Hafens führen zu Versandverzögerungen für alle Märkte der nördlichen Hemisphäre. Die daraus resultierende verspätete Ankunft in den Märkten drückt erheblich auf die Umsätze von Erzeugern und Exporteuren.
Exportziele
Reife Starlight
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Südafrikanische Trauben gehen nach Afrika, Südostasien, China, in den Nahen Osten, zu Inseln im Indischen Ozean, in die Europäische Union, nach Großbritannien, in die Russische Föderation, nach FRUCHTHANDEL 06/2018
FRUIT LOGISTICA 2018 Kanada und in die USA. Die strategische globale Position von Südafrika macht den Versand zu diesen Bestimmungsorten in der nördlichen Hemisphäre rentabler als für einige andere Branchenmitbewerber in der südlichen Hemisphäre. Während Südafrika proaktiv versucht, in neue Märkte einzutreten, ist der Großteil der südafrikanischen Traubenexporte nach wie vor für die wichtigen traditionellen Märkte in Europa und Großbritannien bestimmt. 2016 gingen 47 % der südafrikanischen Traubenexporte in die Europäische Union und 23 % nach Großbritannien. „Mit mehr als 70 % unseres Gesamtexportvolumens sind Europa und Großbritannien die zentralen Märkte für südafrikanische Tafeltraubenexporte“, sagt Willem Bestbier, CEO von SATI, dem offiziellen Verband der südafrikanischen Tafeltraubenindustrie. „Unsere Erzeuger und Exporteure sind daher sehr daran interessiert, für diese traditionellen Märkte auch in Zukunft innovative Produkte, hervorragende Erzeugnisse und einen zuverlässigen Service sicherzustellen.“ Zu Beginn der Saison dominieren weiße, kernlose Traubensorten (mehr als 50 %) den Export in diese Zielmärkte, gefolgt von roten, kernlosen Trauben (über 20 %). Ende 2016 kündigte die chinesische Regierung eine Änderung des Protokolls
Weniger große und extra große Beeren verfügbar für die Kältesterilisation von südafrikanischen Tafeltrauben an. Mit Anhebung der Fruchtfleischtemperatur während des Sterilisationsprozesses von 0,5 °C auf +0,8 °C und Verkürzung der Sterilisationszeit von 22 auf 20 Tage soll ein „fruchtfreundlicheres“ Protokoll geschaffen werden. Die früheren Temperaturanforderungen haben die Qualität der Trauben durch Kälteschäden an Beeren und Stielen erheblich beeinträchtigt. Durch diese Änderung kann die südafrikanische Traubenindustrie ihre Tafeltraubenexporte nach China erheblich steigern. „Da die Trauben, die von Südafrika nach China verschifft werden, einer Kältesterilisation unterzogen werden müssen, bedeutet diese kleine, jedoch wichtige Änderung, dass unsere Trauben ihren Bestimmungsort in einem besseren Zustand als unter dem früheren Protokoll erreichen. Das FRUCHTHANDEL 06/2018
Chancen in diesem neuen und wachsenden nordamerikanischen Markt aus.
Produktionsregionen und Produktionsentwicklung
Erntehelfer beim Pflücken von Starlight
sind gute Nachrichten für Erzeuger, Exporteure und Konsumenten“, erklärt SATI-Vorsitzender Michael Laubscher. In der Traubensaison 2015/2016 öffneten sich die thailändischen Märkte nach acht Jahren für südafrikanische Trauben. Obwohl Thailand aufgrund seiner strengen Protokolle für die Kältesterilisation eine Herausforderung darstellt, erhöhen die südafrikanischen Exporteure ihre Lieferungen an diesen Markt. Südafrika verfolgt zurzeit auch die Möglichkeit eines Eintritts in den koreanischen Markt, denn Korea steht an 14. Stelle der größten Volkswirtschaften. In den letzten drei Jahren sind auch die Exporte nach Kanada stark angestiegen: von 398.000 Kartons in der Saison 2014/15 auf 2,2 Mio Kartons im vergangenen Jahr. Dieser Markt wird größtenteils vom Einzelhandel bestimmt. Die südafrikanischen Verlader rechnen sich gute
In Südafrika gibt es fünf große Produktionsregionen mit unterschiedlichen Erntezeiten während der Saison. Diese Produktionsregionen liegen in den nördlichen Provinzen (Limpopo, Mpumalanga und Gauteng) (8 % der Gesamtproduktion), Orange River (30 %), Olifants River (6 %), Berg River (23 %) und Hex River (33 %). Hex River ist die größte und älteste Produktionsregion (22 Mio Kartons 2016), in der seit über 100 Jahren Tafeltrauben für den Export angebaut werden. Orange River ist die größte Produktionsregion mit frühem Erntebeginn. In dieser Region wurden die ersten Anbauflächen für Tafeltrauben in den 1980er Jahren angelegt. Im Laufe der Zeit hat die Produktion stark zugenommen und wächst schnell zu einer ähnlichen Größe wie Hex River heran (20 Mio Kartons 2016).
Aktuelle und neue Sorten Die mengenmäßig bei Weitem größte Sorte, die zurzeit in Südafrika produziert und exportiert wird, ist Crimson Seedless. Danach folgen Prime, Thompson Seedless, Flame Seedless, Sugraone und Red Globe. Die Produktion in der südafrikanischen Tafeltraubenindustrie befindet sich in einer Wachstumsphase. Ältere, traditionelle Sorten werden durch ertragreichere neue Sorten ersetzt, die erheblich zur Produktionssteigerung in der Branche beitragen. Die Einführung neuer, gefragter Sorten ist eine positive Entwicklung in der Branche, da dadurch auch die internationa-
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FRUIT LOGISTICA 2018 HAMBURG SÜD
le Wettbewerbsfähigkeit gestärkt und die Nachhaltigkeit der Branche unterstützt wird. Die neuen Sorten stammen u. a. von Sheehan Genetics LLC., (IFG) International Fruit Genetics, Sunworld, Guimarra ARRA, Grapa Ltd. und Culdevco/ARC. Die meisten dieser Sorten wurden wegen ihrer Fruchtbarkeit und ihrem erhöhten Ertrag pro Hektar, des geringeren Arbeitsaufwands während der Fruchtbildung sowie ihrer Robustheit gegenüber schlechtem Wetter ausgewählt. Die steigende Produktion dieser neuen Sorten bedeutet für die Erzeuger niedrigere Arbeitskosten und ein geringeres Beschädigungsrisiko als bei wetterempfindlichen Sorten.
Doppelte Auszeichnung für Nachhaltigkeit Die Hamburg Süd ist erneut von zwei unabhängigen Organisationen für ihr Nachhaltigkeitsmanagement ausgezeichnet worden: Das Carbon Disclosure Project (CDP) vergab eine überdurchschnittlich gute Note, EcoVadis das höchstmögliche Rating „Gold“, so das Unternehmen.
Interessante einheimische Sorten Die südafrikanische Traubenindustrie kann sich auch über mehrere äußerst erfolgreiche neue einheimische Sorten freuen. Dazu gehören die südafrikanischen Neuzüchtungen Joybells (ARC) und Tawny (Lombard). Joybells ist eine rote Sorte ohne Kerne, die vom landwirtschaftlichen Forschungsrat (Agricultural Research Council) der südafrikanischen Regierung gezüchtet wurde. Sie ist perfekt an die Anbaubedingungen in Südafrika angepasst. Joybells wird jetzt von der South African Table Grape Industry (SATI) und Culdevco, dem Unternehmen für Sortenentwicklung der südafrikanischen Verbände der Kernobstproduzenten, eingeführt. „Wir sind vor allem auf Joybells gespannt, da sie die beste rote Traubensorte ohne Kerne ist, die zurzeit in Südafrika angebaut wird“, so Anthony Hill, Erzeuger und unabhängiger Sachverständiger für südafrikanische Tafeltrauben im Gespräch mit dem Fruchthandel Magazin. „Sie ist eine äußerst schmackhafte und knackige Sorte, die einen guten Ertrag liefert. Sie ist beständig gegen mögliche Beschädigungen durch schlechtes Wetter, behält ihre Qualität während Transport und Lagerung und erreicht die Märkte mit festen Beeren und grünem Stiel. Tawny Seedless ist eine rote, kernlose Sorte, die vom südafrikanischen Tafeltraubenzüchter und erzeuger André Lombard im Rahmen des Lombardi-Zuchtprogramms gezüchtet wurde. Diese Sorten wurden in Südafrika speziell für südafrikanische Bedingungen gezüchtet. Dadurch ist es einfacher, die Leistung dieser Sorten unter unseren lokalen Anbaubedingungen zu beurteilen.“ Louise Brodie 16
Foto: Hamburg Süd
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as CDP sammelt und veröffentlicht den Kategorien „Umwelt“, „Faire Geschäftsdie Umweltdaten von Unternehmen praktiken“, „Arbeitsbedingungen und und Kommunen weltweit. Besonderes Au- Menschenrechte“ sowie „Nachhaltiger Eingenmerk liegt dabei auf dem Emissionsma- kauf“ zusammen. Die Hamburg Süd schnitt nagement – hier schnitt die Hamburg Süd, innerhalb des Industriesektors „See- und die ihren CO2-Ausstoß seit mehreren Jahren Wassertransporte“ in allen vier Kategorien freiwillig an die Non-Profit-Organisation überdurchschnittlich ab, mit besonders guberichtet, überdurchschnittlich gut ab. tem Ergebnis im Bereich „Umwelt“. Auch Ähnlich gut wurde die Gesamtleistung be- im branchenübergreifenden Vergleich erwertet. Mit der damit zum zweiten Mal ver- reichte die Hamburg Süd eine sehr gute Platzierung: Sie zählt zu gebenen Bewertung den Top 2 Prozent aller „B“ liegt die Hamburg „Nachhaltigkeit ist von EcoVadis bewerSüd nicht nur in der Inunverzichtbarer Bedustriegruppe „Water teten Unternehmen. standteil der UnterTransportation“ zwei Dr. Arnt Vespermann, nehmensphilosophie” ganze Noten über dem Chief Executive OfDurchschnitt, sondern ficer der Hamburg Süd: auch innerhalb des „Nachhaltigkeit ist ein CDP-Programms „Supply Chain“ sowie unverzichtbarer Bestandteil der Unternehin der Gruppe der Unternehmen aus der mensphilosophie der Hamburg Süd und DACH-Region. gute Bewertungen von unabhängigen ExEbenfalls zum zweiten Mal haben die perten spornen uns weiter an. Nicht zuletzt unabhängigen Experten von EcoVadis, die zahlt sich unser Engagement mehrfach aus CSR-Ratings für Lieferanten globaler Liefer- – für die Umwelt und die Hamburg Süd und ketten erstellen, die Hamburg Süd mit dem vor allen Dingen für unsere Kunden. Diese „Gold“-Rating ausgezeichnet. Innerhalb können sich darauf verlassen, dass wir sehr dieser Wertung konnte sich die Reederei hohe Standards einhalten und damit einen sogar noch einmal leicht verbessern. Das Beitrag dazu leisten, ihre gesamte LieferketRating setzt sich aus Einzelbewertungen in te nachhaltig zu gestalten.“ n FRUCHTHANDEL 06/2018
POPMA FRUIT EXPERTISE
Schwachstellen bei der Reifung besser erkennen Der niederländische Fruchtexperte und Berater Frits Popma ist seit mehreren Jahrzehnten eng mit dem globalen Fruchthandel verbunden. Weltweit hat er alle wichtigen Lieferländer und Absatzmärkte bereist. Als Experte auf dem Gebiet der Reifung von Bananen und exotischen Früchten weiß er auch ganz genau, wo die Schwachstellen liegen und wie sie zu beheben sind.
I
m Laufe der Jahre habe es verschiedene Innovationen gegeben, die sich positiv ausgewirkt hätten. Nahezu 100 % der Bananen in Westeuropa würden z.B. inzwischen auf Paletten geliefert und die meisten alten Bananenreifungs-Kammern würden durch neue Druckreifekammern ersetzt. Außerdem werde an energieeffizienteren Ventilatoren gearbeitet, der Luftstrom sei heute umkehrbar und auch die Softwaresteuerung habe sich positiv entwickelt sodass letztlich eine bessere Haltbarkeit gewährleistet werden könne. Dennoch sieht Frits Popma noch erhebliches Potenzial für Verbesserungen. „In Zusammenarbeit mit verschiedenen Unternehmen habe ich die gesamte Kette analysiert und untersucht, welche innovativen Projekte gestartet wurden, z.B. in Bezug auf Verpackung, Geschmacks- und Qualitätsverbesserung, aber auch in Hinblick darauf, wie viel Geld in die Ausbildung des Personals investiert wurde. Leider musste ich aus dieser Analyse schlussfolgern, dass nicht alles zum Erfolg geführt hat und dass es infolge diverser Schwachstellen noch viel Raum für Verbesserungen gibt“, sagt Frits Popma.
Konservative Einstellung bremst Innovationen Einer der Hauptgründe sei, dass die Branche traditionell sehr konservativ eingestellt und gegenüber Veränderungen nicht offen
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genug sei. „Es gibt 1001 Gründe, etwas nicht zu tun, wobei der Wunsch nach Kosteneinsparungen die größte Rolle spielt. Zudem werden die möglichen positiven Auswirkungen auf die Kostenstruktur durch Innovationen nicht genügend in der Gesamtkalkulation berücksichtigt. Sobald man aber von den Vorteilen überzeugt ist, will man nicht mehr darauf verzichten.“ Ein gutes Beispiel dafür sei der Kühlcontainer. So habe es eine gefühlte Ewigkeit gedauert, bis das System der kontrollierten Atmosphäre in der Branche allgemein akzeptiert wurde. Auch gegenüber modernen Reifekammern sei die Skepsis erst nach und nach gewichen. „Der Ehrlichkeit halber muss ich sagen, dass der Einführungspreis für ein neues Produkt in den meisten Fällen hoch und der Return on Investment (ROI) unsicher ist. Dies schreckt die Menschen natürlich erst einmal ab“, so Frits Popma. Bemerkenswert sei auch, dass in den Unternehmen, die innovativ sein wollen, die Innovationsprojekte hauptsächlich vom Management unterstützt werden. In vielen Fällen entstünden bei der Umsetzung dann jedoch Schwierigkeiten, weil es an ausreichender Abstimmung mit dem ausführenden Personal mangele. „Als unabhängiger Berater war ich bereits in über 50 Ländern tätig und habe bei mehr als 170 Reifeanlagen (Bananen und Exoten) beraten. Jeder, mit dem ich gearbeitet habe, hat seine eigenen Theorien, aus denen ich viel gelernt ha-
Frits Popma
be und die auch zu sehr interessanten Einsichten geführt haben. Aber in manchen Fällen ist die Bereitschaft, sich beraten zu lassen, sehr gering und jeder Änderungsvorschlag stößt aus den unterschiedlichsten Grünen auf Widerstand. Diese Reaktionen beruhen entweder darauf, dass zu wenig Einblick in die eigene Supply Chain besteht, aber auch aufgrund mangelnden Wissens über ein bestimmtes Produkt.“ Es sei z.B. ohne Zweifel lohnenswert, in eine Sortiermaschine zu investieren, um den Härtegrad von Mangos messen zu können. Aber man müsse sich auch die Frage stellen, ob dadurch tatsächlich Daten erhoben werden können, die Verbesserungen bei Haltbarkeit und Geschmack nach sich ziehen. „Wenn eine Mango weich ist, bedeutet das nämlich nicht zwangsläufig, dass sie auch reif ist. Die Technik, weitere Parameter zu testen, steht zur Verfügung. Aber es ist aus meiner Sicht noch wichtiger, dass wir zuerst für die richtige Qualität der Frucht sorgen und ihr die nötige Zeit zum Reifen geben“, betont Popma. Technische Innovationen würden allzu oft noch als Allheilmittel angesehen, aber es sei mehr erforderlich, vor allem eine intensivere Zusammenarbeit unter den Kettenpartnern. „Meiner Meinung nach müssen wir uns mit allen Beteiligten eines Unternehmens zusammensetzen, gemeinsam einen Überblick über die gesamte Supply Chain gewinnen, Engpässe identifizieren und dann gemeinsam die richtigen Lösungen erarbeiten. Und natürlich dürfen wir auch nicht den wichtigsten Punkt aus den Augen verlieren, nämlich, dass wir alle mit Naturprodukten arbeiten.“ m.s. FRUCHTHANDEL 06/2018
FRUIT LOGISTICA 2018 NIEDERLANDE
Tomaten-Exporteure erlebten 2017 ein gutes Jahr Im vergangenen Jahr haben niederländische Unternehmen Tomaten im Wert von 1,7 Mrd Euro ins Ausland geliefert, geht aus Zahlen von Statistics Netherlands und Wageningen University & Research hervor. Davon seien 90 % auch in den Niederlanden angebaut worden, die restlichen 10 % waren Re-Exporte.
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ie Rekordexporte seien zum Teil auf den relativ kalten Winter in Spanien zurückzuführen, der zu einem Rückgang der dortigen Tomatenernte führte. Aber auch die konsequente Qualitätsorientierung der Branche habe sich positiv ausgewirkt. Insbesondere die immer mehr zum Einsatz kommenden HightechGewächshäuser würden eine wichtige Rolle für die Qualität spielen. „Die idealen Bedingungen, die für die Pflanzen geschaffen wurden, tragen sicherlich zur Verbesserung des Geschmacks bei“, sagt Caroline Labrie, Geschmacksforscherin für Gewächshausgemüse bei Wageningen UR.
sam mit den Mitgliedern hat der Stiftungsrat begonnen, die notwendigen Schritte bis 2028 zu erarbeiten. Um eine ausreichende Größe der Betriebe zu erreichen, werden demnach drei Optionen entwickelt, aus denen Prominent-Mitglieder wählen können: ein Züchter wächst organisch, er fusioniert mit anderen Züchtern oder er entscheidet sich, sein Unternehmen in Prominent einzubringen. Prominent 2.0 wird Schritt für Schritt realisiert.
■■ Harvest House: Weniger Mitglieder, aber mehr Anbaufläche in 2017
Die Niederlande lieferten im vergangenen Jahr Tomaten im Wert von 1,7 Mrd Euro ins Ausland.
■■ Albert Heijn verliert Marktanteile an Konkurrent Jumbo Der Marktanteil von Jumbo wuchs im niederländischen Einzelhandel im Jahr 2017 um 0,2 Prozentpunkte auf 17,7 %, berichtet das Marktforschungsinstitut IRI. Branchenprimus Albert Heijn verlor hingegen 0,1 Prozentpunkte und hat derzeit noch einen Marktanteil von 35,3 %. Die Supermarktketten Dirk, Plus und Spar Nederland gewannen demnach jeweils 0,1 Prozentpunkte Marktanteil hinzu. Leichte Rückgänge mussten auch die beiden erfolgsverwöhnten Discounter Aldi und Lidl hinnehmen, die zusammen 0,1 % Marktanteil verloren.
■■ Prominent will sich in ein Unternehmen „verwandeln“
Die Zahl der Mitglieder der niederländischen Vermarktungsorganisation Harvest House ist im Jahr 2017 von 69 auf 62 gesunken. Zwei Mitglieder wechselten laut einem Bericht von Groenten & Fruit zu einer anderen Marketingorganisation. Trotz des Rückgangs der Mitgliederzahl stieg die Anbaufläche im vergangenen Jahr demnach von 889 ha auf 914 ha. Die Mitglieder von Harvest House bauen schwerpunktmäßig Tomaten, Paprika und Gurken an. m.s.
Die niederländische Erzeugerorganisation arbeitet derzeit an der Strategie „Prominent 2.0“, mit der die Vereinigung in den kommenden Jahren sukzessive in ein Unternehmen umgewandelt werden soll. „Dies ist notwendig, um eine gute Position der Mitgliedsunternehmen für die nächsten zehn Jahre zu erhalten“, sagt Jack Groenewegen, Vorsitzender der Erzeugerorganisation Prominent. „Mit Prominent 2.0“ sollen die Mitglieder für die Zukunft gerüstet sein und dies auch in einer Größenordnung, die notwendig ist, um den Einzelhandel auch weiterhin mit einem breiten Tomatenangebot gut bedienen zu können. Gemein-
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FRUCHTHANDEL 06/2018
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KOPF- UND EISSALAT
Flächenrückgang setzt sich weiter fort
Bei Kopfsalat liegen in Deutschland die Anbauregionen Rheinland-Pfalz und Bayern vorne vor NordrheinWestfalen und Baden-Württemberg.
Ob als bunte Beilage zum Grillen oder als ganze Mahlzeit mit den gewissen Extras on top: Salat- und Blattgemüse stehen in der Gunst der Verbraucher hoch oben. Im vergangenen Jahr griffen 82 % der Haushalte in Deutschland mindestens einmal zu dieser Gemüsegruppe.
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llerdings konnten die Klassiker im Sa- 2006 und 2016 ist die Anbaufläche jährlich latsortiment wie Kopf- und Eissalat in im Schnitt um 3 % eingeschränkt worden, den zurückliegenden Jahren keine Nachfra- wie die Daten des Statistischen Bundesamgesteigerung erfahren. Dennoch hält sich tes zeigen. Um dem Wunsch nach regional Eissalat seit Jahren in der Rangliste der zehn erzeugter Ware seitens des Handels nachmeistgekauften Gemüzukommen, zeigen sich zudem Verschiesearten in Deutschland. Negativer 2017 landete er wie in bungen zwischen Anbautrend bei Kopfden Vorjahren auf dem 6. den Anbauregionen. Platz. Damit bleibt er das Deutlich wird dies und Eisbergsalat Schwergewicht bei den im direkten Vergleich Salat- und Blattgemüsen. der beiden VollerheGleiches gilt für den Anbau in Deutschland. bungsjahre 2012 und 2016. Entfielen auf An der gesamten Salatfläche hatte Eissalat Niedersachsen im Jahr 2012 noch 59 % der im Jahr 2016 einen Anteil von einem Viertel hiesigen Eissalatfläche, waren es 2016 nur inne. In der langfristigen Betrachtung zeigt noch 32 %. Im Gegenzug wurde der Ansich jedoch ein Flächenrückgang. Zwischen bau in Nordrhein-Westfalen, Bayern und
Spanien ist wichtigster Lieferant von Eisbergsalat für den deutschen Markt.
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Rheinland-Pfalz intensiviert. Insgesamt schlugen zuletzt 3.470 ha zu Buche, die Produktion belief sich auf knapp 121.000 t. Auf deutlich kleinerer Fläche wird Kopfsalat in Deutschland kultiviert, zuletzt wurden 1.538 ha im Freiland erfasst. Wie schon bei Eissalat zeigt sich ein negativer Anbautrend. Binnen zehn Jahren ist die Fläche durchschnittlich um 6 % pro Jahr geschrumpft. Im Vergleich zwischen 2006 und 2016 zeigt sich ein Schwund von etwas mehr als 1.000 ha. Hinsichtlich der Anbauregionen liegen Rheinland-Pfalz und Bayern vorne, danach schließen NordrheinWestfalen und Baden-Württemberg auf. Zusammen hatten diese vier Bundesländer 2016 einen Flächenanteil von 89 % inne. Mengenmäßig kamen zuletzt rund 48.400 t zusammen. Daneben wird Kopfsalat zudem im geschützten Anbau produziert. Aber auch hier zeigt sich ein Flächenverlust von 100 ha in zehn Jahren. 2016 erfolgte der Anbau noch auf 64 ha. Deutlich schwieriger ist es, die Einfuhren an Kopf- und Eissalat in die Bundesrepublik zu beziffern. In der Außenhandelsstatistik werden diese beiden Arten in der Sammelposition Kopfsalate geführt, worunter auch Bunte Salate fallen. Dennoch lassen sich anhand der Lieferländer einige Rückschlüsse ziehen. So dürfte es sich bei den Einfuhren aus Belgien vor allem um Kopfsalat handeln. Im Betrachtungszeitraum 2006 bis 2016 zeigt sich auch hier ein durchschnittlicher Rückgang von 10 % jährlich. Mit 9.600 t wurde zuletzt dreimal weniger Salat aus Belgien importiert als FRUCHTHANDEL 06/2018
PRODUKTE IM TREND ren im Schnitt um 4 % zurück, während die Einkaufsmenge aus dem Inland soweit stabil geblieben ist. Größerer Verlierer ist der Kopfsalat. Bei diesem zeigte sich im Betrachtungszeitraum ein Mengenrückgang von durchschnittlich 6 % pro Jahr. Der Wert der Kopfsalatkäufe ging um 2 % p.a. zurück. Mit den vielfältigen Alternativen im Salatsortiment ist der Käuferkreis bei Kopfsalat stetig kleiner geworden. Griffen 2007 noch 46 % aller Haushalte mindestens einmal im Jahr zu, waren es 2017 lediglich 27 %. Sowohl vor zehn Jahren. Weitere Herkunftsländer für Kopfsalat dürften Frankreich, Italien und die Niederlande sein. Hier ist allerdings nicht klar, ob in der Summe noch andere Salate erfasst sind. Bei Eissalat dürfte Spanien der wichtigste Lieferant sein. Von dort gelangten 2016 gut 51.000 t Salat nach Deutschland. In der längerfristigen
Wert der Kopfsalatkäufe ist gesunken Trendberechnung zeigt sich aber auch hier ein Minus von 3 % p.a. Gleiches gilt für die Sammelposition Kopfsalate. 2016 wurden davon rund 91.300 t importiert. Bleibt noch der obligatorische Blick auf die Einkaufsmengen an Kopf- und Eissalat. Wie eingangs schon erwähnt, zeigt sich hier ebenfalls eine negative Entwicklung. Laut AMI-Analyse des GfK-Haushaltspanels sind die Eissalatkäufe der privaten Haushalte in Deutschland zwischen 2007 und 2017 jährlich um 2 % gesunken. Dabei verringerte sich der Wert der Käufe um 1 % p.a. Kauften 2007 noch 65 % der Haushal-
FRUCHTHANDEL 06/2018
Im Jahr 2017 kauften nur noch 59 % der Haushalte mindestens einmal im Jahr Eissalat ein, zehn Jahre zuvor waren es noch 65 % der Haushalte.
te mindestens einmal im Jahr Eissalat ein, waren es zehn Jahre später nur noch 59 %. Tendenziell gestiegen ist allerdings der Anteil, den Eissalat aus der deutschen Produktion an der Menge stellt. Dieser erreichte im vergangenen Jahr 51 %. Umgekehrt gingen die Käufe an Importware binnen zehn Jah-
das Inlandsangebot (-6 % p.a.) als auch die Importware (-8 % p.a.) hatten Mengeneinbußen zu verzeichnen. Zuletzt stammten 65 % der Kopfsalatkäufe aus der hiesigen Produktion, wie die Daten der GfK zeigen. Birgit Rogge, Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH
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MARKTÜBERSICHT
Siegeszug der Bio-Produkte hält weiter an Der gesamte globale Bio-Markt nähert sich 90 Mrd US-Dollar Umsatz und entwickelt sich positiv. Besonders hoch sind die Wachstumsraten in Nordamerika und Nordeuropa. In den USA beträgt der Bio-Marktanteil 5 %, die Organic Trade Association (OTA) beziffert den Umsatz 2016 auf 43 Mrd US-Dollar. Auch Europa verzeichnet gute Ergebnisse. In Deutschland wuchs der Bio-Markt 2016 laut Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) um knapp 10 %, in Frankreich wurde gemäß Agence Bio für den gleichen Zeitraum sogar ein Plus von mehr als 20 % berechnet. Auch das Vereinigte Königreich befindet sich mit einem Zugewinn von sieben Prozent zurück auf dem Wachstumspfad.
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ereits 2015 hatten Spanien, Irland und Schweden Zuwächse von mehr als 20 % verbucht. Schweden und Frankreich gehören auch 2016 wieder zu den europäischen Spitzenreitern. Beste Perspektiven also für die Branche, die sich vom 14. bis 17. Februar 2018 zur Biofach in Nürnberg trifft. Die Attraktivität des Segments Bio spiegelt sich auch auf der FRUIT LOGISTICA deutlich wider. „Follow me!“ ist das Motto, um auf der FRUIT LOGISTICA, die vom 7. bis 9. Februar 2018 in Berlin stattfindet, Anbieter von zertifizierten Bio-Endprodukten und Anbieter von Frische Convenience-Endprodukten schnell, direkt und zielsicher zu finden. Damit hat die FRUIT LOGISTICA für die in den vergangenen Jahren stetig gewachsen der teilnehmenden Unternehmen einen besonderen Service eingerichtet. Auch bei der Bio-Fläche wurde 2016 weltweit mit insgesamt rund 5 Mio ha ein weiterhin anhaltendes Wachstum verzeichnet, berichtet Helga Willer vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau in der Schweiz. Sie stellt zusammen mit Julia Lernoud seit vielen Jahren im Auftrag von IFOAM – Organics International, dem Weltdachverband der Bio-Bewegung und internationalen Schirmherrn der Biofach, und von FiBL, dem schweizerischen For-
schungsinstitut biologischer Landbau eine Übersicht über die Entwicklung der BioFlächen auf allen Kontinenten zusammen. Spitzenreiter im Bio-Flächenwachstum in Europa sind Bulgarien mit 35, Kroatien mit 23 und Zypern mit 18 %. Aber auch in den größeren Ländern wie Frankreich (+ rund 210.000 ha), Deutschland (+75.650 ha) und Spanien (+50.232 ha) gab es erfreuliche Zuwächse. Allerdings sind in Griechenland, Polen und Rumänien auch Rückgänge von insgesamt rund 130.000 ha zu verzeichnen.
Kontinuierliches Wachstum in Deutschland Der traditionell starke deutsche Bio-Markt verzeichnete 2016 eine Wachstumsrate von 9,9 %. Insgesamt erzielten alle Verkaufswege des Handels 9,48 Mrd Euro Umsatz. Prognosen sagen für 2017 ein Ergebnis über 10 Mrd Euro voraus. Konventionelle Supermarktketten (LEH) legten mit ihrem BioAngebot und 14,6 % deutlich überdurch-
schnittlich auf 5,45 Mrd Euro zu. Neben günstigen Preisen bei eigenen Handelsmarken zählt zu den Gründen hierfür die Erweiterung des Angebots gegenüber den Vorjahren. Im Naturkostfachhandel wuchs der Umsatz um fünf Prozent auf 2,85 Mrd Euro. Während jeder zweite Euro, der für Bio-Produkte ausgegeben wurde, im LEH landet, wird aktuell knapp jeder dritte Euro im Fachhandel ausgegeben.
Bio-Umsatzanteil nähert sich in Österreich der 10 Prozent-Marke Seit jeher ist Österreich neben Dänemark und der Schweiz einer der Vorreiter für BioErzeugung und -Konsum in Europa. Seit über zwei Jahrzehnten wird der ökologische Anbau vor allem auch in den Bergregionen zielgerichtet unterstützt. Regionale Verarbeitung und -Vermarktung stehen daher hoch im Kurs. Nicht verwunderlich, dass der Bio-Anteil am Gesamtumsatz für Lebensmittel in Österreich konstant zunimmt. Laut einer Analyse von RollAMA/ AMA-Marketing sind unter anderem auch
FRUCHTHANDEL 06/2018
BIO-PRODUKTE Kartoffeln (16 %) und frisches Gemüse (14 %) besonders nachgefragt. Der gesamte Bio-Umsatz belief sich 2016 in Österreich auf 1,6 Mrd Euro. Davon entfielen 75 % auf den LEH, 19 % auf den Fachhandel und sechs Prozent auf die Gastronomie.
Italien verzeichnet kräftiges Wachstum Über zweistellige Zuwachsraten im Jahr 2016 sowohl in der Anbaufläche, als auch bei der Zahl der Bio-Betriebe, konnte sich Italien freuen. So betrug die Bio-Fläche in Italien insgesamt 1,8 Mio ha. Besondere Zuwächse konnten mit 49 % auch bei Gemüse erzielt werden. Das größte Flächenwachstum konnten die Regionen Sizilien, Apulien und Kalabrien verzeichnen. Inzwischen werden 14,5 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche Italiens biologisch bewirtschaftet. Dies geht aus einer Analyse des Sinab-Instituts hervor. Während der LEH
Bio-Blattgrünkohl „Picco-Kale“ und „Bio-Smoothie-Mix“ wurden von der Behr AG im Rahmen der Organic-Route in Berlin vorgestellt.
Außer-Haus-Verpflegung daher in Italien 2016 auf 3 Mrd Euro, heißt es beim Marktforschungsinstitut Nielsen sowie dem BioHerstellerverband AssoBio.
Frankreich mit Umsatzsprung auf hohem Niveau
mit 16 % leicht überdurchschnittlich abschnitt, legte der Naturkostfachhandel um 3,5 % zu. Lieferdienste, Wochenmärkte und Hofverkäufe verzeichneten ein Wachstum von 13 %. Der Gesamtumsatz mit Bio-Lebensmitteln belief sich einschließlich der
Satte 1,2 Mrd Euro mehr setzten französische Naturkostfachgeschäfte, der konventionelle Einzelhandel und die Direktvermarktung in Frankreich im Jahr 2016 im Vergleich zum Vorjahr um, berichtet die halbstaatliche Agénce Bio mit Sitz in Paris. Somit kam die Branche auf ein Wachstum von 21,7 % und landete bei 6,7 Mrd Euro Umsatz. Hinzu kommen Außer-Haus-Verpflegung und Gastronomie, die einen Umsatz von 411 Mio Euro. Insbesondere die Pro-
duktkategorie Obst und Gemüse hat mit 33 % gewonnen.
Schwedens Bio-Anteil zählt zu den höchsten weltweit Der starke Bio-Trend in Schweden hält bereits fast vier Jahre an. Allein zwischen 2014 und 2016 verdoppelte sich der Bio-Markt auf 2,6 Mrd Euro. Aktuell wächst der Markt wieder etwas langsamer. Das liegt einerseits an einer gewissen Marktsättigung, aber auch an den Herausforderungen bei der Versorgung mit Bio-Rohstoffen. Für das erste Halbjahr 2017 wird ein Zuwachs auf sieben bis acht Prozent erwartet. Bemerkenswert ist der enorm schnelle Anstieg des Bio-Anteils in Schweden. Dieser zählt dem Portal Ryegård zufolge mit 9,3 % inzwischen zu den weltweit höchsten. n
MACFRUT �������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������
Mehr Fokus auf tropische Früchte
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ls große Neuigkeit auf der Macfrut wurde der Tropical Fruit Congress angekündigt, ein der Mango und der Avocado gewidmetes Forum. Unter den Sprechern der Podiumsgespräche werden die wichtigsten Leader der Branche erwartet, darunter Ulrich Spieckermann, CEO von Eurogroup/Rewe und die deutsche Vertriebsgruppe, die dieses Jahr in Rimini Protagonistin sein wird. Die Vorbereitungen für die 35. Auflage der Macfrut, der internationalen Messe der Obst- und Gemüseproduktionskette, die vom 9. bis zum 11. Mai in Rimini stattfinden wird, sind voll im Gange. Die große Neuigkeit dieses Jahres wird ganz den tropischen Früchten, im Besonderen den Mangos und Avocados, deren Verbrauch in den letzten Jahren einen starken Anstieg verzeichnet hat, gewidmet sein. 2017 wurden in Europa 455.000 t Avocados verbraucht, 14% mehr als in 2016 und 33% mehr als in 2015. Der Trend der Mangos ist in den letzten zehn Jahren jährlich weltweit um 5% gestiegen. Diesem Trend folgend hat Macfrut beschlossen, bei der Auflage 2018 den Tropical Fruit Congress zu organisieren, das erste, den Mangos und Avocados gewidmete europäische Forum. Ein Kongress auf höchstem Niveau, der daraufhin zielt, ein internationaler Bezugspunkt für den Bereich der tropischen Früchte zu werden. Partner der Veranstaltung ist die renommierte World Avocado Organization-WAO, unter den Sponsoren werden einige der wichtigsten Akteure dieses Sektors sein: Agrofresh, Aweta, Ghelfi, Graziani, Nespak, Spreafico, Turatti, Turoni, Mc. Garlet, Ser.mac, Frunet. Der Kongress findet am Donnerstag, den 10. und Freitag, den 11. Mai in zwei Hauptsektionen statt – an den letzten zwei Tagen der Messe. Der erste Tag nimmt die Themen Marketing und Qualität, mit
einem spezifischen Fokus auf den italienischen, französischen und deutschen Markt, in Angriff, während Produktion, Technologie und Verpackungen am zweiten Tag vertieft werden. Den Vorträgen wird eine Debatte in Form einer Podiumsdiskussion mit Experten und Akteuren des Sektors (Erzeuger und Retailer), die ihre eigenen Erfahrungen vorstellen werden, folgen. „Wir glauben stark an dieses Projekt“, erklärt Renzo Piraccini, Präsident von Macfrut. „Der Konsum von tropischen Früchten verzeichnet in Europa einen zweistelligen Wachstum. Der Tropical Fruit Congress setzt sich zum Ziel, ein Bezugspunkt für den Sektor zu werden und einen Modernisierungsbeitrag für den europäischen Markt zu geben“ schließt Piraccini. Das Programm und das Diskussionsforum der Vortragenden ist schon fast vollständig definiert: Die dem Marketing und der Qualität gewidmete Sektion, die von Prof. Roberto della Casa der Universität Bologna koordiniert wird, beginnt mit dem Beitrag von Elisa Macchi, Direktorin von CSO Italy, über den Konsum von Mangos und Avocados in Italien, Frankreich und Deutschland; danach wird Carlos Crisosto, Forscher der Universität in Davis, Kalifornien über die Verwaltung der Produktionskette unter dem Gesichtspunkt der Qualität sprechen. Zusätzlich wird der Fokus auf zwei wichtige Erfahrungsbeiträge von Xavier Equihua, CEO der WAO-World Avocado Organization gesetzt, der die Marketing-Kampagnen der Avocados in Europa vorstellen wird. Im Anschluss spricht Leonardo Ortega, Direktor des Research National Mango Board, der die Förderung der Mangos in den USA illustrieren wird. Nach der Kaffeepause geht es mit dem Workshop, bei dem Importeure, Verteiler und Supermarkt-Ketten über das Thema des Verkaufs von Mangos und Avocados diskutieren
Advertorial werden, weiter. Als Gäste auf der Bühne werden erwartet: Raffaele Spreafico, Managing Director von Spreafico, Luca Garletti, CEO von Mc Garlet und Ulrich Spieckermann, CEO von Eurogroup/Rewe. Der zweite Kongress-Tag wird mit einem allgemeinen Überblick über die Produktion der beiden tropischen Früchte durch den Journalisten Pierre Escodo begleitet: Es folgen Beiträge über die Produktion der Avocados in Peru und Südamerika durch Daniel José Bustamante Canny, Präsident von Prohass-Peru, die Produktion von Avocados und Mangos in Europa wird von Enrique Colilles, General Manager von Trops-Spanien präsentiert. Abschließend wird ein Vortrag über die internationale Produktion der Avocados von Emiliano Escobedo, CEO von Hass Avocado Board Kalifornien, gehalten. Unter den Experten, die ihre Teilnahme an der Podiumsdiskussion bestätigt haben, sind Norman Van der Gaag, Sales Manager von Aweta Group und Arrie De Kock, Forscher von Experico.
Landwirtschaft sein, mit dem Projekt AcquaCampus, gestaltet von Macfrut in Zusammenarbeit mit dem CER (Canale Emiliano Romagnolo – Kanal der Emilia-Romagna) und ANBI (Associazione Nazionale Bonifiche e Irrigazioni – Nationaler Verband Bonifizierung und Bewässerung). Die wichtigsten multinationalen Betriebe im Bereich der Bewässerung werden die Innovationen des Sektors direkt auf einem Demonstrationsfeld in der Messe vorstellen. Es handelt sich hierbei um ein 700 Quadratmeter großes Demonstrationsfeld, auf dem die technologisch fortgeschrittensten Bewässerungsanlagen zu sehen sein werden.
Neben der Teilnahme am Tropical Fruit Congress wird Rewe einer der Protagonisten der nächsten Auflage von Macfrut sein: Nach der positiven Erfahrung aus dem Jahr 2016 nimmt Eurogroup/Rewe wieder an der Messe in Rimini teil, sowohl als Aussteller als auch mit einer Konferenz, in der den Lieferanten die Strategien und die Entwicklungslinien für die Zukunft vorgestellt werden. Zu diesem Termin werden 280 Betriebe, allesamt Obst- und Gemüseerzeuger und -Händler, aus dem gesamten Mittelmeerraum erwartet. „Die Teilnahme von Eurogroup/Rewe ist eine große und erfreuliche Wiederkehr“, sagt Renzo Piraccini, Präsident von Macfrut, „die unsere Ausstellung auszeichnet und die Rolle der Macfrut als Schaufenster internationalen Kalibers, einem Hub für Geschäfte und für Diskussionen über die Themen des Sektors bestätigt.“ Was die Internationalisierung betrifft, so wurden bei der letzten Auflage der Macfrut in Rimini 1.250 Buyer verzeichnet. Macfrut 2018 wird das Incoming der ausländischen Delegationen weiterhin verstärken, sowohl was die Herkunft als auch was die Typologie betrifft. Angesichts der positiven Bestätigungen für den dynamischen, den Vorernte-Technologien gewidmeten Bereich „Macfrut auf dem Feld“, arbeitet die Macfrut darauf hin, Gruppen von Fachleuten, die auch an diesem Bereich der Produktionskette interessiert sind, vor allem aus den osteuropäischen Ländern, nach Rimini zu bringen. Dieses Jahr wird das Hauptthema die Verwendung des Wassers in der
Auch das Ziel, die Macfrut international zu promoten, geht weiter. Nach Terminen in Asien, Südamerika, USA, den Arabischen Emiraten und Afrika sind zwischen Ende Januar und März diesen Jahres Präsentationen und Veranstaltungen in Sambia, Bulgarien, Kroatien und Serbien geplant.
Rückblick: Macfrut 2017 in Zahlen 50.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche, 1.100 Aussteller, 39.000 Besucher: Das sind die Zahlen der Macfrut 2017. Das beutet einen Zuwachs im Vergleich zur Macfrut 2016, auch bei der internationalen Beteiligung wurde eine bedeutende Zunahme registriert: 25% der Besucher und 23% der Aussteller kamen aus dem Ausland (+30% im Vergleich zu 2016), Vertretungen aus über 40 Ländern aller Kontinente konnten verzeichnet werden. Was die Besucher betrifft kamen 35% der ausländischen Gäste aus Osteuropa, 23% aus Europa, 12% aus Afrika, 8% aus dem Mittleren Orient, 7% aus Südamerika und 15% aus anderen Ländern.
BALCÓN DE NÍJAR
Mehr Information über ökologischen Anbau erforderlich
ge noch Pflanzenkrankheiten. Da es praktisch auch nicht geregnet hat, hatten wir auch keine hohe Luftfeuchtigkeit.
FH-Magazin: Bio-Cherrytomaten gibt es schon seit längerem in den Supermarktregalen. Wie ist ihre Entwicklung? D. Caparrós: Runde Cherrytomaten sind stabil mit rückläufiger Tendenz. Cherrytomaten pera auch stabil aber mit steigender Tendenz. Sie gewinnen Marktanteile, weil sie süßer sind. Das schätzen die Konsumenten.
FH-Magazin: Wie sieht es in punkto Wasser aus? D. Caparrós: Im Prinzip ist das Thema für uns gelöst, denn wir bekommen Wasser
FH-Magazin: Man kann also sagen, dass der Geschmack immer mehr an Bedeutung gewonnen hat? D. Caparrós: Generell sind alle Tomaten
Balcón de Níjar mit Sitz in Campohermoso/Almería produziert und vermarktet Biotomaten, hauptsächlich Cherry redondo, Cherry pera und Cherry rama. Im letzten Jahr kamen Strauchtomaten und Tomaten lose hinzu und in dieser wurde das Angebot um Tomaten pera erweitert.
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aneben produziert das Unternehmen auch frische Bioerbsen, eine Delikatesse. Das Fruchthandel Magazin sprach mit dem Geschäftsführer, David Caparrós, über die aktuelle Saison und die Zukunft der Biobranche. David Caparrós: Die Saison 2017/18 hat mit großer Verspätung begonnen. Zum einen, weil in den Gebieten von Almería und Motril generell etwas später gepflanzt worden ist und zum anderen, weil die Wetterbedingungen nicht immer optimal waren. Es gab Zeiten, wo es zu heiß oder zu kalt war. Die Konsequenz ist, dass wir im Vergleich zu anderen Jahren einen Monat Verspätung haben. Aber das war gar nicht schlecht für uns, denn auf diese Weise hat sich das Saisonende der mitteleuropäischen Produktionen nicht mit dem Höhepunkt unserer Ernte überschnitten. So konnten sich die Preise auf einem stabilen Niveau halten und die Tomaten wurden nach und nach verkauft. Ab Januar sind die Mengen gestiegen. Das wird sicherlich bis in den Februar hinein so bleiben. Zurzeit verfügt niemand außer uns über Tomaten, so dass die Kampagne nicht schlecht läuft.
Das Team von Balcón de Nijar auf der FRUIT LOGISTICA 2017. In der Mitte: David Caparrós
Fruchthandel Magazin: Bedeutet das, dass aus der Entsalzungsanlage von Carboneras. die Saison durch die Verspätung länger Richtig ist, dass das Wasser, das wir aus den läuft? Brunnen der BewässerungsgemeinschafD. Caparrós: Nein. Möglicherweise wer- ten erhalten, die Leitfähigkeit erhöht, aber den wir am Ende dieselben Erntemengen da wir Wasser aus der Meerwasserentsalerreichen, aber in einer zungsanlage haben, veränderten Form. In mischen wir es in gröanderen Jahren konzenßeren Mengen bei. Cherrytomate pera Das erhöht natürlich trierten sich die Mengen gewinnt den Preis. wesentlich mehr auf die Marktanteile Monate November bis FH-Magazin: Wie ist Dezember und gingen im Februar und März wieder zurück. Dieses die aktuelle europäische Nachfrage? D. Caparrós: Die Nachfrage hat sich an das Jahr lief es viel gleichmäßiger. Angebot angepasst. Ich glaube, dass der FH-Magazin: Wie ist die aktuelle Situation Handel aufgrund der Preissituation im verin den Gewächshäusern? gangenen Jahr etwas besorgt war und nicht D. Caparrós: Die derzeitige Qualität ist sehr wollte, dass die Preise diesmal wieder gegut. Es gibt weder nennenswerte Schädlin- nauso plötzlich in die Höhe schießen. Man 26
war sehr vorsichtig und die Nachfrage sehr verhalten. Jetzt hat sich das Geschäft wieder etwas belebt, aber auch nicht mehr als normal.
Fotos: Schmidt
Typ pera geschmackvoller. In Bezug auf den Geschmack spielen auch andere Faktoren eine Rolle, wie z.B. Jahreszeit, Anbau-Ort, Böden, Wasser ... es hängt also nicht allein von der Sorte ab. Manchmal schmeckt dieselbe Sorte, die zum selben Zeitpunkt gepflanzt wird, in einer Finca so und in einer anderen anders. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt für Tomaten. Bis Mai/Juni schmecken sie am besten. Da sie langsam reifen sind sie süßer. Höhepunkt ist im Mai. Dann ist der Winter vorbei und die Tomaten mit Fruchtansatz März/ April haben schon viel Sonne mitbekommen, aber noch nicht so hohe Temperaturen, dass sie schnell reifen. FH-Magazin: Aus welchen Gründen entscheiden sich die Konsumenten für BioFRUCHTHANDEL 06/2018
BIO-PRODUKTE Balcón de Níjar ist auch in diesem Jahr wieder in Berlin mit einem Stand vertreten. Auf dem Foto sind runde Bio-Cherrytomaten zu sehen.
Cherrytomaten? D. Caparrós: Ein Grund ist die Bequemlichkeit, eine kleine Tomate zu essen. Man kann sie zwischendurch als Snack genießen, als Aperitiv ... Daneben sind sie auch geschmackvoller als die großen Tomaten und ihre Angebotspalette ist sehr umfangreich. Was Bio angeht, so verzeichnen wir eine kontinuierlich steigende Tendenz für diese Produkte. Obwohl viele noch nicht genau spreche hier von Bio generell, nicht nur wissen, was Bio bedeutet. Deshalb weise Obst und Gemüse. Das ist langfristig geseich jedes Jahr wieder auf die Notwendigkeit hen, in mehr oder weniger 20 Jahren. Die einer Kommunikationskampagne in vielen Tendenz bei den jungen Leuten ist ganz Ländern hin, damit der Endverbraucher besonders wichtig und diese geht in diese versteht, was es heißt, ökologisch zu pro- Richtung. Wenn sie es von klein auf schon duzieren, welche Kosten damit verbunden gesehen haben, sind sie sensibilisiert und sind und wie positiv sich das auf die Umwelt vielleicht wächst der Markt sogar noch mehr als erwartet. Aber bis dahin ist es noch auswirkt. Besonders hier in Spanien wissen die ein langer Weg. Die nordischen Länder wie z.B. Dänemeisten Konsumenten nicht, was biologischer Anbau bedeumark, liegen bereits auf diesem Niveau. tet. Sie wissen, dass Kontinuierlich Warum sollte das in die Produkte gesünder steigende Tendenz Deutschland nicht sind, sie nicht unbeauch erreicht werden dingt besser schmebei Bio können? Die Niedercken müssen als konventionell angebaute, lande wachsen auch die unter umweltfreundlichen Bedingun- immer weiter, Frankreich ebenfalls, wenn gen erzeugt werden ... aber mehr auch es hier auch ein bisschen zurückgegangen nicht. In Deutschland sind sich die Konsu- ist und auch die mediterranen Länder wermenten bewusster darüber und wissen Bio den zulegen, wenn auch langsamer. Aber zu schätzen. Die Verkaufstendenz ist stei- dafür muss weiter daran gearbeitet werden, gend und wir glauben, dass in einiger Zeit die Werte von Bio zu verbreiten. In den Kommunikationsmedien muss ein bedeutender Teil der Verbraucher Bionoch viel getan werden, damit die Bevölprodukte kaufen wird. In Deutschland liegen wir aktuell bei kerung weiß, was gemacht wird, wie es ge6 %. Wo wir hinkommen werden, weiß ich macht wird, welche Arbeit hinter dem bionicht, vielleicht erreichen wir 30 %. Ich logischen Anbau steht und was der Unter-
schied zu dem traditionellen ist. FH-Magazin: Der Verbraucher ist zwar immer überzeugter davon, aber welche Rolle spielt der Preis bei seiner Kaufentscheidung? D. Caparrós: Die Preise für Bioprodukte gleichen sich immer mehr an die traditionell erzeugten an, zumindest in Deutschland und Mitteleuropa. Der Unterschied ist nicht sehr groß und relativ erschwinglich. Dazu haben auch die großen LEH-Ketten und Discounter wie Aldi und Lidl wesentlich beigetragen. Der Preis dürfte eigentlich heute keine Entschuldigung mehr sein. Balcón de Níjar ist auf der FRUIT LOGISTICA (Halle 18, Stand B-03b) und anschließend auf der Biofach 2018 (Halle 5, Stand 371-b). Auf beiden Messen präsentiert das almeriensische Unternehmen sein Angebot und nutzt die Gelegenheit, seine Kunden zu treffen, über die Winterkampagne zu sprechen und die Sommerkampagne vorzubereiten. d.s./c.s. Halle 18, Stand B-03b
Besuchen Sie uns auf der Biofach Halle 6 Stand 159
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EUGH/ONLINEHANDEL
Rechtssicherheit für Internethändler von Biolebensmitteln Der Onlinehandel mit Biolebensmitteln unterliegt nach einem aktuellen Urteil des Europäischen Gerichtshofs einer Zertifizierung. Antonia Witschel LL.M., Rechtsanwältin mit Schwerpunkt auf Lebensmittel-, Kosmetik- und Wettbewerbsrecht, erklärte im Gespräch mit dem Fruchthandel Magazin die Auswirkungen dieses Rechtsspruchs. Fruchthandel Magazin: Ein neues Urteil des EuGH besagt, dass Onlinehändler, die Biolebensmittel an Endverbraucher vertreiben, nach den Regeln der EG-Ökobasis-Verordnung zertifiziert sein müssen. Wie ist es zu diesem Urteil gekommen? Antonia Witschel: Der EuGH hatte über den Fall eines Onlinehändlers zu entscheiden, der in seinem Sortiment Biogewürze führte und dabei nicht über eine Zertifizierung nach der EG-Ökobasis-Verordnung verfügte. Nach einer Abmahnung durch die Wettbewerbszentrale hatte der Händler eine Unterlassungserklärung abgegeben. Vor Gericht wurde noch über die Abmahnkosten gestritten. Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main hielt die Das OLG hielt die Abmahnung für berechtigt und sprach der Klägerin die Kosten zu. Der daraufhin angerufene Bundesgerichtshof stellte fest, dass der Streit von der Frage abhängt, ob sich der Onlinehändler dem Kontrollsystem unterstellen musste. Entscheidendes Element bei dieser Frage ist eine Ausnahmevorschrift für Einzelhändler. Diese sieht vor, dass wer Biolebensmittel „direkt“ an Endverbraucher abgibt, von der Zertifizierungspflicht befreit sein soll, sofern er diese Erzeugnisse nicht selbst erzeugt, aufbereitet, an einem anderen Ort, als einem Ort in Verbindung mit der Verkaufsstelle lagert, aus einem Drittland einführt oder eine dieser Handlungen von einem Dritten vornehmen lässt. Da diese Vorgabe aus der europäischen ÖkobasisVerordnung stammt, setzt der Bundesgerichtshof das Verfahren zunächst aus und legte dem EuGH die Frage vor, was der europäische Verordnungsgeber mit der Formulierung „Erzeugnisse direkt an Endverbraucher verkaufen“ in Artikel 28 Absatz 2 EG-Ökobasis-Verordnung meint. FH-Magazin: Wie begründet der EuGH seine Entscheidung? A. Witschel: Der EuGH legt die Ausnahmevorschrift eng aus und meint, dass ein „direkter“ Verkauf einen unmittelbaren Kon28
takt zwischen Händler und Käufer voraussetzt, der bei Online- und Versandhändlern nicht gegeben ist. Dies begründet er mit dem Zweck der Verordnung und deren Regelungssystematik: Die Zertifizierung dient der Rückverfolgbarkeit auf allen Herstellungs- und Vertriebsstufen und soll dem Verbraucher die Gewähr dafür bieten, dass die ökologischen/biologischen Erzeugnisse in Übereinstimmung mit den Anforderungen der Verordnung hergestellt worden sind. Ein Verzicht auf das Anwesenheitserfordernis im Falle des Online- und Versandhandels führe dagegen dazu, dass die Ausnahme vom Kontrollsystem die Regel werde. Dabei sehe auch die Verordnungsbegründung die Befreiung von der Kontrollpflicht nur für „bestimmte Arten von Einzelhandelsunternehmen“ und „einige Fälle“ vor. FH-Magazin: Was bedeutet das konkret für den Onlinehandel? A. Witschel: In erster Linie bedeutet das Urteil für Internethändler mit Biolebensmitteln im Sortiment Rechtssicherheit. Da die deutschen Vollzugsbehörden sich schon vor dem Urteil auf den Standpunkt gestellt haben, dass die Zertifizierung und Teilnahme am Kontrollsystem zwingend sind, werden sich die meisten Onlinehändler schon zertifiziert haben, um nicht Bußgelder und kostenpflichtige Abmahnungen zu riskieren. FH-Magazin: Warum war bisher unklar, ob Onlinehändler zur Zertifizierung verpflichtet sind? A. Witschel: Dies lag daran, dass verschiedene Gerichte bislang unterschiedliche Auffassungen zu der Auslegung des Begriffes „direkt“ vertreten haben. So bevorzugten einige Gerichte und die Vollzugsbehörden die auch vom EuGH gewählte enge Interpretation. Andere Gerichte meinten, dass ein „direkter“ Verkauf lediglich erfordere, dass es keine Zwischenhändler mehr gebe. Auch der Bundesgerichtshof hielt es
Antonia Witschel LL.M., ist als Rechtsanwältin mit Schwerpunkt auf Lebensmittel-, Kosmetik- und Wettbewerbsrecht für die Kanzlei CMS tätig.
für möglich, die Ausnahmevorschrift großzügiger auszulegen. FH-Magazin: Wie kommunizieren Sie das Ganze? A.Witschel: Hatten die Onlinehändler nach dem Vorlagebeschluss des BGH noch Hoffnung auf eine Gleichbehandlung von Online- und stationärem Handel, so hat der EuGH dem nun eine Absage erteilt. Wer den (online) Vertrieb von Bio-Lebensmitteln plant, sollte daher eine Öko-Kontrollstelle wählen und mit dieser einen Vertrag über die Zertifizierung und Kontrolle schließen. Hilfreich ist die Liste der derzeit in Deutschland zugelassenen Öko-Kontrollstellen beim Informationsportal „Ökolandbau“ der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Diese ist abrufbar unter www. oekolandbau.de/haendler/bio-zertifizierung/adressen/kontrollstellen/. Es ist ratsam, den Ersttermin mit der Kontrollstelle gut vorzubereiten, da diese regelmäßig nach Zeitaufwand abrechnen. Insbesondere sollten die relevanten Dokumente, wie Lieferscheine, Frachtpapiere sowie Rechnungen – die produktbezogene Biohinweisen enthalten müssen – Lagerbücher, Rückstandsanalysen und Biozertifikate der Lieferanten, bereitgehalten werden. Daneben sollte, bei gleichzeitigem Handel mit konventionellen Lebensmitteln, die Lagerhaltung der Biolebensmittel getrennt erfolgen. Hilfreich ist es auch, wenn Mitarbeiter zur Befragung ihres Kenntnisstandes anwesend sind. Die wiederkehrenden Inspektionen können an- oder unangemeldet erfolgen. Auch hier kann eine gewissenhafte Buchführung und Dokumentation Zeit und Kosten sparen. k.v. FRUCHTHANDEL 06/2018
BIO-PRODUKTE ITALIEN/BRIO
Vertrauen und strenge Kontrollen führen zum Erfolg Die Veroneser Gesellschaft Brio AG gibt nach der Fusion die Marke „Brio“ auf, die ihre gesamte Bioproduktion seit 25 Jahren kennzeichnet, um sie mit „Alce Nero“ zu ersetzen, erklärte Handelsdirektor und Verantwortliche für Marketing und Kommunikation.
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om Fusato. Bei den wichtigsten traditionellen Produkten wie Kiwis, Birnen, Äpfeln und Citrusfrüchten verzeichnet Brio einen starken Zuwachs, besonders beim Export. Aber auch bei Kartoffeln und Möhren, die hingegen vorwiegend auf dem italienischen Markt abgesetzt werden. „Der Inlandsmarkt wächst kräftig. Wir haben bereits operative Pläne für die nächsten Jahre für unsere Mitglieder in Gang gesetzt, die eine Erweiterung der Anbauflächen für Obst, sowie der Gemüseproduktion in Gewächshäusern vorsehen”, so Fusato, „Unser Entwicklungsprogramm für „Exoten”, die in Italien produziert werden, ist beträchtlich. Wir werden dieses Jahr über die Kooperative Kore aus Marsala, Mitglied unserer Gruppe, etwa 30 ha biologische Avocados anbauen. Etwa die gleiche Fläche ist für Mangos vorgesehen, von denen rund sieben Hektar bereits 2017 angebaut wurden und sich sehr gut entwickeln.Im Laufe von zwei Jahren werden die Exoten ein wichtiger Anteil unseres Angebotes darstellen.” Bei Granatäpfeln ist für 2018 der Anbau von früh reifende Sorten geplant. Die schon produzierenden Anlagen von 30 ha werden momentan nicht erweitert, da man erst den Markt für frische Granatäpfel weiter erschließen muss. Es sind auch Tests für Litschis in Gang, es sind aber noch keine Anlagen vorgesehen. Was den Export anbelangt betontet Fusato: „Die wichtigsten Innovationen für den deutschen Markt betreffen die Zusammenarbeit mit Demeter. Für die restlichen europäischen Märkte setzen wir unsere Politik im Produktionsbereich fort, die darauf abzielt, von den bedeutenden europäischen Distributionsgruppen als wichtiger Partner anerkannt zu werden, der Qualität und Garantien liefert, sowie kontinuierliche Mengen.“ Brio intensiviert die Zusammenarbeit mit dem französischen Markt, der schon seit einigen Jahren mit zweistelligen Wachstumsraten steigt, und mit den skandinavischen Ländern, die vor allem am Obst interessiert sind und für Gemüse eine Alternative zu Spanien suchen. Das Bio-Un-
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ternehmen wächst auch auf dem deutschen Markt, nach dem schlechten, witterungsbedingten Anfang vom Vorjahr. Allerdings sind die Exportquoten von Brio in den letzten Jahren zurückgegangen, was auf die starke Nachfrage seitens des Inlandmarktes zurückzuführen ist. „Wir haben jedoch mit einer Quote von 40 % begonnen. Was bei einer Firma unserer Größenordnung bedeutende Mengen sind. Wir exportieren u.a. Kiwis, Birnen, Zitronen, Orangen, Äpfel und Erdbeeren und Gemüse wie Zucchini, Tomaten und Salate.” Wir haben die Marke Brio definitiv aufgegeben und verwenden nun, auch im Ausland, die Marke Alce Nero (Black Elk) des Konsortiums der führenden italienischen Bio-Produzenten, dem wir seit 2011 angeschlossen sind. Wir haben diese Marke (seit 1978 Leader in Italien für Bio) neu gestaltet, um das Konzept der Nachhaltigkeit unserer Produktion hervorzuheben.” Im vergangenen November konnte man in der italienischen Presse über eine Ermittlung der Steuer- und Kriminalpolizei lesen, die konventionell angebautes sizilianisches Obst und Gemüse betraf, das im Inund Ausland als biologisch vermarktet wor-
den war. Das Fruchthandel Magazin fragte Tom Fusato nach dem Stand der Dinge und wie Unternehmen sich solchen Betrügern schützen kann, damit die Glaubwürdigkeit des Bio-Sektors nicht gefährdet wird. „Die besondere Beziehung zwischen Bio-Produzenten und Konsumenten basiert nur auf Vertrauen. Wenn das scheitert, geht alles Gute und Nützliche, das bis heute auf diesem Gebiet getan wurde, in einer Minute verloren. Deshalb sind wir, was Garantien anbelangt, immer unflexibel gewesen. Wer nicht seriös und ehrlich arbeitet, hat bei uns nie Raum gefunden und wird auch nie welchen finden. Wir kennen die angeklagten Produzenten-Betriebe, die eben wegen des Mangels an Garantien bei uns keine Chancen hatten. Leider kann man das nicht von vielen anderen Kunden behaupten, vor allem ausländischen, die Mengen und niedrige Preise suchen und von Betrieben kaufen, die sie nicht persönlich kennen. Das Kontrollsystem von Bio, obwohl es im Vergleich zu den Kontrollen im konventionellen Anbau ausgezeichnet ist, ist allein nicht in der Lage die Integrität der Produktion zu garantieren. Ich glaube, dass heute die integrierten Lieferketten der einzige Weg sind, um den Verbrauchern Garantien zu geben: Vom Großverteiler bis zum Spezialisten und dem einzelnen Produktionsbetrieb (vorzugsweise Mitglied der Gruppe), zusammen mit technischer Unterstützung beim Anbau, um die Seriosität auf dem Feld und nicht nur auf dem Papier zu garantieren. Nur so wird das Interesse aller gewahrt und das System ist daran interessiert, die faulen Äpfel auszuscheiden, die ja auch unfaire Konkurrenz bedeuten, sagte Tom Fusato. Ncx Drahorad
Eine neu angelegte Mangoplantage.
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KRONEN
Avocado-Verarbeitungslinie für Convenience- und Freshcut-Markt Die Nachfrage nach Avocados boomt und damit gewinnt auch die frische Verarbeitung der Frucht in großen Mengen an Bedeutung. Die Kronen GmbH Nahrungsmitteltechnik bedient die Anforderung des Convenience- und Freshcut-Marktes nun nach eigenen Angaben mit der weltweit ersten Avocado-Verarbeitungslinie, mit der das Schälen und Entsteinen großer Stückzahlen innerhalb kürzester Zeit möglich ist und ein visuell ansprechendes Produkt hergestellt wird.
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it der einzigartigen, teilautomati- Wie das Unternehmen weiter informiert, sierten Avocado-Verarbeitungslinie ist die innovative Avocado-Verarbeitungskönnten standardmäßig bis zu 1.200 Früch- linie in enger Zusammenarbeit mit einem te pro Stunde – etwa 300 kg Avocados – ge- Kronen-Kunden und Convenience-Proschält und entsteint werden. Die Kapazität duzenten aus West-Europa entstanden. könne aber bei Bedarf sogar vervierfacht „Das Unternehmen produziert geschnittewerden: auf 4.800 Früchte pro Stunde. ne Avocados im großen Stil“, erläutert SteZunächst werde die Avocado halbiert, ein- phan Zillgith. Benötigt wurde eine Lösung, schließlich des Avocado-Steins, im zweiten die die Mitarbeiter entlastet. Denn der HerSchritt werden die Steine aus den halbierten steller habe mit einem häufigen Ausfall von Früchten entfernt und schließlich wird die Mitarbeitern zu kämpfen, die aufgrund der Frucht geschält. Steine und Schalen werden gleichförmigen Handbewegung beim Entauf separaten Abfallbändern entsorgt, wäh- steinen der Früchte innerhalb kürzester rend die fertigen Avocado-Hälften auf dem Zeit gesundheitliche Probleme am HandAustrageband weiterlaufen. gelenk bekamen. „Die Avocados wer„Dies wurde mit der neuen Verarbeiden also in Sekunden„Convenience schnelle für die Weitertungslinie komplett Avocado“ auf dem behoben“, so Steverarbeitung präpariert“, Vormarsch so Kronen Geschäftsfühphan Zillgith weiter. „Aber nicht nur in rer Stephan Zillgith. „Die Anlage ist so konzipiert, dass aus den emp- dieser Hinsicht profitiert das Unternehmen findlichen Früchten ein visuell ansprechen- von der neuen Linie: Die Produktivität am des Produkt entsteht, das einer manuellen Einsatzstandort hat enorm zugenommen, Verarbeitung entspricht.“ Am Austrage- nämlich um 25 %. Dabei ist auch der Ertrag band der Linie könne ergänzend die Kro- an reinem Fruchtfleisch, je nach Festigkeit nen-Schneidemaschine GS 10-2 angebun- der Früchte um bis zu 11 % gestiegen.“ Soden werden, welche den nächsten Schritt mit könnten andere Produktionsstandorte erledigt und die Avocados in Scheiben oder des Unternehmens entlastet bzw. mitverWürfel zerkleinert. Die so verarbeiteten sorgt werden. Das dadurch frei werdende Avocados fänden unter anderem in Sand- Personal – zwei Arbeitskräfte – könne für wiches, Wraps, Salaten, Sushi und anderen andere Arbeitsgänge eingesetzt werden. Nach Angaben von Kronen amortisiert frischen, hochwertigen Convenience- und sich die komplette Verarbeitungslinie, ein„Food-to-Go“-Produkten Verwendung. schließlich der Kronen-Schneidemaschine GS 10-2, die ebenfalls integriert wurde, sich für den Convenience-Hersteller innerhalb von 120 Arbeitstagen. Ein Ergebnis, das die Erwartungen weit übertroffen habe, wie Stephan Zillgith sagt. „Wir freuen uns die neue Convenience Avocado Linie präsentieren zu können. Wir arbeiten eng mit der Branche zusammen, um innovative, maßgeschneiderte LösunKronen Convenience Avocado Linie: Tona Schneidemaschine gen zu entwickeln. Unser Ziel ist, auf diese Weise den Geschäftserfolg unserer Kunden S180K, Zuführband und Verarbeitungstisch 30
Fertigprodukt nach der Verarbeitung mit der Kronen Avocado-Linie: Avocado-Hälften, geschält und entsteint
zu unterstützen und die Herstellung frischer, gesunder Lebensmittel zu gewährleisten“ so der Kronen Geschäftsführer weiter.
Erfolgreicher Einsatz der Convenience Avocado Linie Die Avocado erfährt aktuell einen großen Boom. Die „Butterfrucht“ gilt als gesund, nährstoffreich und ist vielseitig verwendbar. Der Fettanteil liegt bei rund 23 %, dabei handelt es sich jedoch um ungesättigte Fettsäuren. Verbraucher, die sich gesundheitsbewusst ernähren, fragen die Frucht nach. Gerade auch für Vegetarier und Veganer ist sie unter anderem aufgrund des hohen Anteils an essentiellen Aminosäuren interessant. Und wegen ihres dezenten Geschmacks und der cremigen Konsistenz ist sie daher für viele „Fast Casual“-Produkte im Trend: zum Beispiel als „Topping“ von Salaten, als Zutat in Wraps oder Sandwiches und natürlich in Sushi-Rolls.
Nach neuesten Hygienevorschriften konstruiert „Die Avocado wird mehr und mehr verarbeitet und als frisch geschnittenes Produkt angeboten. Denn die Nachfrage wächst, zum Beispiel in West-Europa – besonders UK – sowie in den USA, Süd-Amerika, Australien. Mit der bis ins Detail durchdachten Avocado-Verarbeitungslinie ist dem Kronen-Entwicklungsteam eine echte Innovation gelungen: die weltweit erste Linie, mit der man Avocados für Convenience-Produkte in großen Mengen verarbeiten kann“ unterstreicht Eric Lefebvre, Technischer Leiter und Prokurist bei Kronen, die Bedeutung der neuartigen Anlage für den FreshFRUCHTHANDEL 06/2018
FRUIT LOGISTICA 2018 cut- bzw. Convenience-Markt. Die teilautomatisierte Convenience Avocado Linie ist optimiert für das Entsteinen und Schälen von Avocados in großen Mengen. Integriert sind eine Kronen-Schneidemaschine Tona S180K mit einem Zuführband und ein mehrere Stationen umfassender Verarbeitungstisch mit je einem Transport-, Austrage- und Abfallband.
Leistungsbereich der Convenience Avocado Linie von Kronen Optional kann die Linie mit der leistungsfähigeren Tona Rapid bereitgestellt werden, dann erhöht sich die Kapazität und es können bis zu 4.800 Stück pro Stunde verarbeitet werden. Zudem biete die Anlage eine effektive, schonende Produktverarbeitung, da die empfindlichen Früchte in allen Verarbeitungsschritten schnell und dabei möglichst vorsichtig verarbeitet werden. Das Entsteinen und Schälen sei so konzipiert, dass das Fruchtfleisch komplett genutzt wird und ein minimaler Abfallanteil entsteht. Bei Avocado-Früchten liegt der Ertrag-Anteil bei ca. 60 %. Das bedeute, dass mit der Avocado-Linie pro Stunde bis zu 180 kg geschälte und entsteinte Avocado-Hälften hergestellt werden können. Daneben ermögliche die Anlage durch eine benutzerfreundliche Oberfläche und das übersichtliche Bedienfeld eine schnelle und einfache Bedienung. An allen Stationen ist eine sichere und gleichzeitig effektive Verarbeitung gewährleistet. Werkzeuge sind flexibel höheneinstellbar (zwischen 900-980 mm). Sie lassen sich, wie auch die Schneideeinsätze, leicht und in kurzer Zeit wechseln. Die Avocado-Verarbeitungslinie ist nach Informationen von Kronen komplett aus Edelstahl AISI 304 oder FDA-konformen Kunststoffen (alle Lebensmittel-Kontaktflächen) gefertigt. Damit sei die Maschine nach den neuesten Hygienevorschriften konstruiert und somit schnell und einfach zu reinigen. Optimal ergänzt werde die Linie durch die Kronen-Schneidemaschine GS 10-2: Über das Austrageband der Linie werden die geschälten und entsteinten Avocado-Hälften zur GS 10-2 weitertransportiert. In der bewährten Gemüse-, Salat- und Obst-Schneidemaschine könnten die Früchte dann schonend und exakt in Scheiben oder Würfel verschiedenster Schnittstärke gebracht werden. n Halle 3.1, Stand A-04 FRUCHTHANDEL 06/2018
IFCO SYSTEMS
Ausweitung der digitalen Lösungen für Lebensmittellieferketten IFCO Systems hat seit vielen Jahren webbasierte Systeme im Einsatz, die es Kunden ermöglichen, alle Transaktionen elektronisch durchzuführen und die Bestände und Bewegungen von Mehrwegbehältern (Returnable Plastic Crates – RPCs) in Echtzeit sichtbar zu machen.
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as Unternehmen investiert weiter in die Digitalisierung und kündigt zwei neue Initiativen an, um seine digitalen Systeme und Dienstleistungen signifikant zu erweitern.
Neues Online RPC Management System Als erstes Element der nächsten Generation elektronischer Werkzeuge führt IFCO sein hochmodernes Online-Bestellsystem ein, welches das MyIFCOTM WebclearingSystem um innovative Funktionen ergänzt und erweiterte Auftragsverwaltungsfunktionen für ein verbessertes Kundenerlebnis bietet. Zu den Merkmalen des neuen Systems gehören nach Angaben des Unternehmens die erhöhte Reaktionsfähigkeit, die adaptive Schnittstelle und die Kompatibilität mit mobilen Anwendungen, Eigenschaften, die zu einer verbesserten Nutzererfahrung beitragen sollen. Eine zuverlässige und höchst skalierbare Systemumgebung sorge für maximale Sicherheit.
Erweiterte Funktionen wie das neue Feature ‘Bestellung hochladen‘ ermöglichen laut IFCO die gleichzeitige Bearbeitung mehrerer Aufträge. Die Abholung von benutzten Mehrwegtransportbehältern (RPCs) könne nach Kundenwunsch terminiert werden, und die Nachverfolgungsfunktion sei für alle Aufträge inclusive der Rückgabe von Leergut verfügbar. RPC-Typen könnten zur schnelleren Auswahl den „Favoriten“ zugeordnet werden, was die Prozesse beschleunige. Darüber hinaus zeigt die neue Kalenderansicht alle geplanten und offenen Aufträge auf einen Blick. Das funktionale Design unterstütze die Bestellprozesse der Kunden und ermögliche eine intuitive Navigation mit einer minimalen Anzahl von Klicks, so IFCO. Die neuen Funktionen werden zunächst in Deutschland, den USA und Frankreich verfügbar sein und im Laufe des Jahres 2018 schrittweise auch in anderen Ländern eingeführt. Weitere Systemkomponenten werden folgen, darunter z.B. mobile Lösungen, eine erweiterte RPC-Bedarfsplanung und zuMit zwei neue Initiativen wird Ifco seine digitalen Systeme und Dienstleistungen signifikant erweitern.
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FRUIT LOGISTICA 2018
Die Abholung von benutzten Mehrwegtransportbehältern (RPCs) kann nach Kundenwunsch terminiert werden.
sätzliche Tools zur Systemintegration mit IFCO-Kunden zur Verbesserung der RPCBedarfsplanung und Reduzierung von Lagerbeständen. Diese Komponenten sollen es ermöglichen, administrative Aufgaben zu automatisieren, die RPC-Bedarfsplanung zu optimieren und Durchlaufzeiten und RPC-Bestände zu reduzieren, und damit letztendlich Kosten zu senken.
BXB Digital Parallel dazu plant IFCO nach eigenen Angaben ein Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit einem führenden Lebensmitteleinzelhändler und BXB Digital, einem Anbieter von datenbasierten Logistiklösungen für die Erhöhung der Transparenz in datengesteuerten Lieferketten. BXB Digital ist ebenso wie IFCO ein Unternehmen des weltweit agierenden Supply Chain Solutions Unter-
nehmen Brambles Limited. ger, CEO von IFCO, sagte: „Wir sind davon Ziel des Pilotprojekts sei es, eine voll- überzeugt, dass unsere beiden Initiativen ständige und permanente Überwachung das Potenzial haben, die Abläufe im Bereich der Frische-Lieferkette über intelligente, der Frischelogistik völlig zu verändern, und mit Sensoren ausgestattete IFCO RPCs zu dass dies für unsere Kunden einen enorermöglichen. Diese Technologie werde men Mehrwert schaffen wird. Als weltweidie gesamte Lieferketter Marktführer im Bete nahezu in Echtzeit reich RPC-Pooling ist Vollständige sichtbar machen und es unsere Vision, durch Überwachung der die IFCO-Kunden daden Einsatz intelligenbei unterstützen, die ter TransportverpaFrische-Lieferkette Einhaltung der Kühlckungslösungen die als Zielsetzung Führung bei der Verkette zu überwachen und jederzeit zu wisbesserung von Liefersen, wo sich das Produkt gerade befindet. ketten zu übernehmen. Die Zugehörigkeit Damit könnten Prozesse effizienter ge- zur Brambles-Gruppe und der Zugang zur staltet und die Bedarfsplanung optimiert Technologie unseres Unternehmens BXB werden, was im Ergebnis zu niedrigeren Digital bieten uns einzigartige MöglichkeiKosten, verbesserter Produktqualität, län- ten, diese Vision Wirklichkeit werden zu lasgerer Haltbarkeit und geringeren Waren- sen.“ n abschreibungen führe. Wolfgang Orgeldin- Halle 20, Stand B-17
Ein- und Verkäufer (w/m)
im Bereich Obst / Zitrusfrüchte / Exoten / Gemüse/ Im- und Export
wir sind ein mittelständisches Unternehmen, welches Obst und Gemüse Europaweit ein- und verkauft. Zu unseren Kunden zählen Großmarktkunden, Lieferanten des LEH sowie die Obst- und Gemüse verarbeitende Industrie. Zum weiteren Ausbau unseres Handelsunternehmens, suchen wir eine fachlich versierte Persönlichkeit.
Positionsbeschreibung
- Internationaler Einkauf und Handel - Selbstständige Kontraktverhandlung und Durchsetzung der optimalen Preis- und Lieferkonditionen - Lieferantenauswahl, -entwicklung und –pflege - Beschaffung von Ware in Abstimmung mit unserer Verkaufsabteilung - Akquisition von Kunden
Wir erwarten von ihnen
- Ausbildung zum Fruchtkaufmann oder Ähnliches - Erfahrung im Groß- und Außenhandel - Durchsetzungsvermögen und Verbindlichkeit - Verhandlungskompetenz und Spaß am Vertrieb - Gute Englischkenntnisse, Französisch und/ oder Spanischkenntnisse sind von Vorteil - Bereitschaft Kunden und Lieferanten persönlich zu besuchen Wir freuen uns auf ihre Bewerbungsunterlagen. Frisch-Frucht- GmbH Postfach 15 54 55208 Ingelheim lang@frischfrucht.eu
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FRUCHTHANDEL 06/2018
THEMENVORSCHAU Ausgabe
AS ET Erscheinungstermin
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23.02.2018
13.02.2018*
9
02.03.2018
20.02.2018
10
09.03.2018
27.02.2018
Anzeigen/ Red.-Schluss
Themenschwerpunkte
Bemerkungen
FRUIT LOGISTICA 2018: Messe-Bericht l Offizieller Messe-Rundgang Veranstaltungen/Events (FRUINET World of Fresh Ideas, Fresh Produce Forum) Deutscher und globaler Fruchthandel Deutsche Produktion und Vermarktung Deutsche Frischemärkte Nord- und Westeuropa (Miederlande, Belgien, Frankreich, Schweiz, Österreich, Skandinavien) Südtirol Produkte am POS: Snack-Möhren FRUIT LOGISTICA 2018: Messe-Bericht ll Veranstaltungen/Events (Fresh Produce Forum, Future Lab) Übersee (Neuseeland, Nordafrika, Nord- + Lateinamerika, Asien) Sortierung und Verpackung Cool Chain Management: Reife-, Kühl-, Lagerungstechnik, Logistik, Transport Gewächshäuser, Produktions-, Bewässerungs- und Erntetechnik Produkte im Trend: Bananen FRUIT LOGISTICA 2018: Messe-Bericht lll Südeuropa und Mittelmeerraum (Italien, Spanien, Israel, Türkei, Griechenland, Zypern, Portugal) Osteuropa Südafrika Bio- und Fairtrade-Produkte: Messe-Berichte Fruit Logistica + BioFach Fresh Convenience Global Berry Congress – Vorbericht Weitere Termine siehe www.fruchthandel.de/magazin/themenplan
* Last-Minute-Buchung unter +49/211/99104-40 möglich. Bitte kurzfristig Kontakt aufnehmen!
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IMPRESSUM Anzeigenleitung Hans-Joachim Fuhrmann Tel. +49-(0)211-9 91 04-20 fu@fruchthandel.de Internationale Fachzeitschrift für das gesamte Marketing im Grünen Sortiment FRUITNET MEDIA INTERNATIONAL GmbH info@fruchthandel.de, www.fruchthandel.de Lindemannstraße 12, 40237 Düsseldorf, Germany Postfach 10 55 51, 40046 Düsseldorf, Germany Tel. +49-(0)211-9 91 04-0, Fax +49-(0)211-66 31 62 Herausgeber H. Günter Schweinsberg Tel. +49-(0)211-9 91 04-0 gs@fruchthandel.de Geschäftsführung Robert Broadfoot Tel. +49-(0)211-9 91 04-13 rb@fruchthandel.de Ulrike Niggemann Tel. +49-(0)211-9 91 04-25 un@fruchthandel.de Chris White Tel. +44-20-7501 3710 chris@fruitnet.com Chefredaktion Gabriele Bastian Tel. +49-(0)211-9 91 04-21 ba@fruchthandel.de Redaktion Tel. +49-(0)211-9 91 04-35, Fax +49-(0)211-66 31 62 redaktion@fruchthandel.de Michael Schotten Tel. +49-(0)211-9 91 04-16 ms@fruchthandel.de Kristina Vogt Tel. +49-(0)211-9 91 04-31 kv@fruchthandel.de Christine Weiser Tel. +49-(0)211-9 91 04-27 cw@fruchthandel.de Stephanie Zaar Tel. +49-(0)211-9 91 04-17 sz@fruchthandel.de Chefin vom Dienst Nadine Schotten Tel. +49-(0)211-9 91 04-28 nsc@fruchthandel.de Events + Awards Kaasten Reh, (Geschäftsbereichsleiter) Tel. +49-(0)211-9 91 04-10 kr@fruchthandel.de Sabine Reh (Projektmanagement) Tel. +49-(0)211-9 91 04-26 sr@fruchthandel.de
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