Fruchthandel Magazine: 23.02.2018

Page 1

07-08 | 2018

07-08 / 2018 | 23.02.2018 | FRUITNET MEDIA INTERNATIONAL

Starker Auftritt FRUIT LOGISTICA: Globales Fruchtgeschäft stellt in Berlin die Weichen für den Erfolg FLIA 2018: Pook Coconut Chips wurden zur Innovation des Jahres gekürt RAHMEN-VERANSTALTUNG: Fruitnet World of Fresh Ideas bot noch mehr Interaktion, Infos und Ideen STUDIE: Schulprogramm fördert den Obst- und Gemüsekonsum bei Grundschülern


IN KooPErATIoN MIT DEr

1 Komplett überarbeitete Neuauflage, erscheint im Oktober 2018

JETZT VORBESTELLEN! Bestellcoupon Preis für 1 Exemplar 19,80 €, ab 5 Exemplaren pro Stück 16,80 €, ab 10 Exemplaren pro Stück 13,80 €, ab 50 Exemplaren pro Stück 9,80 €. Preise zzgl. Versandkosten und MwSt. Versandkosten: Deutschland: 3,50 € – 9,00 € (1 bis 50 Exemplare). Ausland: Versandkosten auf Anfrage. Anzahl Exemplare: Name

Firma

Straße

PLZ/Ort

Telefon

Land

Telefax

Unterschrift

E-Mail

MwSt-ID-Nr. (nur EU)

Datum

Coupon bitte senden an Fruitnet Media International GmbH • Postfach 10 55 51 • 40046 Düsseldorf • Germany Fax +49-(0)211-691 17 46 • info@fruchthandel.de • www.fruchthandel.de

Bestellen Sie dieses wichtige Nachschlagewerk mit mehr als 23 Produktprofilen auf 112 Seiten. • Äpfel (inkl. Clubsorten) • Ananas • Avocados • Bananen • Birnen • Blumenkohl und Brokkoli • Chicorée • Citrus: Grapefruit/ Pampelmusen, Mandarinen, Orangen • Erdbeeren • Kiwis

• Melonen • Nüsse: Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln • Paprika • Pfirsiche/Nektarinen • Pflaumen • Pilze: Kulturpilze • Salate • Spargel • Tafeltrauben • Tomaten

Weitere Infos zum Inhalt sowie Musterseiten auf www.fruchthandel.de/warenkunde


07-08

2018

INHALT

2

NACHRICHTEN DER WOCHE

2

3

ASIA FRUIT LOGISTICA: Anmeldeschluss für deutschen Gemeinschaftsstand ist am 28. Februar WAPA: Vorsichtiger Optimismus für die Kampagne 2018

4

FRUIT LOGISTICA 2018_

4 8

Messe-Nachgang: Große Trends bestätigten sich Fruchthandel Magazin Retail Award: „Lorbeeren sind nicht zum Ausruhen da“ 10 Fruitnet World of Fresh Ideas: Noch mehr Interaktion, Infos und Ideen 13 FLIA 2018: Pook Coconut Chips sind die Neuheit des Jahres 14 Fotoseiten: Deutscher und Internationaler Fruchthandel 18 BVEO: Über 500 Gäste besuchten die Jubiläumsausgabe der German Fruit Traders Night 18 Landgard: Erfolgreiche Premiere für den Nachhaltigkeits-Talk 20 Fotoseiten: Deutsche Vermarktung und Produktion 22 Evelina®: Neue Partner und ein neues Produkt 23 Fotoseite: Offizieller Messerundgang 24 Fresh Produce Forum/Großmarkt 3.0: Der Riese mitten in der Stadt? 25 Frischezentrum Frankfurt: Tauziehen um den Großmarkt 26 Markthallen München: Unsichere Zeiten für Großmarkthändler 27 Fotoseite: Deutsche Frischemärkte 28 Niederlande: Frische und Vielfalt unter dem Berliner Funkturm 30 Fotoseiten: Die Niederlande 36 Frankreich: Nachhaltigkeit und „Null Rückstände“ waren beherrschende Themen 39 Fotoseiten: Frankreich 41 Produktinnovationen, neue Marken und Jubiläen im Fokus 44 Messebeteiligung: Schöne Aussichten für Flandern 45 Coöperatie Hoogstraten: Discounter sind die Gourmet-Shops von morgen 46 Fotoseiten: Flandern

52 BRANCHEN-NEWS

52

52 54 54

55 56

Metro AG: Belieferungs- und Onlinegeschäft sind Wachstumstreiber HHLA steigert Umsatz und Gewinn Studie: Schulobstprogramm fördert den O+G-Konsum Forschung: Anpassungsfähigkeit von Insekten an Temperaturschwankungen wird untersucht Studie: „Geister-Supermärkte“ nicht erwünscht Zwiebelforum: „Ein Lager ist kein Krankenhaus“

58

PRODUKTE AM POS_

58

Mini-Möhren: Snack-Variante bei jungen Familien beliebt

RUBRIKEN 55 DFHV – Zur Sache 57 Verbraucherpreise 60 Marktbericht Themenvorschau/Impressum (Dritte Umschlagseite)

Offizieller Kooperationspartner

Mitglied


RETAIL Aldi Süd und Aldi Nord dementieren Fusionspläne In einem Bericht des manager magazins hatte es geheißen, dass Aldi Süd und Aldi Nord die Zusammenlegung des Einkaufs und anderer Bereiche prüfen. Demnach sollen im Rahmen des Projekts „Kooperation Aldi Nord – Aldi Süd“ zunächst bestimmte Waren gemeinsam beschafft werden. Eine gesellschaftsrechtliche Verflechtung der Einkaufsabteilungen könnte folgen, hieß es. Dem Fruchthandel Magazin teilten die Discounter in einem Statement jedoch mit: „Die Unternehmensgruppen Aldi Nord und Aldi Süd haben nicht nur dieselben Wurzeln und Namen, sondern auch identische Geschäftskonzepte und -strategien: ein fokussiertes, qualitativ hochwertiges Sortiment zu TopPreisen. Es gibt signifikante Überschneidungen bei Angebot, Ladenkonzept, Außenauftritt und Unternehmensstruktur. Aldi Nord und Aldi Süd arbeiten als Schwesterunternehmen traditionell schon immer sehr eng zusammen. Dies betrifft verschiedene Bereiche wie zum Beispiel den Einkauf oder das Marketing. Selbstverständlich arbeiten wir kontinuierlich an einer Optimierung dieser seit jeher gepflegten und etablierten Kooperati-

ASIA FRUIT LOGISTICA/CHINA FRUIT LOGISTICA ___________________

Am 28. Februar ist Anmeldeschluss für den Deutschen Gemeinschaftsstand n Auch in diesem Jahr wird mit Unterstützung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft wieder ein deutscher Pavillon organisiert, der unter dem Leitmotiv „Made in Germany“ auf deutsche Produkte aufmerksam machen wird. Die wichtigsten Eckdaten auf einen Blick:  Die ASIA FRUIT LOGISTICA findet vom 5. bis 7. September 2018 in Hongkong statt.  Der Quadratmeterpreis für eine Beteiligung am Pavillon liegt wie im Vorjahr bei 380 Euro. (inklusive Standbau, Mindestgröße 9 m²)  Anmeldeschluss ist der 28. Februar 2018  Organisator des Pavillons ist in diesem Jahr die Leipziger Messe International (Ansprechpartnerin Sabine Kramer-Scholz, Mail s.kramer-scholz@lm-inter-

2

präsentierten 2017 in Hongkong ihre Produkte und Dienstleistungen.

Premiere in China Vom 14. bis 16. Mai öffnet zum ersten Mal die CHINA FRUIT LOGISTICA in Shanghai ihre Tore. Sie versteht sich als nationale Plattform für die Beschaffung von Obst und Gemüse für den Frischfruchtbedarf innerhalb Chinas. n

LIDL ______________________________________________________________ n

on. Diesen laufenden Prozess intensivieren wir seit Jahren. Durch die ständige Optimierung der Gemeinsamkeiten verfolgen wir das Ziel, unsere Marktposition weiter zu festigen. Eine Fusion ist weder aus der Kooperation folgend noch aus sonstigen Überlegungen geplant oder beabsichtigt. Aus der Zusammenarbeit folgt auch keine Reduzierung des Personalbedarfs, da Aldi Nord und Aldi Süd wachsende Unternehmensgruppen sind, die weiterhin Fachkräfte benötigen.“

national.com, Tel. +49-(0)341/678-7926)  Voraussetzung für die Realisierung des Pavillons ist eine Mindest-Teilnehmerzahl von zehn Unternehmen. Die ASIA FRUIT LOGISTICA konnte in den vergangenen Jahren ein kontinuierliches Wachstum verzeichnen. 2017 besuchten mehr als 13.000 Gäste die Messe. Mehr als 800 Aussteller aus 43 Ländern

Lidl Deutschland: Wechsel an der Spitze

Wie Lidl gegenüber dem Fruchthandel Magazin bekannt gab, hat Marin Dokozic das Unternehmen nach 16 Jahren, davon rund 2,5 Jahre als Geschäftsleitungsvorsitzender von Lidl Deutschland, verlassen. Nachfolger wird dem Unternehmen zufolge Matthias Oppitz (40), der ab sofort die operative Verantwortung für das DeutschlandGeschäft übernimmt. Oppitz soll das Thema E-Commerce mit dem Ziel einer stärkeren Verzahnung von stationärem und digitalem Geschäft weiter vorantreiben. n

n

Vom Suchen und Finden der Liebe – oder so ähnlich ...

In einer Social Media-Kampagne hat Aldi erklärt, dass der vom Fruchthandel Magazin verliehene Retail Award und das richtige Unternehmen endlich zusammengefunden haben, und hat ein Video bei Facebook gepostet, das im Stile der Dating-App Tinder aufgebaut ist. Der Nutzer wischt bei „Fresh Fruits 2018“ Lidl weg und wählt Aldi Süd aus. Dazu heißt es: „Hey Lidl Deutschland, nicht traurig sein. Manche Dinge passen gut, aber andere passen eben besser. Wir übernehmen dann mal.“ Konkurrent Lidl, der in dieser Kategorie zuvor bereits sieg-

reich war, wollte dies scheinbar nicht einfach so hinnehmen. Und natürlich ließ eine entsprechende Antwort nicht lange auf sich warten: Auf der FacebookSeite war kurz darauf ein ebenfalls an Tinder erinnerndes Motiv zu sehen, das die Zusammenkunft des German Retail Awards und Aldi Süd mit der Überschrift: „Nichts hält für die Ewigkeit“ zeigt. „Wie süß Aldi Süd, nach so einer langen Zeit in der Kassenschlange habt ihr endlich mal ein Match. Aber hey, mehr Glück als frisches Obst & Gemüse. Wir überzeugen unsere Kunden übrigens das ganze Jahr und nicht nur für eine Nacht.“ n

FRUCHTHANDEL 07-08/2018


NACHRICHTEN DER WOCHE WORLD APPLE AND PEAR ASSOCIATION _____________________________

Vorsichtiger Optimismus für die Kampagne 2018 n Die World Apple and Pear Association (WAPA) hat auf der FRUIT LOGISTICA ihre Jahreshauptversammlung abgehalten, um die Produktionsprognose für die südliche Hemisphäre, die endgültigen Ergebnisse der nördlichen Hemisphäre und die verschiedenen Maßnahmen in Bezug auf Marketing, Verkaufsförderung und Nachhaltigkeit in ihren Ländern zu erörtern. Während des Treffens wurden die konsolidierten Ernteprognosen für die bevorstehende Apfel- und Birnensaison auf der Südhalbkugel diskutiert und veröffentlicht. Die Prognosen wurden von den Industrieverbänden in Argentinien, Australien, Brasilien, Chile, Neuseeland und Südafrika erhoben und zeigten, so die Pressemeldung, dass die Apfelernte 2018

auf der Südhalbkugel mit rund 5,3 Mio t im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich stabil bleiben werde. Die Birnenernte hingegen werde voraussichtlich um 15 % auf rund 1,1 Mio t zurückgehen. Die prognostizierten Exportzahlen für Äpfel belaufen sich auf 1,65 Mio t, was eine stabile Situation im Vergleich zu den rund 1,62 Mio t der letztjährigen Prognose widerspiegele. Die Exportzahlen für Birnen dürften jedoch auf 569.349 t zurückgehen, verglichen mit 670.082 t im Vorjahr, was einem Rückgang von 15 % entspreche. Insgesamt werde erwartet, dass die Saison auf der Südhalbkugel mit ein bis zwei Wochen Verspätung im Vergleich zum Durchschnitt beginnt. Darüber hinaus wurden die Zahlen der EU-Prognose 2017 für die

Zusammenarbeit mit BVEO wird intensiviert

nördliche Hemisphäre mit rund 9,2 Mio t für Äpfel und rund 2,2 Mio t für Birnen bestätigt. Die US-Ernteprognose wurde auf 4,5 Mio t für Äpfel und rund 600.000 t für Birnen festgesetzt. Die Ernteprognose für China wurde auf 44,8 Mio t festgelegt. Insgesamt sei WAPA für die laufende Kampagne vorsichtig optimistisch gestimmt, was auf die geringen Bestände und die relativ gute Qualität der Äpfel zurückzuführen sei, die zu guten Preisen führen. Der Verband trifft sich vom 8. bis 10. August 2018 in Warschau auf der Prognosfruit-Konferenz. n

KURZ NOTIERT ____________________________________________________ n

EU erwartet Rekord bei Bananen-Importen

Um 5 % auf rund 6 Mio t sind die Bananen-Importe bis November 2017 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, berichtet reefertrends. Mit 1,36 Mio t könne Ecuador die höchsten Exportvolumen verzeichnen und löst damit Kolumbien ab (1,31 Mio t). Costa Rica folge dicht dahinter mit 1,1 Mio t. Honduras und Nicaragua konnten das größte Wachstumsplus verzeichnen. Die Volumen aus den AKP- und EU-Ländern

FRUCHTHANDEL 07-08/2018

seien dagegen rückläufig. Die Folgen des Hurrikans Maria zeigten sich bei den Importen aus Martinique und Guadeloupe, wo die Volumen deutlich zurückgingen. Und auch wenn die Elfenbeinküste mit gestiegenen Exportvolumen punkten konnte, sanken die Mengen in Kamerun, Surinam und der Dominikanischen Republik. n n

Fresh Del Monte: Jahresergebnis rückläufig

Fresh Del Monte zeigt im Geschäftsbericht für das Gesamtjahr 2017 einen starken Rückgang des Reingewinns trotz Umsatzwachstum im Zwölf-Monats-Zeitraum. Im Bananensegment sei der Nettoumsatz von 1,81 Mrd USD im Jahr 2016 auf 1,77 Mrd USD gesunken, was vor allem auf niedrigere Verkaufspreise und

LANDGARD

Absatzmengen in den Regionen Mittlerer Osten und Asien zurückzuführen sei, während der Nettoumsatz im Segment Sonstige Frischeprodukte auf knapp 2 Mrd USD gestiegen sei (2016: 1,85 Mrd USD), so das Unternehmen. Der Nettogewinn betrug 120,8 Mio USD (2016: 225,1 Mio USD), was auf einen niedrigeren Bruttogewinn und eine höhere Rückstellung für Ertragssteuern zurückzuführen sei. Der Bruttogewinn sank von 461,4 Mio USD im Vorjahr auf 331,6 Mio USD, was u.a. durch niedrigere Verkaufspreise im Geschäftsbereich Bananen bedingt war. Der Jahresumsatz betrug 4,08 Mrd USD (2016: 4,01 Mrd USD), ein Anstieg, der auf höhere Umsätze in Del Monte's anderem Geschäftsbereich für Frischeprodukte zurückzuführen sei. n

Auf der FRUIT LOGISTICA drehte sich bei Landgard und der BVEO alles um die zentrale Frage: „Wie können wir gemeinsam deutsche Obst- und Gemüseerzeuger noch besser stärken?“ Armin Rehberg, Vorstandsvorsitzender der Landgard eG, betonte in einer Pressemitteilung: „Wir werden zukünftig noch stärker gemeinsam mit der BVEO unsere Aktivitäten rund um unsere wichtigen Kernthemen im Segment der deutschen Obst- und Gemüseproduktion bündeln. Im Fokus stehen dabei natürlich in erster Linie die Qualitätsprodukte regionaler und nationaler Erzeuger. Aber auch unsere vielfältigen Nachhaltigkeitsthemen werden wir gemeinsam verstärkt angehen.“

BERLIN Umfassendes Zukunftskonzept für Standort Beusselstraße Die IG LFC BERLIN hat im Umfeld der FRUIT LOGISTICA ein Konzept zur Schaffung eines modernen Innovations- und Kompetenzzentrums für Frischeprodukte und Lebensmittel am Standort Beusselstraße erstellt. Am 6. Februar 2018 übergaben Vertreter der Interessengemeinschaft das Konzept in der zuständigen Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe an Wirtschaftsstaatsekretär Henner Bunde in Vertretung von Senatorin Ramona Pop. Kernstück des Vorhabens ist die Übernahme des gesamten Marktareals von mehr als 320.000 m² und seine ganzheitliche Weiterentwicklung zu einem wettbewerbsfähigen, nachhaltigen und zukunftsorientierten Zentrum für Frischeprodukte und Lebensmittel in Berlin. Dazu will die Interessengemeinschaft das Erbbaurecht für das citynahe Gelände vom Land Berlin erwerben. Die Leitung des Großmarktes geht dann von der Berliner Großmarkt GmbH auf die Genossenschaft LFC BERLIN Lebensmittel- und Frischecluster Berlin eG über.

3


FRUIT LOGISTICA 2018

KOMMENTAR

von Michael Schotten

Die Zukunft im Griff Wieder liegt eine FRUIT LOGISTICA erfolgreich hinter uns und wieder hat das wichtigste Leistungsbarometer der Branche das globale Fruchtgeschäft in seiner ganzen Komplexität abgebildet, Chancen und Risiken des Business ausgelotet und Lösungen für die Zukunft zur Diskussion gestellt. Neben den vielfältigen Austellertrends aus allen Bereichen der Wertschöpfungskette, die wir in dieser und in den kommenden Ausgaben kompakt für Sie abbilden, ist mir persönlich ein weiterer aufgefallen: Vielleicht wurde noch nie auf der Messe so viel über die Bedeutung von Markt- und Zukunftsforschung gesprochen wie in diesem Jahr. Obwohl die Unternehmen unter einem hohen Kosten- und Preisdruck stehen, investieren viele dennoch darin, Märkte und Verbraucher sowie Potenziale in der Frischekette noch besser einschätzen und die richtigen strategischen Entscheidungen treffen zu können. Dies dient natürlich dazu, Produkte und Serviceleistungen besser auf Absatzmärkte und Kunden abzustimmen. In Zeiten, in denen die Hoheit über die Supply Chain stark umkämpft ist, ist das von immer größerer Wichtigkeit. Auch sonst wächst in der immer komplexer werdenden, digital vernetzten Handelswelt das Bedürfnis nach Orientierung. Sie bedeutet Sicherheit und im hart umkämpften Markt kann ein strategischer Fehler schon einer zu viel sein. Dies gilt für lokale Akteure ebenso wie für multinationale Konzerne, wie der neue Trendreport der FRUIT LOGISTICA „Disruption in der Distribution“, den die Strategieberatung Oliver Wyman erarbeitet hat, faktenreich belegt. Die Studie, die übrigens in Kürze kapitelweise auf der Website der FRUIT LOGISTICA und im Fruchthandel Magazin veröffentlicht wird, kommt somit genau zur richtigen Zeit. Es ist für alle Akteure essentiell, Umbrüche und Störfaktoren bereits im Voraus zu erkennen. Noch schnellere und flexiblere Vertriebsnetze, noch rascher wechselnde Konsumgewohnheiten, neue Märkte und weiter zunehmender Online-Handel, auf all das muss sich die Branche konsequent einstellen, und zwar jetzt. Online mag dabei zwar immer noch einen vergleichsweise kleinen Anteil am Gesamtgeschäft haben. Aber schon jetzt ist deutlich, dass dieser Bereich über die fachlich kompetente Inszenierung von Obst und Gemüse im Supermarkt hinaus das Denken über die Lieferkette radikal verändert. Alleine schon deswegen, weil Verfügbarkeit und Vertriebsprozesse von Frischeprodukten noch einmal neu definiert werden müssen. Muss die Branche es also mit der Angst bekommen? Nicht unbedingt! Der Begriff Disruption beinhaltet zwar die Bedeutungskomponenten ‚unterbrechen‘ und ‚zerstören‘. Doch nur wer passiv bleibt, den Wandel nicht erkennt und seine Geschäftsmodelle entsprechend darauf einstellt, wird es schwer haben. Unternehmen, die die disruptiven Herausforderungen auf dem Zettel haben, werden die Zukunft hingegen gestalten können.

2018 begrüßte die FRUIT LOGISTICA 77.000 Fachbesucher aus mehr als 130 Ländern.

EIN NACHGANG

Große Trends bestätigten sich An den drei Messetagen der FRUIT LOGISTICA vom 7. bis 9. Februar wurden auch in diesem Jahr vielfach die Weichen für den Erfolg von Unternehmen der kompletten Wertschöpfungskette gestellt: So haben 46 % der mehr als 3.100 Aussteller bereits während des Messeverlaufs Geschäftsabschlüsse realisiert. Darüber hinaus erwarteten 90 % der Aussteller ein sehr gutes bis zufriedenstellendes Nachmessegeschäft. Viele Unternehmen nutzten die Messe, um ihren Innovationen und Produktneuheiten eine internationale Bühne zu geben.

Z

u den wichtigsten Zielsetzungen, mit denen sich die Aussteller an der FRUIT LOGISTICA 2018 beteiligt haben, gehörten die Pflege bestehender Kundenbeziehungen, die Darstellung des Unternehmens und die Akquise von neuen Kunden. Diese Ziele wurden in hohem Maße erreicht, hieß es auf der Messe. Das gab Anlass zu verhaltenem Optimismus, wie die Redaktion des Fruchthandel Magazins in zahlreichen Gesprächen mit Fruchtunternehmen, Vermarktern und der Industrie erfuhr. Denn schließlich lagen die Großhandelspreise 2017 insgesamt gesehen 10 % unter denen des Vorjahres. „Natürlich haben wir alle unter den extremen Wetterlagen gelitten, vielfach aber wurde der Druck auf die Preise ohne nachvollziehbaren Grund erhöht“, klagten Fruchtanbieter. Viele forderten den Handel auf, endlich den Lieferanten wieder mehr Wertschätzung entgegen zu bringen und die enormen Leistungen um Qualität, Produktsicherheit und

Service anzuerkennen. Die Veränderungen der Beschaffungsstrukturen und -gewohnheiten im deutschen LEH bereiten mehr als nur einem Unternehmen in Europa Kopfzerbrechen.

Convenience, Avocados, Beeren, Nachhaltigkeit und Bio im Trend Als große Trends mit starker Nachfrage stellten sich auf der Messe einmal mehr Convenience-Produkte und vorgereifte Avocados vor. Im Fresh-Cut-Segment sind frische Suppen und vollwertige Mahlzeiten bei europäischen Anbietern im Fokus. Nicht nur spezialisierte Firmen, sondern auch Vollsortimenter im internationalen Fruchtgeschäft haben die Zeichen der Zeit verstanden. Bei kaum einem europäischen und Übersee-Unternehmen fehlen deshalb vorgereifte „ready to eat“-Avocados im Programm. Dasselbe gilt für Mangos und auch für Papaya. Weiterhin stark ist die internatiFRUCHTHANDEL 07-08/2018


Liebe siegt!

*

Bei Obst und Gemüse sind wir die Nr.1 Der beste Beweis für Liebe ist Vertrauen. Die Auszeichnung mit dem Fruchthandel Magazin Retail Award für die beliebtesten Obst- und Gemüseabteilungen, zum fünften Mal in Folge, zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Unsere Kunden jederzeit mit bester Frische,

**

Qualität und Beratung überzeugen zu können, erfüllt uns mit Stolz und wir versprechen, auch weiterhin täglich unsere ganze Liebe in unsere Obstund Gemüse-Eigenmarken zu stecken. Weitere Informationen auf edeka.de/auszeichnungen

*GfK Consumer Panel, repräsentative Verbraucherbefragung von 9.000 deutschen Haushalten; Fruchthandel Magazin, Kategorie „LEH Vollsortimenter“ **Ausgaben 6 / 2018 und 7 - 8 / 2018 sowie www.fruchthandel.de/awards


Edeka gewann 2018 erneut den „Retail Award“.

onale Nachfrage nach Blaubeeren und anderen Beeren, wobei aber eher das klassische Sortiment im Mittelpunkt steht. Die anderen beiden großen Themen, Nachhaltigkeit und Bio, standen auch 2018 im Mittelpunkt, zumal gerade Nachhaltigkeit im europäischen LEH ein unbedingtes Muss geworden ist. Die Verbrauchernachfrage nach Bioobst- und -gemüse wachse stärker als die Produktion, was zu einem immer stärker werdenden Ungleichgewicht führe, erklärte zum Beispiel ein italienischer Biospezialist. Viel diskutiert wurde das Thema Digitalisierung und Automatisierung im Fruchtbusiness. Nicht nur spezialisierte SoftwareAnbieter, sondern auch immer mehr „normale“ Fruchtunternehmen haben dieses Geschäftsfeld für sich als weiteres Standbein entdeckt.

Personalkarusselle und Gerüchte - viel Diskussionsstoff Darüber hinaus drehten sich zahlreiche Gespräche über verschiedene Personalien wie zum Beispiel den Wechsel bei Aldi Süd. Florian Hinrichs stellte seinen Nachfolger Lars Klein vor. Auch der Wechsel an der Spitze bei Lidl wurde diskutiert. Dass Hein Deprez die Führung von Greenyard neu geordnet hat und seine Kinder stärker in die Verantwortung nimmt, wurde bereits kurz vor der Messe bekannt. „Nachdem wir 6

könne. Auf der FRUIT LOGISTICA feierte die belgische BelOrta fünfjähriges Jubiläum seit dem Zusammenschluss von Mechelen Auktionen und Coöbra zu BelOrta im Jahr 2013. Wie Sofie Lambrecht gegenüber dem Fruchthandel Magazin erklärte, wolle man aber keine große Jubiläums-Kampagne starten, sondern sich mit der Feier bei den Erzeugern und Kunden für die erfolgreiche Zusammenarbeit bedanken. Im Logistik-Bereich stellte sich Rainer Horn, Global Head of Corporate Communications bei Hamburg Süd, auf der Messe als Nachfolger von Eva Graumann vor. Dort war die Stimmung positiv, auch der Mutterkonzern Maersk hatte gute Zahlen für 2017 vorgelegt. Bei den kleineren Reedereien und Containeranbietern waren dagegen Zukunftsängste vorherrschend. Man befürchtet weitere Rückgänge und eine notwendige Gesundschrumpfung. Mit einiger Spannung wird nun das Übersee-Kernobst und Citrus-Geschäft erwartet. Zu den wichtigen Gesprächsthemen auf der FRUIT LOGISTICA gehörten natür-

2015 die Geschäftsfelder zusammengelegt haben, sind wir nun dabei, das Unternehmen auf die nächste Stufe zu stellen. Dabei bekommen auch jüngere Führungskräfte mehr Verantwortung“, betonte Deprez. Wichtig sei es, der Vision für die Zukunft des Unternehmens zu folgen und erfolgreiche Konzepte „Die Obst- und Gemüseabteilung zu entwickeln, die Kunden hat hohes Potenzial zu wachsen.“ und das Unternehmen gemeinsam weiterbringen. Chris Lazaro, Global Marketing Director, Chiquita Der neuseeländische Kiwi-Spezialist Zespri hat eine Umstrukturierung auf Geschäftslei- lich auch Bananen. Die anhaltend schwietungsebene angekündigt, um das Geschäft rige Preislage soll durch verschiedene Marbesser auf das für die kommenden Jahre ketingmaßnahmen verbessert werden. Wie prognostizierte starke Wachstum auszu- Michaela Schneider von Fyffes hervorhob, richten. Die Führungsebene werde auf ein sei es wesentlich, die Kategorie Bananen zehnköpfiges Team erweitert, damit das stärker zu emotionalisieren. Die MöglichZiel, den Umsatz bis 2025 auf 4,5 Mrd NZ- keiten, die Bananen am PoS böten, seien Dollar zu verdoppeln, umgesetzt werden noch nicht ausgereizt. Mit neuen Konzep-

Mit neuen Konzepten wollen Bananenanbieter das Ende der Niedrigpreis-Zeit einläuten.

FRUCHTHANDEL 07-08/2018


FRUIT LOGISTICA 2018 Im Verpackungsbereich sorgte die neue erwartete Verpackungsverordnung für reichlich Gesprächsstoff. Daneben äußerten Hersteller von papierbasierten Lösungen Besorgnis über die nach wie vor steigenden Rohstoffpreise für Papier und Zellstoffe. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr wurde das Thema Biokunststoffe 2018 verhalten diskutiert. Dies war zum einen in der Abbaubarkeit der Stoffe begründet, zum anderen in den bisher noch unklaren Vor-

Fokus richtet sich auf Asien

Convenience-Produkte bilden nach wie vor einen der wichtigsten Trends in der Frische-Branche

ten wollen auch andere Bananenanbieter das Ende der Niedrigpreis-Zeit vor allem in deutschen LEH einläuten. International geprägt war das Bananengeschäft durch das Wetterphänomen El Nino und auch die starke Nachfrage in den USA, was den großen Bananenunternehmen zu Gute kommt. Johan Lindén, Präsident von Dole, zeigte sich zufrieden, dass Total Produce einen 45 %-Anteil am Unternehmen erworben habe. Der Deal bringe beiden Seiten Vorteile, betonte er im Gespräch mit dem Fruchthandel Magazin. Bei Total Produce hofft man auf eine Stärkung der Position auf dem US-Markt.

markt und der plötzliche Weggang der beiden Vorstände sowie mögliche Veränderungen bei Landgard im Top-Management am ersten Messetag im Mittelpunkt der Gespräche. Bei den badischen Märkten stellte sich Marcelino Exposito vor, der seit Januar neuer geschäftsführender Vorstand des Obstgroßmarktes Mittelbaden ist. Das Fruchtunternehmen VanWylick führt seine Kräfte am Standort in Köln-Niehl zusammen. Damit werden die Firmenpräsenzen in Düsseldorf und Essen aufgeben. So sollen die Strukturen gestrafft und Kosten gesenkt werden, wie Jens Allerding gegenüber dem Fruchthandel Magazin erklärte.

gaben der Verordnung. Einigkeit herrschte jedoch über die Tatsache, dass der Trend hin zu kleineren Packeinheiten weitergeht. Neben den fachlichen Gesprächen und Diskussionen bot die Messe eine einzigartige Plattform für Networking und persönlichen Austausch. Viele Empfänge oder Get together-Events ließen die Welt einmal mehr zusammenrücken. Aber oft sind es auch einfach die zufälligen Gespräche in den Gängen, die zu neuen Möglichkeiten für die beteiligten führen. Das Fruchthandel Magazin wird im Detail über Länder, Märkte, Produkte und Innovationen in den kommenden Ausgaben berichten. g.b. Die nächste FRUIT LOGISTICA findet vom 6. bis 8. Februar 2019 in Berlin statt.

China stark im Blick Darüber hinaus richtet sich der Fokus auf Asien. Länder wie China und Korea standen auf der diesjährigen Messe im Blickpunkt. China wird, wenig überraschend, Importland Nummer eins. Daher sind erfolgreiche Handelsabkommen dringender denn je. Zwar waren europäische Kernobstanbieter auf der Messe in Anbetracht der kleinen Ernten ganz froh, dass erst geringe Mengen nach China gehen. Doch sollte sich das Blatt wieder wenden und in Europa 2018 erhebliche Volumen zu Verfügung stehen, sähe es, wie einige im Gespräch mit dem Fruchthandel Magazin erklärten, deutlich anders aus. In Halle 20 standen vor allem der PfalzFRUCHTHANDEL 07-08/2018

7


FRUCHTHANDEL MAGAZIN RETAIL AWARD 2018

„Lorbeeren sind nicht zum Ausruhen da“ Mit Spannung war die Verleihung des vom Fruchthandel Magazin vergebenen Retail Awards erwartet worden. Den Preis in Empfang nehmen durften am Ende Aldi Süd, die Edeka Supermärkte, die Globus SB-Warenhäuser und tegut…

I

nsgesamt 9.000 Haushalte wurden vom führenden deutschen Marktforschungsinstitut GfK Consumer Panel gefragt, welche Lebensmitteleinzelhandels-Organisation ihrer Ansicht nach die frischeste Ware und die attraktivsten Abteilungen führt. In die Entscheidung mit eingeflossen sind Aspekte wie die Aufstellung im Bereich Sortimentstiefe und -breite, die Mitarbeiterkenntnisse bei der Zubereitung der Produkte, der Spaßfaktor beim Einkaufen, und das Vertrauen in die Mitarbeiter und Produkte. Aber auch, in wie weit sich die Ausgaben für Obst und Gemüse verändert haben und wie loyal die Verbraucher in einer bestimmten Filiale einkaufen. Denn, so erklärte Helmut Hübsch, beim Einkauf entscheiden Auge und Bauch. Neu bei der Befragung in 2017 war, die Konsumenten nach ihren Gründen für den Einkauf in einer speziellen Filiale zu fragen und was sie dort zu welcher Zeit einkauften. Ganz oben bei den Umfragen waren Aldi Süd, Lidl, tegut… und Netto vertreten. Bei Aldi und Netto gab es eine überproportionale Zunahme Obst und Gemüse legten im Vergleich zum Vorjahr um 5 % zu. 3,4 Mrd Einkäufe sind getätigt worden, das seien 86 Einkäufe pro Haushalt im Jahr. Die Verbraucher kauften laut Hübsch in ihren Stammfilialen aber auch insgesamt mehr ein und schwächten so den Umsatz der Wettbewerber.

(v.l.n.r.): Steffen Becker, Florian Hinrichs, Rudolf Keil und Lars Klein von Aldi Süd.

Die Discounter zeigten in den vergangenen Jahren den größten Entwicklungssprung. Sie seien deutlich moderner geworden und die Grenzen zu den Supermärkten würden immer stärker verschwimmen.

Stillstand macht keinen Spaß Die Investititionen in modernere O+G-Abteilungen, die der LEH im Laufe des vergangenen Jahres tätigte, haben sich ausgezahlt, so Hübsch mit Blick auf den Gewinner in der

Thorsten Heil (l), Leiter des Einkaufes O+G bei tegut... und sein Stellvertreter André Wagner mit Gabriele Bastian, Chefredakteurin des Fruchthandel Magazins und Kaasten Reh (r), Events + Awards bei Fruitnet Media International

8

Kategorie Discount, der in diesem Jahr Aldi Süd heißt. Florian Hinrichs, Group Director, Central Buying, erklärte: „Stillstand macht uns keinen Spaß, deshalb werden wir in der nächsten Zeit an den Stellschrauben für die Zukunft drehen. Der Preis zeigt, dass sie unsere Bemühungen zu schätzen wissen und wir mit unserem neuen Store-Konzept, zusammen mit der Einführung loser Ware und einer neuen Supply-Chain, den richtigen Weg eingeschlagen haben. Der Retail Award ist das Ergebnis des Einsatzes von 43.000 Aldi Süd-Mitarbeitern.“

Exoten und Fresh-cut sind das Spielfeld der Zukunft Mit Kontinuität in der Kundenpflege überzeugten die Globus SB-Warenhaus Holding in der Kategorie SB-Warenhaus die Verbraucher. „Die Auszeichnung verpflichtet uns dazu, uns nicht auf den Lorbeeren auszuruhen. Wir werden quantitativ und qualitativ in unsere Mitarbeiter investieren. Das Spielfeld für die Zukunft werden Exoten und Fresh-cut sein“, so Andreas Fuss, Director, Ludwigshafen. Ein Trend, der immer noch Potenzial habe, sei der Bereich Bio, der immer noch en vogue sei. tegut… konnte die Verbraucher besonders gut überzeugen. Thorsten FRUCHTHANDEL 07-08/2018


Andreas Fuss, Frank Segebarth und Tim Strübing (v.l.n.r.) von Globus.

Unser Dank gilt allen Kunden.“ Die Kategorie LEH Vollsortimenter zeigte, dass es ein hart umkämpftes Feld ist, in dem sich die Unternehmen ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten. Letzlich schafften es die Edeka Supermärkte aber, ihren Sieg aus dem vergangenen Jahr zu verteidigen. Dementsprechend groß war die Freude bei Mario Slunitschek, Senior Vice Presi-

Mario Slunitschek (2.v.l.) nahm den Preis gemeinsam mit dem Edeka Frischeteam entgegen.

Heil, Director, Category Management Fresh Produce: „Wir haben in den vergangenen Jahren viel entwickelt und werden unsere Stärken weiter nach vorne bringen. Im europäischen Ausland konnten wir die Verbandsware vorantreiben. Geschmackvolles Obst und Gemüse in guter Qualität anzubieten ist weiterhin unser großer Ansporn.

Natürlich im Trend:

Beerenstarke Kartonschalen für natürlichen Schutz. ¡ Innenseiten der Beerenschalen aus schadstofffreiem Frischfaserkarton ¡ FSC-zertifiziert ¡ Individuelle Bedruckungsmöglichkeit ¡ Vielfältige Vermarktungsaktionen

+49 4131 86250

info@nnz.de

www.nnz.de

dent Edeka Fruchtkontor: „Es ist nicht die Unternehmensleitung, die diesen Erfolg für sich verbuchen kann, sondern das Geschäftsmodell, das über Selbstständigkeit läuft. Wir denken bei unserem Konzept immer lokal und stimmen es individuell ab. Das macht Edeka so erfolgreich.“ c.w.


FRUITNET WORLD OF FRESH IDEAS

Noch mehr Interaktion, Infos und Ideen Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr waren die Erwartungen an die diesjährige „Fruitnet World of Fresh Ideas“ besonders groß. Kurzweilige Multimedia-Präsentationen sowie die hohe Dichte und Qualität der Information und viele interaktive Elemente sorgten dafür, dass die Besucher am Vortag der Messe auch diesmal wieder voll auf ihre Kosten kamen. Im Mittelpunkt stand dabei der neue Trend-Bericht „Disruption in der Distribution“, den die weltweit führende Strategieberatung Oliver Wyman für die diesjährige FRUIT LOGISTICA erarbeitet hatte.

I

mmer schneller, flexibler, präziser und transparenter – das sind kurz zusammengefasst die zukünftigen Anforderungen an die globale Obst- und Gemüsebranche. Neue Technologien, künstliche Intelligenz, die immer stärkere Vernetztheit aller Akteure und sich wandelnde Märkte werden die Lieferketten im Bereich der Frischeprodukte in den nächsten zehn Jahren radikal verändern, postulierte Rainer Münch, Partner bei Oliver Wyman und Hauptautor des Berichts in Berlin. „Die Lieferkette für

Rainer Münch, Partner und Handelsexperte bei Oliver Wyman, gab tiefe Einblicke in die mögliche Zukunft des globalen Fruchtgeschäfts.

Obst und Gemüse befindet sich in einem ständigen Wandel, da sie durch die Entstehung neuer Marktsegmente und die Entwicklung der Verbrauchernachfrage immer wieder neugestaltet wird. Unternehmen entlang der gesamten Lieferkette – vom Erzeuger bis zum Einzelhändler – expandieren und schließen sich zusammen. Ihre Entwicklung geht Hand in Hand mit einem beachtlichen Streben nach mehr Effizienz und Transparenz, unterstützt von einem scheinbar unaufhaltsamen technologi10

Global Marketing Director schen Fortschritt“, sagte Rainer Münch. Doch auch der wachsende Außer- Bettina Stier Scatamachia. Haus-Konsum und Online-Handel werden „Wir müssen einerseits traMünch zufolge ein maßgeblicher Taktge- ditionsbewusst, andererseits aber auch fleber für die Zukunft sein. „Der Außer-Haus- xibel sein. Die Herausforderung ist, die bisVerzehr von Obst und Gemüse wird weiter her gute Marketingleistung beizubehalten zunehmen und im Jahr 2030 bereits 32  % des „Im Fokus standen für uns zahlreiche Gesamtkonsums ausmachen. Der OnlineGespräche mit Vertretern unserer HanHandel bringt mit sechs delspartner sowie O+G-Spezialisten Prozent Wachstum neue aus dem In- und Ausland.“ Herausforderungen für Armin Rehberg, Vorstandsvorsitzender, Landgard eG die Produzenten und die Lieferkette mit sich“, so Münch. Obwohl dieser noch vergleichsweise geringe Marktantei- und gleichzeitig die Marke neu und spanle habe, habe er dennoch immens große nend aufzuladen. Eine Kult-Marke aufzuBedeutung, da er das Denken über die Ver- bauen bedeutet eben auch, Dinge zu tun, fügbarkeit von Frischeprodukten und über die andere nicht wagen“. Ein elementarer Vertriebskonzepte in der Supply Chain von Bestandteil des Umdenkprozesses, dies wurde in Berlin klar, stellt auch die BeschäfGrund auf verändere. tigung mit künstlicher Intelligenz dar. Was ist in dieser Hinsicht bereits umsetzbar? Tiefgehender Umdenkprozess Und was können wir tun, um den meisten Dass die Unternehmen angesichts solcher Nutzen daraus zu ziehen? Diese Fragen Aspekte umdenken müssen, liegt auf der stellte Mihai Ciobanu, Fresh4cast, dem Hand. Und dies gilt für alle Stufen der Fri- Berliner Publikum. „Künstliche Intelligenz schekette. „Wir haben unsere Philosophie ist die neue Elektrizität. Sie ist längst keine komplett umgestellt und unsere Produkte Zukunftsmusik mehr, sondern im Heute und Services noch stärker an den vielfäl- angekommen und manchmal sogar schon tig veränderten Konsumentenwünschen von gestern.“ Unternehmen sollen sich ausgerichtet“, sagte The Greenery CEO Steven Martina. Aktuelle Top-Trends sind aus seiner Sicht Personal Branding, Big Data, verbrauchergerechte Verpackungen, nachhaltige Lösungen auf allen Stufen sowie selbst lernende Systeme. Gerade im Bereich der Automatisierung sehe The Greenery große Möglichkeiten, so Martina. Dass eine ständige Neuausrichtung auch für globale Top-Marken wie Chiquita The Greenery CEO Steven Martina (r.) wurde von Chris White (Managing Director zwingend ist, verdeutlichte Eurofruit) zu neuen Strategien befragt. FRUCHTHANDEL 07-08/2018


FRUIT LOGISTICA 2018 günstig, erläuterte wiederum Handelsexperte Rainer Münch. Doch dies werde keineswegs einheitlich verlaufen: Während in Europa und Nordamerika der O+G-Konsum nur leicht wachse, werde die NachfraAktionen wie „Perfekt un- ge insbesondere in Asien, aber auch in Afperfekt“, bei denen krum- rika und im Mittleren Osten, deutlich steimes Gemüse verkauft wer- gen. Yuxin Yang und John Hey von Asiafruit de, können dabei helfen, verdeutlichten die Entwicklungen auf dem so Clough. Und natürlich asiatischen Markt, der sich insbesondere müsse man unbedingt dar- immer mehr dem eCommerce zuwendet. an arbeiten, Verpackungen Online-Anbieter wechseln hier zunehmend zu reduzieren bzw. bezahl- in die Offline-Variante bzw. versuchen, beibare und ökologisch abbau- de Geschäftsmodelle miteinander zu verbare Materialien zu verwenden. knüpfen. „Dies zeigt sich am sogenannten ‚Unmanned retail‘, also Shops, in denen Konsumenten ausschließlich mit Hilfe des Weltweites Wachstum Smartphones einkauDer abschließende Teil fen und bezahlen kön„China ist ein der „World of Fresh nen, aber auch zusätzMarkt mit vielen Ideas“ war dem langliche Informationen Märkten.“ erhalten. Es handelt fristigen ökonomisich hierbei um eine schen Makroklima des Yuxin Yang, Asiafruit experimentelle Phaglobalen Fruchthandels gewidmet. Insgese, bei der noch unklar samt sind die Zukunftsaussichten aufgrund ist, wohin sie führt“, sagte Yuxin Yang. Insder wachsenden Weltbevölkerung und besondere der chinesische Markt sei ein prosperierender Mittelschichten bis 2030 „Markt mit vielen Märkten“, was ihn zu Auch in diesem Jahr verfolgten die Besucher gespannt die Vorträge der internationalen Experten.

auf eine einfache Umsetzung konzentrieren und zunächst klein anfangen, empfahl er. Wichtig sei, dass man sich Ziele stecke, die man mit dem Unternehmen erreichen könne, um am Ende auch davon zu profitieren. Ein nicht mehr ganz neues Thema, das aber immer noch mehr an Bedeutung gewinnt, ist Nachhaltigkeit und Lebensmittelverschwendung. Darren Clough von Tesco erklärte, dass ein Drittel in der Nahrungsmittelkette im Abfall lande. Um dem entgegenzuwirken müsse man Kooperationen eingehen, verstehen, wie die Partner arbeiten und auf lokale Produkte setzen.

X. ZNU-ZUKUNFTSKONFERENZ

19. April Branchenspezifische Workshops „nachhaltiges Menü 2030” in Kooperation mit:

Wie sieht ein nachhaltiges Menü 2030 aus?

0. 1 9. / 2 1 8 20 April f au Arena e k l a h c S

Begrüßung durch Clemens Tönnies (Aufsichtsratsvorsitzender FC Schalke 04) Gemeinsame Abendveranstaltung (inkl. Arenaführung & Kickerturnier)

20. April „Verantwortung und Nachhaltigkeit vom Saatgut bis zum POS – strategische Entscheidungen entlang der Supply Chain.”

Impulse geben u.a. Dietmar Dahmen (Zukunftsforscher) Wam Kat (Friedensaktivist/Demo-Koch) Paolo Barilla (Barilla Group) Jan Niewodniczanski (Bitburger Braugruppe) Arena Nachhaltige StartUps Ausblick auf ein nachhaltiges Menü 2030

Anmeldung: znu@uni-wh.de

uni-wh.de/zukunftskonferenz

driving sustainable change

FRUCHTHANDEL 07-08/2018

+49 2302 926-556 Ansprechpartnerin: Alicia Seifer

11


einem spannenden VerProzent der Gesamt-Eintriebsfeld für europäische fuhren“, ergänzte Prowse. Anbieter mache. Doch böZu den führenden Produkten auch andere asiatische ten zählten dabei Kiwis aus Märkte wie Vietnam oder Italien (31 %), Orangen aus Indien hervorragende AbSpanien (41 %), Birnen aus Belgien (7 %) und Äpfel aus satzmöglichkeiten, was vor Frankreich (6 %). allem für Frischeprodukte der Off-Season gelte. Dies unterlegte Wayne Fazit Prowse von Fresh Intelligence Consulting mit akWas also bleibt am Ende des Tages? Natürlich kann heutuellen Importzahlen: „Im Jahr 2017 hat China te niemand ganz konkret 3,7 Mio t Frischprodukte sagen, wie die Zukunft ausimportiert. Die Einfuhren sehen wird. Die „World of bestanden zu 72 % aus troFresh Ideas“ hat aber auch in diesem Jahr wieder eine pischen Früchten, wobei Michael Barker (Editor Fresh Produce Journal, links) im Gespräch mit Darren Clough (Commercial Reihe plausibler Szenarien Bananen, Drachenfrüchte, Director Fresh Food - Central Europe, Tesco). durchgespielt, die auf fakLongan und Durian fühHemisphäre mit 20 % Anteil gewesen. Der rend waren. Rund 28 % waren Frischprotenreicher Grundlage stehen. Und nur andukte aus gemäßigten Klimazonen wie Äp- Marktexperte verdeutlichte, wie gering der hand solcher Daten können schließlich soAnteil Europas am asiatischen Markt der- lide Geschäftsstrategien entwickelt werden. fel und Tafeltrauben“, so Prowse. Die Hauptlieferanten für tropische Pro- zeit noch ist. „Zwar sind die europäischen Man darf also gespannt sein, was im weltdukte seien dabei nahegelegene asiatische Exporte nach China in den vergangenen weiten Fruchtgeschäft bis 2019 alles pasLänder wie die Philippinen, Vietnam und zehn Jahren ebenfalls um 70 % gewach- siert. Thailand mit 67 % Anteil und die südliche sen, sie entsprechen aber lediglich einem m.s./s.z./c.w.

fruitlogistica.com

Basisanzeige_186x130_eng_FL19_RZ.indd 1

12

01.12.17 09:47

FRUCHTHANDEL 07-08/2018


FRUIT LOGISTICA 2018

Die Pook Coconut Chips vom deutschen Unternehmen PookSpaFoods erhielten im Rahmen des FLIA 2018 den Gold Award. Geschäftsführerin Kanokporn Holtsch: „Die Auszeichnung ist eine große Überraschung und hat eine ganz besondere Bedeutung für uns.“

FRUIT LOGISTICA INNOVATION AWARD 2018

Pook Coconut Chips sind die Neuheit des Jahres Bereits seit 2006 küren die Fachbesucher der FRUIT LOGISTICA in Berlin alljährlich den Gewinner des FRUIT LOGISTICA Innovation Awards (FLIA). Dementsprechend vielfältig und lang ist auch die Liste der bisherigen Gewinner. Jetzt kommt mit „Pook Coconut Chips“ der Firma PookSpaFoods aus Deutschland eine weitere Neuheit des Jahres hinzu, die mit „Gold“ ausgezeichnet wurde.

D

ie knusprigen, ohne Öl oder Fett verarbeiteten Chips aus thailändischer Kokosnuss, gibt es in den Geschmacksrichtungen Original Sea Salt, Mango Sea Salt und Chocolate Sea Salt. Sie sind vegan, glutenfrei und frei von Konservierungsstoffen. Der Hersteller empfiehlt sie als Snack für zwischendurch oder als Topping für Salate, Müsli, Joghurt, Eis und vieles mehr. „Wir sind ein kleines Unternehmen und haben uns erst im September 2016 gegründet. Die Auszeichnung ist eine große Überraschung und hat eine ganz besondere Bedeutung für uns“, erklärte Gründerin und Geschäftsführerin Kanokporn Holtsch. „Silber“ holte sich die dunkelbraune Tomate „Adora“ von HM Clause aus Spanien.

Bronze Award: Grass Paper - Scheufelen Kaasten Reh, Geschäftsbereichsleiter Events + Awards, Fruitnet Media International; Wilfried Wollbold, Global Brand Manager, FRUIT LOGISTICA; Michael Lüghausen; Robert Broadfoot, Geschäftsführer, Fruitnet Media International (v.l.n.r.)

FRUCHTHANDEL 07-08/2018

Silver Award: Adora - HM Clause Kaasten Reh, Geschäftsbereichsleiter Events + Awards, Fruitnet Media International; Wilfried Wollbold, Global Brand Manager, FRUIT LOGISTICA; Manuel Ferrer; Véronique Lafanechère; Robert Broadfoot, Geschäftsführer, Fruitnet Media International (v.l.n.r.)

Sie ist eine Varietät der Sorte Marmande, eine besonders robuste, alte gerippte Fleischtomaten-Sorte, die sehr früh reift. Was die neue Adora auszeichnet, ist ihr ausbalancierter, intensiv süß-säuerlicher Geschmack, ihre ausgezeichnete Haltbarkeit, Festigkeit und ihre guten ernährungsphysiologischen Eigenschaften. Der FLIA in „Bronze“ ging an das Graspapier der deutschen Papierfabrik Scheufelen. Das ökologische Verpackungsmaterial besteht aus bis zu 50 %

Frischgrasfaser, ist vollständig recycelbar und biologisch abbaubar. Der Einsatz von Grasfasern, einem nachwachsenden Rohstoff, soll dazu beitragen, den Energie- und Wasserverbrauch zu senken: Herkömmliche Zellstofffasern benötigten 30.000 Liter Wasser und 6.000 kW/h Energie pro Tonne – verglichen mit null Litern und 150 kW/h für Grasfasern. n Ein Video hierzu finden Sie unter: www.fruitlogistica.de/Presse/Videos 13


DEUTSCHER UND INTERNATIONALER FRUCHTHANDEL

Johan Linden, Präsident von Dole Food Company, zeigte sich im Gespräch mit dem Fruchthandel Magazin zufrieden, dass mit Total Produce ein kompetenter Partner mit einem breit aufgestellten Fruchtsortiment gefunden wurde. Dies biete Vorteile für beide Parteien. Total Produce sieht seine Position u.a. auf dem US-Markt gestärkt.

Der Kategorie Banane müsse am PoS, auch durch den LEH, wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden, erklärte José Luis Cutrale. Er war ein gefragter Gesprächspartner in Berlin und versprach mehr Kundennähe und kürzere Entscheidungswege. Bei Chiquita steht zudem das 150 Jahre Jubiläum bevor. Internationaler Treffpunkt auf der FRUIT LOGISTICA war auch 2018 der Messestand von Greenyard. Hein Deprez erläuterte im Gespräch mit dem Fruchthandel Magazin personelle Entscheidungen. „Marleen Vaesen war die TopManagerin, die unser Unternehmen mit Geschick vorangebracht hat und mit der wir gemeinsam die Geschäftsfelder zusammengeführt haben. Nun heißt es, das Unternehmen weiter auf die nächste Stufe zu bringen. Die wird nun mit jungen Führungskräften, darunter auch meinen Kindern, geschehen.“

Georg und Peter Hoffmann konnten auf ein einigermaßen zufriedenstellendes Jahr zurückblicken. Die extremen Wetterlagen in Europa haben allgemein im Fruchthandel deutliche Spuren hinterlassen.

Sven Heinsohn von Global Fruit Point forderte gegenüber dem Fruchthandel Magazin vom LEH und der Politik mehr Wertschätzung für den Fruchthandel ein. Außerdem kritisierte er die noch immer von einigen europäischen Ländern behinderten Citrus-Importe aus Südafrika.

FRUCHTHANDEL 07-08/2018


Bei Driscoll’s stehen in 2018 neben der Entwicklung neues Sortenmaterials vor allem Produkte wie Blaubeeren und Brombeeren im Fokus. „Gerade Brombeeren haben noch großes Potenzial, aber häufig wissen die Verbraucher noch nicht genug über das Produkt. Durch gezielte Bereitstellung von Informationen wollen wir dies ändern“, sagte Marketing and Communications Manager Marieke Appel.

Anz. 2018 186x92.qxp_Anz. Fruchthandelmagazin 06.02.18 18:37 Seite 1

DEUTSCHER UND INTERNATIONALER FRUCHTHANDEL

Cobana stellte sich mit neuem Corporate-Identity vor. Jürgen Bruch konnte wichtige Kunden und Zulieferer auf dem immer belebten Cobana-Stand begrüßen.

Service pur Ihr Partner für Kühltransporte –

quer durch Europa

HAMBURGER FRUCHTSPEDITION Dessauer Straße 10 · Terminalgebäude O’Swaldkai · 20457 Hamburg Telefon 040 - 780 834 40 · Fax 040 - 780 835 99 E-Mail: info@weidner-co.de · Internet: www.weidner-co.de

FRUCHTHANDEL 07-08/2018

15


DEUTSCHER UND INTERNATIONALER FRUCHTHANDEL

Gesunde Ernährung und neue Verpackungen standen bei Del Monte im Mittelpunkt des Messeauftritts. Traditionell stellt das Bonner Unternehmen Fruchthansa in Halle 20 aus. Im Bild Kai Krasemann.

Xavier Lazo Guerrero, CEO der Cluzon Export Growers Organics, hatte die UrBanane Uuru mit nach Berlin gebracht. Ralph Fischer stellte die mit dem FairtradeSiegel ausgezeichnete Frucht einem breiten Kundenkreis vor. Uuru-Bananen sind, so Guerrero, nicht von El Nino betroffen.

Mit einer mittelfristigen Investition von 300 Mio Euro will die BayWa ein neues Geschäftsfeld für Gewächshaustechnologie schaffen. Die erste Anlage mit zehn Hektar geht in diesem Jahr im Nahen Osten in Betrieb. Zusätzlich informierten Christiane Bell und Prof. Klaus Josef Lutz im Gespräch mit dem Fruchthandel Magazin über die neue Anlage für Jazz®-Äpfel in der Region Weisenheim. Auf rund 30 ha wurden 100.000 Bäume gepflanzt, die jetzt sukzessive in Ertrag kommen.

Neu strukturierte Geschäftsleitung, Fokussierung auf neue Sorten, Nachhaltigkeit und Digitalisierung: Zespri ist aktuell sehr umtriebig, um das Ziel, den Umsatz bis 2025 auf 4,5 Mrd NZ-Dollar zu verdoppeln, umsetzen zu können. Außerdem wolle man die Interaktion zwischen Verbrauchern und Erzeugern verstärken und die Präsenz in bestehenden Märkten, vor allem den USA, weiter ausbauen.

FRUCHTHANDEL 07-08/2018


Auch die Firma Dürbeck, Bad Homburg, ist seit vielen Jahren Aussteller auf der FRUIT LOGISTICA. Der Stand ist traditionsmäßig Treffpunkt für Kunden und Lieferanten.

Lehmann Natur präsentierte ein breites Spektrum an ökologisch erzeugten Produkten mit dem sog. LaserBranding. Friedrich Lehmann wird nicht müde, über die Bedeutung der natürlichen Produktion weltweit für Mensch und Umwelt zu referieren.

Das irische Familienunternehmen Keelings zeigte sein Leistungsspektrum als Fruchtunternehmen und als inzwischen bekannter Software-Anbieter.

FRUCHTHANDEL 07-08/2018

Qualität, Warenpräsentation und neue Märkte standen bei SanLucar im Fokus.

DEUTSCHER UND INTERNATIONALER FRUCHTHANDEL

Bei Capespan standen u.a. Themen wie Brexit und Asien-Geschäfte im Mittelpunkt.


GERMAN FRUIT TRADERS NIGHT

Über 500 Gäste besuchten die Jubiläumsausgabe des Branchentreffs Die „German Fruit Traders Night“ der Weltleitmesse FRUIT LOGISTICA in Berlin gilt inzwischen als der internationale Branchentreff der Obst- und Gemüsewirtschaft. Über 500 in- und ausländische Gäste folgten der Einladung der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse e.V. (BVEO), um in entspannter Atmosphäre den ersten Messetag ausklingen zu lassen.

I

n diesem Jahr fand die Veranstaltung bereits zum 10. Mal statt. Staatssekretär Dr. Hermann Onko Aeikens betonte in seinem Grußwort den hohen Stellenwert dieses beliebten internationalen Bran-

Die 10. German Fruit Traders Night: Dr. Christian Weseloh, Dr. Henning Ehlers, Dr. Hermann Onko Aeikens, Franz-Josef Holzenkamp (v.l.n.r.)

chentreffs, sowohl um neue Kontakte zwischen deutschen und ausländischen Ausstellern, Kunden und Lieferanten zu knüpfen, als auch um gute Geschäftsbeziehungen zu pflegen. Franz-Josef Holzenkamp, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) und Mitglied des BVEO-Gesamtvorstandes, betonte in seinem Grußwort, wie wichtig die Exportmarkterschließung für die deutsche Obst- und

Gemüsewirtschaft ist. „Die gute Zusammenarbeit zwischen dem Bundesministerium, dem Julius Kühn-Institut und den Erzeugerorganisationen für Obst und Gemüse gilt es zu intensivieren, um zeitnah weitere kaufkräftige Zielländer zu erschließen“, so Holzenkamp. Neben dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft wird die German Fruit Traders Night durch die QS Qualität und Sicherheit GmbH, die Euro Pool System International (Deutschland) GmbH und die Messe Berlin GmbH unterstützt. n

LANDGARD

Erfolgreiche Premiere für den Nachhaltigkeits-Talk Als einer der Preisträger des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2018 hatte Landgard das Thema Nachhaltigkeit auch gezielt ins Zentrum seines Messeauftritts auf der diesjährigen FRUIT LOGISTICA gerückt. Auch die traditionelle Landgard Green Hour am zweiten Messetag stand ganz im Zeichen umweltfreundlicher Produkte und ressourcenschonender Ideen.

L

andgard Vorstand Armin Rehberg begrüßte die Besucher entsprechend gut gelaunt. „Was passt auch besser in eine Green Hour als ein Nachhaltigkeits-Talk? Mit dieser Diskussionsrunde wollen wir einerseits weiter für wichtige Nachhaltigkeitsthemen sensibilisieren. Andererseits wollen wir aber auch zeigen: Nachhaltigkeit geht uns alle an und sie muss noch nicht einmal mit höheren Kosten verbunden sein.“ Für die Premiere des Landgard 18

Nachhaltigkeitstalks im Rahmen der FRUIT LOGISTICA hatte die Erzeugergenossenschaft namhafte wie fachkundige Teilnehmer auf den Landgard Messestand eingeladen. Unternehmerin und Model Sara Nuru schilderte auf ebenso anschauliche wie charmante Weise, wie sie auf die Idee Dr. Christian Geßner überreichte in Berlin im Namen des ZNU als Standardgeber die Urkunde über die bestandene Zertifizierung an Armin Rehberg.

FRUCHTHANDEL 07-08/2018


Unternehmerin und Model Sara Nuru erläuterte den Teilnehmern des Talks, worin für sie Nachhaltigkeit besteht.

kam, gemeinsam mit ihrer Schwester unter dem Label „nuruCoffee“ ins Geschäft mit fair gehandeltem Kaffee einzusteigen. „Wenn es sich einrichten lässt, versuche ich beim Einkauf von Frischeprodukten auf Verpackungen zu verzichten. Daher gehe ich auch gerne auf den Wochenmarkt, wo ich lose Ware einkaufen kann. Außerdem ergibt sich hier manchmal die Möglichkeit, mit den Produzenten ins Gespräch zu kommen“, sagte Sara Nuru.

Der Verbraucher profitiert Ganz wird es sicherlich auch in Zukunft nicht ohne Verpackungen gehen, doch ein nachhaltigerer Umgang ist schon möglich. Dr. Christian Geßner vom ZNU-Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung der Universität Witten/Herdecke nutzte die Gelegenheit, um Unternehmen dazu aufzurufen, Nachhaltigkeit messbar und greifbar zu machen und mehr Verantwortung für Mensch und Natur zu übernehmen. Der Standard des Zentrums für nachhaltige Unternehmensführung (ZNU) „Nachhaltiger Wirtschaften“, den die Gesellschaften Landgard Obst & Gemüse GmbH & Co. KG, Landgard Blumen & Pflanzen GmbH und Landgard Fachhandel GmbH & Co. KG erstmals pünktlich zur FRUIT LOGISTICA 2018 bestanden haben, biete hierfür eine gute Basis. „Nachhaltigkeit ist eine Frage der Haltung – und kann für Unternehmen

zugleich zum wichtigen Innovationsmotor werden.“ Dr. Christian Weseloh, Geschäftsführer Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse e.V., schilderte, wie Verbraucher vom Kauf regional produzierter Obst- und Gemüsesorten auf verschiedenste Weise profitieren und wie der BVEO dies unterstützt. Carsten Knodt, Landgard Erzeuger und Gesellschafter der Neurather Gärtner, zeigte außerdem auf, dass eine nachhaltige Produktion von Obst und Gemüse zugleich auch wirtschaftlich sein kann. „Eine der entscheidenden Fragen ist, wie wir den Energieverbrauch pro Kilogramm Produkt senken können. Bei Landgard setzen wir diesbezüglich verstärkt auf LED-Belichtung und grüne Energie. Vor allem bei grünem Strom sind wir Vorreiter in Europa.“ Wie Landgard als moderne Erzeugergenossenschaft seine Mitglieder bei der Umsetzung nachhaltiger Ideen im Obst- und Gemüseanbau unterstützt, schilderte Dr. Svea Pacyna-Schürheck, Bereichsleiterin Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit bei Landgard. Vor allem im Verpackungsbereich seien noch viele Verbesserungen möglich. „Als Genossenschaft sind unsere regionalen, nationalen und internationalen Erzeuger mit ihren hochwertigen eigenen Produkten unser Kapital“, betonte Armin Rehberg im Rahmen des Landgard Nachhaltigkeitstalks. n

  

Qualität und Sicherheit__

QS im internationalen Austausch Die Messe stand für QS in diesem Jahr ganz im Zeichen der Internationalisierung. „Zahlreiche Systempartner aus dem In- und Ausland kamen an den Stand, mit nationalen und internationalen Verbänden der Obst- und Gemüsebranche konnten europaweite Beziehungen ausgebaut werden“, resümiert Wilfried Kamphausen, verantwortlich für die Systemkette Obst, Gemüse, Kartoffeln. „Auch für viele Labore – besonders aus Südeuropa –, die eine QS-Anerkennung anstreben, war unser Messeauftritt eine gute Gelegenheit ins Gespräch zu kommen", so Kamphausen weiter. Eine weitere Austauschmöglichkeit bot das im Rahmen der Messe stattfindende Treffen des Europäischen Netzwerks für Standards im Bereich Obst, Gemüse und Kartoffeln (A-NET). Standardgeber aus der Schweiz, den Niederlanden, Österreich, Deutschland, Großbritannien und Belgien hatten hier die Gelegenheit, aktuelle Themen der Lebensmittelsicherheit bei Obst und Gemüse zu diskutieren.

FRUCHTHANDEL 07-08/2018

RAIFFEISENSTRASSE 200 · 90427 NÜRNBERG Tel. 0911/ 93 483 - 0 · www.franken-gemuese.de

FREILAND

GEWÄCHSHAUS

BIOGEMÜSE

OBST


Es lohnt sich große Kohlrabi zu kaufen. Ein Kohlrabi mit einem Kaliber von 80 mm ergibt 182 g geschälte Ware, mit einem Kaliber von 100 mm werden 303 g geschälte Ware erzielt. Die bedeutet einen Mehrgewinn von 66 %.

Am Stand der Märkischen Erzeuger- und Vermarktungsorganisation sowie des Brandenburger Fruchthandels waren erstmals Flowpacks zu sehen, die in Größen von drei bis sechs Äpfeln geliefert werden können. Mit Blick auf die 2017er Ernte berichtete Geschäftsführer Patrick Ruffert, dass nur 75 % der durchschnittlichen Ernte zur Verfügung stehen. Foto: Heinz

Klaus Wilke, Geschäftsführer der EO Mecklenburger Ernte Foto: Heinz

Foto: Heinz

DEUTSCHE VERMARKTUNG UND PRODUKTION

Birger Exner stellte zahlreiche Innovationen der Behr AG vor. Als Besonderheit bietet das Unternehmen KronenBrokkoli, der so heißt, weil der Strunk abgeschnitten wird. Es gibt ihn in Folie verpackt. Exner betonte die Vorteile: Abfallvermeidung, geringere Logistik-Kosten und eine verbesserte Präsentation. Die Behr AG stellt wegen der neuen gesetzlichen Regelungen Radieschen komplett auf Bio um.

Aber es gab wie immer Neuheiten zu entdecken, so unter anderem farbig – in Schwarz-Rot-„Gold“ – als Vorschlag für auffällige Verpackung zu internationalen Fußballereignissen zusammengestellte passende Kulturen. Eine „pfiffige“ Idee: drei Kohlrabi im Netz mit Beipack einer Trillerpfeife!

Bei Landgard war 2018 viel los. Neben den Gerüchten um personelle Veränderungen stand vor allem das Thema Nachhaltigkeit im Vordergrund (weitere Informationen finden Sie auf Seite 18).

Marcelino Expósito, ist seit Januar neuer Geschäftsführender Vorstand bei der OGM Obstgroßmarkt Mittelbaden eG.

Johannes Bliestle, Karl Müller und Ingo Bernhard

Im Vorfeld der Messe war bekannt geworden, dass neue Unternehmen und Beteiligungen zur Gemüsering-Gruppe gehören. Thorsten Beckmann und Jochen Schloemer konnten zahlreiche Kunden und Besucher auf ihrem Stand in Halle 20 begrüßen.


Wie schon in den Vorjahren waren Adam und Eva der Blickfang auf dem Messestand der VEOS Vertriebsgesellschaft für Obst mbH, auf dem Vertreter aller sechs Gesellschafter anwesend waren. Rückblickend auf die Ernte 2017 resümierte Dr. Bernd Falkenau, Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft „Borthener Obst“ e.G. und einer der GF der VEOS: „Leider konnten wir im vergangenen Jahr nur rund zwei Drittel der durchschnittlichen Ernte einfahren, was für die Ausnutzung der Lagerkapazitäten und die Effektivität der Packbetriebe problematisch ist." Fotos: Heinz

Auch beim Pfalzmarkt standen die neuen gesetzlichen Regelungen im Mittelpunkt. Der Pfalzmarkt gehört zu den wichtigsten Radieschen-Anbietern Deutschlands.

Arnulf Wintjes: „Wir Achim Poetschke von der Gartenbauzentrale können uns nicht Gundelfingen stellte die neue Betriebsleiterin beklagen.“ Im Gespräch Iris Maier vor. mit dem Fruchthandel Magazin zeigte sich der Geschäftsführer sehr zufrieden mit der Entwicklung des Clubapfels Junami. Das Angebot wachse kontinuierlich. Dr. Egon Treyer und Johannes von Eerde. Bei Obst vom Bodensee sind im Vergleich zum Vorjahr nur noch 17 % der Lager-Mengen vorhanden. Dies entspricht einer Menge von 15.400 t gegenüber 90.000 t in normalen Jahren. Im Sortiment heben sich der erfolgreiche Rockit® sowie die Birne Migo® und Kissabel® neu hervor.

Frank Döscher freute sich auf dem Stand von Elbe Obst über eine Reihe namhafter Besucher, darunter auch verschiedene Bundestagsabgeordnete sowie der Botschafter für Taiwan. FRUCHTHANDEL 07-08/2018

DEUTSCHE VERMARKTUNG UND PRODUKTION

QS-Geschäftsführer Dr. Hermann-Josef Nienhoff (Bildmitte) konnte am Messestand viele Gäste aus dem In- und Ausland begrüßen. Die Nachfrage nach der QS-Zertifizierung ist zuletzt vor allem in Spanien stark gestiegen.


FRUIT LOGISTICA 2018 EVELINA

Neue Partner und ein neues Produkt Evelina® hatte für den Ausklang des ersten FRUIT LOGISTICA-Tages an den Messestand in Halle 21 zu einer Art Mix zwischen Pressekonferenz und Familientreffen geladen. Aber nicht alles bliebt konstant: Wie immer war die Familie gewachsen, weshalb die Tafel mit den Firmenlogos aller Partner jedes Jahr größer wird.

N

ach dem Markteintritt in Argentinien mit Patagonian Fruit Trade und der Zusammenarbeit mit Dole Chile bekam Evelina® mit Copefrut und Frusan zwei weitere Partner in Südamerika. „Copefrut zählt zu den führenden Apfelproduzenten in Chile mit exzellenten Exportmärkten“, erläuterte Arno Überbacher, Geschäftsführer der Evelina GmbH International. „Wie Copefruit ist auch Frusan einer der innovativsten chilenischen Apfelexporteure und ein wichtiger strategischer Partner, um verstärkt in den nordamerikanischen und asiatischen Markt vorzudringen.“ Von Chile ausgehend werden insbesondere China, der mittlere Osten und Brasilien beliefert. Zu den Zielmärkten zählen zudem Indien, Nordafrika, die USA und Kanada.

Marketingaktivitäten intensiviert Ein großer Teil der chilenischen Evelina®Ernte wird in den Frusan-Anlagen nahe der Kleinstadt Traiguén in der Provinz Malleco angebaut. „Die Region ist vergleichbar mit den besten Anbaugebieten in Europa“,

Neue Partner in Südamerika: René Wunkhaus (l) von Copefrut und Ricardo Arturo Gonzalez von Frusan.

freut sich Arno Überbacher über die neue Allianz. „Der Zuckergehalt und die Färbung der Äpfel sind auf Grund der Tag- und NachtTemperaturunterschiede ideal.“ Ein Blick auf die Entwicklung der Marke insgesamt: Die Sorte wird in 15 Ländern Europas sowie in den USA und Südame- Arno Überbacher (l), Geschäftsführer der Evelina GmbH International mit Martin rika angebaut. Die Marke Pfeiffer, Geschäftsführer der Erzeugerorganisation OPST Obst Partner Steiermark Evelina® ist in 40 Ländern GmbH der Welt registriert. Die Evelina®-Anbauflächen sind auf 1.200 ha Placement-Aktionen, Gewinnspielen und Gesamtfläche angewachsen. Die aktuelle Verkostungen am Point of Sale. In Italien ist Ernte von 30.000 t soll in den kommenden für 2019 eine TV-Kampagne geplant. Zwar knallte auf dem Messestand zur BeJahren auf 60.000 t verdoppelt werden. grüßung der neuen Partner auch ein KorNeues Produkt: Erfrischungsgetränk ken, die Hauptrolle aber spielten kleinere Verpackungen mit Strohhalm: Das neu Inzwischen wird auch der spanische Ab- auf den Markt gekommene Erfrischungssatzmarkt von Evelina® beliefert. Zusam- getränk Evelina® All Natural aus direkt gemen mit den Anbaupartnern werden der- presstem, naturtrübem Apfelsaft, frischem zeit neue Kommunikationsstrategien er- stillem Wasser und einem Schuss direkt gearbeitet, um die Marke den spanischen presstem Zitronensaft. „Bei dessen ProdukKonsumenten noch näher zu bringen. tion werden auch Äpfel, die – etwa aufgrund Auch in den europäischen Stammmärkten einer Deformation – nicht für den Handel werden die Marketingaktivitäten intensi- geeignet sind, verarbeitet. Die Verpackung viert. „Zuletzt wurde in Deutschland eine aus Karton ist umweltfreundlich und recyKooperation mit Constantin Film zur Kino- celbar“, betonte Arno Überbacher. Natürlich ging es auf dem Messestand produktion ‚Dieses bescheuerte Herz‘ realiauch um die dramatischen Wetter-Gesiert“, so Katja Börnicke, Geschäftsführerin der Evelina Deutschland GmbH. „Zudem schehnisse auf den deutschen Anlagen. Dawurden in Deutschland Sportveranstaltun- zu Matthias Günthör, Anbauberater am Bogen unterstützt und Social-Media-Kampa- densee: „Unter den Blütenfrösten im Frühgnen umgesetzt“. 2018 werden Radiokam- ling 2017 haben Evelina-Anlagen weniger pagnen in Österreich, Deutschland, der gelitten als andere, das ist eine der sortenSlowakei, Tschechien und Frankreich ge- spezifischen Stärken.“ mhz startet. Begleitet werden diese von Special-

Etiketten? Elbe Label

!

Elbe-Label Jürgen Diederichsen & Co. KG Dollerner Straße 20 21720 Guderhandviertel Tel. 04142 / 81 11 20-0 info@elbe-label.de www.elbe-label.de 22

FRUCHTHANDEL 07-08/2018


FRUCHTHANDEL 07-08/2018

OFFIZIELLER MESSERUNDGANG

In diesem Jahr besuchten Brigitte Zypries, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, und Dr. Hermann Onko Aeikens, Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft die FRUIT LOGISTICA 2018. Beide Politiker zeigten sich an der globalen Fruchtbranche hochinteressiert und führten zahlreiche Gespräche.


FRESH PRODUCE FORUM/GROSSMARKT 3.0

Der Riese mitten in der Stadt? In den vergangenen Jahren haben sich die Großmärkte vom reinen Umschlagsplatz für Obst und Gemüse zu Plattformen für Handel und Logistik entwickelt. Doch wie entwickeln sich die Frischezentren im Spannungsfeld von Wettbewerb, Verbraucherverhalten und gesellschaftspolitischer Wertschätzung? Welche Anforderungen werden an die Akteure gestellt? Und lässt der angeheizte Immobilienmarkt den großräumigen Unternehmen einen Platz in den Städten? Antworten darauf lieferte das Fresh Produce Forum im Rahmenprogramm der FRUIT LOGISTICA.

Z

u den fünf Referenten gehörten Axel Markwardt, Kommunalreferent und 1. Werkleiter der Eigenbetriebe der Stadt München, Uwe Kluge, Geschäftsbereichsleiter GM Bremen und Vorstandsvorsitzender des GFI Deutsche Frischemärkte e.V.; Clemens Götzinger, Geschäftsführer der Lindner Fruchtimport- und Handelsgesellschaft GmbH am Frischezentrum Frankfurt/M. sowie Andreas Foidl, Senior Partner der Belius GmbH und ehrenamtliches Mitglied des Runden Tisches Liegenschaftspolitik im Berliner Senat. Außerdem sprach Giannis Triantafyllis, Mitglied des Board of Directors der World Union of Wholesale Markets, Präsident der European Working Group und General Manager der Central Markets and Fisheries Organization in Griechenland.

Ins Bewusstsein der Politik „Wir müssen trotz der Flächenkonkurrenz mit anderen kommunalen Einrichtungen und trotz verlockender Immobilienpreise überleben“, endete das leidenschaftliche Plädoyer, das Axel Markwardt für die innerstädtisch gelegenen Großmärkte hielt. „Aber um die Versorgung ins schärfere Bewusstsein der Politik zu bekommen, müssen wir mit den Politikern diskutieren.“ Als Argumente für den Markt führte Markwardt Regionalität, Saisonalität oder quartiersbezogene Versorgung an, Aspekte, die unmittelbar mit dem Frische-Umschlagplatz verknüpft seien. Zudem biete der Großmarkt München neben den 2.500 Arbeitsplätzen auch zahlreichen kleinen und mittelstädti-

schen Unternehmen in der Innenstadt ein gutes wirtschaftliches Umfeld.

Schauplatz für Innovationen Wie Uwe Kluge erläuterte, werden die Großmärkte zu zwei Dritteln von den insgesamt 1.820 Großhändlern und Importeuren genutzt, zu einem knappen Viertel von Erzeugern. Die Kun- Axel Markwardt, Kommunalreferent und 1. Werkleiter der Eigenbetriebe der Stadt denstruktur bestehe aus München Fotos: Heinz Markthändlern (40 %), klassischen Einzelhändlern (34 %) und Gastro- marktes profitierten. Zukünftige Herausfornomen (26 %). Von den knapp acht Millio- derungen seien jedoch die sich verändernnen Tonnen gehandelter Ware seien rund den Essgewohnheiten der Verbraucher, die 85 % Obst und Gemüse. Auf den deutschen Nachfolgeproblematik bei den UnternehFrischemärkten arbeiten 21.000 Beschäftig- men, strengere Zertifizierungen, ein unte. Rund 60 % der Märkte befinden sich in übersehbarer Investitionsstau und stetig öffentlicher Hand, auffallend sei jedoch die steigende Kosten. „Um anstehende Qualizunehmende Zahl von Händlerverbänden täts- und Hygieneanforderungen zu erfülund Handelsorganisationen die bestrebt len, sind Modernisierung und Investitiosind, einen Markt selbst zu managen. Für nen Voraussetzung“, so Götzinger. Weitere die Zukunft sollten Großmärkte den Ein- notwendige Schritte zur Stabilisierung der käufern laut Kluge u. a. durch eine zuneh- Märkte seien flexiblere Arbeitszeiten und mende Auswahl von Lebensmittelberei- die Aufklärung der Verbraucher über frische chen ein „One-Stop-Shopping“ ermögli- Lebensmittel. chen und neue Funktionen übernehmen, beispielsweise als Plattform für Food-StartUps sowie für den Informationsaustausch, als Bühne für Veranstaltungen, Märkte, Eventgastronomie und hochwertigen Fachhandel. Es sei zudem an der Zeit, Verbrauchern „…zu verdeutlichen, dass wir genauso viel wert sind wie Startups 4.0“.

Investitionsstau bremst Modernisierung „Wer braucht überhaupt noch Großmärkte“, fragte Clemens Götzinger unumwunden, zeigte jedoch eine stattliche Liste von Nutzern, die von den Stärken des GroßUwe Kluge, Geschäftsbereichsleiter GM Bremen und Vorstandsvorsitzender des GFI Deutsche Frischemärkte e.V.

24

Andreas Foidl, Senior Partner der Belius GmbH und ehrenamtliches Mitglied des Runden Tisches Liegenschaftspolitik im Berliner Senat

FRUCHTHANDEL 07-08/2018


Über die Wechselwirkung zwischen Großmärkten und urbaner Entwicklung sprach Andreas Foidl. Problematisch sei die Stadtentwicklung, die sich auf politische Fragen konzentriere und ist nicht auf Großhandelsmärkte und ihre Bedürfnisse ausgerichtet sei.

Clemens Götzinger, Geschäftsführer der Lindner Fruchtimport- und Handelsgesellschaft GmbH am Frischezentrum Frankfurt/M.

Großmarkt als Ort der Gastlichkeit Um dies zu ändern, sei ein neuer Fokus nötig. Großmärkte könnten als Zentrum für Nahrungsmittel und Zubehör fungieren, nachhaltige Mobilitätskonzepte (z.B. LKWFlotte) oder innovative Infrastrukturen (in Sachen Energie oder Abfallwirtschaft) entwickeln oder sich als Verbrauchermarkt für Anwohner öffnen. „Großmärkte müssen mehr werden als ein reiner Umschlagplatz von O+G, nämlich ein Ort des Wissens, der Kompetenz und des innovativen Essens. Sie könnten Raum bieten für Co-Working, Gastfreundschaft und Bildung.“

tafyllis, dass diese Probleme durchaus zu bewältigen sind. Dazu müssten die aktuellen Zustände auf vielen Märkten analysiert und verändert werden. Schwierigkeiten bereiteten häufig überalterte Gebäude, überlebte Geschäftsmodelle, die eingeschränkte Nutzung moderner Technologie und die begrenzte Rückverfolgbarkeit der Waren sowie ein fehlendes zentrales Management der Märkte. Auswege seien unter anderem Maßnahmen wie eine striktere Lebensmittelgesetzgebung, ein modernes Abfallma-

„Aber: Jemand muss die Stadt ernähren!“

FRISCHEZENTRUM FRANKFURT

Giannis Triantafyllisging der der Frage nach, warum die Großmärkte bei den Behörden so unbeliebt sind: „Sie besetzten große städtische Räume, verursachen Staus, Luftverschmutzung, Abfälle und sind mancherorts mitunter – mit Blick auf Geld, Arbeitsbedingungen und Hygiene – ein Schauplatz illegalen Handelns. Aber: Jemand muss die Stadt ernähren!“ Anhand einiger europäischer Großstädte demonstrierte Trian-

Giannis Triantafyllis, Mitglied des Board of Directors der World Union of Wholesale Markets, Präsident der European Working Group und General Manager der Central Markets and Fisheries Organization in Griechenland

FRUCHTHANDEL 07-08/2018

nagement und durchdachtes Logistikmanagement. Der Großmarkt der Zukunft sei in direkter Nähe der Stadt angesiedelt und eine insgesamt technisch und sozial moderne Einrichtung.

Gerüstet für den Online-Part Bei der Diskussion um die Auswirkungen des Online-Handels auf die Großmärkte waren sich die Referenten einig, dass Online nicht automatisch Umsätze wegnimmt, sondern die Großmärkte auch einbinden kann. Für diese neue Funktion in der Lieferkette seien die Großmärkte gerüstet. mhz

Tauziehen um den Großmarkt Etwas ist faul in Frankfurt – und damit ist nicht die Qualität des Obst und Gemüse gemeint, das täglich am Frischezentrum umgeschlagen wird und den Weg in den LEH findet. Vielmehr geht es um das angespannte Verhältnis zwischen den Großhändlern und der Stadt. Denn die rund 100 Händler, die zu 75,1 % an den beiden großen Hallen des „Frischezentrum Frankfurt am Main – Großmarkt“ beteiligt sind, wollen das Grundstück erwerben.

A

uch wenn ihnen dies von der Stadt zugesichert worden war, scheint es so, als wäre die Zusage im Bürokraten-Dschungel verloren gegangen. „Wir sind mit dem neuen Grundstück geködert worden. Jetzt stehen wir vor einem Liquiditätsproblem, weil wir hohe Zinsen und die jährliche Erbpacht zahlen müssen“, heißt es aus den Reihen des Frischezentrums. Aber der Reihe nach: 2003 wurde die Großmarkthalle an die Europäische Zentralbank verkauft. Um den Bau eines neuen Großmarkts finanzieren zu können, hatte das Frischezentrum ein Darlehen bei der Stadt aufgenommen und zudem einen Erbpachtvertrag abgeschlossen. Dieser sollte es den Händlern ermöglichen, das Grundstück nach Ablauf einer Frist von 20 Jahren kaufen zu dürfen. So weit, so planmäßig. Aktuell stellt sich die Situation jedoch so dar, dass die Händler den Kreditvertrag gerne kündigen und ein Darlehen mit besseren Tilgungsraten aufnehmen wollen. Dabei stellt sich die Stadt,

die jährlich 4,5 Mio Euro vom Frischezentrum erhält, jedoch quer. Das Problem für die Stadt: Die Liegenschaftspolitik hat sich verändert und der neuen Koalition sei wenig daran gelegen, sich von dem gut gelegenen Grundstück zu trennen, da sie eine Nutzungsbeschränkung im Grundbuch eintragen lassen wolle. Das hätte nach verschiedenen Berichten allerdings einen Wertverlust von rund 7 Mio Euro für das Grundstück zur Folge. Die Folge: das Frischezentrum hätte es deutlich schwerer, einen Kredit für den Kauf bei den Banken aufnehmen zu können, zumal die Stadt den Kaufpreis wohl nicht senken will. „Wir haben uns bereits mit einem Letter of Intent (LOI), einer Absichtserklärung, an die Stadt gewandt, da wir durchaus bereit wären, einige Kosten bzw. Bedingungen zu übernehmen. Wir waren eigentlich sehr zuversichtlich, dass die Stadt den LOI durchwinken würde. Stattdessen stehen im Februar und März weitere Gespräche an.“ c.w. 25


MARKTHALLEN MÜNCHEN

Unsichere Zeiten für Großmarkthändler Die deutschen Frischemärkte müssen sich immer mehr behaupten und neu ausrichten, um auch zukünftig mit Supermärkten, immer vielfältiger werdenden Discountern und einem innovativen, dynamischen OnlineHandel Schritt halten zu können. Ein wesentlicher Teil des Problems ist die häufig modernisierungsbedürftige Infrastruktur der Märkte. Ebenso wichtig sind eine langfristige Standort- und Planungssicherheit und die Bezahlbarkeit von Mieten für die ansässigen Unternehmen.

A

uch die traditionsreichen, 110 Jahre alten Markthallen München müssen zusehen, dass sie im immer härter umkämpften Lebensmittelhandel weiterhin mithalten können. Dass eine Modernisierung der Infrastruktur Not tut, ist wohl allgemeiner Konsens in der bayerischen Landeshauptstadt, doch über Konzepte wird seit Jahren heftig gestritten. Der komplette Neubau an anderer Stelle, nämlich in Va-

Axel Markwardt (li.) und Boris Schwartz

terstetten, scheint mittlerweile vom Tisch zu sein. Doch auch ein Neubau an der Thalkirchener Straße in Sendling, wo die Markthallen seit vielen Jahren unverzichtbarerer Teil der Lebensmittelversorgung sind, sorgt für Kontroversen. Im Sommer 2017 kam für die Großmarktbetreiber der Knall: Der Münchener Stadtrat kippte plötzlich und unerwartet die vom zuständigen Kommunalreferat der Landeshauptstadt, dem die Markthallen untergeordnet sind, mühevoll erarbeiteten Pläne zugunsten eines privaten Investorenmodells. Dies aber wird von den ansässigen Unternehmen und von den Markthallen München des Kommunalreferats kritisch gesehen. Grund für den Kurswechsel war ein Änderungsantrag, der 26

von CSU und SPD im Münchner Stadtrat eingebracht worden war. Die neue Variante sieht vor, dass der Investor ein Erbbaurecht für einen Zeitraum von 40 bis 60 Jahren erhält, er die Flächen an die Stadt München vermietet und diese ihrerseits dann an die Händler weitervermietet. Doch zu welchen finanziellen Konditionen? Werden sich die Unternehmen das überhaupt leisten können, oder werden sie vielmehr trotz Standortsicherheit langsam, aber sicher aus Sendling verdrängt? Dies ist zurzeit die Frage, die die Großmarktfirmen am meisten beschäftigt. Gegenüber dem Fruchthandel Magazin kritisierten Kommunalreferent Axel Markwardt und Boris Schwartz, Zweiter Werkleiter der Markthallen München, den eingeschlagenen Kurs des Stadtrats. „Vor vier Jahren hatte der Stadtrat uns damit beauftragt, eine neue Großmarkthalle in Sendling zu planen, dem sind wir dann auch zusammen mit dem städtischen Baureferat sehr detailliert nachgekommen. Doch im Juli 2017 änderte man unvermittelt die Gangart und ein Investor soll mit der Planung und dem Neubau beauftragt werden. Dies ist ein Schritt, der aus unserer Sicht mit erheblichen Unwägbarkeiten und Risiken für die Unternehmen behaftet ist. Diese Lösung widerspricht zudem dem jahrzehntelangen Konsens, wonach der Großmarkt Teil der allgemeinen Daseinsvorsorge ist und daher auch nicht privatisiert werden sollte“, so Markwardt.

Schnellere Umsetzung? Zudem wird von den Großmarktbetreibern angezweifelt, ob das Investorenmodell wirklich kostengünstiger und schneller ist. Geht es nach den Vorstellungen des Stadtra-

tes, dann soll nämlich bis 2021 alles fix und fertig sein, aus Sicht von Boris Schwartz eine vollkommen unrealistische Vorgabe. „Wir können bereits jetzt mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen, dass durch die Beschlussfassung aus dem vorigen Jahr keine Beschleunigung möglich sein wird. Es wird mindestens genauso so lange dauern.“ Umso mehr, als nach Einschätzung von Axel Markwardt auch bei der Ausschreibung des Projektes, die EU-weit erfolgen muss, noch akuter Handlungsbedarf besteht. „Der Stadtrat hat sich nicht ausreichend überlegt, in welcher Verfahrensart der Investor gefunden werden soll.“ Alleine dadurch sei der Zeitplan bis 2021 gefährdet, zumal nun angesichts der veränderten Sachlage vom Kommunalreferat eine neue Stadtratsvorlage eingereicht werden müsse. Dies werde man so schnell wie möglich umzusetzen versuchen, doch seien noch viele Gespräche zu führen. Insbesondere, da das Großmarktgelände nicht ohne Tücken sei und eine Reihe von Aspekten beachtet werden müsse. Ein bedarfsgerechtes Verkehrskonzept sei ebenso wichtig wie die Berücksichtigung des Verlaufs von Strom- und Fernwärmeleitungen und die Überbrückung von Höhenunterschieden von bis zu fünf Metern nach Westen hin. „Eigentlich hat das alte Nutzerbedarfsprogramm inhaltlich alle Aspekte sehr gut berücksichtigt. Deshalb wollen wir es aus diesem Grunde auch mit einreichen. Wann dies alles zeitlich gelingen wird, ist noch nicht genau abschätzbar. Aber ich hoffe, dass die Stadtratsvorlage noch vor der Sommerpause eingereicht und entschieden werden kann“, so Axel Markwardt. Viel lieber aber wäre ihm, wenn der Münchener Stadtrat noch einmal in sich ginge und den Beschluss aus dem vorigen Jahr überdenken würde. „Weder den Händlern, noch der Bevölkerung hat man damit einen Gefallen getan. Die Vielfalt an (frischen) Lebensmitteln ist ebenso bedroht wie die ansässigen Unternehmen, die direkt oder indirekt verdrängt werden könnten.“ Damit seien nämlich auch über 2.500 Arbeitsplätze gefährdet. m.s.

FRUCHTHANDEL 07-08/2018


(v.l.): Peter Josef Eßer (Düsseldorf), Max Köpke (Berlin), Uwe Kluge (Bremen), Jörn Böttcher (Hannover), Peter René Hecker (Düsseldorf), Rolf Strobel (Essen), Axel Markwardt (München), Dieter Krauß (Berlin), Silke Pfeffer (Frankfurt), Aiko Karaschewitz (Berlin), Peter Joppa (Duisburg), Eliane Steinmeyer (Hamburg), Boris Schwartz (München) und Hans Eisele (Stuttgart)

Die deutschen Frischemärkte sind seit nunmehr 17 Jahren eine feste Größe der FRUIT LOGISTICA und zuverlässiger Partner für ihre Gäste. Auf dem GFI-Gemeinschaftsstand brachten sie erneut ihre Kompetenz als moderne, vielseitige und qualitativ hochwertige Drehscheiben für Frischeprodukte zum Ausdruck. Uwe Kluge, GFIVorstandsvorsitzender und Geschäftsbereichsleiter der Großmarkt Bremen GmbH, zeigte sich auch in diesem Jahr zufrieden mit dem Messeauftritt: „Die Resonanz hat uns wieder einmal gezeigt, wie wichtig unser Stand als Kommunikationsplattform für unsere Großhändler und Importeure ist. Er ist ein echter Marktplatz für ausgiebige Gespräche und Verhandlungen mit Kunden und Lieferanten aus aller Welt.“

FRUCHTHANDEL 07-08/2018

DEUTSCHE FRISCHEMÄRKTE

Der GFI-Stand bot erneut zahlreiche zielgruppengerechte Angebote. Die Messebesucher hatten mit dem großen Info-Counter den zentralen Anlaufpunkt für Informationen und Kontakte. Im exklusiven „Partnerbereich“ präsentierte sich die Firma Port International aus Hamburg mit vergrößertem Angebot und sorgte für weitere Frequenz auf dem Stand. Vertreterinnen und Vertreter der Großmärkte aus allen Metropolregionen Deutschlands standen als Ansprechpartner zur Verfügung.


MESSEBETEILIGUNG

Frische und Vielfalt aus den Niederlanden unter dem Berliner Funkturm Mit insgesamt 328 Ausstellern auf der FRUIT LOGISTICA, die in Berlin ihre innovativen Produkte und Dienstleistungen vorstellten, verzeichnete der Messeauftritt der Niederlande in diesem Jahr einen neuen Rekord. Zuwächse waren vor allem bei Frischeprodukten und technischen Neuerungen zu verzeichnen. Alleine in der sogenannten „Holland-Halle“ 3.2. präsentieren sich unter dem Dach der „Holland Fresh Group“ (HBAG) 158 Unternehmen auf rund 3.700 m² Ausstellungsfläche.

Z

entrale Anlaufstelle auf der FRUIT LOGISTICA war auch in diesem Jahr wieder der Messestand des Dachverbandes GroentenFruit Huis (Obst- und Gemüsehaus), wo sich die Besucher der Messe über die aktuellen Aktivitäten des Verbandes und wichtige Projekte in der Branche informieren konnten. Neben handelspolitischen Fragestellungen wie der Öffnung neuer Märkte wird das Thema Digitalisierung in den kommenden Jahren einen breiten Raum einnehmen. Zentrale Bedeutung hat im Jahr 2018 auch die Stimulierung des Obst- und Gemüsekonsums in den Niederlanden, was am deutlichsten in der mehrjährigen Promotion-Kampagne „Nationaler Aktionsplan für Obst und Gemüse“ zum Ausdruck kommt. Projektleiterin Karin Bemelmans erläuterte in Berlin den aktuellen Stand der Dinge. Besonders erfreulich aus ihrer Sicht: Nach Lidl Nederland zu Jahresbeginn setzt nun auch die Supermarktkette Jumbo Obst und Gemüse in ihren Filialen ganz gezielt in Szene und macht dabei auch auf den Aktionsplan aufmerksam.

Ebenfalls in die Spreemetropole gereist men an Produktlösungen zu arbeiten und waren die beiden offiziellen Botschafter Zukunftsstrategien zu entwickeln. der Kampagne, die Hausärztin Tamara de Gegenüber dem Fruchthandel MagaWeijer und der aus dem niederländischen zin zeigten sich zahlreiche niederländische Fernsehen bekannte Spitzenkoch Rudolph Aussteller sehr zufrieden mit dem Messevan Veen, die am Stand der Erzeugergenos- verlauf und über die Anzahl und Qualität senschaft DOOR die vielfältigen Verwen- der Fachbesucher. Vor allem der Mittwoch dungsmöglichkeiten von frischen Obst und war vom Besucherandrang her außergeGemüse demonstrierten. wöhnlich stark, aber auch am Donnerstag Bereits zum war wie imzweiten Mal prämer viel los in „Wir haben stark in Marktforder „Hollandsentierte sich in schung investiert, um den AbBerlin der Food Halle 3.2“ und Cluster Rotterin Halle 1.2, wo satz besser steuern zu können.“ sich die Mehrdam, eine der Jan Willem Verloop, Marketing Manager führenden eurozahl der UnterNature’s Pride päischen Wirtnehmen dem Publikum präschaftsregionen mit besonders hohem Wertschöpfungsan- sentierte. Ganz klar zu spüren war in diesem teil im Bereich der Lebensmittelbranche. Jahr: Auf die weiter steigenden AnforderunRund 50 Studenten aus unterschiedlichen gen und die zunehmende Integration in der wissenschaftlichen Disziplinen waren mit Lieferkette in puncto Produktqualität, Lenach Berlin gekommen, um mit der globa- bensmittelsicherheit, Verpackung, Logistik, len Frischebranche in Kontakt zu kommen, Konsumtrends oder Nachhaltigkeit reagieaber auch, um gemeinsam mit Unterneh- ren niederländische Obst- und Gemüsevermarkter mit vorausschauenden, sehr stark am Verbraucher ausgerichteten Konzepten. Viele Anbieter haben gezielt in Marktforschung und Expertise rund um die Sortimentsgestaltung investiert, um als kompetenter Partner des LEH agieren und diesem Lösungsvorschläge und praxisnahe Strategien anbieten zu können. Im Fokus vieler Anbieter standen Produkte mit besonders hohem Wertschöpfungspotenzial wie Snack-Gemüse, genussreife Früchte oder verzehrfertige Produkt-Konzepte z.B. für Grillevents, Barbecues oder für die einfache Zubereitung von Mahlzeiten zuhause. „Mit unserem neuen Frische-Konzept ‚Mealkits‘ stellen wir uns auf den Verbraucherwunsch nach frischen und leicht zuzubereitenden Komplettmahlzeiten ein. Die Verpackung wurde dabei so gestaltet, dass sie nicht nur funktional, sondern im Supermarktregal ein echter Hingucker ist“, sagte Harm Jan In Berlin erfolgte der internationale Kick-Off für die Initiative „Die Frischen“ aus Venlo. Foto: „Die Frischen“

28

FRUCHTHANDEL 07-08/2018


FRUIT LOGISTICA 2018 Noch nie waren so viele niederländische Aussteller auf der FRUIT LOGISTICA vertreten wie in diesem Jahr.

Eikelenboom, Marketing-Verantwortlicher bei The Greenery gegenüber dem Fruchthandel Magazin. Einige Unternehmen suchen auch gezielt den Schulterschluss mit großen industriellen Anbietern z.B. von Pasta-Saucen, um noch nicht erschlossene Potenziale und Synergien zwischen Frische und Fertigprodukt heben zu können. Auffällig in den Messehallen war zudem der hohe Anteil an Convenience-Verpackungen für Beerenobst. Schutz des empfindlichen Produktes, Wiederverschließbarkeit, bequemes, verbrauchergerechtes Handling sowie der Einsatz nachhaltiger Werkstoffe standen bei vielen Präsentationen im Mittelpunkt.

Neue Regio-Marke „Die Frischen“ Dass das Thema Regionalität kaum etwas von seiner Strahlkraft eingebüßt hat, war in Berlin ebenfalls deutlich erkennbar. Im Zuge des anhaltenden Trends zu regionalen Lebensmitteln möchte sich auch die limburgische Region Venlo im Obst- und Gemüsegeschäft besser erkennbar im Markt positionieren. Vor allem das grenznahe Nordrhein-Westfalen steht dabei zunächst im Fokus. Unter dem Motto „VenloMenalGut“ wurde die Gemeinschaftsinitiative „Die Frischen“ bereits im vergangenen Jahr von sechs im Großraum Venlo ansässigen Agrar-Unternehmen ins Leben gerufen. Während der FRUIT LOGISTICA 2018 erfolgte nun gewissermaßen der internationale Kick-Off, die Initiative war in Berlin zudem auf den Messeständen der Mitgliedsunternehmen Frankort & Konig, Kompany, Staay-Van Rijn und ZON Fruit & Vegetables vertreten. Die Mitglieder Fossa Eugenia und Nedalpac waren auch in der Spreemetropole anwesend, hatten aber keinen Messestand. Doch was ist das Ziel der Initiative? Unter dem Label „Die Frischen“ bieten diese sechs Frischespezialisten dem Handel in FRUCHTHANDEL 07-08/2018

Gert Mulder, Direktor des O+G-Dachverbands GroentenFruit Huis, konnte zahlreiche Gäste am Messestand begrüßen.

NRW Gemüse und Obst unter einem gemeinsamen Markendach an. Der Slogan „VenloMenalGut“ soll dabei auf sympathische Art den Bezug zur Herkunft schaffen. „Die Provinz Limburg investiert in die Zukunft des Agrarsektors und wir sind stolz auf die Qualität der limburgischen Produkte. Die Region Venlo hat im Bereich Obst und Gemüse ungemein viel zu bieten und gehört sicherlich zu den innovativsten in ganz Europa, angefangen von der Sortenforschung bis hin zur fach- und kundengerechten Auslieferung der Produkte“, so der Vorsitzende der Initiative, Ron de Greeff.

Positives Fazit Alles in allem konnten die niederländischen Aussteller auch in diesem Jahr wie-

der mit ausgesprochen innovativen Produkten, kundengerechten Dienstleistungen sowie hoher Professionalität punkten. Der niederländische Fruchthandel präsentierte sich an den drei Messetagen auf der Höhe der Zeit und scheint auch gegenüber den zukünftigen Herausforderungen hervorragend aufgestellt zu sein. Die FRUIT LOGISTICA, dies sei zum Schluss noch angemerkt, wird auch für die Lieferanten von Gewächshaus- und Beleuchtungstechnologien sowie für führende Forschungseinrichtungen wie die Universität Wageningen oder das Delphy Improvement Centre immer unverzichtbarer. Wer wollte, konnte zu diesen Themen eine „Mini-Fachmesse“ innerhalb der großen Fachmesse in Augenschein nehmen. m.s.

Die offiziellen Botschafter des „Nationalen Aktionsplans für Obst und Gemüse“: Hausärztin Tamara de Weijer und TV-Koch Rudolph van Veen

29


DIE NIEDERLANDE

Großer Andrang herrschte wieder einmal in Halle 3.2, die inoffiziell auch als „Holland-Halle“ auf der Messe bekannt ist.

The Greenery legte in diesem Jahr den Fokus neben Snack-Gemüse und Weichobst vor allem auf verbrauchergerechte Mahlzeiten-Konzepte.

In Berlin hat The Greenery die neue Weichobst-Marke „Sweet and Sunny“ lanciert.

Komplette Asia-Mahlzeiten sind in den Niederlanden sehr beliebt.

Artistische Einlage am Stand von Levarht. Das Unternehmen stellte seine neue Corporate Identity vor. Der Slogan „Bringing the best together“ steht für die komplette Supply Chain. Kees Oskam konnte viele Messebesucher an seinem Stand begrüßen. Im Sommer wird das neue Kühllager des Unternehmens in Betrieb genommen.

Staatssekretär Dr. Hermann Onko Aeikens (r.) informierte sich bei Rob Banken (Bildmitte) und Kees Wantenaar (Vorsitzender GroentenFruit Huis) über den Gesundheitswert von Pilzen.

Foto: Wolthuis

Der niederländische Botschafter Wepke Kingma (r.) am Stand des O+G-Dachverbands mit Direktor Gert Mulder Foto: Wolthuis FRUCHTHANDEL 07-08/2018


Nature’s Pride, der Spezialist für genussreife Produkte, wird sich im Jahr 2018 intensiv mit der Kategorie Beerenobst beschäftigen. Foto: Wolthuis

Adrielle Dankier, Commercial Manager Nature’s Pride: „Gerade im Verpackungsbereich gibt es im Wachstumssegment Beeren noch viel Potenzial. Mit unserer neuen Lösung können wir dem Handel und den Verbrauchern einen echten Mehrwert bieten“.

Jan Willem Verloop (Bildmitte), Marketing Manager Nature’s Pride: „Wir haben uns detailliert mit Marktforschung beschäftigt, um marktgerechte Strategien umsetzen zu können“.

Verbrauchergerechte, wiederverschließbare Verpackungen liegen im Segment Weichobst voll im Trend. Auf der FRUIT LOGISTICA präsentierte das Unternehmen seine neue conveniente Blaubeer-Verpackung.

ZON-Direktor Michiel van Ginkel: „Wir haben dem Verkauf über die Veilinguhr in Venlo neues Leben eingehaucht. Zusammen mit den direkten Programmen für den LEH haben wir die richtige kommerzielle Mischung gefunden“.

Franky Koekebakker, Commercial Director bei RedStar

Der Food Cluster Rotterdam präsentierte sich in Berlin: Im Bild Sharon Janmaat (li.) und Nick v.d. Berg mit einer niederländischen Studentin Foto: Wolthuis

DIE NIEDERLANDE

Der Venloer Gurkenspezialist Kompany ist Mitglied der neuen Venloer Regional-Initiative „Die Frischen“.


DIE NIEDERLANDE

Das Barendrechter Unternehmen HillFresh war in diesem Jahr mit einer Reihe Überraschungen nach Berlin gereist. Präsentiert wurden die neuen Marken „JUISY“, „JUISY Intense“ und „VEGGIIE“ sowie neue Marketingkonzepte. Ausgewogene Ernährung und Spaß müssen keine Gegensätze sein, wie das Kids-Marketing von HillFresh beweist. Als Kooperationspartner konnte Nickelodeon gewonnen werden. „Juisy Intense“ – die Premium-Marke für besonders ausgereifte Geschmackserlebnisse

Auf den „Juisy“Verpackungen sind wertvolle Zubereitungstipps zu finden.

Das Premium-Label „Icons“ für Beerenobst Valstar präsentierte in Berlin ausgeklügelte Sortimentskonzepte für das Gemüseregal.

Jan van Heijningen, Direktor bei Eminent.

Ron de Greeff, Managing Director Staay Food Group

Foto: Wolthuis

Ronald Vossen, Commercial Manager bei Fruit World Breda: „Für Beeren sehen wir international noch riesiges Wachstumspotenzial. Neben Blaubeeren und Himbeeren bieten auch Brombeeren noch große Chancen“.

FRUCHTHANDEL 07-08/2018


Harvest House steht seit Jahren für innovative Produkte und Marketingkonzepte rund um Tomaten.

Erik Bongaerts (li.) und Leon van den Hombergh aus der Geschäftsführung von Frankort & Koning

Marketing Director Yvonne Geurten und Direktor Jelte van Kammen Foto: Wolthuis

Auch für führende Forschungseinrichtungen aus den Niederlanden wie die Universität Wageningen oder das Delphy Improvement Centre ist die FRUIT LOGISTICA inzwischen zum Pflichttermin geworden.

In den Niederlanden ist die Anbieterdichte im Beeren-Bereich so groß wie sonst wohl nirgends. Auch die internationale Gruppe BerryWorld mischt dort gehörig mit.

„Beekers Berries“ gehören zu den führenden niederländischen Playern im Bereich Weichobst. Während der Messe wurde das neue Premium-Label vorgestellt.

De Groot ist immer für eine frische Überraschung gut.

DIE NIEDERLANDE

Die „Berry Brothers“ aus Venlo sind seit Jahren Stammgäste in Berlin.


DIE NIEDERLANDE

Unter dem Motto „Die leckere Birne aus Europa“ wird die Conférence-Kampagne auch im Jahr 2018 fortgesetzt. Durch Promotion-Aktionen konnte die Bekanntheit der Birne in Deutschland gesteigert werden. Fotos (7): Wolthuis

Koppert Cress-Geschäftsführer Rob Baan (r.) empfing in Berlin den niederländischen Botschafter.

Jan Opschoor, Geschäftsführer von DOOR Partners

Freeland feierte in diesem Jahr 20-jähriges Firmenjubiläum. Im Bild Kees v.d. Bosch

Angeregte Gespräche am Messestand des Bio-Spezialisten OTC Holland

Harro von Rossum von Combilo (Bildmitte)

Fresh Mushroom Europe (FME), einer der führenden niederländischen Pilzspezialisten

Großer Besucherandrang am Messestand von Haluco

FRUCHTHANDEL 07-08/2018


ENGAGEMENT, DAS SICH AUSZAHLT. Für Groß und Klein. Für Erzeuger und Händler.

5 am Tag macht sich stark für einen höheren Verzehr von Obst und Gemüse – in allen Lebensbereichen. Was uns stolz macht: 5 am Tag ist bei 66 % der Verbraucher in Deutschland bekannt.* Ein starkes Netzwerk von Partnern aus Gesundheit und Wissenschaft, Wirtschaft und Fruchthandel ist die Basis dieses Erfolgs. Tragen auch Sie gemeinsam mit dem 5 am Tag e. V. dazu bei! *Repräsentative Umfrage TNS Infratest, Juni 2014

5 am Tag e. V. Servicebüro Carl Reuther-Str. 1 68305 Mannheim Tel. +49 621 33840-114 E-Mail: info@5amtag.de www.5amtag.org


FRANKREICH AUF DER FRUIT LOGISTICA 2018

Nachhaltigkeit und „Null Pestizidrückstände“ waren beherrschende Themen Mit insgesamt 234 Ausstellern zählte das Hexagon auch auf der 26. Fruit Logistica in Berlin zu den Ländern mit der höchsten Anzahl von teilnehmenden Firmen. Alleine 150 Unternehmen präsentierten sich auf einer Fläche von 2.500 m² unter dem Dach von Business France, der französischen Agentur für die internationale Entwicklung der französischen Wirtschaft, die in diesem Jahr zum zweiten Mal den französischen Pavillon organisierte.

A

n den vier Haupteingängen der Halle 22 wurden die Besucher unter dem Motto „Made in France, Made with Love“ empfangen, das die vielen regionalen Gemeinschaftsstände aus dem Loire-Tal, der Bretagne und der Provence sowie die nach der Gebietsreform des Jahres 2016 neu gebildeten französischen Regionen wie Hauts-de-France und Okzitanien (Occitanie) einte. Erstaunen bei Organisatoren und Fachbesuchern erzeugte allerdings das Fehlen des Gemüseanbieters Priméale, der seine Teilnahme, ohne präzise Angabe von Gründen, kurzfristig abgesagt hatte. Wie schon so manches Mal in der Geschichte der Berliner Leitmesse, machte die Witterung den aus Frankreich anreisenden Fachbesuchern am Mittwochmorgen zu schaffen. Einige Zentimeter Neuschnee auf dem Pariser Flughafen hatten den Verkehr völlig lahmgelegt, sodass die Reisenden erst verspätet in der „Stadt des Bären“ eintrafen. „Trotz dieses erschwerten Auftakts herrschte allgemein eine überaus positive Stimmung auf den Ständen“, unterstrich Yannic Cocu, Fachreferent für Obst und Gemüse bei Business France Düsseldorf, im

Viel Zuspruch fand das Smoothie-Bike und die dazugehörige Bar am Stand von Business France, wo die Fachleute kräftig in die Pedalen treten mussten, um sich selbst einen Smoothie zu mixen.

Gespräch mit dem Fruchthandel Magazin. Sowohl der Mittwoch als auch der Donnerstag seien zwei gleich starke Tage, mit einer

sehr hohen Besucherfrequenz, gewesen, war die einhellige Meinung der überwiegenden Mehrheit der Aussteller im Frankreich-Pavillon auf Nachfrage des Fruchthandel Magazins. Enttäuschung herrschte jedoch erneut über den Freitag. Der dritte Messetag wird in der Frankreich-Halle sowohl von Besuchern als auch von Ausstellern immer weniger wahrgenommen. Ein neues Phänomen: Auf manchen Ständen reiste ein Teil der Belegschaft sogar bereits donnerstags abends oder freitags morgens ab. Das gab der Idee bei manchen französischen Ausstellern erneut Nahrung, die Messe schon am Dienstag beginnen zu lassen. In diesem Jahr hatte die FrankreichHalle erstmals gleich zwei Publikumsmagnete zu bieten. Treffpunkt für die Branche war erneut der Stand des interprofessionellen Dachverbands der französischen Obst- und Gemüsebranche Interfel. Überragt wurde er wiederum vom „French Tower“, dem aus frischem Obst und Gemüse erbauten Eiffel-Turm, der mittlerweile bei allen Messeauftritten zum Symbol für Frankreichs O+G-Branche und zu einem beliebten Fotomotiv geworden ist. Überwältigenden Zuspruch fand von neuem das ständig ausgebuchte French Restaurant, in das die französischen Aussteller ihre Kunden zu einem kulinarischen Menu einladen konnten.

Smoothie-Bike und Vespa-Foto waren die Renner

Ein besonders ideenreiches Highlight war eine Vespa, das flotte Zweirad, das den Pariser Staus ihre Schrecken nimmt, auf der sich die Besucher fotografieren lassen konnten.

36

Ein besonders ideenreiches Highlight war jedoch eine Vespa, das flotte Zweirad, das den Pariser Staus ihre Schrecken nimmt, auf der sich die Besucher fotografieren lassen konnten. Mindestens ebenso viel Erfolg fand das Smoothie-Bike und die dazugehöFRUCHTHANDEL 07-08/2018


FRUIT LOGISTICA 2018 An den vier Haupteingängen der Halle 22 wurden die Besucher unter dem Motto „Made in France, Made with Love“ empfangen.

Pestizidrückständen in Obst- und Gemüseprodukten, haben viele Erzeuger die Flucht nach vorne angetreten. Sie bieten den verängstigten Verbrauchern ein neues Segment von Erzeugnissen an, die garantiert keine Rückrige Bar am Stand von Business France, wo stände von Pflanzenschutzmitteln aufweidie Fachleute tüchtig in die Pedalen treten sen. Allerdings mehren sich die Konzepte mussten, um sich selbst einen Smoothie zu inzwischen, und basieren auf unterschiedmixen. Neben der sportlichen Betätigung lichen Lastenheften. Das größte Kollektiv hatte Business France ein attraktives Mes- mit der Bezeichnung „Nouveaux Champs“ seprogramm für das Publikum vorberei- hat sich unter der Ägide von Rougeline zutet. Es reichte von geführten Rundgängen sammengefunden. Es zählt inzwischen 18 durch die Frankreichhalle zu den Themen Branchenmitglieder. Mehr Details lesen Convenience, KartofSie bitte in unserer nachfolgenden Rubrik feln, Äpfel und Kiwis, Geführte Rundgänge „Messesplitter“. „Zéro über Vorträge mit Exund Expertenvorträge Résidu de Pesticide“ pertenwissen zu Märkwaren gefragt verspricht auch der ten wie Indien, Spaniin Orléans ansässige en, Schweden, DäneGemüsespezialist Kultive, der jedoch ein mark, Italien und Deutschland, bis hin zur Innovation Corner, auf der die Aussteller eigenes Projekt entwickelt hat. Noch einen ihre neuesten Erzeugnisse präsentieren deutlichen Schritt weiter gehen Savéol und konnten. Abgerundet wurde das Angebot Prince de Bretagne mit der Lancierung ihrer durch mehr als vierzig B2B-Treffen zwi- Tomatenlinien, bei denen über den gesamschen ausländischen Einkäufern und den ten Werdegang der Erzeugnisse keinerlei Ausstellern. „Für ein erstes Jahr sind wir mit Pestizide zur Anwendung kommen. der Resonanz auf unsere Aktionen zufrieDas Gebiet der Nachhaltigkeit griff Prince de Bretagne auf der Fruit Logistica den, wollen aber vor der nächsten Messe, vor allem in entfernteren Ländern, die das französische Produktangebot noch nicht ausreichend kennen, wesentlich stärker die Werbetrommel rühren“, kündigte Yannic Cocu an.

am Donnerstagmorgen auf, als Präsident Joseph Rousseau Journalisten und Fachbesuchern den zweiten Nachhaltigkeitsbericht der bretonischen Erzeuger vorlegte. Lesen Sie weitere Einzelheiten hierzu bitte unter unseren „Messesplittern“. Auch der im Languedoc ansässige Apfel- und Spargelspezialist Cofruid’Oc thematisierte auf seinem Stand die nachhaltige Landwirtschaft. Unter dem Motto „Le gout d‘un monde meilleur“ (Engagement für eine bessere Welt) hat das Unternehmen einen Sechs-Punkte-Plan für seine Corporate Social Responsibility definiert.

Konventionelle Erzeuger bauen Bio-Segment aus Die Bio-Produktion ist im Hexagon infolge der stark gestiegenen Verbrauchernachfrage in den letzten Jahren deutlich im Aufwind. Das erklärte einmal die Präsenz traditioneller Bio-Anbieter auf der Fruit Logistica, wie Pronatura, Le Vieux Pointet und in diesem Jahr erneut Alterbio. „Wir haben uns auf Nachfrage unserer Kunden zusätzlich zur Teilnahme an der BioFach auch für einen Stand auf Fruit Logistica entschieden“, erklärte der stellvertretende Direktor Emmanuel Eichner dem Fruchthandel Magazin. Auffällig ist jedoch, dass auch die überwiegend konventionell arbeitenden Produzenten und Unternehmen der BioSchiene eine immer wichtigere Bedeutung zumessen. Vor allem die Apfel-Erzeuger wie Blue Whale, Mesfruits und nun auch die Mylord‘-Gruppe oder Cofruid’Oc, sowie auch Prince de Bretagne und der Kartoffelspezialist Parmentine erzeugen bereits einen Teil ihrer Produktion nach dem

Verschiedenste Konzepte für „Zéro résidu de pesticides“ Das große Leitthema auf den französischen Ständen waren in diesem Jahr eindeutig die Initiativen rund um die Thematik „Null Pestizidrückstände“. Aber auch die Nachhaltigkeit, sowie die Erzeugung von Obst und Gemüse aus kontrolliert ökologischem Anbau standen im Zentrum der Firmenauftritte. Aufgrund der anhaltenden Polemik von Nichtregierungsorganisationen im Hexagon bezüglich des Nachweises von FRUCHTHANDEL 07-08/2018

Océane ist Mitglied des Kollektivs „Nouveaux Champs“, das den Verbrauchern ein neues Segment von Erzeugnissen garantiert, die im Regal keine Rückstände von Pflanzenschutzmitteln aufweisen.

37


FRUIT LOGISTICA 2018 kontrolliert ökologischen Anbau, und das mit steigender Tendenz, oder befinden sich derzeit im Umstellungsprozess.

Positive Aussteller-Bilanz

Pink Lady® begrüßte die Fachbesucher auf einem mit Blumenranken übersäten Stand, der zum Träumen einlud.

Nach den drei Messetagen fiel das Fazit der Aussteller im Frankreich-Pavillon eindeutig positiv aus. Die Fruit Logistica bleibe ganz ohne Zweifel die bedeutendste Messeplattform der Branche. Die überwiegende Mehrheit der anwesenden Firmen lobte die hohe Professionalität und Qualität der Fachbesucher sowie die Effizienz ihres Auftritts in Berlin, wo sie in nur drei Tagen mit der Gesamtheit ihrer Kunden und Lieferanten hätten zusammentreffen können. Christophe Ochs, von dem in Südwestfrankreich ansässigen Apfelanbieter Albafruit, zeigte sich dem Fruchthandel Magazin gegenüber mehr als zufrieden: „Wir haben eine sehr hohe Besucherfrequenz, vor allem an den beiden ersten Tagen, mit einem äußerst kosmopolitischen Publikum verzeichnet. Stark vertreten waren die Fachbesucher aus Deutschland, Europa generell, Asien sowie Nord- und Südamerika. Der Mittlere Osten war dagegen verglichen mit dem Vorjahr deutlich weniger präsent.“ Marketingdirektor Thierry Lamblin von Kartoffelspezialist Parmentine äußerte sich begeistert: „Wir beenden den Salon mit Qualität, knüpfen konnte.“ Auf dem Geüberaus positiven Ergebnissen. Nicht nur, meinschaftsstand waren fünfzehn in Saint dass wir unsere bestehenden Kundenbe- Charles angesiedelte Unternehmen präziehungen pflegen, sondern vor allem auch sent. Zehn weitere Firmen stellten in andeviele Verbindungen mit neuen Interessen- ren Hallen aus. ten herstellen konnten. Während der ersten beiden Tage flaute der Besucherstrom Pink Lady® freute sich über nicht einmal ab. Selbst am Freitag konnten erfolgreiche Teilnahme wir noch Fachleute auf unserem Stand begrüßen. Sie kamen vorrangig aus Deutsch- Für die in Frankreich, in der Nähe von Avignon, ansässige Assoland, Polen, den osteuropäischen Ländern, ciation Pink Lady EuGroßbritannien, Skanrope®, ist der Erfolg auf Exklusivapfel erhöht der Berliner Leitmesse dinavien, der Ukraine, abermals seine des Obst- und GemüseSpanien, Italien und Marktanteile Portugal.“ sektors fast schon ProEinigkeit bestand gramm. Und dennoch auch bei den Ausstellern vom Internationa- konnte er in diesem Jahr noch einmal überlen Markt Saint-Charles in Perpignan darü- troffen werden. Die Association meldet eiber, dass die Fruit Logistica für die Branche ne äußerst positive Bilanz ihrer Teilnahme, nach wie vor die Rolle einer Leadermes- da das Besucheraufkommen noch einmal se einnimmt. Julien Battle, Präsident von erheblich angestiegen ist. Auch in diesem Saint-Charles Export und von der Firma Ille Jahr nutzte Pink Lady® Europe die VeranRoussillon, unterstrich: „Ich hatte, wie ei- staltung, um ihre Geschäftsbeziehungen, nige andere, den Eindruck, dass die Gänge insbesondere zu den Partnern aus Übersee, weniger gefüllt waren. Als ich jedoch eine auszubauen und zu festigen. Die PräsentaBilanz der drei Tage gezogen hatte, stellte tion der Initiative für gesellschaftliche Verich fest, dass ich viele neue Kontakte, und, antwortung „IMAGINE“ stieß in Fachkreiwas noch wichtiger ist, vor allem von hoher sen, wo man sich schnell vom Nutzen und 38

von der Relevanz des Konzepts überzeugen ließ, auf großes Interesse. Außerdem nahm Pink Lady® die Fruit Logistica zum Anlass, um ihre guten Ergebnisse der ersten Saisonhälfte vorzustellen: Mit einem auf über 178.000 Tonnen geschätzten Volumen, die gleiche Menge wie im vergangenen Jahr (im Gegensatz zum europäischen Markt insgesamt, der um 22 % rückläufig war) und einer sehr guten Qualität bekräftigt Pink Lady® das Ziel, in dieser Saison weitere Marktanteile für sich zu gewinnen. Die Zahlen können sich nach Angaben der Association sehen lassen: Der Gesamtabsatz der Pink Lady® Äpfel legte gegenüber dem gleichen Zeitraum 2016/2017 um 15 % zu, wobei der Abbau der Lagerbestände mit 26 % geringfügig höher war. Zu den Wachstumsmärkten zählen Schweden (+46%), Deutschland (+31%), Niederlande (+23%), Frankreich (+21%), Italien (+17%), Spanien (+10%) und Belgien (+9%). Hinzu kommt die Entwicklung des für Kinder bestimmten PinKids®Angebots, das einen Anstieg von 18 % , und damit ein mengenmäßig noch größeres Wachstum als die Marke Pink Lady® selbst verzeichnen konnte. n FRUCHTHANDEL 07-08/2018


Beherrschendes Thema bei den französischen Ausstellern war das Angebot von Produkten ohne Pestizidrückstände.

Großen Zuspruch bei den Fachbesuchern fand die Smoothie-Bar am Stand von Business France, den Organisatoren des französischen Pavillons.

Frankreichs führender Apfelanbieter Blue Whale stellte in Berlin seine Sortenneuheiten, wie die rotfleischigen „Kissabel®“, und seine Exklusivmarken in den Fokus. Tomtenspezialist Rougeline ist Initiator des neu gegründeten Zusammenschlusses „Zéro Résidu de Pesticides“ von französischen Firmen, die Produkte ohne Pestizidrückstände garantieren. Cofruid’Oc, der im Languedoc ansässige Anbieter von Äpfeln und Spargel, stellte die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt seines Messeauftritts.

Kartoffelspezialist Parmentine hat es sich auf die Fahne geschrieben, den modernen Konsumtrends mit Convenience-Produkten, wie seinen „Cups“ oder Aluschalen zum Grillen, zu entsprechen.

Die Mylord‘-Gruppe gab eine neue Partnerschaft mit dem im Languedoc ansässigen Apfelspezialisten Edenys bekannt.

FRUCHTHANDEL 07-08/2018

Das Restaurant und die Bar am Stand des Dachverbands Interfel waren über die gesamten Messetage hinweg ein heißbegehrter Treffpunkt für Aussteller und Kunden.

FRANKREICH

Apfelspezialist Mesfruits gehört zu en akkreditierten Produzenten und Vermarktern der Exklusivsorten Crimson®Snow und der rotfleischigen Kissabel®.


FRANKREICH

Exklusivapfel Honeycrunch® ist unter dem Slogan „Lust auf Leben - Biss für Biss“ mit einem neuen Markenauftritt in die Kampagne gestartet.

Die Erzeuger des Exklusivapfels Joya®, der seit Januar in den O+G-Regalen zur Verfügung steht, kündigen eine deutliche Steigerung der Erntevolumen an.

Tomatenspezialist Savéol präsentierte sich mit einem neuen farbenfrohen Stand. (Im Bild: Präsident Pierre-Yves Jestin (li) und Generaldirektorin Hélène Guido-Halphen).

Prince de Bretagne präsentierte eine Vielfalt von innovativen Produkten, darunter das Tomatensortiment 100% Natur & Geschmack und AluminiumSchälchen mit Grillgemüse.

Der Eiffel-Turm aus frischem Obst und Gemüse am Interfel-Stand war auch in diesem Jahr ein begehrtes Fotomotiv.

Chicorée-Anbieter Perle du Nord hat seine Angebotspalette stark segmentiert.

Nachdem Top’Alliance, Spezialist des „Ail rose de Lautrec“, die Fachbesucher im vergangenen Jahr mit einer Nachbildung des Brandenburger Tors aus Knoblauch überrascht hatte, wurden sie 2018 von einem Berliner „Knoblauch-Bären“ begrüßt.

FRUCHTHANDEL 07-08/2018


FRUIT LOGISTICA 2018 MESSESPLITTER – UNTERNEHMEN

Produktinnovationen, neue Marken und Jubiläen im Fokus Die französischen Obst- und Gemüseanbieter führten auf der Fruit Logistica neben der anerkannt hohen Qualität ihrer Erzeugnisse auch in diesem Jahr innovative Lösungen und Produkte sowie neue Strategien ins Feld, um sich am Markt gegenüber ihrer Konkurrenz zu behaupten. Die Mylord‘Gruppe meldet eine Allianz mit Edenys, den Anbau neuer Sorten und die Anlage von BioPlantagen. (v. l. nach r.: Patrick Tessier, Benoît Carreau und Frank Berning).

D

ie für ihr hochwertige Apfelpalette be- Fläche von 60 ha wurden angelegt, die in kannte Mylord’Gruppe meldet die Alli- der kommenden Saison mit marktfähigen anz mit dem im Languedoc ansässigen Ap- Mengen in Produktion treten. „Swing“ weist felspezialisten Edenys , der die Produktion eine Resistenz gegen Schorf und Blattläuse der Sica les Vergers de Mauguio vermarktet. sowie ein ausgezeichnetes Shelf-life auf. „Unsere beiden ErnDer Spezialist für Erzeugnisse aus konttekalender ergänzen Mylord‘ baut sich auf ideale Weise. rolliert ökologischem neuen Bio-Apfel Edenys kann die FrühAnbau, Alterbio, hatte „Swing“ an. auf der Fruit Logistica reife des Languedoc eine innovative Palette ins Feld führen und erzielt durch das dort herrschende Klima von seinen unter der Marke „Sweety Bonihervorragende Ergebnisse bei Pink Lady®, ta“ angebotenen Süßkartoffeln im Gepäck. Elstar und bei Granny Smith. Wir im Loire- Bisher auf dem Markt kaum bekannt, bietet Tal sind spezialisiert auf Sorten wie Gala, das Unternehmen neue Varianten in den oder auch Jazz®“, erklärte Patrick Tessier, Firmenchef von Gerfruit und Begründer der Marke Mylord‘, dem Fruchthandel Magazin beim Besuch auf dem Messestand. Nach seinen Aussagen gibt es darüber hinaus neue Entwicklungen im Anbau. Die Gruppe hat ihren Sortenspiegel durch Varietäten, wie den Envy®-Apfel von Enza, von dem in vier Jahren ein Potenzial von 2.000 t zur Verfügung stehen soll, und die unter dem Markennamen „Kissabel®“ anDie bretonische gebotene Palette rotfleischiger Apfelsorten, Firma Abrival erweitert. Zudem will sich Mylord‘ auch stellte der Bio-Produktion verschreiben. Das Un- Gemüsesäfte aus ternehmen konnte sich für Frankreich die Erzeugnissen exklusiven Anbaurechte für die Bio-Sorte von Prince de „Swing“ sichern. Erste Plantagen mit einer Bretagne vor. FRUCHTHANDEL 07-08/2018

Alterbio lanciert eine neue Palette von Süßkartoffeln.

Farben Orange, Weiß und Violett an. Vor allem die aus Asien stammende crèmefarbene Sorte „Murasaki“ mit ihrem nussigen Geschmack hat sich nach Aussagen von Emmanuel Eichner, stellvertretender Direktor des Unternehmens, zum Verkaufsschlager entwickelt. „Wir wollen darüber hinaus unsere Zusmmenarbeit mit einer Produzentengruppe aus Peru beim Anbau von Mangos, Avocados und Ingwer intensivieren“, kündigte er an.

Baumschulkonsortium feiert Jubiläum Star Fruits, der in Le Pontet, in der Nähe von Avignon, ansässige Herausgeber exklusiver Obstsorten, zu denen unter anderem Pink Lady®, Joya®, die Aprikosensorte Orangered® sowie die Pflaumenpalette Metis® zählen, beging auf der diesjährigen Fruit Logistica seinen 50. Geburtstag. Mit der Einführung des sogenannten „Clubsystems“, das zum ersten Mal bei der Apfelsorte Pink Lady® zur Anwendung kam, hat Star

41


Primland lanciert eine Konfitüre und Saft aus Nergi®-Beeren.

Fruits den Obstsektor revolutioniert. Stets auf der Suche nach innovativen Sorten, unterhält das Unternehmen weltweite Kontakte mit Züchtern und Forschungsinsti-

sortium hat sich auf Projekte im Bereich von Kern- und Steinobst spezialisiert. Im Jahr 2017 realisierte es einen Umsatz von 15,2 Mio Euro. Die Firma Tomate Jouno hat mit AnneClaire Goyer eine neue Besitzerin.

tuten. Star Fruits ist ein Zusammenschluss der vier Baumschulen Pépinières Cors Viguier, Pépinières Toulemonde, Pépinières Val d’Or und Peipinières Veauvy. Das Kon-

Blue Whale organisiert die Struktur seiner Verkaufsabteilung neu. Patrick Renault wird in Zukunft den französischen und den britischen Markt betreuen. Verkaufsdirek-

tor Mark Peyres erweitert sein Portefolio, das bislang vor allem überseeische Destinationen umfasste, und ist von nun ab zusätzlich für alle europäischen Länder zuständig. Dazu zählen unter anderem Deutschland, Skandinavien, Spanien und Portugal. Mylène Marionvalle verstärkt die Verkaufsmannschaft für den deutschen Markt. Tomate Jouno wechselt in neue Hände. Christian Jouno verkaufte sein auf die Produktion von Premium-Tomaten spezialisiertes Unternehmen an Anne-Claire Goyer. Sie stammt aus einer Familie, die in der Nähe der Stadt Nantes ansässig ist, und sich seit vier Generationen dem Anbau von Tomaten widmet. Ihre Erzeugnisse kommen unter der Marke „MyGoo“ in die Regale.

Vertragsabschluss mit australischen Operateuren Der Pflanzenzuchtbetrieb Agro Sélections Fruits (ASF) hat auf der Berliner Messe einen Vertrag mit den drei australischen Familienunternehmen WA Farm Direct, Antico International und N&A Group für die Verbreitung der von ASF entwickelten Sortenpaletten und die Einführung des Regal’In™-Konzepts auf dem australischen Kontinent unterschrieben. Nach einer Presseverlautbarung von ASF ist diese Erzeugergemeinschaft ein unumgänglicher Akteur in der australischen Obstbranche. Erste Früchte aus dem Züchtungspro-

Die Mitglieder des Kollektivs „Zéro résidu de pesticides” garantieren Erzeugnisse frei von Pflanzenschutzmitteln.

42

FRUCHTHANDEL 07-08/2018


FRUIT LOGISTICA 2018 Der Sortenherausgeber Star Fruits feierte auf der Messe das 50-jährige Jubiläum des Unternehmens.

gramm werden 2021 in die Regale kommen. Einer der Partner entwickelt das Regal’In™-Konzept bereits seit vier Jahren mit großem Erfolg in Asien. Prince de Bretagne nutzte die Fruit Logistica als Plattform für die Vorstellung seines zweiten Nachhaltigkeitsberichts. Der erste wurde im Jahr 2012 veröffentlicht. Joseph Rousseau, Präsident der Marketingstruktur Cerafel, hob hervor, dass man sich das Ziel gesetzt habe, alle rund 2.000 bretonischen Erzeuger in das Konzept einzuschließen. Damit verbunden ist eine Anzahl von 10 Verpflichtungen, die die Produzenten erfüllen müssen. Derzeit werden bereits 50 Gemüsesorten nach dem Nachhaltigkeitsprinzip erzeugt. Einen ausführlichen Bericht veröffentlicht das Fruchthandel Magazin in einer seiner nächsten Ausgaben.

Wertschöpfung durch Säfte und Konfitüren Eine Neuheit der besonderen Art stellte das in der Bretagne ansässige Unternehmen Agrival vor. Es hat eine Palette von Gemüsesäften entwickelt, für die nur die Erzeugnisse der Produzenten von Prince de Bretagne verwendet werden. Sie stehen unter der Marke „Green4You“ in sechs verschiedenen Geschmacksrichtungen zur Verfügung und haben eine Haltbarkeit von 120 Tagen. Bei der Produktlinie kommen aus-

schließlich Erzeugnisse zum Einsatz, die 18 Unternehmen zusammengefunden, die nicht den Qualitätsanforderungen für den den Verbrauchern Erzeugnisse garantieren, Frischmarkt entsprechen. die bei der Vermarktung garantiert keinerAuch Primland hat es sich auf die Fah- lei Pestizidrückstände aufweisen. Zu ihne geschrieben, für den nen zählen unter größtmöglichen Anteil seianderem Firmen wie Blue Whaner Kiwi-Beeren-Ernte eine Einbezug aller für die Erzeuger gewinnle, Larrère et Fils , bretonischen Fruits et Compagbringende Wertschöpfung Erzeuger in Nachzu erzielen. Das Unternehnie, Pom’Alliance, haltigkeitskonzept Océane, Primmen lanciert sowohl einen Saft als auch eine Konfitüre land, Fruits Union, aus den Nergi®-Beeren. Top’Alliance, Les 3 Die Fruit Logistica wurde auch Büh- Laboureurs und Soldive. Ausführlich wird ne für die Lancierung des neuen Kollektivs das Fruchthandel Magazin über diese Ini„Nouveaux Champs“. Unter der Ägide von tiative in einer der kommenden Ausgaben Rougeline haben sich darunter neben den berichten. i.e. sieben Gründungsmitgliedern inzwischen

Prince de Bretagne stellte seinen zweiten Nachhaltigkeitsbericht vor.

Der Sortenzuchtbetrieb Agro Sélections Fruits (ASF) unterzeichnete auf der Messe einen Vertrag mit seinen neuen australischen Partnern.

FRUCHTHANDEL 07-08/2018

43


MESSEBETEILIGUNG

Schöne Aussichten für Flandern Auf der diesjährigen FRUIT LOGISTICA waren große Themen der belgischen Aussteller Nachhaltigkeit, biologisch abbaubare Verpackungen und die Fokussierung auf Premiumsorten, die über sehr guten Geschmack und Brixwerte verfügen und natürlich das fünfjährige Bestehen von BelOrta.

D

ie Mechelen Auktionen und Coöbra haben sich 2013 zu BelOrta zusammengeschlossen. Das „Bel“ bezieht sich auf die belgische und lokale Verankerung der Erzeuger, steht aber auch für schön. „Orta“ steht für die Produktion, den Anbau von Obst und Gemüse. Das zentrale „O“ im Logo symbolisiert die Zusammenarbeit der beiden Auktionen und die Bündelung von Know-how. Auf der FRUIT LOGISTICA wollte man sich mit einem Glas Champagner und einem geselligen Abend bei den Erzeugern bedanken, so Sofie Lambrecht. Besonders schön wurde der Abend durch den Besuch der aktuellen Miss Belgien Angeline Flor Pua, mit der sich die Gäste fotografieren lassen konnten. Natürlich hatte BelOrta auch neue Produkte mit im Gepäck. Laut dem Farbexperten Pantone ist 2018 das „Violette Jahr“. BelOrta nutzt dies als Marketing-Gag und bringt jeden Monat ein neues lilafarbenes Produkt auf den Markt, z.B. handgewaschenen Rosenkohl, der aktuell von einem Erzeuger angebaut werde. Als größten Erfolg mit neuen Produkten sehe BelOrta derzeit die Markteinführung der Yakon, einer rübenähnlichen Knolle, die auch roh verzehrt werden könne und von drei Erzeugern produziert werde. Zum

Filip Fontaine und Miss Belgium Angeline Flor Pua

ersten Mal sei die Veiling auf ein neues Produkt vom Fernsehen angesprochen worden, so Lambrecht, und auch von den Kunden erfahre man großes Interesse. Um den Verbrauchern die Zubereitung so einfach wie möglich zu machen, können sie sich eine Informationsbroschüre und Rezepte mitnehmen. Bei Paprika, Tomaten und Gurken wolle man die Fläche zukünftig weiter ausbauen. In Zeiten, in denen das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger wird, arbeite auch BelOrta daran, dass sowohl der Karton als auch die Folie möglichst komplett abbaubar sind. Mit Edeka arbeite man bei der Conference-Birne zusammen und bie-

te dem Konsumenten über einen QR-Code die Möglichkeit, sich darüber zu informieren bei welchem Erzeuger und unter welchem Bedingungen die Birnen gewachsen sind. „Der Verbraucher fordert diese Informationsmöglichkeiten auch ein. Parallel dazu informieren wir viel über Social Media“, erklärte Sofie Lambrecht. Natürlich setze man auch verstärkt darauf, die jungen Verbraucher zu gewinnen: So können Kinder in einem Spiel angeben, ob sie „lieb“ oder „böse“ gewesen sind und warum. Aus allen Teilnehmern wird dann ein Gewinner gezogen.

Der Onlinehandel wird die Branche beleben Die aktuelle Entwicklung, dass immer mehr Bringdienste und Onlineplattformen frisches Obst und Gemüse anbieten,

Im „Violetten Jahr“ neu im Programm: der handgewaschene Rosenkohl. Großes Interesse gibt es auch an der Yakon.

44

FRUCHTHANDEL 07-08/2018


FRUIT LOGISTICA 2018 scheint bei dem Unternehmen Nicholai Fruit für relativ wenig Besorgnis hervorzurufen. „Bis 2025 wird sich der Einkauf von Obst und Gemüse deutlich verändern. Ein Problem sehe ich darin nicht. Als die Fluggesellschaft Ryanair auf dem Radar erschien, hat es der Branche nach anfänglicher Befürchtung am Ende nicht geschadet, sondern diese bereichert. Ich denke, das wird auch in der Obst- und Gemüsebranche der Fall sein“, so Johan De Gendt. Ein klein (v.li.) Johan De Gendt, Hannah Nicolai und Stijn Weckx wenig besorgt reagiert er allerdings, als die Sprache auf den Gemüse in sein Angebot mit aufgenomBrexit kommt, denn UK sei ein wichtiger men, vor allem solches, dass fast gänzlich Markt und man könne nicht wissen, welche in Vergessenheit geraten ist, wie die PastiBedingungen und Kosten sich zukünftig er- nake oder Schwarzwurzel. Aber auch „mogeben. dernes“ Gemüse wie Auberginen, Zucchini, Veränderungen gebe und wird es auch Porree und Rosenkohl wird angeboten. Akim Unternehmen geben. Seit Februar ist die tuell teste man zudem zwei Sorten Rispenneue Homepage online, die Kunden einen tomaten, die über mehr Aroma und Brix transparenteren Einblick in das Portfolio verfügen sollen. Das kommende Jahr steht bietet. Ab März stelle Nicholai Fruit auf SAP ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit: Ende um, „um ein wenig Struktur in die chaoti- 2019 soll ein neues lichtdurchflutetes und sche Welt zu bringen“. In den vergangenen energieeffizientes 5.000 m² großes Gebäufünf Jahren hat das Unternehmen vermehrt de bezugsfertig sein, dass zu großen Teilen

aus Glas besteht. Auch beim Thema Verpackung wird verstärkt auf biologisch abbaubare Materialien gesetzt.

Nachhaltigkeit geht alle an Deshalb sei es für Nicholai Fruit auch selbstverständlich gewesen, sich als Pionier an dem Nachhaltigkeitsprojekt von Fresh Trade Belgium zu beteiligen, das aktuell in einer zweiten Runde läuft (siehe FlandernSpecial Ausgabe 3/2018). In KW 5 waren die teilnehmenden Unternehmen zum ersten Mal zusammengekommen, um ihre Strategien zu besprechen, so Veerle van der Sypt von Fresh Trade Belgium. Bis Ende Februar 2019 werden zehn bis 15 Unternehmen einen Nachhaltigkeitsplan erarbeiten und umzusetzen versuchen. „Noch ist die Teilnahme nicht verpflichtend und es sind nur lokale Unternehmen dabei. Aber es ist ein Thema, das weltweit an Bedeutung gewinnt, vor allem für den Verbraucher und den LEH“, erklärte Van der Sypt. Auch bei der Erschließung neuer Märkte sei Nachhaltigkeit ein wichtiger Aspekt, denn in dem jeweiligen Land können andere Anforderungen vorherrschen. Um die Produkte möglichst energie- und kostenschonend zu exportieren, könnte man z.B. auch auf Passagierflugzeuge zurückgreifen oder Elektro-Lkw einsetzen. c.w.

COÖPERATIE HOOGSTRATEN

Discounter sind die Gourmet-Shops von morgen Auf der diesjährigen FRUIT LOGISTICA überraschte die Coöperatie Hoogstraten die Besucher mit einem ganz neuen Stand, der eher an eine gemütliche Küche erinnerte als an einen Messestand. Er diente dazu, dem LEH zu zeigen, was bei der Produktpräsentation am PoS alles möglich ist und welche neuen Produkte und Verpackungen aktuell im Programm zu finden sind. Der Fokus, so Jan Engelen, Sales und Marketing Manager, liege dabei auf dem Konsumenten, der zum einen immer schneller einkaufen und zubereiten, sich andererseits aber auch gesund ernähren möchte.

D

er Konsument von heute brauche viele Informationen über sein Essen. „Dabei dürfen wir die jungen Menschen nicht vergessen. Sie sind es, die wir mit unseren Produkten abholen müssen, denn sie sind die Konsumenten von morgen“, sagte Engelen. Deshalb tue man viel in den Bereichen Promotion, Snacking und Kindgerechte Angebote bzw. Verpackungen. So macht sich Hoogstraten auch bei der Ernährung und Gesundheit von Kindern stark. Deshalb wurde ein Lehrplan entwickelt, der eine perfekte Balance aus Bewegung und gesunder Ernährung bietet, auf den Kindergärten, Schulen und Physiotherapeuten

FRUCHTHANDEL 07-08/2018

kostenfrei zugreifen können. Mit dem privat finanzierten Projekt habe die Veiling im vergangenen Jahr bereits 1.600 Schulen erreichen können. In Kontakt komme man in Belgien aber auch, so Engelen, durch B2CKampagnen für Erdbeeren. Ob im Radio, im TV oder auf dem Open-Air-Musikfestival Tomorrowland.

Frische Produkte sind Rettungsanker für LEH Die jüngere Generation habe man auch im Blick, wenn es um die Art des Einkaufens gehe. Denn Bringdienste oder Onlinediens-

Die Hoogstraten-Marmelade wurde um die Sorten Heidelbeere, Himbeere, Kiwibeere und Kirsche erweitert.

45


FLANDERN

Das Angebot der Flandria-Produkte umspannt eine breite Palette.

Die Verkostungsaktion der Conference Birne kam bei den Besuchern auch in diesem Jahr wieder gut an. Dominiek Keersebilck (Foto oben links) und seine Kollegen der REO Veiling führten auf der FRUIT LOGISTICA gute Gespräche.

Die Coöperatie Hoogstraten bot mit dem neu gestalteten Messestand Küchenatmosphäre. Neben u.a. neuen Marmeladensorten standen auch neue Verpackungsmöglichkeiten für Tomaten im Fokus.

FRUCHTHANDEL 07-08/2018


Ervé Jooken (li.) von Frans Michiels Belgium war mit dem Verlauf der Messe sehr zufrieden. Mariette Hansen, hier mit Koen Vanswijgenhoven (re.), nahm neue Kundenkontakte und Möglichkeiten mit nach Hause. Geholfen habe dabei auch der Neuaufbau der Homepage.

Auch am Stand der Belgischen Fruitveiling (BFV) wurden neue Kontakte geknüpft und wichtige Gespräche für die Zukunft geführt.

FLANDERN

Mit innovativen neuen und altbewährten Produkten konnte BelOrta mit dem Besuch der FRUIT LOGISTICA 2018 sehr zufrieden sein.


FLANDERN

Fünf Jahre BelOrta wurden mit Champagner, einer Fotowand, vielen Gesprächen und dem Besuch der Miss Belgien gefeiert (siehe Seite 44). Die Veranstaltung fand auf der FRUIT LOGISTICA als Dankeschön an die Erzeuger statt.


FRUCHTHANDEL 07-08/2018

FLANDERN

Die Mitarbeiter der Unternehmen Boussier, Devos Group, DBS – Agro – Verco, Demargro und Calsa/ Weiss waren auch 2018 in interessante Kundengespräche vertieft.


FRUIT LOGISTICA 2018 Der neue Stand in gemütlicher Küchenoptik

Trockensortiment. Ich denke, dass der Onlinehandel auch hauptsächlich damit seinen Umsatz machen wird.“

Bei Nachhaltigkeit an Recycling und Bio denken te wie Hellofresh oder AmazonFresh und Foodboxen erfahren aktuell starkes Interesse und viele Discounter versuchen, auf den Zug aufzusteigen. „Die jungen Konsumenten gehen grundsätzlich gerne shoppen, aber sie finden es natürlich auch bequem, wenn sie die Sachen nach Hause geliefert bekommen. Ich bin sicher, dass sich die Art, wie wir zukünftig einkaufen, ändern wird. Aber nicht alle Produkte sind für den Onlineeinkauf geeignet.“ Jan Engelen ist überzeugt davon, dass die Discounter sich in fünf Jahren zu Gourmet-Shops mit einem guten Gefühl für den Preis entwickeln werden. „Sie haben die ideale Größe, sind gut gelegen und setzen verstärkt auf den Frischebereich. Das wird auch ihr Rettungsanker sein.“ Business Development Manager Luc Bruneel ergänzt: „Rund zwei Drittel der Produkte wird jetzt schon für den Frischebereich eingeplant, der Rest entfällt auf das

Wichtige Themen sind auch Verpackung und Verpackungsmaterial. Denn der LEH und die Konsumenten fragen vermehrt nach nachhaltigen Materialen bzw. loser Ware. Hatte eine Verpackung früher eine Halbwertszeit von einem Jahr, wird mittlerweile bereits nach sechs Monaten etwas Neues vorgestellt. Von besonderem Interesse seien Pick-und-Mix-Automaten oder biologisch abbaubares Plastik. „Das ist natürlich ein Thema, dass uns immer stärker begleiten wird. Dabei dürfen wir aber nicht vergessen, den Konsumenten richtig zu informieren. Denn durch das Bio-Plastik muss der Müll noch einmal anders getrennt werden. Das ist vielen oft nicht bewusst.“ Das Thema Nachhaltigkeit dürfe man aber auch mit Blick auf die Bio-Produktion nicht außer Acht lassen. Denn die steigende Nachfrage sei mit den aktuellen Produktionsmöglichkeiten nicht zu befriedigen. „Unser Klima ist auch nicht ganz ideal für die Bio-Produktion. In vielen Fällen produzieren wir quasi schon auf Bio-Qualität, dürfen es nur nicht so nennen. Dass, was in den USA als Organic angeboten wird, ist vermutlich unser Bio. Ich würde gerne einen Test machen, wie sich der Konsum von konventionellen Produkten gegenüber Bio auf die Gesundheit auswirkt“, so Engelen.

An Tomaten feilen, Beeren ausbauen

Roger Van Damme zauberte ein köstliches Dessert für die Gäste.

50

Im kommenden Jahr wird Hoogstraten das Snack-Angebot bei Tomaten um den 1 kg-Eimer erweitern. Und auch die Produktionsfläche wird bis Ende 2018 um 10 ha vergrößert. Ansonsten sei man, was die Sortenauswahl angehe, so gut aufgestellt, dass man sich vor allem dem Fine-tuning zuwende und an Geschmack und Farbe feilen werde, um den Konsum zum Erlebnis zu machen. Weiter ausgebaut wird das Angebot bei Beeren. Zum einen ist eine ganzjährige Produktion bei Heidelbeeren geplant, zum anderen wolle man Himbeeren und Rote Johannisbeeren weiter ausbauen sowie einen Beeren-Mix anbieten.

Er ist der „Godfather of molecular pastry“, sein Restaurant „Het Gebaar“ besitzt einen Michelin-Stern und er ist Erdbeerbotschafter für Hoogstraten: Das Leben von Roger Van Damme verläuft mindestens so actiongeladen, wenn auch deutlich weniger gefährlich, wie das seines Namensvetters Jean-Claude.

Beim Genuss von Kiwis an Austern denken Während der FRUIT LOGISTICA hatte Hoogstraten zu „The Taste of Experience“ geladen, einen Abend mit kulinarischen Höhepunkten, vielen Informationen und einem Quiz. Van Damme erklärte, dass man für die Trends von morgen die Vielfalt der

Sommer ist Tomatenzeit: Kinder können die Eimer gut mit zum Sandburgenbauen nehmen.

Kulturen erkennen und akzeptieren müsse. So kämen 30 % der in Belgien tätigen Köche aus der muslimischen oder einer anderen Kultur. Für die kommende FRUIT LOGISTICA ist der Erdbeer-Botschafter am Stand eingeplant und wird ein paar Köstlichkeiten zaubern. Dafür wird es auch einen neuen Stand von Hoogstraten geben. Pascal-Xavier Van de Goor, Account Manager bei Foodpairing, erklärte, wie die einzelnen Komponenten von Lebensmitteln zusammenhängen und sich teilweise merkwürdige Kreuzverwandtschaften ergeben. Manche Menschen denken beim Genuss einer Kiwi zum Beispiel ans Meer, weil sich in der Frucht ähnliche Komponenten finden wie in der Auster. Zudem „schmecke“ man ein Produkt zu 80 % über den Geruch. c.w. FRUCHTHANDEL 07-08/2018


FReSH pOweR

CHINA FRUIT LOGISTICA

Leading nationaL trade Show for the freSh produce buSineSS

Shanghai, 14 –16 May 2018

chinafruitlogistica.cn

引领全国 果蔬生鲜 行业的博 览盛会


BRANCHEN-NEWS METRO AG

Belieferungs- und Onlinegeschäft sind Wachstumstreiber Bei der Vorlage der Zahlen des 1. Quartals im Geschäftsjahr 2017/18 nannte die Metro AG u.a. Zuwächse im Belieferungsgeschäft von Metro Wholesale und das Onlinegeschäft von Real als Gründe für die positive Entwicklung. Insgesamt betrug das operative Ergebnis (Ebitda) ohne Ergebnisbeiträge aus Immobilientransaktionen 608 Mio Euro (2016: 565 Mio Euro), was ein Plus um 7,6 % gegenüber dem Vorjahresquartal bedeutet.

D

beim EBITDA ohne Ergebas Ergebnis vor Steuern legte dem Konzern nisbeiträge aus Immobizufolge auf 392 Mio Euro lientransaktionen erzielt. zu. Positiv wirkte sich hierZusätzlich haben bei Mebei aus, dass hohe Kosten tro Wholesale insbesonfür den Umbau der Tochter dere der Umsatzrückgang Real bereits vor Jahresfrist in Russland und negative verbucht wurden. Wechselkurseffekte das ErDer Belieferungsumgebnis belastet“, sagte Olaf Koch, Vorstandsvorsitzensatz bei Metro Wholesale stieg im 1. Quartal 2017/18 der der Metro AG. „Insgegegenüber dem Vorjahr um samt haben wir unsere Ermehr als 28 % auf einen An- Olaf Koch, Vorstandsvorsitzender der gebnisziele im 1. Quartal erreicht und halten unverteil am Gesamtumsatz von Metro AG Foto: Metro AG 16 %. Der flächenbereinigte ändert an unserer Prognose Umsatz legte um 1,0 % zu. Der Onlineum- für das Geschäftsjahr 2017/18 fest.“ Für das satz bei Real wuchs um rund 45 % auf einen Geschäftsjahr 2017/18 erwartet der KonUmsatzanteil von 2 %. Der Umsatz von Real zern wieder ein positives Wachstum für den liegt flächenbereinigt auf dem Niveau des Gesamtumsatz. Die Wachstumsrate soll Vorjahres, der berichtete Umsatz sank um dabei mindestens auf dem Niveau des Ge0,5 % auf 2,0 Mrd Euro. Als Grund hierfür schäftsjahres 2016/17 von 1,1 % liegen und nennt das Unternehmen Standortabgaben. hauptsächlich durch Metro Wholesale ge„Wir haben im 1. Quartal 2017/18 ei- trieben werden. n ne positive Entwicklung beim Umsatz und

  

dennree-Gruppe__

Bio-Trend macht sich im Geschäftsjahr 2017 bemerkbar Die hohe Nachfrage nach Bio-Produkten bescherte der dennree-Gruppe im Geschäftsjahr 2017 ein Umsatzplus von 5 %. Somit betrug der konsolidierte Netto-Umsatz 974 Mio Euro, berichtet das Unternehmen. Auch das Vertriebsnetz, die denn’s Biomärkte, wurde im vergangenen Jahr weiter ausgebaut. Inklusive der 32 neuen Standorte, werden inzwischen über 280 Märkte in Deutschland und Österreich betrieben, heißt es. Gleichzeitig werde in die Modernisierung der bestehenden Märkte investiert und über die Sortimentsentwicklung das Profil als Naturkostfachhändler geschärft. „So können die Kunden etwa im Bereich Obst und Gemüse zwischen regionaler Ware und Produkten internationaler Lieferanten wählen. Wir bei dennree verstehen uns als Partner der privaten Facheinzelhändler. Gemeinsam gestalten wir seit über 40 Jahren den Handel mit Bio-Lebensmitteln und realisieren zukunftsfähige Geschäftsmodelle im anhaltend starken Wettbewerb“, sagt Thomas Greim, Gründer und Inhaber von dennree bei der Vorlage der Geschäftszahlen.

52

Großschiffsabfertigung am HHLA Container Terminal Burchardkai. Foto: HHLA / Thies Rätzke

HHLA

Höherer Umsatz und Gewinn

D

ie Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) zeigt sich mit dem Geschäftsjahr 2017 sehr zufrieden. Nach vorläufigen, noch nicht testierten Zahlen, konnte der Konzern seinen Umsatz um mehr als 6 % auf 1,25 Mrd Euro (2016: 1,18 Mrd Euro) steigern. Das Betriebsergebnis (EBIT) des Konzerns von 173 Mio Euro (2016: 164 Mio Euro) erreichte einen Zuwachs von mehr als 5 %. An den HHLA-Containerterminals wurden im Geschäftsjahr 2017 insgesamt 7,2  Mio Standardcontainer (TEU) bzw. 8,1 % mehr umgeschlagen als im Vorjahreszeitraum (6,7 Mio TEU). An den drei Hamburger Containerterminals konnte dabei der Containerumschlag um 8,3 % auf 6,9 Mio TEU gesteigert werden. Am Containerterminal in Odessa wuchs der Umschlag leicht um 3,4 % auf 0,3 Mio TEU. Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik erzielte dabei Umsatzerlöse von 1,22 Mrd Euro (2016: 1,15 Mrd Euro) und ein Betriebsergebnis (EBIT) in Höhe von 156 Mio Euro (2016: 148 Mio Euro). Weiterhin sehr erfolgreich entwickelten sich die HHLA-Intermodalaktivitäten. Mit einem Plus von 5,2 % stieg das Transportvolumen auf 1,5 Mio TEU (2016: 1,4 Mio TEU). Getragen wurde die Entwicklung sowohl durch das Wachstum der Bahnverkehre als auch der Straßentransporte. Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende, erklärte: „Auf den positiven Geschäftsverlauf wirkten sich nicht nur die Stärke von Weltwirtschaft und Welthandel aus. Dem Vertrauen unserer Kunden und unseren eigenen Anstrengungen ist es zu verdanken, dass die HHLA ihre Marktposition infolge der Neuordnung der Konsortialstrukturen gefestigt und teilweise ausgebaut hat. Investitionen in unsere Terminalanlagen sowie intensive Vertriebsaktivitäten und Kundengespräche haben dazu beigetragen. Einen wesentlichen Beitrag zu der positiven Geschäftsentwicklung leisteten auch unsere Intermodalaktivitäten.“ n FRUCHTHANDEL 07-08/2018


SAVE MONEY

7. I 8. Juni 2018 - Hamburg

Frühbucherpreis*

€395

(€495 inkl. Get together) *Frühbucherpreis bis 20. April 2018

Das Top Event für den Europäischen Convenience Sektor

Normalpreis €495 (€595 inkl. Get together)

• Eine eintägige Konferenz mit •

abendlichem Get together (in Kooperation mit der DFHV Jahrestagung 2018) Sponsoring-Möglichkeiten für alle Budgets

Networking. Information. Erfolgsstrategien. ORGANISED BY

Facts for Decisions.

IN COOPERATION WITH

www.ami-informiert.de www.fruchthandel.de/convenienceforum


STUDIE

Schulobstprogramm fördert den O+G-Konsum

D

ie Studie gab darüber hinaus erste Hinweise, dass die Teilnahme am Schulobstprogramm das Ernährungsverhalten der Kinder auch langfristig positiv beeinflussen kann. „Die teilnehmenden Schüler haben auch an Tagen ohne Schulobstausgabe deutlich häufiger Obst und Gemüse verzehrt“, berichtet Prof. Dr. Monika Hartmann vom ILR. Insgesamt befragten die Wissenschaftlerinnen von der Universität Bonn über 800 Dritt- und Viertklässler an zwölf nordrheinwestfälischen Grundschulen. Die Angaben von 664 Kindern konnten schließlich in der Auswertung berücksichtigt werden. Die Schüler wurden in drei Gruppen eingeteilt: Ein Teil der Kinder bekam an drei Tagen pro Woche Schulobst und -gemüse, ein weiterer Teil an zwei Tagen und die Kontrollgruppe nahm überhaupt nicht am Schulobstprogramm teil. Vor Beginn der Studie und erneut nach einem Jahr füllten die Schüler Fragebögen zu den am Vortag verzehrten Speisen und Getränken sowie

zu ihrem Ernährungswissen aus. Um die durchschnittliche Häufigkeit des Konsums von Obst und Gemüse zuverlässig messen zu können, wurde die Befragung zu jedem Messzeitpunkt zweimal wiederholt. Bei drei, aber auch schon bei zwei Schulobsttagen wöchentlich war die Häufigkeit des Obst- und Gemüsekonsums der Kinder nach einem Jahr deutlich erhöht. „Es zeigte sich aber die Tendenz, dass Kinder, die das Angebot des Offenen Ganztags nutzen, stärker von den Schulobstlieferungen profitieren“, berichtet Haß. Dieser Effekt gelte jedoch nur für die Umsetzungsform mit zwei Schulobsttagen pro Woche und lasse sich damit begründen, dass die Obst- und Gemüsereste vom Vormittag an den Offenen Ganztag weitergegeben werden. Ganztagsschüler hatten deshalb mehr Gelegenheit, an das Obst und Gemüse heranzukommen. Bei drei Schulobsttagen wöchentlich profitieren hingegen alle Kinder im vergleichbaren Umfang, da die Schulen übrig

  

Schädlingsbekämpfung/Forschung__

Anpassungsfähigkeit von Insekten an Temperaturschwankungen wird untersucht

Tendenziell profitieren Kinder im Offenen Ganztag stärker von den Schulobstlieferungen, so ein Fazit der Studie. Foto: 5 am Tag

gebliebenes Obst und Gemüse am nächsten Vormittag in den Klassen verteilten. „Grundsätzlich ist das EU-Schulprogramm eine sinnvolle ernährungspolitische Maßnahme, um den Obst- und Gemüsekonsum von Grundschulkindern zu erhöhen“, erklärt Haß. „Die Verteilung von Schulobst lediglich an zwei Tagen wöchentlich erscheint auf den ersten Blick attraktiv, da bei gleichem Budget mehr Kinder erreicht werden könnten. Dennoch muss diese Option auch kritisch betrachtet werden, da nicht alle teilnehmenden Kinder in gleichem Umfang unterstützt werden. Zumindest sollte eine weitere Reduzierung der Verteilhäufigkeit genau überdacht werden“, heißt es. Um gesicherte Aussagen zu den Langfristwirkungen von Schulobstprogrammen treffen zu können, müssten weitere Studien durchgeführt werden. Mit Blick auf die Prävention von Übergewicht sollte außerdem das gesamte Ernährungsverhalten über den Obst- und Gemüsekonsum hinaus berücksichtigt werden. n

Foto: Friederike Braun, BIOTEC

Im Rahmen einer Studie haben Wissenschaftler der Universitäten Bonn und Koblenz-Landau jetzt herausgefunden, dass Schulobstprogramme tatsächlich die Erhöhung des Obst- und Gemüsekonsums bei Grundschülern fördern. „Die Häufigkeit des Obst- und Gemüseverzehrs der teilnehmenden Kinder steigt signifikant an“, sagt Julia Haß, Doktorandin am Institut für Lebensmittel- und Ressourcenökonomik (ILR) der Universität Bonn.

Frucht- und Kirschessigfliegen bereiten den Obstproduzenten in jedem Jahr mehr Kopfzerbrechen. Neue Strategien zur Bekämpfung u.a. dieser Schädlinge erhoffen sich Wissenschaftler von den Ergebnissen eines jetzt gestarteten Forschungsprojekts, das sich mit den Grundlagen der Anpassung von Insekten an Temperaturschwankungen beschäftigt. Nach Angaben der Technischen Universität Dresden hat das interdisziplinäre Forschungsteam mit Wissenschaftlern aus deutschlandweit sieben verschiedenen Forschungseinrichtungen seine Arbeit im Januar 2018 aufgenommen. Vorarbeiten der Forscher zeigen, dass Futterbestandteile unter Laborbedingungen den Stoffwechsel und die zelluläre Zusammensetzung von Fruchtfliegen stark verändern können. In der richtigen Kombination kann somit die Nahrung diesen Tieren zu einer erheblichen Temperaturresistenz verhelfen. Daher wird die Forschergruppe das jahreszeitliche Futterverhalten von wildlebenden Frucht- und Kirschessigfliegen in Sachsen studieren und die ermittelten Ergebnisse mit ihren Labordaten abgleichen. „Sollten Theorie und Praxis in diesem Projekt aufeinandertreffen, wären die Resultate von immenser Bedeutung. Nicht nur würde unser Grundverständnis für biologische Phänomene wachsen, wie zum Beispiel für das Überleben eines komplexen Organismus bei und nach einem zeitweiligen Einfrieren. Auch würde dieses Vorhaben neue Schädlingsbekämpfungsstrategien aufzeigen, welche weitestgehend den Einsatz von Insektiziden reduzieren könnten. Vor dem Hintergrund des anhaltenden Bienensterbens ist insbesondere dieser Aspekt hervorzuheben“, erklärt Marko Brankatschk. Die Idee für den nun gegründeten Forschungsverbund wurde seit 2016 von der TU Dresden gefördert und vom BIOTEC aus koordiniert.

54

FRUCHTHANDEL 07-08/2018


BRANCHEN-NEWS STUDIE/RESPONSIVE ACOUSTICS

„Geister-Supermärkte“ nicht erwünscht

G

dfhv.de

ZUR SACHE CHE

ut zwei Drittel der Deutschen können es sich trotz Lieferdiensten und Online-Angeboten nicht vorstellen, in der Zukunft auf den Gang durch die Regale im Supermarkt um die Ecke zu verzichten. Ihnen komme es dabei vor allem auf die persönliche Beratung an. „Geister-Supermärkte“ ohne Personal lehnen daher drei von vier Bundesbürgern entschieden ab. Das sind Ergebnisse der bevölkerungsrepräsentativen Studie „Retail-Radar 2018“. Das auf Klang- und Kommunikationskonzepte spezialisierte Start-up Responsive Acoustics (ReAct) hat dafür gut 1.000 Bundesbürger befragt. Wie die Studie weiter zeigt, ist der Wunsch nach persönlicher Beratung im Supermarkt keine Altersfrage. ReAct-Gründer Wilbert Hirsch erklärte: . „Denn auch in der Gruppe der 18- bis 34-Jährigen lehnen mehr als 70 % der Befragten einen Supermarkt ohne Personal ab.“ Auch zwei Drittel der Teilnehmer, die sich selbst als „Pflichtkäufer“ bezeichnen, wissen eine persönliche Beratung zu schätzen. Das eindeutige Votum gegen „Geister-Supermärkte“ gründe dabei nicht auf einer generellen Technikfeindlichkeit. Rund die Hälfte der Befragten zeige sich laut der ReAct-Studie für Neuerungen wie etwa kassenloses Einkaufen oder die Navigation durch den Supermarkt per Smartphone offen. „Hinzu kommt, dass diese Form der Kommunikation ineffektiv ist, häufig nicht den richtigen Ansprechpartner erreicht und für unnötige oder zu lange Wege sorgt“, so Hirsch. Dass auch eine Ladenfläche smart werden könne, sei u.a. bereits in mehr als 100 Supermärkten in ganz Deutschland zu beobachten, die auf Kommunikationslösungen setzen. So ermögliche z.B. die App „ReAct Communicator“ ein plattformübergreifend effektives Instant Messaging zwischen Mitarbeitern und Mitarbeiter-Gruppen über Endgeräte wie Smart-Watches oder Tablets. Zudem erlaube die Technologie auch das Versenden von Text- und AudioNachrichten. Die Empfänger geben Feedback per Knopfdruck. Ist der Mitarbeiter gerade im Kundengespräch, bleibe die Nachricht erhalten, es sei denn, ein Kollege habe sich bereits darum gekümmert. n

Großmarkt heißt gemeinsam Handeln Schon seit Jahrhunderten gibt es Großmärkte -und sie funktionieren stets nach dem gleichen Prinzip: Großmärkte bieten einen Umschlagsplatz, auf dem viele gewerbliche Anbieter Handelswaren an gewerbliche Händler, gewerbliche Verbraucher oder Großabnehmer veräußern. Tausende von Arbeitsplätzen schaffen die Großmärkte in Deutschland, wobei schon seit den 70er Jahren zunehmend auch Arbeitsplätze für ausländische oder ungelernte Arbeitskräfte angeboten wurden. Großmärkte waren und sind immer schon ein Musterbeispiel für Multikulti und erfolgreiche Integration. Heute wird diese Wirtschaftsform aber von mehreren Seiten bedroht. In vielen Städten gibt es Diskussionen über alternative Nutzungen, weil die Großmärkte meist auf begehrten Grundstücken in der Innenstadt liegen. Jahrelang wurden die Gebühren der Großmarktmieter zweckentfremdet; heute fehlt das Geld für die notwendigen Investitionen, um die logistischen und hygienischen Anforderungen unserer Zeit weiter gewährleisten zu können. Zudem versuchen die großen Einzelhändler den Großhandel möglichst zu umgehen, um direkt vom jeweiligen Produzenten zu kaufen. Und einige meinen vielleicht, dass wir im Zeitalter der Digitalisierung irgendwann völlig ohne stationären Handel auskommen - alles online bestellt und per Drohne ausgeliefert. Aber trotz allem gibt es auch Chancen für die Märkte. In Berlin haben sich zum Beispiel die Händler zusammengeschlossen und der Stadt angeboten, das Gelände der Berliner Großmarkt GmbH in Erbpacht zu übernehmen, den Markt in Eigenregie zu bewirtschaften und das gesamte Areal zum Lebensmittel- und Frischecluster Berlin weiter zu entwickeln. Eine Win-Win-Situation für Stadt und die Unternehmen. Bei allen Überlegungen zur Standortdebatte müssen wir die positiven Aspekte betonen. Für die freien Einzelhandelsgeschäfte, die Wochenmärkte oder Institutionen wie den Viktualienmarkt in München sind Großmärkte die einzige vernünftige Möglichkeit der Warenbeschaffung. Nur hier haben sie eine Vielfalt, die ein einzelner Händler, sei er noch so groß, nicht bieten kann. Hunderte von Arbeitsplätzen und gesellschaftliche Integration von ausländischen Arbeitnehmern sind heute für alle Parteien wichtiger denn je. Wir wissen zwar nicht, wie sich die Dinge letztlich entwickeln werden, aber eines steht fest: Wenn der Großmarkt eine Chance haben soll, müssen alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Ohne konkrete Pläne und gemeinsames Handeln werden wir bei der Politik nichts erreichen.

Andreas Buchner

Mitglied des DFHV-Präsidiums

FRUCHTHANDEL 07-08/2018

Deutscher Fruchthandelsverband e.V.


ZWIEBELFORUM/AMI/RHEINISCHER LANDWIRTSCHAFTSVERLAG

„Ein Lager ist kein Krankenhaus“ Das diesjährige Zwiebelforum, veranstaltet von der AMI und dem Rheinischen Landwirtschaftsverlag, fand erstmals in Niedersachsen statt. Eine gute Entscheidung, denn statt der üblichen 70 bis 80 Teilnehmer konnten die Veranstalter in Peine 120 Teilnehmer begrüßen. Inhaltlich deckte die Tagung das ganze Spektrum dessen ab, was die Zwiebelanbauer interessiert: Von Fragen des Anbaus über die richtige Lagerung bis zur Vermarktung. Zum Schluss gab es noch Tipps von einem weiblichen Fußballstar, wie man Niederlagen sportlich nimmt.

C

hris van Laarhoven von der Firma HortiNova verdeutlichte das Zusammenspiel von Struktur, Biologie und Mineralien im Boden. Eine schlechte Struktur des Bodens entstehe etwa durch das Befahren des Bodens mit schweren Maschinen. „Der Boden atmet dann nicht mehr gut“, so van Laarhoven. Die Struktur des Bodens ist entscheidend und nicht nur das Vorhandensein von Mineralien. Ein Boden mit ausgeglichenem Mineralien-Verhältnis gibt seine Mineralien leicht an die Pflanzen ab. Wichtiger Faktor ist die Entwicklung der Feinwurzeln der Pflanzen, denn über sie nimmt die Pflanze Wasser und Nährstoffe auf. Wenn die Bodenbiologie im Ungleich- 120 Teilnehmer kamen zum Zwiebelforum nach Peine. gewicht ist, sagt der pH-Wert alleine nichts aus: „So kann es sein, dass wir bei einem Tropfschläuche helfen bei niedrigen pH-Wert Magnesium düngen Bewässerung müssen oder bei einem hohen pH-Wert Kalzium.“ Beim Einsatz von (Nitrat-)Stick- Andreas Meyer von der Landwirtschaftsstoff bei Zwiebeln riet Chris van Laarhoven kammer Niedersachsen berichtete auf der zur Zurückhaltung: „Zuviel Nitrat macht die Tagung über ein Modellvorhaben, bei dem Zwiebel attraktiv für Schadinsekten und an- Demonstrationsbetriebe im Freilandgefällig für Pilzkrankheiten wie Botrytis.“ Zu müseanbau verschiedene Maßnahmen empfehlen sei dagegen eine Blattdüngung zur Verringerung des Energiebedarfs der nach einer vorhergehenden Pflanzensaft- Bewässerungssysteme umgesetzt haben. Analyse. Dabei wurden Alternativen zur herkömmIm Fokus stehen derzeit auch Boden- lichen, windanfälligen Beregnungstechnik verbesserer. Ob dies nur ein „Hype“ ist oder mit Starkregner gesucht. So wurden zur Beeine Hoffnung für bewässerung von Zwieanspruchte Böden, bebeln Tropfschläuche Struktur des Bodens eingesetzt. Die Tropfleuchtete Gera J. van und Mineralien sind Os von der niederlänschläuche wurden in einem ökologisch und dischen Aereshogeentscheidend in einem konventionell school. Sie stellte die wirtschaftenden BeVielfalt der Bodenlebewesen dar. Jede Spezies spielt eine eigene trieb eingesetzt. Weil das Unkraut im ÖkoRolle im komplexen Lebensraum, der ein- Betrieb mechanisch reguliert wird, wurden fach als „Boden“ bezeichnet wird. So gibt es die Tropfschläuche in einer Tiefe von 5 cm Pathogene, die aber durch ihre Antagonis- bis 8 cm verlegt. Die Schläuche wurden beten in Schach gehalten werden. Das Prob- reits zehn Tage vor der Saat verlegt, sodass lem bei Bodenverbesserern ist, dass sie un- das in einer ersten Welle aufgelaufene Unter Laborbedingungen entwickelt werden kraut noch vor dem Auflaufen der Zwieund daher nicht unbedingt in jedem Acker- beln abgeflammt werden konnte. Leider boden draußen „performen“. Die Firmen verlief jedoch eine Saatreihe genau über werben zwar damit, dass die Produkte zu den Tropfschläuchen, sodass es hier zu Er100 % natürlich sind, doch oftmals werden tragsminderungen kam. Die Tropfschläudie Inhaltsstoffe gar nicht genau deklariert. che liefen bei der Zwiebelernte über den

56

Foto: AMI/Rheinischer Landwirtschaftsverlag

Roder, der deswegen etwas tiefer arbeiten musste. Da Beschädigungen der Schläuche nicht ausgeschlossen werden können, sollten bei diesem Verfahren nur einjährig nutzbare Schläuche zum Einsatz kommen. Nach Angaben von Meyer konnte die Wasserbereitstellung bei diesem Verfahren bei einem Druck von 0,5 bis 1 bar energieeffizient realisiert werden, aus wirtschaftlichen Gründen konnte sich die Tropfbewässerung gegenüber den bisherigen Verfahren aber nicht durchsetzen. In den Trockengebieten etwa der USA oder auch im Marchfeld in Österreich werden die Vorteile des Verfahrens deutlich, wie der Berater Peter Grauert schildern konnte. Denn der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln vor allem gegen Blattkrankheiten konnte deutlich reduziert werden. Zudem kann nicht nur das Wasser, sondern auch das Düngerangebot bedarfsgerecht gesteuert werden. Ist die Zwiebel erst einmal geerntet, gilt es, sie bis zur Vermarktung richtig zu lagern. Grundlage dafür ist die Trocknung. Worauf es dabei ankommt, zeigte Johan Nijssen von der niederländischen Firma Agrofocus auf. Einer der gefährlichsten „Spielverderber“ bei der erfolgreichen Zwiebellagerung ist die Botrytis. Der Erreger fühlt sich im Temperaturbereich von 20 °C bis 24 °C wohl, daher sollte dieser Temperaturbereich möglichst vermieden werden. Kommen die FRUCHTHANDEL 07-08/2018


BRANCHEN-NEWS

Zwiebeln bereits mit Botrytis ins Lager, sollte die Temperatur auf 30 °C erhöht werden. Dabei kann der Anteil der Außenluft gering gehalten werden, um Heizkosten zu sparen. Zu Beginn der Trocknung sollte dagegen mit einem höheren Luftdurchsatz gefahren werden, um eine schnelle Abtrocknung zu erreichen. Auch bei kalten Außentemperaturen von -5 °C bis -6 °C ist die Außenluft meist trocken, sodass eine Trocknung erfolgen kann. Dennoch gilt der Grundsatz, die Ernte erst einmal gesund ins Lager zu bringen, betonte Nijssen: „Ein Lager ist kein Krankenhaus. Was beim Anbau falsch gemacht wurde, lässt sich im Lager nicht mehr heilen.“ Eine Möglichkeit, die Ausbreitung von Fusarien und anderen Fäulniserregern im Zwiebellager zu reduzieren, ist die Anwendung des Mittels „Aqua.store“. Es tötet die im Staub enthaltenen Keime in Sekundenschnelle ab. Dazu wird der Staub, der bei der Anlieferung der Zwiebeln im Sturzbunker entsteht, mit einem Wassernebel niedergeschlagen. Das geschieht mit einfacher Düsentechnik, die auch selbst aufgebaut werden kann. Angenehmer Nebeneffekt für die Mitarbeiter: Durch die Verringerung der Staubbelastung verbessert sich die Luft am Arbeitsplatz. Die Keimbelastung im Lager wird insgesamt reduziert, wodurch auch Sekundärinfektionen verringert werden. Anbauer berichten von messbaren Effekten. Bei der Früherkennung eines Befalls durch Pathogene verspricht auch die Firma NSure Unterstützung. In der Entwicklung ist ein Analyseverfahren, das mithilfe des Pflanzensaftes gelagerter Zwiebeln eine Prognose über die Lagerstabilität abgibt. Gefährdete Partien könnten dann zuerst ausgelagert werden.

Mit der App „Onion Today“ Erkenntnisse teilen Zwiebelanbauer zu vernetzen und die Anbahnung von Geschäften zu erleichtern ist FRUCHTHANDEL 07-08/2018

das Ziel der App „Onion Today“, die im Sommer 2017 in den Niederlanden gestartet wurde. Mit einer Nachricht können so viele Unternehmen in der Branche erreicht werden. Mit einer Nachricht lassen sich auch neue Zielgruppen zusammenstellen. Neue Erkenntnisse können schnell geteilt werden. Ob eine Registrierung in der App auch in Deutschland möglich ist, ist nach Angaben von Wim Menu noch nicht entschieden. In den Niederlanden und Belgien läuft sie bereits. Frank Froböse, Category Manager Obst und Gemüse beim Familienunternehmen Bünting, schilderte die Zwiebelvermarktung aus Sicht eines mittelständischen Händlers. Bünting betreibt im nordwestdeutschen Raum Lebensmittelmärkte der Marken Combi, Famila und Markant. Beim Zwiebelsortiment gibt man einheimischen Herkünften den Vorzug, gab Froböse zu verstehen: „Bei Zwiebeln hat das Thema Regionalität eine hohe Bedeutung.“ Al-

lerdings sollten sich die Erzeuger bei den Verpackungen etwas einfallen lassen. Mit unterschiedlichen Verpackungsgrößen und Kalibern passt man sich derzeit schon den Verbraucherwünschen an. Eine lange Lagerung der Zwiebeln bis in den Mai hinein könnte Importe zumindest bei gelben Zwiebeln überflüssig machen, so Sonja Illert von der AMI. Allerdings gibt es auch Risiken hinsichtlich der Qualität, und die Lagerung setzt auch Preise am Ende der Saison voraus, die am freien Markt kaum am Markt zu erzielen waren. Auch derzeit sind die Preise wieder auf niedrigem Niveau, nicht nur in Deutschland, sondern in Europa. Klemens Freiherr von Eerde, Präsident des Fachverbandes Deutsche Speisezwiebel e.V. ging in seinem Überblick über die derzeitige Marktsituation auch auf die Zulassungssituation von Pflanzenschutz- und Beizmitteln ein. So werde die Liste der Wirkstoffe, die von Handelsketten als „unerwünscht“ betrachtet wird, immer länger. Am Morgen des zweiten Konferenztages konnte die professionelle Zwiebellagerung von den Teilnehmern persönlich in Augenschein genommen werden, denn der Landhandel Albert Elligsen öffnete seine Tore. Thomas Gaul

Durchschnittliche Verbraucherpreise in Deutschland (in Euro) in der 7. KW Artikel Obst Äpfel Tafelbirnen Tafeltrauben, helle Sorten Heidelbeeren Apfelsinen Mandarinen u.ä. Bananen Kiwi Gemüse Eissalat Mischsalate Salatgurken Strauchtomaten Mini-Tomaten, ohne Grün Paprika Möhren, ohne Laub Zwiebeln

Ø Einheit

Ø Wo

Ø Vwo

Ø VjWo Ø Wo vs. VjWo

1 kg 1 kg 1 kg 1 kg 1 kg 1 kg 1 kg Stück

2,13 2,04 4,27 9,07 1,24 2,23 1,24 0,34

2,09 1,96 4,44 8,74 1,30 2,35 1,24 0,32

1,66 2,09 4,27 10,89 1,33 2,06 1,25 0,24

28,1 -2,4 0,1 -16,7 -7,1 8,1 -0,8 38,6

Stück 1 kg Stück 1 kg 1 kg 1 kg 1 kg 1 kg

0,69 6,87 0,89 2,28 4,89 2,81 0,88 0,87

0,71 6,79 0,94 2,37 4,78 2,66 0,90 0,90

1,62 6,62 0,89 3,16 6,76 4,12 1,06 0,95

-57,2 3,7 -0,2 -27,9 -27,8 -31,8 -17,1 -7,9

Anmerkungen: Mittelwerte für die einzelnen Geschäftstypen und für Deutschland insgesamt: mit Umsatzanteilen gewichtet. WO vs. VjWo in %: Prozentuale Veränderung des vorläufigen Wochenmittelwertes gegenüber der Vorjahreswoche. Quelle: Verbraucherpreisspiegel der AMI auf Basis des GfK-Haushaltspanels. © AMI. Alle Rechte vorbehalten. Abdruck, Auswertung und Weitergabe nur mit schriftlicher Genehmigung.

57


PRODUKTE AM POS MINI-MÖHREN

Snack-Variante bei jungen Familien beliebt Mini-Gemüse ist mittlerweile in nahezu allen Einkaufsstätten anzutreffen und die Präsentation der Produkte ist vielfältig. Die Mini-Varianten von Fruchtgemüse werden bei einigen Vollsortimentern verstärkt lose angeboten, der Verbraucher kann sich seine individuelle Mischung aus Mini-Salatgurken und verschiedenen Mini-Tomatenformen und -farben zusammenstellen. Mini- oder SnackMöhren werden verpackt angeboten, meistens sind es tatsächlich klein gewachsene Möhren.

D

aneben finden sich, dann jedoch meist im Kühlregal, auch noch Baby-Cut Möhren, d.h. aus einer großen Möhren geschnittene kleine Möhren, geschält, gewaschen und verzehrfertig. In der Analyse sind beide Formen der Mini-Möhren enthalten. Mini-Möhren oder Snack-Möhren sind seit einigen Jahren die großen Aufsteiger im Möhrensortiment. Seit 2012 erhöhten sich die Einkaufsmengen der Haushalte in Deutschland jährlich um durchschnittlich 16 %, so die AMI-Analyse der GfK-Paneldaten. Diese hohen prozentualen Steigerungsraten dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich bei MiniMöhren noch immer um ein Nischenprodukt handelt, allerdings um eins mit hohem Wert. So lag der Mengenanteil der MiniMöhren am Möhrensortiment 2017 bei nur 1,7 %, der Wertanteil erreichte hingegen schon 5,4 %. Durchschnittlich zahlten die Haushalte 2017 für das Kilogramm MiniMöhren 4,45 Euro, gegenüber 0,96 Euro/kg für normale Gewichtsmöhren. Trotz der hohen Steigerungsraten können die Einkaufsmengen an Mini-Möhren nicht mit den Mengen an Mini-Gurken Schritt halten. 2017 lagen die Einkaufsmengen an Mini-Gurken etwa drei Mal so hoch wie bei Mini-Möhren. Kleine Paprikaschoten hingegen reichten noch nicht an die Möhrenmengen heran.

58

Mini- oder Snack-Möhren sind seit einigen Jahren die großen Aufsteiger im Möhrensortiment, sowohl im klassischen LEH als auch bei den Discountern.

Immer mehr Haushalte kaufen mindestens einmal im Jahr Mini-Möhren ein, 2017 lag die Käuferreichweite bei knapp 17 %. Damit entspricht sie in etwa der von Spitzkohl oder Fenchel. Von Jahr zu Jahr greifen mehr Haushalte zu Mini-Möhren, 2012 lag die Käuferreichweite bei Mini-Möhren nur bei 6 %. Von den steigenden Einkaufsmengen der vergangenen fünf Jahre konnten die Discounter überdurchschnittlich stark profitieren. Auch 2017 war dies der Fall. Wäh-

rend die Einkaufsmengen insgesamt um 19 % stiegen, wurden in Discountern 33 % mehr Mini-Möhren gekauft. So lag der Discountanteil bei Mini-Möhren 2017 bei 71 %. Die eingekauften Mengen in Vollsortimentern blieben 2017 stabil. Der Anteil der Vollsortimenter lag 2017 bei 27 %, andere

FRUCHTHANDEL 07-08/2018


Auch im Convenience-Regal gehören Mini-Möhren inzwischen zum Standard-Sortiment.

Bedeutende Mengen stammen weiterhin auch aus Dänemark.

Einkaufsstätten sind von untergeordneter Bedeutung. Während Möhren insgesamt über einen langen Zeitraum aus deutschem Anbau stammen, und der Inlandsanteil bei fast 80 % liegt, kommen Mini-Möhren überwiegend aus dem Ausland. Allerdings ist die Produktion in Deutschland 2017 deutlich gestiegen und mittlerweile dürfte etwa ein Drittel der angebotenen MiniMöhren in Deutschland produziert worden sein. Bedeutende Mengen an Mini-Möhren stammen jedoch weiterhin auch aus Dänemark. Dort hatte man sich schon frühzeitig, weit bevor die Produktion in Deutschland in größerem Stil einsetzte, auf die Produktion von Mini-Möhren spezialisiert. Die Einkaufsmengen im Jahresverlauf zeigen eine deutliche Saisonkomponente, die jedoch weniger von der Nachfrage als vom Angebot bestimmt wird. So liegen die Einkaufsmengen je nach Witterungsverlauf in den Frühjahrsmonaten meist auf sehr niedrigem Niveau, wenn auch im wichtigsten Lieferland Dänemark keine überwinterten Bestände mehr verfügbar sind und die neue Ernte noch nicht reif ist. Es überrascht nicht, dass jüngere Familien mit Klein- und Schulkindern überdurchschnittliche Käufer von Mini-Möhren sind, dies sind sie auch schon bei Gewichtsmöhren. Ihr Anteil bei Gemüse insgesamt liegt gerade einmal bei 13 %, an den Käufen von Mini-Möhren haben sie einen Anteil von knapp 22 % inne. Dagegen greifen sie in deutlich unterdurchschnittlichem FRUCHTHANDEL 07-08/2018

Umfang zu Bundmöhren. Ältere Familien ohne Kinder halten sich beim Kauf von Mini-Möhren hingegen stark zurück, sie sind große Fans von Bundmöhren. Dies ist bei anderen Mini-Gemüsen zum Teil anders. So kaufen vor allem ältere Haushalte MiniGurken. Auch bezüglich der Regionen zeigen sich Unterschiede beim Kaufverhalten. So Einkaufskennziffern Mini-Möhren 2015

2016

2017

Veränderung in % 2017 gg. 2016

Ausgaben (Mio. Euro)

13,5

20,5

26,3

+28,5

Preis (Euro/kg)

3,14

4,15

4,45

+7,3

Menge (1.000 t)

4,3

4,9

5,9

+19,8

Käuferreichweite (%)*

11,0

13,9

16,6

+19,7

Menge je Käuferhaushalt (kg)

1,00

0,90

0,88

-1,3

Einkaufshäufigkeit**

2,6

2,8

3,2

+11,6

Menge je Einkauf (kg)

0,39

0,32

0,28

-11,6

* Wie viele von 100 Haushalten kaufen mindestens einmal Mini-Möhren im untersuchten Zeitraum? ** Wie oft kauft ein Käuferhaushalt im Schnitt Mini-Möhren im untersuchten Zeitraum?

Quelle: AMI-Analyse auf Basis GfK-Haushaltspanel

© AMI 2018

kaufen die Haushalte in Nordrhein-Westfalen und im Nordosten (inkl. Berlin) überdurchschnittliche Mengen. Ein deutlicher Einkommenseffekt ist hingegen nicht festzustellen. In vielen Bio-Supermärkten werden Mini-Möhren angeboten. Der Bio-Anteil bei Mini-Möhren lag 2016 bei 6 %, für 2017 weist das GfK-Panel einen deutlichen Rückgang auf. Für das Kilogramm Mini-Möhren in Bio-Qualität zahlten die Verbraucher 2017 durchschnittlich 5,12 Euro. Damit ist der Preisunterschied zwischen biologischer und konventionell erzeugter Ware bei diesem Produkt vergleichsweise gering. Sonja Illert, AMI Bonn

Bei Mini-Möhren handelt es sich noch immer um ein Nischenprodukt.

59


DER MARKT IM BLICK (FEBRUAR)

Frühzeitiges Saisonende bei Äpfeln absehbar Im Januar haben die privaten Haushalte in Deutschland weniger frisches Obst als im Vorjahr gekauft, wie die Analyse des GfK-Haushaltspanels zeigt. Umgerechnet kaufte ein Haushalt im Schnitt 7,92 kg Obst ein und damit 5 % weniger als im Januar 2016. Insbesondere die dominierenden Zitrusfrüchte, die alleine 37 % der Einkaufsmenge stellten, wurden in kleineren Mengen gekauft. Hier zeigt sich ein Minus von 11 % zum Vorjahr. Stärker als bei Orangen sind dabei die Käufe an Easy Peelern eingeknickt.

D

ie laut DWD (Deutscher Wetterdienst) ungewöhnlich milde Witterung im Januar, die zwar Niederschläge, aber in einigen Teilen Deutschlands keine Fröste mit sich brachte, hat wohl gegen den Konsum von Zitrusfrüchten gesprochen. Aber auch bei Äpfeln (-7 %) griffen die Haushalte anders als bei Birnen (+14 %) weniger stark zu. Im Plus befanden sich zudem Bananen (+3 %) und das breite Sortiment des Beerenobstes (+19 %). Sowohl bei Trauben als auch bei Erdbeeren und Strauchbeeren landeten größere Mengen im Einkaufswagen als im Vorjahr. Im Falle der Südfrüchte zeigten sich unterschiedliche Entwicklungen. So wurden zwar mehr Ananas, Mangos und Avocados gekauft, dafür aber weniger Kiwis und Kakis. Insgesamt mussten die Haushalte zuletzt deutlich tiefer für ihre

Obstkäufe ins Portemonnaie greifen. Das Kilogramm Frischobst verteuerte sich mit durchschnittlich 1,98 Euro um 13 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Auch im Februar bleiben die Zitruskäufe meist noch auf hohem Niveau, reichen aber nicht mehr an die Spitzenmengen vom Dezember heran. Im bisherigen Monatsverlauf zeigte sich bei Orangen zumindest 60

eine ähnliche Nachfrageentwicklung wie im Februar 2017, bei Easy Peelern fiel sie zum Teil schwächer aus. Insgesamt hat sich das Angebot zu den Spätsorten im hochpreisigen Segment verschoben. Nadorcott, Tango und Orri dominieren hier das Geschehen. In den Aktionen des Lebensmitteleinzelhandels werden diese Sorten aktuell zwischen 2,39 und 2,99 Euro/kg beworben. Damit ist zu erwarten, dass sich die Nachfrage weiter abschwächt. Orangen lassen sich derzeit nur über Aktionen platzieren. Mit Werbepreisen zwischen 1,49 und 2,99 Euro je Beutel wird entsprechend Umsatz generiert. Ansonsten lassen sich darüber hinaus kaum Impulse setzen. Vor allem lose Ware findet nur wenig Zuspruch. Aus Spanien steht im Schwerpunkt Lane Late zur Vermarktung an. In der zweiten Märzwoche rechnen die Vermarkter zudem mit stärker einsetzenden Washington Navel. Aus Marokko und Ägypten stehen die Sorten bereits zur Verfügung. Das Absatztempo bei Äpfeln hat sich zwar verlangsamt, die Preise bleiben aber auf dem sehr hohen Niveau stabil. Jedenfalls stehen für den Rest der Saison 1,1 Mio t weniger Äpfel in der EU-28 als im Vorjahr zur Verfügung. Die Stimmung unter den Marktbeteiligten ist gut und dürfte sich auch in den kommenden Monaten nicht gravierend verändern. Auch negative Markteinflüsse, wie einen frühzeitigen Start des Sommerobstes – gegebenenfalls auch in großen Mengen – kann man verkraften. Dennoch scheint die Preisspitze für die Masse der Äpfel erreicht zu sein. Durch die begrenzte Kondition der Ware möchte man möglichst zügig räumen und steht einem

frühzeitigen Saisonausklang aufgeschlossen gegenüber. Es ist völlig unsinnig auf dem jetzigen Preisniveau größere Vermarktungsverluste zu riskieren. Lediglich Italien, das ein massives Angebotsdefizit bei Golden Delicious aufweist, scheint noch gewisse Preisanhebungen auf der Agenda zu haben. Die Ernteaussichten für Äpfel auf der Südhalbkugel sind insgesamt gut, und es steht zumindest ein zum Vorjahr vergleichbares Exportpotenzial zur Verfügung. Aus Südamerika, Südafrika und Neuseeland könnten bis zu 100.000 t mehr Äpfel nach Europa gelangen. Unter Berücksichtigung der deutlich kleineren EU-Lagervorräte ist dies nicht besorgniserregend. Im Gegensatz zu Äpfeln wird die weitere Marktentwicklung bei Birnen skeptischer gesehen. Der EU-Bestand am 1. Februar bewegt sich mit 519.000 t zwar in der Größenordnung des Vorjahres, Probleme bereitet aber die Kondition der Ware. Aktuell drängen zu viele Conference aus dem Benelux-Raum in den Markt und es zeigt sich mehr und mehr eine flexible Preisgestaltung. Das schließt aber nicht aus, dass ab April ansprechende Conference fehlen. Bei Abate Fetel lagern mit 122.000 t die größte Menge der Vorjahre. In den vergangenen Monaten hat man die Konkurrenz von Conference aus den Niederlanden sowie Belgien unterschätzt und dann Marktanteile im wichtigen deutschen Markt verloren. Aktuell gibt es einen Überhang bei kleinfrüchtigen Abate Fetel. Durch die starke Präsenz der EU-Birnen gestaltet sich der Start von Übersee-Williams schwierig. Eine positive Sonderstellung nehmen dagegen die kleinen Zufuhranteile rotschaliger Birnen ein. Schon seit einigen Wochen zählen Erdbeeren zu den gesuchten Artikeln im Obstsortiment. Grund sind die niedrigen TemFRUCHTHANDEL 07-08/2018


MARKTBERICHT

peraturen im spanischen Huelva, die die Produktion ausbremsen und zu Lieferverzögerungen führen. Auch kurzfristig wird sich nichts an der knappen Versorgung ändern. Zwar steigen die Tagestemperaturen in Huelva wieder auf 20°C und mehr, aber noch immer sind die Nächte kühl. Die Auswirkungen der höheren Temperaturen und der sonnigeren Witterung werden frühestens zum Monatswechsel erwartet. Zumindest wird das Angebotspotenzial in den Ketten in der 8. Woche kurzgehalten, was deutlich besser zur Angebotssituation als in der Vorwoche passt. So reicht das Angebot aus Spanien zumindest für die ersten Tage der Woche aus. Auch an den Großmärkten kann zumindest wieder auf kleine Mengen zurückgegriffen werden. Bei Trauben entspannt sich die Situation auf der Angebotsseite allmählich. Aus Indien kommen nun nennenswerte Mengen an hellen, kernlosen Trauben. Der bisher aus Südafrika eng versorgte Markt zeigt sich entsprechend aufnahmefähig. In den Supermarktketten sind indische Trauben inzwischen voll akzeptiert, die ersten Zufuhren sind bereits in den Werbeaktionen platziert. Das bisher hohe Preisniveau gerät mit der neuen Angebotssituation aus dem Gleichgewicht. Sowohl für helle als auch für rote Trauben gab es Preiszugeständnisse im Standardbereich. Dadurch, dass die Bestände aus Südafrika inzwischen nahezu geräumt sind, sind dunkle Pflaumen kaum noch greifbar. Die FRUCHTHANDEL 07-08/2018

Preise sind daher vor allem für große Kaliber zuletzt gestiegen. Rote Varianten sind ebenfalls kaum greifbar, finden allerdings auch nicht die nötige Akzeptanz beim Verbraucher. In den Werbeaktionen der Ketten werden rote Pflaumen ab 2 Euro/kg und dunkle Pflaumen für knapp 4 Euro/kg angeboten. Schwierig gestaltet sich die Vermarktung von gelben Sorten, deren Kondition schwach ausfällt. Der Bananenmarkt bleibt weiter unterversorgt. Grund sind die witterungs- und damit produktionsbedingten geringeren Ankünfte aus dem lateinamerikanischen Raum. Dazu werden von einigen Exporteuren andere Märkte, vor allem die USA, aufgrund des dortigen höheren Preisniveaus bevorzugt. In ganz Europa wird Ware gesucht. Selbst Frankreich ist durch die anhalten Ausfälle auf den Karibik-Inseln schwach versorgt. Durch die zahlreichen Schiffsverspätungen steigt die Anspannung am Markt noch weiter. Am Spotmarkt schnellen die Preise nach oben. Aktionen im LEH versucht man auszusetzen, was bei längerfristigen Absprachen oftmals aber nicht gelingt. Gerade für Einkaufsstätten mit starkem Eigenmarkenbewusstsein wird der Handlungsspielraum deutlich kleiner. Erst ab Mai wird mit einer Entspannung gerechnet.

Reichliches Angebot an Wintergemüse – Bei Kopfkohl fehlen Impulse Anders als im Vorjahr, als der Gemüsemarkt in Deutschland im Zuge der winterlichen Witterungsbedingungen in den südeuropäischen Anbaugebieten bei einigen Kulturen knapp versorgt war, kann aktuell auf ein ausreichendes Angebot zurückgegriffen

werden. Der Januar fiel laut DWD im Vergleich zur Referenzperiode sogar um 4,3°C zu warm aus. So wundert es also nicht, dass die Haushalte im Januar insgesamt größere Mengen an Frischgemüse eingekauft haben als ein Jahr zuvor. Pro Haushalt landeten mit durchschnittlich 6,20 kg rund 6 % mehr im Einkaufskorb. Das Kilogramm Frischgemüse war im Schnitt für 2,35 Euro zu erstehen, und damit 20 Cent günstiger als im Januar 2017. Mit Ausnahme des Wurzelgemüses (-5 %) und der Pilze (-10 %) kauften die Verbraucher bei allen anderen Gemüsegruppen größere Mengen als im Vorjahr ein. Das Fruchtgemüse konnte seinen Anteil an der Einkaufsmenge zuletzt wieder von 32 % auf 34 % steigern. Innerhalb des Segments sind dabei die Zucchinikäufe (+38 %) am stärksten gestiegen. Bei den Kohlgemüsen konnten vor allem Blumenkohl und Broccoli zulegen. Rein von der Menge her betrachtet erreichten die Broccolikäufe sogar einen Rekord. Im Falle des Zwiebelgemüses wurden stabile Mengen an Speisezwiebeln gekauft, bei Porree (+29 %) griffen die Haushalte dagegen deutlich stärker zu. Auch wenn sich die aktuellen Temperaturen eher winterlich als frühlingshaft anfühlen, weckt doch jeder Sonnenstrahl die Lust auf ein bisschen Frühling. Bis zum Start in die deutsche Spargelsaison ist es zwar noch ein bisschen hin, aber das Angebot besteht bereits Mitte Februar nicht mehr nur aus Überseeware. In den Niederlanden ist die Ernte im beheizten Gewächshausanbau angelaufen, und aus Spanien haben erste Mengen an Grünspargel die Großmärkte erreicht. Damit beginnt die spanische Saison früher als im Vorjahr, als sich die Ernte durch anhaltend winterliches Wetter verzögert hat. Während erster spanischer Grünspargel auch bereits in einzelnen Ketten des LEH angeboten wird, wird der weiße Spargel aus den Niederlanden über die klassische Großhandelsschiene insbesondere an die Gastronomie verkauft. Die Nachfrage der privaten Verbraucher ist, wie stets um diese Zeit, noch kaum messbar. Wie schnell sie steigt, hängt stark von den äußeren Bedingungen ab. Mehr im Fokus steht im Februar das klassische Lagergemüse. Dabei zeigt 61


together with 同期举办

Asia’s fresh produce trading hub AsiaWorldExpo, Hong Kong 亚洲新鲜 果蔬行业 贸易中心 2018年9月 5– 7 日 中国香港 亚洲国际 博览馆

5 – 7 September 2018

ASIA FRUIT LOGISTICA

www.asiafruitlogistica.com


MARKTBERICHT sich die Marktlage bei Kopfköhlen weitge- 8. Woche befinden sich die Preise im Benehend unverändert zum Vormonat. Im Ab- lux-Raum gerade wieder in einer Aufwärtssatz an den Einzelhandel werden zwar ste- bewegung. Angesichts der angekündigten tige Mengen an Weißkohl abgegeben, zu Dauerfrostperiode könnte diese Entwickeiner Marktentlastung trägt dies allerdings lung diesmal nachhaltiger sein. An den nicht bei. Die Preise in den wenigen Wer- deutschen Großmärkten haben die durchbeaktionen liegen in schnittlichen Abgabeder 8. Woche zwischen preise zum Ende der 7. Marktversorgung des 0,39 und 0,45 Euro/kg. Woche angezogen und Fruchtgemüses noch Noch immer stammt konnten das höhere Nider Kohl in vielen Reveau auch zum Start in in Hand der die 8. Woche behaupgionen Deutschlands Mittelmeerware aus Normallagern. Die ten. Dennoch bleibt das Abgabebereitschaft ist Preisniveau deutlich trotz der niedrigen Preise hoch, daher lässt hinter dem Vorjahr zurück. Im Februar 2017 sich auch für erste Kühlhausware meist waren aber auch überdurchschnittlich hokein Preisaufschlag realisieren. Auch im Ex- he Großhandelsabgabepreise für Porree portgeschäft oder im Absatz freier Ware an erzielt worden. Gründe für die nach wie vor die Industrie haben sich keine neuen Pers- angespannte Preissituation sind sowohl pektiven eröffnet. Lediglich die kaum ver- auf der Angebots- als auch auf der Nachfügbare sehr kleinfallende Ware bleibt gut frageseite zu finden. Bis weit in den Februnachgefragt. Ähnlich sieht die Situation bei ar hinein war die Ernte vom Feld uneingeRotkohl aus. Saisonüblich wird im Einzel- schränkt möglich, und das Angebot handel nur begrenzt Ware abgesetzt. Die Nachfrage nach Chinakohl steht war in den wichtiund fällt mit den Werbeaktionen im LEH gen europäischen und der Verfügbarkeit an Eissalat. Beides A n b a u g e b i e t e n kommt einer Nachfragebelebung derzeit groß. Zudem gab nicht entgegen. Lediglich 2 Aktionen finden es immer wieder in der 8. Woche mit Chinakohl statt. Im Sa- Partien, die auflatsortiment ist zwar das Angebot an Bun- grund ungünstiger ten Salaten spürbar zurückgegangen, beim WachstumsbedinEissalat ist jedoch noch keine knappere gungen auf einen Versorgungslage abzusehen. An den Prei- schnellen Verkauf sen für Chinakohl hat sich in der aktuellen drängten. GleichWoche nichts verändert. Bei Wirsing läuft zeitig ist die Naches derweil merklich ruhiger. Nach der ak- frage im Februar tionsreichen 7. Woche fehlen in der 8. Wo- im Vergleich zum che Impulse durch Werbungen. Allerdings Januar zwar leicht brachten die Aktionen durchaus Luft in gestiegen. Der Andie Bestände. So sind die Preise sowohl für teil der Haushalte, die Porree kaufen, blieb deutsche als auch für importierte Ware fest. aber in jeder einzelnen Woche hinter dem Bei Möhren blieben die Preise in Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre Deutschland seit Saisonbeginn hinter de- zurück. Dabei war Porree für die Verbraunen des Vorjahres zurück. Auch im Über- cher in Deutschland im Februar rund 57 % gang auf die Lagerware bzw. auf das neue billiger als im Vorjahr. Auch im Vergleich mit Jahr blieben die Preisaufschläge begrenzt, dem Februar 2016 mussten die Verbraucher so dass man noch im Februar im Absatz an rund 21 % weniger ausgeben. Die aktuellen den Einzelhandel 9 % weniger erzielte als Wettermodelle lassen für die kommenden 2017. Die Verbraucher zahlten Mitte Febru- Tage einen stabilen Kaltlufteinfluss erwarar etwa 0,90 Euro/kg, gegenüber 1,05 Euro/ ten. Wenn Dauerfrost die Erntemöglichkeikg im Jahr zuvor. Auch im Übergang auf den ten einschränkt und gleichzeitig die NachMärz sind keine deutlich festeren Preise ab- frage steigt, dann steigen in der Regel auch die Preise kurzfristig. Das hat sich in den zusehen. Auch im Februar konnte sich Porree vergangenen Jahren mehrfach gezeigt. Im Falle des Fruchtgemüses ist die zunächst nicht aus dem Preistief befreien. Auf einzelne Tage, an denen die Preise an Marktversorgung noch in Hand der Mitden Versteigerungen im Benelux-Raum telmeerware, wobei dem Angebot aus dem angehoben werden konnten, folgte meist Beneluxraum stetig etwas mehr Raum gekurzfristig wieder die Ernüchterung. In der schaffen wird. Wesentliche ProduktionsFRUCHTHANDEL 07-08/2018

steigerungen werden kurzfristig jedoch nicht erwartet, die derzeit intensivere Einstrahlung wird erst zu einem späteren Zeitpunkt Früchte tragen. So bleibt das Angebot an Tomaten aus dem Beneluxraum vorerst übersichtlich. Die Preise für Rispentomaten und vor allem für kleinfrüchtige Varianten behaupten sich weitestgehend. Spanische und auch marokkanische Tomaten stehen bei weiter Preisspanne in ausreichendem Umfang zur Verfügung. Überstände bzw. wenig ausgefärbte Partien bremsen die Preisentwicklung an den Großmärkten. Insgesamt gesehen nimmt der Druck aber leicht ab. Mit den länger werdenden Tagen verschiebt sich die Produktionslinie aus den unbelichteten Kulturen weiter gen Norden. In Frankreich stehen erste Minimengen für die Vermarktung bereit. Wesentliche Produktionssteigerungen werden aber bis Mitte März nicht erwartet. Im Beneluxraum steigen mehr Produzen-

ten in die Vermarktung von Salatgurken ein, wodurch die Preise an den Veilingen nachgeben. Noch liegt der Angebotsschwerpunkt bei spanischen Gurken. Vor allem für die Ketten des LEH reichen die Mengen aus dem Beneluxraum nur bedingt aus. An den Großmärkten steigen einige Händler inzwischen auf die Ware aus den Niederlanden und Belgien um bzw. fahren zweigleisig. In Spanien stehen für die Vermarktung kleinere Mengen als geplant zur Verfügung. Die Preise an den spanischen Vermarktungseinrichtungen liegen nach wie vor auf vergleichsweise hohem Niveau, wenn auch die Spitzenpreise aus der 7. Woche nicht mehr erreicht werden. In Süddeutschland stehen daneben erste kleine Mengen aus dem inländischen Spezialanbau zur Vermarktung bereit. Langsam pendeln sich die Preise bei Au63


MARKTBERICHT berginen wieder ein. Die kühle Witterung in den ersten Februarwochen führte zu einer knapperen Versorgung, und ließen die Preise in die Höhe schnellen. Inzwischen hat sich das Blatt wieder gewendet. Zudem stehen auch in den Niederlanden und Belgien erste Mengen für die Vermarktung bereit. An den Versteigerungen liegen die Preise deutlich unter dem Vorjahresniveau. An den deutschen Großmärkten stellen einzelne Händler auf Ware des Beneluxraumes um. In den deutschen Supermarktketten

spielen niederländische oder belgische Auberginen bisher noch keine Rolle. Hier dominiert nach wie vor spanische Ware. Bei den Salaten haben die niedrigen Temperaturen und die schwache Sonneneinstrahlung in Südfrankreich zu Einschnitten bei der Versorgung von Bunten Salaten und Feldsalat geführt. Dem standen allerdings ausreichende Mengen aus Italien gegenüber. Insbesondere bei Feldsalat wurde so vorübergehend etwas Druck aus dem reichlich versorgten Markt ge-

AGENTUR – VERKAUF aus Altersgründen

Die Fruchthandelsagentur wurde 1980 gegründet und ist sehr gut etabliert. Der Tätigkeitsschwerpunkt liegt bei Zwiebeln und Kartoffeln. Aus Altersgründen suche ich einen Käufer, der die Agentur erfolgreich weiterführt. Selbstverständlich führe ich meinen Nachfolger in meine langjährige Klientel ein. Exzellente Verbindungen bestehen von und nach Deutschland, Österreich und Italien. Auf Wunsch begleite ich die Aktivitäten gerne für einen noch zu definierenden Zeitraum. Interessenten melden sich bitte unter Chiffre 4331 an Fruchthandel Magazin, Postfach 10 55 51, 40046 Düsseldorf oder per E-Mail an chiffre@fruchthandel.de

nommen. Recht ruhig blieb es dagegen bei Kopfsalat. Nicht nur die Schulferien, auch die närrischen Tage in den Karnevalshochburgen hatten das Absatzpotenzial Mitte Februar gebremst. Aus dem deutschen Anbau sind nach wie vor nur begrenzte Mengen im Umlauf. Bei Eissalat ist der Markt fest in spanischer Hand, wobei die Stimmung bei den spanischen Erzeugern und Exporteuren nach den unbefriedigenden Erlösen schlecht ist. Die Bereitschaft, zu den bisherigen Konditionen Ware auf den Weg zu bringen, sinkt. Dies wirkt sich kurzfristig noch wenig auf die Preise aus. Mit der Durchsetzung höherer Forderungen tut man sich auf den deutschen Großmärkten noch schwer. Auch in den Verkaufsabschlüssen für die 8. Woche konnten die Preise kaum nach oben geschoben werden. Gabriele Held, Michael Koch, Sonja Illert, Birgit Rogge, Ursula Schockemöhle, Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Telefonische Vorab-Information unter +49 (0) 69 - 959 325 365

Obst- und Gemüsebranche - Exzellente Perspektive

Mitarbeiter – Einkauf, Verkauf und Disposition (m/w) Kundenbetreuung, Angebote, Preisverhandlungen, Auftragsabwicklung Marktführende Unternehmensgruppe in Schleswig-Holstein

QUALIFIKATION Verfügen Sie über eine erfolgreich abgeschlossene kaufmännische Ausbildung und arbeiten auf Handels- oder Industrieseite oder in der Logistik von Lebensmitteln oder Nonfood-Konsumgütern? Und haben Sie idealerweise, jedoch nicht als Bedingung, auch Erfahrung im Handling von Obst- und Gemüse oder anderer Frischwaren sowie in der Zusammenarbeit mit dem filialisierten Lebensmitteleinzel- und großhandel? Ist Ihr Arbeitsstil klar strukturiert und ergebnisorientiert und sind Sie gewohnt eigenverantwortlich zu arbeiten? Bewahren Sie auch in turbulenten Phasen einen kühlen Kopf und verfügen über sehr gute kommunikative Fähigkeiten? UNTERNEHMEN Als mittelständische, sehr expansive und auch international erfolgreiche Unternehmensgruppe im Obst- und Gemüsebereich vermarkten wir unsere Produkte über ein bundesweites Netzwerk regionaler Produktions-, Lager-, Logistik- und Vertriebsstandorte an den filialisierten Lebensmitteleinzelhandel. Unser Erfolg basiert auf der Kompetenz unserer regionalen Betriebe, einer ausgeprägten Dienstleistungsorientierung, einem leistungsfähigen Qualitätsmanagement, dem frühzeitigen Erkennen von Trends und dem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. Unserer überaus positiven Entwicklung möchten wir auch in der Kundenbetreuung Rechnung tragen und suchen für unseren Standort in Schleswig-Holstein / Kreis Dithmarschen eine Persönlichkeit, Dame oder Herr, mit eingangs beschriebenem Hintergrund. AUFGABE Als zentrale Schnittstelle zwischen Kunden und Erzeugerbetrieben koordinieren Sie eingehende Bestellungen, Produktions- und Logistikkapazitäten, Lagerbestände und Liefertermine und sorgen für eine jederzeit optimale Auftragsabwicklung. Sie kalkulieren und verhandeln Preise, betreuen Kunden auch vor Ort, besuchen Fachmessen und pflegen die Kontakte zu den maßgeblichen Informations- und Entscheidungsträgern. Auf Grund der Bedeutung dieser Position berichten Sie direkt an die Geschäftsleitung und haben bei entsprechender Eignung hervorragende Entwicklungsmöglichkeiten. Mehr zu dieser verantwortungsvollen Aufgabe und zum Umfeld sagt Ihnen gerne unser Berater Herr Jürgen Stauß. Sie erreichen ihn persönlich unter der Telefonnummer 069 - 959 325 365. Oder Sie schreiben ihm mit Bezug auf die Projektnummer JS 12767, gerne per E-Mail an juergen.stauss@askado4hr.com . Er reagiert umgehend und garantiert Ihnen absolute Diskretion. ASKADO UNTERNEHMENSBERATUNG GMBH . SOLUTIONS FOR HUMAN RESOURCES THE SQUAIRE 12 . Am Flughafen . 60549 Frankfurt am Main . www.askado4hr.com

64

FRUCHTHANDEL 07-08/2018


THEMENVORSCHAU Ausgabe

AS ET Erscheinungstermin

9

02.03.2018

20.02.2018*

FRUIT LOGISTICA 2018: Messe-Bericht ll Veranstaltungen/Events (Fresh Produce Forum, Future Lab) Übersee (Neuseeland, Nordafrika, Nord- + Lateinamerika, Asien) Sortierung und Verpackung Cool Chain Management: Reife-, Kühl-, Lagerungstechnik, Logistik, Transport Gewächshäuser, Produktions-, Bewässerungs- und Erntetechnik Produkte im Trend: Bananen

10

09.03.2018

27.02.2018

FRUIT LOGISTICA 2018: Messe-Bericht llI Südeuropa und Mittelmeerraum (Italien, Spanien, Israel, Türkei, Griechenland, Zypern, Portugal) Osteuropa Südafrika Bio- und Fairtrade-Produkte: Messe-Berichte Fruit Logistica + BioFach Fresh Convenience Global Berry Congress – Vorbericht

11

16.03.2018

06.03.2018

Frühkartoffeln Spargel

12

23.03.2018

13.03.2018

Pilze Software-Lösungen Produkte am POS: Kresse

Anzeigen/ Red.-Schluss

Themenschwerpunkte

Bemerkungen

Weitere Termine siehe www.fruchthandel.de/magazin/themenplan * Last-Minute-Buchung unter +49/211/99104-40 möglich. Bitte kurzfristig Kontakt aufnehmen!

Kontakt Media: anzeigen@fruchthandel.de Telefon +49/211/99104-40

Kontakt Redaktion: redaktion@fruchthandel.de Telefon +49/211/99104-35

IMPRESSUM Anzeigenleitung Hans-Joachim Fuhrmann Tel. +49-(0)211-9 91 04-20 fu@fruchthandel.de Internationale Fachzeitschrift für das gesamte Marketing im Grünen Sortiment FRUITNET MEDIA INTERNATIONAL GmbH info@fruchthandel.de, www.fruchthandel.de Lindemannstraße 12, 40237 Düsseldorf, ­Germany Postfach 10 55 51, 40046 Düsseldorf, Germany Tel. +49-(0)211-9 91 04-0, Fax +49-(0)211-66 31 62 Herausgeber H. Günter Schweinsberg Tel. +49-(0)211-9 91 04-0 gs@fruchthandel.de Geschäftsführung Robert Broadfoot Tel. +49-(0)211-9 91 04-13 rb@fruchthandel.de Ulrike Niggemann Tel. +49-(0)211-9 91 04-25 un@fruchthandel.de Chris White Tel. +44-20-7501 3710 chris@fruitnet.com Chefredaktion Gabriele Bastian Tel. +49-(0)211-9 91 04-21 ba@fruchthandel.de Redaktion Tel. +49-(0)211-9 91 04-35, Fax +49-(0)211-66 31 62 redaktion@fruchthandel.de Michael Schotten Tel. +49-(0)211-9 91 04-16 ms@fruchthandel.de Kristina Vogt Tel. +49-(0)211-9 91 04-31 kv@fruchthandel.de Christine Weiser Tel. +49-(0)211-9 91 04-27 cw@fruchthandel.de Stephanie Zaar Tel. +49-(0)211-9 91 04-17 sz@fruchthandel.de Chefin vom Dienst Nadine Schotten Tel. +49-(0)211-9 91 04-28 nsc@fruchthandel.de Events + Awards Kaasten Reh, (Geschäftsbereichsleiter) Tel. +49-(0)211-9 91 04-10 kr@fruchthandel.de Sabine Reh (Projektmanagement) Tel. +49-(0)211-9 91 04-26 sr@fruchthandel.de

Mediaberatung Tel. +49-(0)211-9 91 04-40, Fax +49-(0)211-66 31 62 anzeigen@fruchthandel.de Panagiotis Chrissovergis Tel. +49-(0)211-9 91 04-29 pc@fruchthandel.de Christian Hollenbeck Tel. +49-(0)211-9 91 04-18 ch@fruchthandel.de Helmut Peskes Tel. +49-(0)211-9 91 04-19 hp@fruchthandel.de Projektmanagement Tünde Horvath Tel. +49-(0)211-9 91 04-11 th@fruchthandel.de Abonnements/Vertrieb Ingrid Bergmeister Tel. +49-(0)211-9 91 04-12 ib@fruchthandel.de Rechnungswesen Alfred Hein Tel. +49-(0)211-9 91 04-14 ah@fruchthandel.de Auslandsvertretungen FRANKREICH Redaktion/Anzeigen Irmelin Egelhoff, c/o Fruitnet Media International Lindemannstraße 12, 40237 Düsseldorf, ­Germany Tel. +49-(0)211-9910445, Mobil 0179 7 07 27 64 irmelin.egelhoff@t-online.de ITALIEN NORD Redaktion/Anzeigen NCX Drahorad srl Strada Provinciale Vignola-Sassuolo 315/1 41057 Spilamberto (Modena) Tel. +39-059-7 86 38 63, Fax +39-059-7 86 38 68 media@ncx.it ITALIEN SÜD Redaktion/Anzeigen Anna Schweinsberg Via Carlo Gherardini 102, 00135 Rom Tel. +39-06-30 31 64 45 akschweinsberg@libero.it

SPANIEN Redaktion/Anzeigen Agronoticias-Marketing-España SL Daphne Schmidt und Christine Schmidt Dr. Portolés 55, 12190 Borriol/Castellón Tel. +34-964-32 11 55 frutero@agronoticias.es NIEDERLANDE Redaktion/Anzeigen Drs. Jochem Wolthuis Laakweg 17 A, 6991 HK Rheden Tel. +31-(0)6-16 29 03 95 info@nldcommunicatie.nl ISRAEL Anzeigen Beatrice Geier, c/o Deutsch-israelische Industrie- und Handelskammer 4, Kaufmann St., 68012 Tel Aviv Tel. +972-3-6 80 68 00, Fax: +972-3-6 13 35 28 info@ahkisrael.co.il, www.ahkisrael.co.il POLEN Anzeigen Joanna Pucis, Press Media Sp. zo.o. Ulanów Krechowieckich 7, 04-682 Warszawa Tel. +48-22-6 13 10 98, Fax +48-22-8 12 76 17 jovanka@pressmedia.it.pl BULGARIEN Redaktion/Anzeigen Ralf Petrov, Via Bulgaria GmbH Gerber Str. 4, 1619 Sofia Tel. +359-2-9 58 11 93, Fax: +359-2-9 58 11 93 rpetrov@viabulgaria.com Erscheint wöchentlich Bezugspreis Inland Jahresabonnement € 245,00 Bezugspreis Europa Jahresabonnement € 292,00 Bezugspreis Weltweit Jahresabonnement € 381,00 Preise inkl. Versandkosten, zzgl. MwSt Anzeigen laut Preisliste Nr. 49 vom 1. Januar 2018 © Fruitnet Media International GmbH, 2018 Druck D+L Reichenberg GmbH, Bocholt ISSN 0429-7830


Die Farben

unserer ernte Welche Farbe? Welches Aroma? Welcher Geschmack? Bei den Südtiroler Apfelsorten ist die Vielfalt Ihr Gewinn, denn für jeden Geschmack haben wir den richtigen Apfel. Dazu garantieren die strengen Kontrollverfahren des VOG, vom Anbau über Ernte bis hin zu Verpackung und Lieferung, beste Apfelqualität aus Südtirol.

Jakobistraße 1/A - I-39018 Terlan (Südtirol) - Tel. +39 0471 256 700 - Fax +39 0471 256 699 - info@vog.it - www.vog.it


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.