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www.webfliegen.de | 56-jähriger Erbacher kommt bei Absturz ums Leben

56-jähriger Hobbyflieger kommt bei Absturz ums Leben

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Kurz nach dem Start vom Michelstädter Flugplatz ist ein Odenwälder mit seinem Fluggerät abgestürzt. Die Bergung aus fünf Metern Höhe gestaltete sich schwierig.

1. Mai 2023 – 16:59 Uhr

Sandra Breunig

Michelstadt. Nicht mehr zu helfen war am 1. Mai einem 56 Jahre alten Mann aus dem Odenwaldkreis, der am Vormittag gegen 9.50 Uhr mit einem sogenannten „Drachen-Trike“, einem Ultraleichtflugzeug mit Heckpropeller, vom Flugplatz „Waldhorn“ in Michelstadt gestartet war. Laut Polizei stürzte der Mann rund 50 Meter abseits des Landeplatzes in einen Baum. Der Verunglückte wurde dabei so schwer verletzt, dass er noch an der Unfallstelle starb. Die Bergung gestaltete sich schwierig, da sich an Board in fünf Metern Höhe immer noch eine aktive Sprengkapsel befand, die normalerweise in Notfällen den Rettungsfallschirm auslöst. Für den Einsatz der Sprengkapsel, die manuell vom Piloten gezündet wird, braucht es allerdings eine Mindestflughöhe von mehreren hundert Metern, die das Trike nie erreichte.

Sprengrakete erschwert Bergung

Mitarbeitern eines Sprengmittelräumdienstes gelang es laut Einsatzleiter nicht, den Sprengkörper im „völlig zerstörten Flieger“ zu sichern, so dass das Fluggerät zunächst mittels schweren Geräts aus dem Baum gehoben werden musste.

Zwischenzeitlich waren rund 100 Einsatzkräfte vor Ort, darunter das THW Michelstadt und Bensheim, der Kampfmittelräumdienst, die Feuerwehren Michelstadt, Stockheim, Steinbuch und Erbach sowie Bad König, dazu ein Team der Notfallseelsorger. Auch das Hessische Landeskriminalamt war im Einsatz.

Verunglückter war Mitglied beim Aero-Club Michelstadt

Der Sprecher des Michelstädter Aero-Club Odenwald bestätigte auf telefonische Nachfrage, dass es sich bei dem Toten um ein Vereinsmitglied handelt. „Wir sind zutiefst bestürzt und mit den Gedanken bei der Familie“, äußerte sich Pressesprecher Markus Terk. An Spekulationen darüber, wie es zum Absturz kommen konnte, will sich Terk nicht beteiligen. „Wir müssen erst einmal die Ergebnisse der Ermittlungen abwarten.“ Zumindest das Wetter schließt die erfahrene Fliegerin Susan Breitenbach vom hessischen Flugbund als Ursache aus, aber „letztlich gibt es 1000 mögliche Gründe.“

Gegen 16.30 Uhr konnte die Maschine gesichert werden, teilt der stellvertretende Stadtbrandinspektor Sascha Hammann mit. Die Ermittlungen zum Unfallhergang dauern an. Der Absturz lässt Erinnerungen an einen ähnlichen Vorfall im Oktober 2022 aufkommen, als ein 66 Jahre alter Pilot aus Nordrhein-Westfalen mit seinem Leichtflugzeug nahe des Fluplatzes in Michelstadt-Vielbrunn abstürzte. Auch er konnte nur noch tot geborgen werden.

https://www.echo-online.de/lokales/odenwaldkreis/michelstadt-odenwaldkreis/56-jaehriger-erbacher-kommt-bei-flugzeugabsturz-ums-leben-2510

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