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Saison im Eulbacher Park startet mit Nachwuchs

Michelstadt. Damit einem Osterbesuch nichts im Wege steht, arbeiten die Verantwortlichen des Eulbacher Parks gerade auf Hochtouren. Schließlich ist nach einem langen Winter so manches zu tun im Englischen Garten auf der Höhe an der B 47. „Wir versuchen, die winterlichen Laubberge und Äste für die Ostergeschäftszeit herzurichten”, sagt Förster Hubertus Kasper. Die derzeit wechselhaften Bedingungen begünstigen das Unterfangen allerdings nicht.

„Das Wetter mit Schauern und Gewittern spielt uns natürlich nicht optimal in die Karten”, bemerkt Kasper. Schließlich müsse es einmal beständig trocken sein, um alle Flächen begehen zu können. Unabhängig von den Bedingungen sind Kasper und sein Team aber bereits dabei, die Wiesen gründlich vom Herbstlaub zu säubern, damit, so hofft er, noch vor Ostern der erste Rasenschnitt vorgenommen werden kann. „Das ist aber alles davon abhängig, was von oben kommt”, berichtet der Förster und Tierpflegemeister.

Renovierung der Burgruine bald abgeschlossen

Auch bei den Sanierungsarbeiten rund um die künstliche Burgruine sind die Verantwortlichen von dem abhängig, „was von oben kommt”. „Wenn jetzt auch das Wetter mitspielt, dann sollte die Burgruine in zwei bis drei Monaten fertig sein”, zeigt sich Andreas Heim von der Gräflichen Rentkammer optimistisch. Nachdem bereits im vergangenen Jahr ein Betonring um die Mauer gelegt wurde, um zukünftige Setzungen zu vermeiden und dadurch entstandene Risse ausgebessert wurden, ist die Burg nun „wieder gut standfest”, berichtet Heim. Jetzt soll dasselbe mit der Ringmauer, die rund um die künstliche Ruine verläuft, geschehen. Bis die Arbeiten in wenigen Monaten abgeschlossen sind, bleibt der Burghügel zunächst ringsherum abgesperrt. „Erklärtes Ziel ist, dass Besucher dann aber wieder auf die Burg rauf laufen können”, sagt Andreas Heim.

Damit die Eberhardsburg im Englischen Garten von Eulbach eine Ruine bleiben kann, bedarf sie eines umfangreichen Sanierungsprojekts. An dem versuchen sich diesen Sommer Facharbeiter des Alzenauer

Spezialunternehmens Riba. (© Dirk Zengel)

Damit wäre dann das erste Kapitel des rund eine Million Euro umfassenden Renovierungsplans abgeschlossen. Weitergehen soll es dann bereits in diesem Jahr mit der kleinen Kapelle auf der Insel. „Auch da wollen wir einiges tun”, berichtet der Vertreter der Rentkammer und zählt auf: Zum einen müsse die Außenhaut des Gebäudes, die mit Eichenrinden beschlagen ist, renoviert werden. Außerdem solle der Kapelle ein neuer Anstrich verpasst werden. Zum anderen ist geplant, dass die teils uralten, bleiverglasten Fenster mit bemalten Scheiben ausgebaut, restauriert und wieder eingebaut werden. „Das ist momentan in der Vorbereitung, und der Architekt macht Ausschreibungen. Ich denke, dass es Mitte des Jahres vor Ort losgehen kann”, hofft Andreas Heim.

Erst wenn dieses Kapitel abgeschlossen ist, soll dann auch die Göpel-Halle, in der einst die frühere Brunnentechnik zur Wasserversorgung des Jagdschlosses untergebracht war, renoviert werden. Wann es so weit ist, lässt sich zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht final sagen, berichtet Heim. Entscheidend sei dabei nämlich auch die Finanzierung. Denn die anberaumten knapp eine Million Euro werden wegen der Inflation voraussichtlich nicht ausreichen, um alles zu verwirklichen. „Wir sind da schon stellenweise drüber. Auch bei der Burg”, räumt Andreas Heim ein. Selbstverständlich sei man in engem Austausch mit der Denkmalbehörde, die die Arbeiten bezuschusst, es sehe jedoch danach aus, dass die Rentkammer keinen höheren Zuschuss bekomme und somit der

Die Inselkapelle im Eulbacher Park. (© Joaquim Ferreira)

Eigenanteil größer wird. „Vielleicht müssen wir deshalb auch die eine oder andere Maßnahme noch etwas schieben. Wir wollen uns nicht zu viel auf einmal aufbürden und lieber den Überblick behalten”, erklärt Heim.

Nachwuchs bei Mufflons und Wildschweinen

Einem Besuch in den Osterferien stehen diese Überlegungen jedoch nicht im Wege. Im Gegenteil, wartet der Eulbacher Park doch mit einer ganz besonderen Überraschung für alt, aber vor allem jung auf: „Wir haben ein junges Muffellamm da”, freut sich Förster Hubertus Kasper. „Hoffentlich kommen bis Ostern noch ein paar dazu. Die eine oder andere Mufflondame sieht hochschwanger aus.” Auch bei den Wildschweinen gibt es bereits Frischlinge. Gleich drei Säuen gebaren in den vergangenen Wochen. Und wer weiß, vielleicht gibt es bald noch mehr Zuwachs. „Bei den Wisenten weiß man nie so genau. Da sind aber auch ein, zwei Kälber zu erwarten dieses Jahr. Aber das kann ich nicht vorhersehen, wann die kommen”, wagt der Tierpflegemeister keinen Blick in die Glaskugel.

“ Man weiß ja nie, wer hier eigentlich wen beobachtet: von drinnen nach drusse oder von drusse nach drinnen? ”

Hubertus Kasper Förster und Tierpflegemeister, zur Stimmung der Tiere im Eulbacher Park in Bezug auf die Besucher. Sicherer ist er sich da schon beim Rot- und Dammwild. „Die bekommen auf jeden Fall im Mail ihre Kälber”, ist er sich sicher. Und einen Tipp für alle Besucher hat er auch: „Am besten ist es, morgens da zu sein. Da haben die Tiere noch nicht allzu viel Futter zugesteckt bekommen. Wenn guter Besuch ist, kann es passieren, dass sie dann mal mit vollem Bauch in der Ecke liegen und sagen ,lasst mich mal in Ruhe’.” Dass es den Tieren mal zu laut wird, darüber müsse man sich Kasper zufolge indes keine Sorgen machen. „Daran sind sie gewöhnt. In der Corona-Zeit hatte man eher den Eindruck, dass ihnen langweilig ist. Denn man weiß ja nie, wer hier eigentlich wen beobachtet: von drinnen nach drusse oder von drusse nach drinnen?“

„Ein weiteres Highlight ist dann im Mai und Juni die Rhododendrenblüte. „Außerdem geht es mit riesigen Schritten in Richtung unserer nächsten Gartenmesse, dem Odenwald Country Fair von 8. bis 11. Juni”, sagt Kasper. Die Besucher des Parks bekommen also einiges geboten. Langweilig wird es dort nicht, ist sich Andreas Heim von der Rentkammer sicher. „Der Park ist immer ein Highlight und eine erholsame und spannende Sache. Auch weil hier viele geschichtliche Dinge zu entdecken sind”, ist er sich sicher. Geöffnet ist der Park derzeit täglich von 10 bis 16 Uhr.

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