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Nürnberg Messe // GaLaBau 2022: Gutes Klima beim grünen Branchentreff Messe Hannover // IAA Transportation 2022: Neuer Name, neuer Slogan,
Der Bobcat-Kompakt-Raupenlader T450 lässt sich in beengten Arbeitsbereichen besonders gut manövrieren. Sein Radiushubweg bewährt sich besonders bei Aufgaben mit mittleren Arbeitshöhen wie beim Ausschütten über Mauern, Rückverfüllen oder Entladen von Pritschen-Lkw. Quelle: NürnbergMesse
Die Isuzu N-Serie besteht aus leichten Lkw. Mit einem Räumschild und Aufbau von Fiedler Maschinenbau eignen sich die Fahrzeuge ideal für den kommunalen Einsatz. Quelle: Treffpunkt.Bau Rechts im Bild: Niklas Brimm, Geschäftsführer des Unternehmens N.B. Baumaschinen, im Kundengespräch. Der Recyclingspezialist bietet GaLaBauern Abbruch- und Sortiergreifer, Anbauverdichter, Betonmischtechnik, Brechanlagen, Dumper, Schaufelseparatoren und vieles mehr.
Quelle: Treffpunkt.Bau
Das Unternehmen Eder Baumaschinen präsentierte sich auf der GaLaBau mit dem Vertriebspartner Liugong. Zusätzlich gab es an den Maschinen zahlreiche Anbaugeräte zu sehen wie diesen Bodenrecycler von MTS Schrode. Quelle: Treffpunkt.Bau Wo in der Natur gearbeitet wird, da dürfen die Produkte von Husqvarna nicht fehlen. Auf der Messe gezeigt wurde unter anderem der Benzintrennschleifer K 970. Laut Hersteller ist er robust, zuverlässig, leicht und kraftvoll. Quelle: Treffpunkt.Bau
Die Anbauverdichter der „UAM proline“-Serie bieten ein breites Einsatzspektrum. Ihr Frequenzcontroller vermeidet Beschädigungen an Rohren und umliegenden Gebäuden. Quelle: Treffpunkt.Bau
Allu demonstrierte im Freigelände seine hydraulischen Anbaugeräte für Bagger, Radlader und Kompaktlader. Gezeigt wurden unter anderem die Produkte der Transformer-, Crusher- und Compactor-Serien. Quelle: Treffpunkt.Bau Die abnehmbare Greiferkassette von Engcon lässt sich problemlos nachrüsten. Sie wird einfach im Schnellwechsler eingehakt, woraufhin die GRD einrastet und die Hydraulik mit einem einzigen Handgriff angeschlossen wird – in weniger als einer Minute. Das und mehr zeigte Engcon. Hunklingers Pflastergreif P01-3 macht aus Minibaggern ab 1,7 t effiziente Verlegemaschinen. Ausgestattet mit einer patentierten, vollhydraulischen Automatiksteuerung ist er für jeden Anwender einfach zu bedienen. Quelle: Treffpunkt.Bau
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay und VDA-Präsidentin Hildegard Müller eröffneten die IAA TRANSPORTATION am 20. September. Quelle: Messe Hannover/ IAA TRANSPORTATION
Der auf der IAA gezeigte eDAILY bietet Iveco zufolge eine dieselähnliche Leistung mit bis zu 400 km Reichweite im Stadtverkehr und verfügt dabei über eine einzigartige Nutzlast. Quelle: Treffpunkt.Bau
IAA Transportation 2022:
Neuer Name, neuer Slogan, neues Konzept
MESSE HANNOVER Vom 20. bis zum 25. September 2022 fand die IAA TRANSPORTATION 2022 in Hannover statt. Nach pandemiebedingter Pause startete die weltgrößte Plattform für Transport und Logistik erstmals mit neuem Konzept. Früher bekannt als IAA Nutzfahrzeuge, mit Fokus auf leichten und schweren Nutzfahrzeugen, umfasst das neue Konzept nun die gesamte Bandbreite des Transports und der Logistik.
Die erste IAA TRANSPORTATION endete am 25. September – und das Angaben des Veranstalters zufolge überaus erfolgreich. Besucher und Aussteller zeigten sich zufrieden mit dem neuen Konzept. 1.402 Aussteller aus 42 Ländern und insgesamt 230 nationale und internationale Redner waren auf der IAA TRANSPORTATION vertreten und haben ihre technischen Innovationen, Entwicklungen und Konzepte für die klimaneutrale Mobilität von morgen präsentiert.
Erst Mobility, dann Transportation „Nach der IAA MOBILITY haben wir auch die IAA TRANSPORTATION erfolgreich weiterentwickelt und neu erfunden. Wir zeigen jetzt die ganze Bandbreite der Logistik, von Lkw bis Lastenrad, von Lieferwagen bis Paketdrohne. Dieser Mut hat sich ausgezahlt, der große Zuspruch der Aussteller und Besucher zeigt, wie richtig dieser neue Ansatz ist“, so VDA-Präsidentin Hildegard Müller zum Abschluss der Messe in Hannover. Internationales Publikum trotz Pandemie Rund zwei Drittel der Aussteller waren Angaben des Veranstalters zufolge internationale Unternehmen. Die Besucher kamen aus 72 Ländern. Die vielen vorgestellten Weltneuheiten hatten einen Schwerpunkt rund um die Elektrifizierung und Klimaneutralität des Antriebsstranges. Die Fahrzeughersteller stellten die große Vielfalt von elektrischen und brennstoffzellen-basierten Antrieben sowie Wasserstoffverbrennungsmotoren vor.
Die Aussteller im Detail Auf der Messe haben sich insgesamt 1.402 Aussteller präsentiert, davon rund zwei Drittel internationale Unternehmen. Darunter waren 260 Aussteller von Aufbauten, Anhängern und Aufliegern sowie rund 600 Zulieferer. Erstmals waren auch 68 internationale Startups in Hannover vertreten. Die nächste IAA TRANSPORTATION wird vom 17. bis 22. September 2024 in Hannover stattfinden.
Der MAN TGX 33.520 wird vom Hersteller als flexibles Schwergewicht für den harten Job angepriesen. Zu sehen war er auf der Messe mit digitalem Spiegelersatzsystem, 10 t Vorderachse und 9,5 mm Hauptrahmen. Quelle: Treffpunkt.Bau Mercedes-Benz hat seiner MirrorCam ein erstes Update verpasst. Die zweite Generation ist nun in den Actros- und Arocs-Baureihen sowie im eActros verfügbar. Neue Bildparameter unterstützen den Fahrer nun noch besser. Quelle: Treffpunkt.Bau Alternative Antriebe werden immer wichtiger. Deswegen hat Horton ein Hochvolt-Kühlsystem zur Kühlung der Antriebssysteme von batterie- und brennstoffzellenelektrischen Fahrzeugen (EV) und Geräten entwickelt. Quelle: Treffpunkt.Bau
„Sie haben die Aufgabe – wir haben die Lösung“ so lautet der Slogan von DeBondt. Auf der Messe zeigte das DeBondt-Team ein neues City-Hakengerät, Pritschen, Kipper, Ladekrane, Zusatzabstützungen und Antriebssysteme für Nutzfahrzeuge bis zu 7,5 t zulässigem Gesamtgewicht. Quelle: Treffpunkt.Bau „Einfach sicher(n)“ könnte man das Motto der Firma Dolezych aus Dortmund umschreiben. Marketing Managerin Manuela Schönrock zeigte unter anderem die textile Kette DoNova, den Ratschlastspanner DoRa und die Zurrgurte mit TensionController und erklärte ihre Vorteile. Quelle: Treffpunkt.Bau Jens Bergemann, Inhaber und Geschäftsführer von Car Guard Systems. Seit über 25 Jahren spezialisiert sich das Unternehmen auf die Herstellung und den Vertrieb von KFZ-Alarmsystemen, Rückfahrkamera-Systemen und Navigationsgeräten für Lkw, Busse und Reisemobile. Quelle: Treffpunkt.Bau
Mercedes-Benz zufolge ist der eActros mehr als nur ein Truck. Er ist Teil einer integrierten Lösung, die neben den klassischen Services auch das neue eConsulting und digitale Lösungen beinhaltet. Alles, um dem Ziel der lokalen Emissionsfreiheit ein Stück näherzukommen. Quelle: Treffpunkt.Bau Homer Smyrliadis, Geschäftsführer von Alltrucks: „Unser Vorteil ist, dass wir individuell auf die Bedrüfnisse der Kunden eingehen können.“ Alltrucks bietet ein europaweites und herstellerübergreifendes Werkstatt-Netzwerk für Nutzfahrzeuge. Meusburger präsentierte einen neuen 4-Achs-Tieflade-Sattelanhänger, der zweifach teleskopierbar ist. Er besitzt eine Rahmenhalshöhe von 125 mm und Halbachsen mit je 8,24 t Achslast. Besonders an diesem Fahrzeug ist die Ladehöhe von 780 mm.
Die Seitenwände des M-Strong sind eine Neuheit bei Müller Mitteltal. Sie bestehen aus hochfestem Stahl und sind auf Wunsch entweder in 600 oder 700 mm Höhe erhältlich. Entwickelt wurden sie für den harten Baustelleneinsatz. Quelle: Treffpunkt.Bau
Mit der Einführung der Marke MAX Trailer legte die Faymonville Gruppe 2012 den Grundstein zum modularen Aufbau von Spezialfahrzeugen für den Straßentransport. Auch Marco Andres, PR-Chef Faymonville, freut sich über das 10-Jährige Markenjubiläum. Quelle: Treffpunkt.Bau Simon Endlicher, Mitarbeiter Marketing Palfinger, vor dem PK 250 TEC. Ausgestattet mit der neuen Steuerungselektronik PALTRONIC 180, der Kranspitzensteuerung Smart Control sowie der Kranpositionsspeicherung Memory Position, ermöglicht der Kran einen noch effizienteren Arbeitseinsatz.
Quelle: Treffpunkt.Bau
Auf der diesjährigen IAA zeigte Fassi zahlreiche Produkte: darunter Krane von Fassi und Cranab sowie Abrollkipper von Marrel. Zu sehen war auch der vollelektrische F195A.1 xe-dynamic, der für eine „vollelektrische“ Kombination auf einem Volvo Truck FE Electric montiert wurde. Quelle: Treffpunkt.Bau
Steve Nendick, Marketing Communications Director von Cummins, stellte die neue kraftstoffunabhängige Plattform der X-Serie mit Wasserstoff-, Biogas- und fortschrittlichen Dieselmotoren vor, die einen kohlenstoffarmen Betrieb ermöglichen.
Quelle: Treffpunkt.Bau Jens Schutz, Geschäftsführer von Schutz Fahrzeugbau, präsentiert seine Gartenbauprodukte und Aufbauten für Nutzfahrzeuge regelmäßig auf wichtigen deutschen Messen für Nutzfahrzeuge, Gewerbe und Garten- & Landschaftsbau. Auf der IAA erfreuten sich die Pritschen und Dreiseitenkipper besonders großer Beliebtheit. Quelle: Treffpunkt.Bau Der Modellhersteller Conrad hat zahlreiche Sondermodelle für nahmhafte Aussteller der IAA TRANSPORTATION angefertigt. Darunter auch dieser Arocs 8x6 Stream Space im Design „IAA 2022 Felbermayr“. Zudem war Conrad mit eigenem Stand auf der IAA. Quelle: Treffpunkt.Bau
Meiller Kipper hatte auf der IAA unter anderem seinen RS21 Abrollkipper dabei. Er ist für den schweren Einsatz in der Entsorgungs- und Baubranche konzipiert. Auf der bauma wird er mit dem Behältertransportanhänger BTA zu sehen sein.
Quelle: Meiller Kipper
Im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierte Łukasz Karczewski, Head of Sales Department bei KH-Kipper, das neue Wechselsystem. Es ermöglicht eine beliebige Konfiguration der Lkw-Aufbauten (Kipper, Betonmischer, etc.) und erhöht die Funktionalität des Fahrzeugs somit das ganze Jahr über.
„Towards Zero“ – null Emissionen und null Unfälle -, lautete das Leitthema von Volvo Trucks. Volvo Trucks hat eines der breitesten Angebote der Branche an Elektro-Lkw und präsentiert dieses mit drei schweren und zwei mittelschweren Lkw-Modellen.
Quelle: Messe Hannover
Markus Albrecht, Produktlinienmanager der »STAR«-Familie bei Goldhofer: „Der drei- bis fünfachsige luftgefederte Anhänger »TRAILSTAR« zeichnet sich durch das geringe Eigengewicht und eine nach vorne verlängerte Ladefläche mit optimiertem Lastschwerpunkt aus.“
Quelle: Treffpunkt.Bau
Noch robuster, flexibler und individueller: Kögel brachte unter anderem seinen überarbeiteten Asphalt-Mulden-Kipper mit nach Hannover. Als weitere Neuheit wurde auch das Kögel Road Safety (KRS) Assistenzsystem vorgestellt. Der Abbiegeassistent hilft dabei, schwächere Verkehrsteilnehmer zu schützen. Quelle: Treffpunkt.Bau Eine neue elektrische Achse aus der eGen Power Familie war das Highlight auf dem Messestand von Allison Transmission. eGen Power ist eine Dropin-Lösung, die mit vielen gängigen Fahrgestellen kompatibel ist und OEMs dabei hilft, ihre Fahrzeugentwicklung zu beschleunigen.
Quelle: Treffpunkt.Bau
Sortimo hat mit SR5 eine Fahrzeugeinrichtung entwickelt, die jedem Handwerker und Servicedienstleister eine perfekte Arbeitsplatzorganisation auf engstem Raum ermöglicht. Neu am Stand waren der Fokus auf mehr Nachhaltigkeit und die Verwendung recycelter Materialien. Quelle: Treffpunkt.Bau
Auf der IAA Transportation 2022 stellte DAF unter anderem die neue Generation des DAF XDC und XFC vor. Diese Baureihe hochwertiger Baustellenfahrzeuge ist mit Einzel- oder Doppelantrieb in zwei-, drei- und vierachsiger Ausführung lieferbar und erfüllt damit optimal die speziellen Anforderungen des Nutzfahrzeug- und Baugewerbes. V.l. Andreas Knirsch, Scania Händler, und René Seckler, Press Test Officer Scania. Unter dem Motto „Volle Power Richtung Zukunft“ lag der Fokus des Herstellers verstärkt auf nachhaltigen Mobilitätslösungen, weshalb er u.a. einen vollelektrischen Lkw präsentierte. Quelle: Treffpunkt.Bau
„Discover the Next Level of Transportation“: SAFHolland stellte unter diesem Messemotto auf der IAA-Transportation seine Konzepte und Produkte für die kommenden Herausforderungen in der Transportbranche vor. Quelle: Treffpunkt.Bau
Susan Richardson, Marketing Executive, Brigade Elektronik, demonstrierte am Stand das intelligente Sicherheitssystem „CAREYE“. Der SicherheitsWinkelabbiegeassistent der Eyyes GmbH wird seit über einem Jahr von Brigade in Deutschland angeboten. Quelle: Treffpunkt.Bau
BUNDESVEREINIGUNG MITTELSTÄNDISCHER BAUUNTERNEHMEN Der Bund berät aktuell über den Haushalt für die Jahre 2022 und 2023 sowie über die Finanzplanung bis 2026. Für die Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen (BVMB) sind die bisherigen Informationen zum geplanten Verkehrsetat Grund genug, die Alarmglocken zu läuten. Der Bundeshaushalt sah für Erhalt und Ausbau der Verkehrswege nämlich zunächst keine höheren Finanzmittel vor. Die nunmehr angekündigte Aufstockung soll ausschließlich Schiene und Wasserstraße und nicht dem Straßennetz zugutekommen. „Das ist eine fatale Entwicklung“, warnt BVMB-Hauptgeschäftsführer Michael Gilka. „Die Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur müssen insgesamt deutlich erhöht werden – die Verkehrsträger dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.“ Nachdem die Baupreise aktuell bekanntlich deutlich stiegen, würde das einen gefährlichen Rückschritt bei der dringend nötigen Sanierung des ohnehin in großen Teilen bereits maroden Fernstraßennetzes als Rückgrat der Wirtschaft bedeuten. Die BVMB fordert den Bund insoweit auf, die entsprechenden Planungen anzupassen und die Mittel insbesondere für Sanierung und Ausbau des Straßennetzes deutlich zu erhöhen.
„Nicht vor Ideologie den Blick für die Realität verlieren!“ „Es geht hier nicht nur um individuelle Mobilität – ein ausreichend leistungsfähiges Straßen- und Schienennetz ist unerlässliche Voraussetzung dafür, dass Güter transportiert werden können und die Wirtschaft nicht massiv beeinträchtigt wird“, erklärt BVMBHauptgeschäftsführer Michael Gilka den Hintergrund der Sorgen seines Verbands. Insbesondere in den Bereichen Schiene und Wasserstraße waren bereits für 2023 deutliche Reduzierungen statt Steigerungen der Investitionen vorgesehen. Verglichen mit dem aktuellen Jahr, sollten 2023 rund 567 Millionen Euro weniger in das Schienennetz und rund 349 Millionen Euro weniger in die Wasserstraßen investiert werden. Auf massive Kritik von zahlreichen Verbänden, darunter der BVMB, habe der Bund immerhin reagiert und eine Aufstockung des Verkehrsetats um rund 1,5 Milliarden Euro vorgesehen. Nach den Informationen der BVMB fließt diese für 2023 vorgesehene Erhöhung der Investitionsmittel fast ausschließlich in den Erhalt des Schienen- und Wasserstraßennetzes, nicht aber in das Bundesfernstraßennetz. Aus dem Vorjahr stehen noch nicht ausgegebene Mittel in Höhe von über einer Milliarde Euro für den Straßenbau zur Verfügung. „Das alles ist allerdings nur auf den ersten Blick eine gute Nachricht“, hakt Gilka ein. Der Verband hält das für eine „tragische Fehlentwicklung“. Spätestens ab 2024 bekommen wir ein ernsthaftes Finanzierungsproblem im Bereich der Bundesfernstraßen, zumal die veranschlagten investiven Mittel sich im Zeitraum 2024 bis 2026 aufgrund einer Umschichtung in den Betrieb, die Planungsleistungen und in die Verwaltung der Autobahn GmbH weiter verringern werden. Es sei nachvollziehbar, dass die Ampelregierung eine Verkehrswende im Auge habe. „Die Politik darf aber nicht vor lauter Ideologie den Blick vor der Realität verschließen“, warnt Gilka. Die Straße werde auch in Zukunft der Hauptverkehrsträger bleiben. Eine einseitige Verlagerung auf die Schiene sei nur sehr begrenzt möglich. „Ein größerer Marktanteil der Schiene ist nur mithilfe des kombinierten Verkehrs, also gemeinsam mit der Straße möglich – irgendwie müssen die Güter ja auch zum Zug und vom Zug zum Empfänger kommen. Ohne leistungsfähige Straßen funktioniert das nicht.“ Darüber hinaus sei das Schienennetz hoch belastet, sodass es auf absehbare Zeit gar nicht möglich sei, nach Belieben zusätzlich Güter auf die Schiene zu verlagern.
Dramatische Entwicklung für die Wirtschaft befürchtet „Zieht man jetzt aus ideologischen Gründen wieder Investitionsmittel von der Straße ab, wird das zu einer dramatischen Entwicklung für die Wirtschaft führen“, prophezeit Gilka für die BVMB. Wie marode das Bundesfernstraßennetz und wie anfällig die Logistik sind, hätten in den vergangenen Monaten unter anderem plötzlich nötige Sperrungen von kompletten Autobahnbrücken für mehrere Jahre gezeigt. Bloße Sanierungsleistungen und der Erhalt des Bestandes reichen allerdings der BVMB auch nicht: „Der Fokus muss vor allem im Bereich der Straßen endlich auch mehr auf den Ausbau statt nur auf die Erhaltung gesetzt werden“, ergänzt Gilka die Forderungen des Verbandes. Die vielen Staus seien ein deutliches Indiz dafür, dass das Fernstraßennetz in Deutschland massiv überlastet ist. Die dadurch entstehenden Transportverzögerungen kosten die deutsche Wirtschaft jährlich etliche Millionen Euro, so Gilka. Erst recht vor dem Hintergrund der massiven Kostensteigerungen der vergangenen Monate müssten die Investitionen in den Straßenbau stattdessen erhöht und nicht gesenkt werden. Dies ist laut Gilka auch für die Bauwirtschaft unerlässlich: „Eine verlässliche Finanzierungsperspektive ist für unsere Bauunternehmen und auch für die Verwaltung die Grundvoraussetzung zum Aufbau von Kapazitäten. Ansonsten werden die anstehenden enormen Bauaufgaben in der Verkehrsinfrastruktur nicht bewältigt werden.“
Quelle: Archiv