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LEERSTAND

Erdgeschoßzonen sind Schnittstellen zum öffentlichen Raum und haben eine prägende Bedeutung für das Erscheinungsbild einer Gemeinde. Doch immer mehr Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe ziehen neue lokale Einkaufzentren den zentralen Erdgeschoßflächen vor und in Folge entstehen ein Leerstände in den Zentren. Bereits ein Leerstand kann negative Auswirkungen auf einen kompletten Straßenzug haben. Diese Leerstände spiegeln auch das Kaufverhalten der Bevölkerung wieder. Die Einkaufszentren, die häufig dezentral gelegen sind, ziehen die KundInnen aus den Stadtzentren ab. Dies lässt auch auf eine Veränderung des Mobilitätsverhaltens der BürgerInnen schließen.

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Eine andere Art von Leerstand ist häufig in suburbanen Gemeinden mit einer stagnierenden Bevölkerungsentwicklung vorzufinden. Dabei handelt es sich aber meistens nicht um den oft in urbanen Ballungszentren auftretenden gewerblichen Erdgeschoßleerstand, sondern um Leerstand in Wohngebäuden. Die Herausforderung bei Wohnleerständen ist der Umgang mit der ungenützten Bausubstanz. Im Zuge der Erkundung der Region waren die Leerstände in den innerstädtischen Zentren auffallend hoch. Besonders in den regionalen Ballungszentren Leoben und Bruck an der Mur waren zahlreiche Objekte von Leerstand betroffen, von diesen befinden sich 80% in Erdgeschoßlagen (Stand 15.9.2014). In der Gemeinde Leoben zeigt sich ein ähnliches Bild wie in Bruck an der Mur. In der zentrumsnahen Umgebung stehen einige Erdgeschoßflächen leer. So befinden sich in knapp 30 Objekten in der Innenstadt Leobens leerstehende Flächen (Stand 30.1. 2015).

Die Leerstände stellen einerseits ein Risiko für die innerstädtischen Zentren dar, andererseits bieten sie auch großes Potential beispielsweise für neue Nutzungsarten.

Abb. 21: Negativspirale zum Thema Leerstand (Quelle: Nussmüller, Pichler, Rosegger, Wohnungsmarkt in schrumpfenden Städten – re-design Eisenerz, Graz 2006)

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