P.b.b., Vertr. Nr. GZ 02Z030418M; Verlagspostamt 1150 Wien biomed austria, Grimmgasse 31, 1150 Wien
Sommer 2014
Online-Registrierung
Gesundheitsreform
Zeitumstellung
Europäischer Berufsverband EPBS
©: fotovonzinner.com
biomed austria – Fachzeitschrift für Biomedizinische AnalytikerInnen, Nr. 2/2014; ISSN 1997-5503; VP: € 15,–
biomed austria – Fachzeitschrift für Biomedizinische AnalytikerInnen
www.biomed-austria.at
online-registrierung
Berufsschutz für MTD-Berufe
MTD-Austria startet Online-Registrierung Sehr geehrtes Mitglied, sehr geehrte/r Berufsangehörige/r!
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or fast sieben Jahren haben die sieben Berufsverbände der gehobenen medizinisch-technischen Dienste (MTD) mit dem Aufruf zur freiwilligen Registrierung begonnen, ein wichtiges berufsrechtliches und qualitätssicherndes Instrument aufzubauen: die MTD-Berufsliste. Für die aktuelle tiefgreifende Gesundheitsreform werden Daten für den MTD-Bereich benötigt. Um Fehlplanungen mit Folgewirkungen für die nächsten Jahrzehnte zu verhindern, haben die Berufsverbände einstimmig beschlossen, die Freischaltung der Online-Datenbank für die freiwillige Registrierung jetzt durchzuführen.
Warum Online-Registrierung? Diese Online-Registrierung bietet Ihnen: n orts- und zeitunabhängige Daten eingabe n einfache Bedienbarkeit des Online-Formulars n einfache und einheitliche Zugangsvoraussetzungen n eigenständige Aktualisierung Ihrer Daten Die Online-Registrierung bietet Ihnen und Ihren Daten Sicherheit durch n Verwendung eines vielfach bewährten und international eingesetzten Programmframeworks n regelmäßige Updates der Systeme und kontinuierliche Überwachung der Serverinfrastruktur n verschlüsselte Übertragung Ihrer Daten Damit ist die optimale Verwendbarkeit der von Ihnen gelieferten Daten unter strengen datenschutz-rechtlichen Gesichtspunkten gewährleistet.
Warum eine erneute Registrierung? Viele von Ihnen haben sich bereits freiwillig registrieren lassen und dem Berufsverband damit ein hohes Vertrauen ausgesprochen. Diese Daten wurden seither ausnahmslos anonymisiert zu berufsgruppenspezifischen und regional relevanten Auswertungszwecken verwendet. Aus datenschutzrechtlichen Gründen ist es aber nicht möglich, diese bereits vorhandenen Daten in die neue, zentrale Datenbank der MTD-Register GmbH (100%ige Tochter von MTD-Austria) zu überführen. Die MTD-Register GmbH wurde gegründet, um die Registrierung der gehobenen MTD-Berufe durch eine, in ihrem Bestand von den Berufsverbänden unabhängige, Gesellschaft absichern zu können. Registrieren Sie sich daher bitte mit Ihren aktuellen Daten neu.
Was bringt die MTD-Berufsliste Für die registrierten Berufsangehörigen Berufsliste als öffentlicher Berufsschutz: Nur Berufsangehörige der sieben MTD-Berufe (Biomedizinische AnalytikerInnen, 2
DiätologInnen, ErgotherapeutInnen, LogopädInnen, OrthoptistInnen, PhysiotherapeutInnen, RadiologietechnologInnen), die über geprüfte therapeutische und diagnostische Kompetenzen verfügen und zur eigenverantwortlichen Diagnostik und Therapie laut MTD-Gesetz befugt sind, können sich in diese Liste eintragen.
Für PatientInnen und Interessierte Eine verlässliche Liste der berufsberechtigten MTD-Berufsangehörigen – ähnlich der ÄrztInnenliste: Die MTD-Berufsliste soll allen Menschen und insbesondere den akut nach einer professionellen Behandlung suchenden PatientInnen eine Orientierungshilfe im teilweise vollkommen undurchdringlichen Dschungel der GesundheitsdiensteanbieterInnen verschaffen.
Für die österreichischen Gesundheits planer (Bund, Länder und Sozial versicherungsträger) Unterstützung mit validen Daten: Ziel ist es, das österreichische Gesundheitssystem qualitativ zu verbessern und valide Daten über die MTD-Berufsangehörigen zur Verfügung stellen zu können. Nur so wird sichtbar und nachweisbar, inwiefern eine entsprechend flächendeckende Versorgung der Bevölkerung durch MTD-Leistungen gewährleistet werden kann. Auf Basis der vorliegenden Registrierungen wird auch nachvollziehbar, in welchen Bereichen Bedarf an zusätzlichen Studienplätzen besteht. Wir hoffen, Sie von der Notwendigkeit und Dringlichkeit der Registrierung überzeugt zu haben, und freuen uns, wenn Sie sich jetzt online registrieren. Ihre Daten werden unter datenschutzrechtlichen Gesichtspunkten erfasst und behandelt. Wir ersuchen Sie, die Registrierung über folgenden Link vorzunehmen und danken Ihnen im Voraus für Ihre Unterstützung!
Link zur Registrierung: https://register.mtd-berufe.at
Mit freundlichen Grüßen
Sylvia Handler, MBA
Mag.a Gabriele Jaksch
Vorsitzende biomed austria
Präsidentin MTD-Austria
Wir empfehlen die Registrierung online vorzunehmen. Für den Fall, dass Ihnen eine Online-Registrierung nicht möglich ist, besteht die Möglichkeit, das Registrierungsformular beim jeweiligen Berufsverband anzufordern und es ausgefüllt an diesen zu retournieren. Sollten Sie dringende Fragen haben, deren Beantwortung nicht aus der Menüführung im Online-Register hervorgeht, wenden Sie sich bitte an den jeweiligen Berufsverband. Kontakt: biomed austria, Tel. 01/817 88 27 bzw. office@biomed-austria.at
sommer 2014 biomed austria
inhalt | editorial
INHALT
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
D aus-, fort- & weiterbildung Jahrestagung
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Doktoratsstudium
5
berufspolitik MTD-Austria startet Online-Registrierung
2
Gesundheitsreform 2013
6
Ein Labor stellt sich vor Institut für Pathologie in Ried
8
wissenschaft & praxis Effects of thyroid dysfunction and nitric oxide
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on insulin sensitive cells Richtig umstellen
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Mit der inneren Uhr
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Osteopathie
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Leben retten mit Erster Hilfe
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Syphilis - eine vergessene Krankheit kehrt zurück
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(Produktinformation/bezahlte Anzeige)
leben & lesen Literaturtipps
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Web- & Apptipps
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aktuelles & internes Europäisches Vernetzungstreffen
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Studentische Vernetzung
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Fragen zum Literaturstudium
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Student Forum Next Generation
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Ausschreibung der Regionalversammlung
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er Frühling hat seine ersten Spuren bereits hinterlassen. Wir durften schon spüren, wie sich die Wärme der Frühlingsluft anfühlt. Die jungen Berufstätigen sind uns ein besonderes Anliegen, daher planen wir ein AbsolventInnen-Treffen, zu dem wir die AbsolventInnen der letzten zwei Jahre einladen. Wir werden sie nach den ersten Erfahrungen im Berufsleben, aber auch nach ihren Zukunftsplänen befragen und mit ihnen das eine oder andere spannende Thema diskutieren. Derzeit beschäftigen uns auch intensiv die Gesundheitsreform und dabei vor allem die Etablierung von „Primary Heath Care Centers“ (Einrichtungen der Primärversorgung). Wir sehen dabei die Biomedizinischen AnalytikerInnen als einen unverzichtbaren Partner, da ein Erstkontakt von PatientInnen wohl kaum ohne Labordiagnostik machbar ist. Obwohl in den ersten Entwürfen nicht wirklich berücksichtigt, werden wir uns verstärkt und nachhaltig in die Konzept entwicklung einbringen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen schönen Frühling und noch viele angenehme sonnige Tage. Mailust „Die weißen Bäume leuchten Fröhlich zwitschert’s in den Zweigen Ab und zu ein Regenfeuchten Kinder tanzen Reigen.“ Sylvia Handler MBA Vorsitzende biomed austria
Kurzmeldungen 29
die Redaktion berichtet …
Fortbildungstipps und -hinweise 2014
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Offenlegung gem. § 25
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Das Layout der Fachzeitschrift haben wir nach dreizehn Jahren einem grundlegenden Redesign unterzogen: weniger dunkle Farben, mehr Bilder und ein lockeres Layout. Wir freuen uns über Ihre Meinung zum neuen Design: redaktion@biomed-austria.at. Die langjährige Chefredakteurin Elfriede Hufnagl scheidet aus der Redaktion aus. Die Nachfolgerin war zu Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre der Zeitschrift und einen schönen Sommer!
Impressum biomed austria – Fachzeitschrift für Biomedizinische AnalytikerInnen, Nr. 2/2014 • P.b.b., Vertr.Nr. GZ 02Z030418M • Verlagspostamt 1150 • Medieninhaber und Herausgeber: biomed austria – Österreichischer Berufsverband der Biomedizinischen AnalytikerInnen, Grimmgasse 31, 1150 Wien, ZVR-Zahl: 011243159, Tel.: 01-817 88 270, Fax: 01-817 88 27-27, E-Mail: office@biomed-austria.at, Web: www.biomed-austria.at • Jahresabo (Inland), 3 Ausgaben: € 60,– Redaktion: Prof.in Helene Breitschopf; Stefanie Burger, MSc; Alisa Coric, MSc; Alexandra Englert, MSc; Nicole Ferstl, MSc; Marianne Fliesser; Michaela Hassler; Mag.a Elfriede Hufnagl (Chefredakteurin); Monika Knötig; MMag.a Ute Maurer; Mag.a Andrea Wenighofer MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Margit Anglmayer, Isabella Esl, Erika Garner-Spitzer, MSc; Maximiliane Haas, BSc; Mag.a Gabriele Jaksch, Barbara Kappeller, Dr.in Olivia Trummer; Team des Pathologischen Instituts des KH der Barmherzigen Schwestern (Ried i.I.) • Assoziierte Redakteurin: Margit Anglmayer • Lektorat: Brigitte Theißl • Layout: typothese.at/Robert Scheifler • Druck: Resch KEG, 1150 Wien
biomed austria sommer 2014
Ihr Redaktionsteam
Die nächste Ausgabe erscheint Anfang Oktober.
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Aus-Fort-Weiterbildung
Prof. Dr. Kaminski bei seinem Vortrag über Hornhauttransplantation
Highlights
Jahrestagung 2014 – ein Rückblick Mit mehr als 200 TeilnehmerInnen war die heurige Jahrestagung ein voller Erfolg.
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boten, die sehr gut angenommen wurden. Innovationen im Bereich der Laboranalytik konnten in der Industrieausstellung entdeckt werden. Die Zeit für den persönlichen Austausch unter KollegInnen, die einander oft schon lange nicht mehr gesehen haben, fiel ebenfalls nicht zu kurz aus. Wir bedanken uns recht herzlich für Ihren Besuch und das große Interesse an den angebotenen Vorträgen. Wir waren stolz, bis Samstagnachmittag mit einem
gefüllten, interessierten Auditorium aufwarten zu können. Viele Studierende haben an der Tagung teilgenommen und sich bereits während der Ausbildung mit dem Gedanken der lebenslangen Fortbildung auseinandergesetzt. Wir würden uns sehr freuen, Sie bei der nächsten Jahrestagung vom 17. April bis 18. April 2015 in Graz begrüßen zu dürfen. n Nicole Ferstl, MSc
Bundesminister Alois Stöger mit Sylvia Handler, Vorsitzende von biomed austria
Auch Studierende nutzten die Möglichkeit zur Weiterbildung
©: fotovonzinner.com (4)
ie Jahrestagung der Biomedizinischen AnalytikerInnen fand in diesem Jahr am 28. und 29. März in Wien statt. Als Veranstaltungsort durfte zum wiederholten Male die Fachhochschule Campus Wien, der Studienstandort der Biomedizinischen Analytik in Wien, fungieren. Denn nichts liegt näher, als mit einer Fortbildung auch an die Grundausbildung zu erinnern. Für unsere Berufsgruppe war es eine besondere Ehre, dass uns Alois Stöger, Bundesminister für Gesundheit, mit seiner Anwesenheit beehrt hat und in seiner Rede direkt auf unsere Anliegen eingegangen ist. Eine besondere Freude war es, viele weitere Ehrengäste begrüßen zu dürfen. Die Eröffnung der Veranstaltung wurde von einem hervorragenden und amüsanten Festvortrag zum Thema „Auf den Spuren des MRSA“ von Univ. Prof. DDr. Wolfgang Graninger gestaltet. Die beiden Kongresstage konnten mit guten Fachvorträgen gefüllt werden. Weiters haben wir zum ersten Mal Parallelworkshops zur individuellen fachlichen Vertiefung ange-
Die TagungsteilnehmerInnen nutzten die Industrieausstellung zum Informationsaustausch 4
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Aus-Fort-Weiterbildung
Akademisierungsprozess
Doktoratsstudium Dr.in Olivia Trummer im Gespräch mit Alisa Coric über ihre Erfahrungen mit dem Doktoratsstudium, das sie von 2010 bis 2013 in Graz erfolgreich absolviert hat.
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iomedizinischen AnalytikerInnen steht ierten Polymorphismen auf den Knochen, inzwischen ein großes Angebot an auf Prostatakarzinom und auf Mortalität. Weiterbildungsmöglichkeiten offen, mit Vitamin D ist klassischerweise bekannt denen sie einen akademischen Grad erlan- für seine Wirkungen in der Rachitisprogen können. Viele Fachhochschulen und phylaxe und eine Standardtherapie in der Universitäten bieten Master-Ausbildungen Osteoporosebehandlung. Zahlreiche Beoban, mit denen die AbsolventInnen eine achtungsstudien deuten darauf hin, dass Zugangsberechtigung für ein anschließen- das endokrine Vitamin-D-System des Weides Doktoratsstudium erhalten. teren eine Rolle bei diversen extraskelettaOlivia Trummer schloss im Jahr 2003 len Erkrankungen wie dem Prostatakarziihre Ausbildung zur Biomedizinischen nom oder sogar Mortalität spielt. GenomAnalytikerin in Graz ab. In den darauf- weite Assoziationsstudien identifizierten folgenden Jahren arbeitete sie zuerst an genetische Marker, welche mit verminderten Vitamin-D-Spiegeln einder Medizinischen Universitätsklinik im Bereich der „Zusammenfassend hergehen. Basierend auf dieMolekulargenetik am Klinisen Daten untersuchte ich kann ich sagen, dass schen Institut für Medizinidiese drei genetischen Vadas Doktoratsstudium sche und Chemische Laborrianten in drei unterschiedgut mit dem Beruf diagnostik in Graz. Seit 2009 lichen Studienpopulationen vereinbar ist.“ ist sie an der Abteilung für auf mögliche Assoziationen Endokrinologie und Stoffwechsel beschäf- mit Endpunkten des Knochens, des Pro tigt. Im Jahr 2010 schloss Olivia Trummer statakarzinoms sowie der Mortalität. das Masterstudium der Biomedizinischen Analytik an der FH Campus Wien ab. Im Wieso haben Sie sich für dieses Thema darauffolgenden Jahr inskribierte sie an entschieden? der Medizinischen Universität in Graz Die Erforschung des Vitamin D ist sound beendete im Herbst 2013 erfolgreich zusagen das Steckenpferd unserer Abtei- Dr.in Olivia Trummer das Doktoratsstudium der medizinischen lung und daher in meinem Arbeitsalltag sehr präsent. Als die Publikation mit den Wissenschaften. Für mich war schon während meiner drei genetischen Markern für Vitamin D erschien, wollte ich selbst einmal nach- Ausbildung zur Biomedizinischen AnaWann und aus welcher Motivation heraus haben Sie den Entschluss gefasst, schauen, was es mit der Genetik und dem lytikerin klar, dass ich gerne in der Forschung arbeiten möchte. Deshalb bedeuein Doktoratsstudium an der MediziniVitamin D auf sich hat. schen Universität Graz zu absolvieren? tet die Akademisierung für mich die FreiBeruflich hat sich ein für mich span- Wie haben Sie das Doktoratsstudium heit bzw. Möglichkeit, dies auch im vollen nendes Projekt angeboten, das sich her- vom zeitlichen Aufwand her empfunAusmaß zu tun. Ich sehe die Laborarbeit vorragend für eine Dissertation eignete. den? Lässt es sich gut mit dem Beruf weiterhin als mein tägliches Brot, kann Mit dem Entschluss, das Doktoratsstudi- vereinbaren? jetzt aber die generierten Daten auch um tatsächlich zu beginnen, habe ich mir Die Literaturrecherche und das Ver- selbst statistisch auswerten, interpretieren bis zum allerletzten möglichen Termin der fassen der Dissertation an sich waren und publizieren sowie Anträge zur FinanInskriptionsfrist für das Sommersemester mit viel Arbeit verbunden. Der Zeitauf- zierung von Projekten stellen. wand für die Lehrveranstaltungen hinge2011 Zeit gelassen. gen war deutlich geringer als im Master- Glauben Sie, dass sich durch die Akadestudium. Zusammenfassend misierung neue PerspekGab es bei der Zulassung zum Doktoratsstudium irgendwelche Hürden, welkann ich sagen, dass es gut „Ich glaube, dass es tiven für die Berufsgrupche überwunden werden mussten? mit dem Beruf vereinbar ist, pe der Biomedizinischen normal werden wird, Nein, es gab keine Schwierigkeiten, ich wenn man bereits wissenAnalytikerInnen eröffnen dass Biomedizinische wurde sofort nach Vorlage aller Zeugnisse schaftlich tätig ist, doch sehr werden? AnalytikerInnen aufwändig wird, wenn man und Bescheide zum Studium zugelassen. Ich glaube, dass es langeinen Master- oder in der Basisdiagnostik be- PhD-Abschluss haben.“ sam, aber sicher normal schäftigt ist. werden wird, dass BiomeZu welchem Thema haben Sie Ihre Dissertation verfasst? dizinische AnalytikerInnen Das Thema meiner Dissertation war Welche Bedeutung hat die Akademisieeinen Master- oder PhD-Abschluss haben der Einfluss von drei Vitamin-D-assozi- rung für Sie persönlich? können und mit dem jeweiligen Abschluss 5
berufspolitik
für unterschiedliche Jobausschreibungen in Frage kommen. Auch in anderen Sparten des Gesundheitswesens – etwa dem Qualitätsmanagement oder dem Gesundheitsmanagement – kann ich mir weiteres Entwicklungspotenzial vorstellen.
Können Sie KollegInnen, die vor der Entscheidung stehen, ob sie ein Studium beginnen sollen, einen Rat geben? Wer kann Ihrer Meinung nach von einem PhD-Studium profitieren und wer nicht? Wer in der Forschung mehr machen möchte als nur die Verantwortung für die eigenen Analysen und Geräte zu haben, der/die ist mit einem PhD sicher gut beraten. Die sprichwörtliche „eierlegende Wollmilchsau“ gibt es leider nicht. Man kann nicht beides haben. Darum sollte man besser vorher genau überlegen, was man gewinnen und was verlieren kann bzw. wie viel Kompromiss man bereit ist einzugehen, damit es dann zu keinem bösen Erwachen kommt. Wo sehen Sie sich in fünf beziehungsweise zehn Jahren? Derzeit bin ich in Karenz und genieße die Zeit mit meiner Tochter sehr. Danach werde ich eine Teilzeitbeschäftigung anstreben und hoffe, dass es mir gelingen wird, auch mit weniger Stunden in den Forschungsalltag wieder einzusteigen. Als erstes möchte ich ein paar kleinere Projekte abschließen. Wo ich mich beruflich in fünf bis zehn Jahren sehe, kann ich derzeit nicht sagen. Hätte man mir dieselbe Frage vor fünf oder zehn Jahren gestellt, hätte ich bestimmt nicht annähernd mit dem geantwortet, wo ich heute stehe. n Das Interview führte Alisa Coric, MSc.
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©: Fotolia
Glauben Sie, dass ein/e Biomedizinische/r Analytiker/in mit einem PhD die gleichen Karrierechancen hat wie z. B. ein/e Biologe/in, Chemiker/in, Molekularbiologe/in? Ich kann nur für ein Universitätsklinikum sprechen, da glaube ich das schon. Den Vergleich mit MedizinerInnen beurteile ich anders bzw. kann man diesen gar nicht anstellen. Es gibt kaum MedizinerInnen, die – unter Anführungszeichen – „nur forschen“. Sie sind in erster Linie für die PatientInnenversorgung zuständig und forschen – zumindest an einem Universitätsklinikum – zusätzlich. Dafür sind aus gutem Grund viel mehr Stellen vorgesehen als „reine“ Forschungsstellen.
Für Biomedizinische AnalytikerInnen in der Forschung kann ein PhD-Abschluss von Vorteil sein
Die Zukunft der MTD-Berufe
Gesundheitsreform 2013 Wie passen die MTD-Forderungen an die Politik in dieses Terrain?
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as Arbeitsprogramm der österreichischen Bundesregierung 2013-2018 „Erfolgreich.Österreich.“ ist seit Dezember 2013 fixiert und für jedermann einsehbar. Das Ziel für die Gesundheit wird auf S. 58 folgendermaßen dargestellt: „Die Patientin und der Patient im Mittelpunkt: flächendeckende und wohnortnahe Versorgung mit Gesundheitsleistungen unabhängig von Alter, Einkommen, Geschlecht, Herkunft und Gesundheitszustand in bestmöglicher Qualität sicherstellen und die Gesundheitsreform über das Jahr 2016 fortführen. Die Bundesregierung bekennt sich zur Gesundheitsreform 2013 (Art. 15a B-VG-Vereinbarungen und Zielsteuerungsverträge) als das maßgebliche Reformvorhaben für das österreichische Gesundheitssystem. Der Schlüssel beim Zugang zu medizinischen Leistungen ist ein System von flächendeckenden und wohnort-
nahen Gesundheitsdienstleistungsangeboten, die rund um die Uhr eine qualitativ hochwertige Versorgung der Bevölkerung garantieren.“ Unsere Position als MTD-Austria erlaubt es, die Situation der MTD-Berufsangehörigen im Gesundheitswesen hinsichtlich der bisherigen Entwicklung und v. a. im Hinblick auf künftige Bedarfe am besten zu kennen und entsprechend einzuschätzen. In diesem Sinne befürworten wir grundsätzlich das Ansinnen der Gesundheitsreform und somit des aktuellen Regierungsabkommens. Erste wesentliche strategische Schritte dieser Gesundheitsreform sind in Form des Bundes- und etlicher bereits vorliegender Landeszielsteuerungsverträge bereits erfolgt. Es erscheint aber unerlässlich, in einem nächsten logischen Schritt jene operativen Einheiten in den Reformprozess einzubinden, die letztlich die Säusommer 2014 biomed austria
berufspolitik
len des Gesundheitssystems ausmachen – und dazu zählen u. a. die gehobenen MTD-Berufe. Wir stellen auf Basis des Bundeszielsteuerungsvertrages unsere MTD-Forderungen in Bezug zu einigen Passagen dar, die von MTD-Austria bereits in allen wesentlichen Bundes- und Landespolitikbereichen deponiert wurden und in weiterer Folge dringend in alle folgenden Überlegungen zur Gesundheitsreform einfließen müssen: 1. Im Sinne der angestrebten Forcierung der Prävention ist die Einbindung der gehobenen MTD-Berufe unerlässlich. Schon jetzt übernehmen die von uns vertretenen Berufsgruppen wesentliche Aufgaben in der Gesundheitsförderung/ Prävention. Diese Leistungen müssen – einem ganzheitlichen Reformansatz Rechnung tragend – systematisch in moderne/reformierte Präventionskonzepte einfließen (zu Teil A, Artikel 2, Abs. 4). 2. MTD-Austria hat Ende 2011 eine an europäischen Standards orientierte Fort- und Weiterbildungsrichtlinie entwickelt, mit der die gesetzlich vorgeschriebene Fortbildungspflicht als sog. „Continuing Professional Development“ für MTD-Angehörige konkretisiert und systematisiert wurde (MTD-CPD-Richtlinie). Es ist sinnvoll, bereits vorliegende und bewährte Konzepte in die Reformüberlegungen betreffend die Qualitätssicherung einfließen zu lassen. MTD-Austria stellt einschlägiges Knowhow jederzeit gerne zur Verfügung (zu Teil A, Artikel 3, Kap. 3.4 und Teil B, Artikel 8, Kap. 8.2.2).
3. Es erscheint uns eminent wichtig, darauf hinzuweisen, dass die hier erwähnte „hohe Versorgungssicherheit“ mit den derzeit vorhandenen Ausbildungsplätzen nicht annähernd gewährleistet werden kann. Die hierzu kursierenden Statistiken verzerren offensichtlich die Realität. Zweifellos kann im statistischen Durchschnitt ein möglicher Überhang einzelner Berufsgruppen in Ballungsräumen argumentiert werden. Von einer flächendeckenden Versorgung in allen gehobenen MTD-Sparten kann aber keinesfalls die Rede sein. MTD-Austria hat im engen Austausch mit den Berufsverbänden und den Fachhochschulen ein konsistenteres Bild der Versorgungslage (zu Teil A, Artikel 3, Kap. 3.6). 4. Die von MTD-Austria vor ca. sechs Jahren initiierte Berufsliste auf freiwilliger Basis, die derzeit gerade aktualisiert wird, nimmt das in diesem Punkt formulierte Reformvorhaben quasi vorweg. Die gesetzliche Beauftragung des Dachverbands oder einer neutralen Stelle mit der Listenführung ist (auch im Hinblick auf den sukzessiven Ausbau von ELGA) seit jeher ausdrückliches Ziel der MTD-Berufspolitik. Es zeichnet für die vorausschauende Haltung des Dachverbands und die ausschließliche Orientierung an PatientInnensicherheit, Berufsschutz und Versorgungsqualität (zu Teil A, Artikel 3, Kap. 3.8). 5. Die Berufsverbände der gehobenen MTD haben sich bereits lange vor der Gesundheitsreform mit dem Thema „Primary Health Care“ befasst und dazu u. a. im Austausch mit den internationalen Verbänden Konzepte entwickelt,
Verständnis von „PHC“ – Zusammenfassung (1) Quelle: Vortragsunterlagen von Dr. Otto Rafetseder, MPH und Mag. Franz Kiesl, MPM, Bundesgesundheitskonferenz am 31. März 2014.
Patienten- bzw. bevölkerungsorientierte Betrachtungsweise
PatientIn bzw. Bevölkerung steht im Mittelpunkt der Gesundheitsversorgung: primäres Ziel - Erhaltung und Förderung der Gesundheit durch GF & Prävention
PatientIn/ Bevölkerung Gesundheit Selbstversorgung Primärversorgung Fachärztliche Versorgung Stationäre Versorgung
Stärkung des Selbstversorgersystems durch Erhöhung des Selbstmanagements und der Gesundheitskompetenz Primärversorgung durch Allgemeinmediziner, Therapeuten, Sozialarbeiter, DGKS/DGKP etc.: PHCTeam koordiniert die fachärztliche und stationäre Versorgung niedergelassener Bereich und Spitalsambulanzen
biomed austriasommer sommer 2014 2014biomed austria
6. Der diesbezügliche Maßnahmenkatalog sollte die Begriffe „multiprofessionell“ und „interdisziplinär“ konkretisieren und insbesondere die Rolle der nicht-ärztlichen Gesundheitsberufe bzw. der gehobenen MTD wenigstens hervorheben. Wie international vielfach üblich, empfehlen wir den sog. „direct access“. Studien zeigen deutlich, dass dieser Modus ein immenses Kosteneinsparungspotential birgt (zu Teil B, Artikel 6, Kap. 6.1.2). 7. Wir erachten es angesichts der angespannten Budgetlage und der insbes. im Gesundheitswesen suboptimal allozierten Gemeinmittel für unumgänglich, die Gesundheitsreform an ein Kostendämpfungsprogramm zu koppeln. Wir ersuchen jedoch, die Ihnen als Entscheidungsgrundlage dienenden Statistiken nochmals zu prüfen. Es wäre fatal, auf Basis mangelnder Relevanz von Zahlenmaterial womöglich versorgungstechnisch dramatische Fehlentwicklungen anzustoßen. Es ist jedoch sicher nicht damit getan, mitunter offensichtliche Überkapazitäten abzubauen und Überbzw. Fehlversorgungen zu beseitigen, ohne gleichzeitig die inexistente flächendeckende Versorgung (v. a. in der Peripherie) sicherzustellen (zu Teil B, Artikel 11, Kap. 11.1 lit. c). Als überbetriebliche Interessensvertretung vertritt MTD-Austria gemeinsam mit den sieben Berufsverbänden die drittgrößte Berufsgruppe im Gesundheitswesen. Wir gehen davon aus, dass den hiermit essentiell zusammengefassten Vorbringungen dieser hochqualifizierten LeistungsträgerInnen die entsprechende Beachtung geschenkt wird und unsere Berufe im weiteren Reformprozess eingebunden werden. Seitens des Landes Niederösterreich gibt es bereits positive Reaktionen. Vielen Dank! Wir setzen uns weiterhin mit vollem Engagement für unsere MTD-Berufsgruppen ein. Herzlich, Ihre Mag.a Gabriele Jaksch n MTD-Austria
Dachverband der gehobenen medizinisch-technischen Dienste
Krankenhäuser
Die MTD-Berufe sind bei der Gesundheitsreform bislang ungenügend berücksichtigt
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die sich jederzeit (also sofort) umsetzen lassen/ließen und sich mitunter nahtlos in den Gesundheitsreformprozess eingliedern lassen (zu Teil B, Artikel 4, Abs. 7).
Bitte nehmen Sie an der freiwilligen Online-Registrierung teil! Details siehe S. 2
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Ein Labor stellt sich vor
Qualität und Nachhaltigkeit
Institut für Pathologie in Ried
©: RSFFotografie Renate Schratenecker Fischer (5)
Das Krankenhaus der barmherzigen Schwestern in Ried im Innkreis beherbergt das erste akkreditierte Pathologische Institut in Österreich.
Das Team des Pathologischen Instituts
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er erste Blick beim Betreten des Institutes für Pathologie, Mikrobiologie und Infektionsdiagnostik im hellen und freundlichen St. Vinzenz Diagnose Zentrum – einem dem Krankenhaus der barmherzigen Schwestern in Ried im Innkreis vorgelagerten futuristischen Gebäude – fällt auf das Schild mit der Institutsbezeichnung und dem vom Bundesministerium (BMWFJ) verliehenen Akkreditierungszeichen. Das Institut ist seit 2009 das erste akkreditierte Pathologische Institut Österreichs. Die Re-Akkreditierung gemäß den Anforderungen der EN ISO 15189:2012 wird heuer im Juni angestrebt. Diesem Qualitätsprozess, der nicht nur das Führen eines QM-Systems verlangt, sondern auch die fachliche Kompetenz als wichtigen Teil der Akkreditierung beinhaltet, haben sich die insgesamt 28 MitarbeiterInnen (drei Ärztinnen, ein Arzt, 16 Biomedizinische Analytikerinnen, vier Sekretärinnen, zwei Prosekturhelfer, eine Laborgehilfin und eine weitere Hilfskraft) des Institutes voll und ganz verschrieben. Einige der Mitarbeitenden sind sogar Mitglieder in Komitees zur Erstellung von 8
Akkreditierungsleitfäden und selbst AuditorInnen. „Die Akkreditierung hat uns vor fünf Jahren wesentlich nach vorne gebracht, was die Standardisierung der Abläufe und Prozesse betrifft und ist aus unserem Alltag gar nicht mehr wegzudenken“, stellt die leitende Biomedizinische Analytikerin
Irene Hager-Hellwagner, leitende Biomedizinische Analytikerin und QMB
und Qualitätsmanagementbeauftragte Irene Hager-Hellwagner fest. Das Besondere ist vor allem, dass sich alle Mitarbeiter Innen an der Erarbeitung der Qualitätsanforderungen und Dokumente beteiligt haben und die Durchdringung in allen Bereichen (Histologie, Mikrobiologie und Zytologie) vorhanden ist.
OA Dr.in Petra Hafner Hörmandinger und Karin Damberger, Biomed. Analyt., am Gefrierschnittplatz
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Ein Labor stellt sich vor
„Durch das Erstellen und ‚Lenken‘ von Verfahrensanweisungen, Arbeitsanweisungen und weiteren Dokumenten ist es uns gelungen, sämtliche Qualitätsprozesse am Institut als ein einheitliches System zu implementieren. Das ist ein unverzichtbarer Bestandteil eines funktionierenden QM-Systems in einem Institut mit vielen unterschiedlichen diagnostischen Methoden“, ergänzt QMB-Stellvertreterin Karin Damberger. „Gerade diese Mischung aus vielen diagnostischen Leistungen macht die Arbeit an einem solchen Institut auch für uns Biomedizinische Analytikerinnen interessant und spannend“, weiß Sarah Schnallinger, die sowohl im Bereich Mikrobiologie als auch im Bereich Histologie arbeitet. Die verschiedenen diagnostischen Elemente sind wesentlicher Bestandteil des Leistungsangebots des Instituts im Rahmen der umfassenden PatientInnenversorgung des Schwerpunktkrankenhauses Ried im Innkreis und sind eng an die Bedürfnisse der klinischen Fächer angepasst. Zudem ist das Institut auch Einsendelabor für viele niedergelassene Ärztinnen und Ärzte (AllgemeinmedizinerInnen, Fachärzte bzw. Fachärztinnen für Urologie, Gynäkologie, Chirurgie etc.). Neben den klassischen Bereichen der Histologie und der gynäkologischen und extragenitalen Zytologie ist ein wesentliches Standbein die Mikrobiologie mit Molekularbiologie und Infektionsserologie. Im Folgenden werden die Bereiche kurz vorgestellt.
Histologie Zu den Aufgaben des histologischen Labors gehören neben dem Hauptbereich der histologischen Aufarbeitung der Gewebeproben und Operationspräparate (einschließlich der intraoperativen
zialfärbungen von bakteriologischem Material durch (z. B. Auramin, ZN, Grocott). Die Herstellung von Gewebsschnitten von FFPE-Material für molekularbiologische Untersuchungen (z. B. HPV, Tbc) erfolgt ebenso im histologischen Labor wie die Gewebsasservierung von Frischgewebe in flüssigem Stickstoff für die Tumorbank der Vinzenz Gruppe.
Gynäkologische Zytologie
Bernadette Höller, Biomedizinische Analytikerin, bei der Durchführung von Keimidentifikationen am MALDI-TOF
Schnellschnitt-Herstellung und Immunhistologie) die Verarbeitung von zytologischem Probenmaterial inklusive Zell blocktechnik ebenso wie die Probenannahme, Färbung und Archivierung von gynäkologisch-zytologischem Material. Die gemeinschaftliche Nutzung von technischen Einrichtungen wie dem Färbe- und Eindeckautomat durch verschiedene Laboreinheiten ermöglicht ein ökonomisches Arbeiten bei hohem Qualitätsstandard. Als „Färbe-Spezialistinnen“ führen die Mitarbeiterinnen der Histologie auch Spe-
V.l.n.r.: Biomedizinische Analytikerinnen Barbara Wohlzog, Antonia Salhofer und Claudia Dopf beim Zyto-Screening
biomed austria sommer 2014
Das „Zyto-Screenen“ ist eine der verantwortungsvollen Tätigkeiten, die am Institut von vier Biomedizinischen Analytikerinnen und teilweise auch von den ÄrztInnen durchgeführt wird. Es werden pro Jahr ca. 27.000 gynäkologisch-zytologische Abstrichpräparate verarbeitet und begutachtet. Einsenderinnen sind die gynäkologischen Praxen aus der Region bzw. die gynäkologische Ambulanz des Krankenhauses Ried. Um das Wissen immer dem aktuellen Stand anzupassen und zu perfektionieren, ist der regelmäßige Besuch von Fortbildungen im In- und Ausland ein Muss. Zusätzlich werden regelmäßige Fallbesprechungen durchgeführt, in denen positive und interessante Fälle am Diskussionsmikroskop analysiert und besprochen werden. Die Teilnahme an internen und externen Qualitätssicherungsmaßnahmen ist ebenso Standard wie die Anwendung von gültigen Leitlinien in der Diagnostik der „PAP-Abstriche“.
Mikrobiologie Das Team der Mikrobiologie besteht aus acht Biomedizinischen Analytikerinnen und einer Laborgehilfin. Neben der klassischen, kulturbasierten Mikrobiologie mit dem Nachweis von Mikroorganismen aus unterschiedlichen Körperregionen bzw. Körperflüssigkeiten ist ein wesentliches Aufgabengebiet die Identifizierung und die Wirksamkeitsprüfung von Antibiotika gegen pathogene Mikroorganismen. Vor allem die Entwicklung und Verbreitung multiresistenter Erreger stellt das mikrobiologische Labor vor immer neue Herausforderungen und Aufgaben, phäno- bzw. genotypische Tests zu implementieren. Seit einiger Zeit kann das Labor Mikro organismen mittels MALDI-TOF Technologie, eine Kombination aus Matrix-unterstützter Laser-Desorption/Ionisation und Massenspektrometrie mit Flugzeitanalysator, innerhalb kürzester Zeit identifizieren. Seit einem halben Jahr ist auch die Technik der Sonikation bei Hüftgelenkswechsel implementiert, um schleichende Infektionen in diesem heiklen Gebiet der 9
©: RSFFotografie Renate Schratenecker Fischer (2)
Ein Labor stellt sich vor
V.l.n.r.: Sekretärinnen Sabrina Willinger, Andrea Linecker und Edith Rohregger
orthopädischen Chirurgie rasch und sicher zu detektieren. Weiters werden auch serologische und molekularbiologische Analysen im Rahmen der Mikrobiologie angeboten. Neben einer großen Auswahl an Antikörperbestimmungen wie z. B. Bartonella henselae, Parvovirus B19, Masern, Mumps, Borrelien etc. werden auch Antigenbestimmungen sowie Blot-Verfahren durchgeführt. Grundlage der Liquordiagnostik ist die Berechnung des relevanten Liquor/Serum-Quotienten, um eine spezifische humorale Immunreaktion bei ZNS-Infektionen zu erfassen. Die Untersuchung auf molekularbiologischer Ebene (Nachweis von viraler bzw. bakterieller DNA/RNA) nimmt einen immer wichtigeren Stellenwert in der Diagnostik ein. Neben den Standard PCR-Untersuchungen wie z. B. Herpes-Virus-Gruppe und respiratorische Viren werden auch Spezialuntersuchungen auf Listeria monozytogenes, Hepatitis C Genotypisierung, Humane Papillomaviren (HPV), KRAS- und NRAS-Mutationen aus Tumorgewebe angeboten. Ein weiteres Aufgabengebiet ist die Tuberkulose-Diagnostik. Diese umfasst neben der Mikroskopie die kulturelle Anzucht sowie den DNA-Nachweis und die Durchführung des IFN-Gamma-Assays. Zu guter Letzt wird das Spektrum der TB-Analytik durch den DNA-Nachweis aus Paraffinschnitten ergänzt.
dokumentiert. Daneben gibt es aufgrund der zahlreichen Aktivitäten auch einiges an Organisationsbedarf. Darüber hinaus ist das Sekretariat natürlich erste Anlaufstelle für eingehende Telefonate, von denen es in einem diagnostischen Institut nicht wenige gibt. In der Prosektur sind zwei Mitarbeiter mit der Administration und Vor- sowie Nachbearbeitung von Obduktionen beschäftigt. Beide sind entsprechend geschult und wickeln neben der Assistenz bei der Obduktion auch die Kommunikation mit den Bestattern und den Stationen ab.
…und was machen die ÄrztInnen so? Die drei Fachärztinnen und ein Facharzt unter der Leitung von Primaria Dr.in Gabriele Brinninger bewältigen in ihrer täglichen Arbeit ein breites Spektrum an diagnostischen Leistungen. Dieses Spektrum reicht von der Obduktion über die Befundung von pathohistologischen Fällen bis hin zur täglichen Befundung in
der Mikrobiologie und Therapieberatung bei infektiologischen Fällen. „Für uns ist es ganz wesentlich, dass wir neben der ureigenen Aufgabe, dem Befunden von histologischen Präparaten, z. B. auch täglich gemeinsam mit den Biomedizinischen Analytikerinnen die sogenannte ‚Bak‘ befunden“, meint Oberarzt Dr. Milo Halabi, der zusätzlich auch das hauseigene Hygieneteam mit Hygienelabor leitet. Auch im ÄrztInnenteam gibt es unterschiedliche Schwerpunktsetzungen, die Basis muss allerdings bei allen gleich sein. „Das hat uns immer an unserem Fach fasziniert“, ergänzt Prim. Dr. Brinninger, „dass uns der Umfang des medizinisch-fachlichen Wissens, den wir in der Pathologie brauchen, ermöglicht, einen etwas breiteren Blick auf alle klinischen Fachgebiete zu werfen und aus dem Angebot an methodisch-diagnostischen Leistungen das richtige Verfahren aus der Pathologie und der Mikrobiologie letztlich für den/die Patienten/Patientin zu wählen, mit dem wir am schnellsten zum Ziel und die PatientInnen zu ihrer Therapie kommen.“ n Artikel verfasst vom Team der Pathologie
Kontaktadresse Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried Institut Pathologie, Mikrobiologie und Infektionsdiagnostik Schlossberg 1 4910 Ried im Innkreis Tel.: 07752 602 2400 Pathologie.Ried@bhs.at
Sekretariat und Prosektur Die vier Mitarbeiterinnen im Sekretariat haben ebenfalls ein breites Spektrum an verantwortungsvollen Aufgaben. Neben dem Schreiben der histologischen Befunde werden im Jahr etwa 80.000 Zuweisungen administriert, archiviert und 10
Von vorne nach hinten: OA Dr.in Petra Hafner Hörmandinger, OA Dr. Milad Halabi und OA Dr.in Aneta Schwarzgruber am Diskussionsmikroskop
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Abbott-Preisträgerin 2014
Effects of thyroid dysfunction and nitric oxide on insulin sensitive cells A study revealing that thyroid hormones alone or in combination with insulin modulate NOX levels, expression of IL-6 and activation of NF-KB in insulin sensitive cells in a cell type specific manner. Thyroid Dysfunction The thyroid gland is one of the most important endocrine glands in the human body. Thyroid diseases display a wide variety of different disorders, including inflammatory and hormonal diseases of the thyroid gland, autoimmune diseases, malign and benign tumors. Classification guidelines define these diseases upon functional aspects into hyper-, eu-, or hypothyroidism reflecting excessive, normal or defective levels of thyroid hormones. The thyroid gland is part of the hypothalamic-pituitary-thyroid (HPT) axis, which is a hormonal negative feedback control system. The release of the thyroid hormones thyroxine (T4) and triiodothyronine (T3) is regulated by the thyroid stimulating hormone (TSH) which is produced in the anterior pituitary gland. TSH itself is regulated by the thyrotropin releasing hormone (TRH). TRH production in the hypothalamus as well as TSH production in the pituitary gland is suppressed by feedback inhibition via increased T3 and T4 levels. The thyroid gland mostly produces T4, while the more active form T3 is produced from T4 by deoidase enzymes in the peripheral target cells. The diagnosis of thyroid dysfunctions is a combination of clinical symptoms followed by measurements of characteristical laboratory parameters. Once the diagnosis is made, further steps depend on functional aspects of the thyroid gland. Hyperthyroidism is defined as increased circulating levels of T3 and T4 and decreased TSH levels. To restore euthyroidism radioactive iodine (131 I) therapy, antithyroid drugs and thyroidectomy are possible therapies. Hypothyroidism is characterized by low circulating levels of the thyroid hormones T3 and T4 as well as by elevated levels of TSH. To restore euthyroidism thyroid hormones are substituted lifelong in most cases.
Thyroid Hormone Action The thyroid hormones T4 and T3 are involved in a wide variety of physiological functions including metabolism, growth and other hormone systems. Thyroid hormones play an important role for human growth, especially for the development of the brain and the skeletal system. Another main thyroid hormone action is to increase metabolism. Under increased metabolic circumstances the cellular oxygen is used to produce adenosine triphosphate (ATP), which transports chemical energy within cells for metabolism. The explosive consumption of ATP leads to metabolic changes affecting the protein, the carbohydrate and the fat metabolism. As a consequence the pancreas, amongst other influenced endocrine glands, is stimulated biomed austria sommer 2014
to secret insulin by increased glucose metabolism. The enhanced fat metabolism leads to increased lipolysis and therefore to increased blood concentration of free fatty acids. The cholesterol metabolism, another aspect of the fat metabolism, is also affected. Cholesterol levels have been shown to be reduced by thyroid hormone action. Another important effect of thyroid hormones is the socalled calorigenic effect, which results in a rising body temperature. Thus, the calorigenic effect is believed to be an important key player in the maintenance of normal body temperature. Further, the rising body temperature also induces heat-dissipating mechanisms like enhanced blood flow and cutaneous vasodilation that in turn increase the renal water reabsorption The aim of this in vitro and with that the blood volume. Therefor, study is to investigate and for the reason that thyroid hormones the pathophysiologialso influence the catecholamines and their cal mechanisms of NOX receptors by triggering their function, they and thyroid hormones affect the cardiovascular system. by using insulin sensitiFor all these reasons thyroid dysfunc- ve cell culture models. tions can contribute to coronary heart diseases (CHD), artherosclerosis, obesity, hyperinsulinaemia and therefor to the metabolic syndrome (MS). The MS is defined as causal relationship between insulin resistance, hypertension, obesity and hypercholesterolaemia.
Nitric Oxide NOX is a free radical gas with a very short half-life, produced by a variety of cell types and mediating many different functions. L-arginine is converted to NOX and citrulline by a family of enzymes, called the nitric oxide synthases (NOS). Its most important functions are the control of blood pressure, the vascular tone and growth as well as the regulation of inflammation by reducing leukocyte recruitment and interactions of platelet and leukocytes within the vascular wall. Further, it impairs platelet adhesion and aggregation. Therefore NOX is believed to be a protective factor for atherosclerotic events. The production of NOX can be induced by cytokines and inflammatory mediators like IL-6 or TNFα. NOX is also an important neurotransmitter. Obviously, disturbance in the NOX homeostasis can be associated with a variety of pathologic conditions like thyroid dysfunction, endothelial dysfunction, atherosclerosis, hypertension and cardiovascular diseases and the metabolic syndrome.
The Aim The aim of this in vitro study is to investigate the pathophysiological mechanisms of NOX and thyroid hormones by using insulin sensitive cell culture models. Firstly, the impact of thyroid hormones on the nitric oxide pathway will be investigated. Secondly, potential additive effects 11
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concentrations of TSH [10 mU/ml], T3 [10 mM] and T4 [10 mM] in combination with the NOX-donors NOC18 [10 µM] and SNAP [25 µM] which reversed the reduction of NOX to a level comparable to untreated 3T3 cells. In detail both NOX-donors, NOC18 and SNAP, showed similar effects on 3T3 cells. (Figure 1) In contrast, in L6 cells all used concentrations resulted in an increase of NOX except for the cells treated with T3. According to these results L6 cells were treated with the highest used concentrations of TSH [10 mU/ml], T3 [10 mM] and T4 [10 mM] in combination with the the NOX-donors NOC18 [10 µM] and SNAP [25 µM] and the NO-inhibitors L-NAME [10 µM] and L-NMMA [500 µM] which revealed controversial results. In detail, co-treatment with the thyroid hormone T3 and the NOX-donors NOC18 and SNAP resulted in significantly (p<0.001) elevated NOX levels. Controversially, co-treatment with the NOX-inhibitors and the thyroid hormones T3 alone or TSH, T3 and T4 in combination with insulin leaded also to significantly (p<0.05) increased NOX levels. L6 cells treated with TSH and the NOX-inhibitors L-NAME and L-NMMA indicated decreased NOX levels, however not statistically significant. (Figure 2)
Conclusion
of insulin on these mechanisms will be investigated. Furthermore, the impact on inflammatory markers like IL-6 and the underlying molecular mechanisms, including transcription factor NF-κB will be analyzed.
Methods and Results Rat L6 skeletal muscle myoblasts (ATCC: CRL-1485) and mouse 3T3-L1 adipocytes (ATCC: CL-173) were grown as monolayer and differentiated to insulin sensitive cells which were treated in the first experiment for 24 hours with thyroid hormones and insulin and in the second experiment additionally with NOX-donors and NOX-inhibitors. After 24 hours, supernatants were collected to determine NOX (Nitrate/Nitrite Fluorometric Assay, Cayman, USA), IL-6 (Legend Max, BioLegend, USA) and NF-κB (TransAM, Active Motif, Belgium). Representative for all results, the following charts show the NOX measurements in 3T3-L1 adipocytes and L6 skeletal muscle cells. Thyroid hormone treatment showed a highly significant (p<0,001) reduction of NOX in all used concentrations in 3T3 cells. Co-treatment with insulin indicated no additive effects. According to these results, 3T3-L1 adipocytes were treated in a further experiment with the highest used 12
We show here that thyroid hormones alone or in combination with insulin modulate NOX levels, expression of IL-6 and activation of NF-κB in insulin sensitive cells, in a cell type specific manner. NOX can affect the transcription factor NF-κB because of its redox activity. Effects are, at least in part reversible by co-treatment with NOX-donors or NOX-inhibitors, indicating a direct involvement of NOX in these pathophysiological mechanisms. n Maximiliane Haas, BSc.
References:
G. J. Tortora and B. Derrickson, Principles of Anatomy & Physiology, 13th ed. John Wiley & Sons, Inc., 2011, pp. 696 – 702. R. H. Costa-e-Sousa and A. N. Hollenberg, “Minireview: The neural regulation of the hypothalamic-pituitary-thyroid axis.,” Endocrinology , vol. 153, no. 9, pp. 4128–35, Oct. 2012. P. M. Yen, “Physiological and molecular basis of thyroid hormone action.,” Physiological reviews , vol. 81, no. 3, pp. 1097–142, Jul. 2001. S.-Y. Cheng, J. L. Leonard, and P. J. Davis, “Molecular aspects of thyroid hormone actions.,”Endocrine reviews , vol. 31, no. 2, pp. 139–70, Apr. 2010. “Third Report of the National Cholesterol Education Program (NCEP) Expert Panel on Detection, Evaluation, and Treatment of High Blood Cholesterol in Adults (Adult Treatment Panel III) final report.,” Circulation, vol. 106, no. 25, pp. 3143–421, Dec. 2002. L. Sibal, S. C. Agarwal, P. D. Home, and R. H. Boger, “The Role of Asymmetric Dimethylarginine (ADMA) in Endothelial Dysfunction and Cardiovascular Disease.,” Current cardiology reviews, vol. 6, no. 2, pp. 82–90, May 2010.
Fragen zum Literaturstudium finden Sie auf S. 27 sommer 2014 biomed austria
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Die Zeitumstellung kann als „Mini-Jetlag“ spürbar sein
Biorhythmus und Gesundheit
Richtig umstellen Die Zeitumstellung von Winter- auf Sommerzeit kann von manchen Menschen als belastend empfunden werden und Symptome wie Tagesmüdigkeit und Gereiztheit zur Folge haben. Geben Sie Ihrem Körper daher ausreichend Zeit, um sich an diese Veränderung anzupassen.
A
lle Jahre wieder erfolgt im Frühjahr die Umstellung von der Winterzeit auf die Sommerzeit. Zu diesem Zweck wird die Uhr um eine Stunde vorgestellt. Die Einführung der Sommerzeit fand während des Ersten Weltkriegs im Jahre 1916 statt. Der primäre Zweck dieser Regelung war eine effizientere Nutzung des Tageslichts. Durch das Vorstellen der Uhr in den Sommermonaten sollte weniger Energie für die Erzeugung von künstlichem Licht verbraucht werden. Der Nutzen der Zeitumstellung ist heftig umstritten. Aktuellen Studien zufolge wird durch diese Regelung keine Energie eingespart. Dafür hat die Zeitumstellung einen nachhaltigen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden, weil sie sich störend auf die sogenannte innere Uhr, welche den circadianen Rhythmus regelt, auswirkt. Innerhalb der ersten Tage nach der Umstellung von Winterzeit auf Sommerzeit können Symptome auftreten, die an einen Jetlag erinnern. Viele Reisende klagen nach Langstreckenflügen über Beschwerden wie Schlafstörungen in der Nacht, ausgeprägte Tagmüdigkeit, verminderte Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit, Gereiztheit, Appetitlosigkeit oder Verdauungsprobleme. Diese Symptome werden von Betroffenen auch nach der Umstellung auf die Sommerzeit beschrieben, allerdings in abgeschwächter Form, weshalb dieses Phänomen auch als „Mini-Jetlag“ bezeichnet wird. Fast ein Viertel der Bevölkerung, also ungefähr 1,7 Milliarden Menschen, ist von der Umstellung auf die Sommerzeit, welche einer Zeitzonenverschiebung um eine Stunde gleichkommt, betroffen. Durch eine groß angelegte Studie mit über 50.000 ProbandInnen konnte belegt werden, dass diese Zeitumstellung den Tag-Nacht-Rhythmus spürbar beeinflusst. In manchen Fällen kann es sogar bis zu zwei Wochen dauern, bis sich der Organismus an die neue Zeit gewöhnt hat (1). biomed austria sommer 2014
Funktion und Bedeutung der inneren Uhr Alle Lebewesen auf der Erde, von Mikrobe bis zum Menschen, stehen unter dem Einfluss sogenannter innerer oder biologischer Uhren, welche für die Aufrechterhaltung des circadianen Rhythmus sorgen. Als circadiane Rhythmen werden alle periodisch wiederkehrenden Schwankungen mit einer Periode von annähernd 24 Stunden bezeichnet. Das bedeutet, dass es sich dabei um Abläufe im Körper handelt, welche sich täglich wiederholen. Beim Menschen drücken sich circadiane Rhythmen in unterschiedlichen physiologischen und biochemischen Funktionen aus. Dazu gehören neben dem SchlafWach-Rhythmus die Synthese wichtiger Für eine Störung der cirHormone wie z. B. Melatonin oder Kor- cadianen Rhythmik ist tisol, die Regulation des Blutdrucks und der bereits die ZeitverschieKörpertemperatur, die Geweberegeneration, bung von einer einzigen der Fett- und der Kohlenhydratstoffwechsel Stunde ausreichend. und die Reparatur von DNA-Schäden (2). Jede Zelle des menschlichen Körpers besitzt eine eigene innere Uhr. Somit ticken in unserem Organismus Milliarden eigener Zeitmesser, welche einem übergeordneten Schrittmacher unterstehen, der ähnlich wie ein Dirigent den Takt vorgibt. Diese sogenannte „Master Clock“ ist in einem Abschnitt des Hypothalamus lokalisiert, welcher als Nucleus suprachiasmaticus, kurz SCN, bezeichnet wird. Diese dominante Zentraluhr hat die Oberaufsicht über alle zirkadianen Abläufe im Körper (3, 4). Die Hauptaufgabe des circadianen Systems ist die optimale Anpassung des Organismus auf sich ständig ändernde Umweltbedingungen. Das Ziel ist die Optimierung des Stoffwechsels und Energieverbrauchs während der Aufrechterhaltung wichtiger Lebensprozesse. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass alle biologischen Uhren im richtigen Takt laufen, welcher vom SCN vorgegeben wird. Der wichtigste Zeitgeber für den SCN ist der Hell-Dun13
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kel-Zyklus. Lichtinformationen werden über spezielle Rezeptoren in der Netzhaut aufgenommen und an den SCN weitergeleitet. Dieser verarbeitet diese Impulse und gibt sie anschließend an die peripheren inneren Uhren weiter. Auf diese Weise weiß der Körper immer, wann es Zeit ist, bestimmte Aktionen auszuführen (5).
kommt der inneren Uhr entgegen, weil auf diese Weise ein verlängerter 25-Stunden-Tag geschaffen wird, welcher dem natürlichen Rhythmus sehr nahe kommt. Deswegen kommen die meisten Menschen mit der Zeitumstellung im Herbst besser zurecht als mit der Umstellung auf Sommerzeit im Frühjahr.
Molekulare Mechanismen circadianer Uhren
Tipps für die Anpassung an die Sommerzeit
Auf molekularer Ebene besteht jede circadiane Uhr aus einem Kanon sogenannter Uhrengene, welche ähnlich wie Zahnrädchen die Funktion des inneren Uhrwerks gewährleisten. In miteinander gekoppelten Rückkopplungsschleifen regulieren diese Moleküle ihre eigene Synthese in einem 24-Stunden-Rhythmus. Die positiven Elemente dieser Rückkopplungsschleife bilden zwei Transkriptionsfaktoren, die als CLOCK und BMAL1 bezeichnet werden. Diese beiden Proteine bilden Heterodimere Besonders empfindlich und aktivieren im Zellkern die Transkription von sogenannten Period- und Chrypauf die Zeitumstellung tochrome-Genen. In weiterer Folge werreagieren Menschen, den im Zytoplasma vermehrt PER- und die abends spät zu CRY-Proteine gebildet, welche nach ÜberBett gehen und morschreiten eines bestimmten Schwellenwerts gens länger schlafen. in den Zellkern wandern und dort an die CLOCK-BMAL1-Heterodimere binden. Auf diese Weise blockieren sie die Expression ihrer eigenen Gene. Die Folge ist ein starker Abfall der PER- und CRY-Konzentrationen, wodurch die Autorepression wegfällt und ein neuer Zyklus der Transkription beginnen kann. Diese periodische Aktivierung und Deaktivierung der Transkription erfolgt im 24-Stunden-Takt (4, 6, 7). Etwa zehn Prozent aller humanen Gene weisen ein solches zirkadianes Expressionsmuster auf, welches durch die circadiane Uhr gesteuert wird. Unter den gesteuerten Genen finden sich Moleküle verschiedener funktioneller Gruppen wie Transkriptionsfaktoren, Enzyme und Hormone (8). Ein funktionierendes zirkadianes System ist somit für die Aufrechterhaltung der Homöostase unterschiedlicher biologischer und physiologischer Prozesse von großer Bedeutung.
Störung der circadianen Uhr Eine nachhaltige Störung der inneren Uhr, welche zur Folge hat, dass sich der Organismus nicht mehr optimal an äußere Bedingungen anpassen kann, wird als Chronodisruption bezeichnet. Die bekannteste Chronodisruption ist der Jetlag, welcher durch das Überspringen von Zeitzonen auf Langstreckenflügen bedingt ist. Für eine Störung der circadianen Rhythmik ist bereits die Zeitverschiebung von einer einzigen Stunde ausreichend. Aus diesem Grund zeigen viele Menschen nach der alljährlichen Umstellung von Winterzeit auf Sommerzeit Symptome des Jetlags. Dies resultiert daraus, dass die biologische Uhr weiterhin auf Winterzeit bleibt, während alle sozialen Aktivitäten um eine Stunde vorgestellt werden. Diese plötzliche Änderung der Uhrzeit stimmt nicht mehr mit der tatsächlichen Zeit der Dämmerung überein. Es kann mehrere Tage dauern, bis sich der Organismus an die veränderten Lichtverhältnisse angepasst hat (1). Da die innere Uhr nicht exakt im 24-Stunden-Rhythmus läuft, sondern eine etwas längere Periode aufweist, fällt es den meisten Menschen leichter, länger aufzubleiben als früher aufzustehen. Die Umstellung auf die Winterzeit 14
Besonders empfindlich auf die Zeitumstellung im Frühjahr reagieren Menschen, die abends spät zu Bett gehen und dafür morgens länger schlafen. Daher empfiehlt es sich an den Tagen vor der Umstellung früher schlafen zu gehen – zehn bis 15 Minuten pro Tag reichen schon aus, um die Anpassung zu erleichtern. In der Umstellungsphase ist es ratsam, lange Spaziergänge an der frischen Luft zu unternehmen, um dem Körper die Möglichkeit zu geben, möglichst viel Licht zu tanken. Die Kombination aus Bewegung, frischer Luft und natürlichem Licht wirkt sich sehr positiv auf das Wohlbefinden aus und unterstützt den erholsamen Schlaf. Zusätzlich sollte vor allem abends auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung geachtet werden. Üppige Mahlzeiten sowie übermäßiger Konsum von Kaffee, Alkohol und Nikotin sollten in den Abendstunden vermieden werden. Wer unter Einschlafproblemen leidet, kann auf einfache Hausmittel wie ein entspannendes Bad, ein warmes Fußbad, warme Milch mit Honig oder pflanzliche Mittel wie zum Beispiel Baldrian zurückgreifen. Damit sich der Körper besser an den neuen Hell-Dunkel-Zyklus anpassen kann, sollte man vor dem Schlafengehen grelles, künstliches Licht meiden. Besser ist es, sich bei Kerzenlicht zu entspannen. Auf die Einnahme von Beruhigungsmitteln und Schlaftabletten sollte verzichtet werden. Stattdessen ist es wichtig, dem Körper die nötige Zeit zu geben, sich an die Veränderung anzupassen. Die Anpassungsphase dauert von Mensch zu Mensch unterschiedlich lang. In den meisten Fällen reichen vier bis fünf Tage aus. Manchmal kann es aber auch bis zu zwei Wochen dauern, bis sich die innere Uhr an den neuen Rhythmus gewöhnt hat (9). n Alisa Coric, MSc.
Literatur
1) Kantermann, T. et al.: The Human Circadian Clock’s Seasonal Adjustment Is Disrupted by Daylight Saving Time. Current Biology, Vol. 17, pp. 1996-2000 (2007). 2) Hastings, M., O’Neill, J.S. & Maywood, E.S. Circadian clocks: regulators of endocrine and metabolic rhythms, J. Endocrinol. 195, 187–198 (2007). 3) Dunlap, J.C. Molecular bases for circadian clocks, Cell 96, 271–290 (1999). 4) Reppert, S.M. & Weaver, D.R. Coordination of circadian timing in mammals, Nature 418, 935–941 (2002). 5) Hattar, S., Liao, H.W., Takao, M., Berson, D.M. & Yau, K.W. Melanopsin-containing retinal ganglion cells: architecture, projections, and intrinsic photosensitivity, Science 295, 1065–1070 (2002). 6) Hastings, M.H., Reddy, A.B. & Maywood, E.S. A clockwork web: circadian timing in brain and periphery, in health and disease, Nat. Rev. Neurosci. 4, 649–661 (2003). 7) Brown, S.A. et al. PERIOD1-associated proteins modulate the negative limb of the mammalian circadian oscillator, Science 308, 693–696 (2005). 8) Lowrey, P.L. & Takahashi, J.S. Mammalian circadian biology: elucidating genome-wide levels of temporal organization, Annu Rev Genomics Hum Genet 5, 407–441(2004). 9) Amman-Jenson G.W: Schlaf-Tipps zur Zeitumstellung, URL: http:// www.schlafcoaching.com/de/nach-der-zeitumstellung-winter-aufsommerzeit-wieder-rasch-auf-trab-kommen.html (17.02.2014).
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Jetlag und Sport
Mit der inneren Uhr Jetlag kann die sportliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Im folgenden Artikel erfahren Sie, wie Sie die Auswirkungen eines Jetlags auf Ihre körperliche Fitness ausgleichen können. m internationalen Sport, wo Reisen durch verschiedenste Länder und damit verbundene Transmeridianflüge notwendig und während einer Saison sehr häufig sind, sind durch den Jetlag verursachte Störungen und Interventionsmöglichkeiten eine hochrelevante Thematik. Für den sportlichen Erfolg ist nicht nur ein adäquates Training unerlässlich, sondern auch eine langfristige und umfangreiche Planung aller Trainingseinheiten, Wettkämpfe, Reisen und den damit verbundenen Herausforderungen und Eventualitäten. Im Leistungs- und im Spitzensport ist für Athletinnen und Athleten eine regelmäßige Teilnahme an internationalen Wettkämpfen in verschiedenen Ländern erforderlich. Viele dieser Reisen sind dadurch gekennzeichnet, dass Kontinente überflogen und Zeitzonen durchquert werden (Transmeridianflüge). In Verbindung damit können Jetlag-Symptome auftreten, welche Auswirkungen und Einfluss auf die sportliche Leistungsfähigkeit haben.
Aus dem Rhythmus Wenn nach Langestreckenflügen die innere biologische Uhr nicht mehr mit der Ortszeit übereinstimmt, geraten wichtige Körperfunktionen in Unordnung. Jeder Mensch unterliegt bestimmten Biorhythmen, welche sowohl von der Umwelt als auch von biologisch festgelegten Vorgängen im Körper bestimmt werden (1). Zirkadiane Rhythmen beim Menschen sind Rhythmen mit einer Periodenlänge von etwa 24 Stunden. Die innere Uhr des Menschen wird durch Hirnfunktion und den Hormonhaushalt gesteuert. Als natürlicher Zeitgeber ist der Licht-Dunkel-Zyklus zu nennen, an dem sich der menschliche Schlaf-Wach-Rhythmus orientiert. Jetlag ist definiert als eine Verschiebung der zirkadianen Rhythmik, primär hervorgerufen durch Reisen in verschiedene Zeitzonen. Wachheit, Konzentrationsfähigkeit, Denkleistung, Hunger und Verdauung sind nur einige wichtige Beispiele biologischer Funktionen, die bei Zeitverschiebungen gestört werden. Bis zur vollständigen Adaptation an die Umwelteinflüsse der neuen Umgebung treten verschiedenste Symptome auf, die mit dem Begriff Jetlag zusammengefasst werden. Dazu zählen Schlafstörungen, Erschöpfungszustände Konzentrationsverlust, generelle Müdigkeit, Veränderungen der Hormonproduktion, Appetitlosigkeit und damit verbundene gastrointestinale Probleme (2).
Faktor Schlaf Um sich an die Einflüsse der neuen Umwelt anzupassen, benötigt der Körper eine gewisse Zeit. Für Leistungsund SpitzensportlerInnen sind die Zeitverschiebung sowie die Reiserichtung bereits im Vorfeld hinsichtlich der sportlichen Leistungsfähigkeit zu berücksichtigen und in die Trainingsplanung miteinzubeziehen (2). So dauert die Synchronisation nach Flügen ostwärts (Tagverkürzung) biomed austria sommer 2014
© Natascha Kliewer
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Sportliche Leistungsfähigkeit wird von vielen Faktoren beeinflusst
länger als die Anpassung des Körpers bei Flügen nach Westen (Verlängerung des Tages). Die Resynchronisation erfolgt nach einem Flug nach Westen um ca. zwanzig Prozent schneller. Bis zur vollständigen Anpassung an die neue Umgebung ist die Leistungsfähigkeit der Athletinnen und Athleten vor allem durch die Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus limitiert. Einschlafstörungen können bei Flügen nach Osten auftreten, bei Flügen nach Westen hingegen Durchschlafstörungen. Diese Form der Schlafstörung wird als zirkadiane Rhythmusschlafstörung bezeichnet, eine nicht organische Störung Für Leistungs- und des Schlaf-Wach-Rhythmus (3). Die sportliche Leistungsfähigkeit hängt SpitzensportlerInnen sowohl von physiologischen als auch von sind Zeitverschiebung psychologischen Faktoren ab. Die kogni- und Reiserichtung in tiven Leistungsfähigkeiten wie Aufmerk- die Trainingsplanung samkeit und Konzentration, Gedächtnis, miteinzubeziehen. Wahrnehmung, Entscheidungen, Denken und Sprache können durch Schlafstörungen beeinträchtigt werden. Die Aufmerksamkeit, ein psychologischer Aspekt, ist beispielsweise bereits nach einer Nacht vollständiger Schlaflosigkeit erheblich reduziert. Konzentration, also die zielgerichtete Aufmerksamkeit, ist im Spitzensport unerlässlich. AthletInnen stehen bei Wettkämpfen vor körperlichen und geistigen Aufgaben, die ein hohes Maß an Konzentration auf KonkurentInnen, auf Bewegungsabläufe oder auf sich selbst verlangen. Ist dies nicht möglich, so können Aufgaben nur mangelhaft oder gar nicht 15
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bewältigt werden. Zudem haben die Schlafqualität und die Schlafdauer Einfluss auf die Regeneration des Körpers (4), welche schließlich mitbestimmend für die geistige und physische Leistungsfähigkeit des Athleten bzw. der Athletin ist (5). Der Zusammenhang zwischen Schlaf und Regulation der Körpertemperatur bekräftigt die Annahme, dass Transmeridianflüge durch Auswirkungen auf den Schlaf der AthletInnen und damit Der stärkste Einfluss auf deren Körpertemperatur ebenfalls einen negativen Einfluss auf den Perauf die zirkadiane formance-Rhythmus haben, ehe sich Rhythmik wird blauem dieser vollständig an die neue UmgeLicht zugeschrieben. bung angepasst hat (2, 3). Eine simple Form der
Lichttherapie ist die Vermeidung oder gezielte Aufnahme von natürlichem Sonnenlicht.
InterventionsmaSSnahmen
Um sportliche Leistungseinbußen durch kumulierende Jetlag-Symptomatik zu verhindern, sind eine entsprechende Vorbereitung auf die Reise sowie die Ergreifung von Maßnahmen zur Behandlung von Störungen für Leistungs- und SpitzensportlerInnen unerlässlich. Dazu gehören:
a) Systematische Anpassung vor dem Abflug b) Medikamentöse Maßnahmen (Melatonin) c) Künstliches Licht d) Diät e) Ausnützung vorhandener Zeitgeber Ad a) Ruhe- und Aktivitätszeiten (Training und Regeneration) sowie Mahlzeiten werden hierbei in kleinen Schritten an den optimalen Zeitpunkt am Zielort angenähert. Die Effektivität der Voranpassung steigt mit der Anzahl der durchquerten Zeitzonen. Je größer der zeitliche Unterschied zwischen der Ortszeit und der Zeit am Reiseziel ist, desto größer ist der Effekt der frühzeitigen Anpassung (6).
Ad b) Dem Melatonin, Neurohormon der Epiphyse, wird bezüglich der zirkadianen Rhythmik ein zentraler Stellenwert zugeschrieben, es gilt als wichtiger Regulator des Schlaf-Wach-Zyklus (3). Bei Eintreten der Dunkelheit steigt die Produktion von Melatonin rasch an und erreicht den höchsten Wert um Mitternacht. Licht hemmt hingegen die Melatoninproduktion. Wichtig bei der Einnahme von Melatonin zur Förderung der Anpassung ist die richtige Einnahmezeit: Die Einnahme am frühen Morgen der Ortszeit sollte die innere Uhr nach hinten und die Einnahme am späten Nachmittag nach vorne verschieben. Melatonin kann unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen und sollte generell nur in Absprache mit ÄrztInnen erfolgen. Ad c) Bei Anwendung von Licht zur Resynchronisation nach Transmeridianflügen sind sowohl der Zeitpunkt der Anwendung, die Intensität sowie die Wellenlänge des Lichtes von entscheidender Bedeutung. Der stärkste Einfluss auf die zirkadiane Rhythmik wird blauem Licht zugeschrieben. Eine simple Form der Lichttherapie ist die Vermeidung oder gezielte Aufnahme von natürlichem Sonnen16
licht. Dies ist allerdings abhängig vom Wettkampfort, dem aktuellen Wetter und dem durch den Wettkampf vorgegebenen Zeitplan des Athleten bzw. der Athletin.
Ad d) Regelmäßige Mahlzeiten haben Zeitgeberfunktion (6, 7). Die Ehret-Diät wird häufig für Leistung-SpitzensportlerInnen (in Ausdauerdisziplinen) empfohlen. Diese basiert darauf, dass eine erhöhte Proteinaufnahme morgens und tagsüber zur Aktivitätssteigerung führt, und abends kohlehydratreiches Essen schlaffördernd wirkt. Generell ist bei der Planung und Aufnahme der Mahlzeiten auf die Qualität der Nahrungsmittel zu achten. AthletInnen müssen davon ausgehen, dass Lebensmittel am Wettkampfort nicht der gewohnten heimischen Qualität entsprechen. Verunreinigtes Wasser, kontaminiertes Obst oder Gemüse können Diarrhoe verursachen. Dehydration kann eine Leistungsminderung bedeuten.
Ad e) Mit der Ankunft am Wettkampfort sollte der Athlet bzw. die Athletin umgehend seinen bzw. ihren Ruhe- und Aktivitätsrhythmus an die neue Umwelt anpassen (2). Eine möglichst intensive Nutzung der Aktivitätsperiode, insbesondere zur hellen Tageszeit, wirkt sich förderlich auf eine möglichst schnelle Resynchronisation des zirkadianen Rhythmus aus (7). Fazit Zudem sollte man auf eine ausreichende Trinkmenge während des Fluges achten, wobei auf alkoholische Getränke zu verzichtet ist. Auch die Einnahme von Schlafmitteln sollten Spitzenund LeistungssportlerInnen tunlichst vermeiden, da diese nicht helfen, die Synchronität zwischen innerer und äußerer Uhr wiederherzustellen. Am Zielort wirken sich sportliche Aktivitäten an frischer Luft und im Hellen positiv aus. Für ausreichenden Schlaf zu örtlichen Nachtzeiten ist stets zu sorgen, wobei auch die Ernährung angepasst werden sollte. Für den sportlichen Erfolg ist schließlich nicht nur adäquates Training, sondern auch eine langfristige und umfangreiche Planung aller Trainingseinheiten, Wettkämpfe, Reisen und damit verbundenen Herausforderungen unerlässlich. Der TrainerInnenstab sowie die AthletInnen, die über eine oder auch mehrere Saisonen (Olympiazyklus) hindurch in kurzen Abständen durch verschiedene Zeitzonen reisen, haben sich mit der Problematik des Jetlags auseinandersetzen, um durch Jetlag bedingte Störungen und dessen Auswirkungen auf die sportliche Leistungsfähigkeit möglichst gering zu halten. n MMag.a Ute Maurer
Literatur
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Alternative Behandlungsmethoden
Osteopathie Erfahren Sie mehr über diese ganzheitliche diagnostische und therapeutische Methode, bei der ausschließlich die Hände der TherapeutInnen zum Einsatz kommen. ie Osteopathie entstand in den Vereinigten Staaten zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Begründer war der Arzt Dr. Andrew Taylor Still. Er war der Ansicht, dass Dysharmonien in der Körpermechanik nicht nur die betroffenen Areale beeinträchtigen können, sondern auch davon entfernte Gebiete und die inneren Organe. Die erste europäische Schule für Osteopathie wurde 1917 in Großbritannien gegründet. Bei der Osteopathie handelt es sich um eine ganzheitliche Methode. Sowohl zur Diagnose als auch zur Therapie setzt der Osteopathe bzw. die Osteopathin ausschließlich die Hände ein. Ist die Beweglichkeit von Strukturen und Gewebe eingeschränkt, können Dysfunktionsmuster erkannt werden. Diese werden mittels sanfter manueller Techniken korrigiert. Gearbeitet wird am strukturellfunktionellem System (Wirbelsäule, Gelenke, Muskeln, Sehnen, Bänder), am visceralen System (innere Organe und deren Befestigung) und am craniosacralen System (Nervensystem, Gehirnflüssigkeit, knöcherne und membranöse Verbindungen von Schädel und Kreuzbein). Die Behandlungsmethoden sind vielfältig und werden individuell an die Bedürfnisse des Patienten bzw. der Patientin angepasst. AOB (allgemeine osteopathische Behandlung) Mobilisationstechniken n HVLA (High Velocity Low Amplitude)-Techniken n Muskel-Energie-Techniken n Strain/Counterstrain-Techniken n Funktionale Techniken n Myofasziale Techniken Durch oben genannte Techniken kann es gelingen, allen Strukturen im Körper die Bewegungsfreiheit zu schenken, die sie benötigen. So kann der Entstehung von Krankheiten vorgebeugt werden. Ziel ist es, die körpereigenen Regulationsmechanismen zu aktivieren und so Selbstheilung anzuregen. n n
Indikationen: n n n n n n n n n n n
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Prävention Schmerzen aller Art Neurologische Erkrankungen Folgebeschwerden nach Unfällen oder Operationen Beschwerden im HNO-Bereich Kiefergelenksbeschwerden Beschwerden im Bereich der Atemwege Verdauungsbeschwerden Beschwerden im Urogenitalbereich Allergien, Neurodermitis Begleitung während der Schwangerschaft und nach der Geburt Probleme in der kindlichen Entwicklung
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Bei Problemen und Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule kann Osteopathie Abhilfe schaffen.
Die österreichische Ärztegesellschaft für Osteopathie, osteopathische Medizin und klinische Osteopathie legt hohen Wert auf den Qualitätsstandard in der Ausbildung. Da in der Osteopathie an allen Körperstrukturen gearbeitet wird, ist ein exaktes Wissen um Anatomie, Physiologie und Pathologie unumgänglich. Ebenso sind palpatorische Fähigkeiten gefragt. Zur Ausbildung, die aus einer 5-jährigen Grundausbildung und einem Ziel ist es, die körpe2-jährigen Universitätslehrgang besteht, sind reigenen RegulationsÄrztInnen, ZahnärztInnen und Physiothera- mechanismen zu aktipeutInnen zugelassen. Seit 2006 schließt die vieren und SelbstheiAusbildung mit dem akademischen Titel „Mas- lung anzuregen. ter of Science“ ab. Seit 1995 vereint die „Österreichische Gesellschaft für Osteopathie“ alle OsteopathInnen mit abgeschlossener Ausbildung. Die Kosten für eine Behandlung betragen zwischen siebzig und 130 Euro. Die gesetzlichen Krankenkassen leisten keinen Beitrag dazu. Abschließend sollte erwähnt werden, dass es zu keiner Verwechslung mit CraniosacralpraktikerInnen kommen sollte. Diese werden dem freien Gewerbe der EnergetikerInnen zugeordnet und dürfen ohne anerkannte Ausbildung eines Gesundheitsberufes nur an gesunden KlientInnen arbeiten. Es gibt zwar auch in dieser Berufsgruppe Bestrebungen, einen gewissen Qualitätsstandard einzuführen, allerdings könnte man das Gewerbe auch nach einem Wochenendseminar anmelden. n Alexandra Englert, MSc
Webtipp Österreichische Gesellschaft für Osteopathie: www.oego.org Wiener Schule für Osteopathie: www.wso.at 17
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Richtig helfen und handeln
Leben retten mit Erster Hilfe
In Österreich wählt man am besten 144, aber auch der Euronotruf 112 kann angerufen werden
Mehr als siebzig Prozent der Notfälle, in denen Erste Hilfe geleistet werden muss, passieren in der Freizeit und zu Hause. Meist sind es die eigenen Kinder, Eltern oder FreundInnen, die Erste Hilfe brauchen. „Das Einzige, was man in der Ersten Hilfe falsch machen kann, ist nichts zu tun“, weiß Rotkreuz-Chefarzt Dr. Wolfgang Schreiber.
iele Menschen haben Angst, Erste Hilfe zu leisten. Aber Erste Hilfe ist nicht schwer und kann Leben retten. Nicht nur bei plötzlichen schweren Erkrankungen oder Unfällen ist Erste Hilfe wichtig, auch kleinere Verletzungen oder Sportverletzungen heilen schneller, wenn von Anfang an richtig geholfen wird. Wer sein Erste-Hilfe-Wissen regelmäßig in einem Kurs auffrischt, fühlt sich sicher und hilft ohne Angst, wenn es darauf ankommt. Das Rote Kreuz bietet in ganz Österreich Erste-Hilfe-Kurse an und empfiehlt eine Auffrischung alle fünf Jahre. Damit möglichst viele Frauen und Männer im Notfall beherzt und ohne zu zögern helfen, hat das Rote Kreuz die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen noch weiter vereinfacht: n Den Notruf 144 wählen, dort bekommen Sie Hilfe und Rettungs-Profis machen sich sofort auf den Weg zu Ihnen. n Ist die Person nicht ansprechbar, atmet aber, drehen Sie sie auf die Seite. n I st die Person nicht ansprechbar und atmet nicht, so drehen Sie die Person auf den Rücken und drücken mit
Notfallcheck Überprüfen der Lebensfunktionen Bewusstseinskontrolle: Sprechen Sie den/die Verletzte/n bzw. Erkrankten laut an und schütteln Sie ihn/sie sanft an den Schultern! Hilferuf: Rufen Sie laut um Hilfe, damit jemand den Notruf durchführen und im Bedarfsfall einen Defibrillator holen kann! Freimachen der Atemwege: Überstrecken Sie den Kopf, indem Sie eine Hand auf die Stirn legen und mit der anderen das Kinn hochziehen! Atemkontrolle: Überprüfen Sie nicht länger als zehn Sekunden, ob Sie normale Atmung hören, sehen oder fühlen. Schauen Sie, ob sich Brustkorb und Bauch wie bei der normalen Atmung heben und senken! Wenn Sie normale Atmung feststellen, bringen Sie die Person in die s tabile Seitenlage. Wenn Sie keine normale Atmung feststellen, beginnen Sie sofort mit Herzdruckmassagen. Notruf absetzen (wie oben beschrieben) Stabile Seitenlage Liegt eine Person, die nicht auf Ansprache und sanftes Schütteln reagiert, aber normal atmet (bewusstlose Person) auf dem Rücken, besteht die Gefahr des Erstickens, falls die Zunge oder Fremdkörper im Mund die Atemwege verlegen. Führen Sie daher in dieser Situation immer eine stabile Seitenlage durch: n Legen Sie den Arm auf Ihrer Seite im rechten Winkel weg vom Körper! n Ziehen Sie das gegenüberliegende Knie hoch und legen Sie das Handgelenk des anderen Arms darauf! n Drehen Sie den/die Bewusstlose/n zu sich! n Überstrecken Sie den Kopf vorsichtig und öffnen Sie den Mund, damit Blut, Speichel oder Erbrochenes aus dem Mund abrinnen können!
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Im Anschluss kontrollieren Sie regelmäßig die Atmung. Sorgen Sie auch für Wärme (zudecken) und frische Luft (Fenster öffnen, beengende Kleidung öffnen). Bleiben Sie immer bei dem/der Verletzten. Herzdruckmassage Ein Atem-Kreislauf-Stillstand ist der „klinische Tod“ eines Menschen. Daher muss sofort mit Herzdruckmassagen begonnen werden. Jede/r kann diese lebensrettende Maßnahme durchführen - Sie können dabei nichts falsch machen, außer nichts zu tun! Herzdruckmassage: n Legen Sie eine Hand mit dem Handballen auf die Mitte des Brustkorbs. n Legen Sie die zweite Hand darüber und strecken Sie beide Arme durch. n Drücken Sie schnell und kräftig mit beiden Händen auf die Mitte des Brustkorbes! n Drücken Sie schnell und immer wieder! Beenden Sie die Wiederbelebung nur, wenn der/die PatientIn aufwacht oder wieder normal atmet. Führen Sie immer wieder Herzdruckmassagen durch. Wenn ein Defibrillator vorhanden ist, schalten Sie ihn ein und folgen Sie seinen Anweisungen. Trainierte HelferInnen führen immer nach dreißig Herzdruckmassagen zwei Beatmungen durch. Wichtige Notrufnummern: Rettung 144 Polizei 133 Feuerwehr 122 Euronotruf 112 Ärztenotdienst, Ärztefunkdienst 141 Vergiftungsnotzentrale 01/406 43 43 Alle Informationen rund um Erste Hilfe finden Sie unter www.erstehilfe.at.
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gestreckten Armen immer wieder schnell und kräftig in die Mitte des Brustkorbes. Wer den Notruf wählt, hat einen Profi am anderen Ende der Leitung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Leitstellen unterstützen die AnruferInnen und bleiben bei Ihnen am Telefon, bis die professionellen HelferInnen vor Ort sind. Täglich gehen in den 34 Rotkreuz-Notrufzentralen in ganz Österreich rund 3.500 Notrufe ein.
Die Leitstelle benötigt folgende wichtige Informationen:
Hilfe im Notfall
Ruhe bewahren
Wählen Sie bei einem Unfall oder einer akuten Erkrankung den Notruf 144 ohne Vorwahl. Auch beim Notruf mit einem Handy gilt: keine Vorwahl! Ihr Anruf wird von einem Leitstellendisponenten entgegengenommen. Wenn ein zweiter Helfer bzw. eine Helferin anwesend ist oder herbeigerufen werden kann, soll diese/r den Notruf durchführen und falls notwendig zusätzlich benötigte Materialien holen (Verbandskasten, Defibrillator).
Jede/r ist aufgeregt, wenn ein Notfall passiert. Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf plötzlich auftretende, unerwartete Situationen. Durch die sofortige Ausschüttung von Stresshormonen sind Sie hellwach und können im Ernstfall blitzschnell situationsgerecht reagieren. Atmen Sie tief durch und verschaffen Sie sich einen Überblick über die Situation.
Nehmen Sie sich Zeit für den Notruf!
Sie können Verletzte aus Gefahrenzonen wegbringen, wenn diese nicht dazu in der Lage sind. Voraussetzung dafür ist aber, dass Sie sich dabei nicht selbst gefährden. Die Entscheidung, was gefahrlos möglich ist, muss situationsabhängig getroffen werden. Wichtig ist auch die psychische Betreuung eines Menschen, dem gerade etwas passiert ist. Bleiben Sie bei der Person, beruhigen Sie sie und informieren Sie sie darüber, was sie tun und was als nächstes passiert. n
Das Allerwichtigste ist, dass Sie konzentriert Ihre „Sicht der Dinge“ weitergeben. Der/die LeitstellenmitarbeiterIn, der/die den Notruf entgegennimmt, ist dafür geschult und arbeitet computerunterstützt oder mit Checklisten. Er/sie wird Sie fragen, was er/sie wissen muss, um die richtigen Rettungskräfte zu entsenden. Er/sie wird Sie unterstützen und Sie bei der Hilfeleistung über das Telefon anleiten. Dafür kann es sinnvoll sein, das Handy auf „Freisprechen“ zu schalten. Legen Sie erst auf, wenn die Leitstelle das Gespräch für beendet erklärt.
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ist der Notfallort? Kilometerangaben, Haus nummern, genaue Ortsangaben W AS ist geschehen? Sturz, Atemnot, Unfall, Wunde etc. W IE VIELE Menschen sind betroffen? Zahl der Verletzten W ER ruft an? Eigenen Namen angeben
Achten Sie auf Ihre eigene Sicherheit
fh gesundheit master of science in wir bilden die zukunft biomedical sciences akademische/r analytikerIn für medizinisch-diagnostische laboratorien Die jüngsten Entwicklungen in den Naturwissenschaften wie in der Biotechnologie, Mikro- und Molekularbiologie, Gentechnologie und in der Medizintechnik haben die Aufgabengebiete der Biomedizinischen AnalytikerInnen deutlich verändert. Die fh gesundheit in Innsbruck bietet Ihnen mit zwei Lehrgängen eine Stärkung Ihrer berufsfeldspezifischen Kompetenzen und die Vermittlung von wissenschaftlichen Kompetenzen, die Sie für Leitungsfunktionen und eine wissenschaftliche Laufbahn bestens vorbereiten. Master of Science in Biomedical Sciences ■■Dauer und Ablauf: 4 Semester, berufsbegleitend, 120 ECTS ■■Abschluss: Master of Science in Biomedical Sciences (MSc) ■■Lehrgangsbeginn: Oktober 2014 ■■Bewerbungszeitraum: 07.01. bis 15.06.2014 Akademischer Lehrgang in Biomedizinischer Analytik ■■Studiendauer: 2 Semester, berufsbegleitend, 60 ECTS ■■Abschluss: Akademische/r AnalytikerIn für medizinisch-diagnostische Laboratorien ■■Lehrgangsbeginn: Oktober 2014 ■■Bewerbungszeitraum: 07.01. bis 15.06.2014 Infos unter www.fhg-tirol.ac.at
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Revival einer Krankheit
Der neue Elecsys® Syphilis Immunoassay ist seit April dieses Jahres erhältlich. Er vervollständigt das Roche Infektionsdiagnostik-Portfolio im Bereich STD und TORCH und ist ein klares Zeichen für das Engagement, das Roche im Bereich der Infektionskrankheiten setzt.
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Heuchler) bekannt ist, weil ihre Symptome sehr verschieolumbus brachte nicht nur die Tomaten“, betitelte schon der berühmte österreichische Pathologe Hans denartig sein können und leicht als andere dermatologiBankl eines seiner Bücher. Syphilis ist jedoch eine Kranksche Erkrankungen wie Herpes, verschiedene bakterielle heit, die ihren Schrecken für uns verloren hat. Eine (Haut-)Infektionen oder verschiedene vorübergehende Krankheit, die wir heute beinahe vergessen Hautausschläge, wie z.B. allergische Hautreaktionen, fehlgedeutet werden können. Auch haben. Vielleicht haben wir einmal gelesen, dass an dieser Seuche früher ist Neurosyphilis üblicherweise eine der viele berühmte Menschen erkrankt letzten Erkrankungen, an die gedacht waren: Franz Schubert, Heinrich wird, wenn Tests aufgrund von Heine und auch der „Retter der zerebralen oder neurologischen Mütter“, Ignaz Semmelweis, um Symptomen gemacht werden. nur einige wenige zu nennen. Unbehandelt verläuft Syphilis in drei Stadien, wobei eiAber warum ist Syphilis nige Stadien asymptomatisch heute nicht mehr in unseren sind und viele Menschen oft Köpfen? Warum nehmen wir gar nicht wissen, dass sie infidiese Erkrankung kaum noch ziert sind. wahr? Syphilis ist in den frühen Deshalb war bei der EntwickStadien gut mit Penicillin behandelbar und es kommt zu einer völlung des neuen Elecsys® Syphilis ligen Ausheilung – das macht die Immunoassays der Fokus, einen Test Syphilis-Erreger: Diagnostik umso wichtiger. Ist Syphilis zur Verfügung zu stellen, der eine sicheTreponema pallidum also heute kein Problem mehr? re Diagnostik in allen Stadien der Treponema-Infektion ermöglicht.
Die Krankheit der vielen Namen und Gesichter
Ursprünglich Franzosenkrankheit (oder je nach Wahl auch einer anderen Volksgruppe zugeschriebene Krankheit) genannt, setzte sich zunächst der Begriff Lues, lateinisch für Unheil bzw. Seuche durch, was schon einen Rückschluss auf die damalige Häufigkeit und damit auch auf die Wichtigkeit der Krankheit im Leben und in den Gedanken der Menschen zulässt. Syphilis, der im deutschsprachigen Raum heute am gebräuchlichste Name, ist erst später entstanden und entstammt einem Gedicht des Arztes Girolamo Fracastoro. Vielleicht kommen die vielen Namen für Syphilis auch daher, dass Syphilis als „The great pretender“ (Der große
Adaptiert nach: Peeling, R.W., Ye, H. (2004). Bull World Health Organ 82, 439–446
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Wie verläuft eine (u nbehandelte) Syphilis-Infektion? In den ersten Wochen (bis zu neunzig Tage) nach der Ansteckung erscheint an der Stelle, an der die Bakterien in die Haut oder Schleimhaut eingedrungen sind, ein Geschwür, dessen Randbereich verhärtet ist, daher kommt die Bezeichnung „harter Schanker“. Im Primärstadium ist Syphilis zunächst also eine Lokalinfektion. Ein bis zwei Wochen später schwellen auch die Lymphknoten an. Unbehandelt heilen die Geschwüre von selbst nach vier bis sechs Wochen wieder ab, weshalb die Erkrankung oft ignoriert wird. Serologisch sind bereits zwei bis drei Wochen nach der Infektion IgM-Antikörper nachweisbar, gefolgt vom Erscheinen von IgG nach weiteren zwei Wochen. Ein paar Wochen später kommt es zu grippeähnlichen Symptomen und die Lymphknoten am ganzen Körper sind geschwollen. Die Erkrankung ist nun in ein generalisiertes Stadium übergegangen. Dem folgt oft ein Exanthem, ein kaum juckender Hautausschlag, der am ganzen Körper auftreten kann. Alle Hauterscheinungen heilen unbehandelt nach ungefähr vier Monaten ab, kommen aber innerhalb verschiedener Zeitabstände wieder. Diese Phase wird als Sekundärstadium bezeichnet. Die nächste Phase wird Latenzzeit genannt und in ein frühes und ein spätes Stadium unterteilt. Während dieser Latenzzeit ist Syphilis serologisch nachweisbar, aber es gibt keinerlei Symptome. In ungefähr einem Drittel der unbehandelten Syphilis-Fälle kommt es in diesem Stadium zu sommer 2014 biomed austria
Quelle: Center for Disease Control and Prevention‘s Public Health Image Library (PHIL), identification number #1971
Syphilis - eine vergessene Krankheit kehrt zurück
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einer natürlichen Ausheilung, während ein weiteres Drittel in der Latenzphase bleibt, also weder ausheilt, noch sich in die Tertiärstadium weiterentwickelt. Der Rest der Syphilis-Fälle tritt mehrere Jahre nach der Erstinfektion in das Tertiärstadium ein. Die Erreger haben sich im ganzen Körper ausgebreitet und auch innere Organe wie Luftwege, Speiseröhre, Magen, Leber, Knochen und Muskeln befallen. Charakteristisch für dieses Stadium ist das Auftreten von Gummen, gummiartig verhärtete Knoten. Neurosyphilis und kardiovaskuläre Syphilis sind typische Präsentationen in diesem Stadium der Erkrankung. Neurosyphilis entwickeln etwa eine Sechstel aller unbehandelten Fälle, üblicherweise mehr als fünf Jahre nach Erstinfektion. Typische Manifestationen von Neurosyphilis sind Demenz, epileptische Anfälle und progressive Paralyse. Kardiovaskuläre Symptome treten üblicherweise zehn bis vierzig Jahre nach Erstinfektion auf und resultieren in Herzinsuffizienz und Tod. Die Ansteckungsgefahr ist im Primär- und Sekundärstadium höher als in den späteren Stadien der Erkrankungen.
Syphilis – wer, wie was und wo stehen wir heute? Syphilis ist eine vom intrazellulären, spiralig gewundenen, gramnegativen Bakterium Treponema pallidum subspecies pallidum hervorgerufene Erkrankung. Außerhalb des menschlichen Körpers – der Mensch ist das einzige Reservoir für T. pallidum – überlebt das Bakterium nur für kurze Zeit, da es Nährstoffe aus dem menschlichen Organismus benötigt, die es selbst nicht produzieren kann. Für Syphilis gibt es drei Übertragungswege. Am häufigsten wird Syphilis durch sexuelle Kontakte übertragen, dem folgen die intrauterine Übertragung einer infizierten Schwangeren an das Kind sowie die Übertragung durch Bluttransfusionen. Weltweit, auch in den Industrienationen, ist seit den 1990er Jahren wieder ein Anstieg an Syphilis-Infektionen zu beobachten. Die WHO geht von einer weltweiten Prävalenz von 36 Millionen Infizierten und von elf Millionen Neuansteckungen pro Jahr aus. Weltweit sind 1,5 Millionen Schwangerschaften von Syphilis betroffen.
Und die Diagnostik? Gibt es einen Gold-Standard? Prinzipiell kann man Syphilis direkt (z. B. in der Dunkelfeldmikroskopie) oder serologisch, also indirekt über Antikörper, nachweisen. Serologische Tests sind die Methode der Wahl zur Syphilis-Diagnostik. Nachdem es keinen einzelnen Test gibt, der als Gold-Standard gilt, wird zur Diagnose ein Algorithmus verwendet, der eine Kombination aus Screening und Bestätigungstest einsetzt. In Europa wird der neuere „Reverse Algorithmus“ favorisiert. Die indirekten serologischen Tests fallen in zwei Kategorien: treponemenspezifische und nicht-treponemenspezifische Tests. Die treponemenspezifischen Tests (wie der neue Elecsys® Syphilis Immunoassay oder das Roche Mediace TPLA) messen Antikörper, die direkt gegen T.pallidum-Proteine gerichtet sind, während die nicht-treponemenspezifischen Tests (wie der Roche Mediace RPR – Rapid Plasma Reagin), Antikörper gegen Cardiolipin, einem unspezifisches Nebenprodukt bei zellulären Schäden, messen. Auf Grund der höheren Sensitivität wird im „Reversen Algorithmus“ zuerst mit einem treponemenspezifischen Test gemessen, ein positives Ergebnis wird mit einem biomed austria sommer 2014
Nach Binnicker, MJ (2012). Which algorithm should be used to screen for syphilis? Curr Opin Infect Dis 25, 79-85.
nicht-treponemenspezifischen Test bestätigt. Auch zur Differenzierung einer akuten Infektion von einer vorangegangenen behandelten Syphilisinfektion, ist ein nicht-treponemenspezifischer Test nötig, da Antikörper gegen T.pallidum auch nach einer Therapie lebenslang im Körper bleiben. Sie vermitteln aber keine Immunität – Reinfektionen sind möglich. Die nicht-treponemenspezifischen Tests werden auch zur Therapiekontrolle eingesetzt. So bietet Roche ein umfassendes Angebot für die Syphilis-Testung, vom Screening über die Diagnose bis hin zum Therapie-Monitoring.
Was bietet der neue Elecsys Syphilis Immunoassay für die Diagnostik? Sicherheit: n N achweis
n n
von IgG und IgM gegen drei verschiedene Oberflächenantigene von T.pallidum (TpN15, TpN17, TpN47) Detektion von Treponema-Infektionen in allen Stadien H ohe Serokonversions-Sensitivität für eine sehr frühzeitige Diagnose
Effizienz: n V oll automatisiert und integriert mit anderen Tests des STD
n n n
(sexually transmitted diseases)- und TORCH-Portfolios Gebrauchsfertige Reagenzien Ergebnis innerhalb von nur 18 Minuten Lediglich 10µl Probenvolumen
Verlässlichkeit: n E xzellente
n
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Sensitivität und Spezifität sowohl in Routineproben als auch bei Blutspenden K eine Grauzone – klare Trennung zwischen positiven und negativen Ergebnissen Weniger Wiederholungstests – Kosten- und Zeiteffizienz Dr. in med. univ. Katharina Krautgasser Medical Sales, Roche Diagnostics
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BUCHtipps
Das Buch „Mikrobiologie. Die Entdeckung der unsichtbaren Welt“ von Prof. Dr. Gerhart Drews kann als perfektes Lehrbuch bezeichnet werden. Auf 245 Seiten in 17 Kapiteln unterteilt gibt Drews Einblicke in die Mikrobiologie von den Anfängen naturwissenschaftlichen Denkens in der Antike über das Mikroskop bis zur synthetischen Biologie. Er zeigt deutlich die historische Entwicklung der verschiedenen Teilbereiche der Biologie in Pflanzenphysiologie, Botanik, Mikrobiologie, Zellbiologie, Genetik und Molekularbiologie, Zoologie, Entwicklungsbiologie, Biochemie, Systembiologie und Ökologie auf. Man hat den Eindruck, keine Entdeckung in Physik, Medizin, Chemie oder Botanik bleibt hier unerwähnt. Man kann das Buch als Kompendium der naturwissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten tausend Jahre bezeichnen. An Beispielen wie der Strukturaufklärung der Desoxyribonukleinsäure (DNA) schildert Drews, wie viele Erkenntnisse zusammengeführt werden mussten, bis James Watson und Francis Crick das richtige Modell der DNA 1952 publizieren konnten. Auch wenn primär in der Öffentlichkeit ihre Namen mit dem DNA-Modell in Verbindung gebracht werden, zeigt hier Drews genau, welche Zufälle und zufällige Begegnungen mit anderen Wissenschaftlern in diesem Fall zum Ziel führten. Denn es war Maurice Wilkins am Kings College in London, der die Struktur der DNA mit Hilfe der Röntgendiffraktionsmethode untersuchte. Auf einer Tagung in Neapel sah Watson 22
zum ersten Mal die Röntgenstrukturbilder von Wilkins, woraufhin er nach Cambridge zu Max Perutz ging, um die Röntgenstrukturanalyse zu lernen – dort traf er auf den Physiker Francis Crick. Drews gibt zu verstehen, dass es auch, wenn es nur einen Nobelpreis gibt, wissenschaftliche Erkenntnis ein Zusammenspiel aus einem länderübergreifenden Netzwerk von ForscherInnen und Labors erfordert. Galenos von Pergamon (129–199), Hippokrates (5. –4. Jh. v. Chr.) und Hieronymus Fracastoro (1483–1553) werden im ersten Kapitel dargestellt. Der Arzt, Humanist und Dichter Fracastoro gab der Syphilis nicht nur den Namen nach dem in den Metamorphosen von Ovid erwähnten Hirten Sypholos, sondern er schrieb auch ein Syphilis-Gedicht, das das Auftreten einer neuen Erkrankung schildert („Garstiges Geschwür erscheinet, das im Schoße ist gewachsen. Frißt die Scham und frisst die Weichen unbesiegbar hier wie dort….“). Antoni van Leeuwenhoeck (1632–1723), dem Erfinder des Mikroskops, ist ebenso ein Kapitel gewidmet. Durch die noch erhaltene Korrespondenz mit der Royal Society in London, bei der er Mitglied war, sind dessen wissenschaftliche Fortschritte sehr gut dokumentiert. Er beschreibt die Ergebnisse seiner „Versuche“ zur Bakterienflora in seinem Mund, z. B., dass durch heißen Kaffee oder Branntwein die Tierchen ihre Bewegungsfähigkeit verloren. Erfolgreicher in der mikrobiologischen Forschung war man gegen Ende des 19. Jahrhunderts, nachdem man 1885
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Mikrobiologie
Anlegen einer Bakterienkultur
leistungsfähige Mikroskope mit einer Auflösungsgrenze von 0,2 µm bauen konnte. Die Errungenschaften von Robert Koch, Ferdinand Cohn, Louis Pasteurs sowie Paul Ehrlichs werden im Kapitel „Die Entwicklung moderner mikrobiologischer Forschung im 19. Jahrhundert“ erklärt. Anhand des Tabakmoisaikvirus zeigt Drews die Entdeckung der Viren und anderer suborganismischer Agenzien wie der Viroide und Prione. Um diese „unsichtbare Welt“ besser zu verstehen, dringt der Autor sehr detailliert in die Stoffwechselvorgänge der Bakterien vor. Mittels der dargestellten Kreisläufe von Stickstoff, Schwefel, Sauerstoff und Kohlenstoff, Atmung sowie Photosynthese werden die Entstehung der Bakterien und ihre Anpassungsfähigkeit auf ihre Umwelt gezeigt. Wir erfahren mehr über das Leben unter dem Eis in der Antarktis, wo Bacillus-ähnliche Formen sowie Pilze in ein bis zwei Millionen Jahre alten Proben gefunden wurden. Eine Zeittafel der Erdgeschichte gibt Aufschluss über die Evolution der Lebewesen auf dieser Erde. Sehr verständlich wird die Entstehung von der eukaryotischen Zelle bis zum vielzelligen eukaryotischen Organismus dargestellt. Ohne diese Erkenntnisse der
„Kleinstlebewesen“ gäbe es heute keine Biotechnologie. Jährlich werden 1,5 Millionen Tonnen Glutamat für die Nahrungsmittelindustrie hergestellt. V itamine wie Vitamin B12 werden durch Propionibacterium spec. und Vitamin C durch eine Kombination von chemischen und biologischen (Gluconobacter) produziert. Zusammenfassend kann man sagen, dass das Buch Mikrobiologie für WissenschaftlerInnen aller naturwissenschaftlichen Disziplinen interessant ist. Auch für Laien mit naturwissenschaftlichem Interesse ist dieses Buch zu empfehlen. n Gelesen von Margit Anglmayer
Gerhard Drews: Mikrobiologie. Die Entdeckung der unsichtbaren Welt. Springer Verlag 2010, € 30,83
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Gegensätze ziehen sich an
„Wer erinnert sich an Hendra?“
Von Berufswegen ist mir der Titel dieses Buches beim Schmökern in diversen Listen der Neuveröffentlichungen ins Auge gesprungen. In Fachkreisen ist es nichts Neues, dass beim Thema PartnerInnenwahl und Schwangerschaft das Immunsystem eine Rolle spielt. Umso gespannter war ich, welche Details ich diesem Buch entlocken konnte. Das Buch ist im Springer Spektrum Verlag als Sachbuch erschienen. Bevor es in die Tiefe geht, werden zunächst nochmals die Grundlagen erklärt – mit naturwissenschaftlichem Hintergrundwissen liest sich das Buch flüssig. Die relevanten Fähigkeiten des Immunsystems werden gut und verständlich erklärt, einigen Bereichen mangelt es jedoch an Genauigkeit in der Darstellung. So wurde auf die wichtige Embryonalentwicklung bis zur Blastozyste nur sehr rudimentär und vereinfacht eingegangen. Trotzdem ist das Buch hervorragend geschrieben und ich möchte Ihnen ein paar faszinierende Details näherbringen. Die Natur ist damit beschäftigt, die größte genetische Vielfalt zu bewahren, um immer einen Nachschub an Individuen bereitzuhalten, die die eine oder andere Katastrophe wie zum Beispiel die Pest auf Grund verschiedenster Gen-Ausprägungen überstehen. Der erste Schritt hierzu ist der Geruchssinn. MHC-Moleküle konnten bereits in Urin und Schweiß nachgewiesen werden und bestimmen ursächlich den Geruch des Menschen mit. Das ist der erste Schritt bei der PartnerInnenwahl, an dem Sprichwort „Man muss sich gegenseitig riechen können“ ist defini-
Klingt wie ein Krimi, liest sich wie ein Krimi und ist auch ein Krimi – wenn auch ein biologischer. Der amerikanische Wissenschaftsjournalist David Quammen folgt mit kriminalistischem Spürsinn den Spuren „neuer Krankheiten“. Hendra trat 1994 erstmals in Australien bei Pferden auf und wurde vereinzelt auf Menschen übertragen. In detaillierter Kleinarbeit führt David Quammen in diesem Buch Details über das erste Auftreten, Erzählungen von Überlebenden und Berichte von WissenschaftlerInnen zusammen. Hendra ist die Zoonose, mit der er das Buch einleitet. Spannend schildert er die Suche nach den eigentlichen Wirten. Denn weder die Hendra zum Opfer gefallenen Pferde noch die an Ebola in großen Gruppen verstorbenen Gorillas sind die ursprünglichen Träger des jeweiligen Virus. Zoonosen schlummern in einem meist unbekannten Wirtstier und aus einer biologischen zufälligen Gegebenheit oder einer durch Menschen bereitete günstige Bedingung springen die Erreger auf andere Tiere und auf Menschen über, die in der Folge heftige Krankheitssymp tome, die nicht selten zum Tod führen, entwickeln können. Es macht keinen Unterschied, ob die eigentlichen Erreger viralen, bakteriellen oder parasitären Ursprungs sind bzw. Prion induziert sind. Manche Zoonosen flammen plötzlich auf und verlöschen ebenso rasch wieder, weil die Voraussetzung für das Fußfassen einer Erkrankung die kritische Gruppengröße ist. Ist die Zahl der Wirtsorganismen zu gering,
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tiv etwas Wahres dran. Denn nicht jeder Mensch passt zu einem, und so entscheiden wir bereits mit dem Geruchssinn über die genetischen Eigenschaften des Partners bzw. der Partnerin. Die Natur geht sogar so weit, dass kurz vor und während des Eisprungs der weibliche Geruchssinn am besten ausgeprägt ist, da es zu dieser Zeit am wichtigsten ist, den passenden Partner für zukünftige Kinder zu wählen. Ist der Partner bzw. die Partnerin mit der größten Gendiversität zur eigenen Erbanlage gefunden, hängt noch vieles von der Vererbung ab. Bei der Einnistung des Embryos in die Gebärmutter spielen viele verschiedene Signalwege und auch das Immunsystem eine Rolle. Embryonen mit dem größten MHC-Unterschied zur Mutter überleben im Uterus besser. Denn die Gene der Mutter gibt es in der Natur ja schon, und ein zweites Mal ist die Natur nicht daran interessiert. Das Immunsystem ist trainiert, auf Tumore und Transplantate zu reagieren. Der Embryo ist die perfekte Kombination. Er agiert invasiv wie ein Tumor bei seiner Einnistung und hat andere genetische Merkmale als die Mutter, wie es bei einem Transplantat der Fall ist. Funktioniert die Regulation des Immunsystems nicht einwandfrei, ist der Grat zwischen Annahme oder Abstoßung von neuem Leben ein schmaler. Entdecken doch auch Sie dieses Buch, es ist sehr interessant und lesenswert! n Gelesen von Nicole Ferstl
Andrea Kruse: Der heimliche Dirigent – Wie das Immunsystem Partnerwahl und Schwangerschaft beeinflusst. Springer Verlag 2013, € 25,70
erlischt die Erkrankung lokal wieder, wie z.B. bei Hendra und Ebola. Andere Erkrankungen haben sich einen „festen Platz“ geschaffen, wie u.a. die Erreger von Grippe und Aids.
Malaria – eine Zoonose? Plasmodien gibt es in großer Vielfalt und sie befallen nicht nur den Menschen. Für die häufigsten Erreger der Malaria (Plasmodium ovale, Plasmodium vivax, Plasmodium malariae und Plasmodium falciparum) liegt der Übersprung vermutlich 1,3 Mio. Jahre oder länger zurück. Mittlerweile wurden Bonobos (Zwergschimpansen) und Westliche Gorillas als Träger von P. falciparum (Malaria Tropica) identifiziert. Wenn die Hypothese stimmt, dass das P. falciparum zwischen Bonobos und Menschen hin und her wandern kann, dann ist die Malaria Tropica nicht nur im weitesten Sinn eine Zoonose, sondern auch im strengen Sinn und damit rückt der Traum von der Ausrottung der Malaria in noch weitere Ferne als ursprünglich angenommen. Plasmodium knowlesi, eine als reine Affanmalaria bekannte Form, wurde vor der Entdeckung des Penicillins zur Behandlung von Syphilis eingesetzt. (Der Temperaturanstieg vernichtet den Erreger Treponema pallidum und die Malaria wurde im Anschluss mit Chinin wieder gestoppt. Im Laufe der Zeit wurde der Erreger jedoch immer virulenter, die Behandlungsmethode immer kritischer und zudem kam das Penicillin auf den Markt.) 1965 wurde der erste Fall der Übertragung von Plas23
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modium knowlesi durch eine Mücke auf den Menschen bekannt: der Beweis, dass die Affenmalaria eine echte Zoonose ist. Mittlerweile ist erforscht, dass P. knowlesi schon länger auf den Menschen übertragen wird als bisher angenommen. SARS – ein Beispiel für den unglaublich raschen Zug über nahezu alle Kontinente binnen kürzester Zeit. Ein alter Bekannter? Ein neuer Erreger? Ein Chlamydium? Die Labors weltweit rotierten und der Erreger von SARS entpuppte sich als rundes Virusteilchen umgeben von einem Kranz aus kleinen Knöpfen: ein Coronavirus. Doch wo hat es seinen Ursprung? Eindrücklich folgt David Quammen den Spuren von SARS. Was wäre passiert, wenn nach dem ersten Auftreten nicht sofort in aller Welt entsprechende Quarantänemaßnahmen ergriffen worden wären? Oder wäre SARS präsymptomatisch ansteckend gewesen wie einst die spanische Grippe? Wäre es zu einer Pandemie gekommen? Warum sind manche Menschen weniger ansteckend und andere werden zu Superverbreitern, wie z.B. Professor Liu, der im Hotel Metropol erkrankte. In der Folge infizierten sich nachweislich etliche Personen im Hotel Metropol, die keinen direkten Kontakt zu ihm hatten. David Quammen begibt sich nicht nur auf die Spuren der Erkrankung, sondern begleitet WissenschaftlerInnen und ForscherInnen auf ihren Expeditionen auf der Suche nach dem eigentlichen Wirtstier. Exkremente und Blutproben von Affen wurden gesammelt. Unzählige Kleintierarten wurden gefangen und untersucht, 24
denn immer wieder stehen Fledermausarten im Verdacht, der eigentliche Wirt zu sein. David Quammen beschränkt sich nicht auf Virus erkrankungen – sein Buch informiert auch über bakterielle und andere Auslöser. Alle seine Kapitel über die einzelnen Erreger sind mit Fallbeispielen, Interviews mit WissenschaftlerInnen und eigenen Erfahrungen ergänzt. Viele unsere Erkrankungen werden mittlerweile gar nicht mehr als Zoonosen eingestuft, da sie den Sprung zu unseren Vorfahren schon irgendwann in der Vergangenheit vollzogen haben (Pocken, Masern, Cholera etc.). Laut David Quammens Nachforschungen wandern gegenwärtig sechzig Prozent unserer Erkrankungen zwischen Mensch und Tier hin und her und reisen im Falle des Falls als blinde Passagiere binnen kürzester Zeit um die Welt. Die für alle Zoonosen spannende Frage ist nicht nur „Wo liegt der Ursprung?“, als noch viel wichtiger entpuppt sich die Frage: „Wie weit kommt sie?“ Ein populärwissenschaftlich geschriebenes Buch für den interessierten Leser und die Leserin, Fachkenntnisse sind keine Voraussetzung. Wer leicht zu beunruhigen ist, sollte das Buch vielleicht nicht als Lektüre für Lang streckenflüge wählen – oder wenn das nächste Urlaubsziel in einer gefährdeten Region liegt. n Gelesen von Helene Breitschopf
David Quammen: Spillover. Der tierische Ursprung weltweiter Seuchen. DVA Sachbuchverlag, € 25,70
Rotes Kreuz
verändern Ideen?
Unter www.roteskreuz.at bietet das Rote Kreuz eine umfassende Seite mit vielen Navigationspunkten und Menügruppen an. Die Seite ist jedoch gut strukturiert, sodass man sich rasch einen Überblick verschaffen kann. Unter dem Punkt „Berichte“ kann in Artikeln und Bildmaterial geschmökert werden, auch ein Online-Shop ist auf der Website zu finden. Die Hauptnavigation umfasst die Punkte Blutspende, Rettungsdienst, Pflege & Betreuung, Gesundheit, Kurse, Aus- & Weiterbildung, Jugend, Katastrophenhilfe, Migration & Suchdienst und Entwicklungszusammenarbeit. Unter jedem dieser Navigationspunkte können wichtige Informationen eingeholt oder kann Interessantes nachgelesen werden. Was auf der interessanten und vielfältigen Seite fehlt, ist ein Menüpunkt zur Ersten Hilfe – dies deckt das Rote Kreuz jedoch mit seiner Erste-Hilfe-App ab.
Ted.com ist eine Plattform, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Ideen zu verbreiten, die möglicherweise sogar die Welt verändern könnten. Um das zu erreichen, werden zu breitgefächerten Themen kurze, aber aussagekräftige Referate, die maximal 18 Minuten dauern, ins Netz gestellt. Die Beiträge sind in mehr als hundert Sprachen verfasst, sind aber durch die angebotenen Untertitel für nahezu jede_n verständlich. Mit Hilfe der Suchfunktion kann nach interessanten Themen Ausschau gehalten werden. Bei der Suche nach dem Begriff „Afghanistan“ stieß ich auf die Fotografin Monika Bulaj, die ihren berührenden Vortrag mit beeindruckenden Bildern untermauert. Mit viel Humor findet sich unter „What makes us happy?“ ein Vortrag von Dan Gilbert, der uns erklärt, warum ein Jahr nach dem Lotteriegewinn frischgebackene MillionärInnen und Querschnittsgelähmte gleich glücklich sind und was der präfrontale Cortex damit zu tun hat. Also viel Spaß beim Suchen nach interessanten Vorträgen, Suchtfaktor garantiert! n www.ted.com
Erste-Hilfe-App Die Erste-Hilfe-App des Roten Kreuzes ist übersichtlich in folgende Bereiche unterteilt: Kindernotfälle, Grundlagen, Regloser Notfallpatient, Akute Notfälle, Knochenverletzungen und Wunden. Unter diesen Punkten finden sich wiederum die häufigsten Notfälle mit zum Teil bebilderten Anleitungen zum empfohlenen Vorgehen. Eine App, die auf keinem Smartphone fehlen sollte. n www.roteskreuz.at
Alexandra Englert
Helene Breitschopf
sommer 2014 biomed austria
Aktuelles & Internes
Europa im Blickpunkt
Europäisches Vernetzungstreffen Bericht vom GGB-Meeting der EPBS in Berlin (18.-19. Oktober 2013)
D
ie inhaltliche Arbeit von EPBS ist in spezifischen Arbeitsgruppen organisiert, es folgt ein Überblick über die verschiedenen Themenbereiche, welche beim diesjährigen Treffen in Berlin bearbeitet wurden.
Vision for the Profession Ziel dieser Arbeitsgruppe ist es, die Erweiterung der Aufgabengebiete für Biomedizinische AnalytikerInnen voranzutreiben, dazu gibt es bereits verschiedene Ansätze in den einzelnen Ländern (Schlagwort: „extended scope of practice“). Dazu zwei Beispiele: In Dänemark wurde vor ca. fünf Jahren mit dem Konzept „Diagnostik Partners“ begonnen, bei dem die Etablierung einer starken Rolle für Biomedizinische AnalytikerInnen in der Primary Health Care (PHC) im Mittelpunkt steht, z. B. in der Funktion einer mit mehr Kompetenzen versehenen „Arzthelferin“. Dadurch wird das Anbieten von erweiterter Labordiagnostik und die Betreuung von chronisch Kranken im Kontext von PHC ermöglicht. In Dänemark sind zurzeit ca. 300 Biomedizinische AnalytikerInnen in diesem Bereich beschäftigt. Im UK gibt es die Funktion eines „extended practitioners“ für Biomedizinische AnalytikerInnen, die im entsprechenden Fachgebiet einen Masterabschluss haben. Diese KollegInnen befunden in der Histopathologie selbstständig; ein vergleichbares Setting ist auch für die Hämatologie geplant. Auslöser für diese Entwicklung war die schleppende Befundung in den jeweiligen Fachgebieten durch ärztliches Personal. Es ist in Planung, vor dem GGB 2014, welches in Dublin stattfinden wird, eine Vision Conference auszurichten; die EPBS-Mitglieder sind eingeladen, zusätzliche TeilnehmerInnen zu diesem Meeting zu entsenden. Es sollen die Aktivitäten der einzelnen Staaten zu diesem Thema vorgestellt und diskutiert werden (Einladung von Vortragenden aus diversen Ländern/Bereichen). Die Problematik ist in den einzelnen Staaten ähnlich und man könnte voneinander lernen bzw. gemeinsam Strategien entwickeln. Weiters soll auch ein EPBS-Positionspapier zum Thema erarbeitet werden. biomed austria sommer 2014
European Master Die Mitglieder dieser Arbeitsgruppe sind EPBS als Organisation sowie RepräsentantInnen von Ausbildungseinrichtungen aus Österreich, Irland, Portugal, Schweden; Estland ist neu als vollwertiger Partner dazugekommen.
Es soll definiert werden, welche Art von Sponsoring durch Firmen erwünscht ist (allgemein, Förderung von speziellen Projekten), dies soll durch ein Positionspapier festgelegt werden. Weiters wurde ein Brief zum Ansprechen von potentiellen SponsorInnen entworfen. Beide Dokumente gingen an alle Mitgliedsländer zur Begutachtung.
Continuing Professional Development
Ziel dieser Gruppe ist die Etablierung eines Masterprogrammes, das länderübergreifend angeboten werden soll. Momentan geht es um die Finanzierung der Projektentwicklung, wobei sich nur eine Ausbildungseinrichtung für Förderungen der EU zur Curriculumsentwicklung bewerben kann, nicht jedoch EPBS als Organisation. Der Projektpartner Schweden, repräsentiert durch die Universität Göteborg, erklärte sich bereit, vorab zur Finanzierung der Projektentwicklung beizutragen. Das Projekt soll mit der Vision-Arbeitsgruppe verlinkt werden, um zu definieren, wo die Aufgabengebiete der Biomedizinische AnalytikerInnen mit zusätzlicher Masterausbildung liegen könnten. Weiters soll eine Liste mit den schon bestehenden Master-Lehrgängen für Biomedizinische AnalytikerInnen in allen EPBS-Mitgliedsländern erstellt werden, diese soll über die EPBS-Website zugänglich sein (Ziel: Übersicht, welche Länder bereits welche Lehrgänge anbieten).
Marketing & Sponsorship Diese Arbeitsgruppe unter der Leitung von Sonia Daadoucha aus der Schweiz versucht Leitlinien zum Anwerben von SponsorInnen und zum verbesserten Marketing für EPBS zu etablieren.
Das vorhandene EPBS-Positionspapier zu CPD soll erweitert werden, es soll auch die Variabilität der CPD-Programme in den Mitgliedsstaaten wiedergeben. Weiters gab es ein Update zum abgeschlossenen EUCO-Labs-Projekt: In den Niederlanden wurden die im Projekt entwickelten CPD-Guidelines an die ArbeitgeberInnen weitergegeben; es gab eine aktive Nachfrage beim niederländischen Verband zur Umsetzung von CPD durch die ArbeitgeberInnen, was als großer Erfolg des Projektes zu verbuchen ist. Weiters soll ein Testlauf mit dem Portfolio/Digital Dossier aus dem EUCO-Labs-Projekt gemacht werden. Es wird in einem Pilotprojekt auf Anwendbarkeit und UserInnen-Freundlichkeit überprüft werden, fünf bis zehn Biomedizinische AnalytikerInnen aus Schweden werden das Dossier testen und Feedback geben. Die EUCO-Labs-CPD-Guidelines sollen formal überarbeitet werden, das heißt im Bezug auf Sprache und Rechtschreibung. Als mögliches Nachfolgeprojekt wird ein Erasmus-Plus-Projekt vorgestellt (Gesamtprojektsumme: drei Mrd. €). Dies sind Projekte, die EU-Länder mit EU-Nachbarländern sowie Ländern anderer Kontinente gemeinsam abwickeln. Unter der Leitung von Ite Tytgard aus Belgien ist eine Bewerbung für einen derartigen Call geplant.
Point of Care Testing (POCT) Die ISO-Norm für POCT (ISO 22870) wird derzeit überarbeitet, ein adaptiertes POCT-Positionspapier von EPBS wird erst nach der Reform ausgearbeitet. Aufsicht und Qualitätskontrolle für POCT sollten unbedingt unter der Ägide von Biomedizinische AnalytikerInnen ste25
Aktuelles & Internes
European Academic Network of B iomedical Scientists (EANBMS) Ziel dieser Arbeitsgruppe ist die Vernetzung der AusbildungsanbieterInnen, und zwar auf allen in EPBS repräsentierten Ausbildungsebenen (sekundär, postsekundär, tertiär). Dadurch wäre eine Hilfestellung durch Länder mit hohem Ausbildungsniveau möglich, wenn ein anderes Land die Ausbildung auf eine höhere Ebene, z. B. auf das tertiäre Level anheben will. Die Partnerinstitutionen des Netzwerks müssen nicht mit den nationalen Verbänden assoziiert sein. Vorteile: n I nformationsaustausch im Bezug auf biomedizinische Themen n Teilnahme an europäischen Projekten n K ooperation bei der Entwicklung von BSc-, MSc- und PhD-Programmen n Bereitstellung von Webspace n kostenfrei Das StudentInnenforum beschäftigte sich ebenfalls mit diesem Thema und die teilnehmenden Studierenden hatten im Vorfeld StudiengangsleiterInnen ihres Landes zu diesem Thema zu befragen. Input der Studierenden: n Organigramm notwendig n D efinieren der Verpflichtungen der 26
PartnerInnen - bis jetzt noch nicht klar Entwicklung des Netzwerks zu einer Database mit Informationen zu den Curricula, StudentInnenaustauschprogrammen, Kontaktdaten etc. Außerdem wurden folgende Punkte besprochen: n Z ukünftige
EU Sharp Direktive Diese Direktive wurde mit 10. 5. 2013 in der EU implementiert, Brit Valats aus Norwegen übernahm die Vertretung für EPBS im EU Biosafety Network. Nach der Implementierung erfolgte eine aktive Nachfrage der EU, inwieweit die Direktive in den jeweiligen Ländern bereits umgesetzt wurde.
Das EU Biosafety Network bietet online ein Toolkit und Guidelines zur Umsetzung an: www.efnweb.be/?p=4697.
Foto-Wettbewerb EPBS möchte einen Fotowettbewerb starten, um die Arbeit unserer Berufsgruppe authentisch darzustellen. Es ist schwer, online realitätsnahe Bilder zu finden, die spezifisch zeigen, in welchem Umfeld und womit Biomedizinische AnalytikerInnen arbeiten. Die besten eingereichten Fotos werden prämiert und sollen in Folge allgemein zugänglich auf der EPBS-Website verfügbar sein. n Erika Garner-Spitzer; MSc
©: Fotolia
hen. POCT ist sehr teuer und sollte deshalb effizient und richtig organisiert und überwacht werden. Wenn POCT nicht gut betreut ist (schlechte Schulung, schlecht gewartete Geräte usw.), steigen die a priori schon hohen Kosten und es besteht ein großes Risiko, falsche Ergebnisse zu produzieren. Es stellt sich also die Frage, wer für diese verantwortlich ist! Weiters ist es problematisch, dass sich die GeräteherstellerInnen mit ihren Produkten direkt an die niedergelassenen ÄrztInnen bzw. an ÄrztInnen auf Stationen wenden und nicht an die Labors, es kommt so zur Umgehung des Fachpersonals. Auch Apotheken bieten POCT an, eine mögliche Supervision von POCT in Apotheken durch Biomedizinische AnalytikerInnen ist ebenfalls ein Thema. Bereiche für POCT: n Klinische Chemie n Mikrobiologie n Pathologie n Genetische Tests n Wichtig: POCT in Primary Health Care Es wird berichtet, dass es in Italien einen spezifischen Masterlehrgang für POCT-Management gibt. Andrea Schiefthaler, die als Vorstandsmitglied von biomed austria auch am GGB-Meeting teilnahm, wird Mitglied der POCT-Arbeitsgruppe.
EPBS Photography Competition 2014 Please indicate the following data: country, name of photographer, number of photographs submitted, title/identification of photographs, email address, date of submission
Submission criteria: Must show the work of Biomedical Scientists n Should show the profession in good image n Should adhere to biosafety rules n No patient information or advertisement is allowed to appear in the photograph n Must not focus on manufacturer/ company names n Photographs should be taken in highest resolution possible, minimum 300dpi n Formats accepted: .tif and/or jpg n After submission EPBS has unlimited rights to use the pictures n Prize will be awarded for the best pictures, the judging jury’s decision shall be final n
Declaration: In submitting these images I confirm that n The images submitted are photographs taken by me. n All people in the picture have given permission for the image to be submitted in the competition. n There is no conflict of interest n I have read the submission criteria and I accept them Submission: Photographs via We-Transfer (www.wetransfer.com) to epbs@epbs.net: File name should include name of photographer and title/identification of photograph n Filled in submission form via email to epbs@epbs.net n
Deadline for submission: 1st of August 2014
sommer 2014 biomed austria
Aktuelles & Internes
Die große Chance
Studentische Vernetzung Isabella Esl, Studierende der Biomedizinischen Analytik an der FH Salzburg, berichtet von ihren Eindrücken vom EPBS Student Forum in Berlin.
I
ch hatte die Ehre, Österreich beim EPBS Student Forum, welches heuer von 17. bis 19. Oktober in Berlin stattfand, zu vertreten. Gleich am ersten Abend gab es die Gelegenheit, bei einem Willkommensgetränk die weiteren neun Studierenden aus den teilnehmenden Ländern Deutschland, Norwegen, Schweden, Portugal, Schweiz, Irland und Belgien kennenzulernen. Nach diesem Get-together und einem kurzen Austausch über Ausbildung und Beruf stand am nächsten Morgen schon das EPBS-GGB-Meeting am Programm. Auch wir Studierenden hatten die Möglichkeit hier kurz dabei zu sein, bevor wir gemeinsam mit unserer Betreuerin Barbara Kappeller am diesjährigen Thema „European Academic Network of Biomedical Sciences, kurz EANBMS“ arbeiteten. Bei diesem Netzwerk geht es darum, Verbindungen zwischen den einzelnen europäischen Ausbildungsstätten für Biomedizinische Analytik herzustellen und zu stärken. Ziel ist es, damit die Gegebenheiten für Austauschprogramme, gemeinsame Projekte etc. zu erhöhen.
Bekanntheitsgrad Damit zu diesem Thema überhaupt eine Diskussion stattfinden konnte, hatte noch vor dem Student Forum jede Studentin bzw. jeder Student im Heimatland mit möglichst vielen Ausbildungsstätten Kontakt aufzunehmen. Dabei wurden die StudiengangsleiterInnen über den Bekanntheitsgrad des Netzwerkes, über das Interesse an einer Mitgliedschaft und über die Visionen bzw. auch über die Bedenken an der Teilnahme am Netzwerk von uns befragt. An zwei Tagen arbeiteten wir StudentInnen in Berlin gemeinsam an diesem Thema. Es wurden die Erfahrungen beim Führen der Interviews ausgetauscht, die verschiedenen Meinungen der StudentInnen über das Netzwerk eingebracht und ein Zukunftsbild des EANBMS von uns erstellt. Anschließend bereiteten wir eine Präsentation vor, die wir gemeinsam den Delegierten des GGB-Meetings vorstellten. Natürlich kam nach getaner Arbeit auch der gemütliche Teil nicht zu kurz. Am ersten Abend stand eine Stadtrundfahrt mit einem Doppeldeckerbus am Programm. So konnten wir jede Menge Sehenswürdigkeibiomed austria sommer 2014
ten in Berlin entdecken, bevor wir StudentInnen ein gemütliches Zusammensein bei einem Abendessen und leckeren Cocktails auskosteten. Nach unserer Präsentation am Samstag gingen das GGB-Meeting und das Student Forum mit einem gemeinsamen Farewell-Dinner in die finale Phase.
Den Grundstein gelegt Rückblickend kann ich sagen, dass ich es sehr genossen habe, beim EPBS Student Forum dabei zu sein. Es war äußerst interessant, wie sich der Bekanntheitsgrad des EANBMS-Netzwerkes in den einzelnen Ländern unterscheidet. Wir konnten feststellen, dass Österreich und Portugal jene Länder sind, in denen die Anzahl der Mitglieder vor dem Student Forum prozentuell am höchsten war. In Österreich waren erfreulicherweise bereits sechs von insgesamt acht Ausbildungsinstitutionen im Netzwerk vertreten, Österreich gehört damit zur unangefochtenen Spitze unter den neun Ländern. Sehr viele Ausbildungsstätten in der Schweiz und in Norwegen haben immerhin bereits vom EANBMS gehört. In Belgien, Deutschland, Irland und Schweden scheint der Bekanntheitsgrad des Netzwerkes vor dem Forum eher gering gewesen zu sein. Erfreulich ist aber, dass durch die Interviews der Studierenden vor allem Ausbildungsstätten in der Schweiz, in Norwegen, aber auch in anderen Ländern von einer Teilnahme am European Academic Network of Biomedical Science überzeugt werden konnten. Fazit ist, dass das Netzwerk in Österreich sehr gut angelaufen zu sein scheint, aber auch bei all den anderen Ländern großes Interesse und Engagement für die Mitgliedschaft am Netzwerk zu erkennen war. Ich glaube, dass durch die Präsentation die Popularität des Netzwerkes gesteigert werden konnte. Das ist besonders wichtig, um gemeinsam Projekte und Austauschprogramme ausbauen zu können. Zum Schluss möchte ich mich noch bei biomed austria für die Ermöglichung der Teilnahme am Student Forum bedanken. Ein großes Dankeschön gilt auch all den StudiengangsleiterInnen, die mich während meiner Vorbereitungsphase mit ihren Antworten unterstützt haben. n Isabella Esl
Die Fragen beziehen sich auf den Artikel auf Seite 11.
Literaturstudium Die Beantwortung der Fragen erfolgt ausschließlich elektronisch über die Homepage (www.biomed-austria.at/fortbildung). Beantworten Sie drei der vier Fragen richtig, erhalten Sie eine Bestätigung über zwei CPD-Punkte. Beachten Sie bitte, dass es mehr als eine richtige Antwortmöglichkeit geben kann.
FRAGEN ZUM ARTIKEL SEITE 11 1) Of which hormones consists the negative feedback regulation of the HPT axis? a) TSH produced in the anterior pituitary gland b) T3 and T4 produced in the thyroid gland c) TSH produced in the hypothalamus d) TRH produced in the hypothalamus 2) Amongst others, thyroid hormone actions are... a) skeletal and neuronal growth b) metabolic decrease c) formation of body hair d) maintenance of body temperature 3) What are the most important functions of nitric oxide? a) Control of blood pressure b) Regulation of inflammation c) Influence of the heart rate d) Control of the vascular tone 4) What did the thyroid hormone treatment for 24 hours show in the cell culture? a) A significant reduction of nitric oxide in 3T3-L1 adipocytes. b) No effect in both cell lines. c) Partly significant increase of nitric oxide in L6 skeletal muscle cells. d) No effect in 3T3-L1 adipocytes.
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Aktuelles & Internes
Europa im Blickpunkt
Student Forum Next Generation Nach mehr als zehn Jahren Student Forum hat sich ein funktionierendes europäisches Netzwerk der Studierenden etabliert.
TeilnehmerInnen des EPBS-StudentInnenforum 2013 in Berlin. Vorne Mitte: EPBS-Präsidentin Marie Culliton (Irland), vierte von links: EPB Student Facilitator Barbara Kappeller (Österreich).
U
m einen kleinen Rückblick auf die Geschichte des EPBS (European Association for Professions in Biomedical Science)-StudentInnenforums zu geben, möchte ich hier kurz die Eckpunkte skizzieren. Alles begann 2001 mit der Idee der EPBS, auch Studierenden den Zugang zu europäischen Meetings zu ermöglichen und so einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, wie sich die EPBS als europäische Organisation mit der Entwicklung des Berufsbildes und anderen wichtigen Themen beschäftigt. So startete das europäische StudentInnenforum 2002 in Dublin mit insgesamt zehn TeilnehmerInnen aus fünf Ländern Europas. In den folgenden Jahren etablierte sich das StudentInnenforum als Begleitveranstaltung zur Jahreshauptversammlung der EPBS und die Studierenden wurden in aktuelle relevante Themen miteinbezogen. Ein weiterer Meilenstein war die Einführung des Martin Nicholson Awards – ein Wettbewerb, bei dem die Studierenden aufgefordert werden, wissenschaftliche Projekte in Form eines Posters einzureichen. Damit soll der wissenschaftliche Charakter des Berufs unterstrichen und gefördert werden.
Studentisches Engagement Seit 2002 haben 106 Studierende aus zwölf europäischen Ländern am EPBS-StudentInnenforum teilgenommen, einige davon sogar mehrmals. Die Studierenden wurden angeleitet, zu relevanten Themen Informationen in ihrem Land zu sammeln, diese dann beim StudentInnenforum einander vorzustellen und letztendlich eine Zusammenfassung dem General Governing Body (GGB = Gesamtheit der Abgeordneten aller Mitgliedsländer) zu präsen28
tieren. Danach war es Angelegenheit der EPBS, die Ergebnisse zu verwenden. Meine Vision war es nun, aus dem StudentInnenforum noch mehr herauszuholen. Die TeilnehmerInnen des StudentInnenforums waren immer sehr gut vorbereitet und in das Thema eingelesen – warum sollten sie nicht selbst die Gelegenheit dazu bekommen, daraus etwas zu erarbeiten, das auch konkrete Anwendung finden könnte?
Jubiläum 2012 Beim JubiläumsstudentInnenforum 2012 ging es schließlich um die Identität der Biomedizinischen AnalytikerInnen in Europa: Wer sind wir? Wer wollen wir sein? Wie können wir unsere Identität nach außen sichtbar machen? Die TeilnehmerInnen bekamen wie üblich einige Informationen und Fragen, die auszuarbeiten waren, aber diesmal wurde zusätzlich ein Workshop veranstaltet, bei dem Werbeprodukte für unsere europäische Berufsgruppe direkt hergestellt wurden. Es wurden Grafiken entworfen, die unsere Berufsgruppe charakterisieren sollen und damit Stofftaschen und Buttons bedruckt. Besonderer Wert wurde natürlich darauf gelegt, wie unsere Berufsgruppe wahrgenommen wird und wie die Sichtbarkeit durch die Verwendung von Werbeprodukten möglicherweise gesteigert werden könnte.
Netzwerk auf europäischer Ebene Auch beim letzten StudentInnenforum im Herbst 2013 wurde besonderer Wert auf konkret anwendbare Ergebnisse gelegt. Thema war ein neu eingeführtes europäisches Netzwerk der Ausbildungsstätten/ Hochschulen (EANBMS = European Academic Network of Biomedical Sciences),
bei dem es darum geht, die Kooperationen zwischen den Hochschulen zu stärken und eine Plattform für Erfahrungsaustausch, StudentInnen- und Lehrkörperaustauschprogramme und ausbildungsbezogene Projekte zu schaffen. Die Studierenden wurden dazu aufgefordert, möglichst in allen Ausbildungsstätten ihres Herkunftslandes Interviews über EANBMS durchzuführen. Ziel dieses praktischen Teils war es, die Bekanntheit des Netzwerks zu fördern und herauszufinden, welche Zweifel und welche Erwartungen es diesbezüglich gibt. Zudem sollten die Studierenden ein erstes berufspolitisches Projekt selbst durchführen und möglicherweise auch Interesse an weiterer Arbeit z. B. für den nationalen Berufsverband entwickeln. Vor Ort hatten die Studierenden nun keine leichte Aufgabe: Sie sollten nicht nur ihre Ergebnisse und die Interpretation dieser dem GGB präsentieren, sondern auch einen Weg, wie das EANBMS implementiert werden und zu einem aktiven Netzwerk heranwachsen könnte. Die Studierenden meisterten diese Aufgabe hervorragend und auch die Rückmeldungen waren äußerst erfreulich: Die Delegierten waren sichtlich erfreut, da das Projekt EANBMS nun konkrete Gestalt anzunehmen schien. Nach dem StudentInnenforum kamen sogar mehrere Studierende auf mich zu und fragten an, ob sie nicht weiter an diesem Projekt mitarbeiten könnten und boten ihre Hilfe an, das EANBMS in ihrem Land zu bewerben. Oft denke ich in diesem Zusammenhang an einen Spruch, der mir sehr am Herzen liegt und mich immer wieder motiviert: „Fortschritt ist nur möglich, wenn einer mehr tut als verlangt wird.“ Ich bin immer wieder aufs Neue erstaunt und erfreut, wenn ich die Motivation der Studierenden sehe, die sich freiwillig mit viel Neugier ins Unbekannte stürzen. Vielen Dank an dieser Stelle an alle Studierenden aus Österreich, die sich für das EPBS-StudentInnenforum beworben haben, und natürlich an biomed austria, die diese Teilnahme erst ermöglichen! n Barbara Kappeller
Biomedizinische Analytikerin Kardinal Schwarzenberg’sches Krankenhaus Schwarzach, Zentrallabor Student Facilitator der EPBS students@epbs.net
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Aktuelles & Internes
Region Wien, Niederösterreich, Burgenland
Ausschreibung der Regionalversammlung Die Funktionsperiode der Regionalleitung für Wien, Niederösterreich und Burgenland läuft heuer aus. Im September finden daher Wahlen der Regionalleitung statt. Termin: 3. September 2014 Zeit: 19.00 Uhr Ort: Institut für Ethik und Recht in der Medizin, Seminarraum „Alte Kapelle“ Spitalgasse 2–4, Hof 2.8, Campus Altes AKH 1090 Wien Tagesordnung: 1. Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit 2. Rechenschaftsbericht der Regionalleitung 3. Durchführung der Wahl der Regionalleitung (Wahlkommission) n Feststellung der Wahlberechtigten n Vorstellung und Hearing der KandidatInnen n Wahl 4. Information über aktuelle berufspolitische Themen 5. Bekanntgabe des Wahlergebnisses
6. V orstellung und Diskussion des Arbeitsvorhabens der neu gewählten Regionalleitung 7. Allfälliges Die Funktionsbeschreibung der beiden zu wählenden Funktionen (RegionalleiterIn, stv. RegionalleiterIn) sowie Informationen über das ordnungsgemäße Einbringen eines Wahlvorschlags finden Sie auf unserer Website (unter Verband/Regionalver sammlungen). Antragsfrist: 23. Juli 2014 Die eingereichten Wahlvorschläge werden zwei Wochen vor der Wahl auf der Website veröffentlicht. Um 17.30 Uhr findet am selben Ort eine Fortbildungsveranstaltung statt – das Thema wird rechtzeitig bekannt gegeben. Auf Ihr Kommen freut sich Nicole Ferstl, Regionalleiterin
Kurzmeldungen
zeitschrift ohne Postzustellung möglich
Regionalwahl in Tirol und Vorarlberg verschoben
Wenn Sie die Fachzeitschrift nur mehr elektronisch (PDF-Format) zugestellt bekommen möchten, teilen Sie uns dies bitte mit. Sie helfen mit, die Umwelt zu schonen und Versandkosten zu sparen. Informieren Sie uns bitte unter: office@biomed-austria.at. Auf unserer Website befindet sich ein Fachartikel- sowie Zeitschriftenarchiv, das von allen Mitgliedern genutzt werden kann. www.biomed-austria.at n
Im Rahmen der Innsbrucker Frühjahrstagung am 26. April fand eine Regionalversammlung statt, bei der die Regionalleitung hätte gewählt werden sollen. Eine der Kandidatinnen hat aus persönlichen Gründen ihre Kandidatur zurückgezogen. Die Wahl wird daher im Herbst 2014 nachgeholt. Wenn Sie ein Interesse an einer Mitarbeit haben, wenden Sie sich bitte direkt an: nadja.baumgartner@biomed-austria.at. Gratulation nochmals an die Innsbrucker KollegInnen für diese sehr gut organisierte und fachlich spannende Fortbildung! n
„biomed austria“-Fachzeitschrift ohne Postzustellung für Studierende Die Mitgliedschaft von Studierenden ist kostenlos und war bisher mit der Zusendung der „biomed austria – Fachzeitschrift für Biomedizinische AnalytikerInnen“ verbunden. Der Bezug der Fachzeitschrift für Studierende ist ab sofort ausschließlich in elektronischer Form über das Zeitschriftenarchiv der Homepage möglich. Wir informieren via E-Mail, sobald eine neue Ausgabe erschienen ist. n
biomed austria sommer 2014
„biomed austria“FachGruppen krankenversicherung biomed austria hat mit Uniqa eine Gruppenkrankenversicherung abgeschlossen. Der Tarif ist für Mitglieder von biomed austria um zwanzig Prozent günstiger als der Normaltarif. Auch bestehende Krankenversicherungen bei Uniqa können in die Gruppe wechseln. Bei Beitritt bis zum 30. Juni sind die ersten drei Monatsprämien gratis. Bei Interesse kontaktieren Sie bitte Angelika Majer entweder per Mail: angela.majer@uniqa.at oder telefonisch unter 0699/100 37 560.
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Für Studierende gibt‘s unsere Fachzeitschrift elektronisch.
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Aktuelles & Internes
Fortbildungstipps und -hinweise 2014 POCT - Biomedizinische AnalytikerInnen am Point of Care - NEU Termine:
n wissen, auf was es bei der Umsetzung von POCT-Projekten
Modul 1: 6. - 7. November 2014 Modul 2: 26. - 27. Februar 2015 Wien Ort: Gebühr: €330,- für Nichtmitglieder € 200,- für Mitglieder Kursziel: Die AbsolventInnen dieser Weiterbildung… n wissen Bescheid über die rechtlichen Grundlagen beim Einsatz von Point-of-Care-Geräten n kennen die verschiedenen POCT-Einsatzgebiete und -Methoden n kennen die Aufgaben eines/einer POCT-Koordinators/ Koordinatorin
ankommt und n sind in der Lage, Probleme, die bei der Umsetzung von
POCT-Projekten auftreten, zu lösen.
Zielgruppe: Biomedizinische AnalytikerInnen, die bereits als POCT-KoordinatorInnen arbeiten bzw. arbeiten möchten oder in anderen Bereichen der Qualitätssicherung im Bereich des Point-of-Care-Testings arbeiten (möchten).
Biomedizinische AnalytikerInnen sind qualifiziert, die Aufgabe von POCT-KoordinatorInnen zu übernehmen.
Ausbildungscurriculum und Programm (Kurs Nr. 46): www.biomed-austria.at/fortbildung
Die aktuellsten Informationen zum Fortbildungsangebot von biomed austria und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf unserer Homepage: www.biomed-austria/fortbildung TAGUNGSKALENDER 2014/15 2.-5.6.
34. Jahrestagung der Österr. Ges. für Hygiene, Mikrobiologie und Präventivmedizin
Bad Ischl
26.6.
Sommerfortbildung (68)
Salzburg
15.-18.9.
6th ÖGMBT Annual Meeting, Life Sciences meet Entrepreneurship (www.oegmbt.cdl.univie.ac.at)
Wien
3.9.
Fortbildungsabend (mit Regionalversammlung)
Wien
17.-20.9.
44. Jahrestagung der Deutschen Ges. für Immunologie
Bonn
25.-27.9.
45. Jahrestagung der Österr. Ges. für Innere Medizin
Salzburg
3.10.
2. Steirische Herbstfortbildung der Biomedizinischen AnalytikerInnen an der FH JOANNEUM (43. Steirische Fortbildungstagung) (71)
Graz
5.-8.10.
4. Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (www.dghm-vaam-kongress.de)
Dresden
8.11.
OÖ Landestagung: Medizinische Forschung – vom Studiendesign bis zum kommerziellen Gentest (72)
Linz
11.-14.11
5. Jahrestagung der ÖGLMKC
Salzburg
29.11.
Herbstfortbildung
Salzburg
17.-18.4. 2015
23. Jahrestagung der Biomedizinischen AnalytikerInnen
Graz
Offenlegung: Alleiniger Medieninhaber ist biomed austria Österreichischer Berufsverband der Biomedizinischen AnalytikerInnen, Grimmgasse 31, 1150 Wien.Geschäftsführender Vorstand: Sylvia Maria Handler, MBA (Vorsitzende), Karin Tomicek-Gründl, MBA (stv. Vorsitzende), Andrea Schiefthaler, MA (Finanzreferentin) Vertretung nach außen: Mitglieder des geschäftsführenden Vorstands sowie die Geschäftsführerin (Mag. Elfriede Hufnagl), vertreten biomed austria in allen Angelegenheiten einzeln nach außen. Vereinszweck: Die Wahrung und laufende Verbesserung der Qualität der Berufsausbildung- und Berufsfortbildung der Biomedizinischen AnalytikerInnen; die Förderung von Wissenschaft und Forschung auf
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dem Gebiet der Arbeit der Biomedizinischen AnalytikerInnen durch Wort, Schrift und geeignete Einrichtungen. Blattlinie: „biomed austria - Fachzeitschrift für Biomedizinische AnalytikerInnen“ ist das offizielle Organ von biomed austria Österreichischer Berufsverband der Biomedizinischen AnalytikerInnen. Die grundlegende Richtung der „biomed austria - Fachzeitschrift für Biomedizinische AnalytikerInnen“ besteht in der Information der Biomedizinischen AnalytikerInnen über berufspolitische nationale und internationale Belange, wissenschaftliche Arbeiten, Fort- und Weiterbildungsangebote sowie über allgemeine Informationen betreffend die Berufsverbandsinteressen.
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Aktuelles & Internes
Ihre Vorteile als Mitglied auf einen Blick! Seminare, Workshops und Fachtagungen in ganz Österreich Ermäßigte Kurs-/Kongressgebühren Qualitätsgesicherte Fortbildungen (zertifiziert nach ISO 9001:2008) mit der Möglichkeit der Inanspruchnahme öffentlicher Förderungen Bevorzugte Reihung der Anmeldung bei Fortbildungen Persönliche und zeitgerechte Zustellung des Fortbildungsprogrammheftes Kostenlose Fortbildungsabende Tagungen in den Bundesländern Rückerstattung von Kursgebühren durch den „biomed austria“-Fortbildungsfonds
Berufliche Interessenvertretung Stärkung Ihrer Berufsvertretung zur Durchsetzung Ihrer Interessen: n Einhaltung des Berufsgesetzes (MTD-Gesetz) sicherstellen n Weiterentwicklung der Tätigkeitsfelder n Mitgliedschaft im Dachverband der geh. MTD, der ca. 10.000 Mitglieder vertritt Qualitätsstandards in der beruflichen Fort- und Weiterbildung (MTD-CPD-Richtlinie)
Vernetzung Aktuelle Informationen über Neuigkeiten im Beruf Regionale Ansprechpersonen für Ihre Anliegen Informationsaustausch und Kennenlernen von BerufskollegInnen
Serviceleistungen Persönliche Beratung in berufsrechtlichen Fragen Jahresabonnement der Fachzeitschrift biomed austria Homepage mit Jobbörse und vielen exklusiven Informationen nur mit Login Teilnahmemöglichkeit an Preisausschreiben Vergünstigter Tarif bei Abschluss einer Krankenversicherung bei Uniqa Absetzbarkeit des Mitgliedsbeitrages bei der ArbeitnehmerInnenveranlagung
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