#3/2019
„Stationär und digital werden sich noch besser verbinden.“ Aaron Levant
Ein Kompass für #neuland. Wir müssen den Weg in die neue Welt gestalten. Digitalisierung als Chance. Touch Points statt Pain Points. Headless Commerce, Omnichannel & Co: Die Buzzwords sind längst Realität. Zusammen sind wir mehr! Stehen wir vor einer neuen Ära der Partnerschaften?
€ 15,00
M A R C- O -P O LO .CO M
Model: Coach Jacket chamois tanned deer leather, colour „ahorn“
KU
www.meindl-fashion.de
ULTUR UND HANDWERK
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Tradition since 1683 Our products are engineered in Germany and handcrafted in Europe. The chamois tanned leather comes from wild red deer, respectfully hunted in the European Alps. This leather is, now more than ever, a material that deserves trust and respect. For centuries it has proven its value, reliability and highly emotional affect. Therefore it is our aim to share our passion for this unique product with you. Markus Meindl VISIT US: Pitti Immagine Uomo H/13 - Firenze, Italy Meindl authentic luxury store - Salzburg, Austria fashion@meindl.de +49 8685 9850 www.meindl-fashion.de
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TOPICS OF OUR TIME Digitalisation affects every aspect of modern lifestyle. #FASHIONTECH BERLIN is looking into the latest trends that shape our lives.
DIGITAL BUSINESS #FASHIONTECH BERLIN will introduce brands that are set up on a “digital first” basis. To become a modern, digitalised company every brand needs to rethink deep-rooted structures and transform each and every process within the company and along the whole value chain.
STREET CULTURE
SUSTAINABLE FUTURE
Influenced by American hip-hop icons and artists, urbanwear and streetwear has grown to become one of the most hyped trends, shaping the street styles in the metropolises around the world. Especially in this market, the impact of social media has shaped the way in which we communicate, network and shop.
Mindful living doesn’t just mean looking after your own body. It’s about using resources judiciously and living in a way that respects the environment – people, animals and nature. The growing interest in and impact on society results in a desire for sustainable fashion products as well as more transparency, which makes digital technologies play a crucial role.
CONFERENCE PARTNERS
EXHIBITORS & MASTERCLASSES
DIGITAL MASTERCLASS
E-SPORTS & GAMING IN FASHION Sports have always played an important role in society. Recently, the attention has wandered from real-life sports to gaming and e-sports. E-battles are increasingly growing into real, large-scale events, which demonstrates the best means of connecting both online and offline, and how to monetise digital concepts. More and more fashion brands are investing in this sector to promote their brands.
START-UP AREA
THE TECH CONFERENCE FOR THE FASHION INDUSTRY
4 JULY 2019
NEW LOCATION - FESTSAAL KREUZBERG WWW.FAS H ION T E C H .B E R L IN
STARS ON STAGE VIDEO COMMERCE
DIGITALISATION
shopping via video with american icons
along the whole supply chain
AARON LEVANT
BRIAN GREVY
CEO NTWRK
DIGITAL FIRST
CEO GANT
3.5 MILL FOLLOWERS
direct to consumer brand with cult status
influencer & founder of a sustainable fashion performance brand
LUISA KROGMANN
PIETRO BOSELLI
FOUNDER & CEO AEYDE
FOUNDER & CEO PETRA DESIGN
FASHION X MUSIC how they influence each other
MICHAEL MICHALSKY DESIGNER
E-SPORTS & GAMING conquer the fashion market
ON THE PANEL
KNUT BERGEL COO H4X
ISMAIL BOULAGHMAL CEO CLUBKIND MARKETING
JENS HILGERS FOUNDING PARTNER BITKRAFT
n o i t c e l l pre co 2020 r e m m su
EDITORIAL
Headless Commerce und sein Gegenteil Liebe Leserinnen und Leser, nichts ist so unterhaltsam nachzulesen, wie die Zukunftsprognosen, die man als Journalist gibt – Jahre später. Dessen eingedenk, sind wir in der aktuellen Fashiontech-Ausgabe von style in progress trotzdem versucht, Sie zu einer Expedition in die Zukunft einzuladen. Gehen Sie mit Isabel Faiss auf die Reise (Retail-Visionäre, ab Seite 102) und staunen Sie über Läden, die heute schon virtuos auf der Klaviatur von morgen spielen. Lassen Sie sich von Kay Alexander Plonka erklären, warum Blockchain auch in der Mode wichtig wird (Markenliebe in digital, ab Seite 129) oder lauschen Sie, wenn Stephan Huber Brunello Cucinelli entlockt, was dieser mit Jeff Bezos bespricht (Jeff, was hinterlässt du der Menschheit, ab Seite 132). Reservieren Sie einen Moment der Stärke für das Interview, das Martina Müllner-Seybold mit dem E-Commerce-Experten Kai Hudetz führt („Das Geschäftsmodell Handel ist unter Druck“). Und dann nehmen Sie sich ein Beispiel an unserem Longview-Partner Aaron Levant, den Petrina Engelke über das neueste Buzzword der Branche, Headless Commerce, befragt hat („Jeder kann heute immer und überall kaufen“, ab Seite 064). Der scheue Geek, der für sein Shoppingformat The NTWRK das Prinzip QVC mit MTV verheiratet, sagt nämlich Spannendes über die Wichtigkeit des kompletten Gegenteils der Digitalisierung – das Treffen von Angesicht zu Angesicht. „Ich bin fest davon überzeugt, dass echte Beziehungen geschmiedet und echtes Wissen übermittelt wird, wenn man Menschen vor Ort trifft.“ Für Formate wie die Fashiontech, Fashionsustain oder das spannende Vortragsprogramm der Panorama Berlin oder der Munich Fabric Start hat er einen konkreten Handlungstipp parat: „Beginnen Sie ein Gespräch mit neuen Leuten, schmieden Sie neue Beziehungen. Ich glaube, es ist sehr, sehr wichtig, rauszugehen und neue Menschen kennen zu lernen, besonders wegen dessen, was man dabei lernt, und der Geschäftschancen für sofort oder in zig-Jahren. Alleine kommt man immer nur zu dem, was man aus Eigeninteresse sucht, besonders im Internet, nicht wahr? Ich bin immer wieder überrascht, was ich von den Leuten lerne, die ich treffe. Da ich ziemlich schüchtern bin, muss ich mich dazu echt aufraffen. Aber wenn man einfach mal mit dem Nebenmann auf der Konferenz oder am Mittagstisch spricht, lernt man manchmal jemand sehr Interessanten kennen, man knüpft eine wertvolle neue Geschäftsbeziehung oder findet einen Freund fürs Leben.“ Für die aktuelle Messesaison wünschen wir Ihnen genau das: offene Augen, smarte Begegnungen und Freunde fürs Leben. Viel Vergnügen beim Lesen wünscht, Ihr Team von style in progress
Coverfoto: The NTWRK
008
style in progress
ALPHATAURI.COM
INHALT
SO LÄUFT’S
FASHIONTECH FASHION064
008 EDITORIAL
Headless Commerce und sein Gegenteil
016 JETZT 050 FINDEN WIR GUT THE LONGVIEW
064 „Jeder kann heute immer und überall kaufen“ Aaron Levant, der Gründer des Video-Shoppingformats The NTWRK löst gängige Handelsräume auf.
SO LÄUFT’S 072 FASHIONTECH 074 „Your old road is rapidly agin’!“ Die Digitalisierung erklärt mit Bob Dylans Songtexten – ein Kommentar von Stephan Huber. 076 „Wir müssen die neue Zeit gestalten!“ Eine hochkarätige Frauenrunde trifft sich zum Salongespräch: Anita Tillmann, Dorothee Bär und Inga Griese.
084 FASHIONTECH LÖSUNGEN 085 Optimierungspotenzial Aus Pain Points Touch Points machen – Entscheidungsträger und ihr Glaube an die Vorteile durch Digitalisierung. 088 Yes, we can! Apps, Software und Gadgets – und plötzlich ist das vermeintliche Teufelszeug der beste Freund. 094 Fashion on Demand statt Fast Fashion Ein voll digitalisierter Produktionsprozess? Gibt es den schon? Auf Spurensuche bei Lectra. 010
style in progress
072 096 An vorderster Front Wie Unternehmen wie Tommy Hilfiger, RRD, Marc Cain oder Gemini ihre Prozesse beschleunigen. 102 Retai-Visionäre Ein iPad im Laden? Gähn – hier sind die First Mover des Omnichannel. 116 Viva la Revolution Mieten statt kaufen – ein skalierbares Geschäftsmodell, wie RE-NT zeigt.
118 FASHIONTECH LEARNINGS 120 „Wer sich im Handel nicht auf Kundenzufriedenheit konzentriert, wird bald den Anschluss verlieren“ Barbara E. Kahn ist Expertin für CRM und überrascht mit unmittelbar umsetzbaren Lösungen. 122 „Unkompliziert und ohne Kaufzwang“ Dieter Holzer, CEO von Marc O’Polo, übersetzt die Schlüsse aus dem Online-Kundenverhalten auf die Läden. Ein spannendes Experiment. 124 Wo Omnichannel kein Buzzword ist Man kann darüber reden, man kann aber auch einfach machen: US-Marken zeigen, wie sie alle Verkaufskanäle stimmig verbinden. 126 Digitale Evolution P&C hat Studenten pitchen lassen: So stellen sie sich die Erneuerung des Handelsgiganten vor.
128 FASHIONTECH MÖGLICHKEITEN 129 Markenliebe in digital Warum Blockchain die Luxusmode retten wird. Wird es? Ja, sagt Lukso.
INHALT
076
175
130 Gamechanging Holistisch, natürlich und trotzdem rasend gut vernetzt: Muse & Heroine von Janine Knizia.
155 „Wir wollen den Umsatz verdreifachen“ Filippa K hat gemeinsam mit der Agentur Ben and ambitionierte Pläne.
132 „Jeff, was hinterlässt du der Menschheit?“ Humanist und Kapitalist: Brunello Cucinelli denkt über die Auswirkungen der Digitalisierung nach.
156 Sauber, diese Hosen! Briglia 1949 begeistert mit einer Ethical Collection und richtig viel Innovation.
134 „Das Geschäftsmodell Handel ist unter Druck“ E-Commerce-Experte Kai Hudetz konstatiert: Nicht am Händler, sondern am Handel krankt’s.
157 Driven by Innovation AlphaTauri will neue Wege gehen – auch im Roll-out der Marke.
138 FASHIONTECH KOOPERATIONEN
158 Image und Invest Dondup will in Deutschland in den nächsten drei Jahren verdoppeln.
139 Miteinander 4.0 Wir starren alle nur noch ins Smartphone? Quatsch, sagen Branchenleute, die sich digital vernetzen. 142 Von der Vision zur Wirklichkeit So viel Potenzial: Wie das B2B-Geschäft in modern aussieht. 146 Gemeinsam stark Zusammen ist man weniger allein: Die Mode ist reif für Kooperation.
159 Bellezza senza tempo Eine Lieblingsmarke: Malo will mit neuen Eigentümern endlich durchschlagend erfolgreich werden.
MODE
160 Attitude is a Decision Ein starker Modefrühling, ein bombastischer Modesommer.
VOR ORT 150 94 Prozent! Aus der hohen Markenbekanntheit schöpfen: Joop bringt seine Damenkollektion zurück. 152 Business in the Front, Party in the Back Zum zehnten Markengeburtstag schenkt sich Valentino de Luca eine Shirt- und Polokollektion. 153 Ein Erfolgsgarant Second Female ist ein Umsatzbringer im Handel. 154 Von Herzen Wie die holländische Marke Penn & Ink N.Y ihre Kundinnen begeistert. 012
style in progress
172 High Fashion für die Straße. B-1/Wien 174 Die Kunst des Umwerbens. The Woo Store/Würzburg 176 Neuer Flagshipstore. Caliroots/Stockholm 177 Resonanz und Relevanz. Sporadic/Berlin 178 Potenzial. Como/Oelde 179 Offen für alle(s). Lu Concept Store/Lauf an der Pegnitz 180 Pureness und Boheme. Tuxedo/Düsseldorf 182 Mode comestible. Gränicher/Luzern und Sursee
184 EDITOR’S LETTER Sustain + Ability
184 IMPRESSUM
Floris van Bommel 9th generation shoemaker since 1734
Berlin: Premium, DĂźsseldorf: Gallery Shoes, Supreme, Mainhausen: ANWR messen, MĂźnchen: Supreme, Essenz 80 Saisonale und 30 NOS Modelle auf Lager - Kostenloser Versand | Customer Service (deutschsprachig), +31 13 51 36 930, vertrieb@florisvanbommel.com
JETZT JETZT
C.P. Company
Global Retail Project Der italienische Sportswearspezialist C.P. Company hat im Herzen der italienischen Modemetropole Mailand seinen ersten Flagshipstore eröffnet. Der Laden auf dem Corso Garibaldi ist Auftakt für eine Reihe von Läden, die weltweit in den nächsten Jahren folgen sollen. Das Interieurdesign des Stores stammt von Andrea Caputo Studio und ist bewusst modern, minimal und modular gehalten. Die Warenträger und Präsentationsdisplays lassen sich beliebig kombinieren und versetzen. Eine große Lightbox variiert die Beleuchtungsintensität und stimmt die Farben auf die jeweiligen Kollektionsteile oder Kampagnenmotive ab. Das Design stammt von D’Alesio & Santoro. Customizing wird konsequent umgesetzt. Kunden können einzelne Produkte mittels des Programms Pantone Bespoke individualisieren. Ein weiteres Highlight ist das Sounddesign des Ladens, das die Schall- und Lärmbelastung reduziert. C.P. Company will mit dieser ersten Retailplattform ganz bewusst experimentieren. www.cpcompany.com
Auf zwei Etagen mit insgesamt 170 Quadratmeter Verkaufsfläche zeigt C.P. Company in Mailand innovative Retailtechnologien.
Rory Russell ist Frontman von Lightning Bolt und zweifacher Surf-Champion.
Lightning Bolt
Legends on Tour Die Fashion von Lightning Bolt lebt von Abenteuersehnsucht und Surfer-Lifestyle. Im Mai ließ die Marke, deren Bekleidungskollektion in Lizenz von der Lightning Bolt Europe SA in Portugal gefertigt wird, den Spirit des Gründungsjahres 1971 in Hawaii mit einer Tour durch fünf Länder neu auferstehen. Unter dem Titel „A Pure Source on Tour“ haben Frontman von Lightning Bolt Rory Russell und Shaper-Veteran Craig Hollingsworth die Marke auf Events in Portugal, Spanien, Italien, Frankreich und England persönlich vorgestellt und mit Leben gefüllt, Surf-Talks, Live Shaping Demos, Shaping Contests und Charity-Projekte inklusive. Denn Lightning Bolt lebt soziales Engagement ebenso wie Umweltbewusstsein, mit dem Einsatz von Biobaumwolle, recyceltem Polyester und mit Kooperationen mit ehrenamtlichen Initiativen wie Surf Addict und Surfers Healing. Für den Vertrieb von Lightning Bolt im deutschen und österreichischen Markt ist die Hinterhofagentur von Dominik Meuer zuständig. www.lightningbolt-usa.com
016
style in progress
Bob
Eine Comicikone kehrt zurück
Spinat macht stark – Popeye the Sailor kehrt zurück: in der neuen Capsule-Kollektion von Bob.
Auf dem kommenden Pitti Uomo in Florenz bietet der Stand von Bob eine Weltpremiere: die erste Lizenzkollektion mit der amerikanischen Comickultfigur Popeye. In einer Capsule-Kollektion mit rund 30 Teilen bestehend aus T-Shirts, Polos, Hoodies und einigen Accessoires prangt bald des Matrosen praller Bizeps. Die gewaschenen und gedeckten Farben der Kollektion unterstreichen die Heritage des Themas – für alle Jahrgänge ab der Jahrtausendwende: #Spinatmachtstark. Die Preise dieser besonderen Capsule werden zwischen 49 und 99 Euro im Verkauf liegen. Dominik Meuer von der Hinterhofagentur in München freut sich auf den Launch in Florenz. „Das Designteam von Bob hat einfach immer den richtigen Riecher, wenn es um gute Ideen geht. Hier ist ihnen etwas ganz tolles gelungen.“ www.bobcompany.it
JETZT
LA_B ist die Gegenbewegung zur lauten und plakativen Streetwear.
LA_B
Creative Collective
Das Label Los Angeles_Berlin, kurz LA_B, ist in beiden Städten gleichermaßen zu Hause. Susann Lucas, die unter anderem für Sabotage und Stone Island gearbeitet hat, ist der kreative Kopf der Marke mit Sitz in Los Angeles. In Berlin sind mit Inès Di Rado Brand-, Produktions- und Sales-Management sowie Showroom und Marketing beheimatet. Den Vertrieb für die D-A-CH-Region steuert die Agentur Dees mit Showroom in München. „Wir sind mit den Entwicklungen nach dem Launch sehr zufrieden“, sagt Di Rado. „Derzeit sprechen wir mit Fred Segal über eine mögliche Pop-up-Fläche. Ebenso laufen Gespräche mit dem Soho House in Berlin, denn unser Konzept baut ebenfalls darauf auf, kreative Netzwerke und Communities zu vereinen. Wir möchten den kreativen Pool, der diese beiden Metropolen so faszinierend und einzigartig macht, vorstellen und verbinden.“ Die Kollektion beinhaltet T-Shirts, Sweater, einige Hosen sowie saisonale Highlights und basiert größtenteils auf Durchläufern. Alles in Europa und zu 100 Prozent aus Baumwolle produziert. „Unsere erste Kooperation mit der Künstlerin Shana Mabari aus Los Angeles ist auf großes Interesse gestoßen“, so Di Rado. Für die kommende Saison ist das Label mit Berliner Künstlern in Gesprächen, um die schöpferische Arbeit mit Kindern von Initiativen und Vereinen in Los Angeles und Berlin zu unterstützen. Inès Di Rado: „Bei diesen Projekten teilen wir Inspiration und Profit. 25 Prozent der Einnahmen sorgen dafür, dass Kunst auf dem Lehrplan bleibt, um aus Schulen wieder Plätze für mehr Kreativität und Fantasie zu machen. Für eine bunte und gemeinsame Zukunft.“ www.la-b.com
018
style in progress
STRENESSE.COM
JETZT
Das Stiefelmodell Sophia ist das Highlight der Kooperation von Dachstein und Steiner 1888 im Winter 2019/20.
3
Fragen an:
Standard Project wird gemeinsam von Josef Grillmeier (im Bild), Dominique Eggeringhaus und Holger Petermann geleitet.
Josef Grillmeier
Creative Director Standard Project
Steiner 1888 x Dachstein
Loden-Lifestyle Sneaker aus Loden? Eine Idee, die die beiden österreichischen Produktspezialisten Dachstein aus Salzburg und Steiner 1888 aus der Ramsau bereits 2018 mit dem Sneakermodell Dach-Steiner auf den Markt brachten. Die erfolgreiche Kooperation geht in der Saison Herbst/ Winter 2019/20 nun mit dem Stiefelmodell Sophia bereits in die zweite Runde. Beide Unternehmen verbindet nicht nur ihre geografische Nähe zum Dachstein, sondern vor allem ihr tiefes Produkt-Know-how und die Faszination für die inhaltliche Verbindung von Outdoor und Lifestyle. www.dachsteinschuhe.com, www.steiner1888.com
Welchen visuellen und konzeptionellen Regeln folgt Standard Project? Minimalistisch, universell, zeitlos: Standard Project ist einhundert Prozent Stil. Statt auf schnelllebige Modetrends und Kollektionszyklen konzentriert sich das Label auf das Wesentliche und entwickelt mit seinen Items kontinuierlich eine Reihe neuinterpretierter und generationsübergreifender Klassiker. Wir brechen mit der gängigen Regel, dass Mode sich fortlaufend neu erfinden muss, und setzen mit einer permanenten Kollektion neue, saisonunabhängige Standards. Worauf basiert die Philosophie des Designprozesses? Reduktion ist die Bedingung für Universalität. Auf diese Weise präsentiert Standard Project Luxus durch Klarheit und Einfachheit. Wir entwerfen durchdachte Produkte zum Leben, Arbeiten und Reisen in höchster Qualität. Die Produkte bilden keine alleingültige, in sich geschlossene stilistische Welt, sondern die Grundlage für die Entfaltung des eigenen Stils. Diese Philosophie ist zentral für die Produktentwicklung und alle Prozesse bei Standard Project. Als Guide Line haben wir dazu zehn Kriterien aufgesetzt, die jeder Produktentwicklung zu Grunde gelegt werden. Zum Auftakt präsentieren Sie mit dem Item No. 1 ein schwarzes T-Shirt. Was ist das Besondere daran? Dass wir an ein vermeintlich simples unisex Kleidungsstück mit sehr viel Sorgfalt herangehen. Den eigenen Anspruch, den wir an unser erstes Item setzen, hat viele Entscheidungen zur Folge. Die besonders langstapelige Pima-Baumwolle hat Vorteile, die für unseren nachhaltigen Ansatz extrem wichtig sind. Das wird man erst sehen, wenn man das T-Shirt fünf Jahre lang getragen hat. Es überzeugt durch seine perfekte Passform. Für uns die Definition von lässigem Luxus und Understatement. Gleiches gilt für die Art der Stricktechnik, des Garns, des Schnitts, der Färbung und schließlich der Produktionszyklen. Mit alledem widersprechen wir dem Fast-Fashion-System. www.standard-project.com
Lalo
Star der Fashion Week Tiflis
Der Blick nach Tiflis lohnt: Entdeckungen wie Lalo bringen Spannung ins Sortiment.
020
style in progress
Wer nicht immer das nahe liegende sucht, dem sei die Mercedes-Benz Fashion Week in Tiflis ans Herz gelegt – sogar Vogue international und Onlinegigant Net-a-Porter gaben sich diesmal die Ehre. Einen der Geheimtipps hat Claudia Flessa von der Modeagentur Flessa nach Deutschland geholt: das georgische Label Lalo. Extravagante Kombilooks, zart-fließende Kleider und grobmaschige Strickcardigans zeigen, wie unbeirrt und wagemutig die Mode aus Georgien auf dem Vormarsch ist. Mit kühn-künstlerischem Geschick verbindet Lalo Tradition und Moderne. Die Einkaufspreise für die handgemachten Edelexemplare reichen von 200 bis 500 Euro. www.lalocardigans.com
Simplifizierung Das Item No. 2 von Standard Project ist ein puris-
tisches Rennrad bei dem Rahmen, Gabel, Vorbau, Sattelstütze und Lenker aus extrem leichtem und stabilem Titan sind. Das Konzept des unlackierten Rades folgt dem Prinzip der Simplifizierung: Reduktion auf die wesentlichen Funktionsmerkmale bei gleichzeitigem Einsatz neuester Technikkomponenten. Angetrieben wird es nicht mit einer Kette, sondern via wartungsfreier Zweigang-Riemenautomatik. Der Sattel ist eine Neuentwicklung von Brooks, gefertigt aus wasserabweisendem und stoßfederndem Naturkautschuk gemischt mit Baumwolle statt wie sonst üblich aus Leder.
JETZT
Act Now! Ecoalf ruft dazu auf, die Ozeane vom Plastikmüll zu befreien und den Planeten zu schützen.
Auf Sylt und in Frankfurt hat Stetson zwei neue Stores eröffnet.
Stetson Europe
Ecoalf
Because there is no planet B Die spanische Marke Ecoalf hat seit 2009 mit der Hilfe von mittlerweile 3.000 Fischern über 400 Tonnen Müll aus dem Mittelmeer geholt, 200 Millionen PET-Flaschen und 100 Tonnen alter Fischernetze recycelt sowie über 300 Stoffe aus recyceltem Material, darunter auch Wolle, Kaffeesatz und Baumwolle, hergestellt. Ziel von Ecoalf-Gründer Javier Goyeneche ist es mit Hilfe bahnbrechender Technologien den Produktionsprozess als geschlossenen Kreislauf zu optimieren. Das Ziel ist, keinen Müll mehr zu verursachen, weniger Wasser zu verbrauchen und für neue Stoffe nur noch Materialien wie Leinen oder Tencel zu verwenden, die deutlich geringeren Einfluss auf die Umwelt als Fasern, die auf Erdöl basieren, haben. Ein konsequenter Schritt zur Einhaltung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Die Komplettkollektion beinhaltet neben Sneaker und Taschen auch Swimwear, die aus Plastikmüll aus dem Projekt Upcycling the Oceans gefertigt wird. Außerdem hat Ecoalf eine Stiftung gegründet, in die zehn Prozent des Umsatzes der mit „Because there is no planet B“ bedruckten Produkte fließt, um noch mehr Plastikmüll aus dem Meer fischen zu können. Ab dem Jahr 2020 wird das Label zudem vollständig auf Daunenfüllung in seinen Jacken verzichten. In Deutschland erfolgt der Vertrieb über Deluxe Distribution und in Österreich über Room with a view. www.ecoalf.com
Airfield
Mrs. Produkt Aus drei mach eins! Die Leitung der Produktentwicklung war bei Airfield bisher auf drei Positionen verteilt. Um die Produktion zu optimieren und den konsequenten Preislagenaufbau zu verbessern, wird sie jetzt erstmals gebündelt. Yvonne Förster-Storck übernimmt ab sofort die neue Leitung. Förster-Storck war zuletzt als Head of Product Management für die Gerry Weber International AG im Bereich Outdoor verantwortlich. Als Head of Product fungiert Förster-Storck bei Airfield als Bindeglied zwischen Produktentwicklung, Vertrieb und Beschaffung. Mit einem Gesamtüberblick über alle Prozesse stehen vor allem die strategischen Innovationen rund um die Produktentwicklung und -optimierung im Fokus. Dazu kommt noch der stringente Kollektionsaufbau für eine bessere Performance am PoS. Yvonne Förster-Storck berichtet direkt an CEO Walter Moser. www.airfield.at
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style in progress
Yvonne Förster-Storck übernimmt bei der DOB-Marke Airfield die neu geschaffene Position des Head of Product Management.
Aller guten Dinge sind drei Nach dem Erfolg des ersten Stetson Europe Stores in Berlin, der vom ehemaligen Chef der Bread & Butter Karl-Heinz Müller im Rahmen der 14 oz. Läden in der Münzstraße betrieben wird, haben nun auf Sylt und in Frankfurt zwei weitere Stetson-Stores eröffnet. Das Geschäft auf der beliebten Nordseeinsel wird ebenfalls von Karl-Heinz Müller betrieben und feierte pünktlich zum Beginn der Urlaubssaison Eröffnung. Der 50 Quadratmeter große Laden in Frankfurts bester Lage – direkt neben Wacker’s Kaffee Geschäft“ das dort schon seit 1914 ansässig ist – läuft unter der Regie von Kami Hashemi. Er betreibt in direkter Nachbarschaft seit vielen Jahren den Red Wing Shoes Store, sein Geschäft B74 Selected Goods und einen Laden für Taschen von Freitag. Stetsons Sortiment für Damen und Herren in Preislagen von 29 bis 399 Euro umfasst von der Baseballcap und der Strickmütze über Leder-, Stoff- und Strohhüte bis hin zu Schals und Handschuhen sogar auch Whiskey. Bei den Stetson-Stores handelt es sich nicht um Franchise- oder Flagshipstores im klassischen Sinne. „Es gibt kein starres Konzept. Wir haben gemeinsam mit langjährigen Freunden und Partnern passgenaue Lösungen für die individuellen Kooperationen entwickelt. Wichtig war uns von Anfang an, basierend auf einem guten Vertrauensverhältnis Locations zu finden, die eine gute Frequenz haben, mit denen aber auch nicht Mietpoker gespielt wird. Und wir werden erst recht nicht einem unserer langjährigen guten Kunden an irgendeinem Standort einfach einen Laden vor die Nase setzen. Es geht darum, gemeinsam mit bestehenden Partnern das Produkt und die Marke auf das nächste Level zu heben. Vorausgesetzt die Schlüsselkriterien stimmen. Denn ein Laden kann das perfekte Produkt haben und eine großartige Location, aber ein Stetson-Store wie wir ihn uns vorstellen, wird erst durch die Menschen im Laden komplett. Dazu braucht es ein gutes Gefühl und man muss lokal sehr gut vernetzt sein, um ein Team zusammenzustellen, das langfristig auf sehr hohem Niveau agieren kann“, erklärt Klaus Kirschner, Stetson Europe CEO von FWS Hats. Obwohl bereits Gespräche stattfinden, stehen aktuell keine Eröffnungen in Europa bevor. www.stetson-europe.com
JETZT
3
Fragen an:
Holger Petermann
Mitinhaber Werbeagentur Think Inc.
Roshan Paul
Inhaber Agentur Xplusplus Euer aktueller Neuzugang ist die progressive niederländische Sneakerkollektion Nubikk. Was muss man mit Sneaker heute können, um in diesem heiß umkämpften Markt wettbewerbsfähig zu sein? Roshan Paul: Wir bei Xplusplus sehen bei Nubikk ein enormes Potenzial für den deutschsprachigen Markt, da die Marke aufgrund ihrer Strategie und mit Flashprogrammen unglaublich schnell auf die Nachfrage des Marktes reagieren kann und so ständig angesagte Schuhe in hoher Qualität lanciert. Was macht das Produkt aus? Roshan Paul: Zum Beispiel die extrem leichten Sohlen der Nubikk-Schuhe, die nicht nur stylisch aussehen, sondern auch einen außergewöhnlichen Tragekomfort bieten. Mal abgesehen vom Produkt, was gehört noch dazu? Holger Petermann: Neben dem Produktdesign und der Qualität setzt Nubikk auch auf eine klare Kommunikationshaltung. Ob handelsunterstützende Maßnahmen oder Brand Awareness – Nubikk arbeitet sehr erfolgreich mit einer gelungenen Kombination aus Micro- und Macro-Influencern, aber auch mit Influencer-Größen wie @tonimahfud zusammen. Wir werden hier bald auch erste Kooperationen und Special Editions sehen. Insgesamt halte ich Nubikk für eine Marke mit hohem Wachstumspotenzial, die aktuelle Themen wie „contemporary, sleek design“ und „affordable luxury“ mit am klarsten umsetzt.
Warm Me
Die Hülle
Cashmere im Sommer? Nur her damit, findet Warm Me. Denn: Wo ist eigentlich der Sommer?
„Umhüllen, umschmeicheln, wärmen, in diesem Zeichen steht die gesamte Kollektion für Frühjahr/ Sommer 2020“, erzählt Theresa Steinbacher. Zwei Erfolgsmodelle der Kollektion – die dünne Mütze Flap Me und die großen, aber leichten Schals – werden in der aktuellen Kollektion deutlich ausgebaut. Ein Novum sind Cardigans, die „perfekt in dieses Bild des Umhüllens passen. Unsere Produkte sind Freund, Wegbegleiter. Ob im Flugzeug oder wenn es im April mal wieder nur fünf Grad Celsius hat. Dann greift man gerne zu Warm Me. Das entbehrt jeder saisonalen Abhängigkeit, da muss ich Händlern, die meinen, in der warmen Jahreszeit keinen Strick zu brauchen, widersprechen. Wir sehen immer stärker, dass unsere Produkte völlig ohne Saisons auskommen. Sie halten ihren Wert und die Endkunden denken da heute schon ganz ohne Jahreszeitendünkel“, so Theresa Steinbacher. www.warm-me.com
Manuel Ritz
Tokio 2020
Nubikk Kollektionsbild: Junge, frische Styles sind das Markenzeichen der niederländischen Sneakerkollektion Nubikk.
024
style in progress
Als Teaser für die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio bringt Manuel Ritz für Frühjahr/Sommer 2020 bereits die dritte Kooperation mit dem Illustrationskünstler und Modejournalisten Fabrizio Scalvi heraus. In seinen Prints setzt dieser gekonnt auf die Symbolik: Rot für die aufgehende Sonne als Hommage an Japan und Ideogramme für verschiedene Sportdisziplinen. Neben T-Shirts gibt es auch Bermudas und Sneaker. Die sportive, lässige Kollektion setzt mit dieser Capsule nicht nur auf die Kontinuität in der Zusammenarbeit mit interdisziplinärer Kreativität, sondern vor allem auf die positive Message des olympischen Gedankens und den aktuellen Zeitgeist. www.manuelritz.com
Rot für die aufgehende Sonne, japanische Schriftzeichen und ein Turner – Manuel Ritz widmet Tokio 2020 eine Capsule-Kollektion.
JETZT
Reternity
T-Shirts im Herzen Dass Streetwear immer wichtiger wird, kann niemand verleugnen. Aus Norddeutschland kommt das Label Reternity. Mit einer Mischung aus Coolness und Hochwertigkeit will es seinen Platz im Markt erobern. Im Zentrum der Marke stehen T-Shirts mit von 29,99 bis 39,99 Euro Verkaufspreisen, die Schritt für Schritt zum Komplettlook ausgebaut werden sollen. Die zwei Hauptkollektionen werden durch verschiedene Drops ergänzt. www.reternity.de
Am Puls der Zeit: Phil Petter lanciert Premiumshirts aus „veganer Seide“.
Phil Petter
Noch mehr grün: Auf der Premium in Berlin präsentiert Liu Jo neue Teile unter der Nachhaltigkeitsflagge.
Sustainable Luxury
Liu Jo
Auf dem Weg in Richtung Nachhaltigkeit Jede Saison ein Schritt weiter: Die italienische Premiumdenimmarke Liu Jo hat sich Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben und erweitert das Sortiment nun entsprechend. Nach der „grünen Blauen“, einer nachhaltigen Jeans von Liu Jo, kommen nun auch andere Produktgruppen hinzu. Das Programm wird erstmals auf der Premium in Berlin präsentiert und erfreut sich besonders im deutschen Markt großen Interesses. www.liujo.com
026
style in progress
Bezahlbar und cool: Der Newcomer Reternity kommt aus Deutschland.
Das österreichische Menswearlabel Phil Petter vereint in seiner neuen Sommerkollektion Nachhaltigkeit mit Luxus und präsentiert seine Strick- und Jerseyteile aus „veganer Seide“, hergestellt aus Viskose-Stretch. „Viskose ist ein absolut nachhaltiges Material. Es wird aus der Zellulose von Holz hergestellt und punktet durch aktive Feuchtigkeits- und Thermoregulation“, erklärt Anja Grabherr-Petter von Phil Petter Knitwear. „Die Ware ist sehr elegant und exklusiv. In puncto Luxus kommt sie ganz nah an Seide heran. Sowohl ökotechnisch, aber vor allem in Lässigkeit und Modernität trifft diese Ware den Nerv der Zeit.“ Erhältlich ist erstmalig Feinstrick in Form schlichter Pullover ohne Bündchen und mit neuer Raglan-Passform, genauso wie für Phil Petter typische Doppelperlfangstrukturen für Zippjacken und in Form gestrickter Sakkos. Durch den Stretch-Anteil sind die Modelle extrem langlebig und formstabil. www.philpetter.com
JETZT ag e n t u r e n
Limitato (o.l.), Second Female (o.r.) und March11 (u.l.) sind neu bei Ben and.
Ben and
Drei Neuzugänge Ben, was hast du diese Saison im Gepäck? Ben Botas, Inhaber Ben and: Drei neue Labels, die super in unser Portfolio passen. Second Female aus Dänemark ist stark in Kleidern, Blusen und Strick mit super Preislagen und einer Dreierkalkulation. Die Tees und Sweats von Limitato begeistern mit künstlerischen Applikationen nicht nur Händler wie Harrods und Luisa Via Roma, sondern auch Abseits, Mientus, Jelmoli und Strolz. Die Applikationen sind Originalbilder von bekannten Künstlern, immer limitiert und nummeriert. Als Druck auf einem speziellen Samt kommen die Bilder sehr farbecht heraus. Geliefert wird in einer tollen Box mit Infos zum Künstler. March11 ist mit handbestickten Kleidern und Tuniken made in Europe eine echte Entdeckung. Der Bohemien-Style ist etwas ganz Besonderes, was bereits Händler wie Helmut Eder, Jades, Unger, Sigrun Woehr und Net-a-porter überzeugt hat. Das New Yorker Label stammt von dem Ukrainer Stylisten Robert Mishchenko, der March11 im Jahr 2015 gegründet hat. Marken: Axel Arigato, Filippa K, Freddy’s, Limitato, March11, Mason’s, Handstich, Moose Knuckles, NA-KD, Odd Molly, Second Female, Stutterheim, Zoe Ona Ben and, Düsseldorf und München/Deutschland, agency@ben-and.com, www.ben-and.com
Premium Brand Group
Store in Kampen „Wir sind begeistert, wie sich unsere Kollektionen entwickeln. Bei Begg & Co wollen wir den Damenbereich ausbauen, ich sehe viel Potenzial“, erzählt Erika Palese. Seit vergangenem März weiß sie den umfangreichen Nachorderservice der Kollektion Begg & Co nicht nur aus Sicht ihrer Kunden sehr zu schätzen. Denn da eröffnete Erika Palese ihren eigenen Store Palese Kampen auf der Ferieninsel Sylt. Dort stellt sie neben den Marken ihrer Agentur 18 weitere Kollektionen vor, komprimiert auf das Wesentliche, auch räumlich. Auch mit der von ihrer Agentur vertriebenen lässigen Sportswearmarke Derek Rose trifft sie auf Sylt den richtigen Kunden. Marken: Begg & Co, Derek Rose, Les Ottomans, Nobis, The Bespoke Dudes Eyewear, Premium Brand Group, München/Deutschland, office@premiumbrandgroup.de, www.premiumbrandgroup.de
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style in progress
Erika Palese von der Premium Brand Group führt auch einen Laden auf Sylt, das bringt Erkenntnisse für die Agenturmarken.
Moormann & Co.
Potenzial
Klara, was ist neu und unverzichtbar bei euch? Klara Moormann, Mitinhaberin Moormann & Co.: Wir konzentrieren uns auf unsere etablierten Spezialisten, in denen wir viel Potenzial sehen. Zusätzlich haben wir uns noch für einen alten Freund entschieden: die Cashmere-Marke Malo. Das Label ist wieder in italienischen und gesunden Händen, mit einer klaren Vision, die perfekt zu uns passt. Wo passieren die spannendsten Innovationen? Alle unsere Kollektionen sind jede Saison innovativ! Mit komfortablen Styles für Männer und Frauen in ansprechenden Farben, die man nicht mehr ausziehen möchte. Dein Rat für die Händler? Der Einzelhändler sollte sich so viel wie möglich anschauen und nicht mehr an Marken und Gewohntem festhalten. Der Endverbraucher will inspiriert werden! Unsere Premium nischenprodukte sind bestimmt nicht für jeden etwas, aber definitiv sehenswert. Marken: 19 Andrea’s 47, Alessandro Gheradi, Gimo’s, Kathleen Madden, Maison Lener, Malo, Maurizio Baldassari, Projekt E, Stouls, Stephan Boya, Valérie Khalfon, Zanieri Moormann & Co., Düsseldorf/ Deutschland, k.moormann@moormann-co.com, www.moormann-co.com
WE HOPE TO SEE YOU BERLIN PREMIUM 2 - 4 JULY 2019 HALL 7 A10 www.pennandink-ny.com
GERMANY Eyegasm Textilvertriebs GmbH from 01.07.19 renamed in Prins-Juric GmbH Showrooms: Berlin, Hamburg, Düsseldorf and Munich info@eyegasm-fashion.com
AUSTRIA Modeagentur Klaus
SWITSERLAND Puro Fashion GmbH
Fashionpalais Salzburg/Bergheim office@modeagentur-klaus.at
Industriestrasse 42 8152 Glattbrugg info@purofashion.ch
JETZT ag e n t u r e n
Agentur Vestitus
Spannend im Detail Was gibt es Neues? Volker Haertel, Geschäftsführer Vestitus: Jacob Cohën kommt erstmalig mit Schuhen und Accessoires heraus, darunter Duftkerzen, Raumdüfte und Textilerfrischer. Beim Debüt in den Monobrandstores haben die Accessoires sofort gute Abverkaufszahlen generiert! Die Sneakerkollektion orientiert sich am typischen Design, mit Materialien wie Ponyfell und Ösen und Nieten aus Palladium. Was sollte man nicht verpassen? Die neue Vielfalt von rund 100 Kleidern bei Antonelli, von sportiv bis feminin, aus leichtem Leinen und Baumwollstretch in puristischer Safari-Optik, pastelligen Plissees und Seide für Boheme Styles sowie grafischen Drucken. Welche Marke überzeugt noch mit Innovation? C.P. Company. Mit Ice Dying sowie Inside-out-Dying setzt die Marke neue Maßstäbe. Der Siegeszug des Overshirts erreicht wohl diese Saison den Höhepunkt, mit vielen Modellen in ausgefallenen Fabrics. Auch Bestseller wie Sweats werden mit Färbeverfahren neu interpretiert. Marken: Antonelli, C.P. Company, Fedeli, Finamore, Herno, Jacob Cohën, Olivieri, Santoni, Tortona 21 Vestitus GmbH, 40221 Düsseldorf/ Deutschland, www.vestitus.eu, service@vestitus.eu
Heritage Agents
1 zu 1 für die Frauen
Storytelling mit der Kollektion Warm Me als Neuzugang bei den Heritage Agents.
Sie haben ausgeglichen. Mit vier neuen Frauenkollektionen herrscht nun auch flächenmäßig im Showroom der Heritage Agents in München Gleichberechtigung: mit den zwei Damenkollektionen von Circolo 1901, Bagutta und dem Neuzugang Warm Me. „Damit wagen wir uns jetzt ganz progressiv raus aus der reinen Männerwelt und gleichen unser Angebot als Multilabelkonzept vollumfänglich aus“, sagt Malte Kötteritz. „Während wir mit Circolo 1901 eine modisch sehr vielseitige Kollektion haben und im Handel von extrem spitz bis eher kommerziell verschiedene Kunden ansprechen können, setzen die anderen drei neuen Kollektionen auf ihr Spezialistentum – und entwickeln sich aus dieser Richtung kommend stetig weiter.“ Bagutta erweitert jede Saison das Portfolio von Blusen und Blusenkleidern um ein paar neue Produkte. Die Accessoirekollektion Warm Me präsentiert neben den bekannten Beanies auch Cardigans und T-Shirts aus Cashmere. Marken: Bagutta, Circolo 1901, Lardini, Matteucci 1939, Mey Story, Warm Me Heritage Agents, München/Deutschland, info@heritage-agents.com, www.heritage-agents.com
D-tails
New Menswear Patrick, eure Neuzugänge haben einen gemeinsamen Nenner: italienische Familienunternehmen mit einer langen Tradition. Patrick Coppolecchia Reinartz, Inhaber der Agentur D-tails: Ja, wir glauben an traditionsreiche Firmen und die Kontinuität der Klassik. Das trifft einfach den aktuellen Zeitgeist, wenn große Handwerkskunst mit modernen Einflüssen vereint wird. Mit den Neuzugängen in dieser Saison weiten wir außerdem auch unser Herrensortiment weiter aus. Wer genau kommt neu hinzu? Zum einen die sehr hochwertige Menswearkonfektion von Luciano Barbera aus dem Piemont. Auch die Marke Zanella setzt auf besondere italienische Herrenhosen, die in der Produktion ein 49 Arbeitsschritte umfassendes Prozedere durchlaufen. Mit Barba kommt ein sehr traditionsreicher Hemden- und Blusenspezialist mit hinzu, der inzwischen aber auch Total Looks anbietet. Und Sealup ist nunmal der ganz große Name in der italienischen Luxury Outerwear, bei dem Karl Lagerfeld lange Zeit arbeitete.
Jacob Cohën bringt erstmalig Schuhe und Accessoires heraus.
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style in progress
Marken: Add, Barba, Best Company, Flower Mountain, Fracap, Gallo, Giabs, Il Bisonte, Luciano Barbera, Sealup, Urban Sun, Zanella D-tails, München/Deutschland, info@d-tails.de, www.d-tails.de
Italienische Wurzeln, moderne Designhandschrift: D-tails entdeckt Klassiker aus Italien neu.
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Michaelis Fashion Agency
Stillstand ist Rückschritt René, was ist die größte Überraschung für die Händler? René Michaelis, Inhaber Michaelis Fashion Agency: Absolut Cashmere aus Paris wurde letzte Orderrunde bei uns wahnsinnig gut angenommen, ob Klassiker oder Styles mit modischer Attitüde. Top: Cashmere-Seide- und Cashmere-Leinenshirts, die auf Wunsch rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft geliefert werden. Bei welcher Marke lohnt ein neuer Blick? Ganz klar bei Peuterey und Airfield. Beide erfinden sich immer neu und stellen sich konstruktiver Kritik. Und beide agieren immer pro Handel. Warum kommt der Premiumhandel nicht um euch herum? Wir mixen etablierte Marken mit Newcomern, zum Beispiel Ruby’s Story mit Kleidern, Tuniken und Blusen, uni und gemustert in Stretch, innovativ und bezahlbar. Welche Frage wolltet ihr den Händlern immer schon mal stellen? Warum haben viele Händler aufgegeben, Mode und Kollektionen zu ertrüffeln? Das ist doch das, was Spaß macht, und auch die Stammkunden wollen überrascht werden. Stillstand ist Rückschritt!
Designt in der Weltstadt New York, gestrickt im deutschen Thüringen: Karim Guest.
Marken: Absolut Cashmere, Airfield, Outhere, Peuterey, Ruby’s Story, Yippie Hippie Michaelis Fashion Agency, München/Deutschland, T 0049.171.4888924 mail@michaelis-fashion-agency.com, www.michaelis-fashion-agency.com
Adventure
Made in Thüringen Zur Sommersaison 2020 stellt Marc Kofler seinen Kunden eine Rarität vor: das New Yorker Herrenlabel Karim Guest, das in einer Strickerei im deutschen Thüringen fertigen lässt. „Das ist so ziemlich das Beste, was man an Garnen und Qualitäten momentan auf dem Markt bekommt. Sie verwenden ausschließlich die edelsten Materialien, die europäische Lieferanten produzieren“, sagt Marc Kofler. Die lässige Casual-Kollektion mit VK-Preisen zwischen 299 und 1.500 Euro setzt vom Sweater bis hin zum Smoking als Sonderanfertigung so ziemlich alles um, was den modernen New Yorker Lifestyle widerspiegelt – ab sofort im Showroom der Agentur. Marken: 120%, Desa 1972, DL 1961, Duno, Iheart, Karim Guest, Mucho Gusto, Peuterey, René Lezard Men, Tonno & Panna, Trvl Drss, Zenggi Adventure, Düsseldorf, München/Deutschland, info@adventure-gmbh.de, www.adventure-gmbh.de Peuterey zählt zu den Marken, die sich immer neu erfinden – und pro Handel agieren.
Agentur Schwarte
Speziell und Nische Die Sneaker von Mason Garments stoßen auf hervorragendes Feedback im Handel.
Parajumpers erzielt dank Innovation sensationelle Abverkäufe.
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style in progress
Matthias, what’s hot and new? Matthias Schwarte, Inhaber Agentur Schwarte: Die Lederjacken des Lederspezialisten S.T.R.A. aus der Nähe Venedigs. Die Kollektion ist speziell und Nische, sie besticht in ihrer Farbigkeit, mit Pipings und zweifarbigen Applikationen, die in clean oder used geordert werden kann. Leuchtturmhändler wie Luisa Via Roma, Biffi und Brian & Barry führen die Jacken für Männer und Frauen jetzt in der zweiten Saison. Welche deiner Kollektionen sorgt noch für Spannung? Mason Garments sind im niederländischen Heimatmarkt super eingeschlagen. Jetzt kooperiert das Schuhlabel mit Playboy und der Sportswear von Balr, behält dabei aber den unverkennbar eigenen Style. Wie erfindet sich eine Marke wie Parajumpers neu? Der Part leichte Daune und Hybrid Styles aus Daune mit Baumwolle oder Nylon bewegt sich mit sensationellen Abverkäufen im Handel weiter nach oben! Jetzt wird das Portfolio erweitert, mit Sweats, Tees und Polos. Marken: Emporio Armani, EA 7, Armani Exchange, 59 inches, AT.P.CO, Collection 01, Daniele Fiesoli, Fil Noir, Mason Garments, Parajumpers, People of Shibuya, Spalding, S.T.R.A., Weber + Weber Agentur Schwarte, München/Deutschland, office@agentur-schwarte.de, www.agentur-schwarte.de
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CP Fashion
Amtraq Distribution
Plus Minus
Feinstes Schuhwerk
Ende Mai entschied sich bei CP Fashion in Düsseldorf noch eine bedeutende neue Partnerschaft: mit der dänischen DOB-Kollektion Minus, die zur Frühjahr-/Sommer-Saison 2020 neu in die Agentur hinzukommt. „Mit unserer bestehenden Kundenbasis für Silver Jeans Co sehen wir sehr großes Potenzial für die Kollektion bei unseren Händlern“, sagt Eric Oberstein, den die elegante und gleichzeitig unkomplizierte Attitüde des skandinavischen Looks sofort überzeugt hatte. Mit vier Haupt- und zwei Pre-Kollektionen pro Jahr und einem umfangreichen B2B-Service liefert Minus alle zwei Monate neue, frische Looks. Die VK-Preise sind mit 30 bis 40 Euro für ein Top und 99 bis 139 Euro für ein Kleid moderat. „Durch das starke Commitment der Marke sind wir sehr optimistisch und sehen die Kollektion als ideale Ergänzung zu unseren anderen Marken.“ Marken: Devergo, For us by Silver Jeans, Minus, Silver Jeans Co, White CP Fashion, Düsseldorf/Deutschland, info@cpfashion.de, www.cpfashion.de
Zwei gute Namen in einem: Joseph Cheaney & Sons produziert seit 1886 in England Schuhe, Besitzer sind die Church-Brüder nach dem Verkauf der Marke, die ihren Familiennamen trägt.
Seit Mai kümmert sich Uwe Maier mit seiner Agentur Amtraq um den Vertrieb der britischen Schuhmarke Joseph Cheaney & Sons für Deutschland und Österreich. Das englische Traditionsunternehmen produziert seit 1886 Schuhe für Damen und Herren. 2009 kauften Jonathan und William Church das Unternehmen. Zuvor vekauften die Church-Brüder ihr eigenes Unternehmen an den Prada-Konzern. Neben Mokassins, Loafern, Derbys, Oxfords oder Monks gibt es auch Boots und T-Bar-Sandalen. Die Kollektion beinhaltet 35 bis 40 Modelle zu VK-Preisen von 379 bis 499 Euro bei einer 2,6er- bis 2,7er-Kalkulation. Dazu gibt es ein Lagerprogramm mit ca. 40 Modellen. Neben traditionellen Klassikern gibt es moderne Ausführungen. Kunden sind derzeit u. a. Mr Porter, The Rake, Kentaurus in Köln und der Brogue Store in Hamburg. Die neue Kollektion wird auf dem Pitti in Florenz, in Berlin sowie in Showrooms in Frankfurt, München und Hamburg gezeigt. Marken: 1st Pattern, Croots, G.R.P., Indigo People, Joseph Cheaney & Sons, Kirk Originals, Legendär, Manifattura Ceccarelli, Orcival, Super Duper, Tellason, TSPTR, Vetra Amtraq Distribution Gmbh & Co KG, Frankfurt/Deutschland, T 0049.69.96230423, mail@amtraq.com, www.amtraq.com
Flessa Modeagentur
Boheme in Bewegung
Unkonventionell skandinavisch: Mit Minus aus Dänemark startet CP Fashion in den Sommer 2020.
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style in progress
Das Label Hayley Menzies wurde von der gleichnamigen Designerin 2011 in London gegründet. Den Vertrieb für Deutschland, Österreich und die deutschsprachige Schweiz hat die Modeagentur Flessa neu übernommen. Das ursprünglich kleine Schal- und Accessoiresortiment wurde auf eine Ready-to-wear-Kollektion erweitert: Farbenfrohe Jacquard-Strickpullis und -jacken, fließende, hippe Kleider, Seidentuniken und luftige Sommerröcke sind vom Portobello Road Flair der 1970er-Jahre inspiriert. Ausdrucksstarke Prints, kräftige Farben, modern umgesetzte Vintage- und Barockeinflüsse sowie Gipsyund Hippie-Akzente in auffälligem Farb- und Mustermix unterstreichen den unkonventionellen Boho-Chic-Stil. Die Kollektion umfasst ca. 60 Teile. Strickgarne in feinster Qualität wie Mohair und Cashmere stammen von traditionsreichen Manufakturen in Florenz. Die hochwertige Seide und Baumwolle kommen aus England, wo auch die Fertigung und der Textildruck erfolgt. Die Einkaufspreise für Strick liegen zwischen 80 und 160 Euro, Kleider kosten zwischen 140 und 160 Euro, aufwändige Einzelteile bis 300 Euro. Marken: 360Cashmere, Charlotte Sparre, Drome, Ella Silla, Hayley Menzies, Lalo, Michael Stars Flessa Modeagentur, Buch am Buchrain bei München/ Deutschland, T 0049.8124.909181, info@flessa-modeagentur.de, www.flessa-modeagentur.de
Ein bisschen Boho - das passt zum Portfolio der Flessa Modeagentur.
The Austrian knitwear manufacturer Made in Austria since 1973
philpetter.com
#philpetterknitwear
spring summer 2020
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Room with a view
Konsequent & Nachhaltig Welche technischen Neuerungen habt ihr zuletzt in der Agentur eingesetzt? Christian Obojes, Inhaber Room with a view: Wir stellen step by step auf LED-Spots um. 50 Leuchten sind umgestellt, 30 kommen diese Saison dazu. Wir würden gerne mehr mit den Kunden telefonieren und weniger digitale Mittel verwenden. Mit unserer Software GH Order sind wir auf dem allerneuesten Stand. Fast alle Marken verfügen über B2B-Plattformen, wodurch fast kein Papier mehr verschwendet wird. Fast! Wie kann Digitalisierung am PoS im Handel sinnvoll integriert werden? Wir empfehlen zur digitalen Kundenansprache Mailchimp oder direkt via WhatsApp. Wer kann, sollte seinen Onlinestore ins Schaufenster integrieren, damit Menschen außerhalb der Öffnungszeiten sehen können, was es gibt. Teile, die im Schaufenster liegen, können auf Verfügbarkeit gecheckt bzw. sofort bestellt werden. Dieses System wird von Table Connect angeboten. Marken: Alto, Arkk Copenhagen, Better Rich, D.A.T.E Sneakers, Devotion Twins, Ecoalf, Happy Socks, Holubar, Moon Boot, Moose Knuckles, Pomandere, RRD, Stand Stockholm, Steamery, Steven K, Veja, Warm Me, White Sand, Room with a view, Salzburg/Österreich, office@roomwithaview.at, www.roomwithaview.at
Die Marke Atelier & Repairs kreiert einzigartige Teile in relaxter Passform.
Ein Ort für Order, ein Ort für Gespräche: Room with a view in Salzburg.
Komet und Helden
Coole Nachhaltigkeit
Spezialisten vom Spezialisten
Was gibt es Neues, Unverzichtbares bei euch? Henrik Soller, Geschäftsführer Agentur Komet und Helden: Atelier & Repairs, weil die Marke konsequent auf Recycling setzt und Kreativität mit Nachhaltigkeit verbindet. Das Ergebnis sind innovative und zeitlose Kleidungsstücke für Männer und Frauen; vor allem die Denims sind einzigartig! So cool kann Nachhaltigkeit sein. Bei welcher Marke lohnt ein immer neuer Blick? Ottod’Ame. Die Marke reflektiert Trends und definiert sich so immer wieder neu, wie ein Chamäleon. Selten gelingt das einer Kollektion in der Größe so gut wie Ottod’Ame. Warum kommt der Premiumhandel nicht um eure Agentur herum? Das musst du die Händler fragen – ich habe keine Ahnung. Welche Frage möchtet ihr gern den Händlern stellen? Warum kommt ihr nicht um uns herum? Jetzt eure Fußballfrage. Warum wird der FC Bayern nächste Saison zum achten Mal hintereinander Deutscher Meister? Frag die anderen, warum sie nicht wollen?!
Norbert, warum lohnt sich ein Besuch bei euch? Norbert Klauser, Agentur Klauser: Weil wir jede Menge zu entdecken haben, einige neue Marken diese Saison. Eine Entdeckung ist die Marke Dream Catcher, wunderschöne Kleider. Außerdem unser bewährter Mix: Ikonen der italienischen Premiummode, Produktspezialisten und das, was ich als Servicekollektionen beschreiben würde, weil Ready to wear dafür zu kurz greift. Das sind Kollektionen, die dem Händler das Leben einfacher machen. Weniger Risiko, schnell nachzuordern, immer modisch aktuell – das bilden wir zum Beispiel mit Souvenir ab. Die helfen auch, Wetterkapriolen abzufedern? Genau, wer braucht denn Leinenkleidchen, wenn noch mal Schnee kommt? Oder Daunenjacken, wenn die Hitze brütet? Das kann die Mode längst schon besser, wir müssen uns nur trauen, vom Konsumenten aus zu denken. Für das Damensegment ist das klar. Was bedeutet das im Herrensegment? Im Männersegment gilt es, eine feine Mischung aus Realismus und Spannung zu halten. Ein Mann will seine Lieblingshose wieder kaufen, ja, aber auch nicht über mehrere Jahrzehnte die gleiche. Man darf den Endkonsumenten nicht unterfordern – auch Männer verlieben sich gerne neu!
Marken: 7 for all mankind, AG Jeans, Atelier & Repairs, B.D. Baggies, Baracuta, Barena, Blauer USA, Deus Ex Machina, Diemme, Hartford, Le Bonnet, Ottod’Ame, Save the Duck, The Nim, White Sand Komet und Helden, München, Düsseldorf/ Deutschland, muenchen@kometundhelden.de www.kometundhelden.de
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Agentur Klauser
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Mit Dream Catcher aus Belgien stärkt die Agentur Klauser einmal mehr ihre Kompetenz im jungen, modischen Contemporary-Segment.
Marken: 0909, 2 Stars, Bcc:ed, Bagnoli Sartoria Napoli, Bloch, Blooming 24, Bombers, Briglia 1949, Care Label, Dream Catcher, F. de Laurentiis, Faking, Four Ten, Franco Ferrari, Giangi Napoli, Hevó, Lamberto Losani, Ma-ry-ya, Majestic Filatures, Not Shy, Pierre Luis Mascia, Salvatore Piccolo, Souvenir, Stewart, Teezy, Texas Robot, Zinga Leather Agentur Klauser, München/Deutschland, T 0049.89.231199-0, info@kirstenklauser.de, www.klauserpressoffice.com
Pitti Uomo Florence June 11-14 2019 Stand D/14 Fortezza da Basso Padiglione Centrale
Selvedge Run & Zeitgeist Berlin July 2-4 2019
Who‘s Next Paris September 6-9 2019
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Für die italienische Marke Traiano stieg Paul Schulz im Anzug auf den Mount Everest – nur konsequent, dass er jetzt, wo er sich mit seiner Agentur selbstständig gemacht hat, die Marke auch vertritt.
Pauls Selection
Next Generation Er selbst repräsentiert eine neue Generation, seine Marken kleiden sie: Paul Schulz tritt mit seiner neu gegründeten Agentur Pauls Selection an, einen Generations- und Paradigmenwechsel einzuläuten. Mehrwert und Komfort – in ihrer modernen Variante – sind die Hauptargumente der von der Agentur repräsentierten Marken wie Traino, Verdandy oder Kired. Seit Juni hat die Agentur in Düsseldorfs Cecilienallee 40 einen festen Showroom. Zuvor unternahm Paul Schulz eine große Kundenreise. „Ich will bestmöglichen Service bieten, nicht nur in Form einer guten Selektion, sondern auch im Abverkauf in Form von Schulungen, Austausch über das Feedback der Endverbraucher, Marketingmaßnahmen oder Verkaufsevents.“ Marken: Kired, GTA, L4k3, Orian, Traiano, Veneta Cinture, Verdandy Pauls Selection, Paul Schulz, T 0049.176.24206196, p.schulz@paulsselection.com, www.paulsselection.com
Ein Portfolio, das zunehmend auf Nachhaltigkeit baut: die Agentur Eins Zwei Zwei Eins in Zürich.
Eins Zwei Zwei Eins
Qualität auf allen Ebenen Modeagentur Klaus
Der Modegrad steigt Klaus, wie lautet euer Credo? Christian Klaus, Inhaber Modeagentur Klaus: Wir haben unser Motto als Slogan formuliert: „We love fashion. We love the permanent change. We love what we are doing.“ Wonach sucht der Einkäufer? Mehr Mode, mehr Abwechslung – eben ein steigender Modegrad – sind gefragt. Aber das alles in einem ehrlichen Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Teile müssen nicht günstig sein, aber leistbar. Wir bieten mit unseren Kollektionen genau das: Lieblingsteile, die weibliche Kundinnen gerne saisonal erneuern, die man aber ohne Probleme auch lange tragen kann, weil die Qualität das hergibt. Gibt es aktuelle Lieblinge in eurem Showroom? Wenn man die Einkäufer beobachtet, muss man Penn & Ink N.Y nennen. Ich habe schon lange keine Kollektion mehr erlebt, die auch unter Einkäufern so viele Fans hat. Ein hoher Anteil der Händlerinnen, die ich auf Messen oder bei uns im Showroom treffe, trägt selbst Penn & Ink N.Y. Das beweist, dass die holländische Marke etwas sehr richtig macht. Marken: Gustav, Kyra & Ko, Laurèl, Marc Aurel, Margittes, Oakwood, Penn & Ink N.Y, Pom Amsterdam, Sophie Modeagentur Klaus, Salzburg/Österreich, T 0043.664.2006106, office@modeagentur-klaus.at, www.modeagentur-klaus.at
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style in progress
Penn & Ink N.Y hat viele Fans unter Einkäufern.
„Wir wollen Marken mit Menschen verknüpfen. Dafür haben wir in Zürich ein Multibrand-Modebiotop geschaffen, das mit Pragmatik, Kreativität und dem Blick für Trends neue Labels im Schweizer Markt etabliert. Unsere Agentur steht für Anspruch an Qualität auf allen Ebenen. Das Stichwort ist Komplettdienstleistung, etabliert wird multikausal“, erklärt Inhaber Severin Steiner. Neben Zeitgeist, Mainstream und Vielfalt stehen beim umsichtig ausgewählten Agenturportfolio für Damen- und Herrenmode im Premiumsegment auch Ökologie und Nachhaltigkeit im Vordergrund. Neuester Zugang ist die italienische Schuhmarke Pezzol 1951, die mit altbewährten Herstellungsverfahren von Hand in Italien produziert und als traditioneller Anbieter von Uniform- oder Arbeitsstiefeln Kultstatus in Südeuropa hat. Marken: 7 for all mankind, Alto, Arkk, Bower NYC, Daiwa, Ecoalf, Happy Socks, Knowledge Cotto Apparel, Mystique, Nobis, Pezzol 1951, Sa.Al & Co., The Nim Standard, Wood’d Eins Zwei Zwei Eins Fashion Agency GmbH, Zürich/Schweiz, T 0041.797013039, severin@einszweizweieins.ch, www.einszweizweieins.ch
GERMANY & AUSTRIA
SWITZERLAND
KOMET UND HELDEN GMBH Tel.: +49(0)899705280 - www.kometundhelden.de
EINS ZWEI ZWEI EINS FASHION AGENCY GMBH Tel.: +41(0)439609812 - www.einszweizweieins.ch
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Die Hinterhofagentur
Französisches Flair in Düsseldorf: La Petite Française ist neu bei der Agentur Stefan Wittmann.
In letzter Sekunde
Buchstäblich kurz vor knapp nahm die Hinterhofagentur im vergangenen Januar noch die beiden Kollektionen Original Vintage Style und Leon & Harper auf. „Während der Saison den Kunden noch etwas Neues vorzustellen, ist immer ein Wagnis, aber wir konnten einige begeistern. Zur Frühjahr-/Sommer-Saison starten wir nun mit dem üblichen Vorlauf und sehen viel Potenzial für beide Marken“, sagt Dominik Meuer. Mit Leon & Harper knüpft das Team der Hinterhofagentur an die erfolgreiche Zusammenarbeit mit französischen Damenkollektionen wie beispielsweise Des Petits Hauts an, wobei sich Leon & Harper deutlich rockiger und farblich schriller in Szene setzt. Bei seinen Herrenkunden beobachtet Dominik Meuer zwei starke Tendenzen, einerseits, dass wieder mehr Total Looks gekauft werden – wo die Agentur mit den Kollektionen von Manuel Ritz, Bob und Lightning Bolt sehr stark aufgestellt ist – und andererseits, dass sich Einkäufer ihren Look mit Produktspezialisten selbst zusammenstellen. Mit Marken wie Wool & Co, Koike, Portofiori oder Taylor Tweed, ebenfalls das Spielfeld der Agentur. Marken: AdHoc, Bob, Code ltd., Des Petits Hauts, Eternal Eight and Holy Seven, Hamlet, Koike, Leon & Harper, Lightning Bolt, Manuel Ritz, Original Vintage Style, Portofiori, Prime Shoes, Taylor Tweed, The Jacksons, Wool & Co Die Hinterhofagentur, München/Deutschland, info@diehinterhofagentur.de, www.diehinterhofagentur.de
Neuzugänge und bewährte Marken – auf diesen Mix setzt die Hinterhofagentur.
Agentur Stefan Wittmann
Zwei Neuzugänge Zur kommenden Saison hat die Agentur die Generalvertretung des Pariser Labels La Petite Française für Deutschland und Österreich übernommen. Die Komplettkollektion für Frauen mit ca. 120 Teilen wird in Frankreich produziert, Accessoires wie Taschen und Espadrilles kommen aus Portugal. La Petite Française bietet feminine Casual Looks und zeitgemäßen und sportlichen Chic. Wichtiges Highlight: Ausschließlich natürliche Materialien wie Leinen, Seide und Baumwolle kommen zum Einsatz. Alle Prints sind weltweit geschützt. Es gibt zwei Hauptkollektionen. Hotseller können kurzfristig nachproduziert werden. EK-Preise liegen zwischen 18 und 42 Euro bei einer 2,8er-Kalkulation. Es gibt keine Mindestorder. Größen sind von 32 bis 42 in Zukunft ggf. auch bis 44 verfügbar und frei einteilbar. Außerdem ist die Agentur Wittman ab sofort Importeur für Deutschland und Österreich des Anbieters von Yoga-Schuhen Nahlo aus Los Angeles. Marken: Forty5, Happy, Iconic27, La Fée Maraboutée, La Petite Française, Nalho, P448, P448 Kids, Seven Day Wonder, STW, Sylt Bohème. Außerdem in verschiedenen Gebieten von Deutschland für den Vertrieb von Billybelt, Canadian Classics, Collezione No 01, Daniele Fiesoli, Ecoalf, Lavender & Lillie, Les Deux, Litchi, Soul Katheriné und Wunderfell zuständig. Agentur Stefan Wittmann, Düsseldorf/Deutschland, T 0049.211.58589690, stefan.wittmann@agentur-wittmann.de, www.agentur-wittmann.de
Durch die Decke gegangen: die Sneakerbrand Hidnander.
Cuore Tricolore
Es geht um Wahrhaftigkeit Uwe, an welcher Kollektion kommt in deinem Showroom keiner vorbei? Uwe Deinert, Inhaber Cuore Tricolore in Düsseldorf: Chevignon. Das ist meiner Meinung nach einer der größten Geheimtipps, weil die Marke sichtbar, aber nicht überdistribuiert ist und weil die Produkte im Markt extrem gut abfließen. Aber auch Hidnander ist durch die Decke gegangen – vor allem wegen der strikten No-online-Strategie, das macht sich bezahlt. Dein Credo für die kommende Saison? Im Multilabelbereich arbeiten wir in Zukunft mit immer geringeren Stückzahlen. Daher muss das einzelne Produkt über seine Wertigkeit den entsprechenden Preis generieren. Es geht nicht mehr um Volumen! Es geht um Geschichten, die wahrhaftig sind. Wo trifft man dich demnächst? Auf der Style in München. Das ist eine Showroom-Plattform für Agenturen, die keinen festen Showroom in München haben. Ein sehr wertiger, toller Rahmen für unsere Kunden. Wir sind vom 4. bis 8. August 2019 im Kohlebunker in München. Marken: Chevignon, Hidnander, Mc Lauren, On Parle de Vous, The Seller Cuore Tricolore, Düsseldorf/Deutschland, info@cuore-tricolore.com, www.cuore-tricolore.com
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g a MADE IN ITALY a
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PREMIUM BERLIN
2-4 JULI HALLE 4 - STAND B12
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JETZT M e s s e n
Eine Wegstrecke weniger in Berlin: Das Konferenzformat #Fashiontech zieht zur Seek.
#Fashiontech
Neuer Tag und neuer Ort Die Fashiontech Konferenz findet diesmal im Festsaal Kreuzberg an der Arena statt. „Wir haben uns entschieden, näher zur Seek zu ziehen, da wir dadurch unsere Premium Group Events an zwei Locations bündeln können und es so allen Besuchern einfacher machen, bei der Fashiontech vorbeizuschauen. Gerade die Seek Zielgruppe ist sehr Technik-affin und offen für Digitalisierung, weswegen wir einige Best Cases aus dem Bereich Streetwear bei uns zeigen werden“, erklärt Michael Stracke, Chief Business Development Officer der Fashiontech Berlin. Die Veranstaltung steht unter dem Motto „Topics of our Time“. „Alles, was unsere Gesellschaft in der heutigen Zeit bewegt, hat Auswirkungen auf die Businesswelt. Genau das wollen wir widerspiegeln“, sagt Stracke, Die Themen reichen von Digitalisierung in der Wertschöpfungskette über Einkaufs- und Medienverhalten der Digital Natives bis hin zu Gaming und E-Sports sowie Mindful Living und digitale Technologien zur Vermeidung von Überproduktion. 4. Juli 2019, www.fashiontech.berlin Digital Transformation Wie übertragen wir die Themen unsere Zeit in digitale Formate und Lösungen? Erfahrungen und Einsichten zu diesem Thema gibt es u. a. von Rednern wie: Luisa Krogmann Gründerin & CEO Aeyde Vor vier Jahren gründete Krogmann, nach Stationen bei Mulberry, Ernst & Young und Zalando, gemeinsam mit Constantin Langholz-Baikousis die Schuhmarke Aeyde und vertreibt sie bei über 50 top Onlineanbietern wie Net-a-Porter, Moda Operandi und Lane Crawford. Aaron Levant Gründer & CEO NTWRK Levant ist mit Pharrell Williams Gründer des Consumer-Events Complexcon, einer Mischung aus Konferenz, Festival und Messe für Popkultur. Seine Video-Commerce-App NTWRK ist spezialisiert auf Limited-Edition-Drops und Sofort-Kauf-Tools für Fashionshows. Brian Grevy CEO von Gant Nach zwei Jahren als Chief Marketing Officer ist Grevy seit 2018 CEO von Gant. Sein Markenverständnis für die Transformation des Retail-Umfelds gilt im Unternehmen als Motor für Wachstum.
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Im Konzept bestätigt: Premium und Show & Order halten ihre Aussteller weiterhin dazu an, Highlights in der Präsentation zu setzen.
Premium, Show & Order
Weiter auf neuem Kurs Die im Januar gestartete Umstrukturierung des Hallenkonzeptes und die damit verbundene neue Präsentationsstrategie steht auch bei der Sommerausgabe der Premium im Fokus. Das Ziel ist, Themenwelten präziser zusammenzufassen, Besucher zu inspirieren, Marken zu emotionalisieren und den Überblick zu erleichtern. Die Aussteller sind gefordert, Key-Looks statt riesiger Kollektionen zu zeigen. Auch das Thema Nachhaltigkeit wird weiter fokussiert. Einweggeschirr aus Plastik wird vollständig aus dem Catering verbannt, Mülltrennung und Müllvermeidung werden weiter ausgebaut und Eco-Brands speziell gefördert. Erleben und Emotionalisieren steht auch beim Departmentstore-Concept der Show & Order im Kühlhaus im Vordergrund. Auf den sechs galerieartigen Etagen zeigen rund 200 Marken Beauty-Produkte, Interieur- und Designstücke, Papeterie, Bücher, Kunst, Musik, Düfte und Magazine sowie innovative Food-Konzepte, die besonders gut in ein Fashionumfeld passen. Beauty- und BeachLounge laden on top nicht nur zum Fresh-up oder Entspannen ein, sondern dienen letztendlich auch zur Findung von neuen Vermarktungs- und Kundenbindungsideen. 2. bis 4. Juli 2019, www.premiumexhibitions.com
JETZT M e s s e n
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Fragen an:
Aline Müller-Schade
Mitgründerin der munichfashion.company GmbH Gibt es grundlegende Neuigkeiten zur Struktur der Munich fashion Company? Ja! Nachwuchs kündigt sich an. Das Geschäft muss weiterlaufen und ich freue mich, dass meine langjährige Freundin und Geschäftspartnerin Mirjam Dietz nun fest zu unserem Unternehmen gehört. Sie wurde als stellvertretende Geschäftsleiterin berufen. Es heißt auch immer: zwei auf einen Streich. Corina Klippel ist auch schwanger – gutes Timing könnte man sagen. Wir sorgen schon für Nachwuchs in der Company. Stichwort Digitalisierung: Mit welchen Mitteln und Maßnahmen helfen Sie ihren Ausstellern und Besuchern in Zukunft zur Optimierung des Messebesuchs bzw. -auftritts und welche technischen Neuerungen wurden zuletzt eingeführt? Wir feilen an der Interaktion mit unseren Ausstellern durch eine stetige Weiterentwicklung der Software für eine erleichterte Messevorbereitung. Das gleiche gilt für unser Besuchersystem: Schnell und einfach soll es gehen. Für uns ist es vor allem wichtig, die richtigen Unternehmen zusammenzubringen: Unsere Veranstaltungen bieten eine Netzwerkplattform für Dienstleister, die unsere Aussteller und auch den Handel mit digitalen Lösungen unterstützen können. Wir haben extrem viel in neue Software zur Kommunikation mit Ausstellern und Besuchern sowie in unser Registrierungs- und Einlasssystem investiert. Wir denken nachhaltig und haben die komplette Beleuchtung in unseren beiden Locations, dem MTC in München und dem B1 in Düsseldorf, auf LED-Leuchten umgestellt. Und ab Sommer wird, wenn alles im Zeitplan bleibt, die neue Klimaanlage in den Etagen des B1 in Düsseldorf in Betrieb genommen. Auch die Klimaanlage im MTC auf der zweiten Etage wurde generalüberholt. In München veranstaltet die Supreme Group außerdem die Messen für Kids und Celebration, Body & Beach und Tracht. Welche Neuigkeiten gibt es hier und welche Highlights erwartet die Besucher der Supreme Women & Men? Wir sind froh, am Standort München in vielen der Segmente eine führende Rolle als Ordermesse für die D-A-CH-Region einzunehmen. Die Supreme Body & Beach wird im Sommer wieder eine besondere Modenschau veranstalten, die immer ganz neue und internationale Modelabels präsentiert.
Die treibende Kraft hinter den Aktivitäten der Supreme Group ist Aline Müller-Schade.
Wir sind sehr stolz auf die Supreme Kids. Sie ist jede Saison bis auf den letzten Platz ausgebucht und das Messekonzept wird im Juli mit einer sehr liebevollen und innovativen Modenschau abgerundet. Die Supreme Celebration, die kürzlich stattgefunden hat, birgt viel Potenzial. Wir sind sehr zuversichtlich, dass sich diese Messe von der kleinen, feinen Veranstaltung zu einer großen Orderplattform weiterentwickeln kann. Wir erweitern zukünftig das Portfolio gemeinsam mit den Anbietern und erwarten für 2020 ein gesundes Wachstum. Bei der Women & Men gibt es die Einführung der „the GOLD CARD“: eine personalisierte Karte, die wir langjährigen, treuen Wegbegleitern des Handels für den Zutritt in unsere VIP-Lounges in Düsseldorf und München, zu denen auch die Presse Zutritt hat, überreichen. Natürlich vernachlässigen wir die übrigen Besucher nicht und händigen Vouchers für Essen und Trinken aus. Supreme Women & Men, Düsseldorf: 19. bis 22. Juli 2019, München: 3. bis 6. August 2019, www.munichfashioncompany.com
Mit elf Messen jährlich positioniert sich die Munichfashion Company GmbH seit ihrer Gründung im Jahr 2007 als Anbieter hochwertiger und progressiver Orderveranstaltungen in Düsseldorf und München.
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JETZT M e s s e n
Panorama Berlin
Celebration! Grund zum Feiern – schafft sich die Panorama Berlin selbst: mit der Erweiterung um das sogenannten Celebration-Segment, also Spezialisten für Themen wie Abi-Ball, Prom-Nights, Hochzeiten, Kommunion und Konfirmation. Zu finden in der Halle 7. „Die gesellschaftliche Entwicklung zeigt schon länger eine Veränderung der Wertmaßstäbe. So werden allein in Deutschland jedes Jahr mehr als 400.000 Ehen geschlossen, Tendenz steigend. Es wird wieder mehr, größer und früher geheiratet. Das Marktpotenzial für Hochzeiten liegt bei einer Gesamtstückzahl von jährlich bis zu zwei Millionen Kleidern und Anzügen für diesen Anlass. Hinzu kommt ein wachsender Hype um den Abi-Ball. Rund 300.000 Schüler bestehen jährlich in Deutschland das Abitur. Immer mehr Anlässe werden deutlich größer gefeiert. Celebra tion ist der ‚new smart casual Look‘ der jungen Generation. Ein wachsender Markt und Umsatztreiber an vielen Standorten. Das geschätzte Potenzial liegt hier bei bis zu einer Millionen Kleidern und Anzügen im Jahr allein für den Abi-Ball. Grund für uns, dem Thema Celebration die ihm gebührende Aufmerksamkeit zu geben“, erklärt Jörg Wichmann, CEO Panorama Berlin. 2. bis 4. Juli 2019. www.panorama-berlin.com
Listen & Learn Jede Menge Infotainment bietet die Panorama mit einem breit aufgestellten Konferenzprogramm mit hochkarätigen Keynote-Speakern und unterhaltsamen Podiumsdiskussionen in der Retail Solutions Area in Halle 5. Ein Überblick der Programm-Highlights: Dienstag, 2. Juli 2019
Denim ist ein besonders schmutziges Geschäft – auf der Nachhaltigkeitsmesse Neonyt werden Ansätze präsentiert, das zu ändern.
Neonyt und Fashionsustain
Die Zukunft der Denimproduktion Berlin entwickelt sich immer mehr zum Anlaufpunkt für faire und umweltschonende Mode. Die Messe Neonyt hat sich dieses Jahr ganz dem zukunftsrelevanten Thema Wasser verschrieben. Ein Schwerpunkt ist, die Denimproduktion schonender zu gestalten. „Es ist höchste Zeit für die Modebranche, sich dem Thema Wasser umfassend und konsequent zu widmen. Insbesondere gilt das für die ressourcenintensive Denimindustrie“, so Thimo Schwenzfeier, Show Director der Neonyt. „Wir bringen Unternehmen zusammen, die innovative Produktionsprozesse und visionäre Lösungsansätze entwickelt haben, und leisten so einer nachhaltigeren Entwicklung der Modebranche Vorschub.“ Zeitgleich zur Neonyt Trade Show präsentieren hochkarätige Redner im Rahmen der angeschlossenen Konferenz Fashionsustain Best-Practice-Beispiele und diskutieren über Lösungsansätze. Dabei geht es um die Fragen: Wie kann die Modeindustrie ihren globalen Impact hinsichtlich Wasserverbrauch und -verschmutzung minimieren und aktiv dazu beitragen, die lebenswichtige Ressource zu erhalten? Welche Recyclingmethoden bieten neue Lösungsansätze? Auf der Neonyt stellen eine Reihe von Anbietern aus, die neue Wege in der Produktion einschlagen und vielseitige Lösungsansätze entwickeln – von wassersparendem Anbau von Biobaumwolle über chemikalienarme Färbeprozesse und alternative Verfahren wie Laserstrahlen statt Bleichen mit Chlor bis hin zu innovativen Wasseraufbereitungsanlagen. Ein Highlight am 3. Juli 2019 ist die Diskussionsrunde der Non-Profit-Organisation Textile Exchange mit internationalen Experten aus der Denimbranche. Neonyt Trade Show: 2. bis 4. Juli 2019, Fashionsustain: 3. und 4. Juli 2019, www.neonyt.com
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Bert M. Ohnemüller High Performance Business Coach Neuromerchandising Group Frankfurt Die Biologie der Loyalität: Handel ist immer die Begegnung von Menschen und nicht das Anbieten von Ware. Brückenbauen zwischen Business und Menschlichkeit. Prof. Dr. Jochen Strähle International Fashion Management und Marketingexperte Universität Reutlingen Modemanagement Re-Fit: Was sind die wichtigsten Einflussfaktoren für den Modehandel im In- und Ausland Maks Giordano Managing Partner & Co-Founder kreait GmbH Berlin Need for Innovation in Times of Exponential Change: Digitale Strategie und Transformation Mittwoch, 3. Juli 2019 Ole von Beust Ehemaliger 1. Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg Geschäftsführender Gesellschafter der von Beust & Coll. Beratungsgesellschaft Entscheidungen in der Politik: Was beeinflusst sie und wie kommen sie zustande? Bruno Marti Chief Brand Officer 25hours Hotels Die Erfolgsfaktoren in der Hotellerie: Kann der Fashion-Lifestyle-Handel etwas davon lernen? Richard Federowski Brand-Management-Experte, Partner bei Roland Berger, Berlin Trend- und Mustererkennung im Lifestyle anhand von Social-Media-Auswertungen: Innovatives Konzept eines internationalen Sportlabels Matthias Oberem Geschäftsführer ppm Ladenbau GmbH Dormagen Sustainable stores sell! Let’s talk about S³ Christoph Sollich Der Pitch Doctor Comedy Pitch: Das Jahr 2020 – Das beste Start-up-Jahr aller Zeiten
THE FINEST IN CASUAL FIL-NOIR.COM
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D E N N U N S E R P LA N E T LI E G T UNS GENAUSO AM HERZEN WIE UNSERE HEMDEN.
P R E M I U M B E R L I N , H A L L E 3 , S TA N D J 1 4 DONNA: AGENTUR WAGNER HAMBURG & DÜSSELDORF – DIE MODEBOTSCHAFT OFFENBACH – MATTHIAS SCHWARTE MÜNCHEN – AGENTUR LÜTHI ZÜRICH – FREE MOUNTAIN SALZBURG
MIS INCORPORATED TOKYO – FASHIONHAUS NEW YORK
UOMO: TSTYLE HAMBURG – MIKE ISTEL DÜSSELDORF – DIE MODEBOTSCHAFT OFFENBACH – MATTHIAS SCHWARTE MÜNCHEN
FRANÇOIS BÜCHE ZÜRICH – FREE MOUNTAIN SALZBURG – AGENCE UTOPIA PARIS – COLPORTEUR CAPBRETON – MIS INCORPORATED TOKYO – NRG BRADS LTD. CHRISTCHURCH
JETZT M e s s e n
Munich Fabric Start
Neue Area
Im Rahmen der kommenden Edition der Munich Fabric Start wird im dann neueröffneten Business Club Munich direkt gegenüber des MOC-Geländes erstmals die Sourcing Area in exklusiver Clubatmosphäre präsentiert. Damit garantiert die Messe, die direkte Anbindung einer eigenständigen und adäquaten Fläche für den wachsenden Bedarf von Sourcing Services. Die Location des Business Club Munich bietet als hochwertig saniertes, denkmalgeschütztes Fabrikgebäude aus dem Jahr 1926 im industriellen Bauhausstil den idealen Rahmen für die Neukonzeption dieses Bereichs. „Wir legen mit der neuen Sourcing Concept Area den Fokus auf eine Art Co-Working-Space für Unternehmens- und Produktpräsentation. Die Idee dieses neuen Formats basiert darauf, eine inspirierende wie effiziente Atmosphäre zu schaffen, in der wir in einem zeitgeistigen und hochwertigen Ambiente eine einzigartige Kommunikations- und Arbeitswelt schaffen. Wir werden Aussteller und Besucher mit einem völlig neuen Format überraschen. Diese Bündelung des verdichteten und gleichzeitig breiten Portfolios ist ein entscheidender Schritt für die strategische Ausrichtung der Messe am Standort München“, erklärt Managing Director Sebastian Klinder. Munich Fabric Start: 3. bis 5. September 2019, Bluezone: 3. und 4. September 2019, www.munichfabricstart.com
Im neuen Business Club der Munich Fabric Start soll man nicht nur Geschäfte machen, sondern auch in Ruhe wie in einem Co-Working-Space arbeiten können.
Die Veranstalter der Seek rufen Aussteller und Besucher auf, Schuhe für Obdachlose zu spenden.
Gallery, Gallery Shoes
Stimmiges Gesamtkonzept
Seek
Helfen ist einfach Die Anzahl der Obdachlosen steigt in Berlin unaufhaltsam, eine Auswirkung des angespannten Wohnungsmarkts. Zu Weihnachten und im Winter ist die Hilfs- und Spendenbereitschaft hoch. Doch auch im Frühjahr, wenn der Kältebus seinen Dienst einstellt und die Notunterkünfte geschlossen bleiben, brauchen die Menschen ohne festen Wohnsitz Hilfe. Deshalb heißt es auch im Juli bei der Seek: „Sharing is caring.“ Gemeinsam mit der Berliner NGO One Warm Winter geht es um eine Geste der Nächstenliebe, dieses Mal unter dem Motto: It’s all about the Sneakers. Die Aussteller sind aufgerufen, Lagerbestände und Sampels zu spenden, Händler und PR-Agenturen können sich beteiligen und auch Besucher können gut erhaltene Schuhe in den extra dafür aufgestellten Container legen. Also, Schuhschrank durchforsten, jeder hat ein paar Schuhe, das er entbehren kann! Und sonst? Das Trade-Union-Konzept, mit dem separaten Raum zum Austausch in aller Ruhe abseits des Trubels, wird von Mal zu Mal weiter perfektioniert. 2. bis 4. Juli 2019, www.seekexhibitions.com
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Nicht nur Gallery Shoes setzt auf Schuhe und Accessoires, sondern zunehmend auch Gallery im Juli.
„Gallery wird für Accessoires und Schuhe als früher Ordertermin in Düsseldorf immer wichtiger“, sagt Ulrike Kähler, Managing Director Igedo Company. So wachsen beide Produktgruppen zur Juli-Veranstaltung der Modemesse um ein Ausstellerplus von 27 Prozent. Somit werden auch die Flächen innerhalb der Alten Schmiedehallen neu gewichtet. In der Haupthalle nehmen die Accessoires und Schuhe aus dem Premium-, Urban und Contemporary Bereich ein Drittel ein, während zwei Drittel weiterhin der Mode mit Schwerpunkt Design und Avantgarde vorbehalten sind. Auch im Bereich Showroom Concept wachsen in drei weiteren Hallen die Produktgruppen und spiegeln so einen wesentlichen Trend am PoS. „Mit der Entwicklung verstärkt die Gallery erneut ihre USP und nimmt als zusätzlicher Ordertermin neben der Gallery Shoes im September einen immer festeren Platz ein.“ Gallery: 20. bis 22. Juli 2019, 26. bis 28. Januar 2020 Showroom Concept: 19. bis 23. Juli 2019, 25. bis 29. Januar 2020 Gallery Shoes: 1. bis 3. September 2019, 8. bis 10. März 2020 www.gallery-duesseldorf.com, www.gallery-shoes.com
@openspaceoffcial
PREMIUM BERLIN: HALL 7 G10
GERMANY-AUSTRIA-SWITZERLAND Klauser i.faccini@kirstenklauser.de HOLLAND-BELGIUM: studio c company info@studioccompany.nl SPAIN: The One Showroom v2@theoneshowroom.es ITALY: Openspace s.r.l info@openspace-lab.com JAPAN: ROCKS rocks@chokkakudo.com
FINDEN WIR GUT KLASSIKER, ALLESKÖNNER ODER ACCESSOIRES MIT DEM BESONDEREN DREH: ES GIBT SIE, DIE NEUEN MARKEN, DIE BEIM EINKÄUFER WIE BEIM KUNDEN GLEICHERMASSEN DAS HABEN-WOLLENGEFÜHL AUSLÖSEN.
Kultstatus
Sealup. Richtig, es ist Karl Lagerfeld. Bevor er seine Karriere bei den großen französischen Couture-Häusern begann, war er einige Jahre lang Designer bei Sealup. Das italienische Familienunternehmen, das heute von Cristina und Filippo Chiesa in vierter Generation geführt wird, steht seit 1935 traditionell für die Kombination aus Luxus und Outdoor und beliefert seit Jahrzehnten Marken wie Saint Laurent, Dior, Prada oder Kiton. Die Kultmarke erfindet sich gerade neu und setzt sein Seemann-Symbol, den Kopf eines Seewolfs im XXL-Look und von Hand aufgemalt, in Szene. Mit technischen Stoffen und modernen Interpretationen von Klassikern wie dem Trenchcoat setzt Sealup auf Innovation, gleichzeitig sind viele Modelle als NOS-Lager verfügbar. Zur Frühjahr-/Sommer-Saison 2020 startete die Agentur D-tails mit der Kollektion, die ausschließlich in Italien gefertigt wird. Ein wahres Juwel luxuriöser italienischer Outerwear. D-tails, München/Deutschland, T 049.89.20207771, info@d-tails.de, www.sealup.net
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Kollektion der Stunde
March Eleven. 2015 von dem Ukrainer Robert Mishchenko in New York City gegründet, begeistert das Label March Eleven mit in Europa gefertigten Kleidern, Tuniken und Blusen in einem modernen Bohemianstyle und handgearbeiteten Stickereien traditioneller ukrainischer Blusen. Ursprünglich sollte das Label über Instagram verkauft werden, doch dann entdeckte Sarah Rutson von Neta-Porter March Eleven und verkaufte die erste Kollektion innerhalb der ersten 48 Stunden. Heute ist die Kundenliste mit Namen wie Le Bon Marché in Paris, Bloomingdale’s in New York, Harrods in London und Lane Crawford in Hongkong prominent besetzt. Mit der aktuellen Saison will Ben Botas mit seiner Agentur Ben and den deutschsprachigen Markt weiter erobern. Dort zählen Helmut Eder, Jades, Sigrun Woehr und Unger bereits zu den Kunden. Die VK-Preise für die luxuriösen Resort-Stücke liegen zwischen 800 und 1.000 Euro bei einem Markup von 2,7. Ben and, Düsseldorf und München/ Deutschland, T 0049.89.32308046, agency@ben-and.com, www.march11.com
Tragbare Kunst
Limitato. Wie lässt sich Kunst mit Kleidung verbinden? Zum Beispiel mit T-Shirts und Sweats, auf die Originale bekannter Künstler appliziert werden. Als Print auf Samt kommen die Bilder farbstark heraus. Hinter dem 2017 gegründeten Label Limitato stehen Gustav Peterson und Emrik Olausson, Freunde von Kindesbeinen an. Ihre erste Präsentation auf dem Pitti Uomo hatte durchschlagenden Erfolg. Heute sind 250 Händler in 25 Ländern Fans von Limitato, darunter Luisa Via Roma, Corso Como, Helmut Eder, Abseits und Jelmoli. Die Stücke sind limitiert und nummeriert und werden in einer Box verkauft, Informationen über den Künstler inklusive. Ein T-Shirt kostet im EK 56 Euro bei einem Mark-up von 2,7, ein Hoodie liegt bei 104 Euro EK. Hemden, Jacken und Hosen sowie Accessoires vervollständigen die Kollektion. Mit der aktuellen Saison ist die Agentur Ben and für den deutschsprachigen Markt zuständig. Ben and, Düsseldorf und München/ Deutschland, T 0049.89.32308046, agency@ben-and.com, www.limitato.se
SEERSUCKER PA N T S
STAND 2.28
alberto-pants.com
FINDEN WIR GUT
Gut statt groß
Relax in Elegance!
Amorph. Iris Jorde weiß, was Frauen wollen. Ihr Label hat sie 2008 in Berlin gegründet. Lange hat sie in Charlottenburg Läden betrieben. Seit einem Jahr widmet sie sich ausschließlich ihrem Label. Ihr Motto: „We don’t want to grow big – we want to grow good.“ Hauptaugenmerk liegt auf Cashmere-Pullovern im Contemporary Look. Simpel, hochqualitativ und stets mit dem richtigen Twist am Körper. Zusätzlich gibt es eine Blusenkollektion aus Baumwolle-Popeline-Mix, weich fließender Viskose oder Seide, die vollständig in Berlin gefertigt wird. Kunden können nach Wunschliefertermin ordern oder jederzeit nachbestellen. Die VK-Preise für Pullis liegen bei 289 bis 399 Euro in Patentstrick-Qualität, Oversized Pullis und Long Cardigans kosten zwischen 469 und 529 Euro bei einer 2,8er-Kalkulation. Zu den Kunden zählen u. a. KaDeWe, Bailly Diehl, Kleiderschrank, Ortner, The Listener, Ohhhdecologne, Ruby Store und Petera. Amorph Concept GmbH, Berlin/Deutschland, T 0049.30.27976942, iris@amorph-berlin.com, www.amorph-berlin.com
Momoni. Alles begann 2009 mit besonderen Dessous, die auf Anhieb mit soften und ansprechenden Materialien begeisterten. Heute gibt es rund um die Dessous eine lässig feminine Contemporary Kollektion, die von Farbe, ausgesuchten Prints und spezieller Raffinesse made in Italy lebt. Zu den KeyItems der Stunde gehören karierte Oversized Mäntel, die den Outfits in manchmal ungewöhnlichen Farbkombinationen noch mehr Coolness verleihen. Hinter der Marke, die aktuell 15 eigene Stores, zwei Corners und weltweit 500 Verkaufspunkte beliefert, stehen die Gründer Alessandro und Michela Biasotto und das Unternehmen NYKY. Die Hosen kosten im EK um die 90 Euro, ein Mantel kostet zwischen 200 und 300 Euro bei einer Kalkulation von 2,7. Agentur Aspio, Düsseldorf/Deutschland, T 0049.173.8686421, f.peters@momoni.de, m.moldenhauer@momoni.de, www.momoni.it
Neue Geometrie
Rosso 35. Zwischen Klassik und Contemporary: Das Label Rosso 35 lebt von entspannten, weiblichen Silhouetten und einem sensiblen Einsatz von Farbe. Jede Einfachheit ist nur vermeintlich, weil die Details erst auf den zweiten Blick sichtbar werden. Typisch ist außerdem eine softe Geometrie in den Linien, mit neuen Culottes, knielangen, weiten Kleidern und kurzen, weiten Tuniken. Rosso 35 wurde 1973 von Gianni und Maria Laura Signorelli gegründet und wird seit 2010 von den Töchtern Luca Signorelli und Paula Signorelli geleitet. Die Materialien stammen aus Italien, wo auch produziert wird. Zu den 800 Verkaufspunkten gehören Isetan in Tokio, Chicchi Ginepri in Mailand, Tuxedo in Düsseldorf und Dantendorfer in Salzburg. Ein Kleid zum EK von 89 Euro kostet 269 Euro im VK. Claudia May Fashion Agency, Hamburg/ Deutschland, T 0049.172.4146312, info@claudia-may.de, www.rosso35.it 052
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FINDEN WIR GUT
Handwerk und Social Media
Esde. Eine Tasche heißt „die Frau“, eine andere „der Versorger“, weil alles Essenzielle hineinpasst. Wer die Namen mag, lässt sich auch von den Taschen aus vegetabil gegerbtem Leder begeistern, die Luxus neu definieren. Ronny Schröder hat Esde für Männer und Frauen 2015 gegründet und produziert im Atelier in Düsseldorf. Dabei verbindet er handwerkliche Tradition mit zeitgemäßer Social-Media-Strategie. „Wir kreieren allen Content selbst; die Kommunikation mit der Zielgruppe ist für mich alles“, sagt Ronny Schröder. „Ich versuche, mich bei jedem neuen Abonnenten persönlich zu melden. Das ist zeitintensiv, baut aber eine Relationship auf.“ Der Vertrieb erfolgt hauptsächlich über Social Media. Zu den 30 Handelskunden zählen L’Eclaireur in Paris, Tuxedo in Düsseldorf, Layers in London und Eastern Market in Melbourne. Die Tasche „die Frau“ kostet im EK 422 Euro bei einer Kalkulation von 2,5. Esde Bags, Düsseldorf/Deutschland, T 0049.211.15771664932, info@esde-bags.com, www.esde-bags.com
Happy to wear Power-Statement
Aymuse. Stilelemente aus der klassischen Menswear für die Womenswear neu zu interpretieren, verlangt sehr viel Fingerspitzengefühl – und ist im Fall der Designerdamenwesten von Aymuse ein modischer Clou. Schon mit dem Launch der Herbst-/Winter-Kollektion 2019 schrieb die Marke erste Kunden wie 50° Cologne in Köln, Fürnkranz in Bonn oder Stakks in Essen. Die Verkaufspreise liegen je nach Material und Verarbeitung bei 220 bis 260 Euro, denn es kommen ausschließlich italienische und französische Stoffe zum Einsatz. Designerin Nadja Weletzky legt dabei großen Wert auf die Details, wie beispielsweise echte Hornknöpfe. „Die Damenweste ist ein extrem vielseitiges Style Icon, man kann sie ganz androgyn, aber auch sehr feminin stylen. Das wollten wir auch mit dem Namen und dem Logo mit der Elfe ausdrücken, diesen Spannungsbogen zwischen unterschiedlichen Facetten“, ist sich Nadja Weletzky dem Alleinstellungsmerkmal ihrer Kollektion in der Womenswear bewußt. Aymuse, München/Deutschland, T 0049.89.33035289, office@aymuse.com, www.aymuse.com
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French Disorder. Bei der Marke aus Bordeaux dreht sich alles um Glück, Emotionen und Liebe. Entstanden ist die Kollektion aus einer echten Liebesgeschichte. Sie bietet französische Eleganz versehen mit dem typischen Augenzwinkern der Franzosen. Der Name beschreibt zu deutsch ein anerkanntes psychologisches Syndrom, an dem insbesondere japanische Touristen leiden, wenn sie sich nach einem Aufenthalt in Paris von der Kultur und Schönheit der Stadt überfordert fühlen. Die Marke begann mit einem lässigen Pariser Sweatshirt. Mittlerweile umfasst die Kollektion auch Jogger, T-Shirts, Shorts und Accessoires für Frauen, Männer und Kinder. In Frankreich hat die Marke rund 300 Kunden, darunter auch Le Bon Marché. Produziert wird in Europa. Alle T-Shirts und Sweater kommen in seidenweicher Fleece-Qualität aus Portugal mit einem breiten Angebot von Farben und vielen Designprints, Flocks und hochwertigen Stickereien. Verkaufspreise für T-Shirts liegen bei 43 Euro und für Sweatshirts bei 85 Euro. Fashion Factory, Mark Grütters, Düsseldorf/Deutschland, T 0049.211.31129901, mg@ffbymg.com, www.frenchdisorder.com
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Der Turnschuh Tempelgold
Gypsy Belles. Das Herzstück dieser neuen Schmuckkollektion aus Indonesien sind die sogenannten Lucky Bangles, gummierte Armreifen, die mit echtem Tempelgold verkleidet werden. In mühsamer Kleinstarbeit wird der Goldstaub, der von buddhistischen Tempeln und Statuen in Südostasien herabfällt, von Mönchen gesammelt und inkarniert hier sozusagen als Schmuck. Durch die Gummierung sind die Armreifen nicht nur federleicht, sondern vor allem unzerbrechlich, wasserund lotionfest. Hinter Gypsy Belles stehen zwei Designerinnen, die ihre Schmuckkreationen überwiegend auf Bali fertigen lassen. Im Verkauf rangieren die Preise für die Strandjuwelen mit Halb- und Edelsteinen zwischen 30 und 300 Euro. Der Vertrieb läuft derzeit über die Münchner Agentur Think Inc. von Holger Petermann. Think Inc., München/Deutschland, T 0049.89.72467610, hp@thinkinc.de, www.gypsy-belles.com
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Spielerisch
Leon & Harper. Don’t break the Rules but twist the Codes. Diese Haltung beschreibt die typische Leon & Harper Frau, die weltoffen, selbstbewusst und spielerisch in der Mode ist. Entsprechend ist die cool-feminine Kollektion mit einem spürbaren Hauch Pariser Boho-Chic versehen. Leon & Harper wurde 2010 von Philippe Corbin in Paris gegründet und ist in den darauffolgenden Jahren mit eigenen Stores und Handelspartnern weltweit gewachsen. Heute steht der Name für einen modischen Total Look mit Sweats, T-Shirts mit ausgefallenen Prints, Strick, Hosen, Röcken und Kleidern. Zweimal jährlich gibt es eine Kollektion mit 200 Styles, die im EK zwischen 20 und 150 Euro kosten und mit 2,7 kalkuliert werden. Im deutschen Markt wird Leon & Harper über die Hinterhofagentur von Dominik Meuer vertrieben. Die Hinterhofagentur, München/Deutschland, T 0049.89.38887747, info@diehinterhofagentur.de, www.leonandharper.com
F65.0. Streichen Sie das Vokabel Sneaker für einen Moment aus dem Kopf, die Marke F65.0 hat die Renaissance des Wortes Turnschuh verdient. Die nachhaltigen, handgefertigten Sneaker kombinieren nämlich pflanzlich gegerbtes italienisches Leder mit ausgewählten Materialien, die normalerweise für Turnmöbel zum Einsatz kommen. Selbst das Leder, dass die Marke verwendet, wurde ursprünglich für die Herstellung von Turngeräten entwickelt, ist also besonders strapazierfähig. Dazu kommt das bekannte blaue Turnmattenmaterial und Serge Ferrari Planenstoff, wie er für die Rahmen von Trampolins eingesetzt wird. Das alles findet in dem ersten Modell der Marke zusammen, das den Turnvater Jahn im Namen trägt. „Jahn“ gibt es als High- und Low-top-Variante zu je 219 Euro VK. F65.0 startete mit Direktvertrieb über den eigenen Onlineshop, doch schnell wurden – auch dank der Initiative des Start-up-Inkubators Textilerei Mannheim – Händler aufmerksam. Der van Laack Store in Hamburg und Engelhorn sind die ersten, die mitturnen. Dass sich dieser neuen Turnschuhbewegung noch mehr Stores anschließen, ist abzusehen – folglich ist auch ein zweites Modell in Planung. Natürlich ebenso nachhaltig. F65.0 GmbH, Wiesloch/Deutschland, T 0049.179.4477619, sneakers@f65punkt null.de, www.f65punktnull.de
FINDEN WIR GUT
Chic und Soft
Nalho. Die Espadrilles des amerikanischen Labels Nalho sind so konzipiert, dass sie körperliche Ermüdung reduzieren sollen. Eine Fusion von Mode und Funktion. Die Innensohlen sind aus Yogamatten-Einlagen gefertigt, die Laufsohlen rutschfest. Der Memory-Foam der Sohle sorgt für zusätzlichen Komfort. Die weichen Straps aus Baumwolle gibt es in vielen modischen Varianten von knallbunt, über Animal- und Camo-Prints bis hin zu luxuriösen Silber- und Gold-Metallic-Effekten. Derzeit stehen zwei Modelle zur Auswahl: eine Slip-on-Variante und eine geschnürte Sandale. Schuhe von Nalho sind vegan, extrem leicht und perfekt für den Alltag. Vom Verkauf jedes Paares geht ein Teil an die Hilfsorganisation „Coalition Against Trafficking in Women“ (CATW), die sich für Frauenrechte stark macht. Die Schuhe kosten 24 und 26 Euro im Einkauf und 59 bzw. 64 Euro im Verkauf. Kunden sind bisher Breuninger und Peoples Place. Zu sehen ist die Kollektion u. a. auf den Messen Premium, Gallery Shoes, Modefabriek und White. Importeur für Österreich und Deutschland ist die Agentur Wittmann mit Lager in Düsseldorf. Agentur Stefan Wittmann, Düsseldorf/Deutschland, stefan.wittmann@agentur-wittmann.de, www.nalho.com
Von Hand
Barba. Seit 1988 steht das italienische Familienunternehmen von Antonio Barba aus Neapel für Sakkos, Hemden und Blusen aus der eigenen traditionellen Manufaktur. Für namhafte Kunden entstehen hier Ready-towear-Kollektionen, die sich inhaltlich über das Hemd hinaus längst zum Total Look entwickelt haben. Mit der eigenen Marke Barba setzt man vor allem auf sartoriale Schneiderkunst, höchste Präzision und Service, denn den Kunden steht ein umfangreiches NOS-Programm zur Verfügung. Die Sakkos liegen im Einkauf zwischen 260 und 280 Euro, die Hemden und Blusen zwischen 70 und 80 Euro. Mit der Frühjahr-/Sommer-Kollektion 2020 übernimmt die Münchner Agentur D-tails von Patrick Coppolecchia Reinartz den Vertrieb in Deutschland. D-tails, München/Deutschland, T 049.89.20207771, info@d-tails.de, www.barbanapoli.shop
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Open Space by Faking
Open Space by Faking. Das StatementT-Shirt ist ihr Metier: Open Space by Faking weiß, was der Markt aktuell will. Starke T-Shirts, die ironisch und modern Althergebrachtes in Frage stellen. Open Spaces neue Kollektion zeigt eine Auswahl berühmter Bilder, die in den besten Museen der Welt hängen. „Unsere Idee ist, die Menschen für die Schönheit zu sensibilisieren, den Alltag und die Kunst zu verschmelzen“, sagen die Macher. Hinter der Marke steht das italienische Unternehmen Openspace, das Wert darauf legt, dass die T-Shirts in allerbester Biobaumwollqualität mit hervorragenden Drucken hergestellt werden. Der Vertrieb läuft über die Agentur Klauser. Erste Händler wie Frieder39 in Stuttgart konnten bereits überzeugt werden. In Italien ist die Marke in zahlreichen erstklassigen Trendstores vertreten. Mit Events, Influencer-Relations und Schaufenstern wird die Begehrlichkeit der Marke zusätzlich befeuert. Open Space by Faking, Agentur Klauser, T 0049.89.231199-0, info@kirstenklauser.de, www.openspace-lab.it
96 PITTI IMMAGINE UOMO - 11/14 GIUGNO 2019 Firenze - Fortezza Da Basso - Padiglione Centrale / Piano Inferiore BRIGLIA 1949: Stand R/13 - BRIGLIA BLU: Stand Q /12 R/11
FINDEN WIR GUT
DASS IM PREMIUM- UND LUXUSSEGMENT NACHHALTIGKEIT IMMER MEHR ALS STANDARD GEFORDERT WIRD, DARAN HAT NIEMAND MEHR ZWEIFEL. GUTES GELD GIBT MAN EBEN LIEBER MIT GUTEM GEWISSEN AUS.
Green Conscience
Tomorrow. „Sapere aude“, forderte Horaz, den Mut, sich seines Verstandes zu bedienen. Für Tomorrow kein Problem. Die dänische Marke wurde 2018 gegründet und erzielte bereits einige Erfolge, zum Beispiel als erste nachhaltige Denimmarke weltweit das prestigeträchtige EU Ecolabel in Ergänzung zum Nordic Swan Ecolabel zu erhalten. Die damit verbundenen strikten Umwelt- und Sozialbedingungen sorgen dafür, dass die Modelle von Tomorrow mit reinem grünem Gewissen getragen werden können. Nachhaltigkeit in Verbindung mit Stil bildet eine starke Allianz und gleichzeitig den Signature-Look. Die Kollektion bietet 13 verschiedene Styles in den Größen 24 bis 33 an, inklusive Denimjacken, Röcke und Shirts. EK und VK starten bei 60 Euro beziehungsweise 160 Euro. Die Nachorder wird durch das B2B-System so einfach wie möglich gestaltet. Tomorrow, Dänemark, T 0045.52140803, sha@tomorrow-denim.com, www.tomorrow-denim.com
Peta Approved Natürlicher Glitzer
Projekt Glitter. Nicht nur Waschmittel, Duschgels und Beauty-Produkte werden mit jeder Menge Mikroplastik produziert, sondern auch Glitter, der in Kosmetik massenhaft zum Einsatz kommt. Einmal im Wasserkreislauf gelandet, lässt sich das darin enthaltene Mikroplastik so gut wie nicht mehr herausfiltern. Also kein Glitzer mehr im Leben? Doch, sagt die Londoner Produktdesignerin Jeen Low und bietet Glitter-Produkte an, die auf natürlichen und pflanzlichen Inhaltsstoffen wie Zellulosefasern von Eukalyptus, Glyzerin und Styrenen basieren. Selbstverständlich, dass ein solches Produkt ethisch korrekt produziert wird, nämlich in Deutschland. Vom Berliner Hauptquartier aus wird seit 2016 der Festival erprobte Glitter nach Amerika, Asien und Australien exportiert. Die Verkaufspreise liegen zwischen zwölf Euro für ein Glas Glitter Gel, 16 Euro im Vierer-Farbset bis hin zum großen Partypaket mit Body-Gem-Stickern für 80 Euro. Projekt Glitter Ltd., Berlin/Deutschland, sparkle@projektglitter.com, www.projektglitter.com
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Inyati. Ein kleines Team aus Londoner Designern und Kreativen steht hinter der Taschen- und Accessoirekollektion, die vor allem auf eine große Farbpalette und trendige Schnitte setzt. Dabei wird immer auf Materialien tierischen Ursprungs verzichtet. Gelauncht wurde Inyati auf der Panorama in Berlin im Januar 2018 und konnte seitdem einige Kunden für sich begeistern, mit denen eine enge Zusammenarbeit auch hinsichtlich der Kommunikation auf Social-Media-Kanälen stattfindet. Die EK-Preise liegen zwischen 12,90 Euro für Gürteltaschen und 37 Euro für einen großen Shopper, kalkuliert werden sie mit einer Marge von 2,7. Mit zwei Haupt- und zwei Capsule-Kollektionen pro Jahr bringt Inyati rund 20 bis 25 neue Modelle in zwei bis fünf verschiedenen Farben heraus. Agentur Barb, Hamm/Deutschland, T 0049.2381.4260674, info@agentur-barb.de, weitere Agenturen auf www.inyati.de
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SHOW&ORDER X PREMIUM
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THE LONGVIEW
Aaron Levant ist der Gründer des Video- Shoppingchannels THE NTWRK, der mit klassischen Handels formaten kaum Gemeinsamkeiten hat.
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Aaron Levant „Jeder kann heute immer und überall kaufen“ QVC für die Generation Z? Na klar! Aaron Levant ist das Genie hinter The NTWRK, in dessen Sendungen man ein Produkt direkt vom Smartphone aus kaufen kann – und man nicht nur zuschaut, sondern dem Star der Show auch Fragen stellen kann. Für ein Publikum, das tief in der Fankultur um Sneaker, E-Sports oder Gaming steckt, gibt es etwa DJ Khaled im Gespräch mit dem Comedian Eric Andre und einem Gastauftritt von Beats-Ba-Dre-Kopfhörern, die der Musiker designt hat. In einer anderen Woche trifft man auf die Frauen von Harlem Fashion Row, die ihr Sneakerdesign für Nike vorstellen. Aaron Levants Konzept vereint Handel, Medien und Technologie – und seine Ansichten über Letztere könnten Sie überraschen. Interview: Petrina Engelke. Foto: The NTWRK
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aron, Sie kommen als KeynoteSpeaker zur Fashiontech. Heute haben wir Telefonkonferenzen und Webinars und für jedes erdenkliche Thema scheint es einen Ted Talk zu geben. Was macht eine Veranstaltung, bei der Menschen zusammenkommen, noch relevant oder sogar besonders? Gut, dass Sie das fragen. Den Großteil meiner Karriere habe ich in der Veranstaltungsbranche verbracht, im Bereich Messe und Erlebnismarketing. Und ich glaube tief und fest, dass wir heutzutage total vom Digitalen überwältigt sind, ob Social Media, E-Mail, TV, Streaming, Werbung, alles ballert ständig auf uns ein und wird zum weißen Rauschen. Heute morgen habe ich nach dem Aufwachen auf Instagram wohl um die 50 oder 100 Fotos angeschaut. Wahrscheinlich habe ich einige gelikt, aber wenn ich jetzt etwas nennen sollte, das mir aufgefallen ist, könnte ich mich nicht an ein einziges Motiv erinnern. Es vermischt sich alles. Und obwohl Sie und ich uns jetzt in diesem Telefongespräch begegnen, garantiere ich: Würde ich Sie bei der Tagung treffen, wäre unsere Beziehung zehn Mal so eindrücklich. Ich bin fest davon überzeugt, dass echte Beziehungen geschmiedet und echtes Wissen übermittelt wird, wenn man Menschen am Ort trifft. Obwohl Digitales die Norm und die Zukunft ist, stumpfen mehr und mehr Menschen, inklusive meiner Wenigkeit, ihnen gegenüber ab. Die äußerlichen Berührungspunkte und persönlichen Erlebnisse werden also noch wichtiger. Was raten Sie einem Marken- oder Handelsprofi. Wie holt man das Meiste aus einem Event wie der Fashtiontech heraus? Beginnen Sie ein Gespräch mit neuen Leuten, schmieden Sie neue Beziehungen. Ich glaube, es ist sehr, sehr wichtig, rauszugehen und neue Menschen kennen zu lernen, besonders wegen dessen, was man dabei lernt, und der Geschäftschancen für sofort oder in zig Jahren. Alleine kommt man immer nur zu dem, was man aus Eigeninteresse sucht, besonders im Internet, nicht wahr? Ich bin immer wieder überrascht, was ich von den Leuten lerne, die ich treffe. Da ich ziemlich schüchtern bin, muss ich mich dazu echt aufraffen. Aber wenn man einfach mal mit dem Nebenmann auf der Konferenz oder am Mittagstisch spricht, lernt man manchmal jemand sehr Interessanten kennen, man knüpft eine wertvolle neue Geschäftsbeziehung oder findet einen Freund fürs Leben. Es dreht sich also alles um Austausch. Erweitern wir mal den Blick: Wo wird der Austausch zwischen Konsumenten und Handel in Zukunft stattfinden? Ich denke, dieser Raum entwickelt sich, und die letzten paar Jahre war das große Schlagwort Omnichannel, nicht? Online kaufen, im Laden abholen, oder das Ladenerlebnis mit einer AR-App erweitern oder im Laden
„Wir sprechen nur sehr selten über die Qualität oder Haltbarkeit des Produkts oder so was. Alles dreht sich um Personen, Ideen, Geschichten.“
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kaufen und nach Hause liefern lassen. Stationär und digital werden sich noch besser verbinden. Und dann gibt es noch den Headless Commerce. Und wohin führt der? Im Handel, besonders online, gibt es das Back-End mit Datenbank, Kassierfunktion und so weiter. Außerdem gibt es das Front-End des Einkaufs: Ein Produkt vor einem weißen Hintergrund oder auf einem Model, eine Beschreibung und einen Kauf-Button, meist auf einem Computerbildschirm oder einem Mobilgerät. Headless Commerce bedeutet schlicht, dass wir dieses Front-End verlegen, es kann jetzt überall sein: Auf einem Tablet, in einem Laden oder in einem virtuellen Erlebnis, wie es Shopify vor einigen Jahren machte. Es kann Augmented Reality sein, es kann auf dem TV-Bildschirm stattfinden, in einer SMS oder in einem Video, ähnlich wie bei NTWRK: Live-Streaming-Video mit eingebundenem Verkauf. Die Einkaufsmöglichkeiten, das Entdecken von Produkten oder der Bezahlvorgang können jetzt überall auftauchen. Sie brauchen nicht mehr Teil des traditionellen Handels zu sein, egal ob digital oder stationär. Ich glaube, viele Start-ups und Großunternehmen werden neue, clevere Wege für das Entdecken neuer Produkte und das Kauferlebnis außerhalb der traditionellen Handelsräume finden. Wenn man neue Wege umsetzen will, ist der springende Punkt das Timing. Ihre Idee, NTWRK, ist im Grunde ein Mobil-Teleshoppingkanal für die Generation Z. Warum ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür? Wissen Sie, vor zehn Jahren wurde die Idee schon in den Hut geworfen: Wie wäre es, QVC mit MTV zu vermählen, Jugendkultur mit Einkauf im Videobereich? Aber man probierte das im Fernsehen. Inzwischen haben wir die Massenverbreitung von Smartphones mit extrem schnellem Internet und die Möglichkeit, Verkaufsoptionen nahtlos in Videos zu integrieren. Außerdem haben sich soziale Netzwerke ebenso massenhaft durchgesetzt wie eine gewisse Mob Mentality, also ein Herdendenken um den Kauf exklusiver Produkte, wo Leute bereitwillig vor Läden schlafen, um die heiß begehrten Sachen zu kriegen. Es gibt jede Menge Promis mit exklusiven Marken und Produkten, die ein Gefühl der Dringlichkeit heraufbeschwören. Das ist die perfekte Chance für NTWRK, das alles zu kombinieren, und ich glaube, der Markt ist für uns bereit. Dann steht noch im Raum, was Sie nicht tun: Keine Newsletter, keine Push-Nachrichten oder NachfassE-Mails und vor allem: Von Ihnen kommt nicht ständig neuer Content. Lehnen Sie diese Mittel generell ab oder ist das eine Besonderheit Ihres Geschäftsmodells? Wir sind zu je einem Drittel Handels-, Medien- und Technologieunternehmen. Und ich glaube, die Haltung, mit der wir auf unsere Nutzer zugehen, kommt eher vom Tech-Standpunkt. Ja, ein Handelsunternehmen versucht normalerweise, dir jeden Tag zu mailen und dich dazu zu bringen, weiter zu kaufen. Es bietet neue Sachen zum
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Kauf an, gibt Anreize und Preisnachlass. Wir dagegen haben nicht einmal jeden Tag etwas auf Lager wie ein klassischer Händler. Wenn du jetzt auf NTWRK gehst, kannst du dort bis morgen Mittag um eins nichts kaufen. Dann verkaufen wir 15 Minuten lang einen Sneaker, und das war’s für den Rest der Woche. Wenn wir ein Produkt anbieten, ist es binnen Sekunden oder Minuten ausverkauft. Mit einem so konzentrierten Rhythmus brauchen wir die Leute nicht permanent mit Botschaften zum Kaufen, Kaufen, Kaufen zu bombardieren. Wenn wir die Verbindung zum Konsumenten suchen, wollen wir von Belang sein. Deshalb reden wir nur, wenn wir etwas ganz Bestimmtes zu sagen und zu teilen haben und etwas bieten können. Ihre Kaufsendungen bedienen ein Avantgarde-Publikum mit ausgeprägter Jugend- und Fankultur. Würde die Idee dahinter auch im Bereich Luxusmode funktionieren? Ja, das geht, glaube ich. Ich denke zwar, sie sind etwas langsam, aber ich bin sicher, dass progressive Luxushändler ihre eigene Version davon entwickeln werden. Mich würde es nicht wundern, wenn diejenigen an der Spitze der Technologie, etwa die Yoox Net-a-Porter Group oder Matchesfashion, schon mit Video-Streaming-Kauferlebnissen experimentiert hätten oder daran arbeiten. ShopShops in Asien macht interessante Sachen, wenn auch nicht genau dasselbe wie NTWRK. Ich glaube, jeder wird in diesem Raum seine eigene Stimme und Sichtweise herausarbeiten. Ein großes Stück Ihrer Arbeit ist Storytelling, und das ist ein ganz schönes Buzzword. Was ist gut, schlecht und völlig daneben am Storytelling um Sie herum? Ich sehe da nichts, was schlecht oder daneben wäre. Ich finde Storytelling super! Einfach zu sagen: „Ey, das Produkt hier hab ich gemacht, kauf das“ – das ist uninteressant. Selbstredend will man gut gemachte Qualitätsprodukte verkaufen. Aber ich finde, das ist der zweite Teil der Unterhaltung. Wir sprechen nur sehr selten über die Qualität oder Haltbarkeit des Produkts oder so was. Alles dreht sich um Personen, Ideen, Geschichten. Und ich glaube, wenn man das nicht tut, kann man sich gleich begraben lassen. Bloß über Produktmerkmale zu sprechen ist keine spannende Art, ein Geschäft zu führen, finde ich. Es ist nicht inspirierend oder erstrebenswert, und genau danach suchen Konsumenten: Inspiration und Ansporn. Wenn Marken das Storytelling und die Berichterstattung über sich übernehmen, verlieren Medien ihre Rolle als Gatekeeper. Ich würde nicht sagen, dass die Marke diktiert, welche Inhalte wir am Ende produzieren. Es ist immer noch unsere Sicht aufs Produkt, obwohl wir nicht wie eine Nachrichtenorganisation nach den Schwachstellen suchen. Marken haben eine tolle, positive Geschichte und wir helfen, das herauszustellen. Deshalb müssen wir uns mit dem, was wir auf den Bildschirm bringen, wirklich wohlfühlen, es muss eine echte Chance sein, unserem
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„Wenn wir ein Produkt anbieten, ist es binnen Sekunden oder Minuten ausverkauft.“
Publikum Mehrwert zu bieten. Diese Auswahl ist unsere Aufgabe, aber sobald wir etwas für die Sendung ausgesucht haben, finden wir es authentisch. Auf der anderen Seite erwarten insbesondere neue Generationen Verantwortlichkeit und Rechenschaft von Marken und Händlern. Wie funktioniert das, wenn diese die Geschichten vereinnahmen, die über sie erzählt werden? Wenn wir von richtigen News, geopolitischen und umweltbezogenen Problemen sprechen, sind eine freie Presse und Rechenschaftspflicht extrem wichtig, und es ist ein trauriger Anblick, wie diese Dinge in diesem Land untergraben werden. Auf Seiten der Produkt- und Unterhaltungswelt, in der ich lebe und die etwas oberflächlicher ist, wird es immer interessanter. In puncto Mode und Branded Content ist die Colin-Kaepernick-Kampagne von Nike ein gutes Beispiel. Marken wie Nike und Adidas haben mehr Gewicht und mehr Follower als die meisten Medien und sie nutzen ihre Bühne, um für Botschaften über soziale Gerechtigkeit zu trommeln, nicht nur für Produkte und Dienstleistungen. Ich glaube, das alles bewegt sich mit einer Million Kilometer pro Stunde und es entwickelt sich täglich weiter. Wie wird denn Ihrer Ansicht nach der Austausch zwischen Konsumenten, Modehandel und Popkultur in Zukunft aussehen? Ha, hängt davon ab, wie weit in der Zukunft. Gerne an verschiedenen Punkten: zehn Jahre, 50 Jahre? Wenn man ins Düstere schauen will, fünf, zehn Jahre in die Zukunft, sollten wir vielleicht über technische Singularität sprechen. Da gibt es eine gute Dokumentation namens „Transcendent Man“ von Raymond Kurzweil, der sagt: In jedem Jahrzehnt werden Computer eine Million Mal schneller und tausend Mal kleiner, und eines Tages wird ein Computer, der eine Million Mal stärker als dein iPhone ist, in eine Hülle in Größe eines roten Blutkörperchens passen und in deinem Körper leben. Zu diesem Zeitpunkt hat man Zugang zu sämtlichen Informationen, alle gleichzeitig, als Teil des eigenen Körpers. Dahin bewegt sich die Welt. Was könnte das für den Handel bedeuten? Da gibt es sicher viele Zwischenschritte. Der offensichtlichste ist wohl der Einsatz von AR, so dass alle stationären Erlebnisse von digitalen überlagert werden. Und wenn man immer genauer weiß, wer du bist, wird jeder digitale Berührungspunkt extrem auf dich, deine Daten und Interessen hin individualisiert. Und am Ende kommt Einkaufen, Handel, Bezahlung direkt von deiner Retina, deinem Fingerabdruck oder was auch immer das dann sein mag.
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„YOUR OLD ROAD IS RAPIDLY AGIN’!“ Ein Kommentar von Stephan Huber
Man kann das gesamte Universum entweder mit Physik oder mit Bob Dylan-Zitaten erklären. Ich war in Physik leider eher Deko, also: „Come mothers and fathers throughout the land And don’t criticize what you can’t understand Your sons and your daughters are beyond your command Your old road is rapidly agin’. Please get out of the new one if you can’t lend your hand for the times they are a-changin’.“ The Times They Are a-Changin’, Bob Dylan, 1964
Wenn es überhaupt noch einen Beweis dafür gebraucht hat, dass die digitale Transformation der Gesellschaft nicht zuletzt auch einen Clash of Generations bedeutet, so hat das der Impact des Youtube-Videos eines jungen Mannes mit blauen Haaren und drei Millionen Followern vor Augen geführt. Nicht nur die hilflose Reaktion der gebashten Volkspartei CDU, sondern auch die Rezeption in den klassischen Medien oder die hastig einberufenen Fernsehdebatten haben gezeigt, dass die prädigitale Generation überwiegend immer noch nach einem Kompass sucht, um sich im #neuland zu orientieren. Und dieser Kompass nennt sich digitale Strategie.
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Um es am genannten Beispiel kurz durchzudeklinieren: Rezo, also der junge Mann mit den blauen Haaren, ist nicht nur Privatperson, sondern ein Massenmedium. So wie alle, die im Social Media Universe hunderttausende oder Millionen Follower erreichen. Das ist übrigens völlig legitim, daraus ein Geschäftsmodell zu entwickeln, denn diese Reichweite muss man sich ja erst einmal erarbeiten. Eine breite Debatte über die gesellschaftspolitische Macht dieser neuen Massenmedien ist aber nicht nur legitim, sondern zwingend geboten. Macht braucht immer Kontrolle. Das ist ein entscheidendes Prinzip des demokratischen Rechtsstaats. Das Problem (nicht nur der Politik): Wer über Spielregeln nachdenkt, sollte das Spiel verstanden haben. Dass sich die Modebranche in weiten Teilen mit der digitalen Transformation so ungemein schwer tut, ist in vieler Hinsicht ebenfalls einem Generation-Gap und der oft so tief sitzenden Angst vor Veränderung geschuldet. Dafür gibt es keinen Anlass, obwohl die Veränderungen in allen Bereichen so tiefgreifend sind, dass man das Wichtigtuer-Wort „disruptiv“ tatsächlich guten Gewissens verwenden darf. Dieser, wie immer aus tiefster Überzeugung optimistische Zugang prägt diese Ausgabe von style in progress. Sie soll Orientierung geben und ein Kompass sein auf der „new road“ ins #neuland.
“Our story is about passion, family tradition, attention to detail and many years of experience.”
Michael Kugler Inhaber & Geschäftsführer, STAN STUDIOS
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Drei Frauen, die die Digitalisierung gestalten und aufmerksam beobachten: Anita Tillmann, Geschäftsführerin Premium Group, Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitalisierung in Deutschland, sowie Inga Griese, Senior Editor Style & Fashion der Welt-Gruppe.
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„WIR MÜSSEN DIE NEUE ZEIT GESTALTEN!“ Alles im Umbruch: Die neuen Technologien eröffnen ungeahnte Möglichkeiten und stellen alle Regeln auf den Kopf. Sind wir in der Modernität wirklich angekommen? Wie bereiten wir die nächste Generation auf die Zukunft vor und welche Rolle übernimmt dabei die Politik? Eine Diskussion von style in progress Chefredakteur Stephan Huber mit der deutschen Staatsministerin für Digitalisierung Dorothee Bär, Inga Griese, Senior Editor Style & Fashion der Welt-Gruppe, sowie Anita Tillmann, Geschäftsführerin Premium Group. Interview: Stephan Huber. Text: Nicoletta Schaper. Fotos: Offenblende.de/Christian Lietzmann
Es gibt ein Zitat von Angela Merkel, das mich seit 2013 begleitet. Ihr Satz: „Das Internet ist Neuland“ wurde vielfach belächelt und besonders im Netz selbst mit Häme überzogen. Ich dagegen fand den Satz damals schon sehr richtig. Trifft er nicht heute mit Blick auf das rasende Tempo der Veränderung umso mehr zu? Dorothee Bär: Ja, und das zeigt sich jeden Tag aufs Neue. Innovation findet nicht mehr wie früher in längeren Zyklen statt, sondern ist jetzt so kurz getaktet, dass wir kaum in einem Koalitionsvertrag das festlegen können, was für die nächsten vier Jahre Gültigkeit hat. Ein Beispiel: Im Jahr 2013 war die private Nutzung von Drohnen noch kein großes Thema in Deutschland, weshalb sie im Koalitionsvertrag aus dem gleichen Jahr noch keine Rolle spielten. Ein Jahr später lag unter fast jedem Christbaum eine Drohne. Die Schnelligkeit und auch die Disruption sind so gigantisch, dass eigentlich jeder Tag Neuland bedeutet. Es ist herausfordernd, mit dieser Entwicklung Schritt zu halten, besonders in einer Demokratie. Gleichzeitig geht die Spreizung zwischen denjenigen, die sich mit dem Thema Digitalisierung auskennen, und der übrigen Bevölkerung, die Bedenken hat, immer weiter auseinander. Inga Griese: Für dieses Neuland brauchen wir einen Reisepass. Man kann nicht mal schnell dort hingelangen und muss sich fragen, was man unternehmen will. Gerade wir Europäer sind inzwischen so ignorant, dass wir uns einbilden, wenn wir nicht hinsehen, passiert es auch nicht. Die Digitalisierung ist Realität. Weder lässt sie sich aufhalten, noch soll sie aufgehalten werden. Warum bilden wir nicht den Nachwuchs entsprechend aus, warum stellen wir uns nicht mutig und positiv der Herausforderung? Anita Tillmann: In der Modebranche sind es meist Männer mittleren Alters, die lieber an Bewährtem festhalten, anstatt sich nach vorn zu bewegen. Gleichstyle in progress
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„Die Schnelligkeit und auch die Disruption sind so gigantisch, dass eigentlich jeder Tag Neuland bedeutet.“ Dorothee Bär, deutsche Staatsministerin für Digitalisierung
zeitig gehen unsere Kinder und jungen Mitarbeiter ganz selbstverständlich mit neuen Technologien um. Das heißt nicht, dass man Unternehmen nicht mehr führen kann und den Jungen das Steuer überlassen muss, aber sie haben uns viel zu bieten und es lohnt sich, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Wichtig ist, ihnen die richtigen Werte zu vermitteln und ihre Kreativität zu fördern. Die aktuelle technologische Entwicklung hat tatsächlich eine Generation übersprungen. Darum ist es so schwer, für die junge Generation eine adäquate Ausbildung in allen Bereichen der Digitalisierung zu entwickeln. Dorothee Bär: Wir leben in der Digitalisierung momentan in einem Zeitalter der Exzesse. Das heißt, wir müssen uns die Regeln bzw. einen gesellschaftlichen Konsens neu erarbeiten. Das ist vergleichbar mit den Anfängen der Industrialisierung. Damals gab es noch keine Fünftagewoche, keinen Urlaubsanspruch, Kinderarbeit war an der Tagesordnung. Heute stehen die Kinderrechte im Grundgesetz, es gibt zahlreiche rechtliche Vorgaben zum Arbeitsschutz. Die sind wiederum teilweise so rigide, dass sie mit der Digitalisierung und der damit verbundenen Flexibilisierung heute nicht mehr so recht zusammenpassen. Dass wir die junge Generation nichts mehr lehren können, teile ich nicht. Wir dürfen in dieser Umbruchszeit kein Gestaltungsvakuum klaffen lassen. Es gibt zum Beispiel viele tolle Initiativen und Ansätze bei der digitalen Bildung. Bei der Umsetzung sind nicht die Lehrerinnen und Lehrer das Hauptproblem, sondern häufig die Eltern. Gerade das Bildungsbürgertum prägt hier die Debatte, digitale Geräte werden verteufelt. Da wird sich damit gebrüstet, dass die Kinder bis zum Alter von 15 Jahren keine Geräte nutzen. Wer nachhakt, erfährt, dass diese Kinder dann häufig an Privatschulen lernen und dort sehr wohl Tablets nutzen, nur zu Hause nicht. Das heißt, diese Kinder kommen in den Genuss von digitaler Bildung und erhalten die besten Voraussetzungen für ihren weiteren Werdegang. Aber wie sieht es mit den Kindern an ganz normalen Schulen aus? Oft wird gesagt: Meine Kinder sollen lieber auf Bäume klettern, als in Kisten zu starren. Und genau da liegt das Problem: unsere Entweder-oder-Mentalität“. Es darf aber kein Entweder-oder geben. Wir brauchen ein Sowohlals-auch. Digitales und Analoges muss Teil der Lebensrealität von Kindern und Jugendlichen sein. Inga Griese: Das ist tatsächlich ein wesentlicher Punkt. Wir finden in der öffentlichen Diskussion keinen natürlichen, un078
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verkrampften Zugang zum Thema Digitalisierung. Vieles wird an die Schulen delegiert, weil die Eltern überfordert sind. Die Schulen aber sind dafür nur selten ausgestattet. Über die Realität sollten wir uns keine Illusionen machen: Es gibt Trolle, es gibt Manipulation im Netz und man sollte wissen, worauf man sich mit Alexa und mit einem digital gesteuerten Haushalt einlässt. Ich möchte weg von dieser Naivität und dem Glauben, dass man Entwicklungen rückgängig machen kann. Aber man muss sie steuern. Und dafür muss man eine Richtung kennen. Dorothee Bär: Als Europäer sollten wir weder das Modell der USA übernehmen, wo wenige Großkonzerne alles beherrschen, noch das Bild des Scoring Modells im Überwachungsstaat China. Ich möchte nicht akzeptieren müssen, dass ich auf Schritt und Tritt überwacht werde. Welche Instrumente gibt es, die Position von Europa im digitalen Wettbewerb zwischen China und den USA zu stärken? Anita Tillmann: Vielleicht geht es Europa zu gut, um klar zu sehen, wie entscheidend die aktuellen Entwicklungen für unsere Zukunft sind. Ist ein gewisser Sättigungsgrad erreicht, fehlt die Motivation, etwas zu verändern. Ich sehe darin zwar keine un mittelbare Gefahr, aber es trägt dazu bei, dass alles langsamer passiert und Neues nicht so schnell angenommen wird. Das ist definitiv ein Wettbewerbsnachteil für Europa. Aufgrund der hohen Nachfrage für unsere Konferenz #Fashiontech Berlin sehen wir, wie hoch der Bedarf nach Wissen und Austausch ist. Es gibt bereits viele Erfolgsgeschichten, was mich freut. Ändern wir dadurch die Welt? Wahrscheinlich nicht, aber wir tragen unseren Teil dazu bei.
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„Sind wir an einem Punkt, wo wir diesen Fortschritt verpassen, weil alles so reglementiert wird?“ Inga Griese, Senior Editor Style & Fashion der Welt-Gruppe
Inga Griese: Europa hat vielleicht den Vorteil, dass wir aus den Fehlern der Schnelleren lernen können. Wir können aus der Ruhe unserer Betrachtung heraus definieren, welchen Weg wir einschlagen. Allerdings sind wir bislang zu langsam darin, die Erkenntnisse auch umzusetzen. Dorothee Bär: Ich teile die Meinung, dass wir zu satt sind. Das könnte sich allerdings bald ändern. Wir haben jetzt im Kabinett die Eckdaten für den Haushalt 2020 verabschiedet. Der Gürtel, was unsere finanziellen Mittel angeht, wird spürbar enger. Zugleich sind die Entwicklungen der letzten Jahre rasant. Fragt man die Leute, welche Apps sie zur WM 2006 genutzt haben, wird alles Mögliche aufgezählt: Apps zum Wetter, zum Verkehr oder sonstige. Jedem fällt dazu etwas ein. Die richtige Antwort ist aber: gar keine Apps. Weil das iPhone erst 2007 herauskam. Das zeigt, wie sehr sich in kurzer Zeit fundamentale Lebensgewohnheiten ändern und zur Selbstverständlichkeit werden. Die Frage muss ich mir merken. Dorothee Bär: Wir haben aber jetzt die Chance, weiterzuentwickeln, was uns auszeichnet. Im Maschinenbau macht uns weltweit keiner etwas vor, und jetzt geht es im nächsten Schritt um die Vernetzung von Maschinen. Die Amerikaner mögen in der Plattformökonomie führend sein. Wenn wir es aber klug anstellen, haben wir die Chance, die nächste Welle zu reiten. Sollte man in Europa und speziell in Deutschland nicht ein bisschen stolzer auf die eigenen Skills sein? Ich erlebe in Deutschland und Österreich viel Skepsis und fast so etwas wie eine Unternehmerfeindlichkeit. Wäre es nicht wichtiger, andersherum zu denken: Schaut euch an, was wir alles können und welches Potenzial vorhanden ist? 080
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Anita Tillmann: Was digitale Start-ups betrifft, wird das Unternehmertum schon gefördert und auch positiv gesehen, weil es noch nicht viel auf dem Gebiet gibt. Unternehmertum heißt aber nicht, dass man sich einfach vom Staat sponsern lässt. Ich bin da old school: Mach einen Businessplan und arbeite dafür! Man kann nicht das Maximale ausschöpfen, ohne das Maximale reinzugeben. Inga Griese: In den USA heißt es, dass man einmal gescheitert sein muss, um ein guter Unternehmer sein zu können. Bei uns ist man stigmatisiert, wenn man mal gescheitert ist. Man ist auch stigmatisiert, wenn man sehr erfolgreich ist. Inga Griese: Weil es uns nicht geheuer ist. Wir hätten gern, dass jemand für uns alles organisiert. Beispielsweise scheint der Staat etwas gegen freie Mitarbeiter zu haben, jedoch sind gerade die in der digitalen Welt vonnöten, weil sie schnell verfügbar sind. Mir scheint, dass der Staat vor allem in den letzten Jahren immer mehr Regeln aufstellt, um das zu verhindern. So haben Konzerne große Probleme, freie Mitarbeiter anzustellen, weil die Gefahr der Scheinselbstständigkeit besteht. Der Staat ist mit seinen Regularien noch nicht im Heute angekommen. Man hat vielmehr den Eindruck, dass er sich zunehmend entfernt. Dorothee Bär: In Deutschland sind Arbeitgeber und Arbeitnehmer in gewisser Weise in ein Korsett geschnürt und die Sozialsysteme passen nicht mehr zu den heutigen Erwerbsbiografien, die immer vielfältiger werden. Viele Menschen sind nicht ein Leben lang Angestellte, im öffentlichen Dienst oder selbstständige Unternehmer, sondern immer mehr Menschen wechseln zwischen diesen Kategorien. Wir brauchen dringend Menschen, die interdisziplinär vernetzt denken und anders an Dinge herangehen. Wir sollten solche Wechsel erleichtern und nicht erschweren. In vielen Fällen bin ich für den Abbau von Bürokratie, aber bei dem Thema freie Mitarbeit geht es dem Staat nicht um den Selbstzweck, sondern beispielsweise um Frauen, die von der Altersarmut bedroht sind, wenn es ihnen nicht gelingt, ausreichend für die Rente vorzusorgen. Man muss außerdem eine Lösung finden, damit die Frauen am Ende nicht verlieren, etwa weil sie sich um die Kindererziehung gekümmert haben. Die Menschen arbeiten heute anders. Mein iPhone ist heute zu 80 Prozent mein Büro. Heute sollten Arbeitgeber ihren Mitarbeitern mehr Entscheidungsfreiheit geben, wann und wo sie ihre Arbeit erledigen. Inga Griese: Diese Selbstständigkeit fördert der Staat noch zu wenig. Statt neuer Arbeitsformen gibt es immer strengere Regeln. Sind wir an einem Punkt, wo wir diesen Fortschritt verpassen, weil alles so reglementiert wird? Wir sind zumindest an dem Punkt, wo die Gefahr besteht. Inga Griese: Auf der anderen Seite machen immer mehr junge
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„Konsum um jeden Preis wird bereits jetzt in Frage gestellt, ich beobachte eine neue Haltung bei den Jugendlichen.“ Anita Tillmann, Geschäftsführerin Premium Group
Menschen Druck, die sich gesellschaftspolitisch engagieren und nicht klassisch politisch. Zum Beispiel die jungen Mädchen auf Bali, die ihre Insel von dem vielen Plastikmüll aus dem Meer befreien wollen, oder die Bewegung, die Greta Thunberg ausgelöst hat. Anita Tillmann: Ich finde es großartig, dass es wieder eine Jugendbewegung gibt, die aktiv eine gesellschaftspolitische Auseinandersetzung sucht. Dorothee Bär: Interessanterweise finden die Eltern das auch ganz toll. Alle früheren Jugendbewegungen bedeuteten immer eine klare Abgrenzung von der älteren Generation. Heute fahren die Eltern ihre Kinder mit dem SUV zur Klimaschutzdemo und teilen dann Fotos auf Facebook. Anita Tillmann: Wie schwer es heute ist, sich von den Eltern abzugrenzen, zeigt sich in der Mode. Eltern und Kinder tragen nahezu die gleichen Looks und zwar weltweit. Die Frage ist, wodurch werden sich Jugendliche in Zukunft abgrenzen? Das Thema Konsum um jeden Preis wird bereits jetzt in Frage gestellt, ich beobachte eine neue Haltung bei den Jugendlichen und finde das gut. Bei aller medialer Instrumentalisierung plädiere ich dafür, diese Bewegung der Jugend ernst zu nehmen. Offenbar erkennen sie, dass sie Teil der Gesellschaft sind, auch wenn sie weniger Bezug zur Politik haben. Dorothee Bär: Ist das so? Ich bin eher vom Gegenteil überzeugt. Als ich vor 17 Jahren in den Bundestag kam, hatten die Bürger kaum die Chance, einem Politiker nahe zu kommen, auch weil immer in irgendeiner Form ein Vorzimmer zwischengeschaltet war. Heute ist dank sozialer Netzwerke die direkte Kommunikation mit den Politikern möglich. Ich ziehe im übrigen keine Grenze zwischen politisch und gesellschaftspolitisch. Nicht zuletzt hat die Digitalisierung rasant vorangetrieben, dass Politik, Gesellschaftspolitik und Wirtschaftspolitik viel stärker miteinander verschmelzen. Anita Tillmann: Stimmt, es ist viel nahbarer geworden. Man erlebt Politik direkter. Inga Griese: Donald Trump auf Twitter ist das beste Beispiel. Twitterzitate sind im politischen Journalismus sehr bestimmend geworden. Dorothee Bär: Heute veröffentlichen Journalisten Screenshots von Insta-Stories, das ist eigentlich unfassbar. Inga Griese: Wir könnten fünf Stunden über die Rolle der Medien sprechen.
Zumindest fünf Minuten sollten wir das auch tun, weil das ein sehr wichtiger Punkt ist. Die Modebranche ist von der Digitalisierung stark betroffen, was für die Medienbranche einmal mehr gilt. Dort ist die Digitalisierung immer noch totales Neuland. Auch dort muss Omnichannel erst gelernt werden. Inga Griese: Es ist falsch, zu glauben, dass sich ein seriöser Onlineauftritt allein durch Klickzahlen finanziert. So wird kein Qualitätsjournalismus generiert. Wir Journalisten neigen dazu, anderen zu sagen, wie sie sich benehmen sollen. Aber als wir von der Disruption erfasst wurden, haben wir die Katastrophe selbst mit herbeigeredet, indem wir die Printmedien geschwächt haben, ganz ohne Not. Anstatt mit Bedacht zu reagieren, uns dem Wettbewerb zu stellen und nicht online oder Print zu postulieren, haben wir von der Politik verlangt, uns mit Gesetzen zu schützen. Wir Journalisten sind in dem Thema nicht mutig vorangegangen, deswegen hadere ich bisweilen mit meiner Branche. Was war das für eine Illusion, digitale Inhalte kostenlos anzubieten, was für ein zäher Kampf um Pay-Walls. Journalismus kostet Geld. Ich verstehe auch die Kulturkämpfe nicht, die bis heute stattfinden und die suggerieren, die Printmedienschaffenden seien die Schlauen und die von Digital dagegen nicht. Woher kommt diese Überheblichkeit? Vielleicht aus der Atemlosigkeit, die den Journalismus befallen hat, und der damit immanent verbundenen Oberflächlichkeit. Inga Griese: Ja, es mag daran liegen, dass man jetzt sieben Tage 24 Stunden Futter liefern muss. Es funktioniert kaum mehr, in aller Ruhe auf Basis gesicherter Fakten einen Bericht zu schreiben, weil der Arbeitsaufwand nicht gewürdigt, also vergütet wird. style in progress
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„Je digitalisierter unsere Gesellschaft wird, desto wichtiger wird auch wieder die persönliche Begegnung“, sagt Anita Tillmann (li.) im Salongespräch in Berlin. Stephan Huber, Chefredakteur style in progress, Dorothee Bär, deutsche Staatsministerin für Digitalisierung und Inga Griese, Senior Editor Style & Fashion der Welt-Gruppe sehen das wohl genauso.
Stattdessen geht es im Netz vorrangig um die Geschwindigkeit der Nachricht und um aufmerksamkeitsheischende Bilder. Mit der Folge, dass eine Umfrage unter Elitestudenten in New York ergeben hat, dass für sie schon die Aneinanderreihung von fünf Sätzen einen vollständigen Artikel ergeben. Anita Tillmann: Es gibt so viel wirklich guten Content im Netz, aber wie wird erreicht, dass der Leser dranbleibt? Auch mir fällt es schwer, Texte zu Ende zu lesen, wenn ich nicht sofort gefangen bin. Es wird besser, aber trotzdem ist es ein Prozess. Wir leben in einer Prozessgesellschaft, in der wir keine Antworten für alles haben und in der sich alles entwickeln muss. Das Einzige, was nicht passieren wird, ist, dass der Prozess irgendwann abgeschlossen ist. Deshalb sollten alle versuchen, ihn positiv mitzugestalten, anstatt auf ein fertiges Produkt zu warten. Ich habe gelesen, übrigens online, dass der durchschnittliche IQ in den westlichen Gesellschaften nach jahrzehntelangem Anstieg seit den frühen 1990er-Jahren wieder abnimmt, was mit Computer-Gaming und in weiterer Folge mit Social Media in Verbindung gebracht wird. Typischer Netzfund oder reale Gefahr? Dorothee Bär: Ein Einwurf pro Gaming: Chirurgen, die regelmäßig spielen, operieren laut einer US-Studie um ein Drittel besser, weil sie eine bessere Hand-Auge-Koordination haben. Ich arbeite viel mit der Gaming-Industrie zusammen und finde es großartig. Das ist Teil einer modernen Popkultur mit ganz viel kreativem Potenzial. Anita Tillmann: Auch ich bin ein großer Fan von E-Sports. Um das Jahr 2000 habe ich für den Onlinebusiness-Pionier Pixelpark gearbeitet. Das war für mich die lehrreichste Zeit, weil ich gelernt habe, anders und auch größer zu denken und in Gestaltungs082
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prozesse zu gehen, selbst wenn ein Ergebnis in weiter Ferne liegt. Gerade für unsere Branche eröffnet die Digitalisierung so viele Möglichkeiten! So birgt das Gaming-Business auch für die Modebranche ein Riesenpotenzial, zumal man dort eine ganz neue Zielgruppe erreicht. Durch die Digitalisierung ändert sich alles, seien es die Produktionsprozesse, die Art der Kommunikation oder die des Konsums. Als optimistischer Mensch sehe ich viele Möglichkeiten für die Wirtschaft und besonders für junge Menschen. Inga Griese: Zwischenzeitlich war ich kulturpessimistischer, jetzt sehe auch ich viele Entwicklungschancen. Wir erleben mit der aktuellen Regionalisierung, selbst online, eine Gegenbewegung zur Globalisierung, es ist also kein Widerspruch, zu pflegen, wo man herkommt, und dennoch die digitale Welt zu umarmen. Die Sehnsüchte der Menschen sind dieselben geblieben. Deshalb gibt es nicht mehr nur E-Konferenzen, sondern wieder mehr persönliche Treffen, weil es immer noch um das Erleben geht, den persönlichen Kontakt zwischen Menschen. Human touch eben ... Anita Tillmann: Face to face is powerful, das war und ist meine Überzeugung. Je digitalisierter unsere Gesellschaft wird, desto wichtiger wird auch wieder die persönliche Begegnung. Aber auch das ist für mich letztlich eine fast organische Entwicklung. Wir mussten und müssen das Neuland eben erst einmal kennen lernen und uns orientieren. Dorothee Bär: Ich stehe dem Ganzen ungemein positiv gegenüber. Jetzt haben wir die Chance, an der Spitze einer Bewegung zu sein und überlegen zu dürfen, welche Standards wir setzen. Und genau das tun wir!
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Wow, ist das clever: Weil digitale Lösungen von Menschen erdacht werden, die gerne Probleme lösen, tun sie genau das so effizient. Dass man selbst nicht zum Tüftler werden muss, um aus ihnen Nutzen zu ziehen, dafür sorgen Schlagwörter wie User Experience oder Customer Centricity. Dass den Erfindern und Optimierern die Arbeit nicht ausgeht, dafür sorgen die komplizierten Prozesse unserer Branche, die gerade erst dabei ist, die Zettel mit Durchschrift hinter sich zu lassen.
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Ein hochkomplexes Netzwerk hochkomplexer Strukturen mit hochkomplexen Zusammenhängen: Die Modebranche mit ihrem schnellen Wandel und ihren weit verzweigten Produktions- und Wertschöpfungsketten ist ein Dorado für intelligente Lösungen. Wir haben Vordenker gefragt: Wo drückt der Schuh und was soll möglichst rasch verbessert werden? Text: Ina Köhler, Martina Müllner-Seybold. Illustrationen: Claudia Meitert@Caroline Seidler
TOUCH POINTS STATT PAIN POINTS
Marco Lanowy, geschäftsführender Gesellschafter Alberto „Bei Alberto gibt es keine Pain Points, sondern lediglich Touch Points. Diese gestalten wir bewusst interaktiv, indem wir kleine Helfer installieren. Das sind in erster Linie sprachgesteuerte Technologien wie unsere intelligente Einkaufsassistentin Alexa. Sie ermöglicht Informationsabfrage auf die Schnelle – etwa zu Größen, Funktionen, Verfügbarkeiten etc., sodass der Kunde zu keiner Zeit unbefriedigt, weil uninformiert zurückgelassen wird. Unser oberstes Ziel ist es, den Dialog mit dem Kunden ebenso gewinnend wie convenient und informativ zu gestalten. Wichtig ist uns aber auch die saubere Datenauswertung, weil sie es uns ermöglicht, noch besser auf die Wünsche der Kunden einzugehen. Eine reine Sammlung von Daten ist unsinnig. Wichtig ist allein der Lerneffekt, den wir im Sinne der Kundenbedürfnisexzellenz daraus ziehen. Wenn Alexa also beispielsweise regelmäßig nach einer verkürzten Variante unserer Bikepants gefragt wird, dann versteht es sich, dass wir diese auch entwickeln. Darüber hinaus möchten wir Alexa demnächst in unserem Conceptstore aber auch vermehrt dazu nutzen, um Warenkunde schnell und einfach auf die Fläche zu bekommen. Stichpunkt Notification: Wenn – einmal angenommen die Wettervorhersage für den Folgetag Sonne satt und hohe Temperaturen prognostiziert – so informiert Alexa den Kunden darüber und gibt ganz nebenbei den Tipp, dass das die ideale Gelegenheit wäre, sich nach den leichten, kühlenden Leinen-Styles von Alberto umzuschauen. Eine solche Ansprache ist natürlich immer eine Gratwanderung. Wir achten daher sehr darauf, dass solche Benachrichtigungen charmant sind und immer einen Zusatznutzen bereithalten. Was mich schließlich zu einem weiteren wichtigen Punkt bringt: dem Mehrwert. Wir bei Alberto digitalisieren nie der Digitalisierung wegen oder weil es womöglich gerade Trend ist. Wenn wir Technologien einsetzen, dann nur, weil sie auch tatsächlich Relevanz für den Kunden besitzen.“
DIGITALER MEHRWERT
Robin Wöll, Mitglied der Geschäftsleitung Frauenschuh „Natürlich wird im Bereich CRM-Lösungen viel passieren, denn am Ende entscheidet immer der Endkunde, was er kauft. Je besser ich meinen Kunden kenne, desto besser kann ich ihm das für ihn passende und individuelle Sortiment anbieten. Künstliche Intelligenz spielt hier in Zukunft natürlich eine zentrale Rolle. Außerdem wird sich sicherlich auch im Orderablauf vieles tun. Die Frage für mich ist nicht, ob die digitalen Showrooms kommen, sondern nur, wann sie sich wirklich flächendeckend durchsetzen. Für uns bei Frauenschuh spielen Themen wie faire Produktion, hochwertige Qualität bei den Materialien und somit die Wertschöpfungskette insgesamt eine zentrale Rolle, weshalb auch das Thema Rückverfolgbarkeit der Produktion bzw. Materialien ein sehr spannendes für uns ist. Es wäre toll, wenn der Endkunde einen Artikel im Store mit seinem Smartphone scannen und sofort erkennen könnte, wo ein Teil produziert wurde und welche Materialien genau verwendet wurden. Bei allen digitalen Gadgets der Zukunft ist aber meiner Meinung nach entscheidend, ob sie einen wirklichen Mehrwert für den Vertrieb, Verkauf oder den Endkonsumenten bringen. Alles, was kein wirklicher Mehrwert ist, wird sich nicht durchsetzen.“
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BEZAHLEN VEREINFACHEN
Wolf Jochen Schulte Hillen, SHSelection „Artificial Intelligence (AI) ist in Zukunft einer der wichtigen Treiber für Erfolg. Voraussetzung ist eine moderne Architektur der IT. Die meisten Händler haben Daten ohne Qualität. Hier hilft AI, die Daten zu veredeln, zum Beispiel als Grundlage für eine kuratierte Warensteuerung. Diese Daten verbessern auch die Koordination von Industrie und Handel. AI zeigt Business Needs auf und gibt Real Time Insights, die menschliche Fehler und Voreingenommenheit verhindern helfen. Aus China können wir lernen: Cashless Payment. Das Motto ‚Simplify Your Shopping‘ lädt zur Konzentration auf Produkt, Stimmung und Vibe des Ladens oder des Webshops ein, der Kaufvorgang tritt in den Hintergrund. Deep Blue, einer der großen AI-Factories, macht das mit biometrischer Erkennung der Handfläche. Der gesamte Kaufvorgang wird über die einmal registrierte Handfläche des Kunden abgewickelt. 80.000 Vending-Maschinen – einfacher und schneller als Amazon Go – wurden im letzten Jahr installiert. Bei uns ist selbst RFID oder Handynutzung beim Bezahlvorgang noch nicht selbstverständlich.“
CUSTOMER CENTRICITY
Jörg Wichmann, Geschäftsführer Panorama „Es geht um Customer Centricity. Um den Kunden mit seinen Wünschen ins Zentrum zu nehmen und ihm ein dynamisches Shoppingerlebnis zu liefern, müssen digitale Lösungen implementiert werden. Die großen Pain Points im Handel sind Wartezeiten, Bezahlprozesse, ein unüberschaubares Warenangebot, nicht verfügbare Ware und mangelnder Service. Da greifen digitale Lösungen, die Abläufe beschleunigen können, Mitarbeiter entlasten, um den Service gegenüber dem Kunden zu optimieren, Looks kuratiert und inspirierend in Szene setzen können, die navigieren sowie Defizite im Angebot erkennen und auffangen. Industrieseitig würde ich noch ergänzen, dass durch Digitalisierung die Beschleunigung aller Prozesse, von der Entwicklung bis hin zum Produkt am PoS, einen maßgeblichen Erfolgsfaktor darstellen.“
KONSTANT LERNEN
Chris Morton, CEO The Lyst „Lyst ist die weltweit führende Suchmaschine für Mode – wir sind sowohl ein Modeunternehmen als auch eine Tech-Firma. Um unseren Kunden zufrieden zu stellen und ihm zu helfen, zu finden, was er sucht, müssen wir beide Metiers können. Von Softwareentwicklung bis zu Datenauswertung, Social Media und einem Verständnis davon, welche Modeprodukte beim Konsumenten eine große Nachfrage auslösen werden. Das alles kommt bei uns zusammen und unterstützt sich gegenseitig. Die Welt, wie sie einmal war, die wir kannten und verstanden haben, ist nicht die Welt, in die wir gerade hineinwachsen. Daher werden Lösungen, die in der Vergangenheit gegriffen haben, nicht zwangsläufig auch in Zukunft funktionieren. Wir dürfen das auf keinen Fall voraussetzen. Daher ist der beste Weg, zu verstehen, wie die neue Welt funktioniert, permanent zu testen, durchzuspielen und zu lernen. Naivität ist plötzlich wertvoll, weil sie dabei hilft, dass man gewisse Dinge testet, die ohne eine gewisse Naivität gar keinen Sinn machen. Dem Experimentieren kommt in unserem Geschäftsfeld eine Schlüsselrolle zu und es muss auch weiterhin Teil der Unternehmenskultur bleiben – denn es ist höchst wahrscheinlich, dass die Welt sich weiterhin so rasant verändert.“ 086
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MODELS OHNE ZICKEN
YES, WE CAN
©Ellesse
Fluch und Segen – der Digitalisierung diese Frage zu stellen, ist längst obsolet. Die Fragestellung des Moments heißt schlicht: Welche Anwendung garantiert den größtmöglichen Nutzen. In der Modebranche treten sowohl B2B als auch im Dialog mit Kunden zahlreiche Apps und Programme an, die im komplexen Modehandel zahlreiche Prozesse vereinfachen. Fotos: Unternehmen
The Diigitals. Fake oder true? Die Modelagentur The Diigitals hat künstliche Geschöpfe des britischen Fotografen Cameron-James Wilson unter Vertag. Es begann mit Shudu als virtueller Influencerin. Dann launchte er mit Olivier Rousteing die „Balmain New Virtual Army“. Es folgten Aufträge wie Fotostrecken für Vogue, Auftritte bei den British Academy Film Awards oder die aktuelle Sommerkampagne der italienischen Marke Ellesse. Dort posiert das virtuelle Model neben dem echten Model Misty, dem sie recht ähnlich sieht. Mit 173.000 Followern nimmt sich Shudus Instagram-Anhängerschaft noch bescheiden aus. Da sind andere digitale Influencerinnen wie Lil Miquela weiter. Der Avatar des Designstudios Brud in Los Angeles hat ein nahezu echtes Leben mit politischer Agenda, eigenen Musikvideos und einer Fangemeinde von mehr als 1,5 Millionen Followern. Influencer-Avatare wie Miquela, Shudu oder Lil Wavi sind perfekte Role Models für digitale Kampagnen und Konsumgüter-Spots: ideal auf die Zielgruppe abgestimmt, 24/7 verfügbar und verlässlich. Wir werden noch jede Menge von ihnen und ihren Geschwistern zu sehen bekommen. www.thediigitals.com
AUF KNOPFDRUCK TEXT
Textengine. Texte automatisch schreiben lassen? Nicht nur Redakteure träumen davon, sondern Content-Manager, die Onlineshops mit tausenden von Produktbeschreibungen füllen und diese womöglich noch übersetzen. Der Traum ist längst Realität, denn Tech-Dienstleister wie Retresco bieten Varianten eines „Textomaten“ an: Über eine Self-Service-Plattform können User skalierbare Textmodelle erstellen und in ihr jeweiliges Shopsystem integrieren. Der Managed Service richtet sich an Händler, die eine komplexe Anzahl von unterschiedlichen Produktgruppen führen. Bei beiden Lösungen ist die Qualität der gelieferten Daten und Textbausteine essenziell: je detaillierter die Struktur, umso besser und vielfältiger das Endergebnis. Übersetzungen in Sprachen wie Englisch und Niederländisch, Französisch und Italienisch sind Standard, weitere Sprachen sind möglich. Empiriecom, eine Tochter der Otto Group, nutzt bereits erfolgreich die Plattform. Christian Hain, Head of Business Unit Data Services Empiriecom, sieht klare Vorteile: „Bei der Erstellung von Produktbeschreibungen für 15 unterschiedliche Modekategorien u. a. für Schuhe, Jacken und Kleider reduzierte sich der zeitliche Aufwand durch Nutzung der Self-Service-Plattform textengine.io um 91 Prozent.“ Nicht nur der Zeitfaktor spielt eine Rolle, auch in Bezug auf Fehler ist die Maschine dem menschlichen Texter überlegen. Und Redakteure und Content-Manager haben mehr Zeit, sich mit kreativen Ideen zu beschäftigen. www.textengine.io, www.retresco.de
DIE CINDERELLA-FRAGE
Nike. Allgemein gültige Schuhgrößen sind die große Vereinfachung eines komplexen Problems, sie liefern in den wenigsten Fällen die richtige Passform für den jeweiligen Fuß. Dabei kann der richtige Schuh unser Leben verändern. Nike nimmt sich genau dieses schwierigen Themas jetzt mit einer eigens entwickelten App an. Die Nike Fit App scannt über das Smartphone den Fuß an 13 Stellen und ermittelt dadurch die perfekte Passform. Anschließend liefert die App direkt die entsprechende Produktempfehlung mit dem Titel best fit for you. Der Kunde kann damit online oder im Store gezielt nach den Modellen und Größen fragen. Langfristig plant Nike die Erkenntnisse aus der App bereits in den Designprozess mit einzubeziehen, sodass jeder Kunde irgendwann sein maßgeschneidertes Paar Schuhe bekommt und ganz nebenbei Retouren- und Umtauschquoten weniger werden. www.nike.com 088
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02-04/07/2019 Kraftwerk Berlin
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SPRICH MIT MIR
Wonderobe. Besonders in Self-Service-Formaten fehlt sie dann doch manchmal: die Beratung. Die Entwicklerinnen der App Amby, Wonderobe, lösen dieses Problem auf ihre Art: Amby, ein Chatbot, übernimmt. Die Funktionsweise ist einfach: Über den Barcode des Produkts weiß der Chatbot, um welches Stück es sich handelt und kann so bis zu zehn dazu passende Stücke vorschlagen. Aus dem Bestand des Stores, selbstredend. Amby ist derzeit in der Beta-Phase in 700 Läden einer Modekette in Osteuropa. Sobald diese Testphase abgeschlossen ist, wollen sich die Macherinnen Investoren und weiteren Geschäftspartnern öffnen. In ihrer Heimat Russland haben sie auf jeden Fall schon für Aufsehen gesorgt: Die App hat die Women Start-up Competition in Russland gewonnen. http://amby.app
MODE ALS 3D-LEINWAND
Smart Pixels. Ein einzelner weißer Schuh im beleuchteten Kasten ist im Handel nichts Neues – bis er plötzlich das Design wie ein Chamäleon wechselt. Die Technologie dahinter hat SmartPixels entwickelt: Sie sieht aus wie ein schicker Scheinwerfer und heißt „spatial augmented reality“. Mit einer Kombination von Tech-Komponenten lernt der Projektor, Formen und Bewegung zu erkennen, um dann ein gewünschtes Design in 3D und in Echtzeit auf einem Objekt – zum Beispiel einem Schuh – erscheinen zu lassen. Das virtuelle Design kann jeder sehen, ganz ohne Spezialbrille. Dieses Schauspiel ist nicht nur ein futuristischer Hingucker im Laden, sondern auch so etwas wie die gute Fee, die Kundenwünsche erfüllt: Per Tablet oder Knopfdruck können sie eben jedem Schuhmodell ihre Wunschgestalt aufdrücken. Auf dem realen Schuh erscheinen Varianten im Obermaterial oder der Sohle so, als könne man damit direkt loslaufen. Farben und Muster schieben sich nach der Auswahl flugs an die passende Stelle und ein Motiv für Stickerei wandert über den Schuh an den gewünschten Platz. Während Designer sich mit dieser Technologie reihenweise Prototypen sparen können, steht für Ladenbesitzer ein verschlanktes Inventar im Raum – und ein probates Mittel, um mit dem Onlineshopping in einem Punkt gleichzuziehen: Individualisierung auf Knopfdruck. Beispiele sieht man in der Modebranche bislang vor allem auf Schuhen – Marken wie Stella McCartney, Nike, Berluti, Chloé und Quiksilver haben bereits mit SmartPixels gearbeitet. www.smartpixels.fr 090
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WE CAN
APP-CHECKEN
Wemuse. Know-how aus dem eigenen Haus bündeln: Diese App ermöglicht es dem Einkauf, bereits bei der Sortimentsgestaltung direktes Feedback von den Verkäufern auf der Fläche zu einzelnen Produkten einzuholen. Die Servicekräfte können die Produkte vorab bewerten, was aufgrund ihrer Erfahrung und der Nähe zum Kunden ein wertvoller Input für den Einkauf ist. Andererseits können sie ständig und transparent berichten, welches Produkt wie gut läuft. Wemuse bringt damit nicht nur die Vorstellungen des Einkaufs näher an die Realität des Verkaufs, sondern bietet dem Management auch die ideale Evaluationsplattform für das Sortiment und das Engagement der eigenen Mitarbeiter. Gründer der App ist der Retailexperte Iván Abad Iglesias aus Barcelona, der zuvor 15 Jahre bei Mango als Retail-Manager der weltweiten Filialen tätig war. Er launchte Wemuse 2018 vor allem mit der Intention, die Kommunikation im Unternehmen zu verbessern und Mitarbeitern aus dem Verkauf die Möglichkeit zu geben, ihr Wissen über Empfehlungen in Einkaufsentscheidungen einzubringen. Die spanischen Filialisten Brownie und Woodys Barcelona arbeiten bereits erfolgreich mit dieser App. support@wemuse.app, www.wemuse.app
nd 23 re a I- P la y, S ta A , a li ig n va a li o n e C U O M O , P a d ig E 10 IN G A M IM I P IT T ll e 4 , S ta n d A a 19 H 0 , .2 IN 6 L .0 R E 14 B r. d e .11 .0 6 te rh o fa g e n tu 0 19 P R E M IU M in 2 h 7. ie .0 .d 4 w -0 w 7. w .0 r, 02 o fa g e n tu y: D ie H in te rh n a rm e G & a u st ri p a n y. it D is tr ib u ti o n A w w w.b o b c o m
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PAKET IST? HIER!
Seven Senders. Jeder Versender kennt das: Egal, für welchen Carrier man sich entscheidet, wo die Ware im Auslieferungsprozess nun tatsächlich steckt, kann man nur sehr schemenhaft nachvollziehen. Das zu ändern, hat sich Seven Senders zum Ziel gemacht. Die Technologie erlaubt erstmals den Versendern Datenhoheit. Kürzlich wurde zum Beispiel der Merchandising-Versender EMP mit der Technologie ausgestattet: Man ist begeistert. „Von nun an können wir in der Kundenkommunikation transparenter und effizienter über den Versandstatus des Pakets informieren und gleichzeitig die Auswertung der Performance für unsere Transportdienstleister nutzen“, so Mike Jonescheit, Chief Operations Officer bei EMP. Das aus der Datenanalyse gewonnene Wissen bildet das Fundament für die Softwarelösung Sendwise. Diese liefert neben allgemeinen Analytics auch Informationen zu den Touch Points. www.sevensenders.com
INVENTUR IM ANFLUG
Pensa Systems. Ein bisschen Schwund ist immer, sagen die einen – und die anderen wollen genau wissen, was noch so alles im Laden liegt oder hängt. Irgendjemand muss also nachschauen. Wenn es nach Pensa geht, vereinfacht sich das in Zukunft: Mit einer Kombination von künstlicher Intelligenz und selbstständig fliegenden Kameradrohnen will das Unternehmen dabei helfen, Lücken zu finden. Von einem schützenden Gitter umgeben sausen autonome Drohnen nachts an Lagerregalen vorbei und erfassen, was fehlt und wie viel wo liegt. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz lernt dieses System, Waren zu unterscheiden, es generiert in Echtzeit Tabellen – und sagt sogar nach einer Weile Fehlmengen voraus. Die fliegenden Warenzähler sollen nicht nur schnellere, sondern auch zuverlässigere Daten als Roboter oder menschliches Personal liefern. Als Pensa die Technologie Anfang 2019 vorstellte, waren bereits Feldversuche mit dem Getränkehersteller Anheuser-Busch InBev in den USA und dem Supermarkt IGA Extra Beck in Kanada gelaufen. Dabei lag die Genauigkeit der erfassten Regalsituation nach zwei Wochen bei 98 Prozent. „Diese Technologie passt eher zu mittleren bis großen Läden, wo es viel Zeit kostet, den Überblick über das Inventar zu behalten“, sagt Richard Schwartz, CEO von Pensa Systems. In kleinen Läden kann man schließlich relativ schnell die Regale ablaufen – man darf sich nur nicht verzählen. www.pensasystems.com
ÜBERBLICK BEHALTEN
OrderWriter. Fashion Cloud ist schon seit längerem als Webservice für Fotos und Marketingunterlagen von Modemarken bekannt. Nun erweitert die Dropbox der Modebranche ihr Angebot: Mit der App OrderWriter gibt Fashion Cloud Händlern ein einfach zu nutzendes Tool in die Hand, wie sie im Laufe ihres Orderprozesses Überblick über all ihre Aktivitäten behalten. Am Smartphone, selbstverständlich. Fotos und Ordernotizen können schnell abgespeichert und die Budgetplanung überprüft werden. Marken, die OrderWriter nutzen, können während der Orderphase ihren Produktkatalog über die App teilen, den Bestellprozess vereinfachen und Orderdaten empfangen. www.fashion.cloud 092
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2— 4 PANORAMA-BERLIN.COM
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FASHION ON DEMAND STATT FAST FASHION
Die Versprechen der Digitalisierung sind groß. Doch wie sieht es in der Praxis aus? Eine Reise nach Frankreich gibt Einblicke in die automatisierte und personalisierte Produktion von Mode. Text: Joachim Schirrmacher. Fotos: Lectra.com
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ie Digitalisierung scheint so einfach wie ein Wisch auf dem Tablet. In der Adidas Speedfactory soll es statt wie bisher drei Monate künftig nur noch fünf Stunden von der Bestellung individueller Mode bis zu Auslieferung dauern. Viele Medien stellen diese Aussichten als neue Realität dar. Lectra, ein Anbieter für Software und Zuschnittsysteme, hat die erste Lösung für individualisierte Mode vorgestellt. Sie kann sogar anspruchsvolle Couture-Stoffe verarbeiten. EINE STRAHLENDE ZUKUNFT
Lectra lädt nach Bordeaux, wo das Unternehmen 1973 gegründet wurde, ein. Die Stadt hat sich in den letzten Jahren neu erfunden: Das Ufer der Garonne wurde zur Naherholungszone mit der Cité du Vin, der kompakte Stadtkern wurde von der Unesco als Weltkulturerbe anerkannt, die Digitalwirtschaft schuf neue Arbeitsplätze und der Flughafen platzt aus allen Nähten. Wenn die Mode sich so erneuert, wie diese Stadt, steht ihr eine strahlende Zukunft bevor. DREI LÖSUNGEN
Im Technologiezentrum im Vorort Cestas präsentiert Lectra Experten aus Deutschland, Rumänien, Kroatien und Schweden sein neues Produkt. Fashion on Demand ermöglicht mit seiner Soft- und Hardware individualisierte Mode so schnell und qualitativ hochwertig wie große Stückzahlen zu produzieren. Der laut Lectra erste automatisierte On-Demand-Fertigungsprozess von der Bestellung bis zum Zuschnitt, wurde jüngst mit dem „Texprocess Innovation Award“ in der Kategorie „New Process“ ausgezeichnet. Es gibt drei Lösungen: Das Paket „Made to Order“ ist für Einzelaufträge, Exklusivmodelle oder kleine (Muster-)Serien. Der Entwurf und die Maße werden dabei nicht verändert. Bei „Customization“ können die Produkte in Farbe, Muster oder mit Stickerei personalisiert werden. „Made to Measure“ ermöglicht zudem die Fertigung nach Maß, der vorhandene Schnitt wird dafür an die individuellen Maße laut Bestellung automatisch angepasst. DIE TÜCKE STECKT IM DETAIL
100 Experten haben vier Jahre an der Lösung gearbeitet, 35 Millionen Euro wurden investiert. Ein hoher Betrag für ein Unternehmen mit 1.700 Mitarbeitern und 2018 einem Umsatz in Höhe von 283 Millionen Euro. Insgesamt arbeiten 094
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Die Revolution ist auf den ersten Blick kaum auszumachen: Lectra ist europaweit eines der ersten Unternehmen, das eine digitale und automatisierte Produktion von Mode möglich macht.
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410 Mitarbeiter aus zehn Nationen mit 30 Technologien in der Produktenwicklung. Dabei gibt es kaum IT-Experten mit Mode-Know-how. Auch der Entwicklungsleiter Guillaume Choimet kommt aus der Automobilindustrie. Die Tücken liegen im Detail: Es musste nicht nur eine Softwarearchitektur für die integrierten bisherigen Lösungen und Technologien gefunden werden, denn fast jedes Modeunternehmen hat einen anderen Fertigungsstandard. Viele unterschiedliche Modelle, Varianten und Optionen sind bei der Auftragsfertigung an der Tagesordnung. Und es gibt eine enorme Vielfalt an Stoffqualitäten mit unterschiedlicher Elastizität oder Schrumpfungsverhalten. SCHNELLER UND PRÄZISER
Beim Mittagessen im Pavillon wird diskutiert. Wenn die neue Lösung so gut wie der Grand Cru Classé vom Château Haut Bailly ist, werden alle Augen glänzen. Lectra verspricht eine schnellere, günstigere und präzisere Produktion bei reduziertem Personaleinsatz: „Die Herstellung von drei Hemden mit ‚Fashion on Demand‘ schaffen zwei Personen in zwölf Minuten weitgehend automatisch und ohne Fehlerquellen. Im Vergleich dazu fallen bei der herkömmlichen Produktion für die identischen drei Hemden zwei Stunden und 45 Minuten Arbeitszeit bei fünf am Prozess beteiligten Personen an“, sagt Jacqueline Kellner von Lectra Deutschland. Fashion on Demand bietet zudem die Chance neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, Angebot und Nachfrage abzustimmen und somit Überproduktion zu vermeiden. Auch verbessert sich der Cashflow von Unternehmen, wenn Verbraucher für ihre Bestellungen im Voraus bezahlen. Kann Fashion on Demand eine Alternative zur Fast Fashion werden? ES BLEIBEN FRAGEN
So beeindruckend es klingt, es bleiben Fragen. Lectra spricht zwar von einer Komplettlösung, dies umfasst aber nur die Bestellung bis zum Zuschnitt. Weitere Schritte wie Entwurf, Konfektionierung, Qualitätskontrolle, Verkauf, Versand oder Buchhaltung fehlen. Gar nicht zu sprechen von anderen Produktgruppen wie Strick, der eine zentrale Rolle in der digitalen und automatisierten Produktion von Bekleidung spielt. Um eine durchgehend digitale Kette von „Sheep to Shop“ zu realisieren, müsste sich die zersplitterte Modeindustrie auf Standards einigen. Zudem ist es eine große Herausforderung, die Kultur in den Betrieben zu ändern, die meist auf große Aufträge eingestellt sind: „Ob 5.000 Teile in acht Wochen oder ein Teil in fünf Tagen gefertigt werden, sind völlig unterschiedliche Prozesse“, sagt Andreas Guggenbühl, Gründer des Maßanbieters Selfnation. Das Angebot ist schwierig mit anderen Systemen, z. B. von Assyst oder Gerber Technology, zu vergleichen. „Jeder Anbieter versucht ein in sich geschlossenes System zu bieten“, sagt Iris Schlomski, Chefredakteurin Textile Network, Fach-
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magazin für die textile Produktionskette. „Einen detaillierten Überblick über den Markt von Schnittsystemen und deren Unterschiede gibt es meines Wissens bisher nicht.“ Dafür fehlen in allen Redaktionen die Ressourcen für die aufwändigen Recherchen. Also muss sich jedes Unternehmen selbst an die Arbeit machen. Am intensivsten wurde aber diskutiert, wie die Maße am Kunden ermittelt und später interpretiert werden. Selbst gut geschulte Mitarbeiter machen Fehler und Apps wie der Zozosuit überzeugen Experten wie Tim Weber von Tailor Hoff, Josef Klein von Hugo Boss oder Michael Kuhn von Kuhn Maßkonfektion noch nicht. Wer prüft die Validität der Maße? Wie sieht ein Slim-Fit aus, den ein Kunde in Größe 56 bestellt? Wie wird der Kunde die Möglichkeit der Personalisierung nutzen? Erscheint das vermeintliche Paradies bald als Qual der Wahl? Nicht zu vergessen: Was kostet „Fashion on Demand“? Dazu schweigt Lectra noch. PARISER COUTURE
Offiziell herrscht auch Schweigen, wer schon das Produkt nutzt. Neben Corneliani darf nur ein Name genannt werden: Belles Roches Couture. Schon früh setzte Inhaber Jean-Yves Collet auf die Optimierung der Produktionsprozesse. Bereits 1996, als er die Firma gründete, kaufte er ein automatisches Schneidesystem von Lectra und spezialisierte sich auf den Zuschnitt von gemusterten Stoffen. Dabei werden die Schnittteile seit 2012 automatisch auf dem Musterrapport platziert. Doch die Anforderungen an Präzision und Geschwindigkeit steigen: „Es ist eine große Herausforderung, beim Zuschnitt der lose gewebten Waren, die sich ständig verschieben und verziehen, die Qualitäts- und die Maßanforderungen der Couture-Häuser zu erfüllen“, sagt Direktor Jean-Yves Collet in einem Lectra-Video. Zudem hilft „Fashion on Demand“ bei der wachsenden Geschwindigkeit der Mode mit ihren zunehmenden Capsule-Kollektionen und Drops mithalten zu können. Monsieur Collet will daher bisherige Lösungen durch „Fashion on Demand“ ersetzen und seine Produktion weiter automatisieren. Vielleicht wird einst Wirklichkeit, wovon die Medien heute schon schreiben. Die Kundin geht gar nicht mehr ins Geschäft, sondern bestellt ihr individualisiertes Kostüm von Chanel oder Saint Laurent nach Maß einfach per Smartphone.
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AN VORDERSTER FRONT
Sich vollständig dem Prozess der Digitalisierung zu widmen, erfordert Mut, Investitionsbereitschaft und Freude an der Innovation. style in progress hat mit Modemarken jeder Größe gesprochen. Digitalisierung bedeutet für alle – egal, ob global agierender Konzern, gesunder Mittelständler oder kleines Unternehmen – ein Zugewinn an Agilität und eine dynamische Zukunftsperspektive. Texte: Kay Alexander Plonka, Nicoletta Schaper. Fotos: Hersteller
Daniel Grieder, CEO Tommy Hilfiger Corporation, denkt für die Marke in die Zukunft voraus.
„WIR MÜSSEN IMMER EINEN SCHRITT VORAUS SEIN!“ Industrie 4.0: Die digitalen Technologien verändern auch die Produktion der Mode von Grund auf. Ein Wandel, den Daniel Grieder als CEO der Tommy Hilfiger Corporation für die Global Brand vorantreibt und aktiv mitgestaltet. Wie werden digitale Technologien die Produktionsprozesse von Bekleidung verändern? Die digitale Technologie ist der Schlüssel, um unsere Kollektionen und unser Geschäft auf das nächste Level zu heben und neue Standards für eine schnellere, einheitlichere und umweltfreundlichere Produktion zu setzen. Wir haben große Schritte bei der Digitalisierung unserer gesamten Fashion-Wertschöpfungskette gemacht, vom 3D-Design über Augmented Reality bis hin zu künstlicher Intelligenz. Die Daten und Verbraucherinformationen ermöglichen es uns, unsere Wettbewerbsfähigkeit genauer einzuschätzen, die Effizienz 096
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unserer Produktion zu steigern und die Best Practices mit unseren Lieferanten zum Standard zu machen, um unser Produkt kontinuierlich innovativ und aktuell zu gestalten. Wie geht eine globale Marke wie Tommy Hilfiger in diesem Zusammenhang mit Themen wie Personalisierung um? Inwieweit kann der Verbraucher ein Mitspracherecht haben? Personalisierung bietet uns eine unglaublich tolle Gelegenheit, engere und authentischere Beziehungen zu den Konsumenten aufzubauen und ihre Markentreue zu stärken. Die heutige sehr gut vernetzte Generation wünscht sich nicht nur, sondern erwartet maßgeschneiderte und relevante Experience und Kollektionen. Das spornt uns umso mehr an, konsequent mit innovativer digitaler Technologie zu arbeiten, um ihre Erwartungen zu übertreffen und uns auf eine Weise mit ihnen zu verbinden, die für uns vorher nicht vorstellbar war. Vorrangiges Ziel ist ein reibungsloser Prozess. Wo sehen Sie in der Wertschöpfungskette Einkauf, Produktion, Logistik die größten Herausforderungen? Wir wollen unserer Branche immer einen Schritt voraus sein und arbeiten daran, die Lieferkette noch effizienter zu gestalten. So gelingt es uns, dank neuer Technologien unsere Beschaffungskompetenz zu verbessern und die Produkte noch schneller an unsere Kunden zu liefern. Es ist ganz entscheidend, sich fortwährend weiterzuentwickeln, zu testen und daraus zu lernen! So können wir auch kommenden Veränderungen begegnen und sind besser auf diejenigen vorbereitet, die wir uns noch nicht vorstellen können. Wir integrieren die digitale Technologie übrigens in alle Bereiche unseres Unternehmens, von internen Prozessen bis hin zu verbraucherorientierten Berührungspunkten. Unternehmen, die sich nicht an diese neuen Bedingungen anpassen und sich digital orientieren, werden bald aus dem Rennen gehen. Was ist Ihr wichtigstes Learning? Die Welt der Mode verändert sich schnell und wir sind stolz darauf, als eine der digitalsten und innovativsten Marken an vorderster Front bei diesem Wandel zu stehen. Das, was heute gut ist, ist morgen vielleicht nicht mehr gut, also müssen wir die Grenzen immer weiter verschieben, um weiterhin den entscheidenden Schritt voraus zu sein.
- the fashion vest brand for modern men WWW.DORNSCHILD.COM
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MARC CAIN
DIGITALISIERUNG STEIGERT PRODUKTIVITÄT
DIE DIGITALE WELLE SURFEN Welche Investition in Digitalisierung haben Sie zuletzt vorgenommen? Roberto Ricci, Inhaber und CEO von RRD: Wir haben das Unternehmen vollständig auf SAP umgestellt und eine Enterprise-Resource-Planning-Software eingeführt. Das hilft uns, den gesamten Produktionsprozesses mit Ressourcen wie Kapital, Personal und Material rechtzeitig und bedarfsgerecht zu planen und zu steuern, und gewährleistet einen effizienteren Wertschöpfungsprozess. Wir vermeiden dadurch zum Beispiel eine Menge Abfall und haben eine bessere Kommunikationsverbindung zu unseren Lieferanten. Unsere neue Blazer-Serie ist beispielsweise damit entwickelt worden – vollständig mit Laser geschnitten, ohne Nähte, sehr elegant und Citylife tauglich und vollständig in Italien gefertigt. Time-to-Market oder Time-to-Consumer ist die neue Kennzahl und wird in Zukunft immer wichtiger werden. Was macht RRD, um diese Zeiten zu reduzieren? Wir haben gerade unseren B2C-Onlinestore überarbeitet. Hier zeigen wir eine kompakte Auswahl, von der wir glauben, dass sie in dieser Kombination auch gut in stationären Stores funktioniert. Für uns ist das mehr ein Schaufenster als ein Absatzkanal. Wir generieren hier nicht mehr als drei bis vier Prozent des gesamten Umsatzes. Wichtiger für uns ist, das klassische System zu optimieren. Auf Basis dieses neuen Onlineshopsystems bieten wir ab August eine neue B2B-Plattform an, auf der Händler unsere eigens dafür produzierten Kollektionen ordern, aus den NOS-Programmen nachordern oder auch Ware tauschen können. www.robertoriccidesigns.com 098
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Aus einem Profisurfer ist ein Modegeschäftsmann geworden. Roberto Ricci ist nicht nur im Thema Nachhaltigkeit engagiert, er treibt auch die Digitalisierung seines Unternehmens voran.
Technologie trifft Tradition: Als eine der marktführenden Strickspezialisten stehen bei Marc Cain Forschung und Entwicklung unbedingt im Fokus. Dank neuer 3D-Stricktechniken können Pullover, Röcke und Jacken mit angestrickten Taschen im 3D-Strickverfahren komplett ohne Nähte gestrickt werden. Darüber hinaus sind verschiedene Dessins von Zopfmuster über Rippe bis hin zu Jacquards ebenso wie die Kombination der Strickarten in einem Teil möglich. Mit einer zusätzlichen Investion in zwölf Flachstrickmaschinen der Firma Stoll hat Marc Cain auf 92 Maschinen dieser Art am Standort Bodelshausen aufgestockt, dazu kommen noch acht Rundstrickmaschinen. Die Maschinen verfügen über die neueste Rechnergeneration, getunt durch hauseigene Techniker. Die Softwareschulungen für die 3-D-Knit-&-Wear-Produkte nahmen 600 Arbeitstage in Anspruch, was sich laut Urs Konstantin Rouette, Geschäftsführer Beschaffung, Fertigung und technische Entwicklung auszahlt: „Im Jahr 2018 konnten wir Produktivitätssteigerungen im zweistelligen Bereich erzielen. Die freien Kapazitäten nutzen wir, um die Strickkompetenz weiter zu stärken und bieten ab der neuen Saison in Bodelshausen produzierten Strick auch im Lagerprogramm an.“ Ein weiterer positiver Effekt neben der Verkürzung der Produktionszeit ist die Energieersparnis: Bei den Strickteilen entfällt der Transport zu osteuropäischen Partnerbetrieben, was einer CO2-Ersparnis von knapp 20 Tonnen entspricht.
Marc Cain setzt auf permanente Innovation, um am Standort Deutschland mit eigener Produktion bestehen zu können.
www.nalho.eu Deutschland & Österreich STEFAN WITTMANN GMBH agentur-wittmann.de Volmerswerther Str. 32 / 40221 Düsseldorf / T: +49 211 58589690 / F: +49 211 58589699
2.-4. Juli 2019 PREMIUM BERLIN Halle 1 Stand A08 1.-3. September 2019 GALLERY SHOES DÜSSELDORF Außenbereich vor der alten Schmiedehalle
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Gemini ist auf Computer Aided Design (CAD) und Manufacturing (CAM) spezialisiert.
GEMINI
VOM PIXEL ZUM PRODUKT Digitalisierung und Individualisierung sind aktuelle Megatrends und bieten große Chancen für eine nachhaltigere Produktion. Gemini CAD Systems zeigt mit seiner Micro-Factory, welche Möglichkeiten es für die Praxis gibt und stellt seit neuestem seine Software für Bildungseinrichtungen kostenlos zur Verfügung. Wer seine Produktion digital im Blick hat, kann Herstellungsprozesse effizienter und umweltfreundlicher gestalten. Die Applikationen von Gemini stecken schon heute in Prozessen von über 17.000 Unternehmen in 38 Ländern, helfen bei der Einsparung von Rohstoffen und tragen zur Verringerung des Wasseroder Energieverbrauchs und der Umweltverschmutzung bei. Die Aktivitäten der rumänischen Firma umfassen die Erforschung und Implementierung von Software-, Hardware- und Workflow-Lösungen mit Schwerpunkt auf CAD und CAM für die Bereiche Mode, Möbel und Automotive. Seit 15 Jahren entwickelt Gemini intelligente Technologien, die mehr Effizienz und Ressourceneinsparung ermöglichen. Auf der Texprocess in Frankfurt, der internationalen Leitmesse für die Verarbeitung von Textilien, war der Technologieanbieter mit einer „Pixel to Product“ Micro-Factory vertreten. Im Sommer wird im Rahmen der Fashionsustain in Berlin die kleine Textilfabrik noch einmal aufgebaut. „Für uns spielt die Vernetzung mit der Bekleidungsindustrie eine sehr wichtige Rolle. Deshalb werden wir auch im Juli im Rahmen der Berliner Fashion Week mit verschiedenen Partnern auf der Neonyt, der weltweit größten Messe für nachhaltige Mode, unsere Micro-Factory zeigen“, erklärt Luca Traian, CEO von Gemini CAD Systems. In der voll funktionsfähigen Produktionsstraße wird vorgeführt, wie global agierende Innovationstreiber Methoden für Zukunftsthemen wie Produktion On-Demand, digital bedruckte Textilprodukte, die Einbettung von Made-to-Measure-Individualisierung, Digital Assets Storage und Management oder 3D Live Simultan und Cloud Streaming sowie die Integration 100
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von E-Commerce, Body-Scanner-Plattformen oder Apps in der Praxis zu realisieren sind. Dabei geht es um einfache Lösungen, die die meisten Firmen mit bestehenden Ressourcen und Strukturen einsetzen können sollen. „Es ist an der Zeit, nicht mehr nur über Flexibilität, Skalierbarkeit, Nachhaltigkeit und Funktionalität zu reden, sondern live zu zeigen, wie die Technik funktioniert. Wir möchten damit zur Weiterbildung in den Unternehmen beitragen und verdeutlichen, wie man diese neue Technologiewelle besser verstehen kann. Besucher sollen den Nutzen der Technik kritisch abschätzen können, ob es sich für sie lohnt, solche Maschinen im eigenen Betrieb zu verwenden“, sagt Traian und fügt hinzu: „Es gilt, digitalen Wandel so zu gestalten, dass er als Hebel und Unterstützung für Nachhaltigkeit dient. Physische Prozesse der Wertschöpfungskette weltweit ins Digitale zu transformieren, ist dabei der erste Schritt. Denn, wer Muster, Halbzeuge oder textile Vor- und Endprodukte nicht mehr analog verschickt, sondern digital, spart schon mal Kraftstoff und erzeugt dadurch weniger CO2 und Stickoxide.“ Anfang Juni wurde das neue Gemini Academic Programm für die Software Gain gelauncht. Es gewährt Organisationen, Schulen, Universitäten und Personen, die in Bildungsaktivitäten involviert sind, kostenlosen Zugang zu allen kommerziellen Vollversionen für Desktop- und Cloud-Produkte von Gemini. „Die Digitalisierung mit all ihren Facetten ist heute die Hauptquelle für die Transformation der Modebranche. Neben zahlreichen Spielereien gibt es bereits viele gute Ideen, die große Verbesserungen herbeiführen können. Die Frage ist, wie machen wir sie uns zu Nutzen. Ganz einfach: durch Bildung. Bisher sind die Möglichkeiten an vielen Mode- und Bekleidungstechnik-Schulen noch sehr eingeschränkt. Deshalb haben wir uns entschieden, unsere Software unkompliziert und kostenlos für Lehrzwecke zur Verfügung zu stellen. Wir glauben daran, dass gut ausgebildete Nachwuchskräfte mit Hilfe moderner digitaler Technologie die Entwicklung in der Industrie grundlegend zum besseren für Mensch und Natur verändern werden.“ www.geminicad.com
Luca Traian, CEO von Gemini schafft die Schnittstelle zwischen Technologie und Nachhaltigkeit.
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RETAILVISIONÄRE
Wenn die Herausforderung der Zukunft Omnichannel ist, kann die Antwort auf alle Fragen nicht Onlineshop heißen. Digitale Technologien sind die Parameter, an denen sich die Gestaltung der Fläche in Zukunft ausrichtet. Denn die digitale Revolution im stationären Handel findet nicht auf einem Touchscreen statt, sie geht viel tiefer: Die Grenzen zwischen Online und Offline verschwimmen. Wer immer dachte, der größte Trumpf von Offline gegenüber Online sei der Service, sollte sich die Trendwende genauer ansehen, denn Offline lernt gerade den Service von Online. Text: Isabel Faiss. Fotos: Stores
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Der Store of the Future in Chicago zog bei seiner Premiere im November 2015 zeitweise mehr Menschen an als der New Yorker Supreme Shop bei einem Kollektionsrelease. Anschließend tourte das Shopkonzept durch die USA und gewann zahlreiche Awards.
Ihre Standortwahl hatte historischen Charakter. Am Pioneer Square in Chicago errichtete 1780 der Einwanderer und Geschäftsmann Jean Baptiste Point du Sable ein Geschäft. Im November 2015 baute hier in nur wenigen Tagen das Designbüro Giorgio Borruso Design aus Los Angeles gemeinsam mit dem Technik-Start-up WithMe aus Las Vegas den ersten ShopWithMe Mobile Pop-up-Store auf: Ein Showroom für ein Konzept, an das damals noch wenige glaubten. Es war die nahtlose Verbindung von Online- und Offlinehandel am PoS. Dafür stellte das Team traditionelle Systematiken des stationären Retails radikal in Frage.
Digital bespielbare Oberflächen, bargeldlose Bezahlvorgänge und Magic Mirrors als Informationsflächen und Touchpoints prägen das Shoppingerlebnis im ShopWithMe Pop-up-Store.
WithMe Pop-up-Store, Chicago Der Retail Flashmob „Warum sollte man für jede Marke eine eigene physische Präsenz bauen? Bei ShopWithMe ändern wir einfach die Dateien anstatt der Einrichtung, um eine neue Erfahrung zu bieten.“ WithMe Co-Founder Danielle Jenkins
Während die Medien sie als die Pioniere des innovativen Retails feierten, schimpften andere sie Spinner. Wer würde schon in einem Store einkaufen wollen, der sich völlig unpersönlich wie ein betretbarer Onlineshop anfühlt und wo statt Mitarbeitern Touchscreens beraten und Umkleiden sich auf Knopfdruck herabsenken? Vier Jahre später gilt dieses Konzept zurecht als Meilenstein.
Interaktive Touchscreens ShopWithMe setzt vor allem auf interaktive Elemente und RFID-Technologie, die digitale und physische Erlebnisse miteinander kombiniert. Herzstück des Stores ist der sogenannte Shapeshifter, eine modulare Rückwand bestehend aus über 100 automatisch ausziehbaren Regalen, an deren Stirnseite Displays sind, die über den RFID-Chip der Produkte Informationen einblenden und sich wie programmierbare Pixel steuern lassen. In einem kuppelförmigen Virtual Reality Dome im Zentrum des Stores kann man zudem in die Imagewelt einer Marke eintauchen. So funktioniert der Einkauf Interaktive Touchscreens informieren zu jedem Produkt und geben auch Tipps fürs Styling – man legt einfach ein Produkt darauf und bekommt, was man möchte. Anschließend kann man das Produkt wie im Onlineshop in der gewünschten Farbe und Größe auswählen und in den Warenkorb legen. In diesem Fall physisch, denn es wird von einem Mitarbeiter in einem Fach hinterlegt. Sobald man dieses Fach öffnet oder vor einen der vier Umkleidespiegel tritt, senkt sich um einen herum eine von vier Drop-down-Umkleidekabinen als Vorhang von oben herab. Der Magic Mirror Ein Spiegeldisplay mit RFID-fähigem Touchscreen in der Umkleidekabine berät wie wir es aus dem Onlineshopping heute kennen: mit Vorschlägen und Shop-the-Look-Funktionen. Über den Spiegel lassen sich auch weitere Größen direkt vom Servicepersonal in die Umkleidekabine ordern oder falls nicht auf Lager nach Hause liefern. Auch der Bezahlvorgang läuft am Bildschirm entweder über RFID bargeldlos per Kreditkarte oder über eine App ab.
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Zara Flagshipstore/ Westfield Stratford, London Digitaler Meilenstein Westfield Stratford markierte bei der Eröffnung im Frühjahr 2018 einen Meilenstein. Mit dem neuen Zara Flagshipstore in London ging die Inditex Gruppe in die digitale Offensive. Das Unternehmen zählte schon immer zu den Vorreitern bei Themen wie Big-Data-Analyse und der Digitalisierung der Warensteuerung. Diesem Vorsprung gaben sie nun auch im Retail ein Gesicht.
„Unser Businessmodel kombiniert stationär und digital nahtlos. Wir sind auf die neuen Möglichkeiten, die uns auch neue Kunden bringt, gut vorbereitet.“ Pablo Isla, CEO Inditex
Der Zara Flagshipstore Westfield Stratford in London markiert den Beginn einer neuen Retailoffensive der Inditex Gruppe, die ihre Stores mit digitalen Technologien noch enger mit dem Onlineangebot verknüpfen will.
Neues Flächendesign Neben den üblichen Kollektionsbereichen für Frauen, Männer und Kinder gibt es hier zum ersten Mal in einem Zara Store einen Bereich, der ausschließlich dem Onlineshopping und der Verknüpfung von Online und Offline gewidmet ist. Hier können Kundinnen an Touchscreens ihre Onlinebestellung abwickeln und dank eines QR- oder PIN-Codes diese dann auch selbst abholen. Der digitale Mehrwert … … zieht sich bis in die Umkleidekabine durch. Betritt eine Kundin mit einem Kleidungsstück die Umkleidekabine, zeigt ihr der Magic Mirror auf Wunsch Kombinationsmöglichkeiten und passende Accessoires zum aktuellen Outfit, indem er über RFID jedes Kollektionsteil erkennt. Bezahlt wird wahlweise am Self Check-out Counter über die Zara-App auf dem Smartphone oder den Bezahlanbieter InWallet. Dazu erkennt der Counter selbst die Ware, sodass die Kundinnen ihren Einkauf nur noch per Klick bestätigen müssen. Lange Schlangen vor den Kassen sind damit passé. Der Job des Mitarbeiters Jeder Mitarbeiter erhält ein iPad, über das er seine Kunden beraten kann und auf Wunsch Zahlungen abwickelt.
Digitale Self Check-out Counter, Touchscreens als Magic Mirror in den Umkleiden und Click-and-Collect-Stationen sprechen die junge Zielgruppe an.
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Selfridges/London Als einer der Ersten Monumental und ehrwürdig. Wer vor Selfridges in London steht, vermutet hinter der Fassade eher Dinosaurierknochen als visionäre Trendsetter. Doch wenn dieser alteingesessene Platzhirsch seinen Mitstreitern etwas voraus hat, ist es der Pioniergeist. Als einer der Ersten stellte man sich hier die richtigen Fragen. Click and Collect Schon 2013 führte Selfridges als einer der ersten eine Click-and-Collect-Station ein, die verbunden mit 30 Minuten kostenfreiem Parken in Londons Innenstadt schnell in aller Munde war. Dazu kamen die Services Try before they fly, ein cleverer Ansatz, um die Retourenquoten gering zu halten, und iPads neben der Station, mithilfe derer die Kunden direkt die nächste Order aufgeben konnten. Mit der Selfridges App 2016 kam der nächste Entwicklungsschritt aus dem Innovationsplan des Managements zur Umsetzung: die eigene, globale App. Bei den größenmäßig vergleichbaren Departmentstores war Selfridges auch damit der erste. Die App ermöglicht auch die Funktion Shop by Instagram und verlinkt damit in die sozialen Medien.
Die digitale Innovationskur von Selfridges sieht bis 2020 zahlreiche weitere technische Neuheiten vor. Damit bleibt Selfridges im Wettlauf mit internationalen Kollegen weit vorne.
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Mit sieben Stockwerken direkt an der Fifth Avenue gelegen, statuiert Nike mit dem House of Innovation 000 in New York auf 6.000 Quadratmeter Fläche ein Exempel: für die digitale Zukunft und die Personalisierung seines globalen Angebots.
Nike House of Innovations/New York, Schanghai Der neue Elfenbeinturm Mit den Eröffnungen des Nike House of Innovation 000 in New York und dem House of Innovation 001 in Schanghai im Oktober und November 2018 richtete das Unternehmen eine Hommage an die legendäre Niketown. In New York zeigt die Sportmarke auf sieben Stockwerken direkt in der Fifth Avenue alles, was sie an digitalem und innovativem Retail-Know-how zu bieten hat. Im Mittelpunkt … … steht der Service, der individualisierbare Produkte, aber vor allem auch das nahtlose Umschalten zwischen Online und Offline bietet. Bestes Beispiel ist Nike by You, ein spezieller DIY-Bereich in dem Nike-Plus-Mitglieder einen Termin bei einem Designer buchen können, um mit ihm gemeinsam ihre eigenen Schuhe zu gestalten. Für Nike liegt die Antwort auf die Frage nach der Zukunft des stationären Handels in der Herausforderung, über die Einbindung digitaler Services, die effiziente Nutzung ihrer Erkenntnisse aus dem Onlineshop und die Mitarbeiter im Store das Angebot als unvergleichbares Shoppingerlebnis an den Kunden zu kommunizieren. Analog dem Nike by Melsore Store gibt es daher ein Stockwerk, das sich ausschließlich auf die lokale Community in New York bezieht. Der Nike Speed Shop füllt seine Regale fast schon in Echtzeit unter Berücksichtigung der im Onlineshop gesammelten Daten über die Vorlieben und Trends der lokalen Community auf. Kunden können in der Sneaker Bar entweder mithilfe eines Store-Mitarbeiters oder per lokalem Filter ihre Favoriten heraussuchen. Nike-Plus-Mitgliedern bietet Nike außerdem die Möglichkeit, sich über ihr Smartphone Sneaker in einem Schließfach hinterlegen zu lassen, dass sie mit einem zugesendeten Code öffnen können. Über das Smartphone Werden beispielsweise Nike-Plus-Mitglieder beim Betreten des Stores automatisch in ihren Account eingeloggt und erkannt. Über die Funktion Scan to Try kann man sich außerdem Schuhe zum Anprobieren anfordern. Auf jeder Schaufensterpuppe findet man einen QR-Code, der einen mit der Funktion Shop the Look verbindet, wo man einzelne Produkte direkt in seiner Größe im Store anfragen und in einer Umkleidekabine hinterlegen lassen kann. Das bargeldlose Bezahlen per App an Instant Check-out Stations ist hier fast schon Standard. 108
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In der berühmten Nanjing East Road in Schanghai eröffnete Nike das erste House of Innovation. Im Mittelpunkt steht das interaktive Shoppingerlebnis und die maximale Flexibilität des Interieurs, das jederzeit Transformation und Reaktion zulässt.
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By/Schanghai Online geht Offline Es riecht noch nach frischer Farbe. Der erste stationäre Laden des angesagten chinesischen Onlineshops für internationale High Fashion, Streetwear und Avantgardedesigner By eröffnete in diesem Frühjahr in Schanghai. Im Untergeschoss des Einkaufszentrums Soho Fuxing fand ihn erst mal nur, wer ihn online suchte. Warren Wang Er ist als visionärer Investor und Insider der Modeszene eine berühmte Gallionsfigur in Schanghai. Er ist nicht nur Inhaber des Onlineshops By, sondern auch Initiator des Stores, den die Architekten von Spacemen kreierten. Die einzige Aufgabenstellung von Wang war es, die Einrichtung so flexibel zu gestalten, dass sich der Store im Handumdrehen für einen Launchevent, eine Ausstellung, ein Konzert oder eine Fashionshow umbauen lässt. Dreh- und Angelpunkt … … ist dabei die stetige Vernetzung zum Onlineshop und die zentralen Social-Media-Kanäle. Daher hat das erfolgreichste Instagram-Phänomen Outfit of the Day auch im Store einen sehr prominenten Platz bekommen und wird täglich aktualisiert.
Mit modularen Palettenstapeln, Spiegeln und beweglichen Elementen bietet der By Store seinen Kunden, was ein stationärer Store als Ableger eines Onlinestores braucht: kompromisslose Flexibilität.
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Everlane/New York, Valencia Radikale Transparenz Wenn wir über die Revolution im stationären Handel sprechen, muss sich diese nicht immer digital abspielen. Die New Yorker Marke Everlane hat ihr Innovationskonzept rund um das Thema kompromisslose Transparenz aufgebaut. Transportiert wird das Ganze nicht nur über technische Tools im Store, sondern vor allem über Social Media.
Per Liveschaltung in die Produktion: Über Kopfhörer kann der Storekunde der Produktion in China lauschen. Die Produktionsstätten werden strengstens auf die Einhaltung der ethischen und ökologischen Standards geprüft.
Die Einnahmen jedes Black-Friday-Sales spendet Everlane an die Mitarbeiter in der Produktion – eine Imagekampagne, die sich in den sozialen Medien bezahlt macht.
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Den direkten Draht … … zur Produktion kann der Kunde im Everlane Store in Valencia an der Wand finden, wo er per Standleitung die Geräusche der Produktionshalle für Denim belauscht. Außerdem kann er sich an Touchscreens zu jedem Produkt eine exakte Kostenaufstellung anzeigen lassen, die aufgesplittet in Material-, Produktions-, Transport-, Zoll- und Verwaltungskosten anzeigt, was die Ware tatsächlich kostet. Keine versteckten Zusatzkosten für die Imagewerte der Marke verspricht Everlane. Kommuniziert wird diese Transparenz – vor allem die strenge Auswahl und Kontrolle der Produktionspartner – vor allem über Instagram. Ein integriertes CRM-System ermöglicht es außerdem, Produkte im Store umzutauschen, bargeldlos zu bezahlen und sich Guthaben auf einen Einkauf anrechnen zu lassen. Außerdem lassen sich persönliche Shoppingtermine außerhalb der Öffnungszeiten buchen, ebenso wie eine persönliche Stilberatung.
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Nordstrom/Los Angeles Der Store ohne Ware Einer der Pioniere für den Retail der Zukunft ist das US-amerikanische Unternehmen Nordstrom. Die Nordstrom Local Filiale in Los Angeles eröffnete bereits im November 2017. Der Clou: Der Laden selbst bot den Service, die Ware kam aus einem der nahe gelegenen Lager. Auf 280 Quadratmeter Fläche … … findet man hier kaum Ware, dafür aber jede Menge Service. Jeder Kunde wird individuell und persönlich beraten, kann sich die Kollektionen auf einem Touchscreen ansehen, bekommt professionelle Stylingtipps und bestellt sich die gewünschte Ware dann in der passenden Größe in den Store. In acht Ankleidezimmern können Beratungen stattfinden. Geliefert wird die Kleidung dann per Kurier aus einem der zehn Kaufhäuser der Marke im Großraum Los Angeles oder direkt aus dem E-Commerce-Lager. Es ist wie Onlineshopping in Echtzeit Man erstellt seinen Einkaufskorb direkt mithilfe der personalisierten Suchmaschine – in Form des Stylisten – und probiert die Kleidung sofort an. Der Laden ohne Ware wird so zum Store mit schier unbegrenztem Angebot. Das lästige Durchscrollen des Webshops entfällt, das übernimmt sozusagen der Servicemitarbeiter, er schlägt unterstützt durch die App Style Board Outfits und Kombinationsmöglichkeiten vor. Jedes Teil lässt sich in jeder Farbe und jeder Größe liefern. Bis die bestellte Ware tatsächlich im Store ankommt, vertreibt sich der Kunde die Zeit an der Bar, im integrierten Beautysalon oder im Showroom. Die Blaupause hat sich als Erfolgsmodell durchgesetzt Inzwischen steht fest, dass das Shoppingkonzept der Zukunft genau auf dieser Idee basiert: Kleine Läden mit persönlicher Wohlfühlatmosphäre, intensiver Service durch professionelle Beratung und die fast unendliche Verfügbarkeit von Ware in Echtzeit. 112
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Der Nordstrom Local Store in Melrose ist wie ein privater Showroom mit Wohlfühlcharakter aufgebaut. Was man nicht sieht: die unendliche Verfügbarkeit von Ware, die in kürzester Zeit geliefert wird. Der Store-Mitarbeiter wird zur menschlichen Suchmaschine.
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Bonprix/Hamburg Fashion Connect Der Titel des im Februar 2019 in Hamburg eröffneten Pilot Stores von Bonprix verrät gleichzeitig auch die Intention der Otto Group. Die Vorzüge des stationären Shoppingerlebnisses sollen hier konsequent mit denen des Onlineshoppings kombiniert werden. Für Bonprix ist es vor allem ein experimentelles Shopping-Lab. „Wir werden ganz viel wahrnehmen und lernen, unsere Eindrücke direkt in unser Konzept einfließen lassen und den Store ständig weiterentwickeln.“ Daniel Füchtenschnieder, Geschäfts führer Bonprix Retail GmbH
Wie eine Fernbedienung für den Store … … funktioniert die weiterentwickelte Bonprix App. Sie soll die Kundin von Anfang bis Ende durch den ersten Fashion Connect Pilot Store führen, begleiten und digital unterstützen. Mit ihr checkt die Kundin in den Laden ein, wählt die passende Größe eines Teils aus, das sie anprobieren möchte, und lässt es sich direkt in der Umkleidekabine hinterlegen. Dort spielt ein großes Display die Inhalte der Bonprix App ein und zeigt die nächsten Schritte an. Man kann sich auch andere Größen ordern oder über einen Knopf einen Servicemitarbeiter rufen.
Self Check-out Counter, Click-and-Collect-Stationen und digitale Displays sind nur einige Services, die Bonprix in seinem Pilot Store in Hamburg präsentiert.
Der Check-out … … funktioniert über RFID-Technologie, wodurch die App automatisch beim Verlassen der Umkleidekabine erkennt, welche Teile die Kundin mitnimmt. Gezahlt wird per Paypal, über die App oder per EC-Karte am Self Check-out Counter. „Die Otto Group testet verschiedene Konzepte. Der Laboransatz, den Bonprix mit Fashion Connect verfolgt, ist dabei ein besonders innovativer.“ Sven Seidel, Vorstand Multichannel-Retail der Otto Group.
Mit Fashion Connect geht Bonprix einen großen Schritt in Richtung digitale Revolution auf er Fläche. Dreh- und Angelpunkt ist die eigene App, die Kundinnen serviceorientiert durch den Laden begleitet.
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Benetton/Padua Hightech in Farbe Nach den Eröffnungen seines ersten Hightech-Konzeptes in London und Turin kam im November 2018 dieser Benetton Store in Padua hinzu. 2019 sollen weitere Formate in europäischen Städten folgen. Omnichannel Retailing So heißt die Zielsetzung. In Padua bezog Benetton dafür ein historisches Kino, das Supercinema Principe, eröffnet 1931. Bezugnehmend auf diese Historie befinden sich neben dem Eingang des Stores zwei kleine Kinosäle, in denen auf Großbildleinwänden die Geschichte und die Werte der Marke vermittelt werden.
Nach London und Turin stellt Benetton auch in Padua sein neues Hightech-Konzept vor.
Die Knitwear-Bar Sie ist das Herzstück des 1.600 Quadratmeter großen Stores auf drei Etagen. Hier können Kundenwünsche auf einer Strickmaschine direkt umgesetzt werden. Mit Smartphone oder Karte … … bezahlen Kunden an den rund designten Bezahltheken, was einen schnellen Service ohne Warteschlangen garantieren soll. Digitale Bezahltheken machen den Check-out bequem und schnell.
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RE-NT
VIVA LA REVOLUTION Kleider leihen ist keine neue Idee. Aber mit ihrem Format RE-NT hat die Gründerin Robina von Stein sich zum Ziel gesetzt, die Modeindustrie von einer rein linearen in eine Kreislaufwirtschaft zu verwandeln. Bei RE-NT können Frauen sich vom Sommerkleid über die Tasche bis zum Businessoutfit ausleihen, was gerade im Kleiderschrank fehlt. Jetzt will sie die Technologie und das dazugehörige Know-how auch Marken für deren Onlineshops zur Verfügung stellen. Text: Kay Alexander Plonka. Foto: Leonor von Salisch
S
haring is caring. Im Fall von RE-NT ist das auch noch gut für die Umwelt. „Wir wollen Marken ermutigen, Kleider nachhaltiger zu produzieren, und verfolgen deshalb mit unserer Plattform das Ziel, dass weniger Kleidung produziert werden muss und dafür öfter getragen werden kann. Wenn die Kleidungsstücke dann nicht mehr tragbar sind, werden die Stoffe wieder in den Kreislauf zurückgeführt, um sie zu recyceln. Idealerweise sollte dieser Ansatz schon während der Produktion berücksichtigt werden, indem man Materialien verwendet, die sich vollständig wiederverwenden lassen“, erklärt Robina von Stein. Das Modell ihres Berliner Start-ups ist schnell erklärt: Drei Teile im Onlineshop auswählen und im gleichen Monat nochmal gegen drei andere Teile austauschen – Kostenpunkt 50 Euro, Versand, Versicherung und Reinigung inklusive. Gestartet ist das Projekt im Oktober 2018, schon Januar 2019 war die Website online. Im Kreuzberger Büro sitzt ein fachübergreifendes Team aus Designern, Datenanalysten, Programmierern und Betriebswirtschaftlern, die das Kreislaufwirtschaftsmodell ausgetüftelt haben. „Es geht darum, im Bereich Bedarfskauf den Fast-Fashion-Anbietern etwas entgegenzusetzen. Mit RE-NT spart man Platz, Zeit und Nerven. Unser Modell ist effizient, skalierbar und dank moderner Blockchain-Technologie und Artificial Inteligence absolut transparent“, sagt die 28jährige Gründerin, die Wirtschaft, Philosophie und Politikwissenschaften studiert hat und bereits als Beraterin in der Mode Branche und Politik gearbeitet hat. „Die Blockchain ermöglicht es den Marken, die einzelnen Transaktionen im Mietsystem ganz leicht zu 116
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Robina von Stein überträgt ihr Sharing-Economy-Konzept RE-NT jetzt in ein B2B-Modell.
Verfolgen und in ihr bestehendes Businessmodell zu integrieren. Vorteile sind automatische Analysen von Produktkategorien und effizientes Logistikmanagement. Wir gewährleisten höchste Standards in puncto Bestandsverwaltung und Schutz vor Austausch durch gefälschte Waren.“ Bis zu 30 Mal soll sich jedes Teil vermieten lassen. Circular Economy wäre damit eine herausragende Maßnahme zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks und zur Vermeidung von textilem Müll. Aber es ist auch zur Expansion geeignet, wie von Stein sagt: „Mit der Integration unseres RE-NT Buttons in ihren Onlineshop haben Marken die Möglichkeit, ganz neue Zielgruppen für sich zu erschließen, Umsätze zu steigern und Probleme wie übermäßige Preisreduktionen und Überkapazitäten zu verringern.“ www.tech.re-nt.com, www.re-nt.com
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Von online lernen – wie oft hat man das gefordert. Das wichtigste Learning ist immer noch, auf den Onlineprimus Amazon und sein Gesetz der absoluten Kundenzentriertheit zu schielen. Dem Kunden das Einkaufen so einfach wie möglich zu machen, ist das eine. Service auf allen Linien das andere. Omnichannel-Konzepte mit einem hohen Anteil an stationären Geschäften haben diese Trumpfkarte in der Hand. Es wird Zeit, sie zu spielen.
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BARBARA E. KAHN
„WER SICH IM HANDEL NICHT AUF KUNDENZUFRIEDENHEIT KONZENTRIERT, WIRD BALD DEN ANSCHLUSS VERLIEREN.“ In ihrem Buch „The Shopping Revolution: How Successful Retailers Win Customers in an Era of Endless Disruption“ komprimiert die Marketingprofessorin Barbara E. Kahn ihre umfassenden Erkenntnisse über Erfolgsfaktoren im Einzelhandel nach sieben Jahren als Direktorin des J. H. Baker Retailing Center-Lehrstuhls an der Wharton School (Universität von Pennsylvania). Im Interview erläutert sie die Auswirkungen von Amazon auf den stationären Handel und technische Lösungen, um die Kundenzufriedenheit zu verbessern, und zeigt eine überraschend technologiefreie Methode zum Sammeln nützlicher Kundendaten. Interview: Petrina Engelke. Fotos: Barbara E. Kahn
Frau Kahn, wenn man auf den Wandel in der Einzelhandelslandschaft schaut, dominiert ein Name: Amazon. Kein Wunder, dass Sie sich in Ihrem Buch „The Shopping Revolution“ oft auf dieses Unternehmen beziehen. Sehen Sie Amazon eher als Bedrohung oder als Inspiration für den Handel? Ich halte oft Vorträge über mein Buch und am Ende frage ich das Publikum: Ist Amazon denn jetzt gut oder böse? Das geht meistens fifty-fifty aus. Alles hängt davon ab, ob man Kunde oder Konkurrent ist. Wer mit Amazon konkurriert oder von seiner Plattform abhängt, mag die Firma eher nicht, denn Amazon ist ein rücksichtsloser Konkurrent. Aber als Konsumenten lieben die Leute Amazon. Denn Amazon erfüllt die Erwartungen an Kundennutzen: Sie achten darauf, was Leute wollen, und das liefern sie ihnen dann auch. Was macht Amazon im Umgang mit seinen Kunden richtig? Sie denken aus Kundensicht. Und obwohl man meinen sollte, Einzelhandel ist der Umgang mit Kunden, hat der Handel sich bislang auf das Produkt und style in progress
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das operative Geschäft konzentriert. Bei der Frage nach einem guten Händler denkt man an einen guten Kaufmann, der weiß, wie man ein gutes Sortiment, eine gute Produktlinie entwickelt. Man denkt auch an Lieferketten und daran, wie man Kosten reduzieren und das Produkt zur rechten Zeit an den rechten Ort bringen kann. Amazon fragt stattdessen: Was will der Kunde? Dort haben sie Aspekte wie Verbraucherfreundlichkeit verstanden, weil sie das gesamte Kauferlebnis mit Kundenaugen betrachten. Deshalb sammeln sie jede Menge Daten und holen das Höchstmaß aus den Daten heraus, um dem Kunden ein speziell auf ihn zugeschnittenes Erlebnis zu bieten. Und das ist überraschender- und erschreckenderweise eine andere Art von Einzelhandel. Ist es denn möglich, das Onlinekaufverhalten mit Angeboten zu verbinden, die man im Laden umsetzen kann? Der Komfort des Onlineshoppings ist echt gut für Wiederholungskäufe oder Gebrauchsgegenstände – meine Glühlampe ist kaputt und ich brauche Ersatz. Aber Recherchefieber, Entdeckergeist, das Finden neuer Sachen macht online nicht so viel Spaß wie im Laden. Insbesondere in puncto Mode gefällt es den Leuten, vorher nicht zu wissen, womit sie nach Hause kommen werden. Mode dreht sich um Neues, Innovation, Spaß, sexy Sachen. Und ich finde nicht, dass all die Worte Attribute von Onlineshopping sind. Und solange ihre Erwartungen erfüllt oder sogar übertroffen werden, werden die Menschen meiner Ansicht nach loyal sein, obwohl es tonnenweise Alternativen da draußen gibt. Schließlich bedeutet die Möglichkeit zum anderswo Suchen gleichzeitig Zeitaufwand. In Ihrem Buch lenken Sie den Blick nicht nur auf die Kundschaft, sondern Sie zeigen deren Einfluss auf Erfolg im Handel auch in einem einzigen Satz, nämlich: „Kunden wollen von jemandem, dem sie vertrauen, etwas kaufen, das sie wollen.“ Können Sie das ein wenig ausführen? Dieser Satz ist die Grundlage des Zwei-mal-zweiRasters, auf dem mein Buch basiert, und er steht für die Spalten: Was wollen Kunden von einem Händler? Einfach ausgedrückt, wollen sie ein gutes Produkt zu einem reellen Preis. Und das ist nichts Neues. Händler bieten schon lange gutes Design, gute Technologie oder Mode, zudem auf diversen Preisniveaus, die der Heterogenität der Preisvorlieben Rechnung tragen. Amazon hat den Teil mit dem Vertrauen hinzuge-
„Ich kann mir vorstellen, nach der unmittelbaren Information und der Sofortzahlung süchtig zu werden, die Apps bieten. Und ich meine, ich bin keine Digital Native, ich bin viel älter, aber ich sehe, wie bequem das ist, und welche endlosen Erlebnisse das bietet.“
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„Selbst in kleinen Läden erwartet man mehr und mehr, dass ein Verkäufer ein iPad zieht und direkt abkassiert, nachdem man von ihm beraten wurde und kaufen will.“
fügt. Jetzt muss ein Händler sich nicht mehr nur um das Produkt kümmern, sondern auch um alles, was der Kunde rund um das Produkt mitbekommt. Das heißt, man will dem Händler vertrauen können, dass er einem das gibt, was man braucht. Man will darauf vertrauen, dass er die Produktvorzüge nicht übertreibt, nicht zu viel dafür verlangt, einem nichts andreht, das nicht authentisch ist. Viele Komponenten der Beziehung zwischen Händler und Kunde gehen weit über das eigentliche Produkt oder die Marke hinaus. Wo kann die Strategie eines Händlers ansetzen, um dieses Vertrauen zu gewinnen oder wiederzugewinnen? Es gibt viele verschiedene Strategien, aber lassen Sie uns über zwei Extreme sprechen. Eines sehen Sie bei vielen Schwergewichten wie Amazon oder Walmart, ebenso wie Net-a-Porter, Farfetch oder den Kaufhäusern: Datensammeln auf Kundenebene, Treuemodelle aufbauen und dann die Daten über eine weltweite Ebene nutzen, um exakt das zu liefern, was Kunden wollen, meist zusammen mit einer Online-OfflineOmnichannel-Experience. Die genannten Treueprogramme erfassen nicht nur die Käufe selbst, sondern auch andere Aspekte des Kaufs: Durch Websites kennen sie das Suchverhalten ihrer Kunden; Technologien wie Apps und Beacons erfassen, wohin sie im Laden gehen, was sie in die Umkleide bringen, was sie kaufen und was nicht. Einen ganz anderen Ansatz sieht man in kleinen Läden, etwa beim Aufstieg der unabhängigen Buchläden, aber auch bei Ketten wie Lululemon: Sie schaffen ein ladengebundenes Gemeinschaftserlebnis, wo man eine wirklich persönliche Beziehung mit seinem Laden vor Ort hat. In gewissem Sinne ist das eine Rückkehr zum Handel aus sehr alten Zeiten. Bisher haben wir meist über die Kundenperspektive gesprochen, aber nicht über verschiedene Arten von Kunden. Wie kann der Handel sich den Digital Natives nähern? Studien zufolge sind Konsumenten der Generation Z keine Gegner des stationären Handels, sie haben bloß andere Erwartungen und Bedürfnisse. Sie probieren gern. Sie mögen menschliches Miteinander. Manchmal wollen sie etwas sofort haben. Manchmal benutzen sie Läden zur Unterhaltung. Zum Beispiel füllen diese ganzen Instagram-kompatiblen Erlebniswelten gerade die Läden. Ich weiß nicht, ob sich der Trend halten wird oder ob das irgendwann langweilt. Aber dahinter steht, dass man in Läden etwas machen kann, das Spaß macht und Leute anzieht. Und was Mode betrifft: So einfach es ist, etwas zu bestellen, wenn man sechs Größen bekommt, muss man alle
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anprobieren, dann verpacken, was man nicht will, das zurückschicken, und das ist ein ganz schöner Aufwand. Es ist einfacher, einfach in den Laden zu sprinten, schauen, ob es passt, und mit den neuen Klamotten herauszukommen. Und das gilt für Digital Natives genauso wie für ältere Konsumenten. Wie kann Technologie in einem Laden die Kundenzufriedenheit erhöhen? Nun, nehmen wir einmal den intelligenten Spiegel: Jedes Kleidungsstück ist mit RFID-Chip ausgestattet. Geht man in die Umkleidekabine, zeigt der Spiegel alles an, was man mitbringt, er kann weitere Farben anzeigen und empfehlen, was zu dem grünen Rock passt, den man ausgesucht hat. Passt die Größe nicht, kann man meist das Personal per Knopfdruck um eine andere Größe bitten. Aus Kundensicht heißt das also, diese Technologie beseitigt die Mühen, sich anziehen und wieder rausgehen zu müssen, und bringt Mehrwert durch Empfehlungen, die einem tatsächlich gefallen. Intelligente Spiegel sammeln zudem Daten darüber, was in die Umkleide kam, aber nicht gekauft wurde, und damit können Händler ihr Sortiment besser auf Kundenwünsche abstimmen. Apropos Kosten oder Ärgernisse beim Einkaufen: Da denkt man schnell an lange Schlangen vor der Kasse. Wie kann Technologie dort die Beziehung zum Kunden verbessern? Ich denke, selbst in einigen der kleinen Läden erwartet man mehr und mehr, dass ein Verkäufer ein iPad zieht und direkt abkassiert, nachdem man von ihm beraten wurde und kaufen will. Ein anderes Beispiel: Bezahlen mit einer App, die einen außerdem über Produkte informiert, die man sich im Laden anschaut. Ich kann mir vorstellen, nach dieser unmittelbaren Information und der Sofortzahlung süchtig zu werden, die solche Apps bieten. Und ich meine, ich bin keine Digital Native, ich bin viel älter, aber ich sehe, wie bequem das ist und welche endlosen Erlebnisse das bietet. Andererseits bezweifle ich, dass irgendwer mit hundert Apps für alle möglichen Läden jonglieren will. Stimmt, 700 Apps auf dem Telefon funktionieren nicht, deshalb wird sich eine App-Plattform oder Ähnliches entwickeln, die das zusammenführt. Das ist ja die Logik hinter Vertriebskanälen, denn, wenn jede Marke sich direkt an jeden einzelnen Endkunden wenden würde, wären das viel zu viele Verbindungen. Kanäle machen diese Verbindungen effizienter. Deshalb haben sich Vertriebskanäle im Handel ja überhaupt entwickelt. Zurück zum Sammeln und Auswerten von Daten: Wie kann ein kleinerer Laden diese Strategie nutzen? Erstens bin ich der Ansicht, kleinere Geschäfte brauchen eine Onlinepräsenz, denn mehr und mehr Menschen erwarten diesen Komfort. Selbst wenn es nur heißt, man kann auf der Website die Öffnungszeiten nachschauen. Zweitens denke ich, eine gute Datenquelle für diese Händler wäre die Entwicklung eines Treueprogramms, das die richtigen Informationen sammelt und diese dann wirksam verwendet. Und keine Sorge, wenn Sie die Technologie für so etwas nicht haben: Zara hat Kundendaten schon gesammelt, bevor es diese Technologie gab. Sie haben jeden Tag aufs Neue ihr Personal um Informationen darüber gebeten, was es im Laden beobachten konnte: Wer kommt in den Laden, was tragen die Leute, was probieren sie an? Was kaufen sie? Worum bitten sie? Das kann auch ein kleiner Laden tun. Man braucht nur ein System, das diese Daten laufend erfasst, selbst
„Wenn man Kundendaten im Blick hat, kann man anfangen, Sortimente und Angebote zu entwickeln, die den Kunden mehr von dem bieten, was sie wollen.“
wenn sie mit der Hand auf Karteikarten gekritzelt sind. Aber wenn man diese Daten im Blick hat, kann man anfangen, Sortimente und Angebote zu entwickeln, die den Kunden mehr von dem bieten, was sie wollen. Was bedeutet ein sehr guter Service im heutigen Modehandel? So sehr ich auch eine Verfechterin des kundenzentrierten Geschäfts bin, in der Mode zählt unterm Strich das Produkt. Mode muss stets mit verflixt coolen Produkten, neuem Design, neuen Styles, coolem Material aufwarten und außerdem Heterogenität verstehen. Manche Leute lieben die neuesten Trends, andere wollen bequeme Kleidung oder genau das, was sie immer kaufen. Schließlich gibt es Leute, die immer schwarze Hosen und schwarze Rollkragenpullover tragen! Da muss man ein Segment finden, in dem man Mehrwert liefern kann. Dann muss man sich auf die Kundenzufriedenheit konzentrieren. Wer das nicht kapiert, wird bald den Anschluss verlieren. Entscheidend ist ein kundenzentrierter Ansatz, aber ich denke, man braucht außerdem ein gutes Produkt zu einem guten Preis. Das verschwindet ja nicht, bloß weil zusätzliche Ansprüche an den Händler und Hersteller gestellt werden.
Barbara E. Kahn ist eine amerikanische Marketingprofessorin, die sich auf den Handel spezialisiert hat – mit Themen wie Customer Relationship Management, Markenloyalität und Entscheidungsprozessen bei Konsumenten. Sie glaubt, der stationäre Handel bleibt erhalten, auch wenn es bei manchen Dingen einfacher ist, online zu kaufen.
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MARC O’POLO
„UNKOMPLIZIERT UND OHNE KAUFZWANG“
In Kürze präsentiert Marc O’Polo das Pilotprojekt für seinen ersten Future Markenstore in München. CEO Dieter Holzer möchte damit Antworten auf die zentrale Frage finden: Welche Vorteile des Onlinehandels können wir auch im stationären Handel abbilden? Seine Vision ist keine digitale Optimierung, es ist ein Game Changer des gesamten Verkaufsprozesses. Interview: Stephan Huber. Text: Isabel Faiss. Fotos: Marc O‘Polo
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ie sollen wir uns den Future Store von Marc O’Polo vorstellen und was erwarten Sie sich von diesem Projekt? Wir haben überlegt, welche Vorteile der Onlinehandel bietet und was wir davon auch stationär am Point of Sale umsetzen können? Punkte wie 24/7-Shopping sind natürlich unrealistisch, es gibt aber Themen, die durchaus relevant sind: Wir sehen beispielsweise den USP, dass Onlinehandel eine wirklich umfassende und dabei unverbindliche Auswahl bietet. Die Kaufentscheidung findet erst statt, nachdem der Kunde völlig frei und unbefangen zu Hause ausgewählt hat, wahrscheinlich mehr, als er ursprünglich kaufen wollte. Die Absicht des Onlinehandels ist es, so viel wie möglich in einen Karton zu packen. Bis zum Check-Out werden dem Kunden laufend Teile empfohlen, die ihm gefallen könnten. So viel wie möglich rein in den Warenkorb. Denn von viel die Hälfte ist immer noch mehr als von wenig die Hälfte. Im stationären Handel ist dieses System noch nicht gelernt. Unsere Absicht ist es, den Auftrag unserer Stores dahingehend zu verändern, nicht mehr den schnellen Verkauf an der Kasse zu generieren, sondern dem Kunden eine maximal große Auswahl mitzugeben. Kann es mit diesem Ansatz denn gelingen, den Pferdefuß der hohen Retouren zu entschärfen? Ich glaube nicht. Die Unverbindlichkeit generiert hohe Retouren, das ist inzwischen Verbrauchergewohnheit. Wir wollen uns nicht dagegenstellen, sondern an der neuen Art des Einkaufens partizipieren. Für uns lautet die Aufgabe: Wie können wir in unseren Stores die Conversion Rate erhöhen? Viel zu oft ist der Ausschluss eines Kaufs der Weg zur Kabine, wegen Zeitmangel, der Bequemlichkeit oder den äußeren Umständen wie dem Wetter.
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Dieter Holzer, CEO Marc O’Polo, sieht die Herausforderung für den Store der Zukunft darin, den Empfehlungscharakter des Onlinehandels zu lernen.
Welche Aufgabe haben dann eigentlich die Mitarbeiter im Store? Serviceorientierter und noch mehr auf den Kunden fokussiert als bislang, denn sie können viel flexibler und unabhängiger vom Umsatz beraten. Diese Freiheit, den Kunden in den Mittelpunkt zu stellen gibt dem Mitarbeiter einen ganz anderen Handlungsspielraum. Sie haben ganz neue Möglichkeiten, den Kunden qualifiziert zu beraten. Wenn ein Kunde wegen einer Hose gekommen ist, muss es eigentlich das Ziel sein, ihm einen gesamten Look mitzugeben. Das ist für mich einer der ganz großen Vorteile des Onlinehandels, den wir auch stationär abbilden können. Bedarf das auch einer besonderen Schulung für das Personal? Denn die primäre Aufgabe verändert sich ja. Ganz sicher sogar. Genau das sind die Details, die wir in unserem ersten Prototypen Store verstehen und lernen wollen. Bevor wir dann einen Roll-out starten, müssen wir selbstverständlich unsere Mit-
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Marc O’Polo testet den ersten Store ohne Kaufzwang: Wer möchte, kann sich unverbindlich eine größere Auswahl zur Anprobe mitnehmen – die Retoure funktioniert wie beim Onlineshop.
arbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Fläche gezielt vorbereiten. Seit über hundert Jahren wird der Erfolg von Handel an der Kasse abgelesen. In der neuen Welt wird das komplexer werden, insofern werden wir auch die KPIs neu definieren müssen, an denen wir den Erfolg eines Stores am Ende des Monats messen. Dafür sind neue Parameter wie Output und Retourenquote wichtig. Eine der größten Herausforderungen wird doch die Zusammenschaltung aller Kanäle werden, oder? Wir beschäftigen uns schon lange intensiv damit, die bestehenden Barrieren zwischen den einzelnen Kanälen einzureißen und haben dabei erst verstanden, wie schwer es ist, gewachsene Strukturen umzustellen. Daher war es auch eine wichtige Entscheidung, unsere gesamten digitalen Aktivitäten in einem zentralen Geschäftsbereich direkt unter dem Vorstand zusammenzufassen. Die Teams des neuen Bereichs „Business Intelligence“ sitzen auch räumlich beim Vorstand. Weil wir glauben, dass wir dieses zentrale
Organ des Unternehmens in der Nähe der Führung haben müssen. Sie müssen uns treiben und wir sie. Damit sind sie nicht mehr Teil des Onlineteams, wo sie entstanden sind, sondern sind zentraler Bereich im Unternehmen Marc O’Polo und verantworten unsere digitale Gesamtstrategie, von der E-Commerce nur eine Komponente ist. Wie läuft im Idealfall die Customer Experience ab? Als subtiler, unkomplizierter Vorgang ohne Kaufzwang. Man geht mit seiner Auswahl an die Kasse, wenn man einverstanden ist, packen wir noch ein paar Teile in die Tüte dazu, die wir empfehlen möchten. Statt einem Kassenzettel gibt es einen Lieferschein und vielleicht schon eine Retourentasche mit Rücksendeschein dazu. Der Kunde sucht zu Hause in Ruhe aus und hat dann wie beim Onlinehandel die Möglichkeit, zu retournieren und über Rechnung zu bezahlen. Diese Logik drängt sich geradezu auf und wir denken, dass das der Weg ist, dem Kunden einen noch besseren Service anzubieten. Wir sind davon überzeugt, müssen aber den Beweis noch antreten. style in progress
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WO OMNICHANNEL KEIN BUZZWORD IST Manche Direct-to-consumer-Marken in den USA verknüpfen ihr Angebot mit einem äußerst persönlichen Service – und bieten auf inventarfreien Flächen eine Kundenberatung, von der sich der stationäre Handel eine Scheibe abschneiden könnte. Text: Petrina Engelke, Nicoletta Schaper. Fotos: Firmen
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uerst einmal: Glückwunsch!“, sagt die Stylistin, die eine Kundin zur Anprobe begleitet. Jene sucht ein Outfit für ein Bewerbungsgespräch als CEO und es hängen schon passende Vorschläge in ihrer Größe parat. Solche Details wissen die Beraterinnen bei M. M. LaFleur, ehe sie im Showroom auf ihre Kundschaft treffen. M. M. LaFleur verkauft online Mode für Karrierefrauen und bietet in zehn Städten dazu eine kostenlose, einstündige Beratung in einer Privatkabine an. „Out Of Office“ nennt das Unternehmen das. Termine macht man online und bei der Anmeldung ermittelt das Unternehmen direkt Daten, u. a. mit anklickbaren Silhouetten oder Fragen nach der Hosengröße bei bestimmten anderen Marken, ein Extrafeld gilt dem Anlass und Fokus für die Beratung. Der Showroom in New York hat etwas von einem Spa: Eine Rezeptionistin bringt zur Begrüßung Prosecco oder Kaffee und eine Stylistin führt die Kundin in einen eigenen Raum. Dort hängen Kleider, die sie bereits mit Hilfe der Kundinnendaten zusammengestellt hat. Nun bespricht sie Schnitte, Materialien und Wünsche mit der Kundin und aktualisiert die Auswahl, während jene sich umzieht. In einem Test passt ausnahmslos alles und das gehört natürlich zum Kalkül: Kundinnen sollen staunen, wie wohl man sich beim Anprobieren fühlen kann. Am Ende sucht die Kundin von „ihrer“ Stange aus, was in Frage kommt. Die Stylistin stellt die Auswahl auch im Onlineprofil der Kundin zusammen und ruft die Preise ab. Einen Kaufzwang gibt es nicht. Was nicht gekauft wird, wandert in die Wunschliste – so kann man Kundenbindung auch anlegen. Schon im Jahr 2011 brach Bonobos alle Regeln mit der Idee eines inventarfreien „Guide Shops“, den Kunden mit leeren Händen verlassen. 2017 kaufte der US-Handelsriese Walmart die Herrenmodemarke für 310 Millionen US-Dollar und ließ sogleich verlauten: Am Geschäftsgebaren wird nicht gerüttelt. Bonobos 124
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Das Prinzip Bento Box auf Kleidung übertragen: M. M. LaFleur bietet Outfitberatung stationär und online.
eröffnet weitere „Guide Shops“, feuert seine Mitarbeiter allein schon bei der Anrede an – sie heißen unternehmensintern „Ninjas“ – und trainiert sie intensiv für den Service, indem sie sowohl im Showroom als auch in der Datenanalyse Erfahrungen sammeln. Eine Lehre aus diesen Firmengeschichten kann heißen: Big Data helfen immens, und das Gründerfieber kleiner Start-ups wirkt sich positiv aufs Personal aus. Doch im Grunde signalisieren diese fortschrittlichen Geschäftsideen eine Rückkehr zu den Wurzeln: Einkaufen beim Krämer oder Schneider, der einen genau kennt. Die Namen, Größen und Vorlieben der Stammkundschaft kann man schließlich im stationären Handel auch festhalten, ob mit Software oder im Zettelkasten. Auch das Gehirn des Verkaufspersonals ist ein prima Datenspeicher – vorausgesetzt, man gibt seinem Besitzer genug Anreize dafür, sich persönlich zu engagieren.
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EIN GEGLÜCKTES EXPERIMENT
Inventarfreie Guide Shops, voller Fokus auf den Service statt die Ware - das machte Bonobos so erfolgreich, dass es von Walmart für 310 Millionen US-Dollar gekauft wurde.
B8ta. Preisschilder? Gibt es nicht. Auch keine Verkäufer, zumindest nicht im klassischen Sinne. B8ta ist eine 2015 gegründete amerikanische Handelskette mit Stores, ähnlich wie Galerien. Das Ausprobieren, etwa von technischen Neuheiten, Kleidung oder Beauty-Produkten, ist nicht nur erlaubt, sondern unbedingt erwünscht. Dabei lebt B8ta nicht vom Warenumsatz, sondern von der Miete, die Hersteller für Fläche in den Stores zahlen. Eine Kundenberatung von den auf die Produkte geschulten Mitarbeitern gibt es sehr wohl, darüber hinaus können aber auch Informationen über das Tablet neben dem Produkt eingeholt werden. Im Gegenzug bekommen die Hersteller wertvolle Daten zur Verfügung gestellt, die Aufschluss darüber geben, wie lang sich wie viele Consumer mit dem jeweiligen Produkt beschäftigt oder was sie die Mitarbeiter gefragt haben. Kameras in den Stores zeichnen den Kundenbesuch zusätzlich auf und können von Herstellerseite mitverfolgt werden. So erhält der Hersteller Informationen, die ihm in der Zusammenarbeit mit dem klassischen Multibrandhandel oft fehlen oder nur zeitverzögert vermittelt werden. Das junge Unternehmen aus San Francisco stellt mit seinem Konzept die ursprüngliche Idee des Einzelhandels auf den Kopf. Es zeigt nicht nur eine Möglichkeit, wie Einzelhandel künftig funktionieren könnte, sondern verweist auch auf die entscheidende Bedeutung von Kundeninformationen. https://b8ta.com
Anfassen erlaubt: Die amerikanische Handelskette B8ta verbindet die Vorzüge von stationär mit online.
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DIGITALE EVOLUTION Wenn ein Offlinegigant wie P&C Studenten zum Nachdenken über den Handel von morgen einlädt, dann sollen bewusst keine digitalen Utopien gesponnen werden. In der Challenge RE&THINK lud der Händler Studenten aus Deutschland und Österreich dazu ein, den Handel nicht zu revolutionieren, sondern eine in zwei Jahren umsetzbare Evolution abzuliefern. style in progress hat mit Paul Pörtner, Director Retail Management bei P&C und Jurymitglied bei der Challenge RE&THINK Student Challenge und den Initiatorinnen des Siegerprojekts „Münchner Freiheit“ gesprochen. Text: Martina Müllner-Seybold. Fotos: P&C
Elena Bramlage, gemeinsam mit Ihren Kolleginnen Sophia Marmaridis und Franziska Sophie Oheimer haben Sie als Projektgruppe „Münchner Freiheit“ mit einem Digitalisierungskonzept die RE&THINK Challenge von P&C gewonnen. Ist der stationäre Handel in den Augen Ihrer Generation ein Zukunftsmodell? Elena Bramlage: Aus meiner Sicht ist der stationäre Handel weiterhin sehr relevant. Wir drei leben alle in einer Großstadt und kommen so relativ schnell in verschiedene Läden. Ich glaube, dass die Haptik, gerade bei Bekleidung, wahnsinnig wichtig ist und etwas ist, was der Onlinehandel so nicht leisten kann. Deshalb wollen wir mit unserem Konzept den Online- und Offlinehandel, so gut es geht, verknüpfen. Es beruht auf drei Enabling-Technologien und zwar RFID, Tablets für die Umkleiden und Verkäufer und WIFI im Store. Allesamt Technologien, die sich in die Customer Journey gut integrieren lassen Viel Fläche, viel Auswahl, viele Marken. Wie trägt man dieses Konzept von P&C in eine digitale Zukunft? Paul Pörtner: Um Online und den stationären Handel weiter zu verflechten, arbeiten wir bei P&C an der Verknüpfung der Bestände. Das Siegerkonzept der Gruppe „Münchner Freiheit“ hat beispielsweise beim „Endless Aisle“ angesetzt, so können im stationären Shop unmittelbar Bestellungen und Reservierungen ausgelöst werden. Welche Rolle wird Ihrer Meinung nach die sofortige Verfügbarkeit der Ware in Zukunft in einem Konzept wie P&C spielen? Paul Pörtner: Die Verflechtung von Online und dem stationären Geschäft ist für uns ein Schwerpunktthema. Neben dem bereits seit längerem eingeführten Click & Collect bieten wir seit 14. Mai auch Click & Reserve (online reservieren, offline anprobieren) in Österreich an. Darüber hinaus beschäftigen wir uns im Omnichannel-Kontext mit der Frage, wie wir die Kollegen auf der Verkaufsfläche bestmöglich in die Lage versetzen, Online-Verkaufselemente in den stationären Verkauf einfließen zu lassen. Die Studentengruppe „Münchner Freiheit“ stellte digitale Technologien in den Fokus: Die Verkaufssituation der Zukunft ist für sie von Tablets und Smartphones geprägt. Franziska, hilft Technologie, das Beratungserlebnis skalierbar zu machen? 126
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Frische Ideen von Studenten: P&C hat mit der RE&THINK Challenge Impulse für die Zukunft des Handels gesucht. Geliefert haben diese unter anderem die Siegergruppe „Münchner Freiheit.“ Im Bild: Director Retail Management Paul Pörtner von P&C und die Gewinnerinnen.
Franziska Sophie Oheimer: Ja, die Digitalisierung steigert die Skalierbarkeit in dem Sinne, dass man als Händler mehr Kunden ein individuelles, zugeschnittenes Einkaufserlebnis bieten kann – bei gleichbleibendem Einsatz von Mitarbeitern. Im Siegerprojekt tragen viele Lösungen dazu bei, dem Kunden Nähe und Beratungsleistung zu vermitteln. Muss jemand wie P&C darüber nachdenken, die Beziehung zu seinen Kunden digital zu festigen, weil die Personalfrage eine der ungelösten im Modehandel ist? Paul Pörtner: Absolut. Die kommenden Generationen leben einen digitalen Alltag. Das Smartphone und die sozialen Netzwerke sind überall dabei. Daher steht für uns bei P&C außer Frage: Es gibt immer Potenzial, noch aktiver zu werden und die Kundenbeziehung damit auch auf digitaler Ebene zu festigen. Wir sprechen hier allerdings nicht nur über die Beziehung zum Kunden: Auch das Recruiting ist längst im digitalen Alltag angekommen. Bei der aktuellen RE&THINK Challenge haben wir unter anderem mit Influencern zusammengearbeitet. Diese Bemühungen lohnen sich: Die Gewinnergruppe ist über eine der kooperierenden Bloggerinnen auf die Challenge aufmerksam geworden. Können Sie sich vorstellen, dass die Technologie die Menschen am PoS irgendwann ganz ersetzt? Sophia Marmaridis: Für P&C stand das nicht im Raum, weil dort ja der Mensch im Vordergrund steht und die Kunden die persönliche Beratung schätzen. Vielmehr sollte die Technologie die Verkäufer bestmöglich unterstützen. Aber natürlich haben wir übergeordnet darüber nachgedacht und uns auch viele internationale Beispiele angesehen. Man muss hier unterscheiden: Überall dort, wo es wenig um Emotion und viel um Effizienz geht, ist der Mensch ersetzbar. Bei Produkten mit einer höheren emotionalen Bindung oder bei teureren Produkten glauben wir nicht, dass die Person durch Technologie ersetzt wird, weil dort die Persönlichkeit letztlich auch durch die individuelle Beratung für den Kunden im Vordergrund steht. Was hat Sie am meisten am Blick der Siegergruppe auf den Handel fasziniert? Paul Pörtner: Die Siegergruppe hat erkannt, dass der Erlebnisfaktor im stationären Handel beim Kunden eine entscheidende Rolle spielt. Das hängt unmittelbar mit neuen Technologien zusammen, denn mit ihnen haben sich auch die Ansprüche der Kunden an die Services der Händler verändert. Wer seine Zielgruppen auf den für sie relevanten Kanälen erreichen und sie beim Modekauf multimedial unterstützen möchte, muss das Einkaufserlebnis digitalisieren.
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3 FASHIONTECH
MÖGLICHKEITEN MENSCHEN
Das Erfolgsmodell Handel ist unter Druck – umso wichtiger ist es, verloren gegangene Margen mit Witz, Köpfchen und Ideen doch wieder zu realisieren. Nach dem Motto weiter wie bisher ist Zukunft nicht möglich. Der Wandlungsprozess ist die Chance, klar Schiff zu machen und sauberer aufzuräumen, als Marie Kondo das könnte: Mitgenommen wird nur, was auch in Zukunft Freude macht. Denn aller Digitalisierung zum Trotz: Das ist noch immer das wichtigste.
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LUKSO
MARKENLIEBE IN DIGITAL Die Blockchain Lukso soll das neue digitale Ökosystem für die Modebranche werden. Das 2017 gegründete Unternehmen will einen globalen Standard bereitstellen, der Luxusprodukte fälschungsfrei und transparent macht. Gleichzeitg ermöglicht die Blockchain-Anwendung Interaktion mit der Zielgruppe. Wie das geht? Mit B2C und künftig auch einer B2B-App, kleinen RFID-Chips und einer eigenen Kryptowährung namens LYX. Text: Kay Alexander Plonka. Fotos: Lukso
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lockchain? Kennen die meisten nur aus ihrem Spam-Ordner. Dass man mit Blockchain ganz schön viel nützliches anstellen kann, will das Berliner Startup Lukso beweisen. Lukso, das ist Esperanto für Luxus, hat sich dafür die Mode- und Luxusbranche ausgesucht. Die Gründerin und CEO von Lukso Marjorie Hernandez stammt aus Venezuela. Ihr Vater hat es vom Fischer bis zum Vize-Chef einer großen südamerikanischen Bank gebracht. Sie studierte in Weimar Architektur und arbeitete als Beraterin. Mitgründer und CTO Fabian Vogelsteller ist Entwickler für Ethereum, einer Open-Source- basierten Software, und hat bereits bei einigen erfolgreichen Blockchain-Projekten mitgewirkt. Beide sind sich sicher, dass die Blockchain-Technologie das digitale Leben der Weltgemeinschaft rasend schnell verändern wird. Dafür werben sie seit dem Launch von Lukso auf Konferenzen wie der #Fashiontech in Berlin oder dem Copenhagen Fashion Summit. Im Berliner Büro arbeiten zehn Mitarbeiter daran, die Idee in die Praxis umzusetzen. ECHTHEIT UND ORIGINALITÄT
Das Konzept: Markenliebe und der daraus resultierende Wunsch nach überprüfbarer Originalität und Exklusivität soll künftig in der virtuellen Welt darstellbar sein. Ebenso der reale Nachweis des Besitzes eines Produkts, woraus sich quasi eine persönliche digitale Inventarliste ergibt. Dazu werden RFIDChips eingesetzt. Damit lassen sich Waren mit Informationen zur Identität des Eigentümers kennzeichnen. Das ist nur die simpelste aller Möglichkeiten – Blockchain und RFID in Kombination könnten schon jetzt die gesamte Produktions- bzw. Wertschöpfungskette vollständig transparent machen. Doch drängender für die Luxus- und Fashionindustrie scheint ein Standard in der Produktverifizierung und Legitimierung: Lukso kann dafür die Grundlage bereitstellen. „Blockchains sind kein Trend, es handelt sich dabei um eine technologische Ebene für Innovationen. Unser System ist der Anfang einer neuen Selbstregulierung. Öffentliche Blockchains sind nur dann stark und mächtig, wenn viele Parteien miteinander interagieren. So entsteht eine vertrauenswürdige Plattform, die in der Lage ist, unbegrenzte Möglichkeiten für Erneuerungen bereitzustellen und jedem erlaubt, sie zu besitzen und zu kontrollieren“, erklärt Hernandez. „Wir bieten eine weit verbreitete Datenstruktur ohne Zentralregulierung an, die von dem Netzwerk derer repräsentiert wird, die daran teilnehmen. Wir laden die Industrie ein, ihre On-
Marjorie Hernandez und Fabian Vogelsteller haben begonnen, anders zu denken: Lukso ist kein Produkt, sondern eine Plattform zum Vereinheitlichen von Interaktionen zwischen Konsumenten und Marken.
linepräsenz über Social Media hinaus mit Hilfe unserer Blockchain auszuweiten und Erfahrungswerte zu bündeln.“ Beim Vereinheitlichen von Prozessen sollen zehn grundlegende Funktionen im Vordergrund stehen, unter anderem: Echtheitsprüfung, Katalogisieren digitaler Sammlungsobjekte, Mietservice, Influencer Token Systeme, digitale Geldbörsen und Kleiderschränke sowie Customer Relationship und IP Rights Management. PROMINENTE UNTERSTÜTZER
Der 15-köpfige Beirat der jungen Firma, beinhaltet zahlreiche namhafte Persönlichkeiten, die allerdings als Privatpersonen und nicht im Auftrag ihrer Arbeitgeber als Berater agieren, u. a. Caroline Drucker, Head of Strategic Partnerships EMEA bei Instagram; David Fischer, Gründer und CEO von Highsnobiety; Rajeev Aikkara, VP Digital Technology bei Burberry; Daniel Heaf, VP/GM Global Direct Digital Commerce bei Nike und Dr. Berndt Hauptkorn, President Europe bei Chanel. Er sagt: „Kreatives Talent und Intelligenz bleiben zwingend notwendig für Markterfolg. Die Möglichkeiten der Blockchain bieten einen weitaus höheren Level an Transparenz über die Einzigartigkeit eines Gegenstandes, was dem Besitzer Vertrauen in die Echtheit und den Wert gibt. Ich bin sehr gespannt darauf, wie die Technologie sich weiterentwickelt, und froh, Lukso dabei zu beraten, die Blockchain-Lösung für die Fashion-, Lifestyle- und Luxusbranche zu bauen.“ Zehn Investoren haben bereits Anteile an dem Start-up erworben. Im Spätsommer 2019 ist eine Initial Public Coin Offering (IPCO) geplant. Fabian Vogelsteller: „Ich glaube das Blockchains speziell für die Industrie der nächste große Trend sein werden, weil die Rahmenbedingungen echten Mehrwert für alle Teilnehmer liefern.“ www.lukso.network style in progress
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MUSE & HEROINE
GAMECHANGING
Der erste unternehmerische Schritt von Janine Knizia für ihr neues Start-up? Einen InstagramAccount für die Holistic Sales Agency Muse & Heroine zu gründen, der ersten europäischen Vertriebsagentur für Beauty-, Health- und Lifestyle-Brands. Der Erfolg hat sie selbst überrascht. Interview: Stephan Huber. Text: Nicoletta Schaper. Fotos: Muse & Heroine
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anine, als Fashionprofi hast du eine neue Agentur mit einem ganz neuen Gebiet gegründet. Was war die Initialzündung? Ich habe mich immer schon für Beauty begeistert, länger noch als für Mode. Nach 15 Jahren im Fashionbusiness, zuletzt als Showroom-Managerin D-A-CH für die Brama Group, hat mich das viele Reisen von einer Fashion Week zur nächsten an den Punkt gebracht, meinen lang gehegten Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Im Oktober 2018 war es soweit: Ich stieg aus dem Flieger und habe mit dem neuen Instagram-Account meine Entscheidung öffentlich gemacht. Der Weg lag klar vor mir – ich musste nur den ersten Schritt machen. Was ist die Idee? Mit Muse & Heroine spannende Nischenprodukte nach Europa zu bringen, für den Modehandel wie für Konsumenten. Der Modehandel sucht dringend nach neuen Konzepten und Innovationen, um die Kunden wieder in den Laden zu locken. Muse & Heroine bietet dafür die richtigen Produkte. Mein Know-how hatte ich mir neben meiner Arbeit in der Mode angeeignet, indem ich in New York Integrative Nutrition mit dem Abschluss Holistic Health Coach studiert habe. Das Thema Wellbeing ist ganzheitlich zu betrachten, jeder Faktor muss zum anderen passen. Allein gute Ernährung bewirkt nicht genug, wenn das andere Umfeld nicht stimmt. Jeder Mensch hat seinen ganz individuellen Biorhythmus, den es zu finden gilt. Mit welchen Produkten kann er dem näher kommen? Die meisten meiner aktuell neun Labels habe ich in Los Angeles entdeckt, wo Healthy Living, Clean Beauty, Wellbeing und Nutrition bereits einen wahren Boom erleben. Ich liebe die Geschichten, die es zu den Labels zu erzählen gibt. Zum Beispiel die der handgemachten
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Organic Skincare von Radicè Apothecary, für die die Gründerin der Marke nur Pflanzen und Kräuter aus der eigenen organischen Farm in Umbrien verwendet, oder Activist, einem roh belassenen Mànuka-Honig aus Neuseeland als Superfood. Le Prunier ist ein Pflaumen-Beauty-Öl, das eine achtmal höhere Wirksamkeit als Arganöl verspricht. Hinzu kommt die Activewear aus Venice Beach namens Electric & Rose, sowie bioaktive, alchemische Skincare von Julisis, die den Biorhythmus dank heilender Pflanzen unterstützt. Wie war die erste Saison? Super, nicht zuletzt dank meines guten Netzwerks in der Modebranche. Meine ersten Termine hatte ich auf der Paris Fashion Week mit Le Bon Marché und Luisa Via Roma. Noch während der Fashion Week habe ich Insta-Storys gepostet, weshalb weitere Kunden kamen, um sofort zu ordern. Das neue Konzept hat sich schnell herumgesprochen. Unter meinen rund 100 Kunden sind Namen wie Montaigne Market, Antonia, Fidelio, Wicky, Amicis und in Kürze wird auch ein Muse & Heroine Clean Beauty Corner bei Jades eröffnet. Das ist ein traumhafter Start, den ich so schnell nie für möglich gehalten habe. Dabei ist Muse & Heroine noch eine One-WomanShow. Ja, es ist wichtig, dass ich als Person mit meinem Knowledge für die Kunden hundert Prozent präsent bin und Clean Beauty und Health Events oder Trainings im Store anbiete. Das Thema Lifestyle, Wellbeing und Selfcare begeistert viele, sie wollen aber auch das ganzheitliche Konzept verstehen. Das fordert mich gerade enorm, aber ich freue mich riesig über jeden Post, jede Message und jeden neuen Store, der für dieses revolutionäre Konzept zu begeistern ist. Der Benefit deiner Produkte ist für die Modehändler ein besonderer, weil sie keinen Saisons unterworfen sind. Richtig, es gibt auch keine Sales. Ich habe alle Labels in Europa innerhalb von drei Wochen ausgeliefert und bin begeistert, welche Reorders jeden Tag reinkommen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Es sind keine Hautanalysen nötig, die Produkte brauchen keine Kühlung, es gibt keine Größen und keine Returns. Ich achte darauf, dass die Produkte leicht zu verkaufen sind, das ist wohl auch der Key of Success. Inhaltsstoffe wie Mineralöl und Mikroplastik haben auch High-End-Beautyprodukte in Verruf gebracht. Welche Voraussetzungen brauchen Clean-Beauty- Produkte? Sie dürfen keine toxischen Inhaltsstoffe wie Formaldehyd, Silikone oder Fragrances enthalten. Ich möchte nur top Nischenprodukte bieten, die ich immer auch selbst getestet habe, und meine Erfahrungswerte mit einbringen kann. Dafür arbeite ich sehr selektiv, ich muss hundertprozentig hinter den Produkten stehen. Weil die meisten aus den USA stammen, lasse ich sie nochmals in Europa testen und zertifizieren, um ausliefern zu können. Aufgrund meines Fashion-Backgrounds ist mir außerdem ein cooles Packaging wichtig. In Europa gibt es zwar eine traditionsreiche Manufacturing-Kultur, aber wie wichtig das Packaging ist, wird noch vielfach unterschätzt.
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„Ich möchte die nächste große Healthand-Beauty-Erfolgsstory schreiben, die nicht trendabhängig ist.“ Janine Knizia
Folgt irgendwann deine eigene Marke? Irgendwann könnte das schon möglich sein. Gerade bin ich auf der Suche nach tollen Tees mit Health Benefits und weiteren hochqualitativen Superfoods, die Nachfrage ist enorm! Gerade in Österreich und in der Schweiz gibt es viele Manufakturen. Die von einer jungen Generation geführt werden, die auch den neuen Marketingansatz verstehen. Stichwort Reorder, wie sieht es mit den Kapazitäten aus? Ich ordere on stock, zumal die Produkte bis zu zwei Jahre haltbar sind. Mein erster Stock sollte eigentlich bis Juni halten, war aber Anfang Mai schon komplett ausverkauft. Dann mussten die Kunden erstmal ein bisschen warten, da ja alle Produkte frisch aus der Natur produziert werden. Meiner Ansicht nach braucht in unserem Segment ohnehin niemand Same Day Delivery. Auf etwas warten zu müssen, ist der Luxus der Zukunft. Zumal die Rohstoffe für Organic Beauty ja sehr begrenzt sind. Wir sind an dem Punkt, an dem sich keiner mehr dem Thema Sustainability entziehen kann. Was sind deine nächsten Schritte? Neben dem Modehandel sind es die Resorts, die Organic Beauty Stores oder Kosmetikshops, die Corners für Organic Beauty planen. Meine Vision: eine Internetplattform zu gründen, die alles rund um Clean Luxury vereint, mit persönlichen Empfehlungen der besten Produkte, Treatments und Resorts. Wo gibt es die besten Restaurants, den besten Teeladen, die beste Massage? Das Ganze künftig verbunden mit einem Onlinestore, für die Community, die genau das sucht. Damit möchte ich die nächste große Health-and-Beauty-Erfolgsstory schreiben, die nicht trendabhängig ist. www.museandheroine.com
Die Showrooms von Muse & Heroine in Mailand und Paris zeigen Clean-Beauty-Produkte in coolem Packaging. Das liebt die anspruchsvolle Klientel.
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„JEFF, WAS HINTERLÄSST DU DER MENSCHHEIT?“
Das Bild, das Brunello Cucinelli von sich zeichnet, ist eine wohl kuratierte Digitalisierungs-Antithese. Doch selbstverständlich lässt die größte Revolution unserer Zeit auch den humanistischen Unternehmer aus Umbrien nicht kalt. Im Gegenteil: Im Gespräch mit Stephan Huber anlässlich der Shoperöffnung bei Sagmeister in Lech erzählt der amtierende Cashmere-König, wie er vor Führungskräften im Silicon Valley für eine menschliche Seite der Onlinewelt plädiert und welche Fragen er Amazon-Gründer Jeff Bezos mit auf den Weg gibt. Interview: Stephan Huber. Fotos: Brunello Cucinelli
Ein Humankapitalist: Brunello Cucinelli legt Wert darauf, dass das Wachstum seiner Firma der Menschheit keinen Schaden zufügt. Das sei ihm das Wichtigste, betont der italienische Unternehmer immer wieder.
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it ein paar Cashmere-Pullis haben Sie begonnen, jetzt führen Sie eine globale Luxusmarke, die es trotz des IPOs geschafft hat, das Image eines Familienunternehmens zu haben. Wie wahrscheinlich jeder italienische Unternehmer, wahrscheinlich, weil wir so manuell arbeiten, träume ich den Traum, dass meine Firma auch in hundert Jahren noch da ist. Für meine Kinder, für meine Enkel. Das ist das komplette Gegenteil zu meinen Freunden im Silicon Valley: Es ist eine andere Kultur, eine Firma hochzupushen, den Profit zu maximieren und vielleicht irgendwann zu entscheiden, dass man sie verkauft. Das ist eine komplett andere Herangehensweise, viel stärker finanziell orientiert. Weil sie kein physiches Produkt haben? Nun, ich bin exakt dort in Solomeo gehoren. Genau wie mein Großvater, genau wie mein Vater, unser Dorf datiert ins
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14. Jahrhundert zurück. Das ist auch der Grund, warum ich eine Art Beschützer oder Bewahrer des Dorfes sein will. Meine Rolle ist, zu restaurieren und an die nächste Generation zu übergeben. Da bin ich aus einem völlig anderen Holz geschnitzt als manch moderner Unternehmer. Klar muss meine Firma profitabel sein und auch wachsen, aber das Wachstum muss gerecht sein. Das faire Wachstum steht an allererster Stelle. Es ist mein Wunsch, dass unsere Firma der Menschheit nichts zu Leide tut. Die ganze Branche redet über Digitalisierung. Wie geht ein Unternehmen wie Ihres, das so stark auf Handwerk baut, damit um? Für mich ist wichtig, dass wir konsistent sind. Dass die Experience im Brunello Cucinelli Onlineshop nahtlos an das anschließt, was Sie physisch erleben. Am Ende geht es ja um die Einstellung, mit der man der Onlinewelt begegnet. Auch das Internet wurde uns von der Schöpfung gegeben und so
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ist es unsere Aufgabe, es so zu kontrollieren, dass es uns nicht unsere Seele stiehlt, denn die ist ja auch ein Geschenk der Schöpfung. Das ist eine große Herausforderung. Wie viel Technologie steckt in Ihrer Kollektion? Unsere Meister sind Handwerker. Technologie ist aber bei uns immer nur Mittel zum Zweck, nie Selbstzweck. Weil ich will, dass unser Unternehmen den Menschen kein Leid zufügt, habe ich es auch verboten, dass nach 17.30 oder am Wochenende E-Mail benutzt wird. Wenn irgendwas arg drängt, kann man mich immer anrufen. Aber Menschen brauchen ihre Ruhephasen. Alles immer verfügbar, das ist ja auch im Handel Realität. Welche Chancen geben Sie dem stationären Laden in Zukunft? Ich sehe eine glorreiche Zukunft, insbesondere für unser Segment, denn Luxusprodukte schaut man sich vielleicht online an, aber dann will man irgendwo hingehen und das Cashmere auch fühlen oder dem Schneider sagen, wie er einen Anzug maßfertigen soll. Ich sehe also eine sehr harmonische Koexistenz von On- und Offline. Der Handel muss sich diesbezüglich neu erfinden. Wenn man mal in einen Laden kommt, muss mein Gegenüber in der Lage sein, zu beraten und zu empfehlen. Der Händler muss eine Art höflicher Berater sein, ein Guide, der mir erklären kann, warum ich das oder jenes kaufen soll. Ich kaufe ja kaum etwas online. Es fällt mir auch schwer mir Herrn Cucinelli beim Bücherkauf auf Amazon vorzustellen … Naja, wenn ich es im Buchladen wirklich absolut nicht kriege, dann würde ich schon … Das Lustige ist ja, dass wir alle immer beteuern, online wäre so viel schneller – aber wenn ich etwas wirklich unmittelbar will, dann ist der Laden immer noch am schnellsten. Wissen Sie was? Schnelligkeit interessiert mich überhaupt nicht. Ich bin der Meinung, dass alles einen Wert hat, und auf etwas, das einen Wert hat, kann man auch eine gewisse Zeit warten. Ein Sakko, eine Uhr, selbst ein Buch. Das muss doch alles nicht in der gleichen Minute verfügbar sein. Ich habe gerade vier Tage auf ein Buch gewartet, das ist doch kein Beinbruch. Wirklich? Ja, warum nicht? Die Bücher sind doch noch die nächsten 200 Jahre da. Auf etwas zu warten, ist in jedem Fall etwas Schönes. Sich nach etwas sehnen. Eine Schwangerschaft, das sind sieben Monate der Sehnsucht und der Vorfreude. Etwas zauberhaftes für die Liebe und die Beziehung. Ein gutes Stichwort: Soll man im Luxus künftig wieder warten müssen? Auf etwas zu warten, hat großen Wert. Warum muss jeder Mensch wissen, wie morgen das Wetter wird? Ich nicht. Es gibt Sachen, die sind gar nicht so wichtig, aber sie werden es, weil wir plötzlich die Mittel haben, sie bedeutsam zu machen. Das hat ein gewisses digitales Dauerrauschen hervorgebracht. Das hat unsere Seelen schwerer gemacht, die Last, die wir tragen, ist schwerer. Und es nährt die Unzufriedenheit … Meine sechs Freunde im Silicon Valley haben mir erzählt, dass selbst sie ihre Kinder auf Schulen schicken, die die iPadZeit auf eine Stunde täglich limitieren. Also selbst die Erfinder sagen einem, dass man seine Kinder dazu erziehen muss,
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dass sie die Tools unserer Zeit richtig einsetzen. Es braucht die richtige Zeit dafür, die richtige Zeit für deine Seele und die richtige Zeit für deinen Geist. Wie kam es, dass Sie im Silicon Valley diese Freundschaften geschlossen haben? Zufällig. Wir waren gemeinsam bei einem Dinner im Valley und in San Francisco und sie wollten von mir etwas über Humanismus hören. Ich begann mit Leonardo da Vinci, denn es war gerade sein 500. Geburtstag. Ich sagte ihnen: Das Internet ist ein Geschenk der Schöpfung, aber ihr müsst uns anleiten, wie wir es zu unserem Besten nutzen. Wie wir einen Weg finden, dass es unsere Seele und unseren Geist nicht verletzt, die uns ja auch von der Schöpfung geschenkt wurden. Es darf nicht unsere Seelen stehlen. Leonardo da Vinci war ein Humanist und ich sagte zu ihnen: Wer auch immer unter euch sich als der Humanist im Silicon Valley hervortun wird, er wird der Bedeutsamste unter den Innovatoren werden, denn er wird verstehen, dass er die Technologie so einsetzen muss, dass sie dem Menschen hilft. Mein Freund Marc Benioff (der Gründer von Salesforce, Anm. der Redaktion) ist jemand, der das versteht. Er kombiniert Innovation und Humanismus. Ich war schon zwei Mal Eröffnungsredner auf dieser großen Convention, die Salesforce in San Fransisco ausrichtet, und mein Thema war immer der Humanismus. Und die große Frage, wie man Privatheit und Technologie auf einen Nenner bringt. Was ist die größte Herausforderung der Zukunft? Der von mir hochgeschätzte japanische Kaiser ist ja der letzte Kaiser unserer Zeit. Er tritt seine Herrschaft mit dem Thema der Harmonie und Hoffnung an. Ich finde, Harmonie ist das weit bessere Wort als Nachhaltigkeit, ich mag das Wort gar nicht. Als die Menschen noch am Land gelebt haben, waren sie in der Lage, in Harmonie mit ihrer Umgebung zu leben. In den letzten 30 Jahren sind wir dann meiner Meinung nach in eine große Zivilisationskrise gerutscht. Denn wir haben versucht, nach wissenschaftlichen Regeln über die Menschheit zu bestimmen. Aber Vernunft alleine ist es eben nicht, das habe ich auch im Silicon Valley gesagt. Man kann nicht nur der Wissenschaft vertrauen. Man braucht Verstand und Seele. Man braucht Voltaire und Rousseau – und zwar gleichzeitig. Wir brauchen Apollo und Dionysos. Die Leader im Silicon Valley haben versucht, Gott zu spielen? Ja, das haben sie, aber in den letzten zwei, drei Jahren haben sie verstanden, dass sie etwas Außergewöhnliches geschaffen haben, das auch Regeln und Kontrolle braucht. Wie wir das lösen, ist eine riesige Frage. Ich bin froh, dass vor einem Monat Marc Zuckerberg – so interpretiere ich das zumindest – einen Appell an die Welt gestartet hat. Er hat die Welt um Hilfe gebeten, dem Internet Regeln zu geben. Das ist doch sehr interessant! Ihre Einstellung hat sich gedreht und genauso unsere Einstellung zum Internet. Man sieht, ob im Silicon Valley oder in Solomeo, die Herausforderungen sind gar nicht so verschieden. Ich war vor kurzem bei Jeff Bezos zu Gast und sagte zu ihm: Jeff, du bist der reichste Mann der Welt. Aber wenn ich in 1.000 Jahren nach Seattle zurückkäme, was wäre deine Hinterlassenschaft an die Menschheit? Bevor ich gegangen bin, habe ich noch im Scherz gesagt: Darüber wirst du jetzt das nächste Jahrhundert nachdenken. Etwas zu hinterlassen, was sagen wir mal 5.000 Jahre überlebt. Und jetzt? Er arbeitet an einer Uhr, die 10.000 Jahre gehen soll! style in progress
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„DAS GESCHÄFTSMODELL HANDEL IST UNTER DRUCK“
Kai Hudetz ist einer der renommiertesten E-Commerce-Experten Deutschlands. Im Interview mit style in progress formuliert der Geschäftsführer des IFH Köln Wahrheiten, die den Handel zur Transformation ermutigen. Interview: Martina Müllner-Seybold. Fotos: IFH Köln
Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln, ist eine wichtige Stimme in der Handelslandschaft. Dem Retail sagt er eine bewegte Zukunft voraus, in der es immer wichtiger werde, zusätzliche Geschäftsfelder zu erschließen.
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eutschland ist in so vielen Bereichen führend, für die Digitalisierung haben wir uns allerdings erst sehr schleppend erwärmt. Warum? Da sehe ich zwei Aspekte: Zum einen die Frage, wie wir grundsätzlich zu Neuerung, zu Veränderung, zu Evolutionen stehen. Digitalisierung hat mit Ausprobieren zu tun. Zu Beginn der Reise noch nicht so genau zu wissen, wo man landet. Das ist in der deutschen Kultur nicht so stark verankert wie in anderen. Scheitern zu können, gehört dazu. Aber auch wieder aufzustehen und etwas Neues zu probieren, wenn etwas mal nicht auf Anhieb funktioniert. Der zweite Aspekt: Der deutsche Handel ist erfolgsverwöhnt. Es gibt viele Handelsformate, die aus Deutschland kommen und international erfolgreich sind bzw. waren. Auf diesem Erfolg hat man sich lange ausgeruht. Aus der Perspektive des Erfolgreichen ist es besonders schwierig, zu erkennen, dass man sich verändern muss. Erkennt man es aber erst, wenn die Notwendigkeit entsteht, also die Zahlen keinen Erfolg mehr widerspiegeln, ist es häufig zu spät. Dann ist es nicht mehr möglich, aus der Komfortzone heraus die Innovation zu treiben. Damit erklärt sich auch, warum Digitalisierung so negativ gesehen wird. Als Risiko, als die Gefahr, als die Entwicklung, die mein schönes Geschäft, das doch so lange und so gut funktioniert hat, kaputt macht. Zum Glück gibt es auch positive Beispiele in der Modebranche. Breuninger ist meiner Meinung nach ein Unternehmen, das innovativ agiert. Die Modebranche mit all ihren Individualisten tut sich besonders schwer mit allem, was Digitalisierung beschleunigen könnte: Einen zentralen B2B-Marktplatz gibt es nicht, stattdessen hunderte Insellösungen. Oder die Artikeldatenaufbereitung: Kaum eine Marke beliefert den Händler so, dass er sich nahtlos an Marktplätze wie Amazon, Ebay oder Zalando anschließen kann. Ein zentrales Problem, das uns allerdings in sehr vielen Branchen begegnet. Die wenigsten Branchen sind da gut aufgestellt, jeder denkt, bei uns ist es besonders schlimm. Aber gerade war ich im Bereich Elektro unterwegs und der Elektrogroßhandel hat auch noch Nachholbedarf. Was man dort sieht, an Daten, an Informationsqualitäten, an unterschiedlichen Standards, an unterschiedlichen Systemen … Vorzeigebeispiel ist der F&B-Bereich, bekanntermaßen margenschwach: Wer hier den Prozess nicht optimal im Griff hat, kann gar kein Geld verdienen. Nur wenn auf der Datenseite alles passt und die Rädchen alle reibungslos ineinandergreifen, ist das überhaupt möglich. Auch in diesem Segment war historisch, genau wie in der Mode, derjenige erfolgreich, der sich vor Ort auskannte. In der Mode hat dieser Platzhirsch dann mit seinen Lieferanten das lokal jeweils erfolgreichste System ausgeklügelt, das lief über viele Jahre, Jahrzehnte erfolgreich. Keine Standards und Prozesse zu haben, hat ja viele nicht daran gehindert, vergleichsweise viel Geld mit Mode zu verdienen. Aber jetzt gerät das Modell aus verschiedenen Gründen unter Druck.
„Wer sein Digitalgeschäft auf schlechten Prozessen aufbaut, wird es nie rentabel skalieren können.“ Diese Prozesseffizienz, die in anderen Branchen längst Standard ist – man denke nur an die Automobilbranche – muss die Modebranche jetzt lernen. Prozesse und Standards sind ein wirklich schwieriges Thema, das sich aber lohnt, denn es bildet die Basis. Wer sein Digitalgeschäft auf schlechten Prozessen aufbaut, wird es nie rentabel skalieren können. Spätestens an diesem Punkt in der Digitalisierungsdiskussion kommt: „Nenne mir einen E-Commerce-Modehändler, der Geld verdient.“ Hat man, wenn man diese Frage stellt, eigentlich noch Führungsanspruch? Es zeigt zumindest, dass man nicht verstanden hat, in welche Richtung sich das Ganze bewegt. Ich treffe ja auch oft auf genau diese Aussagen. Wir gehen natürlich davon aus, dass Zalando schon Geld verdienen kann. Das sind nicht die Renditen, die wir im Fashionhandel aus den fetten Zeiten kennen. Onlinehandel ist grundsätzlich ein margenschwaches Geschäft. Das zeigen selbst Amazons Zahlen; Amazon ist ja nicht nur im Operating-Cashflow inzwischen sehr, sehr stark, sondern weist zunehmend Gewinne auf. Die kommen aber, wenn man genauer hinschaut, nicht aus dem Retailgeschäft, sondern aus anderen Erlösquellen. Die bittere Wahrheit ist: Mit reinem Handel, also mit dem Schieben von Produkten aus den Herstellungsländern zum deutschen Konsumenten, wird man immer schwieriger Geld verdienen können. Das gilt nicht nur für Amazon und Zalando oder andere Plattformen, sondern grundsätzlich. Die Gründe dafür liegen in der heutigen Preis- und Informationstransparenz. Es wird immer schwieriger, Preisunterschiede egal ob regional oder national zwischen verschiedenen Ländern und Anbietern durchzusetzen. Es ist also zwangsläufig, dass ich mit dem Handel von Kleidung weniger Geld verdienen werde. Warum weniger Geld verdient wird als in der Vergangenheit, liegt nicht am Händler, sondern am System. Wenn selbst Amazon mit dem Handel an sich kein oder kaum Geld verdient, dann bedeutet das nicht, dass sie deswegen das Geschäft einstellen. Dass Amazon nicht mehr verschwindet, sollte mittlerweile jeder verstanden haben. Sondern sie werden es uns als Händler immer schwerer machen, mit dem Handelsgeschäft Geld zu verdienen. Die Freude an den schlechten Zahlen von anderen ist trügerisch: Denn was Onliner immer versuchen werden – und das können sie deutlich besser – ist, Preise auszusteuern. So wird immer noch am schnellsten Reichweite gewonnen. Das hat der E-Commerce verstanden. Im weiteren wird gefragt, wie das Geschäftsmodell befeuert werden kann. Dass Zalando heute zur Plattform wird, hat mit Größe zu tun, aber es hat vielleicht auch damit zu tun, dass das Plattformgeschäft am Ende des Tages viel einträglicher als das reine Handelsgeschäft ist. style in progress
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„Das reine Handelsgeschäft wird Kategorie übergreifend schwieriger.“ Das ist natürlich eine schwer zu verdauende Aussage für einen Händler: Dass er sich zusätzlich zum Handel andere Geschäftsmodelle suchen muss … Niemand erwartet, dass der Handel sein Modell um 360 Grad dreht. Aber es muss weiterentwickelt werden. Sehen Sie sich Shoppingcenter an: Früher waren es 20 Prozent Gastronomieanteil, bei neuen Shoppingcentern in China liegt der Gastronomieanteil bei über 70 Prozent. Diesem geänderten Konsumentenverhalten müssen Modelle heute Rechnung tragen. Ikea hat das schon vor Jahrzehnten verstanden. Ikea ist einer der größten Gastronomen Deutschlands, es ist nichts Unanständiges, sein Geschäftsmodell kundenorientiert zu erweitern. Das reine Handelsgeschäft wird Kategorie übergreifend schwieriger und ohne starke Marke, sind Kunden nicht bereit, einen größeren Preisunterschied in Kauf zu nehmen. Sie stechen in ein Wepennest – Farfetch hat gerade für riesige Aufregung gesorgt, weil es eine Maßnahme zur internationalen Preisnivellierung gestartet hat. Das hat die Branche verstört, weil das natürlich für viele ja ein Ersatzgeschäft war. Man hat in Europa Markenware eingekauft und über den Kanal Farfetch dann in Asien zum dreifachen Preis abgedrückt. Zunächst hatte Farfetch von dieser Marge nur einen größeren Anteil genommen, aber jetzt, mit der Aussicht, dass man chinesischen Konsumenten irgendwann die Gucci-Tasche zum gleichen Preis wie in Europa verkaufen muss, ist die Modebranche vollends in Aufruhr. Das ist am Ende des Tages ja nur ein konsequenter Schritt, den wir in anderen Bereichen auch sehen: Unternehmer versuchen, die Preisbänder zumindest enger zu bekommen. Einen bestimmten Preisunterschied können sie vor Ort durch die sofortige Verfügbarkeit rechtfertigen – wenn die Kundin die Wahl hat, das Kleid direkt mitzunehmen, statt drei Wochen darauf zu warten. Auch für Service oder einen Ansprechpartner vor Ort sind Kunden durchaus bereit, mehr zu zahlen. Doch insgesamt werden die Preisunterschiede geringer werden. Das hat viel mit Transparenz zu tun. Kein Kunde möchte das Gefühl haben, er wird übervorteilt. Muss auch in Sachen Investitionszyklen ein Umdenken stattfinden? Filiale einrichten, Schlüssel umdrehen, Geld verdienen – das klappt ja im E-Commerce gar nicht. Wer seinen Break-Even erreicht, tut das nur unter permanenter Investitionsbereitschaft. Die Zyklen werden grundsätzlich kürzer, für Erfolg benötigt man einen langen Atem. Klassisches Retailgeschäft ist wie Radfahren auf der Ebene; eine letzte Pedalumdrehung und dann rollen. Auch wenn die Bemühungen verringert oder gar eingestellt werden, wird noch etwas weitergerollt. E-Commerce ist wie Rudern gegen den Strom. Wer zu rudern aufhört, treibt ab. E-Commerce ist ein permanenter Investitionsmodus. Es dauert lange, bis Investitionen wieder drin sind, und es muss permanent nachjustiert werden. Es hat seinen Grund, warum die aktuell große Entwicklung im E-Commerce Mikrodienste sind. Weg von den großen Releases, hin zu Agilität, um 136
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gleich noch das nächste Thema zu nennen. Das alles unter dem Vorzeichen, dass das Geldverdienen im Handel generell schwieriger wird. Diesen Abschöpfmodus, den die Generation vor uns kannte, werden wir nicht wieder erleben. Umso wichtiger ist es, dass man ein Preispremium realisieren und dass man sich über Marke und Markenprodukte differenzieren kann. Für den Multilabelhändler ist die Situation heute extrem schwierig: Immer höhere Ansprüche auf allen Seiten, immer mehr Investitionsbedarf und gleichzeitig werden die Margen kleiner. Ich ernenne Sie gedanklich zum Manager eines erfolgreichen deutschen Modeunternehmens. Was sind die drei Digitalisierungsthemen, die Sie jetzt angehen, um zukunftsfit zu sein? Das erste Thema: Ich würde massiv versuchen, den Bereich Daten, Datenanalyse und Research auszubauen. Das Vorbild für künftigen Erfolg ist Amazons Mantra der Kundenzentrierung. Ich muss sehr nah an meinen Kunden dran sein und sehr viel über meine Kunden wissen, um immer schnell die richtige Entscheidung treffen zu können, wie ich die Kunden adressiere. Ich muss in der Lage sein, der richtigen Kundin, im richtigen Moment, über den richtigen Kanal, das richtige Angebot zu unterbreiten. Dazu muss ich zum Beispiel in KI-Lösungen und CRMTools investieren, die mich nah an Kundinnen und Kunden heranbringen. Zweitens geht es aus unserer Sicht bei E-Commerce nicht um den Shop. Es geht um die Customer Journey. Dass Verstehen, wie sich der Kunde bewegt, vom ersten Impuls bis zur Kaufentscheidung. Wenn man heute Customer Journey sagt, muss man auch Social Commerce sagen. Der starke Impact von Social Media auf die Kaufentscheidung ist mittlerweile einfach nicht mehr negierbar. Im Fashionbereich besonders, denken Sie an die Bloggerszene. Kanäle wie Pinterest und Instagram machen es Anbietern immer leichter, von den Plattformen aus direkt Commerce zu betreiben. Inspiration wird immer seltener im Shop passieren, sondern vorgelagert – es gilt, aus dieser Inspiration einen Kauf zu generieren. Der dritte Punkt ist eigentlich ein No-Brainer, aber er sei der Vollständigkeit halber gesagt: Es darf nur noch Lösungen geben, die für das Smartphone konzipiert sind. Gerade bei jungen Leuten sehen wir, dass die Schwelle vom Informationskanal hin zum Transaktionskanal längst überschritten ist. Einen vierten Punkt habe ich auch noch – und der hat, das mag verwundern von jemandem, der sich so intensiv mit Digitalisierung beschäftigt – nichts mit Digitalisierung zu tun. Ich bin überzeugt, dass die Umsetzung der Möglichkeiten, die die Digitalisierung bietet, nur eine Basis für den Erfolg sind. Wirklich entscheidend ist die Markenstärke. Starke Marken haben einen direkten Kundenzugang und Konsumenten sind bereit, ein gewisses Preispremium zu zahlen. Starken Marken wird der Konsument auf Instagram, Pinterest und welcher Plattform auch immer folgen. Aus einer angestaubten Marke wird auch im digitalen Zeitalter kein funktionierendes Geschäftsmodell. Lesen Sie die Langversion dieses Interviews – online unter www.style-in-progress.com
FIL-NOIR.COM
LINEN
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P R E M I U M B E R L I N , H A L L E 3 , S TA N D J 1 4 DONNA: AGENTUR WAGNER HAMBURG & DÜSSELDORF – DIE MODEBOTSCHAFT OFFENBACH – MATTHIAS SCHWARTE MÜNCHEN – AGENTUR LÜTHI ZÜRICH – FREE MOUNTAIN SALZBURG
MIS INCORPORATED TOKYO – FASHIONHAUS NEW YORK
UOMO: TSTYLE HAMBURG – MIKE ISTEL DÜSSELDORF – DIE MODEBOTSCHAFT OFFENBACH – MATTHIAS SCHWARTE MÜNCHEN
FRANÇOIS BÜCHE ZÜRICH – FREE MOUNTAIN SALZBURG – AGENCE UTOPIA PARIS – COLPORTEUR CAPBRETON – MIS INCORPORATED TOKYO – NRG BRADS LTD. CHRISTCHURCH
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KOOPERATIONEN FASHIONTECH
Gemeinsam sind wir mehr: Getrieben von der Liebe zu großen Daten, macht die Digitalisierung unmissverständlich klar: Alleingänge sind nicht Erfolg versprechend. Mit der Schaffung von gemeinsamen Standards und Prozessen wird auch das Miteinander einfacher, weil die Abhängigkeit von handelnden Personen geringer wird. Umso besser, wenn die auch erkennen, dass die Einladung zum Miteinander lohnt. Weil Insellösungen in einer global vernetzen Welt ausgedient haben, ist Kooperation das neue Mantra.
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Die Branche ist im radikalen Wandel begriffen, die Digitalisierung schreibt ihre Spielregeln neu. Alles nur Teufelszeug? Gerade in der Kommuni kation haben neue Mittel auch neue Nähe geschaffen. Wie beeinflusst das die Beziehungen, sei es zwischen Marke und Handel oder Marke und Vertrieb? Wo liegen die Risiken? Experten geben Antwort. Text: Nicoletta Schaper. Illustrationen: Claudia Meitert@Caroline Seidler
DIE GESCHWINDIGKEIT IST DER SCHLÜSSEL
Paolo Rossi, CEO Franco Rossi S.r.l. „Digital hat die Kommunikation auf großartige Weise verbessert. Unternehmen können ihre Botschaft schnell und effektiv an ein breiteres Publikum kommunizieren und die Lücke zwischen Markenbewusstsein und Kaufentscheidung so klein wie möglich halten, was von schneller Onlinezahlung und Versand zusätzlich unterstützt wird. Die Geschwindigkeit ist der Schlüssel: Je mehr die Technologie die Zeit des Kunden spart, desto besser gelingt die Kundenbindung. Negativ dagegen sind Botschaften, die von Screens statt von Menschen gefiltert Hass und Mobbing hervorrufen, oder Menschen, die sich ein virtuelles Leben kreiert haben und mit der Realität nicht mehr zurechtkommen. Die Digitaltechnologie hat definitiv unseren neuen Lebensstil geformt, doch bleibt es wichtig, dass wir unsere Traditionen und Werte nicht verlieren. Sie basieren weiterhin auf menschlicher Verbindung und prägen den wahren Geist, der unser Unternehmen groß macht.“
CHANCEN UND RISIKEN
Silvia Curzi, Art Director Vic Matié „Die Digitalisierung birgt eindeutig Risiken, aber bei richtiger Steuerung auch große Chancen. Sie hat jedes Zeitfenster zwischen Industrie, Handel und Konsumenten drastisch reduziert und die schnelle, direkte Kommunikation mit Tausenden von Menschen ermöglicht. Insofern ist sie ein großartiges Tool der Zusammenarbeit! Dank sozialer Netzwerke erfahren wir die Meinung oder Vorschläge unserer Kunden in Echtzeit und sind dank B2B permanent mit unseren Händlern verbunden. Was früher undenkbar war, ist heute Teil unseres Alltags. Möglicherweise hat die Digitalisierung auch Befürchtungen der stationären Händler hervorgerufen, dass der Onlinehandel potenzielle Marktanteile wegnehmen könnte. Ich denke aber, dass Online und Offline zwei Seiten der heutigen Welt sind, die sich gegenseitig verstärken, vorausgesetzt, dass wir genaue Regeln für ein friedliches Zusammenleben festlegen können.“
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DIGITAL IST EIN MUSS
Ferrero Rosati, CEO Drome „Die Entwicklung hin zu digitalen Lösungen ist ein Muss und damit unumgänglich in unserer heutigen Zeit. Dieser Herausforderung müssen wir uns stellen! Dank aller digitalen Kanäle und Tools sind wir jetzt in der Lage, auch in Bereichen zu kommunizieren, die es früher nicht gab, was immense Möglichkeiten für das Consumermarketing und für Vertrieb und Einzelhandel, also Business to Business, eröffnet hat. Somit konnten wir unser Geschäft sowohl im Groß- als auch im Einzelhandel verbessern. Ich glaube, dass die digitale Kommunikation das wichtigste Mittel ist, um jedes Projekt in naher Zukunft zu entwickeln.”
WIR BRAUCHEN GROSSHANDELSPARTNER
Albin Johansson, Gründer und Inhaber Axel Arigato „Die digitale Evolution hat die Beziehung von Marken und Handel enger und transparenter werden lassen. Viele Einzelhändler haben sich zu Beginn von E-Commerce aus Angst vor Konkurrenz zu sehr auf ihr eigenes Geschäftsmodell konzentriert. In meinen Augen hätten sie lieber Marken mit großer Onlinepräsenz eher mehr unterstützen sollen. Anfangs hatten wir vor, nur mit eigenem Retail online und offline zu arbeiten, erkannten aber schnell, dass wir Großhandelspartner brauchen. Durch die Digitalisierung sind Informationen heute so zugänglich, dass weder Marke noch Händler Rabatte oder schlechten Service verstecken können. Das ist positiv, vor allem für eine neue Marke wie unsere, die eine konsequente Preisstrategie beibehalten will. Für den Händler kann es nachteilig sein, dass Mode durch Online polarisierter wird und beliebte Marken noch beliebter. Dass Trends schneller kommen und gehen, hat möglicherweise zur Folge, dass der Händer weniger loyal sein kann und mit neuen Marken arbeiten muss, anstatt an alten Beziehungen festzuhalten.“
TOUCH POINTS
Nicolas Bargi, CEO Save the Duck „Die fortschreitende Digitalisierung im Modeeinzelhandel verändert unseren Weg, wie wir unser Produkt dem bereits bestehenden Publikum vorstellen. Am wichtigsten ist definitiv die Online2Offline-Strategie, welche die Einkaufs- und Merchandisinglogik hinter der gesamten Einzelhandelsstrategie sowohl für die Stammhäuser als auch für die Einzelhändler völlig neu gestaltet. Mit dem Output, dass der Omnichannel-Ansatz der einzig mögliche und erfolgreiche Ansatz für die Umsetzung einer effektiven Lagerverteilung ist. So gibt es umso mehr Touch Points im Einzelhandel, die für die Konsumenten zugänglich sind, online wie offline, für die Flagshipstores wie für die Handelskunden. Insofern wird den Einzelhandelskunden ermöglicht, Teil einer größeren Community zu sein, indem ein einzelnes Produkt tatsächlich von den Endkunden an sehr unterschiedlichen Verkaufsstellen gekauft werden kann.“ 140
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T H E I N N O VAT I V E H U B FO R N EW T EXT I LE T E C H N O LO G I E S H A L L #5 M U N I C H FA B R I C STA R T W W W . M U N I C H FA B R I C STA R T . C O M MUNICH - GERMANY
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GEMEINSAM STARK
Aus dem Softwareprogramm wird der beste Freund, aus der Messe die Tagung, aus der Dropbox für die Branche eine App für Orders und Regalverlängerung. Digitalisierung bringt Allianzen hervor, die überraschen – und gleichzeitig so logisch sind. Text: Martina Müllner-Seybold. Fotos: Gesprächspartner
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„ES GEHT UM CUSTOMER CENTRICITY – AUCH BEI UNS“
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ine Disruption für den Handel, nein, für die gesamte Branche. Was legen Sie Händlern ans Herz, um von der Digitalisierung zu profitieren? Jörg Wichmann, Geschäftsführer Panorama Berlin: Es geht um Customer Centricity. Wir haben es mit einem neuen Kundentyp der Digital Native Generation zu tun, die sich in ihrem Konsumverhalten stark von der digitalen Welt leiten lassen und schnell ihre Bedürfnisse erfüllen wollen. Der Handel muss sich auf die Kundenbedürfnisse und Shoppingerlebnisse konzentrieren und nicht nur auf das Produktangebot. Es gilt, digitale Technologie am PoS einzubinden, die sinnesbetonte und interaktive Erlebnisse sowie schnelle Abläufe ermöglicht. Der Händler muss darüber hinaus verstehen, mit welchen digitalen Touch Points er seine Art von Kunden am besten erreichen kann und ihn mit entsprechender Technologie bedarfsgerecht ansprechen. In Zeiten der digitalen Kommunikation erstarken Orte des Austauschs von Mensch zu Mensch. Warum ist eine Messe gerade in Zeiten wie diesen so wichtig? Gerade die digitale Transformation stellt den Handel vor eine immense Herausforderung und sorgt für einen hohen Bedarf an Information und intensivem Austausch. Wichtiger denn je ist der persönliche Dialog. Menschen wollen sich treffen und nicht nur digital kommunizieren. Die Panorama Berlin liefert für die Branche wichtige Impulse als zentrale Networking-Plattform für Industrie und Handel. Wir bieten unter dem Motto „Wissen to go“ ein spannendes Vortragsprogramm, das zukunftsgerichtet informiert und einen intensiven Austausch mit den Experten der Branche bietet. Zu keiner Zeit im Jahr trifft die
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Jörg Wichmann ist überzeugt, dass Messe Mehrwert, Input und Kommunikationsplattform bieten muss. Mit einem inspirierenden Programm auf der Panorama Berlin wird diese Vision Wirklichkeit.
Branche so persönlich und konzentriert zusammen, wie zu den saisonalen Messen. Ist die Zahl der guten Gespräche, nicht die Zahl der ausgefüllten Ordersheets der neue Gradmesser eines Messetages? Es gibt hier aus meiner Sicht kein eindeutiges Entweder-oder. Ausgefüllte Ordersheets sind neben guten Gesprächen von Bedeutung. Aber die Gradmesser einer erfolgreichen Messe sind heutzutage vor allen Dingen, Antworten auf drängende Fragen erhalten zu haben, einen intensiven Dialog geführt zu haben und mit neuen Kontakten und neuen Impulsen sein Business stärken zu können.
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GH ORDER VON DENIBA
EIN LERNENDES BOLLWERK
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er Name ist unscheinbar, der erste Blick auf die Software ebenfalls: GH Order, eine Agenturlösung der Softwareschmiede Deniba, ist AI in Reinform. „Wobei AI bei uns nicht für Artificial Intelligence, sondern die Agenturintelligenz steht“, lacht Peter Balzarek. Vor mehr als zehn Jahren ist die Software in ihren Grundzügen entstanden „und ich war damals so naiv, dass ich dachte, irgendwann haben wir ein fertiges Produkt“, erzählt er. Mittlerweile werden bis zu 30 Microreleases pro Monat eingespielt. Verbesserungen, die Peter Balzarek aus den Gesprächen mit Agenturinhabern und Anwendern in Entwicklersprache übersetzt. Denn das ist seine Qualität: Der gebürtige Wiener, der selbst jahrelang im Aufbau und Vertrieb von Marken tätig war, kennt die Achillesfersen des Großhandels und sucht nach praktikablen Lösungen. „Ein kleines Beispiel: Provisionsabrechnungen. Unglaublich kompliziert, nicht zu überblicken, jeder Lieferant hat ein anderes Modell, wann, wie und warum er Provisionen bezahlt oder auch nicht“, schildert Peter Balzarek. Die Software schafft Überblick, wo ein Buchhalter resigniert. Controlling sei allerdings nicht nur am Ende des Agenturgeschäfts wichtig: „Die schlauen Anwender unseres Programms haben während der Terminierungs- und Orderzeit täglich ihre Budgets und Forecasts im Blick. Weil wir keine statischen, sondern dynamische Budgets aufbauen, aus denen sich unglaublich viel ablesen lässt. Über die Händler, die ordern, aber auch über Markenkonjunkturen. Wenn eine Marke ihren Zenit überschritten hat, sehe ich das schon zu einem sehr frühen Zeitraum in dem Programm.“ Für die immer intensiver werdende Zusammenarbeit mit Marken ist Denibas GH Order Schaltzentrum und Bollwerk zugleich: „Ich will den Agenten ein Tool in die Hand geben, mit dem sie bestimmen, wie tief sie ihre Partner blicken lassen.“ Für die Zukunft hat Peter Balzarek einen Wunsch: „Ich wünsche mir, dass Marken den Wert des Datenaustauschs mit Agenturen erkennen. Dass man sich wechselseitig wichtige Informationen liefern kann, ist weder Geheimnis noch Überraschung. Proaktives Zusammenarbeiten würde allen helfen!“ peter@balzarek.com, www.deniba.at
MODEHAUS.DE
IM SCHWARM BESSER
Das Triumvirat von Modehaus.de: Ole Grave, Holger Wellner und Matti Schulze.
Peter Balzarek übersetzt die Notwendigkeiten und Wünsche von Agenturen in Software – und gibt dem Großhandel mit der von ihm betreuten Software GH Order damit ein schlagkräftiges Operations- und Controllingtool in die Hand.
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lles begann in Hameln, dort entwickelte der Händler Holger Wellner gemeinsam mit der Digitalagentur von Ole Grave ein umfassendes Onlinekonzept. Mit der Erkenntnis, dass ein vollstufiger Omnichannel-Ansatz mit eigenem Onlineshop und vernünftigem Austausch mit den Herstellern, so wie die beiden ihn sich wünschten, für einen einzelnen Händler finanziell nicht rentabel ist. Ein Punkt, an dem viele andere Händler ihre Aktivitäten einstellen – nicht so Holger Wellner und Ole Grave. Sie entwickelten mit Modehaus. de ein Partnernetzwerk, das sich um alle Belange der Digitalisierung kümmert. Die KATAG AG beeindruckte genau dieses Prinzip, baute sie doch mit MyVEO an einer ähnlichen kooperativen Idee für ihre Mitgliedshäuser. Seit 2019 verstärkt Matti Schulze die Geschäftsführung und die Dynamik lässt aufhorchen: 321 Standorte ist das Netzwerk stark, das sind 10.560 Mitarbeiter, 507.670 Quadratmeter Gesamtverkaufsfläche und rund 1,43 Millionen EuroGesamtjahresumsatz. Auch Händler außerhalb Deutschlands meldeten ihr Interesse an. Modehaus. de gewährt jedem Partner eine gewisse regionale Exklusivität, unter den Nutzern sind bekannte Namen wie L&T, Hagemeyer oder Wagener. Neben den konkreten modularen Digitallösungen – zum Beispiel ein eigener Onlineshop für vergleichsweise kleines Geld – sind Erfahrungsaustausch, eine eigene Academy und Einkaufsvorteile wichtige Argumente für das Netzwerk. wellner@modehaus.de, www.modehaus.de style in progress
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FASHION CLOUD
„PLATTFORMEN BEWAHREN DIE VIELFALT IN DER MODEWELT“
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hr Geschäftsmodell beruht auf dem Kooperationsgedanken und spart Zeit. Ist die Mode reif für Kooperation? René Schnellen, Mitgründer von Fashion Cloud: Die Mode, im Besonderen das Wholesale-Business, beruht bereits auf Kooperationen und einer gemeinsamen Wertschöpfung. Die Frage ist vielmehr, ob diese Kooperationen effizient genutzt werden und der Informationsaustausch optimal gestaltet wird. Obwohl es in diesem Punkt noch Nachholbedarf gibt, sehen wir, dass sich Brands und Händler der Notwendigkeit von einfacheren Prozessen und einer engeren Zusammenarbeit bewusst sind – nicht zuletzt aufgrund konkurrierender Geschäftsmodelle und steigender Kundenanforderungen. Das zeigt sich auch an unserer Plattform: Über 6.000 Händler und 350 Brands gehören mittlerweile zu Fashion Cloud und arbeiten gemeinsam an einer starken Wholesale Community. Beschreiben Sie, wie die Kooperation in Ihrem Geschäftsmodell Prozesse effizienter, billiger oder gar ersetzbar macht? Unser Fokus liegt nicht auf dem Ersetzen bestehender Prozesse. Mit der Bereitstellung einer zentralen Lösung, die Online- und Offlinewelten verbindet, gestalten wir die Prozesse allerdings smarter und effizienter. Produktbilder und Marketingmaterialien müssen nicht mehr einzeln angefragt und verschickt werden, sondern können direkt über unsere API in Warenwirtschaften und Webshops integriert oder lieferantenübergreifend von unserer Web-Plattform heruntergeladen werden. Auch der Orderprozess mit Showrooms und Nachbestellungen wird nicht gänzlich ersetzt. Mit OrderWriter ermöglichen wir jedoch eine einfachere Ordererfassung für Brands und Händler. Im Showroom selbst, aber auch bei der späteren Nachverfolgung erhalten Einkäufer mit der App eine visuelle und finanzielle Übersicht ihrer Orders und behalten so den Überblick über bereits getätigte Bestellungen. Fehlt ein Artikel auf der Verkaufsfläche, greifen Verkäufer hingegen über die Clara App auf aktuelle Lieferverfügbarkeiten all ihrer Brands zu und bestellen diese mit nur wenigen Klicks nach. Ab Herbst 2019 wird dieses Angebot mit dem Orderbereich auf unserer Web-Plattform ergänzt, welcher
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René Schnellen ist Mitgründer von Fashion Cloud. Was als zentrale Bildsammel- und Distributionsstelle für Modemarken begann, ist mittlerweile in vielen Prozessen des Modehandels aktiv: Mit den Apps OrderWriter und Clara erweitert das Unternehmen seinen Wirkungskreis.
es Brands ermöglicht, auch außerhalb des Showrooms und der Verkaufsfläche Händler zu erreichen. Mit einer All-in-one-Lösung sparen beide Seiten nicht nur Zeit und Geld, sondern bieten ihren Kunden auch zusätzliche Services, wie die direkte Nachbestellung auf Kundenwunsch und eine starke Onlinepräsenz, an. Die Modebranche beeindruckt – das meine ich durchaus ironisch – mit ihren vielen Insellösungen und wenigen Standards. Müssen wir das ändern, wenn wir in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben wollen? Als Plattform glauben wir nicht an Insellösungen und Standards. Es braucht zentrale Anlaufstellen, um einen reibungsfreien Austausch zwischen allen Playern der Modebranche zu gewährleisten. Nur so können wir einzelne, mächtige Akteure verhindern und bewahren die Vielfalt der Modebranche. So unterstützt Fashion Cloud auch verschiedene Initiativen der GS1, um z. B. standardisierte Produktbilder und Stammdaten in der Branche zu etablieren.
Areal Böhler, Kaltstahlhalle, Hansaallee 321, Standnummer A 40
Showroom Munich 25.07. – 29.08.19 www.diehinterhofagentur.de
design by wundergestalten.de
Pitti Immagine Uomo Florenz 11.06. – 14.06.19 Premium Exhibition Berlin 02.07. – 04.07.19 Gallery Düsseldorf 17.07. – 23.07.19
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VON DER VISION ZUR WIRKLICHKEIT Der digitale Showroom war erst der Anfang – was die digitale Offensive starker Marken und innovativer Softwarehersteller möglich gemacht hat, hat weitreichende Konsequenzen: Kosten sparen, Prozesse begradigen, effizienter und konsistenter kommunizieren. Wenn aus vielen einzelnen Schritten endlich eine logische, ineinandergreifende Abfolge entsteht, sind wir am Ziel. Die Hürden, die bis dahin noch zu nehmen sind, scheinen nur mehr jenen unüberwindbar, die der Digitalisierung am liebsten generell jede Erfolgsaussicht absprechen würden. Nicht ob und wann stehen in Frage – es steht nur noch das Tempo, in dem sich die Lösungen bei allen Marken durchsetzen, offen. Freilich: Der Etablierung wird erst die Optimierung, später die Konzentration folgen. style in progress stellt verschiedene Player vor, die aktuell ihre Karten ins Spiel werfen. Das Ziel ist bei allen ganz klar: Das leistungsstärkste Betriebssystem des Modehandels zu werden. Text: Petrina Engelke, Martina Müllner-Seybold. Fotos: Gesprächspartner. Illustration: rawpixel.com
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„DIE VERNETZUNG DER INDUSTRIE BIRGT CHANCEN“ Colect.io will sich nicht nur als Order- und Digital-Showrooming-Tool verstanden wissen. Die niederländischen Softwareentwickler, die gerade eine Millionenbeteiligung bekommen haben, setzen auf die Vernetzung der Branche. Über ERP und Schnittstellen können die Daten aus Colect mit allen gängigen Onlineshops, Marktplätzen und Warenwirtschaftssystemen verbunden werden. style in progress im Gespräch mit Executive Director Arthur Hoffman.
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as Rennen um den erfolgreichsten B2B-Marktplatz ist eröffnet: Was braucht es, um Marken zu überzeugen, mit Colect zu arbeiten? Was sind die wichtigsten USPs Ihrer Lösung? Uns ist wichtig, dass wir strategische Partnerschaften mit unseren Kunden schließen. Wir wollen ihnen nicht einfach nur eine Software verkaufen, sondern helfen, die täglichen Herausforderungen, vor denen sie stehen, zu meistern. Gleichzeitig wollen wir gemeinsam den Fokus darauf setzen, dass sie Voraussetzungen für langfristigen Erfolg schaffen und sie in diesem Prozess anleiten. Als unsere wichtigsten USPs sehen wir: Unsere Modeexpertise – Colect wurde speziell für die Mode entwickelt. Unsere Komplettlösung – Colect kann mit mehr als 45 ERPund Warenmanagementsoftwares verbunden werden. Unsere Schnittstellenfähigkeit – unsere Mission ist, einen effizienten, seamless Workflow E-Commerce-Spezialisten, Marktplätzen und Warenwirtschaftssystemen am PoS aufzubauen. Unsere Flexibilität und Innovation – wir verbessern unsere Plattform kontinuierlich. Last but not least – wir sind Europäer und seit zehn Jahren mit dieser Lösung am Markt. Wir haben mehr als 300 internationale Mode-, Sport-, Schuh- und Accessoiremarken als Kunden. Unsere Entwicklerteams tauschen sich mit Kunden aus, wir haben lokale Supportcenter und die Kunden können sich an Servicepersonal wenden, das ihre Sprache spricht und auch gerne zu den Kunden kommt. Die Modebranche mit ihren Orderblöcken hat sich lange gegen die Digitalisierung gewehrt. Welche Effekte erwarten Sie durch eine vollstufige Digitalisierung des Großhandelsgeschäfts? Die Digitalisierung bietet unserer Branche genau wie anderen Industrien – denken Sie nur an die Reisebranche, wo es ja praktisch keine gedruckten Kataloge mehr gibt – die Möglichkeit, ihre Prozesse glattzuziehen und die Kosten von Musterkollektionen zu reduzieren. Gedrucktes kann vermieden werden, genau wie es nicht mehr zwingend ist, sich für jeden Ordertermin von Angesicht zu Angesicht zu treffen. Das Einkaufserlebnis mit virtuellen Lookbooks ist besser, weil man Videos und Multimedia-Content einbinden kann. Die Macht der Daten – wir kombinieren historische, zukünftige und Benchmarks – hilft. Damit kann man fundiert analysierte, individuelle Orderempfehlungen für jeden Händler abgeben. Die Forderung, die Mode müsse näher mit ihren Produktionsterminen an die Auslieferungstermine heran,
Robert Bolland, VP Sales bei Colect.io, zeigt die Anwendung der Sofware.
Robert Bolland, VP Sales bei Colect.io und Arthur Hoffman, Executive Director bei Colect.io im digitalen Showroom.
gibt es schon lange. Wie helfen digitale Lösungen wie Colect, eine kürzere Time-to-Market zu realisieren? Unsere Lösung bietet die Möglichkeit, die Kollektion schon in einem sehr viel früheren Stadium zu zeigen und mit dem Feedback die finale Kollektion einem Finetuning zu unterziehen. Fehlende Farben können sofort hinzugefügt und bestellt werden und Produkte mit wenig Nachfrage können dank der Echtzeitorderdaten viel früher storniert werden. Das alles ist unkompliziert und kann von überall aus erledigt werden, der Bedarf an echten Samples reduziert sich und der ganze Prozess wird beschleunigt. Nach der Auslieferung gibt die Sell-through-Information wichtige Aufschlüsse. Stark nachgefragte Teile können noch einmal in Auftrag gegeben werden, die wenig nachgefragten Teile reduziert oder getauscht werden. style in progress
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„DATEN SIND DAZU DA, ENTSCHEIDUNGEN SUBSTANZ ZU GEBEN, UND NICHT, SIE ZU ERSETZEN.“ Joor digitalisiert den Bestellvorgang für Marken wie Chloé, Sacai, Liebeskind und Händler wie Apropos und Zalando. Seit Kristin Savilia die Firma leitet, hat sich Joor auf Softwarelösungen konzentriert, die vorgelagerte Prozesse transparent machen, und expandiert in Europa. style in progress im Gespräch mit Kristin Savilia, der Chefin von Joor.
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ristin, wie hat sich der Großhandel seit dem Beginn Ihrer Karriere gewandelt? Im Prinzip ist das Verfahren gleich geblieben. Als man mir die Leitung von Joor anbot, erfuhr ich, dass die Leute ihre Bestellungen immer noch so machten, wie ich es von 1995 kannte: mit Excel-Tabellen und Durchschlag. Die einzige Änderung vor Joor kam mit dem iPhone: Einkäufer machten bei Shows und im Showroom Fotos, aber die waren mit nichts verbunden. Während also das komplette FrontEnd, die verbraucherzugewandte Seite, hundertprozentig digital geworden ist, benutzen die Leute im Back-End, im Großhandel, immer noch Stift, Zettel und Kohlepapier. An diesem Knackpunkt braucht die Branche dringend eine Digitalisierung. Würden Sie sagen, die Gattung traditioneller Einkäufer ist vom Aussterben bedroht? Oh, auf gar keinen Fall! Im Kern bin ich Kauffrau, ich habe als Einkäuferin bei Macy’s angefangen. Bei Joor versuchen wir bloß, deren Fokus auf die kreative Seite des Einkaufs zu lenken, indem wir ihnen die Logistik abnehmen. Abgesehen von Nutzerfreundlichkeit und Kostenersparnis kann man so Trends erkennen und sich auf Termine vorbereiten und Upstream-Transparenz verbessert Entscheidungen. Dennoch glauben wir fest daran, dass Daten dazu da sind, Entscheidungen Substanz zu geben, und nicht, sie zu ersetzen. Mode wird nicht von der Vergangenheit vorhergesagt. Die kann ihr zugrunde liegen, aber für die Prognose braucht man immer noch den Blick des Einkäufers. Ein Thema derzeit ist die Frage, wie sich Directto-consumer-Marken auf den Handel auswirken. Warum glauben Sie, dass DTC den Zwischen händler nicht ausschalten werden? Erstens ist der Großhandel das größte Geschäft, das es gibt. Zweitens gibt es kein besseres Marketing für eine Marke, als sich mit einem Stück stationären Handel zu verbinden. Selbst Amazon macht Läden auf und
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Ehe sie an der Spitze von Joor stand, arbeitete Kristin Savilia für The Knot, wo sie die Hochzeitsplanung digitalisierte – ein praktischer Hintergrund, wenn man sich der Digitalisierung eines Geschäfts verschrieben hat, das heute noch oft mit Bestellzetteln aus Papier betrieben wird: Modegroßhandel.
Hudson Yards, die neue Großfläche in New York, hat 18 Läden, die von DTC-Marken aufgebaut wurden. Viele dieser Marken verkaufen zusätzlich an Händler wie Neiman Marcus, um mehr Konsumenten zu erreichen. Niemand glaubt, der Großhandel verschwindet. Ich glaube, er funktioniert jetzt nur anders. Was wäre denn ein Beispiel für diese Veränderung? Durch den Omnichannel-Onlinehandel beginnen Modechefs viel früher, Teile zu stylen. Sie greifen Trends frühzeitig heraus und stellen Outfits zusammen, damit das alles fast sofort live gehen kann, wenn sie vom Markt zurückkehren. Mit Tools wie Joor können sie auch ihre Einkäufer am Ordern beobachten, selbst wenn sie selbst nicht mit nach Paris reisen. Apropos Paris: Worauf konzentrieren Sie sich gerade in Europa? In Europa haben wir in Paris, London und Mailand begonnen, und vor etwa einem Jahr wollten wir dann nach Deutschland. Der Bereich D-A-CH ist jetzt unser Wachstumsfokus, wir arbeiten auf Hochtouren daran, dort unsere Markenliste zu verlängern. Natürlich sprechen wir auch mit Händlern. Wir hoffen, uns auch dort einen Signature Retailer als Aushängeschild zu sichern. jooraccess.com
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„DAS SAISONDENKEN IST ÜBERHOLT“ Mobimedia nennt sich eine Plattformlösung, die so viel mehr als ein digitaler Showroom und Ordertool ist: Mobimedia möchte antreten, den gesamten Orderprozess zu vereinfachen – von der Kollektionsentwicklung bis zur Contentsteuerung.
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er die Prozesse der Modeindustrie kennen und abbilden möchte, braucht Geduld, sich viele individuelle Lösungen anzusehen. Jede Marke hat im Orderprozess ihre eigenen Mittel und Wege entwickelt, mal noch Zettel und Stift, mal Digital Showroom. Hannes Rambold, CEO von der Mobimedia AG, ist angetreten, das zu ändern. Mit der Software Quintet24 geht im September 2019 eine Lösung an den Start, die nicht bei der Order und dem virtuellen Showroom endet. „Wir erleben gerade einen gewaltigen Umbruch in dem gesamten Prozess der Order. Die Vororderbudgets werden um zehn bis 20 Prozent, teilweise sogar 30 Prozent reduziert, um im saisonalen Verlauf mehr Spielraum zu gewinnen.“ Auf den verlorenen Vororderanteil reagieren alle Firmen – willkommen in der Branche der Individualisten – mit stark diversifizierten Konzepten von Pre-Kollektionen, schnell getakteten Lieferterminen, NOS, Holidayprogrammen, Flashkollektionen oder Drops. Eine Entwicklung, die den Einsatz einer Softwarelösung wie Quintet24 rentabel macht, denn: „Wie oft soll der Kunde in den Showroom kommen?“, fragt sich nicht nur Hannes Rambold. INTUITIV UND INTELLIGENT
Die Order auf Quintet24 ist nicht nur intuitiv, sie entspricht auch dem Einkaufsverhalten einer neuen Generation von Einkäufern. „Es kommt eine Generation von Einkäufern, Digital Natives durch und durch.“ Vor
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allem: Sie kaufen ja vielfach für Online ein. Da ist ein Offlineshowroom mit Offlineorder nicht nur nicht mehr zeitgemäß, sondern zunehmend ein Störfaktor. „Schließlich ist die Anschlussfrage an die Order: Wann und wie wird der Content zu diesem Liefertermin angeliefert?“, berichtet Hannes Rambold. „Unser System soll nicht den Face-to-Face Kontakt zwischen Marke oder Agent und Buying ersetzen. Es soll für die strategische und kreative Seite des Business Zeit schaffen. Wer sich mit Orderdurchschlägen und Einteilungen beschäftigen muss, hat dafür keinen Kopf.“ Doch die Einkäufer sind längst nicht die einzigen, die vom vereinfachten Prozess profitieren. Marken helfen die Erkenntnisse aus der Anwendung der Plattform genauso. Die Kollektionsentwicklung kann kontinuierlich geplant und im Auge behalten werden, Budgets überwacht und Erkenntnisse generiert werden. Außerdem, so ist Hannes Rambold überzeugt, muss sich die Industrie für viel kürzere Time-to-Market rüsten. „Je agiler die Mode werden kann, je kurzfristiger sie auf Trends und wirtschaftliche Entwicklungen reagieren kann, umso geringer die Fehlplanungsmengen. Dass wir so viel Überhang auf dem Markt haben, ist einem alten System geschuldet. Mit einem digitalisierten Prozess ist dieses Problem viel besser in den Griff zu bekommen.“ Am Ende gehe es darum, die Zusammenarbeit mit dem Handel zu stärken und die Marke im beiderseitigen Interesse so sauber wie möglich zu halten. „Wenn Daten und Prozessoptimierung dazu beitragen, dass wir weniger Marge verlieren, haben wir alles richtig gemacht.“ Bereits über 40 renommierte Marken planen verbindlich, Quintet24 zu nutzen. Darunter sind Marktführer wie Fischer Ski, die Ahlers Gruppe, Mammut und Betty Barclay.
Reinhold Wawrzynek, COO Mobimedia AG, Hannes Rambold, CEO Mobimedia AG, und Klaus Rambold, CEO Mobimedia AG, treten an, den Prozess der Order vollstufig zu digitalisieren – von der Kollektionsplanung bis zur Auslieferung des Contents rund um die eingekaufte Ware.
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94 PROZENT! Wenn man Erfolg beziffern kann, dann mit einem Bekanntheitsgrad von 94 Prozent. Der Werdegang der Marke Joop erzählte in der Vergangenheit allerdings eine differenziertere Geschichte. Dem Team von Thorsten Stiebing ist es mit der Fokussierung auf die Kernwerte gelungen, die Bekanntheit wieder in reale Erfolge umzuwandeln. Eine perfekte Basis für den Launch von Joop Woman. Interview: Stephan Huber. Text: Isabel Faiss. Fotos: Joop
Erst das Comeback der Herren, ab Herbst/ Winter 2020 ist auch Joop Women wieder am Start: Der Relaunch der Marke Joop ist gelungen.
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oop hat einen nachhaltigen Turn-around hingelegt. Wie konnte das in einem so schwierigen Marktumfeld gelingen? Zwischenzeitlich war es ja, vorsichtig ausgedrückt, um die Marke nicht wirklich gut bestellt. Thorsten Stiebing, Managing Brand Director von Joop: Als Ausgangssituation haben wir uns mit folgender zentralen Frage beschäftigt: Wie bekommen wir eine Marke, die einen Bekanntheitsgrad von 94 Prozent hat, wieder dahin, wo sie sein sollte? Beantwortet haben wir sie damit, uns auf den Markenkern zu fokussieren, die Marke auf ihrem Basement neu aufzubauen und in klare Bereiche wie Herren, Damen, Joop Jeans und die Lizenzen zu gliedern. Das war die Vorgehensweise. Mein Credo ist immer: Wir brauchen ohne Produkt nicht versuchen, eine Marke auf den Punkt zu bringen. Zuerst muss das Produkt passen. Der Endverbraucher muss es verstehen und nicht der Designer. Das ist uns gut gelungen. Dafür haben wir uns von innen nach außen gearbeitet und die DNA der Marke immer feiner entwickelt. Joop ist zur Zeit mit einem aufmerksamkeitsstarken Auftritt in Florenz und Berlin vertreten. Spannend finde ich, dass Joop momentan bei der sehr jungen Zielgruppe enorm zulegt. Woher kommt das? Joop ist per se eine junge Marke: leicht, inspirierend und sexy. All das, was eben auch junge Menschen interessiert. Zuletzt konnten wir beispielsweise durch unsere Kooperation mit Lena Gercke zu der neuen Joop-Weekender-Serie genau diese Zielgruppe erreichen. Diese 360-Grad-Kampagne war extrem erfolgreich und hat das Interesse der Zielgruppe, die viel auf Social-Media-Kanälen unterwegs ist, weiter gesteigert. Das ist das Schöne an Joop, diese Diversifikation in den Zielgruppen, die zwar einen gemeinsamen Geschmack haben, sich aber relativ breit auffächern lassen. Ich habe mich immer gegen Zielgruppendefinitionen gewehrt, denn für mich geht es mehr um Stilgruppen. Und die junge Joop-Stilgruppe hat Lust auf die Marke und solche Kooperationen mit Stilikonen aus der Szene. Mit Joop Woman geht die Marke nun den nächsten großen Schritt? Bei Herren haben wir inzwischen einen hohen Reifegrad, was die Architektur der Kollektion, der Marke und die Markeninhalte angeht. Wir wachsen stark, sowohl mit Joop Jeans als auch mit Joop. Das war für uns einfach der richtige Zeitpunkt, diese Dynamik der Marke zu nutzen. Joop Woman ist für mich ein essenzieller Bestandteil der Marken-DNA. Die Erfolge mit den Accessoires und Taschen haben uns immer darin bestätigt, dass es eine große, weibliche Fangemeinde und viel Potenzial für die Kollektion gibt. Wenn für die Herrenkollektion das Spielfeld der Pitti Uomo ist, wo wird Joop Woman seinen großen Auftritt haben? Joop Women wird zur Herbst-/Winter-Saison 2020 gelauncht. Erstmalig wird die Kollektion auf der Premium in Berlin im Januar 2020 gezeigt, wo wir das House of Joop präsentieren. Zusätzlich wird es ein Event in der Joop-Jugendstil-Villa in Hamburg geben. Für uns sind die Messen und vor allem der deutsche Markt extrem wichtig. Ich bin ein großer Fan vom Handel und bin begeistert, wie dieser gerade mit den neuen Herausforderungen umgeht. Die Buzzwords Digitalisierung und Personalisierung der Kundenansprache werden in der Branche gerade rauf und runter diskutiert. Wie setzt Joop diese Themen um? Mit dem Thema der digitalen und direkten Interaktion im Markt beschäftigen wir uns natürlich und auch mit dem Serviceaspekt, den die Digitalisierung mit sich bringt, beispielsweise dem Digital Showroom. Von Markenebene aus setzen wir das Thema sehr zielgerichtet mit Kooperationen und Social-Media-Aktionen um. Beispielsweise veranstalten wir kleinere Events mit Stilikonen oder Friends of the Brand wie Rebecca Mir, Max Giesinger oder Tom Walker in der Villa
Ein Markenarchitekt, der überzeugt sagt: „Zuerst muss das Produkt stimmen.“ Thorsten Stiebing, Managing Brand Director von Joop.
in Hamburg, wo eine kleine Gruppe von Influencern und Meinungsbildnern eingeladen wird und wir die Marke erlebbar machen. Hat die direkte Interaktion mit den Endkonsumenten auch Auswirkungen auf den Designprozess bei Joop? Wir haben das einmal ausprobiert und Social-Media-Plattformen quasi mit einer Kollektion vor dem Release bespielt, um zu sehen, was wir an Feedback dazu bekommen. Es war spannend und interessant zu sehen, wie die Leute die Marke interpretieren. Trotzdem legen wir viel Wert darauf, dass unsere Designer ihren eigenen Weg gehen und diesen auch selbstbewusst kommunizieren. Ich sehe den inspirativen Faktor, den beispielsweise das tägliche Beobachten von Instagram für unsere Designer hat, als wahnsinnig wichtig an. Heute ist die Vorinformation als Inspirationsquelle und auch als meinungsbildendes Element wesentlich visueller geworden. Da Ihnen der Fachhandel am Herzen liegt, interessiert uns natürlich: Wie wird die Omnichannel-Strategie von Joop aussehen? Omnichannel ist heute eine Realität für uns. Es stellt sich eher die Frage, wo wachsen wir am stärksten? Das ist für uns ganz klar der Wholesale-Bereich, weil dieser offensichtlich nach etwas sucht, was unsere Marke definitiv hat. Und das merken wir sehr deutlich. Gleichzeitig wächst unser Onlineumsatz über Wholesale, wo wir bei einzelnen großen Retailern enorme Wachstumsraten verzeichnen. Auch in unserem eigenen Onlineshop wachsen wir in diesem Monat um rund 60 Prozent. Wir beschäftigen uns daher gleichzeitig mit allen Kanälen und genießen es, uns nicht mehr auf einen davon fokussieren zu müssen. Die Herausforderung liegt allerdings darin, die Marke so sauber aufzustellen, dass sie trotz der Breite in der Distribution überall gleichwertig auftritt und kommuniziert wird. Die nächsten großen Milestones sind für uns jetzt die Kollektion Joop Woman und die Internationalisierung der Marke. style in progress
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Zehn Jahre Lucky de Luca. Das ist für den gesamten Kosmos, der sich um die Marken von Valentino de Luca dreht, ein Grund zum Feiern.
Mit farbstarken Stilzitaten nimmt Lucky de Luca in der Jubiläumskollektion Bezug auf die wilden 1980er-Jahre.
LUCKY DE LUCA
BUSINESS IN THE FRONT, PARTY IN THE BACK Im Juli 2009 präsentierte Valentino de Luca erstmals seine Hemdenkollektion Lucky de Luca auf der Premium in Berlin. Damals schon ein mittleres Erdbeben in der Branche, denn der Ansatz war alles andere als konventionell. Zehn Jahre später trifft Lucky de Luca mehr denn je den Zeitgeist unserer Branche. Text: Isabel Faiss. Fotos: Lucky de Luca
Die Kollektion braucht eigentlich kein Branding, man erkennt sie sofort: Jede Menge gute Laune, positive Energie und Lebenslust übersetzt in farbenprächtige, witzige und unkonventionelle Prints, mal als Allover-, mal als Statementprint. In den letzten zehn Jahren hat sich die Markenwelt von Lucky de Luca um eine Damenkollektion und eine große Bandbreite an Designs weiterentwickelt – und die des Designers um die erfolgreiche Hosenkollektion Barb’one ergänzt. LUCKY AT IT’S BEST
Pünktlich zum Jubiläum präsentiert Valentino de Luca in der kommenden Frühjahr-/Sommer-Saison erstmals auch T-Shirts und Polos 152
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unter Lucky de Luca. „Der Handel lebt einfach davon, dass wir ihm immer wieder neue, mal witzige und vor allem immer innovative Ideen anbieten, womit er die Kunden begeistern kann“, sagt Valentino de Luca. Mit lässigen Schnitten, coolen Prints und schrillen Neonfarben ist die Kollektion eine Hommage an die wilden 1980er-Jahre und ihre Attitüde der Leichtigkeit des Seins: legere Tuniken und Hemdkleider, Hawaii-Hemden im Miami-Vice-Stil und Flamingo-Prints. Eines der Key-Items der neuen Kollektion ist dementsprechend ein Schlupfhemd, das getreu dem Motto Business in the Front, Party in the Back vorne als Hemd und im Rücken als T-Shirt gestaltet ist. Übrigens ein Motto, das sich auf die gesamte Philosophie von Lucky de Luca übertragen lässt, denn die Basis der kreativen Lebensfreude ist die klare Vision und Struktur, mit der Valentino de Luca sein Unternehmen führt. Nachhaltigkeit und Verlässlichkeit gegenüber seinen Partnern und Kunden stehen und standen für ihn immer an erster Stelle. „Für mich steht Valentino vor allem für Loyalität. Er hat in all den Jahren nicht einmal seine Lieferanten oder Produzenten gewechselt, was ihm natürlich eine gewisse Exklusivität beschert. Außerdem gibt es keine Kompromisse, weder im Produkt, bei der Qualität noch beim vereinbarten Liefertermin“, erzählt auch Lars Fischer von Moderaumfischer in München, der von Anfang an den Vertrieb der Kollektion verantwortet. Die größte Stärke der Kollektion ist für ihn, „dass Valentino dem Zeitgeist immer einen Tick voraus ist“.
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Gründer und Mitinhaber Preben Laust bleibt auch als Creative Director den skandinavischen Werten von Second Female treu.
Der Name Second Female steht für einen selbstverständlichen Everyday-Look.
SECOND FEMALE
EIN ERFOLGSGARANT Mit lässigem Style zum guten Preis hat sich Second Female international etabliert. Ein Jahr vor dem 20-jährigen Jubiläum zieht die Marke aus Kopenhagen noch einmal an, zum Beispiel mit einem neuen Vertriebspartner für Deutschland und Österreich. Text: Nicoletta Schaper. Fotos: Second Female
Unangestrengte Lässigkeit in femininen Kleidern und Blusen, starker Strick. Diese Produktgruppen sind fast schon Erfolgsgaranten von Second Female, für Eeasy-to-wear-Essentials in ansprechenden Farben und ausgefeilten Prints. Die Marke mit skandinavischem Spirit wurde im Jahr 2000 von Preben Laust gegründet, ursprünglich als zweites Label neben seiner Fashionmarke Supreme Girl. Als coole Kollektion für erwachsene Frauen überholte Second Female die junge Schwester spielend und bewies damit ihre modische Eigenständigkeit. Heute verkaufen die Gründer und Inhaber Preben Laust und Steen Holtermann mit ihrem Unternehmen in Kopenhagen Second Female an rund 900 Händler in zwölf Ländern, etwa 160 davon im dänischen Heimatmarkt. MODE – UND PREIS
„Für uns basiert das Erfolgsgeheimnis auf einem Mix aus mehreren Faktoren“, sagt Preben Laust als Creative Director. „Zum einen spiegeln unsere Kollektionen kontinuierlich die Second-Female-Design-DNA, zum anderen achten wir darauf, dass Second Female bezahlbar ist, ohne dass wir Kompromisse bei der Qualität eingehen.“
So kosten Kleider zwischen 135 und 145 Euro und Strick 140 bis 160 Euro im Verkauf bei einer für Händler attraktiven Dreierkalkulation. Die Nähe zu den Kundinnen wird auch über Social Media gepflegt. Aktuell hat die Marke auf Instagram etwa 100.000 Follower, gestützt auf Kooperationen mit bekannten Influencern so wie mit einer neuen Influencer-Kampagne im Juli und einer aktualisierten Website ab August. Mit diesen Bemühungen wird bereits das 20-jährige Firmenjubiläum 2020 eingeläutet, für das Kundenevents und weitere Aktivitäten ausstehen. Auch in Sachen Vertrieb werden die Segel neu gesetzt. Seit der Frühjahr-/Sommer-Saison 2020 ist die Agentur Ben and für den Vertrieb in Deutschland und Österreich zuständig mit zurzeit etwa 130 Händlern, darunter Engelhorn, Classico in Hamburg, Identità Italiana in Düsseldorf und J. Petera in Innsbruck. „Die neue Zusammenarbeit mit Ben and ist ein Perfect Match für uns. Die Partnerschaft war unsere erste Wahl, da wir um die Stärke der Agentur wissen und das Markenportfolio gut zu uns passt“, sagt CEO Lars Andreasen. „Wir sehen viele Chancen, ob online, stationär sowie in den namhaften Departmentstores.“ Für Ben and Geschäftsführer Ben Botas fügt sich Second Female hervorragend ins Portfolio seiner Agentur. „Der Look ist sehr modern und Contemporary und ein Mark-up von 3,0 ist ein top Argument für Second Female. Ich sehe viel Potenzial, die Zahl der Händler weiter zu erhöhen und die bestehenden Partnerschaften auszubauen.“ style in progress
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Mark und Felice de Lorme sind die Seele von Penn & Ink N.Y.
Sie hat zahlreiche Fans im Handel und unter Endkunden: die holländische Marke Penn & Ink N.Y.
PENN & INK N.Y
VON HERZEN Das holländische Ehepaar Felice und Mark de Lorme hat mit Penn & Ink N.Y eine Erfolgsgeschichte neu geschrieben. Was den Unterschied macht? Ihr konsistent eigener Stil, ihr Feingefühl für modernen Komfort und ihre Firma, die sie wie eine Familie betrachten. Text: Martina Müllner-Seybold. Fotos: Penn & Ink N.Y
Die Marke Penn & Ink N.Y kann man auf zwei Weisen darstellen: Da ist die Geschichte des Namens, der in New York seinen Ursprung hat. „Wir sind durch Zufall in Brooklyn, New York, auf den Namen Penn & Ink gestoßen. Es war die Marke, unter der Maureen J. Penn und Stanley Ink in den 1960er-Jahren zusammengearbeitet haben. Penn als die Kreative, Ink der Mann fürs Business. Die Marke gab es nur kurz und niemand weiß, was aus den beiden geworden ist. Bis Penn & Ink N.Y neues Leben eingehaucht wurde, mit uns als stolzen Eltern“, erzählt Mark de Lorme. Dass der holländische Unternehmer Eltern sagt, ist kein Zufall. „So international orientiert wie wir sein mögen, wofür wir arbeiten, ist unsere Familie. Unsere Familie ist im Zentrum von allem, was wir tun. Die Liebe, die wir füreinander haben, das Zusammensein, Authentizität und das Besondere, das ist, was Penn & Ink N.Y als Marke entstehen lassen hat. Unsere Kollektion, die Expansion im Ausland, unsere Conceptstores – das ist alles möglich, weil wir mit dem Herzen dabei sind“, sagt Felice de Lorme, die den Kreativpart managt und mit ihrem Stil auch das perfekte Role Model für Penn & Ink N.Y ist. DAS FAMILIENMODELL
Doch nicht nur im Hier und Jetzt ist das Ehepaar hinter Penn & Ink N.Y von seiner Familie inspiriert. Der Markenkern speist sich aus 154
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Kindheitserinnerungen. Felice de Lorme: „Alles begann mit einer ganz einfachen Idee, die auf den Beobachtungen in unserer Jugend fußt. Unsere Väter und Mütter, die, kaum kamen sie zu Hause bei der Tür herein, ihre Krawatten ablegten und ihre Anzüge auszogen. Sie lebten tagsüber in diesen ungemütlichen Klamotten. Wir wussten, dass das nicht der Sinn des Lebens sein konnte. Dieser Gedanke ist die Basis unserer Kollektion, unsere Inspiration. Eine Frau, die einen Hosenanzug von Penn & Ink N.Y trägt, mag zwar vielleicht zu Hause den Rock oder die Hose gegen eine bequemere Joggpant tauschen, aber dann trägt sie vielleicht ihren Blazer weiter. Denn über allem anderen steht bei uns der Komfort. Stretch, Leichtigkeit und Flexibilität sind uns besonders wichtig und ziehen sich durch die ganze Kollektion. Wir mögen, was wir machen.“ Damit stehen Felice und Mark de Lorme nicht allein: Die Marke hat in Holland riesigen Erfolg, die Exportmärkte feiern die Kollektion genauso enthusiastisch. Mit bewundernswerter Leichtigkeit navigiert die Marke zwischen Lieblingsteilen und modischen Highlights, schafft es, den Zeitgeist genauso exakt zu treffen, wie das Preis-Leistungs-Verhältnis perfekt auszubalancieren. Zwischen 49 und 289 Euro bewegen sich die Verkaufspreise, bei überraschend hoher Qualität. Mit drei Kollektionen pro Saison gibt Penn & Ink N.Y seinen Händlern immer wieder das Werkzeug, um das Bild im Laden aufzufrischen. Klassiker wie die Hosenanzüge in Techno-Stretch sind permanent ab Lager verfügbar. Die hohe LUG der Kollektion macht Freude, das Mark-up von 2,65 ist für den schnellen Warenabfluss fair kalkuliert. Inspiration für die Komplettkollektion kommt aus Brooklyn. „Wir lassen uns dort gerne inspirieren, um dann wieder in unser Nest heimzukehren“, spannt Mark de Lorme den Bogen, der die beiden Seelen der Marke – New York und Familie – verbindet. www.pennandink-ny.com
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Stil, Simplicity und Qualität sind wichtige Säulen der Kollektion von Filippa K.
FILIPPA K
„WIR WOLLEN DEN UMSATZ VERDREIFACHEN!“ Ready to take off: Im kompetitiven deutschen Markt ist die Marke Filippa K auf dem besten Weg, richtig durchzustarten. Wie das geht, erklärt CEO Kristofer Tonström. Interview: Nicoletta Schaper. Fotos: Filippa K
Der Fokus liegt auf Deutschland, ein Markt, der sich für Filippa K zum besten Exportmarkt entwickelt hat. Welche Ziele haben Sie sich gesetzt? Wir wollen die Marke Filippa K über alle Kanäle hinweg auf die nächste Ebene bringen. Dabei spielt unser Vertriebspartner Ben Botas von der Agentur Ben and als enger strategischer Partner eine entscheidende Rolle. Besonders in den letzten zwei Jahren haben wir gemeinsam viel erreicht: Wir konnten nicht nur den Umsatz im Wholesale mehr als verdoppeln, sondern wachsen kontinuierlich über alle Kanäle. Unser eigener Berliner Store verzeichnet ein Umsatzplus von 30 Prozent und unser E-Commerce ist in Deutschland ebenfalls um 200 Prozent gewachsen. Auch die Markenbekanntheit von Filippa K ist im Vergleich zu der Zeit vor 2016 ganze sechs Mal so hoch. Gemeinsam wollen wir jetzt den Umsatz innerhalb der kommenden drei bis vier Jahre verdreifachen. Das klingt erst einmal ambitioniert. Es kann uns dennoch gelingen, indem wir uns bei allem, was wir tun, auf unsere starke Marken-DNA konzentrieren, mit dem typischen Stil von Filippa K, mit Simplicity und unserem Gefühl für Qualität. Das gilt für die Produktentwicklung ebenso wie für die Kommunikation oder für die strategische Zusammenarbeit mit Partnern.
Für CEO Kristofer Tonström ist im deutschen Markt noch viel zu holen.
Wir wollen eine langfristig nachhaltige Marke aufbauen, bei der die Verbraucher in Produkte investieren, von denen sie lange Zeit etwas haben. Um zu wachsen, müssen wir also neue Konsumenten für die Marke gewinnen, die Teil einer Bewegung sein wollen, die achtsamen Konsum fördert. Was bedeutet das für ein Produkt wie Mode? Zum Beispiel, dass wir unser starkes Saison ungebundenes Kernsortiment auf die nächste Stufe heben, mit zeitlosen Styles, die nie zum Sale angeboten werden. Für uns sind sie die wahre Essenz der Marke Filippa K. Wie konkurriert Filippa K auf diese Weise im umkämpften Contemporary Womenswear Business? Indem wir uns sehr stark auf unsere Endverbraucher konzentrieren. Wir wissen, für wen wir entwerfen und wen wir ansprechen. Wir hören genau hin und wagen es als starke Marke auch, uns den Konsumentenwünschen anzupassen. Wie lebt die Marke diese Nähe noch? Fast 200.000 treue Fans folgen uns in den sozialen Medien, die wir mit unseren täglichen Posts in das Markenerlebnis einbinden. Wohl auch deshalb ist unser E-Commerce-Umsatz in den letzten zwei Jahren in ganz Europa um mehr als 400 Prozent gestiegen. Jetzt werden wir unseren Weg nach oben weiterverfolgen: mit einer gesunden Mischung aus Saison übergreifenden Essentials und spannenden Drops limitierter Kollektionen. Die besten Ergebnisse erreichen wir, wenn wir in Vertrieb und Marketingaktivitäten synergetisch arbeiten. Das werden wir bei unserer Expansion in Deutschland noch mehr verstärken. style in progress
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Er erfindet die Hose neu: Michele Carillo, Gründer von Briglia 1949, haucht Herrenhosen viel Modernität ein.
Neu für Frühjahr/Sommer 2020: die Ethical Capsule von Briglia 1949.
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SAUBER, DIESE HOSEN! Hinter dem italienischen Hosenspezialisten steht ein innovativer Kopf: Gründer Michele Carillo hat es in wenigen Jahren geschafft, die Marke von null aufzubauen und zu respektabler Größe zu führen. Jetzt sorgt Briglia 1949 mit einer Ethical Kapselkollektion für neue Standards. Text: Martina Müllner-Seybold. Fotos: Briglia 1949
Immer wenn man denkt, in einem Segment wären alle Player gesetzt, taucht ein neuer auf: Michele Carillo von Briglia 1949 ist ein solcher Querdenker, der mit seiner 2012 gegründeten Hosenmarke mal eben die Platzhirschen aufscheucht. „Der Name setzt sich aus meiner Passion für Pferde und dem Geburtsjahr meines Vaters zusammen“, erzählt der Inhaber. Schließlich hat die Familie einen gewichtigen Anteil, die Familie Carillo ist schon mehrere Jahrzehnte in der Mode. Für den Sohn ist die eigene Marke der konsequente Schritt – und sein Weg, an die besten Läden der Welt zu verkaufen. Das Rezept der Marke ist auf den ersten Blick relativ simpel: Ein starkes Kernprodukt – die Herrenhose – und dazu wenige Teile Outerwear, klassisch, aber innovativ, wie die am Pitti Uomo aus der Taufe gehobene Ethical Kollektion beweist. Sie umfasst fünf Hosenmodelle, die von A bis Z nachhaltig produziert wurden. Recycelte, elastische Baumwolle in fünf Texturen bildet die Basis, organisch gefärbt, die Knöpfe aus recyceltem Papier, sogar das Band der Zipper ist aus Biobaumwolle. Labels aus Seide und Hangtags aus wiederaufbereitetem Karton – das ist die konsequente Fortführung der Kollektion Blu, mit der sich Brigla 1949 schon letzte Saison um nachhaltigen Denim be156
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müht hat. Generell verwendet die neapolitanische Marke ausschließlich umweltverträgliche Hydrogen-Waschungen. Dass es bei den einzelnen Modellreihen nicht bleiben soll, macht eine Forschungsallianz für Nachhaltigkeit klar, die Michele Carillo mit Kollegen aus der Industrie gegründet hat. TRADITION UND ZEITGEIST
Sensitiv für den Zeitgeist schafft es Michele Carillo feinfühlig, Trends und Kundenwünsche zu antizipieren. So teilt sich die Marke generell in zwei Richtungen, die poetische Namen tragen. „Briglia 1949 racconta La Performance“ (dt.: Briglia 1949 erzählt die Performance) steht für innovative und wandelbare Hosen aus Stoffen wie Active Merino und Active Merino Jersey oder Techno-Denim. Eine neue Fertigungstechnik macht es möglich, dass die Seitennaht entfällt und eine völlig neue Bewegungsfreiheit möglich wird. Das alles, wie könnte es anders sein bei jemandem, der Ralph Lauren als sein größtes Idol nennt, natürlich immer in tadellos eleganter und sleeker Optik. Auch die zweite Linie, „Briglia 1949 racconta La Storia“ (dt.: Briglia 1949 erzählt die Geschichte) wartet mit inneren Werten auf, auch wenn sich die Silhouetten an der Eleganz eines Gianni Agnelli oder Marcello Mastroianni orientieren. Auch die eleganten Hosen kann man überwiegend in der Waschmaschine waschen, sie sind aus pflegeleichten Materialien oder Stoffbesonderheiten wie technischem Leinen. Michele Carillo ist ein innovativer Erfinder, der gerne Grenzen überschreitet. So wundert es auch nicht, dass er sich ohne jeden Dünkel der kurzen Hose nähert, ein Bestandteil der Kollektion, der im Frühjahr/Sommer 2020 deutlich erweitert wird. Ebenfalls in technischen und klassischen Varianten, ebenfalls voll innovativer Details, die Geschichten erzählen. www.briglia1949.com
SO LÄUFT’S
Ahmet Mercan, Head of Global Consumer Products Red Bull & General Manager AlphaTauri.
Glamping für Modemarken: AlphaTauri hat ein fahrendes Innovation Lab designt, das Messestand, Sell-in-Tool, Pop-up-Store und Eventfläche in einem ist.
ALPHATAURI
DRIVEN BY INNOVATION AlphaTauri hat sich die Zeit genommen, DNA und Positionierung der Marke exakt zu definieren. Jetzt ist man für den Roll-out an den sorgfältig ausgewählten Fachhandel bereit. Im Gespräch mit style in progress erklären Ahmet Mercan und Tanja Gündling, warum die Partnerschaft strategisch so wichtig ist. Interview: Stephan Huber. Fotos: AlphaTauri
AlphaTauri gewährt diese Saison in Berlin einen spektakulären Ausblick in die Zukunft. Was erwartet die Besucher? Ahmet Mercan, Head of Global Consumer Products Red Bull & General Manager AlphaTauri: Die Besucher erwartet ein Sneak-Peak in das neue Sell-in-Retail-Tool von AlphaTauri: ein mobiles Innovation Lab, dass unterschiedlichste Bespielungen zulässt, wie beispielsweise ein temporäres 3D-Knit-Lab, wie wir es zur Premium im Januar 2018 erstmalig vorgestellt haben. Innerhalb von wenigen Minuten baut sich dieser über 60 Quadratmeter große Pop-up-Store auf und ist in Form eines Trucks vollends mobil. Dieser Truck ist ein Element innerhalb einer sehr klaren Vertriebsund Kommunikationsstrategie. AlphaTauri sucht ganz gezielt die Partnerschaft mit dem Premiumfachhandel. Warum? Ahmet Mercan: AlphaTauri ist eine Fusion zwischen Fashion, Textiltechnologien und innovativen Features. Daher sind die Kollektionen sehr erklärungsintensiv und zugleich ist AlphaTauri eine neue Fashion Brand auf dem Markt. Daher brauchen wir starke strategische Premium Retail Partner, die die Story übermitteln können und die Positionierung der Brand mit unterstützen können. Tanja Gündling, Head of Retail & Deputy Head of Global Consumer Products, Red Bull & AlphaTauri: Herausfordernd ist zudem, dass die Brand eine neue Kategorie darstellt, die es bisher kaum bis gar nicht im Fashionhandel gibt. Daher ist es essenziell, die richtigen Partner zu finden, die dieses Segment auch bedienen können und möchten. Wie definiert AlphaTauri die Beziehung zwischen Marke, Handel und Konsumenten? In Zeiten von Omnitail und Digitalisierung sind diese Beziehungen ja interaktiver denn je. Ahmet Mercan: Die Zukunft wird nicht rein digital sein, vielmehr geht es darum, Online und Offline miteinander zu verbinden. In
Tanja Gündling, Head of Retail & Deputy Head of Global Consumer Products, Red Bull & AlphaTauri.
einem partnerschaftlichen Approach bieten wir unseren stationären B2B-Partnern innovative Tools an, wie beispielsweise ultra-dünne Canvas Screens, die anhand einer eigens entwickelten App innerhalb weniger Minuten neuen digitalen Content abspielen oder miteinander synchronisiert werden können. Und ab Ende nächsten Jahres das Mobile Innovation Lab in Form eines Retail-Trucks. Tanja Gündling: Der Kunde heutzutage hat einen bisher nicht dagewesenen Anspruch an Komfort und Verfügbarkeit. Um diesem gerecht zu werden, bedarf es innovativer Tools und Herangehensweisen, um den PoS zu emotionalisieren. Wir alle, egal ob Marke, Handel oder Konsument, sind Teil dieses sehr dynamischen und schnelllebigen Fashion Environments. Ahmet Mercan: Es liegt in unserer Brand-DNA, Bestehendes zu hinterfragen, und es ist Fakt, dass einige alte Regeln des Fashionsystems schlichtweg nicht mehr funktionieren. Im Kollektiv können wir dieses Klima des Wandels nutzen, um gemeinsam Neues zu gestalten. Die Chancen waren noch nie größer. Product is the Key. Wie wird sich AlphaTauri als Kollektion weiterentwickeln? Welche Produktgruppen sind angedacht oder bereits in der Pipeline? Ahmet Mercan: Kern der Kollektion ist Outerwear. Aus strategischer Sicht ist Tiefe statt Breite relevant. Eine wichtige Rolle spielt hierbei für AlphaTauri die enge Zusammenarbeit mit unseren strategischen Partnern wie beispielsweise Schoeller Textil aus der Schweiz. Gemeinsam entwickeln wir fortwährend innovative Materialien und Technologien. Auch neue Produktgruppen und Kompetenzen werden in einem partnerschaftlichen Approach erarbeitet, so wie das 3D-Knit-Assortment, das mittlerweile ebenfalls immer wiederkehrende Kompetenz innerhalb der Kollektionen ist. AlphaTauri ist driven by innovation. style in progress
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SO LÄUFT’S
Als International Sales Area Manager investiert Monique Soeterboek in den Erfolg der Marke Dondup.
Dondup steht für Premiumdenim und zunehmend für einen relaxten Total Look.
DONDUP
IMAGE UND INVEST Dondup hat sich als Premiumdenimmarke über den italienischen Heimatmarkt hinaus einen Namen gemacht. Der logische nächste Schritt? Als Total-Look-Kollektion weiter zu wachsen, wie International Sales Area Manager Monique Soeterboek im Interview erklärt. Text: Nicoletta Schaper. Fotos: Dondup
In Italien hat sich Dondup als klassische Brand mit sportlich-cooler Note ein besonderes Image erarbeitet. Wie ist das gelungen? Indem sich die Marke von Anfang an vor allem mit Denim und einem sehr coolen Image positioniert hat, das die modisch Interessierten stärker als vergleichbare etablierte Produkte im Markt angesprochen hat. Seinen unvergleichlichen Style hat sich Dondup bis heute bewahrt, was uns dank einer bewusst selektiven Distribution sowohl in Italien als auch in anderen Märkten geglückt ist. Dabei rückt der deutsche Markt in den Vordergrund. Ja, wir sind in Deutschland schon seit einigen Jahren erfolgreich und haben jetzt einen Businessplan für die nächsten drei Jahre verabschiedet, mit dem wir unsere bestehenden Kundenbeziehungen intensivieren und neue aufbauen wollen – mit dem Ziel, unsere Umsätze in den nächsten drei Jahren zu verdoppeln. 158
style in progress
Wie hat sich die Kollektion entwickelt? Wir haben an unseren Passformen gefeilt und berücksichtigen dabei vor allem in den letzten Saisons Besonderheiten unserer Auslandsmärkte, was unseren Erfolg dort gesteigert hat. Vor allem unsere Menswear übertrifft jetzt unsere Erwartungen, zumal wir neben den modischeren Boutiquen und höher positionierten Departmentstores auch großes Interesse klassischer Herrenausstatter verzeichnen. Hosen sind die DNA von Dondup und nach wie vor Hauptbestandteil der Kollektion, wobei unsere Designer die Oberteilkollektionen stilistisch ausgebaut haben, mit Blazern, Hemden, Sweats und Strick. Das Ergebnis ist ein entspannter Total Look, den immer mehr Kunden für sich entdecken. Worauf liegt der Fokus noch? Wir arbeiten aktuell an einer umweltfreundlicheren Produktentwicklung mit speziellen Canvas- und Denim-Treatments und legen darüber hinaus großes Augenmerk auf die Optimierung der Logistikprozesse. In den kommenden Jahren werden wir außerdem mehr in die Kommunikation investieren, worin wir bisher eher zurückhaltend waren. Umso mehr haben wir es vor allem unseren Kunden zu verdanken, die sich sehr leidenschaftlich mit der Marke beschäftigen und uns ihre eigenen Medien und Tools zur Verfügung stellen, um Dondup noch bekannter zu machen. Wir haben gerade eine neue Instagram-Seite lanciert, um das Markenbild mit hochwertigen Fotos zu transportieren und werden ab der Herbst-/Winter-Saison 2019 noch mehr in digitale und analoge Medien investieren. Dabei werden wir im deutschsprachigen Markt seit Mai 2019 von der Kommunikationsagentur Think Inc. unterstützt, was uns sicher helfen wird, die Bekanntheit von Dondup weiter zu steigern.
SO LÄUFT’S
Unerreichte Qualität seit fast 50 Jahren: Malo will jetzt seinen Wirkungskreis erweitern.
Malos Sales Director Luigino Belloni will für Malo die Marktposition erreichen, die der starke Markenkern hergibt.
MALO
BELLEZZA SENZA TEMPO So etabliert und gefestigt und gleichzeitig so unbefleckt und voll Potenzial: Malo steht für ultimativen Luxus in Cashmere, für pures Made in Italy und für Stil ohne Ablaufdatum. style in progress hat mit Luigino Belloni, einem der drei Inhaber und Sales Director von Malo, gesprochen, der den Rohdiamant nun zum Strahlen bringen will. Interview: Martina Müllner-Seybold. Fotos: Malo
Malo hat eine lange Geschichte, in der die Marke immer integer und konsistent war. Dennoch hat es den großen Durchbruch nie gegeben. Was wollen Sie anders machen? Malo ist eine Marke, die seit fast 50 Jahren für Luxusstrick made in Italy steht. In dieser langen Zeit ist sie immer für „buon gusto“ gestanden, für Qualität im Produkt und Handarbeit. Malo zu tragen, ist gewissermaßen ein Lebensstil. Mal mit mehr, mal mit weniger Glück ist diese DNA die ganzen 50 Jahre unbeschädigt geblieben. Wir wollen diesen Schatz an Historie und Wertigkeit jetzt bergen und in einen zeitgemäßen Stil übersetzen, um endlich den Teil des Marktes zu erobern, von dem wir glauben, dass er Malo eigentlich fast zustehen müsste, weil die Qualität und Besonderheit von Malo das hergibt. In Sachen Qualität ist Malo ja wirklich führend – aber in Cashmere tummeln sich so viele Anbieter von billig bis überteuert. Wie bringt man da diesen ehrlichen, leisen Luxus von Malo an den Mann und an die Frau? Ja, das stimmt. Da tummeln sich die diversesten Produzenten auf dem Weltmarkt mit allerlei Qualitäten und Preisen. Unsere Produktion unterschiedet sich davon durch ihren Qualitätsstandard, der Griff und die Weichheit allein! Dann noch die Details, die Verarbeitung und natürlich unsere Passformen. Für das alles ist unsere Marke bekannt und unsere Kunden und jeder, der die Marke kennt, erfährt diesen Luxus unmittelbar – und spürt, dass hier Preis und Leistung im Verhältnis sind. Wir produzieren mit hohem handwerklichen Anteil, ausschließlich in Italien und darauf sind wir stolz. Wir glauben jetzt wie in Zukunft an genau diese Philosophie: Wer unsere einzigartigen und wertvollen Sachen trägt, spürt, was wir spüren.
Nicht alle Anbieter haben im aktuellen Silhouettenwandel ein Händchen fürs richtige Design. Was ist die Antwort Ihres Designteams? Malo steht für einen raffinierten zeitlosen Stil, unsere Teile können einen Trend locker überdauern und sehen trotzdem immer noch zeitgemäß aus. Wir punkten mit profunder Kenntnis und Expertise in der Strickproduktion, das macht es erst möglich, dass wir unsere Kollektionen stets auf den Punkt bringen. Unsere Designer sind sehr wachsam, was die Evolutionen des Marktes betriffft. Außerdem profitieren wir sehr von unserem Vertriebsnetz, wir verkaufen an tolle Läden, die uns spiegeln, was in den verschiedenen Vertriebsgebieten besonders gut funktioniert. Welche wirtschaftlichen Ziele haben Sie sich gesteckt? Weil wir Unternehmer sind, haben wir immer schon einen starken Fokus aufs Exportgeschäft und natürlich sehen wir da Wachstumspotenzial. Weil wir zum Beispiel neue Vertriebsgebiete erschließen und entsprechend investieren, um diese Projekte auf Schiene zu bringen. Aber es gibt keine einfache Formel für Wachstum. Wir treiben auch den eigenen Retail mit Ernsthaftigkeit voran und ab Ende des Jahres wird auch E-Commerce einen wichtigen Teil einnehmen. Wie kann man die Stärke im Heimatmarkt exportieren? In Italien ist unsere Strategie, an allen wichtigen Plätzen selbst präsent zu sein, weil unser Heimatmarkt ein internationales Schaufenster ist. Die Touristentröme tragen unsere durch und durch italienische Seele in die Welt hinaus. Auch die 80 Multibrandhändler, darunter die bekanntesten und renommiertesten des Landes, multiplizieren diesen Effekt. Ist Malo Slow Fashion? Malo ist auf keinen Fall Fast Fashion, das ist schon mal sicher. Wir verbinden Zeitgeist mit Stil, Softness und Qualität. Wir nehmen uns Zeit, Produkte zu entwickeln, die zeitlos sind. Malo ist Schönheit ohne Ablaufdatum. style in progress
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Decision is a
Attitude Die Mode lässt sich nicht mehr in Saisons oder Themen teilen, sie ist zu einem großen Ganzen gewachsen, wo alles zu jeder Zeit möglich ist. Was diesen Kosmos zusammenhält und vorantreibt? Ausdruck, Statements, Kontraste und Grenzen, die gewollt politisch sind und proaktiv überschritten werden. Während sich die Menswear immer mehr erdet und entspannt, kehrt die Damenmode zu Eleganz, Dekoration und androgynen Stilmitteln zurück. Redaktion: Isabel Faiss. Fotos: Marken
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style in progress
MODE
Jumpin Suit
Wer bei Kostüm an gruselige Miss-Marple-Filme denkt, ist hier im falschen Film gelandet. Der Hauptdarsteller gibt sich extrem frisch, cool und feminin. Ob Hosenanzug, Kostüm oder Jumpsuit, sie setzen Akzente aus der Menswear übertrieben in Szene und drehen daraus ihren eigenen Streifen.
Strenesse
Penn&Ink N.Y
Aymuse
Liu Jo
Blaumax
Windsor
Peuterey
Drykorn
Circolo 1901
Nine in the Morning
style in progress
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MODE
Grown-ups
Als Erfindung der 1980er-Jahre ist ein GroĂ&#x;teil der einstigen Pioniere der Streetwear heute erwachsen – und feiert es, dass der Style der Skate- und Hip-Hop-Szene eine analoge modische Evolution durchlebt hat. Angezogener, reduzierter und sleeker.
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Open Space
Dry Clean Only
Karim Guest
Save the Duck
LA_B
Phil Petter
Wool & Co
Toms
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MODE
Stetson
Ecoalf
Floris van Bommel
RRD
C.P. Company
Moose Knuckles
Better Rich
Blauer USA
Standard Project
People of Shibuya
Nubikk
Bob
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MODE
Mr. Goods-two-Shoes
Die Menswear gibt sich so aufgeräumt wie lange nicht mehr. Das besondere an diesem ultracleanen Saubermann-Image: die Leichtigkeit in den Stoffen, Materialien und Farben. Das verleiht dem Traumschwiegersohn mit hochgekrempeltem Hosenbein seinen Charme.
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GlĂźcklich
New In Town
Dornschild
Alberto
Weber + Weber
Salvatore Ferragamo
Joop
Daniele Fiesoli
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MODE
AG
Edward Copper
Briglia 1949
Mey
Pringle of Scottland
Les Deux
A.T.P. Co
Alpha Studio
Brunello Cucinelli
Seal up
Sun 68
Manuel Ritz
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MODE
70ties Comeback
Denim is back. Gerne von Kopf bis Fuß. Besonders schön kommen die gewaschenen, lässigen Jeansoptiken aber zu modischen Zitaten aus den 1970er-Jahren. Ockerfarbene Flares, Strick und Regenbogenromantik.
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Levi’s Pride
Marcel Ostertag
7 for all mankind
Flowers For Friends
The.Nim
Marc O’Polo
Bagutta
La Petite Française
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MODE
AG
Jacob Cohen
Liu Jo
Majestic Filatures
MbyM
Bloom
Guess
Lemon Jelly
Joseph
Second Female
Strellson
Rich & Royal
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MODE
Colour Therapy
Die Macht der Farben. In dieser Saison kommt von Neongelb bis tiefem Violett so ziemlich alles in Frage, am häufigsten als kräftig schrille Unis. Während sich die meisten Prints noch auf der Blumenwiese tummeln, verzichten diese extremen Farben auf Muster.
Luis Trenker
Lucky de Luca
Marni
Airfield
Lalo
Superga
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Napapijri
Hayley Menzies
Sportalm
MODE
360Cashmere
K-Way
FTC Cashmere
Nahlo
Marc Cain
Silk Sisters
Holubar
BomBoogie
Drome
Majestic Filatures
Parajumpers
Nine In The Morning
style in progress
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MODE
Volume Cuts
Große Dramatik durch große Volumenspiele – die Haut Couture zelebriert gerade das architektonisch inspirierte Formenspiel. Stoff in Mengen, überschnittene Schultern, gefaltete Kanten, alles im Extrem.
Begg & Co
Jil Sander
Marni
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style in progress
Brunello Cucinelli
Drome
Marcel Ostertag
Marc O’Polo
Joseph
Filippa K
March 11
DAS GLAS IST HALB VOLLER DENN JE! Warum Optimismus der neue Realismus sein sollte …
style in progress 4/2019 28. Oktober 2019
SUSTAIN + ABILITY. www.style-in-progress.com
HERZENSBILDUNG
Sie kommen seltener, sind anspruchsvoller und weniger treu: Weil Kunden im digitalen Zeitalter alle Möglichkeiten offen stehen, ist die Persönlichkeit umso wichtiger. Mutige Modehändler zeigen, dass sie erfolgreich leisten, was Online nicht kann: der Mode Charakter verleihen.
Text: Isabel Faiss, Martina Müllner-Seybold, Kay Alexander Plonka, Nicoletta Schaper, Dörte Welti
VOR ORT
B-1/Wien
HIGH FASHION FÜR DIE STRASSE
B
„Das ist für uns ein Zeichen, dass wir ins Innere gehen. Wir wollen mit unserer Mode berühren“, beschreibt Emilija Grankova die Idee der Asphaltstraße durch ihren Store.
Mit B-1 hat sich Architektin Emilija Grankova einen Traum verwirklicht.
Karssen oder Calvin Klein Jeans reihen sich neue Labels wie Anthi Studio, Marcel Burlon oder Ih No Muh Nit. Im Erdgeschoss des Stores sind die Herrenkollektionen platziert, im ersten Stock die Frauen. Unterstrichen wird die Mode auf den Stangen von der Kunst, die an den Wänden lehnt. B-1 Art Director Filip Lav, der als Künstler und Fotograf in New York lebt und arbeitet, setzte in großformatigen Fotografien die Modebloggerinnen Des & Jen als überstilisierte Heldinnen in Szene. Neben dem Modeangebot, das in seiner Konstellation in Wien sicherlich schon ein gewisses Alleinstellungsmerkmal ist, ist das B-1 für Fans der Innenarchitektur ein echtes Erlebnis.
B-1 Spiegelgasse 8 Wien/Österreich www.b-1.at Eröffnung: Frühjahr 2018 Inhaberin: Emilija Grankova Anzahl der Mitarbeiter: 6 Verkaufsfläche: 240 qm Marken: Aalto, Anthi Studio, Calvin Klein Jeans, Faith Connexion, Ih No Muh Nit, J.W. Anderson, Marcelo Burlon, N°21, Opening Ceremony, Toni Maticevski, Zoe Karssen u. a.
style in progress
Fotos: My Fitch
Der New Yorker Künstler Filip Lav gestaltete als Art Director die Damenabteilung mit ikonischen Heldendarstellungen der Bloggerinnen Des & Jen.
-1 steht für Be Individual. Für die renommierte Szenearchitektin Emilija Grankova bezieht sich das nicht nur auf den Markenmix aus etablierten Contemporary High Fashion Brands und innovativen Newcomern aus der Streetwear. Es ist auch als Appell an ihre Kunden zu verstehen, die im B-1 einen vor allem für Wien ungewöhnlichen Mix aus Luxury Streetwear und einer sympathischen Bodenständigkeit begegnen. Wortwörtlich, denn das Herzstück des Stores ist ein im Boden eingelassener Fahrbahnstreifen aus Asphalt mit Straßenmarkierung, der den Kunden nicht nur tiefer in die Welt von B-1 hineinführen soll, sondern eben auch die Bodenhaftung des Konzepts symbolisiert. Betonbögen mit Lichtstreifen vermitteln außerdem einen Tunnelcharakter, der quasi in den hinteren Bereich des Stores führt, wo die Champagner-Lounge wartet. „Mit unserem Konzept sind wir im ersten Bezirk in Wien genau richtig, denn für dieses Modesegment spielt sich alles hier ab“, sagt Emilija Grankova, die B-1 vor gut einem Jahr in der Spiegelgasse eröffnete. Dem Genre Luxury Streetwear hat Emilija Grankova einen großzüzigen Rahmen abgesteckt. Neben namhaften internationalen Zugpferden wie Opening Ceremony, Faith Connexion, Zoe
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VOR ORT
Ein Cocktail als Namenspatron: The Woo Store in WĂźrzburg.
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style in progress
VOR ORT
erzeugten Hosen von Dawn Denim für Damen zum Portfolio hinzu sowie Camper-Schuhe für Damen und Herren.
Frank Walla (links), Store-Managerin Chrissy Mang und Patrick Lange.
M The Woo Store/Würzburg
DIE KUNST DES UMWERBENS
Foto: The Woo Store
Ein schönes Beispiel, dass auf Messen mehr passiert als Order und Inspiration: Frank Walla und sein Team haben in Berlin den Namen für ihren neuen Laden in Würzburg gefunden.
it seinem Team betreibt Frank Walla in Würzburgs schöner Altstadt seit Jahren die Läden Frauensache und Männersache in der Wolfhartsgasse. Jetzt hat er rund 700 Meter entfernt in der Fußgängerzone einen neuen Laden eröffnet, der zu einem großen Teil mit Produkten von der dänischen Interieurmarke Tine K ausgestattet ist, die man dort auch kaufen kann. „Wir möchten, dass jeder Kunde die Möglichkeit hat, ein kleines Stück Woo nach Hause zu bringen“, erklärt Frank Walla. Kunden, die weiter weg wohnen, können sich die Neuheiten, die bei Instagram gezeigt werden, auch bequem nach Hause liefern lassen. Im Textilsortiment hat Woo ebenfalls einen Fixstarter: „Wir pflegen eine enge Zusammenarbeit und Kooperation mit American Vintage. Rund 80 Prozent unseres Sortiments besteht aus deren Kollektion und dem NOS-Programm. Alle anderen Labels werden sorgfältig gewählt und danach ausgesucht, ob sie zu den Styles von American Vintage passen.“ Zur bevorstehenden Herbst-/Winter-Saison kommen noch die fair und nachhaltig
Cocktail Hour Geordert wir vornehmlich in München und einmal im Jahr fährt Frank Walla zum Pitti Uomo nach Florenz, um zusätzlich noch Stimmungen, Impressionen und Ideen zu sammeln. Premium und Panorama in Berlin sind Pflichtprogramm für sein Team und ihn. In Berlin beim Dinner entstand auch der Name. „Wir waren asiatisch Essen und haben einen Doktor Woo Cocktail getrunken, der allen unglaublich gut geschmeckt hat. Aus dem Running Gag, dass Doktor Woo für eventuelle Verspätungen am nächsten Tag verantwortlich sein würde, entwickelte sich die Idee, Woo als Namen für den neuen Laden zu verwenden. Wir haben dann nachgeschlagen wofür Woo im Englischen steht und die Definition ‚jemanden umwerben‘ fanden wir sehr treffend für das, was wir tun. Denn schließlich werben wir ja um die Gunst der Kunden. Der wichtigste Faktor dabei ist deshalb auch der Mitarbeiter. In Zeiten des Fachkräftemangels mit Fachwissen ist Bedienen und Beraten in Kombination mit einer ehrlichen Meinung unsere Stärke, mit der wir in der Lage sind, uns vom Onlinehandel und den Vertikalen zu differenzieren. Denn im übertragenen Sinne kauft der Kunde ja letztlich immer auch ein Stück vom Verkäufer“, erklärt Walla. Neben Kundenaktionen auf Facebook und Instagram gibt es noch gezielte Events für Stammkunden und für den Sommer wird der Innenhof hinter dem Store in eine Sommerlounge umgebaut, damit für ein ausgeprägtes Einkaufserlebnis gesorgt ist.
The Woo Store Eichhornstraße 14 Würzburg/Deutschland www.thewoo.de Inhaber: Frank Walla Store-Managerin: Chrissy Mang Anzahl der Mitarbeiter: 4 Verkaufsfläche: 40 qm Marken: American Vintage, ET AL, Flip Flop, Lulus Drawer, Tine K Home, Meraki
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Caliroots/Stockholm
NEUER FLAGSHIPSTORE m Zentrum der schwedischen Hauptstadt hat der Sneaker-, Streetwear- und Contemporary-Menswear-Spezialist Caliroots nur wenige Meter von den Luxusläden auf der Biblioteksgatan und Stureplan einen neuen Flagshipstore eröffnet. Für die Gestaltung ist das Team von Boys Don’t Cry, die bereits den Caliroots-Store in Göteburg designt und gebaut haben, verantwortlich. Angelegt als Omnichannel-Konzept, bei dem besonders hochwertige Produkte erlebbar gemacht werden sollen, wird auf drei Etagen eine Auswahl der Produkte aus dem Onlinestore in einem innovativen, minimalistischen Interieur präsentiert. Kunden können an hochwertigen digitalen Displays auch im Store online kaufen oder ihre Bestellung, Lieferung oder Retouren selbst verwalten.
Caliroots Lästmakargatan 5 Stockholm/Schweden www.caliroots.com Eröffnung: 22. November 2018 Verkaufsfläche: 200 qm Marken: Asics, Apc, Carhartt, Engineered Garments, Heron Preston, Helmut Lang, Marni, Needles, New Balance, Polar Skate Co, Porter, Pleasures, Stüssy, The North Face, Undercover, Vans, Wacko Maria u. v. m.
Caliroots setzt beim neuen Flagshipstore auf luxuriöse Materialien im Industriedesign.
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Foto: Caliroots
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Minimalistisches Interieur, relevante Ware: Sporadic in Berlin-Kreuzberg.
Sporadic/Berlin
RESONANZ UND RELEVANZ
Foto: Sporadic
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ie deutsche Hauptstadt ist um eine Anlaufstelle für internationale High-End-Streetwear reicher geworden. Diesmal nicht im Stadtteil Mitte oder in der Potsdamer Straße, sondern auf halber Strecke zwischen Kottbusser Tor und Görlitzer Park im Herzen von Kreuzberg gelegen. In der Nachbarschaft hat sich in den letzten Jahren schon ein bisschen was getan. Neben schicken Bars, Kaffeeläden und Eisdielen mischen sich im Reichenberger Kiez Showrooms, Agenturen und Co-Working-Spaces mit türkischen Supermärkten und Kulturvereinen. Ein ideales Pflaster für Sporadic: Die Einrichtung ist mit weißen Stahlwarenträgern und hellen Holzeinbauten minimalistisch und schlicht. An der unverputzten Backsteinwand prangt ein Bild des französischen Künstlers Antwan Horfee. Alles, was im Onlinestore von Sporadic zu sehen ist, gibt es auch im Laden. Das Sortiment richtet sich eher an Insider als an Effekthascher. Sporadic ist außerdem nicht nur ein Store. Das eigene Label steht mit T-Shirts, Hoodies und ein paar Gadgets zwar noch am Anfang, soll aber nach und nach ausgebaut werden. „Grundsätzlich wollen wir gute Produkte mit guten Leuten zusammenbringen“, erklärt Mitinhaber Blake Foster. Das Konzept und die Philosophie hinter Sporadic basiert auf der langjährigen Erfahrung der Gründer in den Bereichen Distribution, Projekträumen, Pop-up-Stores, Events sowie Off- und Onlinehandel. „Sporadic ist eine vielseitige Agentur, die in keine klassische Schublade passt. Wir arbeiten nach Aspekten, die uns interessieren, und haben viel Praxiserfahrung und Wissen, um erstklassige Partnerschaften und Service bieten zu können. Wir sind darauf spezialisiert, kulturellen mit professionellem Nutzen zu verbinden, um Abläufe von Dingen zu beschleunigen, die relevant sind, und aussagekräftige Ergebnisse zu liefern.“
Sporadic Reichenberger Straße 53 Berlin/Deutschland www.sporadic.xyz @__sporadic__ Inhaber: Blake Foster, Robert Capelle Francisco, Klaus Nolde, Manfred Säck Mitarbeiter: 3 Teilzeitkräfte Verkaufsfläche: ca. 65 qm Marken: Aries, Better, Brain Dead, Cav Empt, Fuct, Gasius, Gimme Five, Good Morning Tapes, Hamburger Eyes, Have A Good Time, Heavytime, Kuumba International, Liberaiders, Prmtvo, Sneeze, Sporadic, Stussy, Vans, WTAPS
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Aus der Kleinstadt in die große weite Welt: Über Instagram vernetzt das Team von Como in Oelde seinen Kosmos mit dem internationalen Publikum. An erster Stelle stehen aber die lokalen Stammkundinnen.
Como/Oelde
POTENZIAL
Silke Deinert liebt den Modeeinzelhandel – auch nach 25 Jahren.
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er den Charme und das Konsumpotenzial einer Kleinstadt unterschätzt, sollte direkt über den eigenen Hochmut oder die Türschwelle von Como Lifestyle stolpern. Oelde mag nicht der Nabel der Welt sein, aber es verfügt über ein Einzugsgebiet, das es in sich hat, und über Stammkundinnen, die das Besondere zu schätzen wissen. Vor 25 Jahren legte Silke Deinert mit Schuhen und Dessous den Grundstein für ihren Erfolg. Inzwischen wurden die Schuhe auf eine feine Auswahl reduziert, Dessous sind gewichen und haben Mode und Lifestyleartikeln Platz gemacht. „Wir haben ein Gerüst aus einigen namhaften Labels wie Drykorn oder American Vintage aufgebaut, um das herum wir mit kleineren und neuen Labels spannende Storys erzählen.“ Und diese sind international, denn Silke Deinert lässt von Kopenhagen über Berlin, Düsseldorf, Mailand und Paris kaum eine Messe aus. Zusätzliche Ideen findet sie auf Reisen. „Wir ergänzen unser Angebot mit besonderen Dingen, wie beispielsweise einem Ingwersirup, Handseife oder einer Tonfigur.“ Zu ihrem Team bestehend aus zwei festangestellten Mitarbeiterinnen gehört auch eine Auszubildende, die gerade vor dem Abschluss steht. Bereits die zweite Angestellte, die Silke Deinert ausgebildet hat. Das Como-Team hat sich zum Ziel gesetzt, seinen Kundinnen etwas zu bieten, das mit dem Shoppingerlebnis beginnt und auch mal mit einem Espresso im idyllischen eigenen Gärtchen endet. Es geht um das sinnliche Erlebnis und die persönliche Ansprache. Über die Lautsprecher im Laden laufen aktuelle Playlists von Paradise Projects by DJ Alex Kentucky aus Ibiza. Die Idee dazu war in Zusammenarbeit mit der Agentur Cuore Tricolore von Silke Deinerts Mann Uwe Deinert und Strandpunkt Juist entstanden. Über Soundcloud steht auf der Website von Como genau diese Musik allen Fans auch als kostenfreies Streamingangebot zur Verfügung.
Como Ruggestraße 7 Oelde/Deutschland www.como-oelde.de Eröffnung: 1995 Inhaberin: Silke Deinert Anzahl der Mitarbeiter: 3 Verkaufsfläche: 70 qm Marken Frauen: 360Cashmere, 9 in the Morning, Absolut Cashmere, American Vintage, Delicate Love, Des Petits Hauts, Dolores, En Parle De Vous, Essentiel Antwerp, Harris Wharf, Lala Berlin, Mason’s, Samsoe & Samsoe Schuhe: Ash, Elia Maurizi, Hidnander, Pomme d’Or, Prima base, Superga, The Seller, Vic Matié
Foto: Como
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Lu Concept Store/Lauf an der Pegnitz
OFFEN FÜR ALLE(S)
Fotos: Lu Concept Store
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ächelnd, glücklich, empathisch – Madeleine Farnbacher ist ein Mensch, der gut tut und Gutes tut, denn mit ihrer Schalkollektion Mala & Mad verbindet sie Kunst und Mode, um Kindern in Not zu helfen. Nach vielen Jahren in der Good Stuff Agency hat sie mit Lu Concept Store ihre Vision eines Modeladens verwirklicht. Just in der Stadt, in der sie als 26-Jährige schon mal für Furore gesorgt hat, als sie einen Premiummodeladen eröffnete. „Damals gab es ja nichts, kein Zara, kein Internet, die Leute in Lauf an der Pegnitz hatten Geld und Geschmack, das konnte nur funktionieren“, lacht die Unternehmerin. Geld und Geschmack attestiert sie dem Städtchen auch heute noch, alle anderen Vorzeichen haben sich geändert. „Das ist doch gerade die Chance“, kontert Madeleine Farnbacher und man will ihr applaudieren. „Ich habe die teuerste Espressomaschine gekauft, weil ich den Anspruch habe, den besten Kaffee zu servieren. Ich habe mit Sitznischen mit Kissen, Bildern und Deko eine richtige Wohlfühlatmosphäre geschaffen, die Leute sind gerne hier. Manche trinken nur einen Kaffee, manche geben sich dem Shoppingrausch hin. Bei mir gibt’s auch kleine Sachen, ich achte in der Mode auf ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis“, erklärt sie. „Vor allem aber weiß ich, dass es den Kunden erst mal darum geht, wahrgenommen zu werden. Brauchen sie heute ein Lächeln oder einen dicken Pulli – das muss man spüren.“ Klar ist, Handel ist anspruchsvoller geworden. „Ich freue mich auf die Leute“, sagt Madeleine Farnbacher – und so wundert es kaum, dass schon wenige Wochen nach Eröffnung Zufriedenheit herrscht. Jeden ersten Freitag im Monat ist Ladies Night, dann ist bis 22.00 Uhr geöffnet. „Ein Laden muss inspirierend sein, bunt wie das Leben, immer wieder überraschen.“ Ihre Herangehensweise hat sie sich von ihrer Patentochter Luisa abgeguckt – die auch Namensgeberin ist. „Kinder wie Lu sind offen, unvoreingenommen, freuen sich auf das Neue – und streuen Glitzer drüber. Das tue ich auch.“
Soul, Fashion, Coffee nennt Madeleine Farnbacher den Mix, den der Lu Concept Store unter seinem Dach vereint.
Lu Concept Storetore. Marktplatz 23, Lauf an der Pegnitz/ Deutschland www.lu-conceptstore.de Inhaberin: Madeleine Farnbacher Eröffnung: Dezember 2018 Verkaufsfläche: 130 qm Marken: 2 Star Shoes, 5 Preview, Estheme Cashmere, Janice & Jo, Jeff, Mala & Mad, Penn & Ink, Pur Schoen, Silver For Us
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Tuxedo/Düsseldorf
PURENESS UND BOHEME
Vor einem Jahr hat Ela Reck ihren zweiten Store in Düsseldorfs Stadtteil Oberkassel eröffnet und verkauft dort konsequent das, was sie selbst schön findet. Ihre Kundinnen danken es ihr.
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igentlich wollte Ela Reck kürzer treten und weniger arbeiten, als sie auf einem Spaziergang mit ihren Hunden das Ladenlokal in Toplage in Oberkassel entdeckte. „Ich konnte nicht widerstehen!“, lacht die Düsseldorferin und eröffnete zusätzlich zu ihrem Geschäft in der Lorettostraße den zweiten Tuxedo Store. Die Entscheidung scheint die richtige gewesen zu sein. Schon am Montagvormittag ist Tuxedo gut besucht; offenbar machen die Farben im spannend inszenierten Schaufenster Lust auf die neue Saison. Wer eintritt, wird auch nicht
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Tuxedo ist ein Store zum Wohlfühlen, gestaltet von Ela Recks Lebens gefährten Uwe van Afferden, Heraus geber des Magazins The Heritage Post.
Fotos: KL23, Lutz Hilgers
Ela Reck prägt ihre zwei Tuxedo Stores mit ihrer Persönlichkeit.
enttäuscht. Tuxedo setzt auf anheimelnde Atmosphäre, mit wandhohen Apothekerschränken, blauer Kachelwand über der Düsseldorfer Küche von Designer Uwe van Afferden und mit Farbe, bei der Einrichtung wie bei der Mode. „Ein Laden sollte heute wie eine Bühne sein und einen gewissen Zauber haben“, sagt Ela Reck. „Es reicht längst nicht mehr, einfach die Wände weiß zu streichen und ein paar Stangen hinzustellen.“ ZWEI WELTEN Ihr Business kennt Ela Reck seit den 1980er-Jahren. Sie begann
mit einer Agentur für Pronto Moda, bevor sie vor zwölf Jahren den ersten Tuxedo Store eröffnete. Beide Geschäfte führen das gleiche Sortiment und vereinen zwei recht unterschiedliche Stilwelten, die erstaunlich gut miteinander harmonisieren. Es gibt viel lässige Boheme, etwa florale Kleider von An An Londree oder D’Ascoli aus Italien, dazu handgefertigte Sandalen von Ancient Greek Sandals und große Basttaschen. Auf der anderen Seite erdet viel Pureness in neuen Silhouetten das modische Bild. Da sind weite Hosen zu kurzen, kastigen Blusen, karierte
Oversized-Mäntel von Momoni, stückgefärbte Kleider von Ela Recks eigenem Label An(+)other sowie Overalls von You Must Create. Hinzu kommen handgefertigte Ledertaschen von Esde aus Deutschland. Dass es bei Tuxedo individuellere Kollektionen gibt, gehört zum Konzept von Ela Reck, die die Mode im Umbruch sieht. „Viele altbekannte Marken verabschieden sich, was uns Händler vor neue Aufgaben stellt. Heute müssen wir top informiert sein, um im Netz und auf den Messen das Besondere für unsere Kunden zu finden.“
Tuxedo Cheruskerstraße 67 a, Düsseldorf www.tuxedo-style.com Eröffnung: Mai 2018 Inhaber: Ela Reck Anzahl der Mitarbeiter: 3 Verkaufsfläche 120 qm Marken Frauen: An An Londree, An(+)other, Barena, Bellerose, Chloe Stora, Diega, D’Ascoli, Humanoid, Lareida, Momoni, Myths, Mes Desmoiselles, Nygardsanna, Niu, Pierre Louis Maschia, Rosso 35, Sofie D’Hoore, Studio Nicholson, Sharing, White Sand, You must create u. a. Marken Accessoires: Ancient Greek Sandals, Esde, Friendly Hunting, Veja u. a.
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Ein Herrenladen mit 1.000 Quadratmeter, vier Damenläden mit insgesamt fast ebenso viel Fläche: Die Differenzierung hat sich bewährt.
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Gränicher/Luzern
MODE COMESTIBLE
Michael Arabianos Vision ist klar: Wie in einem Comestible bekommt man bei Gränicher die beste Ware, abgestimmt auf genau die Kunden, die auch in das Geschäft kommen.
Fotos: Gränicher, Dörte Welti
Alle Einkäufer arbeiten auch im Laden, die Inputs der Verkäufer werden im Einkauf ernst genommen: Michael Arabiano setzt auf Dialog im Team.
„I
ch bin Verkäufer durch und durch“, hält der 20-Jährige Michael Arabiano fest, Unternehmensleiter seit Übernahme des traditionsreichen Geschäftes vor 15 Jahren. Gränicher gibt es seit 1891 in Luzern, als der Herrenausstatter 2004 in Schieflage geriet, übernahm Arabianos Familie das Haus, ermutigt von zwei Tanten des jungen Chefs, die seit Jahren bei Gränicher als Schneiderinnen arbeiteten und um das Potenzial wussten. Michael Arabiano, geboren in Nidwalden und bis heute wohnhaft in Stans, sanierte erst das angestaubte Herrenmodegeschäft in der Pilatusstraße 9–11. 2010 reagierte er auf die Motivation von Kundinnen, ob man nicht auch etwas für Frauen tun könnte, und richtete sich mit dem ersten Gränicher für Frauen in bester Lage in der Weggisgasse 34 ein. 2014 konnte in Sursee, 20 Minuten vom Stadtzentrum Luzerns entfernt, ein etabliertes Modegeschäft übernommen werden, und im letzten Jahr ein weiteres Damenmodehaus dort errichtet werden, wo Gränicher 1891 gegründet wurde, am Weinmarkt 8. Der jüngste Zuwachs ist das P25, ein Conceptstore an der Pilatusstraße 25. Jedes der vier Damenmodegeschäfte hat seinen eigenen Markenmix. Anfangs registrierte das Team, dass die Kundinnen es ungewohnt fanden, in verschiedene Geschäfte zu gehen, das Konzept stieß nicht nur auf Wohlwollen. Schließlich war man es vom Herrengeschäft gewohnt, alles am selben Ort zu finden. Inzwischen aber geht die Rechnung auf, die Standorte mit unterschiedlichem Fokus zu führen. Unterschiedliche Sortimente Die Flächen passgenau zu bestücken, ist die Aufgabe einer seit eineinhalb Jahren agierenden Einkäuferin, Ida Kovacevic. Sie bringt ihre Erfahrung aus neun Jahren Agenturbusiness bei Annette Bailleux in Erlenbach
mit ins Geschäft. Neben Unternehmensleiter Michael Arabiano arbeiten insgesamt 40 Leute im Team. Die Verkäufer heißen Stilberater und Einkäufer gehören gemäß Chef auch auf die Fläche. Arabiano selbst ist Vollblutstilberater im Herrenladen und Einkäufer. Kunden kündigen sich gerne mal telefonisch an. Dann wird eine Auswahl parat gelegt, schließlich kennt man den Anrufer und auch das, was dieser Kunde bereits gekauft hat, und kann passend dazu assortieren. Online wird vorsichtig angegangen: „Wir fangen klein an, mit 50 Modellen als digitales Schaufenster, schauen, was passiert, und entscheiden dann, wie es weitergeht.“ Für den Fall, dass doch mal Ratlosigkeit entsteht, hat Arabiano einen Leitfaden zur Hand. 1953 hat Herr Gränicher selig für sein Mannschaft die „99 Verkaufsregeln für das Verkaufspersonal“ aufgeschrieben und als kleines Handbuch drucken lassen. Was darin steht, hat bis heute Gültigkeit für das Gränicher-Team. Man muss das Rad nicht neu erfinden, sondern sich einfach nur auf bewährte Werte besinnen. In Luzern und Sursee klappt das hervorragend.
Gränicher Pilatusstraße Weggisgasse, Sursee, Weinmarkt, und P25 Pilatusstraße 9–11 Luzern, Sursee/Schweiz www.graenicher.ch Eröffnungen: 1891, 2004, 2010, 2014, 2018 Verkaufsfläche: Herren: 1.000 qm, Damen: insgesamt 900 qm Marken Herren: AMI, Artigiano, Aspesi, Brunello Cuccinelli, Caruso, Comme des Garçons, Common Project, Eduard Dressler, Eton, Fedeli, Golden Goose, Hiltl, Incotex, Jacob Cohen, Jacques Britt, Kenzo, Lardini, Pal Zileri, PT01, Santoni, Stone Island, Tiger of Sweden, Windsor u. a. Marken Damen: 7 for all mankind, AG Jeans, Alexa Chung, Anine Bing, Arma, Axel Arigato, Aspesi, Barena, Brunello Cucinelli, Cecile Copenhagen, Citizen of Humanity, Closed, Comme des Garçons, Common Project, Dorothee Schumacher, Fabiana Filippi, FTC, Frame, Golden Goose, Harris Wharf, Hemisphere, Isabel Marant, Lala Berlin, Mother, MM6, Nanush ka, R13, Ragdoll, Re-Done, Rokh, Samsøe & Samsøe, Santoni, Sonia Rykiel, Stand, Theory
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EDITOR’S LETTER
Sustain + Ability Mit „Fridays For Future“ hat sich eine breite, subkulturelle Jugendbewegung etabliert, die weder umgehend kommerziell verwertet und damit diskreditiert, noch von der Elterngeneration, Medien und Politik gekapert werden kann. Das ist, nachdem der Jugend zuletzt alle Themen, Codes und Freiräume immer konsequent geklaut worden sind, ein ganz wesentlicher Aspekt dieses Phänomens und eine der spannendsten gesellschaftspolitischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte. Nicht verstanden zu werden, radikale Forderungen zu stellen und Utopien zu entwickeln, ist das Vorrecht der Jugend. Und es ist auch völlig o. k., sie dafür zu kritisieren oder die Utopien zu hinterfragen. Diese Reibung bringt den notwendigen Diskurs wesentlich schneller als die verständnisheischende Vereinnahmung voran. Auf den ersten Blick besteht kein direkter Zusammenhang zwischen Kindern und Jugendlichen, die für eine andere, radikale Klimapolitik auf die Straße gehen und einer Branche, die beim Thema „Sustain + Ability“ den Graben zwischen Anspruch und Wirklichkeit bislang bestenfalls ansatzweise überwinden konnte. Aber einmal mehr erweist sich die Mode als pars pro toto bzw. als erstaunlich präziser Spiegel der Gesellschaft. Die Mode in ihrer Gesamtheit ist ein ökologisches und soziales Desaster, das muss einmal so deutlich festgestellt werden. Das reicht von den nach wie vor mit „prekär“ nur ungenügend beschriebenen Arbeitsbedingungen, übrigens auch in EU-Ländern, über die Ressourcenverschwendung durch ständige Überproduktion bis zur verheerenden Ökobilanz, ausgelöst durch Abermillionen munter hin und her transportierte Pakete.
Deprimierend? Nur für die Mutlosen! Denn wie immer, wenn eine Gesellschaft, oder eben eine Branche als prägender Teil dieser Gesellschaft, an einem Wendepunkt steht, sollte der Glaube an die Chancen die Angst vor den Risiken der Veränderung überwinden. So groß die genannten Probleme auch erscheinen mögen, sie sind allesamt lösbar. Und zwar nicht, wie manche postulieren, in einer Abkehr von der Marktwirtschaft, sondern vielmehr durch eine Wiederbelebung marktwirtschaftlicher Grundprinzipien, an deren Aushebelung sich eine missverstandene Globalisierung zu lange zu ungestört versuchen durfte. Der Wandel der Modebranche vom Schmuddelkind zum Vorreiter eines zeitgemäßen, immer noch lustvollen oder sogar hedonistischen, aber im (globalen) Kontext dennoch verantwortungsbewussten Konsumverhaltens kann und wird gelingen. Und das wird das neue Narrativ sein, das die Mode so dringend braucht und mit dem nicht nur, aber auch die Generation „Fridays for Future“ erreicht werden kann. Warum ich davon so überzeugt bin, können Sie dann in unserer Ausgabe style in progress 4.19, „Sustain + Ability“ lesen. Ich wünsche uns allen eine mutige, zukunftsorientierte und erfolgreiche Saison. Ihr Stephan Huber stephan@style-in-progress.com
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Printemps/Été 2019 Adèle, Angèle et Lemmie Marseille