Integration in Österreich
EINSTELLUNGEN ORIENTIERUNGEN
ERFAHRUNGEN
Studie der GfK Austria GmbH Univ.-Doz. Dr. Peter A. Ulram
GfK-Austria GmbH
A-1030 Wien, Ungargasse 37 Telefon 0043/1/717 10, Telefax 0043/1/717 10/194 http://www.gfk.at
INTEGRATION IN ร STERREICH Einstellungen, Orientierungen, und Erfahrungen von MigrantInnen und Angehรถrigen der Mehrheitsbevรถlkerung Univ.-Doz. Dr. Peter A. Ulram
Inhalt 1. ZENTRALE ERGEBNISSE, INTERPRETATION UND SCHLUSSFOLGERUNGEN
4
2. EINLEITUNG
8
3. MIGRANTENSTUDIEN 2007 UND 2008
11
3.1. KONTAKTE MIT ÖSTERREICHERN UND DEUTSCHKENNTNISSE
12
3.2. RELIGIÖSE ORIENTIERUNGEN
15
3.3. SUBJEKTIVES INTEGRATIONSBEWUSSTSEIN, INTEGRATIONSERFORDERNISSE UND ZUGEHÖRIGKEITSGEFÜHL
19
3.4. PERSÖNLICHE PRIORITÄTEN UND LEBENSPLANUNG
24
3.5. WOHNUMFELD UND SICHERHEITSGEFÜHL
28
3.6. SICHTWEISE ÖSTERREICHS UND DER ÖSTERREICHISCHEN GESELLSCHAFT
29
3.7. EINVERSTÄNDNIS MIT DER ÖSTERREICHISCHEN GESELLSCHAFT
35
3.8. ZUWANDERUNGSPOLITIK
38
4. TÜRKISCHE BEVÖLKERUNG IN ÖSTERREICH
39
4.1. STAAT UND RELIGION
40
4.2. DEMOKRATIE UND MEINUNGSFREIHEIT
45
4.3. DIE KOPFTUCHFRAGE
48
4.4. ISALMISCHER RELIGIONSUNTERRICHT
52
4.5. ZIELE FÜR KINDER UND „GEMISCHT-RELIGIÖSE“ PARTNERSCHAFTEN
55
4.6. MEDIENVERHALTEN
58
4.7. BENACHTEILIGUNG UND NEGATIVE ERFAHRUNGEN MIT DER MEHRHEITS-GESELLSCHAFT
60
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2
5. DIE SICHT DER MEHRHEITSBEVÖLKERUNG
64
5.1. INTEGRATION UND INTEGRATIONSERFORDERNISSE
65
5.2. PROBLEME UND PROBLEMBEWÄLTIGUNGEN
74
5.3. SCHLECHTE ERFAHRUNGEN
79
5.4. INFORMATIONSQUELLEN UND INFORMATIONSNIVEAU
80
5.5. EINSTELLUNGEN ZU AUSLÄNDERN UND ISLAM
82
5.6. ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT – VERGLEICHENDE SICHTWEISEN
85
5.7. ZUWANDERUNGSPOLITIK
87
6. QUELLENVERZEICHNIS
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1. ZENTRALE ERGEBNISSE, INTERPRETATION UND SCHLUSSFOLGERUNGEN Die Ergebnisse der 2008 und Anfang 2009 durchgeführten Studien zeigen ein durchaus differenziertes Bild. Auf Seiten der erfassten Personen mit Migrationshintergrund ist festzuhalten, dass sich die überwiegende Mehrheit (83%) völlig oder eher integriert fühlt und sich mit der österreichischen Gesellschaft, der Lebensweise und den Werten nach denen die Menschen hier ihr Leben ausrichten, einverstanden zeigen (70%). Die Befragung der türkischen Bevölkerung in Österreich weist zudem eine hohe Zustimmung zu Grundwerten der Demokratie und Meinungsfreiheit auf. Dazu kommt eine positive Beurteilung des Aufnahmelandes in Bezug auf Bildungs– und Aufstiegschancen, Sozialleistungen, intakte Umwelt, Sicherheitsstandards und Demokratie sowie Arbeitsmöglichkeiten. Auf der anderen Seite zeigen sich in sozioökonomischer Hinsicht Probleme einer relevanten Minderheit der weniger Gebildeten und schlechter Qualifizierten (speziell von Hausfrauen). In soziokultureller Hinsicht hat – nicht ausschließlich aber insbesondere – eine relativ große Gruppe religiös-politisch orientierter Muslime Probleme mit bestimmten Elementen der österreichischen Gesellschaft – gerade in Hinblick auf Familie, Partnerschaft, Geschlechterrollen und Gleichberechtigung von Männern und Frauen bzw. weist ein teilweise widersprüchliches Verständnis des Verhältnisses von Staat und Religion auf. Dies gilt insbesondere für Muslime mit türkischem Migrationshintergrund, wo immerhin 45% mangelndes Einverständnis mit der österreichischen Gesellschaft, ihrer Lebensweise und dominierenden Werten, und nur 26% eine völlige subjektive Integration zu Protokoll geben. Bei den Muslimen aus Bosnien-Herzegowina sind die entsprechenden Prozentsätze weit geringer, so dass von den Erfahrungen mit der einen Migrantengruppe nicht auf die andere geschlossen werden kann. Vorbehalte gegenüber Werten, Spielregeln etc., mitunter auch deren Ablehnung, finden sich insbesondere bei Personen mit religiös-politisch-integralistischen Orientierungen, in der unteren Bildungsschichte und solchen, die sich primär in einem türkischsprachigen Umfeld bewegen (Sozialkontakte, Medienverhalten, Sprachkenntnisse).
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Die entsprechenden Punkte dürften einander verstärken, so dass hier durchaus Ansätze einer Parallelgesellschaft vorfindbar sind. Dies gilt im Übrigen gerade für Angehörige der zweiten Migrantengeneration. Bei diesen Gruppen ist zudem auf den Stellenwert des islamischen Religionsunterrichts und der dort vermittelten Inhalte zu verweisen, dessen Probleme offensichtlich sind – siehe seine besonders schlechte Bewertung durch säkular orientierte Muslime und die obere Bildungsschichte, sofern diese ihre Kinder überhaupt am islamischen Religionsunterricht teilnehmen lassen. Viele Menschen mit Migrationshintergrund sehen sich zudem mit (jedenfalls als solche perzipierten) Widerständen und Benachteiligungen von Seiten der Mehrheitsgesellschaft konfrontiert. So kritisieren 57 Prozent Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, 46 Prozent fehlende Chancen für Migranten und 53 Prozent (der türkischen Migranten) Benachteiligung von Muslimen durch den österreichischen Staat und beinahe zwei Drittel der „Türken“ geben negative Erfahrungen mit der Mehrheitsgesellschaft zu Protokoll. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit im eigenen Land nehmen auch 67 Prozent der Angehörigen der Mehrheitsbevölkerung wahr, negative Erfahrungen mit Ausländern/Migranten, bzw. Muslimen hat aber nur ca. ein Fünftel von ihnen gemacht. Deutlich weniger als im umgekehrten Fall, aber mit beträchtlichen Auswirkungen auf das Meinungsbild der Betroffenen auf beiden Seiten. Grundsätzlich erwarten 64 Prozent von den Zuwanderern keine völlige Anpassung an die österreichische Gesellschaft, wohl aber die Akzeptanz grundlegender Prinzipien (ein Viertel will eine Einordnung in die Gesellschaft, ein Zehntel nur die Einhaltung der Gesetze). Das Funktionieren der Integration wird von mehr als der Hälfte der Österreicher als (eher) schlecht qualifiziert, ebenso vertritt etwa die Hälfte die Ansicht, es gäbe eine größere Anzahl von Ausländern, die nicht bereit seien, sich zu integrieren (ein Viertel glaubt das sogar von den meisten).
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Ca. jeder zweite junge Österreicher sieht Probleme mit Zuwanderern, unter jungen Migranten sind es sogar etwas mehr. Angeführt werden hier vor allem mangelnde Anpassung an die Lebens- und Verhaltensweisen und Wertvorstellungen der Österreicher, mangelnde Deutschkenntnisse, Abkapselung und die mangelnde Akzeptanz durch die Österreicher; Schwierigkeiten durch religiöse Vorschriften und Überzeugungen und (speziell bei Frauen) Verhalten gegenüber Frauen und die Geschlechterbeziehungen generell. Auffallend sind jedenfalls Differenzen und Probleme im soziokulturellen Bereich (gerade mit Bezug auf die Geschlechter- und Familienverhältnisse), die speziell im Hinblick auf die muslimischen Zuwanderer thematisiert werden: Hier sind auch große Unterschiede (und vermutlich Reibungspunkte) in den dominierenden Wertvorstellungen zu konstatieren. Dementsprechend verweisen die Angehörigen der Mehrheitsbevölkerung bei der Frage nach Integrationserfordernissen – neben guten Sprachkenntnissen, guter Ausbildung, Chancen auf dem Arbeitsmarkt, der Fähigkeit (der Migranten), sich selbst zu erhalten, und einer gezielten Aufnahmepolitik – auch auf die Akzeptanz der in Österreich geltenden Werte und Spielregeln, sowie auf die Übernahme prägender Wertvorstellungen. Dem Gros der Mehrheitsbevölkerung ist die ökonomische Notwendigkeit von Zuwanderung durchaus bewusst, wenngleich die Ansicht vorherrscht, dass es bereits zu viele Ausländer in Österreich gebe und – vor dem Hintergrund der rezenten wirtschaftlichen Krisenerscheinungen – auch die Konkurrenz um Arbeitsplätze etwas stärker (nach wie vor aber minoritär) in den Blickwinkel gerät. Zumindest ein Mehr an Zuwanderung wird auch von der Mehrheit der in Österreich lebenden Migranten mit Skepsis betrachtet. Für die Zuwanderungspolitik sollen zudem nach Ansicht (der Angehörigen) der Mehrheitsbevölkerung die Bedürfnisse des Österreichischen Arbeitsmarktes und Qualifikationsgesichtspunkte im Vordergrund stehen, was sich auch in einer mehrheitlich positiven Einschätzung (66%) der „rot-weiß-rot-card“ niederschlägt.
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Die referierten Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass die österreichische Integrationspolitik in mehrfacher Hinsicht gefordert ist. Dies betrifft zum einen konkrete Maßnahmen gerade zur Verbesserung von Bildungs- und Aufstiegschancen (neben den bereits angelaufenen zum unverzichtbaren Erwerb von Sprachkenntnissen) und Initiativen für mehr Inklusion, Verständnis und Abbau von Fremdenfeindlichkeit durch viele Angehörige der Mehrheitsgesellschaft, aber auch eine gezieltere Auswahl von Neuzuwanderern. Zum anderen betrifft es eine integrationspolitische Grundsatzentscheidung für eine dichte und umfassende Integration: Während man bei der großen Mehrheit der Zuwanderer der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts noch von einer quasi automatischen Integration (jedenfalls der zweiten Generation) ausgehen konnte, ist das heute nicht (mehr) der Fall – vielmehr gibt es Tendenzen der Abkapselung und in Teilbereichen der Ausbildung von geschlossenen, soziokulturellen Subkulturen („Parallelgesellschaften“). Zielsetzung einer umfassenden und „dichten“ Integrationspolitik sollte sein, nicht nur die Einhaltung der geltenden rechtlichen Vorschriften einzufordern, sondern die Zuwanderer auch zu Akzeptanz und Übernahme zentraler gesellschaftlicher und politischer Grundwerte hinzuführen. Eine offene, den Grundsätzen von Gleichberechtigung, individueller Freiheit und Demokratie verpflichtete Gesellschaft kann und soll die Einhaltung dieser Prinzipien auch von den Mitgliedern dieser Gesellschaft verlangen.
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2. EINLEITUNG Der vorliegende Bericht referiert die Ergebnisse von repräsentativen Studien, die GfK Austria 2007 – 2009 zu den Themen Migranten und Integration in Österreich durchgeführt hat. 1-
Migrantenstudie 2007 (Feldzeit 23.10.-07.12.2007) („Migrantenstudie 2007“) Befragt wurden n=1.462 MigrantInnen der ersten und zweiten Generation aus Serbien und Montenegro, der Türkei, Bosnien und Herzegowina, Kroatien und Mazedonien. Die Befragung wurde telefonisch (CATI) von zweisprachigen Interviewern (native speakers) durchgeführt, basierend auf Fragebögen in den jeweiligen Sprachen. Die Auswahl der Zielperson erfolgte mittels Quotaverfahren.
2-
Migrantenbus 2008 (Feldzeit 20.10.-03.12.2008) („Migrantenbus 2008“) Befragt wurden n=2.000 MigrantInnen der ersten und zweiten Generation aus Serbien und Montenegro, der Türkei, Bosnien und Herzegowina, Kroatien und Mazedonien sowie Polen, Bulgarien, Rumänien und der Russischen Föderation. Aus diesen Herkunftsländern rekrutieren sich ca. zwei Drittel der MigrantInnen in Österreich. Methode und Interviewerqualifikationen entsprechen der Migrantenstudie von 2007. Aufgrund der Einbeziehung von vier zusätzlichen Herkunftsländern sind die Daten nicht direkt mit denen der Studie von 2007 vergleichbar. Mit einer Stichprobengröße von n=2.000 MigrantInnen der ersten und zweiten Generation handelt es sich bei der vorliegenden Studie um eine der größten quantitativen empirischen Erhebungen über MigrantInnen in Österreich. Dies ermöglicht zum einen eine sinnvolle Analyse (der Einstellungen und Hintergrundvariablen) von Untergruppen (ebenso nach den meisten der Herkunftsländer), zum anderen gesicherte Aussagen über Größenordnungen (Verteilung in der Grundgesamtheit und in Untergruppen) wie sie bei kleinen Samples und vor allem qualitativen Studien nicht möglich sind.
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3- Befragung von türkischstämmigen MigrantInnen in Österreich (Feldzeit Jänner 2009) („Türkische Bevölkerung in Österreich“) Telefonische Befragung von 508 türkischstämmigen MigrantInnen. Die Befragung ist für Österreich repräsentativ und erfolgte mit zweisprachigen Interviewern (native speakers) auf Basis eines türkischsprachigen Fragebogens. 4-
Befragung von 16-29-Jährigen (Feldzeit 24.10.-02.11.2008) („Jugendstudie/Einstellung Jugendlicher zu Migranten“) Telefonische Befragung von n=500 16-29-Jährigen, bundesweit repräsentativ, davon 12% mit Migrationshintergrund.
5- Telefonumfragen unter der österreichischen Mehrheitsbevölkerung (Feldzeit 2008) Mehrere CATI-Telefonwellen (jeweils n=500), bundesweit repräsentativ. In die Auswertung wurden auch Ergebnisse von früheren Studien zu Vergleichszwecken einbezogen. Grundsätzlich ist dabei festzuhalten: Themen der Studien sind Einstellungen zu und Indikatoren für Integration/Migranten. Es handelt sich nicht um Studien über „Islam in Österreich“, „Religiosität“ etc., auch wenn Aspekte religiöser Orientierungen erfasst wurden. Die Reihenfolge der Ergebnisdarstellung spiegelt keine „Wichtigkeit“ von Ergebnissen wieder, sondern folgt einer inneren Logik von Verständnis und Zusammenhängen. Insbesondere werden zunächst (die Ergebnisse) jene(r) Fragen präsentiert, die in der Folge zur Bildung von „inhaltlichen“ (also nicht soziodemographischen) Untergruppen dienen.
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Generell gilt, dass männliche Gruppenbezeichnungen (Arbeiter etc.) für Männer und für Frauen gelten, es sei denn, es wird explizit auf geschlechterspezifische Unterschiede Bezug genommen. Die Bezeichnung „Türken“, „Türkischstämmige“ etc. bezieht sich auf Zuwanderer aus der Türkei unabhängig davon, ob sie türkischer oder kurdischer Abstammung sind. Als „Muslime“ werden jene Befragten bezeichnet, die selbst ein muslimisches Religionsbekenntnis angeben, analog dazu „Aleviten“. Dies impliziert keine Stellungnahme darüber, ob Aleviten Muslime sind oder nicht. Für die Analyse wurden teilweise Untergruppen zusammengezogen, um allzu kleine Fallzahlen zu vermeiden (z.B. ältere Befragte), bzw. wenn sich in den Ansichten der „vereinigten“ Untergruppen keine relevanten Unterschiede ergeben. Die Analyse verweist auf Zusammenhänge, nicht auf Kausalitäten (also z.B. Befragte mit der Eigenschaft A stimmen überdurchschnittlich, solche mit der Eigenschaft B unterdurchschnittlich der Aussage C zu; d.h. nicht, dass die Eigenschaft A die Zustimmung zur Aussage C (kausal) bedingt; solche Analysen müssen späteren sophistizierten statistischen Verfahren vorbehalten bleiben.
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3. MIGRANTENSTUDIEN 2007 UND 2008 Im Rahmen der Migrantenstudien wurden neben Fragen zur Soziodemographie, Einstellungen zu Österreich, Voraussetzungen für eine funktionierende Integration etc. auch eine Reihe von Variablen erhoben, die als Indikatoren für das Ausmaß der Integration herangezogen werden bzw. die den soziokulturellen Bereich betreffen. Zur erstgenannten Gruppe (Integrationsindikatoren) zählen Aufenthaltsdauer in Österreich, Deutschkenntnisse, Kontakte mit Angehörigen der Mehrheitsgesellschaft, subjektives Bewusstsein oder Gefühl der Integration und (nationales) Zugehörigkeitsgefühl. Zur zweiten Gruppe (soziokulturelle Variablen oder Indikatoren) zählen Herkunftsland der MigrantInnen, Religionsbekenntnis und Stellenwert von religiösen Vorschriften, sowie die generelle Beurteilung der österreichischen Gesellschaft. Soziodemographie, Geburtsland, Integrationsindikatoren und soziokulturelle Indikatoren liefern nicht nur spezielle Informationen zur jeweiligen Thematik, sondern werden auch zur Bildung von Untergruppen herangezogen.
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3.1. KONTAKTE MIT ÖSTERREICHERN UND DEUTSCHKENNTNISSE
Über die Hälfte der MigrantInnen (53%) geben an, in ihrem Privatleben, also außerhalb ihrer Arbeit, viele Kontakte zu Österreichern zu haben, ein weiteres gutes Viertel (27%) hat manchmal Kontakte zu Österreichern. 15 Prozent haben laut eigener Aussage eher selten und 5 Prozent so gut wie keine Kontakte zu Österreichern. Die Frequenz privater Kontakte steigt mit dem Bildungsgrad und qualifizierter Berufstätigkeit, zudem verweisen zwei Drittel der in Schulbildung Befindlichen auf viele Kontakte. Darüber hinaus nimmt die Kontaktfrequenz mit steigender Aufenthaltsdauer, besseren Deutschkenntnissen und subjektivem Integrationsbewusstsein (wie sehr man sich integriert fühlt) zu. Altersund geschlechtsspezifische Differenzen sind bei der Mehrheit der Migranten nicht zu beobachten – mit einer gravierenden Ausnahme, jener von Migranten muslimischer Religionszugehörigkeit. Das religiöse Bekenntnis steht offenbar in Zusammenhang mit der Kontaktfrequenz: Muslimische Befragte weisen eine durchgehend geringere Kontaktfrequenz auf: Diese Tendenz zieht sich durch alle soziodemographischen Gruppen, wobei insbesondere Frauen (speziell Hausfrauen), aber auch Ältere und die jüngste Altersgruppe, inklusive Muslime in Ausbildung, deutlich weniger Kontakte haben als nichtmuslimische MigrantInnen. Diese Situation betrifft jedoch nicht alle Muslime: Vor allem religiös-politisch orientierte Muslime verfügen über vergleichsweise wenig private Kontakte, während säkular orientierte Muslime über mehr Kontakte verfügen als religiös-politisch orientierte Christen. Dies erklärt auch die Besonderheit der Muslime aus Bosnien-Herzegowina – von ihnen gehören über drei Viertel dem säkularen Typus an (von den Türken nur ein Drittel), sodass bosnische Muslime in überdurchschnittlichem Ausmaß über Privatkontakte verfügen. Nach dem Herkunftsland verfügen Migranten aus Polen über die meisten Privatkontakte, gefolgt von solchen aus Kroatien und Rumänien; Befragte aus Serbien und Montenegro bewegen sich im Durchschnitt. Die geringsten Privatkontakte entfallen auf Migranten aus der Russischen Föderation und der Türkei. Integration in Österreich © 2009 GfK Austria GmbH
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Tabelle: Private Kontakte mit Österreichern – Untergruppen in % haben Kontakte mit Österreichern
alle MigrantInnen
Muslime
viele
manchmal
selten/nie
viele
manchmal
selten/nie
53
27
20
43
30
27
20 Jahren und mehr
60
24
15
49
27
23
11-20 Jahre
55
27
19
47
27
27
6-10 Jahre
37
34
28
21
42
37
0-5 Jahre
35
35
30
25
41
34
in Österreich
61
19
21
46
31
23
im Herkunftsland
52
28
20
42
30
28
wie Muttersprache
72
15
12
63
19
18
sehr gut
61
26
13
51
30
19
ziemlich gut
44
35
20
39
36
25
kaum
17
31
52
12
32
57
Österreich
60
22
18
48
25
27
Herkunftsland
42
33
26
33
37
30
völlig integriert
72
19
10
66
22
8
eher integriert
48
31
22
37
32
30
wenig integriert
27
33
40
22
35
43
54
27
19
48
30
22
52(21)
27(37)
21(41)
37(14)
30(37)
33(69)
unter 29 Jahre
52
24
22
43
27
30
30-44 Jahre
53
28
19
46
32
22
45 Jahre und älter
54
28
19
33
33
34
AHS/BHS/Hochschule
58
27
14
50
30
19
Berufsschule/BMS
56
24
20
51
24
25
keine/nur Pflichtschule
37
30
32
27
35
37
alle MigrantInnen/ Muslime Wohnhaft in Ö seit
Geboren
Deutschkenntnisse
Zugehörigkeitsgefühl
Integrationsbewusstsein
Männer Frauen (davon Hausfrauen)
Quelle: GfK Austria, Migrantenbus (2008).
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53 Prozent der MigrantInnen verfügen 2008 nach eigener Aussage über muttersprachliche oder so gut wie muttersprachliche (29%) bzw. sehr gute (24%) Deutschkenntnisse, 36 Prozent bezeichnen ihre Deutschkenntnisse als ziemlich gut, 10 Prozent als eher schlecht und 1 Prozent haben keine Deutschkenntnisse. Die Deutschkenntnisse sind umso besser, je jünger die Befragten sind: Bei den Unter-30-Jährigen verfügen 74% über muttersprachliche oder sehr gute Deutschkenntnisse nur 6% über schlechte, bei den Über-45-Jährigen haben 37% muttersprachliche oder sehr gute, aber 15% schlechte oder keine Kenntnisse. Darüber hinaus steigt die Beherrschung der deutschen Sprache mit zunehmendem Bildungsgrad, qualifizierter Berufstätigkeit und längerer Aufenthaltsdauer. Eine gravierende Ausnahme stellen Hausfrauen dar, von denen nur 12% muttersprachliche oder sehr gute, aber 44% sehr schlechte oder keine Deutschkenntnisse zu Protokoll geben. Dies gilt vor allem für muslimische Hausfrauen, von denen nur 5% muttersprachliche oder sehr gute, aber jede zweite (51%) über sehr schlechte oder keine Kenntnisse der dominierenden Sprache in Österreich verfügt. Muslimische Zuwanderer können im Durchschnitt schlechter Deutsch, speziell solche mit religiös-politischer Orientierung, wobei die türkischen Muslime über deutlich schlechtere Kenntnisse verfügen (nur ein Drittel muttersprachliche oder sehr gute, aber 21% sehr schlechte bis keine) als die Muslime aus Bosnien-Herzegowina (59% sehr gute oder muttersprachliche, 7% sehr schlechte bis keine). Nach Herkunftsländern verfügen die Zuwanderer aus Kroatien über die besten (zwei Drittel muttersprachliche oder sehr gute) Kenntnisse, gefolgt von solchen aus Polen, Serbien und Montenegro. Ähnliche Sprachprobleme wie türkische Zuwanderer weisen auch solche aus der Russischen Föderation auf.
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3.2. RELIGIÖSE ORIENTIERUNGEN
Von den befragten MigrantInnen bekennen sich 2008 37 Prozent zum orthodoxen Christentum, 33 Prozent sind Muslime, 19 Prozent Katholiken, 7 Prozent sind ohne Bekenntnis und 4 Prozent entfallen auf andere Glaubensgemeinschaften. Für weitergehende Analysen wurden dafür nur die vier größten Gruppierungen herangezogen1. Von den Muslimen stammen 68 Prozent aus der Türkei (bzw. deren Eltern), 26 Prozent aus Bosnien-Herzegowina; anders gerechnet: 97 Prozent der erfassten TürkInnen und knapp die Hälfte (48%) der Befragten aus Bosnien-Herzegowina sind Muslime. Von den Orthodoxen kommen 65 Prozent aus Serbien und Montenegro (86% der Serben und Montenegriner sind Orthodoxe), 10 Prozent aus Bosnien-Herzegowina. Von den Katholiken kommt knapp die Hälfte (47%) aus Kroatien, 25 Prozent kommen aus Polen und 21 Prozent aus Bosnien-Herzegowina. In einem zweiten Schritt wurde zwischen einer grundlegend religiös-politischen und einer eher säkularen Orientierung unterschieden. Als religiös-politisch Orientierte gelten dabei Befragte, für die die Gesetze und Vorschriften ihrer Religion wichtiger sind als die des österreichischen Staates, als säkular Orientierte gelten jene, denen die Gesetze und Vorschriften des österreichischen Staates wichtiger sind als jene ihrer Religion. Nach dieser Definition werden 54 Prozent als säkular klassifiziert und 28 Prozent als religiös-politisch. 18 Prozent beantworten die Frage nicht. Eine säkulare Orientierung findet sich überdurchschnittlich häufig bei Personen ab 45 Jahren (rund zwei Drittel), in der oberen Bildungsschichte und bei Männern (jeweils sechs von zehn), sowie bei Befragten diverser christlicher Bekenntnisse (und naturgemäß solchen ohne religiösem Bekenntnis). Umgekehrt sind Frauen und die Unter-30-Jährigen überdurchschnittlich (jeweils ca. ein Drittel) religiös-politisch orientiert; bei Befragten aus der unteren Bildungsschichte (keine oder nur Pflichtschule) und Muslimen stellen die Religiös-Politischen mit jeweils 45 Prozent die relative Mehrheit.
1 Wenn im Folgenden von Christen, christlich etc. die Rede ist, so umfassen diese auch die 1% Befragten mit evan-
gelischem Glaubensbekenntnis (hier unter „andere“ inkludiert). Integration in Österreich © 2009 GfK Austria GmbH
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GfK Custom Research
Migrantenstudie
Dezember 2008
Religion vs. österreichischer Staat Basis: alle Befragten
Frage 7:
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Was ist für Sie persönlich wichtiger: die Gesetze und Vorschriften Ihrer Religion oder die Gesetze und Vorschriften des österreichischen Staates? Gesetze und Vorschriften der Religion
Türkei Polen Kroatien Bulgarien
13 15
Rumänien Mazedonien
23
61
21
66
28
57
20
61
18
13
66
21 16
16
28
57
Russische Föderation Bosnien und Herzegowina
18
61
21
keine Angabe
18
54
28
Total
Jugoslawien
Gesetze und Vorschriften des österreichischen Staates
83
15 30
46
24
Angaben in Prozent
245579
Auffällig sind dabei die großen Unterschiede innerhalb der Muslime: Frauen (53%), speziell Hausfrauen (80%), die unterste Bildungsschichte und Personen, die seit weniger als 10 Jahren in Österreich leben, sind überwiegend religiös-politisch orientiert, desgleichen auch 50 Prozent der Unter- 30-Jährigen. Die überdurchschnittliche auch politisch konnotierte Religiosität der jungen Generation ist daher primär ein Phänomen muslimischer junger Menschen, von den unter-30-jährigen Nicht-Muslimen kann nur ein Viertel als religiös-politisch orientiert klassifiziert werden. Eine Analyse der Muslime nach Herkunftsland zeigt darüber hinaus eine Dominanz der religiös-politisch Orientierten unter türkisch(stämmig)en Muslimen (58%), während die Mehrheit der Muslime aus Bosnien-Herzegowina (58%) säkular orientiert ist.
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Tabelle: Religiös-politische und säkulare Orientierung bei muslimischen Migranten
Religiöspolitisch
säkular
keine Angabe
Muslime gesamt
45
36
19
Türkei
58
26
16
Bosnien-Herzegowina
14
58
28
unter 30 Jahre
50
35
15
Frauen
53
28
19
80
8
13
61
23
16
in %
Hausfrauen unterste Bildungsschichte Quelle: GfK Austria, Migrantenbus (2008).
Kombiniert man Religionsbekenntnis und religiös-politische Orientierung, so ergibt sich eine Typologie religiöser Orientierungen: 1. Muslimisch-religiös-politisch: 15 Prozent der MigrantInnen 2. Muslimisch-säkular: 12 Prozent der MigrantInnen 3. Christlich-religiös-politisch: 12 Prozent der MigrantInnen 4. Christlich-säkular: 35 Prozent der MigrantInnen 5. Ohne Bekenntnis: 7 Prozent der MigrantInnen Ca. jeder Fünfte kann mangels Angaben nicht eindeutig zugeordnet werden.
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Der Typus religiös-politischer Muslime ist stark frauendominiert (56%) (speziell hoher Anteil an Hausfrauen), vergleichsweise jung und weist ein unterdurchschnittliches Bildungsniveau auf; dazu kommen vergleichsweise große Haushalte. Auch die säkularen Muslime sind eher jünger, zwei Drittel (63%) sind Männer, der Anteil an (speziell leitenden) Angestellten und Beamten ist relativ hoch. Überdurchschnittlich viele Jüngere und Frauen charakterisieren auch die religiöspolitischen Christen, desgleichen große Haushalte. Säkulare Christen sind überwiegend männlich und eher älter. Höheres Lebensalter, hohes Bildungsniveau, qualifizierte Berufstätigkeit und kleinere Haushalte sind zentrale soziodemographische Charakteristika der Befragten ohne religiöses Bekenntnis. Religiös-politische Muslime weisen einen vergleichsweise hohen Anteil an Personen mit relativ kurzer Aufenthaltsdauer in Österreich auf, ihre Deutschkenntnisse sind eher unterdurchschnittlich (nur ein Drittel wie Muttersprache, aber ein Fünftel kaum), fast Vier von Zehn haben nur wenig Kontakt mit Österreichern. Nur ein Fünftel bezeichnet sich selbst als völlig integriert (aber 22% wenig oder nicht integriert), jede(r) Zweite fühlt sich eher dem Heimatland als Österreich zugehörig und 45 Prozent sind mit der in Österreich herrschenden Gesellschaftsordnung und den Wertvorstellungen nicht einverstanden (der höchste Anteil unter allen Typen). Säkulare Muslime leben im Vergleich zur ersten Gruppe schon länger in Österreich, haben bessere Deutschkenntnisse und auch häufigere Kontakte mit Österreichern, sie fühlen sich eher mit Österreich verbunden und nur ein Drittel ist nicht mit der österreichischen Gesellschaft und ihren Wertvorstellungen einverstanden. Religiös-politische Christen verfügen über gute Deutschkenntnisse, aber unterdurchschnittliche Privatkontakte mit Österreichern, ein Viertel sieht sich nur wenig oder gar nicht integriert und Sechs von Zehn fühlen sich eher dem Heimatland als Österreich zugehörig. Säkulare Christen und Bekenntnislose weisen ein ähnliches Integrationsprofil auf: überdurchschnittlich lange in Österreich wohnhaft, gute Deutschkenntnisse, viele Privatkontakte, vergleichsweise starkes subjektives Integrationsgefühl, Österreich ist der dominierende Bezugspunkt, nur wenige haben schwere Probleme mit der österreichischen Gesellschaft.
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3.3. SUBJEKTIVES INTEGRATIONSBEWUSSTSEIN, INTEGRATIONSERFORDERNISSE UND ZUGEHÖRIGKEITSGEFÜHL
Die überwiegende Anzahl der (hier erfassten) MigrantInnen (83%) fühlt sich in Österreich völlig (36%) oder doch eher (47%) integriert, bei den in Österreich Geborenen sind es neun von zehn. Ähnliches gilt für die Zuwanderer, die schon lange in Österreich wohnhaft sind, über ein höheres Bildungsniveau, private Kontakte zur Mehrheitsbevölkerung und muttersprachliche oder sehr gute Deutschkenntnisse verfügen bzw. in qualifizierten Berufen tätig sind. Umgekehrt geben 16 Prozent an, sich wenig oder nicht integriert zu fühlen; neben Personen, die neu zugewandert sind, über unzureichende Deutschkenntnisse und kaum private Kontakte zu ÖsterreicherInnen verfügen, vor allem schlecht Ausgebildete, unqualifizierte Arbeiter und Hausfrauen (hier steigt der Anteil der subjektiv wenig bis nicht Integrierten auf ca. ein Viertel oder mehr). Feststellbar ist auch eine religiös-kulturelle Komponente: Speziell religiös-politisch orientierte Muslime fühlen sich im Schnitt weniger integriert, wobei dies gerade bei der türkischstämmigen Gemeinschaft zum Tragen kommt, da die Mehrheit der zweitgrößten Muslimengruppe, jener aus Bosnien-Herzegowina, als säkular Orientierte klassifiziert wird. Beide Faktoren verstärken einander: Religiös-politische Muslime rekrutieren sich überdurchschnittlich aus den unteren Bildungsschichten (und (Haus-)Frauen) mit unterdurchschnittlichen Deutschkenntnissen und weniger privaten Kontakten zur Mehrheitsbevölkerung. Vermehrt subjektive Integrationsdefizite geben auch religiös-politisch orientierte Christen zu Protokoll. Der stark überdurchschnittliche Anteil an Religiös-Politischen bei den Unter-30-Jährigen kann nicht nur durch (im Regelfall) kürzere Aufenthaltsdauer in Österreich erklärt werden, sie sind auch unter den schon in Österreich Geborenen stärker vertreten als säkular Orientierte oder Bekenntnislose. Nach Herkunftsländern fühlen sich Migranten aus Polen subjektiv am stärksten integriert (nur 2 Prozent wenig oder nicht integriert), gefolgt von solchen aus Rumänien, Bulgarien, Mazedonien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina sowie Serbien und Montenegro. Am wenigsten integriert fühlen sich Personen aus der Türkei und der Russischen Föderation (nur jeweils 26% völlig integriert).
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19
Tabelle: Subjektives Integrationsbewusstsein – Soziodemographie und Integrationsindikatoren
völlig integriert
eher integriert
eher wenig und überhaupt nicht integriert
MW
alle MigrantInnen
36
47
16
1,85
Angestellte/Beamte
46
45
8
1,65
in Schulbildung
51
41
8
1,56
Pensionisten/Rentner
43
41
16
1,79
Facharbeiter
32
52
16
1,89
Freie Berufe, Selbständige
31
52
17
1,91
unqualifizierte Arbeiter
26
50
23
2,06
Hausfrauen
20
44
36
2,27
AHS/BHS/Hochschule
41
46
13
1,76
Berufsschule, BMS
34
49
16
1,89
keine abg. Schulbildung/nur Pflichtschule
31
47
22
1,98
Wohnhaft in Ö: 20 Jahre +
43
46
11
1,71
11-20 Jahre
36
49
16
1,85
6-10 Jahre
23
48
29
2,13
0-5 Jahre
18
53
28
2,18
geboren in Ö
51
38
10
1,62
geboren im Herkunftsland
34
48
17
1,88
wie Muttersprache
58
36
6
1,49
sehr gut
38
52
11
1,76
ziemlich gut
25
56
18
1,99
kaum
13
40
47
2,50
private Kontakte
41
47
12
1,74
keine privaten Kontakte
17
50
32
2,23
in % fühlen sich in Ö*)
Deutschkenntnisse
*)
4-stufige Skala von 1=völlig integriert bis 4=überhaupt nicht integriert
Quelle: GfK Austria, Migrantenbus (2008).
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20
Tabelle: Subjektives Integrationsbewusstsein – Herkunft und soziokulturelle Indikatoren
völlig integriert
eher integriert
eher wenig und überhaupt nicht integriert
MW
36
47
16
1,85
Polen
53
45
2
1,49
Rumänien
48
42
10
1,64
(Bulgarien)
47
42
12
1,68
Mazedonien
52
22
26
1,79
Kroatien
38
46
15
1,84
Bosnien-Herzegowina
34
50
14
1,86
Serbien und Montenegro
39
43
17
1,86
Türkei
26
55
18
1,96
Russische Föderation
26
51
21
2,01
ohne Bekenntnis
45
47
8
1,66
christlich säkular
45
43
13
1,71
muslimisch säkular
35
52
13
1,82
christlich religiös-politisch
35
39
25
1,99
muslimisch religiös-politisch
19
59
22
2,06
in % fühlen sich in Ö*) alle MigrantInnen Herkunftsland
Religiöse Typen
*)
4-stufige Skala von 1=völlig integriert bis 4=überhaupt nicht integriert
Quelle: GfK Austria, Migrantenbus (2008).
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21
Über drei Viertel (78%) der MigrantInnen halten die Verpflichtung zum Erlernen der deutschen Sprache für eine funktionierende Integration für sehr wichtig, weitere 20 Prozent für eher wichtig. 52 Prozent sehen die Fähigkeit sich selbst zu erhalten und keine (staatlichen) Unterstützungen zu brauchen als sehr wichtig (36% eher wichtig), 43 Prozent halten die Anpassungen an die österreichische Kultur und Lebensweise für sehr wichtig (40% eher wichtig). Etwas zurückhaltender ist die Einschätzung der Wichtigkeit einer Identifikation mit dem neuen Heimatland (27% sehr und 50% eher wichtig) bzw. der Übernahme der Werte, die Europa und auch Österreich prägen und gestalten (24% sehr und 55% eher wichtig).
GfK Custom Research
Migrantenstudie
Dezember 2008
Zustimmung Aussagen – Integration von ausländischen Zuwanderern Basis: alle Befragten Frage 3:
Ich nenne Ihnen jetzt eine Reihe von Punkten, die für die Integration von ausländischen Zuwanderern bzw. Menschen mit Migrationshintergrund in Österreich wichtig sein können. Sagen Sie mir bitte zu jedem Punkt, ob er für eine funktionierende Integration sehr wichtig, eher wichtig oder nicht so wichtig ist! sehr wichtig
eher wichtig
Verpflichtung zum Erlernen der deutschen Sprache Die Fähigkeit sich selbst zu erhalten und keine (staatlichen) Unterstützungen zu brauchen
Übernahme der Werte, die Europa und auch Österreich prägen und gestalten Angaben in Prozent
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36
43
27
24
keine Angabe 20
52
Anpassung an die österreichische Kultur und Lebensweise
Identifikation mit dem neuen Heimatland
nicht so wichtig
78
55
0 2
10
43
50
3
12
20
15
2
2
6
245579
22
Bei der Frage, welchem Staat man sich eher zugehörig fühlt, zeigt sich eine Spaltung der MigrantInnen: 46% fühlen sich Österreich, dem Staat, in dem sie jetzt leben, eher zugehörig 41% fühlen sich dem Staat, aus dem sie bzw. ihre Eltern stammen, eher zugehörig 13% machen dazu keine Angabe. Soziodemographisch gesehen fühlen sich Männer eher dem Herkunftsland (47%) verbunden, Frauen mehrheitlich Österreich (52%). Altersmäßig ist kein klarer Zusammenhang feststellbar, allerdings steigt die non-response Rate mit zunehmendem Alter. Qualifizierte Berufstätigkeit wirkt in Richtung abnehmender Identifikation mit dem Herkunftsland, desgleichen steigendes Bildungsniveau. Hausfrauen fühlen sich mit deutlicher Mehrheit dem Herkunftsland verbunden. Die stärkste Österreich-Identifikation weisen Zuwanderer aus Rumänien und der Russischen Föderation auf (71% bzw. 66%), gefolgt von solchen aus der Türkei, Polen, und den meisten Nachfolgestaaten des früheren Jugoslawien; mehrheitlich für das Herkunftsland votieren Zuwanderer aus Bulgarien und speziell Mazedonien (Letztere 65% Herkunftsland). Je länger die Aufenthaltsdauer in Österreich, umso stärker das Zugehörigkeitsgefühl zu Österreich. Wer schon in Österreich geboren wurde, identifiziert sich überwiegend mit Österreich, bei den im Herkunftsland Geborenen ist das Verhältnis eher ausgeglichen. Bessere Deutschkenntnisse, das Vorhandensein privater Kontakte und steigendes subjektives Integrationsgefühl wirken in Richtung einer zunehmenden Identifikation mit Österreich. Religion spielt insoweit eine Rolle, als die Orientierung an staatlichen Gesetzen offenkundig eine Pro-ÖsterreichIdentifikation fördert, jene an religiösen Vorschriften eine Orientierung am Herkunftsland und zwar bei Christen deutlich stärker als bei Muslimen – eine interessante Differenz zu den meisten sonstigen Ergebnissen.
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23
3.4. PERSÖNLICHE PRIORITÄTEN UND LEBENSPLANUNG
An der Spitze der Dinge, die für das gewünschte Leben in Österreich wichtig sind, steht eine gute Ausbildung für die Kinder (85% sehr wichtig und vordringlich), gefolgt von sicherem Arbeitsplatz (78%) und Schutz vor Kriminalität (76%). Eine mittlere Wertigkeit nehmen ein
Schutz der Umwelt
Bewahrung der eigenen Identität (überdurchschnittlich v.a. Türken und Muslime)
Pflege der Muttersprache (wiederum Türken, Muslime), dazu politisch-religiöse Orientierung und (Haus-)Frauen
gesicherte Altersversorgung
(nur bei Migranten aus der Türkei und Muslimen) freie Ausübung der eigenen Religion.
Eher nachrangig sind (ansonsten) die Religionsausübung, eine größere Wohnung und die klare Abgrenzung von den in Österreich herrschenden Sitten und Werten bzw. der unterstellten moralischen Beliebigkeit – wiederum überdurchschnittlich, aber nicht so ausgeprägt, bei Migranten aus der Türkei, Muslimen, Personen mit politisch-religiöser Orientierung und Hausfrauen. Jene Punkte, die für die Ausprägung einer spezifischen Subkultur zentral sind, finden sich verstärkt bei Muslimen (speziell aus der Türkei), Personen mit politisch-religiöser Orientierung und Hausfrauen (vermutlich relativ wenige Kontakte mit sonstigem sozialem Umfeld).
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24
Tabelle: Persönliche Prioritäten
sehr wichtig und vordringlich
wichtig aber nicht vordringlich
nicht so wichtig
gute Ausbildung der Kinder
85
12
3
ein sicherer Arbeitsplatz
78
16
5
Schutz vor Kriminalität
76
20
4
Schutz der Umwelt
71
26
3
die Bewahrung der eigenen Identität
72
22
5
die Pflege ihrer Muttersprache bzw. der Muttersprache der Eltern
69
26
4
70
22
7
freie Ausübung der eigenen Religion
57
29
13
eine größere Wohnung
38
32
30
eine klare Abgrenzung von den in Österreich herrschenden Sitten und Werten bzw. der moralischen Beliebigkeit
27
29
41
in %
gesicherte Versorgung im Alter *)
*)
davon Türkei 78% und Muslime 73%
Quelle: GfK Austria, Migrantenstudie (2007).
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25
Die Analyse der persönlichen Prioritäten nach den religiösen Orientierungstypen bringt folgendes Ergebnis:
primär „materialistische“ Zielsetzungen werden von der religiösen Orientierung erwartungsgemäß kaum beeinflusst. Hier spielen offenbar andere Faktoren eine wesentliche Rolle, wie die generell stärkere Betonung von Sicherheit (speziell Schutz vor Kriminalität, Altersversorgung bei Frauen bzw. älteren Menschen);
Umweltschutz ist eher ein „Frauenthema“;
die gute Ausbildung der Kinder ist vor allem Frauen ein Anliegen;
die religiös/kulturell/moralischen Themen werden speziell von Muslimen mit religiös-politischer Orientierung massiv überdurchschnittlich betont (Bewahrung der eigenen Identität, Pflege der Muttersprache, freie Religionsausübung eher von religiös orientierten Frauen, die moralisch-kulturelle Abgrenzung eher von den Männern); stark überdurchschnittlich punkten hier auch religiös-politisch orientierte Christen und zwar stärker als säkulare Muslime. Für säkulare Christen und speziell Personen ohne religiöses Bekenntnis spielen diese Ziele eine weit geringere Rolle. Allerdings handelt es sich bei Christen mit religiös-politischer Orientierung um eine vergleichsweise kleine Gruppe (6% gegenüber 18% bei den Muslimen), die zudem öffentlich kaum in Erscheinung tritt. Im Unterschied zu den religiös-politisch orientierten Muslimen sind hier auch die geschlechtsspezifischen Differenzen weit geringer.
Frauen planen nach Auslaufen ihrer bestehenden oder eventuellen Karenzierung überwiegend wieder in die Erwerbstätigkeit einzusteigen (69%). 6% haben das nicht vor, 25% machen keine Angabe. Dies gilt vor allem für jüngere Frauen (77% der Unter-30Jährigen). Von den noch nicht in Pension befindlichen wollen 43% nach dem Pensionsantritt in Österreich bleiben, 39% ins Herkunftsland zurückkehren (18% keine Angabe). Rückkehrwillig sind vor allem ältere Menschen, Angehörige der unteren Bildungsschichte, Personen die erst seit kurzem in Österreich leben, sowie Befragte aus Mazedonien und der Türkei.
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Tabelle: Persönliche Prioritäten nach religiösen Typen und Geschlecht
in %*)
Muslime religiös-politisch
Muslime säkular
Christen religiös-politisch
Christen säkular
ohne Bekenntnis
A
F
M
A
F
M
A
F
M
A
F
M
A
F
M
Bewahrung Identität
80
85
73
71
75
69
80
81
80
67
68
67
65
69
61
Pflege Muttersprache
86
88
83
68
69
67
84
87
81
63
65
61
49
58
39
freie Religionsausübung
86
90
80
59
61
57
69
72
67
44
43
45
22
13
30
moralisch-kulturelle Abgrenzung
41
38
45
28
28
27
34
34
35
21
20
21
20
23
17
größere Wohnung
47
44
50
39
40
39
47
60
35
34
35
34
31
32
29
gute Ausbildung Kinder
90
96
83
89
91
88
90
93
87
81
82
80
73
74
73
Schutz vor Kriminalität
81
85
76
82
83
81
70
80
61
74
75
72
72
79
65
sicherer Arbeitsplatz
85
88
81
86
87
85
79
79
78
74
74
74
76
72
79
gesicherte Altersversorgung
74
78
68
74
77
72
67
75
60
68
70
67
69
76
61
Umweltschutz
75
79
70
70
74
68
70
77
63
71
71
70
71
68
74
*) A=alle, F=Frauen, M=Männer Quelle: GfK Austria, Migrantenstudie (2007).
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3.5. WOHNUMFELD UND SICHERHEITSGEFÜHL
Jeweils die Hälfte gibt an, dass in ihrer Wohngegend viele Menschen mit Migrationshintergrund leben (48%) bzw. dass dies nicht der Fall ist (50%). Ein Migrantenwohnumfeld findet sich besonders in Wien (57%) und anderen großen Städten. In ihrer Wohngegend fühlen sich
56% sehr sicher
37% eher sicher
5% eher unsicher
1% sehr unsicher.
Am vergleichsweise unsichersten fühlen sich Migranten in Wien (nur 47% sehr sicher aber 8% unsicher), Türken und Personen in Wohngegenden mit hohem Migrantenanteil. Generell fühlen sich Migranten deutlich sicherer als die österreichische Durchschnittsbevölkerung.
Tabelle: Sicherheitsgefühl im Vergleich
in % fühlen sich in ihrer Wohnumgebung
Österreich
Wien
Österreich gesamt
Migranten
Wien gesamt
Migranten
sehr sicher
36
56
24
47
ziemlich/eher sicher
47
37
44
44
etwas/eher unsicher
16
5
30
6
sehr unsicher
1
1
2
2
Quelle: GfK Austria, Migrantenstudie (2007).
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3.6. SICHTWEISE ÖSTERREICHS UND DER ÖSTERREICHISCHEN GESELLSCHAFT 2008 bescheinigen ca. neun von zehn MigrantInnen Österreich das Vorhandensein guter Bildungs- und Aufstiegschancen, guter Sozialleistungen, einer intakten Umwelt, hoher Sicherheitsstandards und einer sicheren Demokratie, in der Frieden und Freiheit geschätzt und bewahrt werden; acht von zehn verweisen auf gute Arbeitsmöglichkeiten. GfK Custom Research
Migrantenstudie
Dezember 2008
Zustimmung Aussagen I Basis: alle Befragten
Frage 5:
Ich lese Ihnen nun einige Aussagen und Meinungen vor. Sagen Sie mir bitte zu jeder der folgenden Aussagen ob Sie mit ihr sehr übereinstimmen, eher übereinstimmen, eher nicht übereinstimmen oder gar nicht übereinstimmen stimme damit sehr überein (1) stimme damit eher nicht überein (3) keine Angabe
In Österreich gibt es gute Bildungs- und Aufstiegschancen
62
In Österreich gibt es gute Sozialleistungen
57
Die Umwelt in Österreich ist intakt
56
Die Sicherheitsstandards sind in Österreich hoch Österreich ist eine sichere Demokratie, Frieden und Freiheit werden hier geschützt und bewahrt
stimme damit eher überein (2) stimme damit gar nicht überein (4)
54
50
Angaben in Prozent
4 3 2 1,51
34
34
36
MW
6 22 1,48
28
32
10
7 3 2 1,56
7
7
4
1,61
4 3 1,64
245579
Bei Bildungs- und Aufstiegschancen, Sozialleistungen und Arbeitsmöglichkeiten werden von Älteren, qualifiziert Berufstätigen, in Ausbildung Befindlichen und meist Männern überdurchschnittlich positive Wertungen vergeben, noch stärker gilt dies für Personen, die schon länger in Österreich wohnen, über gute Deutschkenntnisse und private Kontakte verfügen und sich integriert fühlen. Unterdurchschnittliche Zustimmung kommt häufiger von Frauen (speziell Hausfrauen), weniger Gebildeten und schlechter Qualifizierten, wiederum stärker von MigrantInnen die erst relativ kurz in Österreich wohnen, über schlechtere Deutschkenntnisse und weniger private Kontakte verfügen und sich wenig(er) integriert fühlen.
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29
Dem steht ca. jede(r) Zweite gegenüber, der/die die fehlenden Chancen für Migranten moniert; 58 Prozent orten Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und nur ein starkes Drittel hält die österreichischen Vorstellungen von Ehe, Familie und Geschlechterbeziehungen für besser als diese Vorstellungen in ihrem Heimatland. Die Kritik an fehlenden Chancen für Zuwanderer zieht sich mit wenigen Ausnahmen durch die meisten Untergruppen, nimmt aber zu, je weniger sich die Befragten integriert fühlen und ist unter religiös-politisch orientierten Muslimen besonders ausgeprägt. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit wird besonders von Jüngeren, Frauen, sowie Personen mit qualifizierter Berufstätigkeit moniert; speziell auch von bereits in Österreich Geborenen. Die stärkste diesbezügliche Kritik findet sich bei Muslimen (beinahe drei Viertel) und bei weniger bis nicht Integrierten (zwei Drittel).
GfK Custom Research
Migrantenstudie
Dezember 2008
Zustimmung Aussagen II Basis: alle Befragten
Frage 5:
Ich lese Ihnen nun einige Aussagen und Meinungen vor. Sagen Sie mir bitte zu jeder der folgenden Aussagen ob Sie mit ihr sehr übereinstimmen, eher übereinstimmen, eher nicht übereinstimmen oder gar nicht übereinstimmen stimme damit sehr überein (1) stimme damit eher nicht überein (3) keine Angabe
In Österreich gibt es gute Arbeitsmöglichkeiten
In Österreich gibt es viel Rassismus/Fremdenfeindlichkeit
38
18
Die österr. Vorstellungen von Ehe und Familie und dem Verhältnis zwischen Mann und Frau finde ich besser als diese Vorstellungen in meinem Heimatland
18
Angaben in Prozent
Integration in Österreich © 2009 GfK Austria GmbH
42
25
In Österreich fehlen Chancen für Zuwanderer
stimme damit eher überein (2) stimme damit gar nicht überein (4)
33
26
28
18
14
27
19
MW 1,85
3 2,30
14
19
35
5
11
8
2,50
9
2,79
245579
30
Tabelle: Fehlende Chancen für Zuwanderer, Rassismus/Fremdenfeindlichkeit in Österreich – Soziodemographie, Aufenthaltsdauer und Geburtsland Übereinstimmung in %
fehlende Chancen
Rassismus/Fremdenfeindlichkeit
alle MigrantInnen
46
57
unter 30 Jahre
48
66
30-44 Jahre
46
59
45-59 Jahre
47
49
60 Jahre und älter
48
54
Männer
47
55
Frauen
46
62
keine, nur Pflichtschule
47
62
Berufsschule/BMS
48
58
AHS/BHS/Hochschule
45
56
Selbstständige
55
66
leitende Angestellte/Beamte
49
65
nicht leitende Angestellte/Beamte
38
51
Facharbeiter
45
53
sonstige Arbeiter
50
56
Hausfrauen
47
68
Pensionisten
44
40
in Schulbildung
38
64
0-5 Jahre
44
52
6-10 Jahre
45
56
11-20 Jahre
46
58
20 Jahre und länger
47
56
in Österreich geboren
45
66
im Herkunftsland geboren
47
56
in Österreich wohnhaft:
Quelle: GfK Austria, Migrantenbus (2008).
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31
Tabelle: Fehlende Chancen für Zuwanderer und Fremdenfeindlichkeit in Österreich – Religiosität, Deutschkenntnisse, Integrationsbewusstsein und Gesellschaftsbewertung Übereinstimmung in %
fehlende Chancen
Rassismus/Fremdenfeindlichkeit
alle MigrantInnen
46
57
christlich-säkular
36
49
ohne Bekenntnis
44
58
christlich religiös-politisch
52
58
muslimisch säkular
51
69
muslimisch religiös-politisch
56
75
Deutsch wie Muttersprache
44
64
sehr gute Deutschkenntnisse
46
57
ziemlich gute Deutschkenntnisse
48
54
kaum Deutschkenntnisse
49
57
private Kontakte zu Österreichern
46
57
keine privaten Kontakte
46
61
völlig integriert
40
50
eher integriert
48
61
wenig integriert
53
66
nicht integriert
59
69
einverstanden
44
55
nicht einverstanden
53
70
Integrationsgefühl:
mit Gesellschaft in Österreich:
Quelle: GfK Austria, Migrantenbus (2008).
Integration in Österreich © 2009 GfK Austria GmbH
32
Markante Unterschiede finden sich beim Ehe- und Familienbild bzw. dem Geschlechterverhältnis. Männer und Jüngere lehnen überdurchschnittlich die Ansicht ab, dass die österreichischen Vorstellungen von Ehe und Familie und das Verhältnis zwischen Mann und Frau besser sind als diese Vorstellungen in ihrem Heimatland, wobei die altersspezifischen Differenzen bei jungen Muslimen besonders ausgeprägt sind. Generell gilt, dass Muslime offenbar den österreichischen Familienvorstellungen und Geschlechterrollen distanzierter gegenüberstehen als Christen und Konfessionslose, wobei säkulare Christen die wenigsten Vorbehalte haben und religiös-politische Muslime die stärksten. Bildungsgrad und Geburtsort (Österreich versus Herkunftsland) spielen hier keine Rolle, wohl aber Aufenthaltsdauer (je kürzer umso stärker die Ablehnung) und das subjektive Integrationsbewusstsein. Wer mit der österreichischen Gesellschaft und ihren Wertvorstellungen nicht einverstanden ist, betont diesen Punkt stark überdurchschnittlich. In Summe verweisen diese Befunde darauf, dass sozioökonomisch konnotierte Gesellschaftsbilder und Kritikpunkte unter MigrantInnen gleichmäßiger verteilt sind als soziokulturell konnotierte – und beträchtliche Trennlinien gerade in Bezug auf Ehe/Familie/Geschlechterverhältnisse verlaufen.
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33
Tabelle: Ehe/Familie/Geschlechterverhältnisse: Untergruppen
in Österreich besser (Ablehnung) in %
alle MigrantInnen
Muslime
alle MigrantInnen/Muslime
54
65
unter 30 Jahre
57
68
30-44 Jahre
55
62
45-59 Jahre
54
66
60 Jahre und älter
42
46
Männer
58
68
Frauen
50
61
0-5 Jahre
55
76
6-10 Jahre
53
63
11-20 Jahre
58
63
20 Jahre und länger
48
61
in Österreich wohnhaft:
christlich-säkular
43
ohne Bekenntnis
56
christlich religiös-politisch
57
muslimisch säkular
60
muslimisch religiös-politisch
67
Deutsch wie Muttersprache
51
60
sehr gute Deutschkenntnisse
57
69
ziemlich gute Deutschkenntnisse
65
67
kaum Deutschkenntnisse
64
64
völlig integriert
48
59
eher integriert
58
66
wenig /nicht integriert
59
69
einverstanden
50
60
nicht einverstanden
68
73
Integrationsgefühl:
mit Gesellschaft in Österreich:
Quelle: GfK Austria, Migrantenbus (2008).
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34
3.7. EINVERSTÄNDNIS MIT DER ÖSTERREICHISCHEN GESELLSCHAFT
Sieben von zehn MigrantInnen sind mit der österreichischen Gesellschaft, der Art und Weise wie die meisten Menschen ihr Leben führen und die Werte nach denen die Menschen ihr Leben ausrichten, sehr (14%) oder doch im Großen und Ganzen (56%) einverstanden. Hinter diesen Durchschnittswerten verbergen sich jedoch große gruppenspezifische Differenzen, auch wenn es mit einer Ausnahme keine Untergruppe gibt, in der sich eine Mehrheit nicht einverstanden erklärt. Nach Herkunftsländern ist das Einverständnis bei polnischen (und bulgarischen) Migranten am größten – nicht einmal jede(r) Zehnte äußert hier Vorbehalte. Auf der anderen Seite des Spektrums finden sich türkische Zuwanderer, von denen nur 54 Prozent Einverständnis, aber 45 Prozent Vorbehalte zu Protokoll geben.
GfK Custom Research
Migrantenstudie
Dezember 2008
Einverständnis österreichische Gesellschaft Basis: alle Befragten
Frage 4:
Wenn Sie an die österreichische Gesellschaft, die Art und Weise, wie die meisten Menschen ihr Leben führen und die Werte und Ziele nach denen die Menschen ihr Leben ausrichten einmal allgemein betrachten: Sind Sie damit: sehr einverstanden (1) ganz und gar nicht einverstanden (4)
im Großen und Ganzen einverstanden (2) keine Angabe
Total
14
Jugoslawien
15
Türkei Polen Kroatien
13
Bosnien und Herzegowina
12
Mazedonien Angaben in Prozent
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7 4
2,13
10
2,42
14
20
54 40
13
4
3
29
1,86 2,20 2,00
6 4
2,14
4
2,21
2
2,00
8
16
60 24
2
7
76 63
15
2,20
11
10
63
Russische Föderation
7 4
7
68
12 15
Rumänien
35
23
Bulgarien
MW
14
60 42
12
eher nicht einverstanden (3)
18
56
9
2,08 245579
35
Geschlechtsspezifische Differenzen sind kaum wahrnehmbar, mit steigendem Bildungsgrad nimmt das Einverständnis leicht zu. Jüngere Befragte äußern häufiger Vorbehalte als Ältere: Während sich bei den Unter-30-Jährigen immerhin drei von zehn (29%) wenig bis gar nicht einverstanden zeigen, sind dies bei den Über-60-Jährigen nur noch 18 Prozent. Nach Berufsgruppen zeigen Schüler/Studenten und Facharbeiter das höchste Einverständnis, sonstige Arbeiter und Hausfrauen (mit ca. ein Drittel eher nicht oder nicht einverstanden) das Geringste. Schlechte Deutschkenntnisse und Mangel an privaten Kontakten wirken in Richtung mangelndes Einverständnis. Die größten Unterschiede finden sich in Hinblick auf das subjektive Integrationsbewusstsein: Von den völlig Integrierten bekunden 20 Prozent Vorbehalte, von den eher Integrierten 25 Prozent, bei den wenig oder nicht Integrierten gilt das bereits für vier von zehn Befragten. Sprechend erweist sich auch der Zusammenhang mit dem religiösen Bekenntnis: Bekenntnislose und säkulare Christen äußern eher selten Vorbehalte (15% bzw. 18%), christlich Religiös-Politische schon zu 27 Prozent und säkulare Muslime und Angehörige „anderer“ Bekenntnisse zu einem Drittel. Die größten Vorbehalte kommen von religiös-politischen Muslimen (44%), wobei innerhalb der Gruppe der Muslime die Vorbehalte vor allem aus der türkischstämmigen Gemeinschaft kommen und dort doppelt so häufig zu finden sind, wie bei Muslimen aus Bosnien-Herzegowina. Der Alterseffekt ist dabei bei muslimischen MigrantInnen besonders ausgeprägt, desgleichen die Vorbehalte beruflich wenig qualifizierter Zuwanderer. Anders als bei Nichtmuslimen kommt in dieser Gruppe der Bildungseffekt (steigende Zustimmung bei steigendem Bildungsgrad) nur äußerst gering zum Tragen. Bei Nicht-Muslimen zeigen sich zudem kaum Unterschiede nach dem Geburtsland, während bei den in Österreich geborenen Muslimen der Prozentsatz wenig bis nicht Einverstandener erkennbar über dem der im Herkunftsland Geborenen liegt (38%) und ca. doppelt so hoch wie bei den in Österreich geborenen nicht-muslimischen Zuwanderern ist.
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36
Tabelle: Vorbehalte gegenüber der österreichischen Gesellschaft eher nicht oder ganz und gar nicht einverstanden in %
alle MigrantInnen
Muslime
alle Migranten/Muslime
25
39
christlich-säkular
18
ohne Bekenntnis
15
christlich religiös-politisch
27
andere Glaubensrichtungen
31
muslimisch säkular
33
muslimisch religiös-politisch
44
in Österreich geboren
29
46
im Herkunftsland geboren
26
38
völlig integriert
20
32
eher integriert
25
39
wenig oder nicht integriert
40
49
unter 30 Jahre
29
42
30-44 Jahre
26
39
45-59 Jahre
22
31
60 Jahre und älter
18
(19)*)
in Schulbildung
19
20
Facharbeiter
22
25
Angestellte/Beamte
24
38
Pensionisten
25
41
Selbstständige
32
39
Hausfrauen
31
46
sonstige Arbeiter
26
42
keine, nur Pflichtschule
30
40
Berufsschule/BMS
25
41
AHS/BHS/Hochschule
24
36
*)
Achtung kleine Fallzahl (n= unter 50)
Quelle: GfK Austria, Migrantenbus (2008).
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37
3.8. ZUWANDERUNGSPOLITIK
Hinsichtlich der künftigen Zuwanderungspolitik dominieren auch bei MigrantInnen restriktive Einstellungen. So meinen 35 Prozent, Österreich braucht nicht mehr Zuwanderung, es sind schon genug Zuwanderer in Österreich. 28 Prozent, Österreich hat schon zu viel Zuwanderung, es sollten keine neuen Zuwanderer aufgenommen werden. 22 Prozent, Österreich braucht mehr Zuwanderung, es sind noch nicht genügend Zuwanderer in Österreich. 15 Prozent machen hier keine Angabe.
Zu viele Zuwanderer orten überdurchschnittlich ältere Befragte, (unqualifizierte) Arbeiter, die untere und mittlere Bildungsschichte und die unteren Einkommensgruppen, desgleichen Personen mit längerer Aufenthaltsdauer und wenig Integrierte – neben dem Alterseffekt kommt hier möglicherweise auch die Sorge um Verdrängungseffekte zum Tragen. Für mehr Zuwanderung sprechen sich tendenziell eher Männer und die obere Bildungsschichte aus, desgleichen MigrantInnen aus Rumänien und Bosnien.
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38
4. TÜRKISCHE BEVÖLKERUNG IN ÖSTERREICH Die Ergebnisse der Migrantenstudie sowie rezente öffentliche Diskussionen haben es als sinnvoll erscheinen lassen, eine Spezialstudie unter türkisch(stämmig)en MigrantInnen in Österreich durchzuführen. Inhalt dieser Studie sind primär politikbezogene Themen, eine Vertiefung der religiösen Thematik (stärkere Ausdifferenzierung religiöser Orientierungen), soziokulturelle Fragestellungen, Medienverhalten, sowie Erfahrungen der MigrantInnen mit der Mehrheitsgesellschaft. Bei einzelnen Fragestellungen wurde ein Bezug zu einer 2006 in der Türkei durchgeführten Studie hergestellt.
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39
4.1. STAAT UND RELIGION
Die bereits in der Migrantenstudie eingeführte Unterscheidung zwischen religiös-politisch und säkular Orientierten wird durch die Einbeziehung der Einstellungen zu Staat und Religion wieder verfeinert. Prinzipiell sprechen sich an die zwei Drittel (64%) für die Trennung von Staat und Religion aus, 30 Prozent meinen, dass Religion auch in staatlichen Belangen eine Rolle spielen und religiöse Vorschriften in die staatliche Gesetzgebung Eingang finden sollten. Die Zustimmung zur Trennung von Staat und Religion ist in der oberen Bildungsschichte (71% der Maturanten und Akademiker) und bei qualifizierten Beschäftigten höher. Im Herkunftsland geborene MigrantInnen treten weit häufiger für die Trennung ein, als die in Österreich Geborenen (67% zu 49%). Ein Zusammenhang mit der Religiosität ist offensichtlich: während sich „nur“ 62 Prozent der Muslime für die Trennung aussprechen, gilt dies für beinahe alle Aleviten und Sonstigen bzw. Nichtgläubigen. Säkulare Muslime votieren zu 80 Prozent für die Trennung, unter religiös-politischen Muslimen gilt dies nur für jede(n) Zweite(n).
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40
Modul 1 - Türkische Bevölkerung in Österreich
GfK Custom Research
Januar 2009
Staat und Religion I Basis: alle Befragten 1
Frage 11: Wie sehen Sie das Verhältnis von Staat und Religion? Sollten … Staat und Religion getrennt sein
Religion sollte auch in staatlichen Belangen eine Rolle spielen und religiöse Vorschriften in die staatliche Gesetzgebung Eingang finden
TOTAL
64
keine Angabe
30
6
ALTER 58
- 29 Jahre
37 64
- 44 Jahre
5
29
70
- 59 Jahre
25
65
60 Jahre und älter
6 5
35
SCHULBILDUNG 61
keine/nur Pflichtschule
32
59
Berufsschule/BMS
7
38
3
71
AHS/BHS/Hochschule
24
5
245579
Angaben in Prozent
Modul 1 - Türkische Bevölkerung in Österreich
GfK Custom Research
Januar 2009
Staat und Religion II Basis: alle Befragten 2
Frage 11: Wie sehen Sie das Verhältnis von Staat und Religion? Sollten … Staat und Religion getrennt sein
Religion sollte auch in staatlichen Belangen eine Rolle spielen und religiöse Vorschriften in die staatliche Gesetzgebung Eingang finden
TOTAL
keine Angabe
6
30
64
GEBURTSLAND Herkunftsland Österreich
6
28
67
6
46
49
RELIGION 6
32
62
muslimisch alevitisch
13
88
anderes
100
RELIGIÖSE TYPEN säkulare Muslime religiös-politische Muslime
Angaben in Prozent
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2
18
80 48
44
8
245579
41
Aus den Antworten zur individuellen Wichtigkeit von staatlichen versus religiösen Gesetzen und zur Einstellung zum Verhältnis von Staat und Religion wurde eine Säkularisierungstypologie gebildet: Laizisten (21%) räumen den staatlichen Gesetzen Vorrang vor religiösen Vorschriften ein und treten für eine Trennung von staatlichen Gesetzen und religiösen Vorschriften ein. Moderate Säkulare (6%) treten für den Vorrang staatlicher Gesetze ein, aber lehnen eine Trennung von Staat und Religion ab. Moderate Religiös-Politische (22%) stellen religiöse Vorschriften in den Vordergrund, wollen sie aber nicht in der staatlichen Gesetzgebung sehen. Religiös-politische Integralisten (21%) betonen den Vorrang religiöser Vorschriften und wollen diese auch in der staatlichen Gesetzgebung sehen. 20% können nicht klassifiziert werden. Die Laizisten und die religiös-politischen Integralisten unterscheiden sich stark: In der ersten Gruppe sind Angehörige der oberen Bildungsschichte und qualifizierte Angestellte/Beamte stark überdurchschnittlich vertreten, das Gros der nichtmuslimischen Türken und Personen, die fast ausschließlich österreichische Medien konsumieren; in schwächerem aber sichtbarem Ausmaß Männer und Migranten, die noch im Herkunftsland geboren wurden. Umgekehrt weisen die religiös-politischen Integralisten einen starken Anteil an der unteren und mittleren Bildungsschichte auf, ferner von Frauen (speziell Hausfrauen) und sind eher jünger. Dem entspricht auch, dass beinahe jede(r) Dritte in Österreich Geborene diesem Typus zuzurechnen ist.
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42
Tabelle: Säkularisierungs-Typologie Religiöspolitische Integralisten
Laizisten
Moderate Säkulare
Moderate ReligiösPolitische
türkische MigrantInnen gesamt
31
6
22
21
Männer
33
7
22
19
Frauen
26
4
22
24
unter 30 Jahre
29
7
21
26
30-44 Jahre
32
5
21
19
45 Jahre und älter
31
6
26
19
keine/nur Pflichtschule
25
6
26
22
Berufsschule/BMS
23
9
22
26
AHS/BHS/Hochschule
42
5
17
14
Angestellte/Beamte
45
9
13
18
in Schulbildung
46
-
17
25
Selbstständige
33
4
21
16
Facharbeiter
21
4
36
15
sonstige Arbeiter
26
8
23
22
Hausfrauen
21
-
18
39
Deutsch wie Muttersprache / sehr gut
34
7
15
21
Deutsch ziemlich gut
31
4
26
19
Deutsch kaum
23
9
26
22
in Österreich geboren
16
10
19
31
im Herkunftsland geboren
33
5
23
19
Ö Mono
54
4
25
11
Multi
33
7
21
18
Türkei Mono
20
5
24
30
Muslime
28
6
23
22
Aleviten
81
6
6
6
andere/keine Religion
86
-
-
-
in %
Medien:
Quelle: GfK Austria, Umfrage unter Türkischer Bevölkerung in Österreich (2009).
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43
Auf die Frage, ob sie dafür sind, dass Teile des islamischen Rechtes, z.B. Ehe-, Familien- und Erbrecht in die österreichische Rechtssprechung Eingang finden sollten, also islamisches Recht in Österreich Anwendung findet, antworten 50 Prozent dafür, 16 Prozent meinen, es käme darauf an, welche Bestandteile des islamischen Rechts angewendet werden sollten, 22 Prozent dagegen. Die Antworten sind stark vom Bildungsniveau – und damit zusammenhängend vom Berufsstatus – abhängig: je höher die Bildung, umso geringer die Zustimmung, und umso stärker die dezidierte Ablehnung; Männer sind eher dafür als Frauen. Bedeutsam erweisen sich hier die Deutschkenntnisse: je besser, umso höher die Ablehnung, vor allem aber die Religiosität: Beinahe zwei Drittel der religiös-politischen Muslime, aber nur eine Minderheit der Säkularen sind uneingeschränkt dafür.
Tabelle: Islamisches Recht in Österreich dafür
kommt darauf an
dagegen
keine Angabe
türkische MigrantInnen
50
16
22
12
keine/nur Pflichtschule
58
16
13
13
Berufsschule/BMS
56
11
23
11
AHS/BHS/Hochschule
38
22
31
10
Deutsch wie Muttersprache / sehr gut
43
14
35
7
Deutsch ziemlich gut
51
17
17
14
Deutsch kaum
61
18
10
12
Religiös-politische Muslime
62
16
13
9
säkulare Muslime
41
16
32
11
in %
Quelle: GfK Austria, Umfrage unter Türkischer Bevölkerung in Österreich (2009).
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44
4.2. DEMOKRATIE UND MEINUNGSFREIHEIT
Die große Mehrheit tritt uneingeschränkt (drei Viertel) bzw. eher (ein weiteres Sechstel) für grundlegende demokratische Werte und Meinungsfreiheit ein. Die entsprechenden Werte entsprechen grosso modo jenen der österreichischen Mehrheitsbevölkerung. Allerdings gibt es in Teilbereichen mehr (Zusammenhang zwischen Demokratie und Kriminalität, Vorrang von Religion vor Demokratie, Medienzensur für Moral und Ordnung) oder minder (Ablehnung der freien Meinungsäußerung bei „Beleidigung Andersdenkender“) ausgeprägte Vorbehalte. In der Umfrage von Carkoglu/Toprak (2007) in der Türkei (2006) sprachen sich 77 Prozent für die Demokratie („much better than any other regime“) aus (7% eher antidemokratisch, 13% unentschieden). Allerdings existieren gewisse Ungereimtheiten. So meint beinahe jede(r) Zweite, dass man an den vielen Kriminellen in Österreich sieht, wohin die Demokratie führt (ein Drittel Ablehnung, ein Fünftel keine Angabe). 72 Prozent geben an, dass die Befolgung der Gebote ihrer Religion für sie wichtiger ist als die Demokratie (ein Viertel Ablehnung) und neun von zehn meinen, der Staat sollte Fernsehen und Zeitungen kontrollieren, um Moral und Ordnung sicherzustellen (10 Prozent Ablehnung).
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45
GfK Custom Research
Modul 1 - Türkische Bevölkerung in Österreich
Januar 2009
Einstellung zu Demokratie und Meinungsfreiheit im Vergleich Basis: alle Befragten
Frage 2
Sagen Sie mir bitte zu jeder der folgenden Ansichten, ob Sie damit sehr übereinstimmen, eher übereinstimmen, eher nicht übereinstimmen oder gar nicht übereinstimmen.
in %
Jeder Bürger sollte das Recht haben, für seine Überzeugungen auf die Straße zu gehen. Jeder sollte das Recht haben, für seine Meinung einzutreten, auch wenn die Mehrheit anderer Meinung ist (Ö) bzw. auch Minderheiten sollten das Recht haben, ihre Meinung frei zu äußern (T). Eine Demokratie ist in jedem Fall besser als eine Diktatur.*) (dezidiert ablehnende bis antipolitische Äußerungen)
Österr. Mehrheit
Türk. Migranten
82
92
98
92
93
(75+17)
6
7
10
*) abweichende Skalierung bzw. Antwortmöglichkeiten Quelle: GfK Austria, Politische Kultur in der Konfliktdemokratie (2001) GfK Austria, Umfrage unter Türkischer Bevölkerung in Österreich (2009).
Angaben in Prozent
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245579
46
GfK Custom Research
Modul 1 - Türkische Bevölkerung in Österreich
Januar 2009
Einstellung zu Demokratie und Meinungsfreiheit I Basis: alle Befragten
Frage 2
Sagen Sie mir bitte zu jeder der folgenden Ansichten, ob Sie damit sehr übereinstimmen, eher übereinstimmen, eher nicht übereinstimmen oder gar nicht übereinstimmen. stimme voll und ganz überein (1) stimme eher nicht überein (3) keine Angabe
Jeder Bürger sollte das Recht haben, für seine Überzeugungen auf die Straße zu gehen
78
Auch Minderheiten sollten das Recht haben, Ihre Meinung frei zu äußern
77
Eine Demokratie ist in jedem Fall besser als eine Diktatur
75
Der Staat sollte Fernsehen und Zeitungen kontrollieren um Moral und Ordnung sicherzustellen
73
Jeder Bürger sollte das Recht haben, seine Meinung frei zu äußern, auch wenn sich Menschen anderer Überzeugung oder Religion dadurch beleidigt fühlen
stimme eher überein (2) stimme überhaupt nicht überein (4)
MW
18
15
4 3
1,33
4 6 1 1,42
16
18
1,29
2 5 2 1,36
17
61
13
5
15
1 1,73
245579
Angaben in Prozent GfK Custom Research
8
Modul 1 - Türkische Bevölkerung in Österreich
Januar 2009
Einstellung zu Demokratie und Meinungsfreiheit II Basis: alle Befragten
Frage 2
Sagen Sie mir bitte zu jeder der folgenden Ansichten, ob Sie damit sehr übereinstimmen, eher übereinstimmen, eher nicht übereinstimmen oder gar nicht übereinstimmen. stimme voll und ganz überein (1) stimme eher nicht überein (3) keine Angabe
9
stimme eher überein (2) stimme überhaupt nicht überein (4)
MW 1,88
Die Befolgung der Gebote meiner Religion ist für mich wichtiger als Demokratie
53
19
6
18
4 2,80
2,44 An den vielen Kriminellen in Österreich sieht man, wohin die Demokratie führt
18
30
11
21
21 3,30
Angaben in Prozent
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245579
47
4.3. DIE KOPFTUCHFRAGE In Anlehnung an die in der Türkei durchgeführte Umfrage wurde zunächst die „traditionell moralische“ Dimension des „Kopftuches“ abgefragt: dabei stimmen 24 Prozent voll und ganz (10%) bzw. eher (14%) mit der Fragestellung überein, Frauen, die ein Kopftuch oder eine andere Art der Kopfbedeckung tragen, seien ehrbarer als Frauen, die ihren Kopf nicht bedecken; beinahe drei Viertel lehnen dies ab, davon 63 Prozent dezidiert und 10 Prozent eher. Die genannten Prozentsätze stimmen in etwa mit den in der Türkei erhobenen Werten überein. GfK Custom Research
Modul 1 - Türkische Bevölkerung in Österreich
Januar 2009
„Kopftuchfrage“ I Basis: alle Befragten
Frage 2:
Sagen Sie mir bitte zu jeder der folgenden Ansichten, ob Sie damit sehr übereinstimmen, eher übereinstimmen, eher nicht übereinstimmen oder gar nicht übereinstimmen.
16
„Frauen, die ein Kopftuch oder eine andere Art der Kopfbedeckung tragen, sind ehrbarer als Frauen, die ihren Kopf nicht bedecken“ Übereinstimmung
TÜRKISCHE MIGRANTEN IN ÖSTERREICH
BEVÖLKERUNG IN DER TÜRKEI *)
24
22
unentscheiden/keine Angabe
2
Nicht-Übereinstimmung
73
12
66
*) Quelle: Ali Carkoglu / Binanz Toprak, Religion, Society and Politics in a Changing Turkey, Istanbul 2007 (Tesev Publications) Angaben in Prozent
245579
Überdurchschnittliche Zustimmung findet sich in der unteren Bildungsschichte (28%), bei Hausfrauen (32%), Arbeitern (28%) und bei religiös-politisch orientierten Muslimen (36%). Besonders deutlich fällt die Ablehnung bei nicht-muslimischen Türken (94%), säkular Orientierten (83%) und bei berufstätigen Frauen (dezidierte Ablehnung) aus. Zwischen den in Österreich und den im Herkunftsland Geborenen gibt es kaum Unterschiede.
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48
Modul 1 - Türkische Bevölkerung in Österreich
GfK Custom Research
Januar 2009
„Kopftuchfrage“ II Basis: alle Befragten
Frage 2:
17
Sagen Sie mir bitte zu jeder der folgenden Ansichten, ob Sie damit sehr übereinstimmen, eher übereinstimmen, eher nicht übereinstimmen oder gar nicht übereinstimmen.
„Frauen, die ein Kopftuch oder eine andere Art der Kopfbedeckung tragen, sind ehrbarer als Frauen, die ihren Kopf nicht bedecken“ Übereinstimmung
TOTAL
unentscheiden/keine Angabe
73
2
24
Nicht-Übereinstimmung
BERUF DES BEFRAGTEN freie Berufe/Selbst./LW Angestellte/Beamte Arbeiter Pensionist/Rentner Hausfrau in Schulbildung
14
82
1
16
83
2 28
69
3
71
30 32
3
34
66 66
245579
Angaben in Prozent
GfK Custom Research
Modul 1 - Türkische Bevölkerung in Österreich
Januar 2009
„Kopftuchfrage“ III Basis: alle Befragten
Frage 2:
Sagen Sie mir bitte zu jeder der folgenden Ansichten, ob Sie damit sehr übereinstimmen, eher übereinstimmen, eher nicht übereinstimmen oder gar nicht übereinstimmen.
18
„Frauen, die ein Kopftuch oder eine andere Art der Kopfbedeckung tragen, sind ehrbarer als Frauen, die ihren Kopf nicht bedecken“
Angaben in Prozent
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245579
49
Beinahe Neun von Zehn (88%) meinen, dass die Entscheidung darüber, ob Frauen in der Öffentlichkeit ein Kopftuch tragen sollten, den Frauen überlassen werden soll, 8 Prozent, dass Frauen ein Kopftuch tragen sollten (12% der religiös-politisch Orientierten, eher die untere Bildungsschichte) und 4 Prozent, dass sie kein Kopftuch tragen sollten. Etwas geringer, aber mehrheitlich plädiert man dafür, dass für muslimische Lehrerinnen und andere (weibliche) öffentlich Bedienstete das Tragen des Kopftuches erlaubt sein sollte (76%), 18 Prozent wollen das nicht erlaubt sehen (7% keine Angabe). Für ein Kopftuchverbot dieser Berufsgruppen treten im überdurchschnittlichen Ausmaß Angehörige der oberen Bildungsschichte, türkische Nicht-Muslime (56%) und säkular Orientierte, speziell die Laizisten (33%), ein.
Modul 1 - Türkische Bevölkerung in Österreich
GfK Custom Research
Januar 2009
„Kopftuchfrage“ IV Basis: alle Befragten
Frage 2:
Sagen Sie mir bitte zu jeder der folgenden Ansichten, ob Sie damit sehr übereinstimmen, eher übereinstimmen, eher nicht übereinstimmen oder gar nicht übereinstimmen.
19
„Frauen, die ein Kopftuch oder eine andere Art der Kopfbedeckung tragen, sind ehrbarer als Frauen, die ihren Kopf nicht bedecken“ Übereinstimmung
unentscheiden/keine Angabe
24
TOTAL
Nicht-Übereinstimmung
2
73
RELIGIÖSE TYPEN 15
säkulare Muslime
1
83
36
religiös-politische Muslime
3
61
SÄKULARISIERUNG 33
moderat Religiös-Politische Laizisten moderate Säkulare religiös-politische Integralisten
Angaben in Prozent
Integration in Österreich © 2009 GfK Austria GmbH
9
2
66
1
90 40 36
3 4
57 60
245579
50
Modul 1 - Türkische Bevölkerung in Österreich
GfK Custom Research
Januar 2009
„Kopftuchfrage“ V Basis: alle Befragten
Frage 12:
20
Es gibt immer wieder Diskussionen darüber, ob muslimische Frauen in der Öffentlichkeit ein Kopftuch tragen sollten. Wie sehen Sie das? Frauen sollten ein Kopftuch tragen
Frauen sollten kein Kopftuch tragen
die Entscheidung darüber sollte den Frauen überlassen werden
keine Angabe
TOTAL
8
4
88
SCHULBILDUNG keine/nur Pflichtschule
11
3
Berufsschule/BMS
6
5
AHS/BHS/Hochschule
7
3
86 88 89
1
ORIENTIERUNG 14
Religion österreichische Gesetze
5
3
84
5
90
1
245579
Angaben in Prozent
Modul 1 - Türkische Bevölkerung in Österreich
GfK Custom Research
Januar 2009
„Kopftuchfrage“ VI Basis: alle Befragten
Frage 13:
21
Und wie ist das mit öffentlich Bediensteten oder Lehrerinnen? Sollten muslimische Lehrerinnen und andere öffentlich Bediensteten das Tragen des Kopftuches erlaubt sein oder sollte das nicht erlaubt sein?
sollte erlaubt sein
sollte nicht erlaubt sein
keine Angabe
75
TOTAL
18
7
SCHULBILDUNG 80
keine/nur Pflichtschule Berufsschule/BMS
13
77
AHS/BHS/Hochschule
7
18
68
5
24
7
RELIGION muslimisch alevitisch anderes
78
16
31
6
56
36
13 57
7
SÄKULARISIERUNG moderat Religiös-Politische Laizisten
82
15
59
33
3 8
moderate Säkulare
93
7
religiös-politische Integralisten
93
3 4
Angaben in Prozent
Integration in Österreich © 2009 GfK Austria GmbH
245579
51
4.4. ISALMISCHER RELIGIONSUNTERRICHT
Von den Befragten, die schulpflichtige Kinder haben, besuchen in 62 Prozent der Fälle das Kind/die Kinder den islamischen Religionsunterricht in der Schule – am seltensten bei Eltern aus der oberen Bildungsschichte (54%) und bei säkular Orientierten und hier besonders bei den Laizisten (42%). Dieser Unterricht wird beurteilt von 19% mit sehr gut 16% mit gut 27% mit befriedigend 7% mit genügend 30% mit nicht genügend. Schlechte Noten werden speziell von der oberen Bildungsschichte verteilt (46% nicht genügend), von den Säkularen und wieder von den Laizisten. Von den Personen, die ihre Kinder in den schulischen islamischen Religionsunterricht schicken, geben 56 Prozent an, dass ihre Kinder auch (zusätzlich) eine Koranschule besuchen, speziell solche aus der untersten Bildungsschichte (62%) und religiös-politisch Orientierte.
Integration in Österreich © 2009 GfK Austria GmbH
52
Modul 1 - Türkische Bevölkerung in Österreich
GfK Custom Research
Januar 2009
Islamischer Religionsunterricht I Basis: Befragte(r) hat Kind(er) im schulpflichtigen Alter (n=310)
Frage 6:
13
Besucht Ihr Kind/besuchen Ihre Kinder den islamischen Religionsunterreicht in der Schule?
Ja
Nein
keine Angabe
62
TOTAL
38
SCHULBILDUNG keine/nur Pflichtschule
65
35
Berufsschule/BMS
65
35
54
AHS/BHS/Hochschule
45
1
SÄKULARISIERUNG 72
moderat Religiös-Politische
28
42
Laizisten
58 71
moderate Säkulare
29
75
religiös-politische Integralisten
25 245579
Angaben in Prozent
GfK Custom Research
Modul 1 - Türkische Bevölkerung in Österreich
Januar 2009
Islamischer Religionsunterricht II Basis:
Frage 7:
Befragte(r) hat Kind(er) im schulpflichtigen Alter, die den islamischen Religionsunterricht in der Schule besuchen (n=191) 14
Wie beurteilen Sie den islamischen Religionsunterricht in der Schule?
sehr gut (1)
gut (2)
TOTAL
befriedigend (3)
19
16
19
15
genügend (4)
nicht genügend (5)
27
7
keine Angabe
30
1
MW 3,14
SCHULBILDUNG keine/nur Pflichtschule
24
Berufsschule/BMS AHS/BHS/Hochschule
32
6
19
16
14
31
12
7
10
3,09
28
2,79
19
46
2
3,57
SÄKULARISIERUNG 27
moderat Religiös-Politische Laizisten moderate Säkulare religiös-politische Integralisten
Angaben in Prozent
Integration in Österreich © 2009 GfK Austria GmbH
11
12
8
33
25 21
31 11
25 19
6
3,53
36 25
25
2,86
24
2,75
25 6
27
2
2,98
245579
53
GfK Custom Research
Modul 1 - Türkische Bevölkerung in Österreich
Januar 2009
Islamischer Religionsunterricht III Basis:
Frage 8:
Befragte(r) hat Kind(er) im schulpflichtigen Alter, die den islamischen Religionsunterricht in der Schule besuchen (n=191) 15
Besucht ihr Kind/besuchen Ihre Kinder eine Koranschule, unabhängig vom Religionsunterricht in der Schule?
Ja
Nein
keine Angabe
56
TOTAL
43
1
SCHULBILDUNG 62
keine/nur Pflichtschule Berufsschule/BMS AHS/BHS/Hochschule
52
36
2
38
1
48
46
54
ORIENTIERUNG 61
Religion österreichische Gesetze
Angaben in Prozent
Integration in Österreich © 2009 GfK Austria GmbH
49
49
2
245579
54
4.5. ZIELE FÜR KINDER UND „GEMISCHT-RELIGIÖSE“ PARTNERSCHAFTEN
Die zentralen, wichtigen Ziele für Sohn/Tochter sind eine gute Ausbildung, gute Deutschkenntnisse und beruflicher Erfolg (über 90% sehr wichtig), gefolgt von Heiraten/Familie haben, Bewertung der Sprache und Kultur und erfolgreicher Integration in die österreichische Gesellschaft, sowie einer religiösen Erziehung. Geringer und mit deutlich stärkerer Wertigkeit für Tochter/Töchter ist das Ziel, „einen türkischen Partner“ zu finden. Letzteres gilt speziell für Hausfrauen, die untere Bildungsschichte (untere Bildung: Sohn 57%, Tochter 71%, obere Bildung: 30% bzw. 46% sehr wichtig), Personen mit schlechten Deutschkenntnissen und religiös-politisch Orientierte. Im Hinblick auf „gemischte“ religiöse Ehen geben für Sohn wie Tochter 41 Prozent an, sie hätten nichts dagegen, 55 Prozent melden Einwände an (davon 46% starke). Jüngere Befragte (Ausnahme in Ausbildung Befindliche) und in Österreich Geborene vertreten hier eine etwas ablehnendere Position, ansonsten finden sich starke Unterschiede nach dem Geschlecht der Befragten (größere Ablehnung bei Frauen, insbesondere Hausfrauen), Bildungsgrad, vor allem aber nach Integrationsvariablen (Deutschkenntnisse, Medienverhalten) und religiösem Bekenntnis, Religiosität und Säkularisierungsgrad: Je eher sich die Befragten in einem dominierend türkischsprachigen Umfeld bewegen und je stärker eine muslimisch(-integralistische) Orientierung ist, umso größer die Vorbehalte – wobei die letztgenannten Faktoren stärker zum Tragen kommen als die Bildung. Nach Carkoglu/Toprak (2007) würden sich in der Türkei gut zwei Drittel gegen eine Ehe des Kindes/der Kinder mit einem/einer Nichtmuslim(en)a stellen (70% bei Tochter, 67% bei Sohn), ein Fünftel täte das nicht (18% Tochter, 22% Sohn; unentschlossen 5% bzw. 6%).
Integration in Österreich © 2009 GfK Austria GmbH
55
GfK Custom Research
Modul 1 - Türkische Bevölkerung in Österreich
Januar 2009
Wichtigkeit von Zielen für Söhne Basis: alle Befragten
Frage 3:
22
Reden wir über Kinder. Unabhängig davon, ob Sie selbst Kinder haben oder nicht, sagen Sie mir bitte zu jedem Punkt, ob dieser Punkt für Ihren Sohn/Ihre Söhne sehr wichtig, eher wichtig, nicht so wichtig oder ganz unwichtig ist.
sehr wichtig (1)
eher wichtig (2)
nicht so wichtig (3)
ganz unwichtig (4)
keine Angabe
MW
Gute Deutschkenntnisse
96
4
1,04
Eine gute Ausbildung
96
3
1,04
Beruflicher Erfolg
9
90
Heiraten und eine Familie haben
12
82
Bewahrung der gemeinsamen Sprache und Kultur
3
76
15
Sich erfolgreich in die österreichische Gesellschaft integrieren
74
19 21
45
18
1,22 1,24
18
79
Eine religiöse Erziehung
Einen türkischen Partner finden
1,11
4 5
1,37
42
1,33
2
2,01
14
245579
Angaben in Prozent GfK Custom Research
Modul 1 - Türkische Bevölkerung in Österreich
Januar 2009
Wichtigkeit von Zielen für Töchter Basis: alle Befragten
Frage 4:
23
Reden wir über Kinder. Unabhängig davon, ob Sie selbst Kinder haben oder nicht, sagen Sie mir bitte zu jedem Punkt, ob dieser Punkt für Ihre Tochter/Ihre Töchter sehr wichtig, eher wichtig, nicht so wichtig oder ganz unwichtig ist.
sehr wichtig (1)
eher wichtig (2)
nicht so wichtig (3)
MW
95
5
1,05
Gute Deutschkenntnisse
94
4
1,05
92
Heiraten und eine Familie haben
83
Sich erfolgreich in die österreichische Gesellschaft integrieren
79
Eine religiöse Erziehung Einen türkischen Partner finden
7
85
Bewahrung der gemeinsamen Sprache und Kultur
Integration in Österreich © 2009 GfK Austria GmbH
keine Angabe
Eine gute Ausbildung
Beruflicher Erfolg
Angaben in Prozent
ganz unwichtig (4)
60
10 2
1,18
14
1,18
15
75 14
1,08
3
1,25
12
5 52
1,40
12
11 2
1,74 245579
56
GfK Custom Research
Modul 1 - Türkische Bevölkerung in Österreich
Januar 2009
Akzeptanz bzw. Vorbehalte zu gemischten religiösen Ehen I Basis: alle Befragten Frage 3/4: Sagen Sie mir bitte zu jeder der folgenden Ansichten, ob Sie damit sehr übereinstimmen, eher übereinstimmen, eher nicht übereinstimmen oder gar nicht übereinstimmen - Ich hätte nichts dagegen, dass mein Sohn/meine Tochter jemand
24
heiratet, der oder die einem anderen Glaubensbekenntnis angehört.
in % bzw. PPD
nichts dagegen
Vorbehalte
PPD
41 42 39 24 35 42 43 36 41 36 48 55 55 33 42 49
55 54 57 71 60 53 54 57 55 61 44 40 46 63 54 49
+14 +12 +22 +47 +25 +11 +11 +21 +14 +25 -4 -15 -11 +30 +12 ±0
türkische MigrantInnen gesamt Männer Frauen (davon Hausfrauen) unter 30 Jahre 30-44 Jahre 45 Jahre und älter in Österreich geboren im Herkunftsland geboren Arbeiter Selbstständige Angestellte/Beamte in Ausbildung keine/nur Pflichtschule Berufsschule/BMS AHS/BHS/Hochschule
245579
Angaben in Prozent
GfK Custom Research
Modul 1 - Türkische Bevölkerung in Österreich
Januar 2009
Akzeptanz bzw. Vorbehalte zu gemischten religiösen Ehen II Basis: alle Befragten
Frage 3/4: Sagen Sie mir bitte zu jeder der folgenden Ansichten, ob Sie damit sehr übereinstimmen, eher übereinstimmen, eher nicht übereinstimmen oder gar nicht übereinstimmen - Ich hätte nichts dagegen, dass mein Sohn/meine Tochter jemand
25
heiratet, der oder die einem anderen Glaubensbekenntnis angehört.
in % bzw. PPD
Deutsch wie Muttersprache Deutsch sehr gut Deutsch ziemlich gut Deutsch kaum (fast) nur türkische Medien türkische u. österr. Medien (fast) nur österr. Medien Muslime Aleviten/andere religiöse Muslime säkulare Muslime konsequente Religiöse (religiöse Integralisten) konsequente Säkulare
Angaben in Prozent
Integration in Österreich © 2009 GfK Austria GmbH
nichts dagegen
Vorbehalte
PPD
55 43 37 35 34 42 57 38 81 27 53 21 65
38 55 59 61 66 53 32 58 16 69 46 77 34
-17 +12 +22 +26 +32 +11 -25 +20 -65 +42 -7 +56 -31
245579
57
4.6. MEDIENVERHALTEN
Am häufigsten wird türkischsprachiges Fernsehen konsumiert (76% fast täglich), gefolgt von österreichischen Tageszeitungen (30% fast täglich, 34% mehrmals die Woche) und dem österreichischen Fernsehen (30% fast täglich, 19% mehrmals die Woche); ca. die Hälfte greift ziemlich regelmäßig zu türkischsprachigen Zeitungen (21% fast täglich, 27% mehrmals die Woche).
GfK Custom Research
Modul 1 - Türkische Bevölkerung in Österreich
Januar 2009
Medienverhalten Basis: alle Befragten
Frage 1:
32
Sagen Sie mir bitte zu jedem der folgenden Medien, wie oft Sie diese Art von Zeitung lesen bzw. diese Art von Fernsehsender sehen?
fast täglich
mehrmals die Woche
österreichische Tageszeitungen
30
österreichisches TV
30
türkischsprachige Tageszeitungen
anderssprachige Tageszeitungen
Angaben in Prozent
Integration in Österreich © 2009 GfK Austria GmbH
21
4
2
5
fast nie
10
76
türkischsprachiges TV
anderssprachiges TV
seltener
19
27
9
25
11
34
4
14
37
16
36
86
4
95
245579
58
Dabei zeigen sich beträchtliche Überschneidungen. Es erscheint daher sinnvoll, eine Medienverhaltenstypologie zu bilden: 1. Österreich Mono (6%): Die kleinste Gruppe konsumiert täglich oder mehrmals die Woche österreichisches Fernsehen oder österreichische Tageszeitungen, türkischsprachige Medien (Fernsehen, Tageszeitungen) hingegen nur selten oder nie. Überdurchschnittlich (wenngleich absolut gering) vertreten sind hier die Unter-30Jährigen, die obere Bildungsschichte, leitende Angestellte/Beamte, in Österreich geborene und Laizisten, sowie Personen mit sehr guten Deutschkenntnissen. 2. Multi (69%): Ist die größte Gruppe, die zumindest ein österreichisches und ein türkisches Medium regelmäßig konsumiert. Überdurchschnittlich Jüngere, in Österreich Geborene und Säkulare. 3. Türkei Mono (25%): Umfasst Personen, die nur türkische Medien regelmäßig, aber keine österreichischen Medien regelmäßig konsumieren. Dies trifft vor allem auf Ältere (41% der Über-45-Jährigen), die untere Bildungsschichte (36%), Hausfrauen (32%), Personen mit geringen Deutschkenntnissen (54%) und religiös-politisch Orientierte (32%) zu. Hier kommt es also nur sporadisch zu medialen Informationen unter österreichischen Gesichtspunkten.
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59
4.7. BENACHTEILIGUNG UND NEGATIVE ERFAHRUNGEN MIT DER MEHRHEITSGESELLSCHAFT
53 Prozent der türkischen Migranten (54% der türkischen Muslime) haben das Gefühl, dass Muslime vom österreichischen Staat benachteiligt werden, nur 39 Prozent (38% der Muslime) glauben, dass Muslime in Österreich gleich behandelt werden wie die Angehörigen anderer Glaubensgemeinschaften. Jüngere Türkischstämmige orten deutlich häufiger als Ältere Benachteiligung, desgleichen solche, die selbst bzw. deren Eltern in Österreich geboren wurden. Der Eindruck der Benachteiligung verstärkt sich noch mit zunehmenden Deutschkenntnissen und österreichbezogenem Medienverhalten. Zugleich sehen religiös-politische Muslime eher Benachteiligungen für Muslime, als säkular Orientierte. Bildung und Geschlecht spielen in der Perzeption von Benachteiligung keine relevante Rolle. Wer konkrete negative Erfahrungen mit der Mehrheitsgesellschaft gemacht hat, sieht zumeist auch eine Benachteiligung von Muslimen durch staatliche Instanzen. Nur 38 Prozent wissen über keine negativen Erfahrungen zu berichten. Die häufigsten negativen Erfahrungen betreffen „andere Leute sehen mich seltsam an“ (37%) und „man hat mir gegenüber über Ausländer/Migranten abwertende Bemerkungen gemacht“ (34%). Immerhin jeweils ca. ein Viertel geben an, beim Einkaufen unhöflich behandelt zu werden (26%), von Behörden wie Polizei und Ausländerbehörde nachteilig behandelt zu werden (25%), oder als Ausländer/Migrant absichtlich beleidigt, angepöbelt oder beschimpft worden zu sein (24%). Geringer, aber absolut erschreckend sind persönliche Erfahrungen mit absichtlicher Sachbeschädigung (7%) bzw. tätlichen Angriffen auf offener Straße (6%).
Integration in Österreich © 2009 GfK Austria GmbH
60
Modul 1 - Türkische Bevölkerung in Österreich
GfK Custom Research
Januar 2009
Benachteiligung von Muslimen durch den österreichischen Staat I Basis: alle Befragten
Frage 10:
Wie verhält sich der österreichische Staat im Allgemeinen den Muslimen gegenüber. Haben Sie das Gefühl, dass Muslime in Österreich gleich behandelt werden wie Angehörige anderer Glaubensgemeinschaften, oder werden sie eher benachteiligt?
Muslime werden gleichbehandelt
TOTAL
Muslime werden eher benachteiligt
keine Angabe
8
53
39
26
ALTER -29 Jahre - 44 Jahre
8
63
29
8
53
39
45 Jahre und älter
7
45
48
GEBURTSLAND Eltern in Ö geboren
8
70
22
Eltern im HL geboren selbst in Ö geboren
4
66
30
selbst im HL geboren
7
52
41
8
51
41
245579
Angaben in Prozent
Modul 1 - Türkische Bevölkerung in Österreich
GfK Custom Research
Januar 2009
Benachteiligung von Muslimen durch den österreichischen Staat II Basis: alle Befragten
Frage 10:
Wie verhält sich der österreichische Staat im Allgemeinen den Muslimen gegenüber. Haben Sie das Gefühl, dass Muslime in Österreich gleich behandelt werden wie Angehörige anderer Glaubensgemeinschaften, oder werden sie eher benachteiligt?
Muslime werden gleichbehandelt
TOTAL
Muslime werden eher benachteiligt
keine Angabe
8
53
39
27
DEUTSCHKENNTNISSE Deutsch wie Muttersprache Deutsch ziemlich gut
4
62
34
Deutsch kaum
8
51
41
13
45
43
MEDIENVERHALTEN (fast) nur Ö Medien
4
62
35
Ö + T Medien
40
(fast) nur T Medien
40
6
54 12
48
RELIGION muslimisch anderes Angaben in Prozent
Integration in Österreich © 2009 GfK Austria GmbH
31
56 43
7
54
38
alevitisch
43
13 14 245579
61
Modul 1 - Türkische Bevölkerung in Österreich
GfK Custom Research
Januar 2009
Benachteiligung von Muslimen durch den österreichischen Staat III Basis: alle Befragten
Frage 10:
Wie verhält sich der österreichische Staat im Allgemeinen den Muslimen gegenüber. Haben Sie das Gefühl, dass Muslime in Österreich gleich behandelt werden wie Angehörige anderer Glaubensgemeinschaften, oder werden sie eher benachteiligt?
Muslime werden gleichbehandelt
TOTAL
Muslime werden eher benachteiligt
39
28
keine Angabe
53
8
50
9
RELIGIÖSE TYPEN 41
säkulare Muslime religiös-politische Muslime
34
61
5
SÄKULARISIERUNG 44
Laizisten moderate Säkulare
33
moderat Religiös-Politische
32
religiös-politische Integralisten
KEINE NEGATIVE ERFAHRUNG Angaben in Prozent
Integration in Österreich © 2009 GfK Austria GmbH
35
39
47 53
8 13
64 60
51
4 6
10 245579
62
Modul 1 - Türkische Bevölkerung in Österreich
GfK Custom Research
Januar 2009
Schlechte Erfahrungen mit der österr. Mehrheitsgesellschaft I Basis: alle Befragten
Frage 9:
Manchmal macht man als Ausländer oder Person mit Migrationshintergrund schlechte Erfahrungen mit der österreichischen Mehrheitsbevölkerung. Was vom folgenden ist ihnen persönlich schon ein oder mehrmals in den letzten Jahren passiert?
Andere Leute sehen mich seltsam an
29
37
Man hat mir gegenüber über Ausländer/Migranten abwertende Bemerkungen gemacht
34
Ich werde beim Einkaufen unhöflich behandelt
26
Ich werde bei Behörden wie Polizei oder Ausländerbehörde nachteilig behandelt
25
Man hat mich als Ausländer/Migrant absichtlich beleidigt, angepöbelt oder beschimpft
24
Sachen von mir werden absichtlich beschädigt oder zerstört
7
Ich werde auf offener Straße tätlich angegriffen
6 38
keine negativen Erfahrungen
245579
Angaben in Prozent GfK Custom Research
Modul 1 - Türkische Bevölkerung in Österreich
Januar 2009
Eindruck von Benachteiligung und schlechte Erfahrung Basis: alle Befragten 31
in % negative Erfahrung
Gleichbehandlung
Benachteiligung
PPD
Leute sehen mich seltsam an
33
60
+27
abwertende Bemerkungen
27
68
+41
unhöfliche Behandlung beim Einkaufen
26
67
+41
nachteilige Behandlung durch Behörden
29
63
+34
beleidigt, angepöbelt, beschimpft
24
70
+46
Sachbeschädigung
30
65
+35
tätliche Angriffe
13
80
+67
keine Angabe
51
39
-12
Angaben in Prozent
Integration in Österreich © 2009 GfK Austria GmbH
245579
63
5. DIE SICHT DER MEHRHEITSBEVÖLKERUNG Die Sicht der Mehrheitsbevölkerung resultiert aus einer Reihe von Telefonumfragen in der Gesamtbevölkerung (österreichweit repräsentativ ab 16 Jahren), sowie einer Telefonbefragung von 16-29-Jährigen, in Letzterer waren auch 12 Prozent an jungen Österreichern mit Migrationshintergrund vertreten. Sowohl die Ergebnisse der Befragung junger Österreicher, wie einzelne Fragestellungen zu den Telefonbefragungen in der Gesamtbevölkerung, ermöglichen einen direkten Vergleich zwischen Mehrheitsbevölkerung und Migranten bei einzelnen Themen.
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64
5.1. INTEGRATION UND INTEGRATIONSERFORDERNISSE
In der grundsätzlichen Haltung der Mehrheitsbevölkerung zur Zuwanderung zeigt sich, dass 64% von der Politik keine Forderung nach völliger Anpassung der Zuwanderer verlangen, wohl aber die Akzeptanz grundlegender Prinzipien (speziell höhere Bildung, jüngere Menschen) 23% meinen, die Politik sollte von den Zuwanderern eine Einordnung in unsere Gesellschaft fordern, auch wenn diese andere Wert- und Lebensvorstellungen haben (überdurchschnittlich ältere Frauen, untere Bildungsschichte) 11% glauben, die Politik kann von den Zuwanderern nur die Einhaltung der Gesetze fordern, nicht aber die Anpassung an unsere Gesellschaft. Die Mehrheitsmeinung hat sich im Vergleich zu Februar verstärkt, die Minimalversion abgeschwächt. Tabelle: Integrationsziel
in %
2008/2
2008/4
Die Politik sollte von Zuwanderern zwar keine völlige Anpassung an unsere Gesellschaft, wohl aber die Akzeptanz grundlegender Prinzipien fordern, zum Beispiel die Gleichheit von Mann und Frau, die Trennung von Politik und Religion und persönliche Freiheit der Lebensgestaltung
59
64
Die Politik sollte von Zuwanderern eine Einordnung in unsere Gesellschaft fordern, auch wenn diese andere Wert- und Lebensvorstellungen haben
24
23
Die Politik kann von Zuwanderern nur die Einhaltung der Gesetze fordern, nicht aber die Anpassung an unsere Gesellschaft
15
11
Quelle: GfK Austria, Gutes Leben in Österreich/Integrationsziel, CATI-Telefonumfrage (5.-7.2.2008). GfK Austria, Integrationsfragen CATI-Telefonumfrage (1.4.-4.4.2008).
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65
2008 äußert über die Hälfte der Mehrheitsbevölkerung die Ansicht, dass die Integration von Zuwanderern bzw. Ausländern in Österreich schlecht funktioniere, 43 Prozent sehen ein gutes Funktionieren. Junge Menschen bewerten die Situation ähnlich, wobei (junge) Personen mit Migrationshintergrund sich deutlich positiver äußern als ihre Altersgenossen ohne Migrationshintergrund bzw. der österreichische Durchschnitt. Personen, die Sorge um die Arbeitsplätze in Österreich haben – unter den Jungen zudem speziell Frauen – äußern sich verstärkt skeptisch. Interessanterweise hat die Einschätzung der Integrationsbereitschaft (der Migranten) so gut wie keinen Einfluss auf die Beurteilung des Funktionierens der Integration. Bei Jugendlichen spielen die Vermutung, dass es Probleme mit Zuwanderern gibt bzw. persönliche schlechte Erfahrungen, eine nicht unbedeutende Rolle bei der Beurteilung des Funktionierens (72% derer mit schlechten Erfahrungen, beurteilen die Integration skeptisch). Tabelle: Funktionieren der Integration in % glauben, dass die Integration von Migranten in Österreich funktioniert
sehr gut
eher gut
(gut)
(schlecht)
eher schlecht
sehr schlecht
Gesamtbevölkerung 2008/April
2
41
(43)
(54)
48
6
Gesamtbevölkerung 2008/Oktober
5
38
(43)
(53)
45
7
16-29-Jährige gesamt 2008/Oktober
3
42
(45)
(55)
48
7
16-29-Jährige Migranten
8
67
(75)
(25)
22
3
Quelle: GfK Austria, Integration und Integrationserfordernisse (2008). GfK Austria, Einstellung Jugendlicher zu Migranten (2008). Anmerkung: Rest auf 100% keine Angabe bzw. Rundungsfehler.
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66
22 Prozent meinen, dass die meisten Zuwanderer bereit sind, sich in die österreichische Gesellschaft zu integrieren (überdurchschnittlich Angehörige der oberen Bildungsschichte), 51 Prozent sehen eine größere Anzahl von Ausländern, die nicht bereit sind, sich zu integrieren und 25 Prozent befürchten, dass die meisten Zuwanderer nicht bereit sind, sich in die österreichische Gesellschaft zu integrieren (vor allem die untere Bildungsschichte, Pensionisten aber auch Unter-30-Jährige mit je ca. einem Drittel).
GfK Custom Research
Integrationsfonds
Oktober 2008
Zustimmung Aussagen Basis: alle Befragten
Frage 5:
7
Welcher Ansicht stimmen Sie am ehesten zu?
Oktober 2008
22
3 25
51
Die meisten Zuwanderer sind bereit, sich in die österreichische Gesellschaft zu integrieren Es gibt eine grosse Anzahl von Zuwanderern, die nicht bereit sind, sich zu integrieren Die meisten Zuwanderer sind nicht bereit, sich in die österreichische Gesellschaft zu integrieren keine Angabe Angaben in Prozent
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245579
67
Als wichtigste Punkte für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund gelten
gute Kenntnisse der deutschen Sprache
Akzeptanz der in Österreich geltenden Gesetze und Spielregeln
gute Ausbildung und damit gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt
die Fähigkeit, sich selbst zu erhalten und keine staatlichen Unterstützungen zu brauchen.
Etwas seltener wird genannt
mehr konkrete Hilfe z.B. beim Deutsch-Lernen oder Sich-Zurechtfinden in der neuen Heimat durch Nachbarschaftshilfe etc.
eine klare Distanzierung von Fremden- und Ausländerfeindlichkeit
gezielte Anzahl von Zuwanderern nach den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes und Aufnahme von besser Gebildeten und Ausgebildeten
Übernahme der Werte, die Europa prägen und gestalten
Österreichische Freunde und Bekannte
mehr Offenheit und Verständnis für die besonderen Probleme der Ausländer bei Integration
zusätzlicher Unterricht von Schulkindern in ihrer Muttersprache und vermehrter Einsatz von Verwaltungsbeamten mit Kenntnis von Migrantensprachen.
Mehrheitlich nicht so wichtig erachtet man hingegen
den Zugang nach Österreich erleichtern und bürokratische Hürden für die Zuwanderung abbauen
Aufgabe der eigenen Tradition und Muttersprache
möglichst kinderreiche Familien, damit wir bei sinkenden Geburtenraten künftige Arbeitskräfte und Steuerzahler bekommen
den Zugang zur österreichischen Staatsbürgerschaft erleichtern, denn wer ohne große Hürden Staatsbürger wird, der integriert sich leichter
die Zahl der Zuwanderer erhöhen, weil Österreich für viele Menschen innerhalb und außerhalb Europas sehr attraktiv ist.
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68
GfK Custom Research
Integrationsfonds
Oktober 2008
Zustimmung Aussagen Basis: alle Befragten
Frage 1:
Ich nenne Ihnen jetzt eine Reihe von Punkten, die für die Integration von ausländischen Zuwanderern bzw. Menschen mit Migrationshintergrund in Österreich wichtig sein können. Sagen Sie mir bitte zu jedem Punkt, ob er für eine funktionierende Integration sehr wichtig, eher wichtig oder nicht so wichtig ist. sehr wichtig
Akzeptanz der in Österreich geltenden Gesetze und Spielregeln
Übernahme der Werte, die Europa and auch Österreich prägen und gestalten
eher wichtig
04/08
Österreichische Freunde und Bekannte
Aufgabe der eigenen Tradition und Muttersprache
18
71
10/08
04/08
48
38
12
76
21
45 29
21
22
3 31
20
45
18
10/08
1 3
27
35 25
1
14
70
10/08
2
7
45
10/08
04/08
7
21
37
10/08
04/08
keine Angabe
74
04/08
Gute Kenntnisse der Deutschen Sprache
nicht so wichtig
1
61 21
55
1
245579
Angaben in Prozent GfK Custom Research
1
Integrationsfonds
Oktober 2008
Zustimmung Aussagen Basis: alle Befragten
Frage 1:
Ich nenne Ihnen jetzt eine Reihe von Punkten, die für die Integration von ausländischen Zuwanderern bzw. Menschen mit Migrationshintergrund in Österreich wichtig sein können. Sagen Sie mir bitte zu jedem Punkt, ob er für eine funktionierende Integration sehr wichtig, eher wichtig oder nicht so wichtig ist. sehr wichtig
Gute Ausbildung und damit gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt
Die Fähigkeit sich selbst zu erhalten und keine (staatlichen) Unterstützungen zu brauchen
Gute Wohnverhältnisse
Möglichst kinderreiche Familien, damit wir bei sinkenden Geburtenraten künftige Arbeitskräfte und Steuerzahler bekommen
Angaben in Prozent
Integration in Österreich © 2009 GfK Austria GmbH
eher wichtig
nicht so wichtig
keine Angabe
70
04/08
26
65
10/08
40
04/08
04/08
14
10/08
14
29
49
43
10/08
28
5 6
2
11
48
24
41
25
64
10/08
4
30
70
04/08
2
9
60 56
1
2 2
245579
69
GfK Custom Research
Integrationsfonds
Oktober 2008
Zustimmung Aussagen Basis: alle Befragten
Frage 2:
Und was sind Ihrer Meinung nach wichtige Voraussetzungen auf Seiten der österreichischen Mehrheitsgesellschaft, damit Integration in Österreich funktioniert. Sagen Sie mir bitte zu jedem Punkt, ob er für eine funktionierende Integration sehr wichtig, eher wichtig oder nicht so wichtig ist. sehr wichtig 17
Den Zugang nach Österreich erleichtern und bürokratische Hürden für Zuwanderung abbauen
04/08
Die Zahl der Zuwanderer erhöhen, weil Österreich für viele Menschen innerhalb und außerhalb Europas sehr attraktiv ist
04/08
5
10/08
5
Gezielte Auswahl von Zuwanderern nach den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes und Aufnahme von besser gebildeten und Ausgebildeten Den Zugang zur österreichischen Staatsbürgerschaft erleichtern, denn wer ohne grosse Hürden Staatsbürger wird, der integriert sich auch leichter Mehr Offenheit und Verständnis für die besonderen Probleme der Ausländer bei Integration
14
10/08
eher wichtig
nicht so wichtig
30
18
75
39
10/08
39
14 15
1 2
36
23
41
1
60
24
1
60
37
44
29
10/08
1
20
24
04/08
1
79
04/08
10/08
2
55
14
04/08
keine Angabe
51
30
51
18
1
19
1
245579
Angaben in Prozent GfK Custom Research
3
Integrationsfonds
Oktober 2008
Zustimmung Aussagen Basis: alle Befragten
Frage 2:
Und was sind Ihrer Meinung nach wichtige Voraussetzungen auf Seiten der österreichischen Mehrheitsgesellschaft, damit Integration in Österreich funktioniert. Sagen Sie mir bitte zu jedem Punkt, ob er für eine funktionierende Integration sehr wichtig, eher wichtig oder nicht so wichtig ist. sehr wichtig
Mehr konkrete Hilfe z.B. beim DeutschLernen oder beim Sich zu Recht finden in der neuen Heimat durch Nachbarschaftshilfe etc.
Eine klare Distanzierung von Fremdenund Ausländerfeindlichkeit Zusätzlicher Unterricht von Schulkindern in ihrer Muttersprache und vermehrter Einsatz von Verwaltungsbeamten mit Kenntnis von Migrantensprachen
Angaben in Prozent
Integration in Österreich © 2009 GfK Austria GmbH
04/08
53
10/08
53
04/08
10/08
nicht so wichtig
22
6 1 9
37
15
25
60
19
keine Angabe
40
19
27
52
10/08
04/08
eher wichtig
33 35
4
1
1 2
44 45
1
245579
70
Man sieht also durchaus Anforderungen an die Migranten ebenso wie an die Mehrheitsbevölkerung und die österreichischen Institutionen (speziell Bildung und Wohnen), steht aber einer Erleichterung bzw. Ausweitung von Zuwanderung und der Vergabe der österreichischen Staatsbürgerschaft eher skeptisch bis ablehnend gegenüber. Vergleicht man die Wertigkeit von Integrationsvoraussetzungen zwischen Mehrheitsbevölkerung und Migranten, so zeigt sich bei den drei vergleichbaren Punkten, dass Migranten dem (und zwar verpflichtenden) Erlernen der deutschen Sprache einen relativ höheren Stellenwert einräumen; der Fähigkeit sich selbst zu erhalten und keine staatlichen Unterstützungen zu brauchen und der Übernahme der Werte, die Europa prägen und gestalten, einen geringeren. Tabelle: Integrationsvoraussetzungen
Mehrheitsbevölkerung in%*)
Migranten
sehr wichtig
eher wichtig
nicht so wichtig
sehr wichtig
eher wichtig
nicht so wichtig
gute Kenntnisse der deutschen Sprache (Mehrheit) bzw. Verpflichtung zum Erlernen der deutschen Sprache (Migranten)
70
27
3
78
20
2
die Fähigkeit, sich selbst zu erhalten und keine (staatliche) Unterstützung zu brauchen
64
29
6
52
36
10
Übernahme der Werte, die Europa und auch Österreich prägen und gestalten
37
45
14
24
55
15
Quelle: GfK Austria, Integration und Integrationserfordernisse (2008). GfK Austria, Migrantenbus (2008).
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71
Eine Ausbildung zuerst in der Muttersprache der MigrantInnen und erst danach als Deutschunterricht wird von der überwiegenden Mehrheit abgelehnt und zwar mit stark steigender Tendenz.
GfK Custom Research
Integrationsfonds
Oktober 2008
Zustimmung Aussagen Basis: alle Befragten
Frage 3:
5
Wie sollten Bildungs- und Qualifikationsangebote für Migranten in Österreich erfolgen?
April 2008
Oktober 2008
4
4
15
26
70
81
Die Ausbildung sollte zuerst in der Muttersprache der Migranten erfolgen und erst dann als Deutschunterricht Die Ausbildung sollte generell auf Deutsch erfolgen. Bildungsangebote in der Muttersprache sind nicht Aufgabe des Staates Österreich keine Angabe Angaben in Prozent
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245579
72
Die Bewältigung der Integration sieht man als wichtige Aufgabe vor allem für: Sozialminister BürgermeisterIn InnenministerIn BildungsministerIn Es folgen Landeshauptleute und der Bundeskanzler, zuletzt der Wirtschaftsminister.
GfK Custom Research
Integrationsfonds
Oktober 2008
Zustimmung Aussagen Basis: alle Befragten
Frage 6:
Sagen Sie mir bitte zu jeder der folgenden Personen bzw. Amtsträger, ob sie für die Bewältigung der Integration eine sehr wichtige, eher wichtige oder nicht so wichtige Aufgabe haben?
9
April 2008 sehr wichtige Aufgabe
Landeshauptleute
Sozialminister
Angaben in Prozent
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33
41
33 50
BildungsministerIn
keine Angabe
41 51
Bundeskanzler
InnenministerIn
nicht so wichtige Aufgabe
44
Bürgermeister
Wirtschaftsminister
eher wichtige Aufgabe
30
53
2
15
1
26 37
1 12
40
51
13
29
33
1
15 36
1
1 9
1
245579
73
5.2. PROBLEME UND PROBLEMBEWÄLTIGUNGEN
Jeweils ca. die Hälfte der 16-29-Jährigen ortet große Probleme (48 Prozent) mit Ausländern bzw. Zuwanderern bzw. wenig oder keine Probleme (51%). Junge Menschen mit Migrationshintergrund sind diesbezüglich ansatzweise kritischer als die Mehrheitsbevölkerung, desgleichen junge Menschen aus den unteren Bildungsschichten.
Tabelle: Probleme mit Zuwanderern bzw. Ausländern
in%
16-29-Jährige
Migrationshintergrund
sehr große Probleme
12
4
ziemlich große Probleme
36
51
(große Probleme)
(48)
(55)
(wenig/keine Probleme)
(51)
(45)
eher wenig Probleme
44
38
sehr wenig bis keine Probleme
7
7
Quelle: GfK Austria, Einstellung Jugendlicher zu Migranten (2008).
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74
An konkreten Problemen nennt man spontan vor allem keine/mangelnde Integration allgemein Sprachprobleme, mangelnde Deutschkenntnisse Arbeitsmarktprobleme Kriminalität und Drogenhandel Es folgen Integrations- und Anpassungsunwilligkeit, Gewalttätigkeit und Aggression, kulturelle bzw. religiöse Differenzen und zu wenig Toleranz bzw. Vorurteile seitens der Mehrheitsgesellschaft. Seltener werden Ausnutzen der Sozialsysteme, Bildungs- und Ausbildungsprobleme, Probleme in Schule/Kindergarten, Spannungen im Zusammenleben Migranten-Österreicher und Ghettobildung angeführt. Jugendliche, die sehr große Probleme sehen, verweisen überdurchschnittlich auf Kriminalität/Drogenhandel, mangelnde Integration und Gewalttätigkeit; Jugendliche, die eher großen oder nur geringen Problemdruck orten, verweisen überdurchschnittlich auf Integrationsunwilligkeit, Kultur/Religion, Bildung, Schulprobleme und Spannungen im Zusammenleben und zu wenig Toleranz/Vorurteile. Junge Menschen mit Migrationshintergrund heben Kriminalität/Drogen, Sprachprobleme, Integrationsunwilligkeit, aber auch Bildung, Spannungen im Zusammenleben und zu wenig Toleranz bzw. Akzeptanz hervor. Umgekehrt werden Arbeitsmarkt/Arbeitslosigkeit, sowie Kultur- und Religionsunterschiede seltener genannt. In Summe erweist sich die Problemsicht von „Jugendlichen“ aus der Mehrheitsbevölkerung und solchen mit Migrationshintergrund ziemlich ähnlich.
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75
In der gestützten Fragestellung nennen junge Menschen als Probleme jeweils knapp drei Viertel die mangelnde Anpassung an die Lebens- Verhaltensweisen und Wertvorstellungen der Österreicher (74%) sowie mangelnde Deutschkenntnisse (72%) ca. Sieben von Zehn die Abkapselung der Ausländer (70%) und die mangelnde Akzeptanz durch die Österreicher (69%) Schwierigkeiten aufgrund von religiösen Vorschriften und Überzeugungen (63%), Kriminalität (58% eher Männer, untere Bildung) Verhalten gegenüber Frauen und Mädchen, Beziehungen zwischen den Geschlechtern (55%, aber 63% der jungen Frauen) Ausnutzen von Sozialleistungen (53%, untere Bildung) aggressives Verhalten von Ausländern (53%). Am vergleichsweise seltensten wird die Konkurrenz am Arbeitsmarkt angeführt (31% überdurchschnittlich von jungen Frauen und weniger Gebildeten).
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76
Bereichsspezifisch sieht man Probleme vor allem in der Schule (40% große, 52% manche, nur 6% keine), etwas seltener an öffentlichen Orten wie Straßen, Parks etc. (32% große, 47% manche) und in Lokalen, Discos etc. (28% große, 46% manche). Vergleichsweise am seltensten werden Probleme in der Wohnumgebung und am Arbeitsplatz wahrgenommen. Tabelle: Bereichsspezifische Probleme große Probleme
manche Probleme
keine Probleme
in der Schule
40
52
6
an öffentlichen Orten wie Straßen, Parks etc.
32
47
21
in Lokalen, Discos etc.
28
46
24
in der Wohnumgebung
20
46
33
am Arbeitsplatz
11
56
31
in der Schule
43
51
5
an öffentlichen Orten wie Straßen, Parks etc.
38
41
20
in Lokalen, Discos etc.
23
51
24
in der Wohnumgebung
14
44
39
am Arbeitsplatz
7
50
41
in der Schule
37
54
8
an öffentlichen Orten wie Straßen, Parks etc.
29
50
21
in Lokalen, Discos etc.
32
48
20
in der Wohnumgebung
24
47
28
am Arbeitsplatz
14
61
25
16-29-Jährige in %
Nicht-Berufstätige in %
Berufstätige in %
Quelle: GfK Austria, Einstellung Jugendlicher zu Migranten (2008).
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Bei möglichen Maßnahmen zur Problembewältigung wird an erster Stelle “mehr konkrete Hilfe” beim Deutsch-Lernen oder beim Sich-Zurechtfinden in der neuen Heimat durch Nachbarschaftshilfe etc. (88% sehr oder eher befürworten) angegeben. Es folgen Einhaltung der Gesetze/strengere Kontrollen/härtere Strafen (73%), spezielle Hilfe für Ausbildung und Bildung (79%), sowie mehr Offenheit und Verständnis für die Probleme der Ausländer (76%). Jeweils knapp ein Drittel nennen sofortige Abschiebung straffällig gewordener Ausländer, Beschränkung der Zuwanderung nach Österreich und gezielte Auswahl von Zuwanderern nach den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes und der Integrationsbereitschaft. Junge Menschen mit höherer Bildung, Frauen und Personen mit Migrationshintergrund verweisen tendenziell stärker auf Hilfe und Verständnis; solche mit unterer Bildung und aus unteren Sozialmilieus, Männer und Personen, die große Probleme orten und schlechte Erfahrungen gemacht haben, neigen zu restriktiveren Maßnahmen. Eine Law-and-order Politik findet allerdings durchaus auch Zustimmung bei jungen Menschen mit Migrationshintergrund.
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5.3. SCHLECHTE ERFAHRUNGEN
Laut eigenen Aussagen haben 16 Prozent der Unter-30-Jährigen in den letzten Monaten schlechte Erfahrungen mit Ausländern bzw. Migranten gemacht. In der gesamten Mehrheitsbevölkerung verweisen 20% (davon 29% der Unter-30-Jährigen) auf schlechte Erfahrungen speziell mit Muslimen. Dem stehen über 60 Prozent der türkischen Zuwanderer gegenüber, die schlechte Erfahrungen mit Angehörigen der Mehrheitsgesellschaft zu Protokoll geben. Selbst wenn man in Betracht zieht, dass ein beträchtlicher Teil der negativen Erfahrungen von türkischen Migranten auf „merkwürdigen Blicken“ und „abwertenden Bemerkungen über Ausländer generell“ beruht, so ist das Ungleichgewicht doch augenfällig: Weit mehr (hier: türkischstämmige) MigrantInnen haben schlechte Erfahrungen mit Angehörigen der Mehrheitsbevölkerung gemacht, als Angehörige der Mehrheitsbevölkerung mit Muslimen. Derartige Erfahrungen haben jedoch nicht unbeträchtliche Wirkungen: Türken mit schlechten Erfahrungen weisen einen weit kritischeren Blick auf die österreichische Gesellschaft (speziell: Benachteiligung von Muslimen) auf, als solche ohne einschlägige Erlebnisse; junge Österreicher mit schlechten Erfahrungen mit Ausländern/Migranten äußern sich über diese deutlich skeptischer bis ablehnender (in der vergleichsweise kleinen Gruppe von jungen Menschen mit schlechten Erfahrungen geben sogar 24 Prozent an, sie hätten Angst vor Ausländern, gegenüber 8 Prozent im Durchschnitt aller 16-30-Jährigen).
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5.4. INFORMATIONSQUELLEN UND INFORMATIONSNIVEAU
Informationen über in Österreich lebende Ausländer bzw. Zuwanderer beziehen die 16-29Jährigen in erster Linie über Gespräche mit Freunden, Bekannten und Arbeitskollegen (82%), persönliche Kontakte mit Zuwanderern (65%) und die Medien (64%). Dabei zeigt sich ein starker Zusammenhang zwischen dem Leseverhalten (Tageszeitungen) und der Sichtweise bzw. der Einstellung zu Ausländern und Migranten: Regelmäßige Leser speziell der Kronenzeitung und geringer aber überdurchschnittlich anderer Boulevardmedien (wie „Österreich“ und diverser Gratiszeitungen) orten in stark überdurchschnittlichem Ausmaß Probleme mit Ausländern bzw. haben Angst vor Ausländern; neigen zu diversen Bedrohungsszenarien und restriktiven Positionen in der Auswanderungspolitik und sehen weniger Positiva durch ausländische MigrantInnen bzw. zeigen wenig Verständnis für deren Probleme. Generell neigen die jungen Menschen zu einer Überschätzung des Anteils von Migranten aus der Türkei, „Schwarzafrika“ und diversen islamischen Ländern an der ausländischen Wohnbevölkerung und zu einer Unterschätzung des Anteils der Zuwanderer aus Deutschland und anderen westeuropäischen Ländern.
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Tabelle: Medienverhalten und Sichtweise von Ausländern/Zuwanderern
Kronenzeitung
andere Boulevard
andere TZ
Qualitäts TZ
haben Angst vor Ausländern
15
8
4
3
haben schlechte Erfahrungen mit Ausländern gemacht
28
13
13
8
sehr große Probleme mit Zuwanderern
21
13
11
6
sofortige Abschiebung von straffällig gewordenen Ausländern
54
36
35
19
Beschränkung der Zuwanderung nach Österreich
42
25
23
15
mehr Offenheit und Verständnis für besondere Probleme der Ausländer
16
30
32
55
es gibt schon zu viele Ausländer in Österreich
42
30
20
7
mit den Ausländern kommt vor allem Kriminalität
19
9
8
4
die vielen Ausländer nehmen den Österreichern die Arbeitsplätze weg
15
6
4
0
Ausländer sind eine Bereicherung für das Land
15
18
28
42
in % der regelmäßigen Leser
„sehr befürworten“
„stimme sehr überein“
Legende: „andere Boulevard“: „Österreich“, Gratiszeitungen andere TZ: andere Tageszeitungen Qualitäts TZ: „Presse“, „Standard“. Quelle: GfK Austria, Einstellung Jugendlicher zur Migranten (2008).
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81
5.5. EINSTELLUNGEN ZU AUSLÄNDERN UND ISLAM
Gut drei Viertel der Jungen stimmen mit der Ansicht überein, dass die meisten Ausländer Arbeiten machen, für die sich kaum noch Österreicher finden; mehr als Sechs von Zehn, dass die österreichische Wirtschaft ohne die vielen Ausländer gar nicht mehr auskommen könne bzw. halten Ausländer für eine Bereicherung des Landes. 45% treten dafür ein, dass Österreich vermehrt Einwanderer mit Kindern aufnehmen sollte, damit die Wirtschaft läuft und die Pensionen gesichert sind. Frauen, junge Menschen mit höherer Bildung, Personen, die wenige Probleme mit Ausländern orten bzw. keine schlechten Erfahrungen mit Ausländern gemacht haben, sowie Befragte mit Migrationshintergrund stimmen diesen Ansichten überdurchschnittlich zu. Zugleich meinen 58%, dass es schon zu viele Ausländer in Österreich gibt, 43 Prozent befürchten, dass mit den Ausländern vor allem Kriminalität kommt, und ein Viertel (24%) meint, dass die vielen Ausländer den Österreichern die Arbeit wegnehmen. Diese Statements werden überdurchschnittlich von Männern, der unteren Bildungsschichte bzw. Befragten aus unteren Sozialmilieus sowie von jenen befürwortet, die große Probleme mit Ausländern sehen und schlechte Erfahrungen gemacht haben. Ein Vergleich mit der österreichischen Gesamtbevölkerung zeigt, dass die Haltung der Letzteren im Regelfall ausländerskeptischer ist, zudem hat sich von 2004-2008 der Prozentsatz jener vergrößert, die eine Gefährdung „österreichischer“ Arbeitsplätze durch Ausländer befürchten bzw. jener verringert, die meinen, Österreich brauche Arbeitskräfte aus dem Ausland.
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82
Tabelle: Feststellungen zu Ausländern: Vergleich Junge 2008 und Gesamtbevölkerung 2004 bzw. 2008/09 übereinstimmen
in %
Die meisten Ausländer machen Arbeiten, für die sich kaum mehr ein Österreicher findet. Ohne die vielen ausländischen Arbeitskräfte könnte die Wirtschaft in Österreich gar nicht mehr auskommen/Österreich braucht Arbeitskräfte aus dem Ausland Ausländer sind eine Bereicherung für das Land, das Leben wird bunter, interessanter und weltoffener. Es gibt schon zu viele Ausländer in Österreich. Es sollten vermehrt Einwanderer mit Kindern aufgenommen werden, damit die Wirtschaft läuft und die Pensionen gesichert bleiben. Mit den Ausländern kommt vor allem Kriminalität. Die vielen Ausländer nehmen den Österreichern die Arbeitsplätze weg/gefährden die Arbeitsplätze der Österreich
ja
nein
übereinstimmen eher nicht
gar nicht
22
17
5
84
16
12
4
40
64
35
26
9
23
34
57
43
30
13
Ö 2008/09
13
37
50
50
31
19
16-29-J.
24
37
61
38
25
13
Ö 2004
17
37
54
45
30
15
16-29-J.
25
33
58
42
27
15
Ö 2004
36
31
67
31
23
8
16-29-J.
12
33
45
55
40
15
Ö 2004
8
22
30
68
41
27
16-29-J.
10
33
43
57
33
24
Ö 2004
26
38
64
35
27
8
16-29-J.
7
17
24
74
43
41
Ö 2004
12
22
34
64
40
24
Ö 2008/09
18
26
44
54
35
19
sehr
eher
16-29-J.
33
43
76
Ö 2004
41
43
16-29-J.
24
Ö 2004
Quelle: GfK Austria, Einstellung Jugendlicher zu Migranten(2008). GfK Austria, Telefonumfragen (2004 und 2008/09).
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83
Speziell im Hinblick auf die islamischen Zuwanderer glaubt nur ein kleiner Teil (17%) der Mehrheitsbevölkerung, dass sich die meisten in Österreich lebenden Muslime als Österreicher fühlen, 78 Prozent sehen das nicht so. Dies kontrastiert mit dem Befund, dass sich 49 Prozent der in der Migrantenbus 2008 erfassten Muslime eher Österreich zugehörig fühlen, als ihrem Herkunftsland. Jeweils etwa zwei Drittel befürchten eine Zunahme von Spannungen zwischen Muslimen und Nichtmuslimen in Österreich (69%), sehen eine zunehmende Abgrenzung der Muslime von der Mehrheitsbevölkerung (64%) und vermuten, dass der Einfluss des Islam auf die österreichische Politik in den nächsten Jahren eher zunehmen dürfte (68%). Wer einen zunehmenden Einfluss des Islams ortet, sieht darin zumeist einen Grund zur Sorge (70% dieser Gruppe). Ein genereller „Gewalt- bzw. Extremismusverdacht“ gegen den Islam ist nur bei einer – wenngleich nicht unbeträchtlichen – Minderheit von rund einem Drittel der Österreicher feststellbar, allerdings halten zwei Drittel die islamischen Moralvorstellungen für überkommen und für das moderne Europa unpassend. Tabelle: Generelle Einstellungen zum Islam
stimme zu
stimme nicht zu
PPD
keine Angabe
Der Islam ist im Grunde genommen eine friedliche Religion, wird aber von Extremisten für ihre Ziele missbraucht.
87
8
+79
5
Die Moralvorstellungen des Islam sind überkommen und altmodisch. Vor allem passen sie nicht ins Europa des 21. Jahrhunderts.
68
27
+41
5
Der Islam ist eine Weltreligion wie das Christentum und das Judentum, bei der das friedliche Zusammenleben aller Menschen im Vordergrund steht.
65
30
+35
4
Der Islam ist eine gewalttätige Religion, die die Entwicklung von radikalen Gruppierungen und Terroristen begünstigt.
33
60
-27
7
in % bzw. PPD
Quelle: GfK Austria, Telefonumfrage (2009).
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84
5.6. ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT – VERGLEICHENDE SICHTWEISEN
Das Einverständnis mit der österreichischen Gesellschaft, der Art und Weise, wie die meisten Menschen ihr Leben führen und die Werte und Ziele nach denen die Menschen ihr Leben ausrichten, ist in der Mehrheitsbevölkerung, wie bei Migranten in Summe etwa gleich ausgeprägt; die Kritiker kommen freilich tendenziell aus unterschiedlichen Gruppen: In der Mehrheitsbevölkerung eher aus der oberen Bildungsschichte (und von Älteren), bei Personen mit Migrationshintergrund eher aus der unteren Bildungsschichte (und von Jüngeren).
Tabelle: Einverständnis mit der österreichischen Gesellschaft im Vergleich
in %
Österreich
sehr einverstanden
6
im Großen und Ganzen einverstanden
66
eher nicht einverstanden
21
ganz und gar nicht einverstanden
4
72
25
MigrantInnen 14 56 18 7
70
23
Quelle: GfK Austria, Telefonumfrage (2009) GfK Austria, Migrantenbus (2008).
Mit den in Österreich vorherrschenden Vorstellungen von Ehe und Familie und dem Verhältnis von Mann und Frau zeigt sich das Gros der Mehrheitsbevölkerung einverstanden (am vergleichsweise wenigsten die obere Bildungsschichte), bei den Migranten ist ein nicht unbeträchtliches Ausmaß an Skepsis vorfindbar – speziell bei religiös-politisch orientierten Muslimen. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Österreich nehmen Angehörige der Mehrheitsbevölkerung sogar stärker wahr als Migranten.
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85
Tabelle: Übereinstimmung mit Aussagen im Vergleich
Übereinstimmung
in %
keine Übereinstimmung
sehr
eher
eher nicht
gar nicht
Mit den in Österreich vorherrschenden Vorstellungen von Ehe und Familie und dem Verhältnis von Mann und Frau bin ich im Großen und Ganzen einverstanden (Österr. Mehrheit).
ÖM
31
50
11
5
Die österreichischen Vorstellungen von Ehe und Familie und das Verhältnis von Mann und Frau finde ich besser als diese Vorstellungen in meinem Heimatland (Migranten).
MIG
18
18
19
35
ÖM
28
39
23
8
MIG
25
33
26
14
In Österreich gibt es viel Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.
Quelle: GfK Austria, Telefonumfrage (2009). GfK Austria, Migrantenbus (2008).
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86
5.7. ZUWANDERUNGSPOLITIK
Ein genereller Zuwanderungsstopp wird nur von 31 Prozent der Mehrheitsbevölkerung befürwortet (66% Ablehnung), dies entspricht in etwa auch der Meinung der Migranten (28%). Acht von zehn Angehörigen der Mehrheitsgesellschaft orten die Ansicht, dass sich die Zuwanderung an den Bedürfnissen des österreichischen Arbeitsmarktes orientieren solle (19% Ablehnung). 69 Prozent befürworten die neue rot-weiß-rot-card für die Neuregelung der Zuwanderung nach Österreich, zwei Drittel (66%) glauben auch, dass durch das neue System Österreich nur die Zuwanderung bekommen werde, die es braucht.
Tabelle: Feststellungen zur Zuwanderungspolitik Übereinstimmung bzw. Befürwortung
keine Übereinstimmung bzw. Ablehnung
Die Zuwanderung soll sich an den Bedürfnissen des österreichischen Arbeitsmarktes orientieren.
80
19
Rot-weiß-rot-card für die Neuregelung der Zuwanderung nach Österreich mit Punkten für Qualifikation/Befähigung und Bedürfnissen des österreichischen Arbeitsmarktes.
69
25
Durch das neue System wird Österreich nur die Zuwanderung bekommen die es braucht.
66
32
Es sollte überhaupt keine neue Zuwanderung geben.
31
66
in %
Quelle: GfK Austria, Telefonumfrage (2009).
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6. QUELLENVERZEICHNIS CARKOGLU, Ali und Binanz TOPRAK: Religion, Society and Politics in a Changing Turkey, Istanbul 2007 (Tesev Publications).
GfK Austria, Einstellung Jugendlicher zu Migranten (2008, n=500). GfK Austria, Migrantenstudie 2007 (n=1.462). GfK Austria, Migrantenbus 2008 (n=2.000). GfK Austria, Telefonumfragen unter der österreichischen Mehrheitsbevölkerung (2004, 2008, 2009, n=jeweils 500).
GfK Austria, Umfrage unter Türkischer Bevölkerung in Österreich (2009, n=508).
PLASSER, Fritz und Peter A. ULRAM: Das österreichische Politikverständnis, Wien 2002, (WUV-Wien Universitätsverlag).
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