Nele Neuhaus Folder

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Nele Neuhaus: jetzt im Hardcover!

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Nele Neuhaus:

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Die Frau hinter den Zeilen


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„Manchmal lasse ich meine Figuren gern ein bisschen leiden.“ Deutschlands meistgelesene Krimiautorin erscheint auf den ersten Blick freundlich und offen. Doch in ihrem Kopf werden aus harmlosen Alltagsszenen mörderische Plots für ihre Bücher. Sie kann nicht anders

N

ele Neuhaus ist sofort gesprächsShelby ist nach der Rolle von Julia Roberts im Film Magnolien aus Stahl benannt. „Zum Glück bin ich mal auf bereit. Small Talk oder Einstiegseinen schönen Namen gekommen.“ Nele Neuhaus lacht. floskeln liegen ihr offenbar nicht. „Ihr Vorgänger hieß ‚Bubi‘!“ Mit Shelby geht sie oft durch Ihr offenes Gesicht und die blonden Haare, die sie zu einem eindas Schmiebachtal zwischen Kelkheim und Bad Soden fachen Zopf zusammengebunden spazieren. Ein malerisches Tal, das ihren Lesern aus hat, passen zu der freundlichen Mordsfreunde bekannt sein dürfte. „Genau dort habe ich Art, mit der sie jede Frage beantdamals eine Leiche abgelegt“, sagt die Autorin. Direkt nach dem Spaziergang setzt wortet. Diese Frau Nele Neuhaus sich an ihren Schreibtisch, hält nicht viel zurück, dramatisiert aber auch nichts, im woher nimmt sie bis ihr Hund sich mittags wieder bemerkGegenteil, selbst als sie über die kürzliche bar macht. Früher, also vor der Trennung bei diesem sonnigen Trennung von ihrem langjährigen Ehevon ihrem Mann vor etwa einem halben gemüt nur mann spricht, bleibt sie ungekünstelt po­ Jahr, fing sie überhaupt erst nachmittags sitiv. Woher nimmt sie bei diesem sonnigen mit dem Schreiben an, denn tagsüber ar­ all die düsteren Gemüt nur all die düsteren Geschichten für bei­tete sie in der Fleischfabrik ihres Mangeschichten ihre extrem erfolgreiche Krimiserie, die im nes. „Das ist nun nicht mehr meine Sache“, sagt sie. Inzwischen kann – „und darf“, Taunus, ihrer Heimat, angesiedelt ist? für ihre extrem ergänzt die Autorin – sie vom Schreiben erfolgreiche Zeit für Ideen leben. „Meistens sind es kleine Meldungen in der krimireihe, die im Mit Stoppuhr und Stadtplan am Zeitung oder ein Fernsehbeitrag, die mich taunus, ihrer Schreibtisch inspirieren und eine Idee für einen Plot Bevor sie vom Ullstein Verlag entdeckt aufkommen lassen. Im Fall von Tiefe Wunheimat, spielt? den beispielsweise hatte ich eine Dokumenwurde, entstanden ihre Bücher ohne tation über Ostpreußen gesehen, da ging es wirk­liches Konzept. Sobald sie eine freie um das Massaker von Nemmersdorf. Eine Frau wurde in Mi­nute fand, schrieb sie einfach los. So entstanden die den Kopf geschossen und überlebte. Das blieb hängen und ersten drei Taunus-Krimis. Inzwischen verfasst sie auf wurde zur Grundidee für das Buch.“ Eine solche Idee Grundlage der anfänglichen Idee ein Exposé, legt Figuren und Geschichten fest. braucht Zeit, um zu reifen. Vieles von dem, was in den Büchern passiert, bewegt sie lange im Kopf hin und her. „Dieses Handlungsgerüst zeige ich dann meiner wunEin ganz normaler Arbeitstag beginnt für die in derbaren Lektorin“, erzählt Nele Neuhaus. Die Lektorin Müns­ ter Geborene mit einem morgendlichen Spazierhilft ihr und unterstützt sie, erst danach beginnt das eigentgang mit ihrem braun-weißen Jack-Russell-Terrier Shelby. liche Schreiben. Manchmal – wie bei Schneewittchen muss 3


„der schwerpunkt meiner bücher liegt sicherlich auch in zukunft im taunus. aber ein stück wird vielleicht in bayern spielen. und hamburg, diese tolle stadt, kommt ganz sicher vor.“

sterben – verfasst sie auch eine komplette Vorgeschichte zur eigentlichen Handlung, die gar niemand zu lesen bekommt. „Das ist nur für mich, zur besseren Orientierung“, sagt sie. Für die „Schneewittchen-Vorgeschichte“ saß sie mit Stadtplan und Uhr an ihrem Schreibtisch und plante genau, wann wer was wo macht – und was der Kommissarin zehn Jahre später an Ungereimtheiten auffallen könnten. Am Ende waren es 130 Seiten. Nur als Gerüst im Hintergrund.

nele neuhaus wurde in Münster / Westfalen geboren und wuchs in Paderborn auf. Sie arbeitete in einer Werbeagentur und studierte Jura, Geschichte und Germanistik. Die ersten drei Romane erschienen noch als Eigendruck, 2008 wurde sie vom Ullstein Verlag entdeckt. Mit ihren Krimis um das Ermittlerduo Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff hat sich Nele Neuhaus eine begeisterte Fangemeinde geschaffen und gehört zu den meistgelesenen deutschen Krimiautoren.

www.neleneuhaus.de

Von potentiellen Mördern

Hat es ihr eigentlich schon einmal leidgetan, eine ihrer Figuren sterben zu lassen? „Die lege ich ja von vornherein als Leichen an. Eine enge Bindung entsteht dann gar nicht erst. Aber mit meinen Verdächtigen ist das anders, denen fühle ich mich schon immer sehr nah. Den Zoodirektor aus Mordsfreunde mochte ich so gerne, dass ich ihn zu Pia Kirchhoffs Lebensgefährten gemacht habe. So konnte er auch in den Nachfolgebüchern wieder auftauchen.“ Bei diesem Buch hatte die Autorin eigentlich auch jemand anderen als Täter im Sinn, doch die Figur wurde ihr so sympathisch, dass er nicht der Mörder werden konnte. Im Falle von Tobias Sartorius, dem verurteilten Mädchenmörder aus Schneewittchen muss sterben, der nach zehn Jahren aus dem Gefängnis kommt, woraufhin gleich wieder ein junges Mädchen verschwindet, hat Nele Neuhaus lange überlegt, wie sie ihn aufbaut – soll er verdächtig oder unangenehm erscheinen? Sie sagt: „Aber das wollte ich nicht. Wenn man so lange an einem Buch arbeitet – meistens ist es von der Idee bis zum Erscheinen ein gutes Jahr – dann muss man seine Figuren auch mögen können. Dann begegnet man ihnen auch gerne Tag für Tag am Schreibtisch wieder.“ Aber irgendeine dunkle Seite muss es doch geben bei einer Krimiautorin? Nele Neuhaus lacht: „Ich mag meine Verdächtigen zwar meistens, aber ich lasse sie auch gern ein bisschen leiden. An meine Figuren gehe ich eigentlich eher sachlich heran, mit wenig Emotionalität, aber sie sollen auch spannend bleiben.“ Das Ermittlerteam

Bei Oliver von Bodenstein, neben Pia Kirchhoff fester Bestandteil der Taunus-Krimis, fehlte ihr nach den ersten drei Fällen das Entwicklungspotential. „Er war zu perfekt. Er hatte eine wunderbare Frau, ein Kind bekommen, ein schönes Haus. So konnte es nicht weitergehen.“ Daher bescherte sie ihm im vierten Fall eine handfeste Beziehungs4

krise, die in einer Trennung endete. Doch den wohl­ situierten, charismatischen Hauptkommissar Oliver von Bodenstein sieht sie eher als guten Bekannten. Es ist die blonde Pia Kirchhoff, der sie sich wirklich nah fühlt. Bei der Arbeit an dem Buch, das sie gerade schreibt, hat sie es bemerkt. Pia bekommt mehr Szenen. „Sie hat schon autobiografische Züge.“ Privates und Berufliches

Bedeutet das, dass sich durchaus Privates in ihren Krimi­ büchern wiederentdecken ließe? Nele Neuhaus schüttelt den Kopf: „Eigentlich lasse ich Privates eher außen vor.“ Aber die Umbruchphase der vergangenen Monate findet vielleicht doch ihren Niederschlag in einem zukünftigen Buch, sagt sie. Es sind jedoch meistens Orte wie das Schmiebachtal oder Altenhain, manchmal auch einfach Restaurants, in denen sie essen war, die sich in ihren Romanen wiederfinden. Hat sich schon einmal jemand beschwert, beispielsweise die Bewohner von Altenhain, dem Schauplatz von Schneewittchen muss sterben? Die Dorfgemeinschaft kommt darin wirklich nicht gut weg. „Glücklicherweise hat sich niemand direkt angesprochen gefühlt. Aber jeder seinen Nachbarn erkannt.“ Nele Neuhaus schmunzelt. Sie glaubt, dass die Altenhainer eher stolz darauf sind, jetzt so bekannt zu sein. Im Juli beginnen dort die Dreharbeiten zu der ZDF-Adaption des Stoffes, dann wird der kleine Ort womöglich noch bekannter. Die Zukunft

Und welche anderen Orte sollten sich schon einmal darauf vorbereiten, künftig zum Schauplatz eines Nele-NeuhausKrimis zu werden? „Der Schwerpunkt liegt sicherlich wieder


gewinnspiel

Dekorieren Sie Ihre Buchhandlung Für die originellste Sonderpräsentation schicken im Taunus. Aber nach meinen Erlebnissen im letzten Jahr wird ein Stück vielleicht in Bayern spielen. Und Hamburg kommt ganz sicher vor.“ In der Hansestadt hat sie die vergangenen drei Monate verbracht, eine kurze Atempause fern vom Taunus nach der Trennung. Eine großartige Stadt, in der sie sich sehr wohlgefühlt hat. Aber Bayern – wie passt das hinein? So harmlos ist sie gar nicht

In Bayern am Tegernsee war Nele Neuhaus wegen einer Werbekampagne für Peek & Cloppenburg. Das Kaufhaus hatte deutsche Autoren gebeten, sich für so genannte Testimonials fotografieren zu lassen. Die kamerascheue Nele Neuhaus erlebte so etwas zum ersten Mal – prompt entwickelte sie daraus direkt eine neue Krimi-Idee. „Das war für mich so eine groteske, spannende und andere Welt, da habe ich sofort gedacht: Das wäre doch echt mal eine spannende Geschichte.“ Außerdem ist ihr auf dem Weg dorthin etwas Schräges passiert, das ebenfalls zu einer Idee für das vielleicht über-, übernächste Buch werden könnte. Als sie an einer Raststätte halten musste, um auf Toilette zu gehen, wartete beim Hinausgehen eine Frau auf sie und streckte ihr einen ihrer Taunus-Krimis entgegen mit der Bitte, das Buch zu signieren. „Im ersten Moment war ich perplex. Ich konnte mir nicht erklären, woher die Frau wusste, wer ich war“, erzählt die Autorin. Natürlich gab es dafür eine ganz ein­ fache Erklärung. Als sie sich noch selbst vermarktete, hat Nele Neuhaus ihre Internetadresse auf der Heckscheibe ihres Autos angebracht – und die klebte immer noch dort. Die Frau fuhr auf der Autobahn zufällig hinter ihr und hatte gerade eines ihrer Bücher gelesen. Als Neuhaus an der Raststätte abbog, dachte die Fremde, der Zwischenstop wäre sicher eine gute Gelegenheit, um ein Autogramm zu ergattern. „Sie konnte ja nicht ahnen, dass ich nicht tanken wollte. Diese Frau war sehr nett. Aber so eine absurde Situation drehe ich im Kopf als Krimiautorin immer gern weiter. Was wäre, wenn die Frau mir in böser Absicht gefolgt wäre – bis zur Toilette? Und dann beim Foto­ shooting noch einmal auftauchen würde?“, Nele Neuhaus lächelt: „Sie sehen, so entstehen meine Buchideen.“ Vielleicht ist Nele Neuhaus doch nicht so harmlos, wie sie auf den ersten Blick erscheint. Alles andere wäre aber auch verwunderlich. Bei den Büchern.

wir Ihnen am 1. Dezember Nele Neuhaus als Kollegin in Ihre Buchhandlung. Sie hilft tatkräftig im Vorweihnachtsgeschäft und signiert natürlich auch gern ihre Bücher.

Teilnahmeschluss 31. Oktober 2012 Schicken Sie uns ein Foto Ihrer originellen Böser-Wolf-Dekoration an folgende Adresse: E-Mail neuhaus@ullstein.de

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Die Welt der Nele Neuhaus Bezaubernde Landschaft, malerische Täler. Der Vordertaunus spielt neben dem Ermittlerteam Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein eine wichtige Rolle in den Kriminalromanen von Nele Neuhaus. Finden Sie die Leichen, Wohnhäuser, Pferdeställe, Schneewittchen und bösen Wölfe in dieser Krimi-Kosmos-Karte Zauberberg Ruppertshain

Pia Luise Kirchhoff

„Ich liebe Toastbrot mit salziger Butter und ganz viel Nutella.“ Was sie mag

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Penthouse-Wohnung von Isabel Kerstner. Ist hier Beweismaterial versteckt?

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Geplanter Windpark, Grund genug für einen Mord?

Atzelbergturm Am Fuß des Turms wird eine Leiche gefunden

Fischbach Das Firmengelände der Familie Novak

Neben dem ungewöhnlichen Toastbrotbelag mag die blonde Kriminalhauptkommissarin vor allem Tiere. Sie hat vier Pferde, vier Hunde, Katzen und Meerschweinchen, für die sie auch ganz früh morgens da ist, bevor sie an einen Tatort gerufen wird.

ihr lebenstraum Der Birkenhof in Unterliederbach. Nach der Trennung von dem Pathologen Henning

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Kirchhoff hat sie sich den Hof gekauft.

Ihr Lieblingsbuch

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Kein bestimmtes. Aber als Polizistin liest sie auch in ihrer Freizeit gern Thriller und

Wiesbaden

Kriminalromane.

Ihre LieblingsMusik Alles außer Rap und Freejazz.

Was zeichnet sie aus? Sie ist positiv, humorvoll, praktisch veranlagt, bodenständig, loyal und mutig. Entscheidungen trifft sie meist aus dem Bauch heraus und liegt intuitiv oft richtig. Eine Eigenschaft, die ihr Kollege und Chef Oliver von Boden-

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stein am meisten an ihr schätzt.

Das geht gar nicht! Die im Juni 1967 Geborene ist ein sehr großzügiger Charakter, kleingeistigen,

hochheim

egoistischen und narzisstischen Menschen

Fundort Oberstaatsanwalt Dr. Joachim Hardenbach

geht sie lieber aus dem Weg. Früher hat sie ihren Eltern oder ihrem Mann zuliebe oft Dinge getan, die sie nicht tun wollte. Heute hat sie gelernt, auch mal „Nein“ zu sagen.

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Mainz

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Bad homburg

Feldberg 878,5m

Falkenstein Hier wird es spannend

Opel-Zoo Kronberg Ein grausiger Fund: Eine Hand liegt im Elefantengehege

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oliver von bodenstein

„Meine Devise: Sport ist Mord!“

orangerie altenhain Im Keller ist eine Leiche versteckt

Kelkheim

S-BAHN SULZBACH NORD

Wohnort Oliver von Bodenstein

Ein maskierter Mann stösst Rita Kramer von der Brücke

Sulzbach

Kelkheim Drosselweg 39a Die Leiche von David Goldberg wird gefunden. Was bedeutet die Zahlenkombination 1-6-1-4-5?

Wald zwischen Liederbach und Hofheim Und noch ein Toter

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Liebesnest von Frau Graf und ihrem Liebhaber Conradi

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Bauarbeiter finden eine skelettierte Leiche. Es ist die seit elf Jahren vermisste Laura Wagner

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Erste Kriminalhauptkommissar liebt Gartenarbeit zur Entspannung. In seiner Jugend ist er gerne und gut geritten. Was der Graf auch mag: einen Porsche 911 Carrera natürlich.

Wo er herkommt Aus einer respektablen Familie. Seine Mutter ist Leonora Gräfin von Bodenstein, sein Vater Heinrich Graf von Bodenstein. Er hat noch zwei Geschwister: Die ältere Schwester Theresa von Freyberg und den jüngeren Bruder Quentin. Gut Bodenstein, das Familienanwesen, wird nach der Trennung

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von seiner Frau Cosima wieder sein Zuhause.

Frankfurt

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Lesen, Musik, Spaziergänge im Taunus, der

Der Birkenhof. Pia Kirchhoffs kleines Häuschen, wo außer ihr Hunde und Pferde ein Zuhause haben

Arbeitsplatz Pia & Oliver

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Was er mag

Unterliederbach

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hofheim Kriminaldirektion

ehemaliger Militärflughafen eschborn

Dort lebt er im Kutscherhaus.

seine Schwäche Gutes Essen. Am liebsten Italienisch oder Französisch.

eddersheim Und noch eine Leiche

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seine LieblingsMusik Klassik, Rock, Pop.

sein Lieblingsfilm Der Vater von drei Kindern schaut selten fern, aber wenn, dann bevorzugt er Dokumenta­ tionen, politische Talksendungen und wie

Legende

viele seiner Kollegen TV-Krimis. Wobei er die vor allem deshalb guckt, weil er sich dabei so

Eine unbeliebte Frau

gut über die Darstellung der Polizeiarbeit

Mordsfreunde

amüsieren kann. Ansonsten mag er Klassiker

Tiefe Wunden

wie Orson Welles’ Der dritte Mann.

Schneewittchen muss sterben Wer Wind sät

was zeichnet ihn aus? Er ist diszipliniert, rücksichtsvoll und immer formvollendet höflich. Manchmal zu gutmütig.

Böser Wolf 7


„Gestehen Sie, Frau Neuhaus!“ Seit Jahren werden Pia Kirchhoff, Oliver von Bodenstein und Henning Kirchhoff von Autorin Nele Neuhaus zur Verbrechensaufklärung geschickt und machen dabei so einiges mit. Jetzt haben sie zum ersten Mal Gelegenheit, den Spieß umzudrehen und ihrer Autorin Fragen zu stellen

Oliver von Bodenstein: Frau Neuhaus, jetzt legen Sie doch gleich mal die Fakten auf den Tisch. Wo be­gehen Sie eigentlich Ihre Schreibtischtaten und wann fällt Ihnen besonders viel Spannendes ein? Nele Neuhaus: Ich gehe mit offenen Augen und Ohren durchs Leben. Im Alltag begegnen mir Menschen und Situationen, die mich inspirieren. Besonders gerne denke ich beim Hundespaziergang darüber nach, was ich schreiben möchte. Manch­ mal führe ich Gespräche mit mei­ nen Figuren, zum Beispiel mit Ihn­ en, Herr von Bodenstein. So lerne ich Sie und die anderen Charaktere meiner Bücher richtig gut kennen. Zum Schreiben brauche ich meinen PC und den Schreibtisch, die vielen Unterlagen und Notizzettel. Ich könnte nicht im Zug oder an einem Tisch im Café arbeiten, da bin ich fast ein bisschen spießig. Pia Kirchhoff: Nele, bei Böser Wolf ermitteln wir in einem besonders sensiblen Fall. Was hat dich zu dem Thema Kindesmissbrauch gebracht? Mir fiel ein Buch in die Hände, in dem es um das Thema geht. Ein brutales, aber auch sehr berühren­ 8

des Buch. (Vater unser in der Hölle von Ulla Fröhling). Wenig später wurde ich vom Frankfurter FeM Mädchenhaus gebeten, Schirmherrin für die Aktion „101 Schutzengel ge­ sucht“ zu werden. Das leider immer aktuelle und schreckliche Thema des Missbrauchs von Kindern hatte mich ja bereits beschäftigt und so habe ich die Schirmherrschaft ger­ne angenommen. Beim Gespräch mit den Therapeutinnen des FeM Mädchenhauses habe ich festge­ stellt, welche traurige Aktualität die­ ses tot­geschwiegene Thema besitzt und wie dramatisch und furchtbar die Schick­sale der Mädchen sind, die im Mädchenhaus therapiert werden und eine Zuflucht finden. Es war und ist mir ein Bedürfnis, darüber zu schreiben. OvB: Überhaupt, die Recherche. Das ist ja zentral für alle fiktiv operierenden Schreibtischtäter. Wie vermeiden Sie Fehler, woher kommen die Informationen? Die Recherche ist ein sehr wichtiger Bestandteil meiner Arbeit als Kri­ miautorin. Für jeden meiner Fälle arbeite ich mich ja in ganz neue Themenbereiche ein: Windkraft,

die jüngere deutsche Geschichte, Autismus – um nur einige Beispiele zu nennen. Dazu nutze ich natürlich das Internet, lese viele Bücher und spreche mit Menschen, die betroffen sind oder Fachleute auf dem ent­ sprechenden Gebiet. Außerdem ist es für mich sehr wichtig, möglichst authentisch über die Arbeit der Kriminalpolizei und der Rechts­ medizin zu schreiben. Deshalb habe ich mich mit dem Leiter der Frank­ furter Rechtsmedizin Herrn Profes­ sor Dr. Hansjürgen Bratzke in Ver­ bindung gesetzt. Ihn kann ich um Rat fragen, wenn es um das Thema Rechtsmedizin geht. Was die Arbeit von Ihnen und Frau Kirchhoff be­ trifft, so habe ich einen wunder­ baren Kontakt zu Ihren „echten“ Kollegen vom K11 der Regionalen Kriminalinspektion in Hofheim, die mir geduldig meine vielen Fragen be­a ntworten. Natürlich unterlaufen mir trotz sorgfältiger Recherche immer wieder kleine Fehler, aber meine Leser entdecken alles und schreiben mir oder dem Verlag, so dass wir das dann noch korrigieren können. Besonders nett: die aus­län­ dischen Übersetzer arbeiten eng mit


mir zusammen. Besonders Shinichi Sakayori (Japan), Emanuela Cervini (Italien) und Steve Murray (USA) haben schon ein paar Dinge gefun­ den, die bis dahin alle anderen über­ lesen hatten. OvB und PK: Auch menschlich machen wir ja so einiges durch, da würden wir schon gerne wissen: Mit wem würde Nele Neuhaus lieber in den Urlaub fahren – mit Pia Kirchhoff oder mit Oliver von Bodenstein? Ich denke mal, Pia und ich hätten eine Menge Spaß. Wir ähneln uns ja in unseren Vorlieben und Ansich­ ten sehr. Und wenn wir vorher Kla­ motten einkaufen gehen würden, hätten wir denselben Geschmack und trügen dieselbe Kleidergröße, wir könnten uns also gelegentlich untereinander aushelfen. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass Pia – genau wie ich – lieber nach Irland, Sylt oder Frankreich fahren würde, statt auf die Malediven oder nach Florida. Mit Ihnen, Herr von Bo­ denstein, würde ich gern ein paar Städtereisen unternehmen. Zum Beispiel nach Venedig, St. Peters­ burg oder nach New York.

PK: Ich bin ja neugierig auf die private Nele. Spielst Du „kurze Frage, kurze Antwort“ mit mir? Früh morgens: Kaffee oder Tee? Weder noch – Müsli mit Obst und Cola light. Abends vor dem Fernseher: Chips oder Schokolade? Chips. Im Urlaub: Städtereise oder Natur erleben? Bisher habe ich selten Urlaub ge­ macht, ich würde tatsächlich beides gerne mal ausprobieren. Haustier: ja oder nein, welches? Ich bin ein Hunde-Mensch. Mein Jack-Russel-Terrier Shelby begleitet mich seit 14 Jahren. Für den Freundeskreis: Nachtmensch oder Frühaufsteher? Frühaufsteher! Jeans oder Haute Couture? Jeans. Auf jeden Fall. Musik: Klassisch oder Modern? Beides, je nach Stimmung. Um sich zu entspannen: Wellness oder Rockkonzert? Rockkonzert! PK: Wichtiger als der nächste Büchermord ist mir noch deine Stiftung. Ich wüsste da gerne mehr.

Wo kann ich mich informieren und beitragen? Die Nele-Neuhaus-Stiftung habe ich im vergangenen Jahr gegründet. 90 Prozent meiner Einnahmen aus den Buchverkäufen sind hineinge­ flossen, aber das ist noch immer zu we­nig, um etwas Großes zu bewegen. Ich möchte langfristig Projekte un­ terstützen, die die Lese-, Schreibund Sprachkompetenz von Kindern und Jugendlichen fördert. Informa­ tio­nen über Ziele und Projekte der Stiftung gibt es auf meiner Webseite www.neleneuhaus.de. Momentan gibt es noch nicht sehr viele Aktivitä­ten, da ich mich aus persönlichen und ge­ sundheitlichen Gründen noch nicht richtig kümmern konnte. Aber wie heißt es so schön: Gut Ding’ will Weile haben! Bald werde ich mich mehr um die Stiftung kümmern kön­ nen – und darauf freue ich mich sehr! Ich danke euch für die Fragen. Und ich freue mich sehr darauf, euch bald beim Schreiben wieder zu begegnen. Es wird aufregend bleiben für jeden von euch und es wird Veränderun­ gen geben – aber Sie, lieber Herr von Bodenstein, bleiben mal schön hier im Taunus! Aus Berlin wird nichts! 9


Die Erfolgsromane von Nele Neuhaus in Zahlen

760.000 430.000 430.000 verkaufte exemplare

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der taschenbuchbestseller-liste im august 2011

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wochen in den top 100:

der taschenbuchbestseller-liste im mai 2011

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wochen in den top 100:

der taschenbuchbestseller-liste im august 2011

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Schneewittchen muss sterben

Wer Wind s채t

Eine unbeliebte Frau

Der 4. Fall von Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein ISBN 978-3-548-60982-9

Der 5. Fall von Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein ISBN 978-3-548-28351-7

Der 1. Fall von Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein ISBN 978-3-548-60887-7

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Die Krimis von Nele Neuhaus sind nicht nur in Deutschland erfolgreich, wo alle sechs Taschenbücher gleichzeitig auf der Bestellerliste stehen. Die Bücher wurden in 17 Ländern verkauft, zuletzt erschien eine koreanische Ausgabe. Die Gesamtauflage im deutschsprachigen Raum beträgt über 2,5 Millionen Exemplare

350.000 345.000 250.000 verkaufte exemplare

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der taschenbuch-bestseller-liste im september 2011

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wochen in den top 100:

der taschenbuchbestseller-liste im april 2012

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Tiefe Wunden

Mordsfreunde

Unter Haien

Der 3. Fall von Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein ISBN 978-3-548-60902-7

Der 2. Fall von Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein ISBN 978-3-548-60886-0

Nele Neuhaus’ erster Krimi ISBN 978-3-548-28479-8

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Stand: 23. April 2012 11


Spannende Aussichten Der sechste Fall fĂźr Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein ist so beunruhigend, dass man BĂśser Wolf kaum aus der Hand legen kann. Ein Ausschnitt

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Er seifte sich von Kopf bis Fuß ein, rasierte sich sorgfältig und putzte die Zähne. Manchmal musste er sich dazu zwingen, denn oft war die Versuchung, sich hängenzu­ lassen und in Selbstmitleid und Lethargie zu versinken, groß. Vielleicht hätte er es getan, wenn sie nicht wäre. Ein paar Minuten später zog er frische Unterhosen und ein sauberes Polohemd an, aus dem Schrank nahm er eine Jeans. Schließlich streifte er die Uhr über sein Handgelenk. Der Pfandleiher am Hauptbahnhof hatte ihm siebzig Euro geboten – eine glatte Unverschämtheit, denn vor dreizehn Jahren hatte er elftausend Mark be­ zahlt. Er hatte sie behalten. Sie war die letzte Verbindung zu seinem alten Leben. Ein letzter prüfender Blick in den Spiegel, dann öffnete er die Tür und trat in das Vorzelt. Sein Herz machte ein paar raschere Schläge, als er sie draußen auf dem klapprigen Gartenstuhl sitzen sah. Er blieb stehen, um ihren Anblick auf sich wirken zu lassen, ganz in sich aufnehmen zu können. Seit Tagen und Wochen hatte er sich auf diesen Moment gefreut. Wie wunderschön sie war, wie zart! Ein kleiner, süßer Engel. Das weiche, blonde Haar, von dem er wusste, wie es sich anfühlte und wie es roch, fiel ihr über die Schul­ tern. Sie trug ein ärmelloses Kleid, das ihre samtige, leicht gebräunte Haut und die zerbrechlichen Wirbel in ihrem Nacken sehen ließ. Auf ihrem Gesicht lag ein konzentrier­ ter Ausdruck, sie war damit beschäftigt, etwas in ihr Handy einzutippen und bemerkte ihn nicht. Weil er sie nicht erschrecken wollte, räusperte er sich. Sie sah hoch, ihr Blick begegnete seinem. Das Lächeln begann in den Mundwinkeln und breitete sich dann über ihr ganzes Gesicht aus. Sie sprang auf.

Böser Wolf Kriminalroman Gebunden mit Schutzumschlag, ca. 400 Seiten € 19,99 (D) / €  20,60 (A) / sFr  27,90 ISBN 978-3-550-08016-6 Auch als Hörbuch! Gekürzte Lesung von Julia Nachtmann 6 CDs, € 19,99 (D+A) / sFr  29,50 ISBN 978-3-89903-379-3

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Plakat am POS

Das Marketing zu Nele Neuhaus Raus aus dem Taunus: Böser Wolf ist ein Regionalkrimi, die Marketing­maßnahmen gibt es – natürlich – deutschlandweit. Unter anderem durch Radio- und Printkampagnen, Plakate und Aufsteller für Ihre Buchhandlung

groSSe printkampagne Anzeigen in überregionalen Zeitungen und den wichtigsten Buchhandelsprospekten

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groSSe online- und social-media-kampagne Buchtrailer, Leser-Gewinnspiel Meet & Greet, XXL-vorablesen.de und Banner

ionale überreg

Radigonekampa

30er-Säulendisplay Länge: 23 cm Breite: 30 cm Höhe: 140 cm Bestellnummer: 978-3-550-04065-8

gewinnspiel meet & greet für den leser

bodencontainer Länge: 60 cm Breite: 75 cm Höhe: 70 cm Bestellnummer: 978-3-550-04066-5

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Die beste Neuhaus aller Zeiten!

Böser Wolf Kriminalroman Gebunden mit Schutzumschlag, ca. 400 Seiten € 19,99 (D) / €  20,60 (A) / sFr  27,90 ISBN 978-3-550-08016-6

Konzept, Text & Layout: rethink GmbH, Berlin. www.rethink-everything.net Bildnachweis: Cover, S.9, S.12 Jim Rakete; S.2 Felix Brüggemann

An einem heißen Tag im Juli wird die Leiche einer 16-Jährigen aus dem Main bei Eddersheim geborgen. Sie wurde misshandelt und ermordet, und niemand vermisst sie. Auch nach Wochen hat das K11 keinen Hinweis auf ihre Identität. Die Spuren führen zu einem Kinderdorf im Taunus und zu einer Fernsehmoderatorin, die bei ihren Recherchen den falschen Leuten zu nahe gekommen ist. Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein graben tiefer und stoßen inmitten gepflegter Bürgerlichkeit auf einen Abgrund an Bösartigkeit und Brutalität. Und dann wird der Fall persönlich.


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