OLIVER
Oliver Pötzsch, Jahrgang 1970, arbeitete nach dem Studium zunächst als Journalist und Filmautor beim Bayerischen Rundfunk. Heute lebt er als Autor mit seiner Familie in München. Seine historischen Romane haben ihn weit über die Grenzen Deutschlands bekannt gemacht: Die Bände der „Henkerstochter-Serie“ sind internationale Bestseller
© Gerald von Foris
und wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt. www.oliver-poetzsch.de
PÖTZSCH im Interview
Wer ist Ihre Lieblingsfigur in Der Spielmann und warum?
Seit meiner Jugend bin ich Faust-Fan, wie vermutlich viele andere. Umso mehr hat es mich gewundert, dass noch niemand einen Roman über die historische Figur des Johann Georg Faustus geschrieben hat. Immerhin hat er ja wirklich gelebt. Ein fahrender Astrologe, Zauberer und Quacksalber — und das an der Grenze zwischen Mittelalter und Renaissance — was für eine tolle Romanfigur! Hat Ihre Henkerstochter-Saga Sie beim Schreiben beeinflusst? Ein paar düstere Elemente sind sicher eingeflossen, aber im Grunde war ich ganz froh, mal was anderes zu schreiben. Die Scharfrichter-Familie Kuisl, die ja meine Ahnen sind, und ich – wir brauchen einfach mal eine Pause voneinander. Da geht es uns wie den meisten Familien.
Worauf darf man sich im zweiten Teil freuen? Ich will noch nicht zu viel verraten, aber Fausts Reise ist sicher noch nicht zu Ende. Wenn man den historischen Quellen glaubt, hat er sich ja bei einem alchimistischen Experiment in Staufen im Breisgau in die Luft gejagt. Inwieweit der Teufel da seine Hände mit im Spiel hatte, und ob Faust wirklich starb ... Wer weiß? Wer einen Pakt mit dem Teufel schließt, muss mit allem rechnen.
© akg-images
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, eine Geschichte um den historischen Faust zu schreiben?
Sicher Faust selbst. Dieses Faustisch-Grüblerische, nie Zufriedene, das man den Deutschen ja allgemein nachsagt, ist ein wesentlicher Charakterzug von mir. Fragen Sie meine Frau, die hat gelegentlich darunter zu leiden …
HINTER
Dieses Buch verdanken meine Leser einem Zu-
fall. Vor einigen Jahren war ich auf Lesereise in der Gegend von Karlsruhe, als just mal wieder die Lokführer streikten. Ich saß in einer kleinen Stadt namens Bretten fest und kam nicht mehr heim. Sämtliche Mietautos Deutschlands befanden sich bereits in den Händen gewiefter Geschäftsreisender, die wohl schon früher als ich den Braten gerochen hatten. Auch alle Busse waren bereits ausgebucht. Also machte ich aus der Not eine Tugend. Ich verlängerte meinen Hotelaufenthalt, lieh mir ein Fahrrad aus und erkundete den schönen Kraichgau. Auf diese Weise kam ich in einen winzigen Ort namens Knittlingen. Es gab dort eine alte Steinkirche, einen winzigen Kirchplatz, der den Namen ‚Platz‘ eigentlich nicht verdient, und daneben ein Haus, auf dem eine Plakette angebracht war. Darauf stand:
nes Museum, das glücklicherweise offen hatte. Ich ging hinein und lernte dort einen Quacksalber, Astrologen, Wahrsager, Alchimisten, Scharlatan, weisen Doktor und listigen Beschwörer kennen, der um das Jahr 1500 gelebt und nach seinem Tod bei einem alchimistischen Experiment eine erstaunliche internationale Karriere gemacht hatte — und das, obwohl es nur eine Handvoll Quellen über ihn gibt. In diesem Moment wusste ich, dass ich einen Roman über diese deutscheste aller Sagengestalten schreiben würde. Seitdem bin ich Faust durch ganz Deutschland und darüber hinaus gefolgt. Ich besuchte die Orte, an denen er Spuren hinterlassen hatte, ver-
Geburtshaus von Dr. Johannes Faust, 1480 bis 1540
© privat
Verwundert stieg ich vom Fahrrad ab und trat näher. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich immer gedacht, dass Faust nur eine Sagengestalt war. Sollte es ihn wirklich gegeben haben? Neben Fausts Geburtshaus befand sich ein klei-
© privat
trotzdem sehr kuschligen Schäferwagen: So ein moderner Caravan-Camper mit Klimaanlage, Chemie-Klo und vier Kochplatten birgt durchaus gewisse Vorteile. Fausts Geist hätte ich jedoch darin nie gefunden.
© privat
tiefte mich in das Lehrwesen der alten Heidelberger Universität und reiste über die Alpenpässe bis nach Venedig. Um das Tempo der damaligen Zeit nachzuempfinden, war ich oft mit dem E-Bike unterwegs. Das gab mir die Möglichkeit, vormittags eine gehörige Strecke zurückzulegen und nachmittags meine Rechercheergebnisse zusammenzufassen. Auf diese Weise bin ich bislang einige hundert Kilometer gefahren, und es werden sicher noch viel mehr werden. Faust war eben ein Reisender … Geschrieben habe ich dieses Buch zum größten Teil am Ammersee in einem Schäferwagen, den mir ein Schreiner aus der Schwäbischen Alb nach meinen Vorstellungen gebaut hat. Mit alten Fenstern und Speichenrädern, ganz aus Holz, nur beim Ofen habe ich mich für Gas statt Kohle entschieden. (Faust hätte es vermutlich genauso gemacht, er war seiner Zeit ja schon damals voraus.) Auf diese Weise überkam mich gelegentlich das Gefühl, mit Faust und seinem Lehrmeister Tonio in dessen Gauklerwagen über die alten Poststraßen des Reichs zu rumpeln, immer unterwegs, ohne festes Ziel — begleitet von schrecklichen Kreuzschmerzen. Nun, zumindest eines weiß ich jetzt, nach all den Monaten bei Schnee, Regen, Hagel und Sonnenschein in meinem winzigen, zugigen, und
© akg-images
GRUND
MARKETING © Bet_Noire · istockphoto
Deutschlandweite RADIO-PR
Prominente Buchvorstellung im BUCHJOURNAL am 9. Oktober 2018
G Aufmerksamkeitsstarke
LITFASSÄULENKAMPAGNE in der Nähe von Buchhandlungen
© akg-images
Beispielabbildung
M WENDEPLAKAT A2
ONLINE- UND SOCIAL MEDIA KAMPAGNE
ARKETING
30ER SÄULENDISPLAY
© akg-images
EINZELDISPLAY
1486: Knittlingen ist ein ruhiger Ort im Kraichgau. Bis zu dem Tag, als die Gaukler in die Stadt kommen – und plötzlich Kinder verschwinden. Johann Georg, von seiner Mutter „Faustus“, der Glückliche, genannt, kümmert das nicht. Ihn interessieren nur die bunten Kostüme, die Sackpfeifen und Kunststücke. Besonders der Spielmann und Magier Tonio del Moravia beeindruckt ihn: Von dem blassen Mann mit den stechend schwarzen Augen, der Johann eine große Zukunft als Gelehrter voraussagt, geht eine seltsame Faszination aus. Johann schließt sich ihm an, gemeinsam ziehen sie durch die deutschen Lande. Der junge „Faustus“ saugt alles auf, was Tonio ihm beibringt. Doch von Tonios Lehren geht eine ungeahnte Gefahr aus, und schon bald beschleicht Johann das Gefühl, dass sein Meister mit dunklen Mächten im Bunde steht …
➸
© akg-images
Ein farbenprächtiges Abenteuer-Epos von Bestsellerautor Oliver Pötzsch
Hochwertige Innengestaltung
❈ Oliver Pötzsch hat aus dem Faust-Thema einen einzigartigen Abenteuerroman gemacht.
❈ Ein fulminantes Leseerlebnis
❈ Für alle Leser und Leserinnen von Der Medicus
❈ Über 3 Millionen verkaufte Bücher von Oliver Pötzsch weltweit
OLIVER PÖTZSCH · DER SPIELMANN Die Geschichte des Johann Georg Faustus Hardcover mit Schutzumschlag · 13,5 x 21,5 cm Ca. 800 Seiten · € 22,00 (D) / € 22,70 (A) ISBN 978-3-471-35159-8 · Warengruppe: 1113 Erscheint: 21.09.2018
Freuen Sie sich auf farbenprächtige Abenteuerromane von Bestsellerautor Oliver Pötzsch Band 1: erscheint 21.09.2018
Spannend, atmosphärisch und voller Überraschungen. List Verlag, Friedrichstraße 126, 10117 Berlin - Ein Verlag der Ullstein Buchverlage GmbH
© akg-images
Band 2: erscheint Herbst 2019