Biodynamik ein vielversprechender Weg zur nachhaltigen Landwirtschaft von morgen
Ulrich Schreier
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Inhaltsverzeichnis Die erste der biologischen Anbaumethoden!
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Gesunde Böden für eine gesunde Nahrung und ein gesundes Leben!
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Ein wichtiges Prinzip : Ernährung der Pflanze über den Humus!
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Dem Boden seine fruchtbare Lebenskraft wiedergeben!
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Der Grundstein der Biodynamik: eine Serie von neuartigen Substanzen!
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Kosmische Einflüsse!
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Jeder Hof hat seinen Charakter, seine Individualität!
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Eine nachhaltige Wirtschaftsweise, die Tiere respektiert und die Umwelt schont!
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Ein besseres Gleichgewicht und eine größere Autonomie der Landwirtschaft!
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Offizielle Studien bestätigen die Wirksamkeit der biodynamischen Wirtschaftsweise! 10 Die biodynamische Agrikultur weltweit!
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Demeter: Weltweites Markenzeichen für Produkte aus biodynamischem Anbau!
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Die Biodynamische Landwirtschaft in Frankreich!
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Ausblick!
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Bibliographie!
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Anhang A : Wirkung der biodynamischen Präparate
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Anhang B : Gemüsebau
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Anhang C: konventionneller und biodynamischer Winterweizen
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Anhang D - Wurzelentwicklung mit biodynamischen Präparaten
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Anhang E — Rundbildchromatogramme von Weinbergböden
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Anhang F - Wirkung vom Mond und von homöopathischen Lösungen
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Anhang G: Wurzeln und wissenschaftliche Hintergründe
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Die erste der biologischen Anbaumethoden Die 1924 von Rudolf Steiner begründete biologisch-dynamische Landwirtschaft, auch Biodynamik oder biodynamische Landwirtschaft gennant, war die erste bewusst organisierte biologische Bewegung und, 1928 die erste, die mit dem DemeterMarkenzeichen ihre Produkte identifiziert hat. Begründet auf einer vertieften und holistischen Sichtweise der Welt, ist sie bestrebt ihre Arbeitsmethoden den Grundgesetzen der Natur anzupassen und sich möglichst harmonisch in Ihre Umwelt einzugliedern. Als sozusagen ältester Bruder der biologischen Landwirtschaft hat sich die biodynamische Agrikultur seit über 90 Jahren auf allen fünf Kontinenten bestens bewährt und beeinflusst auch weiterhin die Wirtschaftsweise vieler Biobauern in Bezug auf Pflanzenextrakte, Beikraut- und Schädlingsregulierung, sowie der Arbeit mit dem biodynamischen Sonnen-, Mond- & Sternkalender. Die Biodynamik ist vor allem in Australien und in den deutschsprachigen Ländern stark vertreten. In Frankreich hat der Weinbau mit mehreren international bekannten Spitzengütern eine grosse Bedeutung. Die Resultate sind oft erstaunlich und eine grosse Erleichterung bei der biologischen Bewirtschaftung eines Weingutes: bessere Bodenstruktur und Pflanzengesundheit, sowie beachtlicher Humusaufbau und gute Resistenz gegenüber Trockenheit und Erosion. Dazu kommt eine aromatische und geschmackliche Verbesserung der Weine. Über die Förderung des Bodenlebens und der -fruchtbarkeit, sowie ihren positiven Einfluss auf die Pflanzen- und Tiergesundheit, leistet die Biodynamik einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung und Ausdehnung einer qualitätsorientierten und nachhaltigen Landwirtschaft. Zusätzlich liefert sie über ihre beachtliche Rohstoff-, Energie- und Kohlenstoffbilanz, äusserst wertvolle Dienste zum Thema CO2-Sequestrierung und Klimawandel. Es erscheint deshalb dringend dass diese Wirtschaftsweise besser bekannt wird und zwar nicht nur bei Bauern, Beratern und Forschern, sondern auch bei den Behörden und dem allgemeinen Publikum. Mit diesem Ziel im Auge ist diese Schrift entstanden. Ergänzt durch viele Illustrationen und Bilder, befasst sie sich mit den Grundgedanken und wichtigsten Aspekten dieser Anbaumethode, legt aber den Hauptakzent bewusst auf Fotos und Beschreibungen von konkreten Resultaten punkto Boden- und Pflanzenentwicklung (siehe Seiten 16 bis 28).
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Gesunde Böden für eine gesunde Nahrung und ein gesundes Leben "Kein Bereich, auch nicht die Medizin, hat so viel Bedeutung für die Gesundheit, wie die Landwirtschaft" Pierre Delbet ( 1861-1957 ), Mitglied der französischen Akademie für Medizin Dieses Grundprinzip hat die biologisch-dynamische Bewegung schon immer begleitet und findet heute mehr und mehr Anerkennung auch in wissenschaftlichen Kreisen, die sich mehr und mehr interessiert für die engen Beziehungen und Parallelen zwi1
schen den Mikrobiomen des Bodens, der Pflanzen, der Tiere, der Agrarprodukte, der Ernährung und des Darms, diesem Wunderorgan der Natur das uns engstens mit der Mutter Erde verbindet. Mit dem Slogan “Gesunde Böden für ein gesundes Leben” für ihre “2015 Internationales Jahr der Böden”-Kampagne, schickt die FAO ein starkes Signal rund um die Welt. Landwirtschaft und Nahrungsmittel 2015 Des sols sains Année internationale sind nicht nur eine Sache von Agpour une vie saine des sols International Year of Soils rarprodukten, Kalorien und Ernähhealthy soils for a healthy life Internationales Jahr rung des physischen Körpers. Über Gesunde Böden des Bodens für ein gesundes Leben die Umwelt, unsere Gesundheit, unser Gefühlsleben und unser psychologisches Wohlbefinden, beeinflussen sie auch unseren Denkprozess, unsere Entscheidungen und Prioritäten, unser Verhalten und die Art und Weise wie wir unser Leben einrichten.
Ein wichtiges Prinzip : Ernährung der Pflanze über den Humus Schon 1924 in seinem Landwirt-
Ernährung der Pflanze schaftlichen Kurs warnte Rudolf über den Humus Die Pflanze nimmt Nährstoffe auf, wenn Sie "Hunger hat" und Wasser wenn sie "Durst hat" ! Der Einsatz von wasserlöslichen Mineraldüngern zwingt die Pflanze immer wenn sie Wasser braucht, auch Nährstoffe aufzunehmen. Das bläht ihre Gewebe auf und öffnet die Tür für Pilzkrankheiten und für chemische Spritzmittel.
Steiner vor der schädlichen Wirkung von Mineraldüngern auf die im Boden ablaufenden biologischen Prozesse, sowie der damit verbundenen störenden Auswirkungen auf Pflanzen, Tiere und Menschen. Diese zum Teil leicht wasserlöslichen Produkte nehmen vielen Bodenorganismen ihre
Das Mikrobiom bezeichnet im weiteren Sinne die Gesamtheit aller den Menschen oder andere Lebewesen (z. B. Regenwürmer, Reptilien, Rinder) besiedelnden Mikroorganismen (Bakterien, Pilze, Hefen, Viren) 1
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Funktion ab und stören dadurch den normalen Ablauf der komplexen, aber bisher nur fragmentarisch verstandenen Bodenprozesse. In letzter Zeit interessiert sich nun auch die Schulwissenschaft für diese Problematik und kommt auf ähnliche Erklärungen und Schlüsse wie Steiner vor über 90 Jahren.2
Dem Boden seine fruchtbare Lebenskraft wiedergeben “Die Geschichte eines jeden Landes, hängt schlussendlich davon ab, wie es für seine Böden sorgt.” ! Franklin D. Roosevelt ! ! President der U.S.A. 1933-1945 Die Gesundheitsfördernden (...im Gegensatz zu krankheits-bekämpfenden) Methoden der biodynamischen Wirtschaftsweise, haben zum Ziel ein optimales Gleichgewicht auf allen Stufen der biologischen Pyramide zu fördern. Davon ausgehend dass die Erde und die Natur heute dermaßen geschwächt sind, dass sie nicht mehr fähig sind, sich selbst zu regenerieren, postuliert die Biodynamik, dass die Menschheit, um zu überleben, ein neues und vertieftes Verständnis der Lebensprozesse erarbeiten muss. Nur dadurch kann sie dem Boden seine verlorene Fruchtbarkeit wiedergeben. Denn nur auf gesunden Böden gedeihen gesunde Pflanzen und gesunde Tiere, die beiden Grundpfeiler des körperlichen und seelischen Gleichgewichtes des Menschen, ... und von jeder blühenden Zivilisation.
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Australische Weide (siehe auch Seite 17): dank der verbesserten Struktur, gewinnt der Boden an organischer Masse (Kohlenstoff-Sequestration) und an Stickstoffverbindungen. Dadurch erhöhen sich seine Fruchtbarkeit (höhere Produktivität und bessere Qualität), Porosität (bessere Luft- und Wasserzirkulation), Stabilität (geringere Verschlämmung, Verkrustung und Erosion) und Wasserhaltevermögen (weniger empfindlich gegenüber Trockenheit, Nässeperioden und Überschwemmungen). Zwischen dem Boden auf der rechten Seite, der ein hohes Niveau an Eigenfruchtbarkeit erreicht hat, und der konventionell bewirtschafteten Nachbarweide links, beträgt der Unterschied an Kohlenstoffgehalt mehr als 100 t/ha äquivalent C oder mehr als 360 t/ha äquivalent CO2. Für ein einziges Hektar von gut bewirtschaftetem Agrarland entspricht das der jährlichen CO2-Emission von ungefähr 200 Autos! 2
Schon 1923, erklärte Rudolf Steiner warum pflanzenfressende Tiere wahnsinnig werden wenn sie mit Fleischprodukten gefüttert werden. Trotz dieser frühen Warnung brauchte es über 60 Jahre und eine weltweite Panik, um diese einfache Wahrheit allgemein verständlich zu machen. (Rudolf Steiner und der Rinderwahnsinn). Aus ähnlichen Gründen warnte Steiner vor kurzsichtigen und auf mechanistischen Überlegungen beruhenden Eingriffen in Naturprozesse. Das gilt natürlich auch für den freizügigen Umgang mit Pestiziden, die neben den sofortigen toxischen Wirkungen auch sekundäre Folgen haben können. Für den Menschen handelt es sich dabei oft um Störungen der Darmflora die sich dann über die Verdauung auf die Gesundheit auswirken. 5
Die Bedeutung eines lebendigen und regenerierten Bodens ist ein offenes Geheimnis für jeden Agronom und jeden Bauer der je eine Ackerfrucht hinter einer mehrjährigen Wiese angebaut hat, das heisst auf einem Boden dessen Struktur während längerer Zeit nicht durch Werkzeuge geschädigt wurde: ein ausgeruhter Boden hat eine bessere Struktur, ist leichter zu bearbeiten, hat ein grösseres Wasserhaltevermögen, produziert bessere Ernten und hat einen geringen Unkraut- und Krankheitsdruck! Da es jedoch für tierlose Betriebe oft schwierig ist, Wiesen, Luzerneschläge und gewisse für das Bodenleben ideale Mischkulturen kommerziell zu nutzen, muss man sich fragen ob nicht die Tierzucht, und wenn möglich eine Kuhherde, für einen wirklich nachhaltigen Betrieb entscheidend sein könnte.
Der Grundstein der Biodynamik: eine Serie von neuartigen Substanzen Auf Grund der erweiterten Betrachtungsweise der Lebensprozesse, hat die biodynamische Agrikultur eine Reihe von Präparaten zur Verbesserung der Düngung und der Pflanzengesundheit entwickelt. Diese haben einen fördernden Einfluss auf verschiedene wesentliche Naturprozesse im Zusammenhang mit den Grundstoffen wie Silizium, Kalzium, Kalium, Phosphor, Natrium, Stickstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Kohlenstoff, Schwefel, etc.. Die Präparate werden in Verbindung mit Kompost oder Wasser Hornmist (500P) auf Boden und Pflanzen ausgebracht. Dieses Präparat wird von Kuhfladen hergestellt und auf zur Herstellung Hergestellt aus Quarz, Kuhfladen und Quartzkristalle den Boden ausgebracht. von Hornkiesel (501). Dieses Es hat eine Beziehung zu den verschiedenen Heilpflanzen regen sie Präparat wird auf die Blätter Struktur- und Lebenskräften gespritzt und hat eine Beziehung im Boden. Es ist ein perfektes die Wachstum- und Bildekräfte des Bozum Licht, zur Photosynthese Vorbild für den Humusaufbau. und zu den Bildungskräften. dens und der Pflanzen an. Das Gleichgewicht zwischen kosmischen und irdischen Kräften ausgleichend, z.B einem Mangel oder einem Übermaß an Feuchtigkeit, Sonnenlicht oder extremen Temperaturen, sind sie beteiligt am Aufbau der Struktur, Stabilität und Fruchtbarkeit des Bodens, eines bereicherten Bodenedaphons, sowie einer guten Verwurzelung und einer harmon ischen Entwicklung der Pflanze (Siehe Anhänge A, B und D - Seiten 16, 25 und Die sechs Kompostpräparate 26). Dank der besser entwickelten Rhizosphäre und einer engeren VerSchafgarbe Kamille bindung zwischen Boden und Pflan- Die Präparate 500 (100 g/ha in 35 l Brennnessel ze, tragen diese Faktoren nicht nur Wasser) und 501 (4 g/ha in 35 l WasEichenrinde ser) werden eine Stunde lang geLöwenzahn zum gesundheitlich verbesserten rührt und auf den Boden (500) oder Baldrian Gleichgewicht der Pflanze, sondern die Pflanzen gespritzt (501). 6
auch zur verfeinerten Qualität und zur besseren Haltbarkeit der Produkte bei. Dank einer Reihe von Massnahmen und Mitteln neuer Art und der Berücksichtigung von Sonnen-, Mond- und Planeteneinflüssen, helfen die Präparate auch Probleme mit Krankheiten und Verunkrautung der Kulturpflanzen besser in den Griff zu bekommen. Die biologisch-dynamischen Präparate sind durch keinerlei Patente oder Rechtsansprüche geschützt und leiden nicht unter dem Handicap eines kommerziellen Geheimnisses oder von astronomischen Kosten. Sie werden von verschiedenen Erzeugern zu vernünftigen Preisen angeboten oder man kann Sie auch selbst oder im Rahmen einer Arbeitsgruppe herstellen. Um voll wirksam zu sein, müssen sie feucht und kolloidal sein, und in Verbindung mit soliden landwirtschaftlichen Arbeitsweisen eingesetzt werden: schonende Bodenbearbeitung — minimale Verdichtungen durch schwere Maschinen — ausgeglichene Fruchtfolgen mit Misch- und Gründüngungskulturen, Untersaaten und, wo möglich, Agroforstwirtschaft. Besonders positiv wirken sich auch mehrjährige Wiesen, Luzerneschläge und Direktsaatkulturen.aus.
Kosmische Einflüsse Ohne daraus ein Dogma zu machen und nur wenn es mit dem Wetter, der Hoforganisation und guter fachlicher Praxis vereinbar ist, versucht die Biodynamik gewisse kosmische Einflüsse zu nutzen.
Wasseraufname als % der TM
Die Sonne ist natürlich mit Abstand der Hauptfaktor. Aber wenn man näher hinschaut, stellt man fest, dass Lebewesen und auch Wasser auf die wesentlich schwächeren Einflüsse des Mondes, der Planeten Wasseraufnahme von Bohnen und des Hintergrundes des Fixsternhimmels in Abhängigkeit der Mondphasen (Spuryt et al., 1987) reagieren. Obwohl sie relativ schwach und (vierstündiges Einweichen der Samenkörner) sekundär sind, sind sie durchaus messbar mit herkömmlichen Messinstrumenten über das Untersuchen von Wassereigenschaften, Keimungsprozessen und PflanzenentwickMittlerer Wert von 25 Zyklen lung, oder auch mit Hilfe bildschaffenden Gleitender Durchschnitt über 3 Tage Methoden wie zum Beispiel die MorphoChromatographie. Die am besten unterTag des Einweichens in Abhängigkeit der Mondphase suchten und am meisten beachteten Rhythmen beziehen sich auf die Mondphasen, Mondknoten, gewisse Planetenkonstellationen und das monatliche Durchlaufen des Mondes durch die zwölf Sternbilder des Zodiakus (siehe Anhang F, Seite 33). Da der Sonneneinfluss dominant ist, richtet sich der Arbeitsablauf in erster Linie nach den täglichen und jahreszeitlichen Rhythmen der Sonne. Arbeiten die sich auf die überirdischen Teile der Pflanze beziehen, werden am besten am Morgen erledigt, 7
Mondeinflüsse auf Wasser, Pflanzen und Fermentationsprozesse sind messbar während der Nachmittag nach drei Uhr die ideale Zeit ist für boden- und wurzelbezogene Eingriffe. Hornkiesel (501) wird demnach früh morgens gespritzt und Hornmist (500 und 500P) möglichst spät am Abend. Das Grass für Heu wird möglichst früh morgens bei aufsteigendem Saft gemäht. Dasselbe gilt für die Ernte der überirdischen Teile von Gemüse und Heilkräutern. Wurzelgemüse wie zum Beispiel Möhren und Kartoffeln erntet man jedoch bevorzugt gegen Abend. Auch für die Bodenbearbeitung und das Säen sind die Nachmittags- und der Abendstunden am günstigsten. Die am intensivsten untersuchten und von der Bauern am meisten beachteten kosmischen Einflüsse, beziehen sich auf Aussaat, Verpflanzung, Fermentationsprozesse und die Haltbarkeit von landwirtschaftlichen Produkte.
Jeder Hof hat seinen Charakter, seine Individualität Begriffe wie Hoforganismus, Individualität, geschlossener Kreislauf und Autonomie sind für die biodynamische Wirtschaftsweise besonders wichtig und, obwohl sie auch im Biobereich eine Rolle spielen, übertreffen die üblichen Vorstellungen in Bezug auf landwirtschaftliche Betriebe. Ausgehend davon, dass genauso wie jeder Mensch, auch jeder Hof seinen eigenen Charakter, seine Stärken und Schwächen hat, richtet die Biodynamik ihre Aufmerksamkeit sowohl auf die engen Beziehungen zwischen Boden, Pflanzen, Tieren und Mensch, als auch auf die sozialen Perspektiven und die Einfügung des Hofs in das ökologische, ökonomische und kulturelle Gewebe seines Umfeldes. Zusätzlich also zur Erweiterung der wissenschaftlichen Grundlagen, ist man auch bestrebt die sozialwirtschaftlichen und kulturellen Grundlagen der Landwirtschaft zu erweitern. Dieses neue Verständnis des Hofs als lebender Organismus und Grundeinheit des wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Gefüges, führt zwangsläufig zu einer neuen Einschätzung der Produktionsmittel und -methoden, der Bedeutung des Umfeldes und der Schlüsselrolle des Landwirts. Wald und Feuchtgebiete, Hecken und Gehölze, Flora und Wildtiere, soziale Organisation und kulturelle Aspekte sind wesentliche Bestandteile und spielen neben Weiden und Äckern, Viehzucht und Kulturen, Obstbäume und Bienenstöcken, Maschinen und wirtschaftlichen Gegebenheiten, eine entscheidende Rolle. Der Landwirt sieht sich dann nicht nur als Techniker, Maschinenspezialist und Unternehmer, sondern auch als feinfühliger Beobachter und „Kapellmeister“, der sich 8
bemüht dieses landwirtschaftliche Ensemble zu harmonisieren und ihm Schritt für Schritt seine Persönlichkeit, seine Individualität einzuhauchen.
Eine nachhaltige Wirtschaftsweise, die Tiere respektiert und die Umwelt schont Die Erweiterung der wissenschaftlichen Grundlagen unter Einbezug von feinsensiblen Faktoren, lässt im Menschen eine neue Empfindlichkeit und einen größeren Respekt gegenüber der Welt der Lebewesen und den Wechselwirkungen zwischen Umwelt, Pflanzen und Tieren wachsen, ob sie nun wild oder domestiziert seien. Das Zuchttier, treuer Wegbegleiter und ergebener Diener des Menschen seit Anbeginn der Zeiten, nimmt eine besondere Stellung ein. Der Biodynamiker betrachtet es als seine grundlegende Pflicht es zu umsorgen, zu schützen, aufzuziehen, zu ehren, und ihm Lebensverhältnisse zu schaffen die Dankbarkeit und Respekt widerspiegeln, einschließlich dem Respekt seiner körperlichen Unversehrtheit: Rinder mit Hörnern, Schweine und Schafe mit ihren Schwänzen und Hühner mit ihren Schnäbeln. Die Hörner der Kühe zum Beispiel betrachtet man als wichtiges Organ für die Verdauung dieses Wiederkäuers und damit letztendlich auch für die Qualität der Fleisch-, Käse- und Milchprodukte. Bezüglich der Produktion beschränkt man sich auf einen Ertrag, der im Einklang steht mit den physiologischen Kapazitäten des Tieres. Für die meisten Milchkuhrassen zum Beispiel erscheinen 4000 bis 5000 Liter pro Jahr als angemessen und ermöglichen eine Versorgung mit Raufutter, das nicht nur für den Metabolismus, die Gesundheit und die Lebensdauer der Tiere optimal ist, sondern auch für die Milch-, Käse- und Fleischqualität.
Ein besseres Gleichgewicht und eine größere Autonomie der Landwirtschaft Durch verbesserte Düngungsmassnahmen inklusive Gründüngung und dem Einsatz der biodynamischen Präparate, erweiterte Fruchtfolgen mit Dauer- und mehrjährigen Kunstwiesen, schonende Bodenbearbeitung und artgerechte Tierhaltung, strebt die biologisch-dynamische Landwirtschaft nach einem optimalen Gleichgewicht und einer möglichst weitreichenden Autonomie des Hoforganismus. Dadurch entstehen nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sondern der Hof schützt sich dadurch auch vor eingeschleppten Seuchen wie BSE, Maul- und Klauenseuche, Vogelgrippe, oder Schweinepest, vor genbedingten Degenerationserscheinungen und auch vor gewissen viralen und bakteriellen Problemen. 9
Auf der Suche nach Autonomie und Gleichge- Benötigte Fläche zur Production wicht spielt der Gemüseanbau und die Verarbeitung von einem Kilo folgender Gemüse: Rindfleisch incl. Futterproduktion der Rohprodukte in konsumfertige Nahrungsmittel, Rindfleisch von weidenden Tieren oft eine entscheidende Rolle. Die hohe Produktivität Fisch Schweinefleisch und der, mindestens potenziell, relativ geringe ResHuhnerfleisch sourcen-Bedarf im Vergleich zum Ackerbau, machen Eier Reis und Teigwaren die Gemüseproduktion zur idealen Lösung für die Brot Ernährung der steigenden Weltbevölkerung. ZusätzGemüse und Kartoffeln lich, dank der lokalen Direktvermarktung bei der In der Biodynamik ist das Flächenverhältnis ähnQualität und soziale Beziehungen eine grosse Rolle lich aber die einzelnen Werte sind eher geringer spielen, können enge Beziehungen mit dem wirtschaftlichen und sozialen Umfeld aufgebaut werden. Deshalb sind auch in Frankreich viele der biodynamischen Höfe Mitglieder der AMAP-Bewegung (Agriculture pour le Maintien d’une Agriculture Paysanne — in Deutschland CSA oder SoLaWi-Solidarische Landwirtschaft) — die im Jahre 2001 nach dem Vorbild der amerikanischen CSAs (Consumer Supported Agriculture), entstanden ist. Auch in den USA wo die Bewegung auf zwei europäische Biodynamisten zurückgeht, werden viele der Mitglieder-Höfe biodynamisch bewirtschaftet. In Frankreich hat die AMAP-Bewegung inzwischen zirka 2000 Gruppen mit insgesamt 350 000 Teilnehmern und produziert Nahrungsmittel für annähernd eine Million Menschen.
Offizielle Studien bestätigen die Wirksamkeit der biodynamischen Wirtschaftsweise "Niemand kann die Realität einer Tatsache leugnen"3 Die biodynamische Landwirtschaft hat ihre Wirksamkeit in den letzten 90 Jahren klar bewiesen. Auch untermauert sie die eindeutige Tatsache kosmischer Einflüsse und die oft spektakulären Wirkungen geringster Mengen der verschieden Präparate und Pflanzenextrakte auf das Bodenleben, die Bodenstruktur, die Fruchtbarkeit und die harmonische Entwicklung und Gesundheit der Pflanzen. (Siehe Anhang A, B und D Seiten 13, 22 und 26). Jenseits der Beweise aus der Praxis oder von Forschern, die zur Entwicklung dieser Agrarform beigetragen haben, bestätigt sich die große Bedeutung der biodynamischen Wirtschaftsweise durch zahlreiche, von privaten und öffentlichen Organisationen durchgeführte Studien. Eine Studie aus Baden-Württemberg hat gezeigt, dass, trotz einem höhreren Arbeitsaufwand — +30 % bis +50 % im Vergleich zum regionalen Durchschnitt die zum Gross3
Auch wenn die Wissenschaft für ein Phänomen keine rationale Erklärung hat, ist das kein Grund dafür, dass es nicht exis-
tieren sollte und man es einfach ignorieren und unter den Tisch wischen kann. Sonst gäbe es weder Schwerkraft, noch Energie, noch Elektrizität, noch Leben. 10
teil auf die Weiterverarbeitung der Rohprodukte zurückzuführen ist — und geringeren Erträgen (-5 % bis -25 %), die biodynamischen Höfe pro Hektar ein ein- bis zweimal höheres Nettoeinkommen erwirtschaften und dabei neue Arbeitsstellen schaffen. In der Tat werden die geringeren Erträge durch höhere Verkaufspreise mehr als ausgeglichen. Und da die Produkte von besserer Qualität sind, ist deren Nutzen aus ernährungs-physiologischer Sicht sehr hoch (laut zweier Studien des Ministeriums für Landwirtschaft aus Baden-Württemberg, die zwischen 1971 und 1974 durchgeführt wurden). Eine Studie zur nationalökonomischen Bilanz einer Umstellung der gesamten holländischen Landwirtschaft auf Biodynamik, die im Jahre1989 von der Beratungsstelle Berenschot für die Triodosbank erstellt wurde, stellt fest, dass, ohne Einbeziehen von schwer kalkulierbaren positiven Aspekten, die gesamten Kosten der landwirtschaftlichen Produktion um mindestens 5 % reduziert werden könnten (Bankspiegel n ° 107, November 1990). Seit 1978 führt das schweizerische Forschungsinstitut für biologische Landwirtschaft in Frick (FIBL) einen Langzeitvergleich durch. Die Studie umfasst 96 Parzellen auf einem vier Hektar Feld in Oberwil bei Basel. Heute, in Partner1978 angefangen schaft mit dem Bundesinstitut für Agrarökologie (Agist dieser Versuch in der sechsten roscope) weitergeführt, zeigt dieser Vergleichsversuch 7 jährigen Fruchtfolge D : Biodynamisch signifikante Unterschiede zwischen konventionellen, O : Organisch K : KonventionnelL biologischen und biodynamischen Anbaumethoden. M : Mineal. Düngung. Trotz der klassischen Bodenbearbeitung und der kleinen Parzellengröße, zeigt die Biodynamik einen niedrigeren Säuregehalt (höherer pH-Wert), mehr organische Masse, eine bessere Struktur und Aggregatstabilität (verminderte Tendenz zur Erosion, Verdichtung und Verschlämmung), eine höhere mikrobielle und enzymatische Aktivität, ein besser entwickeltes Wurzelsystem sowie einen größerer Reichtum an Bodenlebewesen. Außerdem werfen die biodynamischen Parzellen, die während mehr als 20 Jahren nur die biodynamischen Präparate aber keine zusätzliche Düngung bekommen haben, neue Fragen auf und sind für die herkömmlichen agronomischen input-output Theorien ein Rätsel (Siehe Anhang B – Seite 22). Die von Ehrenfried Pfeiffer entwickelte Kupferchloridkristallisation und Rundbildchromatographie, die versu- Die organische Masse hält die Bodenpartikel zudamit im Frühjahr, wenn die Vegetation chen Bildekräfte und die konstitutio- sammen, den Boden noch nicht komplett bedeckt, eine gute, nelle Harmonie eines Nahrungsmittels stabile Struktur vorhanden ist. Die Böden im DOK Versuch zeigen diesbezüglich zu zeigen, erlaubten in den meisten klare Unterschiede in der Struktur und der Tendenz zur Kompaktierung Krustenbildung und Erosion. Der Kupferchloridkristallisation Fällen eine klare und reproduzierbare Unterschied ist vor allem stark ausgeprägt zwischen der biodynamischen (linke Seite) und der konventiBild eines Weissweines aus onell-mineralischen Parzelle (rechte Seite). Unterscheidung der biodynamischen biodynamischem Anbau Bilder: Thomas Alföldi (FIBL)
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Produkte. (Akte IRAB n°1, Mai 2001; SCIENCE Volumen 296. 31. May 2002 : Soil fertility and Biodiversity in Organic Farming). Weitere Studien zeigen die positiven Auswirkungen der biodynamischen Präparate auf Keimungsraten von Weizen (Hagel 1988), die Kohlendioxidaufnahme von Blättern (Photosyntheseeffekt - König 1988), die Konservierung von Gemüse und die Nahrungsqualität (Abele 1978, Elsaidi 1982). Eine Studie über die Rundbildchromatogramm eines biodynamischen Bodens Ernährung mit biodynamischen Produkten (Marke Demeter) in © Soin de la Terre einem deutschen Kloster hat eine Verbesserung sowohl der physischen und psychischen Gesundheit als auch des Wohlbefindens der Teilnehmer gezeigt (Klosterstudie K.Huber und Al. 2005).
Die biodynamische Agrikultur weltweit Als erste biologische Wirtschaftsweise hat die Biodynamik anfangs vor allem in deutsch- und englischsprachigen Ländern Anklang gefunden, besonders in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Australien und den USA. Im Jahre 1947 ist Alex Podolinsky, einer der Pioniere der Biodynamischen Landwirtschaft nach Australien ausgewandert, ein Land das für sein schwieriges Klima und die geringe Fruchtbarkeit seiner Böden, bekannt ist. Dank seiner Arbeit, werden dort heute mehr als eine Million Hektar biodynamisch bebaut, und das auf Flächen die von der kleinen Farm, bis hin zur Ranch von über 10 000 Hektar reichen. In kürzester Zeit wurden Agrarflächen, die als zu karg oder als „ausgelaugt“ galten, in produktive Felder, Wiesen, Obstgärten und Weinberge umgewandelt. Heutzutage wird ein Teil des Getreides, das auf diesen neu belebten Böden wächst, nach Europa und Japan exportiert, wo es, dank seiner vorzüglichen Qualität, sehr gesucht ist. Eine andere vorbildliche Initiative im Rahmen der Biodynamischen Landwirtschaft befindet sich in Afrika. Es handelt sich um SEKEM in Ägypten, gegründet 1979 von Ibrahim Abouleish, ägyptischer Arzt und Chemiker sowie Träger des alternativen Nobelpreises von 2003. Diese weltweit vorbildliche Organisation umfasst Kultur, Sozialwesen, Wirtschaft und Landwirtschaft und verbindet mittlerweile über 2000 in einer Genossenschaft zusammengeschlossene Bauern, sowie zahlreiche Unternehmen und Partner-Organisationen. SEKEM (www.sekem.com ) hat weltweit zahlreiche neuartige Entwicklungsprojekte inspiriert, und teilt freizügig seine Erfahrung und sein einzigartiges Wissen.
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Demeter: Weltweites Markenzeichen für Produkte aus biodynamischem Anbau Die 1924 von Rudolf Steiner begründete biologisch-dynamische Landwirtschaft, war die erste bewusst organisierte biologische Bewegung und, im Jahr 1928, die erste, die mit dem Demeter-Markenzeichen — abgeleitet vom Namen der griechischen Göttin der Fruchtbarkeit und der Früchte der Erde —. ihre Produkte identifiziert hat. Als Vorläufer mit fast fünfzig Jahren Vorsprung gegenüber vielen der neueren Biobewegungen, ist die Demeter-Organisation heute weltweit vertreten. Ihr Pflichtenheft und Kontrollprogramm, die ebenfalls die Vorschriften der Europäischen Union und der verschiedenen Gastländer umfassen, gehören zu den umfangreichsten und streben danach die hohe Qualität der unter diesem Namen angebotenen Produkte zu sichern. Besonders in Deutschland aber auch in der Schweiz, in Österreich und in den skandinavischen Ländern sind Demeter-Getreide, -Früchte und -Gemüse sehr gesucht und erzielen oft deutlich höhere Preise als andere Bio-Produkte (zum Beispiel 10 bis 30 % für Getreide oder sogar mehr als 50% für gewisse Möhrensorten).
Die Biodynamische Landwirtschaft in Frankreich In Frankreich, wo die biologisch dynamische Landwirtschaft auf etwa 1000 Gütern praktiziert wird4, gibt es eine Vielzahl assoziativer und privater Strukturen, die zu ihrer Entwicklung beitragen. Stark beeinflusst durch den australischen Impuls von Alex Podolinsky der wesentlich zur Verbesserung der Präparatequalität, der Rührtechnik, der Methodik und der damit verbundenen Resultate beigetragen hat, hat sich ihre Entwicklung seit dem Ende der 90er Jahre erheblich beschleunigt. Dank der positiven Wirkung in Bezug auf Bodenstruktur, gesundheitlichem Gleichgewicht der Reben, Qualitätsniveau und Haltbarkeit der Weine, sowie 4
Weder sture Idéologie noch blinder Glaube : Beeindruckt von den beachtlichen Resulta-
ten verschiedener Kollegen, stellen mehr und mehr Bauern, und vor allem Winzer, auf biodynamisch um.Es handelt sich oft um eine stark vereinfachte Methodik, die sich oft nur auf das Ausbringen der Präparate 500, 500P und 501 stützt und manchmal durch Pflanzenextrakte und gewisse Hinweise aus dem biodynamischen Sonnen-, Mond- und Sternkalendar, ergänzt wird. Die 1924 von Rudolf Steiner im Landwirtschaftlichen Kurs erwähnten kosmischen Einflüsse und den Einsatz von Pflanzenextrakten findet man heute auch auf vielen Bio-Höfen und sogar mehr und mehr auch auf konventionellen Betrieben. 13
deren Klima- und Bodenspezivität (AOC), hat die Biodynamik auf mehr und mehr renommierten Weingütern Eingang gefunden 5. (Siehe Anhang A- Seite 16). Mit dem Ziel «echte» region-spezifische Weine zu fördern, hat Nicolas Photo Joly, Winzer des berühmten Coulée de Serrant Romanée-Conti Loire-Weingutes und bekannte Persönlichkeit auf der biodynamischen Weinszene, die Gruppe La Renaissance des Appellations gegründet, die heute fast 200 Winzer aus der ganzen Welt zählt. Im Gemüsebau, und vor allem im Gemüsebau mit lokaler Vermarktung und den CSA- oder SoLaWi-Höfen (Solidarische Landwirtschaft) wird oft biodynamisch gearbeitet. In diesem Umfeld sind Geschmack, Nahrungsqualität und Haltbarkeit, aber auch solidarische Beziehungen oft ausschlaggebende Faktoren. Diese Beziehungen können sich auf Bodenbesitz, Pachtrechte, Darlehen, Investitionsbeteiligungen, Vorfinanzierung der Produktion und auch Risikoteilung, ausdehnen Im Januar 2015 hat die Interessengemeinschaft "Soin de la Terre" ein Forschungslabor und ein Informationszentrum in der Gegend von Cluny eingerichtet. Es wird dort mit allgemein üblichen sowie mit ganzheitlichen und bildschaffenden Methoden gearbeitet. Ausser der Weiterentwicklung der Biodynamik die im Zentrum steht, bemüht sich dieses Labor auch um eine Erweiterung der auf boden-, pflanzen- und nahrungsmittelbezogenen Untersuchungsmethoden. Dabei geht es um Methoden wie die Bioelektronik nach Vincent (BEV), den Slaketest (strukturelle Stabilität des Bodens), Infiltrationstest (Mass für Bodenporosität), Spatenprobe (visuelle Bodenstruktur, Durchwurzelung, Wurmbesatz, Geruch, etc) und Morphochromatographie (siehe Anhang E Seite 30). Zusätzlich ist "Soin de la Terre" bestrebt, eine Brücke zu schlagen zwischen der klassischen Analytik und einer ganzheitlichen Betrachtungsweise, sowie Kontakte mit der institutionellen Forschung und mit verschiedenen Berufsorganisationen zu etablieren und zu pflegen. Weitere Ziele sind ein reger Informationsaustausch und, über die erstaunlichen Resultate und die vielsprechenden Möglichkeiten dieser Anbaumethode, ein breiteres Publikum zu erreichen.
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Le Figaro vom 22-01-2013 : Mythe des mythes : la Romanée-Conti : Das Spitzenweingut wird seit
1985 biologisch bewirtschaftet und lange schon auf 7 ha biodynamisch. Seit 2007 wurde dann die ganze Fläche auf Biodynamik umgestellt, jedoch ohne daraus ein kommerzielles Argument zu machen, sondern weil diese Wirtschaftsweise den besten Wein gibt. (Bemerkung: La Romanée-Conti gilt für viele Weinkenner als das renommierteste Weingut der Welt!).
Decanter Magazine (Internet-Ausgabe vom 13. October 2014) : Seit dem letzten Jahrgang (millésime), kommen sämtliche Cristal et Cristal Rosé Champagner von Louis Roederer aus biodynamischem Anbau. - Nach Aussage des Kellermeisters, Jean-Baptiste Lecaillon, ‘gibt die biodynamische Methode dem Wein eine zusätzliche Reinheit und Lebendigkeit' (Bemerkung: Cristal de Roederer gilt für viele Weinliebhaber als der weltweit beste Champagner) 14
Ausblick Eine biologische und holistische Weltanschauung ist der Grundstein der Biodynamik und zeigt uns wie eng Natur und Landwirtschaft mit jeglicher menschlichen Tätigkeit verbunden sind. Sie haben nicht nur eine enge Beziehung zur Nahrung, Kleidung und Wohnung sondern auch zur allgemeinen Volkswirtschaft, zur Qualität der Umwelt in der wir leben, zu unserem physischen und seelischen Wohlbefinden, sowie auch zum gesamten sozialen und kulturellen Leben. Indem sich die Biodynamik nicht nur auf rein landwirtschaftliche Bereiche beschränkt sondern sich auch für ökologische, soziale und kulturelle Aspekte interessiert, ist sie in der Lage konstruktive Beiträge zur Lösung der zentralen Herausforderungen unserer Zeit leisten: Regeneration und Fruchtbarkeit der Böden — gesundheitliches Gleichgewicht der Pflanzen — Respekt, Gesundheit und Wohlbefinden der Tiere — Qualität und Haltbarkeit der Lebensmittel — Belastung der Agrarprodukte, des Wassers und der Luft durch chemische Giftstoffe — die Bedeutung des Bodens und der Ernährung für die Gesundheit — lokale Nahrungsmittelproduktion und Vermarktung — Unterernährung- und Hungerproblematik — die soziale Organisation und die Rolle des Landwirts in der landwirtschaftlichen Produktion und Landschaftspflege — wirtschaftliches und finanzielles Gleichgewicht — nachhaltige Landwirtschaft — Kohlenstoff (CO2) Sequestrierung — Klimaerwärmung — Energieund Rohstoffverschwendung — Erschöpfung von Phosphat-Vorkommen — Schutz der Umwelt und der natürlichen Rohstoffe, im Besonderen der Agrarflächen, des Wassers und der Luft. Nur durch einen holistischen Ansatz, wie er für die biodynamische Wirtschaftsweise selbstverständlich ist, wird es möglich sein, gegenüber den schnell zunehmenden Entgleisungen und Sackgassen, effektive Lösungen zu finden. Im Anblick ihrer Fähigkeit heruntergewirtschaftete und ausgelaugte Böden schnell und mit minimalen Mitteln zu regenerieren, kann die Biodynamik entscheidende Beiträge zum Gedeihen der biologischen Landwirtschaft und zur Entwicklung einer wirklich nachhaltigen Landwirtschaft der Zukunft, leisten. Einer Landwirtschaft in der Symbiose, Gleichgewicht und Gesundheit an die Stelle des verbissenen Kampfes gegen “Schädlinge“, “Krankheit“ und “Unkraut“ tritt.
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Bibliographie Rudolf Steiner : Der Landwirtschaftliche Kurs Eugen & Lilly Kolisko: Die Landwirtschaft der Zukunft (Link zum Herunterladen einer Kopie Soil and Health Library) Die Koliskos waren zwei wissenschaftliche Pioniere die den Anfang der biodynamischen Forschung geprägt haben Peter Tompkins, Christopher Bird : Die Geheimnisse der guten Erde, 2000 Omega Verlag Pierre und Vincent Masson : Landwirtschaft, Wein- und Gartenbau - biodynamisch, 2015 AT Verlag Aarau DVD : Begleit-DVD zum Buch Landwirtschaft, Wein- und Gartenbau - biodynamisch Gemeinsame Produktion BioDynamie Services , Ecodyn und Soin de la Terre (mit deutschen Untertiteln ab Herbst 2015) Alex Podolinsky : Biodynamic Agriculture Introductionary Lectures Vol 1, 2 & 3 (available from BD Growing) Active Perception (Gavemer Publishing 1990 available from BD Growing) Bio-Dynamics : Agriculture of the Future (Biodynamic Research Institute) 2011 Conference (Biodynamic Research Institute) Ueli Hurter: Agrikultur für die Zukunft, 2014 Verlag am Goetheanum DVD : Wine the Green Revolution, Prize Winning Documentary Film by Guillaume Bodin Biodynamic Growing Magazine, PO Box 315,Dumbalk,Victoria 3956, Australia; 2 issues per year as paper or E-versions Die französische Version dieser Schrift: La Biodynamie : un chemin prometteur vers l'agriculture durable de demain
The englische Version dieser Schrift: Biodynamics: a promising road to tomorrow’s sustainable agriculture
Links Biodynamie Services Demeter AT
Biodynamic Research Institute
Demeter CH
Demeter DE
BD Growing
Ecodyn
Demeter International
Soin de la Terre
Wikipedia
Wichtige Bemerkungen Dank ihrem positiven Einfluss auf Boden-, Pflanzen- und Tiergesundheit, sowie die Qualität unserer Lebensmittel, erscheint es dringend, dass die biodynamsiche Wirtschaftsweise besser bekannt wird, und zwar nicht nur bei den Bauern, Beratern und Forschern, sondern auch bei den Behörden und dem allgemeinen Publikum. Mit diesem Ziel im Auge ist dieses Dokument entstanden. Für den Fall, dass nur gewisse Ausschnitte davon verwendet werden, bitten wir um eine entsprechende Erwähnung und «Verlinkung». Damit die Bilder ihren vollen Wert behalten, sollten deren Autoren und, wo vorhanden, auch der Aufnahmeort und das Datum genannt werden. In der nahen Zukunft wird dieses Dokument ergänzt durch eine Rubrik “Erfahrungsberichte“ für die wir Beiträge und vor allem Resultate von Vergleichsstudien suchen. Diese sollten eine ausführliche Beschreibung, wichtige Beobachtungen, Bilder und, wenn immer möglich, auch Messdaten enthalten. Aufgrund der schnell voranschreitenden Entwicklung der Biodynamik und um der Schrift einen «lebenden» Charakter zu geben, wird sie von Zeit zu Zeit ergänzt, um neue Ergebnisse und Erfahrungen mit einzubeziehen. Es ist deshalb wünschenswert, sie als Internet-Link weiterzuleiten. Jederzeit kann die letzte Version unter http://www.vernoux.org/biodynamie/ Biodynamische_Agrikultur.pdf heruntergeladen werden.
Ulrich Schreier Association Soin de la Terre Château de Vernoux F-49370 Le Louroux Béconnais e-mail : ulrich.schreier@gmail.com Stand 17.01.2016
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Anhang A : Wirkung der biodynamischen Präparate
vergrössern Bodenkarotten aus einem elsässischen Weinberg (kieselreicher Boden) Oben : biodynamischer Boden
Unten : Boden von der konventionellen Nachbarparzelle Photo Pierre Masson 2003
(0 pre fou as mi ga pH ph mg 12 Cm kg kg kg kg niz ma ind sta ua the de pa po me
Nachdruck der FIBL Science-Publikation Science Vol 296 - May 31, 2002
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Fig. 3. Biodynamic (A) and conventional (B) soil surface in winter wheat plots. Earthworm casts and weed seedlings are more frequent in the biodynamic plot. Disaggregation of soil particles in the conventional plots leads to a smoother soil surface. Wheat row distance is 0.167 m. Source: T. Alfo¨ldi, Research Institute of Organic Agriculture [Forschungsinstitut fu¨r biologischen Landbau (FiBL)]. Biodynamische (A) und konventionelle (B) Bodenoberflächen von Parzellen mit Winterweizen. Wurmkothaufen und Beikrautpflanzen sind häufiger auf der biodynamischen Parzelle. Der Zerfall der Bodenpartikel in der konventionellen Mycorrhizae members of the soil Der comthey are predators and considered Parzelle führt zu einerasglatteren Bodenoberfläche. Reihenabstand desimportant Weizens beträgt 0,167 m. Quelle: T. Aföldi, munity ameliorate plant mineral nutrition sensitive indicators of soil fertility. Average Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FIBL) and
contribute to soil aggregate formation (16 ). Root length colonized by mycorrhizae in organic farming systems was 40% higher than
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activity density of carabids, staphylinids, and spiders in the organic plots was almost twice that of the conventional plots (18) (Fig. 2D).
in si (B C D ab O de to an ad ev er th D tie fo
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Bodenregenerierung mit präpariertem Hornmist (500P) vergrössern
Biodynamisch (500P)
Dauerwiese in Australien vergrössern
Photos Daniel Chassot Dez 1995
1 Jahr Biodynamisch (500P)
Kunstwiese in Australien
Photos Alex Podolinsky
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2 Monate Biodynamisch
Weingut bei Mâcon
Photo Heini Heer15 juin 2014 18
Champagne (Kreideboden) - Bodenentwicklung nach 3 Jahren Biodynamik Fruchtfolge : Weizen (2010/11), Flachs (2011/12), Einkorn (2012/13) Vergleichsparzelle (biologisch) • ohne 500 und 500P • 06-06-2013 : Hornkiesel 501
Kommentar • • • •
kompakte Struktur relativ helle Farbe schwache Durchwurzelung wenig Geruch
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Präparate 500 und 501 • 09-11-2012 : Hornmist 500 • 24-04-2013 : Hornmist 500 • 06-06-2013 : Hornkiesel 501
Bemerkungen • • • • • •
verbesserte Bodenstruktur dunklere Farbe bessere Durchwurzelung erhöhter Geruch etwas nichtabgebautes Stroh
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Präparate 500P et 501 • 09-11-2012 : Hornmist 500P • 24-04-2013 : Hornmist 500P • 06-06-2013 : Hornkiesel 501
Bemerkungen • • • • •
gute poröse Bodenstruktur dunkle Farbe gute Durchwurzelung reicher aromatischer Geruch guter Strohabbau
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Profilaufnahme vom 30. Juli 2013 bei sehr trocknen Verhältnissen Studienbegleiter: R. & O. Devalance (Hofbesitzer), Technische Beratung : A. Gouez et M. Leclaire, Bilder A. Gouez 19
Weingut im Burgund
Biodynamisch
Biologisch
nach 2 Jahren
Kontrollparzelle
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- dunklere Farbe - gute organische Bodenstruktur - gute Wurzelentwicklung - angenehmer, erdiger Geruch
- hellere Farbe - kubische Bodenstruktur - magere Wurzelentwicklung - riecht wesentlich weniger
In zwei Jahren wurden auf der biodynamischen Seite drei Mal 500P (präparierter Hornmist - 100g/ha in 35 Liter Wasser) und fünf Mal 501 (Hornkiesel - 4 g/ha in 35 Liter Wasser), gespritzt " "
Photos Pierre Masson 16/02/2007
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Weinberg nördlich von Mâcon Biodynamischer Weinberg mechanische Bodenbearbeitung photo Alex Podolinsky
Boden vor der Umstellung auf biodynamisch vergrössern
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Konvenzioneller Weinberg 50 m nördlich Unkrautbekämpfung mit Roundup photo Alex Podolinsky
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Weinberg bei Mâcon nach 2 Monaten biodynamisch Seit 2003 biologisch bewirtschaftet
17. April 2014: 100 g/ha 500P in 35 Liter Wasser Auf produzierende Reben anfangs Juni: 4 g/ha 501 in 35 Liter Wasser
biodynamisch
biologisch
15. Juni 2014
Neupflanzung
15. Juni 2014
Rundbildchromatogramme vom 12. Dezember 2014
Vergleich betreut von P. und V.. Masson Bilder P. Masson and H. Heer 22
Verschiedene Weinberg-Bodenprofile Die Biodynamischen Böden haben eine bessere Struktur, sind tiefgründiger und dunkler in der Farbe (mehr Humus) Côtes du Rhône – März 2011
Saint Estèphe Gironde - März 2011
Biologische Vergleichsparzelle
Biologische Vergleichsparzelle
5 Jahre biodynamisch
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Biologische Vergleichsparzelle
5 Jahre biodynamisch
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Photo Pierre Masson 2009
Bourgogne - August 2009
Rhône Delta März 2015
Biologische Vergleichsparzelle
5 Jahre biodynamisch
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Côtes du Rhône - Juni 2013 Vergrössern
1 Jahr biodynamisch
Rhône Delta- April 2015
Photo Pierre Masson
Photo Pierre Masson
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Photo Pierre Masson
Photo Pierre Masson
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Biologische Vergleichsparzelle
Biologische Vergleichsparzelle
2 Jahre biodynamisch
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1 Jahr biodynamisch
Photo Heini Heer
Photo Vincent Masson
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Biologische Vergleichsparzelle
Biologische Vergleichsparzelle
2 Monate biodynamisch
3 Jahre biodynamisch
Châteauneuf du Pape - November 2014
Mâcon - Juni 2014 23
Côtes du Rhône Weinberg Côtes du Rhône - Mourvèdre : typische Blattstellung für die biodynamische Wirtschaftsweise mit Hornmist (500P) und Hornkiesel (501): gehobene, glänzende Blätter mit individueller Positionierung die ideale Bedingungen für eine gute Luftzirkulation, schafft.
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vergrössern Côtes du Rhône - Mourvèdre : die angrenzende Vergleichs-Parzelle ohne Einsatz der biodynamischen Präparate: die Blätter sind matt und hängen wie ein Vorhang was zu einer schlechten Luftzirkulation führt.
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Weinberg im französischen Jura Jura - Montaigu - 9. Juni 2009 - Die Ranken sind flexibel und nach oben gerichtet (Einsatz der Präparate 500P, 501 and Pflanzen-Auszügen (Brennnessel, Schachtelhalm, usw.) Am Morgen an dem dieses Bild aufgenommen wurde, wurde zum vierten Mal Hornkiesel gespritzt.
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Typische Vertikalität nach dem Ausbringen von Hornkiesel (501)
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Anhang B : Gemüsebau Ve r g r ö s s e r n
Wurzelentwicklung bei Salatsetzlingen Links: organisch (ohne biodynamische Präparate) Rechts: biodynamisch mit 2 x 500P (präparierter Hornmist) während der Bodenbearbeitung, Wurzelbad mit 500P vor dem Pflanzen - 1 x 501 (Hornmist) auf die Blätter nach dem Pflanzen 2 Wochen vor der Ernte ist eine weitere 501 Spritzung geplant. Photo Adriano Zago Frühjahr 2012
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Kleegrasmischung ohne zusätzliche Düngung
Gemüsebau mit Mulch Präp.arate 500 et 501 auf allen Kulturen
Ernten und Ausbringen des Mulchs Links ohne, rechts mit Mulch
Fenchel
Salat Trotz der erhöhten Temperatur und Luftfeuchtigkeit unter dem Abdeckvlies, haben die Blätter des gemulchten Kohls fast keinen Pilzbefall
Chinakohl
Kulturen und Bilder von Stefan Funke 27
Kleegrasmischung ohne zusätzliche Düngung
Gemulchte Tomaten Präparat 500 bei Aussaat und Verpflanzen 501 alle 4 Wochen nach der ersten Blüte
Kulturen und Bilder von Stefan Funke
Die Haarwurzeln ernähren sich von verrottendem Gras
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Anhang C: konventionneller und biodynamischer Winterweizen
biodynamisch
konventionnell
Photo prise par Heini Heer le 28 juin 2000
Linke Parzelle
Rechte Parzelle
Konventionneller (IP) Winterweizen mit mineralischer Düngung
Biodynamischer Winterweizen ohne Düngung seit 22 Jahren Jährlich während 22 Jahren wurden auf dieser Parzelle nur das Präparat 500 (Hornmist) und das Präparat 501 (Hornkiesel) gespritzt
konventionell
biodynamisch
Photos T. Alföldi, FIBL
Parzelle nach Regen
Biodynamischer Winterweizen mit biodynamischem Kompost und den Präparaten gedüngt
Konventionneller Winterweizen mit mineralischer Düngung 29
Anhang D - Wurzelentwicklung mit biodynamischen Präparaten
Der Einfluss von unbehandelter und behandelter Jauche auf die Wurzelentwicklung von Buschbohnen (U. Abele 1978) Unbehandelte Jauche
Belüftete Jauche mit Zugabe von Bentonit
0-40 cm Tiefe
Belüftete Jauche mit Bentonit und biodynamischen Kompostpräparaten
40 80 cm Tiefe
Frische unbehandelte Jauche hemmt die Keimung und Pflanzenentwicklung und ergibt ein schwaches und ungeordnetes Wurzelsystem. Belüftung unter Zugabe von Bentonit, ein kolloidaler Ton mit einer hohen spezifischen inneren Oberfläche, verbessert die Situation deutlich. Aber bei weitem das bestentwickelte Wurzelsystem entsteht durch den zusätzlichen Einsatz der biodynamischen Kompostpräparate. Eine Studie von GOLDSTEIN et KOEPF (1982) über das Keimen von Weizen mit wasserverdünnter Jauche, zeigt ähnliche Tendenzen: die unbehandelte Jauche hemmt die Entwicklung der Wurzeln, die eher horizontal bleiben, während der Einsatz der Kompostpräparate, ein lineares und vertikales Wurzelwachstum fördert. 30
Anhang E — Rundbildchromatogramme von Weinbergböden Vignoble de la Coulée de Serrant
Bild von BioChromaLab Die Morpho-chromatographie macht Aussagen über die Lebenskräfte und die konstitutionelle Harmonie eines Bodens, eines Kompostes, einer Pflanze oder eines Lebensmittels. Sie ist auch ein interessantes Hilfsmittel, um innerhalb von ein bis zwei Stunden, die Wirksamkeit einer Blattdüngung, dem Spritzen eines Tees oder eines biodynamischen Präparates zu prüfen (siehe Beispiele auf der nächsten Seite) Beschreibung der Morphochromatographie Document ITAB rédigé par Jean-Pascal Mure 31
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angrenzender biodynamischer Weinberg
konventioneller Weinberg vergrössern
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Biodynamischer Weinberg vor der Hornmistspritzung
zwei Stunden nach der Hornmistspritzung
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Biodynamischer Weinberg vor der Hornkieselspritzung
zwei Stunden nach der Hornkieselspritzung
Biodynamisch bewirtschaftetes Coulée de Serrant Weingut Chromas von Helen Mortensen and Kim Roos von BioChromaLab 32
Die Morpho-chromatographie zur Erweiterung der Bodenanalysen Weinbergboden im Rhonedelta Sandiger Lehm (LAS)
1 Jahr biodynamisch
biologische Vergleichsparzelle • Farbe relativ hell • Mittelmässige Struktur! • Schwache Wurzelentwicklung • Relativ wenig Geruch • Klebt er an den Finger wenn nass • Trocknet schnell! • Organische Masse: 2,96% *) • pHKCL 7,4 – N = 1,662 mg/g – C/N = 10,4 • P2O5 = 0,179 mg/g – K2O = 0,184 mg/g • MgO = 0,191 mg/g – CEC = 10,3 cmol+/kg • Micobielle Biomasse: 264 mg/kg
• • • • • •
Dunkelbraune Farbe Gute krümelige Struktur Gute Wurzelentwicklung Feiner erdiger Geruch Klebt viel weniger Hält Wasser zurück, trochnet langsam 3,27% (+10% = +7 t C = +26 t CO2)
• pHKCL 7,3 – N = 1,741 mg/g – C/N = 11
• P2O5 = 0,183 mg/g – K2O = 0,229 mg/g • MgO = 0,244 mg/g – CEC = 12,9 cmol+/kg • 347 mg/kg (+ 83 mg/kg = +31%)
Die Morpho-chromatogramme machen Ausagen zur Humusqualität sowie zu den Lebens- und Formkräften des Bodens. Gleich wie die qualitativen Beobachtungen und die quantitativen Messdaten, zeigen sie deutlich die positive Wirkung der biodynamischen Präparate. *) Quantitative Analysen der Böden von Laboratoires LCA und CelestaLab ; Morpho-chromatogramme von Soin de la Terre 33
Anhang F - Wirkung vom Mond und von homöopathischen Lösungen Aussaat zwei Tage vor Vollmond und zwei Tage vor Neumond
Möhren
Vollmond
Neumond
Vollmond
Tomaten
Vollmond
Neumond
Vollmond
Neumond
Vollmond
Hyacinthus candicans mit homeopatischen Silbernitratlösungen (AgNO3) bewässert.
Wasserkontrolle
D7
D14
D21
D28
Aus dem Buch "Die Landwirtschaft der Zukunft" von E. et L. Kolisko Dieses Buch kann über folgendes Link heruntergeladen werden http://www.soilandhealth.org/ 34
Anhang G: Wurzeln und wissenschaftliche Hintergründe Auf Grund von verschiedenen Problemen die auf den Einsatz von Kunstdüngern zurückgeführt wurden, sowie dem Drängen einer Gruppe von Landwirten, besorgt um die verminderte Nahrungsmittel-, Futter- und Saatgutqualität sowie Degenerationserscheinungen bei Kulturpflanzen und Zuchttieren, setzte Rudolf Steiner in der Pfingstwoche 1924 mit acht Vorträgen den Grundstein zur biologischdynamischen Landwirtschaft. Auf Grund einer vertieften Sichtweise der Natur, des Lebens und des Menschen, geht er von dem Grundgedanken aus, dass alle in der physischen Welt beobachtbaren Erscheinungen einen immateriellen Ursprung haben der im weiten kosmischen Umkreis der Erde liegt. Gemäß dieser Betrachtungsweise des Universums, sind Tiere, Pflanzen, aber auch die leblose Materie - wie zum Beispiel Kalk, Kiesel, Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Phosphor oder Wasserstoff - eine Art irdische Kondensation eines Rudolf Steiner, Wissenschaftler, kosmischen Prinzips. Mit anderen Worten sind sie nicht Philosoph, Visionär and Inspirator von verschieden Initiativen in die Ursache, sondern nur das Resultat, der physische kulturellen, sozialen, mediziniPol, die Materialisierung einer noch viel umfangreiche- schen und pädagogischen Bereichen, sowie Begründer der ren Realität6. Um diese in ihrer Gesamtheit zu verste- Anthroposophie, einer spirituelhen, ist eine lokalisierte, physikalisch-chemische Analy- len, holistischen Weltanschauung. se nicht ausreichend: genauso wie wir die weit entfernten Magnetpole der Erde mit einbeziehen müssen, um die Bewegung einer Kompassnadel zu verstehen, müssen wir unser Blickfeld auch hier auf Bereiche erweitern die für unsere fünf Sinne nicht direkt zugänglich sind. Auch wenn diese schwer erfassbaren Bereiche mit den üblichen Instrumenten nicht messbar sind, kann man sie nicht einfach ignorieren. Denn im Reiche des Lebens, welches “wir nur durch seine Symptome kennen"7 , spielen übersinnliche Phänomene eine entscheidende Rolle. Auf einer höheren Ebene liegend als die physische Welt, sind sie eine wesentliche Tatsache in der Natur. In der Tat, welchen grundlegenden Unterschied gibt es zwischen einem üppig wachsenden Baum und einem toten Holzpfahl, einem Tier voller Lebensenergie und einem verwesenden Kadaver ?
Dieser Punkt erinnert an den Welle-Teilchen-Dualismus der Quantenphysik die jedem Teilchen eine “ins Unendliche ausgedehnte Welle mit einer mobilen Singulariät von permanenter Existenz“ zuschreibt (Louis de Broglie 1924), oder auch an die morphischen Felder, auch Formfelder genannt, von Rupert Sheldrake und Emile Pinel. 6
7
Albert Szent-Györgyi, Nobelpreis für Medizin und Entdecker des vitamine C.
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Erweiterung des wissenschaftlichen Horizonts Es ist verfrüht Lebensprozesse auf die chemisch-physikalischen Konzepte des XIXten und XXten Jahrhunderts, reduzieren zu wollen. Louis DE BROGLIE, 1929 Nobel-Preis für Physik
Photo Intel
Photo M. Geiser
Als erster Impuls und Vorgänger der biologischen Landwirtschaft, erweitert die Biodynamik den wissenschaftlichen Horizont sowohl der biologischen als auch der konventionellen Wirtschaftsweise und betrachtet nicht nur Pflanzen, Tiere und Menschen sondern auch die gesamte Erde als lebende Wesen. Sie geht davon aus, dass die physikalisch-chemisch und mechanistisch geprägten Theorien der modernen Wissenschaft — und das trotz ihrer beeindruckenden Ergebnisse im Umgang mit der Materie und mit elektromagnetischen Feldern — nur eine beschränkte Gültigkeit haben, da sie auf einer Emiliania huxleyi Mikroprozessor (Detail) eingeschränkten Sichtweise der Natur und einzelliges Phytoplankton 2013/22 nm Technologiedes Universums beruhen. Faktoren wie Mate- "Hi-Tech" der Natur and Hi-Tech des Menschen: rie und chemisch-physikalische Prozesse diese photosynthetische Kalkalge ist ein Wunderwerk der Natur und produziert seit Milliowerden ergänzt durch Lebenskräfte, Bilde- nen von Jahren riesige Mengen an Kalk und kräfte und rhythmische Entwicklung — die Sauerstoff. Sie vermehrt sich in Milliarden und Analyse von Einzelteilen durch Ganzheits- Abermilliarden, ohne dabei die Umwelt zu belasten, ohne elektrischen Strom und ohne rieprinzipien, Symbiose und Homöostase — sige Fabriken und Infrastrukturen! So wie das Quantität und messbare Qualität durch sub- Bodenleben über den Humusaufbau grosse Mengen an Kohlenstoff bindet, trägt auch diejektives Qualitätsempfinden wie zum Beispiel ses Phytoplankton über seine KalkausscheiAroma, Geschmack und Genuss, aber auch dungen die am Meeresboden abgelagert werden, wesentlich zur CO2-Sequestrierung bei. Gesundheit, Wohlbefinden, Schönheit, Freu- Zusätzlich zu dieser wichtigen Funktion für die de, Harmonie, Gleichgewicht und Vernunft. Klimaregulierung und die Entsäuerung des Vor allem bemüht man sich in der Biodynamik Meerwassers, gehören die Kalkalgen auch zu den Basisgliedern und zur Grundnahrung der um ein vertieftes Verständnis der hierarchi- ozeanischen Ernährungskette. schen, verwobenen und zyklischen «Werdeund-Sterbe-Organisation» des Lebens und der Natur. Eine in die Polarität von Himmel und Erde eingegliederte Natur, die sich ausgehend allein von der physischen Materie weder erklären noch begreifen lässt. In der Tat ist es auf Grund der ordnenden und aufbauenden Kräfte des Lebens, die sich unermüdlich den abbauenden Kräften der mineralischen Welt entgegensetzen, dass die Natur und der Mensch überhaupt existieren können. Es ist auch dank dieser aufbauenden und geistigen Kräfte, dass das Universum nicht zu einem atomaren Chaos zerfällt. Einem Chaos das sowohl strukturmässig, als auch von der Temperatur her 36
völlig homogen wäre (Pessimistische Hypothese des thermodynamischen Gleichgewichts und des Wärmetodes des Universums der Thermodynamiker des neunzehnten Jahrhunderts). Punkto Lebewesen, die die Erde bevölkern, zerfallen sie alle zu Staub, Wasser und Kohlendioxyd sobald sie der aufbauende Lebensfunke verlässt. Aber auch dann noch sorgen Lebenskräfte dafür, dass der Zerfall in geordneten Bahnen abläuft, damit die sterblichen Reste wieder dem Aufbau neuer Organismen dienen können. Durch eine vertiefte Sichtweise des Lebens und der verschiedenen Ebenen des Daseins sowie deren engen Beziehungen zueinander, hat die Biodynamik eine Reihe von neuen Methoden und Substanzen entwickelt die ein harmonisches Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Ebenen der biologischen Pyramide begünstigen. Man hat dadurch die Möglichkeit geschaffen, in kürtzester Zeit und mit sehr bescheidenen Mitteln, verarmte Böden wieder aufzubauen und fruchtbar zu machen.
Biodynamik
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