UnAufgefordert Nr. 118

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Den ISIC gibt's beim RefRat der Humboldt-Universität


Editorial Was schreiben wir UnAufler übeschreibende Studenten? Und gleich ein Spezial übefUnf Seiteh? Und was gibt's da überhaupzu schreiben? Nun gehörzum Zeitungsmachen ja nicht nur das Schreiben. Da werden Fotos gebraucht - doch wie fotografiert man ein Hochschulgesetz?Vielfältig Themen wollen auf vielfäl tige Weise von vielfältigenvielfälti schreibenden Studentinnen und Studenten aufbereitet werden. Auch das Redaktionschaos wurde an dieser Stelle schon vielfälti beschreiben und bebildert. Und nichts ist erstaunlicher, als dass wir dann irgendwann tatsächlic die neue Ausgabe in den Hände halten - irgendwie passen auch alle Texte immer auf die zuge'dachten Seiten und viele haben sogai ein Foto... Da hat es uns schon interessiert, was bei den Bemühungean anderen Unis, eine Zeitung herausz~bringen,so herauskommt. Unserem progressiven und anspruchsvollen Stil gemä warfen wir natürliceinen Blick übe den heimischen Tellerrand und sahen uns an, was sich dahinter finden lässtUnd siehe da dort gab es ein ebenso vielfältige Angebot zu sichten (Spezial auf den Seiten 16 FB 20). Die paar Minuten, die wir dann mal aus der Redaktion herauskamen, reichten nicht ei.nmaI*~ m uns ejn paar vernünftig Grippeviren einzufangen. DafükönnIhr Euch mg wq%#&dctje &$z &sS$&&eProduzierens informieren und Neues aus der ~chreibwerks#tt'd@$b r b ren, der an einem neuen Hochschulgesetz zimmert. Fü neue Gesetze - genauer gesagt eine neue Studien- und keit erlangt hat. Die FachhochschulefürVerwaltunund R wohl bald gar keine Gesetze und Ordnungerl mehr. Die angehenden Beamten - ufldhitht nur die - kkinntm statt dessen im lnternet studieren, beispielsweise ,,lntercul&ral werk und confiict rna~a$am@ntv,denn diesen internationalen Aufbaustudiengang bietet seit diesem Semsterdie Alice-Saioman-kchh-ule an. Oder wie war's mal mit ,,WillkürlicheMathematik" oder "angewandter Weltraummziolcsgie"? We noch nie was davon gehört Dann wird:s ja höchst Zeit, die Rautavistische Univenitä Eschweilerhof aufzusuchen. Ach, Ihr habt von Uni genug? Schließlic neigt sich das Semester dem Ende zu, wir befinden uns sozusagen im Epizentrum der Referate- und Klausurensaison. Vielleicht schafft Ihr e ja trotzdem endlich mal zur Berlinale oder ins Theater d e r... Tausend tolle Tipps wollen wir Euch mit akif&n Weg geben, womit wir wieder bei der Vielfalt, diesmal der berühmt-berüchtigtBerliner Kul%urfandwhaftsind. In diesem Sinne wünschewir schön Semestetferien und nun

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UnAuf-Webcam Guten Morgen

~fgafordoriFebruar 2001

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Inhalt Njuhs, Kommentar â‚ Bauvorhaben

S. 5

Viele Entwürffüein Ziel Die Novellierung des Berliner Hochschulgesetzes

S. 8

HU-RefRat kommentiert die Hochschulgesetzdebatte

S. 9

Übedie Finanzpolitik des RefRats der Humboldt-Uni S. I0 l n t e ~ i e wmit dem Co-Referenten füFinanzen

Njuhs, eMail aus:..

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Neue Studienordnung bei den Musikwissenschaftlern SmI2 Internationaler Masterstudiengang an der Alke Salomon-Fachhochschule

Sm13

Lust und Frust beim wissenschaftlichen Schreiben

Sm14

S. 16 Zwei GegensätzePROiAK und AUD!MAX Soma

- eine Studentenzeitung YüCreative Writer

Uniszene Hamburg und Parklife aus Essex ,,Skript Historisch Tijdschrift" und Sheaf

S. 21

Bildbeschreibungsexperimente i m Mosse-Zentrum

S. 22

Wer braucht eigentlich ... die Fachhochschule füVerwaltung und Rechtspflege

S. 23

B'uch: Bunte Essay-Sammlung zur Diskurstheorie

S. 24

Was, bitte schön ist Rautavistik?

S. 25

Njuhs, Weggehen

S. 26

Frühlingsgefühl Vorschau auf die Berlinale

S. 27

Realitäte im Film ,,Code: unbekannt" l n t e ~ i e wmit Regisseur Michael Haneke

S. 28

- Interview, Filrnkritik und Soundtrack

S. 32

Ein Potpourri Berliner Theaterinszenierungen

S. 33

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Metropolen in Deutschland: Schleusingen

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Katechismus des Studenten W

S. 35

- X-Philes

Rätse

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S. 30

LAUT â‚leise

Tipps Et Termine

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Njuhs

FANornene IV: Akte X

22, Juli

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S. 20

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S. 18

Die UnAufgefordert-Sammlerin

,,a1aska.de1'

9. MI 1%

S. I7

Liebesbriefe, Impressum

S. 36


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Wissenschaftsstiftungen wachsen nur langsam

Trotz eines regelrechten Stiftungsbooms in Deutschland wächsdie Unterstützun füWissenschaft und Hochschulen durch Stiftungen nur langsam. Nach Angaben des Stiftetverbandes füdie Wissenschaft wuchs die Zahl der neuen Stiftungen fü soziale Zwecke in den letzten zehn Jahren um 135 Prozent, der Zuwachs an Wissenschafts- und Blldungsstiftungen lag dagegen nur bei 47 Prozent. Jedoch gab es allein im letzten Jahr 35 neue Stiftungen, die dem Stiftetverband zu einem Rekordergebnis in der Kapitalzulage verhielten. Der Stifterverband verwaltet zur Zeit ein'vermöge von 2,3 Milliarden Mark, dessen jährlich Kapitalerlös in Höh von 136 Millionen 2001 vermehrt zur Unterstützunvon Projekten der Hochschulreform verwendet werden sollen.

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Bundesweites Verbot von Studiengebührebis 2002 Die SPD möcht nun doch übeeine Novelle des Hochschulrahmengesetzes (HRG) ein gebührenfreie Erststudium bundesweit festschreiben. Eine solche Regelung soll auch füneue, aufeinander aufbauende Bachelor- und MasterStudiengäng gelten. Nachdem die Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn mit ihrem Vorstoà zur Gebüh renfreiheit im Rahmen eines Länder Staatsvertrages am Widerstand der Unions-Ministerpräsidente gescheitert war, soll nun nach einstimmigem SPDPräsidiumsbeschludie HRG-Novelle das 1998er SPD-Wahlversprechen einlösen Bulmahn begründetdiesen neuen Versuch mit Planungssicherheit füEltern und Studenten bei der Bildungsfinanzierung: ,,Wir könne die Familien nicht mit mehr Kindergeld finanziell entlasten, gleichzeitig aber bei der Studienfinanzierung neue Kosten aufbürden. Ob Bulmahn die Novelle bis zur Bundestagswahl 2002 gelingt, bleibt ungewiss. Zum einen wird von Hochschulrechtsexperten angezweifelt, ob sieh ein Studiengebührenverboin einem Bundesgesetz festschreiben lasse - Hochschulgesetzgebung unterliegt weitestgehend der Länderhoheit Zum anderen treten auch SPD-Bildungspolitiker wie der niedersächsisch Wissenschaftsminister Thomas Oppermann immer offener füdie Einführunvon Studiengebühreein.

UnAufgçforder Februar 200 1

Um die Ländedoch noch auf ihre Seite zu ziehen, hat Bulmahn bei einem Treffen mit ihren Länderkollege Ende Januar in Berlin neben der Ankündigun der geplanten Gebührenfreiheiden Länderzusätzlich finanzielle Mittel in Aussicht qestellt. Um die Hochschulreform zu beschleunigen, will sie die ErstAusstattung von 3.000 neuen JuniorProfessoren finanzieren. M i t der HRGNovelle soll die Junior-Professur-an die Stelle der bisherigen Habilitation als Einstiegsvoraussetzung füden Professorenberuf treten. Die Novelle soll bis Ende des Jahres vorliegen.

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Berliner Studenten wollen kein Bio-Fleisch An den Berliner Mensen wird bis auf weiteres kein Rindfleisch mehr ausqeqeben. Seit den ersten deutschen BSE-iäl len Anfang Dezember ist die Nachfrage nach Rindfleisch derart drastisch gesunken, so der Geschäftsführdes Berliner Studentenwerks, Hans-JürgeFink, dass ein weiterer Verkauf nicht mehr sinnvoll erscheint. Lediglich in der Mensa-Nord werde weiterhin Rindfleisch angeboten, jedoch nur am sogenannten ,,Sonderstand".m die Lückeim Essensangebot zu schließenbietet das Studentenwerk mehr vegetarische Gerichte und andere Fleischgerichte an. ,,Wir haben", so der Einkaufsleiter des Studentenwerks, Ralf Mühlenweg"Bouletten auf Schweinefleisch umgestellt und verarbeiten mehr Geflügel. FüMühlenwe ist die Verweigerungshaltung der Berliner Studenten und Hochschulangehörige einigermaße paradox, denn seit 1997 wird an den Berliner Mensen nur Bio-Rindfleisch aus einer Freilandhaltung im brandenburgisehen Nationalpark Müritangeboten. Darübehabe das Studentenwerk auch regelmäßinformiert, doch, so Mühlen weg, ,,unsere ganze Aufklärun hat nichts genutzt." Tcotzdem will das Studentenwerk seinen Weg zu gesündere Nahrung fortsetzen. Bei Schweinefleisch kaufen die Berliner Mensen nur noch Fleisch der Marke ,,Landjuwell', die eine hofeigene Aufzucht voraus setzt und Fleisch aus Massentierhaltung ausschließtDie Verwendung von ökologisc erzeugtem Schweinefleisch und Geflü gel käm derzeit nicht in Frage, da der Verbraucher, so Mühlenweghier den höhere Preis nicht bezahlen will. Mit dieser Haltung sind die Studenten wie auch alle anderen Verbraucher fü

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den Fachtieratzt füLebensmittelhygiene an der Freien Universitgt, Goetz Hildebrandt, mitschuldig an der gegenwärti gen BSE-Krise: ,Der Verbraucher verlangt sichere und zugleich hochwertige Nahrung und ist doch nicht bereit, dafüent@ sprechend zu bezahlen."

Kaum Änderunge im FU-Stupa Trotz eines massiven und von Klagen begleiteten Wahlkampfes an der Freien Universitäsind weder mehr Studenten zur Wahl gegangen (Wahlbeteiligung knapp 10 Prozent) noch hat sich die Sitzverteilung im 20. StuPa der FU entscheidend verändert Die ,,studentische Opposition" aus den Listen von RCDS, Demokratischem ~orum;Jungsozialisten und Liberaler Hochschulgruppe, die kurz vor der Wahl den FU-AStA aufgrund eines Rechnungshofberichtes der massiven Verschwendung von Geldern bezichtigt hatte, bleibt auch im neuen StuPa in der Opposition; auf die vier Listen entfielen 13 von 60 Mandaten. Die meisten Mandate erhielten wie in den Vorjahren die "alternativen Listenu,(7 Mandate), die Listen der Fachschaftsinitiativen (1'9 Mandate) und die ,,linken Listen" (7 Mandate). Diese drei Gruppen bilden auch das ~ a u ~ t u n t e r s t à ¼ t z u n ~fü s f eden l AStA. Der AStA hat dem RCDS inzwischen gerichtlich verboten, weiterhin zu behaupten, dass ,,fünf-bi sechsstellige Beträ ge aus dem Haushalt verschwunden" seien und sich ,,AStA-Referenten persönlic bereichert" hätten An der Humboldt-Universitäfanden die

Studenten haben Prinzipien, kein Rindfleisch mehr in der Uni


kenhäusebetreibt, wird ah 1.April auch 'die bisher landeseigenen Krankenhauser i n Berlin-Bkh Ÿbernehrne und hier Charitk- krankenhaus einen Neubau fü300 Millionen Mark bald privat? errichten. Die mehr als 3.000 Besehäf Nachdem- Bertiner Senat im Novemtigten des Stantterts Buch wird Rhö her vergayetien Jahres der C h a r i t ~insvorerst übernehmendarf aber ab Ende 2004 betriebsbedingt kündigenGegen gesamt 300 Millionen Mark füdie Sanierung des Standorts Mitte gestrichen die Übernahm der Krankenhäuse in hat, verstiirkt der Verwattungsdkektor Buch durch Rhö wird von einem Mitbewerber eine Klage wegen vermuteter der Olaritc, Bernhard Motzkus, seine Bemühungeum eine Privatisierung des Weitergabe von ilnsider-Informationen Bettenhochhauses in Mitteà Währen vorbereitet. der Senat die Zusammenkilrzufig der tnGegen eine Privatisierung des Bettenvestitionsmittel füeine komplette k u hochhausesder Charitk meldete Wissenstrukturierung der Hochschulmedizin in schaftsstaatssekretäJosef Lange BedenBerlin mit Aufgabe der Krankenversorken an. Die Verhandlungen von Motzkus gung am ursprüngliche ~ t a n d t k tin m i t Rhö seien ,,völli verfrühtund nicht mit der Wissenschaftsverwaltung Mitte nutzen will, mbchte Motzkus das abgestimmt. Lange möcht erst eine StuKrankenhaus als- private Einrichtung die zur Zukunft der Universitätsklinik unter Leitung der Charitd weiter betreiben, Nach seinen Angaben stunde fü abwarten, die bis Mitte des Jahres vorliegen soll. ein solches Modelt der private Klinikbeteeibk Rhfe-ŸinikumA bereit, der auch'die a§ M H i o m n Mark füeine Santefttftg*&s Bettenhochhauses inve* '' Wahlen zum Stupa nach Redaktionsschluss statt.'

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e thiwrngischc Rhön-Kliniku W ,die in Deutschland bereits zwanzig Kran-

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~er~erbandiderttechschujtefcrcr der ~ e triebswirtscNftstehre @W11 mtichte die Geschiehte seines Faches währen des Nationalsozialismus erforschen. Anders als bei der Aufarbeitung der braunen Vergangenheit anderer Disziplinen möch ten die BWLer aber nicht nur der Frage vonVerwicklungen des Faches in die NSDiktatur nachgehen, sondern auch das Schicksal von Wissenschaftlern erforschen, die unter frühzeitigeEmeritierung, Entzug von Lehrbefugnis, Aberkennung von Titeln, Druckverboten, Inhaftierung und Vertreibung leiden mussten. Derzeit wisse man, so der Mannheimer Betriebswirt und Leiter einer Arbeitsgruppe zum Thema, Eduard Gaugler, nurvon einem guten Dutzend Betroffener. Diese Liste der Opfer möcht man jetzt möglichsvervollst2ndigen und so zur. oft vergessenen Rehabilitierung der verfolgten Wissenschaftler beitragen. BWL wird in Deutschland seit 1898 als akademische Disziplin gelehrt, die Berliner Handelshochschule und heutige wirtschaftswissenschaftliche Fakultäder Humboldt-Universitä gehört zu den ersten Einrichtungen füdieses Fach in Deutschland. @

Präsidenten Rektoren und Vorsitzende Personalia: Der alte Präsidender Technischen Universität Hans-JürgeEwers, ist auch der neue PräsidentNach dem

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Scheitern des ersten Wahlganges wurde Ewers am 25. Januar mit knapper Mehrheit wiedergewählt Ewers hatte keinen Gegenkandidaten, aber eine starke Gegenfraktion, die mit seiner Nichtwahl im ersten Wahlgang ein Zeichen setzen wollten. Ewers: ,,ich habe die Botschaft wohl verstanden." Auch der bisherige erste Vizepräsidender TU, Kurt Kutzler, und auch dervizepräsidentfÃLehre und Studium, Jürge Salm, wurden in ihre Ämte wiedergewählt Füden Vizeprä sideni fiir Forschung hat die TU bisher keinen Kandidaten gefunden. Der Philosoph Peter Sloterdijk, bekannt aus Funk und Fernsehen, ist neuer Rektor der Karlsruher Hochschule füGestaltung (HfG). Sloterdijk war Wunschkandidat des 1999 verstorbenen HfG-Gründer Heinrich Klotz. Der Schweizer Hochschulprofessor Daniel Escher will nicht Prbident der Fachhochschule Brandenburg werden. Trotz seiner Auswahl durch den landeshochsch~lratund seiner einstimmigen Wahl durch den Senat der Fachhochschule möcht Escher sein Amt nicht antreten. Grund der Absage: Das Gehalt ist zu niedrig. Jetzt muss der bisherige PräsidenWerner Hofacker weiter amtieren. Hofacker wollte eigentlich nach Libanon, eine neue Hochschule aufbauen. Kar1 Max Einhäupeist neuer Vorsitzender des Wissenschaftsrates. Der Direktor der Neurologischen Klinik der Charitk wurde Ende Januar in das ein-

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flussreiche Amt des höchste deutscb Beratungsgremiums füWissenschaftspolitik gewählt Einhäupe war bereits Vorsitzender der Wissenschaftlichen Kommission des Rates. Einhgupel lehrt seit 1992 an der Charite.

Geisteswissenschaften nach Adlershof Damit die in Adlershof sitzenden Naturwissenschaften der HumboldtUniversitänicht vereinsamen, sollen verstärkLehrveranstaltun~enfüSozial- und ~eisteswissensihaftenin Adlershof angeboten werden. Dies beschloss das Kuratorium der HU Übereinstimmun mit der Universitatsleitung Mitte Januar. Gleichzeitig müssdie HU aber lernen damit zu leben, so Vizepräsiden Hans Jürge Prömeldass es mehrere Standorte gibt. Prömel der i m Kollektivorgan ,,neue Universitätsleitung das Ressort ,,Entwicklung des Standortes Adlershof aus Sicht der Humboldt-Universität über nommen hat, möcht mit einer neuen Arbeitsgemeinschaft Adlershof verhindern, ,,dass die Einheit der Humboldt-Universitädurch den Umzug der naturwissenschaftlichen Institute zerstörwird.'' Zu diesem Zweck will die AG Adlershof ,,Tage der Offenen Tür"Rmgvorlesungen, Theaterauffübrungeund eine Ausstel-

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lung übeAdlershd im Foyerdes Hauptgebäude veranstalten. Damit möcht Prömedie "reflexhafte Aversion gegen Adlershof" durchbrechen. Immer mehr Professoren und Studenten der bereits in Adlershof sitzenden FächeMathematik und tnfomatik beschränke ihren Aufenthalt in Adlershof auf das Notwendigste. Jedoch auch in der Universitäts leitung gibt es noch die "reflexhafte Aversian" gegen Adlershof. So m k h t e HU-Präsiden Jürge Mlynek sein gepiantes Zentrum füNachwuchswissenschaftler vornehmlich aus dem Bereich der Naturwissenschaften nicht in Adlershof, sondern in Mitte errichten. jot

an Bord! ..-..:n

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sie das sinkende Schiff Adlershof?


Ziel Derzeit ist in allen Fraktionen ein neues Hochschulgesetz Thema Ein Entwurf geht um in Bertih, der Entwurf des Hochschulgesetzes. Wer sich fürchtett u t gut daran, wer ihn ignoriert, wird schon sehen, was er davon hat. Die Zeichen stehen auf Veränderungauf die größVeränderun des Hochschulwesens seit 1945. Dieser Wind der Veränderun ist auf allen Ebenen angefangen beim Bund, bis in das kleinste Gremium der winzigsten Universitä spürbarmal als leichter Hauch, aber öfteals hefiige 06e. Doch bleiben wir mal vor unserer eigenen Haustüralso in Berlin, bei unserem eigenen ,,Sturm im Wasserglas", Vergessen wir mal füeinen Moment* dass auf Bundesebene Regelungen und Gesetze vorbereitet werden, die Einfluà auf unseren universitäre Alltag haben werden.

als das aktuelle Gesetz zu sein, nicht gerecht wird. In etwa zwei bis drei Monaten will auch die PDS-Fraktion einen eigenen Gesetzesentwurf vorstellen. Er soll um einiges kürzesein. Auch hier hat man sich mit einer leistungsorientierten Finanzierung der Hochschulen angefreundet, die sich unter anderem - auch nach Meinung der anderen Fraktionen - in einer lm November wurde der Offentlichkeit ein Eckpunkteplan fü Frauenquote und Ausländerquot äußekönnteDie Leistungsorientierung bei Professoren steht ebenfalls hoch im Kurs. Undas künftigBerliner Hochschulgesetz präsentiert Nur wenige angetastet bleibt die bestehende (also die noch gültigeRegeder Punkte stieße auf breite Gegenliebe. Nichtsdestotrotz gab lung der StudiengebührenAllerdings wird man sich, so der es im Januar dann einen Gesetzentwurf mit vielen Paragrawissenschaftspolitische Sprecher der PDS-Fraktion Benjamin phen, sogar eine Modellsatzung füeine Hochschule war daHoff, an zu erwartende Gesetze auf Bundesebene zu halten bei. Dieser Entwurf wollte nun noch weniger Leuten schmekken, weshalb man ihn schnell wieder zurückzog,,Zurückzog haben, als da wäre die Dienstrechtsreform und das Hochschulrahmengesetz. ist dabei wohl nicht das richtige Wort, er ist eher ,,offiziell Derweil ist man im Senat ,,darauf gespannt", was am Ende nicht offiziell'^ bei den vielen Entwürfeund Gegenentwürfeherauskommen In der CDU-Fraktion wird man jedenfalls auf Grundlage diewird. Doch ,,das ist ein Teil des politischen Prozederes, da's ist ses Entwurfes diskutieren wollen; im Große und Ganzen ist nicht ungewöhnlich" kommentierte eine Pressesprecherin der man recht zufrieden damit, wenn auch in einigen Punkten nach Senatsverwaltung,Abteilung Wissenschaft, Forschung und KulMeinung der hochschulpolitischen Sprecherin der CDU-Fraktitur, den Hickhack der Parteien. Doch wir könne wohl davon on, Prof. Monika GrüttersÄnderungsbedar besteht, beispielsausgehen, dass diese ganze Diskussion erst nach der Sommerweise bezüglicder Stiflungs-Uni oder der Gebühren pause, also im September, ihren Abschluss finden wird. Denn Die mit der CDU koalierende SPD-Fraktion ist allerdings nicht nicht nur die Gebührenstrukturesind heià umkämpft Gebiete. sonderlich begeistert von der entworfenen Version eines HochDennoch, was sagen die Fraktionen zum Thema ,,Studienschulgesetzes. Sie hälsich die Option offen, falls man sich in gebühren"Monika Grütter (CDU): ,,Man sollte diesen Entder Koalition nicht einigt, einen eigenen Entwurf auszuarbeiwurf nicht nur auf die GebührebeschränkenDas ist nur ein ten. Ihr hochschulpolitscher Sprecher Peter Schuster betont, ebenso wie der wissenschaftspolitische Sprecher der Fraktion Vorschlag, der diskutierwürdi ist. Wir sehen Gebührevorwiegend als Instrument zur Disziplinierung, wobei aber zum BündniSOlDie Grüne~ernhardWeinschützdass man sich Beispiel die langen Prüfungszeiträu füLehramtsstudenten an demokratische Prinzipien halten müsseWeinschütist besonders übedie vielfältige Eingriffsmöglichkeite von auße wegfallen müssen.Peter Schuster (SPD): ,,Wir sind gegen Stuverärgert ,,Dieser Entwurf ist undemokratisch und schwäch diengebührein der Erstausbildung, das betrifftauchdie Langdie Hochschulen." Währen Schuster die Gruppenuniversitä zeitstudenten." Bernhard Weinschüt(B9OIGrüne),,Gerade bei den BaIMa-Studiengänge wird es zunehmend schwerer, Erstbeibehalten und weiterentwickeln will, wobei Kuratorien denkund Zweitstudihm zu unterscheiden. Es muss eine andere als bar wärenist Weinschütgegen jede Art eines Kuratoriums. die vorgeschlagene Gebührenstruktugefunden werden." BenEntgegen dem Entwurf wollen beide an Gremien festhalten, jamin Hoff (PDS): ,Es soll keine Studiengebühre geben. Also die sich jeweils aus Professoren, wissenschaftlichen und nichtes bleibt, wie es ist. Wobei Weiterbildungsangebote zum Beiwissenschaftlichen Mitarbeitern sowie Studierenden zusamspiel durch den Arbeitgeber bezahlt werden könntenaber wir men setzen. wollen keine individuellen Gebühren. Was heißdiese ganze Debatte nun in der Praxis? Wozu Diese ganze Debatte hat zwei Effekte. Erstens werden Bemuss man sich Gedanken übeDemokratie machen und deren troffene zusehens unsicherer und desinteressierter. Zweitens Grundsätzbetonen? Offensichtlich sehen die Befürwortevon weià schon nicht einmal der RefRat der HU so richtig, was universitäreDemokratie, die sowohl Studierende alsauch Lehrwird. ,,Wir werden jedenfalls die entstehende Zeit nutzen, um kräft und diverse Gremien umfaßtdiese gefährdetDiese Befürchtun scheint bei genauer Betrachtung nicht unbegrün konstruktiveVorschläg und Konzeptionen zu erarbeiten", sagt Danikl Kretschmar, der Referent fiir Hochschulpolitik im RefRat det, wird doch die politische Selbstverwaltung der Unis . zunehmend eingeschränktFinanziell sollen sie dann allerdings (siehe auch nebenstehenden Beitrag). Kurz gesagt: ,,Viel Lär um wenig." Dass zu einer Konsensziemlich autonom handeln, darübeist man sich im Wesentlifindung eine ausführlichDebatte gehörtleuchtet ein. So laschen einig. Die Hochschulverträg sollen künftimit Zielvorset uns daran erfreuen und auf der Hut sein. Mitbestimmung gaben verbunden werden; ,,Leistungsorientierte Zuwendung" wird man den Studenten nicht schenken wollen, eher nehmen heißdas Stichwort. Übedie Messbarkeit der Leistungen von Bildungseinrichtungen haben sich schon viele kluge KöpfeGe und auch sonst will man anscheinend den Unis auch als NichtUni-Angehörige reinreden dürfenDas Gut Bildung wird zudanken gemacht. Mal sehen, was diesmal dabei rauskommt. nehmend zur Ware, um die sich alle reiße (nur als didaktilm Entwurf steht jedenfalls noch nichts konkretes; gerade einmal 13 Zeilen ist der diesbezüglich 9 lang. Erschreckend scher Schlusspunkt:) Überlegmal, warum! @ af kurz, wenn auch der Rest des Entwurfs der Maßgabekürze

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Februar 200 1 U n A u f g d o r d e r t


Der HU-RefRat äußesich zur Hochschulgesetz-Debatte mehr betreffen werde. Dieser Gesetzentwurfund seine zu erwartenden Nachfolger werden natürlic nicht innerhalb der nächste sechs Monate Gültigkeierlangen. Aber der reaktionär Geist, der ihnen innewohnt, wird nicht erst von ihnen geboren, sondern er ist bereits allgegenwärtig Plänedie Hochschulgremien zugunsten des Präsidiumzu entmachten, oder das Konzil gleich ganz abzuschaffen, stellen lediglich die Formatisierung bereits bestehenderTendenzen dar. Studiengäng nach ihrer Verwertbarkeit zu basteln, ist eben'falls kein Geistesblitz der KultusbürokratieIn jeder Fakultät in jedem Institut wird schon lange übeMöglichkeite zur Umstrukturierung hin zu unternehmensähnliche Elitemanufakturen gebrütetAuch die militärisc anmutende Studienstruktur schläg sich bereits in diversen Prüfungs ordnungen nieder. Die Gesetzgeberin hinkt eindeutig hinterher, ja sie glaubt sogar, mit ihren Vorschläge ganz und gar den Wünscheder Hochschulen zu entsprechen. Sie verwechselt nämlic die Präsidialämtund Rektorate, bestenfalls noch die Professorinnen und Professoren, mit DEN Hochschulen. Und dass deren Vorstellungen von Hochschule unter Umstände nicht ganz die tatsächlich Meinungsbildung widerspiegelt, ist eigentlich keine ÜberraschungDeshalb kann d k erste Adresse studentischer Proteste eigentlich nicht die Senatsverwaltung sein, wir sollten statt dessen erst einmal vor unserer eigenen Tükehren. Mitbestimmungsrechte einfordern müssewir in allererster Linie an den Hochschulen. Gesetze werden niemanden vor Bevormundung und Gängelun schützekönnenwie liberal sie auch ausfallen mögen Und damit käme wir wieder zurüc zur guten Nachricht: die gewonnene Zeit sinnvoll zu nutzen ist eine vornehme Aufgabe.

l m Preußenjah hat sich nun auch die Senatsverwaltung füWissenschaft, Forschung und Kultur entschlossen, ihren Beitrag zur Rückbesinnunauf alte Werte zu vollziehen. Senator Stölzund sein StaatssekretäLange legten am 10. Januar den Entwurf fiir ein neues Berliner Hochschulgesetz vor. Der Koalitionsausschuss von SPD und CDU hat diesen Entwurf zurückgewiesenaber da war es schon zu spät alle Beteiligten hatten sich bereits schlau gemacht und kräfti geschluckt. Auch die Berliner Asten und der RefRat der Humboldt-Universitäüberschlugesich geradezu in ihrer Kritik, Doch wozu all die Aufregung, mag sich so mancher fragen, schließlic gibt es den Entwurf ja offiziell gar nicht mehr. Oder gibt es ihn vielleicht doch noch? Immerhin hat Senator Stölz(parteilos) noch eine Woche, nachdem er von den Koalitionspartnern SPD und CDU zurückgepfiffewurde, öffentlic betont, dass er seinen Entwurf füdas maßgeblich DiskussionspapierhältDoch unabhängi davon steht fest: Diese seltsamen Vorgäng bringen sowohl Vor- als auch Nachteile.

Die zwei Seiten eines Entwurfs Die schlechte Nachricht zuerst. Die SPD wird einen eigenen Entwurf ausarbeiten, und wie immer der auch aussehen mag, er wird uns als das nötigeaber kleinere Ãœbeverkauft. Immerhin wurde ja schlimmeres, namentlich das Stölzl-Papier verhindert. Die gute Nachricht: Wir haben Zeit gewonnen. Dass wir außerde noch en detail wissen, was uns im schlechtesten Fall erwarten wird, ist ein schöneNebeneffekt der voreiligen Bekanntgabe der ausgearbeiteten Ideen der Senatsverwaltung. Aber eigentlich ist das schon nebensächlich Der ungefähr Rahmen, in dem die Politik zu agieren gedachte, war ohnehin klar. All jene, die prophetisch vom Umbau der Hochschulen zu einer Art Kadettenschule mit Marktelementen sprachen, sehen sich nun bestätigt Ein besonders schönesweil aktuelJes Beispiel hiefur ist die Einführuneines Bachelor/~aster-studiengangesam Institut füSozialwissenschaften [siehe Kommentar S. 6). Dort hat sich ein kleiner Teil der professoralen Machtclique übejede Vernunft und demokratische Verfahrensweisen hinweggesetzt, um im vorauseilendenGehorsam die Forderungen des Stölzlgesetze zu erfiillen. Dieser Vorwurf läÃsich leicht begründenDass die übereil te Einführun neuer Studiengäng unvernünfti ist, beweist das neueste Beispiel aus der Technischen Fachhochschule Berlin (TFH), wo ein Ba/Ma-Studiengang soeben nicht akkreditiert wurde. Das ist besonders ungünstigda es bereits immatrikulierte Studierende gibt. Ob die Bemerkung, dass füeine erfolgreiche Akkreditierung des Ba/Ma der Sozialwissenschaften eine Menge Bestechungsgelder nöti wären,nur ein Scherz oder nicht doch eine ernstzunehmende Warnung ist, darübe m6gen die, lntemsierten spekulieren. Undemokratisch und damit ganz im Geiste von Stölzl ttochschulverwesungsanstalt ist der P m m s zur Einführundes Studiengangesdeshalb weil beispielsweise der mehrfach auch lautstark artikulierte Diskussionsbedarf der Studierenden, ignoriert wurde. Dass der eine oder andere Professor am Institut sich seinen Namen mal im Dunstkreis studentischen Protestes gemacht hat, mag zynischen Menschen ein Lächel entreißenansonsten ist es einfach nur traurig. Angesichts dieser Entwicklungen erscheint es ein wenig grotesk, wenn es immer noch Studierende gibt, die zwar einräumendass das alles ganz schlimm sei, sie aber nicht

UnAufgdordm Februar 2001

Stärkun der Gremien ,,Sinnvoll" könnt unter anderem sein, offensiv die vorhandenen Mitbestimmungsmög1ichkeitevoll auszuschöpfenum der Senatsverwaltung am Ende der universitäre Debatte ein etwas differenzierteres Bild vom Willen der Hochschulen zu vermitteln. Dazu ist eine Stärkun der Gremien gegenübeder Unileitung notwendig, ebenso aktiver Protest und Diskussion innerhalb der Studierendenschaft, sowie die gemeinsame Entwicklung einer positiven Vision davon, was Hochschule ausmach? sollte. Diese Aufgabe einzelnen Vertreterinnen und Vertretern aus RefRat und sonstigen Gremien aufzubikden, ist zwar einfach, geht aber am Kern der Sache vorbei. Mal ganz abgesehen davon, dass gröi3er Gruppen einfach mehr Eindruck machen, was Protestaktionen angeht, kann eine allgemeinere und breitere Diskussion in der Universitä ehern Erkenntniszuwachs aller Beteiligten nur zuträglic sein. Und einfach die professorale Oligarchie gegen eine paritätisc mit allen Gruppen besetzte auszutauschen, wär ja auch zu einfach, und vermutlich von eher geringem Nutzwert, was die Schaffung einer freien Hochschule angeht. Danitl Kretschmar Referent füHochschulpolitik i m Remat der HU


hof meets RefRat Interview mit Bill Hiscott, Co-Referent fiur Finanzen im RefRat der HU Nachdem der Allgemeine Studentenausschuss (AStA) der Freien Universitä(FU) vom Rechnungshof massiv wegen seiner Finanzpolitik kritisiert wurde, steht in den nächste Wochen auch der Bericht des Rechnungshofes übedie Verfasste Studierendenschaft der HU an. lm Zentrum der Untersuchung steht dabei der Referentlnnenrat (RefRat) der Humboldt-Uni. Bill Hiscott (261, Co-Referent fü Finanzen beim RefRat, wünschsich eine sachliche Debatte uber den Bericht. UnAuk Die Untersuchung des RefRats durch den Landesrechnungshof ist abgeschlossen. Wie war die Zusammenarbeit m i t der Sachbearbeiterin? Bill Hiscott: Es war sehr angenehm und professionell. Die Probleme, die es in der finanziellen Verwaltung des RefRats gab, wurden auch sehr spezifisch angesprochen, und wir haben zudem mit der Haushaltsabteilung der ~umboldt-univirsitä zusammengearbeitet. Die Unversitäkümmersich. Wir könne uns weder uber die Universitäbleitun beschweren, noch übe den Rechnungshof. Unstimmigkeiten gab es nur, weil der Berichtsentwurf übealle ASten in Berlin schon fertig war, obwohl die Untersuchung des RefRats noch nicht abgeschtosSen war. Was hat der Rechnungshof konkret bemängelt Zum einen wurden satzungsbedingte Mängeangezeigt. Der Rechnungshof hat die Satzung des Stupas bemängeltobwohl diese Satzung von der Senatsverwaltung 1999 genehmigt wurde. Der Rechnungshof hat einige Empfehlungen ausgesprochen, wie wir die Satzung umschreiben müssenDas betrifft die Reisekostenordnung, die Veröffentlichun der Satzung, die Überführu von Überschüss in den Haushalt. Es wurde auch bemängeltdass der Haushalt des Stupas in den letzten Jahren nicht schnell genug in jedem neuen Jahr beschlossen wurde. Weil das StuPa nicht beschlussfähi war? Ja, auch. Der verspätet Haushaltsabschluss im vorherigen Jahr hat auch mit der Amtshilfe der HU zu tun, mit Anweisungen seitens der Haushaltsabteilung. Aber das sind heikle Themen. SolcheVerzögerungendie in Bezug auf den Haushaltsbeschluss nicht nur von uns verursacht wurden, werden wir jetzt ändern Nachdem der Rechnungshof uns im November darauf hingewiesen hat, haben wir den Haushaltsplan dieses Mal rechtzeitig eingereicht. Es gibt aber noch andere Punkte. Ja, die brisanten Themen, die auch bei der FU dann durch die Presse gingen, sind andere. Zum Beispiel die Bemängelunseitens des Rechnungshofes, offene Forderungen und Außenstä de, die der RefRat hat, nicht konsequent geuug eingefordert zu haben. Es geht da um Außenstän in der Höh von insgesamt 54.000 Mark. lm Vergleich zu den Außenständdes AStAs der Freien Universitäist das sehr wenig. Was sind das füAußenständ Einmal sind das Bürgschaftendie das StuPa füdas Studentenwerk seit 1994 übernommehat. Es handelt sich um Bürg schaften füStudenten, die in Not geraten sind. Das ist der Hauptposten von etwa 50.000 Mark. Die schwierige politische Entscheidung ist dabei, die Leute zum Zahlen aufzufordern. Seit 1994 haben etwa 260 Studierende diese Bürgschaftein

Anspruch genommen. Davon stehen etwa 70 Fäll aus, füdie wir das Geld an das Studentenwerk zurückgezahlhaben, so dass die offenen Forderungen nun bei uns liegen. De'r Rechnungshof hat diese Praxis selbst nicht bemängelt sondern lediglich, dass wir nicht-konsequent genug das Geld zurückgeforderhaben. Aber weiterhin sind außergerichtlich Einigungen gewünschtNotfalls aber auch leider gerichtlich.

Was sind die anderen Posten? Das sind offene Vorschüssin Höhvon 4.000 Mark füProjekte, die nicht abgerechnet wurden. Es geht da konkret um ein Filmprojekt, eine Konferenz, eine Aktion zur Loveparade 1997 und eine Friedensaktion. Der dritte Posten der offenen Außenstä den hängmit der Umstellung auf das Studierendenrat-System zusammen. Da sind noch Forderungen an eine Einzelperson offen. Das ist juristisch jedoch bereits geklärtDie Person hat einen Offenbarungseid geleistet und das StuPa hat mit dieser Person eine Vereinbarung übedie Rückzahlungetroffen. Das sind etwa noch einmal 8.000 Mark. Ein vierter Posten sind einmalige Überbrückungshilfe die das StuPa ausgezahlt hat. Da sind acht Fällebei denen das StuPa nicht explizit bei den Auszahlungen gesagt hat, dass das Geld nicht zurückgeforderwird. Bei diesen Fälle hat der Rechnungshof angemahnt, das Geld zurückzufordernWenn die Personen nicht in der Lage sind, das Geld zurückzuzahlenwird das StuPa diese Forderungen niederschlagen. Wenn der Rechnungshof euch i m Große und Ganzen eine Billigung füeure Finanzpolitik ausstellt, könnt das eine Stärkun der ASten im Hinblick auf die Klagen von RCDSMitgliedern bedeuten. Das ist füdie RefRat-Ausgaben interessant, die vom Rechnungshof als Ausgaben füallgemeinpolitische Betätigunge bemängel wurden. Insgesamt hat der Rechnungshof solche Posten auch angesprochen. Das betrifft 24 Sachausgaben von 1997 bis 1999. Diese Ausgaben waren nach Ansicht des Rechnungshofes nicht im Rahmen der Aufgaben der Studierendenschaft. Diese werden zur Zeit genauer in einem Verwaltungsgerichtsprozess geklärt Wie war die Stimmung im RefRat insgesamt? Wir haben nicht die Probleme, die der AStA der FU hat. lnsgesamt haben wir ein relativ harmloses Papier bekommen. Wir sind eine Körperschafdes öffentliche Rechts und werden allen Forderungen nachkommen. Wir haben beschlossen, nur wenig übediesen internen Zwischenbericht vom Rechnungshof, auf den ich mich beziehe, zu sprechen. Wir werden den Abschlussberjcht veröffentliche und dazu Stellung nehmen. Vorab möchte wir aber nicht, dass Andeutungen übe die Rechnungsprüfun verwendet werden, ym verschiedene Teile der Verfassten Studierendenschaft anzugreifen. Das ist gerade jetzt ein wichtiger Punkt, da die Diskussion übedas neue Berliner Hochschulgesetz bald losgehen wird. Wir wollen da aber sachlich mit Kritik umgehen und das nicht zu Schlagzeilen machen. Vielen Dank füdas Gespräch

4g.t Die Fragen stellte hm

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OSI-Studenten gründeClub Wieder einmal steht ein neues KarriereNetzwerk den Studenten der Freien Universitäoffen, und zwar vor allem denen des Otto-Suhr-Instituts. Zehn ehemalige Studierende gründeteeinen Club, der Alumnis und ,,aktuellen" Studenten Erleichterung beim Berufseinstieg und bei Praktika bringen soll. Der Club wirbt m i t Arbeitsplatzbesichtigungen, zum Beispiel des ARDHauptstadt-Studios und Veranstaltungen mit ehemaligen OSI-Absolventen. So soll der Fraktionsvorsitzende der PDS im Abgeordnetenhaus, Harald Wolf, im Sommersemestkr übedasVerhältnisvo CDU und PDS in Berlin sprechen. Die Mitgliedschaft im OSI-Club kostet 40 Euro (!) im Jahr, füStudenten die HälfteInfos bei Christian Walther, Tel.: 01 77-852 98 17, eMail: walther@osi-club.de i&

Karriertmesse Der Event-Organisator tinidad.networks-events veranstaltet am 9. und 10. Mär 2001 zum zweiten Mal eine Karrieremesse füAbsolventen, die im Bereich e-commerce und neue Medien arbeiten wollen. Auf der Messe treffen ausgewählt Bewerber auf 20 Unternehmen aus den Bereichen Medien, lnternet, Software und Beratung.

Interessenten füdie Messe Opportuni Dot 2001 sollten ein kurzes Anschreiben mit einem Kurzprofil (inkl. Lebenslauf max. zwei Seiten) an e-jobs@ tinidad. com senden. Die Auswahlkriterien gibt es auf den Seiten www.tinidad.de

Abschlussarbeiten Das Archiv der Jugendkulturen e.V. in Berlin archiviert Haus-; Magister-, Diplom- und Doktorarbeiten, die sich mit Jugendkulturen und verschiedensten Subkulturen beschäftigen Außerde prüfeMitarbeiter des Archivs die Arbeiten hinsichtlich einer Veröffentlichun im Rahmen der Buchreihe des Archivs. Anvisiert wird eine Verkaufsvermittlung füinteressante Arbeiten. Das Berliner Archiv der Jugendkulturen existiert seit 1997. Es hat sich zur Aufgabe gemacht, vor allem authentische Zeugnisse aus den Jugendsubkulturen selbst (Fanzines, Flyer, Musik etc.) zu sammeln und der Öffentlichkeizugäng lich zu machen. Infos gibt es unter 030-694 29 34, eMail: archivderjugendkulturen@t-online.de oder unter www.jugendkulturen.de

surergebnisse abfragen können Das Hochschulinforrnationssystem (HIS) will zur CeBit 2001 eine einsatzfähig Version präsentierenErreicht werden könne aber damit nur internetfähi abgespeicherte Daten der Hochschulen. In einem nächste Schritt sollen auch Prüfungs anmeldungen Per Handy ermöglichwerden. Ob das allerdings die schon häufi tot gesagte WAP-Technologie noch erlebt, darf in Frage gestellt werden. % do

Notenabfrage Per Handy Das World Wide Web machts möglich Per WAP-Handy sollen Studenten Klau-

BetreW morbid, EinspännerStrauà Datum: Fr, 26 Jan 2001 13:OO Von: mh An: unaufgefordert@student.hu-berlin.de

gerade ein Sakrileg begangen haben. Die meisten Ober haben aufgegeben. Sie belehren nicht mehr übedie Unterschiedezwischen ,,Melange1', ,,Einspänner1und ,,Große Schwarzen". Sie das was hier in Berknallen resigniert die Standardausführun~ "Das Selbstmitleid dieser Glücksversehrtelösnur der Wein lin mit ,,Milchkaffeeu nur grob umrissen ist, auf einem Silber- in den Heurigengarten" hieà es einmal auf einer Langspiel- tablett mit einem Glas Wasser auf den kleinen Marmortisch. platte mit Namen "CaE passeu. Wien hat einen ganz besonde- Auch auf der Uni kommen Gefiihle wie im Kaffeehaus auf ren Draht zum Saufen - und zum Sterben: nirgendwo sonst allerdings jene, die ich bekomme, wenn ich lange ignoriert gibt es eine so poetische Umschreibung fiir Selbstmord, wie werde. Hier wie dort ist man Bittsteller, dort will ich meine hier: ,Si ham drahn", was soviel bedeutet wie: sich nach Hause Melange, hier will ich irgendeinen Stempel füein Fofmular, drehen (-bringen). mit dem ich dann durch die halbe Stadt kutschiere. Bürokrati Wien ist schan, schö morbid und dreht sich langsam um sich ist, so kommt es mir vor, ein Hobby des Wieners. selbst - im Walzertakt. Ersteres stimmt füdas reale Wien und "Das stammt sicher noch aus der Zeit der K. und K. Monarletzteres fürTouristen-Wien. Das Leben kann sich zur Gänz chie." (Kaiserlich-Königlich nicht Kaiser und Kellner, wie Andre in Kaffeehäuser m i t fünfzeh Tageszeitungen auf durchHeller einmal meinte), denk ich mir dann. Besondersdann, wenn gewetzten Schmuddelsofas abspielen. In Wiener Kaffeehäu ich an den Ticketverkäufer in ihren furchtbar kitschigen sern wird kein preußisch-brauneAbwaschwasser so zwischenMozartkostümevorbei gehe, die alle touristisch neuralgischen durch in sich hinein geschüttetIch hab dieses eigenwillige Punkte vom Stephansplatz bis zur Hofburg belagern. WenigSozialbiotop studiert und daraus gelernt. Inzwischen amüsier stens wollte mir schon länge keiner mehr Karten füein ich mich übeverdatterte Touristen, die am Gesichtsausdruck ,,Strauß-Konzerin historischen Kostümen'andrehen. Ich muss des Herrn Ober erkennen, dass sie mit der Bestellung eines ,,Kaffäl schon irgendwie glücksversehrwirken ...

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U n A u f g d o r d e ~Februar 200 1

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Februar 2001 UnAufarfร ยงrder


Internationaler Masterstudiengang an der Alice Salomon-Fachhochschule Seit Oktober des letzten Jahres widmen sich 26 Studenten dem Fach "Master o f Social Work - Intercultural Work and Conflict Management" an der Alice Salomon-Fachhochschule. Persönlic gesehen haben sich die Kommilitonen jedoch zum ersten Mal Anfang diesen Jahres. Die meisten Veranstaltungen des Studienganges finden nämlic im Internet statt. Doch füsechs Wochen pro Semester treffen sich die Studenten aus aller Welt an der Hochschule in Hellersdorf.

aktuellen Krisen sowie mögliche zukunftigen Problemen liegen. Die Sinne der Studenten sollen fur Marginalisierung und Faschismus geschärfwerden. Wir erleben ein phantastisches Interesse", erzählBüchenicht ohne Stolz. Dies sei um so bemerkenswerter, da es Der Aufbaustudiengang wird erstmalig im laufenden Semester sich um ein sehr anspruchsvolles und arbeitsintensives~tudiangeboten. Er soll an das Diplom in Sozialarbeit oder vergleichum handeln würde,,Im Internet braucht man einfach mehr baren Studienabschlussen und Ausbildungen anschließenNeZeit. Was sonst in- Dialogen in Seminaren stattfindet, muà alben den zwölStudenten aus Deutschland beteiligen sich Men-. les in Schrift'umgesetzt werden," Erschwerend kommt hinzu, sehen aus Lettland, Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kenia, dass die, Schriften füdie meisten Absolventen nicht in ihrer Dänemarkden USA oder auch Kanada an dem ehrgeizigem Muttersprache verfasst sind. Projekt. Ziel ist es, die Absolventen in interkulturelle ZusamDie persönlichen.Treffe stellen natürliceinen spannenden menhäng und Konfliktbewältigun einzufÃœhren.',,Viel werund wichtigen Austausch dar. Seit dem 22. Januar sind die Absolden anschließen in Krisen- und Konfliktgebieten arbeiten, sei venten nun vor Ort in Berlin. "Man merkt jetzt schon, dass da ein ganz großeZusammenhalt da ist", freut sich BüchelDas Feiern es Nordirland oder der Kosovo", berichtet der verantwortliche Projektmanager Jonas BüchelEine Studentin stammt selber von Partys kommt dabei selbstverständlic nicht zu kurz. aus Bosnien-Herzegowina und hat zu Kriegszeiten studiert. FüAufsehen sorgte allerdings die Diskussion übedie Unterbringung der ausländische Kommilitonen. So wurden die Der Masterstudiengang gliedert sich in drei Semester, wobei das zweite Semester aus einem Praktikum besteht. Dafü Ãœberlegungeder Gründuneines Campus mit Wohnungen in sollen die deutschen Studenten ins Ausland gehen, währen Hellersdorf vorab heftig kritisiert. Büchekann seinen Ärge übedie Baufirma MEGAAG nicht verbergen, die an die Presse ausländisch Studierende dieses in der Bundesrepublik absolvieren werden. ZurVorbereitung gehördaher auch ein Deutschgegangen war, bevor das Projekt überhaupspruchreif gewekurs. Die Veranstaltungen des ersten Semesters finden alle in sen sei. Diese Ãœberlegunist mittlerweile wieder fallen gelasenglischer Sprache statt. Dagegen soll im dritten Semester auf sen worden, sieht man doch groß Probleme in der UnterbrinDeutsch gelehrt und gelernt werden. gung in dem östliche Stadtteil. Die Angst vor rassistischen ,In vielen Länder ist die Nutzung des Internets zu StudiÃœbergriffe sei einfach zu groß,,Wir wollen unsere eigenen ' enzwecken viel selbstverständliche als in Deutschland"., beLeute, die teilweise klar als Ausliinder erkennbar sind, doch richtet Bücheweiter. Die überNetz erhältliche Reader dienicht gefährden"erklärder ~rojektmana~er. ses Fachstudiums werden durch regelmäßiTeaching Leiters Jetzt wohnen die Studenten bei ehemaligen Absolventen ergänzt Diese stellen selbstverständlic keine Einbahnstraß oder Mitarbeitern der Alice-Salomon-Fachhochschule. Diese Notlösun erwies sich jedoch als überauförderlichwurde der dar, die Studenten haben jederzeit die Möglichkeitsich per eMail wiederum an die Dozenten zu wenden. Dazu gibt es zu interkulturelle Anspruch dadurch bis in den privaten Alltag hinden einzelnen Veranstaltungen Diskussionsforen, die nur fü ein getragen. ,,Wir wollen keine Ghettobildung", läÃBüche die Studenten zugänglic sind. Doch in der Nutzung des Internet verlauten. Die jetzige Situation zeichnet sich dagegen durch sieht Bücheklare Grenzen: "Gerade im Bereich der Sozialarsehr viel Näh und eine fast schon familiär Atmosphär aus. beit kann es da Probleme geben. Live-Unterricht ist bei einigen Themen ganz wichtig." jof So findet das Konflikttraining vor Ort in Hellersdorf statt. Rollenspiele bilden hier einen wichtigen Bestandteil.Vieleskann nur aus der Erfahrung heraus gelernt und eben nicht im Internet vermittelt werden. Diversity Training ist eines von sechs Modulen, aus dem sich das Studium zusammensetzt. Gegenübe diesem sehr praxisbezogenen Training gestaltet sich das Modul Intercultural Communication wesentlich theoretischer. Daher eignet es sich durchaus füdie Vermittlung im Internet. Hier wird übeKommunikation und Missverständniss als Konfliktpotential gelernt, kombiniert mit antirassistischemTraining, berichtet der Projektmanager vom Europainstitut. Ergänzwerden diese'beiden zentralen Bereiche durch Social Management und International Law. Der Verantwortliche der Fachhochschule weiß,,Auch wenn es sich trocken anhörtohne das geht es einfach nicht." Die Studenten werden sich in ihrer spätere Arbeit in brisanten Grenzbereichen aufhalten. Da ist die genaue Kenntnis von internationalem Recht unuhgänglich Währensich ein weiteres Modul mit der Geschichtevon ethnischen Konflikten befasst, gehöre aktuelle ethnopolitische Spannungen ebenfalls zum Lehrplan. Hierbei wird der Fokus auf

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Von Schreibblockaden Ÿbe creative wri#ng zum Schreiben im flw Selbstzweifel." Wie er sich die verschiedensten Sehreiboperationen angeeignet hat,; zeigt er plastisch anhand seiner Schrtibbiographie auf, die aus unterze Ambiente wirkt praktisch, quadratisch, gut und dient i n diesem Whtersemester als AuffŸhrungsor einer "kreativen Ringvork~ng"mit dem Titel: ,,Lust unil schiedlichen Schreibantässe resultiert. Einen Sozialisationsvorttil setzt er fŸ Frust beim wissenschaftlichen Sehrettfen." die Erlangungvon Schreibkompetenz als nicht so hoch an, vielmeh~postulierter ein hohes Lesepensum Die Örtlichkei wirktlwie eine zugige Box-mitverglasten Sehschlitzen, denn Fenster sind in dem klimabelbfteten Raum, der und lemtempo. Als Eckpfeiler fflr die Entwicklung seiner sich im Hauptgebgude der Technischen Universitiit Berlin beScKreibkompetenz sieht er seine Tatigkeit als wissenschaftlifindet, nicht vorhanden. Veranstalter ist das HochschutchePAsstStent, wel4 er i n dreser Eigenschaft Nuancen im didaktische Zentrum (M33der ~lice-~atomon-~achhoehschu- Schreiben erterint h a t Professor Rückriepropagiert den Umle füSozialarbeit und Sozialpädagogi (ASFH) in Berlin, das gang mit'fremden Texten, Bevor man sich den eigenen wid1992 von Prof. Dr. Lutz von Werder ins teben gerufen wurde. met denn das ist einfacher. ,kh habe meine Texte so lange liegen lassen, bis sie fremd waren." Routine häler fiir unerEs ist eines'von fŸn hochschuldidaktischenZentren in Deutschland. Zum Ziel hat es sich gesetzt, innovative Lehr- und Lernt8ssIich. Sein erstes Buch ist ein nächsteEckpfeiler gewesen, methoden zu entwickeln. Moderiert werden die Vorlesungen, denn dafümusste er sich SpeichertecMiken aneignen. Bedeutung misst er auch seiner Arbeit f i r den Hörfun bei. Die die erstmals hochsghuükbergreifenim 'Rahmen- der Winterschreibunlyel'sitäder ASFH angeboten werden, Mchstsetbst Redaktionsarbeit an einer Zeitung betrachtet er als das wichtigste Moment fŸ seinen Lernprozess beim wissenschaftlichen vom heiter und &under des HE!, Professor,wn Werder. Texte einschätzen lesbar machen, korrigieren, Dk erste Lesung z~der fŸn Bl6t-k m f a & e ~ B @ ~ ^ t o t W ~Schreiben. reihe gestattet V& Werfet zwii TitiemqãSehreÈbkrÈ und ihre Verbalisierung der substantivierten Redeweise, Texte "'oft bis Ursachen erkennen undanerkennen'"..Der rundliche Mann mit zu 50 Prozent - umschreiben, dasist das Handwerkszeug, weldem graux~jeifien,schŸitei Haafund dem angograoten Bart ches er durch die ZeitunastStigkeit mitbekommen hat, um zu einem poplärwissens&aftliehen.'sberverständlichekurzen, hat seit zwanzigfahren Erfahrung in der Vermittlung des kreativen Schreibens in den Wissenschaften. Er beschreibt drei aber nicht trivialen Schreibstil zu gelangen. Eine neue Herausforderungstellt dasSchreiben mit dem MePersonentypen mit Schreibhemmungen und die methodische Herangehensweise, deren Schreibproblematik zu lösenDas ist dium Computer dar. Hypertexte verfassen und screenorienti~rt zum einen "die Person mit dem rigiden Schreib-Über-lch".Durc schreiben, verlangen ein anderes Schreiben als bisher. Einige Zuhörehaben die Vorlesung bereits innerhalb der ersten halkreative ~uflockerun~sübunge wird versucht, eine "Öffnun zum Es" zu erreichen. Ein anderer Typ ist das ,,unaufgek&rte ben Stunde verlassen. Möglicherweis hat der eine oder andeSchreib-Ich", weiches das Handwerkszeug nicht beherrscht. Die re erwartet, konkretes Handwerkszeug zum Löse seiner Benutzung des richtigen Handwerkszeugs wird trainiert. Der Schreibproblernemitnehmen zu kfinnen. Das hätte die früh dritteTyp istdie Rerz+m,çlinicht mehr aufboren kann,zu schrei*- zeitig (Sehenden annähernaus dem Vortrag von Prof. Dr. WolfDietef Narr herausziehen könnenwäre sie wiedergekommen. ben,. deren Schreiben UnkOWiniert ist, die mzusagen vom Schreib-Es ŸberwältigçuirdBne Hinftthruflg zum autogenen Übedessen Verspiitung moderiert Lutz von:Weriter mit dem Training wird in diesen Rllen angestrebt. Das sind die theore- Satz ein wenig hinweg: ,Es ist eine gro§Kunst, die Zielgruptischen Hintergründeauf denen die Arbeit des Schreiblabors pe mit den richtigen rhetorischen Mitteln zu erreichen." Doch aufbaut, welches 1995 gegründe- in Berlin als einzigstes hat er wohl übersehendass die Besucher dieser Ringvorlesung kaum eine homogene Zielgruppe darstellen. Wieder sind neue und als Teileinrichtung des HDZ existiert. Gesichterunter demPublikum zu erblicken, dabei ist der Raum dieserWort&ngsreihe ist gemischt. Hier site Studenten, die am ~ h f a n gihres Studiums keineswegs von Mal zu Mal voller geworden, sondern es ist bei stehen: dort stet eine angehende Diplomandin, die Schwierig- den etwa zu zweidrittel'besetzten Sitzplätze geblieben. In ketten hat,ihr Thema zu fim&n.Gequtilte Examenskandidaten, Hamburg, wo das Schreiblabor der dortigen Universitäseit bei denen sieh die ersten grauen Haare und ~tirnfaltenblicken einigen Jahren derartige Veranstaltungen anbietet, ist der Zulauf mit zirka 400 bis 500 Personen erheblich größe lassen, hocken neben völli ergrauten und faltigen PsycholoProfessor Narr beginnt, übeSprache zu referieren, indem gen der Beratungsstellen des Studentenwerks. Die Sitzreihen bieten ein wenig Beinfreiheit und sind in der 'Höh gestaffelt, er in blumiger Redeweise mehr nuschelt denn klar und deutso dass auch der Zuhöreaus der letzten Bankreihe den Refe- lich-spricht. Er betont, wie wichtig die Entwicklungdes Sprachcodes innerhalb der ersten sechs Lebensjahre füdie Erlanrierenden gut sehen kann. gung von Schreibkompetenzlst. Häufiliegt das Problem nicht Schreibkompetenz entwickeln in der Sprache, sondern in der Schwierigkeit, Probleme zu kon.Ich bin die Unsicherheit und die Selbstzweifel mein Leben zipieren. Es stellt sich also die Frage: "Wie konzipiere ich Probleme?" Das führbeispielsweise in ,,cäsarischer Manier nach lang nicht losgeworden." Unsicherheit und Selbstzweifel sind dem Prinzip ,,ich kam, sah und siegte" oder indem es so ausseWiderspiegelungen der Grenzerfahrung, beginnt Prof. Dr. Gehen soll, 'als wenn ein 10.000-Meter-Läufe ohne Schweià org Rückrie seinen Vortrag. Handlungsunsicherheittaucht auf, wenn Kompetenzen und Handwerk fehlen. Schreibläuftoft zur SelbstÜberforderungEr rädaher ,,aus Schwieoperationen, die auch ihm nicht so geläufi sind, setzen Ihn rigkeiten Kapital zu schlagen" - zum Beispiel, wenn Schwierigin Unsicherheit: ,,Was ich nicht beherrsche, verursacht mir keiten mit dem Thema auftauchen, dieses zu kritisieren - und #P

Am Ende eines breiten, nŸchter a#xhenden'Ganges befindet sich ein Raum mit 99 Sitzpl3tzen. einer Tafel, Deckenbekuchw h Stil von Gto§raufflbiiros einem Rednerpult, zrtei-Tischen, einem Schrank und einem Waschbecken. Oas gan-

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kleine Fragestellungen zu wählen denn mdieFragestellung ist das Schwierigste von allem: Es folgt eine Abhandlung darüber woraus Methode besteht. Viele Zuhihvr stützeihre KöpfeEinige sehen aus, qts würdesie konzentriert, aber mit Müh den abschweifenden Ausführungefolgen. Andere Blicke wirken leer, ermüdevon seiner schnellen und sprunghaften Wortragsweise. Sie werden hin und wieder wach, wenn Bemerkungen fal1engeJassen werden, die auf Lacher zielen. Ein Großtei der Zuh&rcmhaft lacht denn auch als er sagt: niJi und wieder soll man &er sich nachdenken, aber nicht zu oft." Abschiednehmen wn dem leidend machenden Genie-Gedanken heiß , s ist ganz wiehtig, Schreiben als sozialen es zum Schlw$s E und nicht als isolierten.' Da5 heißtAnen lassen, andere kommentk~n;Freunde h a b t , @F einen kfltisieen, aber ,,nicht fertig machen".

Wege WSder %hreibblockade

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&L? $m@+ung mit deml Titel ,das aktive Subjektn wird, nachdem W We*r die R&reatin und d k Leiterin des %reib@. &&mQhuite-Steini@te varg&eJlt hat, VQR Prof. !&MM gwtdtet. $je bat flkr i h h %rtrag baiehungh, , , weht f& die i5n46twng ihrer drefß ' ' m#*Mbk j% ist ein prmaqM% * Art "&W M%nWm, "

einer Schreibkrise bieten sollen- Mit der unglücklicheLieh ist das Schreiben gpmeint. "Sie müsseihr e Q e w Therapeut wer&nm,'eQänzsie ihre ~berleitung.4m Anfang soll sich der im Schreiben B l o ~ e r fragen, k w u m er dtre&en willc&&t w a r m er s*reiben muss. Einige RatschLSge fielen bereits in cten i e m n ihrfesungm: Kleines Thema wiihlen, W k t i o n i s mus q~legw,eine,-etwas weniger heilige Beziehungoder blauäugige'%heu zu bozenten pflegen, ,,Balance von P&he und uistam&nzum T i l m .

lm Anschluss an den Vortrag findet - wie in den vergangenen Vorlesungen - eine Diskussion statt, die von Professor von Werder geleitet wird. "1st ihre Aufforderung, ,werden sie ihr eigener Therapeut', nicht ein bisschen viel verlangt?", fragt eine HörerinDie Antwortvon Frau Schulte-Steinicke lautet: ,,Ich möcht das zuspitzen: Ist Schreibberatung nicht immer Hilfe zur Selbsthilfe? Auch die Frage einer anderen Hörerin,,Was, wenn es beim Müssebleibt?", wird nur unbefriedigend beantwortet. Es entstehfeine Diskussiondarüberob es nicht sinnvoll ist, von Hauyrbeiten abzusehen und zu Essays Überzuge hen, wie es an den angloamerikanischen und skandinavischen Universitäte üblicist. ,,Wie schätze sie die Chancen ein, dass man zu E s a p übergeht?"ist bnsequenterweise eihe weitere F q e , Von Werder sieht keine Chancen ftir einen "abgelieferten K~rnan''- womit er das essayistische schreiben meint Am Ende der üiskussioverweist er auf die Techniken des kreativen Schreibern wie er sie au& ,in seinem neuesten Buch ,,Kreatives Schreiben von w i s s w b f i r w h e n Hausarbeifen und Referaten* darlegt. m5chreikn,um Angst vor dem w e i h Blatt zu verlieren [...I Schreiben im flow", das ist das Ziel dieser Techniken, dTe in Amerika eine weitaus längerTraditian haben als in Deutschland, wo die'I.ese- und schreibforschung praktisch in den Kinderschuhen steckt. In den Vereinigten Staaten gibt es derartige Forschungenseit übehundert Jahren und khreibtrainings =wie Aufbaustudiengängan den Uniwmit%en füjede Art des Schreibens. Die ammikanixhc Lese- und Schrcibforschung aufzugreifen und Mdek ffir die Hoch~fwtUidaktikin üeutschlanzu entwickeln, dieser Aufgabe widmet sich das HDZ der ASFH. Steckt die Lese- und Schreibforschung in DeutsehIan&noch in den Khdetyhuhan, so ist 4ig ~ q c h u f l gauf descm Wiet in f-mgkn der efmder-Thematik noch 'dei weniger fortgesiihritten. Es bleibt zu heffen*das diese@T h e m ~ h w e w n &in der letzten Vemnstaltung der Rngvorlesung von. Prof, Dr. Renate Kroll aufgqdfRn wird, wenn es darum geh$: mFfqucnschreibefi wissenschaftlicha.Eime wrtsetzung der Ringvar,ksung im Rahmen der Sornmemhreibunlversitäist geplant.

Lutz von Werder: ~reativ&Schreiben von wissnschaftiichcn Hausarbeiten und Referaten, Schi4ri-Vcrtag 2000, 16Ã Seiten, 14,aQ DM

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HDZ der ASW: Alicc-Salomon-Platz 5 72627 Ecrlin T~1-t030-992 45-365 Fax. 030-82 45-245 cMail: h$z@asfhbcriin.de www.asfh-berlin.de HDZ-Schreiblabor:

OffeneSpmkunde: Mo 1 7 m - 18:W Uhr ~orlcsungszeit)

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Seit November 1999 könne die M- und HU-Mediziner 1esen;Seftdern verteilen niimlici einige Medizinstudenten zweimal pro Semester die , , Z w à ¶ l f w w fhQ~~~a h & m h h c rHedonismus ~

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Prozak (gesprochen: P d k ) . i s t ein in den vere"ihigten 9aat.i" sehr verbreitetes

Fihf Mqdi~i~nstudenten Antidepmsivum, das von jedem zehnten US-Bürgekonsumiert wird. , I J

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haben sich vor gut einem Jahr an die Arbeit gemachtl um eine Zeitung herauszugebenl die nicht nur informativ ist, sondern auch studentische ,,Depressionenn lindert. t

In ~ e k s c h l a n dgibt es zahlreiche Studentenzeitungen. Sie hatäri ben so abenteuerliche Namen wie Tapete (FH Nürnberg)Palavra vorn (Uni Bielefeld), Fruzzi (FH Landshut), Ruprecht (fHHeidelberg) weit oder UnAufgefordert. Doch was Qrganisationstruktur, Auflazu genstärk und Intention der verschiedenen Blätte angeht, Komtakt zum sW&~%~hhcn nicht &xj&%," , unterscheiden sich die Zeitungen, Magazine und Zeitschriften erheblich. Am unteren Rand der Auflagenaärk bewegt sich PRCIZAK m i i 8ü Exemplaren. Die Arbeit der Redakteure beginnt mit einem Brainstorming: In einem ersten Treffen über d l e n bei legen sich die Mediziner das Titelthema, welche Quellen sie tieit W benutzen und welche auswärtige Autoren sie heranziehen % kkönnen Nach einem zweiten Treffen findet ein Redaktionsinhakt 4 e C k ~ h r a u s g a k k ~ l e t z t Mm en unter d m T&l wochenende statt, auf welchem layoutct und redkgiert wird. ,Das L e b W dem Toda mm k&piel Artikqi zu den Themen .Eigentlich ist es ein irevel am Medizinstudium, so viel Zeit in Selbstmord ufid W e i 6 u n g . Themen also, die sowohl von didie Zeitung zu investieren", meint Hannes Bielas (241. Er ist rekter gesellschaftlicher Relevanz sind 31s auch Mediziner interessieren. Wer nicht weiß in welchem Lattd die Lebensererst seit kurzem dabei, weià aber schon von unzähligeNachtwartung am höchste ist oder woraus eigentlich Ecstasy schichten zu berichten. AUD!MAX hingegen benötigein bundesweites Netzwerkvon besteht, der sollte PROiAK zur Hand nehmen. M i t solchen TheMitarbeitern. Den harten Kern der Printredaktion bilden die men sollen auch Studenten anderer Fachbereiche angesproChefredakteurin Barbara Martin, ein Grafiker und eine Volonchen werden. Dennoch sind Medizinstudenten die hauptsgch-

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Iiche Zielgruppe dieser Zeitschrift. PROZAK wird vor allem in den Medizinischen Fakultäte von HU und FU und der Mensa Nord verteilt. Auch AUD!MAX gibt's - unter anderem - in der medizinischen Fakultät Ende der 1980er Jahre gründete die BWLStudenten und heutigen Herausgeber Oliver Bialas und Marc Hübnedie Zeitschrift. Schon damals betrug die Auflage rund 100.000 StückSie wählte von Beginn an einen überregiona len Fokus, indem sie sich nicht auf eine Hochschule spezialisierten, sondern die Zeitschrift im ganzen süddeutscheRaum selbst vertrieben. ,,Wir haben uns ein Auto geschnappt, einen Transporter geliehen, die Hefte reingeschmissen, und dann sind wir anderthalb Wochen unterwegs gewesen", beschreibt Oliver Bialas die Aufangszeiten der Verteilung. Chefredakteurin Barbara Martin erinnert sich an die ursprünglich Intention füAUD!MAX: ,,Da die Zeitschrift Unicum sehr geisteswissenschaftlich ausgelegt war, musste mal was füJuristen, BWLer oder konventionelle Studenten gemacht werden." Heute wird die Zeitschrift bundesweit verteilt und beinhaltet natürlicim Vergleich zu PROZAK eine viel breitere Themenpalette. Politi-

sche und wissenschaftliche Themen werden farbenprächti und bilderreich unterlegt. Den Hauptbestandteil des Heftes bilden Tipps füStudenten. Da wäre zum Beispiel in der Januarausgabe die ,,AUD!MAX-lnternet-Klicktipper-Tipps", ein Schwerpunkt zum Thema Berufseinstieg und ein Sewicebeitrag zum Thema ,,Nie wieder Zeitchaos': Daneben könne sich die Leser mit Artikeln wie ,,Studieren in Warwick - Feiert so lange ihr noch könntdie Vorlesungen versüße Eine Mischung aus wissenschaftlichen Dipps, Infos füStudis und farbenfroher Unterhaltung. AUD!MAX und PROZAK sind nur zwei Extrembeispiele des reichen Sortiments deutscher Studentenzeitungen. lm Folgenden möchte wir den Blick ein wenig weiter schweifen lassen, nach Hamburg, Amsterdam und übeden große Teich zum Beispiel. Nachtschichten machen Studenten, die Zeitungen machen, überall Und auch füdie Mediziner gibt es neuen Lesestoff: In diesem Monat erscheint die neue Ausgabe der PROZAK. Oder doch lieber AUD!MAX? Unicum? UnAufgefordert?... bob

Soma in Berlin Glücksdrogfüniedliche Creative Writer Schlau wird man nicht, wenn man das erste Mal die ,,somal' in der Hand hält,,Internationale Zeitschrift füPopkultur, Politik, das Leben und den ganzen Rest" nennt sie sich, fast quadratisch ist sie, richtet sich ,,vor allem an Studierenden (website) und erscheint ,,zwei- bis dreimonatlich" (Coverinnenseite). Doch wer oder was steckt hinter dem Heft mit dem buchtitelartigen Cover? Das Titelthema der Novemberausgabe lautet ,,Der Morgen danachNund vereint eine Reihe persönlicherteilweise etwas pubertäwirkende Stories, übeWG-Parties, Beziehungschaos,die erste Liebe. Außerde ein Artikel aus der Strafgefan,genenzeitung ,,LichtblickN. Einige Artikel sind auf Englisch verfaßt und die Autoren kommen aus London, Toronto Adeiaide oder Manchester. Es gibt auch einen Kulturteil, der fast ausschließlic auf die Sparte Musik beschränkist, i n Form von Interviews, Plattenkritiken und einer Bandvorstellung. lm Politik-Teil ein weiteres Potpourri aus persönlic gefärbw Beiträgen beispielsweise das Tagebuch eines Nahost-Besuchs oder Hintergrundberichte zu den Protesten gegen IWF und Weltbank in Prag. In der Sparte "Rest" finden sich weitere autobiografisch anmutende Geschichtchen und Gedichtchen sowie eine sehr fachmännisch Erläuterun verschiedener Fahrradgangschaltungen. Auf der website (somasoma.de) erfähr man endlich das Geheimnis des Titels. Neben der Glücksdrogaus ,,Brave New World" bedeutet w m a nämlic unter anderem auf Finnisch ,,niedlichm und auf Suaheli mlies!w. Insgesamt erinnert mich das Heftchen an die Beiträg des "Creative Writingm-Kurses,den ich mal i n England besucht habe. Und damit liege ich gar nicht so daneben, wie sich im Ge-

U n A u f g d o r d e ~Februar 200 1

spräc mit soma-Redaktuer Philip Reuter, herausstellt. Denn hinter der im November 19% ins L e k n gerufenen Zeitschrift steckt eine 'Qruppe von 'Studierenden, die gröà tenteils ein Auslandsjahr hinter sich haben, und die dortige Arbeit fiir Zeitungen, in Creative Writing-Kursen oder politischen Gruppen foMihren wollten. Daher stammen auch die vielen Beiträg ausländische Autorlnnen. Philip gibt zu, dass ein Konzept "nicht so richtig" vorhanden ist. ,In erster Linie wollen wir aufklärerisc sein. Dabei haben wir den Anspruch, politisch wichtige Inhalte auf möglichsverständlich Art zu vermitteln. Wir wollen auch der Kleinkunst, neuen Labels und jungen Künstler Platz geben, ... Und natürlic wollen w i unterhalten", ~ füger hinzu. Das Ergebnis wird i n allen Berliner Unis sowie in Cafes und Clubs ausgelegt. Finanziert wird die Soma, in der erstaunlich wenige Anzeigen zu finden sind, zum Teil von den Redakteuren selbst, zu einem Viertel aus Werbung?durch den Verkauf von T-Shirts und Merchandise-Produkten sowie die Unterstützunvon den Asten und durch Parties mit Live-Bands i m Krähenfuà Wem es also wie mir nicht gelingt, ein Exemplar der soma an der Humboldt-Uni aufzutreiben, kann ja mal bei der nächste Party im Februar (Titelthema der Ausgabe ,,MonogamiemYim Krähenfu vorbeischauen und sich selbst ein Bild von der Wirkung der geheimnisvollen Glücksdrogmachen. ro

www.~omasoma.de soma@somasoma.de


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Parklife aus Essex Die großSuche

http11su.essex.ac. uklparklife

Parklife. Passender Name, denn die University of Essex ist von einem Park mit vielen Bäume umgeben. Auf 16 bis 20 Hochglanzseiten strahlen Artikel, Artikelchen, viel Werbung und eine fröhlich Vielfalt an Ankündi gungen von Radio, Pub, Bar und Clubs um die Wette. Parklife zu lesen ist nicht ganz einfach, aus zwei Grün den. Erstens, die Artikel wollen nicht einfach nur gelesen, nein, sie wollen erst einmal gefunden werden. O f t ist zwischen Werbung und Artikel auf den ersten Blick . kaum zu unterscheiden. Zweiter Kritikpunkt ist die Qualitäder BeiträgeGwyn Phillips, Editor des Magazins, ist verantwortlich fü die Auswahl der Texte; er kennt das Problem: ,,Ich kriege wirklich viel Schrott rein, aber oft habe ich keine Wahl.'' Gwyn ist m i t Autorlnnen nicht gerade verwöhnt aber "vor irgendwelchen Student-Union-Wahlen, wie jetzt im Märzlesen die Kandidaten gerne ihren Namen unter einem Artikel", sagt er grinsend. Leider bürgdieser letzte Versuch der Uandidierenden, kostenlos Werbung füsich zu machen, nicht für'besser Artikel. Und i n .der Kürzliegt die W à ¼ ~,,Mir e wäre länger Artikel lieber, aber dafüinteressiert sieh hier kaum jemandVu Die Redaktion von Parklife besteht aus Gwyn und neun wei-

teren Studierenden, die sich um Werbung, News und Sport kümmernParklife hat einen zwei- bis dreiseitigen Sportteil, in dem es um Topwettkämpf zwischen Uni-Teamsvon Fechten bis Rugby geht. Ansonsten gibt es Berichte zu aktuellen Fragen des universitäre Lebens, GerüchteküchKondomaufklärungskampagne usw. Zwei bis drei Seiten sind reserviert füdas Programm von ,,University Radio Essex" (URE) und der diversen Clubs auf dem Campus. Das Überma an Werbung ist notwendig, weil die Unileitung das Budget der Student Union, das ihr eigentlich jährlic zusteht, vor ein paar Jahren eingefroren hat; irgendwie war man sich uneinig. Die Union inklusive der Zeitung musste sich also um andere Geldmittel bemühe Parkllfe finanziert sich ausschließlic übe Werbung bei eher Auflage von 4.000 Exemplaren fü6.000 Studenten. Aber Qualität Lesbarkeit, Werbung hin oder her, Gwyn stör das nicht mehr, seine Amtszeit endet nach den Wahlen im M&=. Denn, gelebte Demokratie, wer Parklife herausgibt, bestimmen die Studis mit ihrer Stimme bei der Wahl. Die Mitarbeit kann sich allerdings auch auszahlen: Der letzte Herausgeber wurde von der Tageszeitung "The Independent" mit einem Preis fü Nachwuchsjournalisten ,ausgezeichnet. B kma

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Februar 2001 UnAufgdwdo~


Skript Historisch Tijds Professionell, wissenschaftlich, aber nicht zu viele Fußnote ~ e nur i wenigen Studentenzeitungen .wird die Redaktionsmitgliedschaft von der Uni als ein vollwertiges Praktikum anerkannt. Und bei nur wenigen Studentenzeitungen verpflkhtetdie Redaktion ihre Mitgiieder dazu, sich füanderthalb Jahre an die Zeitung zu binden. Das ist der Fall bei der Amsterdamer Zeitschrift ,,Skript Historisch Tijdschriftn. Skript wurde 1978 gegründemit der Idee, Gesettichtsstudenten die Möglichkeizu bieund jungen~eschichtswis~enschaft~ern ten, ihre Arbeit in einer von Studenten selbst verwalteten Zeitung zu wrWentlichen. Daran gab es ein starkes BedürfnisIn etabk!rtefI geschichtswissenschaftlichen'~achzeitschriften kommen Qminar- und Magisterarbeitenvon Studenten, ebenso wie Beiträg von noch nicht promovierten Wissenschaftlern, kaum vor. Dies Konzept ist an niederländische historischen Fakultä ten zwar nicht einmalig - Junge Historiker in Leiden, Groningen und Utrecht haben ebenm ihre Zeitungen. Dennoch ist Skript, die vier M a l pro Jahr erscheint, ein besonderes Blatt. Bas von Benda-Beckmann, Skript-Redakteur, erziihlt: ,Die Zeitungen in den anderen Universitätsstädtlesen sich wie die etablierten geschichtswissenschaftlichenFachzeitschriften. Darin gibt es viel zu viele Fußnote und man liest trockene $ätzwie: ,In diesem Beitrag sollen die fdgenden E8lwicklungen behandelt werden..I Anfangs war Skript auch ein bischen so, aber wr einem Jahr hat es eine bedeutende Kursmnde gegeben." Die ~ n d e r u n ~ ezu n , denen sich die Redaktiw entschieden hat,

bewirkten vor allem eine bessere Lesbarkeit. Die Anzahl von Fußnotewird heute besfidnkt; zu trockene Artikei werden hgufig umgeschrieben und gekfirzt. Ein neues, modernes iayout mit guten Photos ist dazu gekommen. Bas: .Die Artikel müssesich vdc xh6ne Geschichten lesen, ohne an wissem&aftiichem Inhalt zu veriieren. Unser Laepwbiibm ist an der Geschichte interessiert, aber nicht an einer spezialistischen Weise. Es hat eine breite Orientierung? Das größPrablem füSkript ist nicht das Gewährleiste seiner UnabKangigkeit. ,,Skript Historisch Tijdschrift" ist eine Stiftung, die sich größtenteaus seinen Abonnenten und dem Verkauf in Euchlgden (Auflage: ungefäh 600 EXempiare) finanziert. Problematisch ist es eher, Studenten zu finden, die bereit sind, füanderthalb Jahre ein unbezahltes Praktikum maehen zu wollen, das auch noch viel Zeit in Ahspruch nimmt. Daftir lernt man durch die Mitarbeit an sechs Ausgaben eine k n g c füdas spiltere Berufsleben. ,,DennochM, wir schan mal jmandefi aus reiner Nat ansagt ibs, wh%kn steilen massen, der nur ein Jahr m der Redaktion Mibt.", mb \

Sheaf Saskatoon Eine Kanadische Studentenzeitung mit Tradition und Weizen

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Ein grüneBanner um ein Weizenbündebildet das Logo der "SHEAF". Stolz verkünde weiß Buchstaben das Jahr der GründungErstmalig 1912 erschien die Studentenzeitung im kanadischen Saskatchewan. Seitdem wird sie an der Universitäder Provinzhauptstadt Saskatoon produziert. Fükanadische Studentenzeitungen ist eine lange Tradition nicht sonderlich ungewöhnlich Doch auf ihre nun schon fast ein Jahrhundert andauernde Geschichte sind die Macher der SHEAF sichtbar stolz. Die lange Erscheinungszeit findet ihren Antrieb sicherlich auch in der professionellen Arbeitsweise der Zeitungsmacher. SO werden die Posten des Geschäftsführeund des Anzeigenleiters mit externen, bezahlten Kräfte besetzt. Selbstverständlic bleiben füdie lernbegierigen Studenten noch genügenMöglichkeite offen, sich füdie SHEAFzu engagieren. Vom Sport- oder Photoredakteur übedie Koordination des Versands bis zum Webmaster reicht die Palette der bezahlten Anstellungen. Wer eine dieser anspruchsvollen Aufgaben betreuen will, kann dies in einjährige Praktika machen. Doch auch füfreie Mitarbeiter bietet die wöchentlic erscheinende Zeitung einen passenden Rahmen. Die veröffentlichte Artikel decken ein vielseitiges Themen-

UnAufgdardwi Februar 2001

gebiet ab. Währen in vergangenen Jahren rund um die Stadt Saskatoon berichtet wurde, plant die Redaktion fükommende Ausgaben, sich auf das nahe Umfeld der Universitäzu konzentrieren. Die enge Verflechtung mit der Region zieht sich dabei wie ein roter Faden durch die Arbeit der Zeitung. Nicht nur das im Logo abgebildete Weizenbündeverweist auf die Bedeutung der Getreidelandwirtschaft in der kanadischen Provinz Saskatchewan. SHEAF steht fü"A sheaf of wheat" , was übersetznichts anderes als Weizenbündeheißt Insgesamt 18.000 Studenten zähldie Universität10.000 Exemplare der Zeitung werden währen der Vorlesungszeit allwöchentlic verteilt. Währen der Sommermonate müsse sich die Leser mit einer Ausgabe im Monat begnügenFinanziert wird die Zeitung in erster Linie durch Werbeeinnahmen. Darübehinaus zahlt jeder Student der University o f Saskatchewan jährlic eine SHEAF-Gebühvon 5,25 kanadischen Dollar. Dafübekommen sie neben den Printausgaben auch eine professionell gestaltete Webpage geboten: http:// duke.usask.ca/%7Ess~sheaf/index.html @$ jof

informationen unter: www.skripLn[ oder TCI.: 020-52 54435


Oder: Warum wir vielleicht Schluss machen sollten!

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zuprobieren. Allmahjich wird mir ganz komisch. Dieser Kultstätt ziehe ich das Asia-Ambiente deutlich vor. Zurücauf dem Boden des Wohnzimmers nimmt Ulrike sich ihr Strickzeug und gesteht mir ihren grÖ§t Traum: ÈIc wŸnsch mir nichts sehnlicher, als einmal mit der ganzen Unaufgefendeft-Redaktion ein ganzes Wochenende lang beisammen zu sein, Wir treffen uns in euren Redsktionsriiutnen, und ihr zeigt mir dann altes. Und dann feiern wir ein wunderschöneFest. Wir singen und wir tanzen und wir haben ganz viel SpaB." ,,Niemals!". schr<ttÇn Stimme in mir. #Mal sehenn, bringe ich zaghaft hervor. Doch Ulrike, überzeugtdass ich ihre Begeisterung teile, fahrt enthusiastisch fort: "Ich habe total viele Tragen an euch alle. Ich will alles ober euch wissen." Verzweifelt versuche Ich, aus dieser Klemme herauszukommen. Qtückikherweiskommt Ulrike von selbst auf einen anderen Punkt zu sprechen. UoAufgefordert dieser Name sei inzwischen zur Grundlage ihres Lebens geworden. Ja wirklich", lacht sie, "ich tue echt ganz viele Dinge v6flig unaufgefordert zum Beispfei Reden oder dachen. Mein Leben ist richtig spontan undblebendig geworden, seitdem mein Motto unaufgefordert ist. Beispielsweise zu Partys bringe ich immer unaufgefordert noch ganz viele Leute m i t Und ich suche mir jeden Monat aus dem Telefonbuch ein paar Adressen raus. An die schicke ich dann unaufgefordert die rstehst du? Unaufgefordert die Unt lustig."Ich kann mich kaum halten hrt frahlich fort: ,,Inzwischen habe ich gung gegen Menschen, die mich zu I~mdetwasaufferAern.Neulich hat ein Professor mich re<~;s(i&rVorlesung doch bitte &Qd%t Mter B ruhig zu sein. Da hin ich innerlich ausgerastet, habe mir aber gar nichts anmerken lassen. Aber nachts bin ich dann bei fhm zu Hause vorbei gefahrm und habe sein Auto demoliert." Langsam wird mir ein wenig mulmig. *Ich bin allerdings nicht besessen oder so was. NatflrŸc habe ich schon ein. zweimal einen Studenten, der achtlos eine Ausgabe der UnAvfgefordert weggeschmissen hat, verprügeltAber nachher tat mir das dann immer Leid. Da hat mich meine Nachstenliebe übermanntund ich habe demjenigen dann unaufgefordert eine UnAufgefordert ins Krankenhaus geschickt-" Sie l i c h t schon wieder. Inzwischen empfinde ich eine'ganz konkrete Bedrohung. ,,Solche Ausbruche sind bei mir aber echt nur ein Versehen. Viel eher kommt es vor, dass ich die Menschen ganz unaufgefordert küsse.Und sie lacht und lacht. "Wollen wir jetzt schon einmal ein Wochenende füunsere fröhlich Feier verabreden?Vnd sie lacht Doch plätzlic verstummt sie. Von einem auf den anderen Moment'springt sie auf mich zu. Kreischend mache ich eine Rolle rückwtirtsrenne aus dem Wohnzimmef und fliehe barfuà aus der Wohnung. Auf meiner flucht überlegich mir, wie ich den anderen erklärenkanndass wir B Schluss machen müssemit der Zeitung. ' JaP

Der Mensch als solcher samwittt@m und das nicht etwa erst seit Erfindung der Briefmarke. Bek?nnterma§e wswten unsere 8ltesten brfahren J@r d Sarnrnkr. Und da sich leider unser< Winkt heute kaum noch ordeÈIttic austoben darf. Huld mehr denn je der Sarnkeltrieh kattiWert. WIkann wirklieh alles zum nur kidenschafttich MŸn inge wie ungewaschene, linke oder umgekehrt. Eine Sammleteilt: Ulrike (Name von der Re->

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Ulrike stt*<tiert,Philosophie, Theologie und Rehabilitationswissenschaften, erscheint aber auf den ersten Blick wie ein ganz normal& Mensch. Freundlich bittet sie mich in ihre -Wohnung ihr ..irdisches Heim" wie Ich ziehe auf ihre Bitteibin meine Schudabei übeihren Witz. Ohne dass ich ihn Ige ich ihr Ins Wohnzimmer und lasse oden IiqeiKten Kissennieder. ,kh mag "dieses asiatische Ambiente; Das b a t solch e k meditatroe Aura." Wahrend sie dies'tridM,bringtsfe mir onanfgftfer-1 d t r t eine Tasse Brennwessettee. Ich muss liicheln, als ich auf der Tasse den Aufdruck des, UnAufgefordert-Log? entdekke. Eine echte SammlerinÈSiezfindet n d - Kerzen und ein DuftstSbchen mit BVeihraottiaroma an. Dann nimmt sie ihr Strickzeug und beginnt zu erzahlen: -E3war Liebe auf den erstenBlick. Ich erinnere mich noch, als wär es gestern gewesen: die feuchten Händedas Herzklopfen - meine erste UnAyfgefordert." 6anz verklfirt schaut sie in ihre Teetasse. \ Es überraschmich, zu bewegen scheint. 0 . richtige Freunde gehabt , , n a h Rückhal und 6eb geforrfeht" Ein,~eiterervcrti'?uwter Qtiek i n ihre Tasse si&W gnalisiert mir, &iqs^,ilw,<jie?e,@ kurzen, andkhtigen Augenblick plaudert sie weiter: ,,Die UnAufgefordert ist wirklich das Beste, was es in deutscher Sprache zu lesen gibtl" Das ist dfe Begeisterung einer echten Sammkrin! Ich.bin jedaeh skeptisch, ob diese Euphorie nicht ein wenig Obers Ziel hinausschiteBt. Ulrike begegnet meinem unglgubigen Blick ohne ein Wort der ErklSrung, d e r aber mit einem entrückteLächel und einer auffordernden Geste, ihr zu folgen. Schweigend geleitet sie michin ihr Schlafzimmer. Und hgtten wir nicht ohnehin kein Wort gesagt, hatte mir dieser unglaubliche Anblick bestimmt die Sprache verschlagen. Was ich sehe, ist ein Ort der Verehrung, ein Tempel) Ein Tempel, geweiht ihrer Leidenschaft, Die komplette Wand, ja sogar die Decke ist mit Titelbildern der UnAufgefordert tapeziert Alle M6belstücksind übeund übemit Schnipseln aus UnAufgefordert-Seiten beklebt, UN& sogar die Bettwiische ist ganzlieh mit dem selben @D bedruckt, das auch schon die Teetasse geziert hat. .fŸ mich ist die UnAufgeforrfert wirklich mein Ein und Alles" flüstersie. Mein Blick eilt auf eine großebraune Tonschate. i n der sich Asche befindet. ,,Dort verbrenne icn jeden Morgen ein paar Schnipsel von einer UnAufgefordsrt und inhaliere den Baych", erklgrt sie mir, ,das gibt mir unglaubliche spirituelle Energien." Ich lehne das Angebot dankend ab, dies nun selbst einmal aus-

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Februar 2001 ' UnAufgefordert

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Lässsich Kompetenz messen? Ja! Das sagen jedenfalls Prof. Dr. Ekkehart Frieling, Dr. Simone Kauffeld und Dipl. Psych. Sven Grote, Arbeitswissenschaftler der UniversitäKassel. Sie gingen der Frage nach, wie der Standort Deutschland flexibler gestaltet werden könneHierfiir haben sie in vierjährigeForschungsarbeiteine Methode entwickelt, das ,,Kasseler-Kompetenz-Raster" (KKR], anhand dessen Kompetenzen ,,untersucht und unternehmensübergreifen verglichen werden." Die Forschungsgruppe räum mit sämtliche traditionellen Managementkonzeptenauf, die bisher zur Flexibilisierung, Motivation und KompetenzförderunfüPersonal vorgesehen waren. Um jener ,,modernen Wandermävon Unternehmensberatungen und angenehmen Selbstzuschreibungenin Unternehmen" entgegenzutreten; haben die Kasseler eine Wunderwaffe entwickelt, die da heißt,,objektive Verhaltensdaten: Dabei werden Gruppendiskussionen von jeweils fünbis sieben Mitarbeitern eines Unternehmens, die übeArbeitszusammenhäng miteinander verbunden sind und eine aktuelle, unternehmens- und mitarbeiterrelevante Optimierungsaufgabe bearbeiten auf Video dokumentiert.Anschließenwurden die Aussagen aller Mitarbeiter transkribiert und dann als ,,Sinneinheitenn (bis zu 1.600 pro Video) anhand der 50 Kriterien des Kasseler-Kompetenz-Rasters (KKR) ausgewertet Ergebnis des ersten Einsatzes der Wunderwaffe in Stichworten: Kompetenz und Persönlichkeisind unabhängigdie Rolle der Sozialkompetenz ist in Unternehmen oft weit überschätzorganisationales Wissen (hiermit ist Wissen uber betriebsinterne Abläuf gemeint) kann nutzen, aber auch schaden; anstatt von den ihnen zugewiesenen Kompetenzen Gebrauch zu machen, um Probleme zu lö sen, verfallen Mitarbeiter eher in einen Zustand des Jammerns; Gruppenarbeit macht kompetent; Investitionen in fachübergreifendWeiterbildung lohnen sich - und natürliczuguterietzt: "brach liegende Kompetenzen könne mit dem Kasseler-Kompetenz-Raster erkannt werden !" Dennoch lassen die Ergebnisse der Kasseler Arbeitsforscher, deren Projekt üb rigens vom Bundesministerium füBildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie, dem Bundesministerium fü Arbeit und der Europäische Union finanziert wurde, einige Fragen unbeantwortet. Woher kommt die Objektivitä der sogenannten ,,objektiven Verhaltensdaten" sowie: welche Maßstä sind

U n A u f g e f o r d e r t Februar 200

vonnötenum die KKR einer Kompetenzprüfunzu unterziehen? Wer sich darübenähe informieren möchte kann dieses bei den 0.g. Wissenschaftlern in der Uni Kassel, Institut füArbeitswissenschaft, Tel. (0561) 804-4596. -41 67 oder -4595, tun.

IIKörperwelten ,Faszination des Echten" - so lautet der Titel der Ausstellung plastinierter Leichen(teile) des Professor Dr. Gunther von Hagens, die seit ihrer Eröffnun im Jahre 1997 wie keine andere Ausstellung hierzulande einerseits so umstritten war und andererseits so viele Besucher mehr als sechs Millionen Menschen bisher - anlockte.Von Bewunderern alsfaszinierende Aufklärun uber das Wunderwerk des menschlichen Körper gefeiert, von Gegnern als billige Show und Medienspektakel abgelehnt (Kölne Stadt-Revue: ,,Die Ausstellung verkauft Effekthascherei als Aufklärung.") kommt' die Wanderausstellung jetzt nach Berlin. Sie wird am 10. Februar 2001 im Berliner Postbahnhof neben dem Ostbahnhof eröffneund ist dort bis zum 1. Juli 2001 zu sehen. Parallel zum Ausstellungsbeginn stellen der Philosoph Professor Dr. Franz Josef Wetz und die Juristin Dr. Brigitte Tag in ihrem Buch "Schön neue Körperwelten den ,,Streit um die Ausstellung" vor. Zu Wort kommen darin Mediziner und Philosophen, Historiker, Juristen, Theologen, Psychologen sowie Kunst- und Sozialwissenschaftler. Organisiert wurde die Buchpräsentatiovon der Charite, Medizinische Fakultäder Humboldt-UniversitäBerlin. Anwesend ist neben dem Leiter des Medizinhistorischen Museums Berlin Professor Dr. Thomas Schnalke auch der PlastinatorGunther von Hagens selbst, der Nachdenkliches uber "Tabu und Tod" verlauten lässtDas 360 Seiten umfassendeBuch ist im Klett-Cotta-Verlag erschieW nen und kostet.25 Mark.

Reden, Preise, Feiern bei Humboldts Das Psychologische Institut der Humboldt-Universitä ist 100 Jahre alt geworden. Anläßlidieses Jubiläum lobte der Wissenschaftsstaatssekretä Dr. Josef Lange auf einem Festakt am 11. Januar 2001 den ,,outputN des renommierten Instituts: ,,Die wettbewerbsorientierte Arbeit des Psychologischen Instituts der Humboldt-Universitä wird

durch die erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln belegt, die seit 1996 kontinuierlich angestiegen ist. Die Bewilligungszahlen der DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft) zeigen, dass die Humboldt-Universitäim Zeitraum von 1996 bis 1998 im Bereich Psychologie, Pädagogik Philosophie und Theologie Platz zwei nach der Universitä Mün chen belegt, bei den Mitteln je Professor in den Geistes- und Sozialwissenschaften immerhin Platz neun vor der UniversitäMünchen. Der betriebswirtschaftlich-statistischen Lorbeeren n i c h t genug, sprach der Wissenschaftsstaatssekretar dann auch noch einige Worte uber die Zukunft des Instituts. Josef Lange weiter: ,,Der derzeit erarbeitete Reformstudiengang Psychologie wird die Internationalitä und die Interdisziplinaritä in diesem Fach noch verstärken Durch die Einführun einer Modularisierung, die die Ubernahme des Credit Point System ermöglicht wird die internationale Vergleichbarkeit des Nachweises verbessert und so die Mobilitäder Studenten gef0rdert werden." Bei soviel bewegter Zukunft blieb dem Staatssekretädann auch keine Zeit mehr, die bisher geleistete Forschungsarbeit des Instituts hinreichend zu wür digen. In der eigenen Darstellung weist sich das Psychologische Institut schon seit seiner Entstehungalsinterdisziplinäund praxisorientiert aus. Am 20. Dezember 1900 gegründetetablierte eine experimentellnaturwissenschaftlich ausgerichtete Forschungstradition schon bald seine internationale Bedeutung. Auch in der DDR, wo die Psychologie in die MathematischNaturwissenschaftliche Fakultätintegier wurde, genossen Forschung und Lehre internationales Renommee. Nach der Wiedervereinigung wurde die naturwissenschaftliche Ausrichtung weiter ausgebaut mit Schwerpunkten in der Analyse und Modellierung der Informationsverarbeitung in kognitiven Prozessen. Der in diesem Bereich der Ged3chtnispsychologie und Kognitionswissenschaftenseit langem erfolgreich tätig Prof. Dr. Werner Kintsch wurdedaher im Rahmen der diesjährige Feierlichkeiten mit der Ehrendoktorwür de der Humboldt-Universitäausgezeichnet. Kintsch ist seit 1983 Direktor des Instituts füKognitionswissenschaft der University of Colorado at Boulder und arbeitet bereits seit den 70er Jahren eng mit dem Psychologischen Institut der Humboldt-Universitäzusammen. fl


Weg zum Satz Experimentenreihezur Sprachproduktion im Mom-Zktrorn

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roch gegessen"). Also doch Verarbeitung von gro§e Stückenda man sonst aufeinander bezogene Worte kaum planen kannte? Im Deutschen muss m m sprachlich ziemlich weit vorausschauen. Wie vert&gt sich das mit Dietrichs Annahme, der ' I Übedie Prozesse beim Sprache Verstehen ist man - was die Verarbeitung in pipeline? Man muss doch beim h3chsten Stuck psycholinguistische Forschung betrifft recht gut informiert. stete zurüeksehauen es zu den bereits gebildeten passt. Das widefspricht jedoch der Vermutung des vorausschauenden In den 90em stellte man einen ziemlichen Nachholbedarf zur Planens. Um aus diesem Dilemma herauszukommen, wurden Sprachbildung fest. Was tut unser Gehirn, wenn wir einen Geund werden verschiedene Experimente durchgeführtbei dedanken in Worte fassen wollen? Das ist alles gar nicht so nen jeweils die Zeit von der Wahrnehmung bis zum Sprechen unkompiex, auch wenn es in Bruchteilen von Sekunden abgemessen wird. Man sieht ein Bild und soll es kurz beschreiläuft Prof. Rainer Dietrich untersucht nun, was genau in dieben. ,,Der Vogel sitzt auf dem Ast." (fiktives Beispiel) Interessen Millisekunden passiert. sant ist, wie lange es dauert, bis das gesehene Bild soweit Der allgemeine Blick umgesetzt wurde, dass man es beschreiben kann. DurchVergleichemit anderen Experimenten lassen sich dann Doch schauen wir uns erst einmal die Sprachproduktion ganz Rückschlüs ziehen. Sieht man beispielsweise vorher ein Bild allgemein an. Wenn man auf eine Frage antworten will, absolviert das Hirn mehrere Phasen, darübeist sich die Forschung mit einem Vogel (Kontext), könnt der ,,firnt mention effect" einig. Die erste besteht darin, dass man das Wissen aktiviert, auftreten; auch ziehen es viele vor, einen Satz von einem befalls man es h a t DiesesWissen ist vwsprachtich, zum Beispiel lebten oder handelnden Subjekt aus aufzubauen (also nicht: graphisch, räumlich Dann folgt die Selektion des relevanten ,Der Ast wird vom Vogel besetzt."). Oder man sieht das Bild Wissens und als zweite Stufe eine grobe Strukturierung dieser nur wenige Sekunden und muss es dann aus dem Gedächtni Informationen. Auch das vermutete Wissen beim Gesprächs beschreiben. Verschiedene Variationen dieses Bildbeschreibungsexperimentsgeben dann hufech4uss, inwieweit kleine oder partner spielt dabei eine Rolle: was ist füihn neu, worauf kann man vwweisen. Dabei werden die Informationen groß Stückverarbeitet werden, Es scheint so zu sein, dass unser Gehirn zu beidem fähi ist, je nach Aufgabenstellung linearisiert. Was genau ailes bei diesem zweiten Schritt, der passt es sich in seiner Verarbeitung an, so dass es Jeweils den Makrostrukturierung, abläuftist noch wenig untersucht. Diegeringsten kognitiven Aufwand hat - und das zumindest ist se Informationen, man spricht hier von einem mentalen Modell, werden nun im dritten Schritt auf begriffliche Strukturen sehr bemerkenswert. gebracht. Wie schwer das ist, wird deutlich, wenn man ein k hat es bildlich vor sieh, doch es Zeit stoppen statt Augen verfolgen Gesicht beschreiben ~ l Man richtig zu beschreiben,ist aul&ordentlich schwierig. Nunsucht Nebenbei gesagt, sind diese Bildbeschreibungen mit Zeitstoppung man die richtigen W6rter fŸ die Begriffe in seinem riesigen , zur Erforschung der Sprachproduktion eher ein Notbehelf, der mentalen Lexikon, vierter Schritt Die fŸ das Wort relevanten jedoch auf Anerkennung stieß"Das ist die eigentliche kreative Arbeite ein Experiment auszuarbeiten, das verwertbare ErgebRegeln findet man ebenfalls in^ Lexikon, also ob es beispielsnisse bringt und neue Erkenntnisse ermöglicht"so Dietrich. Ur-weise andere WGrter benM~gtWeil verschiedene W6rter verschiedene syntaktischeBgenschafterf haben, folgt nun im näch sprünglicwollte man die Augenbewegungen messen, doch dasten Schritt das Zusammenpassen der Syntax, der Satzaufbau. füreichten die Mittel nicht. Dennoch konnte man ein kleines Dann bleibt als sechster Schritt das Ganze noch lautlich zu Experiment mit einem solchen Eyetracker in den USA durchfüh ren. ~ u c sonst h herrscht reger internationaler Kontakt. 9chlie8präsentierenalso den Satz zu sagen. lieh tauscht man sich regelmä§auf diversen Kongressen aus, Klein oder gro§ , und Dietrichs Erkenntnisse stehen bisher im Einklang mit ExpeIn den Experimenten soll nun der Zusammenhang zwischen rimenten anderer Forscher. Der Experimentekomplex geht jetzt in seine letzte Phase Schritt zwei und drei erhellt werden. Wie wird die selektierte Information begrifflich strukturiert? Manche Forschersagen, das und soll bis September 2002 abgeschlossen sein. Bisher hat geschieht auf einmal, großBissen werden sozusagen von Stufe die DFG jährlic zwei Millionen Mark bereitgestellt, die unter den 18 Projekten in Deutschland, die die Sprachproduktion zu Stufe weitergereicht Prof. Dietrich geht jedoch davon aus, dassdas eher fließbandm3ßig-parallfunktioniert. Also ein kiei- , erforschen, verteilt wurden. Von diesem Geld werden dieTechnik, die Hilfskräft sowie die Honorierung der Experimentner Bissen wird bearbeitet und an die nächstStufe abgegeben. Wenn die ihn akzeptiert, kommt sofort der nächstkleine Bissen teilnehmer bestritten. Letztendlich - das tun sie auch jetzt schon so weit möglic dran. Informatiker kennen dieses Prinzip als ,,pipeiininga. Genau - werden sich die Projektgruppenzusammensetzen und versuso ,,stÜckchenweise arbeitet die Sprachproduktion' an der Schnittstellezwischen Schritt zwei, drei und der Lexikalisierung, chen, gemeinsam eine Theorie übedie Sprachproduktion im menschlichen Gehirn zu formulieren. Und spätesten die wird so die These des humboldtschen Psycholinguisten. Informatiker interessieren, arbeitet man doch seit Jahren am Das ist nicht so banal, wie es klingt Das Hilfsverb ,,habenu B sprechenden Computer. ist beispielsweise von anderen Wartern abhängi (.habe - obwohl ich keinen Hunger hatte und es auch nicht besonders gut af ,,Ward pr sor" bei& auf Englisch Textverarbe'igsprogramm. Man ge&t i n Beariff auf einen Teil unseres Gehirns ausweiten zu wollen. Versuchung, Scheint dort doch einiges nach aus der Informatik bekannten Schemata abzulaufen. Seit 1897 versucht das Institut fŸ deutsche Sprache urtd Linguistik der HU in verschiedenen Ezperhuenpn, den Funktionsweisen des Gehirns beim Sprechen auf die Schliche zu kommen.

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Interessenten könne im Mossezentrum (Schützenstra 21) im Raum 419 an einein solchen Experiment teilnehmen.

Februar 200 1 U n A u f g e f o r d e r t

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Wer braucht eig

... die Fachhochschule füVerwaltung und Rechtspflege Berlin Ja, wer braucht eigentlich diese Fachhochschule, die am liebsten dort, wo andere stolz ihren Namen schreiben, zur englischen Übersetzunausweicht. ,,University o f Applied Sciences" klingt doch 'immer noch besser als dieses Wortungetüm dessen Abkürzun ,,FHVRU schon der Titel einer Verwaltungsvorschrift zu sein scheint. Damit ist eigentlich der Nutzen der Fachhochschule und der Kreis ihrer Nutzer umfassend beschrieben?: Lernen, wie Verwaltung funktioniert - dazu braucht man diese Hochschule. Aber, wer Peter Heinrich nach dem Sinn seiner Hochschule fragt, bekommt trotz eindeutiger Zweckbestimmung eine nachdenkliche Antwort. Heinrich, seit 1999 Rektor der FHVR, muss erst mit der Stirn runzeln, bevor er gequälantwortet: ,,Ich bin seit 1974 hier und muss mich pausenlos rechtfertigen dafürdass ich hier bin." Denn, so fragen viele den Sozialpsychologen Heinrich: "Was machst Du an dieser Verwaltungsschule?" Heinrich hat eine diplomatische und eine persönlich Antwort. Die diplomatische heißt,,Die Gesellschaft hat zu Recht die Erwartung, dass der Staat sich um eine qualifizierte Verwaltungsarbeit bemühund entsprechend ausbildet." Die persönlich Antwort heißt,,Es macht einfach spab." Und das muss wohl stimmen, denn sonst wär Heinrich wohl nicht mehr an der FHVR, die 1994vom Kurfürstendam nach Hohenschönhause umziehen musste und seitdem zwischen verschiedenen Berliner Verwaltungen eingequetscht in der ehemaligen Bezirkszentrale der Berliner Stasi sitzt. ,,In meinem Bürsaà frühe vielleicht der Mielke", erzähl Heinrich mit einem wohligen Gruseln und schaut auf die Plattenbauten vor dem Fenster. 1973 wurde die FHVR gegründetum auf die Notwendigkeit einer Beamtenausbildung im preußisch-bürokratisch Berlin endlich eine qualifizierte Antwort geben zu könnenHochschulen, die sich der Ausbildung füdie Funktionen der Beamtenlaufbahn verschrieben haben, gibt es in allen Bundesländern Die FHVR bündeldie Ausbildung von angehenden Verwaltungsund Steuerinspektoren, Kriminalkommissaren und Rechtspflegern in vier Fachbereichen. Hier studieren zur Zeit 2.500 Studenten, die eigentlich gar keine Studenten sind. Denn anders als an ,,normalen" Hochschulen kann man sich an der FHVR nicht normal immatrikulieren, sondern wird nach einem Auswahlverfahren von einer Verwaltungsbehörd wie zum Beispiel der Polizei oder eines Finanzamteszum Studium delegiert. Dann ist man auch nicht mehr Student, sondern "Beamtenanwär ter". Man kriegt auch kein BAföGsondern Beamtenbezüge immerhin 1.600 Mark im Monat. Diesen Luxus leistet sich nicht nur Berlin, denn, so Heinrich, ,,Verwaltungsangestellte sollen möglichsschon beim Studium ihren Stallgeruch haben." Nur in einigen Studiengänge gibt es ganz ,,normaleM Studenten, zum Beispiel im ,,Public Management" (PUMA), mit dem gegen das Management-Defizit und die schlechte Offentlichkeitsarbeit in den Verwaltungen ausgebildet werden soll. Dieser Studiengang und die Tatsache, dass sich die FHVR stets auch um eine bessere Verwaltung bemühhat, machen aus der kleinen Hochschule (62 Professoren) keine reine Kaderschmiede fur trög Beamtenlaufbahnen, sondern geben der FHVR einen spannenden Platz an der Schnittstelle zwischen Verwaltung und ihrer Humanisierung übeeine wissenschaftliche Ausbildung ihrer Angehörigen Das ist den Verwaltungen oft nicht recht. Wenn Studenten nach ihrem Studium an der FHVR mit Verbesserungsvorschlä gen die Behörde stürmengibt es so manchen böse Brief an

UnAufsefordert Februar 2001

das Rektorat, die jungen Beamten nicht so aufmüpfizu erziehen und die Polizei gräm sich immer wieder, ob den Studenten in den Vorlesungen nicht strenge Geheimnisseverraten werden. Ein Professor der Hochschule wurde von der Polizei aufgefordert, eine im öffentliche Buchhandel erworbene Studie Ÿbe die Bekämpfun des Rechtsextremismus als ,,Geheimsachem wegzuschliepen und den Studenten nur unter Aufsicht zur Verfiigung zu stellen. Die FHVR gilt als latent linksliberale Einrichtung, die mit Forschungsprojekten wiedem "kundenorientierten Bezirksamt" oder einer Studie zur Behandlung von Migranten im öffentli chen Dienst der Berliner Verwaltung immei' wieder ihre Defizite vor Augen führtDas bringt der FHVR nicht nur Freunde ein, wie sie irrtmer wieder spüremuss. Aktuell kämpfdie Hochschule gegen die Abwicklung ihres Fachbereichs 1, in dem Polizisten ausgebildet werden. Denn Berlin möcht ihre Beamten-Studenten ,,bafögisieren" ihnen also den Beamten-Status samt Monatsbezügeentziehen. Das spart acht Millionen Mark im Jahr. Füdie FHVR, die an "normalen" Studenten sehr interessiert ist, kein Problem, füdie Berliner Polizei schon. Die hat damit gedroht, bei einer ,,BafÖgisierungsihre Ausbildung nach Brandenburg auszulagern. Wohl aus der Angst, ihre Studenten nicht mehr kontrollieren zu könnenheißes in der Hochschule. Wenn die Polizei ihre Drohung wahr macht, wird sie es vielleicht bitter bereuen. Denn die FHVR ist mit ihren bundesweit einzigartigem Studiengang PUMA und dem neuen Master-Studiengang ,,Europäische Verwaltungsmanagement" längsauf dem Weg zu einer ,,Hochschule füden öffentliche Sektor". Das klingt zwar immer noch beamtenhaft-hölzern meint aber genau das, wovon gegenwärti alle redenfdie Reform der Verwaltung zu einer am Kunden orientierten Dienstleistungseinrichtung. j0t

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Die FHVR irn Internet: www.fhvr-berlin.de

Beratung Karriereplanung Kurse Recherche Expertisen Betreuung von Dissertationen, Diplom- und Magisterarbeiten Unterstützunvon Frauen im akademischen Beruf Redigieren englisch- und deutschsprachiger Texte 0 Beratung zu Studien- und Forschungsaufenthaltenim Ausland o Formal- technische Bearbeitung von Manuskripten

Dr. phil. Virginia Penrose Kantstraß 162 D-10623 Berlin fon: 030 I 886 776 31 fax: 030 / 886 776 27 e-mail: info@vip-wb.de www.vip-wb.de

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BUR* Essay-Sarnmhmg zur Diskurstheorik dung in erster Linie als Jobqualifikation entsprechend der jewei~lsaktuellen Arbcitsmarktsituation zu betreiben? DieSE viel diskutierte Frage wird in einem weiteren Essay won Böhleo: beaHwortet: praxisonentierte Bildung ist unumgänglichdarübehinaus haucht die Gesellschaft jedoch eine umfassende Pe~sönlichkeitsbildung.mi ethischer Dimension. Niemand kann füsich allein gesicherte Erkenntnisse machen, die Äutonomi des Subjekts ist immer an SpmSeit den 8Oer Jahren haben sich die beidenvon Apel und Habemas che und somit an einen Diskurs gNnden und kann sich folglich ausgearbeitetenAnGtze immer weiter voneinander entfernt. Ganz nur geminwh#tsbezogen ausbilden. rn diesem Zusammenhang geißelBöhlesolipistische Ansätz von Augustinus bis hin zum wesentlich untesctiei&n~sich die beiden Theorien im Punkt der Existenzialismusals größtl m e g der abendländische PhilosoApei geht nämlic im Gegensogenannten mLetztbegründung" satz zu tiabermas davon aus, dass die unbedingt notwendigen phie. tiolger Burckhart greifi diesen Gedanken auf und benennt Voraussetzungen t%r eine argumentative Auseinandersetzung als wesentliches Ziel der Pädagogidie Vermittlung der Fähigkei zur Seibstrefiexion. Der Einzelne müsserkennen, dass Autonomies e h t nicht hinterfragt werden müsse und'auch nicht hinterkompetenz und Diqlogkompetenz ein Komplementärverhältn fmgt werden könnendenn kmmunikatim ~alsartikuliettesQenken) wärja bereits das Mittel! auf weiches wir angewiesen wä bilden und nicht voneinander zu trennen sind. Auf dieser Basis ren, um die Grundlagenderselbigenmzw&feh Damit ist diese kann der einzelne überhauperst realistisch gewichten, welchen Beitrag er in der Diskuwemeinschaftzu leisten vermag und wlArgumentation zirkulär Die Gültigkeides Diskurses in moralischen Fragestellungen kann nicht auf dem Wege des Diskurses che Verpflichtungen daraus füihn entstehen. Horst Gronke, JUtyn S i h und Je% ' h e r h n e stellen als und somit letztlich gar nicht bestritten werden. In einem gerade erschienenen Sammelband mit dem Titel Weg, auf dem sich dies indie b x i s umWzen liefje, das sokratische ,,Prinzip Mitverantwortungmfinden sich Essays von einigen der Gespräcvor, ein auf den sokratischen DialogenaufbauendesKonfederfdhrenden Vertreter dieser DiskursethikApelscher Prägung zept der Gesprächsfühmnbei der die pragmatische Suche nach unter anderem von Holger Burckhart, Dietrich B6hler und auch Probtemlösunge im Mittelpunkt steht In En~eidungsprozesKarl-Otto Apel selbst. Die enthaltenen Arbeiten liefern einen Sen. müssimmer auch die aktuelle Dialogsituation reflektiert Abriss übedie wesentlichen Positionen und spiegeln darübe werden, um den Ansprüchealler, also auch der kognitiv schwä cheren Diskursteilnehmergerechtwerden zu könne und gemeinhinaus den aktuellen stand der Debatte wider. Der implizit immer mitschwingende Kanon in allen Essays gültigVereinbarungen zu erzielen. Der v o r l i e ~ n d eBand,ist gut als Einstiegslektürin die ist der Gedanke, dass die Menschheit angesiahts neuer Herausforderungen wie der Gentechnologie oder der Globalisierung Apelsche Schule der Diskursethik geeignet. Das Konzept, mit ein gesteigertes Yerantwortungsbewuss~ein entwickeln muss. einer theoretischen Fundierung zu beginnen und dann in eiDie Autoren berufen sich immer wieder auf den Philosophen nem zweiten Arbeitsschritt konkrete Aufgabenfelder eines diskumthischen Ansatzes im Bildungsbereich zu skizzieren, Hans Jonas (1903 - 19931, der bereits in den 6Qer Jahren angesichts all dieser Probleme den Schutz der menschlichen Le- geht auf. Zudem wird dwtlich, dass die beteiligten Autoren bensgrundlagen gefordert hat. h r diesem Hintergrund ist der bemühsind, sich aus dem Elfenbeinturm der universitäre Philosophie herauszuwagen und interdisziplinärd.h. gemeinAnspruch der Apel-Schule zu betrachten, ,,Ietztbegrdndete' Sam mit den sozialwissenschaftlichen Disziplinen und der Päd ethische Aussagen zu treffen, die in ihrer Gültigkeibloß gen gfinden. en setzliche Vereinbarungen übersteigeDaraus erklaifsich eine agogik, A n t w ~ e ~ ~ l ~ r a g e s t e l l u zu Ein wesentljcher Verdienst von Apel und Co. ist, einen Betiefgreifende Verankerung der Verknüpfunvon theoretischem zug zur Praxisorientierung philosophischen Denkens eingePhilosophierep und praktischem Agieren. bracht und damit der Philosophie längsverloren geglaubtes lm ersten Teil des Bandes werden die theoretischen Grundlagen vermittelt, auf denen eine Ethik, die im öffentliche Diskurs Terrain zurücerobert zu haben. Wer einen umfassenden Ãœber blick übeaktuelle Positionen der Diskurstheorie zu gewinnen verbindliche Normen entwickeln soll, aufbauen kann. lm einleitenden Essay führBöhlerder Philosophie at7 der W lehrt, auf sucht, dem sei angeraten, sich auch mit den Arbeiten eines der ,,Letztbegründungaufbauend aus, warum.&r Mensch quaHabermas U& anderer auseinander zu setzen. kru si dazu verdammt sei, moralisch und verantwortungsvollzu hanI deln: jemand, der mit seiner Meinung ernst genommen werden will, müssdafüsorgen, dass Gegußertesinnvoll und logisch schlü$siist. Damit ist schon der Grundstein zum Tragen von Verantwopung gelegt - Verantwortung sowohl füdas eigene Verhalten als auch Mitverantwortung füdie anderen, die sich Freizeit Arbeit Camping Sbrvival ja in irgend einer Weise zum Gesagten verharten sollen. D h e w d ~Greifswaider Str. 2 16 Der zweite Teil des Buches beschäftigsich mit den ProbleMO-Fr. 10.00-19.00 So. 9.00-14.00 men des heutigen Bildungssystems. Ist es gerechtfertigt, BilDie von Kar[-Wo Apcl und J à ¼ r g Habermas e in den>TOerJahren entwickelte Diskurstheorie wurde Gber Jahre binweg auch in einer grölkre 6ffen%lichkeit, das heißauch aber die Kreise d w i&ituth$#disiertcn Philasaphie ud'der Sozia/wis$enschaftm hinaus, viel diskutiert und rief dabei die unters&iedlichsken Reaktionen hervor- Sie *@IR einen Versuch dar, i n Zeiten, in denen nicht nur die Wissenschaft und der Wirkxhaftssektor, sondern d a r i h r hinaus weite Teile der Le4enswelt a u s ~ I i e B ~ i crationalen h Zielsetzungen folgen, gemeingdltige Moralzu etablieren. Das Mittel, um hiemr einen Konsens zu v o r s ~ l l u n g ~und.Normen n finden, ist die Gemeinschaft aller bmmuniz~rernden,also letztlich aller Gesellschaftsmitglieder. Die Aufgabe dieser Diskursgemeinschaft ist es, alle geltenden Normen zu hinterfragen und argumentativ nach Lösunge zu suchen.

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Holgef Burckhart (Hg,): "Prinzip Mltverantwortung. Grundlage füEthik und Pädagog~k' Verlag Königshause ₠Neurnann, Wiirzburg 2001,

330 S., 78,OO DM

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Februar 2001 U n A w f m


Rautavistik -

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Der Rautavistischen UniversitäEschweilerhof aufs Pixel geschaut Also was ist Rautavistik? ,,Die Rautavistik ist die Lehre von den rautavistischen Dingen.m Diese Weisheit macht nicht schlauer, aber neugierig auf das, welche Einsichten unter www.ru-eschweilerhof.de noch zu finden sind. Und was ist die Rautavistische Universitä Eschweilerhof (kurz RUEsch) nun wirklich? Den Machern zufolge ,,die erste virtuelle Universitä der Welt': Sie besitzt verschiedene Institute, die Mitarbeiter sind an den unterschiedlichsten Forschungsprojekten ttitig, und sogar die Semesterplane sind vorbildlich ins Netz gestellt. Die RUEsch bietet ein umfangreiches Lehrangebot, Exkursionen zu den ungewöhnlichste Orten und einen große Mitarbeiterstab, der anscheinend eine ganze Menge Humor mitbringt. Und warum ist diese innovative Universitätrotzdem so unbekannt? Weil sie nur i m tnternet existiert und in den Köpfe einiger Studenten.

forschung des circadianen Hell-DunkelRhythmusvon Kühlschränken Auch er erinnert sich an die greisen Urzeiten des World Wide Web, als HTML gerade in den Kinderschuhen steckte, und sich alle Nutzer noch fiir Himmelsstür mer hielten. Das erklär dann auch das mittlerweile völli angestaubte WebDesign der Seiten, die in möglichsschrillen Farben mit längsaus der Mode gekommenen blinkenden interaktiven Elementen glänzen,,Es ist schrecklich", Nein, diese Uni gibt es eigentlich gar nicht. Das macht die ldee gibt Stefan zu, ,,fast so schlimm wie Seiten, die mit MS Frontletztlich so genial. Einevirtuelle Universitämit schwachsinniPage [R] erstellt wurden." gen Instituten, unnötigenVorlesungsreihenaussichtslosen StelDoch als Besucher der RUEsch sollte man sich davon nicht lenangeboten und einer eigenen völli unbrauchbaren Studienabschrecken lassen. Die RUEsch bietet 100prozentigen Nonordnung. Lehrauftrag: Nichts ernst nehmen! Nur amüsieren sens auf hohem Niveau, der gleichzeitig als eine gute Satire lm Netz entstehen hunderte virtueller Staaten, wie die Freie auf den Wissenschaftsbetrieb besteht und andere LebensbeRepublik Laputa oder die Demokratisch-Sozialistische Volksrepureiche gekonnt karikiert. Diese Uni hat keine Probleme mit Rück blik Proletarien. Warum soll es da nicht auch eine Universitägleimeldefristen, schlechten Bibliotheksbeständenfaulen Profeschen Formats geben? Die ldee einer virtuellen Uni hatte Nils soren und Langzeitstudenten, hier widmet man sich noch Kammenhuber (261,lnformatikstudent in den letzten Zügean wichtigen Forschungsaufgaben, wie ,,allen mathematischen der Univekitat in Saarbrückenvor etwa fünJahren. Noch relativ Fragen, auf die es bisher keine Antworten gab, bzw. all den neu an der Universitäbesuchte er des öftere im lnternet ein Antworten, füdie es bisher keine vernünftige Fragen gab" Diskussionsforum namens ,,de.taIk.bizarre1', wo einige Querköpf am Lehrstuhl füWillkürlickMathematik, Am Institut fü in den Anfänge des eioer deutschen Öffentlichkei noch kaum Verschwörungstheori und -praxis kann der immatrikulierte bekannten lnternets übeabstruse Sachen, wie der Herstellung Student in einem Praxisseminar seinen eigenen Geheimbund von Leberwurst-Pizzen sinierten. Nils kam der Gedanke, einige gründenUnd am ,,LeerstuhIt' füangewandte WeltraumArtikel des Forums in einer Pseudo-Uni zu vereinigen - in der soziologie wird der Veriust einer wissenschaftlichen Mitarbei,,Rautavistischen Universitä Eschweilerhof". (Der Begriff terin beklagt, die beim Versuch mehr übedie Sozialisation der ,,Rautavistisch" soll an dieser Stelle ungeklärbleiben, weil der Rnafarsiden herauszubekommen, wohl deren GefräßigkeunIntewiewte es zwar erklärtdie lntewiewerin es allerdings nicht terschätzhatte. Die Stelle wurde neu ausgeschrieben. verstanden hatte. Hier sei an die eigene Kreativitädes Lesers Leider teilt die RUEsch derzeit das Schicksal vieler Interappelliert und ein Besuch der Seiten angeraten.) netprojekte, die von mehreren Leuten irgendwann, irgendwie Eschweilerhof ist ein ,,kleines Kaff" in der Nähvon Saarbrük erstellt wurden, weil sich keiner der Beteiligten mehr darum ken. ,,Mit etwa 1COEinwohnemist Eschweilerhofder idealestandkümmertDoch ,,die RUEsch ist nicht tot; sie lebt nur auf Sparort fiir eine Universität"meint Nils. Die Arbeit an der RUEsch flamme", erklärNils den derzeitigen Zustand. An Ideen manvedief zwar nicht sehr zielstrebig, aber gerade in den Anfänge gelt es nicht, nur an der Zeit. Zu allem Unglücwurden die sehr produktiv. Eine gute ldee wurde am eigenen Computer Seiten der RUEsch am 1. August 1997 von Nils ,,durch einen zusammengebastelt und dann Per eMail an Nils weitergeleitet, ziemlich dummen Fehler, der sich bei der Kombination der beider die Seite aufbereitete und ins Netz stellte oder die RUEschden ziemlich mächtige Befehle ,rmuund ,find1 ergab", stark Seiten, die zu Beginn noch auf dem Server der Informatik-Fachdezimiert. Das hat den Enthusiasmus füdie Sache verstärk schaft lagen, mit einem Link versah, Tatsächlic fanden sich dann zum Erliegen gebracht, was aber nicht heiße soll, dass neue auch viele Beteiligte am Projekt aus den Reihen der Newxjruppe Hobby-Wissenschaftler dem alten Professorenkolleg nicht da,,de.talk.bizarrew wieder. Einer von ihnen war Stefan Schneider. Er bei behilflich sein könnenz.B. ihre ,,rote Liste" der vom Aussterben Gedrehten Wörte am Institut füangewandtes Alterselbst war zu dieser Zeit Assistent am Institut füMikrobiologie ,,eine großAusnahme", sagt er, denn die meisten an der RUGch tum fortzuführeoder neue Fakultäte ins Leben zu rufen. Was Beteiligten waren Studenten. Stefan hatte sich Gedanken darmacht es angesichts einer solchen Karrierechance, dass die übegemacht, ob es im Kühlschranhell oder dunkel ist, wenn erworbenen Abschlüssbisher keinerlei Bedeutung haben und staatlich weder be- noch anerkannt sind. man die Tüzu macht. So gründeter das Jnstitut f i r angewandte~Kühlschrankforschun - GEHDRK" (Gesellschaft zur Erjes

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Wer Fragen oder Ideen zur RUEsch hat, kann sich an Nils Kammcnhuber krnschvhrmflprwfz@ ru-eschweilerhof.de wenden. Die Rautavistische unbersitat Eschweilerhof findet ihr unter www.rueschweilerhof.de.


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~ufistbanfi:..

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heißder Galerieraum der Senatsvewaltun4 Kir Wissenschaft, Forschung und Kultur in der BrunncnWaßY 88-1W.Hier werden in Z u ~ m m e n a h wmit t dem Neuen Berliner Kunstverein (NBK) Werke von Senatsstipendiaten ausgestellt. Vom 8. Februar bis zum 2- M%rzsind die Ausstellungsräum den Künstlerinneiolke ' Hanfe4d und Sumnne Weiri& gewidmet. Weirichs eingmhweißtErste-Hilfe-Sets, nachtieucknde Unkrautpflanzen, apokalyptische Lippenbekenntnisseund geographische Liebestopographien sollen dem Besucher Trost spenden und bieten ihm Benutzungsordnungen füeine Weit voller sozialer und naturaler U6mplexitä Hanfeki bes&&ftiit sich in ihrer Arbeit "Mwter und Modell" mit dem Thema Geometrie und Raum in der Stadt. Bewerbungsformulare füein Stipendium sind i m h y e r der Senatwerwaltung erhältlich

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,,Werther in New York" Tim Staffel ist das Enfant TzrriMe unter jungen deutschen Literaten. Alles begann dam& dass er beim ,Jngeborg Bachmann Preis" aus seinem ersten Roman ,,Terrordroml' las. M i t der Ghetto-

Schma1zstu~leki Schwarzlicht

spfa&e gut vertraut, beschrieb er darin, wie sich zwei verfeindete Banden gegenseitig die U p f e einschlagen. Unumwunden brutal und blutig, so dass das Zuhöre wehtat und den b r e n die Sätz nur so um die Ohren geschlagen wurden. Staffel bekam den Preis nicht. Daftir aber die Aufmerksamkeit wichtiher Leute Nie Frank Castorft.der ,,TerrordromMan der Volksbilhne ihszenierte. Staffel, der angewandte Theatewissenschaften in Gießestudiert hat, schreibt auch Theaterstücke I n -Werther in New Yurk" geht es um die verschwimmende Grenze zwischen Fiktion und Realitst, Schein upd Sein in Anbetracht der fortschreitenden MediaIisierung. Staffel: ,,Was ist, wenn wir nicht sind, was wir sind, sondern uns selbst nur spielen? Das ist, finde ich* die ganz entscheidende Frage, die man sich heute sttklen muss." Die Protagonisten benutzen eine fragmentarische Sprache, die aus nichts weiter besteht als aus der Erinnerung an Gelesenes, Oehörte oder auch Geträumtes Das "Trash Theater* aus Köl zeigt dieses Sfdckvom 8. bls 11. Februar um 2090 Uhr im Theater am Halleschen Ufer unter Einbeziehung von Musik, Tanz und multimedialen Installationen. Hingehen!

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Kalt ists und dunstig in Lower Friedrichshain. Der Kohlkngeruch zieht ciurch die Straßenund die Cafbgespräch sind füeine Jahreszeit verbannt hinter schalldichte Glasscheiben. Den Anwohner freut das ein wenig, denn die kalte Zeit im Jahr bedeutet eine Pause von den akustischen Zumutungen, Zudem entsteht die Möglichkeit am Abend einmal i m eigenen Kiez wegzugehen. In die Astro-Bar zum 6eispiel: Bis September konnte man dorthin vor fünUhr mowens - nicht gehen, dann jedoch war es genau der richtige Ort, um dort ein Sportgeträn vor dem Zubettgehen zu nehmen. So verharrte man bis zum Morgengrauen, vielleicht mit den frischen Bröt chen von gegenüberJetzt hingegen kann man dort auch schon frühe hingehen. Und wenn man nur einen heißeApfelsaft bestellt, dann ist das auch in Ordnung. Aber auch andererorts kann

~iImfistivaI llCircles of confusion" Das kstival praentiert s& 1995 k s o n ders interessante Independent-Filmproduktionen aus aller Welt und ermtiglicht pers6nliche Begegnungen m i t internationalen MedienkünstlernTräge ist das Förderban Kulturinitiative Ber!in e,V. Das Festivalteam ist ebenfalls international und besteht aus Filmenthusiasten verschiedenster Profession: MedienkünstlerJournalisten, lnformatiker, Techniker und Kulturwissenschaftler haben sich verbündetum sich füeine lebendige, vielschichtige und unabhän gige Filmkuitur zu engagieren. Zum diesjährige Festivalthema ,,OdysseeM kön nen nach bis zum 1S4 Mhrz Filme und Videos alIer'Gen~s*Stiirichtungen, Län gen und Produktionsjabre eingeschickt werden. Die Anmeldeformulare findet Ihr auf der Website www.circles-ofconfusion.de , Außerde bieten monatliche Screenings im Esthloraque [Rosenthaler Straß 39) ein Forum füaktuelle Produktionen, för dern den ln~ormationsaustauschund die Kooperation der Filmemacher. Das Festival selbst findet dann im August 2001 statt.

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man jetzt i n Ruhe abends weggehen. ,Die Yuppies mactien den Kiez kaputt." Ach was. Die MilchkafTeepreise sind stabil geblieben. Und so lange es k u l e s Metal Eck noch gibt, kann von einer Prenzibergisiemng Friedrichshains nicht die Rede sein. Denn im Gegensatz zu anderen Kneipen wird es wegen der Musik nie hipp werden, in Paules Metal Eck sein Weizenbier zu bestellen. Der Vorteil ist, dass es hier nie Platznot gibt. Auch im Sommer ist es nie ein Problem, füacht Leute einen Tisch zu finden, notfalls auch drauße auf den graugestrichenen CampingbänkenAndere Läde bleiben auch' leer. Allerdings aus anderen GründenDie schummrige Sushi-Bar zum Beispiel. Qdm die Cocktailbaran der Ecke zur KopernikusstraßeDort sitzen danh am Wochenende Leute, die wahrscheinlich 15 Mark ftir ein schlechtes Modegeträn bezahlen und sich davon erzählendass sie auch gerne in einer Woh.nun9 mit Kdfilenofen leben würdenfm Comnux gegenübe ck wird man hingegen lediglich von dem ~ u s i k ~ e s c h m a der Kellnerinnen und Kellner behelligt und b n n ansonsten in Ruhe Milchkaffee trinken. Dabei sieht t h f ~dann den Leuten zu, wie sie ihre Hunde auf die StraQe kwk$mlassen. Friedrichshain? Dufte. hm

Februar 2001 UnAufgeforde~

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Frühli Vorschau auf die Berlinale vom 7. bis 18. Februar 2001 Es wird Februar. Auf den Frühlinmüssewir zwar noch etwas warten, dafüist Berlinale. FüFilrnfreunde also nicht die schlechteste, füLeute die Angst haben, etwas zu verpassen, eine anstrengende Zeit. Da das Programm erst nach Redaktionsschluss endgültifest stand, soll hier ein Blick auf die zu erwartenden Highlights geworfen werden. In der Filmvielfalt muà sich dann wohl jeder alleine zurecht finden.

Die Retrospektive widmet sich dieses Jahr Fritz Lang. Sein Klassiker "Metropolis" wird mit Musik von Bernd Schultheißgespielt vom Rundfunksymphonieorchesters Berlin, aufgeführtZudem werden alle erhaltenen Filme von Fritz Lang wieder aufgeführund davon einige in herausragender Qualität Es konnten nämlic währen Seit I957 ist Berlin um die Attraktion Berlinale reicher, und den Vorbereitungen unbekannte Materialien, wie die Originalauch die 51.Festspielewerden wieder einige Massen in Bewegung versetzen. Letztes Jahr zum 50.Jubiläu wurden stolze Negativevon zahlreichen deutschen Filmen, gefunden werden. 390.000 professionelle und nicht-professionelle Teilnehmer Also eine einmalige Gelegenheit, diese alten Werke so schö gezähltdas sind 10,8Prozent mehr Zuschauer als noch 1999. wie noch nie zu sehen. Begleitend gibt es im Filmmuseum eine Besonders die Presse hatte viel zu tun. ober 3.000 MedienFritz Lang Ausstellung. vertreter aus aller Welt tummelten sich am Potsdamer Platz, Die 24 Spielfilme, darunter 16 Weltpremieren, die im Wettbewerb um die goldenen und silbernen Bäre konkurrieren, steum neben Filmen manchmal auch Stars zu sehen. Ob allerdings dieses Jahr wieder so illustre Gäst wie George Clooney, hen auch schon fest FünFilme kommen aus Asien, genauso Gwyneth Paltrow und Leonardo dicaprio erscheinen, ist noch viele auch aus den USA, vorwiegend lndepent-Produktionen; Südamerikund Afrika präsentiere jeweils nur einen Film. Benicht bekannt. Hoffentlich bleibt dann die Leo-Manie wenigstens aus. Wir erinnern uns, man kam an keiner Zeitung vorbei, sonders stark ist das europäisch Kino vertreten. Drei Filme aus Frankreich, einer von Cathrine Breillat, zwei Filme aus ltaohne mitgeteilt zu bekommen, wer Leo am Ärme gestreift hatte, lien, drei Filme aus Großbritannie und Irland, wobei sich manund auf welcher Party er sich amüsierte che bestimmt fü,,ChocoIat" mit Juliette Binoche begeistern Also 2001:Auf jeden Fall wird im Gedächtni bleiben, dass könntenund jeweils ein Film aus DänemarkSpanien und PoMoritz de Hadeln zum letzten Mal Festivaldirektor der Berlilen werden gezeigt. Aus Deutschland läufein Film im Wettnale gewesen sein wird. Seit 1980 bekleidet er diese Funktion bewerb: ,;My sweet home" von FilipposTsitos, eine Low-budgetund wurde dafüschon mit einer europäische Ehrung und Koproduktion mit Griechenland und nicht zu vergessen, auße dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse ausgezeichnet. Zum Abschied hat er 20 seiner Lieblingsfilme zusammengetel~tund Konkurrenz der Eröffnungsfil des Festivals: ,,Duell - Enemy at the gates': Dieser Film von Jean-Jacques Annaud dreht sich unter die 700 Wettbewerbsbeiträg gestreut. ,,Meine Vorliebe um die Schlacht von Stalingrad im Jahre 1942.Er wurde ausfükontroverse Themen und Dokumentarisches liegt, glaube ich, auf der Hand. Film ist fümich nicht nur Unterhaltung, schließlic i n Deutschland, vor allem in Babelsberg gedreht, sondern auch ein Mittel sozialer Auseinandersetzung, ein Plä was natürliceinige hier besonders stolz auf den Medienstandort sein läßBob Hoskins wird übrigenin einer Nebendoyer füeine tolerantere und gerechtere Gesellschaft", errolle als Nikita Chruschtschow zu sehen sein. klärMoritz de Hadeln sein Interesse am Film. Hoffentlich gilt So, das war's fürerste mit einem Haufen von lnformatiodas auch füseine Auswahlkriterien. Hommage und goldener Ehrenbä sind diesmal füKirk nen. Am besten einfach hingehen, vielleicht gewinnt man zuDouglas geplant. Der Hollywoodstar und Helden-Mime hat seit mindestens den Potsdamer Platz als neuen Freund hinzu. nh 1946 in übe80 Filmen mitgewirkt. Er lernte boxen, reiten, schieße und Trompete spielen, um in seinen Rollen glänze zu können 1996 bekam er den ,,Oscar1' als Würdigunseines "fijmische Oeuvres und seiner menschlichen Integrität' ,,Kirk Douglas hat in vielen seiner Filme der Tradition des ,,pionierhaften, uramerikanischen lndividualismus' sein unverwechselbares Gesicht geliehen", beschreibt de Hadeln seine Gründfüdie Hommage des Spartakus-, Odysseus- und Cowboy-Darstellers. Unter anderem wird Douglas' schauspielerische Leistung i n ,,Wege zum Ruhm (Paths Of Glory)" von Stanley Kubrick (1957)zu bewundern sein. Wer sich hier mehr fLur den Regisseur als den Darsteller begeistern kann, hat die Gelegenheit ,,2001:Odyssee im Weltraum" auf großeLeinwand und einen dreiteiligen Dokumentarfilm übeStanley Kubrik ,,A life i n Pictures" von seinem Schwager Jan Harlan zu sehen.

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U n A u f s d e r d e r f Februar 200 1

Szene aus dem Film ,,Hooves o f fire"


Der Österreiche Michael Haneke arbeitet seit übe30 Jahren als Regisseur füFernsehen, Film und Theater. Bekannt gemacht haben ihn die Filme ,,Funny Gamesu und ,,Bennyls Video", in denen die Zuschauer m i t dem Anblick kaltblüti quälendeund hinrichtender Jugendlicher konfrontiert werden, ohne dass irgendeine Art von Rechtfertigung versucht wird. Haneke hat dabei die in den Medien präsent Gewalt in eine scheinbar reale Situation übertrageund möcht dies als Beitrag zu einer kritischen Auseinandersetzung m i t Medienwirkungen verstanden sehen. Seine brutale Art der Darstellung muss sich jedoch der Frage stellen, ob sie nicht selbst abstumpfende Wirkung haben kann. Hanekes neuer Film (mit Juliette Binoche i n der Hauptrolle) nimmt das Spiel m i t Realifaten auf andere Weise auf als den Alltag unterschiedlichster Menschen, die alle am Rande dessen leben, was gemeinhin Normalitägenannt wird: Migranten, FlüchtlingeFilmstars, Kriegsreporter...

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Wirklichkeit in ihrer Totalitäreproduzierbai ist. Was ist der Kern Ihres Films? Ich hoffe, mein Film hat mehrere Ebenen. Die medienkritische, selbstreflexive ist die eine, die sich durch meine ganze Arbeit zieht. Natürlicgibt es auch eine gesellschaftspolitische oder psychologische Ebene. Wenn man den Film auf ein Thema reduziert, ist es sicher die Schwierigkeit der zwischenmenschlichen Kommunikation auf den verschiedenen Niveaus. Der Aufhänge ist diese neue VölkerwanderungDas hatte ich schon lange vor, ich denke es wird das Thema dieses Jahrhunderts sein. Dazu wird es noch viele Filme, und nicht nur Filme, geben. Alles ist wesentlich; wenn sich der Kern auf einen Satz reduzieren ließehätt ich einen Satz geschrieben und keinen Film gemacht. Haben Sie schon ein bestimmtes Publikum im Sinn, wenn Sie Ihre Filme machen?

Ich hoffe, dass es möglichsalle sind. Man n.~usssich fragen, was man bereit ist, an Niveau zu opfern, um die Masse der Zuschauer anzusprechen. Das ist, wie wenn man einen Lyriker fragt, warum er nicht in einem Livestylemagazin schreibt. Wenn Michael Haneke: Es geht hier, wie auch in ,,Funny Games" und ich möglichsviele Leser haben will, dann kann ich eine gewis,,Benny's Video", um die Destabilisierung des Zuschauers bese Komplexitävon Sachverhalten nicht transportieren. Da muss züglicseines Realitätsverständnisseseines Vertrauens darsich jeder Schreiber oder Filmemacher entscheiden. Trotzdem in, was Realitäin den Medien ist. Diese Verunsicherungen im wünschsich jeder zu recht, dass dieses Niveau, das er anbieFilm, dass der Zuschauer nicht weiß ist er im Film oder im ,,Film im Film". Am Schluss muss ich mir ja sagen, die Realität tet, fümoglichst viele Leute interessant ist. des Films ist genauso künstlicwie die des ,,Films im Film". Zum Maximum an Zuschauern - der Titel ,,Code: unbekanntu lässeinerseits an kulturelle oder filmische Codes denken. Sie haben den Film in Plansequenzen gidreht, nur der ,,Film Inhaltlich sieht man am Anfang eine Tiir, deren Code am i m Filmu ist normal geschnitten. Ende geänder ist. Wir haben uns da aber auch wegen der Es gibt ja nur eine Szene, die komplett ein ,,Film im Film" ist, Schreibweise an Actionfilme erinnert gefühl ... nämlic die im Schwimmbad. Da ist die Montage sozusagen Bitte, erinnern Sie mich nicht an den Doppelpunkt, ich werde ein Hinweis füden Zuschauer. Es gibt eine neue Situation: sie wahnsinnig! Das hat der Verleih in Blödheigemacht, ich weià hat auf einmal einen neuen Liebhaber und ein Kind. Die Szene nicht warum. Ich hab das gestern zum ersten Mal auf einem ist montiert, und trotzdem plumpst der Zuschauer voll in die Plakat gesehen, ich hab gedacht, ich werde verrücktDas ist Falle und häldas füdie Realitätdie Realitädes Films. Und völligeSchwachsinn, das ist im Film ja auch gar nicht drin. nachher heißes ,,ätschl' es ist gar nicht so, und du solltest auch der Realitäim Film misstrauen. Diese rührendGeschichte FühleSie sich persönlic von Gewalt betroffen? der rumänische Bettlerin ist genauso eine Efindung vom Herrn Mich ängstigGewalt, ich bin ein eher ängstlicheMensch. Sie Haneke wie dieser ,,Film im Film". Man sollte der Realitämisskotzt mich auch an. Und wenn einen irgendwas aufregt, dann trauen, weil man manipulierbar wird. Was das anrichten kann, muss man dagegen irgendwas unternehmen. Und weil ich ein hat man in Diktaturen gesehen, da gibt es ja auch in Deutschprivilegierter Mensch bin, der Filme machen kann, ist das eben land eine lange Tradition. meine Art, etwas dagegen zu unternehmen. ,,Benny1s Video" Sie holen den Zuschauer immer wieder in die Handlung, aber und ,,Funny Gamesr' sind ja s6zusagen Kampfschriften gegen die abrupten ubergäng schmeiße ihn auch immer wieder das Actionkino. raus. Warum machen Sie das? Sie haben Psychologie und Philosophie studiert. Hat Ihnen Ich hoffe, es beförderdie Reflexion. Man kann nicht nachdenken, das in ihrem Beruf geholfen und würdeSie die gleiche Wahl wenn man in den eigenen Emotionen ertrinkt. Ich bediene mich noch einmal treffen? auch der harten Schnitte, um durch ein ästhetische Mittel die Geholfen im Beruf hat es mir, glaub ich, nicht. Man beginnt ja Fragmentarisierung unserer Wirklichkeibwahrnehmung deutlich ein Studium - wenn man wie ich ein verwöhnte Kind ist, aus zu machen. Es behauptet ja nur noch das Mainstreamkino, dass UnAuk Weiche Wirkung wollen Sie m i t ihrem Film erzielen?

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Februar 2001 UnAufgefordert


einem Haus, in dem man nicht schauen muss, dass man mög lichst schnell Geld verdient - mit dem was einem Freude'macht. Ich habe mir mit 18 eingebildet, wenn ich Philosophie studiere, wird mir das die Wett erklärenhat es aber nicht. Man lernt eidhsschen denken dabei, und das hat'nicht geschadet. Aber ich kann jetzt hiebt sage@,dass das mein Leben determiniert hat. I& kommeaus eific? Familie, die mit Kunst zu tun hatte. Meine Mutter war Schauspielerin, mein Vater war Schauspieler und Regisseur und da lag Regisseur irgendwje nahe.

Sie haben qd 'm einem Interview gesagt. Sà sind gerne ein Au§enseiter Worin sehen sie darin die Vorteile?

&,Status

qua macht mich nervös weil es reicht so ist, dass

4sW,wohl fühlekann in dieser Gesellschaft. Das Kino ist heute ein Zerstreuungsmechanismus. 98 Prozent dessen, was

wir im Kino sehen, dient da&, dieZeit vergessen zu machen. Wobei ich dazu sagen muss, sti habe überhaupnichts gegen diese Form von Zerstreuungt weil es füsehr viele- Menschen, denen es furchtbar schlecht geht, sehr angenehm sein kann, wenn sie zwei Stunden abschalten könne und die Zeit vergessen. Diese Form von Entspannung ist auch notwendig, sie hat allerdings den gleichen Effekt, wie wenn Sie Kopfweh ha-

UnAufgefordert Februar 200 1

ben und eine Tablette nehmen. Nur solange diese wirkt, ist der Schmerz weg. Wenn Film aber eine Kunstform sein will, dann mÜUter sich mehr mit den Ursachen des Kopfwehs befassen als mit der Einschränkun des Schmerzes, da dies zu nichts führtInsofern kann man sich als Außenseitein diesem Universum der Zerstreuungsindustrie einfach wohler fühlen Glauben Sie denn, Sie haben als Filmdoktor Erfolg damit, nicht nur die Symptome, den Schmerz zu betäubensondern an die Ursachen heranzukommen? Wenn Sie fragen, "Glauben Sie, dass Sie mit einem Film, den sie übeein Thema X machen, etwas bewirken kannen?" wurde ich sagen: nein. Grundsätzlic kann man mit einem Film gar nichts bewirken. Es kann revolutioni3re Situationen geben, wo der richtige Film i m richtigen Moment ... Aber heute ist das nicht mehr möglich da kann man nichts mehr unmittelbar bewirken. Aber selbst wenn drei Leute ein bisschen sensibler füirgendwas geworden sind, wenn sie den Film gesehen haben, ist das schon toll. Was kann man mehr machen? Vielen Dank füdas Gespräch B Die Fragen stellten nh und Brigitte Gesing


man einen Traum . Antworten

von Jana Pallaske, Neuentdeckung aus dem Film ,,alaska.de" In der Dreizehnten bricht Jana Pallaske die Schule ab. ohne zu wissen, was danach kommt. Sie arbeitet hinter der Bar und finanziert sich Trips nach Italien und in die USA. Als sie i n Berlin ein ~ r a k t i k u mbei einer Castingagentur macht, wird sie fŸ die ~ a u ~ t r o lin l e "alaska.deU entdeckt. Ein bemerkenswerter Film, bemerkenswerte Darsteller und vielleicht irgendwann einmal eine bemerkenswerte Schauspielerin... Sie sprach übedas, was hinter und vor ihr liegt und wie es sich lebt in einem Traum. Besonders beeindruckt ihr Enthusiasmus, wenn sie vom Schauspielern spricht und ihr Mut, Dinge einfach zu tun, ohne sich vorher groà Gedanken zu machen. Diese Unmittelbarkeit, die man auch ihrem Spiel anmerkt. Sie strahlt eine Sicherheit aus, die nur Leute besitzen, die etwas riskiert und gewonnen haben. Sie macht einem Lust aufs Leben, irgendwie. Der erste Film. Ich wusste eigentlich nicht, was auf mich zukommen würde aber komischerweise kann ich mich nicht erinnern, jemals irgendwie Angst gehabt zu haben. Sondern sie haben mich ja ausgewählt ich bin da wirklich so rein und hab einfach drauf los erzähltWenn die mich deswegen ausgewählhaben, weil ich einfach so war wie ich bin, dann brauche ich mir keine Gedanken zu machen. Drehen. Wenn ich drehe, dann konzentriere ich mich auf dieSzene. Es ist total schwierig, alles andere auszublenden, was einen beschäf tigt. Und das jeden Tag: das raubt so viel Energie. Du musst beim Film die Szenen immer wieder machen, proben, proben, proben und dann in X-Einstellungen von vorn, von hinten, von der Seite. Identität Generell hatte ich damals noch so Angst, eine andere Seite auszuprobieren, die gar nicht ich bin oder nicht bei mir haben möch te. Da hatte ich nämlic noch diese andereVorstellungvon Schauspielern: Wenn ich jetzt so reagiere, dann denken alle. die das sehen, dass ich wirklich so bin. Ich hatte Angst, Jemals irgend etwas Negatives zu spielen so wie eingebildet, fies oder zickig. So wollte ich nicht sein. Jetzt bei der Vorbereitung zum zweiten Film ("Engel und Joe" von Vanessa Jopp, Anmerk.d.Red.) hatte ich zum ersten Mal einen Schauspiellehrer und der hat mich zur Schauspielerei ermutigt, also leidenschaftlich zu sein. Das war superintensiv und ich war dann echt eine andere Person. .Engel und Joe". Das ist eine Geschichte von Kai Herrmann, der ,,Die Kinder vom Bahnhof Zoo" geschrieben hat. Er hat mal eine Reportage gemacht übeein Liebespärchevom Alex, Hexe und Zottel. Daraus hat er dann ein Drehbuch gemacht. Ich spiele ein 16-jäh riges Mädchendas von zu Hause wegrennt und dann auf der Platte den Oberpunker (gespielt von Robert Stadlober) kennenlernt, ihre erste groß Liebe. Dadurch dass die beiden keine Familie haben, ist das alles superkxistentiell, dramatisch und leidenschaftlich. Das wahre Leben. Man muss auch mal wieder sein eigenes Leben leben zwischendurch. Es ist kein wirkliches Leben, was man beim Spielen vorspielt. Es ist nicht wirklich befriedigend. Das wirkliche Leben ist es. Ich komme jetzt erst in mein eigenes Leben zurückwo ich

mich krankenversichernund mir eine Steuerberaterin suchen muss. HYP~. Das ist so eine Sache, die mir am Schauspielern Angst macht. Ich find es langsam auch faszinierend. Ein große Teil des Schauspielerlebens ist auch Öffentlichkeitsarbei und in der Öffentlichkei stehen. Das fangt jetzt gerade erst an. Damit habe ich überhaupnoch keine Erfahrung und weià das noch nicht zu beurteilen, wie das auf mich wirken wird. Ich bin schon ganz froh, dass ich jetzt in einem Alter bin, wo ich Vertrauen zu mir selbst habe. Zukunft. Darübemach ich mir echt überhaupkeine Gedanken. Das lass ich einfach auf mich zukommen. Ich habe noch keine Ahnung, wie der Film überhaupläuft vielleicht läuf er eine Woche und niemand kuckt ihn sich an. Obwohl es schade wäre weil es ein besonderer Film ist. Ich finde die Charaktere einfach alle liebenswert. Musik. Ich liebe Punk- und Rockmusik. Ich geh gerne auf Konzerte, habe aber noch keinen Heimatclub gefunden. Bis vor kurzem arbeitete ich im WMF an der Bar. Die elektronische Musik war meme Musik, aber inzwischen kann ich mit elektronischer Musik überhaupnichts mehr anfangen. Konzerte sind einfach schon das coolste, Leute live zu sehen. Die besten Konzerte habe ich alle verpasst, ich konnte nicht mal zu Placebo. Die sind meine absoluten Favoriten. Vorbilder. Ehrlich gesagt: ich hab da niemanden wirklich. Typen wie Christina Ricci finde ich klasse. Die ist nicht so perfekt dün und superhübschhat coole Filme gemacht und spielt sehr natürlich Filme. Ich habe einen tollen Film gesehen: "Sid und Nancy". Gary Oldman als Sid Vicious? Der Film ist so authentisch, nichts wirkt gestellt. Er hat mich wahrscheinlich auch an "Engel und Joe" erinnert. Diese Intensitätdiese verrückt Liebe, dieses Drama und dieses Durchdrehen. Ich würdGary Oldman heiraten! Gary Oldman als Sid Vicious vor fünzehJahren... Endlich leben. Ich hatte kein besonderes Berufsziel. In der Dreizehnten hab6 ich nach drei Tagen gesagt: Ich halt das nicht mehr längeaus.

Februar 2001 UnAufgçforder


Ich kann hier keinen einzigen Tag mehr langer verschwenden. Ich will endlich leben, raus und die Welt sehn. Meine Eltern waren nicht froh darübeund meinten, ich müssdann selber f i r meinen Lebensunterhalt sorgen. Ich bin dann öftealleine weggefahren, weil man dann wirklich in das Leben woanders eintauchen kann und unabhängi ist. Ich brauche das. Ich war gerade wieder eine Woche alleine weg nach dem Film. Einsamkeit. Nach einem Drehtag bist du total müdeDu bist in einer fremden Stadt und liegst alleine in dieser fremden Wohnung. Das

alaska.de;

sind schon manchmal Stunden, wo du supereinsam bist. Und wenn ich nach Abdrehen eines Films nach Berlin gekommen bin, wissen die anderen Leute nicht, was ich gemacht habe. Es dauert fast ein Jahr bis dieser Film anläuft erst dann verstehen die Leute, warum man so fertig war. Ich habe ein paar gute Freunde und verstehe mich auch mit meiner Mutter und meinen GroßelternDie und mein Bruder geben mir alle einen super Rückhalt Vielen Dank füdas Gespräch Die Fragen stellte dk

d e r Film

Ein mutiges Regie-Debüliefert uns Esther Gronenbohrn mit ihrem Spielfilm ,,alaska.de". Neu ist sie nicht, die Geschichte von tristen Hochhäusernin deren Schatten Kinder zu Krimi: nellen werden, sondern die Art, wie sie erzählwird Ich kann mich nicht erinnern, in dem Film auch nur eine einzige konventionelle Einstellung gesehen zu haben. Die an Videoksthetik ankniipfende Art der Kameraführunerzeugt ein'en wahren Bilderrausch, der manchmal sogar das ernste Thema vergessen macht. Auch in der Besetzung ihres Films zeigte sieh ßranenboh Bereitschaft, sich auf Abenteuer einzulassen: ausschließlic von Laien gespielt, wirken die Figuren sehr authentisch, denn sie reden wie Jugendliche in Berliner Vororten sprechen; so sehr, dass man sich manchmal in einem Dokumentarfib d h n t . Die Dialoge sind oft karg, aber gut. Als negatives 6egenbeispiei ist der deutsche 'Fitmunfall .Schule" zu nennen, i n dem man versucht hat, pubertierende Juaendli-' ehe mtiglichst realitätsna darzustellen, indem in jedem zweiten Satz wahlweise die WBrter "Ficken", ,,Scheiße oder ,,Fotzee auftauchten. Nicht nur in Berlin gehörenwie wir alle wissen, Gewalt und Erpressung bereits ebenso zum Alltag Heranwachsendterwie Hausaufgaben und das täglich Pausenbrot. Warum wird also eine solche gesellschaftliche Entwicklung von der deutschen Filmindustie ignoriert? Aus Angst vor Zuschauermangel? ,,Alaska.deW traut sich, die Realitäzu zeigen wie sie ist: hart, aber manchmal eben auch wunderbar ... Eine Auseinandersetzung unter Jugendlichen gipfelt Fn einem Mord, der keinen Grund und keine Schuldigen kennt. Sabine, die gerade erst in die Hochhaussiedlung gezogen ist, sieht jedoch Micha, der bereits mehrmals im Knast sa§ mit einem blutigen Messer wegrennen. Micha versucht nun durch seinen Freund Eddie herauszufinden, was Sabine weißIn diesem Spannungsfeld gegenseitiger Verstrickungen lernen die beiden sich langsam kennen. In ihren Gespräche verstecken sich beide hinter allgenieinen Aussagen übedas Leben, ohne zu merken, dass sie damit viel mehr sagen. Plötzlic ist es selbstverständ lich, dass EddiebeilSufig ihre Hand nimmt, und die beiden über all nur noch gemeinsam auftauchen. Ihre Zuneigung projizieren sie ausgerechnet auf Ringo, den Kampfhund von Micha, mit dem sie auf den trostlos weiten Feldern hinter der Neubausicdlung spazieren gehen. Durch kniehohes Gras, vorbei an S-Bahngleisen, als Orientierung nur riesige Betonrohre, die ,,Pipeline" wie i n Alaska. Diese Wiesen sind der Ort, der hinter gfzluen Hochhäuser eine Welt andeutet, die Platz füGefühlhat, und in der das Elend füSekunden aufhört

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UnAufgohrdert Februar 2001

Doch auch dI-r Traiaawifd mMrt, als W i e RingoHllig verstümmelin der Mülltonnfindet. In diesem Moment sieht man, dass etwas Entscheidendes i n ihm passiert: er, der im 'Kampf einen Menschen umgebracht hat, fŸht plötzlic das Leid, das Gewalt auslbsen kann. Ein geschickter d r a m a t q i scher Schachzug. Micha hatte Ring0 vor Sabines Augen in einem Hundekampf geopfert. Diese Szene, in der man irgendwann nur noch Sabines Gesicht in Großaufnahm sieht, ist eine der beklemmendsten des Films. Man kann die latente und schließlic durch die Hunde ausgetebte Brutalitäin der Luft-fast mit Hände greifen. Eddie und Sabine haben schließlicgenug von Michas Drohungen und versuchen; aus dem Kreis der Gewalt auszubredien. Es kommt zum Showdown... Als Ausweg täss der Film seinen Protagonisten nur eine Traumsequenz, i n der Eddie und Sabine in einen Hei§luftballo steigen und dqr, Welt zu den traurigen Tqne des Songs , Watching the daybreak" entziehen. $irl&rahm v&n diesem musikalischen Motiv,das währendde gesamten filmes immer wieder auftaucht, erklingen Im Soundtrack Soflgs unterschfedliebster KŸnstler Von den Surrogat-Rockern, die auch denTitelsong beisteuern übeexperimenteti elektronische T6ne von Peaches bis hin zu tiefemotionaten Balladen wie die von Maximilian Hecker ist die gesamte Elite der ,,Kitty-YoU-Künstle versammelt. Hecker gilt als die Neuentdeckung des Labels. M i t einer wie von Rauhreif überzogene Stimme singt er von kaputten Großstadtseele(,,thefe is no place t o hide") und passt somit wunderbar ins Konzept des films. Auf sein Album darf man gespannt sein. dk

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Slut ,,Lookbook" (Virgin) Veröffentlichun am 12. Mär 2001

Fünlustige Gesellen und ein melancholisches ~agebuch Dass das neue Album von ,,Slut" schon ihr drittes ist, wird kaum jemand wissen. Jahrelang nannten die fiinf Freunde Christian Neuburger (Gesang, Gitarre), Matthias Neuburger (Schlagzeug), Rainer Schauer (Gitarre), Gerd Rosenacker (Bass), Rene Arbeithuber (Keyboards) die Musik ihr größt Hobby. Nun ist aus Spaà Ernst geworden. Ein Plattenvertrag bei Virgin und Heavy Rotation der Single *Easier" auf allen Musikkanäle dürftdie Band bald auf den Popolymp schleudern. Dabei scheinen sie sich sehr wohl zu fŸhlen Entspannt sitzen die BrüdeChristian (29) und Matthias (22) vor uns: Christian, der Sängein Wollpulti und Jeans; Matthias,der Schlagzeuger in Anzug und Krawatte. Wenn man nicht wüßtdass er das Nesthdkchen der Band ist und Christian ein fertiger Architekt,'wQr& man die beiden glatt verwechseln. Es sei schon neu, den ganzen Tag Interviews zu geben und das dann drei Tage hintereinander. Doch genösse sie es sehr, die Möglichkeizu haben, übeihr Album und ihre Musik zu sprechen. überhaupsei jetzt bei Virgin alles besser als beim alten Label Sticksister: es gäb keinerlei musikalische Vorgaben, eine familiär Atmosphär und natürlicauch eine professionellere Vermarktung, die es ihnen ermöglichtein größerPublikum zu erreichen. Dass sie sich durch den Erfolg veränder werden, glauben sie nicht. Christian: "Da wir doch. auch relativ späangefangen haben, Musik zu machen-- wir sind ja keine Teenies mehr - ist die Gefahr, dass wir jetzt umschalten, bei uns eher nicht gegeben. Wir sind schon noch die selben Buben wie früher. Seit anderthalb Jahren konzentrieren sich die fünnur noch auf die Musik. Zwei haben ihr Studium beendet, die anderen abgebrochen. So viel Zeit zu haben, sei sehr befriedigend gewesen und habe sich auch füdas Album ausgezahlt das ihrer Meinung nach schwieriger und sperriger ist als die beiden Vorgänger,,Auf jeden Fall poppiger, obwohl es auch ganz schö scheppert! Musikalisch ist es'ein ziemlich weites.Feld, aber es

Eine bunte 'Platte

Alldra Jruck" ZU

beziehen unter:

info@alldra.com

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und wenn Ihr das Rät sel (S. 41) löstgibt5 eine CD von Alldra zu gewinnen.

ik fernen Dialekt

Alldra" heiß ,,immer dran" im Dialekt der Menschen im westlichsten Bundesland Östereichs in Vorarlberg. Es ist auch der Name einer Formation dreier Herren die auf ihrem zweiten Album Zruck (Zurückzusammen mit 15 Musikanten Lieder in ihrer Mundart zu Gehö bringen. Natürlic geht es i n ihren Liedern um Frauen, Verfiihrung und das Leben, denn: ,,I bi halt ou bloà un ma. Und der seyt net na." Aber auch ein einsamer Igel, ein anonymer Bombenleger, der gar keiner ist (die Stimme verleiht ihm der Schriftsteller Michael Köhlmeier)und ein ehemaliger Rockstar kommen zu Wart. Sie verschaffen sich Gehö durch eine Musik, die sich in keine Schublade stecken läß Möcht man sie schließenklemmt sie. Die "skurrile Mundartkapelle aus Vorarlberg" bedient sich bei ihrer zweiten CD

gibt, glaub ich, so eine Grundstimmung, die Slut schon auf den . ersten beiden Alben ausgemacht hat." Bei aller Vielfalt teilen die fünnämlic die Vorliebe füernsthafte, berührendSongs und das sei halt oft melancholisch. Matthias: ,Es gibt einen Moment beim Entstehen eines Liedes, auch wenn sich das übeWochen und Monate hinzieht, da lachen sich dann alle auf einmal an, und dann weià man: jetzt ist es fertig!" ,Lookbook" ist die freie Übersetzundes bayrischen Begriffes Schaubuch - eigentlich wollten drei von ihnen ein Buch aus Collagen, Zeichnungen, Texten und Bildern gestalten. Das Ergebnis der Vertonung des sowohl autobiografischen als auch imaginäre Materials war dann das Album. Den roten Faden bildet die Kunstfigur Andy, deren Geschichte auf ,,Lookbook" aus wechselnden Erzählperspektiveepisodenhaft beleuchtet wird. Und das auf so unterschiedliche Art und Weise, dass man sich kaum entscheiden kann, welchen Song man am meisten mag. Vielleicht das "Caretakers Theme", das man nicht laut genug. höre kann, weil es einfach rockt und dabei so herrlich verträumist? Das von mitreißende Gitarren getriebene ,,No time", bei. dem es niemanden mehr auf den Sitzen hält Das wunderbar melodische "Global Cut", dessen eindringlicher Refrain ,,Please stop missing me now" einem nicht mehr aus dem Kopf geht? ,,Easierl' wegen seiner eleganten Traurigkeit? Oder doch ,On fire" wegen des perfekten Zusammenspiels von Schlagzeug, Gitarre und Gesang? Den Ruf, sie würde,,Mädchenmusik machen, begründesie damit, dass "Mädche grundsätzlic einen besseren Musikgeschmack haben". Dass viele sie eirtfach anhimmeln, wollen sie noch nicht bemerkt haben. "Vielleicht ist es auch, weil wir ein bisschen ab vom Schuss wohnen, da kriegt man das alles nicht so mit." Im Moment arbeiten ,,Slutl' an der Live-Umsetzung des Albums. Am 15. Februar in Berlin und auf diversen Festivals im Sommer werden sie dann die Chance bekommen, ihre Wirkung auf weibliche Fans genauer zu beobachten. dk

,ZRUCK" der verschiedensten musikalischen Zutaten: Walzer, Rap, Blasmusik, Rock, Pop. So kann AHdras Musik durch leichtes Zupfen an den Gitarrensaiten sehr (schön melancholisch sein (,,Der Igel", ,,Grüan Tee"). Aber auch an die gute Neue Deutsche Welle erinnern (,;Der Gartenzwerg"). GitarrenklängeZieharmonika und Geige werden durch klare Trommelschläg verfeinert (,,Intro"), und ein wenig Hip Hop wird mit funkiger Gitarre zu einem groovigen ,,Discon-Song. Um den wahren Reiz der alldra'schen Lieder auszukosten, sollte man des Vorarlbergischen mächti sein oder die Neugier besitzen, Worte zu entschlüsselund durch eigenartige Musik seine Ohren zu erfreuen. hang

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Februar 2001 ~ n ~ u f ~ Ã § l o k i e r


Die Hoffnung nicht Ein kleines Potpourri Berliner Neuinszenierungen Die ,,Möwe fliegt nun zweimal i n Berlin -jeweils in gelungenen Inszenierungen. Währen unter der Regie von Katharina Thalbach am Gorki das junge Paar (Anna Thalbach und Oliver Boysen) und die wenige Komik des Stückeherausgekitzelt werden (allen voran: Ursula Werner), kann man im Deutschen ~ h e a t e (DT) r unter der Leitung Thomas Langhoffs die Schauspielkunst der "alten Garde" bewundern. Wahre Wonnegefühlsteigen auf, wenn man Christian Grashof i n seinem Rollstuhl hadern, Dieter Mann über.di Bühnstolzieren, Dagmar Manzel und Jör Gudzuhn zusammen rauchen sieht. Die Geschichte um die Ausweglosigkeit der unerfüllte Liebe erzähl sich im Gorki besser, und man sollte sich zuerst diese und danach, quasi als Sahnehäubchendie am DT anschauen. Eine weitere Premiere, diesmal im Werkraum der Kammerspiele des DTs lockt in die Schumannstraß 13a: Göt Schubert hat Strindbergs ,,Fräulei Julieu mit Victoria Voss, Robert Gallinowski und Franziska Hayner schaurig-intensiv in Szene gesetzt. Vielleicht ist es eine unbewusste Entscheidung, dass gerade in Zeiten von "Real Life Soaps" der existentielle Naturalismus der vorletzten Jahrhundertwende imTheater zelebriert wird. Gut 15 Minuten Fußwe führezu dem zirka 30 Jahre spä ter entstandenen Frühwer Brechts: Das Orphtheater im Schokoladen rockt den ,,Baalu in einer sehr- körperliche aggressiv-hilflosen heutigen AufführungPassend zu dieser Periode Brechts Ende der 1910er, Anfang der 20er Jahre beschsftigen sich Regie- und Schauspielstudenten der Hochschule fü Schauspielkunst Ernst Busch am bat-Studiotheater in der Werkstatt 111 mit Tabori und Brecht, wobei bei letzterem das Interesse auf unbekanntere Stück gelegt wurde. Mit fünMark (ermäßigist man dabei und kann vor Spiellust berstende Inszenierungen erleben. Auch wenn Charlottenburg nicht gerade das Zentrum der Szene ist, sind es doch nur 20 Minuten S-Bahnfahrt, die sich füso manche zeitgenössisch Inszenierung der Schaubühn lohnen. übernommen Stück der Baracke, Choreographien und das Partizipieren an Prozessen machen dieses Theater besonders reizvoll. Die Schaubühngeht nicht auf ,,Nummer sicher" mit zigmal gespielten Klassikern, sondern versucht sich - wie StudiobühnegrößerHäuseund weite Teile der Offszene an der Gegenwart. Im Februar eröffnein loser Folge

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eine neue viel'versprechende Reihe in der Schaubühnedas Nachtcafk. Ensemblemitglieder, Gäst und Freunde treffen sich im Foyer zu Konzerten, Kurzszenen, Lesungen und Diskussionen. Mit großerVorfreud darf man in den Sophiensäle das Gastspiel ,,Ringu der Tanzgruppe um den Choreographen Felix Ruckert erwarten. Im Dezember letzten Jahres bezauberten sie im Dock 11 immer eine gute Adresse füTanzinteressierte, wie auch das Hebbeltheater - mit ,,Deluxe Joy Pilot". Schwebend verlieà man den O h des Geschehens mit der Leichtigkeit eines erholsamen Urlaubs. Die Musik füden ,,Ring" stammt von Ulrike Hdage und Christian Meyer. Eine Symbiose aus Choreographie und Tonkunst scheint gewiss. Hoffnung, dass die Kultur des Theaterrezipierens nicht verloren geht, macht die aktuelle Inszenierung "Kabale und LiebeU.amcarrousel- Theater. Manuel Schöbehat Schillers Sprache beibehalten und ein Spiel im Spiel auf die Bühngebracht. So schlüpfe die Schauspieler in die Figuren jener fremden Epoche und entdecken, dass der Kampf um die Liebe und so manche Intrige keinesfalls an Aktualitäverloren hat. Anhand von Doppelbesetzungen wird der Frage ,,was wärewenn man in einen anderen Stand hineingeboren ;worden wäre nachgegangen. Livemusik von Jens Jensen, Befehle per Handy, Klatschpresse und rasantes Agieren lassen Schillers Werk im Heute ankommen. Nach einer Gastspielreise durch die Niederlande ist ,,Kabale und Liebe* wieder ab dem 21. Mär auf dem Spielplan. Und, nicht zu vergessen, zum dritten Mal wird das von den Theaterwissenschaftlern der Humboldt-Universitä initiierte Festival der Berliner Hochschule ,,neuropolisu veranstaltet (siehe Vorankündigun UnAuf 117), in dem sich die theaterinteressierten Studenten - vielleicht ja die Regisseure, Dramaturgen und Schauspieler von morgen - ausprobieren. bb

Arnim Beutel (Ferdinand) und Chiaretta ~ c h à ¶ r n(Luise) in in Kabale Et Liebe am carrousel-Theater

UnAufçMÇorde Februar 200 1


olen in Deuts ~chleusing'enirn grüneWald, die

... hrnm ...naja, die Stadt halt

Haus befindlichen ãEULEwird tanzbare Musik füalle Jugendlichen bis 55 aufgelegt. Ja, das Nachtleben, füdas Schleusingen in aller Munde ist, hat viel zu bieten. Meist beginnt es allerdings ganz unspektakulä mit einem Besuch i m örtliche Jugendklub, dem TREFF. Dort versammeln sich Kiffer der UmgeEin kaum überschaubareAngebot an Kultur und Unterhalbung, um auf dem daneben gelegenen Friedhof kollektiv zu tung wartet darauf, von abenteuer- und vergnügungssücht XXXZENSIERTXXX und sich danach ins kulturelle Zentrum gen Besuchern entdeckt zu werden. Schon von weitem siehtSchleusingens zu begeben. Das stellt der örtlich McDonalds bar, begrüÃdas Schloss Bertholdsburg die Ankommenden. dar, der bis ein Uhr nachts Anlaufpunkt füalle Nachtschwär mer ist. Möcht man richtig was erleben, begibt man sich am Auße Mittelalter, innen Naturhistorisches Museum - es ist Besten in die nur zirka 20 Kilometer entfernte Kreisstadt auf jeden Fall einen Besuch wert! Das romantische Schloss mit Hildburghausen. Dort läd die Diskothek MIAMI zu einem dem idyllischen Burghof und dem wunderschöne Schlossgarten gehörauf alle Fällzum Pflichtprogramm. Doch geradezu karibischen Vergnügeein. Gähnen leere Strände Schleusingen hälnoch viel mehr füintellektuelle Gemüte Musik, wie man sie seit Jahren nicht mehr gehör hat und bereit Vom ausgeprägte Kunstverstand der Bewohner zeuMenschen mit einer, füunsere Breiten ungewöhnliche MentalitätWer darauf keine Lust hat, konnte frühezur ,,heiße gen mehrere seltsam anmutende Skulpturen, die uber die Stadt Nachtschicht" in die FABRIK gehen, im ebenfalls nur zirka 20 verteilt sind. Eine davon ist direkt auf dem mittelalterlichen Kilometer entfernten Zelle-Mehlis. Dort wartete eine DiskoMarkt platziert und gibt jedem Vorbeilaufenden das Rätseauf, thek mit drei Floors, Lasershow, und Bars, die 8.000 Menob es sich hierbei um einen lustig-bunt gestalteten Parkschen fasste. Dieser kulturelle Anlaufpunkt wurde leider am automaten handelt oder um das abstrakte Abbild einer Katze. 1. Juli vergangenen Jahres geschlossen. Auch der Markt selbst ist ein Mysterium füsich.' Wer nach so viel Kultur undIoder Nachtleben, den Drang Zweimal wöchentlich dienstags und freitags, findet hier ein multikulturelles.Spektakel sondergleichen statt. Dann werverspürtein bisschen bummeln zu gehen, findet dazu Gelegenheit in der Shoppingmeile der Stadt. Hier warten ALDI, den an mindestens 14 Stände internationale Waren, wie . braune Feinstrumpfhosen, BH's in unglaublichen Größe Euro Spar, MEGA-MÖBEL OBI, Vögel und MULLER auf die dimensionen und natürlicfremdländisch Südfrüch aller , kaufhungrigen Besucher. So halten Schleusingen und UmgeArt und Gestalt, wie Orangen und Bananen, angeboten. Diebung füjedes Alter, jeden Anspruch und jeden Geschmack ses Ereignis zieht jedesmal Massen von Touristen an. Zur Weihdas Richtige bereit. Diese schöneungewöhnlich und aufrenachtszeit kann sich Schleusingen m i t einer besonderen Ehre gende Stadt im Grüne Herzen Deutschlands ist auf jeden schmückennämlic den kleinsten Weihnachtsmarkt Süd Fall einen Besuch wert. Wer sich vor seinem Besuch in der Thüringer-Wald-Metro thüringenzu besitzen. ~ o l enoch genauer informieren möchte kann das selbstverDirekt am Markt aeleqen, ist das altehrwürdiqGymnasium ehre wird es inganz Deutschständlic auch im Internet unter www.schleusingen.de tun. der Stadt. ~ Ãdie ¼~ u a l i t seiner 6 land wehgeschätzt Ein fast fertig gestellter hochmoderner gg Neubau ziert seit Neuestem sehr dezent das altertümlichGebäude Bis vor etwa einem Jahr besaà das Gymnasium sogar einen Schulklub, der alle'zwei Wochen, Donnerstag abend von 20 bis23 Uhr Ortszeit, zu Tanzveranstaltungen einlud. Des weiteren stellt das Gymnasium auch den Höhepunkdes alljähr lich im Juni stattfindenden Burg- und Stadtfestes. Hierbei werden nämlic sämtlich Schülerdie ihr Abitur erfolgreich bestanden haben, in geschmückte Handwagen Ÿbe den kopfsteingepflasterten Marktplatz gezogen und mit dem kalten Wasser des Brunnens "getauft", oder in diesem zu einem erfrischenden Bad platziert. Welch ein Happening! Im Zuge dieser Veranstaltung treten Bands mit internationalem Ruf im extra aufgestellten Bierzelt auf. Sämtlich Vereine prostituieren sich in dem unzählig Kilometer langen 'Festmarsch vor dem Millionenpublikum, das sich auf dem Markt versammelt hat. Dieses Fest ist wohl als der kulturelle Höhepunk im Schleusinqer - Kalender zu sehen. Den Rest des Jahres sind die Veranstaltungen im ,,Gasthaus zur Sonne" Publikumsmagnet der Region. Ja, ,,Die Sonne"! Hier sorgt Gregor, der schwule Wirt, im übrigedas einzige Exemplar seiner Sorte im Umkreis von mindestens(!) 50 Kilometern, füein gemütlicheAmbiente. In der im selben Mitten i m ThüringeWald, i m grüneHerzen Deutschlands, liegt das Städtche Schleusingen. Jährlic ströme unzählig Besucher ein, um das weit uber die Grenzen des ThüringeWaldes hinaus bekannte und geliebte Städtche m i t der wunderschöne Natur, den netten Menschen, dem pulsierenden Nachtleben und natürlicdie vielen Sehenswürdigkeitekennenzulernen. Gelegen an der B4, der längste Bundesstraß Deutschlands, liegt das zirka 8.000-Seelen-Städtche Schleusingen, eine Metropole, die weltweit ihresgleichen sucht

AIS schioss

mit Museum ist die ~ e r t h o i s b dŸbe ~ die Stadtgrenzen hinaus bekannt.

Februar 200 1 UnAufÑfordef


ZDF. Als Frau.ist man Barbie, und Barbie ist dazu da, ihre Knie füden Superman freizulegen. Barbie hat nichts zu sagen, sie darf nur kurz auf BILD-Zeitungsschlagzeilen antworten. Barbie muss lachen und sich freuen, wenn der blonde Superman übe ihre Titten redet und der Kameramann dann a u f selbige raufzoomt. Und wenn Barbie eine Wette verliert, muss sie sich umziehen und einem perversen Tanzlehrerwettkandidaten die Beine zum Anfassen bereitstellen, inmitten von 12 Playmates mit Bunnyshirts, die die Händ des Perversen in ihre Hüfte

Uber Barbie und Superman Katechismus des Studenten, Folge XV Superman ist 50, hat blonde Locken, und alle vier Wochen reden Studenten übeihn in der Mensa, wie lustig doch seine Show ist, und dass man das gut m i t Kindern gucken kann. Ich durfte früheauch ,,wetten dass" sehen, ich durfte auf dem Fußbode liegen mit dem große braunen Kissen und Schokolade dabei mümmelnIch erinnere mich noch an meinen Schock, als mir mein Bruder erzähltedass der Elstner ein Glasauge hat, und wie ich dann immer nur auf die Augen geachtet habe und nie mehr auf die Wetten. Und ich erinnere mich an den qroße Elstner-Gottschalk-Wechsel, und wie meine Mutter den Thomas lachend ,,Sunnyboyl' genannt hat, weil sie weder berühmnoch so attraktiv ist, um in die Gnade zu kommen, vom Thomas begrabbelt zu werden. Ich fand schon damals diesen Wechsel dramatisch, weil ich so gerne gesehen habe, wie sich beim Elstner ein Auge bewegte, währen das andere starr geradeaus blickte, und dann kam der Tommy, und der hat zwei Augen, die gleichzeitig auf die Titten seiner Gäst starren. Aber die Mensastudenten finden das ganz normal, da gibt es ja keinen Sex und keine Gewalt in dieser Show, nein, das kann man gut mit Kindern gucken. Und sie wundern sich, wenn mir meine Nudeln im Halse steckenbleiben, und ich mich in ihr Gespräc einmische, weil man sowas ja schließlic nicht tut, und außerde ist der Tommi doch unser deutscher Superman, unser Sunnyboy, und er steht nun einmal auf Frauen, und das ist doch ganz normal. Wo sind die Frauenverbände Wo sind die Frauen, die mit ,,Töte Thomas Gottschalk"- T-Shirts vor die Live-Kameras springen? Sieht denn niemand, was da passiert in Deutschlands größt Familien-Samstag-Abend-Unterhaltungs-Sendung? Mensastudenten sind blind und nehmen alles hin und wundern sich, wenn ihre Söhn spä ter die Frauen befummeln und ihre Töchte sich spätedergleichen gefallen lassen. Weil es ja normal ist. Das ist alles ganz normal, was da passiert im

legen, damit er ihre Strumpfhosen ertasten und erraten und abends besser wichsen kann. Und nicht nur er: Die Playmates kann man sich aus dem Internet downloaden. Das macht der Superman dann heimlich, wenn er nicht zu alt ist, m i t dem Internet umzugehen. Aber erstmal hat er die Playmates vor sich stehen und wird ganz nervös und einer streichelt er übedas Kinn: ,,Niedlich, eiii!" Und weil das Playmate fü Geld ja alles tut, lächeles süßlim i t Augenaufschlag, wäh rend im Hintergrund der Fetischist erklärt er habe das Strumpfhosentasten bei seinen Tanzschulerinnen geübtDas ist alles ganz normal, und Superman will auch mal gerne Tanzlehrer sein und dreizehnjährige Tanzmädche an die Hösche gehen. Alt ist er, der Superman, und schlecht sieht er aus, vergrätzt und da helfen auch die Haare nicht weiter. Fliegen kann er schon lange nicht mehr. Gast Raab wird attackiert, denn der ist jung und witzig, und so war er früheauch. Langsam aber sicher wird sein frauenverachtendes Moderatorenkonzept nur noch lächerlichwenn er bald gebrechlich mit blondgefärbte Locken neben Barbies sitzt, die zwanzig sind, und die er gar nicht mehr kennt, ihnen die zittrigen Finger auf die Beine legt und Tittenwitze-reißt Ach, ich wünschteich wär berühmtach, hätt doch auch ich m i t einem Tennisspieler oder einem big brother gefickt, um berühmzu sein. Ich würd aufgedonnert und halbnackt auf Tornmis Sofa sitzen und darauf warten, dass er mich anfasst. Dann würd ich meine Wumme unter dem Hemdchen hervorholen, sie an seine Schläf halten, würdaufspringen wie eine Furie und brüllen,Du fasst mich nicht an, Du Wichser." Dann kriegt unser Superman vielleicht einen Herzanfall. Und währen die Sanitätesich noch durch die aufgeregten Massen prügelnum den Superman zu retten, würd ich die Chance nutzen, mich vor eine Kamera zu stellen, die gar nicht mehr weißwas sie filmen soll, und ich würdden Mensastudenten mal zeigen, zu was eine Frau so fähi ist. Und vielleicht hilft mir auch die ein oder andere Barbiepuppe dabei, Tommis kleinen Superman zu entfernen. aW

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Akte X: Kontakt allein macht süchtig von Mulders Schwester Samantha, die wahre Intention des Zigarettenrauchers oder die geheimen Plän der Außerirdi schen diskutiert. Die Mythologie der Serie, die sich wie ein roter Faden durch alle Staffeln zieht, ähnelmanchmal einem riesigen Puzzlespiel.Jedesmal, wenn es Gestaltanzunehmen scheint, wird ein neues Detail entdeckt, das alles wieder Ÿbe den Haufen wirft. So erzeugt der Begriff Wahrheit, eines der zentralen Motive der Serie, mittlerweile nur noch müdeLächelnWer jedoch bei den sogenannten ,,Monster of the week"-, oder kurz à ˆ ~ ~ ~ L ~ odiel gnicht e nmit der über greifenden Geschichte zusammen hangen, auf seichte Unterhaltung hofft, liegt weit daneben. So versteckt sich zwischen den Dialogen schon einmal subtile Kritik an der Gentechnologie. Und Grundkenntnisse in Tiefenpsychologie könne durchaus hilfreich sein.

Es ist Montag abend, neun Minuten nach 'acht. Die vergangenen sieben Tage zogen sich zä wie Kaugummi i n die länge Ein Wechselbad der Befühlegefangen zwischen ungeduldiger Vorfreude und nervenaufreibender UngewiBheit. Doch das Warten wird i n wenigen Minuten das ersehnte Ende finden. Der Minutenzeiger der Uhr rückunaufh6rlich weiter. Die letzten Vorbereitungen werden getroffen. Noch vier Minuten. Der Telefonhäre wird neben die Gabel gelegt. Die TŸr klinge1 ist bereits abgestellt. Noch zwei Minuten. M i t feuchten Hände wird die Fernbedienung des Fernsehers gegriffen. Ein leeres Band liegt im Videorecorder bereit. Der Abend ist perfekt geplant, es darf nichts schief gehen. Noch eine Minute. Schnell noch das Licht löschen Dann endlich ist es soweit, der Augenblick ist da. Eine neue Folge von Akte X beginnt. Ein ganz normaler Wbchenanfang im Leben eines X-Philes. Mit diesem Wortspiel aus dem Originaltitel der Serie The X-Files und dem griechischen Wort füFreund bezeichnen sich die Fans der amerikanischen Fernsehserie Akte X. Doch woran erkennt man einen X-Phile? Im normalen Leben tarnen sie sich gut, kaum jemandem sieht man die verborgene Leidenschaft auf den ersten Blick an. Doch sind die exzessiven Fans unter sich, geben sie sich ganz ihrer Leidenschaft hin, Da werden die ne-n Spoiler ausgetauscht, man ergeht sich iia M u M e r i m und Scullyism, streitet über'logischFehler in der Mytho@ie, sucht die schönste Nitpicks, kürseineLieblings-MOiW und amiisiert sich gemeinsam beim Sichten von ploopers... Irgend etwas davon verstanden? Nein? Keine Sorge, auf dieser Seite bringen wir Licht ins Dunkel und tauchen ein in die Welt der X-Philes. Die FBl-Agenten Mulder und Scully ermitteln allwöchent lich in Grenzbereichen. UFO-EntführungenMutanten. Geistererscheinungen und Regierungsverschwörunge geharen zum Repertoire der Serie. Doch X-Philes sind alles andere als Paranoiker, die nachts den Mond anheulen und nach kleinen #rÜ nen Männche Ausschau halten. Der Blick ins Bücherregaeines X-Wles offenbart interessante Einsichten. Neben LektürŸbe den zweiten Weltkrieg stehen Werke zum amerikanischen Watergate-Skandal der 70er Jahre. "Die BrüdeKaramasown von Dostojewski reiht sich ein mit "Sein und Zeit" von Heidegger. Ein popul8rwissenschaftliches Chemie- und Physikbuch darf selbstverst3ndlich a w h nicht fehlen. Denn X-Philes schauen sich die Folgen nicht nur an, sie analysieren sie und erforschen jedes Detail. Ziel ist, diedarnie Grenze zwischen Fiktion und Realitäin der Serie aufzuspŸren Jeder literarische, geschichtliche oder wissenschaftliche Querverweis wird genau verfolgt. Und wehe, wenn sich einmal ein Fehler einschleicht! Das sogenannte nitpicking (engl. pingelig) ist fast schon zu einer Kunstform geworden. Die Suche nach den skurrilsten und peinlichsten logischen Schnitzern in der Serie brachte ganze Bücheund-websites hervor. Mittlerweile kennt jeder Napiers Konstante oder weià Zitate aus Büchern die es gar nicht gibt. X-Philes lieben es, ausschweifende Gedankenspiele zu betreiben. Da wird in endlosen Diskussionen im Internet odervor dem heimischem Fernsehgerä übeden Verbleib

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Mysteriöse Geldausgeben Ein weiteres Merkmal der X-Philes ist der exzessive Sammeltrieb. Viele wollen sich nicht mit den wöchentliche Ausstrahlungen der Serie begnügenNeben den selber aufgezeichneten Folgen dürfe natürlic sogenannte Collectors-Boxen nicht fehlen. Füviel Geld findet der Sammler hier sämtlich Episoden einer Staffel auf fünVideos vereint. Diese sind auf deutsch oder englisch erhältlich So bieten Videoimporte aus Großbri tannien die Möglichkeitdie Folgen in der englischen Originalfassung zu sehen. Denn übedie Qualitgt derdeutschen Synchronfassung sind sich die meisten X-Philes einig: schlecht. Doch das Sammeln der Episoden reicht nicht jedem. Besonders begehrt sind Raritäten füdie oft astronomische Summen gezahlt werden müssenEin einmaliger Leckerbissen sind sogenannte Bloopers oder ,Gag Reals". Eigentlich nicht füdie Öffentlichkei bestimmt, fanden diese Sammlungen von Patzern und Fehlern wahrend der Dreharbeiten doch irgendwie ihren Weg in die Wohnzimmer der Fans. Wghrend die aktuellen folgen noch analysiert und nach log i s c h Fehlern untersucht werden, blicken viele bereits voller Erwartungen-in diesZukunft. Sogenannte Spoiler sind jedoch nicht unumstritten. Die Informationen und GerüchtübeGeschichten vor ihrer Erstausstrahlung will nicht jeder hören Wer Folgen der Serie in Gemeinschaft mit X-Philes ansieht,' darf eine ungewöhnlic Art des Zweikanaltons erleben. Denn es ist schon fast selbstverständlichdass besonders einprägsa me und bedeutende Stellen mitgesprochen werden. Auch lange nachdem der Abspann übeden Bildschirm flimmerte, erinnern sich X-Philes gerne gegenseitig an ihre Lieblingszenen. Mulderism und Scullyism bezeichnet das Zitieren der beiden Hauptcharaktere. Und selbstverständlic sind auch die Nebendarsteller in die kollektive Verehrung eingeschlossen. Mindestens so sehr wie die Schauspieler darf sich die Crew hinter der Kamera der Anerkennung durch die Fans sicher sein. So erreicht die Verehrung Chris Carters, Erfinder und einer der Drehbuchautoren und Regisseure der Serie, fast schon sektenartigen Charakter Passend zum deutschen Werbeslogan zur Serie: Kontakt allein macht süchtig jo f

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Tipps & Ter Kino, Theater bis 10. Februar Neuropolis - 3. Theatertreffen der Berliner Hochschulen Studio BühnMitte Sophienstraß 22a, 2. Hof Karten: 030-30 88 22 45 bis 18. Februar Arbeit ist das V2 Leben" Filmreihe im sbz Krähenfu HU-HauptgebäudeOstflüge Beginn jeweils 20:OO Uhr 6. Februar ,Der Krieger und die Kaiserin" HU-Kinoklub HauptgebäudeKinosaal 19:OO Uhr

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7. 10. Februar Inter-Nationaltheater Berlin "Silent Macbeth" - Ein ,,Stummfilmc' live auf der Bühn Cafe Theater Schalotte Behaimstraß 22 (U Richard-wagnerPlatz), Tickets: 030-34 11 485 jeweils 19:30 Uhr

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7. 18. Februar Bienale 51. Internationale Filmfestspiele Berlin Potsdamer Platz Info: www.bienale.de .

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8. 11. Februar Werther in New York" von Tim Staffel Trash Theater, Koln Theater am Halleschen Ufer

Jeweils 20:OO Uhr Karten: 030-251 06 55 Info: www.thub.de

0. - 18. Februar 31. InternationalesForum des Jungen Films Innenansichten von Gegenwart und Geschichte Kino Arsenal Info: www.fdk-berlin.de/a~enal 10. Februar Tanz durch die Zeiten Menuett, Tango, Rock'n' Roll Deutsche Tanzkompanie Neustrelitz Urania, Info: 030-218 90 91 17:OO Uhr 18 Marklerm. 16 Mark

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15. 18. Februar W e r nicht schö ist stirbt!" Comedy-Show mit viel Musik Brotfabrik, lnfo@brotfabrikberlin.de Tickets: 030-471 40 01

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17. 25. Februar ,Du bist in Ordnung, Charlie Brown" Das Peanuts-Musical Kleines Theater Südwestkors64 12162 Berlin-Friedenau Karten: 030-821 24 17 21. Februar - 25. Mär Westendopera - Das 1. Hip Hop Musical der Welt BKA Luftschloà am Schloßplat Info: 202 20 07, www.westendopera.de

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25. Februar ,rausche, Engel!" Ein literarischer Streifzug durch die Drogenerlebnisse von Dichtern und Denkern Brotfabrik Tickets: 030-471 40 01 lnfo@brotfabrikberlin.de 22.

9. Mär Premiere: J.M.R. Lenz. Catharina von Siena Ein Religiöse- ein Künstlerschauspie Sophiensäl 20:OO Uhr Karten: 030-28 59 93 60 23. - 31.Mär 1. Internationales Berliner ~m~rovisationstheater-Festival Orte: Vaganten BühneFriends of Italian Opera, Schlot, Ratibor Theater, Chamä leon Variete Veranstalter: Die Gorillas Infos und Karten: 030-213 45 29

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30. Mär 22. April Körperstimme No6 - Tanz & Performance Podewil Info: 030-24 7 4 5 6 www.podwil.de bis 20. April FMA - ,,Falco meets Amadeus" Weltuhraufführunim Theater des Westens Tickets: 0180-599 8 999 Info: wwwlheater-des-westens.de

Musik: Festivals

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bis 11. Februar transmediale.01 - DIY ?do it yourself? international media arts festival Podewil Tel.: 030-247 219 07 Info: www.podwil.de bis 25. Februar ' Tullo nel Mondo - Verdi Tage Zum 100. Todestag des italienischen Komponisten Guiseppe Verdi Veranstaltungsorte: Deutsche Oper, Komische Oper, Staatsoper 7. Februar . Scottish Folk Festival Nikolaisaal Potsdam, GroßeSaal Wilhelm-staab-~traß10/11

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14467 Potsdam 19:OO Uhr Infos: 0331-28 88 80 9. Februar Elektro Whirlpool Pfefferberg 10 Bands fü10 Mark Infos: www.mastermusic.de 17. Februar Ska & Punk Whirlpool Razzle Dazzle 10 Bands fü10 Mark 22. - 25. Februar Festival Musik und Politik 2001 Austragungsorte: WABE, Volksbühne

Club Voltair, ZwiEt + Kunsthaus Infos: www.concertidee.de/festival 9. - 18. Mär 18. Musikbienale Berlin Internationales Festival fü zeitgenössisch Musik Veranstaltungsorte: Konzerthaus, Philharmonie, Hamburger Bahnhof, Hebbel-Theater, Kulturbrauerei, Neue Nationalgalerie Tickets: 030- 254 89 100 Info: www.berlinerfestspiele.de 24. Mär Rock Whirlpool Pfefferberg 10 Bands fü10 Mark


s S Termine Musik: Konzerte 15. Februar Slut Maria am Ostbahnhof 21 :WUhr

Jazz Lounge mit Arbatax Theater des Westens 1 111. ~ a n ~ - G y e r 21 :00 Uhr Info: wwwkheater-des-westens.de

23. Februar Die Bruno Jazz Band Jazziges im Foyer Nikolaisaal Potsdam, Foyer Wilhelm-Staab-Straß 10/11 14467 Potsdam 20:00 Uhr 28 Mark Infos: 0331-28 88 80

10. Mär Knorkator Lindenpark Potsdam Info: www.lindenpark.de

23. Februar Salsa Carneval Party mit Live-Musik und Preisverleihung Ufa-Fabrik, Theatersaal 21:00 Uhr 20 Mark jerm.15 Mark Info: 030-75 50 30 www.ufafabrik.de/veranstaltungen 5. Mär Pop goes Jazz - Opera meets Blues

12. Marz Die Stihne Mannheims Columbia Halle 20:00 Uhr

21.-23., 28.-31. MSrz, 1. April Herr N~ISSWI Kalkseheune Jeweils 2030 Uhr Karten: 030-283 900 65 www.kalkscheime.de b

29. Mär Die Happy Pfefferberg 21 :00 Uhr

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13. Mär Deftones Columbia Halle 20:OO Uhr

11. 28. April United Slapstick Show 2001 Comedy mit Elliot, Sammy Tavalis und Bodo Wartke Ufa-Fabrik, Theatersaal, Info: 030-75 50 30, www.ufafabrik.de/veranstaltunqen 20:OO Uhr 29 Mark / erm.24 Mark

15. Wirz Melvins Columbia Fritz 21 :00 Uhr 33 Mark

14. April Subway to Sally Columbiahalle 20:30 Uhr 26 Mark

15. Februar Hausrnusikabend danach Semesterabschluss-Fete der Musikwissenschaftler Bauhofstraß 9, Reutersaal 19:OO Uhr

Johannes Brahms - Ein deutsches Requiem no. 45 Gethsemane-Kirche, Berlin Prenzlauer Berg 19:30 Uhr Tickets: 20 Mark /erm. 10 Mark Info: 030-2903 24 42

16. Februar Humboldts Philharmonischer Chor und Humboldts Studentische Philharmonie Johannes Brahms - Ein deutsches Requiem no. 45 Marien-Dom, Fürstenwald 19:30 Uhr Tickets: 20 Mark /erm. 10 Mark Info: 030-2903 24 42

18. Februaur Passionsmusik mit dem Kammerchor des Collegium Musicum Leitung: Manfred Fabricius Herz-Jesu-Kirche, Fehrbelliner Straß99 20:00 Uhr Karten: 8 Mark /erm. 5 Mark (Abendkasse)

17. Februar Humboldts Philharmonischer Chor und Humboldts Studentische Philharmonie Johannes Brahms - Ein deutsches Requiem no. 45 Nikolaikirche, Prenzlau 17:OOUhr Tickets: 20 Mark /erm. 10 Mark Info: 030-2903 24 42

24. und 25. Februar Palmensinfonie" Wandelkonzert in in den Gewächshäuse KünstlerischLeitung: Sabine Wüsthof Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem Königin-Luise-Straà 6-8, 14191 Berlin 19:OO Uhr Tel.: 030-838 50 100 Karten: 6 Mark, Kinder 3 Mark plus Garteneintritt

Uni-Konzerte 12. Februar HdK-Semesterabschlußkonzerdes Jazzstudienganges 2001 Kalkscheune, Johannisstraß 2 I0117 Berlin 20:OO Uhr

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Dorotheenstr. 90 10117 Beriin Tel. 226 792 63 Fax22079265

18. Februar Humboldts Philharmonischer Chor und Humboldts Studentische Philharmonie

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Tipps K Ter Vortragsreihen, Ringvorlesungen 8. und 15. Februar Vortragsreihe und Diskussion m i t den wissenschaftspolitischen Sprecherinnen des Berliner Abgeordnetenhauses: ,Tod durch Novellierung?" HU-HauptgebäudeRaum 3092 Jeweils 18:15 Uhr

12. Februar Letzter Vortrag der Interdisziplinäre Reihe PARIS PARIS Paris als Gedächtnisort Referent: Prof. Dr. Etienne Francois TU-Hauptgebäude Ernst-Reuter-Platz 7 18:OO - 20:OO Uhr

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12. Februar Vortragsreihe: Forum Constitutionis Europae Thema: Die Kompetenzordnung der EU nach Nizza Referent: Wolfgang Clement (Ministerprasident von Nordrhein-Westfalen) Veranstalter: Walter Hallstein-Institut fü Europäische Verfassungsrecht Infos: Edgar Lenski: 030-2093 33 46 Audimax, HU-Hauptgebäud 18:30 Uhr

Ringvorlesung: Umweltpolitik als lokale und globale Herausforderung Museum fur Naturkunde. Hörsaa201 12. Februar Thema: Nachhaltigkeit: Leitbild und praktische ~ o l f t i k Referent: Prof. Dr. Edda Mülle(Dt. Hochschule füVerwaltungswissenschaft, Speyer) * 18:OO Uhr . 19. Februar Thema: Die Novelle des Bundesnaturschutzgesetzes - Moderner Naturschutz i m Spannungsfeld zwischen Schutz und Nutzung Referent: Sylvia Voà (MdB) 18:OO Uhr 13. Februar Kolloquium Bevölkerungswissenschaft Minderheiten u n d Minderheitenkonflikte i m Wandel: Ostmittel- und Osteuropa im Umbruch Thema: Majorities and Minorities: The State and Citizenship Referent: George Schoepflin (School of Slavonic and Eastern European Studies, London) Veranstalter: HU, Institut füSozialwissenschaften

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Institut füSozialwissenschaften, Raum 003 Universitätsstraà 3 l6:OO - 1800 Uhr 13. Februar Ringvorlesung Religion und Moderne Thema: Säkularisierun und Sakralisierung bei Martin Buber und Gershom Scholem Referent: Prof. Dr. Itta Shedletzky (Jerusalem) Veranstalter: HU, Philosophische Fakultä111, Kulturwissenschaftliches Seminar HU- HauptgebäudeRaum 2097 Infos: 030-30 88 22 37 18:00 Uhr 13. Februar Richard-Hamann-Ringvorlesung Thema: Die neue Kunst und ihre Medien Referent: PD Dr. Michael Diers Veranstalter: KunstgeschichtlichesSeminar HU-Hauptgebäude Raum 2091192 Infos: Margrit Lorenz: 030-2093 42 88 18:OO - 20:OO Uhr 15. Februar Mosse-Lectures ,,Öffentlickei von Kultur" Messe-Zentrum, SchützenstraÃ25 Thema: Gedächtni und Restitution. Zur JüdischeIdentitä Referent: Dan Diner (Prof. fiur jüdisch Geschichte und Kultur, Leipzig und Te1 Aviv) Veranstalter: Institut füdeutsche Literatur 19:00 Uhr Infos: Dr. Elisabeth Wagner: 030-201967771-651 Vortragsreihe zur Ausstellung ,,Theatrum Naturae e t Artis" i m MartinGropius-Bau: jeweils 18:OO Uhr im Lichthof der Ausstellung Infos zu allen Veranstaltungen: 0302093 25 73 13. Februar Aktuelle Forschungsprojekte am Museum füNaturkunde Die versunkene Welt tierischer RätseOder: Die Frage, was Weichtiere Ÿbe Evolution erzählen Referent: Dr. Matthias Glaubrecht (HU) 14. Februar Gelehrte im Porträ - Die Galerie der

Gelehrten an der Humboldt-Universitä Referentin: Anita Stegmaier M.A. (HU) 15. Februar Emil du Bois-Reymonds Experiment ,,Ablenkung der Magnetnadel durch den Willen" 1849- Ÿbe physiologische Versuche zur Erklärun des Bewusstseins damals und heute Referent: Prof. Dr. Peter Bartsch (HU) 16. Februar Jör Gudzuhn liest Adetbert von Chamisso "Reise um die Welt" 21. Februar Der Mensch - 300 Jahre Lehr- und Forschungsobjektin Berlin. Hat eine anatomische Sammlung im 21. Jahrhundert noch eine Existenzberechtigung? Referenten: Präparato Ing. Günte Wilcke, Dr. Karl-Heinz Reiche und Prof. Dr. Gottfried Bogusch (Medizinische FakultuäCharite und Institut fur Anatomie an der HU Berlin) 22. ~ebruar "Tunnel Ÿbe der Spree" Ausgewählt Sondersammlungkn der Universitätsbibliothe Referenten: Elke-Barbara Peschke und Henrik Hofer (beide HU Berlin, Universitätsbibliothek 23. Februar Hanns Zischler und Jör Gudzuhn lesen aus dem Briefwechsel zwischen Rudolf Virchow und Heinrich Schliemann 28. Februar Olympia-Grabungen gestern und heute Referenten: Prof. Dr. Henning Wrede (HU )und Prof. Dr. Ulrich Sinn (Universitä WürzburgInstitut fur Archiiologie) 2. Mär Inszenierung von Wissen -Ausstellung als Visualisierungsstrategie fur Sammlungen Referent: Prof. Dr. Herbert Lachmeyer (UniversitäfüGestaltung Linz, Vorstand des Instituts fübildende Kunst und ' KuIturwissenschaften) Vortragsreihe: Vom Selbstverständni der Naturwissenschaften Veranstalter: Einstein Forum Am Neuen Markt 7, Potsdam mittwochs 19:OO Uhr 14. Februar Thema: Optik und Perspektive in der Renaissance Referentin: Jeanne Pfeiffer (CNRS Paris)


VorträgeDiskussionen, Kongtrsse 8. Februar ' Lesung: Erotisches zur Nacht Nils Heinrich "Trompete der Liebe" An einem Sonntag im August 21 :30 Uhr Info: www.erotisches-zur-nacht.de 8. Februar Frauencaf6 Thema: Magnus Hirschfelder in der Kritik Veranstalter: RefRat sbz Krähenfu HU-Hauptgebäud 18:OO - 22:OO Uhr Informationen: Corina Keller: 030-2093 26 031- 14 8. Februar Retrospektive Jawashima Yuzo ₠Shibuay Minoru Thema: Daikon to Ninjin - Rettich und Möhre Veranstalter: HU, Zentrum füSprache und Kultur Japans Johannisstraß 10, Raum 301 18:15 Uhr Informationen: Beate Weber: 030-28 160 97

12. Februar Vortrag zum Thema: Die Po1ize.i an den innereuropäischeGrenzen: Die Freiheit zu kommen und zu gehen zwischen Kontrolle und Überwachung Referent: Didier Bigo Veranstalter: Instituts Francais i n Deutschland , HU-Hauptgebäude Raum 2014b 1 9 ~ 3 0Uhr ' 15. Februar "Literature and Crap in American Pop Culture - What we like t o read and what we're supposed ton Scott Bradfield, Samuel-FischerGastprofessur im Institut füAllgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der FU Hüttenwe9, Seminarraum Tel.: 030-838 550 33 1O:OO - 12:W Uhr 15. Februar Gender-Cafe Veranstalter: RefRat, Fachschaft Genderstudies sbz Krähenfu HU-Hauptgebäud 20:OO - 23100 Uhr lnfos: Corina Keller: 030-2093 26 031-14

Prof. Dr. Harry Falk (FU Berbin, Iridologie) VeransQlter: Einstein Forum Potsdam Haus der Kulturen der Welt, John-FosterDuIli5-Alk~I 0 Berlin-Tiergarten 20:Oà Ubr 27. Februar Diskussion: Zur Zukunft der deutschen Philosophie i Frankm i t Dr. Rainer ~ o r s(~hiloso~hie, furt/Main), Prof. em. Dieter Heinrich (Philcmphie, LMU München)Prof. Dieter Thomà (Philosophie, St. Gallen) Veranstalter: Einstein Forum Am Neuen Markt 7, Potsdam 19:OO Uhr I.Mär Vortrag: lm Dickicht der StädteKonfliktlinien zwischen Gouvernance, Citizenship und Fremdenfeindlichkeit Referent: Pro. Karl-Dieter Keim (Stadtund Regionalentwicklung, Cottbus) Veranstalter: Einstein Forum Am Neuen Markt 7, Potsdam 19:OO Uhr

14. Mär Vortrag: Die fünSinne und die industrielle Revolution. Der Ei Film und Diskussion sierung und Technisie Veranstalter: Fachschaft Philosophie Iiche Wahrnehmung. 16. Februar sbz Krähenfu Symposium: Das Bild als Objekt des 'Referent: Prof. Robert Jütt (MedizinHU-HauptgebäudeOstflüge Wissens ,20:00 Uhr geschichte, Stuttgart) , Veranstalter: ~elmholtz-zentrum fü Veranstalter: Einstein Forum 1nfo:Corina Kelter: 030-2093 26 031-14 Kulturtechnik: Das Technische Bild Am Neuen Markt 7, Potsdam 19:Oà Uhr HU-Hauptgebäude Raum 3031 11. Februar 10~30- 17:OO Uhr Semesterabschluss-Gottesdienst der 29. bis 31. Mär lnfos: 030-2093 27 311-30 Berliner Hochschulen Luhmann-Kongress: Die Politik der GeReferent: Prof. Dr. Wilhelm Grab 79. Februar sellschaft. Veranstalter: Theologische Fakultä Ogai-Vortrag: Zur ~ i a der ~ ekulturellen Veranstalter: Prof. MünklerProf. Offe, der HU Prof. Schmalz-Bruns Identitäim japanischen St. Marien Kirche Berlin-Brandenburgische Akademie der Modernisierungsprozess Karl- Liebknecht- Straß 8 Wissenschaften Referent: Prof. Dr. Michiko Mae 10~30- 12:OO Uhr (Heinrich-Heine-Universitiit DÜsscldof Anmeldung erforderlich bei Dr. Bluhm (bluhm@bbaw,del Veranstalter; HU, Zentrum füSprache 12. Februar www.markensoziologie.de 1s International Criminal Justice ~ e a T l i und Kultur Japans Mori-Ogai-Gedenkstätte Raum 2 Needed? Benötige wir wirklich eine in5. 6. AWl Luisenstraae 39, 18:OO Uhr ternationale Strafiustiz? Workshop: IT-Anwendungen im lnfos: h a t e Weber: 030;28 260 97 Referent: Prof. Antonio Cassese Agrarmanagement (UniversitäFlorenz) Thema: State-ofdhe-Art und 20. Februar Veranstalter: Humboldt-Uni, Juristische Perspektiven ,,Zwischen Welten Denken" FakultätInstitutfürVÖlkeund EuropaVeranstalter: GIL, LandwirtschaftlichThema: ,,The Kalidasa Goethe recht GSrtnerische Fakult&t (HU) Didn't Knowm HU-HauptgebäudeRaum 213 lnvalidenstraß 42 Referenten: Prof. Velcheru Narayana Rao 12:OO Uhr (z. Zt. Fellow am Wis~nschaftskolleg Infos: Prof. Dr. Martin Odening: 030Infos: Prof. Dr. Christian Tomuschat: 2093 6487 Berlin) unter der GesprSchsleitung von 030-2903 2335 9. Februar

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Tipps & Ter Ausstellungen bis 25. Februar Die besten Naturfotografien des Jahres in Berlin Veranstalter: naturf3kosmos Museum füNaturkunde lnvalidenstraß 43 Infos: Dr. Gesine Steiner: 030-2093 89 17 bis 28. Februar Mystik und Russische Kunst Von Alexander Solowjow und Rais Khalilov Acud Galerie lnfo: 030-449 I 0 67 www.acud.de bis 3. Mär 162. Ausstellung der Kleinen HumboldtGalerie Karin Noßky,,Farbnotizen Wortgebilde" Rechenzentrum der HU Immer 12:OO - 18:OO Uhr

. bis 4. Mär Theatrum Naturae et Artis Wunderkammern des Wissens Martin-Gropius-Bau Niederkirchner Straß 7 Di-So 1O:OO - 2O:OO Uhr, Sa 10:OO 22:OO Uhr Tel.: 030-28 39 74 44 www.hu-berlin.de/theatrum

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bis 14. Mär Parasiten - leben und leben lassen Museum füNaturkunde lnvalidenstraß 43 10115 Berlin täglic 9:30 - 17:OO Uhr 16. und 17. Mär "X-landsu - von Florece Lazar ' In der Ausstellungsreihe mit angegliederter Vortragsreihe werden auf der Ebene transdisziplinierter Kulturtheorie Fragen der ldentitätskonstruktio diskutiert. Veranstalter: Instituts Francais i n Deutschland Plattform lnfo: 030-280 469 73

auf Papier Veranstalter: Technische UniversitäBerlin, Mathematische Fachbibliothek in Zusammenarbeit mit dem FrankreichZentrum TU Berlin, Mathematikgebaude, Straß des 17. Juni 136 Mo-Fr 9:OO - 19:OO Uhr bis I.Juli Körperwelte Von Gunter von Hagens Täglic von 9:OO - 23:OO Uhr Postbahnhof am Ostbahnhof Straß der Pariser Kommune 3-7 Tel.: 030-29 30 90 verantwortlich füTipps Et Termine: rnast

16. Mär bis I.April Sonderausstellung: Installationen von Hermann Baeten, Gent in der AbgussSammlung Antiker Plastiken SchloßstraÃ69; I4059 Berlin-charlottenburg Infos: Dr. Klaus Stemmer, Institut fü Klassische Archäologi Te!.: 030-83 85 37 121-565 77 oder 030342 40 54 bis 27. April Aurore Reinicke Digitale C-Prints und Arbeiten

äts -

Wen das Lttsungswort des letzten Rätsel - Palrnhain noch nicht aus der Winterdepression herauszureiße vermag, der verstehe das diesmal gesuchte als Aufforderung, sich endlich einen Schubs zu geben und nebenbei dem letzten überzählig Weihnachtsschlernrnerpfund Lebewohl zu sagen. Tragt jeweils sechsbuchstabige Begriffe i n das iiätsclschern ein (immer zwei je Feld) und in der Mitte erhaltet Ihr das gesuchte L6sungswort. 1

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10 Läsun aus UnAuf 117: 1. Pamina, 2. Aargau, 3. Lurche,

4. Medusa,

I.mit geschärfte Zungen geht's in dies Gefecht,

2. Fitz auf dieser ähneldem Knoten in der Zunge, 3. ,,Alle Kraft zurück!ruft der Buchhalter, . 4. bekränzscheinbar, doch nur scheinbar den selbsternannten Heiligen, 5. von Haerte hat er nichts außedie Lettern,

U n A u f w Februar 2001

6. der Siplicissimus unter den Kohlenwasserstoffen, 7. das Maà aller (zu messenden) Dinge, , 8. Stubentigers Waffe, 9. das kleine All fLuhlt sich recht einsam, 10. bewegende Verbindlichkeit so von Knochen zu Knochen.

5. Hammer, 6. Arafat, 7. lthaka,

8. Natura;

Losungswort: Palmhain


Hallo UnAufl ich bin Student im ersten Semester und habe sogar schon mitbekommen, dass Wahlen stattfinden, an denen ich mich auch beteiligen sollte. In Eurer aktuellen Ausgabe ist auch die Rede von "Wahlkampf". Kommt der noch? Alles, was ich, auch erst nach Suchen, gefunden habe, war ein Musterbogen am RefRatBrett. Dort standen Namen mit Fach und einer (Semester-?)zahl. Diese waren i n Listen sortiert, die zumeist absolut nichtssagend waren: RCDS und UnabhängigeJuristen und Ähnliches Also gut, ich würdja sogar zur Wahl gehen und willkürlic irgendwo Kreuze machen, nur um die Wahl damit aufzuwerten. Allerdings las ich dann bei Euch, dass ich mich mit den Listen im lnternet auf der HU-Seite vertraut machen khnte. Dort allerdings konnte selbst die Suche nach "StuPaw, 'Wahlen", oder die Hoffnung auf einen Link, vielleicht wenigstens von der Seite,des RefRats aus, nicht mit Erfolg beschieden werden. Die Suche nach "Liste" führtimmerhin zu einem Link zur "Linken Liste", deren Seite aber wohl direkt unterder Domain liegt. Anscheinend gibt es keine "Wahlinformation.sseite"? Wollt Ihr mir wirklich noch erzählendie Wahl sei wichtig? So wichtig, dass verlangt wird, dass ich, bevor ich in zehn Minuten wähle gehen kann, stundenlang nach Infos suchen muss? Organe munter weiter Meinetwegen könne die stdef%ii&ien demo~S&iercfI, a k r s i e sullten vor lauter allgemeinpolitischer Agitatiwi n k f t t ~ e q e s s e n ~ ~ adie ~ cureigensten h Aufgaben der H o c k ~ h u l ~ o l i t i k . zvertreteh, u und zwar genauso öffentlich Dabei wgre es auch gut, eine möglichssachliche, überpartei liche Berichterstattung einzurichten. Von dem Wenigen, was ich in den paar Monaten an der HU von Hochschulpolitik mit-

UnAufse#ordert Die Studentinnen- und Studentenzeitung der Humboldt-Uni. Erstmals erschienen am 17. November 1989 Herausgekrin: ~ t u d e ~ t l m p & a m e @d& t W '

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Verantwortliche ~ e d a k t a kffir ' ~iijabe: Wolfram Baier (wb), Alexander Florin (afl, Martin Hartmann (mh), Jenny Schlüte(jes). Redaktion: Janina Thieb (aal), Andreas Stirn (ast), Annika Waldhaus (aw), Barbara Braun (bb), Manfred Zeller (bob), Christine Holbach (ch), Caroline Wimmer (cw), Denise Klink (dk)! Dorothee Luke (do), Frank Lehmann (fl), Hannah Gritschke (hang), Hark Machnik (hm], Beatrix Altmann (ix), Tomek , Kosieradzki (jan), Jan Prause Gap), Johannes Freund 0 ~ 4Jens h Schley Got), Jan Sternberg Qps), Karen Toft Kirsten Matthes (kma), Kathrin Preyer (kp), (k~), Matthias Mein'dl (MM), Martina Stüt(mast), Carrnm Mayer (may), Mark Beundermann (mb), Nena Heydenreich (nh), Nadja Will- ner (nw), Rene Kabelitz (okk), Martin Raasch (raa), Julia Roth (ro), Solomom Bergen-Bad [sbbl, Steffi Hmsel (sh), Franziska Weber (sic), Silke Petprs (spe), Steffen Vogel (SV),Tim Blöth (tim), Oliver Tripp (trp), Ulfert Köppe (uk), Xenia Dudek (xen). Verantwortiich fü Anzeigen: Jens khley, Frank Lehmann

bekommen habe, muss ich sagen, dass sie mir schlimmer in Grabenkämpfe vekrustet erscheint als jegliche "Allgemeinpolitik". Mich zumindest interessiert grundsi4tzlkh immer mehr, wofüjemand ist, nicht wogegen. M i t freqpdlichen Grüße rolfprnoormann@student.hu-berlin.de Hallo Rolf, wir enthalten uns eines Kommentars, finden Wahlen aber wirklich wichtig und geben Dir in allen Punkten Recht.

Ein Fündleiam Sonnabend, UnAuf 117. Das verschönt das Wochenende. Nach Unicum und Audimax, die in der ersten Hälft des Eism~natsHartung, Eure Gazette. Versteckt durch Dünndrucentdeckte ich meinen Namen und antworte prompt. Nach Lage der Dinge kann nur die Schließun der Professorenmensa der Hauptpunkt sein. Mit Goethe ein ,,gesittes Pfui" übedie, die es beschlossen haben. Ich persönlic wechselte nicht nach nebenan, sondern-fand in der WiWi-Mensa einen Ersatz. Hic Rhodus, hic ede et bibe! Herzlich grüße Helmut Schinkei

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Sehr geehrter Herr Schinkeh wir hoffen, dass der Wechsel nicht reut und bene edeunt et bibeunt (wobei wir der deutschen 3. Person Plural fü,,Sie8' verhaftet bleiben, allzu viel Latein ist nicht mehr im Kopf). Die Liebesbrfefredaktion wünschschön Semesterferien.

Satz, Titel: Marco Rahn (maat) lnnentitel: Martin Raasch Illustration: Ralph Hauser Kürzedürfenur von Redaktionsmitgliedernverwendet werden. Alle Artikel geben die Meinung des jeweiligen Autors wieder. Kontak. Humboldt-Universitäzu Berlin Unter den Linden 6, 10099 Bertin HauptgebäudRaum 3022 Tel.: 2ü93-2288Fax: 2093-2754 E-Mail: unaufgefordert@student.hu-berlin.de 6ffen-e

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Redaktionssitzmpn: montags um 18.00 Uhr im 8aum 3022 e

D~U&-#ATA MORGANAverla$ Brunnenstr. 181, 10d$Berlin 3 gdm&auf t R-lingpapier h Trwkenofhetverffiren, Auflage: 5.000 Füalle Fakten besteht das Recht auf GqendarsteUung in angemessenem Umfang. Nachdruck nach vorheriger Nachfrage möglichWir bitten um Quellenangabe und Belegexemplar. Die Redaktion behglt sich vor, Leserinnfpp und &@riefe gekürzzu ver6ffentlichen.

h8 dieser Ausgabe: 24. Jmuar 2001 Reda Reyiaktiomdttd3 der Nr. 119: 28. Wrz 2001 U n A u ~ ~ eNr.r t119 e h e i n t am 17. April 2001. Februar 2001 U & -



UnAufge3ordert Studentinnen- und StudentenzeiWng der Hurnboldt-UniversitĂƒ¤ llnte~den U ~ d e 6t ~


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