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uni:report CAMPUS-MAGAZIN DER OTTO-VON-GUERICKE-UNIVERSITÄT MAGDEBURG AUSGABE 1 | JANUAR 2012

OVGU macht Existenzgründer Was steuert im Hirn unsere Motivation? | Seite 2 Masterwiki – Hilfe bei der Suche nach dem richtigen Masterstudiengang | Seite 9 Wer in Italien studieren will, muss Gelassenheit mitbringen | Seite 17


OVGU Impressionen

Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Birgitta Wolff (Mi.) zu Gast bei Ingo Naumann (li.) und Nawid Sorusch (re.) in der Talk-Show Couch & Guests Die Gewinner des Goldenen K채ngurus auf der Video-Expo 2011 Alexander Kusserow, Matthias Andrasch, Patrick Schulz und Dominik Bogner


Editorial

Die Zukunft mitgestalten

Inhalt

Sachsen-Anhalt steht ebenso wie die übrigen neuen Bundesländer vor schwierigen Zukunftsaufgaben. Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg kann und wird dazu beitragen, die Zukunft des Landes mitzugestalten.

OVGU aktuell Langfristige Zusammenarbeit mit Vietnam ausbauen | Die OVGU ist gut gerüstet | OVGU fragt nach Seiten 2 – 3 Existenzgründung OVGU macht Existenzgründer Seiten 4 – 8

Liebe Leserin, lieber Leser,

Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann

Foto: Viktoria Kühne

zu Beginn des neuen Jahres darf ich alle Mitglieder der Otto-von-Guericke-Universität herzlich grüßen und ihnen für das Jahr 2012 alles Gute, Gesundheit und viel Erfolg wünschen.

Wir wollen alle dazu beitragen, unsere Universität auch 2012 erfolgreich weiterzu­ entwickeln. Dazu braucht man gesunde und motivierte Mitglieder der Universität, in welchen Bereichen sie auch immer tätig sind und mit welchen Aufgaben sie auch immer betraut sind. Im letzten Jahr haben wir den Beweis angetreten, dass die Otto-von-Guericke-Universität in der Lage ist, talentierte Studierende anzuziehen und die Studienplätze auszulasten, manchmal schon bis zu einem kritischen Grad. Wir tun damit zugleich etwas für die Attraktivität unseres Landes. Erstmals stammen mehr als 50 Prozent unserer Erstsemester aus den alten Bundesländern. Ihnen allen ebenso wie den Landeskindern und den ca. 1 400 internationalen Studierenden wollen wir gute Studienbedingungen gewährleisten und die Grundlage dafür schaffen, dass sie hier erfolgreich studieren können. Sachsen-Anhalt steht ebenso wie die übrigen neuen Bundesländer vor schwierigen Zukunftsaufgaben. Wird das Land mit den schwierigen demographischen Rahmenbedingungen – Geburtenrückgang, Überalterung, Abwanderung – fertig werden? Lässt der unerlässliche Spardruck eine zukunftsgerechte Investition in Köpfe und Lebensverhältnisse zu? Das werden die wichtigsten Fragen für die kommenden Jahre sein. Die Otto-von-Guericke-Universität kann und wird dazu beitragen, die Zukunft des Landes mitzugestalten. Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann Rektor

OVGU studiert Parkgenehmigungen für Studenten mit Kind | 29 Doppeldiplome vergeben | Studienabschluss mit zwei Bachelor-Urkunden | 333. Hochschule am SAP UCC Magdeburg | Doppelter Abschluss in Logistik | Studienabschluss mit Bachelor-Urkunde und Gesellenbrief | Neue Qualität – gemeinsamer Studiengang Computermathematik Seiten 9 – 13 OVGU forscht Zurück aus dem All | Senioren bleiben mit Kampfsport in Bewegung | Mal über den wissenschaftlichen Tellerrand schauen | Verkehrspsychologisches Labor auf vier Rädern | Wie kommen die Straßen zu ihren Namen? Seiten 13 – 15 OVGU international Ideal zum Forschen | „Wir müssen mehr miteinander sprechen“ Seiten 16 – 17 OVGU & Schule „Wir haben schon im Kindergarten mit Autos gespielt“ | Die Akademiker von morgen | Der Weg an die Uni mit „FIN macht Schule“ Seiten 18 – 19 OVGU & Kultur Lästerliches aus einem ‚märchenhaften‘ EUtopia Seite 20 OVGU persönlich Ehrendoktor für Wirbelschicht-Praktiker | Bundesverdienstkreuz für Historiker | Einsatz für interkulturelle Verständigung | Gewählt und ausgezeichnet | Kommen & Gehen Seiten 21 – 22 OVGU Vermischtes Jedes Mal großes Erstaunen | Man lernt eben nie aus Seite 23 OVGU Termine Vorträge | Karneval | Ausstellung | Impressum Seite 24

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OVGU aktuell

Was steuert im Hirn unsere Motivation? Die Förderung des Sonderforschungsbereichs 779 wurde verlängert. Magdeburger Forscher wollen neuronale Prozesse, die motiviertes Verhalten steuern aufdecken und erklären. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewertete den Magdeburger Sonderforschungsbereich 779 Neurobiologie motivierten Verhaltens mit sehr guten und exzellenten Noten. Sie wird ihn für einen weiteren Vier-Jahreszyklus bis 2015 mit etwa neun Millionen Euro fördern. Der Sonderforschungsbereich (SFB) wird durch die Fakultät für Naturwissenschaften, die Medizinische Fakultät sowie das Leibniz-Institut für Neurobiologie Magdeburg getragen. Sprecher des SFB ist der Neurobiologe Prof. Dr. Frank W. Ohl, Institut für Biologie und Leibniz-Institut für Neurobiologie Magdeburg (LIN). Wissenschafts- und Wirtschaftsministerin Prof. Birgitta Wolff gratulierte. Das sei ein Superergebnis und eine gute Basis für die Weiterarbeit.

18 Teilprojekte Motivation ist ein zentraler Auslöse- und Steuerungsfaktor für das Verhalten des Menschen und daher von hoher gesellschaftlicher Relevanz. Während psychologische Fragestellungen zum Thema Motivation die Wissenschaft seit Jahrhunderten beschäftigen, ist die Erforschung der Mechanismen im Hirn, die der Motivation zu Grunde liegen, eine noch sehr junge Disziplin. Langfristiges Ziel des SFB 779 ist ein umfassendes Verständnis der neuronalen Prozesse, die motiviertes Verhalten steuern und erklären. Motiviertes Verhalten beruht auf Mechanismen, die es dem Individuum ermöglichen, Erstrebenswertes und zu Vermeidendes in seiner

Umwelt zu identifizieren und dann entsprechende Handlungsstrategien zu entwickeln. In den 18 Teilprojekten des SFB Neurobiologie motivierten Verhaltens erforschen die Magdeburger Wissenschaftler mit einem interdisziplinären Ansatz die neuronalen Grundlagen motivationsabhängiger und motivationssteuernder Prozesse. Entwickelt wurden neue experimentelle Paradigmen, die zu einem vertieften Verständnis der relevanten Elementarprozesse komplexer motivierter Verhaltenssteuerung führten. Die damit möglichen systemphysiologischen UntersuchunAbkürzungen: SN: Substantia nigra, gen leisten wesentliche Beiträge VTA: Area tegmentalis ventralis zum Verständnis der Rolle verschiedener Hirnstrukturen und deren Interaktion während der EntsteSchema eines Netzwerks ausgewählter relevanter Hirnstrukturen hung und Durchführung motivierter bei Primaten am Beispiel der motivationsabhängigen ReizrepräHandlungen. Auf der zell- und molesentation auditorischer Signale. kularphysiologischen Ebene werden wichtige intrazelluläre Signalwege in Nervenzellen aufgeklärt. Mit der Etablierung Magdeburgs als internaschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrantionales neurowissenschaftliches Forschungskungen, des SFB 854 Molekulare Organisation zentrum nicht zuletzt durch die Einrichtung des der Zellulären Kommunikation im ImmunsysCenter for Behavioral Brain Science, von zwei tem sowie der Leibniz-Graduate-School und des Transregio-SFBs mit neurowissenschaftlicher Graduiertenkollegs Zell-Zell-Kommunikation im Beteiligung (SFB TRR 31 Das aktive Gehör und Nerven- und Immunsystem finden die Forscher SFB TRR 62 Companiontechnologie für kognitive des SFB 779 hervorragende Bedingungen und technische Systeme), eines Standorts des DeutInes Perl Partner.

Langfristig Zusammenarbeit mit Vietnam ausbauen Der Rektor der OVGU, Prof. Klaus Erich Pollmann, und der Rektor der Electric Power University Hanoi, Prof. Ph.D. Dam Xuan Hiep, haben Mitte November 2011 einen Koopera-

tionsvertrag zwischen beiden Universitäten unterzeichnet und damit die seit vielen Jahren bestehenden Kontakte zwischen Hanoi und Magdeburg intensiviert.

Foto: privat

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Vertragsunterzeichnung in Hanoi durch Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann (Mi. re.), Rektor der OVGU, und den Rektor der Electric Power University Hanoi, Prof. Ph.D. Dam Xuan Hiep (Mi. li.).

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In Gesprächen zwischen dem vietnamesischen Vize-Premier, Prof. Dr. Nguyen Thien Nhan, und Rektor Prof. Pollmann wurde des Weiteren eine langfristige strategische Zusammenarbeit der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg mit mehreren Universitäten der Republik Vietnam verabredet. Anlass des Besuchs in Vietnam waren die Feierlichkeiten des 45. Jahrestages der Gründung der Electric Power University (EPU) in Hanoi. In diesem Rahmen fand ein internationaler Expertenworkshop zur optimalen Sicherheit und Wirtschaftlichkeit von kritischen Infrastrukturen in Industrieländern, wie nationale elektrische Netze, europäische Transport- und Logistiknetze oder globale Kommunikationsnetze, statt, an dem Wissenschaftler von der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der OVGU teilnahmen. I.P.


OVGU aktuell

Der Forschungspreisträger Prof. Dr. Emrah Düzel (Mi.) mit dem Rektor der OVGU, Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann (li.), und dem Prorektor für Forschung der OVGU, Prof. Dr. Volkmar Leßmann (re.).

Die OVGU ist gut gerüstet Die Otto-von-Guericke-Universität ehrt alljährlich das Wirken und Leben ihres Namenspatrons Otto von Guericke und zugleich hervorragende wissenschaftliche Leistungen junger Forscher aus ihren Reihen. Den 409. Geburtstag ihres Namensgebers feierten die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und die Otto-von-Guericke-Gesellschaft Ende November 2011 mit einem Akademischen Festakt. Der Rektor, Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann, machte auf die erfreulich hohe Zahl an Studienanfängern aufmerksam, die sich trotzt der verschärften demographischen Bedingungen für ein Studium an der OVGU entschieden hätten. Mit Blick in die Zukunft verwies er auf das Risiko des Haushaltsvorbehalts für die Jahre 2013 bis 2015 im Hochschulpakt für Forschung und Innovation, den Land und Hochschulen abgeschlossen haben. Er läge wie ein Schatten über der universitären Forschung. Dennoch war sich der Rektor sicher, „die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg geht gut gerüstet in das neue Jahr“.

Forschungspreis an Emrah Düzel In seinem Festvortrag ging Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, auf die tragenden Pfeiler der Wissenschaft ein: die staatliche Finanzierung, die Drittmittel und die Karrieren des wissenschaftlichen Nachwuchses. Diese effektiver und attraktiver zu gestalten, müssten die Helmholtz-Gemeinschaft und die Universitäten ihre Kräfte bündeln. Mit dem Forschungspreis 2011 der Otto-vonGuericke-Universität Magdeburg wurde Prof. Dr. med. Emrah Düzel, Direktor des Instituts für Kognitive Neurologie und Demenzforschung und Standortsprecher des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Standort Magdeburg, ausgezeichnet. Prof. Düzel erforscht die Mechanismen und Funktionsstörungen des menschlichen Gedächtnisses und

der Handlungskontrolle. Seine bahnbrechenden Untersuchungen haben erstmals einen physiologischen Zusammenhang zwischen Langzeitgedächtnis und Belohnungsmotivation beim Menschen aufgezeigt und die Kodierungsprinzipien von Gedächtnisinhalten entschlüsselt. Erstmals wurde in diesem Jahr der Karin-Witte-Preis an eine herausragende Nachwuchswissenschaftlerin verliehen. Die Stifterin Karin Witte selbst überreichte ihn an Dr. Eugenia Saorín Gómez, Institut für Algebra und Geometrie, für ihre substantiellen wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der Konvexgeometrie. Gemeinsam verliehen die OVGU und die Landeshauptstadt Magdeburg das Eike-vonRepgow-Stipendium an Carsten Nahrendorf M.A., der zu Schulen und Literatur in der Frühen Neuzeit am Beispiel des Altstädtischen Gymnasiums in Magdeburg (1525 bis 1631) promoviert. Mit dem Dissertationspreis 2011 wurde Dr. Julia Unterhinninghofen ausgezeichnet. Sie erforscht an der Fakultät für Naturwissenschaften optische Mikroresonatoren. Zudem wurden als die besten Doktoranden ihrer Fakultät Jonas Wihelm Fischer, Tobias Max Reggelin, Maschinenbau, Peter Müller, Verfahrens- und Systemtechnik, Markus Grötsch, Elektrotechnik und Informationstechnik, Karin Engel, Informatik, Eva Linke, Mathematik, Fabian Mühlberg, Medizin, Ronny Scholz, Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, sowie Guido Voigt, Wirtschaftswissenschaft, geehrt. Der Dissertationspreis sowie die Fakultätspreise der Fakultäten für Verfahrens- und Systemtechnik, für Elektrotechnik und Informationstechnik, für Informatik, für Mathematik und für Naturwissenschaften wurden von der KarinWitte-Stiftung gestiftet. Ines Perl

Seit 2005 stiftet die Karin-Witte-Stiftung jährlich den Dissertationspreis und einen Teil der Fakultätspreise für die besten Promovenden. In diesem Jahr wurde erstmals der Karin- Karin Witte Witte-Preis an eine herausragende Nachwuchswissenschaftlerin vergeben. Uni:report sprach mit der Stifterin Karin Witte. Foto: Karin Lange

Foto: Karin Lange

OVGU fragt nach

Warum haben Sie den Karin-Witte-Preis initiiert? Der Preis soll an Nachwuchswissenschaftlerinnen verliehen werden, die ihre Promotion mit summa cum laude abgeschlossen haben, hervorragende wissenschaftliche Leistungen an der Universität Magdeburg erbringen und sich für Studierende oder sozial engagieren. Auch heute haben es Frauen immer noch schwer, allen an sie gestellten Anforderungen gerecht zu werden und sich trotzdem mit Energie, Ideenreichtum, immer gleich beleibendem Enthusiasmus, mit Energie und persönlicher Ausstrahlung ihren vielseitigen Aufgaben zu stellen. Der Karin-Witte-Preis soll künftig alle zwei Jahre vergeben werden. Sie ehren zudem hervorragende Leistungen von Doktoranden der OVGU. Warum? Mit meiner kleinen Stiftung und den Zuwendungen möchte ich besondere Leistungen von Promovenden in Naturwissenschaften honorieren, da ich davon überzeugt bin, dass wir in Deutschland auf Dauer nur in Wohlstand leben können, wenn wir laufend neue Techniken auf den Markt bringen. Wir sind noch in einer großen Anzahl von technischen Errungenschaften Weltmarktführer, und das sollte so bleiben. Sie stammen aus Lübeck, was verbindet Sie mit Magdeburg und der OVGU? Meine Familie hat viele Wurzeln und ist viel herumgekommen. Ein Zweig kommt aus der Altmark und auch aus Magdeburg. Seit 1610 besteht eine Familienstiftung in Salzwedel, deren Stifter Nicolaus Gercken Syndicus des Domkapitels zu Magdeburg war. Sein Vater war Cannonicus Lector am Hohen Stifte zu Magdeburg – ein Dozent für kirchliches Recht am Dom. Ich möchte mit meiner gemeinnützigen Stiftung vorwiegend in Sachsen-Anhalt fördern, da Lübeck seit Jahrhunderten über eine Vielzahl von Stiftungen verfügt.

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Title

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Existenzgr체ndung

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Existenzgründung

OVGU macht Existenzgründer Gründungen aus der Wissenschaft schaffen rund siebenmal mehr Arbeitsplätze als herkömmliche Gründungen, machen aber bislang deutschlandweit nur drei Prozent am Gesamtgründungsgeschehen aus. Sie sind eine wichtige Form des Transfers von Forschung und Entwicklung in die regionale Wirtschaft. Deshalb unterstützt die OVGU Start-ups aus ihren Reihen auf verschiedenste Art und Weise sehr erfolgreich.

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er Raum ist in gleißend rotes Licht getaucht. Christian Wilker führt den 3D-Scanner gleichmäßig über das Bauteil auf dem Tisch. Langsam baut sich aus den Daten ein Bild des gescannten Werkstücks auf dem Monitor auf. Der hochmoderne Scanner gehört zum ego.-INKUBATOR, der als erster seiner Art in Sachsen-Anhalt Ende vergangenen Jahres am Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung von der Wissenschafts- und Wirtschaftsministerin, Prof. Dr. Birgitta Wolff, eröffnet wurde. Gefördert in der Existenzgründungsoffensive Sachsen-Anhalts bietet diese neue gründungsorientierte Infrastruktur Studierenden, wissenschaftlichen Mitarbeitern sowie Absolventen der OVGU die Möglichkeit, innovative Geschäftsideen in einem praxisnahen Umfeld zu entwickeln und zu erproben. Mit dem ego.-INKUBATOR durch schnelle Erzeugung von Gussteilen zur innovativen Existenzgründung – so die Idee der auf Initiative von Prof. Dr. Rüdiger Bähr eingerichteten Versuchs- und Pilotanlage zur Gussteilentwicklung. Wie in einem Brutkasten (Inkubator) sollen hier in geschützter Atmosphäre Gründungsideen heranwachsen. Im ego.-INKUBATOR können zukunftsweisende Prozessketten und Verfahrensabläufe zur Herstellung neuartiger Gussteile für die Automobilbranche, die Medizintechnik, die Archäologie oder die Kunst simuliert werden. Der aus den Fördermitteln angeschaffte 3D-Scanner, eine 3D-Rapid-Prototyping-Anlage und ein Formstoffdrucker ergänzen die am Uni-Institut bereits vorhandenen Möglichkeiten zur Konstruktion, Simulation sowie zum Fein- und Schwerkraftgießen. Durch kleintechnische Versuche und Tests der Prozessketten sowie die Erprobung modernster Verfahren haben die Nutzer des ego.-INKUBA-

Christian Wilker (re.) arbeitet mit dem 3D-Scanner im ego.-INKUBATOR zur innovativen Gussteilentwicklung, der die Möglichkeit schafft, innovative Geschäftsideen zu entwickeln. Erfolgreich auch die Ausgründung der FestungMark. Entstanden ist in den vergangenen zehn Jahren in Uni-Nähe ein Kultur- und Tagungszentrum (unten).

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Fotos: Karin Lange (re.), FestungMark (u.)

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Existenzgründung

Fotos: Konstantin Gastmann_pixelio.de

TORS die Möglichkeit zur Herstellung von Gussteilprototypen und -kleinserien. Christian Wilker, Jan Pietras und Sebastian Hichert sind nicht nur Maschinenbaustudenten, sondern auch begeisterte Radsportler und probieren sich gerade an einer neuen im Gießverfahren gefertigten Pedale für Sporträder aus. So können sie überprüfen, ob ihre Geschäftsidee später vielleicht zu einer Unternehmensgründung führen kann. Dabei werden die akademischen Unternehmensgründer technologisch vom Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung betreut. Wie die berufliche Selbständigkeit auf eine solide ökonomische Basis zu stellen ist, dazu berät die Fakultät für Wirtschaftswissenschaft die Start-ups. Einen Methoden- und Werkzeugkasten sowohl für entwicklungs- als auch forschungsorientierte Gründungen möchte der an der Wirtschaftsfakultät neuberufene Professor für Innovations- und Finanzmanagement, Elmar Lukas, den Nutzern des ego.-INKUBATORS, dem schon bald ein weiterer am Institut für Werkstoff- und Fügetechnik folgen soll, in die Hand geben: „Gründungsinteressierte sollen mit einem Entscheidungsgerüst ein Instru­mentarium erhalten für die Wahl der Rechtsform, der Finanzierung, für Patentangelegenheiten oder das Kooperations- und Risikomanagement.“

Innovative Firmen in Sachsen-Anhalt ansiedeln So können neben den ökonomischen Risiken auch die technischen in die Investitionsplanung einbezogen werden. In einer Ringvorlesung möchte der neue Professor u. a. externe Experten an die Uni holen, ihr Wissen und ihre Erfahrungen an junge Gründer weiter zu geben. Mit der Existenzgründungsförderung will die Landesregierung langfristig stabile innovative Firmen in Sachsen-Anhalt verorten. Dabei kann die Universität helfend zur Seite stehen. „Wir müssen vor allem den großen Vorteil einer Universität, dass hier Studierende ganz unterschiedlicher Studienrichtungen und ganz verschiedener Interessen zusammenkommen, nutzen. Daraus entwickeln sich Produkt- und Gründungsideen“, unterstreicht Prof. Dr. Lukas. Maschinenbauer, Designer, Konstrukteure, Betriebswirtschaftler werden in den Projekten der Studienrichtung Integrierte Produktentwicklung zusammengebracht. Gemeinsam wenden die Studierenden ihr theoretisch erworbenes Wissen anhand von konkreten Aufgaben, die von Unternehmen zur Neu- oder Weiterentwicklung eines Produktes gestellt werden, an. Gemeinsam tüfteln sie an technischen Neuerungen und brüten über Businessplänen. Nicht nur, dass insbesondere regionale Unternehmen, denen eigene Entwicklungskapazitäten fehlen, von den innovativen Lösungen profitieren; nein, sie führen auch zu Start-ups wie Schindelhauer

Bikes eine Marke der c2g-engineering GmbH. Mit hochwertigen Nischenprodukten in zeitlosem Design – Cityflitzern im Rennradlook – erobern die Produktentwickler und Ingenieure Jörg Schindelhauer und Manuel Holstein, Geschäftsführer Martin Schellhase – alle drei Absolventen der OVGU – sowie Designer Stephan Zehren und Mechaniker Sebastian Taege die Fahrrad-Szene; längst auch schon international in 17 Ländern. Markenzeichen der Schindelhauer-Bikes ist das hochspezialisierte Zahnriemenantriebssystem aus carbonfaserverstärktem Kunststoff. Das eigens entwickelte und patentierte Spannsystem erleichtert nicht nur das Nachspannen des Zahnriemens, sondern auch ein defekter Schlauch am Hinterrad ist ganz leicht ausgewechselt. „Die Unterstützung durch das ImpulsNetzwerk am Lehrstuhl für Entrepreneurship der Uni war für uns sehr hilfreich für die Vorbereitung der Unternehmensgründung Anfang 2009“, erinnert sich Jörg Schindelhauer. „In den Workshops hatten wir Gelegenheit, mit Betriebswirten über unsere Ideen zu diskutieren und konnten ein Verständnis dafür entwickeln, was aus betriebswirtschaftlicher Sicht wichtig für eine Existenzgründung ist.“ Warum sind Ausgründungen aus der Universität so wichtig? „Weil Gründungen aus der Wissenschaft rund siebenmal mehr Arbeitsplätze schaffen als herkömmliche Gründungen, aber bislang deutschlandweit nur drei Prozent am Gesamtgründungsgeschehen ausmachen“, hebt Wirtschaftsministerin Prof. Dr. Birgitta Wolff hervor. „Und sie sind eine wichtige Form des Transfers von Forschung und Entwicklung in die regionale Wirtschaft. Dazu bedarf es innovationsoffener Unternehmensstrukturen in Sachsen-Anhalt, die wiederum durch Ausgründungen aus Universitäten und Forschungsinstituten aufgebaut werden“, unterstreicht Prof. Dr. Matthias Raith, Lehrstuhl für Entrepreneurship an der Fakultät für Wirt-

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Titel

Foto: Ulrich Arendt

Elegante minimalistisch zeitlose Cityräder mit sportlichem Charakter sind das Nischenprodukt, mit dem sich Stephan Zehren, Jörg Schindelhauer, Sebastian Taege, Manuel Holstein und Martin Schellhase (v. li. n. re.) auf dem internationalen Markt behaupten und bereits zahlreiche Preise wie den Eurobike Award oder red dot design award gewannen.

schaftswissenschaft. Mit seinen Projekten wie Impuls-Netzwerk, MovE: Mobilisierung von Entrepreneurinnen, SeJu: Senior- & Juniorpreneurship, Uni:prise: Universities as Enterprises und vielen mehr begleitet er jährlich um die zwanzig Existenzgründungen. Und das sehr erfolgreich. Regelmäßig gewinnen von seinem Lehrstuhl betreute Gründungsvorhaben Wettbewerbe wie den ego.-Businessplanwettbewerb. Gründungsunterstützung ist auch eine Säule des Konzeptes „Karriere(wert)orientierung“ mit dem sich die OVGU am Wettbewerb Karrierewege – kennen, eröffnen, kommunizieren der Hochschulinitiative Neue Bundesländer beteiligt.

preußischen Festungsanlage gleich neben der Uni und ihrem Vorhaben, daraus ein Kultur- und Tagungszentrum aufzubauen erzählten, wollte ich ihnen eigentlich davon abraten“, erinnert sich Matthias Raith. „Aber dann haben wir uns doch zusammengesetzt, ein Geschäftskonzept erstellt, Finanzierungsmöglichkeiten geprüft und die passenden Rechtsformen gesucht. Das war vor zehn Jahren. Heute ist die FestungMark ein florierendes Unternehmen und aus dem Kulturleben Magdeburgs nicht mehr wegzudenken.“

Beim Ranking in den Top Ten

Ein anderes erfolgreiches Beispiel einer Ausgründung aus der Universität sei die 2000 gegründete Internationale Grundschule Pierre Trudeau. An ihr werden inzwischen über 280 Schüler in vier Klassenstufen unterrichtet. Die Liste ließe sich fortsetzen beispielsweise mit dem interaktiven Hörbuch der Audiogent GmbH, den miniaturisierten Sensorsystemen der TEPROSA GmbH oder der Camping-Lampe Petromax der Pelam International Ltd., die in den vergangenen Jahren alle zu erfolgreichen Existenzgründungen führten. Überhaupt sieht der Entrepreneurship-Professor großes Potenzial in den Alumni der OVGU. Sie mit ihren Ideen, gemachten Erfahrungen, verfügbaren Strukturen und Kapital sollten unbedingt ein wichtiger Bestandteil der Gründungsanstrengungen an der Universität werden. Ines Perl

Und auch das Mitte November 2011 veröffentlichte Ranking Vom Studenten zum Unternehmer: Welche Universität bietet die besten Chancen? belegt, dass die OVGU ihre Studenten auf dem Weg zum eigenen Unternehmen in besonderer Weise begleitet. In der Studie der Universität München und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie erreichte die Universität Magdeburg in der Gesamtrangliste die Top Ten. Verglichen wurden an 63 deutschen Universitäten die Angebote in der akademischen Gründungslehre und die Unterstützung angehender Unternehmensgründer. Prof. Raith zeigt sich erfreut über dieses Ergebnis, ein Zeugnis für die gute Gründungsinfrastruktur an der OVGU. Er spricht von Nachhaltigkeit, immer gut besuchten Gründersprechstunden und davon, dass die Uni mit ihren vielfältigen Angeboten auf dem richtigen Weg sei. Ab dem kommenden Sommersemester wird ein Vorlesungsangebot zur Businessplanung, offen für alle Fachrichtungen, hinzukommen. In allen Bereichen warteten so viele tolle Ideen. „Beeindruckt bin ich noch immer vom Projekt FestungMark. Als mir die Studenten von der alten

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Großes Potenzial bei den Alumni

Sprechstunde für Gründungsinteressierte: Dienstag 10 bis 12 Uhr Gebäude 23 Raum 207 (Jana Bork) | Raum 211 (Jörg Bühnemann)


OVGU studiert

Masterwiki – Hilfe bei der Suche nach dem richtigen Masterstudiengang Die Zahl der Fans von Masterwiki auf Facebook steigt stetig. Das freut Matthias Ziener und Lukas Keller, denn sie gründeten die Informationsplattform rund ums Masterstudium. Nastasia Schiweg sprach für uni:report mit den beiden engagierten Studenten.

Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, das Masterwiki ins Leben zu rufen? Wir haben European Studies an er OVGU studiert. Wir haben uns beide bewusst für diesen interdisziplinären Studiengang entschieden, um später eine Spezialisierung innerhalb des Masterstudiums zu suchen. Die Probleme, mit denen wir uns während unserer Bewerbungen um verschiedene Master an einer Reihe von in- und ausländischen Universitäten konfrontiert sahen, waren entscheidend für die Idee, mit Masterwiki mehr Transparenz in den Prozess zu bringen.

Netzwerk, das es Bewerbern erlaubt, sich zu Bewerbungskniffen und Ablehnungsgründen auszutauschen und sich zu organisieren. Um diese Ziele zu erreichen, sind wir auf möglichst viele Einträge von Masterstudenten und -absolventen angewiesen. Deshalb die Bitte an alle Leser: ‚Bitte tragt Eure Erfahrungen

Bedingungen für Mobilität und den Übergang von Bachelor zu Master mangelhaft erklärt. Die Masterstudienplätze sind in Deutschland begrenzt und die Nachfrage groß. Die Unis haben wenig Information über die Inhalte von Bachelorstudiengängen an anderen Universitäten und schließen sehr qualifizierte Bewerber häufig auf

Wo soll der Weg hingehen? Matthias und ich arbeiten darauf hin, dass Masterwiki auf Dauer zu einer fundierten Informationsplattform wird und einen ersten Anlaufpunkt für junge Menschen darstellt, die Orientierung beim Planen ihrer Bachelor- und Masterbewerbungen suchen. Dabei verfolgen wir ebenfalls den Ausbau der Seite zu einem

Foto: privat

Wie genau funktioniert das Wiki? Es ist ein Online-Portal, das angehenden Masterstudenten Orientierung bei der Wahl eines passenden Studiengangs bietet. Das Prinzip funktioniert so, dass bereits im Studium befindliche Masterstudenten oder Absolventen ihre Bewerbungsergebnisse auf der Seite eintragen. Diese Informationen können von Interessenten abgerufen werden und helfen zweierlei Fragen zu beantworten: Welchen Master kann ich mit meinem Bachelor anstreben? Und: Welchen Bachelor haben erfolgreiche Bewerber eines für mich interessanten Masters absolviert? Diese Informationen sind natürlich nicht nur für Bachelorstudenten interessant, sondern auch für Abiturienten, die ihr Studium langfristig planen wollen.

Masterwiki-Erfinder Lukas Keller (li.) und Matthias Ziener (re.)

ein und erzählt Euren Kommilitonen und Freunden von der Seite!‘

Master an der OVGU In 39 Masterstudiengängen studieren derzeit 2 350 Masterstudenten an der OVGU. An den acht Fakultäten der OVGU gibt es 934 Masterstudienplätze. Für das Wintersemester 2011/2012 bewarben sich 2 264 Studieninteressenten.

So ein bisschen revolutioniert Ihr damit schon die übliche Informationsbeschaffung, was genau hat Euch bis dato nicht gepasst? Transparenz ist ein ganz wichtiges Stichwort bei Masterwiki. Die Frustration, die besonders Matthias bei einigen nicht nachvollziehbaren Ablehnungsbescheiden empfand, wollten wir in der Zukunft für andere Studenten vermeiden oder zumindest unwahrscheinlicher machen. Die Bologna-Reform ist nun mittlerweile mehr als elf Jahre alt, aber noch immer werden die

der Basis nicht nachvollziehbarer Gründe aus. Hier setzt Masterwiki an und informiert Bewerber über die Aufnahme- und Ablehnungspolitik von deutschen Hochschulen in individuellen Studiengängen. Solange diese Information nicht von den Unis selbst vermittelt wird, ist Masterwiki da. Probleme erkennen und meckern ist eine Sache. Sie aber anzugehen und zu beheben, eine ganz andere. Ihr habe es angepackt. Chapeau und viel Erfolg, ich bedanke mich für das Gespräch. http://

www.masterwiki.de

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OVGU studiert

Mit Firmenkontaktlounge Über 400 studentische Berater aus dem gesamten Bundesgebiet trafen sich zu den JCNetwork-Days SIDUM e. V., die studentische Unternehmensberatung an der OVGU, war Anfang Dezember 2011 Gastgeber des halbjährlichen Schulungsund Netzwerkwochenendes des Dachverbandes studentischer Unternehmensberatungen, Junior Consultant Network e. V., das bereits zum 20. Mal stattfand. Über 400 Studenten aus ganz Deutschland waren nach Magdeburg gekommen. Die studentischen Unternehmensberater der 27 Mitgliedsvereine trafen sich, um an externen praxisorientierten Workshops, internen Schulungen und an Vorträgen teilzunehmen. Die externen Workshops wurden u. a. von UMS, PricewaterhouseCoopers, Cirquent und MLP veranstaltet. In einer Firmenkontaktlounge bot sich Studierenden und anwesenden Firmenvertretern die Gelegenheit, einander kennenzulernen, sich

OVGU Studiengänge

über den Alltag und die Tätigkeiten des Unternehmensberaters auszutauschen sowie über etwaige Praktika- und Einstiegsmöglichkeiten bei den unterschiedlichen Firmen zu informieren. Das Junior Consultant Network e. V. gestaltet den Erfahrungsaustausch zwischen den studentischen Unternehmensberatungen aus ganz Deutschland, in denen sich mehr als 1 400 Studierende aller Fachrichtungen organisieren. Sie beraten neben dem Studium Unternehmen aus allen Branchen und gemeinnützige Organisationen in Projekten, die sie selbst planen und umsetzen. Der Dachverband unterstützt die Arbeit seiner Mitglieder, indem er Möglichkeiten zur Weiterbildung bietet und ein Netzwerk zwischen Mitgliedern und Unternehmen für Praktika, Jobs und Projekte aufbaut. red.

Parkgenehmigungen für Studenten mit Kind

Molekulare und strukturelle Produktgestaltung Abschluss: Bachelor of Science (B.Sc.) Regelstudienzeit: 7 Semester Studienbeginn: Wintersemester Bewerbungsfrist: deutsche Studienbewerber: 15. September; internationale Studienbewerber: 15. Juli Studieninhalte: Dieser moderne Studiengang ist an der Schnittstelle zwischen Chemie und Ingenieurwissenschaften angesiedelt. Das Studium vermittelt Kenntnisse und Fähigkeiten zur Entwicklung neuer Materialien, wie Nanostrukturen, und zum Auffinden und zur Synthese neuer Wirkstoffe für die pharmazeutische Industrie. Die Studierenden setzen sich u. a. mit der mathematischen Auslegung eines Reaktors für die großtechnische Realisierung der zuvor auf molekularer Ebene erforschten Prozesse auseinander. Auch Bioprozesstechnik oder Chemische Reaktionstechnik sind Teil des Studiums. Berufsfelder: Absolventen finden Einsatzgebiete u. a. in der Chemie und Pharmazie, in der Futter-, Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie der Erdöl- und Kohleindustrie. Auch Tätigkeiten in der Papier-, Textil- und Baustoffherstellung sowie der Metallurgie, der Medizintechnik, der Bio-, Verbrennungs- und Kraftwerkstechnik sowie Kälteund Umwelttechnik kommen in Frage.

Foto: Ulrich Arendt

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29 Doppeldiplome sind inzwischen vergeben Seit zehn Jahren gemeinsamer Abschluss in Magdeburg und Wroclaw.

Eigentlich ist es schon längst eine Selbstverständlichkeit – aber noch nicht alle studierenden Eltern wissen von dieser Möglichkeit: Studenten mit Kind bekommen nach Vorlage der Geburtsurkunde ihrer Kinder im Informationszentrum der Universität im Gebäude 09 eine Parkgenehmigung für den Campus am Uni-Platz – unabhängig davon, wo sie wohnen! Damit können sie auf dem Uni-Gelände parken und die vielen Wege, die sich durch die Betreuung eines Kindes ergeben besser organisieren!

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Während der feierlichen Immatrikulation an der Fakultät für Elektrotechnik der TU Wroclaw, Polen, fand in Anwesenheit der Rektoren Prof. Dr. Tadeusz Wieckowski, JM Rektor der TU Wroclaw, und Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann, Rektor der OVGU, die Vergabe von Doppeldiplomen in der Elektrotechnik an Studierende, die sowohl in Magdeburg als auch in Wroclaw erfolgreich ihren Abschluss erlangt haben, statt. Die Übergabe jährte sich zum 10. Mal. Seit 2001 führt die Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik zusammen mit der TU Wroclaw ein Doppeldiplomprogramm durch. Es wurde von den damaligen Dekanen Prof. Zbigniew Styczynski, Magdeburg, und Prof. Janusz Szafran, Wroclaw, initiiert und in den ersten Jahren vom Land Sachsen-Anhalt finanziell unterstützt. Bis 2011 wurden insgesamt 29 Doppeldiplome vergeben. Am Programm, das jetzt in einen englischsprachigen Master übergeht, beteiligten sich deutsche Unternehmen wie die Siemens AG Erlangen bzw. die 50Hz GmbH Berlin, aber auch ausländische Partner wie Energinet.dk. In diesen Unternehmen haben die Studenten ihre Diplomarbeiten und Praktika absolviert und werden dazu auch in der Zukunft die Möglichkeit haben. Alle Doppeldiplomanden arbeiten jetzt in führenden deutschen bzw. polnischen Unternehmen. Fünf von ihnen haben gerade promoviert. PM/I.P.


OVGU studiert

Studienabschluss mit zwei Bachelor-Urkunden

Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaft kooperiert auf dem Gebiet der Lehre mit vielen anderen wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten weltweit. Seit dem Wintersemester nun auch mit den Technischen Universität im ukrainischen Donezk und Charkow. in einer Fremdsprache zu bewältigen und dabei kann man viele neue Freundschaften entwickeln und viel lernen.“ Anastasia Tkachenko ist sich sicher, das Double-Degree-Programm ist eine Herausforderung und gleichzeitig eine einzigartige Möglichkeit für ihre persönliche und berufliche Entwicklung. Auf der feierlichen Eröffnung des neuen Double-Degree-Programmes ließen es sich der Dekan der Fakultät, Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué, sowie der Nestor des Studienprogrammes, Prof. Dr. Gerhard Schwödiauer, und der wissenschaftliche Leiter, Prof. Dr. Peter Reichling, sowie Dr. Karin Schimpf vom Prüfungsamt, nicht nehmen, die Neuen persönlich zu begrüßen.

Es ist eine Auszeichnung, an solch einer jungen und sich rasant entwickelnden Universität studieren zu dürfen“, so Anastasia Tkachenko aus Donezk. Sie ist Studentin im neuen Double-Degree-Programm mit den Technischen Universitäten in Donezk und Charkow und erfreut über die Möglichkeit, ihre englischen sowie deutschen Sprachkenntnisse und interkulturellen Kompetenzen an der Ottovon-Guericke-Universität erweitern und gleichzeitig mit ihrem ukrainischen Hintergrund den Magdeburger Universitätsalltag multikulturell gestalten zu können. Das Double-Degree-Programm erweitert seit dem Wintersemester 2011/12 die Möglichkeiten zum internationalen Studentenaustausch an der OVGU. Studierende des Bachelorstudienganges „Management and Economics“ der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft haben von nun an die Möglichkeit, ein Studienjahr in der Ukraine zu verbringen bzw. ukrainische Studierende zwei Studienjahre in Magdeburg. Eine überaus attraktive Gelegenheit, denn sie können nicht nur ihre Sprachkenntnisse und interkulturellen Kompetenzen, erweitern, sondern nach erfolgreichem Studienabschluss gleich zwei Bachelor-Urkunden in den Händen halten.

Es wurden viele Fragen rund ums Studium beantwortet, und es gab zahlreiche Tipps und Ratschläge. Jeder Student des 3. Semesters im Bachelorstudiengang „Management and Economics“ der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft kann sich bis zum 15. Mai um einen Platz im Double-Degree-Programm bewerben. Weitere Informationen zum Programm sind auf der Webseite oder im Prüfungsamt bzw. im Büro des International Study Program der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft zu erhalten. Grit Voigt http://

www.manec.ovgu.de

Studierende des Studienganges „Management and Economics“ können sich im Mai eines jeden Kalenderjahres um jeweils zwei Studienplätze in Charkow bzw. in Donezk bewerben, die mit einem Stipendium vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) unterstützt und gefördert werden. Nach erfolgreicher Vorauswahl gehen die Programmteilnehmer aus Magdeburg ab dem 5. Semester in die Ukraine und beenden dort nach dem 6. Semester fristgemäß ihr Studienprogramm. Die Nationale Technische Universität Donezk (DonNTU) und die Nationale Technische Universität Charkow (NTU Charkow) bieten englischsprachige Lehrveranstaltungen, mit dem Schwerpunkt internationale Wirtschaft bzw. interkulturelle Aspekte an. Bereits seit Anfang Oktober 2011 studieren die ersten ukrainischen Studenten der Partner­ universitäten an der OVGU. Bei Wohnungssuche, Einschreibemodalitäten, Kennenlernen der neuen Stadt und Heimatuniversität unterstützten sie Julia Demchuk und Marei Schulze, Tutorinnen im Double-Degree-Programm. „Man lernt, weit entfernt von der Heimat, den Alltag

Foto: Julia Demchuk

Stipendium vom DAAD

Double-Degree-Studenten aus der Ukraine freuen sich auf ihr Studium an der OVGU.

333. Hochschule am SAP UCC Magdeburg Mit einer feierlichen Unterzeichnung auf der SAP-Kundenmesse SAPPHIRE NOW im spanischen Madrid Anfang November 2011 begrüßte die SAP University Alliances Community die SUPINFO International University in ihrem globalen Programm. Die renommierte französische Universität ist damit die 333. Hochschule, für die das University Competence Center (UCC) an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg SAP-

Systeme für Forschung und Lehre bereitstellt. An 36 Standorten weltweit können somit 1 000 SUPINFO-Studierende SAP-Lösungen aus der Cloud des UCC Magdeburg, das weltweit größte SAP University Competence Center, nutzen. ­SUPINFO ist nach bereits 38 französischen Institutionen das neueste Mitglied in Frankreich. http://

www.ucc.ovgu.de/

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OVGU studiert

Doppelter Abschluss in Logistik

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er in Magdeburg oder im ukrainischen Kharkov Logistik studiert, kann ab dem Sommersemester 2012 einen doppelten Bachelorabschluss erhalten. Dazu haben die National Aerospace University „Kharkiv Aviation Institute“ und die Otto-von-GuerickeUniversität Magdeburg im September 2011 ein Abkommen getroffen. Für ein Jahr wechseln die Studenten an die Partneruniversität ins Ausland. Die Magdeburger Bachelorstudenten des Studiengangs „Wirtschaftsingenieur Logistik“ können sich in Kharkov mit Logistik und Maschinenbau in der Luftfahrt auseinandersetzen und lernen dabei die Kultur und das Leben in der Ukraine kennen. Die Bachelorarbeiten werden jeweils an der Partnerhochschule mit gemeinsamen Betreuern angefertigt, so dass ein intensiver Austausch auch in der Forschung stattfindet. Dabei unterstützt das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF durch Betreuung von praxisnahen Themen. Die beiden Universitäten vereint schon seit einigen Jahren eine enge Zusammenarbeit, sowohl in gemeinsamen Forschungsprojekten und

Veranstaltungen als auch in EU-Projekten zur Entwicklung von Logistikausbildung. Kharkov ist mit mehr als 1,5 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt und eine der bedeutendsten Zentren der Wissenschaft in der Ukra­ ine. Die Universität besteht seit über 80 Jahren und unterrichtet an acht Fakultäten circa 9 500 Studierende aus 40 verschiedenen Ländern. Im Sommer 2012 wird ein Highlight in der Stadt die Austragung von drei Spielen der Fußball-Europameisterschaft sein. AB, AKW

Foto: Dirk Mahler

Magdeburger Bachelorstudenten können im ukrainischen Kharkov Logistik und Maschinenbau in der Luftfahrt studieren – ein neues Abkommen macht es möglich.

Besiegeln ihre Zusammenarbeit: der Rektor der National Aerospace University, Prof. Volodymyr Kriftsov (li.), und der Rektor der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Prof. Klaus Erich Pollmann (re.).

Studienabschluss mit Bachelor-Urkunde und Gesellenbrief In neun Semestern zum Bachelorabschluss und Gesellenbrief – das duale Studium ermöglicht motivierten Abiturienten ein Bachelorstudium abzuschließen und zeitgleich einen Gesellenbrief zu erwerben.

Foto: Handwerkskammer

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Ausbilder Lutz Müller (re.) zeigt den Dual-Studenten Chris Renner (li.) und Florian Bischoff (Mi.) die Ausbildungswerkstatt.

Florian Bischoff und Chris Renner werden nach neun Semestern im dualen Studium an der OVGU ihren Bachelor erwerben und gleichzeitig einen Gesellenbrief in der Hand halten. Rektor Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann hat Ende Oktober 2011 eine Kooperationsvereinbarung mit der Handwerkskammer unterschrieben, die das ermöglicht. Das neuartige Angebot soll Handwerksbetriebe bei der Suche nach Fachkräften und bei der Unternehmensnachfolge unterstützen und ermöglicht auch kleinen Unternehmen einen Wissenstransfer aus der Universität. Das erste gemeinsame Projekt ist das duale Studium der Elektrotechnik und Informa-

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tionstechnik, das für die zwei Studierenden gleichzeitig mit dem Bachelor Elektrotechnik und dem Gesellenbrief Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik abschließt. Kooperationspartner dieses Angebots ist das Elektro­ technikunternehmen Schubert GmbH aus Tangerhütte. Seit 2006 ist ein duales Studium an der OVGU in Verbindung mit Industrieberufen möglich. Kern ist die Verknüpfung einer Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf der Wirtschaft mit einem fachlich einschlägigen ingenieurwissenschaftlichen Bachelorstudium. Seitdem wurden 186 Studierende an fünf Fakultäten in zehn Studiengängen immatrikuliert. In 49 kooperierenden Unternehmen werden sie parallel in 15 verschiedenen Ausbildungsberufen ausgebildet. Ines Perl http://

www.wiwa.ovgu.de/duales_studium/inhalt/uebersicht.html


OVGU forscht/studiert

Zurück aus dem All Erstmals kooperierte chinesische Raumfahrtorganisation mit internationalen Wissenschaftlern. tem wird auf einem Raumflug stark beeinträchtigt und setzt daher dem Aufenthalt des Menschen im All bisher klare Grenzen. Die Ursache dieser Störung liegt wahrscheinlich auf Ebene der Zellen. Das Magdeburger Projekt wurde in einer in Deutschland von EADS Astrium entwickelten Experimentapparatur (SIMBOX, Science Start des chinesischen Raumschiffs „Shenzhou-8“ (Göttliches Schiff) vom Weltin Microgravity Box) raumbahnhof Jiuquan. durchgeführt. Es gehört zu sieben vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ausnesische Kosmodrom Jiuquan zu betreten und gewählten deutschen Experimenten, die mit dort zu arbeiten. der Shenzhou-8-Mission Raumfahrtgeschichte Die Shenzhou-8-Mission dient dem Aufbau schreiben durften. Denn erstmals kooperierte einer chinesischen Raumstation, die um 2020 die chinesische Raumfahrtorganisation CMSEO voll funktionsfähig sein soll. Zwei Tage nach (China Manned Space Engineering Office) mit dem Start hatte Shenzhou-8 an das erste Modul einer anderen Nation und erstmals hatten ausder im Aufbau befindlichen chinesischen Raumländische Wissenschaftler, wie auch Prof. Oliver station „Tiangong-1“ (Himmelspalast) angekopUllrich und sein Team, die Möglichkeit, das chired. pelt. Foto: DLR

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ohlbehalten landete die Rückkehrkapsel des Raumschiffs Shenzou-8 (Göttliches Schiff) in China. An Bord befanden sich die Proben der Immunabwehr dienender menschlicher Fresszellen, die seit Dezember 2011 an der OVGU untersucht werden. Weltraumbiotechnologe Prof. Oliver Ullrich, Honorarprofessor am Institut für Maschinenkonstruktion der OVGU, stellt an ihnen fest, ob sich das menschliche Immunsystem an die Schwerelosigkeit gewöhnen kann. Sollte dies nicht der Fall sein, sei fraglich, ob der Mensch jemals die Reise zum Mars antreten kann. Bei Parabelflügen mit Schwerelosigkeitsphasen von jeweils 22 Sekunden und bei Versuchen auf einer Höhenforschungsrakete mit fünfminütiger Schwerelosigkeit hat der Weltraum­ biotechnologe Oliver Ullrich herausgefunden, dass die Zellen des menschlichen Immunsystems bereits innerhalb von Sekunden auf den Wegfall der Schwerkraft reagieren und das menschliche Immunsystem im Weltall versagt. Nun wird dieses Phänomen erstmals über einen langen Zeitraum untersucht. 16 Tage waren die Proben in der Erdumlaufbahn. Das Forschungsprojekt untersucht, wie sich die molekulare Architektur menschlicher Fresszellen nach einem mehrtägigen Aufenthalt in Schwerelosigkeit verändert und ob sie danach noch in der Lage sind, ihre Funktion zu erfüllen. Das Immunsys-

Neue Qualität – gemeinsamer Studiengang Computermathematik Magdeburg und Minsk setzen gemeinsam Bologna-Beschlüsse um Zahlreiche Gespräche führten Prof. Dr. Eberhard Girlich und Prof. Dr. Herbert Henning während ihres Aufenthalts im Herbst 2011 an der Belorussischen Staatlichen Universität Minsk (BGU) zum gemeinsamen deutschsprachigen Studiengang Computermathematik. Er wird seit sechs Jahren als Projekt des Deutschen Akademischen Austauschdienstes angeboten und „hat eine neue Qualität der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen der Fakultät für Mathematik der OVGU und der Mechanisch-mathematischen Fakultät der BGU erreicht“, wie die beiden Magdeburger Wissenschaftler einschätzen. Sie waren auf Einladung des Wissenschaftlichen Rates und der Mechanisch-mathematischen Fakultät der bedeutendsten Alma Mater Belorusslands zu den Feierlichkeiten zum 90. Jahrestag der Gründung der Belorussischen Universität nach Minsk gereist. Dort trafen sie Verabredungen für

die weitere inhaltliche Ausgestaltung der bilateralen Beziehungen der beiden mathematischen Fakultäten und den Aufenthalt der Studenten aus Minsk und ihr Studium im Masterstudiengang Computermathematik in Magdeburg.

Mathematisches Praktikum Seit 2006 studierten 28 Studenten aus Minsk in Magdeburg. Acht Absolventen des dortigen deutschsprachigen Studiengangs sind derzeit Promotionsstudenten in den Instituten der Fakultät für Mathematik in Magdeburg bzw. Dortmund und Bochum. In jedem Jahr absolviert eine Magdeburger Studentengruppe in Minsk ein mathematisches Praktikum. In diesem Jahr waren gleich zwei Studentengruppen aus Minsk Gast an der Fakultät für Mathematik der OVGU.

Beim jüngsten Besuch hielt Prof. Dr. Herbert Henning vor den Minsker Studierenden eine Vorlesung zur Mathematischen Modellierung von Tsunami, Tornados und Erdbeben. Interessant war beim gemeinsamen Round-TableGespräch der Erfahrungsaustausch über die Umsetzung der Beschlüsse des Bologna-Prozesses und die Situation der Studienanfänger hinsichtlich ihrer mathematisch-naturwissenschaftlichen Kenntnis nach dem Abitur. Hier wurden für beide Länder gleichartige Tendenzen und Probleme deutlich, die lebhaft diskutiert wurden. In einem Interview mit dem Belorussischen Fernsehen hob Prof. Dr. Girlich die sehr kollegiale und intensive Zusammenarbeit zwischen Magdeburg und Minsk hervor, die sich u. a. auch in den jährlichen Gastaufenthalten belorussischer Wissenschaftler in Magdeburg ausdrückt. H.H.

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OVGU forscht

Senioren bleiben mit Kampfsport in Bewegung Sportwissenschaftliche Studie, angeregt durch das Praktizieren von Kampfsporttechniken im hohen Lebensalter in zahlreichen ostasiatischen Ländern, soll belegen, dass sowohl Gleichgewichtsfähigkeit als auch Lern- und Gedächtnisleistungen älterer Menschen verbessert werden.

Teilnehmer der Kampfsportgruppe trainieren Bewegungstechniken aus dem Karate bei Dr. Peter Emmermacher, Träger des dritten Dans.

techniken im hohen Lebensalter in zahlreichen ostasiatischen Ländern. Seit August 2011 läuft sie am Institut für Sportwissenschaft unter der Leitung von Prof. Dr. Kerstin Witte und Dr. Peter Emmermacher. Dabei kooperiert das Institut für Sportwissenschaft mit dem Karateverband Sachsen-Anhalt, der karanostik GbR sowie dem Bereich Arbeitswissenschaft (Dr. Irina Böckelmann). Über 200 Interessenten meldeten sich zur Teilnahme an der Studie. 32 Senioren, im Durchschnitt 69 Jahre, konnten in die „ K a m p fs p o r tgruppe“ aufgenommen werden. Gleichzeitig wurden eine Vergleichsgruppe „Altersfitness“ eröffnet und eine sogenannte Kontrollgruppe eingerichtet. Um die aktuelle körperliche und kognitive Fitness zu bestimmen, Foto: Kerstin Witte

Die Studie Sturzprophylaxe und Verbesserung von Lern- und Gedächtnisleistungen im Alter durch ostasiatische Kampfkunst soll zeigen, dass durch das altersgerechte Erlernen und Üben von ostasiatischen Kampfkunsttechniken Verbesserungen der Gleichgewichtsfähigkeit sowie von Lern- und Gedächtnisleistungen bestätigt werden können. Angeregt wurde sie durch das Praktizieren von Kampfsport-

mussten sich die Senioren verschiedenen Tests unterziehen. So wurden unterschiedliche Untersuchungen zur Bestimmung der Gleichgewichts-, Reaktions- und Gedächtnisfähigkeit durchgeführt. Biomechanische Ganganalysen mit Zusatzaufgaben zeigten, wie sich das Gangmuster verändert, wenn die Person durch eine andere Aufgabe „abgelenkt“ (Dual-tasks) wird. Es wird vermutet, dass durch das spezielle sportliche Training, das Gehen mit zusätzlichen Aufgaben genauso flüssig bleibt wie ohne. Inzwischen trainieren die Senioren bereits mehr als drei Monate, wöchentlich zweimal 60 Minuten. Das Übungsangebot erstreckt sich über ein breites Spektrum: einfache Gleichgewichtsübungen, Angriffs- und Verteidigungstechniken aus dem Karate, das Erlernen einer Kata (eine festgelegten Abfolge von Bewegungen), Tai Chi, Selbstbehauptung/Selbstverteidigung sowie das Erlernen der im Karate üblichen japanischen Termini. Es ist den Teilnehmerinnen und Teilnehmern anzumerken, dass es ihnen nicht nur Spaß macht, sondern jetzt schon viele Teilnehmer Verbesserungen insbesondere hinsichtlich ihres Gleichgewichts feststellen. Nach Abschluss des fünfmonatigen Trainings werden die Untersuchungen im Februar 2012 zeigen, ob sich dieser Eindruck bestätigt. Das Team der Sportwissenschaftler wird durch Studierende des Bachelor- bzw. DiplomStudienganges Sport und Technik und der Medizin ergänzt. Die Ergebnisse der Studie werden zudem in zwei Promotionen sowie in BachelorKW/I.P. und Diplomarbeiten aufgearbeitet.

Mal über den wissenschaftlichen Tellerrand schauen Junge Mathematiker aus der ganzen Welt trafen sich an der OVGU, um ihre Forschungsergebnisse auszutauschen. Seit 30 Jahren treffen sich im Herbst Mathematiker aus der ganzen Welt zum Kolloquium über Kombinatorik und Diskrete Mathematik. 1981 in Bielefeld zum ersten Mal durchgeführt, wechselte es nach zehn Jahren an die Universität Braunschweig und 1991 an die Fakultät für Mathematik unserer Alma Mater. Anliegen dieses Kolloquiums war es von Anbeginn, dass junge Nachwuchswissenschaftler erste Erfahrungen auf Tagungen sammeln können, sich kennenlernen und sich über den Rahmen ihres eigenen Forschungsgebietes hinaus mit anderen wissenschaftlich austauschen können. Viele befinden sich in der

Promotionsphase oder haben eine Post-DocQualifizierung begonnen. Auch in diesem Jahr wurden international renommierte Mathematiker aus Freiberg, Bordeaux, London und Prag, die insgesamt nahezu alle Gebiete der Diskreten Mathematik abdeckten, für einen Hauptvortrag eingeladen. In mehr als 30 zum Teil parallel stattfindenden Sektionsvorträgen wurden Forschungsergebnisse zur Kombinatorik und Diskreten Mathematik vorgestellt und diskutiert. Alexander Pott von der hiesigen Fakultät für Mathematik und Stefan Felsner, Berlin, haben die Vorträge so ausgewählt, dass die thematische Breite der Diskreten Mathematik,

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aber auch Optimierung und Graphentheorie vertreten war und Vernetzungen zwischen den einzelnen Gebieten das Spektrum der Themen erweiterte. Knapp 90 Wissenschaftler aus 15 Ländern nahmen an diesem zweitägigen Kolloquium teil, darunter aus Finnland, Belgien, Polen, der Slowakei, England, Frankreich, Italien, Österreich, der Türkei, Iran und aus Südafrika. Vor allem aus norddeutschen Universitäten waren viele junge Mathematiker angereist. Drei Doktoranden aus der Fakultät für Mathematik unserer Universität trugen ihre Forschungsergebnisse vor. Herbert Henning


Foto: Karin Lange

OVGU forscht

Beispiele für Messtechnik im Forschungsfahrzeug: Szenenkamera zur Verkehrsbeobachtung neben dem Rückspiegel und Augenkameras für die Blickmessung auf dem Armaturenbrett.

Verkehrspsychologisches Labor auf vier Rädern Ein neues verkehrspsychologisches Forschungsfahrzeug ermöglicht eine umfassende Beobachtung des Fahrers und seiner Umwelt, um beispielsweise durch Blickbewegungsmessung zu erfahren, wie sich das Lebensalter auf die Aufmerksamkeitsverteilung beim Autofahren auswirkt. Dem Institut für Arbeitswissenschaft, Fabrikautomatisierung und Fabrikbetrieb (IAF) steht seit Herbst 2011 ein eigenes Forschungsfahrzeug für verkehrspsychologische Feldstudien zur Verfügung. Der VW Passat Variant TDI verfügt über Umbauten, die eine umfassende Beobachtung des Fahrers und seiner Umwelt zulassen. So können Forscher des IAF zum Beispiel mit Blickbewegungsmessung untersuchen, wie sich das Lebensalter auf die Aufmerksamkeitsverteilung beim Autofahren auswirkt – und dadurch in Zeiten des demographischen Wandels einen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit leisten. Neben Blickmessung werden in dem Forschungsfahrzeug auch die verschiedenen Signale der Steuer-

geräte der Fahrerassistenzsysteme wie Spurhalteassistent und automatische Geschwindigkeitsregelung aufgezeichnet. Diese Daten erlauben eine Analyse der Verkehrsumgebung in ihrer Interaktion mit dem Fahrerverhalten. Ein Versuchsleiterstand auf der Rückbank ermöglicht schon während der Fahrt, Einsicht in relevante Parameter zu nehmen und die Versuchsfahrer gemäß den Untersuchungszielen zu instruieren. Das Fahrzeug verfügt trotz Um- und Einbauten über eine volle Straßenzulassung. Das Forschungsfahrzeug ergänzt das verkehrswissenschaftliche Labor am IAF, zu dem auch noch ein statischer Fahrsimulator sowie eine verkehrspsychologische Testbatterie zäh-

len. Mit der Testbatterie lassen sich zum Beispiel das räumliche Orientierungsvermögen und die periphere Wahrnehmungsleistung von Autofahrern zuverlässig diagnostizieren. Auf diese Weise ist es möglich, unterschiedlichste simulierte und reale Verkehrssituationen zu betrachten. Im Rahmen dieser wissenschaftlichen Arbeiten wird der VW Passat des IAF zukünftig häufiger auf den Straßen in und um Magdeburg zu sehen sein. Für verkehrswissenschaftlich Interessierte bietet sich zudem die Möglichkeit, als Versuchsperson an einer Forschungsfahrt teilzunehmen (Kontakt: katharina.papendick@ ovgu.de). Hendrik Neumann, Katharina Papendick, Barbara Deml

Wie kommen die Straßen zu ihren Namen? Heute ist es selbstverständlich, dass Straßen und Plätze Namen tragen. Doch woher kommen diese Namen und welche Absichten stecken hinter der jeweiligen Benennung? Was erzählen sie beispielsweise über die Bewohner Magdeburgs? Diese und andere Fragen werden beantwortet in dem Buch „Straßennamen und Zeitgeist – Kontinuität und Wandel am Beispiel Magdeburgs“, herausgegeben von Ursula Föllner, Saskia Luther und Jörn Weinert unter Mitarbeit von Hannes Lemke. Entstanden ist diese interdisziplinäre Publikation nach einer

gemeinsamen Tagung des Instituts für Germanistik der OVGU, des Landesheimatbundes Sachsen-Anhalt e. V. und des Stadtarchivs der Stadt Magdeburg. Das im mitteldeutschen verlag halle erschienene Buch beschreibt die Magdeburger Straßennamenentwicklung von ihren Anfängen bis in die Gegenwart. Die ersten Phasen der Stadtgeschichte werden exemplarisch behandelt, dabei gibt es zu den frühesten Namen durchaus neue Erkenntnisse – beispielsweise zum Krökentor oder zu den Brücken-Namen. Am Bei-

spiel der Benennung von Straßen in der Zeit der Weimarer Republik wird der enge Zusammenhang zwischen gesellschaftlichen Wandlungen und Straßennamen dargestellt. Beiträge zu Umbenennungen von Straßen nach 1989 und zum aktuellen Verfahren der Auswahl und Entscheidung über Straßennamen komplettieren die Veröffentlichung. I.P./PM

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OVGU international

Ideal zum Forschen Dr. Qi Wang kommt aus Hong Kong und ist Stipendiant der A l ex a n d e r - v o n Humboldt-Stiftung. Seit Oktober 2011 forscht er am Institut für Algebra und Geometrie. Zwei Jahre lang wird er an der Universität beschäftigt sein. So kam ich an die Uni Magdeburg: In Hong Kong behandelt man in der Realschule das Halbkugelexperiment, wir lernen es aber als Magdeburg-Experiment kennen. Von da an wusste ich, dass Magdeburg ein geeigneter Ort zum Forschen ist. Daran arbeite ich: Ich beschäftige mich mit Computer-Engineering. Auf den mathematischen Grundlagen der Datenübertragung und Signalverarbeitung entwickle ich zusammen mit Professor Alexander Pott Methoden, um die Nutzung für den Verbraucher sicherer zu machen. Im Blick habe ich dabei meinen Ph.D., einen Doktorgrad, mit dem ich in englischsprachigen Ländern lehren darf. Das mag ich an der Uni: Es herrscht eine exzellente Atmosphäre für die Forschungsarbeit. Ich habe hier mein eigenes Büro. Außerdem gehe ich jeden Tag mit meinen Kollegen Mittagessen, was den Umgang sehr familiär macht. Das mag ich an der Stadt Magdeburg: Die Stadt ist klein und übersichtlich, anders als Hong Kong. Hier befindet sich auch die Uni im Stadtzentrum. Die Uni in Hong Kong ist eine Stunde von Downtown entfernt. Darum fühlt man sich dort etwas abgeschieden. Außerdem ist es hier schön ruhig, und es gibt kein großes Gedränge auf den Straßen. Das ist sehr entspannend. Das nehmen ich an Erfahrung mit: Ich war in Thale im Harz wandern. Das war für mich ein Erlebnis, weil ich selten mit der Natur so in Berührung gekommen bin. Ansonsten versuche ich etwas Deutsch zu lernen, rein aus Interesse. Vielleicht kann ich, wenn ich wieder zu Hause bin, meinen Freunden das Halbkugel-Experiment auf Deutsch erklären.

„Wir müssen mehr miteinander sprechen“ Das Judentum, seine Geschichte und Kultur und die aktuelle politische und diplomatische Situation im Nahen Osten kennen zu lernen, reisen OVGU-Studierende regelmäßig nach Israel. Elisabeth Simon berichtet von der Exkursion 2011.

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ereits eine Tradition geworden – die Teilnehmer der Israelexkursion sind zu Gast am von Miriam Gillis-Carlebach gegründeten Joseph-Carlebach-Institut der Bar-Ilan Universität in Tel-Aviv. Die Familiengeschichte von Miriam Gillis-Carlebach ist eng mit der Stadt Hamburg verbunden. Joseph Carlebach, ihr Vater, war der letzte Oberrabbiner der Stadt Hamburg und von Altona. Sie sprach u. a. von den juristischen Schikanen, die die jüdische Bevölkerung während der Nazi-Herrschaft erdulden musste. So durften Juden nur zu bestimmten Tageszeiten einkaufen, mussten stets ihre Kennkarte bei sich führen und große Teile ihres Vermögens (25 %) abgeben. Fanny Englard berichtete, wie sie 1941 „in den Osten“ verschickt wurde und trotzdem noch aus Naivität an die Barmherzigkeit der Nationalsozialisten glaubte: „Meine Augen haben das Unheil gesehen – aber mein Gehirn hat es nicht verstanden.“ Fanny überlebte die Konzentrationslager Riga-Kaiserwald und Stutthoff bei Danzig. Sie sagt, ihre Lebensaufgabe sei es, ihre Geschichte zu erzählen und den Generationen nach ihr ein Bewusstsein für die Grausamkeiten während des sogenannten Dritten Reiches zu schaffen. Auch Hannah Pick-Goslar, beste Freundin Anne Franks, ist es ein tiefes Bedürfnis, durch ihre Arbeit mit Studenten all die Schicksale vor der Vergessenheit zu bewahren. Wähnte Hannah die Familie Frank nach deren Verschwinden in Sicherheit – sie dachte, Franks seien in die Schweiz geflüchtet –, musste sie 1944 erkennen, dass Anne und ihre ältere Schwester Margot ins KZ Bergen-Belsen verschleppt wurden, denn dort sahen sie sich wieder. Hannah hat überlebt und sieht heute ihre Verpflichtung darin, die Geschichte von Anne Frank weiterleben zu lassen. Miriam, Fanny und Hannah zeigten, dass das Wort Versöhnung nicht nur ein leerer Begriff sein sollte, sondern stets durch den Dialog, das Zusammenarbeiten und das Zuhören mit Leben erfüllt werden muss. Einen Einblick in die Thematik „Judentum und Sport“ gab der Institutsmitarbeiter Immanuel Cohn. Er zeigte anhand von Textstellen aus

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dem Talmud, der Mischna und dem Midrasch, warum Juden Fußball spielen dürfen oder warum das Schachspiel so beliebt bei Mädchen war. Dr. Angelika Timm von der Rosa-LuxemburgStiftung informierte über den Antisemitismus in der ehemaligen DDR. Es gab acht jüdische Gemeinden mit insgesamt 1 250 Mitgliedern. Die Beziehungen zwischen der DDR und Israel waren geprägt vom Ost-West-Konflikt.

Foto: Elisabeth Simon

OVGU und die Welt

Foto: Dominik Grittner

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Studierende aus Magdeburg brachten sich mit Vorträgen ein. Anhand des Buches Die Kaninchen von Ravensbrück von Freya Klier setzten sie sich mit dem erschütternden Thema der Perversion des Hippokratischen Eides auseinander. Erschreckend zu wissen, welche Verbrechen von „Medizinern“ begangen wurden und – noch schlimmer –, dass Menschen wie der KZ-Arzt Aribert Heim noch Jahre nach Kriegsende praktizieren durften. Ein weiterer Vortrag beschäftigte sich mit der Frage nach einem eventuellen Antisemitismus in der LINKEN bzw. mit dem Widerstand gegen den Rechtsextremismus in Deutschland. Eine abschließende Diskussion thematisierte die heutige politische und diplomatische Situation im Nahen Osten. „Wir müssen versuchen, Israel zu verstehen – wir müssen mehr miteinander sprechen!“, stellte Miriam Gillis-Carlebach zum Abschluss fest.

Israel-Exkursion 2012 Eine weitere, die dann 15., Exkursion nach Israel organisieren das Institut für Geschichte und das Akademische Auslandsamt vom 1. bis 17. September 2012. Bewerbungsschluss ist der 15. Februar 2012.


OVGU international

Wer in Italien studieren will, muss Gelassenheit mitbringen Josefine Pintaske studiert in Magdeburg Kulturwissenschaften und hat das Wintersemester 2010/11 mit dem ERASMUS-Austauschprogramm der OVGU an der Universität von Cagliari auf Sardinien verbracht.

ERASMUS-Studienplatz Wer für das Studienjahr 2012/13 einen Auslandsstudienaufenthalt plant, kann sich mit einer ERASMUS-Bewerbung bis zum 1. März 2012 den gewünschten Studienplatz auf Zeit in Europa sichern, natürlich ohne Studiengebühren und ausgestattet mit einem finanziellen Zuschuss aus EU-Mitteln. Auf der Homepage des International Office www.ovgu.de/studium_und_praktikum_ im_ausland ist der Link zum ERASMUSProgramm und zur Datenbank der für die einzelnen Fakultäten verfügbaren ERASMUS-Austauschplätze zu finden. Kontakt: Sylvia Zabel, International Office, Gebäude 18, Zimmer 146, E-Mail: zabel@ ovgu.de

Foto: privat

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m es vorwegzunehmen: Ich hatte eine unvergesslich schöne Zeit auf Sardinien, die ich nicht missen will und unglaublich genossen habe. Neben der bezaubernden Landschaft und der offenen Mentalität der Sarden habe ich viele neue Freundschaften geschlossen. Wer in Sardiniens Hauptstadt Cagliari als Student eine Wohnung sucht, kann auf die Unterstützung der ESN-Studenten zählen. Es gibt günstige Zimmer (180 Euro pro Monat) oder Zimmer mit etwas mehr Komfort, Balkon, Dachterrasse und Putzdienst für ca. 300 Euro. Es lohnt sich, nach einer WG mit Italienern Ausschau zu halten. So habe ich viele italienische Gepflogenheiten und Ausflüge meinen sardischen Mitbewohnern zu verdanken, die mich und meine anderen deutschen Freunde offenherzig in ihren Bekanntenkreis aufnahmen. Man sollte wissen, dass das klassische WG-Leben mit gemeinsamem Kochen und so in Italien nicht so verbreitet ist wie in Deutschland. Die Verständigung am neuen Studienort klappte gut, auch wenn ich bis zu meiner Ankunft so gut wie kein Italienisch sprach. Ich habe ab meinem zweiten Aufenthaltstag einen zweiwöchigen Intensiv-Kurs besucht und im Anschluss einen weiteren Italienisch-Kurs belegt. Das Sprachenzentrum der Uni Cagliari bietet in der Vorlesungszeit ab November genügend Sprachkurse an. Übrigens wird der sardische Dialekt zwar in Cagliari auch gesprochen,

Josefine Pintaske (2. v. li.) mit Freunden im Februar am Stadtstrand von Cagliari

­allerdings überwiegend von älteren Sarden. Die Umgangssprache an der Uni ist Italienisch, und auch sonst ist Sardisch eher in den ländlichen Regionen zu hören. Außerhalb der Uni kommt man mit Englisch nicht besonders weit. Aber die Sarden sind offen, ihre Sprache lernt man schnell, und es macht unglaublich Spaß!

„Mit Unterstützung des Tutors kann man eigentlich nichts falsch machen.“ Was die Uni betrifft, ist es wichtig, dass man zu Beginn den Tutor der Fakultät trifft und das Learning Agreement und die tatsächlich stattfindenden Kurse bespricht. Mit der Unterstützung des Tutors kann man eigentlich nichts falsch machen. Mir hat mein Tutor beim „Einchecken“ und Organisieren geholfen und auch Kurse empfohlen. Vor dem Beginn der Vorlesungszeit habe ich mich bei den Professoren dann kurz per E-Mail vorgestellt. Alle haben mir geantwortet und sich auch gefreut, dass ich mich für ihre Vorlesung interessiere. Die späteren Prüfungsleistungen für alle meine Kurse waren mündlich zu erbringen.

Den ERASMUS-Studenten gegenüber zeigten sich die meisten Professoren sehr verständnisund rücksichtsvoll. Zu jeder Prüfung muss unbedingt das sogenannte Libretto mitgebracht werden, das man zu Semesterbeginn vom International Office erhält, sobald man alle Unterlagen und das Learning Agreement eingereicht hat. Darin zeichnen die Professoren die Anwesenheit, das Prüfungsergebnis und den Prüfungsstoff ab. Zum Schluss wird auf der Grundlage dieses Librettos das Transcript of Records, also die Fächer- und Notenbescheinigung, erstellt. Wer in Italien studieren will, muss viel Gelassenheit und Lockerheit mitbringen. Es ist nicht zu vergleichen mit der deutschen Unibürokratie und dem deutschen Bildungssystem. Doch am Ende hat es immer geklappt, auch wenn es auf den ersten Blick sehr chaotisch schien. Ich habe mich sehr schnell und gerne in das sardische Leben eingefunden, und der Abschied nach viel zu kurzen sechs Monaten fiel mir sehr schwer. Und: Man muss sich keine Sorgen machen, in Italien regelt sich fast alles und fast nie ist es für irgendetwas zu spät. Als Gaststudentin wurde ich sehr gut betreut, und ich habe fast nur hilfsbereite Italiener kennengelernt, die mir gerne ihre Insel gezeigt haben.

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OVGU & Schule

„Wir haben schon im Kindergarten mit Autos gespielt“ Herbst-Uni soll technik-interessierte Mädchen für ein ingenieur- oder naturwissenschaftliches Studium an der OVGU begeistern Mädchen sind die Schöngeistigen und Jungs die Techniker. Nach jungen Leuten, die dieses lang gepflegte Vorurteil heute noch glauben, sucht man vergeblich! Voreingenommenheit und Stereotypen sind passé, wozu also spezielle Angebote zur Studienwerbung schaffen? Dr. Petra

Kabisch von der Allgemeinen Studienberatung weiß: „Es gibt in den technischen Studiengängen leider immer noch viel mehr Männer als Frauen. Um das auszugleichen, bieten wir jedes Jahr in den Herbstferien eine ganze Woche für junge Mädchen an, in der sie die OVGU beschnuppern können. Der Fokus liegt dabei besonders auf den ingenieur- und naturwissenschaftlichen Studiengängen.“ Im Oktober 2011 besuchten 20 Mädchen des letzten Schuljahres die Uni Magdeburg, nahmen an Vorlesungen und Seminaren teil. Paula aus Hohenhameln und Sarah aus Güsten besuchten eine Vorlesung über die Bewegungen des Kreises. Beide wissen noch nicht so recht, was sie nach dem Abi studieren wollen. „Von Was in einem Ü-Ei steckt fanden die Teilnehmerinnen der Herbst-Uni im AnInformatik bis Jourgiographilabor an der modernsten klinischen 3D-Röntgenanlage des Bereichs nalistik ist alles drin“, Medizintechnik an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik heraus. lachen die Mädels. Das Veranstaltungsprogramm der Fakultät für die Herbst-Uni hielt aber auch prakHöhepunkt der tische Einblicke in die Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie bereit. Die Herbst-Uni bildete Teilnehmerinnen konnten zudem einen Blick in den Reinraum für die Entwicklung eine Podiumsdiskusvon Mikrochips werfen und mit einem Modell eines „Sprachgesteuerten Gabelstapsion. Geladen waren lers“ experimentieren. beruflich erfolgreiche Foto: Karin Lange

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Frauen, die an der OVGU studiert haben und ihren Weg in einstige Männerdomänen einschlugen. Als sich Kirsten Harth entschied, Physik zu studieren, wurde sie von niemandem an der Uni komisch angeschaut: „Klar waren mehr Männer im Jahrgang. Aber die meisten der wenigen Frauen schnitten oft besser und zeitiger ab, weil sie ihre Wahl sicher genauer überdacht hatten.“

Schritt wird bewusster gegangen In diesem Punkt sind sich die Frauen einig, der Schritt in technische Richtungen wird bewusster gegangen. Heute ist Kirsten Harth Doktorandin in der Physik und Diplomandin in der Mathematik. Sie will in der Forschung bleiben und kann diesen Weg nur jeder jungen, naturwissenschaftlich-interessierten Frau ans Herz legen. Jana Höfs, die heute im technischen Umweltschutz arbeitet, Annette Petrasch, Bereichsleiterin bei SWM, Monika Helm, tätig in der Baumaschinenkonstruktion, und Annette Pinkernelle, die in der Werkstofftechnik arbeitet, saßen vor den jungen Mädchen. Alle waren gespannt und lauschten den Biographien. Die Frauen berichteten, schon in der Kindheit lieber mit Autos gespielt zu haben und betonten die Wichtigkeit der Kinderbetreuung für berufstätige Frauen. Schwierigkeiten konnte keine von ihnen bestätigen, „wenn man wirklich will, geht alles!“ In anschließenden Gesprächen wurden Pläne geschmiedet, die alle eins gemeinsam hatten: einen akademisch erfolgreichen Weg an der OVGU. Nastasia Schiweg

Der Weg an die Uni mit „FIN macht Schule Die Schulen können sich an die studentischen Referenten wenden und sie in ihren Unterricht zu Vorträgen einladen. Nachdem das Projekt des Studierendenrates der OVGU „Uni macht Schule“ im Jahr 2006 beendet wurde, nahm sich der Fachschaftsrat der Fakultät für Informatik dieser Idee an. So entstand „FIN macht Schule“. Allerdings wird nicht nur ein Studium im Bereich der Informatik an Schulen vorgestellt, sondern vor allem das Studium allgemein. Die Mitglieder des Fachschaftsrates René Meye, Steven Schwenke und Sebastian Nielebock halten Vorträge an Schulen, um den Schülern schon im Vorfeld die wichtigsten Fragen rund ums Studium zu beantworten. So können Schwierigkeiten, die insbesondere bei

Studienanfängern auftreten, verringert werden und die Schüler bei ihrer Zukunftsplanung Unterstützung bekommen.

Vielen bei Entscheidung geholfen Dabei wird geklärt, was ein Studium überhaupt bedeutet, wie man sich für das richtige Studium entscheidet und was man neben dem Studium alles machen kann. Das Projekt „FIN macht Schule“ hat bereits vielen Schülern bei ihren Entscheidungen bezüglich der Univer-

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sität und der Studienrichtung geholfen – vor allem jenen, die bereits beabsichtigten, Informatik zu studieren, aber auch andere konnten sich so einen Plan für ihre Zukunft machen. Die Schulen können sich an die Referenten wenden und diese in ihren Unterricht einladen. Leider wird dieses Angebot noch nicht so oft genutzt. Obwohl die Schulen über den Ablauf und die Vorträge informiert wurden, gab es noch nicht viele Einladungen an die Referenten. Aber es kommt hierbei nicht nur auf die Mitarbeit der Lehrer an, sondern primär auf die der Schüler, die bei Diskussionen


OVGU & Schule

Die Akademiker von morgen Feuer, Windkanal und Strömungsvisualisierung gehören am Institut für Strömungstechnik und Thermodynamik zum Alltag. Jedoch beschäftigen sich hier meist nur Studierende und Wissenschaftler mit dieser Thematik. Im Oktober 2011 aber besuchten neugierige Gäste aus dem Kindergarten St. Marien die Laborhalle des Instituts. Was haben 19 Kindergartenkinder an einer Universität zu suchen? Wissenschaft, ist doch klar! Felix und Justin betreten die Laborhalle. Sie ist voll mit Experimenten. Ganz hinten steht ein langes Rohr aus dem Flammen schlagen. Bei genauerem Hinsehen bewegen sich die Flammen rhythmisch. Es ist das „Rubensche Flammenrohr“. Die Druckwellen von angeschlossenen Lautsprechern verändern die Flammen. Felix und Justin beginnen zu klatschen, in der Halle ertönt „rock around the clock“. In den Augen der

begeisterten Kinder des katholischen Kindergartens St. Marien aus Sudenburg spiegeln sich die flackernden Flammen. Felix und Justin, was meint ihr, wie funktioniert das? Die beiden pfiffigen Jungs schauen ganz kühl. „Das Gas aus der Flasche wird an die Flamme gepustet. Durch die Musik unterschiedlich stark. Deswegen bewegt sich die Flamme.“ Völlig baff schauen die Erwachsenen. So schnell wird klar, was die Kindergartenkinder an der Uni zu suchen haben.

Die Idee, die Dr. Gabor Janiga vom Institut für Strömungstechnik und Thermodynamik hatte, war also goldrichtig. Er setzte sich dafür ein, schon Vorschulkinder mit Wissenschaft vertraut zu machen. „Es geht nicht darum, dass sie alles verstehen. Sie sollen neugierig werden“, sagt er. Heute war die Strömung dran, die mit Flammenrohr, Windkanal und Simulationen gezeigt wurde. Abschluss bildete ein Video, in dem erläutert wurde, wie sich Kakao und Milch vermischen. Nastasia Schiweg

Foto: Karin Lange

Dr. Gabor Janiga (li.) erläuterte den kleinen Besuchern das „Rubensche Flammenrohr“.

mitreden sollen und jede Frage stellen können. Zudem wird der Vortrag auf die jeweilige Schule und den Unterricht mit Hilfe von Spielen und Diskussionen angepasst, damit eine lockere Atmosphäre entstehen kann. Für besonders Interessierte werden auch ausgewählte Informatikinhalte vorgetragen und genauer auf die Situation an der Fakultät eingegangen. Mit dieser Hilfe sollen Schüler eine geeignete Studienrichtung, die ihren Neigungen und Interessen entspricht, finden, damit das Studium nicht zu einer Last, sondern zum besten Abschnitt im Leben wird. Schließlich sollen sich neue Studenten nicht vor unnötige Schwierigkeiten aufgrund einer falschen Wahl des Studiums gestellt sehen. Marie Boywitt E-Mail: post@farafin.de

Campusküken Wähle aus der unteren Reihe Buchstaben aus und füge sie mit dem oberen Wort zu einem neuen zusammen. Tempel SRO

Meise O B A

Liege KFR

Hand X Y E

Dach SIA

Insel R K P

Erde Pi PF PA

Tisch LER PER DER

Was ist auf den Bildern zu sehen?

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OVGU & Kultur

Lästerliches aus einem ‚märchenhaften‘ EUtopia Beeindruckendes kabarettistisches Spiel des Studentenkabaretts „Prolästerrat für Studien(un)gelegenheiten“ mit viel Situationskomik wird im neuen politisch-satirischen Programm mit Witz und Verstand zu einem zündenden Pointenfeuerwerk.

D

as waren noch Zeiten als auf dem Campus, großflächig plakatiert, eine Premiere des Studentenkabaretts „Prolästerrat für Studien(un)gelegenheiten“ angekündigt wurde und bei der Premiere in der 1. Reihe Rektor, Prorektoren und Hochschullehrer Platz nahmen und sich (fast) immer köstlich amüsierten. Immer saßen im Publikum auch die Ehemaligen des inzwischen fast 40-jährigen Studentenkabaretts und hatten, wie die Crew auf dem Brett‘l, Lampenfieber.

tantin Wecker arrangiert. Allerbeste Vorrausetzungen für eine kabarettistische Märchenstunde von und um EUtopia. Kabinettstückchen des Programms sind neben den Liedern – Joseph.A als hinreißender RAP und Lied vom Huhn über Dioxin im Futter – dann

durch immer wieder Nachdenkliches, Hintergründiges, Skurriles und Merkwürdiges zum Thema „Grillen“ (Konsum-Grillen, Öko-Grillen, Studenten-Grillen, FDP-Grillen, EU-Grillen, Informatiker-Grillen). Nicht immer zündet dabei der Wortwitz, manche Pointe geht unter.

22. Programm der „Lästertruppe“ Bei der Premiere des aktuellen 22. Programms EUtopia – Es war einmal ... der „Lästertruppe“ um Marko Pohlodek (Frontmann, Vereinsvorsitzender und seit 18 Jahren dabei) in der Magdeburger Feuerwache waren die Studenten und einige wenige Magdeburger Kabarettfreunde fast „unter sich“. Schade eigentlich, denn die sieben Kabarettisten Constanze Eßbach, Steffi Weinhold, Katja Wilhelm, Rainer Böhme, Thomas Engels, Marko Pohlodek und Dr. Andreas Storch überzeugten rundum mit einem neuen politisch-satirischen Programm, das mit Witz und Verstand über weite Strecken ein zündendes Pointenfeuerwerk ist und vor allem durch die spielerische Wandlungsfähigkeit der Akteure und das musikalische Können – Thomas Engels am Klavier und Rainer Böhme mit beachtlichen Drummerfähigkeiten – bestimmt wird.

Foto: Prolästerrat

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Kabinettstückchen sind Märchen

Steffi Weinhold, Constanze Eßbach, Katja Wilhelm (v. li. n. re.) und Marko Pohlodek (vorn)

Helga Spielberger hat als Regisseurin dieses Programms ihre langjährigen Erfahrungen als Magdeburger Kabarett-„Urgestein“ eingebracht, auf die schauspielerischen Stärken jedes einzelnen gesetzt und vor allem in den Ensembleszenen überzeugendes kabarettistisches Spiel mit viel Situationskomik inszeniert. Erstaunlich ist dabei, wie schnell sich die neuformierte Crew als Ensemble gefunden hat, das Zusammenspiel nahezu perfekt funktioniert. Man spürt, dass die meisten Texte von den Spielern selbst geschrieben wurden. Einige Anleihen hat man bei Konstantin Wecker oder Loriot genommen. Musikalisch hat Thomas Engels die meisten der EU-Hymnen komponiert, Melodien von Peter Kreuder, Eric Clapton, Farin Urlaub und Kons-

auch die satirischen Adaptionen bekannter Märchen. Ob Die drei kleinen Schweinchen als ein Lehrstück über die Abzocke bei Krediten und die Gewinne der Banken, Brüderle und Schwesterwelle mit Andreas Storch und Marko Pohlodek in Bestform oder Rapunzel und ihr Kopfsalat – das Märchenhafte entlarvt sich als oftmals bittere EURO-Realität und richtig gutes Kabaretttheater! Man wundert sich sehr oft über die szenische Verpackung der intelligenten, anspruchsvollen Texte. Da gibt es eine „FDP-Obduktion“ als medizinische Zustandsbeschreibung einer Partei und ein nachdenklich stimmendes Solo von Rainer Böhme Alternativlos, das er sich selbst auf den Leib geschrieben hat. Und zwischen-

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Nach fast 60 Minuten Programm fällt zum ersten Mal das Wort „Student“ – für ein Studentenkabarett zu spät. Studentische Themen sind, wie auch in den Programmen der letzten Jahre, eher selten. Das neue Programm EUtopia – Es war einmal ... wird bis zum 40. Jahrestag der Gründung des „Prolästerrates“ am 7. März 2012 gespielt. Da gibt es dann auch eine große Gala mit Szenen aus Programmen der vergangenen 40 Jahre. Meine Empfehlung für das aktuelle Programm: Hingehen, ansehen, lachen und nachdenken. Es lohnt sich! Herbert Henning http://

www.prolaesterrat.de


OVGU persönlich

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Ehrendoktor für Wirbelschicht-Praktiker Reinhard Böber, Geschäftsführer der Glatt Ingenieurtechnik Weimar, wurde für seine Arbeiten zur Entwicklung und industriellen Anwendung der Wirbelschichttechnik Ende November 2011 von der Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik die Ehrendoktorwürde verliehen. Diplomingenieur Reinhard Böber habe sich herausragende Verdienste bei der Entwicklung der wissenschaftlichen Grundlagen der Wirbelschichttechnik erworben. Besonders hervorzuheben sei sein Beitrag bei der Etablierung des Wirbelschichtverfahrens in der chemischen und pharmazeutischen Industrie. Außerdem engagiere sich der Ehrendoktor in besonderer Weise bei der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, heißt es in der Begründung. Als Leiter eines ingenieurtechnisch orientierten Unternehmens pflegte er über drei Jahrzehnte enge wissenschaftliche Kontakte mit der OVGU. Er gab vielen Studierenden die Möglichkeit, ihr Fachwissen in dem von ihm geleiteten Unternehmen anzuwenden und zu vertiefen

Foto: Michael Kranz

und förderte maßgeblich die Vergabe von Stipendien und Ausbildungsvereinbarungen. Aus der engen Zusammenarbeit mit Studierenden und Absolventen entstanden auf seine Initiative hin eine Reihe von wissenschaftlichen Arbeiten und neue apparative Lösungen, z. B. die Baureihe Procell, die die gemeinsam mit der Universität entwickelte Strahlschichttechnik erfolgreich in die Praxis umsetzt, die Baureihe Glatt Innodryer, die völlig neue Maßstäbe bei der Trocknung von Lebensmitteln und Gewürzen setzt, und eine große Anzahl anderer innovativer Lösungen, die insgesamt durch mehr als 100 Patentanmeldungen weltweit geschützt sind. Unter der Leitung von Reinhard Böber wurden weltweit Zweigniederlassungen der Firma, so in China, Russland, Indien und Italien, gegründet. „Die von der Firma Glatt Ingenieurtechnik Weimar vertretenen Apparate- und Anlagenentwicklungen passen sich gut in die Forschungsschwerpunkte der Fakultät ein und sind auch in Zukunft Ansatzpunkte für eine fruchtbare

Zusammenarbeit mit dem neuen Ehrendoktor Reinhard Böber“, hob der Dekan der Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik, Prof. Jürgen Tomas, bei der Verleihung hervor. Gemeinsam mit der Firma Glatt Ingenieurtechnik Weimar als Schlüsselpartner und zwei weiteren regionalen Unternehmen werden die InnoProfile-Projekte NaWiTec und WIGRATEC im Programm InnoProfile-Transfer des Bundesministeriums für Bildung und Forschung an der OVGU fortgeführt. red.

Foto: Lars Frohmüller

Bundesverdienstkreuz am Bande für Historiker der OVGU Dr. Eckart Frey (re.) nahm Ende November 2011 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland von Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff (li.) entgegen. Der 62-jährige wissenschaftliche Mitarbeiter am Institut für Geschichte wurde für sein langjähriges und vielfältiges ehrenamtliches Engagement geehrt. So ist Dr. Frey Gründungsmitglied und Vorsitzender des Fördervereins der GerhardSchöne-Schule für körperlich und geistig behinderte Kinder und Jugendliche in Wolmirstedt. Als Vorsitzender des Fördervereins

Langobardenwerkstatt Zethlingen/Altmark e. V. trägt er dazu bei, Geschichte hautnah zu vermitteln. Eckart Frey ist zudem Mitglied der Deutsch-Israelischen-Gesellschaft und hat in dieser Funktion viel für den Austausch zwischen Israel und Sachsen-Anhalt geleistet. So organisiert er seit 1995 die Israel-Exkursionen der Otto-von-Guericke-Universität. Auch auf kommunalpolitischem Gebiet war er aktiv, u. a. als langjähriges Mitglied im Kreistag der Landkreise Wolmirstedt und Börde sowie als ehrenamtlicher Bürgermeister seines Wohnortes Samswegen. I.P./PM

Jie Huang ist Anfang Dezember 2011 mit dem DAAD-Preis 2011 ausgezeichnet worden. Der Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) würdigt sowohl besondere akademische Leistungen als auch bemerkenswertes gesellschaftliches Engagement ausländischer Studierender. Die OVGU ehrt mit dem Preis vor allem den Einsatz der Studentin aus der Volksrepublik China für das interkulturelle Verständnis zwischen Studierenden aller Nationalitäten und den Bürgern der Stadt Magdeburg und Sachsen-Anhalts. Jie Huang studiert seit 2006 sehr erfolgreich an der Universität Magdeburg. Nach ihrem Bachelorstudium begann sie im Oktober 2010 auch ihr Masterstudium im Studiengang „Bildungswissenschaft“. Erwähnenswert seien jedoch nicht nur ihre guten Studienleistungen

und ihre hervorhebenswerte Ausdauer und Zielstrebigkeit, das Studium mit bestmöglichen Ergebnissen zu absolvieren, sondern vor allem ihr besonderes gesellschaftliches Engagement, heißt es in der Begründung. Die Studentin ist seit 2008 Mitglied der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft SachsenAnhalt e. V. sowie des Vereins für chinesische Wissenschaftler und Studenten der Universität Magdeburg e. V. Zahlreiche erfolgreiche Aktionen und Veranstaltungen an der Universität und in der Stadt Magdeburg gelangen unter Mitwirkung von Jie Huang, die es versteht, Studierende und Mitbürger zum Mitmachen zu mobilisieren. Zu den Aktionen gehören die Begegnungsfeste der Polizeidirektion, die Wochen der ausländischen Mitbürger oder auch die

Foto: Karin Lange

Einsatz für die interkulturelle Verständigung

Der Rektor Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann (re.) überreicht den DAAD-Preis an Jie Huang (li.).

Veranstaltungen der Arbeitsgruppe „Dialog der Generationen“ der Magdeburger Seniorenvertretung e. V. I.P./PM

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OVGU persönlich

Foto: Thomas Leich

Thomas Thüm, Doktorand in der Arbeitsgruppe Datenbanken von Prof. Gunter Saake am Institut für Technische und Betriebliche Informationssysteme, wurde im Oktober 2011 für seine Diplomarbeit mit einem Preis der Ernst-Denert-Stiftung für Software-Engineering ausgezeichnet. Gewürdigt wurde die Arbeit als herausragende Abschlussarbeit aus dem Gebiet der Methoden, Werkzeuge und Verfahren der Softwareentwicklung.

Foto: Tino Weinkauf

Ehrenamtliches Engagement würdigte Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper mit einem Empfang verdienstvoller Einwohner der Stadt. Zu ihnen gehörten Juliana Schümann, Medizinstudentin, die das „Bündnis Studierende gegen Rechts“ gründete und Jose Luis Casco-Guerra aus Ecador, der an der OVGU studiert und Opfer einer rassistischen Straftat wurde. Seine Ehrung soll ein Signal sein, dass die Stadt derartige Umtriebe verurteilt. Silke Schulze, Mitarbeiterin am Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie mit Blutbank, wurde u. a. für ihr Engagement im Förderverein für das Blutspendewesen geehrt. Das Mitwirken im Organisationsteam der RoboCup-Turniere der OVGU von Sandra Gerber, Mitarbeiterin am Institut für Technische und Betriebliche Informationssysteme, und Katharina Lehmann, Masterstudentin Betriebswirtschaftslehre, wurde ebenfalls gewürdigt.

Prof. Holger Theisel, Mathias Otto, Alexander Kuhn, Wito Engelke (v. li. n. re.) haben beim IEEE Visualization Contest, dem Wettbewerb des Weltverbandes der Elektro- und Informationstechnik Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE), den ersten Platz belegt. Bei dem Wettbewerb wurde ein komplexer unbekannter Datensatz vorgegeben. Diesen analysierten und visualisierten sie mit eigenen Techniken und zeigten die wichtigsten Zusammenhänge auf. Es ging darum, die Strömung in einer Zentrifugalpumpe unter verschiedenen Turbulenzmodellen zu analysieren. Mit ihren neuartigen Techniken zur Wirbelanalyse konnte die Gruppe die Jury überzeugen und die Wirkungsweise der Pumpe am besten repräsentieren.

Dr. Alexander Bastian, Institut für Geschichte, wurde mit dem erstmals verliehenen Förderpreis für Forschung im Bereich Frauen- und Geschlechterforschung in Sachsen-Anhalt ausgezeichnet für seine Dissertation Repression, Haft und Geschlecht. Opferrolle und Täterschaft von politischen Häftlingen und Gefängnispersonal in der Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit Magdeburg-Neustadt 1958-1989, die von Prof. Dr. Eva Labouvie, Direktorin des Instituts für Geschichte und Vorsitzende des bundesweiten Arbeitskreises Historische Frauen- und Geschlechterforschung sowie Mitglied der Internation Federation for Research in Women‘s History, betreut wurde.

Mit einem Preis für Chancengleichheit wurde das Familienbüro der OVGU für das Projekt Kluge Köpfe – Keine Kinder? Karriere und/oder Familie an der OVGU ausgezeichnet. Das Büro hatte studierende Eltern, wissenschaftliche Beschäftigte und Führungskräfte mit Kindern zur Vereinbarkeit von Beruf/Studium und Familie und Aspekten der Gleichstellungspolitik der Universität interviewt und die Ergebnisse in einer Ausstellung zusammengefasst. Ebenso erhielt die Gleichstellungskommission der OVGU den Preis für das Projekt Erhöhung der Genderkompetenz der dezentralen Gleichstellungsbeauftragten. Erarbeitet wurde ein dreistufiges Weiterbildungskonzept zur Verbesserung der Qualität der Gleichstellungsarbeit.

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Dr. Stefan Ringwelski, Institut für Mechanik, wurde von der Industrie- und Handelskammer Mag­ deburg Ende November 2011 mit einem Forschungspreis ausgezeichnet. Er hat in seiner Dissertation ein Simulationsverfahren zur Auslegung intelligenter Leichtbaustrukturen entwickelt. Diese besitzen die Fähigkeit, sich selbständig an wechselnde Betriebsbedingungen und äußere Einflüsse anzupassen, um so das Schwingungsund Abstrahlverhalten in einem positiven Sinne zu beeinflussen. Anwendung kann sein Verfahren unter anderem im Automobilbau oder auch im Werkzeugmaschinenbau finden. Foto: IHK

Die Arbeitsgruppe Umweltpsychologie ist Preisträger des erstmals verliehenen Umweltpreises der Landeshauptstadt für die innovative Erzeugung oder Nutzung erneuerbarer Energien in der Kategorie Forschung. Gewürdigt wurde ihr Projekt zur Förderung energieeinsparenden Verhaltens in Privathaushalten einschließlich der umweltpsychologischen Begleitforschung. Die Bedeutung der Umweltpsychologie für die Akzeptanz von erneuerbaren Energien sowie die Förderung energie- und klimabewussten Verhaltens der Bevölkerung nimmt stetig zu.

Jun.-Prof. Dr. Mirko Peglow, Institut für Verfahrenstechnik, erhielt Ende November 2011 den Ehrenring des VDI verliehen. Gewürdigt wurden seine Leistungen auf dem Gebiet der Wirbelschichttechnik, bei der flüssige Produkte in Granulate umgewandelt werden, wodurch die Stoffe für die Industrie wesentlich besser zu verarbeiten sind. Die Eigenschaften der Granulate wie Größe oder Feuchtigkeit können durch das Wirbelschichtverfahren exakt und gezielt eingestellt werden. Seine Forschungsergebnisse werden dazu genutzt, industrielle Herstellungsprozesse energieeffizienter zu machen und gleichzeitig die Produktqualität zu verbessern. Foto: BMBF Unternehmen Region

Prof. Dr. Karl-Heinz Paquè, Lehrstuhl VWL, insb. Internationale Wirtschaft, wurde Ende November 2011 in Seoul von der Bundesregierung in das koreanischdeutsche Konsultationsgremium zur Wiedervereinigung Nord- und Südkoreas berufen. Ziel des Gremiums ist es, Südkorea mit Blick auf eine etwaige Wiedervereinigung mit Nordkorea außen-, wirtschafts-, finanz-, innen- und sozialpolitisch zu beraten, und zwar unter besonderer Berücksichtigung der deutschen Erfahrungen vor und nach dem Mauerfall 1989 und der Deutschen Einheit 1990. Foto: Viktoria Kühne

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Kommen & Gehen Professuren Prof. Dr. Ellen Matthies Umweltpsychologie Institut für Psychologie Korrektur Prof. Dr.-Ing. Holm Altenbach Technische Mechanik Institut für Mechanik Ruhestand/Rente Stefanie Schüßler Mitarbeiterin Ökonomie Institut für Grundlagen der Elektrotechnik und Elektromagnetische Verträglichkeit Dietmar Treiber Mitarbeiter Zentraler Betriebs- und Stördienst Dezernat Technik und Bauplanung


OVGU Vermischtes

Jedes Mal großes Erstaunen Bereits zum dritten Mal in Folge zeichnete die Industrie- und Handelskammer Magdeburg Ende vergangenen Jahres OVGU-Lehrlinge als beste Prüfungsabsolventen aus. Aufmerksame uni:report-Leser wissen es längst: Die OVGU bildet nicht nur Studenten, sondern auch Lehrlinge aus – in sechs Ausbildungsberufen zwölf bis 14 pro Jahr. Der Erfolg der Ausbildungskompetenz spricht für sich. Julia Kühn und André Zimmermann schlossen im Sommer 2011 ihre Ausbildung zum Mikrotechnologen in der Fachrichtung Mik-

rosystemtechnik am Lehrstuhl Mikrosystemtechnik des Instituts für Mikro- und Sensorsysteme ab. Mikrotechnologen stellen in verfahrenstechnischen Prozessen mikrotechnische Produkte her. Julia Kühn führte die guten Berufschancen als entscheidende Grundlage für ihre Berufswahl an. Für André Zimmermann war es besonders reizvoll, unter Reinraumbedingungen arbeiten zu können. „Dass die Uni auch Lehrlinge ausbildet, habe ich über die Agentur für Arbeit und das Internet erfahren“, erinnert sich Julia Kühn

Man lernt eben nie aus Seit 20 Jahren bietet die OVGU „Studieren ab 50“ als wissenschaftliche Aus- und Weiterbildung an. Derzeit sind 530 ältere Erwachsene eingeschrieben – so viele, wie nie zuvor.

Ausbilder Marc-Peter Schmidt mit den Lehrlingen Julia Kühn und André Zimmermann (v. li. n. re.).

und berichtet vom großen Erstaunen, dass sie jedes Mal auslöst, wenn sie von ihrer Berufsausbildung an der Universität erzählt. André Zimmermann weiß die abwechslungsreiche Ausbildung an der Uni zu schätzen: „Anders als in manch großem Unternehmen, wo immer wieder nur der gleiche Arbeitsgang ausgeführt werden muss, lernten wir die verschiedensten Techniken in der Praxis kennen – vom Lackauftragen über Belichten bis hin zu unterschiedlichen Ätzverfahren.“ Im MEMS-Reinraum des Lehrstuhls forschen Wissenschaftler und Auszubildende an verschiedensten Projekten. So realisierten die beiden Lehrlinge von der Idee bis zum fertigen Produkt bereits dreidimensionale Schaltungsträger sowie Mikrochips. I.P.

sen im Hörsaal mischen. Es finden aber auch exklusive Seminare, Diskussionsrunden und Arbeitsgruppen für die über 50-Jährigen statt. Das Angebot bleibt attraktiv, weil der Lehrplan selbst gestaltet werden kann. Je nach Interesse können Vorlesungen aus der Germanistik, Geschichte oder Sportwissenschaft be­sucht werden. Das Lernen kann dabei zu einem Erlebnis werden, denn nicht jede Lehrveranstaltung bleibt auf den Hörsaal beschränkt: „Allein im letzten Semester haben wir fast 30 Forschungsfahrten unternommen“, so Olaf Freymark. Den älteren „Studierenden“ ist es wichtig, geistig fit zu bleiben. Dominik Grittner Foto: Ulrich Arendt

Es war kurz nach der Wende, als „Studieren ab 50“ in Magdeburg begann. Die Idee dahinter war, den vielen älteren Erwachsenen, die mit dem Mauerfall ihre Arbeit verloren, eine neue Perspektive der Lebensgestaltung zu verschaffen. Mit nachhaltigem Erfolg: „Manche der Studierende sind heute noch dabei“, erzählt Olaf Freymark, Mitarbeiter für Weiterbildungsstudiengänge an der OVGU. Mittlerweile sind 530 Studierende eingeschrieben, die Hauptaltersgruppe liegt bei 60 bis 70 Jahren. Laut Umfrage ist es den älteren „Studierenden“ wichtig, geistig fit zu bleiben und stets den Wissenshorizont zu erweitern. Außerdem spielt der Austausch mit jüngeren Studenten eine Rolle: „Natürlich ist es wichtig, dass jung und alt im Gespräch bleiben und somit Verständnis für die jeweils andere Generation entwickeln“, sagt Olaf Freymark. Zahlreiche Vorlesungen aus fast allen Wissenschaftsbereichen sind für die älteren Erwachsenen frei zugänglich, wodurch sich die Altersklas-

Fotos: IMOS; IHK, Markus Wolfien

Julia Kühn (li.) und André Zimmermann (re.) an ihren Arbeitsplätzen im Reinraum.

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OVGU Termine Fahrzeug- und Antriebskonzepte WAS: In der Vortragsreihe Aktuelle und zukünftige Fahrzeug- und Antriebskonzepte werden aktuelle Fragestellungen und Trends rund um das Thema Mobilität im 21. Jahrhundert vorgestellt und diskutiert. WANN: 09. Februar 2012, 17 Uhr Kontaktlose Leistungsübertragung – Möglichkeiten und Grenzen der Technologie im Bereich der Elektromobilität Axel Hoppe, ifak – Institut für Automation und Kommunikation e. V. Magdeburg 08. März 2012, 17 Uhr Gasmotoren für den Schiffsbetrieb – Überblick und aktueller Stand Prof. Dr. Lars M. Nerheim, Bergen University, Norwegen WO: Gebäude 05, Hörsaal 4 WER: Institut für Mobile Systeme, VDI-Arbeitskreis Fahrzeug- und Verkehrstechnik

Impressum

OTTOjaner-Karneval WAS: Als Raumstation aus einer fernen Galaxie soll das Alte Theater Magdeburg erstrahlen, wenn die OTTOjaner den 58. Karneval der Ottovon-Guericke-Universität feiern. OTTO‘s Science Ficktion kommt dieses Jahr kosmisch daher und garantiert ohne lange Bütt aus. Die OTTOjanerNarren werden auf ihrer Reise durchs All unterstützt von Boygroup, Männerballett, Showtanz und mancherlei Überraschung. Am Sonntag sind alle Kinder zum 18. Kinderfasching eingeladen. WANN: 17. bis 19. Februar 2012 PREISE: 17. Februar 2012 (Einlass 20.30 Uhr) Kostüm-Tanz-Party mit Programmsplittern; Karte: 10 Euro (zzgl. Vvk-Gebühr)/12,50 Euro (Abendkasse) 18. Februar 2012 (Einlass 19.30 Uhr) OTTOjaner-Karnevalsprogramm und Tanzparty; Karte: 18 Euro (zzgl. Vvk-Gebühr)/22 Euro (Abendkasse) 19. Februar 2012 (Einlass 14 Uhr) Kinderfasching mit buntem Programm, Karte: 4 Euro (Tageskasse) WO: Altes Theater am Jerichower Platz, Magdeburg

Ausstellung WAS: 800 Jahre Anhalt 1212 bis 2012 – Eine ­ itrinenausstellung V Im Jahr 2012 feiert die Region Anhalt – die im Namen unseres Bundeslandes Sachsen-Anhalt verankert ist – ihren 800. Geburtstag mit vielen Höhepunkten im ganzen Land. Die Universitätsbibliothek Magdeburg zeigt eine Ausstellung zur vielfältigen und facettenreichen Geschichte Anhalts. Ein erster Einblick in die Vergangenheit wird ermöglicht, indem bedeutende Persönlichkeiten und unverwechselbare Orte dieser Kulturlandschaft vorgestellt werden. Studenten des Instituts für Geschichte möchten damit Interesse für weitere Veranstaltungen wecken, die sich kontinuierlich durch das gesamte Jahr ziehen werden. WANN: vom 13. Januar bis 30. Juni 2012 WO: Universitätsbibliothek, Foyer WER: Universitätsbibliothek, Studenten des Instituts für Geschichte

(nach § 5 TMG)

Herausgeber Der Rektor der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg | Redaktionsteam Ines Perl (verantwortlich), Katharina Vorwerk | Designkonzept ö_konzept Halle Layout & Satz Ines Perl | Redaktion Postfach 4120; 39016 Magdeburg; Telefon: 0391 67-12276; Fax: 0391 67-11153; ­E-Mail: ines.perl@ovgu.de | Titelbild Ulrich Arendt, Konstantin Gastmann_pixelio.de | Fotos Umschlag Ulrich Arendt, Karin Lange, Karoline Schröder | Druck Harzdruckerei GmbH Wernigerode, Max-Planck-Straße 12/14, 38855 Wernigerode | ISSN 0944-8586 | Umsatzsteueridentifikationsnummer

DE 139238413 | Erscheinen drei Ausgaben im Semester | Auflage 4 500 Das Campus-Magazin uni:report wird als pdf-Datei unter der Adresse www.ovgu.de/unireport.html online veröffentlicht. Dienstanbieter ist die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, vertreten durch den Rektor. Für den Inhalt der Beiträge sind die Unterzeichner voll verantwortlich. In den Veröffentlichungen vertretene

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Auffassungen müssen nicht mit denen des Herausgebers übereinstimmen. Nachdruck nur nach Rücksprache mit der Redaktion. Die Redaktion behält sich vor, Zusendungen aus redaktionellen Gründen zu bearbeiten. In dieser Publikation wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit teilweise nur die männliche Form/Ansprache verwendet. Dies soll ausdrücklich nicht als Diskriminierung von Frauen verstanden werden. Die Redaktion dankt allen Autoren für die Bereitstellung der veröffentlichten Texte und Fotos.


OVGU Impressionen

Klaus Gumpert (re.) berichtete den Kinder-Uni-Studenten davon, wie aus Mathematik Kunst werden kann Vom Erfinden von Flugzeug oder Fahrrad erzählte Prof. Dr. Såndor Vajna den Kindern


Magdeburger Sprayer von „Stichcode“ gestalteten die 300 Quadratmeter große Kletterwand in der Sporthalle 3 neu


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