Humanitarian Headlines
Informationen zu Kindern in Krisenkontexten (Juli 2024)
Sudan steht vor beispielloser
Hungerkatastrophe
Mehr als ein Jahr nach Beginn der Eskalation der Gewalt ist der Sudan, besonders die Region Darfur, einer der schlimmsten Orte für Kinder geworden. Die Folgen des Krieges für die 24 Millionen Kinder im Sudan sind verheerend. UNICEF, WFP und FAO warnen vor einer Hungerkatastrophe, insbesondere in den schwer umkämpften Gebieten. 755.000 Menschen sind von katastrophalem Hunger betroffen (IPC-Phase 5). In 14 Gebieten droht eine Hungersnot.
14 Millionen Kinder benötigen dringend humanitäre Unterstützung. 9 Millionen Kinder sind von akuter Ernährungsunsicherheit und fehlendem Zugang zu sauberem Trinkwasser betroffen.
Der Sudan ist die größte Vertreibungskrise für Kinder. 5 Millionen Kinder mussten aus ihrer Heimat fliehen. Die Sozialsysteme stehen am Rande des Zusammenbruchs.
Verstärkte diplomatische und finanzielle Anstrengungen für den Sudan sind dringend erforderlich, um diesem Albtraum ein Ende zu setzen. Es gilt jetzt, eine Hungersnot zu verhindern. Lesen Sie hier die aktuelle Pressemitteilung.
Das ist jetzt wichtig:
• Ein sofortiger Waffenstillstand und die Aufnahme von Friedensverhandlungen.
• Ein sofortiges Ende der schweren Kinderrechtsverletzungen, insbesondere die Tötung und Verstümmelung, die Rekrutierung und der Einsatz von Kindern durch bewaffnete Gruppen sowie ein Ende der sexualisierten Gewalt.
• Den ungehinderten und dauerhaften Zugang für humanitäre Hilfsorganisationen gewährleisten, um die Versorgung mit dringend benötigter humanitärer Hilfe zu ermöglichen.
• Verstärkte Aufmerksamkeit und politisches Handeln für die Kinder in Sudan sowie eine massive Mobilisierung von finanziellen Ressourcen, um die dringendsten Bedarfe in den kommenden Monaten zu adressieren.
Aktuelle Nachrichten aus weiteren Krisenkontexten:
© UNICEF/UNI580051/El Baba
Katastrophale humanitäre Lage der Kinder in Gaza
Aktuelle Schätzungen gehen von 14.000 getöteten Kindern im Gazastreifen aus, Tausende weitere wurden verletzt. Alle Kinder haben traumatische Kriegserfahrungen gemacht und benötigen langfristige psychologische Unterstützung. Aktuell sind fast 3.000 Kinder im südlichen Gazastreifen von mittelschwerer bis akuter Unterernährung bedroht. Anhaltende Bombardierungen, extremer Wassermangel und steigende Temperaturen verschärfen die Lage immer weiter. Der Zugang für Hilfsgüter ist aktuell so stark eingeschränkt, dass die Gefahr einer weit verbreiteten Hungersnot immer akuter wird. Es bedarf eines sofortigen Waffenstillstands, um einen humanitären Zugang für die Kinder in Gaza zu ermöglichen.
Kinder
in der Ukraine: Kein Ende des Krieges in Sicht
© UNICEF/UNI549057/Filippov
Schwere Angriffe, Luftalarm, Flucht und Angst prägen weiterhin den Alltag der Kinder in der Ukraine. Mehr als 600 Kinder wurden durch die anhaltenden Angriffswellen getötet, mindestens 1.385 weitere Kinder wurden verletzt. Die humanitäre Lage hat sich in den vergangenen Wochen erheblich zugespitzt. 2,9 Millionen Kinder, vor allem im Osten der Ukraine, brauchen dringend Schutz und Unterstützung. Durch verstärkte Angriffe auf Charkiw wurden seit dem 10. Mai 18.098 Menschen vertrieben. Kritische zivile Infrastruktur wie Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser sowie die Strom- und Wasserversorgung wurden wiederholt beschossen. Jedes zweite Kind kann nicht regelmäßig am Präsenzunterricht teilnehmen. Somit hat der Krieg auch katastrophale Auswirkungen auf die Bildung und Zukunftschancen der Kinder und Jugendlichen.
©UNICEF/UNI586034/Musadiq
Sturzfluten bedrohen die Kinder in Afghanistan Schwere Regenfälle haben in Afghanistan zu heftigen Überschwemmungen geführt. Hunderte Menschen wurden verletzt oder getötet, darunter viele Kinder. Mehr als 5000 Häuser wurden zerstört. Viele Familien stehen vor dem Nichts. Es mangelt akut an Zugang zu sauberem Wasser. Mädchen sind zudem weiterhin vom Verbot weiterführende Schulen zu besuchen betroffen. Der systematische Ausschluss vom Lernen für 1,5 Millionen Mädchen verschärft die humanitäre Krise und hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Entwicklung Afghanistans. Denn Bildung eröffnet Zukunftssie schützt Mädchen vor Kinderehen, anderen Formen geschlechtsspezifischer Gewalt und Mangelernährung. Der Zugang zu Bildung hingegen stärkt ihre Resilienz gegenüber Katastrophen und Krisen.