UNICUM Magazin 01.2019

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BESSER STUDIEREN // WWW.UNICUM.DE 01.2019 // 37. JAHR // DEUTSCHLANDWEIT

ROCK IM MÜLL?

So wird das Festival nicht zum Müllproblem MASHA SEDGWICK

BAFÖG- ERHÖHUNG

Schluss mit Riesen-Festivals

Bringt mehr mehr?


Du machst Musik oder schreibst eigene Songs? Du bist zwischen 10 und 25 Jahre alt? Du denkst, die EINE WELT geht uns alle an?


HALLO! TITELBILD // ILLUSTRATION/SARAH MATUSZEWSKI

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Hallo, passend zur bevorstehenden Festivalsaison erzählt Bloggerin Masha Sedgwick von ihrer Festivalerfahrung. Die Influencerin hat keinen Bock mehr auf das Coachella und erklärt, warum Festivals so viel mehr sind als schöne Insta-Fotos (S. 10). Das größte Problem der Festivals: Müll. Bis zu 500 Tonnen fallen allein jedes Jahr bei Rock am Ring an. Wir verraten dir, wie du während der Festivalsaison den grünen Gedanken nicht aus den Augen verlierst (S. 8). Ebenfalls ein großes Umweltproblem, aber bislang ohne verlässliche Datengrundlage: Mikroplastik (S. 22). Und auch wer später eine Karriere im Handel anstrebt und beispielsweise im Management großer Bio-Supermarktketten arbeiten will, sollte eine ökologische Haltung mitbringen (S. 26). So wie Luisa Neubauer, die die Fridays for Future-Bewegung in Deutschland organisiert (S. 16). Und passend zum Semesterstart gibt es nicht nur ein neues Cover, sondern natürlich auch die UNICUM Wundertüte (S. 18)! Einen guten Start ins neue Semester

FESTIVAL

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SPÄTER

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To-Do-Liste gegen Aufschieberitis

Mehr Frauen in Führungspositionen

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BAföG-Erhöhung

Mikroplastik

24 Alles Physik

26 FOTOS & ILLUSTRATION // UNICUM, GETTYIMAGES/G-STOCKSTUDIO, PRIVAT, SARAH MATUSZEWSKI

@das_maedchen_von_frueher

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DINGE, die ich vor dieser Ausgabe

Masha Sedgwick Die Influencerin über Festivals

noch nicht wusste:

Beim Open Air St. Gallen sind „Trash Heroes“ im Einsatz. (S. 8)

Es gibt keine verlässliche Datengrundlage, die Aufschluss darüber gibt, wie viel Mikroplastik in die Umwelt gelangt. (S. 22)

Eine Computersucht kann tödlich enden. (S. 12)

Transparente Methoden zur kreativen Zusammenarbeit werden immer wichtiger. (S. 30)

12 Internetsucht

15 Digital Detox So geht’s

16 Fridays for Future Luisa Neubauer

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Auch für einen Auslandsaufenthalt kannst du BAföG beantragen! (S. 6)

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28 Außendienst

30 Working out loud

32 Praktikum Straßenstrich

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TIPPSTO-GO Es ist wichtig, das Smartphone auch mal zur Seite zu legen und bewusst offline zu sein. (S. 14)

Ethisch korrekte Karriere im Handel

Gewinne, Gewinne: S. 4, 8, 15, 34

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Und Tschüss! Gewinnspiel & Impressum

18 Die UNICUM Wundertüte

HALLO!

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JETZT DAS UNICUM SEMESTERSTARTGEWINNSPIEL AUSGEHACKT TO-DO-LISTE GEGEN AUFSCHIEBERITIS In diesem Semester wird alles anders! Also Schluss mit der Aufschieberei. Wie? Tatsächlich hilft die gute alte To-doListe. Alles draufschreiben, was erledigt werden muss – auch die Freizeitaktivitäten. Dann alles streichen, was du eh nicht ernsthaft machen wirst. Und bei Dingen, an denen kein Weg vorbeiführt? Auswürfeln. So vermeidest du, dass du erst die schönen Dinge erledigst und dann keine Lust und Energie mehr für die weniger spaßigen Dinge hast. Noch mehr Tipps zum Semesterstart findest du auf unicum.de/ semesterstart Kennst du auch einen originellen, genialen, unglaublichen Unihack? Dann schicke ihn mit dem Betreff „Hack“ an gewinnspiel@unicum.com und gewinne eine Überraschungsbox.

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Was hast du neulich auf dem Uniklo gelesen? Verlinke uns unter deinem Post und teile deine Kloweisheiten mit uns! @unicum_magazin Diese Weisheit hat @coraheb auf dem Uniklo der Leibniz Universität Hannover entdeckt. JETZT

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VON ELENA WEBER

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: g n u h ö h r E BAföG 9 1 0 2 b a d l e mehr G die Schulden nach 20 Jahren erlassen werden, wenn es dir nachweislich aufgrund einer schlechten wirtschaftlichen Lage nicht möglich war, den Darlehensanteil zurückzuzahlen. Diese Änderung wird vom DSW positiv bewertet. „Das ist auch noch mal ein gutes Signal für alle Studierenden, die Verschuldungs-Ängste entwickeln“, findet der DSW-Generalsekretär.

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EN ERTE STUDIER SICH GEFÖRD RM KÖNNEN FO RE GFÖ BA NACH DER EN. ONNAIE FREU LD IM PORTEM AUF MEHR GE

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Diese Erhöhungen sind geplant: Fördersätze Der BAföG-Höchstsatz soll in zwei Stufen bis 2020 auf rund 850 Euro erhöht werden. Allgemein sollen die Bedarfssätze um insgesamt sieben Prozent angehoben werden. Das Deutsche Studentenwerk (DSW) begrüßt die Erhöhung, ist damit jedoch noch nicht zufrieden. „Wir sind skeptisch, dass die vorgeschlagene Erhöhung ausreichen wird“, erklärt Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des DSW. „Der Bedarfssatz müsste auf das sächliche Existenzminimum erhöht werden.“ Freibeträge Die Einkommensfreibeträge der Eltern werden um neun Prozent erhöht: 2019 um sieben, 2020 um weitere zwei Prozent. Auch das eigene Vermögen darf ab der zweiten Novellierungsstufe 2020 höher liegen, nämlich 8.200 Euro statt den aktuell geltenden 7.500 Euro. Das DSW fordert eine stärkere Erhöhung der Einkommensfreibeträge. Mittelfristig sollen sie dem angemessenen Eigenbedarf von 2.340 Euro angeglichen werden, der auch für Unterhaltsberechnungen gilt. Meyer auf JETZT

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Rückzahlung Der letzte Punkt im Eckpunkteplan des Bundesbildungsministeriums bezieht sich auf die Rückzahlung des BAföGs. Bislang geschah die in monatlichen Raten von 105 Euro. Diese Raten sollen nun erstmals nach knapp 30 Jahren erhöht werden: auf 130 Euro. Außerdem sollen dir nach der neuen Reform

MEHR AUF

Das Wichtigste zum BAföG

ABI.UNICUM.DE/

Fazit: Wie viel bringt die BAföGErhöhung 2019?

BAFOEG-ERHOEHUNG

· schriftlicher Antrag: Beim Studierendenwerk deiner Hochschule gibt es die benötigten Formblätter und weitere Infos zur Einreichung des Antrags. · Förderung: Wie viel Geld du monatlich bekommst, ist abhängig von deiner Wohnsituation, deinen eigenen Einkünften und denen deiner Eltern. · Regelstudienzeit: Die maximale Förderdauer bemisst sich an der Regelstudienzeit deines Studiengangs. · Rückzahlung: Du musst nur die Hälfte des Geldes und maximal 10.000 Euro zurückzahlen. · Auslands-BAföG: Auch für einen Auslandsaufenthalt kannst du eine staatliche Förderung beantragen.

Die Erhöhung des BAföGs in diesem Jahr lässt also auf mehr Geld hoffen und auch darauf, dass wieder mehr Studierende gefördert werden. Trotzdem sorgen einige Punkte weiter für Kritik. Achim Meyer auf der Heyde erklärt, dass das DSW sich darüber hinaus dafür einsetzt, dass weitere Aspekte des BAföGs geändert werden. „Ein wichtiger Punkt ist aus unserer Sicht auch, dass nur noch 63 Prozent der Studierenden überhaupt förderberechtigt sind.“ Die Förderbedingungen des BAföGs sind seiner Meinung nach nicht mehr an die studentische Realität angepasst: Teilzeitstudenten, Fachwechsler und Studenten, die die Regelstudienzeit überschritten haben, können keine Förderung beantragen, kommen aber im studentischen Umfeld immer häufiger vor.

FOTO // GETTY IMAGES/ANDREIKORZHYTS

FREIE AUTORIN

Wohnzuschlag Die Mietpreise steigen, besonders in den beliebten Studentenstädten. Deshalb plant das BMBF eine Erhöhung des Wohnzuschlags um 30 Prozent, also von 250 auf 325 Euro. Achim Meyer auf der Heyde befürchtet, dass die überproportionale Erhöhung des Wohnzuschlags als großer Erfolg der Reform vermarktet wird und Vermieter so dazu bringen könnte, die Mieten für Studierende zu erhöhen. „Wenn man aber sieht, wie viele Studierende überhaupt BAföG beziehen – nämlich unter 20 Prozent –, dann heißt das, dass über 80 Prozent der Studierenden von der Reform gar nicht profitieren, aber gleichzeitig davon betroffen sein könnten, dass die Mieten erhöht werden.“ Ihm schiene es sinnvoller, mehr Geld in den Bau studentischer Wohnheime zu investieren.


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ROCK IM MÜLL? So feierst du mit Verantwortung Festivals bedeuten Ausnahmezustand. Wenn Rockstars Gitarren reizen und DJs Platten beschleunigen, tritt der grüne Gedanke schnell in den Hintergrund. Was können Ausrichter und Besucher tun, um den ökologischen Fußabdruck zu minimieren?

VON ANDRÉ GÄRISCH FREIER AUTOR

uns Gedanken darüber, was wir besser machen können – vom Bühnenaufbau bis zu den Essensbehältern. Nach dem Event bewerten wir die jeweiligen Entscheidungen. So nähern wir uns stetig dem Optimum.“

Hippe Mülleimer und schlaue Toiletten „In der Produktion achten wir auf die Wiederverwertbarkeit einzelner Bestandteile. Dadurch werden Ressourcen gespart“, sagt Katrin. Derzeit überlege sie, wie man die Besucher motivieren könne, die etlichen Mülleimer auf dem Gelände auch wirklich zu nutzen: „Wir diskutieren verschiedene Ansätze, aus den Eimern wahre Eyecatcher zu machen, etwa originell zu stylen oder mit besonderen Eingängen auszustatten.“ Seit Beginn sind Vakuumtoiletten im Einsatz, die nicht mit Spülen, sondern speziellen Pumpen ausgerüstet sind und bis zu 30 Prozent Wasser weniger verbrauchen.

In der Festivalszene gewinnt das Thema Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung. Zum guten Ton gehören Kooperationen mit Hilfsorganisationen wie der Tafel, dem Blauen Engel, Viva con Agua oder den Vereinten Nationen. Green-Camping-Flächen zählen fast schon zum Standard. Die Besucher verpflichten sich hierbei, selbst für ein sauberes Umfeld zu sorgen. Trotz aller Potenziale könne „Es ist ein Fehler, diese Gewinne für das New Horizons Festival ein exklusives Festiman laut Katrin nicht alles blindlings Sachen einfach wegzuvalerlebnis mit einer ganz besonderen Überraschung. Wir „auf grün drehen“: „Die Sicherheit hat schmeißen“, beschließt die PR-Manaverlosen 2x 2 3-Day-Passes und Camping sowie exklusive Priorität. Mehrwegbecher sind ungegerin der ALDA Germany GmbH für das folgende Jahr. „Wir prüfen, welche Gegenstände noch brauchbar Einblicke in die Arbeit vor Ort. Außerdem wartet eine fährlicher als Gläser. Umso wichtiger sind, und liefern sie an gemeinnützige Einrichtungen Mega-Überraschung auf dich! So kannst du gewinnen. ist es, die Becher mit Pfand zu belegen, in umliegenden Orten.“ Eine weitere Maßnahme in Schreibe eine Mail mit dem Betreff „Festival“ an auch wenn sich einige Gäste darüber einem Lernprozess, der vor drei Jahren, als das Festival gewinnspiel@unicum.com. Einsendeschluss ist ärgern und den ökologischen Aspekt debütierte, seinen Anfang nahm: „Jedes Jahr machen wir der 16.06.2019. übersehen.“

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FOTOS & ILLUSTRATION // CARSTEN CHRISTIANS, RITA SEIXAS, MANUEL LOPEZ, ILLUSTRATION/SARAH MATUSZEWSKI

Ein heißer Sonntagmittag im vergangenen Jahr. Beim „New Horizons Festival“ ist der letzte Bass aus den Boxen geflogen, die ersten Besucher liegen vermutlich bereits auf der heimischen Couch, um bei einem Schläfchen den Energietank aufzufüllen. Katrin Fuhrmann und die restlichen Mitglieder des Organisationsteams stehen am Rand des Campingareals; sie begutachten die Ruhe nach dem Nürburgring-Sturm. Die Sonne leuchtet auf ein Meer an Plastiktellern, Zigarettenschachteln und Getränkedosen. Die Gruppe wandert auf das weite Feld – und entdeckt zwischen den Abfällen kleine Schätze: wohlerhaltene Matratzen, stabile Zelte und schicke Aufbewahrungsboxen. Nur ein Wochenende lang hing das Herz ihrer ehemaligen Besitzer an diesen Dingen. Was sie sieht, macht Katrin traurig. Sie kommt auf KATJA WITTENSTEIN eine Idee.


Hippe Mülleimer und schlaue Toiletten

TITELTHEMA

Kreative Tipps, um die Festivalwelt ein kleines Bisschen besser zu machen

Das Open Air St. Gallen landet in Sustainability-Rankings weit vorne. 2010 wurde es mit dem „A Greener Festival“-Award ausgezeichnet. Was hebt die Nordschweizer von ihrer „Konkurrenz“ ab? LETZTE AUSFAHRT „PANAMA“ „Lange bevor die gesetzlichen Regelungen verschärft wurden, haben Ein Ausrufezeichen in Sachen Sicherheit setzt das Southside wir mit unserem Engagement begonnen. Seit 2003 setzen wir ‚Trash Festival: Jeder Besucher, der sich in einer Situation unwohl fühlt oder eine Szene beobachtet, die ihn stutzig macht, äußert das Heroes‘ ein, die das Gelände reinigen, Säcke verteilen und das Publikum für die Abfallproblematik sensibilisieren. Seit 2007 stehen keine Diesel-Generatoren Codewort „Panama“. Er wird dann in eine geschützte Umgebung mehr auf dem Terrain“, erläutert Nora Fuchs von Farner Consulting. Sie erwähnt gebracht und erfährt schnelle Hilfe, etwa durch die Polizei, den außerdem das Zeltdepot – für jedes mitgebrachte Zelt muss eine Kaution geleistet Rettungsdienst oder einen Psychologen. Katja Wittenstein, werden. Die Rücklaufquote habe im vergangenen Jahr 91 Prozent betragen. Director Marketing beim Veranstalter FKP Scorpio, äußert sich Die Verantwortung, ein Festival nachhaltig zu gestalten, liegt allerdings nicht zum vergangenen Jahr, als „Panama“ zum zweiten Mal angewandt allein beim Ausrichter. Nach wie vor lassen viele beim Feiern ihre Ideale und wurde: „Es hat sich gezeigt, dass 90 Prozent unserer Besucher das Konzept kennen und verstanden haben. Unsere Stichproben haben Hemmungen freimütig fallen. Doch nur gemeinsam lässt sich die grüne Idee auch ergeben, dass das involvierte Personal – Barmitarbeiter, Polizei, konsequent verfolgen. Bilden sich Fahrgemeinschaften, freut sich nicht nur die Natur, sondern auch der Einzelne, denn er lernt Gleichgesinnte kennen. Daneben Sanitäter, Sicherheitskräfte und Feuerwehr – weiß, was zu tun ist. Die bietet ein Gros der Veranstalter Sonderzüge und Shuttles von nahegelegenen Gründe für ‚Panama‘ waren meist auf eine Überforderung mit der Festivalsituation zurückzuführen.“ Vom 21. bis zum 23. Juni bringen Bahnhöfen an. Hochwertiges Campingzubehör schützt vor Regen und Sturm – Bands wie die Foo Fighters, Mumford & Sons, Bloc Party, Bilderbuch und zwar über Jahre hinweg. Sich jedes Jahr ein neues billiges Zelt zu kaufen, oder The Cure das beschauliche Neuhausen ob Eck zum Kochen. kann vor allem Stammbesucher teuer zu stehen kommen. 15 Kilogramm Müll produziert ein Festivalgast im Schnitt. Eine Menge, die ohne großen Aufwand TASCHEN AUS „MÜLL“ in einem der aufgestellten Container entsorgt werden kann – oder in einen Im vergangenen Jahr haben die 71.000 Besucher von Rock im Park mitgebrachten Beutel gepackt und zu Hause beseitigt. 260 Tonnen Abfall hinterlassen – natürlich befanden sich unter den verschmähten auch brauchbare Dinge. Alexandru Ciocea hält regelmäßig mit der Kamera fest, welch gut erhaltene Zelte, Sonnenschirme, Campingstühle, Kleidungsstücke und Lebensmittel die Gäste in Nürnberg zurücklassen. Früher war er „gewöhnlicher“ Besucher des Festivals am Dutzendteich. Doch irgendwann sah er sich das bunte Erbe des FeierWer gegenüber sich selbst verantwortungsvoll handeln möchte, wacht mit peniblem volks genauer an – und es machte klick bei ihm. Das Ergebnis seiner Blick über seine Festivalfinanzen; denn oft summieren sich die im Vorfeld geschätzExpeditionen zeigt der Filmemacher auf Youtube unter „Alex Cio“. Außerten Kosten über die „Feiertage“ auf das Doppelte oder Dreifache. Folgende dem möchte er mit einem Upcycling-Projekt in puncto RohstoffverRatschläge helfen, das Geld buchstäblich im Griff zu behalten: brauch zum Umdenken anregen. Er trennt die Stoffe weggeworfener Zelte, zerschneidet sie und verhäkelt sie zu Taschen. Auf Youtube bietet er Einblicke in das Projekt, mit dem er keine wirtschaftlichen Ziele verfolgt. TICKET UND ANREISE: Weiß man zeitig, dass man ein bestimmtes Event besuchen will, spart man mit einem Frühbucherticket eine komplette Tankladung oder die Zuganreise. Bildet man darüber hinaus eine Fahrgemeinschaft, bleibt von BLICKDICHTE PAPPBEHAUSUNG der Tankladung sogar noch etwas übrig. Über Online-Plattformen wie blablacar. Was beim ersten Hören unmöglich erscheint, hat die niederländische Firma de oder fahrgemeinschaft.de verbinden sich Festivalfans, die auf Landstraße oder Kartent in die Realität umgesetzt: ein recycelbares Zelt aus Pappe, das bis zu Autobahn Gesellschaft schätzen. Die Deutsche Bahn bietet Frühentschlossenen drei Tage zuverlässig vor Regen schützt. Vor Jahren stolperten die Gründer über attraktive Sparangebote an. Manche Festivals erstatten Zuganreisenden einen Teil Bilder vermüllter Wiesen beim Glastonbury Festival in England. Daraufhin des Ticketpreises. Auch Inhaber eines Tickets für das St. Gallen Open Air erhalten beschlossen sie, einen umweltfreundlichen Gegenentwurf zu den üblichen am Bahnschalter 50 Prozent Ermäßigung auf die Fahrkarte der Schweizerischen Zelten, die aus bis zu 30 Materialien bestehen, zu entwickeln und damit den Bundesbahnen. CO2-Verbrauch bei der Herstellung zu senken. Bereits 2015 wurden die Zelte bei verschiedenen Open Airs positiv getestet. Ein Mehrwert: Die Bewohner VERPFLEGUNG UND EQUIPMENT: Auf dem Festivalgelände sind die Preise können sich an ihrer Behausung kreativ auslassen – indem sie die „Fassade“ mit für Speisen und Getränke gesalzen bis völlig überteuert. Trotzdem ausgefallenen Motiven bemalen und damit ein individuelles Statement setzen. Auf 1,60 Meter mal 2,40 Meter kann man sich von den täglichen werden diese Angebote den zahlreichen Lebensmitteln, die man in die Kühltruhe gepackt hat, oft vorgezogen. Wer ausgiebig isst, Party-Strapazen erholen. Das Standardmodell bevor er das Infield betritt, beugt Heißhungerattacken vor und kostet 50 Euro. spart wertvolles Bares. Zudem freut er sich darüber, dass seine Einkäufe auf den Punkt verwertet werden. Zelte, Schlafsäcke, Campingstühle und Tische sollten – wenn funktionsfähig – wieder mit nach Hause genommen werden. Eine kurze Reinigungs-Session genügt und schon sind die Sachen wieder einsatzbereit.

Wenn am Ende des Geldes noch Festival übrig ist

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KOLUMNE

FESTIVALS SOLLTEN MEHR ALS NUR EIN COOLER INSTAGRAM-SHOT SEIN

die als Masha Sedgwick bloggt, viel auf Festivals unterwegs. Auf Riesen-Festivals wie das Coachella hat sie aber keinen Bock mehr. In unserer Kolumne verrät sie, warum.

MASHA SEDGWICK ÜBER FESTIVALS

Große Festivals wie das Coachella waren für mich einst der Inbegriff des Sommers: Mit einem guten Line-up, schöner Begleitung und – nicht zu vergessen! – dem passenden Wetter hatten solche Festivals beinahe schon etwas Magisches an sich. Denn: Für mich herrschte an keinem anderen Ort solch eine einheitlich harmonische und gelassene Atmosphäre. So freute ich mich mit jedem Frühjahr erneut auf die anstehende Saison, recherchierte Line-ups und Bands und ging, etwas nostalgisch, gerne meine Festival-Fotos der Vorjahre durch. Doch jene Magie, die für mich die Frühjahrsund Sommerzeit bereichert und Jahr für Jahr mit neuen Erlebnissen und Erinnerungen gefüllt hat, ist durch das zunehmende Wachstum der sozialen Medien zu etwas geworden, was ich nicht mehr als das wiedererkenne, was es mal war. Woran das genau liegt, welche Entwicklungen mir den Spaß an Riesen-Festivals wie dem Coachella geraubt haben und was Instagram mit alldem zu tun hat, möchte ich heute gerne mit euch teilen. Nun lasst uns mit den Basics beginnen: Ja, ich bin Influencerin. Ja, ich fotografiere gerne und vermutlich auch überdurchschnittlich viel. Aber nein, das ist nicht alles. Was ich damit genau sagen möchte? Auch wenn ich einem Beruf nachgehe, bei dem

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Job und Privatleben nicht immer so einfach voneinander zu trennen sind, habe ich meine klaren Grenzen. Denn auch ich möchte die schönen Momente in meinem Leben als solche wahrnehmen und genießen können – und das, ohne den Drang zu verspüren, stets etwas dokumentieren und teilen zu müssen. Doch genau diese private, sehr persönliche Grenze, die ich mit aller Mühe versuche für mich einzuhalten, verschwimmt im großen Social-Media-Wirrwarr mit jedem Tag ein bisschen mehr. So haben viele längst den Überblick verloren, wo die private Sphäre endet und wo die öffentliche beginnt, während der Leitsatz aber ganz klar zu sein scheint: Dabei sein ist alles! Zumindest, solange es auf Instagram geteilt wird. Unter diesem Kredo reisen die Reichweitenstarken um die Welt, nehmen ihre Abonnenten und Konsumenten mit auf den nächsten HelikopterFlug, auf die nächste Kreuzfahrt – und ja, auch auf das nächste Festival. Schließlich sind Festivals cool, it’s the place to be. Man reist an, um zu zeigen, dass man dabei ist. Dass man wichtig ist. Dass man Spaß hat. Und auch, dass man Selfiekamera und Blumenkranzfilter zeitgleich aktivieren kann. Diese Form des Sehens und Gesehenwerdens hat mittlerweile solch ein Extrem angenommen, dass ich mich frage, wie viele der Gäste eigentlich tatsächlich wegen der Musik da sind. Damit distanzieren sich große Festivals, wie eben das Coachella oder auch das Burning Man, mit jedem Jahr ein bisschen mehr von dem Ursprungsgedan-

Und so vergisst man ganz schnell, dass Festivals einst doch eigentlich ins Leben gerufen wurden, um Musikern und Künstlern einen neuen Raum des Ausdrucks zu bieten. Nicht aber, um von zahlreichen A- bis Z-Promis als Foto-Hotspot kommerziell missbraucht zu werden, während die Musik – maximal – an zweiter Stelle steht. Daher kann ich nicht verleugnen, dass mich dieses Extrem der Festival-Kommerzialisierung und -Inszenierung missmutig stimmt, auch wenn ich, als Bloggerin und Influencerin, natürlich auch meinen Teil zum Trend der Selbstinszenierung beitrage. Trotzdem denke ich, dass es Grenzen gibt. Grenzen der Selbstinszenierung. Grenzen zwischen Privatem und Öffentlichem. Denn nicht alles muss geteilt werden, nicht alles muss instagramable sein. Schon gar nicht Festivals oder jegliche anderen Konzerte und Musik-Events. Denn LiveMusik ist doch eigentlich etwas sehr Persönliches und Emotionales, was man in erster Linie als Privatperson aktiv erleben und genießen sollte. Und so habe ich für mich den Entschluss gefasst, zukünftig auf jene Riesen-Musikfestivals zu verzichten. Nicht, weil mir die Line-ups nicht gefallen, und auch nicht, weil ich das Erlebnis an sich nicht spannend finde. Ganz im Gegenteil. Doch ich möchte nicht Teil dieses Konstrukts sein, welches Festivals als It-Locations betitelt, auf Schritt und Tritt von Streetstyle-Fotografen verfolgt wird und das Gesamterlebnis ausschließlich durch die eigene Handy-Kamera wahrnimmt. Lieber setze ich auf kleinere Veranstaltungen und Indie-Festivals mit 250 statt 25.000 Besuchern. Denn: Festivals sollten mehr als nur ein cooler Instagram-Shot sein!

FOTO // PRIVAT

Als Influencerin ist Maria Astor,

ken des Musikfestes und avancieren zu einer Art gigantischem Mode-Zirkus, wo es in erster Linie darum geht, den unzähligen StreetstyleFotografen (!) die neusten Fransen-Looks zu präsentieren, während im Hintergrund – ohne große Beachtung der Besucher – die Musik stetig vor sich hin klimpert. Denn der Hauptakt ist nicht mehr der Headliner, es ist der Promi mit der größten Reichweite. Und Ziel ist es nicht, gelassen das Wochenende zu genießen, nein, Ziel ist es, möglichst viele StreestyleShots und Publikationen einzukassieren. Schließlich muss sich das 2.000-Euro-Maxikleid aus weißer Seide auch gelohnt haben.


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KÄMPFT FÜR EURE ZUKUNFT Rettet das Internet! Schon seit letztem Jahr laufen Studierende, Influencer und die gesamte Generation Online Sturm gegen Artikel 13. Ihre große Angst ist, dass das Internet, so wie wir es heute kennen, wegen Uploadfiltern an Freiheit und Kreativität einbüßt. Die Europäische Union steht deshalb gerade bei Erstwählerinnen und -wählern in der Kritik. Und jetzt? Wählen gehen! Am 26. Mai 2019 findet in Deutschland die Europawahl statt. Sie bietet die Chance, etwas zu ändern. Bei der letzten Europawahl 2014 haben von den 18- bis 24-Jährigen in Deutschland nur rund 29 Prozent ihre Stimme abgegeben. Die Chance, dass ihre Interessen somit adäquat vertreten werden, wurde dadurch äußert gering. Damit die Wahlbeteiligung in diesem Jahr steigt, hat das Europäische Parlament die Informationskampagne diesmalwähleich.eu ins Leben gerufen. Online kann sich jede und jeder Interessierte einfach auf der Seite registrieren, die eigenen Interessen angeben und erhält in unregelmäßigen Abständen Informationen über Veranstaltungen in der Nähe, bei denen man sich über die EU und die Wahlen informieren kann. „In Deutschland haben wir bereits 21.500 Registrierungen und viele junge Leute, die sich aktiv und ehrenamtlich engagieren“, sagt Jill Knöper, die die OnlineKampagne in Deutschland mitkoordiniert.

LinkedIn-Recommendation, die bei Bewerbungen im Lebenslauf mit angegeben werden können.

UND WAS BRINGT'S? Damit gerade Studierende einen Überblick darüber bekommen, was sie bei der Europawahl 2019 machen sollen, ziehen Infostände vom Europäischen Parlament gerade von Uni zu Uni. Sie drücken jedem, der vorbeikommt, Flyer in die Hand und beantworten Fragen. Jill war unter anderem an der Universität in Dresden. „Dass 2019 Europawahl ist, wissen viele gar nicht. Und auch wie gewählt wird, ist oft nicht klar. Es kam schon vor, dass Studierende dachten, sie könnten direkt bei uns am Infostand wählen“, erzählt die 26-Jährige. Um die Wahl bekannter zu machen, hat das Europäische Parlament hat das Europäische Parlament auch die Übersichtsseite www. europawahl.eu online gestellt, hier werden die wichtigsten Fragen zur Wahl mit nur wenigen Klicks beantwortet.

ENGAGIEREN FÜR EUROPA?! In Köln hat sich BWL-Student Luca Hannich bei Jill gemeldet und ist nun einer der Top-Unterstützer der Kampagne. „Mir wurden alle Unterlagen und Informationen direkt vom Parlament gestellt, sodass ich eigene Treffen veranstalten konnte. Inzwischen sind wir in Köln so viele, dass wir uns in kleine Teams aufgeteilt haben. Wir kümmern uns zum Beispiel auch um Social Media und kreieren einen eigenen Content zur Wahl für Instagram“, erzählt der 20-Jährige. Keiner der Unterstützer/innen der Kampagne wird bezahlt, wer sich aber besonders engagiert, erhält ein offizielles Zertifikat vom Europäischen Parlament sowie eine

Gewählt werden bei der Europawahl die Europaabgeordneten, 705 EU-weit, davon 96 aus Deutschland. Jede Partei benennt die Kandidatinnen und Kandidaten für das Europäische Parlament selbst. Auf dem Wahlzettel stehen unter den Parteien die Namen der Abgeordneten inklusive Rang. Je nachdem, wie viele Stimmen eine Partei erhält, kann sie eine bestimmte Anzahl der Sitze an ihre Mitglieder verteilen. Jede Wählerin und jeder Wähler hat insgesamt nur eine Stimme. Höchstwahrscheinlich werden in Deutschland alle Parteien, die derzeit im Deutschen Bundestag sind, auch auf dem Wahlzettel für die Europawahl stehen. Anders als bei der Bundestagswahl gibt es jedoch bei der Europawahl keine Sperrklausel, so dass auch Mitglieder kleinerer Parteien Chancen auf einen Sitz im Parlament haben.

UND WIE FUNKTIONIERT DIE WAHL? In Deutschland ist jeder mit 18 Jahren wahlberechtigt und muss entweder einen deutschen Pass oder den eines anderen EU-Mitgliedstaates besitzen. Wie bei der Bundestagswahl werden Wahlbenachrichtigungen verschickt. Wer am 26. Mai nicht ins eigene Wahllokal gehen kann, kann direkt Briefwahl beantragen.

Nur wer bei der Wahl seine Stimme abgibt, kann aktiv dafür sorgen, dass die Parteien eine Mehrheit bekommen, die sich für ihre oder seine Interessen einsetzen. Wer also weiterhin von EU-geförderten Programmen wie Erasmus +, freien Grenzen und auch der Abschaffung der RoamingGebühren profitieren will, sollte am 26. Mai sein Kreuz machen. Auch wenn der Ausgang der Wahlen nie vorherzusehen ist, ist klar: Wer bei der Europawahl mitmacht, entscheidet sich für die Demokratie und gestaltet diese mit.


VON ELENA WEBER REDAKTEURIN BEI UNICUM

Einkaufen, mit Freunden kommunizieren oder den Urlaub buchen – alles geschieht inzwischen online. Neben all den Vorteilen birgt die virtuelle Welt aber auch Gefahren. Dabei ist häufig von Smartphoneoder Internetsucht die Rede. Doch wie gefährlich ist das Internet tatsächlich? Und vor allem: Wie viel Internetkonsum ist eigentlich normal?

Besuch uns vom Lounge 14. - 16.05. in der UNICUMrlin! auf der connec ticum in Be

EINE SUCHT MIT VIELEN GESICHTERN

Vicos Leben drehte sich irgendwann nur noch um Computerspiele. Eine Spielzeit von wenigen Stunden täglich stieg innerhalb von sechs Abhängigkeitsjahren auf zwölf bis 14 Stunden pro Tag. „Ich bin nach einer Veranstaltung an der Uni direkt nach Hause und habe stundenlang durchgespielt“, berichtet der 21-Jährige. Grenzen gab es keine. „Das war auch der Grund, warum ich mein Studium abbrechen musste: Ich konnte den Lernstoff durch meine vielen

FOTOS // PRIVAT, GETTY IMAGES/GORODENKOFF

„GRENZEN GAB ES KEINE“

Die unbegrenzten Möglichkeiten, die uns das Internet bietet, haben längst nicht mehr nur einen funktionalen Nutzen. Die Online-Welt hat auch eine emotionale Komponente, die Suchtpotenzial birgt. „Wir sprechen in diesem Zusammenhang nicht von einer Hardware als Suchtmittel“, erklärt Bert Theodor te Wildt. Der Chefarzt der Psychosomatischen Klinik Kloster Dießen hat sich auf das Thema „Wechselwirkung Mensch und Medien“ spezialisiert. Vielmehr gehe es um bestimmte Dinge im Netz, die süchtig machen können. Bei einer Internetsucht nutzen Betroffene das Internet so exzessiv, dass sie dafür andere Lebensbereiche vernachlässigen.


Fehlzeiten nicht mehr nachholen. Oft habe ich mich weder mit Freunden getroffen noch am Familienleben teilgenommen.“ Die Sucht nach Computerspielen ist eine Erscheinungsform der Internetsucht. Man unterscheidet ferner die Bereiche „Soziale Medien“ und „Sexangebote“. ANREGUNG DES BELOHNUNGSSYSTEMS

kann. Zudem können negative Folgen auftreten, die sich im sozialen Bereich ebenso äußern wie im Leistungsbereich oder auf existenzieller Ebene. „Manche Patienten stellen einen Eimer zum Reinpinkeln unter den Tisch, damit sie Spielsequenzen nicht unterbrechen müssen“, weiß te Wildt. Das könne bis zur körperlichen Verwahrlosung oder gar zum Tod führen. „Es gibt Menschen, die zu Tode gekommen sind, weil sie 48 Stunden und länger gespielt, nicht ausreichend getrunken und nicht mehr geschlafen und eventuell noch aufputschende Substanzen wie Koffein oder Energydrinks zu sich genommen haben.“

Ähnlich wie bestimmte Stoffe regen bestimmte Online-Funktionen das Belohnungssystem an. Wie bei Vico beginnt eine Sucht meist harmlos. „Ich verabredete mich während der Schulzeit mit Freunden online, um neue Computerspiele auszuprobieren“, erinnert er sich. Dabei sei es ihm noch um neue Abenteuer in der virtuellen Welt gegangen. Später sei es einzig und allein das Spielen an sich gewesen, egal ob Egoshooter oder Fantasy-Spiele. Ab diesem Zeitpunkt steigerte sich BERT THEODOR TE WILDT sein Nutzungsverhalten stetig. Die Stundenzahl, die jemand vor dem PC verbringt, ist laut Bert Theodor te Wildt allerdings nicht das entscheidende Suchtkriterium. Die eigentlichen Kriterien für eine Internetsucht sind die Symptome wie die Unfähigkeit, sein Verhalten zu kontrollieren, oder Entzugserscheinungen, wenn man nicht online sein

ALTERNATIVEN ZUM INTERNET FINDEN

Bei Vico fand Anfang letzten Jahres ein Umdenken statt. Nachdem sein familiäres Umfeld ihn darauf hinwies, dass seine Computernutzung bedenkliche Ausmaße angenommen hat, erkannte er, dass er in eine Abhängigkeit geraten ist, aus der er nur schwer allein wieder herausfindet. Seine Psychologin empfahl ihm eine stationäre Behandlung in der Psychosomatischen Klinik Kloster Dießen am Ammersee. Dort behandelte ihn te Wildt mit einer Zusammensetzung verschiedener Therapieformen. „Da das Krankheitsbild so komplex ist, ist

es bei der Behandlung wichtig, nicht nur darauf zu schauen, wie man das Suchtmittel, also die Internetnutzung, unter Kontrolle bekommt, sondern auch darauf, welche Konflikte dahinterstehen“, erklärt der Psychotherapeut. „Gleichzeitig muss es aber auch immer darum gehen, eine Alternative zum Internet zu schaffen“, sagt te Wildt. Deswegen kommen verschiedene Therapieformen wie Gruppenund Körpertherapie, Kunsttherapie, Musiktherapie oder eine tiergestützte Therapie zur Anwendung. Vico hat sich dafür entschieden, gar keine Computerspiele mehr zu spielen. „Während meiner Zeit in Dießen konnte ich mich weiterentwickeln“, sagt er. „Besonders die Tiertherapie hat mir geholfen, Achtsamkeit gegenüber anderen Lebewesen zu erlernen. Das ist auch der Grund für meinen derzeitigen Berufswunsch – Tierpfleger oder Ergotherapeut.“

DIGITALE AUSZEITEN PLANEN Nicht jeder, der viel am Smartphone hängt, ist gleich süchtig. Aber das Handy ab und zu mal zur Seite zu legen, ist trotzdem empfehlenswert. „Es ist wichtig, sich Inseln zu schaffen und vielleicht eine Stunde am Tag oder einen Tag in der Woche frei von digitalen Medien zu halten“, rät der Experte. Den Trend „Digital Detox“ hält Wildt für sinnvoll. „Das ist der beste Schutz davor, abhängig zu werden.“

ES BEGINNT

MIT DIR PEDRO REALES AUS KOLUMBIEN

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Jugendlir Future“ protestieren fo s ay rid „F ng gu we Mit der Klimabe Luisa mer vorne mit dabei ist Im k. liti po ma Kli e ell tu che gegen die ak d sorgt ografie in Göttingen un Ge rt die stu ige hr -Jä Neubauer. Die 22 d Schür mehr Schülerinnen un me im d lan sch ut De in dafür, dass auch nt, das t ihr über ihr Engageme mi n be ha ir W n. he ge ler auf die Straße kern gesprochen. den Umgang mit Politi d un en nz wä ch les hu Sc

VON ELENA WEBER REDAKTEURIN BEI UNICUM

Als Mitorganisatorin der Schülerdemos

Was entgegnest du deinen Kritikern?

bist du inzwischen das Gesicht der Fridays-

Es ist ja kein neues Phänomen, dass im Internet so Hatewellen losgetreten werden. Ganz viel kommt aus dem rechten Spektrum und da bringt es nichts, wenn ich was dazu sage. Die meisten schreiben ja keine persönlichen Kommentare und sagen „Hey Luisa, ich hab’ mir darüber Gedanken gemacht. Können wir mal darüber sprechen?“, sondern es ist ja mehr eine Hate-Kommunikation, wo Gegenargumente wirkungslos sind. In den meisten Fällen ist die Kritik, die da geäußert wird, auch so absurd und so weit von dem entfernt, was ich tatsächlich mache und wofür ich tatsächlich einstehe, dass ich das Gefühl habe, ich kann das so stehen lassen.

for-Future-Bewegung hier in Deutschland. Bist du die deutsche Greta Thunberg?

Das sagen auf jeden Fall einige. Ich finde aber, dieser Vergleich hinkt enorm. Einerseits bin ich ja nur eine von ganz, ganz vielen in Deutschland, andererseits ist das, was wir hier machen, auch ganz anders, als das was Greta macht. Das ganze Interview

Inwiefern ist es anders?

Wir bilden eine riesengroße Massenbewegung und schuelerstreik gehen ganz groß in die Breite in der Art und Weise, wie wir uns mobilisieren und uns Gehör verschaffen. Was Greta macht, ist unheimlich inspirierend und beeindruckend, aber tatsächlich doch relativ weit davon entfernt.

auf abi.unicum.de/

Greta wird für ihr Engagement auch scharf kritisiert. Geht dir das auch so?

Ja, na klar, ich werde auch und sogar relativ heftig kritisiert. Ich glaube, das ist so ein bisschen der digitalen Kommunikation geschuldet. Ich kriege das nur ganz punktuell JETZT

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mit, denn ich verbringe meinen Tag ja nicht auf Twitter. Aber was viele Menschen anscheinend nicht verstehen oder kritisieren, ist, dass ich keine perfekte Klimaschützerin bin. Ein häufiger Kritikpunkt ist zum Beispiel, dass ich mal geflogen bin.

Fällt dir das denn leicht, diese HassKommentare zu ignorieren?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sowas irgendwen gar nicht berührt. Das macht natürlich immer irgendwas. Aber ich bin ehrlich gesagt ganz gut beschäftigt und habe gar nicht die Zeit, mir Twitter-Kommentare von irgendwelchen Hatern durchzulesen. Dadurch, dass ich so aktiv bin, habe ich da gerade etwas Abstand zu. Aber mit Kritik

setze ich mich natürlich auseinander. Das gehört dazu und ist auch wichtig. Wie ist es überhaupt, plötzlich so viel Aufmerksamkeit zu bekommen?

Das ist ungewohnt. Ich glaube, keiner hätte erwarten können, dass wir so schnell als Bewegung wachsen. Und auch diese persönliche Rolle, die ich dabei jetzt irgendwie spiele, ist alles andere als abzusehen gewesen.

„WIR STEHEN KURZ VOR DEM KOLLAPS“ Warum ist die Fridays-for-Future-Bewegung so wichtig?

Weil die letzten 40 Jahre klimapolitisch so viel verschlafen wurde, dass wir kurz davor stehen, weltweit einen ökologischen Kollaps zu erleben. Und all das, was verschlafen wurde, wird auf unsere Kosten gehen und auf die Kosten des Planeten. Die nächsten Jahre werden entscheidend sein für unseren Planeten, für die Erde. Ich weiß nicht, ob den Menschen bewusst ist, wie unglaublich dringend es ist, jetzt zu handeln. Anscheinend sind wir aber immerhin schon genug Leute, denen auffällt, dass es ein Riesenskandal ist, was da gerade passiert. Man gewinnt den Eindruck, dass sich junge Menschen zunehmend politisch engagieren. Sind sie politisch engagierter als früher?

Ich habe schon in den letzten Jahren erlebt, wie sehr sich junge Menschen überall eingebracht haben. Dieser Gedanke, dass die Jugend unpolitisch ist, rührt, glaube ich, vor allem daher, dass Menschen nicht gut genug hingeguckt haben. Jetzt sind wir aber nicht mehr zu übersehen. Glaubst du, Fridays for Future wird auch nachhaltig etwas bewirken oder in Vergessenheit geraten, sobald sich die Aufregung etwas gelegt hat?

Die Klimakrise wird uns in den nächsten zehn Jahren mehr beschäftigen als alles andere, ob wir das wollen oder nicht. Deswegen sind

FOTO // PRIVAT

ERSEHEN“ B Ü ZU R EH M T H IC N D IN S IR „W


wir keine Protestbewegung wie jede andere. Wir sind eine Protestbewegung, die an ganz klare zeitliche Limits gebunden ist, nämlich an die physikalischen Grundsätze, die unser Weltklima bestimmen. Das heißt, es wird ein Thema bleiben. In welcher Weise, ist, glaube ich, nicht abzusehen. Aber wir politisieren gerade eine ganze Generation. Und die wird nicht von den einen auf den anderen Tag verstummen.

jemandem in Kontakt zu treten, der schon involviert ist und erzählen kann, wie es läuft. Was bedeutet Klimaschutz für dich?

Es gibt so ein Schild, auf dem steht „Bitte verlassen Sie den Planeten so, wie Sie ihn vorfinden möchten.“ Ich finde, das fasst das ganz gut zusammen. Warum ist es so wichtig, dass wir und insbesondere auch die Jugend sich für

Was wünscht du dir denn für eine Reaktion? Was muss passieren?

Wir brauchen einen Plan, wie Deutschland massiv Emissionen einsparen und das im besten Fall international auch noch so verteidigen kann, dass sich andere Länder anschließen.

den Klimaschutz engagieren?

Weil wir diejenigen sind, die nichts davon haben, wenn der Planet zerstört wird. Wir bezahlen für diese Zerstörung.

„WIR WOLLEN SIE DAZU BRINGEN, DASS SIE IHRE ARBEIT MACHEN!“

Viele werfen der Bewegung ja vor, dass sich ihr nur deshalb so viele Schülerinnen und

Wie reagieren Politiker auf dich?

Schüler anschließen, weil sie dafür die Schule

Das ist divers. Manche finden es toll, aber ich glaube, manche hoffen auch ein bisschen, dass wir ihnen die Arbeit abnehmen. Das tun wir natürlich nicht! Im Gegenteil, wir wollen sie ja dazu bringen, dass sie ihre Arbeit machen. Viele finden es kritisch, was wir machen, weil wir sehr unbequeme Fragen aufwerfen und ihnen vorhalten, dass sie lange ihren Job nicht richtig gemacht haben. Das heißt, sie sind natürlich nicht wahnsinnig glücklich darüber, dass wir sie in ein so schräges Licht stellen.

schwänzen können. Was sagst du dazu?

Ich sage dazu: Kommt mal dazu und guckt euch an, was wir da wirklich machen. Was wir da machen, ist nicht Schule schwänzen, sondern in erster Linie ein riesengroßer organisatorischer Aufwand, ganz viel kalte Füße haben, viel, viel Freizeit investieren, damit wir diese Demos organisieren können, und viele Diskussionen führen mit Lehrern, Eltern und Schulleitung, um das zu verteidigen. Das hat nichts mit Schule schwänzen zu tun. Wir bereichern das Leben zigmal mehr als so ein Vormittag in der Schule. Und wir lernen gerade alle, eine Stimme zu haben in einem politischen Deutschland. Abgesehen davon, dass wir mit dem Ziel auf die Straße gehen, die Klimakrise aufzuhalten, ist das auch persönlich wahnsinnig bereichernd für alle. Deswegen würde ich allen empfehlen, mit

FRIDAYS FOR FUTURE „Fridays for Future“ kritisiert die aktuelle Klimapolitik scharf und klagt die Politiker an, sich nicht ausreichend für den Schutz unserer Erde einzusetzen. Sie belegen diesen Vorwurf damit, dass die Treibhausgase seit Jahren weiter steigen und dass noch immer Kohle, Öl und Gas abgebaut werden, obwohl das Bewusstsein für erneuerbare Energien in den letzten Jahren gestiegen ist. Die Bewegung will die Politik daran erinnern, dass die jungen Menschen noch viele Jahrzehnte auf diesem Planeten leben wollen und müssen. Dafür müssen die Politiker die Dringlichkeit ihrer Anliegen erkennen und endlich einlenken, so das erklärte Ziel von „Fridays for Future“.

Wie ist das denn, einem Politiker gegenüberzustehen und ihm die Meinung zu sagen?

Bei Politikern ist das wirklich schwierig, denn die reden ja den lieben langen Tag über die gleichen Dinge und sind sehr, sehr gut darin, ihre Statements zu positionieren. Sie sind es nicht so recht gewohnt, dass man ihnen so klar widerspricht. Da muss man schon ein bisschen mutig sein und auch mal auf den Tisch hauen. Wir haben einfach gar keine Zeit mehr, uns in solchen Gesprächen mit irgendwelchen Floskeln aufzuhalten. Das ist genau unser Job: den Leuten zu zeigen, wo der Hammer hängt. Hast du Angst vor der Zukunft?

Ich habe Angst vor einer möglichen Zukunft, die kommen könnte, wenn wir nicht jetzt schnell handeln. In was für einer Welt möchtest du einmal leben?

In einer Welt, in der Entscheidungen getroffen werden, weil sie richtig sind, und nicht, weil sie finanziell gut abgesichert sind. In einer Welt, in der wir uns selbst lieben und uns gegenseitig lieben und den Planeten lieben. JETZT

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SPÄTER

WIR BRAUCHEN MEHR FRAUEN IN FÜHRUNGSPOSITIONEN

SPÄTER

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9 TO 5 ODER DOCH EIN 5-STUNDEN-TAG?

Laut einer Studie des Weltwirtschaftsforums sollen vier technische Entwicklungen die Jahre 2018 bis 2022 positiv verändern. Highspeed-Internet, Künstliche Intelligenz, die Aneignung von Big-Data-Analysen und Clouddienste werden die Wirtschaft dominieren. Entgegen allen Erwartungen sind 38 Prozent der befragten Unternehmen jedoch davon überzeugt, dass sie ihre Belegschaft erweitern müssen, damit mehr produktivitätsfördernde Stellen entstehen. Mehr als die Hälfte der Befragten gehen davon aus, dass die Automatisierung zu ganz neuen Rollen in ihrem Unternehmen führen wird. Konkret sieht es laut der Studie so aus, als seien in den kommenden Jahren vor allem folgende Berufe gefragt: Datenanalysten, Datenwissenschaftler, Software -und Anwendungsentwickler, E-Commerce- und Social-Media-Spezialisten. Aber auch Berufe, die soziale Kompetenzen wirksam einsetzen, sind wichtig. Demnach finden Kundenbetreuer, Sales- und Marketing-Experten, Aus- und Weiterbilder, Personen aus der Kulturarbeit und Spezialisten für Organisationsentwicklung sowie Innovationsmanagement einen Platz in der Wirtschaft.

Ist der Acht-Stunden-Tag bald etwa Vergangenheit? Lasse Rheingans, Leiter des Unternehmens Digital Enabler in Bielefeld, hat vor zwei Jahren zusammen mit seinen Kollegen ein Experiment begonnen und den Fünf-Stunden-Tag eingeführt. Auf xing.de berichtet er heute von den positiven Ergebnissen. Damit so ein verkürzter Arbeitstag einwandfrei funktioniert, sind die Regelungen sehr strikt gehalten. Jeder beginnt pünktlich um acht Uhr und macht um 13 Uhr Feierabend. Während dieser fünf Stunden darf nicht geredet werden und auch das Mittagessen wird natürlich erst nach dem Feierabend gegessen. Dies führt zu einer intensiven Konzentrationsphase. Auch die Kunden haben sich, laut Rheingans, erst einmal daran gewöhnen müssen, lassen sich die Logik des Ganzen aber gern erklären. Manche wollen das System vielleicht sogar übernehmen.

VON MELIS IÇTEN

TECHNISCHE ENTWICKLUNGEN FÜHREN DOCH ZU MEHR ARBEITSPLÄTZEN

FOTOS // GETTYIMAGES/SIPHOTOGRAPHY

Laut der United Leaders Association ist der Anteil von Frauen in Führungspositionen in Deutschland immer noch viel zu gering. Davon sind nicht nur DAXUnternehmen betroffen, sondern auch Positionen im mittleren Management. 2018 lag der Anteil von Frauen in den Chefetagen der 200 größten deutschen Unternehmen bei nur neun Prozent. Nicht nur soll laut ULA die Unternehmenskultur angepasst werden. Schon das Studium sollte für Frauen attraktiver gestaltet werden. Zwar sind 46,8 Prozent der Chemie-Studierenden mittlerweile weiblich, doch diese fortschrittliche Entwicklung ist noch nicht in allen MINT-Bereichen zu erkennen. Vor allem für die Ingenieurwissenschaften sollen mehr Studentinnen motiviert werden.


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Sie sind überall: in Duschgels, in Gewässern und Meeren, in Fischen. Mehr über Mikroplastik und Tipps, wie du es vermeiden kannst, findest du auf unicum.de/ mikroplastik

Kleinste Plastikpartikel, Mikroplastik genannt, wurden jetzt sogar in Ausscheidungen von Menschen nachgewiesen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass es auf der Welt inzwischen nahezu keinen Bereich mehr gibt, der plastikfrei ist. Dennoch fehlt bislang eine verlässliche Datengrundlage, die Aufschluss darüber gibt, wie

MIKROPLASTIK: DIE GROSSE UNBEKANNTE

viel Mikroplastik überhaupt in die Umwelt gelangt und woher

REDAKTEURIN BEI UNICUM

Dass Plastikmüll ein erhebliches Umweltproblem ist, wissen wir längst. Als allgegenwärtiges Abfallprodukt verschmutzt es nicht nur die Weltmeere, das Eis

eine Bachelor-Arbeit.

der Arktis und die Mägen von Seevögeln. Als winzige Kunststoffteilchen gelangt es, wie jüngst in einer Pilotstudie nachgewiesen, auch in unsere Körper. Auch im Bewusstsein der Verbraucher ist das Thema Mikroplastik angekommen. Wie das Bundesinstitut für Risikobewertung in seinem aktuellen Verbrauchermonitor ermittelt hat, kennen 83 Prozent der Verbraucher das Thema Mikroplastik, 56 Prozent von ihnen sind deshalb beunruhigt. Doch wie gefährlich die kleinen Plastikpartikel tatsächlich sind, ist bislang nicht hinreichend bekannt. Genauso unklar ist, wie viel Mikroplastik überhaupt in die Umwelt gelangt und woher es genau kommt. Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT hat mit seiner in diesem Jahr veröffentlichten Studie

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VON ELENA WEBER

es kommt. Ein spannendes Thema für


„Kunststoffe in der Umwelt: Mikro- und Makroplastik“ die bisher umfangreichste Erhebung über Quellen und Mengen von Mikroplastikemissionen vorgelegt.

Mikroplastik bezeichnet kleine Kunststoffpartikel und -fasern, die durch menschliches Handeln direkt oder indirekt in die Umwelt gelangen. Das so genannte primäre Mikroplastik entsteht also bei der Nutzung von Kunststoffen durch Abrieb und andere Verschleißprozesse. Sekundäres Mikroplastik hingegen entsteht erst nach der Nutzungsphase durch Verwitterung und Zerfall von Makroplastik, also großen Plastikteilen.

EINE BREITE GRUNDLAGE „Grund für die Studie war, dass diese Problematik in der Wissenschaft bisher zu wenig Beachtung gefunden hat“, sagt Torsten Weber. Er studiert Energie- und Umwelttechnik an der Hochschule Ruhr West und hat als studentische Hilfskraft an der Studie mitgearbeitet. Ziel war es, die Datenlage bezüglich Mikroplastikemissionen zu verbessern. Dabei erhebt die Studie keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit. „Es handelt sich um Abschätzungen, die eine breite Grundlage darstellen sollen für weitere Forschungen und Experimente“, erklärt Torsten. Denn solange man nicht mit konkreten Zahlen argumentieren könne, würden keine Maßnahmen ergriffen, um die Freisetzung von Mikroplastik zu verringern. Diese konkreten Zahlen schafft der 28-Jährige nun in seiner Bachelor-Arbeit. Dazu greift er die Abschätzungen der verschieden Quellen aus der FraunhoferStudie auf und präzisiert sie.

MIKROPLASTIK IST ÜBERALL

TORSTEN WEBER

Doch von was für Quellen reden wir hier überhaupt? Es geht um Quellen, die Mikroplastik freisetzen. Die sind vielfältig. Zu den größten Quellen gehören der Abrieb von Kunstrasen, Emissionen aus der Abfallentsorgung oder Abrieb von Textilien, etwa durch Wäschewaschen. Mit einem Anteil von über 50 Prozent macht Reifenabrieb die größte aller Quellen für Mikroplastikemissionen aus.

Weitere Quellen sind zum Beispiel Kosmetika oder Medikamente. Diese verursachen im Vergleich nur geringe Freisetzungen, können von uns aber am ehesten beeinflusst werden, beispielsweise, indem wir auf Duschgels oder Reinigungscremes mit Mikroplastik verzichten. „Da Kunststoffe in unserer Gesellschaft allgegenwärtig sind, hat man natürlich auch nahezu überall Emissionen“, erklärt Torsten. „In welchen Mengen sie auftreten und wie schädlich die dann am Ende sind, ist eine andere Frage.“ Eine Frage, die ebenfalls noch nicht hinreichend untersucht ist. Allerdings gibt es bereits Studien, die negative Auswirkungen auf Tiere nachgewiesen haben, etwa auf Muscheln und kleine Fische. „Das Potenzial, dass Mikroplastik auch für uns schädlich ist, ist durchaus gegeben, da Plastik ja viele Zusätze enthält, beispielsweise Weichmacher, von denen bereits Schadwirkungen auf andere Organismen nachgewiesen wurden“, erläutert der Student weiter, betont aber auch: „Es geht nicht um Panikmache. Es soll einfach gezeigt werden, dass Mikroplastik ein Problem ist, das eine berechtigte Relevanz hat und mehr beachtet werden muss, eben weil dahinter eine so große Unbekannte steht. Man weiß eben nicht, was passiert, wenn immer mehr Kunststoff in die Umwelt gelangt und wie sich das langfristig auswirkt.“ Viel Forschungsbedarf also. Und viel Potenzial für künftige Abschlussarbeiten.

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„ALLES, WAS PASSIERT, IST PHYSIK“ Physik gehört bei den meisten Schülerinnen und Schülern nicht gerade zu den Lieblingsfächern. Das liegt nicht selten daran, dass der Unterricht oft trocken und eintönig ist. Die angehende Lehrerin

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Jennifer Kudla brennt für dieses Fach und will ihre Begeisterung an ihre Klassen weitergeben.

VON ELENA WEBER REDAKTEURIN BEI UNICUM

Es ist eine typische Frage, die Jenni schon oft gehört hat: „Warum hast du dich dazu entschieden, gerade Mathe und Physik auf Lehramt zu studieren?“ Mathe und Physik sind für viele schließlich die absoluten Horrorfächer. Wenn Jenni jedoch anfängt zu erzählen, ist das schnell vergessen, so ansteckend ist ihre Begeisterung. Physik habe sie schon immer gemocht, sagt sie, vor allem die Astronomie. Grund dafür sei ihr Vater, der seit der Mondlandung selbst total begeistert von den Weiten des Universums ist. „Ich weiß noch, wenn wir früher den Weihnachtsstern suchen sollten, weil meine Mutter Geschenke unter den Baum legen wollte, hat mein Vater uns jedes Jahr aufs Neue erklärt, dass das kein Weihnachtsstern ist, sondern die Venus“, erinnert sich die 26-Jährige. Auch Mathe mochte Jenni schon immer. „Meine Muttersprache ist nicht Deutsch“, erklärt die Tochter schlesischer Eltern und fügt hinzu: „Mathe ist in allen Sprachen gleich.“ Völlig klar, dass ihre Leistungskurse Mathe und Physik waren. Dass sie einmal Physik studieren wird, stand für sie fest.

„ICH MOCHTE ES ANDERS MACHEN“ Inzwischen hat Jenni ihr Lehramtsstudium in den Fächern Mathe und Physik an der TU Dortmund beendet und ihr Referendariat an einem Gymnasium im nordrhein-westfälischen Hagen begonnen. Dass Mathe und Physik bei vielen Schülerinnen und SPÄTER

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STRATOSPHARENFLUG IN DEN USA

Schülern sehr unbeliebte Fächer sind, kann sie nachvollziehen. Auch sie selbst hat Themengebiete, die sie nicht leiden kann. „Elektrizitätslehre mochte ich schon in der Schule nicht.“ Das größte Problem für den schlechten Stand „ihrer“ Fächer sieht sie aber vor allem in der Unterrichtsgestaltung. „Ich hatte selbst oft sehr trockenen Unterricht gehabt“, sagt sie. „Genau das will ich anders machen.“

Ihr Unterrichtskonzept hat Jenni zum Thema ihrer Masterarbeit gemacht. Mit diesem hat sie sich erfolgreich um einen Mitflug bei SOFIA beworben, dem Stratosphären-Observatorium für InfrarotAstronomie. Als jüngste Teilnehmerin überhaupt durfte sie an einem Stratosphärenflug teilnehmen.

Dazu möchte sie ihren Unterricht möglichst kontextorientiert gestalten und den Lernstoff an Alltagsphänomenen veranschaulichen und Anwendungen mitgeben. „Zum Beispiel kann man ganz langweilige Experimente zur Thermodynamik machen“, meint Jenni. „Aber wenn man weiß, dass man mit diesen Gesetzen auch die Temperatur von Sternen bestimmen kann, dann wird es interessant.“ Gerade weil Physik teilweise recht abstrakt daherkommt, sei es wichtig, dass Schülerinnen und Schüler einen Bezug dazu aufzubauen können. Sonst steigen sie aus. „Dabei ist Physik so wichtig. Physik ist überall um uns herum. Alles, was passiert, ist Physik.“

Bei den zwei zehnstündigen Nachtflügen konnte sie die Untersuchungen kosmischer Objekte begleiten. An Bord befand sich ein 2,7-Meter-Teleskop, das


zeitlich begrenzte Ereignisse wie zum Beispiel die Bedeckung von Sternen durch Planeten beobachten kann. Das liefert wichtige Erkenntnisse über die Strukturen planetarer Atmosphären und gibt unter anderem Hinweise darauf, ob auf anderen Planenten Wasser vorkommt – eine wichtige Vorrausetzung für mögliches außerirdisches Leben. Diese Eindrücke hat Jenni für ihre Unterrichtsidee genutzt und in ihrer Masterarbeit „Infrarotastronomie im Schulunterricht: Eine SOFIA-Projektwoche“ ausgearbeitet. Die Erfahrungen, die Jenni bei ihrem Flug 14 Kilometer oberhalb der Erdoberfläche gemacht hat, will sie künftig auch in ihren Unterricht einfließen lassen.

VON WEGEN JUNGENSACHE Mit ihrer Fächerwahl ruft Jenni immer wieder ungläubige Reaktionen hervor. „Ich finde das ganz, ganz furchtbar“, sagt sie. Seit ihrer Schulzeit muss sie sich immer wieder Aussagen wie „Was, du willst Physik machen? Du bist doch ein Mädchen“, „Ach, machen das nicht nur Jungs?“, „Das ist doch überhaupt nichts für Mädchen“ oder „Wieso denn sowas Schwieriges?“ anhören. „Das Schlimmste, was mir je gesagt wurde, war: ‚Mädchen, warum studierst du sowas Schwieriges, du kriegst doch eh später Kinder und dann brauchst du das doch nicht.‘“ Wegen dieser Vorurteile ist es Jenni ein besonderes Anliegen, speziell ihren Schülerinnen zu zeigen, dass Physik eben nicht nur Jungensache ist. „Ich habe es selbst erlebt: Als Mädchen kriegst du immer wieder gesagt ‚Mach doch was anderes. Für ein Mädchen ist das zu schwierig.‘“ Jenni möchte den Mädchen zeigen, dass sie es schaffen können. „Ich habe es ja auch geschafft und ich bin jetzt nicht schlauer als andere.“ Sie selbst habe nie so viel darauf gegeben, was andere sagen, weil ihre Eltern sie immer unterstützt haben. „Die haben mir immer gesagt, dass ich werden kann, was ich möchte“, sagt sie. Dieses Selbstbewusstsein fehle vielen Mädchen oft. „Fragt man Grundschulkinder, was sie werden wollen, wollen sie Ärztin, Anwältin, Astronautin, Ingenieurin werden. Aber in der Mittelstufe verändert sich das. Da wollen Mädchen dann eher Assistentin werden oder helfende Berufe ausüben. Das sind natürlich alles gute und wichtige Jobs. Aber irgendwas muss ja passieren von ‚Ich möchte Ärztin werden‘ zu ‚Krankenschwester reicht mir‘.“

„TRAUT EUCH!“ Für Jenni ist das ein gesellschaftliches Problem. „Man muss sich nur mal angucken, was Jungen und was Mädchen geschenkt bekommen“, sagt sie. „Der Junge kriegt seinen Chemiebaukasten oder Klötze zum Bauen. Das Mädchen kriegt eine Puppe.“ Jenni ist es enorm wichtig, sensibel dafür zu sein, was man jungen Menschen sagt in Bezug auf das, was sie können und was sie nicht können. „Man muss sich darüber klar werden, dass alles, was man bezüglich irgendwelcher Geschlechterrollen sagt, eine große Auswirkung auf die Kinder haben kann.“ Deswegen ist ihr Appell an alle, die sich für Physik interessieren: „Traut euch.“ Natürlich sei Physik ein anspruchsvolles Fach. „Aber solange man Spaß daran hat und sich dafür begeistert, sollte man es machen.“ Denn es braucht nicht nur Menschen, die sich für Physik begeistern, sondern auch Menschen, die diese Begeisterung weitergeben.

JENNY KUDLA

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e t k e r r o k Ethisch e re im Ka r ri el Hand Immer mehr Bio-Supermärkte bevölkern den Handelssektor. Wer im Management der großen Ketten arbeiten möchte, muss Haltung zeigen.

VON ANDRÉ GÄRISCH

Company, die nicht nur faire Produkte, sondern auch sinnstiftende Karrieren anbieten.

FREIER AUTOR

„Mir liegen Tiere am Herzen.“ „Der Regenwald muss geschützt werden.“ „Mein Obst soll nicht gespritzt sein.“ Ethische Gedanken spielen bei Konsumenten eine immer bedeutendere Rolle; die Zahl der LOHAS – besonders gesundheitsbewusste und nachhaltig denkende Menschen, auf Englisch „Lifestyle of Health and Sustainability“ – wuchs zwischen 2007 und 2015 um ein Viertel. Etwa 30 Prozent der Verbraucher zählen aktuell zu deren Kern- oder Randgruppe. Auf die entstandene Lücke stürzten sich neue Player. Mittlerweile bevölkern etwa 2.500 Bio-Filialen den deutschen Markt; FRANK OSAREK Häuser wie Alnatura, Denn's oder Bio

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„Wir spüren sofort, wenn uns ein Kandidat in einem Vorstellungsgespräch etwas vorspielt“,

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RECRUITING ENTLANG DER KNEF-FORMEL Wer sich bei der Bio Company bewirbt, sollte laut Personalleiter Frank Osarek vor allem eines mitbringen: Haltung. „Der fachliche Anspruch an das Management ist hier sehr hoch, aber es geht nicht allein um die Fachkompetenz in der Leitung der einzelnen Unternehmensbereiche, sondern auch um ein allumfassendes Verständnis, was unsere nachhaltig ökonomische, ökologische und soziale Verantwortung angeht. Der Nachhaltigkeitsgedanke wird vom Management aktiv berücksichtigt und geprüft“, erläutert er. Als Maßstab für Bewerber und Angestellte werde die KNEF-Formel herangezogen – die Mitarbeiter sollen „kreativ“, „natürlich“, „engagiert“ und „freudvoll“ ihre Aufgaben erfüllen und miteinander umgehen.


versichert sein Branchenkollege Joachim Schledt, Personalleiter bei Alnatura. Um dem Bewerber auf den Zahn zu fühlen, frage er nicht bloß nach dessen Lieblingsprodukt aus dem Sortiment oder den Einkaufs- und Ernährungsgewohnheiten, sondern gehe mehr ins Detail, um zu prüfen, ob er sich glaubwürdig und leidenschaftlich für den biologischen Ansatz interessiert. In der Belegschaft treffe gesunder Pragmatismus auf gesunden Idealismus. Der Unternehmensgrundsatz „Sinnvoll für Mensch und Erde“ entfaltet für Schledt eine enorme Sogkraft, die Identifikation mit dem Unternehmen sei sehr hoch.

UNGEWÖHNLICHE WORKSHOPS Zusammenhalt und zwischenmenschliche Sensibilität werden etwa über kreative Projekte erzeugt: „In Seminaren regen wir unsere Mitarbeiter an, die Unternehmenskultur über Bilder oder Skulpturen, die aus Lehm oder Ton geformt werden, sichtbar werden zu lassen. Im Anschluss reden wir über die Ergebnisse.“ Handwerklich würden sich die Funktionen in seinem Unternehmen nicht von jenen in anderen Betrieben unterschieden, „allerdings setzen wir etwa im Qualitätsmanagement strengere Maßstäbe an“. Man schaut mit einer anderen Attitüde auf die bei Bio-Bauern, Produzenten, Lieferanten oder

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Zertifizierern ablaufenden Prozesse: „Den gesetzlichen Rahmen wollen wir nicht nur einhalten, sondern durch unsere Qualitätsstandards übertreffen“, sagt Schledt.

JOACHIM SCHLEDT

DER MARKT WÄCHST RASANT

Wer eine grüne Karriere einschlagen möchte, kann auf spezialisierte Online-Jobbörsen wie Utopia, Greenjobs oder Jobverde zurückgreifen – dort werden hunderte, manchmal tausende Stellen ausgeschrieben. Die Auswahl nimmt täglich zu, denn die Ansprüche von Investoren, Politik und Gesellschaft gegenüber der Wirtschaft steigen. Da sich auch die klassischen HandelsKonzerne seit einigen Jahren mit biozertifizierten, gleichzeitig preiswerten Produkten eindecken und ihre neuen Sortimente penetrant bewerben, wird sich der Wettbewerb um die Gunst der Konsumenten verschärfen. Naturkosthändler sind vor diesem Hintergrund gefragt, sich durch ein breites Angebot, kompetente Beratung und größtmögliche Transparenz abzuheben. Zwar wuchs der Umsatz des Naturkost-Fachhandels im vergangenen Jahr um 2,5 Prozent auf 3,29 Milliarden Euro, doch 2016 konnte ein doppelt so großer Umsatzsprung erzielt werden. Schreibt sich der Bio-Trend fort, wandeln sich die traditionellen Supermarkt-Ketten womöglich bald zu vollständig fair ausgerichteten Häusern – und benötigen damit auch immer mehr moralisch ausgerichtete Manager.


ON THE ROaD aGAIN Der Vertriebler kennt das Auto genauso gut wie das Büro. Sein Alltag ist geprägt von Umsatzvorgaben, Produktpräsentationen und Kundenwünschen.

FREIER AUTOR

In der einen Woche macht er jeden Tag fünf Überstunden, weil er als Ansprechpartner auf einer Messe fungiert und das Dinner nutzt, um Verträge zu schließen. In der anderen Woche fährt er an die Ostsee, nach Frankfurt am Main und ins Allgäu, um die aktuelle Jeans-Kollektion vorzustellen. Anschließend gönnt er sich eine Pause und feiert die angehäuften Extrastunden ab. Ein FELIX Vertriebsmitarbeiter kennt SCHMIDINGER kaum Routine – denn er ist nicht nur auf den kurzfristigen Verkauf bedacht, sondern baut stabile Kundenbeziehungen auf. Dabei ist er gefragt, die richtigen Maßnahmen zur richtigen Zeit zu ergreifen. Felix Schmidinger war acht Jahre lang in verschiedenen Positionen in einem Markt der Rewe Group tätig, bevor er dem Ruf der Ferne folgte: „Ich finde es spannend, neue Bereiche im Unternehmen kennenzulernen. Als sich die Gelegenheit ergab, als Gebietsmanager im Außendienst einzusteigen, nutzte ich diese Chance, um mich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln.“ Seine Hauptaufgabe liege darin, die strategischen Ziele des Unternehmens umzusetzen, beispielsweise die Etablierung und Förderung der Eigenmarken. Dazu fahre der Handelsfachwirt in die Märkte seines Berliner Vertriebsgebiets und kontrolliere das Ladenbild und den Gesamteindruck. Seine Schwerpunkte: Kolonialwaren wie Nudeln, Kekse oder Süßigkeiten und Frischeprodukte, etwa Milch oder Käse. Andere Kollegen betreuen beispielsweise die Bereiche Obst und Gemüse oder Service. SPÄTER

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„Zur Vorbereitung auf meine Termine führe ich eine detaillierte Zahlenanalyse durch, um Probleme und Schwachstellen des jeweiligen Marktes zu identifizieren.“ Mit dem Marktmanager betrachte Felix anschließend die Ergebnisse, um darauf basierend Maßnahmen, zum Beispiel waren- oder prozessbezogene Schulungen, abzuleiten. „Weitere Ziele meiner Arbeit sind die Hebung der Sortimentspotenziale, die Optimierung des Inventurergebnisses, die Bewertung von Mitbewerbern und die Kommunikation von Trends.“

identifizieren.“ Offenheit für Sport und Fashion, der Wille, sich permanent weiterzuentwickeln, Reisebereitschaft, Flexibilität und Teamfähigkeit seien weitere elementare Eigenschaften, die Bewerber für den Vertrieb mitbringen sollten. „Außerdem eine hohe Eigenmotivation. „Jeder Außendienstmitarbeiter ist für seine Kunden verantwortlich und muss seine Zeit selbst organisieren – immer in enger Abstimmung mit dem jeweiligen Vorgesetzten“, sagt Hintz. „Die Vertriebsabteilung berät die Händler, welche Produkte besonders gut zu ihrer Zielgruppe passen. Sie sorgt dafür, dass die angeforderten Waren rechtzeitig und in der richtigen Menge bei den Handelspartnern ankommen, und gibt Anregungen zu deren Darstellung“, erläutert Hintz. Das Marketing liefere die dazugehörigen Grafiken, Poster und Aufsteller. Die Kunst sei, ähnlich wie bei Felix, einen Kompromiss zwischen den eigenen Wünschen der Produktauswahl und -präsentation und jenen des Händlers zu finden. Der Alltag sei zudem von pragmatischen Aufgaben gekennzeichnet, etwa die Übermittlung von Produktnamen und Preisen oder die Erfassung von Aufträgen.

An seinem Job gefalle dem 28-Jährigen, dass er mit verschiedenen Menschen zusammenarbeiten und gemeinsam mit ihnen Probleme lösen könne: „Täglich neue Aufgabenstellungen gestalten meine Arbeit sehr abwechslungsreich und interessant. Ich mag das Gefühl, mitzuverfolgen, wie die Märkte und Mitarbeiter durch meine Hilfe Fortschritte machen.“ Doch nicht immer ist es nur Zuckerschlecken. Vielmehr sieht er sich mit ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten, Meinungen und Temperamenten konfrontiert: „Die Filialleiter stehen innovativen Ideen manchmal SINJA HINTZ nicht offen gegenüber. Meine Herausforderung besteht darin, einen „Wir bemustern unsere Kunden zwei bis Konsens herbeizuführen, sodass am Ende vier Mal pro Jahr mit den neuen Kollektionen. eine Lösung entsteht, aus der beide Seiten profitieren.“ Sie kommen dann entweder in unsere Zentrale nach Herzogenaurach oder in einen unserer zehn OBERSTE PDLICHT: Showrooms. Daneben besuchen wir große Messen wie DIE MARKE VERKÖRPERN die Intersport oder Sport 2000, um Neuheiten vorzuSinja Hintz, Head of Sales Deutschland Österreich stellen.“ Technologische Möglichkeiten wie Skype Schweiz bei Puma SE, führt regelmäßig Beweroder Social Media würden zwar immer wichtiger, bungsgespräche mit Hochschulabsolventen, die – bei allerdings bevorzugten die meisten Handelspartner Eignung – in ihrer späteren Funktion eng mit dem das persönliche Gespräch: „Die Branchen Sport und Handel kooperieren: „Wir müssen unsere Produkte Fashion sind emotionsgetrieben, hier läuft vieles gegenüber den Händlern, die unsere Kunden sind, zwischenmenschlich ab. Daher sind unsere Mitarbegeisternd verkaufen können. Daher sollten sich beiter in der Regel ein bis zwei Tage pro Woche die Kandidaten mit den Werten unserer Marke unterwegs.“

FOTOS // REWE, PUMA, GETTYIMAGES/G-STOCKSTUDIO

TÄGLICH NEUE AUDGABEN VON ANDRÉ GÄRISCH


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SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM ERFOLG Nach dem Studium direkt Verantwortung übernehmen und sich in kürzester Zeit zum Experten weiterentwickeln – bei Hays bekam Daniel diese Möglichkeit.

Daniel, Du bist Account Manager bei Hays. Wie bist Du zu Hays gekommen? Ich bin als Werkstudent im Bereich Sales & Recruiting eingestiegen und hatte von Anfang an eigene Projekte und Aufgaben. Beispielsweise habe ich Kandidaten recherchiert und für Positionen beim Kunden angesprochen. Nach meinem Bachelorabschluss in VWL bin ich dann fest als Account Manager eingestiegen. Für meinen Berufseinstieg war mir wichtig, dass ich eigenverantwortlich arbeiten kann und ein dynamisches Umfeld habe, in dem ich selbst etwas bewirken kann. Das habe ich bei Hays gefunden. Neben den Aufgaben haben mich besonders das kollegiale Verhältnis und die Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen überzeugt. Bei Hays zählt nicht, wie lange jemand schon dabei ist, sondern wie gut man seinen Job macht. Da meine persönlichen Vertriebsziele mit den Entwicklungszielen übereinstimmen, habe ich meine Entwicklung weitestgehend selbst in der Hand und kann durch mein Engagement und meinen Einsatz mein Weiterkommen selbst beeinflussen. Das motiviert mich jeden Tag mein Bestes zu geben. Was sind Deine Aufgaben als Account Manager? Innerhalb meiner Abteilung sind wir für die Vermittlung von Ingenieuren in Festanstellungen zuständig. Dazu habe ich mir einen eigenen Kundenstamm aufgebaut, den ich kontinuierlich weiter ausbaue. Als Account Manager ist es meine Aufgabe, die Personalbedarfe meiner Kunden zu analysieren und im telefonischen oder persönlichen Gespräch herauszufinden, wie wir sie dabei am besten unterstützen können. Ziel ist es, passende Kandidaten bei meinen Kunden zu platzieren. Dazu bespreche ich im Bedarfsfall mit meinen Ansprechpartnern, welche fachlichen und

persönlichen Anforderungen der ideale Kandidat mitbringen muss und verhandle die vertraglichen Rahmenbedingungen. Da ich mich auf jeden Kunden individuell einstellen muss, gibt es einen typischen Arbeitsalltag nach Schema F nicht. Immer wieder stehe ich vor neuen Herausforderungen oder bekomme spontane Kundenanfragen. Ich erinnere mich beispielsweise an einen Kunden, der nach einem sehr speziellen Ingenieurs-Profil gesucht hat, von denen es nur sehr wenige auf dem Markt gibt. Zusammen mit meinem Teamkollegen habe ich mich in unserem Spezialisten-Netzwerk und auf Xing auf die Suche nach passenden Kandidaten gemacht. Nach einer zunächst erfolglosen Recherche haben wir dann doch einen passenden Kandidaten gefunden. Dann ging alles ganz schnell: Ich habe den Experten beim Kunden vorgestellt und ein persönliches Kennenlernen vereinbart. Am Ende war es ein perfektes Match, über das sich nicht nur der Kunde gefreut hat! Was sind besondere Herausforderungen und Highlights in Deinem Beruf? Als Account Manager habe ich Zielvorgaben, die es zu erreichen gilt. Mich motivieren diese Ziele mein Bestes zu geben, allerdings kann die Umsatzverantwortung vor allem zu Beginn schon eine Herausforderung sein, mit der man umgehen können muss. Um erfolgreich im Vertrieb zu sein, ist ein großes Paket Empathie und Zielorientierung, aber auch ein gewisses Verkäufer-Gen notwendig. Nicht immer kann man den Kunden direkt von einer Zusammenarbeit überzeugen. Da muss man oftmals auch zwischen den Zeilen lesen und

Bedarfe antizipieren können. Vieles habe ich durch die Einarbeitung im Hays Learning Center und das Training on the Job gelernt. Außerdem habe ich einen Mentor, der mir regelmäßig Feedback gibt und für Fragen zur Verfügung steht. Letzten Endes gehört im Vertrieb aber auch immer Fleiß und ein Funke Glück dazu, zur richtigen Zeit mit den richtigen Leuten zu sprechen. Durch meine Arbeit bekomme ich Einblicke in die Prozesse und Strukturen verschiedenster Unternehmen und kann die Zukunft führender Unternehmen aktiv mitgestalten. Das macht meinen Job fordernd und abwechslungsreich zugleich – jeden Tag aufs Neue. Zu wissen, dass meine Arbeit dazu führt, dass ein Unternehmen ein Projekt erfolgreich vorantreiben kann, gibt mir einfach ein gutes Gefühl.

Klingt spannend? Wenn auch Du Dich für eine Karriere im Vertrieb oder Recruiting interessierst, informiere Dich unter hayscareer.net über die Einstiegsmöglichkeiten bei Hays.

Grund zum Feiern Auch in diesem Semester ist Hays mit einer Fotobox auf Unipartys in ganz Deutschland vertreten. Wie viel Spaß man in der Fotobox haben kann, kannst Du in Köln, Berlin, München, Stuttgart, Aachen und Essen selbst herausfinden oder Dir auf der Facebook-Seite (www.facebook.com/hayscareer.net) anschauen!


FALSCHEN STUDIENGANG GEWÄHLT. WAS NUN?

WORKING OUT LOUD

Im Studiengang-Dschungels kann man schnell den Überblick verlieren. Da passiert es schonmal, dass man sich in einem Studiengang wiederfinden, der

VON SONIA DIETZ

nicht den Vorstellungen entspricht. Das muss aber

FREIE AUTORIN

noch lange keinen Karriereknick bedeuten. An der Hochschule der Wirtschaft für Management

Reichte früher ein Studium aus, um Wissen für ein ganzes Arbeitsleben anzuhäufen, ist das längst nicht mehr so. Darin sind sich 65 Prozent der Teilnehmer der Bitkom-Studie „Neue Arbeit – wie die Digitalisierung unsere Jobs verändert“ einig. Sie meinen: Während Computer an der einen Stelle immer mehr Routinejobs übernehmen, entstehen für den Menschen an anderer Stelle neue Aufgaben. Diese sind komplexer und entwickeln sich inhaltlich ständig weiter.

(HdWM) in Mannheim gibt es vielfältige Möglichkeiten das Studium noch erfolgreich zu beenden. Für den Studiengangswechsel gibt es viele plausible Gründe. Interessen können sich im Laufe des Studiums ändern oder man lernt sich besser einzuschätzen. Da ist ein Wechsel oft das Richtige, wobei die HdWM unkompliziert unterstützt. Wer gleich zu Anfang wechseln möchte, kann auch noch nach dem eigentlichen Semesterstart an der HdWM einsteigen, denn das Aufnahmeverfahren ist schnell und flexibel. Die praxisorientierte Hochschule hat sich auf BWL-, Management- und soziale Studiengänge mit unterschiedlichen Schwerpunkten spezialisiert. Die Studienberatung stellt sicher, dass Sie den passgenauen Studiengang für Ihre Talente belegen.

Bornschein betont daher: „Transparente Methoden zur kreativen Zusammenarbeit werden immer wichtiger.“ Die Marketing-Expertin setzt diese auch bereits in Form von Projektmanagement-Tools in ihrem Berufsalltag ein. „Wir arbeiten an verschiedenen Standorten und sind doch per Chat, Mindmapping-Funktion und Videokonferenz permanent vernetzt. So entstehen hochkreative Ideen im Team.“

Oft ist es auch die Studienform, die nicht zu den eigenen Bedürfnissen passt. Das HdWM Studienmodell verbindet die Vorteile des dualen und Vollzeitstudiums. So erhält man Praxiserfahrung, ohne sich an ein Unternehmen zu binden. Der Career Service vermittelt zu den über 50 Partnerunternehmen. An der kleinen, privaten Hochschule ist die individuelle Betreuung sehr wichtig. Dadurch kann auf abfallende Studienleistungen frühzeitig reagiert werden. Sogar bei verlorenem Prüfungsanspruch gibt es in einigen Fällen die Möglichkeit, an der HdWM das begonnene Studium weiterzuführen. Das Prüfungsamt begutachtet jeden Fall individuell.

GEMEINSAME IDEENFINDUNG Auch von der Working-out-Loud-Methode (WOL) hat Bornschein nur Gutes gehört. Bei dieser geht es ebenfalls um die gemeinsame Ideenfindung. Online oder offline. Allerdings mit einem entscheidenden Unterschied zu den Kollaborationstools wie Anika Bornschein sie nutzt: Bei Working out Loud arbeitet das Team nicht an einer SPÄTER

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FOTO // GETTY IMAGES/BERNARDBODO

Das verlangt Mitarbeitern in Zukunft nicht nur stets aktuelles Fachwissen ab, sondern auch viel Kreativität. Denn immer öfter müssen Lösungswege für bestehende Problemstellungen selbst entwickelt werden. In sehr innovationsgetriebenen Bereichen ist das schon heute der Fall, weiß Anika Bornschein, Leiterin des Online-Marketings beim Internet-Portal Stellenpakete.de. Oft gibt es mehrere Wege, die zum Wunschergebnis führen. Die Kunst besteht darin, herauszufinden, welche das sind.


Früher gab es in der Arbeitswelt für jede offene Frage eine Antwort. Das ist vorbei. Immer öfter sind kreative Ansätze gefragt. Die Methode „Working out Loud“ bringt dazu Menschen an einen Tisch, die unterschiedlichste Ziele verfolgen. Klingt widersinnig. Und doch können sich die Ergebnisse sehen lassen.

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gemeinsamen Idee. Stattdessen bastelt jeder an seinen eigenen Zielen. Und doch befruchtet man sich gegenseitig. Noch etwas ist anders: WOL-Teams bestehen nur selten aus Kollegen. Sie sind eher eine lose Interessengemeinschaft, ein so genannter Circle. Dieser kann über die ganze Welt verteilt sein. Dann findet der Austausch per Skype statt. Der Circle trifft oder schaltet sich für eine Stunde pro Woche zusammen. Zwölfmal hintereinander. So wollen es die Regeln von John Stepper, der das WOL-Konzept in seinem Buch „Working Out Loud: For a better career and life“ erstmals beschrieben hat.

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GEGENSEITIGE VORSCHLÄGE

WISSENSCHAFTSPREIS

In den Meetings unterstützen sich die Teilnehmer, ihre Ziele zu erreichen. Dazu folgen sie einer festen Agenda und absolvieren Gruppenübungen. In einer davon geht es darum, eine Beziehungsliste mit Personen zu erstellen, die mit dem eigenen Ziel in Verbindung stehen. Menschen etwa, die etwas Ähnliches erreicht haben oder von denen man etwas gelernt hat. Danach stellen die Circle-Mitglieder ihre Listen vor und unterbreiten sich gegenseitig Vorschläge. Häufig seien die Teilnehmer erstaunt, wie viele gute Ideen von den anderen kommen, beschreibt WOL-Erfinder John Stepper. Es kämen Verbindungen zustande, an die der Einzelne allein nicht gedacht habe.

Bundesverband Alternative Investments e. V. Prämiert werden Arbeiten im Bereich alternativer Investments mit Schwerpunkt Absolute Return Fonds, Private Equity, Private Debt, Infrastruktur sowie Rohstoffe insbesondere aus den Disziplinen: Betriebswirtschaftslehre | Volkswirtschaftslehre | Rechtswissenschaften (Wirtschafts-) Mathematik | Physik

So geht es Woche für Woche weiter. In Woche zwei lernen die WOLTeilnehmer, sich selbst sichtbarer zu machen, indem sie dem Netzwerk ihre Ideen für das eigene Ziel vorstellen. „Ich kann mir gut vorstellen, dass es hilfreich ist, die eigenen Gedanken an Personen verkaufen zu müssen, die nicht mit der Materie vertraut sind“, meint Anika Bornschein. „So kristallisieren sich Ungereimtheiten oder Schwachstellen in der Argumentation schnell heraus. Diese können noch im oder nach dem Treffen ausgemerzt werden.“

JETZT BEN BEWER

Wissenschaftspreis 2020

DIREKTES FEEDBACK Experten loben den Circle vor allem als geschützten Raum, in dem die Mitglieder Verhaltensweisen ausprobieren und trainieren können. Sie lernen außerdem, mit direktem Feedback umzugehen und dieses in ihre Lösungsansätze einzubringen. So rückt das eigene Ziel Stück für Stück näher.

Das Preisgeld

von insgesamt € 10.000,- wird an die Gewinner folgender Kategorien ausgelobt: Bachelorarbeiten Dissertationen/Habilitationen Masterarbeiten Sonstige Wissenschaftliche Arbeiten

Teilnehmen

können Studierende, Doktoranden sowie wissenschaftliche Mitarbeiter deutscher Hochschulen und Forschungseinrichtungen.

Das Konzept macht bereits Schule: In Deutschland beschäftigen sich Mitarbeiter bei AUDI, BMW, Bosch, Continental, der Deutschen Bank, Siemens und der Telekom mit dem Programm. SPÄTER

Die Jury

besteht aus hochrangigen Wissenschaftlern und Experten aus der Praxis.

Abgabetermin

29. Februar 2020

Informationen

Detaillierte Informationen und Teilnahmebedingungen finden Sie unter:

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www.bvai.de

Rubrik Wissenschaftsförderung


Anna Ciecior nahm sich während des Bachelorstudiums eine Auszeit, um Opfer von Zwangsprostitution,

M U K I T K PRA STRASSENSTRICH AUF DEM

Menschenhandel

und

kommer-

zieller sexueller Ausbeutung zu unterstützen. Das war der Einstieg in ihre heutige Tätigkeit als Streetworkerin im Prostitutionsmilieu an der deutsch-tschechischen Grenze.

Auf der Straße stand eine Frau, die sie ansprechen und der sie ihre Hilfe anbieten wollte. Sonst war niemand zu sehen. Anna Ciecior stieg aus dem Auto. Da sah sie plötzlich, dass jemand aus dem Busch gesprungen kam, ein riesiger Kerl. Es musste der Zuhälter sein. Die Angst, die sie in diesem Moment empfand, wird die Sozialarbeiterin wohl nie vergessen. Als sie diese Situation erlebte, war Anna noch jung. Sie hatte ihr Bachelor-Studium der sozialen Arbeit für ein Jahr ausgesetzt, um praktische Erfahrungen als Streetworkerin zu sammeln.

SPÄTER

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Schon lange vorher stand für Anna fest, dass sie sich beruflich für die Rechte von Frauen einsetzen wollte. Im Studium der Sozialen Arbeit schrieb sie Hausarbeiten und ihre Bachelorarbeit über sexuelle Gewalt und die Situation von Frauen im Prostitutionsmilieu.

Als Praktikantin im Prostitutionsmilieu stieß Anna schnell an ihre persönlichen Grenzen – und war froh, dass sie immer ihre erfahrene Kollegin Cathrin Schauer-Kelpin an der Seite hatte. Eine Frau, die das Milieu in allen Facetten kennt und der sie zu 100 Prozent vertrauen konnte. Ein Muss, wenn man in einem Milieu unterwegs ist, das seinen eigenen Gesetzen folgt und im Bereich schwerster Straftaten und Menschenrechtsverletzungen agiert. Abends nach getaner Arbeit lag Anna oft lange wach, weil sie an das Elend denken musste, von dem die Frauen ihr tagsüber berichtet hatten, und an die Verletzungen, die sie gesehen hatte.

GANZ NAH DRAN

DER EINZIGE AUSWEG

Dann ging sie für KARO e.V. ein Jahr lang als Praktikantin auf die Straße. Der Verein setzt sich an der deutsch-tschechischen Grenze für Opfer von Zwangsprostitution, Menschenhandel und kommerzieller sexueller Ausbeutung ein. Etwa einmal pro Woche fahren die Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen des Vereins mit dem Auto über die nahe Grenze nach Tschechien, um Frauen auf dem Straßenstrich zu kontaktieren, Hygieneartikel oder Präventionsmaterialien zu verschenken und dabei ihre Flyer und

Mit der Zeit bekam sie ein Gespür für gefährliche Situationen. Sie erfuhr, dass manche Frauen von ihren Zuhältern rund um die Uhr abgehört werden und lernte, die Umgebung abzusichern, während ihre Kollegin mit einer Sexarbeiterin sprach. Die Gespräche mit ihrem Team und eine intensive, persönliche Auseinandersetzung halfen ihr, die Erfahrungen besser zu verarbeiten. Und peu à peu entwickelte Anna Strategien, um sich in ihrem beruflichen Umfeld selbst zu schützen: Als

Ausgleich zu den alltäglichen Belastungen im Job trieb sie am Wochenende zum Beispiel viel Sport. Anna erlebte aber auch, dass Frauen, die sie monatelang ignoriert hatten, plötzlich doch in die Schutzeinrichtung kamen, die KARO betreibt – und verstand, dass sie in ihren Wohnungen isoliert gewesen waren, niemanden kannten, selbst die Kolleginnen als Konkurrenz betrachteten und dadurch allen und jedem gegenüber misstrauisch waren. Und ihr wurde klar, dass Streetwork oft die einzige Chance ist, Betroffenen Zugang zu Hilfsangeboten zu unterbreiten. Sie erfuhr, wie wichtig es ist, als Sozialarbeiterin eine authentische Beziehung geprägt von persönlichem Interesse zu diesen Frauen aufzubauen, die weder im Puff noch bei ihren Freiern oder Zuhältern ein Gefühl der Sicherheit bekommen.

SELBSTSCHUTZ FÜR DIE HELFERIN Nach Abschluss ihres Praktikums arbeitete Anna neben dem Studium weiterhin ehrenamtlich für KARO, um nach dem Bachelor dort als Sozialarbeiterin einzusteigen – weil die Arbeit einfach so wichtig ist. Inzwischen absolviert sie nach einer zweijährigen Traumapädagogikweiterbildung berufsbegleitend ihren Master. Sie achtet darauf, genug Freizeit, Bewegung und Momente der Ruhe zu genießen, um Kraft zu tanken. Sie pendelt jede Woche nach getaner Arbeit ins 150 Kilometer entfernte Dresden, wo ein normales Leben und stabile Beziehungen auf sie warten. Viele der Kinder und Frauen, mit denen sie zu tun hat, hat sie inzwischen ins Herz geschlossen. Hier aber, in ihrem sicheren Zuhause, ist sie froh, räumlichen Abstand zu gewinnen und den Fokus bewusst auf ihr eigenes Leben zu lenken.

FOTOS // GETTYIMAGES/SUBTROPICA

VON JANA DEGENER-STORR FREIE AUTORIN

eine Karte mit Telefonnummern für den Notfall zu verteilen. Zusätzlich besuchen sie auf deutscher Seite Wohnungen, in denen Prostitution stattfindet. Ausstiegshilfen für verzweifelte Frauen mitten in der Nacht, Besuche in stickigen Puffs mit vergitterten Fenstern, das Beobachten von Kindern, die nachts in Autos deutscher Sextouristen weggefahren werden – all dies gehört für Anna zu den bleibenden Eindrücken dieser Zeit. Eindrücke, die das Weltbild verändern können. Die aber auch persönlich wachsen lassen – wenn man es wagt, sich darauf einzulassen.


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HERAUSGEBER UNICUM Stiftung gGmbH www.unicum-stiftung.de REDAKTION Elena Weber (V.i.S.d.P.), Anna Lenja Hartfiel, Uwe Heinrich, Marvin Kesper, Sandra Ruppel VERLAG UNICUM GmbH & Co. KG, Ferdinandstraße 13, 44789 Bochum, Tel.: 0234.96151-0, Fax: 0234.96151-11, E-Mail: redaktion@unicum.com

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UNICUM (ISSN 0939-4826) ist eine unabhängige Zeitschrift für Studierende in Deutschland. Gegründet: 1983.

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MITARBEIT AN DIESER AUSGABE Janna Degener-Storr, Sonja Dietz, André Gärisch, Melis Içten, Manfred Kolkmann (Korrektorat), Masha Sedgwick, Carolin Streckmann GRAFIK Martin Kampschulte (verantw.) Bianca Mensch ANZEIGENLEITUNG Joachim Senk, Björn Schumbrutzki DISTRIBUTION Isabella Gloede DRUCK Sattler Media Press, Barleben Für alle Gewinnspiele im Heft und auf UNICUM.de gilt: Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Zeichnungen und Fotos wird keine Haftung übernommen. Druckauflage: 328.250 (IVW 3/2018).

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