wissenswert Juni 2021 - Das Magazin der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

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Offenheit bei Forschungsdaten macht Wissenschaft transparenter und erlaubt neue Forschungsfragen. Foto: iStock/Orbon Alija

Ein Trend zur Offenheit In der Wissenschaft spielen Transparenz und Offenheit eine immer größere Rolle. Um die Sozialwissenschaften dabei zu unterstützen, gibt es nun eine neue Plattform zur Veröffentlichung von Forschungsdaten, der sich die Uni Innsbruck kürzlich angeschlossen hat.

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it dem „Austrian Social Science Data Archive“ (AUSSDA) gibt es erstmals eine österreichweite Anlaufstelle für offene Forschungsdaten aus den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Die Universität Innsbruck hat sich der Initiative kürzlich angeschlossen, im Interview sprechen Politikwissenschaftler Franz Eder und Volkswirt Felix Holzmeister unter anderem über die Bedeutung offen zugänglicher Daten aus der Wissenschaft. wissenswert: Datenbanken wie AUSSDA machen Forschungsdaten öffentlich zugänglich, inzwischen gibt es immer mehr derartiger

Plattformen. Wie ist es zu diesem Trend gekommen? Franz Eder: Das hat unterschiedliche Ursachen. Einerseits werden Datenmengen immer größer und komplexer, man kann sie einfach nicht mehr allein bearbeiten. Die Digitalisierung hat das verstärkt, wir sprechen von einer „Crisis of Largeness“. Immer mehr an Forschung erfolgt durch Zusammenarbeit, man muss die Daten, die man erhebt, auch allein deshalb teilen und braucht Plattformen dazu. Ein weiteres Problem ist das der Replikationskrisen: Es hat sich herausgestellt, dass sich eine ganze Reihe von

bahnbrechenden Erkenntnissen nicht so einfach wiederholen, also replizieren lassen, was auch zu einem Glaubwürdigkeitsproblem der Forschung führt – dazu kann Felix Holzmeister mehr sagen, er forscht konkret dazu. Und ein weiterer Punkt ist, dass öffentlich finanzierte Forschung auch öffentlich zugänglich sein sollte und viele Fördergeber das inzwischen ausdrücklich vorgeben. Es braucht also auch von der Seite Plattformen dafür. Franz Eder hat die Reproduktionskrise angesprochen, wie wirkt sich das konkret aus? Felix Holzmeister: Die Reproduzierbarkeit


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