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Auf Ritters Spuren Schwertschmieden spielten im Mittelalter eine bedeutende Rolle. Sind die Schmieden in Solingen noch heute weltbekannt, geriet die mittelalterliche Schwertschmiedehochburg im italienischen Belluno etwas in Vergessenheit. Wissenschaftler der Uni Innsbruck wollen dies im Rahmen eines Forschungsprojekts ändern.
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enkt man an mittelalterliche Schmiedehochburgen, ist vor allem im deutschsprachigen Raum Solingen vielen ein Begriff. Aber auch in der ehemaligen Grafschaft Tirol und im angrenzenden Venetien gab es mit Belluno eine bedeutende Schmiedetradition im Mittelalter und der frühen Neuzeit“, erklärt Mag. Florian Messner,
MA, Dissertant am Institut für Archäologien der Uni Innsbruck. Er ist der stellvertretende Leiter des Projekts „KLANG – Schwerter von Löwen und Adlern“ am Institut für Archäologie der Uni Innsbruck. Lead-Partner des von der europäischen Interreg-Initiative geförderten Projektes ist die italienische Stadt Belluno, die ab dem späten Mittelalter zur
Hochburg der Waffenschmiedekunst wurde. Im Forschungsprojekt soll der Weg des Eisens vom Erz bis zum fertigen Schwert im Gebiet der ehemaligen Grafschaft Tirol nachgezeichnet und mittels moderner Technologien zugänglich gemacht werden. „Die ehemalige Gefürstete Grafschaft Tirol erstreckte sich vom Gardasee bis nach Kufstein und um-
Blankwaffen des 17. und 18. Jahrhunderts im Schloss Tratzberg. Das 4. und 5. Schwert von links (Squadrona und Schiavona) stammen aus Belluno. Foto: F. Messner