Das Museumsmagazin 2017

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DAS MUSEUMS -MAGAZIN 2017 Trau dich. Öffne mich. Schau rein.

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Willkommen, willkommen im MuseumsMagazin für das Jahr 2017! Nur hereinspaziert in das kleine Universum, das Erzherzog Johann vor mehr als 200 Jahren geschaffen hat. Spalier stehen die Autorinnen Vera Bachernegg und Katharina Maria Zimmermann, die sich bereits durch das abwechslungsreiche Menü des heurigen Jahres kosten durften und dabei viele Geschichten gesammelt haben. Für dieses quietschvergnügte Kompendium waren auch einige Blicke hinter die Kulissen, bis ins Depot hinein, nötig. Unerschütterlich wurde hinterfragt, nachgedacht und verstanden.

Das Unfassbare greifbar gemacht.

Wer’s glaubt, kann sich übrigens auf viele Interpretationen des Themas Religion freuen.


Heuer im Spotlight: Erklär’ mir die Joanneums-Welt!

V E R M I T T LU N G

Die Vermittler von heute sind die Museumsführer von gestern. Der Begriff hat sich geändert, die Aufgabe ist groß geblieben und beinhaltet auch das Schreiben der Begleithefte, zum Beispiel. Daher wird 2017 in diesem Magazin auch ein bisschen zum Jahr der Vermittlung, könnte man sagen.

In der Kunst-, Kultur- und Naturvermittlung ist das Um und Auf, dass man kommunikative Fähigkeiten, Sprachenkenntnisse, viel Empathie und vor allem fachliches Wissen mitbringt. Wenn man sich dann noch mit dem Bildungsauftrag identifizieren kann und das Joanneum als Haus für die Bevölkerung sieht, dann stehen alle Zeichen auf Grün für die Vermittlungsarbeit im Sinne des Museums.

Schluss mit der häufig gestellten Frage „Und was ist Ihr wirklicher Beruf?“ , denn vielleicht helfen ja ein paar Beispiele, um aufzuzeigen, was bei diesem Job alles zu tun ist. Ein paar Klassiker: D ie Ü be rb li ck sf üh ru ng en an de n v ersc hi ed en en S ta nd or te n

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Das Mott o „Mu seum für alle“ bede utet, dass die Mus een barr ieref rei sind.

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Di e Arch ite ktu rfü hr un g im Ku ns tha us Graz Die dreimal am Tag stattfind ende Führung im Landesz eughaus


Das Bildungs- und Vermittlungsangebot ist groß, dieses Magazin klein. Drum ist das, was folg t, als kleine Einstimmung zu sehen. Ein guter Ratgeber ist auch immer der Kalender auf der Webseite des Universalmuseums Joanneum:

www.museum-joanneum.at/ kalender

Man darf auch selbst Hand anlegen, denn im Sommer-, Winter- sowie dem 1-2-3er-Atelier (ein Thema, zwei Stunden Zeit, mindestens drei Kinder) stehen verschiedene Materialien zum Ausprobieren parat. Diese sind zum Teil auf die Ausstellungen abgestimmt und können vom Linolschnitt bis zum Herstellen von Malfarben so einiges beinhalten. – Neue Galerie Graz Atelier:

Bilderreisen: Die Vermittler suchen sich Schwerpunkte wie „Die Frau in der Kunst“ oder „Das Kind in der Kunst“ heraus und zeigen, was in den Objekten des Mittelalters und der Neuzeit dazu zu finden ist. – Alte Galerie

Alltagsgeschichten erzählen. Diesmal nicht in Form von Ausstellungen, sondern wirklich bei Kaffee und Kuchen. Jeder kann hier zum eifrigen Erzähler und zum achtsaErzählcafé:

men Zuhörer werden. Der kunstinteressierte Cousin heißt Filtercafé und findet in der Neuen Galerie statt (bei Filterkaffee und Keksen wohlgemerkt). – Volkskundemuseum – Neue Galerie Graz Klub der Frechdachse: Ein Vormittag im Monat ist dazu da, um unterschiedlichste Themen spielerisch zu behandeln. Einmal rückt das Leben einer Wolfsfamilie in den Vordergrund, ein anderes Mal die Frage, warum Vögel eigentlich Eier legen. – Jagdmuseum

Hallo, Jugendschiene! KoOgle bietet die Möglichkeit, einen Poetry Slam, Capoeira, das DJ-Dasein oder aber auch Streetart und Kochen auszuprobieren. Workshops mit Grazer Künstlerinnen und Künstlern also. – Kunsthaus Graz KoOgle:

Münzwerkstatt: Selber Münzen prägen, Geldtaschen gestalten oder Medaillen herstellen – all das ist die praxisverliebte Münzwerkstatt. – –Münzkabinett Open House: An diesem Tag im August sind sie alle da: Kuratoren führen, es gibt Workshops und ein breites Kinderprogramm. Alle Vermittler sind vor Ort und das ganze Schloss-

V E R M I T T LU N G

VermittlungsBeispiele:


Eggenberg-Areal präsentiert sich in seiner vollen Pracht. Open House eben! – Schloss Eggenberg Experten kommen zu Besuch oder Experimente werden durchgeführt. Die Fragestellungen sind vielfältig, so waren schon aktuell relevante Themen wie das Bienensterben oder die Zugvögel zu Gast, und 2017 dreht sich alles um den Klimawandel. – Naturkundemuseum

V E R M I T T LU N G

Schauplatz Natur:

Für Groß und Klein: Das ist die Reihe, die ganz und gar auf Familien zugeschnitten ist. Dabei kann der aufmerksame Teilnehmer herausfinden, wie eine Geige gebaut wird, was Soldaten früher gegessen haben oder man bastelt Lieblingstiere und Halsketten. – Landeszeughaus – Volkskundemuseum – Museum für Geschichte – Jagdmuseum und Landwirtschaftsmuseum Rätselreisen: Kinder haben leicht lachen, denn so eine Rätselreise macht einfach Spaß. Die notwendigen Unterlagen liegen im Info-Pavillon auf oder können vorab online heruntergeladen werden. – Österreichischer Skulpturenpark

Dieser sympathische Schlossgeist

begleitet vor allem die jungen Besucher und stellt dabei Fragen zu Architektur und Landschaftsmuseum. Antworten gibt EMIL Gott sei Dank auch. – Schloss Trautenfels Dieses neue Format beschäftigt sich mit Textilien in der Kunst. Kooperationspartner aus der ganzen Stadt werden daran teilnehmen, um mithilfe von „mit den Händen arbeiten“ der digitalen Demenz unserer Zeit den Kampf anzusagen. – Kunsthaus Graz Strich und Faden:

bedeutet beim Joanneum: Workshops (zum Beispiel zum friedlichen Miteinander im Klassenzimmer), Lesungen und Vorträge zu den Themen Krieg und Frieden. – Landeszeughaus – Volkskundemuseum – Museum für Geschichte Weltfriedenstag

Spezialtipp:

Das Bonusprogramm für Inhaber der Joanneumskarte. Da kommt man zu exklusiven Führungen und an jene Ecken des Joanneums, die nicht zum „Normalbetrieb“ dazugehören.

Schlossgeist EMIL:

www.joanneumskarte.at


Inhaltsverzeichnis

Vermittlung Interviews Joanneumsviertel Kunsthaus Graz Landeszeughaus Museum r Geschichte Volkskundemuseum Schloss Eggenberg Archäologie + Flavia Solva Österr. Skulpturenpark Schloss Stainz Schloss Trautenfels Rosegger -Museen Sonderausstellungen Info Seite 2

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IMPRESSUM Herausgeber Universalmuseum Joanneum GmbH, Mariahilferstraße 2-4, 8020 Graz Umsetzung und Redaktion Eat Write Live OG, Katharina M. Zimmermann, Vera Bachernegg, www.eatwritelive.com Grafische Konzeption und Gestaltung Kristina Bartošová www.kristinabartosova.com Fotos Katharina M. Zimmermann,

Universalmuseum Joanneum / M. Kanižaj S. 7 /D. Auner S. 8 / N. Lackner S. 8, 12, 24, 25, 37 / KiöR S. 9 / J. J. Kucek S. 19 / Studio Erwin Wurm, Wortskulptur, 2016, Bildrecht, Wien, 2017 S. 17 / Bildarchiv Foto Marburg, R. W. Nehrdich S. 27 / E. Hauber S. 28, 29 / Tom Lamm S. 38 / K. H. Wirnsberger S. 42 Stadtplan ARGE Kartographie Standortgrafik Joanneumsviertel Lichtwitz www.lichtwitz.com Druck Druckerei Zimmermann www.zimmermann-druck.at


Drei Fragen an

CHRIST IAN BUCHMANN Kulturlandesrat der Steiermark

„Innovation serienmäßig“ ist Ihr persönliches Credo. Inwiefern finden Sie, dass das Universalmuseum Joanneum dieses Statement umsetzt? CB: Das Universalmuseum Joan-

nneum lebt das Motto von Erzherzog Johann, nämlich „Innovation aus Tradition“, auch 206 Jahre nach seiner Gründung in herausragendem Maße. Das gilt sowohl für das vielfältige Angebot als auch für dessen Vermittlung an den zwölf Standorten in der ganzen Steiermark. Aus dem Wissen und dem Bewusstsein für die Tradition entstehen neue Impulse für die Kulturvermittlung im 21. Jahrhundert. Können Sie sich an Ihre erste Begegnung mit dem Universalmuseum (oder einem der Museen) erinnern? Wie war das? Was hat sich seither in Ihrer Wahrnehmung verändert? CB: Ich habe schon als Jugend-

licher immer wieder Ausstellungen in den unterschiedlichen Häusern des damaligen Landesmuseums Joanneum besucht. Intensiver ist die Auseinandersetzung dann natürlich geworden, als ich im Kulturhauptstadtjahr 2003 die politische Verantwortung für das Kulturressort der Stadt Graz übernommen habe. Gleiches gilt für die Zeit als Kul-

turlandesrat seit 2010. Was ich dabei immer gespürt habe, sind das Engagement und die Leidenschaft der Menschen, die im Universalmuseum Joanneum arbeiten. Neben dem vielfältigen Sammlungsangebot sicher der entscheidende Grund für die erfolgreiche Entwicklung des Museums in den letzten Jahren. Wenn Erzherzog Johann im Jahr 2017 leben würde, wo wäre er wohl tätig? Was würde er leisten? CB: Er wäre mit Sicherheit das,

was er bereits zu Lebzeiten war. Ein kreativer Querdenker, der laufend daran arbeiten würde, die Steiermark voranzubringen und damit den Wohlstand der Menschen in unserem Land zu erhöhen. Der Spirit von Erzherzog Johann lebt auch heute und sorgt dafür, dass die Steiermark eine der innovativsten Regionen in Europa ist.


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Haben Sie einen Favoriten unter den Museen des Joanneums? WM: Mir fällt es sehr schwer, mich

zu entscheiden, das ist in etwa so, als würde man sagen, welches seiner Kinder man bevorzuge. Alle sind für sich wertvoll, gerade weil sie so heterogen sind und somit viele Themenstellungen behandeln. Am besten bin ich eindeutig mit dem Zeughaus vertraut, da ich dort als Student im Vermittlerteam arbeiten durfte.

WOLFGANG MUCHI TSCH Direktor des Universalmuseums Joanneum Was ist Ihre Vision, wo sich die steirische Museumswelt hinbewegen wird? WM: Museen werden sich immer

mehr zu Foren der Zivilgesellschaft entwickeln sowie ein geschützter Ort sein, an dem man Themen wie Integration, Kultur oder Wissenschaft ausverhandelt. Somit wachsen die Erwartungshaltungen an Museen als soziale Orte, „Community Building“ kommt in den Fokus. Wir haben dieses Jahr einen Schwerpunkt auf die Neupositionierung des Museums für Geschichte und aufs Science Center gelegt. Auch im Kunsthaus wird sich einiges tun.

Wenn Sie Erzherzog Johann heute treffen könnten, was würden Sie ihn fragen? WM: Ob er zufrieden ist mit der

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Entwicklung seines Museums und ob die Weichen, die über die Jahre gestellt wurden, in seinem Sinne waren. Wir alle bemühen uns, in seinem Geiste weiterzumachen. Er war ein richtiger Macher, aber auch einer, der die Kontrolle nicht gerne aus der Hand gab. Allerdings gilt für unsere Museen das, was er im Gründungsstatut gesagt hat, noch immer: Neugierde zu wecken und Wissbegierde zu reizen.


DAS JOANNEUMSVIERT EL ERLEBEN Das Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark hat überall Kunst, wie den Prismenwender von Michael Schuster, versteckt – findet ihr sie?

Auf der Fassade der Neuen Galerie Graz leuchtet auf Anruf die Unendlichkeit von Thomas Baumann.

Mitten im Herzen von Graz eingebettet ist der Joanneumsviertelplatz. Im Winter mit Standln geschmückt, zur warmen Zeit eine Einladung zum sonnigen Verweilen. Hinter grauen Mauern und gläsernen Trichtern verbirgt sich allerhand. 8


www.museum-joanneum.at/kioer

Kunst nach Hause telefonieren

Mehr Kunst im öffentlichen Raum:

Das Joanneumsviertel ist ein guter Ausgangspunkt, um sich einmal mit dem Thema „Kunst im öffentlichen Raum“ auseinanderzusetzen. Viele Kunstwerke hat man nämlich unbewusst schon gesehen, aber vielleicht gar nicht wahrgenommen. Viele nahm man wahr, konnte sie aber (noch) nicht verstehen. Und wieder andere muss man extra suchen fahren – und das in der gesamten Steiermark. Eine Karte dazu gibt’s auf der dazugehörigen Webseite. Den Anfang des roten Kunstfadens kann man direkt anwählen, wenn man im Joanneumsviertel steht. Wer bei 0664 / 8017 9751 zweimal klingelt, bekommt einen echten Thomas Baumann zu sehen. Und zwar auf der Fassade der Neuen Galerie Graz. Passiver geht’s da schon im Lesliehof zu, wo Joseph Kosuth eine These von Johannes Kepler zur Lichtgestalt gebracht hat. Gefällt? Dann am besten gleich weiter durch die ganze Steiermark – auf Kunstspurensuche.

Werk aus, das einem Freude bereiten soll. Nach Ende der Ausstellung holt man sich dieses dann fixfertig verpackt ab und hängt es für acht Monate in die eigenen vier Wände. Das „studio“: Dieser Raum im Foyer

NEU UND B E AC H T E N SW E RT Die Ar tothek Steiermark: So nennt

man das also, wenn Privatpersonen Kunstwerke aus der Sammlung der Neuen Galerie Graz ausborgen können! Artothek. Und wie funktioniert das? Eigentlich sehr einfach: Es gibt eine Ausstellung und bei dieser sucht man das

Lebensraum Joanneumsviertel – im Winter wie im Sommer ein Platz zum Verweilen.

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des Joanneumsviertels wird der Ort für junge Kunst, Spontaneität und Flexibilität. Die Idee ist, jungen Künstlern aus Österreich eine unkomplizierte Präsentationsplattform zu bieten. Außerdem kann der Besucher – noch bevor er Eintritt zahlt – etwas erleben – denn der Zutritt, der ist kostenlos. Laut Sammlungskurator Günther Holler-Schuster ist die Idee folgende: „Das ‚studio‘ da unten, das soll leben.“


Ein Blick ins Joanneumsviertel

1 Neue Galerie Graz

Die Sammlung mit Werken aus dem 19. und 20. Jhdt. 2 BRUSEUM Zum Leben und Werk von Günter Brus 3 Naturkundemuseum

Der Natur aber sowas von auf der Spur

4 Steiermärkische Landesbibliothek Bücher ausbor-

gen, Führungen mitmachen, steirisches Kulturerbe kennenlernen

Barrierefreier Zugang Bibliothek der Neuen Galerie Graz C Café-Bar-Restaurant OHO! D Joanneumsviertelplatz E Lesliehof mit Freiluftkino und Adventmarkt

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„Plex Noir“ hat sich etwas für unsere smartphonegesteuerte Gesellschaft einfallen lassen. Auf der Fassade der Neuen Galerie gibt es eine audiovisuelle Installation, die durchs Mobiltelefon dirigiert werden kann. Sehr interaktiv wird gezeichnet und gespielt.

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Tritt ein!

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In der Neuen Galerie Graz hat man auf mehreren Stockwerken verteilt die Möglichkeit, unterschiedlichste Strömungen der Kunst aus dem 19. und 20. Jahrhundert kennenzulernen. WER BIST DU? P O R T R ÄT S A U S 200 JAHREN Laufzeit 25.MAI 2017  � 3.SEP 2017 Schenkungen sind für Museen unabdinglich. So bildet eine Schenkung Erzherzog Johanns an das Joanneum einen Teil des Grundstocks der Kunstsammlung zum 19. Jahrhundert. Und so ist eine dem Museum vor Kurzem geschenkte, nicht unbedeutende Sammlung dafür verantwortlich, dass man sich im Jahr 2017 dem Porträt widmet. Dieses Thema ist vielseitig und umfasst vom Herrscherbildnis bis zum Selfie von heute die Selbstdarstellung in allen Farben, Techniken und Formen. Konstruktion des Selbst

In Zeiten von Facebook-Profilen und Instagram-Accounts ist Selbstdarstellung fast täglich Brot. Die Warhol’schen „15 minutes of fame“ sind brandaktuell, denn dieser meinte: „In the future, everyone will be world-famous for 15 minu-

tes.” Die Konstruktion des Selbst wird im Fokus der Neuen Galerie stehen und das regt zum Nachdenken an. Bilder von Kaiser Franz Joseph auf jedem Häferl, Pop-Art und auch Fotos von Großindustriellen sind nur ein paar Beispiele für viele Formen der Medienrealität. BRUSEUM Ein Museum für Günter Brus

Im BRUSEUM gibt es einen ganzjährigen Ausstellungsbereich mit den zentralen Werken von Günter Brus, einem der bedeutendsten österreichischen Künstler von internationalem Rang, Vertreter des Wiener Aktionismus, Maler, Zeichner und Autor. Wechselausstellungen beschäftigen sich mit Brus oder Künstlern, die inhaltlich zu ihm passen.

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Eine Herbstführung zu Victor Hugos Zeichnungen im BRUSEUM. Tipp:


N AT U R K U N D E M U S E U M

D IE N AT U R IN DER HAND

Sie lieg t tatsächlich gut in der Hand, die Landschaft.

In der aktuellen Sonderausstellung kann jeder seine eigene Welt erschaffen, und zwar mit „Kinetic Sand“.

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Joanneumsvier tel

Gehen ein Museum, die Naturparke Steiermark und das Voyeur in eine Ausstellung. Was kommt dabei heraus? „Natur in Menschenhand?“ Laufzeit bis 7.JAN 2018 Natürlich ist sie kein Witz, die Ausstellung, die sich gerade im Naturkundemuseum im Joanneumsviertel ausgebreitet hat. Man könnte sie eher als Erlebnis, Gesamtkunstwerk oder Märchen zusammenfassen. An der Stelle, an der sich das altbekannte Schaubergwerk immer befand, steht jetzt ein Brunnen, aus dem ein Märchen schallt, das eigens für die Ausstellung geschrieben wurde. Einen Raum weiter taucht man in die neonfarbene Realität einer Kröte ein, samt Haut und Haaren steht man dann zwischen überlebensgroßen Grashalmen. Ein mulmiges Gefühl kommt auf. Seltenes

In der digitalen Artengalerie wird einem auf 49 Bilderrahmen das Familienalbum der heimischen Arten gezeigt. Weiter geht’s mit einem Quiz nach dem anderen, welche schnell das eigene Wissen bestärken oder eben aufzeigen, wo die Lücken fürs Prädikat „Naturexperte“ liegen. Auf der Sulm fährt man Floß (um die Wette) und erklärtes Highlight ist der Sandkasten für Erwachsene (und

Kinder), in dem man mit kinetischem Sand Landschaft (ver)formt. Alles zu Entdeckende wurde in Kooperation mit den Naturparken Steiermark zusammengestellt, von Anja Stejskal gestaltet und von der Grazer Agentur „das Voyeur“ mit viel individuellem Design und streetartiger Kunst versehen. Auch kein Witz. S E X P E RT E N Laufzeit 5.MAI 2017  �  7.JAN 2018 Die gleichnamige Ausstellung konzentriert sich auf die Fortpflanzung und allerlei Strategien, um die Evolution voranzutreiben. Frei nach Cole Porters „Birds do it, bees do it. Even educated fleas do it“, kann man sich das Gastspiel dieser Exponate auch im Naturkundemuseum ansehen. Klein, aber OHO!

Entspannt ins Museumswochenende starten? Bei Kaffee & Co im OHO!


VOLL AUFGEBL A SEN

Das Kunsthaus Graz wird sich in den nächsten Jahren unter der neuen Leiterin Barbara Steiner ganz gewiss und nicht unbemerkt verändern. Warum das? Ein Lagebericht. 16

Die Wortskulptur von Erwin Wurm, 2016

KU N STHAU S GR A Z



Das Kunsthaus Graz ist per Definition „ein Ausstellungshaus der zeitgenössischen Kunst, das in seinen regelmäßigen Wechselausstellungen globale Tendenzen zeigt und diese in einen regionalen und lokalen Zusammenhang stellt.“ Was erwartet uns also im Jahr 2017 in Sachen Gegenwartskunst?

Das Kunsthaus Graz bedeutet mehr, als „nur“ Ausstellungen zu machen und daher wird auch der Umbauplan Teil des Pro-gramms sein. Generell wird sich die Kunsthaus-Crew samt Besuchern recht viel mit Alltagsroutinen beschäftigen. Künstler wie Erwin Wurm bekommen ihren Platz zum Fragenaufwerfen. Er stellt Banalitätsfallen auf und plötzlich merkt man – uhuhuh, da war ja etwas ganz anderes gemeint! Künstler wie Wurm weisen uns darauf hin, dass der Alltag nicht banal ist, sondern dass dort einiges auf uns lauert. Lästige Zeitgenossen

Im Kunsthaus Graz will man, dass sich die Leute gut fühlen. Denn zeitgenössische Kunst ist ohnehin nicht immer

leicht verdaulich. Auch dazu macht sich Barbara Steiner ihre Gedanken und erklärt: „Dies findet sich durchgehend in der Kunstgeschichte: Die Zeitgenossen machten es ihren Zeitgenossen immer schon schwer. Die Künstler als Zeitgenossen sind oft lästig.“ Gut erklärt

Sie setzt alles daran, offen zu kommunizieren und Auskunft zu geben. Sie möchte erklären, dass es die zeitgenössische Kunst per se nicht gibt. Zeitgenössische Kunst bedeutet, dass durchaus darüber gestritten werden muss, was Kunst ist und was nicht. Sie möchte Fragen wie „Muss man Kunst verstehen?“ oder „Wie entsteht das Programm des Kunsthauses?“ beantworten. Das ist gut, und wir freuen uns schon darauf.


Kunsthaus Graz

„Das Kunsthaus soll wieder mehr mit seinem Umfeld kommunizieren.“

„Hinsichtlich der Sprache stelle ich mir große Lesbarkeit vor.“

Auch die gedruckten Ausstellungsführer sind vor den Umräume-Arbeiten nicht sicher. Die Fragestellung ist und wird sein: „Wo kommuniziere ich in welcher Weise für wen?“ So wird es zum Beispiel ein „Faltblatt für Eilige“ geben.

Daher wird das Foyer komplett anders aussehen und die Stichworte hierzu sind: Wände weg und „nach außen offen“.

„Schluss mit: Wo ist hier überhaupt der Eingang?!“

Man hat sich das Feedback der Besucher zu Herzen genommen und wird die Probleme wie jene der Eingangsdefinition nun angehen.

Zum Konzept eines großzügigen, einladenden Hauses gehört ein Vorplatz, der sogar das Potenzial hätte, die kultige „Weikhard-Uhr“ als Treffpunkt abzulösen.

„Das Chaos muss mitgedacht werden. Das passiert nämlich unausweichlich.“

Nach dem „Umräumen“ wird alles in geordnete Bahnen umgeleitet sein. Alles wird viel systematischer vonstattengehen: Vom Empfang der Drucksachen bis zur Zwischenlagerung der Waren im Museumsshop.

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Die neue Leiterin Barbara Steiner

„Der Vorplatz ist eigentlich deprimierend.“

Man dar f gespannt sein und ist mehr als nur eingeladen, an den Programmpunkten des Kunsthauses Graz 2017 teilzunehmen.


LAN DE SZ E U GHAU S

Ein großartiges Kulturdenkmal – inszeniert in der Grazer Herrengasse. Die größte Waffenkammer der Welt ist einmalig und Zeitzeuge einer Epoche, in der Krieg und Frieden auch in Mitteleuropa Katz und Maus spielten. SPIEL MIR DA S L IED VOM FRIEDEN Was kann man daraus lernen?

Einerseits, dass die in den historischen Quellen genannten „Türken“ von damals nicht unbedingt etwas mit denen von heute zu tun haben. „Das Osmanische Reich erstreckte sich über halb Europa bis nach Bosnien und die Reste der alten Militärgrenzen sind noch immer sichtbar“, erklärt Bettina Habsburg-Lothringen, die Leiterin des geschichtsträchtigen Museums. Ein Stück geschmiedete Landesgeschichte, die bei vielen Graz-Besuchern ganz oben

auf der „To-do“-Liste steht und dabei auf Friedenserziehung setzt. Es wird gefragt und nachgedacht, wie jeder dazu beitragen kann, ein friedliches Miteinander zu leben. Vor allem bei Schülergruppen ist dieses Programm ein Hit und auch zum Weltfriedenstag am 21. September 2017 werden nicht die Waffen, sondern das Bewusstsein geschärft. Denn dieser Stichtag ist eine gute Gelegenheit über Gott, die Welt und den Frieden nachzudenken, zu diskutieren oder Vorträgen zu lauschen.

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Landeszeughaus

„Es ist die globale Dimension von Krieg und Frieden, die dazu führt, dass die Zeughausbestände weltweit nachgefragt werden.“ — Thomas Storm

Drei Fragen an T H O M A S STORM

Der Pferdeharnisch ist eines der Prunkstücke.

Alles muss genauestens dokumentiert werden.

Leiter der Restaurierungswerkstatt im Landeszeughaus

Haben Sie ein Faible für die Neuzeit oder historische Waffen? TS: Das Interesse für diese Zeit

war schon immer da. Ich kann mich erinnern, dass ich mich als Kind auch schon für Rüstungen interessiert habe. Das Zeughaus hat sich dann so ergeben. Wir haben hier aber nicht nur mit der Restaurierung zu tun, sondern bieten auch viel Service an. Fast täglich trudelt ein Anruf oder ein unerwarteter Brief herein. Beides versuchen wir umgehend und mit all unserem Fachwissen zu beantworten.


Landeszeughaus

Kann man den Wer t, der sich im Zeughaus befindet, überhaupt schätzen? TS: Wenn man sich mit den Ka-

talogen von Auktionshäusern hinsetzt und sich durchrechnet, welche Ausstellungsstücke sich im Zeughaus befinden, kommt man schon auf eine stolze Summe. Da geht dann die Waffenkammer fast als Schatzkammer durch. Allerdings ist es die kulturhistorische Bedeutung, die das Zeughaus so wichtig macht und weswegen immer wieder Museen aus dem Ausland um Exponate, oder eben ganze Ausstellungen auf Basis unserer Bestände anfragen.

Sie sind derjenige, der die Harnische, Schwerter und Rüstungen auf Reisen begleitet. Was ist bei so einer Über fuhr mit wer tvoller Fracht zu beachten? TS: Das ist wahrscheinlich der

spannendste Teil meines Jobs. Zuletzt war ich in Finnland bei der Ausstellung

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Blick ins Depot in der Grazer Lastenstraße.

In Reih’ und Glied – alles hat seine Ordnung.

„Heavy Metal“, wofür ich viele Stunden im Lkw gesessen bin. Aber ich wurde auch schon im Frachtraum eines Flugzeuges verstaut, um unsere Stücke unbeschadet über den großen Teich zu fliegen. Eine solche Reise erfordert viel Vor- und Nachbereitung. Da geht es vor allem um genaue Kontrollen, die für die Reiseversicherungen notwendig sind. Wir fordern etwa alle 14 Tage einen Klimabericht von den Räumlichkeiten an und erst, wenn dieser stabil ausfällt, dann dürfen unsere Schützlinge einziehen. Schlussendlich muss natürlich alles akribisch verpackt werden. Wir reden hier von perfekt klimatisiertem Museumstransport: Eine Leidenschaft, die Leiden schafft.


MUSEUM FÜR GESCHICHTE

Das Rad muss nicht neu erfunden werden, aber so manches Museum. In diesem Jahr ist es das „Museum für Geschichte“ (formerly known as „Museum im Palais“) inmitten der von der UNESCO geschützten Grazer Dachlandschaft.

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Museum für Geschichte

Ein Erklärungsversuch

Bis dato waren es die Objekte mit Bezug zur Oberschicht, die sich im Mittelpunkt der Dauerausstellung befanden. Nun wird neu interpretiert. Weg mit den gläsernen Schneewittchensärgen um die Exponate herum und her mit einem sogenannten Schaudepot. Im zweiten Obergeschoss des Palais Herberstein gilt ab jetzt wie bei einem guten Dirndl: „Es wird gezeigt, was man hat.“ Ähnlich der Situation am Präsentierteller reiben sich Kleider, Schmuck, Grabkreuze, Luster, Uhren und dergleichen die Schultern. „Es gibt keine weitere Narration, dies ist eine Präsentation unserer Sammlung. Zusammen mit den Vermittlern kann man sich einige Themenbereiche wie etwa ‚Frauen‘ , ‚das Leben in der Steiermark im 18. Jahrhundert‘ oder ‚die Südsteiermark‘ herausgreifen und sich dann passende Exponate mittels rotem Faden erklären lassen“, sagt Bettina Habsburg-Lothringen, die als Leiterin eine der Schlüsselpersonen in der Neupositionierung des Museums ist. Geschichtliche Amuse-Gueule

Das WYSIWYG*-Prinzip soll wie vieles andere die Hemmschwelle senken und Kulturgeschichte in kleinen Happen präsentieren. So ist sie leichter verdaulich. „Ich möchte einmal eine Ausstellung machen, die ganz ohne Jahreszahlen auskommt“, verrät die Museumsleiterin, „denn es geht eher

darum, zu verstehen, wie sich Weltbilder und Denksysteme, Konzepte von Macht oder das Zusammenleben der Menschen über die Generationen geändert haben.“ Und so wurde auch das Museum in der Grazer Innenstadt ins rechte Licht gerückt, um den Wandel der Gesellschaft porträtieren zu können. Offen für die Regionen

Bei alledem spielen auch die Multimedialen Sammlungen (MMS) eine große Rolle. Sie beinhalten Fotos, Filmrollen, Tonbänder und ähnliches (analoges) Material. Nicht immer stehen Graz oder die gesellschaftlichen Oberschichten im Mittelpunkt der Medienrelikte. Es sind die Menschen und die Entwicklung der steirischen Regionen, die sie dokumentieren. Denn man braucht nicht weit zurückzureisen, damit man auf für uns befremdliche Vorstellungen zum Geschlechterverhältnis, zur Kindererziehung oder zum Jenseits trifft. Die Zeitreise des gerade wie ein Phönix aus der Asche entstiegenen Museums geht vom 12. Jahrhundert bis zur aktuellen Zeit.

„Wir eröffnen im neuen Museum mit den Prunkräumen des Palais auch einen Ballsaal der Geschichte.“ — Bettina Habsburg-Lothringen über das Museum in der Sackstraße

*What you see is what you get


Museum für Geschichte

„ E I N H A M M E R S C H L A G …“ 5 0 0 J A H R E EVA N G E L I S C H E R G L A U B E IN DER STEIERMARK Laufzeit 15.JUN 2017  � 8.JAN 2018 eformation in Worte gefasst

Macht des Wortes

Mit Hammerschlägen wurden die Luther’schen Thesen angebracht. 500 Jahre ist der evangelische Glaube in der Steiermark nun alt. Ein Jubiläum, das man nicht besser feiern könnte, als mit einer Ausstellung zu diesem wortlastigen Thema. Dass Luthers Thesenanschlag so vieles ändern und Kriege, Verfolgung, Verleumdung sowie Hass heraufbeschwören würde, war nicht sofort klar. Die Folgewirkungen, die durch die revolutionären Handlungen dieses Mannes losgetreten wurden, dauern bereits 500 Jahre an. Auch das Landeszeughaus etwa war auf protestantische Geldgeber angewiesen (nur um einen Querverweis zwischen den Häusern des Joanneums anzubringen). Heute blicken wir zurück und merken wieder einmal, wie mächtig Worte sein können. Auch das Ausstellungskonzept greift dieses Thema auf und geht ganz offensiv und bewusst mit Schrift um.

Auf Papierbahnen steht das Wort als solches im Vordergrund. Das wird eine Ausstellung, bei der es gilt, so einiges an Zusammenhängen zu verstehen:

„Die Reformation ist ein komplexes Thema, da kann man sich nicht einfach durchzappen. Wir bemühen uns aber, die Hintergründe so anschaulich wie möglich aufzubereiten.“ — Bettina Habsburg-Lothringen

Dafür ist einem danach einiges klarer, was vielleicht seit Schulzeiten eine Grauzone in der Suppe der Vergangenheit war. Auch bequeme Schuhe helfen, denn in ganz Graz geht die Ausstellung im „Antennensystem“ weiter: Orte wie der Paradeishof, die Stiegenkirche oder das Landhaus waren wichtige Schauplätze der Reformation und werden daher ebenso genutzt und bespielt.

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Auch Ferdinand Pauwels hat sich 1872 mit Luthers Thesenanschlag beschäftigt


Die M u (kurz: ltimedialen dächt MMS) sin Sammlu nis de ngen d d a s r Stei den al Bilder e s Rolle solches e rmark und geine pr im ne omine weruen M nte useum spiele n. Wenn ein Museum beschließt, raus zu 3 Bu ch s

t ab e

n, vi ele B ilder

Was ist die Landesaufnahme?

gehen und sich am Land und unter Leuten umzusehen, ob nicht so mancher Medienschatz in Form von Fotos, Filmen und dergleichen zu finden ist, dann passieren wunderbare Dinge. Unterm Heu können sich 12.000 Negativplatten befinden, oder Fotos vorm sicheren Untergang in Form von Schimmel und falscher Lagerung bewahrt werden. Im Zuge der sogenannten „Landesaufnahme“ wurde das analoge fotografische und audiovisuelle Erbe aufgespürt. Nun lagert es in den perfekt klimatisierten Depoträumen der MMS im Joanneumsviertel und denkt sich: „Glück gehabt!“ F A U T H F O T O G R A F I E RT. EIN WESTSTEIRISCHES H O F - AT E L I E R

Laufzeit 28.APR 2017  � 8.OKT 2017 Franz Fauth war Fotograf in der Südweststeiermark. Das wussten die Leute im Sulmtal sehr lange, andere Steirer allerdings nicht. Das wird sich nun ändern, denn seine Bilder wurden vom

Heuboden geborg en und zeigen die Geschichte einer Region vom ersten Motorrad über sä mtliche Vereinsfe iern bis zu hohen Be suchen. LAND BEI NA C H T. FOTOEXPED ITION IN DER NÄCHTL ICHEN STEIERMARK

Laufzeit 17.NOV 20 17  � 25.F EB 20 18 Nachtfotografie wa r und ist eine große H erau sf orde ru ng . War um al so nicht alles zusamm entragen, was die M M S zu bi et en ha be n un d da s zu ei ne m schwar z- we iß en St ra uß de s N ac ht le be ns zu sa m m en bü nd el n? Gasthäuser, Nacht reklamen, Rotlichtviertel – alle sind sie dabei.


Museum fĂźr Geschichte

Eugen Hauber. rechts: Nebelnacht, links: Cafè Stadtpark bei Nacht, undatiert


VOLKSKUNDEMUSEUM

AB INS BE T T!

Wem das im Jahr 2017 nicht 端ber die Lippen kommt, der hat sich das nicht gut 端berlegt. Denn im Volkskundemuseum wartet eine Sonderausstellung, die fein durchdacht und mit vielen tollen St端cken zum Gr端beln und Reflektieren des eigenen Alltags anregt. 30


Volkskundemuseum

I M B E T T. E P I S O D E N E I N E R Z U F LU C H T

2017 fliegen die Federn

Laufzeit 30.JUN 2017 � 31.DEZ 2018 Im Jahr 2017 dreht sich im Volkskundemuseum alles um das gute, alte Bett. Die Sonderausstellung mit passendem Namen thematisiert 22 verschiedene Zugänge zu Matratze, Lattenrost und Co.

Das wird angekündigt und auch gehalten. Im Innenhof des Museums wird mit unbegleiteten Flüchtlingen ein Bett gebaut. Es wird das Bett als Zufluchtsort thematisiert und dieses Thema anhand eines Fotoprojekts untermalt. Im geschichtsträchtigen Trachtensaal gibt es eine Intervention zur Nachtwäsche und es wird das berühmteste Bett der Welt gezeigt. Und das ist kein Schmäh!

Ein Bett für jede Lebenslage

Bettgeschichten

Aber - wie man sich denken kann: Es geht nicht so sehr um das Möbelstück. Es geht vielmehr um den Schauplatz. Das Bett steht für Geborgenheit und Schutz. Es ist der Ort, wo wir für gewöhnlich gezeugt und geboren werden und der Ort, der mit dem Sterbebett am Ende eines Lebens in den Mittelpunkt rückt.

In der Erotik-Stube geht es um Nähe und Zärtlichkeit. Alt und Jung können anonymisiert übers Flüsterphon eigene Bettgeschichten erzählen – wenn man das halt mag. Die Traumdeutung bekommt ihren Platz in der Ausstellung und auch hier darf sich der Besucher wieder munter einbringen, um beispielsweise an einem Traumtagebuch mitzuschreiben.

Das ist mein Bett

Welcher Mensch gehört in welches Bett? Diese Frage wird dem Besucher gestellt und beim spielerischen Zuordnen kann man das Bett sogar als Statussymbol erkennen. Außerdem ist es nicht selbstverständlich, ein eigenes Bett zu haben: Früher musste oft eines der Enkelkinder zu den Großeltern ins Bett, um als Wärmekissen zu dienen. Diese und viele andere Geschichten bringt die Ausstellung zutage und lässt Selbstverständliches beziehungsweise wenig Wahrgenommenes überdenken.

Episoden einer Ausstellung

Hat mein Puppenbett mir schon damals vorgegeben, wie ich heute wohnen möchte? Mit wem schlafe ich im Bett? Bin ich davon besessen, gut schlafen zu müssen, da ich weiß, dass ich ohne ausreichend Schlaf nicht gut funktioniere? Diese und viele andere Fragen machen Sinn und Spaß, sich damit zu beschäftigen. Also, raus aus den Federn und rein ins Volkskundemuseum!

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Prunkräume

Alte Galerie

Die 24 Prunkräume im zweiten Stock werden auch „Beletage“ genannt. Einer der Räume sticht besonders hervor: der Planetensaal. Die Beletage ist nur während einer der regelmäßig stattfindenden Führungen zu besuchen und an ausgewählten Abenden öffnen sich die Türen der Prunkräume auch bei Nacht, denn dann wird zur beliebten Kerzenlichtführung geladen.

Die Galerie im ersten Stock des Schlosses bildet gemeinsam mit der Neuen Galerie das Kunsthistorische Museum der Steiermark. Übrigens nicht nur für KunstgeschichteStudenten! Es wird die Zeitspanne vom Mittelalter bis zum ausgehenden 18. Jahrhundert abgedeckt und die Stichworte lauten Malerei, Skulptur und Grafik.

Schlosspark und Gär ten

Über diesen Schlosspark gibt es viel zu erfahren. Der englische Landschaftsgarten geht auf Jérôme Graf Herberstein zurück, der den im Barock streng strukturierten Gärten nicht viel abgewinnen konnte und eher an der Nachbildung der „wilden“ Natur Gefallen fand.

SC H LO S S E G GEN BERG

FÜR BEGINNER

Ein Ausflug nach Eggenberg kann vieles beinhalten, denn man glaubt es kaum, was sich dort alles abspielt. Archäologiemuseum

Wer sich immer schon einmal eine Mumie (samt – keine Angst: nicht sichtbarem – Inhalt) aus nächster Nähe ansehen wollte oder sich für Fragen wie „Ist mein Wesen abbildbar?“ und „Brauchen wir Götter?“ interessiert, ist hier goldrichtig.

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Münzkabinett

Im Erdgeschoss vom Schloss befindet sich ein besonderer Schatz in Form einer modern aufbereiteten Sammlung an Münzen, die vieles von der Zeit erzählen, in der sie verwendet wurden. Man staunt über Sprichwörter und viel Wissenswertes rund ums liebe Geld.


S chloss Eg genberg

Was sollte man über den Schlosspark wissen? MA: Man sollte wissen, dass es

Fünf Fragen an M A R I A AUER

Gärtnerin im Schlosspark Was ist das Besondere an den Gärten von Schloss Eggenberg? MA: Das Besondere ist, dass wir

uns hier in einer UNESCO-Welterbestätte befi nden. Denn nicht nur das Schloss gehört da dazu, sondern auch der Schlosspark. Zusätzlich steht dieser noch unter Denkmalschutz. Ausschlaggebend ist das Konzept des englischen Landschaftsgartens, welches mit dem „freien Denken“ der Romantik zu tun hat: Es soll so aussehen, als wäre alles von der Natur so erschaffen. Wie fühlt es sich an, in einem Welterbe tätig zu sein? MA: Man muss extrem aufpassen.

hier mehrere verschiedene Gärten zu besichtigen gibt. Da wäre zum Beispiel der sogenannte Planetengarten. Der frühere Küchengarten ist das Pendant zum Planetensaal im Schloss und nach den sieben klassischen Planeten angelegt. Dann haben wir in den Jahren 2007 und 2008 den Rosenhügel restauriert. Früher war es etwas Besonderes, Rosen zu haben, denn sie waren etwas sehr Kostbares. Ja, und das ist noch lange nicht alles: Ich sage nur Herrschaftsgartel, Südpavillon und barocker Obstgarten. Wo halten Sie sich denn am liebsten auf? MA: Ich denke, das ist, wie wenn

Sie mich fragen, welches von zehn Kindern ich am liebsten mag. Ich halte mich in allen Teilen des Schlossparks gerne auf.

Über die Gärten von Eggenberg gäbe es ja noch viel mehr zu erzählen – wo bekommt man gute Information? MA: Wir bieten Führungen

durch den Schlosspark, zum Planetengarten und eigene Rosenführungen an. Und es gibt interessante Bücher in unserem Shop.


S chloss Eg genberg

A LT E G A L E R I E

Wenn eine Sammlung auf das Thema „Glauben“ gut vorbereitet ist, dann ist es die Alte Galerie! Denn auf diesem Gebiet hat sie ohnehin einiges zum Herzeigen parat. Bewegt man sich durch die Alte Galerie, bemerkt man schnell, dass jeder Raum einem anderen Schwerpunkt gewidmet ist. Die sakrale Kunst des Mittelalters wird aufgebrochen in Themen wie „Maria“, „Christus“ oder „Die Heiligen“. Regelmäßige Führungen im Rahmen der Reihe „Bilderreisen“ nehmen diese Themen auf und erklären so die Rolle einzelner Heiliger oder die Bedeutung von Tieren und mehr.

T ipp: Wer findet in den altehrwürdigen Räumen der Alten Galerie jene zwei Bilder, auf die man im Jahr des Glaubens einen extraintensiven Spezial-Blick werfen sollte? Es handelt sich dabei um Pomis’ „Erzherzog Ferdinand als gerechter Streiter“ und um das „Symbolum Apostolorum“ von Teodoro Ghisi.

Es brechen neue Zeiten an

In der Neuzeit verliert die Kirche als Auftraggeber ihre Vormachtstellung. Weltliche und humanistische Geschichten werden nun erzählt. Humanismus! Der Mensch wird sich seiner selbst bewusst, die Künstler treten in den Vordergrund und somit hängen in diesen Räumen der Alten Galerie Porträts, Weltlandschaften, Tierdarstellungen u.v.m. Man beschäftigt sich etwa mit dem Kampf um den Glauben. Was soll man sagen: Die Alte Galerie ist mit ihrer Installation zur Reformation sowie Gegenreformation auf den Joanneums-Schwerpunkt 2017 vorbereitet!

EH SCHON ALLES DA!

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S chloss Eg genberg

Passionsaltar mit Schreingruppe und bemalten FlĂźgeln, datiert 1518 aus der Filialkirche St. Nikolaus in GroĂ&#x;reifling


S chloss Eg genberg & Flavi a S olva

ARC HÄOLO GI E MUSEUM Ältestes Gedächtnis der Steiermark

Im Park von Schloss Eggenberg steht seit 2009 ein Archäologiemuseum. Dieses soll zum Nachdenken – auch über Alltägliches – anregen. Und der Star unter den Ausstellungsstücken heißt ganz klar „Kultwagen von Strettweg“. Die Abteilung Archäologie und Münzkabinett tobt sich in verschiedenen Bereichen aus. Zum einen führt sie Forschungsprojekte durch, zum anderen kümmert sie sich um die ur- und frühgeschichtliche beziehungsweise die Provinzialrömische Sammlung des Joanneums und um das Antikenkabinett, welche gemeinsam eine Zeitspanne von etwa 50 000 v. Chr. bis ins frühe Mittelalter abdecken. Gesammelt wird übrigens schon seit 1811 und seit 1853 gehört auch dieser „Kultwagen von Strettweg“ dazu.

Herzstück :

Der Kultwagen von Strettweg.

Für jeden Topf ein Deckel beim fürstlichen Prunkgeschirr.

Der Star

Der Kultwagen wurde im 7. Jahrhundert v. Chr. angefertigt und vom Bauern Ferdinand Pfeffer in Strettweg (bei Judenburg) im Jahr 1850 während der Feldarbeit entdeckt. Zu Anfang spielten noch seine Kinder mit den Figuren, heute zählt das Ausstellungsstück zu den komplexesten Objekten der Eisenzeit in Europa und hat einen Versicherungswert von ungefähr 50 Millionen Euro. So ändern sich die Zeiten! Die Anordnung der Figuren und die Spekulationen über den Wagen (der aus einem hallstattzeitlichen Grabhügel stammt) erklären am besten die Experten vor Ort, denn die können Geheimnisse um diese Ikone der Steiermark lüften.

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S chloss Eg genberg & Flavi a S olva

So klein und schon voller Geschichten!

MÜNZKABINETT Einprägsame Erlebnisse

Die zweitgrößte Münzensammlung Österreichs wird im Schloss Eggenberg mittels einer „Lupentour“ erlebbar gemacht. Sowohl keltische, römische als auch mittelalterliche und neuzeitliche Münzen werden im Münzkabinett zu echten Hinguckern, die man mit der Lupe aufspürt und dann am Bildschirm erklärt bekommt. So treffen die zwei Wörtchen „modern“ und „informativ“ auf Münzen mit Elefanten und Wissen über Geldsysteme – und all das macht diesen Museumsbesuch zu einem echten Geheimtipp! Und wir werden nicht dafür bezahlt, dass wir das sagen.

Gegenstände machen den Alltag der Antike greifbar.

Gesichter aus Kalkstein. Ausflugstipp:

F L A V I A S O LV A In der archäologischen Schutzzone

Das kurzweilige Zeitreisen bei Flavia Solva in der Südsteiermark ist kostenlos und eine umgehbare Vitrine voll Information übernimmt die Reiseleitung. Wir werden ins Jahr 70 nach Christus entführt, als Flavia Solva unter Kaiser Vespasian das Stadtrecht erhielt, und staunen nicht schlecht über das 20.000 Quadratmeter große Freigelände sowie über die Lebensspuren dieser lang vergangenen Zeit.

Dabei den Abstecher nach Frauenberg bei Leibnitz und zum Schloss Seggau nicht vergessen!


ÖSTERREICHISCHER S KU L P T U R E N PA R K

ZWISCHEN ZEI T UND R AUM

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Österreichischer Skulpturenpark

Mit einem Lotosteich, gebauter Landschaftsarchitektur und mit dem Charme der Grazer Peripherie ist der Österreichische Skulpturenpark ausgestattet. Er wurde vom „Guardian“ als einer der Top-10-Skulpturenparks weltweit auserkoren, und ist gleichzeitig eine der schönsten Begegnungsmöglichkeiten mit Skulptur. Hat ein Riese hier sein Spielzeug verloren? Auf jeden Fall tauchen Fragen im Kopf auf, während man riesigen roten Blasen beim Sich-Aufblähen zusieht oder ein andersartig zusammengebautes Flugzeug bestaunt. Dabei passiert etwas ganz Besonderes, und das heißt Entschleunigung. Dieser Dialog zwischen Kunst und Natur, der da im Skulpturenpark stattfindet, macht einen langsamer, weil das Staunen anklopft. Das Areal ist vom Schweizer Architekten Dieter Kienast angelegt und wird von Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt (wie Fritz Wotruba, Franz West oder Yoko Ono) bereichert.


S C H LO S S S TA I N Z

W E R H AT A N G S T V O R M BĂ–SEN WOLF?

Warum polarisiert dieses Tier so?

Seit wann ist der Hund des Menschen treuer Begleiter? Gibt es momentan eigentlich noch freilebende Wolfsfamilien in Ă–sterreich?

*Die Antworten auf diese Fragen gibt es noch bis 5. November 2017 im Jagdmuseum.


Warum führen der Mensch, der Hund und der Wolf eine Dreiecksbeziehung? Hat der Wolf Heilkräfte?

S chloss Stainz

Sind Wölfe gute Wesen oder treiben sie ihr Unwesen?

Was hat der U-Boot-Krieg im Zweiten Weltkrieg mit dem Wolf am Hut?

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Laufzeit 1.APR  2017  � 5.NOV  2017


S chloss Stainz

Vom Weidmann auf die Weide

Wie so oft im Joanneum, stolpert man auch in Stainz gleich mehrere Male über den Erzherzog, ohne den es das nach ihm benannte Universalmuseum heute nicht gäbe. Er war einstiger Bürgermeister von Stainz, seine Nachfahren führen noch heute das Schloss, sein Outdoor-Outfit ist im Jagdmuseum ausgestellt und seine weltbekannte Modellsammlung an Geräten das Highlight des Landwirtschaftsmuseums. JAGDMUSEUM Keine Trophäensammlung

Auf 2.500 Quadratmetern pirscht man durch das größte Jagdmuseum Österreichs. Dabei lernt man die heimische Tierwelt besser kennen und die Aufgabe von Jägern verstehen. Eines kann gleich vorab versprochen werden: Das Museum öffnet die Sinne für zukünftige Naturerlebnisse, denn man hört, sieht und fühlt sich richtig in die heimische Tierwelt ein. Egal, ob man Hand an das weiche Fell eines Eichhörnchens legt, dem Auerhahn bei der Balz zuhört oder beobachtet, wie der Fuchs seine Opfer erlegt. Und danach ist kein Waldspaziergang mehr wie zuvor. Trophäen

und „Krickerln“ sind dabei auch Teil der Ausstellung, allerdings zählt klar das erfahrbare Erlebnis. LA N DW I RT S C H A F T S MUSEUM Modelle als Models

Bei den insgesamt mehr als 16.400 Objekten, die das Landwirtschaftsmuseum sein Eigen nennt, muss man sich erst einmal entscheiden, was es alles auf die begrenzte Ausstellungsfläche schafft. So wurde irgendwie aus dem Vollen geschöpft und der Landwirtschaft der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ein Denkmal gesetzt. Besonders lang bleibt man bei der Modellsammlung landwirtschaftlicher Geräte hängen, die durch ihren Detailreichtum und ihre Vielseitigkeit Staunen erzeugt.

„Wir haben natürlich viel. Was wir nicht haben, das ist Platz.“ — Karlheinz Wirnsberger


SC H LO S S TR AU TEN F ELS

Wer bin ich? Woher komme ich? Woran glaube ich? Fragen, die sich jeder – ob groß oder klein – schon einmal gestellt hat. Antworten findet man auch in den Religionen dieser Welt. Wie ein offenes Buch liegen sie in der Sonderausstellung im Schloss Trautenfels vor einem. Da darf man sich, im Schatten des Grimmings, durchaus mit den spirituellen menschlichen Grundbedürfnissen auseinandersetzen. Laufzeit 6.APR  2017  � 31.OKT  2017

IM ENNSTAL GEHT'S UM GOT T UND D IE W E LT

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S chloss Trautenfels

Der Mensch hat zwei Beine und zwei Überzeugungen: eine, wenn’s ihm gut geht und eine wenn’s ihm schlecht geht. Die letzte heißt Religion.

Trautenfels und das Ennstal waren lange Zeit Brennpunkt der Religionen: Protestantismus und Katholizismus prallten aufeinander. Die damaligen Herren über die Burg Neuhaus – die Familie Hoffmann – gehörten zu den einflussreichsten Förderern des protestantischen Glaubens in der Steiermark. Und in der Johanneskapelle von Pürgg (das ist die mit den ältesten Fresken der Steiermark, wo die Urfassung von „Tom & Jerry“ in Form des antiken Katzen-Mäuse-Krieges zu sehen ist) befindet sich eine arabische Inschrift. Und da Glauben ein menschliches Grundbedürfnis ist, beschäftigt sich Schloss Trautenfels damit auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene.

— Kur t Tucholsky, deutscher Journalist & Schriftsteller

Woran glauben wir?

Dabei liegt der Fokus aber nicht auf dem Protestantismus, der im Ennstal vor langer Zeit Einzug gehalten hat, sondern auf den Thesen und Charakteristika der großen Religionen unserer Zeit. Ein Thema, das aktueller und akuter nicht sein könnte. Dabei packt die Ausstellung „Gott und die Welt“ diese Fragestellung bei der Wurzel und geht viele Tausend Jahre zurück, um Entstehung, Sinn und Entwicklung der einzelnen Glaubensbekenntnisse zu vermitteln. So brisante Fragen wie „Wann kamen die Religionen eigentlich auf ?“ oder „Wie hat sich die Menschheit von der Göttervielfalt auf einen Gott fokussiert?“ bekommen ebenso Raum wie eine praktische Gegenüberstellung

von Schöpfungsgeschichte und biologischer Evolution. Religion ist eine harte Nuss – das wusste bereits Martin Luther, der seine Thesen vor 500 Jahren aufstellte (Oho – Jubiläum!). Das Schloss Trautenfels knackt diese mit seiner großzügigen Sonderausstellung „Gott und die Welt“auf.

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Wunder aus Wachs

Für fast jeden Körperteil gab es eine kleine Wachsfigur, die geopfert auf baldige Heilung hoffen ließ.

Salz-Business

Damals sahen die Salzprodukte noch ein bisschen anders aus als heute.

Schicht für Schicht

Das Ennstal ist allein wegen der umliegenden Bergwelt aufregend – einen Einblick bekommt man in der Dauerausstellung. Sightseeing -Tipp:

20 Gehminuten Richtung Grimming befinden sich die Grundmauern der 1574 von der Familie Hoffmann errichteten evangelischen Kirche.


Auch Peter Rosegger beschäftigte sich mit dem Thema „Glauben“. Er ging auf Wallfahrten und beschrieb seine Gedanken in allerlei Schriftstücken. Das und noch vieles mehr erfährt man in den Museen am Alpl und in Krieglach.

GL AUBEN UND DENKEN DES PE T ER ROSEGGER

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Zur Ver fügung gestell t von der Steiermärkischen Landesbibliothek aus dem Nachlass Peter Rosegger

RO S E G G E R - G E B U RT S H AU S & ROSEGGER-MUSEUM


Spezial-Rosegger-Tipp:

Die Waldschule sowie die Wanderwege am Alpl. Und die neue Gartenanlage beim Landhaus in Krieglach.


Roseg ger-Muse en

Das Geburtshaus

Die Sammlungskuratorin der Rosegger-Museen beschreibt es so: „Rosegger hat sich ja über Gott und die Welt Gedanken gemacht“. Da ist das Thema Glauben im Joanneums-Jahr 2017 sehr stimmig. Der Schriftsteller und Volksdichter war zeit seines Lebens praktizierender Katholik, der zusätzlich Gefallen am Protestantismus fand. Viele religiöse Überlegungen schrieb er in der Monatsschrift „Heimgarten“ nieder. Was man weiß, ist, dass er bereits als Kind Wallfahrten unternommen hat. Eine mit dem Vater, weil bei der Feldarbeit in der Waldheimat beinahe etwas Tragisches passiert wäre. Zum Dank für den glimpflichen Ausgang gingen die beiden zum bekannten Pilgerort Mariazell. Eine andere Wallfahrt führte nach Maria Schutz und von dieser Wanderreise erzählt die Geschichte „Als ich das erste Mal auf dem Dampfwagen saß“:

Das umfassende RoseggerErlebnis beinhaltet den Besuch des Gebur tshauses am Alpl mit anschließender Führung im Landhaus im nahen Krieglach.

Alpl-Stimmung

„Das Dasein ist köstlich, man muß nur den Mut haben, sein eigenes Leben zu führen.“ … „Mein Pate, der Knierutscher-Jochem – er ruhe in Frieden! – war ein Mann, der alles glaubte, nur nicht das Natürliche. Das wenige von Menschenwerken, was er begreifen konnte, war ihm göttlichen Ursprungs; das viele, was er nicht begreifen konnte, war ihm Hexerei und Teufelsspuk. … So hielt der Jochem den lieben Gott für einen gutherzigen, einfältigen Alten (ganz wie er, der Jochem, selber war), den Teufel aber für ein listiges, abgefeimtes Kreuzköpfel, dem nicht beizukommen ist und das die Menschen und auch den lieben Gott von hinten und vorn beschwindelt. Abgesehen von dieser hohen Meinung vom Luzifer, Beelzebub (was weiß ich, wie sie alle heißen), war mein Pate aber ein gescheiter Mann. Ich verdanke ihm manches neue Linnenhöslein und manchen verdorbenen Magen.“

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Roseg ger-Muse en

Im Jubiläumsjahr 2018 wird Peter Rosegger im Joanneum ohnehin viel zu sagen haben, denn dann jähr t sich sein Gebur tstag zum 175. Mal und sein Todestag zum 100. Mal. Aber wir sind ja nicht so, auch 2017 gibt es schon ein paar Zitate zum Einstimmen:

„Keine Erfindung, keine Gewalt der Welt hat das getan, was Begeisterung vollbrachte.“ Ein Eindruck vom Landhaus in Krieglach

Wanderwege am Alpl

„Wer Vertrauen hat, erlebt jeden Tag Wunder.“ „Die Stimmung der äußeren Natur ist stets nur ein Spiegel unseres Gemüts.“


Norber tine Bresslern-Roth

Tiermalerin bis 17.APR 17

Neue Galerie Graz

Di-So 10 � 17 Uhr

Landschaftsmalerei von

Neue Galerie Graz

Japanische Farbholzschnitte 7.APR – 20.AUG 17 Di-So 10 � 17 Uhr Neue Galerie Graz Yoshio Nakajima

Waldmüller bis Thöny bis 7.MAI 17

Kampf und Leidenschaft

Di-So 10 � 17 Uhr

Die Produktion der Dinge

Mi-So 10 � 17 Uhr Museum für Geschichte (vormals: Museum im Palais) bis 7.MAI 17

Out of the Picture

7.APR – 9.JUL 17 Di-So 10 � 17 Uhr Neue Galerie Graz / BRUSEUM Licht 2017 21.APR – 6.JUN 17

Im öffentlichen Raum der Stadt Graz Gesammelte Geschichte

S O N D E R AU S ST E L LU N G E N

Natur in Menschenhand?

Über Wirkungen und unerwünschte Nebenwirkungen bis 7.JAN 18 Di-So 10 � 17 Uhr Naturkundemuseum

Schaudepot

Mi-So 10 � 17 Uhr Museum für Geschichte (vormals: Museum im Palais) ab 28.APR 17

Fauth fotografier t Taumel

Navigieren im Unbekannten 10.FEB – 21.MAI 17 Di-So 10 � 17 Uhr Kunsthaus Graz Erwin Wurm

Ein weststeirisches Hof-Atelier 28.APR – 8.OKT 17 Mi-So 10 � 17 Uhr Museum für Geschichte (vormals: Museum im Palais) SEXper ten

Fußballgroßer Tonklumpen auf hellblauem Autodach 24.MÄR – 20.AUG 17 Di-So 10 � 17 Uhr Kunsthaus Graz

Flotte Bienen, tolle Hechte Di-So 10 � 17 Uhr Naturkundemuseum

5.MAI 17 – 7.JAN 18

Wer bist du? David Reumüller

Di-So 10 � 17 Uhr Neue Galerie Graz, studio

25.MÄR – 14.MAI 17

Der Wolf

Gott und die Welt 6.APR – 31.OKT 17

Schloss Trautenfels

25.MAI – 3.SEP 17

Neue Galerie Graz

Di-So 10 � 17 Uhr

Susanna Flock

Di-So 10 � 17 Uhr Jagdmuseum, Schloss Stainz 1.APR  – 5.NOV 17

Woran glauben wir?

Porträts aus 200 Jahren

2.JUN – 9.JUL 17 Di-So 10 � 17 Uhr Neue Galerie Graz, studio „Ein Hammerschlag…“

täglich 10 � 17 Uhr

500 Jahre evangelischer Glaube in der Steiermark 15.JUN 17 – 8.JAN 18 Mi-So 10 � 17 Uhr Museum für Geschichte (vormals: Museum im Palais)


Koki Tanaka

Auf ins Ungewisse

Provisorische Studien (im Entstehen) 23.JUN – 27.AUG 17 Di-So 10 � 17 Uhr Kunsthaus Graz Haegue Yang

The VIP’s Union 23.JUN 17 – 2.APR 18

Kunsthaus Graz

Kunsthaus Graz 23.SEP 17 – 25.MÄR 18

Kunsthaus Graz

Di-So 10 � 17 Uhr

Victor Hugo – Günter Brus

Di-So 10 � 17 Uhr

6.OKT 17 – 14.JAN 18 Di-So 10 � 17 Uhr Neue Galerie Graz / BRUSEUM Ar tothek Steiermark 2017

Im Bett 30.JUN 17 – 31.DEZ 18

Volkskundemuseum

Mi-So 14 � 18 Uhr

Gesammelte Geschichte: Foto Film Ton

Schaudepot

studio übermorgen

Museum as Toolbox

Kunsthaus Graz

Mi-So 10 � 17 Uhr Museum für Geschichte (vormals: Museum im Palais) ab 17.NOV 17

Di-So 10 � 17 Uhr Neue Galerie Graz, studio 14.JUL – 3.SEP 17

8.SEP – 15.OKT 17

Di-So 10 � 17 Uhr 3.NOV – 26.NOV 17 Neue Galerie Graz, studio

Land bei Nacht

Di-So 10 � 17 Uhr

Ber tl & Adele

Zwei Grazer Kinder im Holocaust ab 15.SEP 17 Mi-So 10 � 17 Uhr Museum für Geschichte (vormals: Museum im Palais)

Fotoexpedition in der nächtlichen Steiermark 17.NOV 17 – 25.FEB 18 Mi-So 10 � 17 Uhr Museum für Geschichte (vormals: Museum im Palais) Geschichte erzählt ab 17.NOV 17 Mi-So 10 � 17 Uhr Museum für Geschichte (vormals: Museum im Palais)

Veronika Eberhar t

Di-So 10 � 17 Uhr 16.SEP – 29.OKT 17 Neue Galerie Graz, studio steirischer herbst 2017

Produktion des steirischen herbsts und der Neuen Galerie Graz 23.SEP – 30.DEZ 17 Di-So 10 � 17 Uhr Neue Galerie Graz Graz Architektur

Rationalisten, Ästheten, Magengrubenarchitekten, Demokraten, Mediakraten 23.SEP 17 – 28.JAN 18 Di-So 10 � 17 Uhr Kunsthaus Graz

Kunstraum Steiermark 2017 8.DEZ 17 – 4.FEB 18 Di-So 10 � 17 Uhr Neue Galerie Graz, studio

S O N D E R AU S ST E L LU N G E N

Episoden einer Zuflucht


JOHANN UND DIE STEIERMARK. GESCHICHTE UND WANDEL. KLEINE ZEITUNG UND KULTUR. Manche Dinge gehören einfach zusammen. Als Partner des Museums für Geschichte wünscht die Kleine Zeitung erhellende Zeitreisen.


INFO


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Schloss Stainz

Schlossplatz 1

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Schloss Trautenfels

Trautenfels 1

8510 Stainz

8951 Stainach-Pürgg

T +43 3463 2772 16

T +43 3682 222 33

Öffnungszeiten:

schloss-trautenfels.at

1.APR – 5.NOV 17

Öffnungszeiten:

Di-So 10 � 17 Uhr

6.APR – 31.OKT 17

Führungen auf Anfrage

täglich 10 � 17 Uhr Führungen auf Anfrage

Jagdmuseum

jagdmuseum-stainz.at Landwirtschaftsmuseum

MUSEEN STEIERMARK

landwirtschaftsmuseum-stainz.at

11

Rosegger-Geburtshaus

Alpl 42, 8671 Alpl T +43 3855 2375

rosegger-geburtshaus.at Öffnungszeiten: 1.APR – 31.OKT 17

8

Österreichischer

Di-So 10 � 16 Uhr

Skulpturenpark

Führungen auf Anfrage

Thalerhofstraße 85 8141 Premstätten T +43 316 8017 9704

skulpturenpark.at

12

Öffnungszeiten:

Roseggerstraße 44

Rosegger-Museum

1.APR – 31.OKT 17

8670 Krieglach

täglich 10 � 20 Uhr

T +43 3855 2375

Eintritt frei

rosegger-museum.at Öffnungszeiten: 1.APR – 31.OKT 17

Di-Sa 10 � 16 Uhr 9

Flavia Solva

Marburgerstraße 111 8435 Wagna T +43 316 8017 9515

flaviasolva.at Öffnungszeiten: Ganzjährig als von außen begehbare Vitrine frei zugänglich.

Führungen auf Anfrage


MUSEEN STEIERMARK

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Joanneumsviertel

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Landeszeughaus

6

Schloss Eggenberg

8010 Graz

Herrengasse 16, 8010 Graz

(Zugang Kalchberggasse)

T +43 316 8017 9810

8020 Graz

T +43 316 8017 9100

landeszeughaus.at

T +43 316 8017 9560

Eggenberger Allee 90

welterbe-eggenberg.at

Öffnungszeiten:

Öffnungszeiten:

Di-So 10 � 17 Uhr

1.APR – 31.OKT 17

Di-So 10 � 17 Uhr

Prunkräume Öffnungs-

Neue Galerie Graz

NOV – MÄR 18 nur mit Füh-

zeiten: 1.APR – 31.OKT 17

+ BRUSEUM

rung (ausgenommen Advent).

neuegaleriegraz.at bruseum.at Führungen: Sa, So, Feiertag 14 Uhr (DE) So 11 Uhr (EN)

Di-So, Feiertag nur im

Führungen:

Di-So, Feiertag

Rahmen einer Führung.

Di-So, Feiertag

11, 14 Uhr (DE) 13 Uhr (EN)

Führungen:

oder auf Anfrage

10, 11, 12, 14, 15 und 16 Uhr Park Öffnungszeiten:

oder auf Anfrage

1.APR – 31.OKT 17 Naturkundemuseum

MUSEEN GRAZ

naturkunde.at

4

Volkskundemuseum

täglich 8 � 19 Uhr

Paulustorgasse 11-13a

1.NOV 17 – 31.MÄR 18

Highlight-Führungen:

8010 Graz

Sa, So, Feiertag 14:30 Uhr

täglich 8 � 17 Uhr

T +43 316 8017 9810

(DE+EN) oder auf Anfrage

volkskundemuseum-graz.at

Museen Öffnungszeiten: 1.APR – 29.OKT 17

2

Kunsthaus Graz

Lendkai 1, 8020 Graz

Öffnungszeiten:

Mi-So 10 � 17 Uhr

1.APR – 31.DEZ 17

1.NOV – 31.DEZ 17 nur im

Mi-So 14 � 18 Uhr Führungen: Di-Fr für

Voranmeldung zugänglich

Rahmen einer Führung nach

T +43 316 8017 9200

Gruppen auch außerhalb

kunsthausgraz.at

der Öffnungszeiten nach

Alte Galerie

Voranmeldung

altegalerie.at

Öffnungszeiten:

Di-So 10 � 17 Uhr Führungen: Sa 15:30 Uhr So, Feiertag 11 Uhr (DE) So 14 Uhr (EN)

Archäologiemuseum

archaeologiemuseum.at 5

Museum für Geschichte

(vormals: Museum im Palais)

Münzkabinett

Sackstraße 16, 8010 Graz

muenzkabinett.at

Architekturführungen in

T +43 316 8017 9810

ausstellungsfreien Zeiten:

museumfuergeschichte.at

Di-So, Feiertag 11, 12, 14 Uhr ( So EN) und 15:30 Uhr (DE) oder auf Anfrage

Öffnungszeiten:

Mi-So 10 � 17 Uhr Führungen auf Anfrage


Sie glänzt so neu …,

… unsere Joanneumskarte. „The one and only card“ kostet 30 Euro und erlaubt zwölf Monate freien Eintritt. Zusätzlich kann man sich das eine oder andere Paket dazubuchen, damit man dann zu zweit, mit der ganzen Familie oder einfach mit interessanten Zuckerln den Museumsbesuch genießen kann. Kleb’ dir eine – das Gewinnspiel!

Für alle, die nicht genug von Stickern, Museen und dem Gewinnen bekommen können: Macht euch ans Sammeln, denn wer unsere Museen besucht, bekommt dort für jeden Standort ein Pickerl . Schnell kann man diese klebrigen Zeitgenossen auf unsere Graz- und Steiermarkkarte in diesem Magazin kleben . Wer alle beieinander hat, bringt sie zur Kassa im Joanneumsviertel und bekommt als Treuegeschenk eine nigelnagelneue Joanneumskarte !

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Standortticket Standortticket Volkskundemuseum Standortticket Rosegger

9€ 7€ 4,50 € Österreichischer Skulpturenpark + Flavia Solva gratis

Joanneums-24h-Karte Joanneums-48h-Karte Joanneumskarte 12 Monate gültig Führung im Kartenpreis nicht inkludiert *

*sofern nicht anders angegeben

13 € 19 € 30 € 2,50 €


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Berg und Tal. Stadt und Land. Mensch und Tier. Glaube und Kunst. Irgendwo dazwischen steckt der Fokus des Universalmuseums. Im Fall des Joanneums haben sich die zwei Autorinnen Vera Bachernegg und Katharina Maria Zimmermann aufgemacht, um diesem seine Geheimnisse und Geschichten zu entlocken. Dabei sind sie vor allem auf großartige Menschen mit noch größeren Gedanken gestoßen. Sie führen als personifizierter roter Faden durch die Museumsgeschehnisse der Steiermark, von Trautenfels bis zum Skulpturenpark, vom beschaulichen Krieglach bis ins Joanneumsviertel mit all seinen städtischen Zerstreuungen. Das, was diese Spurensuche ergeben hat, macht neugierig auf mehr. Und liest sich wie ein kurzweiliges Magazin.

www.museum-joanneum.at

www.eatwritelive.com


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