Magazin: Schule & Museum SS 2022 im Universalmuseum Joanneum

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Das neue Semester im Joanneum: Herzlich willkommen! 01

Editorial: Wie kann es weitergehen?

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Schloss Eggenberg: Park und Gärten

02

NEU! Tierwelt Herberstein

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03

Fortbildungen 2022/23 im Joanneum

UNESCO: Welterbe – entdecken – erfahren – verstehen

04

Naturkundemuseum

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Prunkräume, Schloss Eggenberg

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On tour an der Mur

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Alte Galerie, Schloss Eggenberg

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UMJ goes MFF

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Artenschutz im Museum

Archäologiemuseum, Münzkabinett, Schloss Eggenberg

08

CoSA – Center of Science Activities

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09

„Anfassen erwünscht statt Berühren verboten!“

Podcast meets Vodcast. Online ins Museum

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Volkskundemuseum am Paulustor

Österreichisches Freilichtmuseum Stübing

11

Wem gehört die Stadt?

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Schloss Trautenfels

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Red’ ma drüber! Das Museum als Austauschforum und Lernort

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Jagdmuseum und Landwirtschafts­ museum, Schloss Stainz

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Rosegger-Museum, RoseggerGeburtshaus

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Joanneumskarte Schule

U3

Service und Information

U4

Was Sie nicht versäumen sollten …

Aktionstage! Schule schaut Museum: Nationale Vermittlungsoffensive 13

Museum für Geschichte

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Geschichtswerkstatt: Film und Kino in der Steiermark

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Landeszeughaus

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Kooperation! Next Liberty Kinder- und Jugendtheater

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Österreichischer Skulpturenpark

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Neue Galerie Graz

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Museum und Nachhaltigkeit

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Kunsthaus Graz

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Kunst-, Kultur- und Naturvermittlung on tour

O!

BING

Mit nur 3 Klicks zum Wunschprogramm! Viele, viele weitere Angebote praktisch nach eigenen Bedürfnissen filterbar: www.museumjoanneum.at/schule

Impressum: Universalmuseum Joanneum Feb. 2022; Konzept: Monika HolzerKernbichle­­r, Anita Niegelhell, Michael Pinter, Eva Maria Pomberer, Elisabeth Schatz; Redaktion: Elisabeth Schatz, Abteilung für Besucher*innen, schule@museum-joanneum.at; Grafik: Leo ­Kreisel-Strauß; Lektorat: Jörg Eipper-Kaiser Kurzfristige Änderungen entnehmen Sie bitte der Webseite.


Wie kann es weitergehen? Liebe*r Pädagogin*Pädagoge, „Schwere Zeiten“ und „Was bleibt?“ – unter diese Mottos stellten meine Kolleg*innen die Editorials der letzten beiden Ausgaben dieses Magazins. So lange schon müssen wir uns alle – auch Sie als P ­ ädagog*innen – immer wieder neuen Situationen ­anpassen, Altbewährtes neu denken, unsere ­Möglichkeiten überarbeiten. Und d ­ achten wir noch bis vor Kurzem: „Dann und … ja dann kehren wir wieder zu dem zurück, was früher war!“, so dämmert es uns schön langsam, dass dieses Früher ­wahrscheinlich nicht oder zumindest so schnell nicht mehr zurück­kommen wird. Wie kann es also weitergehen? Nicht umsonst rufen wir heuer ab 2. März dazu auf, Ideen und Visionen für ein Gelingen von Morgen in der Social-­MediaKampagne zur nationalen Vermittlungsoffensive ­„Schule schaut Museum“ unter dem gemeinsamen Hashtag #allesanders?! sichtbar zu machen ... Viele von uns haben in den letzten beiden Jahren enorm viel dazugelernt. Und durch diesen Lernprozess war Weiterentwicklung möglich, auch über die Möglichkeiten und Grenzen der digitalen Vermittlung hinaus. Wir Natur-, Kunst- und Kulturvermittler*innen haben uns teils von Grund auf neu ­finden und erfinden müssen. So gibt es jetzt in

Schloss Eggenberg zusätzlich zu Programmen, wie sie sich seit Jahren bewährt haben, Formate, die gänzlich neu und für alle sofort erlebbar sind. Für Schüler*innen genauso wie für Pädagog*innen ab der Elementar­ stufe. Genaueres dazu erzähle ich Ihnen auf den nächsten Seiten. Im Jahr 2022 widmen wir uns in Schloss Eggenberg ganz dem Thema Welterbe. Die neue Sonderausstellung im Archäologiemuseum macht Geschichte im wahrsten Sinne lebendig. Mit VR-Brillen ist man plötzlich mittendrinn in der römischen Stadt Flavia Solva oder man erlebt den Alltag in einer Siedlung der Hallstattzeit. Ich möchte Ihnen auch erzählen, dass mit Jahresbeginn das Joanneum um seinen 14. Standort gewachsen ist: Die Tierwelt ­Herberstein ist fortan Teil der „JoanneumsFamilie“. Es wird heuer auch möglich sein, unsere Museen in Graz und Stübing länger zu besuchen. Wir haben jetzt sogar bis 18 Uhr für Sie geöffnet. Abschließend habe ich die schöne ­Aufgabe, Ihnen anzukündigen, dass ab 09. Juli 2022 alle Besucher*innen, die jünger als 19 Jahre sind, freien Eintritt in unsere Museen haben (ausgenommen Tierwelt Herberstein). Außerdem freuen wir uns schon darauf, Sie endlich wieder einmal persönlich bei

Einführungen oder einer unserer über die PH Steiermark anrechenbaren Fortbildungen im Joanneum zu treffen … Auch wenn Prognosen derzeit schwer zu treffen sind, möchte ich Ihnen sagen, wie es bei uns ganz sicher weitergeht: Wir werden Altbewährtes erhalten und Neues auspro­ bieren, um Ihnen weiterhin die bestmögliche Stütze für den Unterricht sein zu können! Damit so viel wie möglich bleibt!

Eva Maria Pomberer, Leiterin Kunst- und Kulturvermittlung Schloss Eggenberg Prunkräume & Park, Alte Galerie, Münzkabinett, Archäologiemuseum Foto: UMJ/Heinz Einwagner

Editorial 1


Tierwelt Herberstein Abenteuerfaktor mit Frischluftgarantie im größten Klassenzimmer der Steiermark! Schüler*innen gehen auf Safari durch alle Kontinente und beobachten dabei h ­ eimische Tiere und Exoten beinahe wie in freier Wildbahn. Unsere Zoopädagog*innen haben Antworten auf (fast) alle Fragen: Warum ­haben Zebras eigentlich Streifen? Warum heulen Wölfe im Mondlicht? Warum können Siamangs das Wetter vorhersagen? Bei den kommentierten Fütterungen hören Sie interes­sante Geschichten über unsere Bewohner: Einzig­ artiges, Spannendes und Wissenswertes über Tierart, Lebensweise und Ansprüche einzelner Tiere. Sie möchten die Tierwelt mit Ihrer Klasse auf eigene Faust erkunden? Ganz einfach die „Tierisch Cool“-App downloaden und quer durch den Tiergarten rätseln. Sichern Sie sich zusätzlich unsere Rätselrallye-Hefte: Drei ­unterschiedliche Serviceprogramme (1.–2., 3.–5. oder 6.–8. Schulstufe) sind kostenfrei an der Kassa erhältlich. Knifflige Fragen sind mittels Mehrfachauswahl zu lösen und Lücken-

Eine tierische lt Reise um die We 2

Info und Buchung: 03176/80777 info@tierwelt-herberstein.at www.tierwelt-herberstein.at texte fordern die Schüler*innen zur aktiven Arbeit mit den Gehege-Tafeln auf.

Fotos: SCHIFFER PHOTODESIGN

Tierpfleger mit Vari

Afrika-Runde Von Dscheladas, die ursprünglich aus dem äthiopischen Hochland kommen, und bunten Mandrills bis hin zu majestätischen Raub­ katzen wie Geparden oder Löwen erkundet die Gruppe in Begleitung unserer Zooschule die afrikanische Tierwelt – auf Wunsch auch die Fauna anderer Kontinente. Afrikawiese

→ 1.–13. Schulstufe, Führung: 1 h, zu den Öffnungszeiten, 5 € zzgl. Eintritt, Anmeldung erforderlich! Tierwelt-Talk Erlebnisorientierter Kurzunterricht mit Anschauungsbeispielen: Zahlen, Daten und Fakten zu heimischer und exotischer Tierwelt inklusive! Module zur Auswahl: „Safari – ­Raubkatzen und Primaten im Mittelpunkt“ oder „Karneval der Tiere – Verkleidungskünstler und Gesangsvirtuosen der Tierwelt“ → 1.–13. Schulstufe, Start des Stationen­ programms um 09:30 und 10:30 Uhr auf der Afrikawiese (30 min pro Station, Gesamtdauer: 60 min), 02.05.–08.07. und 12.–30.09.2022 (nur bei Schönwetter!), kostenfrei zzgl. Eintritt, keine Anmeldung erforderlich!

Streichelzoo

Gepard


Die ganze Welt des

Fortbildungen 2022/23 im Joanneum Die „ganze Welt des Staunens“ tut sich auch bei diesem Pädagog*innen-Special auf, das in Kooperation mit der PH Steiermark, dem Bildungshaus Schloss St. Martin und der PPH Augustinum ausgeschrieben ist: … alles dabei, was Ihr Herz so begehrt! Und sollte uns der Virus ein Schnippchen schlagen, schwenken wir „auf digital“ um. So oder so, wir freuen uns auf Sie und Ihre Anmeldung ab Mai 2022 über PH Online oder Nachmeldung für das SS 2022 (auch gerne außerhalb des offiziell anrechenbaren Rahmens …).

Biologie und Physik zum Anfassen im CoSA am 14.12.2022

Spannende Exkursionen ins Museum mit der Fachschule! Im Rahmen der Agrar­pädagogika am 07.09.2022

Das Kunsthaus Graz, das Naturkundemuseum und das Volkskundemuseum erleben! Ein Nachmittag voller Kunst, Kultur und Natur für die Primarstufe am 14.03.2023

DIY und Robotics: Werkunterricht im CoSA am 12.10.2022 Kunst vermitteln im Museum – Hito Steyerl im Kunsthaus Graz am 13.10.2022 Faszination Insekten – von Ameisenlöwen und Nashornkäfern im Naturkundemuseum am 19.10.2022 „Film und Kino“, „Steiermark und ­Nationalsozialismus“ im Museum für ­Geschichte am 06.12.2022 Der Klimawandel und die Steiermark im Naturkundemuseum am 07.12.2022

„Schule schaut Museum“: Kunstvermittlung fürs Klassenzimmer in ganz Österreich, Online-Bundesseminar: 18.01.2023 Spannende Ausflüge mit der Primar­stufe ins UNESCO-Weltkulturerbe Schloss Eggenberg am 07.03.2023 Berufsorientierung! Hands-on aktiv ­werden: Daniel Düsentrieb und Dr. House im CoSA am 08.03.2023

Kunst (von A bis Z) vermitteln im ­Museum: Antike bis zeitgenössische Kunst im ­Joanneum am 22.03.2023

Staunens!

Gewusst? Museum „ganz privat“: Ab vier Pädagog*innen richten wir eine Einführung im Rahmen der Öffnungszeit sehr gerne zum Wunschtermin aus ­ (ausgen. Freilichtmuseum Stübing und Tierwelt Herberstein).

Nationale Vermittlungs­ offensive in 50 Museen:

Limitierte Freiplätze für ­Programme im Museum und aus Distanz, auch in den Grazer Museen des Joanneums von 2. bis 4. März 2022 buchbar! www.schuleschautmuseum.at

Ethik/Religion(en): Was kann/darf Wissen­­schaft? CoSA, Museum für Geschichte, Naturkundemuseum, Volkskundemuseum am 18.04.2023 Storytelling und Chemie im CoSA am 03.05.2023 Lernen an historischen Objekten ­Österreichisches Freilichtmuseum Stübing am 08.06.2023

Foto: Kunsthaus Graz

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Naturkundemuseum Im Sommersemester fokussieren wir in unseren Programmhighlights ein wichtiges gesellschaftsrelevantes Thema: den Biodiversitäts­ verlust. Die Sensibilisierung für dieses globale Problem erfolgt wie immer über spannende handlungsorientierte Angebote! Wir knüpfen direkt an die Lebenswelten der Schüler*innen an, indem wir ein städtisches Ökosystem als außerschulischen Lernort vorstellen und auch in weiteren Formaten die vielzitierte Natur vor der Haustür in den Mittelpunkt rücken. Des Weiteren können Sie im Rahmen des Artenschutz-Projekts „Schau­ platz Natur Schule. Wer ist der Nächste?“ mit Ihren Schüler*innen aktiv werden und einen Beitrag zum Naturschutz leisten, indem Sie Brutplätze für gefährdete Arten schaffen und Monitoring betreiben. In unserem Frühjahrs-Special geben wir einen Einblick in die globale Artenvielfalt und beleuchten unglaubliche evolutionäre Anpassungsformen. Im Zuge des Rundganges „Tricksen – Tarnen – Täuschen“ holen wir nämlich die tierischen Meister der Irreführung vor den Vorhang und decken gemeinsam ihre Geheimnisse und Erfolgsrezepte auf.

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Info und Buchung: 0316/8017-9100 joanneumsviertel@museum-joanneum.at Neu: bis 18 Uhr geöffnet! Tricksen – Tarnen – Täuschen. SPECIAL März–Mai Lug und Trug als wirkungsvolle Strategien im Überlebenskampf der Tier- und Pflanzenwelt. → 1.–13. Schulstufe, 50 min: Rundgang im biowissenschaftlichen Teil des Naturkundemuseums, altersgerecht angepasst, im SS 2022: 4 € (frei mit Joanneumskarte Schule) Foto: UMJ/M. Binder

Aktionskoffer: Erdgeschichte (im Klassenzimmer) erleben Zahlreiche spannende Themen aus der Erdgeschichte mit einem umfassend ausgearbeiteten und vielseitigen Unterrichtsprogramm, inkl. Bonus-Material für Pädagog*innen.

Staunen, Erleben, Begreifen

→ 5.–8. Schulstufe, 2–4 UE im Stationenbetrieb, im SS 2022: 50 € für die max. 14-tägige Entlehnung (frei mit Joanneumskarte Schule) Fächerübergreifendes Artenschutz-­ Projekt: Schauplatz Natur Schule. Wer ist der Nächste? Leisten Sie einen aktiven Beitrag zum Artenschutz und stellen Sie mit Ihrer Klasse eine Nisthilfe her! → 1.–13. Schulstufe, Kick-off: 03.03.2022, ­Beobachtungen mit uns teilen via ­Facebook und Instagram #besetzt, Anleitung im ­Onlineportal museum-joanneum.at/schule!

Collage: UMJ/M. Binder

Team Naturvermittlung: Marta Binder, Daniel Zechner, Waltraud Freiberger-Tannenberg, Žiga Čerpes, Kerstin Ploi


On tour an der Mur Um direkt an die Lebenswelten der Schüler*in­ nen anzuknüpfen, hat das Team der Naturvermittlung die Mur im Innenstadtbereich ausgewählt und stellt Ihnen als Pädagog*innen ein Begleitheft für eine eigenständige Exkursion bereit: Ziel ist, die Schüler*innen für die ­Biodiversität auch direkt vor unserer Haustür zu begeistern und damit zu sensibilisieren. Das Modul „Die Mur – wildes Wasser durch Graz?!“ bietet Lehrer*innen die Möglichkeit, ihren Schüler*innen der 5. bis 8. Schulstufe die innerstädtische Mur in Graz als Lebensraum einer Vielzahl von Tier- und Pflanzen­ arten zu vermitteln (siehe S. 21). Exemplarisch werden ausgewählte Arten der Großgruppen Säugetiere, Vögel, Reptilien, Fische und Pflanzen herausgegriffen und hinsichtlich ihrer Beziehung zur Mur, ihrer Anpassung an das Fließgewässer und ihrer Abhängigkeit davon thematisiert. Ausgewählte Stationen zwischen Murinsel und Augartenbucht dienen als Anhaltspunkte mit Vorzeigeobjekten zur Vermittlung der Inhalte. Anthropogen herbeigeführte Veränderungen des Flusses innerhalb der letzten Jahrzehnte werden ebenso besprochen wie deren Auswirkungen auf die Flora und Fauna entlang der Mur. Die Schüler*innen versuchen sich während des Spaziergangs als Film-Crew und drehen an-

h Wildes Wasser durc

Graz?!

hand des ihnen zugeteilten Auf­gabengebiets eine kurze ­Videosequenz. Dadurch wird jede*r einzelne von ihnen dazu angeregt, sich mit den Lebewesen und deren Umgebung aus­ einanderzusetzen. Die ­Schüler*innen machen sich auf die Suche nach Spuren heimischer Säugetiere, erkunden den Lebensraum Mur durch die Augen einer Würfelnatter und bestimmen die Gewässer­güte mithilfe von Kleinstlebewesen. Die ­digitalen Aufzeichnungen der Beobachtungen vor Ort ermöglichen eine gezielte Nachbereitung im Unterricht. Zusätzlich bietet ein eigens für die ­Exkursion entworfenes Bestimmungsheft den ­Schüler*innen die Möglichkeit, die häufigsten Arten, die entlang der innerstädtischen Mur beobachtet werden können, nachzuschlagen. Bei einem anschließenden Besuch im Natur­ kundemuseum können die Schüler*innen ihr Wissen über das Ökosystem Stadt und die r­ egionalen Besonderheiten von Flora und ­Fauna in unserem Vermittlungsprogramm „Wildes Graz – Natur vor unserer Haustür“ vertiefen. Ausgewählte Organismen, welche die Mur als Lebensraum nutzen, können im Naturkunde­museum aus nächster Nähe und im Detail betrachtet werden. Fotos: UMJ/Naturvermittlung Naturkundemuseum

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UMJ goes MFF

Seit Herbst 2021 ist das ­Universalmuseum Joanneum Teil der Klimaschutzbewegung Museums For Future. Es ist dies ein ­weiterer wichtiger Schritt, den das Joanneum unternimmt, um sich – aus dem Wissen um Vergangenheit und Gegenwart – der Zukunft zu widmen. Museums For Future ist ein globales Netzwerk von Kulturinstitutionen und deren Mitarbeiter*innen, die eine Begrenzung der Klima­ erwärmung von unter +1,5 °C zum Ziel haben. 2017 vertiefte das Vermittlungsteam des Naturkundemuseums im Rahmen der Reihe „Schauplatz Natur“ die Beschäftigung mit dem Klimawandel. Mittlerweile etablierte sich das Naturkundemuseum im Rahmen von Schwerpunkt-Aktionen rund um den 12. Dezember – dem Jahrestag des Beschlusses des Pariser Abkommens im Jahr 2015 – als Kompetenzzentrum für den Austausch über dieses Thema. Neben Workshops und Vorträgen gibt es Aktionstage an und für Schulen, wie jene an der HLW Fohnsdorf mit unseren Kooperationspartner*innen aus dem Bereich Klimabildung. Die menschengemachte Veränderung des Klimas ist seit Jahren wissenschaftlich unumstritten, die Veränderungen sind mittlerweile für alle spür- und sichtbar. Schnellstmögliche und effektive klimapolitische Maßnahmen 6

re!

Museums For Futu

sind notwendig und alternativlos, um das Pariser Klimaziel und damit eine ökologisch stabile, lebenswerte Zukunft für alle zu erreichen. Wir müssen Greta Thunberg und allen, die ­ihrem Beispiel gefolgt sind, dankbar sein, denn vor allem dadurch wurde dieses Thema und seine Dringlichkeit einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Mit dem Bekenntnis zu Museums For Future nimmt das Joanneum seine Verantwortung als Institution der Wissenschaft, Bildung und des Diskurses wahr, unterstützt die Klimastreiks und kommuniziert die Folgen der Klimakrise für Natur und Mensch – und dies in allen seinen Häusern. Dies bedeutet auch, bei Ausstellungsarchitektur, Transportverpackungen und internen Abläufen nachhaltiger zu werden. Ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung „Grünes Museum“ ist durch die Zertifizierung mit dem Österreichischen Umweltzeichen erfolgt. Als erste Häuser des Joanneums wurden das Kunsthaus Graz und das Volkskunde­ museum am Paulustor mit diesem Gütesiegel ausgestattet, weitere folgen 2022. Seit 2018 ist das Naturkundemuseum auf Initiative des Teams der Naturvermittlung Klimabündnis-Betrieb.

Foto: UMJ/J.J. Kucek

Foto unten: UMJ/N. Lackner

Da die Fridays For Future-Bewegung vor allem durch Schüler*innen getragen wird, möchten wir ein aktiver Partner von Schulen und deren Lehrkräften sein. Daher lade ich Sie gerne zum Dialog über Museums For Future und vor allem über die Frage, welche Rolle das Joanneum dabei spielen kann, ein: m ­ ff@museum-joanneum.at

Michael C. Niki Knopp, Kuratorischer Assistent Abteilung Naturkunde, Ko-Koordinator MFF am UMJ/ Naturkundemuseum


Artenschutz im Museum 5 Fragen – 5 Antworten mit Hartwig W. Pfeifhofer Spielen Museen eine Rolle im Naturschutz? Außenstehende unterschätzen oft die enorme Bedeutung von Museen hinsichtlich Bildung, Wissenschaft und Forschung. Museen bewahren Zeugnisse und Dokumente zu einem bestimmten Thema fachgerecht auf und machen sie Besucher*innen zugänglich. Durch Ausstellungen, Vermittlungsprogramme, Aktionstage und ähnliche Veranstaltungen arbeiten Museen aber nicht nur ­Vergangenes auf, sondern leisten einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung gegenwärtiger oder zukünftiger Probleme. Insbesondere auch im Natur- und Umweltschutz. Spielen Museen eine Rolle für den Artenschutz? Die Bereitschaft, ein Tier, eine Pflanze oder einen Pilz zu schützen, hängt in erster Linie davon ab, inwiefern der zu schützende Organismus Menschen nützlich sein kann, welche Rolle er in der Natur spielt und ob er überhaupt bekannt ist. Museen können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, gegen die erschreckend geringe Artenkenntnis in der Bevölkerung anzukämpfen. Gleichzeitig erhöht sich die allgemeine Bereitschaft, spezielle Artenschutzprojekte zu unterstützen oder daran mitzuarbeiten.

.at/ museum-joanneum artenschutz Worin besteht ein Nutzen der Zusammen­ arbeit von Museen und Naturschutzorgani­ sationen? Naturschutzorganisationen, z. B. vogelkundliche Vereine, erreichen mit ihren Aktionen und Projekten üblicherweise wesentlich kleinere Zielgruppen als Museen. Museen können andererseits vom Expert*innenwissen der Naturschutzorganisationen profitieren. Daraus ergibt sich ein Gewinn für alle Beteiligten. Gibt es erfolgreiche Beispiele? Ja, so einige. Ein gutes Beispiel ist das Artenschutzprojekt der Naturvermittlung im Naturkundemuseum. Hier wird, dem Gedanken von Citizen Science folgend, immer rund um den 3. März – den Welttag des ­Artenschutzes – eine bedrohte Art oder Artengruppe in den Mittelpunkt gestellt. Heuer wird es die Z ­ wergohreule sein und wir von BirdLife ­Steiermark sind mit von der Partie. Welchen Beitrag kann jede*r Einzelne für die Natur leisten? Unsere Gärten naturnah gestalten! Etwas mehr als 2 % der Landesfläche wird als Garten genutzt, oft naturfern, d. h. sehr intensiv, mit erheblichem Aufwand an Geräten und giftigen Chemikalien. Solche Flächen sind für die Natur nahezu wertlos. Selbst in

Zwergohreule, Foto: H. W. Pfeifhofer

dicht verbauten ­Gebieten kann ein naturnah gestalteter ­Garten als grüne Insel zahlreiche Vögel, Insekten und viele weitere Arten beherbergen. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, einen Kontakt zur Natur herzustellen und die ­Erholungswirkung der Gärten zu erhöhen.

Foto: Anna Kirchengast

Hartwig W. Pfeifhofer, BirdLife Österreich – Landesgruppe Steiermark, Obmann 7


CoSA – Center of Science Activities In 13 Bereichen entdecken Schüler*innen ganz unbeschwert technische sowie naturwissenschaftliche Zusammenhänge und Phänomene! Die Sonderschau MISSION POSSIBLE! gibt Einblicke in die Arbeit des Instituts für Weltraumforschung, das derzeit an 20 internationalen Weltraummissionen beteiligt ist. Wie eine Weltraummission abläuft, finden Schüler*innen auf einer fiktiven Mission im CoSA heraus. Bitte beachten Sie, dass Schulklassen nur im Rahmen gebuchter Programme von uns betreut werden können! Buchbar in voller Länge auch 3 Wochen vor den Sommerferien. Wenn die Chemie stimmt, stimmt auch die Reaktion Chemie fächerübergreifend mit Deutsch und Theater: Schüler*innen lernen chemische Experimente kennen und bauen diese in kurze Sketches und Szenen ein! → 7.–13. Schulstufe, 1,5 h: Workshop, ab 01.05., im SS 2022: 5 € (frei mit Joanneumskarte Schule) Vom Wissen zur Anwendung Neue Fortbewegungsmittel entwickeln oder im Medizinbereich forschen? Hands-on-Exhibits machen spektakuläre Phänomene und wissenschaftliche Erkenntnisse nachvollziehbar – nur noch kurz mit Schwerpunkt Weltraum! 8

Info und Buchung: 0316/8017-9100 info@cosagraz.at oder online: museum-joanneum.at/cosa-buchen-schule Neu: bis 18 Uhr geöffnet! → 5.–13. Schulstufe, 1,5 h: interaktives Entdecken, zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 5 € (frei mit Joanneumskarte Schule) Coding Tauch mit diesem einfachen Minicomputer in die Welt des Codings ein: Programmiere ­Fieberthermometer oder lass Nachrichten über ein Display sausen!

→ 5.–13. Schulstufe, 1,5 h: interaktives Ent­ decken, zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 5 € (frei mit Joanneumskarte Schule)

rTechnik und Natu wissenschaft zum Anfassen

→ 5.–13. Schulstufe, 1,5 h: Workshop, ab 28.02.2022, im SS 2022: 5 € (frei mit Joanneumskarte Schule) Lebensrealität – augmentierte Realität Du bewegst dich zwischen realer und ­virtueller Welt, löst knifflige Aufgaben über Ursachen und Auswirkungen des Klima­ wandels. Im Bereich CoSA_Energie setzt du dich mit deinem eigenen Alltag auseinander: Welche Auswirkungen hat dein Handeln und wo setzt du Prioritäten? → 7.–13. Schulstufe, 1,5 h: interaktives Entdecken, zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 7 € (2 € mit Joanneumskarte Schule) DIY – Do it yourself! So lautet die Devise! Taschenlampen bauen und mit 3-D-Stiften Objekte entstehen lassen: Im DIY packst du selber an, tüftelst und setzt tolle UpcyclingIdeen um.

Fotos: UMJ/J.J. Kucek


neum.at/ „Anfassen erwünscht www.museum-joan statt Berühren verboten!“ cosa-graz Wir finden Naturwissenschaften und Technik faszinierend! Oft beobachten wir aber, dass sich (junge) Menschen im ersten Moment davon überfordert fühlen: Sie scheinen damit komplizierte Vorgänge und ein hohes Maß an Wissen zu verbinden. Im CoSA – Center of Science Activities erkunden Schüler*innen deshalb niederschwellig und abwechslungsreich naturwissenschaftliche Phänomene und erfahren, was Menschen daran begeistert, in welchen Berufsfeldern sie arbeiten und welche Ausbildungen dafür notwendig sind. Jugendliche tauchen in Geschichten ein und werden selbst aktiv. Auf diese Weise finden sie heraus, wie Dinge funktionieren oder entstehen. Sie gehen auf Visite und forschen, an welchen Krankheiten Patient*innen leiden, oder sie entwickeln ein fantastisches Fahrzeug. Schüler*innen erleben hier naturwissen­ schaftliche und soziale Phänomene als Teil ihres Lebens und Pädagog*innen eine Ergänzung und Vertiefung der Fächer Physik, Biologie, Chemie, Mathematik, aber auch ­Werken, Religion(en)/Ethik, digitale Grund­ bildung und Berufsorientierung. Die Lebenswelt der Jugendlichen steht dabei im Zentrum. Sie treffen auf Objekte und Hands-on-Exhibits, die zum Reflektieren einladen. Wie wollen wir leben? Was ist uns im Alltag wichtig? Im CoSA werden Menschen

dabei begleitet, Urteils- und Kritikfähigkeit, Entscheidungs- und Handlungskompetenzen zu üben, Toleranz gegenüber anderen zu entwickeln und sich der Gegebenheiten und Veränderungen in Gesellschaft und Arbeits­ welt bewusst zu werden. Wenn Jugendliche im Kontext von Bildungsund Berufsorientierung das CoSA als Ort für Realbegegnungen nutzen, haben sie viele Möglichkeiten, ihre Interessen zu erforschen und eigene Stärken zu erkennen und zu vertiefen oder im Talente-Spot konkret nach Ausbildungsmöglichkeiten zu suchen. Im Do-it-yourself-Raum und bei Coding-Workshops steht das Experiment im Mittelpunkt. Schüler*innen erproben in Arbeitsprozessen, inwieweit der Mensch Materialien, Gegenstände, technische Hilfsmittel und Räume prägt und umgekehrt.

Foto: fiedlerphoto

Sabine Fritz, Institut Educational Governance, PH Steiermark

Auf Visite gehen im CoSA, Foto: UMJ/J.J. Kucek

Do-it-yourself-Bereich, Foto: UMJ/J.J. Kucek

Foto: fridaundfred

Nikola Köhler-Kroath, Leitung Vermittlung CoSA 9


Volkskundemuseum am Paulustor „Wie ist’s denn nun in der Steiermark?“ Das ist nur eine der vielen Fragen, die wir in der Ausstellung wie es ist zu beantworten versuchen. So viel sei verraten: Spannend sind die Antworten allemal! Das Volkskundemuseum hat sich mit der Vermessung der Gegenwart keine geringe Aufgabe gestellt. Doch ohne das Wissen um die Vergangenheit ist Gegenwart nicht zu verstehen. Für die Kulturvermittlung steht vor allem das Hinterfragen der Selbstbilder der Steiermark im Fokus der Betrachtung: „Was ist typisch steirisch?“ Für die kleinen Leute geht es auf eine auf­ regende Entdeckungstour mit der Suche nach der „Farbe Steiermark“. Mit den ­Älteren stellen wir uns Krisen und möglichen ­Bewältigungsstrategien und fragen uns, was wir aus ihnen lernen können. „Wie es ist. Ja, wie ist es denn?“ Die Welt verändert sich und die Steiermark als Teil der Welt mit ihr. Was abseits von Apfel und dem Puch-Moped ist denn „typisch ­steirisch“? Brauchen wir derlei Eindeutigkeiten überhaupt? → 1.–13. Schulstufe, 1 h: dialogischer Ausstellungsrundgang, zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 4 € (frei mit Joanneumskarte Schule)

„wie es ist“

Wie ist es denn?

„Ich wollt, ich wär ein Huhn …“ Essen und Trinken in der Steiermark Huhn oder Apfel? Suchen wir gemeinsam im Volkskundemuseum nach der Antwort auf diese und viele weitere spannende Fragen. Am Ende basteln wir noch ein lustiges Hühnchen. → 1.–4. Schulstufe, 1,5–2 h: dialogischer Ausstellungsrundgang mit Workshop, zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 5 € (1 € mit Joanneumskarte Schule) „Man muss reisen, um zu lernen“ Menschen und Dinge unterwegs Unterwegs zu sein ist cool, man lernt viel und kommt herum. Das wusste nicht nur Mark Twain. Was aber, wenn das nicht freiwillig geschieht? Und was hat das Reisen von Dingen mit uns Menschen zu tun? → 5.–8. Schulstufe, 1,5–2 h: dialogischer Ausstellungsrundgang mit Diskussion, zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 5 € (1 € mit Joanneumskarte Schule) „Ich glaub, ich krieg die Krise!“ Von Lösungen und Bewältigungsstrategien Wir beschäftigen uns mit vergangenen und aktuellen Krisen von Gesellschaft und Kultur und vor allem mit deren Lösungen. Fotos: UMJ/Viktoria Krenn

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Info und Buchung: 0316/8017-9810 info-vk@museum-joanneum.at Neu: bis 18 Uhr geöffnet! → 9.–13. Schulstufe, 1,5–2 h: dialogischer Ausstellungsrundgang mit Diskussion, zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 5 € (1 € mit Joanneumskarte Schule)


Wem gehört die Stadt? Unlängst führte mich mein Abendspaziergang an einem Park vorbei. Auf dem Ast eines großen Baumes saßen in der Dämmerung drei ungefähr dreizehnjährige Mädchen und sangen laut zu den Liedern, die sie auf ihren Handys abspielten. Die Reaktion meiner Begleitung war Freude, in die ich nach einer kurzen Irritation auch einstimmte. Still hab ich mich dafür geschämt, dass ich im ersten Moment aber was anderes gedacht hatte: Dürfen die das denn? In einem Park auf einen Baum klettern? Immerhin hatte ich als Jugendliche gelernt, dass man in öffentlichen Parks nicht einmal den Rasen betreten dürfe. Gottlob hat sich das ja nicht erst seit den lockdownbedingten Eroberungen der Parks durch die Jugendlichen, die diese einfach durch ihre intensive Nutzung zu ihren Räumen erklärt haben, vielfach verschoben. Das hat aber auch gezeigt, dass Städte sonst nicht viele Orte für Jugendliche zur Verfügung stellen, weil diese meist klar definierte Nutzungen vorsehen und die gerade für Jugendliche wichtige offene Nutzung fehlt. Die Frage „Wem gehört die Stadt?“ wurde bereits in den 1930er-Jahren von der Chicagoer Schule der Stadtforschung gestellt und sie hat seither von ihrer Brisanz nichts verloren.

Es geht dabei um Fragen von Ressourcenver­ teilung und Zugänglichkeiten, aber auch der Repräsentationsmöglichkeit. In der Ausstellung wie es ist bietet das Volkskundemuseum am Paulustor viele Anknüpfungspunkte, um darüber zu sprechen, in welchen Zusammenhängen und wann der öffentliche Raum wem gehört und von wem er auch politisch in Anspruch genommen wird. Gerade Jugendlichen wollen wir deshalb die obige Frage stellen und von ihnen wissen: Wie müsste denn der öffentliche Raum gestaltet sein, damit ihr das Gefühl hättet, dass er auch euch gehört? Dabei geht es allerdings nicht um konkrete Planungsvorschläge oder Wünsche, sondern viel allgemeiner darum, wie Anliegen der Jugendlichen sichtbar werden (können), welche Möglichkeit der Nutzung sie sehen und kennen und wie sich der öffentliche Raum ganz allgemein für sie darstellt. Aus diesem Grund arbeiten wir gerade mit ­beteiligung.st – Die Fachstelle für ­Kinder-, Jugend- und BürgerInnenbeteiligung an ­einem Workshop-Format, dessen erste konkrete Ergebnisse bei der Auftaktveran­ staltung der Aktionstage Politische Bildung präsentiert werden können.

Augartenbucht, Foto: UMJ/Anita Niegelhell

Anita Niegelhell, Leitung Kulturvermittlung Landeszeughaus, Museum für Geschichte, Volkskundemuseum am Paulustor

Foto Hintergrund: UMJ/Michael Pinter

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Red’ ma drüber! Das Museum als Austauschforum und Lernort So oder so ähnlich lassen sich die recht zurückhaltenden Reaktionen beschreiben, die ich von einigen an sich interessierten Sechstklassler*innen erhielt, als ich ihnen eröffnete, dass wir uns dieses Semester der Produktion eines Audioguides widmen würden. Willkommenskultur Das Wort „Museum“ aktivierte bei vielen Erinnerungen an verregnete Urlaubsnachmittage in dunklen Räumen. Es wurden mir Orte beschrieben, an denen es sehr leise war und man trotzdem wenig verstand. Orte, wo man sich nirgends ausruhen konnte, wo man sich schlicht unerwünscht fühlte. Das Projekt, das ich mit dem wunderbaren Vermittlungsteam des Volkskundemuseums am Paulustor und des Museums für Geschichte rund um Anita Niegelhell durchführte, veränderte diese Vorstellungen erfreulich schnell. Das Museum wurde rasch zu einem freundlichen Ort, der nach Kakao und Kipferln roch (die Verpflegung während der Workshops war exzellent!), an dem die Jugendlichen mit ihren – zum Teil sehr kritischen – Ansichten ernst genommen und eingeladen wurden, sich einzubringen und mitzumachen. Begegnungsstätten für Politische Bildung „Meine“ Jugendlichen erfuhren das Museum 12

? „Was soll ich dort r uns!“ Das ist doch nix fü

als Begegnungsstätte, als Ort des Ausverhandelns von Bedeutungen, als Diskursplattform, wo sie sich als Teil einer offenen Gesellschaft erlebten. Die Einladung, nach dem Motto „Red’ ma drüber!“ über ihre Vorbehalte zu diskutieren und den spannenden Ort besser kennenzulernen, nahmen sie gerne an. Nicht erst die Pandemie hat uns allen verdeutlicht, wie sehr wir solche Orte brauchen, um miteinander ins Gespräch zu kommen und uns immer wieder neu zu (er)finden. Gerade für die Politische Bildung sind Museen, die sich – wie das Universalmuseum Joanneum – als solche Diskursstätten verstehen, von immensem Wert. Politische Bildung, die zur aktiven Teilhabe in demokratischen Entscheidungsprozessen motivieren will, braucht Orte, die Beteiligung ermöglichen. Räume des historischen und politischen Lernens Aus der Sicht des RFDZ Geschichte und Politische Bildung ist es hocherfreulich, dass sich die Häuser des Joanneums in den vergangenen Jahren so intensiv mit geschichtsdidaktischen Angeboten zur Politischen Bildung einbringen. Initiativen wie Werkstätten mit Schüler*innen, Fortbildungen für Lehrer*innen oder gemeinsame Lehrveranstaltungen für Lehramtsstudierende haben ­mittlerweile

dazu geführt, dass das Joanneum aus der steirischen Lernkultur im Kontext von ­historischer und politischer Bildung nicht mehr wegzudenken ist. Die ehrwürdigen ­Hallen des Museums werden so zu Räumen des historischen und politischen Lernens, in denen diskutiert, dekonstruiert, argumentiert werden kann und auf diese Weise eben ­Demokratie gelebt und gelernt wird.

Georg Marschnig, Senior Scientist: Institut für Geschichte, KFUni Graz I Arbeitsbereich Geschichtsdidaktik; Autor: Schulbuchreihe „Denkmal“; Sprecher: RFDZ Geschichte und Politische Bildung Steiermark; ehem. AHS-Lehrer für Geschichte, Politische Bildung und Deutsch. Foto: Michael Königshofer, koenigshofer.squarespace.com


Museum für Geschichte Der Allmacht der bewegten Bilder kann man im 21. Jahrhundert kaum entkommen. Daher lohnt es sich, in der Schau Film und Kino in der Steiermark einen Blick hinter die Kulissen des Massenmediums Film zu werfen und in die steirische Film- und Kinogeschichte zu blicken. Ihre Entwicklung ist viel facettenreicher, als es eine Aufzählung der Filmtitel und Drehorte wiedergeben könnte. Neben filmischen Bildern stehen jene Menschen und Orte im Fokus, die Film- und Kinogeschichte geschrieben haben. Dialog und Selbsttätigkeit sowie das Bewusstmachen der Mediengeschichte sind wichtige Bestandteile unserer Vermittlungsarbeit, in deren Rahmen wir gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen kritisch das Geworden-Sein unserer ­medialen Gegenwart reflektieren. Dabei müssen wir das permanente Wechselspiel zwischen den Rezipient*innen und den konsumierten medialen Inhalten thematisieren, woraus sich auch andere Perspektiven und neue Fragen für unsere Gegenwart ergeben können. „… und Action!“ Wir schauen uns anhand von Filmbeispielen, Kinoplakaten und Biografien von Film­ schaffenden an, wie sich Film und Kino in der Steiermark entwickelt haben.

Info und Buchung: 0316/8017-9810 info-mfg@museum-joanneum.at Neu: bis 18 Uhr geöffnet! → 1.–13. Schulstufe, 1 h: dialogischer Rundgang, ab 15.3.2022, im SS 2022: 4 € (frei mit Joanneumskarte Schule) „Als die Bilder laufen lernten …“ Wir beleuchten die Filmgeschichte der Steiermark und zeigen euch, wie man mit einfach­ sten Mitteln einen kurzen Film machen kann. → 1.–4. Schulstufe, 1,5–2 h: dialogischer Rundgang mit Workshop, ab 15.3.2022, im SS 2022: 5 € (1 € mit Joanneumskarte Schule) „Wir schreiben Filmgeschichte(n)!“ Wir richten den Scheinwerfer auf den Entwicklungsprozess einer Filmproduktion: vom Drehbuch bis zum Filmplakat. → 5.–8. Schulstufe, 1,5–2 h: dialogischer Rundgang mit Workshop, ab 15.3.2022, im SS 2022: 5 € (1 € mit Joanneumskarte Schule) „Bilder lügen nicht … oder vielleicht doch?“ Wir analysieren die suggestive und manipulative Kraft des Mediums Film und versuchen die Schüler*innen für Gestaltung und Wirkung von Filmen zu sensibilisieren. → 9.–13. Schulstufe, 1,5–2 h: dialogischer Rundgang mit Workshop, ab 15.3.2022, im SS 2022: 5 € (1 € mit Joanneumskarte Schule)

Abbildung 1 Privatbesitz Christian Fuchs: Christian Fuchs und Oliver Ambrosch bei Dreharbeiten, Fürstenfeld, 1980er-Jahre Abbildung 2 Multimediale Sammlungen/UMJ: Cinema, Graz, 1980er-Jahre Abbildung 3 Privatbesitz Walter Werner, Annenhofkino, Graz, 1982

Cinema, Graz, 1980er-Jahre, Foto: Multimediale Sammlungen/UMJ Curd Jürgens und Edith Mill bei den Dreharbeiten zu „Hexen“, Bad Gleichenberg, 29.9.1949, Foto: Egon Blaschka, Multi­ mediale Sammlungen/UMJ

Klappe und Action!

Hintergrund und Illustration: Adobe Stock

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Film und Kino in der Steiermark Was Sie in der Geschichtswerkstatt zu dieser Ausstellung erwarten wird: Menschen lernen durch Nachdenken und durch eigenes Tun. Das ist eines der Prinzipien, die hinter unserer Vermittlungsarbeit im Museum für Geschichte stehen, und zugleich eines der Prinzipien der Geschichtswerkstatt überhaupt. Um für Schulen als außerschulischer Lernort attraktiv zu sein und zu bleiben, konzentrieren wir uns neben diesem Fokus aufs Selber-Tun und Selber-Lernen insbesondere auf die auch im Geschichtsunterricht zu fördernden historischen Kompetenzen. So ermöglicht ja schon der Ausstellungsbesuch per se den kritischen Umgang mit historischen Darstellungen und fördert neben der Sachkompetenz auch jene, zu erkennen, dass jede Darstellung der Vergangenheit eine Konstruktion ist, also eine Sichtweise auf die Vergangenheit. Wenn wir die Schüler*innen dann einladen, über ihre eigenen Kino- und Filmerlebnisse zu erzählen – also einem Kindern und Jugendlichen sehr nahen Thema –, dann fördert das ihre eigene Re-Konstruktionskompetenz. Und wenn wir schließlich über mögliche und intendierte Wirkungen einzelner Szenen und Ausschnitte sprechen, z. B. im Zusammenhang mit NS-Propaganda und Heimatproduktion nach dem Zweiten Weltkrieg, dann schulen und üben wir neben Urteilsfindungsprozessen im Bereich der politischen Bildung auch die historische Dekonstruktionskompetenz. 14

.at/ museum-joanneumo schule:filmundkin

Aber noch aus einem weiteren Grund lohnt sich der Besuch der Ausstellung Film und Kino in der Steiermark im Museum für Geschichte ganz besonders: In den von uns erstellten Programmen haben wir uns punktuell immer auch um Elemente eines altersadäquaten Zugangs zur vielzitierten und geforderten Medienkompetenz bemüht. Sei es, dass wir mit Volksschulgruppen ein besonderes Augenmerk darauf legen, wie Filme gemacht sind – ein Element, das wir auch im Bereich der Sekundarstufe eins noch weiterführen. Hinzu kommt neben einem noch stärkeren Eingehen auf die Geschichte des steirischen Films auch noch die Frage: Wie werden wir ins Kino gelockt? Welche Elemente werden verwendet, um unser Interesse zu wecken? Beim eigenen Gestalten eines Filmplakats gelangt dieses Wissen dann sogleich zur Anwendung. Und mit der Frage, ob denn nun Bilder lügen (kön­ nen) oder nicht, begeben wir uns schließlich mit den Klassen der Oberstufe in das Feld der (historischen) Filmanalysen. Denn, so schreibt Martina Lassacher, eine der renommiertesten Filmvermittlerinnen Österreichs: „(…) gerade weil unsere Kinder in der heutigen Gesellschaft angeblich so medienerfahren sind (gemeint ist damit meist, dass sie diese Medien wahllos, intensiv und meist technisch versiert benutzen), wäre es

Foto: Walter Werner, Annenho­fkino, Graz, 1982, Privatbesitz Walter Werner

dringend vonnöten, Medienkunde, (…) Film­ analyse und Filmkritik (…) in frühen Jahren (…) zu unterrichten. (…) Wir sollten die Chance, Kindern ab einem ganz frühen Zeitpunkt (…) das Lesen von Filmen zu vermitteln, deshalb nicht verpassen.“ In diesem Sinne laden wir Sie und Ihre Klassen sehr herzlich zum Besuch der Ausstellung ein.

Anita Niegelhell, Leitung Kulturvermittlung Landeszeughaus, Museum für Geschichte, Volkskundemuseum am Paulustor


Landeszeughaus Das Grazer Landeszeughaus ist kein „gewöhn­ liches“ Museum, sondern die weltweit größte historische Waffenkammer und zugleich Mahnmal für die kriegerische Vergangenheit der Steiermark. Heute gilt diese Region als friedlich. In der Neuzeit war die Steiermark jedoch ca. alle 9 Jahre in eine kriegerische Auseinandersetzung verwickelt. Aus diesem Grund wurde das vierstöckige Waffenarsenal errichtet. Auf ca. 2000 m2 Ausstellungsfläche finden sich über 32.000 Exponate aus der Zeit zwischen dem 15. und dem 18. Jahrhundert. Diese Masse an Kriegsgeräten mag zunächst in erster Linie eines sein: eindrucksvoll. Wir möchten jedoch auch einen Blick hinter die Schusswaffen, Rüstungen und Hieb- und Stichwaffen werfen. Für das Team der Kultur­ vermittlung steht vor allem das Bewusst­ machen der sozialgeschichtlichen Aspekte des Krieges im Fokus. Warum werden Kriege geführt? Und: Wer sind die Leidtragenden, wer die Gewinner? „Wer suchet, der findet.“ Auf Entdeckungsreise im Landeszeughaus Die Kinder haben die Gelegenheit, anhand von Fotokarten aktiv die interessanten Objekte des Landeszeughauses zu suchen, zu entdecken und näher kennenzulernen.

Auf Tuchfühlung gehen … → 1. Schulstufe, 1 h: dialogischer Rundgang, zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 4 € (frei mit Joanneumskarte Schule)

Info und Buchung: 0316/8017-9810 info-zh@museum-joanneum.at Neu: in der Sommersaison bis 18 Uhr geöffnet! → 6.–13. Schulstufe, 1 h: Führung, zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 4 € (frei mit Joanneumskarte Schule)

„Alles für die Katz?!“ Wir basteln eine Geldkatze! Nachdem ihr das Landeszeughaus und seine Objekte kennengelernt habt, kreiert ihr eure eigene Geldkatze! → 1.–4. Schulstufe, 1,5–2 h: Führung mit Workshop, zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 5 € (1 € mit Joanneumskarte Schule) Vom bunten Treiben. Das Lagerleben der Soldaten in der Neuzeit Wir werfen einen Blick auf die sozialen ­Aspekte des Krieges. Was haben die Soldaten in der Zeit getan, als keine Schlacht zu schlagen war?

Fotos: UMJ/Viktoria Krenn

→ 7.–13. Schulstufe, 1 h: dialogischer Rundgang, zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 4 € (frei mit Joanneumskarte Schule) Aufs Korn genommen. Alte Redewendungen neu erklärt Von der Bedeutung und dem Ursprung so mancher Redewendung, die unser Denken heute noch beeinflusst.

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Kooperation! Next Liberty Kinder- und Jugendtheater om mit der Kulturvermittlung, Museum für Geschichte www.nextliberty.c Kunst- und Kulturvermittlung bietet zahlreiche Schnittstellen und Möglichkeiten zur Inter­ disziplinarität – so auch die erfolgreiche und bereits seit mehreren Spielzeiten bestehende Kooperation zwischen dem ­Universalmuseum Joanneum und dem Grazer Kinder- und ­Jugendtheater Next Liberty. Die gemeinsame Kultur- und Bildungsarbeit ermöglicht es Kindern und Jugendlichen, Theater mit Ausstellungsbesuchen und spezifischen Hintergrundinformationen, darstellende mit bildender Kunst und speziellen Themeninhalten universell zu verknüpfen. Dabei geht es in einer dualen Vermittlung um Dialog und Austausch und darum, aktiv teilzunehmen, um so eine eigene Haltung zum Gesehenen entwickeln zu können. Kunst und Kultur wird in diesem Sinne vielfältig und in ihren unterschiedlichsten Facetten vermittelt und für die Schüler*innen zugänglich gemacht. Gleichzeitig wird ein Diskurs ins Rollen gebracht, den die Vermittlung nachhaltig(er) erfahrbar macht. Expertise und Austausch lassen eine produk­ tive Synergie zwischen Museum und Theater, Kulturvermittlung und Theaterpädagogik entstehen, die diese Kooperation auszeichnet. Sie umfasst die Zusammenarbeit bei stückbezogenen Begleitmaterialien für Pädagog*innen, die Weitergabe von (Wissens-)Inhalten 16

für theaterpädagogische (Schul-)Workshops sowie die Kulturvermittlung bei Stückentwicklungen und Theaterprojekten in der Freizeit. Für alle Beteiligten – vor allem aber für Kinder und Jugendliche – soll diese Kooperation B ­ asis und Sprungbrett für Interesse, Inspiration und die Freude an individueller Kulturrezeption sein und Potenziale und Talente zum Vorschein bringen, die in uns allen schlummern.

Foto: Teresa Stoiber

Foto: Stella

Herzlichst – das Team der Theaterpädagogik des Next Liberty, Teresa Stoiber, Anna ­Spitzbart, Angelina Schallerl

Was geschieht außerdem …? Spannend ist die Zusammenarbeit auch im performativen Bereich mit bildenden Künstler*innen. So haben Marta Navaridas und Alex Deutinger aus der Zusammenarbeit mit Schüler*innen in der Ausstellung Ladies First! in der Neuen Galerie Graz performative Führungen entwickelt, die anschließend von Schauspieler*innen gespielt wurden. Für das Publikum wurde der erfrischend unverstellte Blick der Kinder erlebbar, der humorvolle Blicke auf die Kunst ermöglichte. Fortsetzung findet das Projekt 2022 im Österreichischen Skulpturenpark.


Österreichischer Skulpturenpark Wie hat sich Alice wohl gefühlt, als sie durchs Wunderland ging? Bei einem Spaziergang durch den Österreichischen Skulpturenpark kann man eine Idee davon bekommen. Ein riesiger Koffergriff, ein sprechendes Fat House, ein durch die Landschaft schwimmendes Betonboot, Tanzende Bäume und gigantische Zapfen aus Watte im Wald – das sind nur einige der insgesamt 77 Werke nationaler und internationaler Künstler*innen, die dazu einladen, neue Blicke auf das Leben, unsere Gesellschaft und die Welt zu werfen. Kinder und Jugendliche finden hier einen idealen Ort, um skulpturaler Kunst zu begegnen. Der Park ist die vermutlich schönste Grünoase rund um Graz, ein Freiraum, in dem es leichtfällt, sich auf neue Perspektiven einzulassen und gleichzeitig dem offenen und hinterfragenden Blick von Kindern den notwendigen Platz zu geben.

Info und Buchung: 0699/1334 6831 buchung-skulpturenpark@museum-joanneum.at 01.04.–31.10.2022

sich mit dem Park auseinanderzusetzen und eigene Werke zu entwickeln. Diese können in ihrer Entstehung begleitet werden. 2022 sind Studierende der Klasse Peter Kogler von der Akademie der bildenden Künste München unsere Artists in Residence. Rundgang durch den Skulpturenpark Spannende Entdeckungen zu skulpturalem Schaffen und zur Erweiterung des Skulpturenbegriffs! → 1.–13. Schulstufe, ca. 1 h: Outdoor-­Führung, altersgerecht angepasst, zu den Öffnungszeiten, Di–So, im SS 2022: 30 € bis 25 Personen (frei mit Joanneumskarte Schule)

Alice im and Wunderl

Oben: Peter Weibel, Die Erdkugel als Koffer, 2004, Foto: Johanna Lamprecht Unten links: Timm Ulrichs, Tanzende Bäume, 1997/2010, Foto: Roland Schmidt Unten rechts: Erwin Wurm, Fat House, 2003, Foto: UMJ/Birgit Bauernfeind

Der Dialog der Kunst mit der Natur, ihr Reagieren auf Gestaltung, Witterung und Jahreszeiten ermöglicht Schüler*innen an der frischen Luft die Auseinandersetzung mit Fläche, Raum und Umraum, mit Material, Wirkung und Wahrnehmung. Dabei ­verändert sich der ­Österreichische Skulpturenpark alljährlich neu: Nationale und internationale Künstler*innen werden dazu eingeladen, 17


Neue Galerie Graz

Raum, Installation, Sprache

Auch in der Neuen Galerie Graz dominieren in diesem Semester, so wie im Kunsthaus Graz, wieder Künstlerinnen, obwohl in der Schau Ladies and Gentlemen. Das fragile feminis­ tische Wir auch männliche Kunstschaffende Platz gefunden haben. Gleichberechtigung, sexuelle Befreiung, Geschlechterstudien und vieles mehr – die Ausstellung zeigt ­Themen auf, die unsere Gesellschaft seit den 1960er-Jahren beschäftigen und die nach wie vor heftig diskutiert werden. Verlängert bis Mai kann man dem gern experimentierenden und mit Materialien forschenden Installationskünstler Martin Walde „einen Besuch abstatten“ sowie Günter Brus und Alfons Schilling im BRUSEUM bei ihrem Ausstieg aus dem Bild beobachten: Brus und Schilling lernen sich 1961 kennen und kommen in Kontakt mit dem abstrakten Expressionismus, der ihnen eine völlig neue Perspektive eröffnet. Er veranlasst die beiden, die starren Konventionen und den engen Rahmen der Tafelmalerei zu sprengen. Rundgang: Frauen-Kunst? Zu: Ladies and Gentlemen. Das fragile feministische Wir Gemälde, Installationen, arrangierte Alltagsobjekte und vieles mehr: So mannigfaltig wie 18

Info und Buchung: 0316/8017-9100 joanneumsviertel@museum-joanneum.at Neu: bis 18 Uhr geöffnet!

die Kunstwerke selbst sind auch die Themen, auf die wir treffen. → 6.–13. Schulstufe, 1 h: gesprächsorientierter Rundgang, noch bis 30.10.2022, im SS 2022: 4 € (frei mit Joanneumskarte Schule)

Atelier: Künstlerinnen! Neben einem Rundgang durch die Ausstellung setzen wir uns im Atelier mit Klischees, Rollenbildern, Maskerade, Rollentausch oder auch Schubladendenken auseinander und werden das eine oder andere Thema plakativ zum Ausdruck bringen. → 6.–13. Schulstufe, 2 h: Workshop mit Ausstellungsrundgang, noch bis 30.10.2022, im SS 2022: 5 € (1 € mit Joanneumskarte Schule) Rundgang: Zeitlinie Zu: MARTIN WALDE. Facts from Fiction – Fiction from Facts In diesem Rundgang stellen wir uns unter anderem die Frage, warum wir manches so sehen, wie wir es sehen und woher das wohl kommt. Spielt dabei auch die Geschichtsschreibung eine Rolle? → 1.–13. Schulstufe, 1 h: gesprächsorientierter Rundgang, altersgerecht angepasst, noch bis 13.05.2022, 4 € (frei mit Joanneumskarte Schule)

Ladies and Gentlemen, Ausstellungsansicht Neue Galerie Graz 2021, Foto: UMJ/Kunstvermittlung Neue Galerie Graz

Rundgang Zu: Ausstieg aus dem Bild Bei diesem Rundgang können wir Brus und Schilling in ihrer Auseinandersetzung mit dem Werk von Jackson Pollock und dem abstrakten Expressionismus sowie bei ihrem Ausstieg aus der Malerei beobachten. → 1.–13. Schulstufe, 1 h: gesprächsorientierter Rundgang, altersgerecht angepasst, noch bis 02.05.2022, im SS 2022: 4 € (frei mit ­Joanneumskarte Schule) Online-Ausstellungsrundgänge Zu allen Ausstellungen sind Online-Ausstellungsrundgänge buchbar. Nach erfolgreicher Anmeldung erhalten Sie den Teilnahme-Link zu Zoom. → 1.–13. Schulstufe, ca. 45 min: Zoom-Meeting, altersgerecht angepasst, zu den Öffnungszeiten (Anmeldung spät. 1 Woche vor dem gewünschten Termin ausschließlich per E-Mail), im SS 2022 vorerst kostenfrei


Museum und Nachhaltigkeit Das Kunsthaus Graz und das Volkskunde­ museum am Paulustor haben vor Kurzem das Österreichische Umweltzeichen erhalten – als Anerkennung der Anstrengungen, die unternommen werden, um im Museum ökologisch nachhaltiger und damit ressourcensparender zu agieren. Das Thema brennt – auch im Museum! In der Kunst-, Kultur- und Naturvermittlung arbeiten wir schon seit vielen Jahren daran, sparsam und effizient mit Materialien umzugehen, vieles wiederzuverwenden oder Mittel so einzusetzen, dass längerfristig ein Nutzen daraus gezogen werden kann. Manchmal haben ökonomische Grenzen ja ökologische Vorteile. Tatsächlich bedeutet dieses Thema für uns Vermittler*innen aber wesentlich mehr: Es ist eine gemeinsame Haltung, die wir in allen unseren Projekten immer wieder aufs Neue forcieren. Damit sind nicht nur die erfolgreichen Formate der Naturvermittlung zu Klimawandel und Artenschutz gemeint, sondern auch Bereiche der Kunstvermittlung, die den Fokus auf Fragestellungen von Zero Waste, rund um faire Kleidung oder DIY vom Kochen übers Nähen bis zum Reparieren thematisieren. Nachhaltiges Agieren bedeutet aber nicht nur auf das Verhältnis von Mensch und Natur zu schauen, sondern auch auf das Leben in der

urbanen Gemeinschaft, in der wir aus der Kunstvermittlung heraus agieren. Kooperationen mit Initiativen der Stadt, die sich für ein gerechteres Miteinander einsetzen, sind ebenso schon Partner gewesen wie solche, die sich exklusiv jenen Menschen widmen, die nicht automatisch Zugang zu allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens haben. Das ­Museum von Barrieren zu befreien, ­verstehen wir als wesentlichen Baustein unserer ­Bildungsarbeit. Mit punktuell auftauchenden Angeboten im Rahmenprogramm des Kunsthauses Graz verfolgen wir das Ziel, länger­ fristig etwas bewirken zu können. Besonders freuen wir uns aber, wenn es möglich wird, künstlerisch-partizipative Projekte so umzusetzen, wie es in der MS St. Andrä gelungen ist. Dort haben die Künstlerinnen Christine und Irene Hohenbüchler gemeinsam mit ihren Studierenden aus Ideen der Schüler*innen ein Konzept für den Schulhof entwickelt und in einer gemeinsamen Projektwoche mit der Unterstützung von uns und unseren Kolleg*innen aus dem Museum umgesetzt. Als Teilprojekt der STEIERMARK SCHAU 2021 gelang es, die Gestaltung einer Wand und eine Hofmöblierung zu realisieren. Im Frühjahr wird sich nun noch Mr. Water dazugesellen. ­ Mr. Water ist ein Trinkwasserbrunnen im Freien, der mit großzügiger Unterstützung

„Mister Water“ (Atelieransicht), Trinkwasserbrunnen für die MS St. Andrä, Foto: Christine Hohenbüchler

des Rotary Clubs – sobald es wärmer ist – den ­Schüler*innen im Hof zur Verfügung stehen wird. Damit ist einer der größten Wünsche der Jugendlichen erfüllt worden, der im doppelten Sinne nachhaltig Freude bereiten wird.

Monika Holzer-Kernbichler, Leitung Kunstvermittlung Neue Galerie Graz, Kunsthaus Graz 19


Kunsthaus Bunt, bunter – POP Graz Noch bis 13. März beantworten Helmut & Johanna Kandl im Kunsthaus Graz die Frage: „Woher kommen die Farben, ohne die wir nicht malen könnten?“ Die beiden nehmen uns in der Ausstellung Palette mit auf eine spannende, bunte Reise rund um die Welt und hin zu den Produktionsstätten von Mal- und Bindemitteln. Nach der ausstellungsfreien Zeit, in der die Architektur des Friendly Alien im Mittelpunkt steht, wird es noch bunter, wenn ab 22. April Künstlerinnen, Superheldinnen und Ikonen den Space02 bevölkern. Werke von Amazonen des Pop aus Europa und Nordamerika laden dazu ein, in die Welt der Pop-Art und in eine Zeit des Aufbruchs ab den 1960er-Jahren einzutauchen: Malerei, Installation, Performance, Skulptur und Film sind die vielfältigen Ausdrucksformen dieser Generation von Frauen. Eine weitere starke Frau ergänzt im Space01 die Frauen-Power: Die italienische Künstlerin Monica Bonvicini errichtet mit einer raumgreifenden Installation eine Bühne für weitere Werke, die sich mit Themen wie Behausung, Schutz oder Kontrolle auseinandersetzen. Helmut & Johanna Kandl. Palette Woher kommen die Farben und ­Bindemittel, ohne die Künstler*innen nicht malen könnten? 20

Info und Buchung: 0316/8017-9200 info@kunsthausgraz.at Neu: bis 18 Uhr geöffnet!

In diesem Rundgang betrachten wir Gemälde einmal mit völlig anderen Augen. → 1.–13. Schulstufe, 1 h, gesprächsorientierter Rundgang, altersgerecht angepasst, noch bis 13.03.2022, 4 € (frei mit Joanneumskarte Schule) Farbreise im Klassenzimmer! Zu: Palette → 1.–8. Schulstufe, ca. 1 UE: Arbeitsmaterial per Post für die Klasse + Link zum Kinder­ audioguide, noch bis 13.3.2022, kostenfrei Amazonen des Pop Rund 100 Werke von Künstlerinnen aus Europa und Nordamerika laden dazu ein, in die Welt der Pop-Art einzutauchen. → 1.–13. Schulstufe, 1 h: gesprächsorientierter Rundgang, altersgerecht angepasst, 22.04.–28.08.2022, 4 € (frei mit Joanneumskarte Schule) EXTRAKLASSE: „Bunt, bunter, Pop-Art-Künstlerinnen“ Neben spannenden Blicken auf das bunte, vielseitige Werk von Frauen in der Pop-Art werden wir im Space03 selbst kreativ. Ein Wow und Boah für die Pop-Art!

Oben: As Walls Keep Shifting: Monica Bonvicini, Installationsansicht Binario 1 | OGR Torino, Foto © 2019 Andrea Rossetti Unten: Kawtar, Bou Azzer, Marokko: Johanna Kandl 2021 (Studioaufnahme H. & J. Kandl), Foto: Hans-Georg Gaul

→ 1.–13. Schulstufe, 2 h: Workshop mit Ausstellungsrundgang, 26.04.–28.08.2022, 5 € (1 € mit Joanneumskarte Schule) Durch die digitale Brille Zu allen Ausstellungen sind Online-Ausstellungsrundgänge buchbar. Nach erfolgreicher Anmeldung erhalten Sie den TeilnahmeLink zu Zoom. → 1.–13. Schulstufe, ca. 45 min: Zoom-­ Meeting, altersgerecht angepasst, zu den Öffnungszeiten (Anmeldung spät. 1 Woche vor dem gewünschten Termin ausschließlich per E-Mail), im SS 2022 vorerst kostenfrei


t/

.a Kunst-, Kultur- und museum-joanneum Naturvermittlung on tour mobil Das Team der Naturvermittlung „entführt“ Schüler*innen mit sorgfältig ausgearbeiteten Unterlagen im Rahmen Ihrer DIY-Exkursion zur Entdeckungsreise in wilde Wasser und grüne Oasen der Stadt. Der Aktionskoffer: Erdge­ schichte holt vergangene Jahrmillionen und das Citizen-Science-Projekt „Wer ist der Nächste?“ Artenschutz ins Klassenzimmer (S. 7). Ans Herz gelegt sei Ihnen auch das mobile Angebot Museum unterwegs, in dem sich steirische Schüler*innen mit Museumsinhalten auseinandersetzen, sowie das Friedensquiz fürs Klassenzimmer, ein Angebot im Rahmen der Aktionstage zum UNO-Weltfriedenstag (museum-joanneum.at/weltfriedenstag). Die Kunst-, Kultur- und Naturvermittlung beamt sich in die Schule: im VODCAST zum Dreißigjährigen Krieg, mit Geschichten aus der Kiste zur Römerzeit oder zu virtuellen Zeitreisen sowie in der Hörspiel-Reihe Ohr­ würmchen (S. 26–27). Die Mur – wildes Wasser durch Graz?! Die Lebensader unserer Stadt erkunden! Ergänzend dazu buchbar: Wildes Graz → 5.–8. Schulstufe, ca. 2 h: eigenständiger Rundgang, ab 01.03.2022: schule@museum-joanneum.at Kostenfrei, weitere Details finden Sie auf S. 5

Wilder Schloßberg – grüne Oase unserer Stadt Über Lebensräume, Bewohner*innen und die Vielfalt am Grazer Hausberg, ergänzend dazu buchbar: Wildes Graz → 1.–8. Schulstufe, ca. 2 h: eigenständiger Rundgang, ab 01.03.2022: schule@museum-joanneum.at Kostenfrei Museum unterwegs Eine Ausstellung im Klassenraum? Wir k­ ommen zu euch! → 4.–8. Schulstufe, mind. 160 min in drei Phasen: mobil und für Schulen außerhalb von Graz, kostenlose Anfahrt der Vermittler*innen: joanneumsviertel@museum-joanneum.at, im SS 2022: 5 € pro Person (1 € mit Joanneumskarte Schule)

Sujet: Citizen-Science-Projekt „Wer ist der Nächste?“, Montage: UMJ

Friedensquiz furs Klassenzimmer Spannendes Quiz rund um Krieg und Frieden, Konflikt und Kooperation. → 3.–13. Schulstufe, ca. 1–3 UE: mobil und für Schulen außerhalb von Graz: info-zh@museum-joanneum.at, im SS 2022: 5 € pro Person (1 € mit Joanneumskarte Schule) Aktion zum UN-Weltfriedenstag, Foto: UMJ/Viktoria Krenn

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Schloss Eggenberg Park und Gärten Endlich wieder raus: Erlebe die Jahreszeiten in Eggenberg! Der riesige, einige Quadratkilometer große Landschaftsgarten lädt heuer ganz besonders zum Erkunden ein und es gibt wirklich viele gute Gründe, einmal eine Schulstunde im Freien zu verbringen: Hier kann man in die Pflanzen- und Märchenwelt oder in die Geschichte und Geschichten rund um den Schlosspark eintauchen. Auch Wissenswertes über den Wert und die Nutzung der Bäume in früheren Zeiten und heute gibt es zu erfahren. Ein besonderes Highlight ist aber sicherlich die Gartenzwergetour für unsere kleinsten Besucher*innen! Pflanzenmärchen Und wenn sie noch gegossen werden, leben sie noch heute! Der Schlosspark ist ein Ort wie aus dem Märchen. Zusammen entdecken wir seine Geschichten und Pflanzen. → 1.–4. Schulstufe, 50 min: interaktives Outdoor-Angebot, altersgerecht angepasst, 01.04.–31.10.2022, 9–14 Uhr, im SS 2022: 2,50 € (frei mit Joanneumskarte Schule) Gartenzwergetour Für interessierte Forscher*innen gibt es im Park viele Tiere, Bäume, Blumen und ­Geschichte(n) zu entdecken! 22

Grüne Wunder erleben → 1.–4. Schulstufe, 50 min: interaktives Outdoor-Angebot, altersgerecht angepasst, 01.04.–31.10.2022, 9–14 Uhr, im SS 2022: 2,50 € (frei mit Joanneumskarte Schule) Parkgeschichte(n) Was machte kleinen Fürst*innen Spaß? Lustwandeln, Tiere beobachten und sich im Labyrinth verlaufen! Für Schlösser war ein Park schon immer wichtig. → 5.–13. Schulstufe, 90 min: interaktives Outdoor-Angebot, altersgerecht angepasst, 01.04.–31.10.2022, 9–14 Uhr, im SS 2022: 3,50 € (1 € mit Joanneumskarte Schule) Baumgeschichte(n) Uralte Baumriesen stehen auch heute noch im Schlosspark und erzählen uns von vergangenen Zeiten. Welche Bedeutung hatten die Bäume damals, welche heute? → 5.–13. Schulstufe, 90 min: interaktive Outdoor-Führung, altersgerecht angepasst, 01.04.–31.10.2022, 9–14 Uhr, im SS 2022: 3,50 € (1 € mit Joanneumskarte Schule)

Oben: Foto: UMJ Mitte: Rosenhügel, Foto: Jare Unten: Gartenzwergetour, Foto: UMJ

Info und Buchung: 0316/8017-9560 info-eggenberg@museum-joanneum.at 01.04.-31.10.2022


Welterbe – entdecken – erfahren – verstehen UNESCO macht Schule! Schüler*innen sind herzlich eingeladen, sich bei den Aktionstagen voll und ganz dem Thema Welterbe zu widmen: Kunst- und Kulturvermittler*innen erzählen, erklären und zeigen Bemerkenswertes rund ums Thema, wobei auch eigenständiges Entdecken nicht zu kurz kommt. Besonders erfreulich: Expert*innen von UNESCO und ICOMOS ­gestalten Programmpunkte! Was bedeutet „Erbe“, wer ist „Patrimonito“ und aus welchen Materialien besteht Schloss Eggenberg? Wie erhält man es und hat es Gemeinsamkeiten mit der Chinesischen Mauer? Antworten auf diese und weitere Fragen gilt es bei interaktiven Vorträgen, Workshops, Quizund Ratespielen sowie Themenführungen zu entdecken. Zum Wunschtermin ins Thema einzutauchen, ist im Welterbe-Special möglich. Aktionstage: UNESCO macht Schule! Interaktive Programme: 19.04.–22.04.2022, 09 und 11:30 Uhr → 3.–13. Schulstufe, limitierte Freiplätze, Anmeldung erforderlich Welterbe-Special: Zeitenlauf in Stein – der gebaute Kalender Welterbe, was ist das? Der „gebaute Kalen­ der“ verrät so einiges darüber und sogar

­ eheimnisse über Schloss Eggenberg sind G dort „ablesbar“ ... → 3.–8. Schulstufe, 50 min, Führung, inter­ aktiv, zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 4 € (frei mit Joanneumskarte Schule)

Dominik Augustinovic, Heinz Einwagner, Editha Weber, Hanna Peyker, Angelika Schweiger, Sandra Fetsch, Philipp Neudeck, Claudia Ertl, nicht am Bild: Mara Bubik, Eva Maria Pomberer, Andrijana Soldo Babic, Angelika Schön-Herzog Team Kunst- und Kulturvermittlung Schloss Eggenberg

.at/ museum-joanneum le unesco-macht-schu Foto rechts: Laura Breban; Foto oben: UMJ

Seit 50 Jahren bemüht sich die UNESCO im Rahmen der Welt­ erbekonvention um den Schutz der einzigartigen Kultur- und ­Naturschätze dieser Erde. Vom Taj Mahal über die Ruinen der Inkas, von den Regenwäldern Borneos bis zum Yellowstone Nationalpark finden sich mittlerweile über 1.100 Stätten auf der Liste des UNESCO-Welterbes, 12 davon in Österreich. In Österreich begehen wir alljährlich am 18. April den Österreichischen Welterbetag als Hinweis darauf, dass es steter Bemühungen bedarf, dieses gemeinsame Kultur- und Naturerbe sorgsam in die Zukunft zu tragen. Der Welterbe-Schultag in Schloss Eggenberg als wichtiger Beitrag zum Welterbetag stärkt das Bewusstsein für die außergewöhnlichen Werte des Welterbes – in Österreich und auf der ganzen Welt – und vermittelt eine wichtige Botschaft: Auf diese besonderen Orte aufzupassen und sie zu bewahren, ist die Aufgabe von uns allen – von Jung bis Alt. Ich freue mich daher sehr über diese Initiative sowie auf die Begegnung und den Austausch mit den Schüler*innen.

Florian Meixner, BA MA, Stv. Generalsekretär/ Referent für Welterbe und Kulturgüterschutz Österreichische UNESCO-Kommission 23


Schloss Eggenberg Prunkräume Die glanzvollen Prunkräume von Schloss Eggenberg sind weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt. Als ob die Zeit stehen geblieben wäre, erinnert die barocke Beletage auch heute noch an die Familie Eggenberg. Sie ist ein lebendiges Denkmal, das man betreten und erleben kann, als würde man beim Durchschreiten der Tür fast 400 Jahre hinter sich lassen. Geschichten aus dem Leben der damaligen Bewohner*innen sind bei uns genauso Themen für Führungen wie die vielen Bilder in den Räumen, auf denen es so einiges zu entdecken gibt. TIPP Woraus genau besteht das Programm und welche Lehrplanbezüge gibt es? Pädagog*innen-Informationen finden Sie online beim Programm Tierisches Eggenberg Aufregende Geschichten über Pfaue, Adler, Raben, Fische oder Löwen: Welche Rolle ­spielen sie wohl in den vielen Bildern von Schloss Eggenberg? → 1.–4. Schulstufe, 50 min: Führung, interaktiv, altersgerecht angepasst, zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 5 € (frei mit Joanneumskarte Schule) 24

Geschichten aus der ­Geschichte Parfüm und Floh. Puder und kein Klo? Gesellschaft und Leben im Barock Wir gehen barocken Vorurteilen auf den Grund: Ist es wahr, dass Adelige den ganzen Tag damit verbrachten, sich schön zu machen, zu feiern und zu spielen? Oder war etwas anderes viel wichtiger?

Info und Buchung: 0316/8017-9560 info-eggenberg@museum-joanneum.at 01.04.–30.10.2022 gibt und welche Rolle die Metamorphosen des römischen Dichters Ovid dabei spielten. → 9.–13. Schulstufe, Führung, 50 min: buchbar auf Anfrage zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 5 € (frei mit Joanneumskarte Schule)

→ 5.–13. Schulstufe, 50 min: Führung, altersgerecht angepasst, zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 5 € (frei mit Joanneumskarte Schule) Das passende Werkstattprogramm zu: Parfüm und Floh Wir wollen doch nur spielen. Barocke Spiele spielend (kennen)lernen Nachdem wir den barocken Lebensstil kennengelernt haben, probieren wir gemeinsam das eine oder andere Gesellschaftsspiel von früher aus! → 5.–8 Schulstufe, 2 h: Führung und Werkstattprogramm, zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 6 € (1 € mit Joanneumskarte Schule) Von Liebe und Krieg – Ovids Metamorphosen und andere klassische Mythen Verschiedene Themenkreise finden sich in den über 500 Deckengemälden der Prunkräume. Gemeinsam finden wir heraus, warum es so viele Darstellungen von Heldinnen und Helden

Planetensaal, Stier, Foto: UMJ


Schloss Eggenberg Alte Galerie Das „dunkle Mittelalter“ und die „unbekannte Neuzeit“ sind die Themen in der Alten Galerie. Diese Sammlung entstand aus dem Bedürfnis heraus, allen Menschen Zugang zur Kunst zu ermöglichen, und sie beschäftigt sich mit über 500 Jahren europäischer Geschichte im Spiegel der Kunst, Kultur und Religion. Nach einem Besuch in der Alten Galerie ist das Mittelalter für Schüler*innen vielleicht gar nicht mehr so dunkel und die Neuzeit nicht mehr unbekannt … Gesichter mit Geschichten! Porträts sind besondere Gespräche zwischen Dargestellten und Betrachtenden – kannst du sie hören? → 1.–8. Schulstufe, 50 min: Führung, zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 4 € (frei mit Joanneumskarte Schule) Male(n) wie die Alten Meister Wie sah Kunst im Mittelalter aus? Wie damals Farben entstanden und wie mit ihnen gemalt wurde, erforschen wir vor den Originalen! → 5.–8. Schulstufe, 50 min: Führung, zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 4 € (frei mit Joanneumskarte Schule)

Info und Buchung: 0316/8017-9560 info-eggenberg@museum-joanneum.at 01.04.-30.10. bzw. -18.12.2022 Neu: bis 30.10. bis 18 Uhr geöffnet! Neu(e) Zeit im Bild Feiern, Spielen, Reisen, Krieg, Essen und Religion sind Themen, über die wir auch heute nachdenken. Schon vor ein paar Hundert Jahren beschäftigten sich Künstler damit. Wir schauen uns die Originale an und reden darüber. → 1.–13. Schulstufe, 50 min: Führung, zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 4 € (frei mit Joanneumskarte Schule) Fokus Alte Galerie: Krieg in Bildern – früher und heute Darf man Krieg ästhetisieren oder ist es ­wichtig, ihn so authentisch wie möglich darzustellen, um seine Grausamkeit zu vermitteln? Diskutieren wir darüber! → 9.–13. Schulstufe, ca. 2 h: dialogischer Rundgang mit Diskussion, zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 5 € (1 € mit Joanneumskarte Schule )

Geschichte in Bildern erzählen Oben: Gesichter mit Geschichten, Collage: UMJ/Andrijana Soldo-Babic Mitte: Breughel, Kirmes, Foto: UMJ/N. Lackner Unten: De Pomis, EH Ferdinand als gerechter Streiter, Foto: UMJ/N. Lackner

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Schloss Eggenberg Archäologiemuseum und Münzkabinett Brauchen wir Götter? Dürfen wir töten? Essen wir, weil wir hungrig sind, oder aus Vergnügen? Diese Fragen sind nur einige, mit denen sich das Archäologiemuseum beschäftigt. Ausgangspunkt dafür sind über 1.200 Objekte, die sich als „Lebensspuren“ mit Themen befassen, welche die Menschen schon seit Jahrtausenden beschäftigen. Lockdowns, Schließzeiten oder Supplier­ stunden … manchmal geht sich ein Museumsbesuch schwer oder gar nicht aus. Deswegen kommt mit der „Geschichte aus der Kiste“ die Römerzeit ganz einfach ins Klassenzimmer. In einer leicht zu transportierenden Box mit Rollen kann sie abgeholt werden. Mit dem Inhalt dieses Tools (Leitfaden, Karten und Textmaterial, Quiz, haptisches Zusatzmaterial und Repliken) kann man in Gruppenarbeit und im Stationenbetrieb eine oder mehrere Schulstunden gestalten. Die „Geschichte in der Kiste“ soll Spaß machen, Wissen spielerisch vermitteln und im Klassenzimmer zeigen, wie die Steiermark zur Römerzeit ausgesehen hat. TIPP Geschichte aus der Kiste – virtuelle Zeit­ reise. Hol dir eine Archäologin*einen Archäologen kostenlos ins Klassenzimmer! 26

Info und Buchung: 0316/8017-9560 info-eggenberg@museum-joanneum.at 01.04.-30.10. bzw. -18.12.2022 Neu: bis 30.10. bis 18 Uhr geöffnet!

Geschichte aus der Kiste – Die Römerzeit Mit dieser Box holt ihr euch die Römerzeit in der Steiermark in eure Klasse! → 5.–9. Schulstufe, ab 01.03.2022, im SS 2022: 50 € für 14-tägige Entlehnung (frei mit Joanneumskarte Schule) Tauch ein – hör zu – mach mit! Digitale Reise in verlorene Welten Bei uns werden jahrtausendealte Welten wieder lebendig. Entdecke, wie das Leben damals war! → 5.–13. Schulstufe, 1,5–2h: interaktive Führung, zu den Öffnungszeiten, kostenfrei Das Münzkabinett ist im ältesten Trakt des Schlosses gelegen und findet sich schon im Gründungsgedanken Erzherzog Johanns, dem Stifter unseres Museums. Was viele nicht wissen: Als Besonderheit beherbergt es auch Schatzfunde aus der ganzen Steiermark! Versteckte Botschaften. Münzbilder als Herrschaftsinstrumente Bei dieser Führung durch das Münzkabinett erfährst du mehr über Münzen als ­Vorgänger eines Facebook-Profils oder als kleinste ­Werbefläche der Welt. → 9.–13. Schulstufe, 50 min: interaktive Führung, zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 4 € (frei mit Joanneumskarte Schule)

Geschichte aus der Kiste, Foto: UMJ/C. Ertl

n Woher wir kommesind und was wir wert

Foto: UMJ/D. Modl

Claudia Ertl, Kunst- und Kulturvermittlerin in Schloss Eggenberg


Podcast meets Vodcast. Online ins Museum Ungewöhnliche Situationen verlangen ungewöhnliche Mittel. Nach diesem Motto entwickelten die Vermittler*innen von Schloss Eggenberg Formate, um die Museen am Standort auch dann erlebbar zu machen, wenn Museumsbesuche erschwert sind. Entstanden sind zwei altersangepasste Angebote – der Podcast Eggenberger Ohrwürmchen und der Vodcast zum Thema Dreißigjähriger Krieg –, die zur Vorbereitung sowie Ergänzung Ihres Besuchs online zur Verfügung stehen. Spannende Geschichten begeistern immer! In den Eggenberger Ohrwürmchen schlagen sie die Brücke zu den Exponaten unserer Sammlungen. Objekte erzählen hörspielartig Spannendes aus ihrem „Leben“ – wie die alten Münzen, die die kleine Ida glücklich gemacht haben. Die Geschichten wecken Neugier und ermöglichen einen kindgerechten Zugang zu den Ausstellungen. Das zweite Format – #DerDreißigjährigeKrieg. Der Vodcast – bereitet Ursachen, Verlauf und Auswirkungen dieses europäischen Konflikts für den Schulunterricht auf. Die Themen sind nach wie vor höchst aktuell: bewaffnete Konflikte, religiös motivierte Gewalt, Intoleranz, soziale Ungerechtigkeit und Armut, Klimawandel. Als Rahmen dienen Schloss Eggenberg und die Objekte aus seinen Sammlungen.

Als roter Faden führt die Geschichte der Fürstenfamilie Eggenberg durch die Folgen.

Ohrwürmchen: UMJ/egon.cx– interactive media Alle Fotos: UMJ

Ohrwürmchen

Vodcast

→ 1.–5. Schulstufe, Audioformate, je ca. 10–18 min, als Einführung in das Thema und/oder als Vorbereitung auf weiterführende Programme in Schloss Eggenberg, online und im SS 2022 vorerst kostenfrei verfügbar.

→ 9.–13. Schulstufe, pro Folge ca. 10 min, als interaktive Einführung ins Thema und/oder als Vorbereitung auf weiterführende Programme im Museum, online und im SS 2022 vorerst kostenfrei verfügbar.

„Einfach zuhören, Spaß haben und beiläufig Neues lernen, das bieten unsere Ohrwürmchen!“

„Ein außerschulischer Lernort kommt in digitaler Form ins Klassenzimmer!“

Sandra Fetsch, Kunst- und Kulturvermittlerin in Schloss Eggenberg

Philipp Neudeck, Kunst- und Kulturvermittler in Schloss Eggenberg 27


Österreichisches Freilichtmuseum Stübing Im Österreichischen Freilichtmuseum Stübing lässt sich die Welt unserer Ururgroßeltern mit spannenden Abenteuern entdecken! 100 historische Bauten aus allen Bundesländern Österreichs und aus Südtirol geben umfassende Einblicke in die bäuerliche Geschichte und Lebensweise seit dem 15. Jahrhundert. In freien Rundgängen sowie im Rahmen gebuchter Programme erleben Schüler*innen eine spannende (Zeit-)Reise in die Vergangen­heit und bekommen – dem jeweiligen Alter entsprechend – besondere Einblicke in alte handwerkliche Tätigkeiten, den (schulischen) Alltag, Küche und Haushalt sowie in ­viele andere Themen rund um das Leben der bäuer­lichen Bevölkerung von einst. Die Schüler*innen können auch einige hand­ werkliche Fertigkeiten selbst erproben, was Geschicklichkeit und Geduld erfordert und die Klassengemeinschaft stärkt. Ein Besuch im Tal der Geschichte(n) sorgt für viele neue und überraschende Eindrücke über die Welt von damals und trägt damit auch viel­­fach zum Verständnis des heutigen Lebens bei!

Bäuerlichen Alltag von einst erleben 28

Info und Buchung: 03124/53700 freilichtmuseum@museum-joanneum.at 01.04.–31.10.2022 Neu: bis 18 Uhr geöffnet!

’s Gwand Hier dreht sich alles rund ums Gwand, von der Alltags- bis zur Festtagskleidung der ländlichen Bevölkerung von einst mit ausgewählten handwerklichen Tätigkeiten. → 1.–5. Schulstufe, 2,5 h: Führung mit Aktivität, zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 10,50 € (7 € mit Joanneumskarte Schule) Komm, spiel mit! Mit Spiel und Spaß auf (Zeit-)Reise zurück in die Vergangenheit. Wie das Kindsein zu Urur­ omas Zeiten wohl war? → 1.–4. Schulstufe, 2,5 h: Führung mit Aktivität, zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 10,50 € (7 € mit Joanneumskarte Schule) Wir wollen ein Haus bauen Auf der Rundreise quer durch Österreich entdeckt man die unterschiedlichen Arten von Gebäuden und erfährt, warum man sie genau so gebaut hat. → 3.–9. Schulstufe, 2,5 h: Führung mit Aktivität, zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 10,50 € (7 € mit Joanneumskarte Schule)

Oben: ’s Gwand, Foto: ÖFM Stübing/UMJ Mitte: Waschtag, Foto: ÖFM Stübing/UMJ Unten: Brecheln, Foto: ÖFM Stübing/UMJ/M. Steinböck-Köhler


Schloss Trautenfels Heilkunst, ein interdisziplinäres Ausstellungsprojekt im Schloss Trautenfels, gibt einen Überblick von der antiken Medizin über die Volksmedizin zur Klostermedizin, von Seuchen im Laufe der Geschichte bis hin zur ­modernen Medizintechnik. Erzählt wird von der medizinischen Versorgung in der Steiermark, besonders von der Situation im Bezirk Liezen im Zeitraum von 1700 bis ins 21. Jahrhundert. Berücksichtigt werden auch Planungen für die medizinische Versorgung in der Zukunft. Durch die Covid-19-Pandemie erhält das gesellschaftspolitisch sehr bedeutende Thema zusätzliche Aktualität. Anhand von Originalobjekten und anschaulichen Beispielen, multimedialen Präsentationen, Filmsequenzen und kulturhistorischen Kontexten wird es möglich sein, bedeutende Entwicklungen sowie große Entdeckungen der Medizingeschichte mitzuerleben. Es ­entsteht ein Ort des aktiven Diskurses mit den Themen Medizin, Gesundheit und ­Gesundheitsversorgung.

Eindrucksvoll erlebnishaft

Info und Buchung: 03682/22233 trautenfels@museum-joanneum.at 09.04.–31.10.2022 Heilkunst Altersgerecht aufbereitet, entdecken Schüler*innen wichtige Stationen zur Geschichte der Medizin und zu den Pandemien im Lauf der Jahrhunderte. Sie erfahren, wie Wund­ ärzte, Bader und Hebammen gearbeitet haben und welche Heilmittel die Menschen zu unterschiedlichen Zeiten nutzten. Welche medizinische Versorgung steht uns heute zur Verfügung?

Schloss Trautenfels mit Grimming; Foto: UMJ/Christoph Huber

→ 3.–6. Schulstufe, 2–2,5 h: Führung mit Workshop, zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 5 € (1 € mit Joanneumskarte Schule) Rundgang: Heilkunst Bedeutende Entwicklungen sowie große Entdeckungen der Medizingeschichte miterleben! → 7.–13. Schulstufe, 1,5–2 h: Führung, zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 4 € (frei mit Joanneumskarte Schule) Schloss Trautenfels, das Wahrzeichen des mittleren Ennstals, thront auf einem Felssporn am Fuße des Grimmings und begeistert durch seine Architektur in malerischer Umgebung! Das Landschaftsmuseum präsentiert eindrucksvoll vielfältige Inhalte der Kulturund Naturgeschichte des Ennstals in erlebnishaften Inszenierungen.

Puppenstube Krankenzimmer, um 1920; Sammlung Hösele, Foto: Günther Hösele

Mit EMIL durch das Landschaftsmuseum Schlossgeist EMIL begleitet alle Schüler*innen der 6. und 7. Schulstufe auch in ­englischer Sprache! Gemeinsam durch die Gemäuer huschen und in geheime Gänge blicken! EMIL erzählt über sein Leben im Schloss und die Menschen im Tal. Spannende Einblicke in die Kultur und Natur rund um Trautenfels sind garantiert. → 2.–4. bzw. 6.–7. Schulstufe, 2–2,5 h: ­Führung mit Workshop, zu den Ö ­ ffnungszeiten, im SS 2022: 5 € (1 € mit Joanneumskarte Schule) 29


Jagdmuseum und Landwirtschaftsmuseum Schloss Stainz Heuer verschreiben wir uns ganz dem Schwerpunkt Bienen und andere Insekten – die För­ derung der Artenvielfalt: Welchen Stellenwert haben Insekten wie Bienen, Schmetterlinge, Heuschrecken, Ameisen oder Käfer in unserem Ökosystem? Bienen und andere Insekten sind unverzichtbare Bestäuber von Kulturpflanzen. Insekten sind aber auch Nahrung für andere Tiere wie Vögel oder Kleinsäuger, vom Igel bis zur Fledermaus. Deshalb tragen sie auch zum ökologischen Gleichgewicht bei den Wildtieren bei. Wir gehen der Frage nach, was wir zum Insektenschutz beitragen können. Im Jagdmuseum erkunden wir, welche Bedeutung Insekten für unsere Wildtiere haben. Obwohl sich Auerhühner, Birkhühner und auch Fasane überwiegend von Pflanzen und Samen ernähren, benötigen deren Küken wie auch andere Jungvögel in den ersten Lebenswochen eiweißreiche Nahrung in Form von Insekten. Was haben Ameisen mit den Auerhühnern zu tun? → 1.–8. Schulstufe, 2 h: Führung mit Workshop, zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 5 € (1 € mit Joanneumskarte Schule)

„Natur PUR“ 30

Info und Buchung: 03463/2772-16 info-stainz@museum-joanneum.at 01.04.–30.11.2022

Im Landwirtschaftsmuseum betrachten wir die Bedeutung von Bienen für unser Ökosystem. Wie viele „Berufe“ eine Biene im Laufe ihres kurzen Lebens wohl ausübt? Wie weit müssen sie fliegen, um ein Glas Honig herzustellen? Wie viele Blüten bestäubt eine Biene an einem Tag? Welchen Beitrag leisten sie für unsere Landwirtschaft und was können wir zum Schutz der Bienen beitragen? Biene Heidelbeerblüten

Die Bedeutung der Bienen für unsere Landwirtschaft → 1.–8. Schulstufe, 2 h: Führung mit Workshop, zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 5 € (1 € mit Joanneumskarte Schule) Die Ausstellung Die Jagd ist weiblich. Diana und Aktäon zeigt neben dem Stellenwert von Frauen in der Jagd auch die Bedeutung von weiblichen Wildtieren.

Schwalbenschwanz

Was kreucht und fleucht denn auf der Wiese? Insektenbestimmung auf der ­Blumenwiese: Erkennen von Insekten mit Infos zu den ­wichtigsten Merkmalen und Lebensräumen. → 1.–8. Schulstufe, 2 h: Führung mit Workshop, zu den Öffnungszeiten, 5 € (1 € mit Joanneumskarte Schule)

Grauspecht, Fotos: KH.Wirnsberger


Rosegger-Museum und Rosegger-Geburtshaus Wie wurde aus dem einfachen ­Bauernbuben ein bekannter Dichter und Journalist? Außergewöhnliche Einblicke in das ereignisreiche Leben eines der bekanntesten Steirer bieten die Originalschauplätze am Alpl und in Krieglach: Das Rosegger-Geburtshaus am Alpl eröffnet „auf den Spuren des Waldbauernbuben“ spannende Einblicke in den Alltag der bäuerlichen Bevölkerung im 19. Jahr­hundert. Das Gebäudeensemble ist noch heute nur zu Fuß auf einem halbstündigen Spaziergang durch die Alpler Waldlandschaft zu erreichen. Das Rosegger-Museum Krieglach erzählt spannend-amüsante Details aus dem Leben und Schaffen des Schriftstellers und die Schau wald.heimat. Roseggers Traum und Wirklichkeit zeigt den Wald als Heimat für Menschen, Tiere und Pflanzen. Zu Roseggers Lebzeiten bot er vor allem der ländlichen Unterschicht Schutz und Nahrung. Was der Dichter darüber erzählte und welche Bedeutung Wälder heute für uns haben, entdeckt ihr im Quiz!

rs Auf Peter Rosegge Spuren

Info und Buchung: 03855/2375 info-rosegger@museum-joanneum.at 01.04.–30.10.2022 Der Wald ist mehr als die Summe seiner Bäume Wälder bestehen nicht nur aus Bäumen und Tieren. Wir nehmen sie mit all unseren Sinnen wahr, können sie sehen, hören, riechen und fühlen. Und wir können sogar in ihnen baden! → 3.–13. Schulstufe, 1,5 h: Expedition im ­Rosegger-Geburtshaus, noch bis 30.10.2022, im SS 2022: 5 € (1 € mit Joanneumskarte Schule) Das fleißige Schneiderlein In die Rolle des Dichters geschlüpft, nähen wir eine kleine Tasche! → 2.–6. Schulstufe, 60 bis 90 min: Workshop, Rosegger-Geburtshaus oder -Museum, zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 5 € (1 € mit Joanneumskarte Schule) Peter Rosegger. Leben und Werk Einblick in Peter Roseggers Leben und Werk: Wie er hier wohl mit Frau und Kindern die Sommermonate verbrachte? → 1.–13. Schulstufe, 30 min: Überblicks­ führung, zu den Öffnungszeiten, im SS 2022: 1,50 € (frei mit Joanneumskarte Schule) Oben: Foto: UMJ/B. Russ-Panhofer Unten: Foto: UMJ/Martina Eder

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Die Joanneumskarte Schule Günstig in 19 Museen – mit Rundum-Service! Unkompliziert und günstig alle Standorte, Häuser, Ausstellungen und Parks des Universal­museums Joanneum (ausgen. Tierwelt Herberstein) regelmäßig zum erweiterten Klassenzimmer machen!

Ihre Vorteile: Freier Eintritt Programme inklusive oder stark ermäßigt

Für Sekundarschulen inkl. CoSA !

Über 250 Bildungsprogramme inklusive oder stark ermäßigt

Freier Eintritt

Gültig in Graz, Prem­ stätten, Stainz, Stübing, Trauten­ fels, Alpl und Krieglach

Gültigkeit: 1 Schuljahr Kosten 2021/22: 3 € pro Schüler*in 4 € für Sekundarschulen inkl. CoSA

Weitere Information und Online-Bestellung: joanneumskarte.at/schule

Online-Portal: museum-joanneum.at/ schule

Anrechenbare Fortbildungen an Hochschulen Kostenlose Einführungen

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Monatlicher Schul-Newsletter


Wir freu auf IhrenenB uns esuch!

Service und Information Viele weitere Highlights finden Sie klimafreundlich online unter: museum-joanneum.at/schule Ihre Buchungsanfrage Bitte reservieren Sie Ihren Wunschtermin, sofern nicht anders angegeben, mindestens eine Woche vor dem geplanten Besuch – besonders zeitsparend über das Online-Formular! Persönlich beraten wir Sie sehr gerne weiterhin unter den angegebenen Kontaktdaten. Wir nehmen uns Zeit für eine umfassende Beratung zum Vermittlungsangebot:

Sabine Messner, Thomas Kirchmair, Petra Melinz-Schille, Melanie Burtscher, Doris Leitinger, Lisa Gubert, Anja Winkler Team Information/Foyermanagement Kunsthaus Graz und Joanneumsviertel (Neue Galerie Graz, Naturkundemuseum und CoSA)

Feedback Ihre Zufriedenheit liegt uns besonders am Herzen! Lassen Sie uns bitte wissen, wie es Ihnen und Ihren Schüler*innen bei uns gefallen hat, damit wir unser Angebot noch besser auf Ihre Wünsche und Bedürfnisse ausrichten können: schule@museum-joanneum.at

Immer auf dem Laufenden bleiben Anrechenbare Fortbildungen: PH Stmk., PPH Augustinum Kostenlose Einführungen und Previews im Museum Monatlicher Schul-Newsletter

Tipp

Die aktuell gültigen Covid-19-Regeln sind online verfügbar! Wir informieren darüber auch im Rahmen Ihres Buchungs­prozesses. Kosten Schuljahr 2021/22* Bildungsprogramm inkl. Eintritt Bis 1 h 4€ Bis 2 h 5€ Bis 3 h 6€ * Sofern nicht anders angegeben

Mit Joanneumskarte Schule frei 1€ 2€

Joanneumskarte Schule 2021/22 Kosten: 3 € pro Schüler*in 4 € für Sekundarschulen, inklusive CoSA Gültigkeit: 1 Schuljahr lang Leistungen: freier Eintritt Tipp Bildungsprogramme inklusive oder stark ermäßigt Information: joanneumskarte.at/schule Weitere Informationen zur Planung Ihres Besuchs wie Anfahrt und Öffnungszeiten, Kosten, FAQs, AGBs, Hausordnung oder Stornobedingungen und vor allem Detail­informationen zu sämtlichen Programmen finden Sie ebenfalls online. Bitte beachten Sie, dass in den Wochen vor den Sommerferien unsere Häuser bereits früher für Sie öffnen und dass in diesem Zeitraum in unseren Grazer Häusern nur einstündige Programme angeboten werden (ausgen. CoSA).


Was Sie nicht versäumen sollten … Februar

Di, 22 → Ferien genießen und Freiplätze für UNESCO macht Schule in Schloss Eggenberg für 19.–22.04. sichern! → Oder wär das was? Anmelden für SPECIAL in Flavia Solva am 20. und 27.09. … → Tataaaa: Schule schaut Museum (auch im Klassenzimmer), Freiplatz für 02.–04.03. sichern! → Social-Media-Beitrag zur nationalen Vermittlungsoffensive Schule schaut Museum unter #allesanders?! beisteuern: Welche Ideen und Visionen gibt’s für ein Gelingen von morgen, wenn grad die ganze Welt Kopf steht?

März Mi, 03 → Wer ist der Nächste? Nisthilfe für Zwergohr­eulen, Kick-off und aktive Beiträge zum Artenschutz: museum-joanneum.at/artenschutz → Termin reservieren für Museumsausflüge in der Zeugniswoche und davor! → … oder Museum ins Klassenzimmer holen: museum-joanneum.at/mobil Do, 10 → Wie es ist? – What’s new?: Einführung, 15:30 Uhr, Volkskundemuseum (weitere Chancen: Di, 05., und Do, 21.04., 15:30 Uhr) Di, 15 → Aufs Korn genommen – alte Redewendungen neu erklärt: Einführung, 15:30 Uhr, Landeszeughaus

Di, 29 → Film und Kino in der Steiermark: Einführung, 15:30 Uhr, Museum für Geschichte (2. Chance: Do, 31.03., 15:30 Uhr)

April Fr, 01 → Wohooooo: alle Museen sind aus dem Winterschlaf erwacht – am Sa, 09.04., mit Schloss Trautenfels wirklich alle, versprochen! → Frischluft-Programme checken: museum-joanneum.at/openair Sa, 09 → Endlich Ferien – frohe Ostern! Mi, 20 → Schon angemeldet? Aktionstage zum UN-Weltfriedenstag, Landeszeughaus, rund um den 21.09.: museum-joanneum.at/ weltfriedenstag! Di, 26 → Geschichten aus der Vergangenheit: Einführung, 15:30 Uhr, Archäologiemuseum (2. Chance: Do, 05.05., 15:30 Uhr) Mi, 27 → Auftaktveranstaltung Aktionstage Politische Bildung in der Steiermark im Heimatsaal, Volkskundemuseum

Do, 28 → Monica Bonvicini und Amazons of Pop!: Einführung, 15:30 Uhr, Kunsthaus Graz (2. Chance: Do, 12.05., 15:30 Uhr)

Mai Mo, 02 → Auf die Plätze, fertig, los und anmelden: anrechenbare Fortbildungen im Joanneum über PH-Online!

Juni Mi, 08 und Di, 14 → ’s Gwand. Zwischen Handwerk, Funktion und Mode: Einführung, 15:30 Uhr, Österreichisches Freilichtmuseum Stübing

Juli Fr, 09 → Endlich Ferien! → … und das Beste ist: Unter 19-Jährige genießen ab sofort freien Eintritt in alle 19 Museen des Joanneums! → Schmökern und Gustieren: Programme für das WS 2022 sind ab sofort online → Wunschtermin reservieren – gleich mit der Jahresplanung erledigen … → Wir bedanken uns bei allen treuen Besitzer*innen der Joanneumskarte Schule! www.joanneumskarte.at/schule

Ihre Anmeldung zu Einführungen: schule@museum-joanneum.at


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