Berufsjäger Bedeutung heute, aber morgen…?

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Tagung 2015

Berufsjäger Bedeutung heute, aber morgen‌?


Tagungsband Internationale Tagung am 22. Jänner 2015

Berufsjäger Bedeutung heute, aber morgen…? Universalmuseum Joanneum Jagdmuseum Schloss Stainz

Herausgeber: Karlheinz Wirnsberger

Gestaltung: Ronald Lind

Abbildung Titelseite: Schloss Stainz, 2013 Karlheinz Wirnsberger

Unser besonderer Dank gilt dem Verein „Grünes Kreuz“ für die Unterstützung


Internationale Tagung

Berufsjäger Bedeutung heute, aber morgen…? Eröffnung, Begrüßung Im Dienste der Jagd – eine ereignisreiche Geschichte Mag. Karlheinz Wirnsberger, Jagdmuseum Schloss Stainz Deutsche Berufsjäger in Gegenwart und Zukunft Bernd Bahr, Vorsitzender des Bundesverbandes deutscher Berufsjäger Wird der Berufsjäger in der Öffentlichkeit wahrgenommen? Ing. Martin Grasberger, Redakteur der ZS „Weidwerk“ Soziale Stellung der Berufsjäger im 21. Jahrhundert Franz Meran, Vorstandsmitglied „Grünes Kreuz“ Schweizer Wildhüter – neuer Beruf zugunsten der Jagd, Wildtiere und Lebensräume Dr. Dominik Thiel, AL Natur, Jagd und Fischerei im Kt. St. Gallen, CH Berufsjägerausbildung neu - zielgerichtet und zukunftsorientiert OJ Werner Rössl, Stv. Obmann Steirische Berufsjägervereinigung Niederösterreich - ein Land mit Gegensetzen Zukunftweisende Entwicklungen einer aussterbenden Berufsgruppe - Chancen und Perspektiven des NÖ Berufsjägers ROJ Helmut Schandl, Obmann NÖ Berufsjägervereinigung ROJ Christoph Rogge, Stv. Obmann NÖ Berufsjägervereinigung Tiroler Berufsjäger, Bedeutung heute, aber morgen? DI (FH) Ing. Anton Larcher, Landesjägermeister von Tirol Zukunft der Jagd – wohin geht der Weg? Dr. Miroslav Vodnansky, Mitteleuropäisches Institut für Wildtierökologie, Wien-Brno-Nitra Podiumsdiskussion mit Referenten und allfälliges



Vorwort

Der Berufsjäger heute ist unverzichtbar. Das kam in den Statements der Referenten aus der Schweiz, Bundesrepublik Deutschland und Österreich klar und deutlich zum Ausdruck. Was aber passiert morgen, wenn sich die jagdlichen Rahmenbedingungen auf Grund von gesellschaftlichen Veränderungen deutlich schwieriger gestalten? Welche Möglichkeiten hat der heute in der Öffentlichkeit sehr wohl noch anerkannte Berufsjäger dann bei der Ausübung seines Berufes. Wollen und können sich Betreiber von Großjagden noch Berufsjäger leisten? Wie findet man einen Weg, diesen Beruf zukunftsorientiert zu gestalten? Ist es mit der Änderung einer Berufsausbildungsrichtlinie getan, oder müssen noch mehr Inhalte das Berufsjägerleben begleiten? In der BRD und in der CH hat man neue Wege beschritten, einzelne Mosaiksteine daraus sind auch in Österreich anwendbar. All diese Fragen und noch vieles mehr wurden in den einzelnen Referaten und in der anschließenden Diskussion erörtert, mit dem Ergebnis, dass eine zukunftsorientierte Ausbildung mehrere Standbeine umfassen muss um so auch österreichweit ein gemeinsames, von der Öffentlichkeit anerkanntes Berufsbild zu erlangen. Der nächste Schritt wird nun sein, hier ein gemeinsam zu erarbeitendes Papier auf Basis aller 9 Bundesländer zu präsentieren. Karlheinz Wirnsberger Leitung Jagdmuseum Schloss Stainz



Karlheinz Wirnsberger

Im Dienste der Jagd Eine ereignisreiche Geschichte

Internationale Tagung

Berufsjäger - Bedeutung heute, aber morgen…? Donnerstag, 22. Jänner 2015 10:00 bis 16:30 Uhr Jagdmuseum Schloss Stainz, Dianasaal

Mitteleuropäisches Institut für Wildtierökologie Wien-Brno-Nitra 22.01.2015

Jagdmuseum, KH. Wirnsberger

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Seebachtal/Seewiesen

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Foto: © KH.Wirnsberger

Jagdmuseum, KH. Wirnsberger

Kaiser Maximilian I

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(1459 – 1519)

„Der berühmteste Gamsjäger der beginnenden Neuzeit war Kaiser Maximilian I. Obwohl das Schießpulver und auch die Handpüxen schon im Gebrauche standen, hat der Kaiser sie weder zur Jagd noch im Kriege benutzt. Den Gjaidschafft und die Armbrust betrachtete er als gamsgerechte Waffen.“ aus: Nerl, Messner, Schwab: Das große Gamsbuch; Klosterneuburg 1995

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Jagdmuseum, KH. Wirnsberger

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Einer der wichtigsten Jagd-“Beamten“ Maximilians war seit 1497 der oberste „Birgmeister“ ( Gebirgsmeister ) und Gamsjäger Kaspar aus Garamais, der Lechtaler. Der erfahrene Jäger stürzte während einer Gamsjagd mit dem Kaiser oberhalb der Bacheralm bei Hohentauern ( Bez. Murtal ) am 11.Juli 1514 über 200 Klafter ab. Maximilian ließ seinen Jäger in Rottenmann bestatten.

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Jagdmuseum, KH. Wirnsberger

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Jagdpersonal in Tirol unter Kaiser Maximilian I im Jahre 1503 1 Jägermeister 1 Windhetzer

Pirgmeister, zum Schutz und Pflege der Hirsche und Gämsen im Gebirge Gamsjäger 1 Rüdenknecht 1 Bärenknecht 1 Falkner 1 Otterjäger 3 Jägerknechte 1 Jägerbub Ein Landmann 1 Murmentmeister, für die Hege und Jagd von Murmeltieren 1 Hundsslager

Martin P: Schennach: Jagdrecht, Wilderei und „gute Policey“, Innsbruck 2007

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Jagdmuseum, KH. Wirnsberger

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Aus dem Geheimen Jagdbuch Kaiser Maximilian I

„Theuerdank“

„…. für das Klettern im Fels sind vor allem „ehrliche Fußeisen mit sechs Zacken notwendig“

„…. der Jagdschaft soll 4 Klafter lang und gleich stark sein.“ 22.01.2015

Jagdmuseum, KH. Wirnsberger

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„… eine Hirnhaube, …. damit du gegen einen Schlag gesichert bist“

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Jagdmuseum, KH. Wirnsberger

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Foto: Jagdmuseum N. Lackner

Wildschweinjagd bei Ehrnau Johann Veit Hauckh , ca 1730

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Jagdmuseum, KH. Wirnsberger

Wildschweinjagd bei Ehrnau Johann Veit Hauckh , c. 1730

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Foto: Jagdmuseum N. Lackner

3 Jagdmuseum, KH. Wirnsberger

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Eingestellte Jagd Johann Veit Hauckh , ca.1730

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Foto: Jagdmuseum N. Lackner

Jagdmuseum, KH. Wirnsberger

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Falkenjunge mit der Chatsche J. E. Ridinger (1698-1767)

Foto: Jagdmuseum N. Lackner

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Jagdmuseum, KH. Wirnsberger

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… die Lehre versinnlichen, dadurch das Lernen erleichtern

Erzherzog Johann Statue in Mariazell

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Foto: © KH.Wirnsberger

Jagdmuseum, KH. Wirnsberger

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Jagdmuseum, KH. Wirnsberger

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Jäger Jörg´l in Winterkleidung

Aquarell, Mathhäus Loder, ca. 1820

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Adam Rosenblattl,

Revierjäger für Steinschallen ..ab ca 1825 in den Diensten EHJ

Die Familie Rosenblattl ist über mehrere Generationen hindurch im Dienste der Grafen Meran als Berufsjäger im Einsatz. Bereits unter Erzherzog Johann ist Adam Rosenblattl als vorbildlicher Jäger bekannt geworden.

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PFLICHTEN Der Jäger Sr. Kaiserl. Hoheit der durchlauchtigsten Erzherzog Johann bey der gepachteten Mariazeller Jagdbarkeit.

Joh. Messner Verwalter als Sr. Kaiserl. Hohheit Bevollmächtigter

Diese gegenwärtigen, sinnenthaltenen Pflichten, mit der allergnädigst er wiesenen Lohnung,und der Confine Berainung wurde uns durch den Grundverwalter Messner deutlich und wohlverständlich vorgetragen, in geloben auch die gesonderten Pflichten auf das genaueste zu befolgen, und jederzeit als treuer, redlicher, u. emsiger Diener Sr. Kaiserlichen Hohheit, den durchlauchtigsten Erzherzog Johann als unseren allergnädigsten Herren haben zu dienen, und soll jede Pflichtvergessen heit an uns strengstens bestraft werden. Mariazell, den 27ten September 1818 Adam Rosenblattl

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Löhnung in Natura für die Jäger am Brandhof Schußgelder für die Jäger Hirsch Kahlwild Gamsbock Schwarzwild Rehbock …. Hase

6 – 10 4–6 4 2,30 2

Gulden Gulden Gulden Gulden Gulden

-, 30

Gulden

Bär Wolf Luchs Winterfuchs

10 10 10 1

Gulden Gulden Gulden Gulden

6 Metzen Weizen 6 Metzen Korn 4 Metzen Hafer 6 Pfund Schmalz ( 1 Metzen ~ 61 Liter )

6 Monate 6 Monate 12 Monate 12 Monate

80 Gulden Bargeld Dienstwohnung Gratis Heizung und Garten 1 Paar Stiefel kostete damals ~ 6 Gulden 22.01.2015

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„Wir jagen in der Rosshölle im Mitterboden, Franzi und die Frau mit mir. Durch das Einfangen eines Wildschützen , der auf der Alpe schoss, verloren wir 2 Stunden.“ Sein Sohn gründete 1882 den

Steirischen Jagdschutzverein.

J. Fischbach, Erzherzog Johann und sein Sohn (1847) auf der Böckfeldalpe / Bad Gastein

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Standhauer mit Kreuzstange, Eichelabschluss; Vorderseite: 1864 – 1904 „Dem Jäger Johann Rosenblattl zur Erinnerung an 40 Jahre treuer Dienste“ Rückseite: „Von seinem dankbaren Jagdherren Johann Graf Meran

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Meran´sche Berufsjäger am Brandhof

Foto: Heimathaus Mariazell

Dieser Gürtel wird neben dem Hirschfänger als Standeszeichen der Meran`schen Berufsjäger getragen

.

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Für das Familienalbum ….

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Krupp´sche Jäger und Förster ( 8 Jäger & 4 Förster ) „Zum Regierungsjubilaeum unseres obersten Jagdherrn 1898“ Kaiser Franz Josef I 1848 – 1916 Kaiser von Österreich Foto: Heimathaus Mariazell

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Jagdmuseum, KH. Wirnsberger

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Die Jägerkleider dürfen nur gelernte Jäger tragen und es ist das Tragen derselben den Bedienten die keine gelernten Jäger sind untersagt. Ein Dienstherr, welcher einem Bedienten der kein Jäger ist die Jäger Livrée tragen läßt unterliegt im ersten Uebertretungsfalle einer Geldstrafe von 100 bis 200 fl zu Handen des Armenfondes, der Diener aber welcher ohne ein gelernter Jäger zu sein er mag wirklich in einem Dienste stehen oder nicht, eine solche Livrée trägt einer Polizeiarreststrafe von 3 bis zu 8 Tagen welche Strafe nach Umständen durch Fasten oder körperliche Züchtigung zu verschärfen kömmt .Die Kleidung ist Demjenigen dem sie gehört zu belaffen ihm jedoch die ausdrückliche Warnung zu ertheilen von derselben keinen unerlaubten Gebrauch zu machen (Hofdecr. vom 7 März 1804 , NÖ LGBL Nr 473 ) 22.01.2015

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Krupp´sche Jäger, ~ 1900

Berufsjäger Oberforstrat Fotos: Heimathaus Mariazell

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Arthur Krupp (1856 – 1938) einerseits als Jagdpächter in der Walstern, andererseits als Gutsherr und somit Arbeitgeber vieler Menschen im Halltal. pachtet ab dem Jahre 1894 von der “k.k. General-Direction in Wien“ die „Walstern“ und angrenzende Jagdreviere bis zu seinem Tode im Jahre 1938

4.Oktober 1898 Foto: Heimathaus Mariazell

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Einladung zum Jäger - Frühstück

im Hotel Lang „ Goldenes Kreuz“ in Mariazell für„ Herr Franz Deibenbacher d. Ä.“ 18. August 1928 Arthur Krupp veranstaltet jährlich am Jahrestag des Geburtstages von Kaiser Franz Josef ( 1830 – 1916 ) mit seinen Mitarbeitern und Freunden ein „Frühstück“ .

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Jagdmuseum, KH. Wirnsberger

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Jäger - Frühstück im Hotel Lang „ Goldenes Kreuz“ in Mariazell 18.8.1928

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Jagdmuseum, KH. Wirnsberger

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Erste Internationale Jagdausstellung Wien 1910

2,7 Mio. zahlende Besucher Gewinn von 684.871 Kronen

Dieser Reinerlös wurde auf Antrag von Kaiser Franz Joseph I (1830 – 1916) einer Stiftung zugewendet, „welche die Errichtung eines Jugendheimes für Kinder von armen Berufsjägern zum Zwecke hat…“ 6 Monate Laufzeit 22.01.2015

Jagdmuseum, KH. Wirnsberger

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Kaiser Franz Josef am 21.8.1912 mit seinen Jägern, ua. Hofjagdleiter Hofrat August Böhm ( li. Vom Kaiser )

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Kleine Gesetzeskunde für steirische Berufsjäger Graz 1949 Hrsg. Landesforstinspektion Steiermark

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Jagdmuseum, KH. Wirnsberger

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Jagdmuseum, KH. Wirnsberger

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Bernd Bahr

Deutsche Berufsjäger in Gegenwart und Zukunft

Internationale Tagung am 22.01.2015 im Jagdmuseum Schloss Stainz, A-8510 Stainz


Wildmeister Bernd Bahr, Bundesverband Deutscher Berufsjäger e.V.

Kurzer Rückblick in die 1980er Jahre

 1982 wird der staatlich anerkannte Ausbildungsberuf „Revierjäger“ mit späterer Meisterprüfung „Revierjagdmeister“ verankert  Damalige Ausbildungsreviere waren zu etwa 70% Niederwildreviere  Niedergang großer Jagdverwaltungen  Insgesamt jährlich ca. 15-20 Auszubildende  Staatsforsten in Bayern größter Arbeitgeber, daneben nur in Niedersachsen zwei Berufsjägerstellen bei Landesforsten


Betriebliche Schwerpunkte zugelassener Ausbildungsbetriebe Ausbildungsbetriebe 1980er Jahre

Ausbildungsbetriebe heute Schwerpunkte

Schwerpunkte Hochwild

Hochwild

Niederwild

Niederwild

Arbeitsfelder für Berufsjäger und deren Entwicklung

Klassischer Revierdienst

(häufig angestellt bei Jagdpächtern)

Jägerlehrhöfe der Jagdverbände Wildschadensproblematiken



in den letzten 15 Jahren mit deutlich steigender Tendenz:

  Private Jagdschulen (häufig in Selbstständigkeit)  Mittlere und große private Eigenjagdbetriebe  Landesforstbetriebe verschiedener Bundesländer  Kommunale Jagd- und Forstbetriebe  Hegegemeinschaften  Artenschutzprojekte  Wildschadensproblematiken

Worin liegt dieser Wandel begründet ?

Sicher auch in häufig mangelhafter jagdlicher Fachkompetenz jüngerer Förstergenerationen, aber auch bei Jägern „jüngeren Datums“!


Viele Fragen stellen sich, z.B.:

  Wer pachtet in Zukunft noch Jagdreviere ?  Wer stellt in Zukunft noch einen Berufsjäger ein ?  Welche Konsequenzen hat die fortschreitende Technisierung der Jagd ?  Was bringen uns „ökologische“ Jagdgesetze

Berufsjäger, was tun ?

Wir müssen unsere Ausbildung zukunftsfähig machen !!

Ausbildungverordnung 1982

Arbeitsschutz und Unfallverhütung Naturschutz, Landschaftspflege und Umweltschutz Kenntnisse der Ausbildungsstätte Kenntnisse der Wildarten und ihrer Ernährung Gestalten der Reviere und Hegen des Wildes Umgehen mit Jagdwaffen und –geräten Erstellen und Erhalten jagdbetrieblicher Einrichtungen Vorbeuge- und Bekämpfungsmaßnahmen gegen Wildkrankheiten  Verhüten und Ermitteln von Wildschäden        


Neue Ausbildung – Neue Inhalte Ausbildungsverordnung 2010

 Jagd- und Reviermanagement, betriebliche Abläufe und Organisation  Wildbewirtschaftung und Wildverwertung  Tier- und Artenschutz, Hege  Jagdreviergestaltung  Naturschutz, ökologische Zusammenhänge und Nachhaltigkeit, Monitoring  Waffenkunde, Jagdwaffen und –geräte  Halten und Führen von Jagdhilfstieren  Rechtsgrundlagen des Jagdwesens, Wild- und Jagdschutz  Öffentlichkeitsarbeit, Wild- und Naturpädagogik


Ablauf der Ausbildung (außer in Bayern)

 1. Lehrjahr: Bundesfachschulklasse „Revierjäger“ (inklusive diverser Praktika)  2. Lehrjahr: Praktisches Jahr im Ausbildungsbetrieb (inklusive zwei Monaten Blockbeschulung)  3. Lehrjahr: Praktisches Jahr im Ausbildungsbetrieb (inklusive zwei Monaten Blockbeschulung) Ein Wechsel des Ausbildungsbetriebes vom 2. zum 3. Ausbildungsjahr mit unterschiedlichen, betrieblichen Schwerpunkten wird vom BDB und den zuständigen Stellen gewünscht und unterstützt (Umsetzung über 80%).


Und die Zukunft…?

 Die Jagd verändert sich deutlich und wird in ihrer heutigen Form nur annähernd erhalten bleiben, wenn sie gesellschaftlich akzeptiert bleibt. Dazu muss Jagd -ohne wenn und aber- vorzeigbar sein. Der BDB ist bestrebt, auch durch eine stetige Weiterentwicklung des Berufsbildes, diese Herausforderung anzugehen.  Aufgabenstellungen und Probleme um Wildtiere werden sich auch in Zukunft stellen, losgelöst von welchem Jagdsystem auch immer- wobei Professionalität grundsätzlich sehr akzeptiert ist!

Dazu müssen auch wir interessiert, neugierig, lernfähig und hellwach sein!


Ökonomierat Egon Anheuser

Präsident des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz von 1954 bis 1986 Präsident des Deutschen Jagdschutzverbandes von 1963 bis 1982 und späterer Ehrenpräsident führte 1969 u.a. das Folgende aus:

….. Man muss das alles einmal zusammen sehen, dann wird einem plötzlich aufgehen, dass Berufsjäger nicht personifizierte Relikte aus der Feudalzeit sind, sondern Menschen mit einer Lebensauffassung von der in nicht allzu ferner Zeit einmal die Wohlfahrt unseres Jagdwesens grundsätzlich abhängen wird.


Martin Grasberger

Wird der Berufsjäger in der Öffentlichkeit wahrgenommen

Int. Berufsjägertagung, Stainz, 2015

Wird der Berufsjäger in der Öffentlichkeit wahrgenommen?

Ing. Martin Grasberger, Chefredakteur-Stellvertreter WEIDWERK


Int. Berufsjägertagung, Stainz, 2015

Ing. Martin Grasberger, Jagdzeitschrift WEIDWERK

Int. Berufsjägertagung, Stainz, 2015

 Berufs- und Freizeitjäger werden von Menschen des urbanen Bereichs nicht unterschieden  Den Jägern bläst vor allem aus Richtung der Städte und Ballungszentren ein rauer Wind entgegen  Freizeitaktivitäten des Städters sorgen oft für Konflikte mit dem Jäger (Jogger, Reiter, Mountainbiker usw.)

Ing. Martin Grasberger, Jagdzeitschrift WEIDWERK


Int. Berufsjägertagung, Stainz, 2015

 465 Berufsjäger bewirtschaften 12% der österreichischen Gesamtfläche  Das Berufsbild des Berufsjägers verändert sich  Ausbildung des Berufsjägers mit neuen Hauptaugenmerken  Unterschiedliche Ausbildung in den einzelnen Bundesländern

Ing. Martin Grasberger, Jagdzeitschrift WEIDWERK

Int. Berufsjägertagung, Stainz, 2015

 Berufsjäger: Sprachrohr & Anwalt der wild lebenden Tiere  Berufsjägerzeitung, Führungen, pädagogische Arbeit mit Kindern  Ziel der Jäger muss es sein, ihre Naturkompetenzen besser zu artikulieren!

WEIDWERK/Fritz Wolf

Ing. Martin Grasberger, Jagdzeitschrift WEIDWERK


Int. Berufsjägertagung, Stainz, 2015

 Tierschutzorganisationen diskreditieren Jagd und Jäger  Anti-Jagd-Propaganda in Wiener U-Bahn (siehe Bild)  Daher: ALLE Jäger sitzen im selben Boot und müssen an einem Strang ziehen!

DI Jacobs Ben

Ing. Martin Grasberger, Jagdzeitschrift WEIDWERK

Int. Berufsjägertagung, Stainz, 2015

 Keine gegenseitige „Nestbeschmutzung“ zwischen Freizeit- und Berufsjägern  Berufsjäger sind fachlich top, kennen die Vorgänge in der Natur wie kaum ein anderer  Freizeitjäger zahlen für ihre Berufung  Jährlicher Gesamtumsatz durch die Jagd: ca. 475 Mio. Euro!

Ing. Martin Grasberger, Jagdzeitschrift WEIDWERK


Int. Berufsjägertagung, Stainz, 2015

 Öffentlichkeitsarbeit mit Kindern muss selbstverständlich sein  Weg vom Märchen: „Jäger schießen nur altes und krankes Wild!“  Produktion von Wildbret ist eine der wichtigsten Säulen der Jagd  Sorgsamer und hygienisch einwandfreier Umgang mit Wildbret

Fachbuch „Wildbret-Direktvermarktung“

Ing. Martin Grasberger, Jagdzeitschrift WEIDWERK

Int. Berufsjägertagung, Stainz, 2015

 Geschwüre der Jagd: Trophäenkult, Gatterjagd, Züchten und Aussetzen von „Kistlfasanen“  Diese Dinge können wir den Nichtjägern nicht erklären!  Es liegt in unserer Hand, die Jagd zu erhalten! Das betrifft Freizeit- und Berufsjäger!

WEIDWERK/Karl-Heinz Volkmar

Ing. Martin Grasberger, Jagdzeitschrift WEIDWERK



Dominik Thiel

Schweizer Wildhüter Neuer Beruf zugunsten der Jagd, Wildtiere und Lebensräume

Kanton St. Gallen Volkswirtschaftsdepartement Amt für Natur, Jagd und Fischerei

Wildhüter: neuer Beruf – zugunsten der Jagd, Wildtiere und Lebensräume Donnerstag 22. Januar 2014, Stainz

Dr. Dominik Thiel Amtsleiter Davidstrasse 35, CH 9001 St.Gallen ++41 58 229 38 59 Dominik.thiel@sg.ch www.sg.ch/jagd_fischerei


Inhalt • • • • •

Jagen in der Schweiz Die Entstehung des Wildhüterberufs Die Ausbildung Die Arbeit des Wildhüters heute Ein Ausblick auf Morgen

Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 2

Revier- und Patentjagd in der Schweiz 30’000 Jägerinnen und Jäger

Revierjagd

Keine/wenig Wildhüter

Vorarlberg Tirol

Patentjagd

Viele Wildhüter

Südtirol

Staatsjagd

Viele Wildhüter

Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 3

Grafik: Jagen in der Schweiz


Keine Eigenjagd – Jagdregal gehört dem Staat

Jagdrecht nicht ans Grundeigentum gebunden Foto: D. Thiel

Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 4

Jagdgeschichte der Schweiz Der Untergang der Wildbestände Alte Eidgenossenschaft: Jagd wird zum Staatsregal 1548: 1. Wildschutzgebiet Europas (Kärpf) Frz. Revolution: Die Jagd wird zum Volksrecht 1803: 1. Kanton führt vorübergehend Revierjagdsystem ein Hunger, Wälder gerodet, Wild ausgerottet 1850: Erdöl, Gas, Kunstdünger 1875: Erlass 1. eidg. Jagdgesetz 1876 Erlass 1. eidg. Forstgesetz Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 5

Fotos: Albert Steiner


Jagdgeschichte der Schweiz Ziel 1. eidg. Jagdgesetz 1875 • Schutz der Wildpopulationen • Schutz der Muttertiere • Schutz der Jungtiere

Massnahmen zum Schutz • Verfolgung der Raubtiere • Auswilderung von Wildtieren • Jagdkontrolle  Wildhüter

Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 6

Fotos: Archiv

Fotos: Albert Steiner

Die ersten kantonalen Wildhüter Steinwildauswilderung in SG • Letzte Vorkommen in Italien • Wildfänge in SG-Tierpark gezüchtet • Aussetzungen in den Alpen

Fotos: Archiv

Seite 7

Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 7


Der kant. Wildhüter früher • Aufsicht draussen im Wald und Gebirge • Wilderei ein grosses Problem • Keine Ausbildung, Jagdbehörden reine Verwaltung • Beschränkte rechtliche Grundlage • Lebensraum intakt, Wildbestände steigen

Fotos: Archiv

Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 8

Die Rückkehr des Waldes

Grafik: Bundesamt für Umwelt Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 9


Die Rückkehr der Wildtiere

G 2.1 Die Entwicklung der gesamtschweizerischen Jagdstrecken von Reh, Gämse und Rothirsch 1933-2009.

Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 10

Die Rückkehr der Grossraubtiere

Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 11

Grafik: Jagen in der Schweiz


Hohe Schalenwildbestände

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Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 12

Wildtiere sind näher beim Menschen

Foto: P. Eggenberger

Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 13

Foto: W. Windisch


Freizeitaktivitäten im Wildlebensraum

Foto: D. Thiel

Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 14

Stadt im Wald – Wald in der Stadt

Foto: J.Griffel

Seite 15

Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 15 Foto: Peter Vonow


Bedrängte Natur

Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 16

Das neue Jagdgesetz Zweckartikel neues eidg. Jagdgesetz 1986 1. Erhalt Artenvielfalt und Lebensräume 2. Wildschäden begrenzen 3. Nachhaltige jagdliche Nutzung

Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 17


Schwerpunktverlagerung der Aufgaben

Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 18

Lebensraum- und Artenschutz • Beurteilung und Begleitung Bauprojekte, Planungen, Veranstaltungen im Bereich Wildtiere/Lebensraum • Überwachung Lebensraumzustand, Kontrollen • Betreuung Schutzgebiete nach Jagdrecht • Wildtierkorridore • geschützte Arten (Luchs, Wolf, Biber, Adler, Auerhuhn, Bartgeier,..) • Kontrolle Wildruhezonen • Aufwertungsprojekte Lebensraum

Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 19


Revier- und Patentjagd in der Schweiz rund. 200 kant. Wildhüter (Zahlen approx.) SH 0 BL 2 AG 3 ZH 5 NE/JU 10

VD 10

FR 12

LU 2

BE 31

AI/AR 2 Vorarlberg SG 7

GL 3 Zentral-CH 20

Tirol GR60 Südtirol

TI 25 VS 26

Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 20

Grafik: Jagen in der Schweiz

Der Weg zum anerkannten Beruf • • • •

1988: erster Ausbildungslehrgang durch Kantone 1999: Gründung Schweiz. Wildhütervereinigung 2004: Anerkennung durch Bundesamt für Berufsprüfung 2007: 1. eidg. Berufsprüfung

Voraussetzung für Berufsprüfung Wildhüter: • Abgeschlossene Berufsprüfung • 5 Jahre Berufspraxis • Interkantonaler Grundkurs absolviert (über 3 Jahre)

Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 21


Grundkurs: 25 Tage in 7 Modulen über 3 Jahre jeweils Theorie, Exkursionen, Gruppenarbeiten

Biologie/Ökologie (5 Tage) u.a. Evolution, Biogeografie, Populationsdynamik, Altersbestimmung, Monitoring, Jagdplanung, Recht (LW, Wald, Umwelt, Tierschutz) Technik (5 Tage) Markierung, Fang, Narkose, Waffen, Optik, verbotene Geräte, Rapportwesen, Befragung, Spurensicherung, Sicherheit, Ballistik, Notfälle, Tierpflege, usw.

Konflikt-Management (3 Tage) Kommunikation, Auftreten, Neobiota, Wildschaden, Kaminfeuergespräch, usw. Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 22

Grundkurs: 25 Tage in 7 Modulen über 3 Jahre Bsp. Lebensraum Gebirge (3 Tage) Wildarten, Ökosystem, Vegetation, Botanik, Naturschutz, Interaktionen Schalenwild-Vegetation, usw. Prüfungen - Nach jedem Modul: Lernkontrolle - 1 Woche Abschlussprüfung mündl/schriftl. - 1 schriftliche Abschlussarbeit

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Stetige Weiterbildungen: national und kantonal

Fotos: M. Stähli

Seite 24

Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 24

Jagdkontrolle

Foto: D. Thiel

Foto: M. Stähli

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Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 25


Wildtiermonitoring

Foto: Peter Vonow

Foto: D. Thiel

Foto: Peter Vonow

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Wildunfälle, Fallwild, Nachsuchen in Patentjagdkantonen

Fotos: Peter Vonow

Fotos: Peter Vonow

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Wiederansiedlung Bartgeier

Schweiz: bisher 38 Vögel ausgewildert

Fotos: M. Stähli Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 28

Bartgeier – bleifreie Jagdmunition

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Betreuung der Jagdbanngebiete

Fotos: D. Thiel

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Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 30

UnterstĂźtzung der Wissenschaft

Foto: Peter Vonow Foto: N. Hardegger

Seite 31

Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 31

Foto: AJF GR Peter Vonow


Umgang mit geschĂźtzten Wildtieren: Biber

Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 32

Potentielle Verbreitung vom Wolf

Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 33


Der Wildhßter als Partner der Schäfer

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Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 34

Schutz und Nutzung im Gleichgewicht Vollzug des Jagdrechtes

Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 35

Fotos: D. Thiel


Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 36

Professionelle Wildhut  Qualität der Jagd  Akzeptanz der Jagd  Erhaltung der Jagd Foto: Peter Vonow

Foto: Peter Vonow Foto: D. Thiel

Seite 37

Foto: D. Thiel

Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 37

Foto: D. Thiel


Der Wildhüter von Morgen Der Städter wird zum Freizeitkonkurrent des Jägers Wettbewerb um die Natur/Stille/Naturnutzung in der Freizeit Der Städter vertraut eher dem Naturschützer als dem Jäger

Prof. W. Beutelmeyer

Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 38

Der Wildhüter von Morgen Steigender Druck auf die Wildtierlebensräume Jagd wird kritisch in Frage gestellt Tradition versus Wildtierökologie? Aufhebung gewisser Jagd- und Hegemethoden? Jagd übernimmt vermehrt Lebensraum- und Artenschutzaufgaben

Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 39


Die Wildhüterin von Morgen Schweiz - Bedeutung der Wildhut ist anerkannt - Bedeutung der Wildhut steigt - Kritik an Wildhut: v.a. seitens der Jägerschaft - Jagdrecht versus Eigeninteressen Zukunft - Mehr Wildhüter in Revierkantonen/urbanen Gebieten - Aus- und Weiterbildung noch professioneller - Vermehrte PR bei der Bevölkerung (Wildhüter als Partner)

Wildhut in der Schweiz / Dr. Dominik Thiel 22.01.15 / Folie 40



Werner Rössl

Berufsjägerausbildung neu Zielgerichtet und zukunftsorientiert

Berufsjägerausbildung- Neu zielgerichtet und zukunftsorientiert


Aufgaben des Berufsjägers und wo finden sie eine Anstellung • Meist werden BJ in größeren Forstbetrieben zur Betreuung ein Jagdrevieres eingesetzt. Der BJ ist dort für die Wildbewirtschaftung, Jagdgästebetreuung, Reviereinrichtungen, Futtermitteleinkauf, Wildbretverkauf bzw. Direktvermarktung von Wildbret zuständig. • In kleineren bis mittelgroßen Revieren ist der BJ oftmals für Jagd und Forst zuständig.

Aufgaben des Berufsjägers und wo finden sie eine Anstellung • In einigen Großbetrieben obliegt die gesamte Jagdleitung des Betriebes BJ. • Der BJ muss sowohl die jagdlichen als auch die forstlichen Interessen seines Eigentümers unter einen Hut bringen. • Der BJ muss Grundbesitzer Interessen gegenüber der Öffentlichkeit, Behörden und Alpinvereine usw… vertreten. • BJ üben verschiedene Funktionen innerhalb der Jägerschaft aus.


Die derzeitige Berufsjägerausbildung • wurde 1986 festgelegt • Die Lehrzeit umfasst insgesamt 3 Jahre davon -> 10 Monate Forstfachschule Waidhofen an der Ybbs -> 3 Monate Berufsjägerschule in Rotholz -> Praktische Ausbildung im Lehrrevier -> Berufsjägerprüfung

Warum Berufsjägerausbildung - Neu • der BJ ist oftmals der Einzige der täglich in seinem Revier ist. • die jagdlichen Anforderungen werden immer höher! • höhere Lebensraum Beanspruchung! • der BJ ist verstärkt Bindeglied zwischen Grundeigentümer, Jagdpächter, Behörden diversen Tourismus- und Alpinvereinen. • der Druck der Naturschutzorganisationen und NGO´s auf unsere Aufgabenbereiche wird immer größer. • die Akzeptanz der Gesellschaft wird durch die bessere Ausbildung erhöht.


Wie wird die Berufsjägerausbildung – Neu aussehen? • Intensivere Forstliche Ausbildung aber auch verstärkte Schulung in anderen Bereichen z.B.: Lebensraumgestaltung, EDV, Rechnungswesen, Rhetorik….. • Umstellung der Forstfachschule von 1 auf 2 jährige Dauer! • Beginn 2016/17

Wie wird die Berufsjägerausbildung – Neu aussehen? • für Personen im zweiten Bildungsweg – Schulabschluss durch e-learning! • 2 jährige praktische jagdliche Ausbildung inkl. 3 monatige Berufsjägerschule in Rotholz • Berufsjägerprüfung


Vorteile und Chancen durch die neue Berufausbildung •

Professionelle Leitung von Forstbetrieben bis 1000ha

größere Chancen am Arbeitsmarkt durch neue Betätigungsfelder für BJ z.B.: Jagdmanagement für mehrere Reviere oder für bestimmte Wildarten usw…

Speziallisten über Zusammenhänge in der Natur werden verstärkt gefragt sein

der klassische Berufsjäger wird weiterhin bestehen

der Berufsjäger der Zukunft ist Lebensraumgestalter

Jagdleitung von Großbetrieben

Abdeckung unserer ureigensten Aufgabengebiete in Schutzgebieten z.B.: Nationalparks

bessere Bewältigung bürokratischer Aufgaben

Mit dieser Ausbildung wird den Berufsjäger ein Werkzeug in die Hand gegeben werden, um seine vielseitigen Betätigungsfelder bestens bewältigen zu können.

Durch diese fundierte, umfassende und zielorientierte Ausbildung wird es den Berufsjäger auch in Zukunft noch geben!



Helmut Schandl, Christoph Rogge

Niederösterreich – ein Land mit Gegensetzen Zukunftweisende Entwicklungen einer aussterbenden Berufsgruppe – Chancen und Perspektiven des NÖ Berufsjägers Niederösterreich Niederösterreich

Ein Land mit Gegensetzen...

Ein Land mit Gegensätzen...

Chancen und Perspektiven des Berufsjägers in Niederösterreich

Christoph Christoph Rogge Rogge // Jagdschloss Jagdschloss Stainz Stainz 2015 2015


Republik Ă–sterreich Tschechien

Slowakei Deutschland

Ungarn

Schweiz

Italien Slowenien Christoph Rogge / Jagdschloss Stainz 2015


Niederösterreich

Ein Land mit Gegensätzen...

Wien

Niederösterreich

Ein Land mit Gegensätzen...

Vier Viertel bestimmen die Vielfältigkeit eines Berufsstandes Industrieviertel


Industrieviertel

Foto: Viktor Schlosser

Foto: http://www.motorrad-tour.com Foto: Michael Schletz Helmut Hudler Fotos: C. Rogge Christoph Rogge / Jagdschloss Stainz 2015

Niederösterreich

Ein Land mit Gegensätzen...

Vier Viertel bestimmen die Vielfältigkeit eines Berufsstandes Industrieviertel Weinviertel


Weinviertel

Foto: F. Wiemer

Foto: Wolfgang Glock Fotos: M. Ossmann

Foto: Ferdinand Mayr und Weinkomitee Weinviertel Foto: naturland-noe.at Foto: F. Wolf Christoph Rogge / Jagdschloss Stainz 2015

Niederösterreich

Ein Land mit Gegensätzen...

Vier Viertel bestimmen die Vielfältigkeit eines Berufsstandes Industrieviertel Weinviertel Waldviertel


Waldviertel Foto: C. Rogge

Foto: birdlife.at Foto: C. Rogge Foto: C. Rogge Rogge Fotos: C.

Foto: C. Rogge Christoph Rogge / Jagdschloss Stainz 2015

Niederösterreich

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Vier Viertel bestimmen die Vielfältigkeit eines Berufsstandes Industrieviertel Weinviertel Waldviertel Mostviertel


Mostviertel

Foto:www.mostviertel.at www.bergkraxler.at Foto: Foto: C.C.C. Rogge Rogge Foto: Foto:C. Rogge Fotos: Rogge Christoph Rogge / Jagdschloss Stainz 2015

Niederösterreich

Ein Land mit Gegensätzen...

4/4 prägen 1 Bundesland Niederösterreich besticht durch Vielfältigkeit und Gegensätze 2. Strophe der Niederösterreichischen Landeshymne: „Im Rauschen deiner Wälder, in deiner Berge Glanz, im Wogen deiner Felder…“


Vielfalt und Gegensätze auf einen Blick • Niederösterreich – ist größtes der 9 Bundesländer • Einwohnerzahl = 1.625.485

19.177,78 km²

84,76 Einw. / km² (Bz. LF 28 Einw. / km²)

• Höchster Punkt (Schneeberg) im Südosten

2.076 m

• Tiefster Punkt (Gem. Berg; Bz. BL) im Osten 139 m • Größtes Weinanbaugebiet in Österreich (ca. 30.000 ha): Carnuntum, Donauland, Kremstal, Kamptal, Thermenregion, Traisental, Wachau und Wagram • Östliche Ausläufer des Alpenhauptkammes • Bewaldetes Hügelland (Waldanteil 40%) • Einige hochalpinere Berge: Schneeberg, Rax, Hohe Wand und Ötscher • Höchster Flächenanteil (42%) an Agrarfläche aller Bundesländer in Österreich • Wichtiges Naherholungsgebiet für Wien und Umgebung ist NÖ

Vielfalt die genutzt wird… • Freizeit wird immer intensiver in der Natur verbracht • Zusammenhänge in der Natur werden nicht mehr erkannt • Verständnis für die Natur nimmt immer mehr ab • Grundeigentum wird nicht mehr respektiert (Mountainbike-Debatte) • Selbstverwirklichung durch ungenierte Aktionen im freien Raum nimmt zu • Trendsportarten sorgen für Konfliktpotenzial

Foto: F. Wolf


Niederösterreich – genutzte Vielfalt und Konfliktpotenzial

Foto: Foto:castlemountain.org www.mrcache.de

Foto: winter-urlaub.beyern.de Foto: www.erlebnis-illgau.ch Foto: C. Rogge Christoph Rogge / Jagdschloss Stainz 2015

Vielfalt die den Wildlebensraum einengt… und den Grundeigentümer fordert! Konflikt-Management und Besucherlenkung werden immer wichtiger…

Foto: www.mrcache.de Christoph Rogge / Jagdschloss Stainz 2015


Niederösterreich

Ein Land mit Gegensätzen...

Chancen und Perspektiven… • Ländliche Strukturen prägen die kulturelle Tradition von Niederösterreich • Land- Forst- und Jagdwirtschaft sind tragende Säulen im ländlichen Bereich • Natürliche Abläufe und Bodenständigkeit sind in der ländl. Bevölkerung verankert Wald - Eigentumsart

Fläche in ha

% der Gesamtfläche

Waldfläche NÖ

767.000

40

Kleinwald < 200 ha

384.000

50,1

200 – 1.000 ha

86.000

11,2

> 1.000 ha

180.000

23,4

Gebietskörperschaften

36.000

4,7

Österr. Bundesforste

81.000

10,6

Quelle: Amt der NÖ Landesregierung; Abt. Forstwirtschaft (LF4)

Niederösterreich

Ein Land mit Gegensätzen...

Chancen und Perspektiven… • Ländliche Strukturen prägen die kulturelle Tradition von Niederösterreich • Land- Forst- und Jagdwirtschaft sind tragende Säulen im ländlichen Bereich • Natürliche Abläufe und Bodenständigkeit sind in der ländl. Bevölkerung verankert Wald - Eigentumsart

Fläche in ha

% der Gesamtfläche

Waldfläche NÖ

767.000

40

Kleinwald < 200 ha

384.000

50,1

200 – 1.000 ha

86.000

11,2

> 1.000 ha

180.000

23,4

Gebietskörperschaften

36.000

4,7

Österr. Bundesforste

81.000

10,6

Quelle: Amt der NÖ Landesregierung; Abt. Forstwirtschaft (LF4)


Niederösterreich

Ein Land mit Gegensätzen...

Chancen und Perspektiven… • Ländliche Strukturen prägen die kulturelle Tradition von Niederösterreich • Land- Forst- und Jagdwirtschaft sind tragende Säulen im ländlichen Bereich • Natürliche Abläufe und Bodenständigkeit sind in der ländl. Bevölkerung verankert Wald - Eigentumsart

Fläche in ha

% der Gesamtfläche

Waldfläche NÖ

767.000

40

Kleinwald < 200 ha

384.000

50,1

200 – 1.000 ha

86.000

11,2

> 1.000 ha

180.000

23,4

Gebietskörperschaften

36.000

4,7

Österr. Bundesforste

81.000

10,6

Quelle: Amt der NÖ Landesregierung; Abt. Forstwirtschaft (LF4)

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Ein Land mit Gegensätzen...

Chancen und Perspektiven… • Ländliche Strukturen prägen die kulturelle Tradition von Niederösterreich • Land- Forst- und Jagdwirtschaft sind tragende Säulen im ländlichen Bereich • Natürliche Abläufe und Bodenständigkeit sind in der ländl. Bevölkerung verankert Kulturart Wald Hochwald Wirtschaftswald Schutzwald i. Ertrag Schutzwald a. Ertrag Holzboden a. Ertrag

Fläche in ha

% der Gesamtfläche

655.000 25.000 18.000 17.000

85,4 3,3 2,3 2,2

42.000 10.000 > 1.000

5,5 1,3 0

Ausschlagswald Mittel- und Niederwald Auen Holzboden a. Ertrag

Quelle: Amt der NÖ Landesregierung; Abt. Forstwirtschaft (LF4)


Niederösterreich

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Chancen und Perspektiven… • Ländliche Strukturen prägen die kulturelle Tradition von Niederösterreich • Land- Forst- und Jagdwirtschaft sind tragende Säulen im ländlichen Bereich • Natürliche Abläufe und Bodenständigkeit sind in der ländl. Bevölkerung verankert Kulturart Wald Hochwald Wirtschaftswald Schutzwald i. Ertrag Schutzwald a. Ertrag Holzboden a. Ertrag

Fläche in ha

% der Gesamtfläche

655.000 25.000 18.000 17.000

85,4 3,3 2,3 2,2

42.000 10.000 > 1.000

5,5 1,3 0

Ausschlagswald Mittel- und Niederwald Auen Holzboden a. Ertrag

Quelle: Amt der NÖ Landesregierung; Abt. Forstwirtschaft (LF4)

Niederösterreich

Ein Land mit Gegensätzen...

Holzarten Fichte Tanne Lärche Weißkiefer Schwarzkiefer Zirbe sonst. Nadelbäume Summe Nadelholz Buche Eiche sonst. Hartholz Weichholz Summe Laubholz Blößen, Lücken Sträucher

Baumartenverteilung in % Niederösterreich 37,0 1,8 2,5 7,6 2,7 0,0 0,5 52,1 14,2 4,0 13,9 5,5 37,6 6,9 3,4

Quelle: Amt der NÖ Landesregierung; Abt. Forstwirtschaft (LF4)

Österreich 53,3 2,5 4,0 4,9 0,7 0,2 0,2 65,8 10,1 1,8 7,6 3,9 23,4 8,4 2,4


Niederösterreich

Ein Land mit Gegensätzen...

Chancen und Perspektiven… • Ländliche Strukturen prägen die kulturelle Tradition von Niederösterreich • Land- Forst- und Jagdwirtschaft sind tragende Säulen im ländlichen Bereich • Natürliche Abläufe und Bodenständigkeit sind in der ländl. Bevölkerung verankert Kulturart

Fläche in km²

% der Gesamtfläche

Ackerland

8053

42

Wald

7670

40

Wiesen

1750

11

Almen u. Weiden

300

1,7

Weingärten

315

1,9

Quelle: Amt der NÖ Landesregierung; Abt. Forstwirtschaft (LF4)

Niederösterreich

Ein Land mit Gegensätzen...

Chancen und Perspektiven… • Ländliche Strukturen prägen die kulturelle Tradition von Niederösterreich • Land- Forst- und Jagdwirtschaft sind tragende Säulen im ländlichen Bereich • Natürliche Abläufe und Bodenständigkeit sind in der ländl. Bevölkerung verankert Kulturart

Fläche in km²

% der Gesamtfläche

Ackerland

8053

42

Wald

7670

40

Wiesen

1750

11

Almen u. Weiden

300

1,7

Weingärten

315

1,9

Quelle: Amt der NÖ Landesregierung; Abt. Forstwirtschaft (LF4)


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Ein Land mit Gegensätzen...

Chancen und Perspektiven… • Ländliche Strukturen prägen die kulturelle Tradition von Niederösterreich • Land- Forst- und Jagdwirtschaft sind tragende Säulen im ländlichen Bereich • Natürliche Abläufe und Bodenständigkeit sind in der ländl. Bevölkerung verankert Kulturart

Fläche in km²

% der Gesamtfläche

Ackerland

8053

42

Wald

7670

40

Wiesen

1750

11

Almen u. Weiden

300

1,7

Weingärten

315

1,9

Quelle: Amt der NÖ Landesregierung; Abt. Forstwirtschaft (LF4)

Niederösterreich

Ein Land mit Gegensätzen...

Chancen + Perspektiven für die Zukunft des Berufsjägers

Niederösterreichs Strukturen bieten dem Berufsjäger auch heute geeignete Habitate! Foto: C. Rogge Christoph Rogge / Jagdschloss Stainz 2015


Niederösterreich

Ein Land mit Gegensätzen...

Anforderungen an den Berufsjäger aus Sicht der Dienstgeber in Niederösterreich Christoph Rogge / Jagdschloss Stainz 2015

Niederösterreich

Ein Land mit Gegensätzen...

Klassische Dienstgeber in Niederösterreich • • • • • • • •

Private Land- und Forstwirtschaftsbetriebe ab einer Größenordnung von ca. 500 ha Stiftungs- und Herrschaftsbetriebe Stifte, Diözesen, Bistümer Heeresforstbetriebe (Staatsforstbetriebe) Österreichische Bundesforste AG Nationalpark Donauauen (9.000 ha) Pächter großer Reviere (Eigen- und Genossenschaftsjagden) Gatterbetriebe (Großgatter) Der klassische Dienstgeber des Berufsjägers ist in Niederösterreich nach wie vor ein Forstbetrieb! Berufsjäger müssen heute jagd- und forstlicher „Allrounder“ sein wollen Vielfältige Möglichkeiten ergeben sich durch eine fundierte forstliche Grundausbildung

Christoph Rogge / Jagdschloss Stainz 2015


Niederösterreich

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Klassische Dienstgeber in Niederösterreich Bereits 1996 wurden von der NÖ Berufsjägervereinigung potenzielle Forstbetriebe nach den Qualifikationen und Anforderungen der zukünftigen Berufsjäger befragt (Bewusst ging man auf die Grundeigentümer zu, da man sich nicht allein auf Jagdpächter verlassen wollte)

Ergebnis: 1. Stelle die forstliche Ausbildung 2. Stelle die jagdliche Ausbildung 3. Stelle eine Qualifikation im Bereich der Fischerei Forstbetriebe benötigen in Österreich, bzgl. ihrer Bestellungspflicht, Forstorgane! Forstwart + Berufsjäger (Absolvent der Forstfachschule + Berufsjägerlehre) füllt die Nische bis 1.000 ha Waldfläche! Also: Selbstständige Wirtschaftsführung für Berufsjäger in Betrieben bis zu einer Größe von 1.000 ha Waldfläche! Christoph Rogge / Jagdschloss Stainz 2015

Niederösterreich

Ein Land mit Gegensätzen...

Ziel der Ausbildung zum Berufsjäger in Niederösterreich

Die Erlangung aller Kenntnisse und Fähigkeiten, hinsichtlich einer ordnungsgemäßen und weidmännischen Erfüllung des Jagd-, Forst-, Arten- und Umweltschutzes Lehrzeit beträgt bis jetzt 3 Jahre (klassisch: 1 Jahr Forstfachschule, 2 Jahre Revier)

Voraussetzung für die Lehre zum Berufsjäger in NÖ sind: Erfolgreicher Abschluss zum Forstwart (derzeit noch 1 Jahr) bzw. eine gleichwertige oder höherwertige forstliche Ausbildung, oder der erfolgreiche Abschluss einer landwirtschaftlichen Facharbeiterausbildung bzw. eine gleichwertige oder höherwertige landwirtschaftliche Ausbildung. Diese sind auf die Laufzeit der Lehre mit höchstens einem Jahr anzurechnen! - Personen wie Förster od. Forstakademiker sind in NÖ nicht automatisch Berufsjäger Christoph Rogge / Jagdschloss Stainz 2015


Niederösterreich

Ein Land mit Gegensätzen...

Inhalte der Ausbildung zum Berufsjäger in Niederösterreich Fachkenntnis über rechtliche Vorschriften (Auszug):

Bundesforstgesetz Bundeswaffengesetz Bundestierschutzgesetz Strafgesetzbuch (ABGB) Arten-, Umwelt- und Naturschutzrecht NÖ Fischereigesetz Vorschriften über Nationalparks Vorschriften im Umgang mit Wildkrankheiten Rechte und Pflichten der beeideten Wacheorgane (Hilfsorgan d. Staatsanwaltschaft) Gesetzliche Bestimmungen über Wildbret-Hygiene

Christoph Rogge / Jagdschloss Stainz 2015

Niederösterreich

Ein Land mit Gegensätzen...

Inhalte der Ausbildung zum Berufsjäger in Niederösterreich Fachkenntnis über weitere Themen (Auszug): Handhabung, Wirkung und Pflege von Waffen und Munition Wildökologie Wildökologische Raumplanung Lebensraumansprüche Biotopbeurteilung Wechselwirkungen zwischen Land-, Forst- und Jagdwirtschaft Wildschadensfeststellung bzw. Berechnung und Beurteilung Beringungsmethoden, Telemetrierungstechniken Grünlandbewirtschaftung – Anbau und Schutz von Äsungsflächen Jagdbetrieb (Wildzählungen, Wilddichte, Abschussplanung) Jagdhundewesen Brauchtum Christoph Rogge / Jagdschloss Stainz 2015


Aktuelle Einsatzbereiche des NÖ Berufsjägers

Foto: Wolf C. Fotos:Foto: M.Ossmann Ossmann Fotos: M. Foto: C.F.Rogge Rogge Logos: www.wikipedia.org

Fotos:V.C.Grünschachner-Berger Rooge Foto: Christoph Rogge / Jagdschloss Stainz 2015

Aktuelle Einsatzbereiche des NÖ Berufsjägers

Foto: NÖ Stipendienstiftung

Fotos: M. Ossmann Fotos: www.airliners.de Christoph Rogge / Jagdschloss Stainz 2015


Niederösterreich

Ein Land mit Gegensätzen...

Bessere Chancen und neue Perspektiven durch zukunftsorientierte Ausbildung

Warum ein klares „JA“ zur „Forstliche Ausbildung n e u “ ab 2016? • Ausbildungsinhalte haben sich seit 1975 stark verändert • Anforderungen der (forstlichen) Dienstgeber sind gestiegen • Größere Verantwortungsbereiche - Wirtschaftsführung bis 1.000 ha Waldfläche • Forst- und jagdliche „Allrounder“ sind im Kommunal- und Privatwaldbereich gefragt • EDV, GIS (ECDL) sind unverzichtbar geworden • Höherer Anspruch der Öffentlichkeit am Wildlebensraum = Konfliktmanagement • Wald- und jagdpädagogische Fähigkeiten werden notwendiger

Christoph Rogge / Jagdschloss Stainz 2015

Niederösterreich

Ein Land mit Gegensätzen...

Bessere Chancen und neue Perspektiven durch zukunftsorientierte Ausbildung

Was bedeutet „Forstliche Ausbildung n e u “ für den Berufsjäger in Niederösterreich? • 2016 wird die jetzige „Grundausbildung“ (1 Jahr Forstfachschule) auslaufen • Ein zweijähriger Ausbildungsmodus wir mit neuen und zeitgemäßen Inhalten kommen Die zeitgemäßen Inhalte und Anforderungen passten vom Volumen nicht mehr in den einjährigen Schultyp

Christoph Rogge / Jagdschloss Stainz 2015


Niederösterreich

Ein Land mit Gegensätzen...

Bessere Chancen und neue Perspektiven durch zukunftsorientierte Ausbildung

Was bedeutet „Forstliche Ausbildung n e u “ für den Berufsjäger in Niederösterreich? • Die NÖ – Ausbildungsordnung (NÖ BJV) setzt, als Anforderungsprofil für eine Lehre, weiterhin auf das erfolgreiche Bestehen der (nun zweijährigen) Forstfachschule Der Grundgedanke ist hier, auf das Anforderungsprofil der Arbeitgeber besser einzugehen! • Erfolgreich abgeschlossene Forstfachschule und 2 Jahre Ausbildung im Revier Vorteil: 2 Berufe in 4 Jahren - gehen optimal auf die aktuellen Anforderungen des forst- und jagdlich geforderten Berufsjägers ein!

Christoph Rogge / Jagdschloss Stainz 2015

Niederösterreich

Ein Land mit Gegensätzen...

Zukünftiges Anforderungsprofil des neuen Generalisten

(Sachverständiger für Ökologie und Management des Wildes) Körperliche und charakterliche Eignung (Praktischer Einsatz in freier Wildbahn + Erfüllung von Verwaltungs- und Beratungsaufgaben)

Räumliche Zuständigkeitsbereiche (Revier, Jagdgebiete, Hegegemeinschaften, Wildregionen, Bezirk, Land, Spez. Problemgebiete)

Arbeitsverhältnis = Angestellter •

(Jagdpächter, Grundeigentümer, Verbänden, Hegegemeinschaften) • (Gebietskörperschaften, z.B. Gemeinde, Land, Bund) Christoph Rogge / Jagdschloss Stainz 2015


Anton Larcher

Tiroler Berufsjäger Bedeutung heute, aber morgen?

Tiroler Berufsjäger in Tirol Bedeutung heute, aber morgen? Bmst. DI (FH) Ing. Anton Larcher Landesjägermeister Tirol


Zur Person Landesjägermeister von Tirol seit 2013 Bezirksjägermeister Innsbruck seit 2005 LO-STV Tiroler Jagaufseher Referent Jagdaufseherkurs und Prüfungskommission Referent Jungjägerkurs und Prüfungskommission bis 2014 Referent Revierjägerkurs und Prüfungskommission Stein- u. Gamswildreferent

Beruf – selbstständig

• • • • •

Jungjägerprüfung 1984 Jäger in GJ seit 1984 Jagdpächter EJ seit 1987 Jagdaufseher seit 2000 BOKU – Akad. Jagdwirt

BM. DI (FH) Ing. Anton LARCHER A-6020 IBK, Adamgasse 7 a Telefon +43 664 6181610 Mail: ljm@tjv.or.at

Bauunternehmer seit 1993

Stainz, 22. Jänner 2015

Tiroler Berufsjäger - Bedeutung heute, aber morgen?

Berufsjäger gestern

Berufsjäger aus Pertisau / Achensee ca. 1910 Stainz, 22. Jänner 2015

Tiroler Berufsjäger - Bedeutung heute, aber morgen?


Berufsjäger heute

Revierjägerkurs 2014 Stainz, 22. Jänner 2015

Tiroler Berufsjäger - Bedeutung heute, aber morgen?

Berufsjäger morgen?

Stainz, 22. Jänner 2015

Tiroler Berufsjäger - Bedeutung heute, aber morgen?


Fakten u. Zahlen - Tirol Jagdlich genutzte Fläche 1.244.466 ha 1.250 Jagdreviere 1200 Jagdpächter (Tendenz absteigend) davon ca. 300 an Ausländer verpachtet (Tendenz absteigend)

Mindestreviergrößen 300 bzw. 500 ha (115 ha) 112 Berufsjäger Stainz, 22. Jänner 2015

Tiroler Berufsjäger - Bedeutung heute, aber morgen?

Aktive Berufsjäger Tirol 300 250

240 221

200 143

150 100

131 121

112

50 0 1980

1985

Stainz, 22. Jänner 2015

1990

1995

2000

2005

Tiroler Berufsjäger - Bedeutung heute, aber morgen?

2010

2015

2020


Berufsjäger Scharnitz / Karwendel 1913

Stainz, 22. Jänner 2015

Tiroler Berufsjäger - Bedeutung heute, aber morgen?

Strukturveränderungen Großpächter Rolle des Dienstgebers Reviergrößen Aufbauphase bis in die 90er Jahre Jagdgastbetreuung über Wochen Wandel des Gesellschaftsbildes Wandel in den Familien

Stainz, 22. Jänner 2015

↔ ↔ ↔ ↔ ↔ ↔ ↔

Eigenbewirtschaftung, Kleinreviere Rolle des Dienstnehmers Pirschbezirke Reduktionsphase ab 2008 Jagdgast als „Tagesgast“ Wandel des Arbeitsmarktes Frau des Berufsjägers weniger im Jagdbetrieb integriert

Tiroler Berufsjäger - Bedeutung heute, aber morgen?


Berufsjäger und Reviere Bezirk

Reviere

Berufsjäger

Innsbruck-Land

191

16

Innsbruck-Stadt

10

0

Imst

129

8

Kitzbühel

186

5

Kufstein

122

7

Landeck

144

12

Lienz

147

1

Reutte

120

49

Schwaz

213

23 Anm.: Bezirksübergreifende Beschäftigungen inbegriffen

Stainz, 22. Jänner 2015

Tiroler Berufsjäger - Bedeutung heute, aber morgen?

Berufsjäger und Reviere

Stainz, 22. Jänner 2015

Tiroler Berufsjäger - Bedeutung heute, aber morgen?


Rechtliche Stellung BJ-Pflicht • ab 3.000 ha • ab 2.000 ha (davon 1.500 ha Wald) Befugnisse gem. § 35 TJG - Jagdschutz  Waffengebrauchsrecht  Anhalterecht  Anzeigerecht  Festnahmerecht  Recht zur Abnahme best. Gegenstände  Untersuchungsrecht Fahrzeuge, Rücksäcke  Erlegung Raubzeug

Stainz, 22. Jänner 2015

Tiroler Berufsjäger - Bedeutung heute, aber morgen?

Stainz, 22. Jänner 2015

Tiroler Berufsjäger - Bedeutung heute, aber morgen?


Kollektivvertrag          

Probedienstverhältnis Dienstvertrag Freizeit Entgelt bei Dienstverhinderung Pflegefreistellung Entlohnung Gehaltsbestimmungen Gehaltstafel Sachbezüge, Kostenersätze, Schussgelder Familienbeihilfe

Stainz, 22. Jänner 2015

 Sonderzahlungen  Reise- und Umzugskostenersatz  Urlaub  Urlaubsentgelt  Erkrankung während des Urlaubes  Beendigung des Dienstverhältnisses, Kündigung und Entlassung  Abfertigung  Dienstzeugnis

Tiroler Berufsjäger - Bedeutung heute, aber morgen?

Ausbildung BJ

Stainz, 22. Jänner 2015

Tiroler Berufsjäger - Bedeutung heute, aber morgen?


Ausbildung BJ • Berufsjäger 3 Jahre Lehrzeit unter Anrechnung Forstausbildung 3 Monate Lehrgang Rotholz • Revierjäger (4 J. Bj + Fachkurs des TJV)  Ausbilder Lehrlinge • Revieroberjäger (10 J. RJ) • Wildmeister (8 J. ROJ) Stainz, 22. Jänner 2015

Tiroler Berufsjäger - Bedeutung heute, aber morgen?

Wirtschaftsfaktor Jagd in Tirol Tabelle 1: Jagdstrecke für Schalenwild

JAGDSTRECKE SCHALENWILD IN TIROL - BASIS 2013 Rotwild

10.163

Rehwild

17.965

Gamswild

7.373

Steinwild

327

Muffelwild

119

GESAMTSTRECKE SCHALENWILD (Stück)

Stainz, 22. Jänner 2015

Tiroler Berufsjäger - Bedeutung heute, aber morgen?

35.947


Schalenwildregulierung

Stainz, 22. Jänner 2015

Tiroler Berufsjäger - Bedeutung heute, aber morgen?

Wirtschaftsfaktor Jagd in Tirol Tabelle 3: Jährlicher Gesamtumsatz für die in Tirol mit zahlenden „Freizeitjägern“ ca. Ausgaben in Mio. Euro; Quelle 2008

VOLKSWIRTSCHAFTLICHER STELLENWERT IN TIROL Jagdpacht und Abschussgebühren

13,00 Mio.

Landesjagdabgabe, Jagdkarten, (Gebühren) u. Versicherung

3,60 Mio.

Löhne, Gehälter (Berufsjäger, Jagdschutzorgane u. Beschäftigte)

6,00 Mio.

Fütterung

3,60 Mio.

Wildschaden

0,85 Mio.

Biotopflegemaßnahmen (Annahme)

3,45 Mio.

Aufwand Jagdwaffen, Jagdoptik, Munition, Bekleidung, Weiterbildung Wildbret, Wildfleischaufkommen

Jährlicher Gesamtumsatz durch die Jagd (Summe)

Stainz, 22. Jänner 2015

Tiroler Berufsjäger - Bedeutung heute, aber morgen?

16,35 Mio. 3,15 Mio.

50,00 Mio.


Wirtschaftsfaktor Jagd in Tirol bezahlter Jäger (Berufsjäger) – zahlender Jäger („Freizeitjäger“) • bezahlter Jäger unverzichtbar – nachhaltige Jagd, Stellenwert u. v. a. m • zahlender Jäger unverzichtbar – als Wirtschaftsfaktor • bei Verlust der Freude an der Jagd - Wegfall des ideellen Wertes der Jagd durch „Überforderung“ • „jagdfeindliches Jagdgesetz“, Strenge Bejagungsregeln, Strafen • hohe Wildschäden, Übernutzung der Lebensräume • Entfall problematischer Wildarten (Biodiversitätsverlust) • Konflikte mit der nicht jagenden Bevölkerung und Naturnutzern • Jagdgegner in der Gesellschaft dominieren immer mehr • Abschaffung der Jagd in der herkömmlichen Form (Kanton Genf - CH)

Stainz, 22. Jänner 2015

Tiroler Berufsjäger - Bedeutung heute, aber morgen?

Wirtschaftsfaktor Jagd in Tirol Tabelle 2: Geschätzter Zeitaufwand und Kostenäquivalent für Schalenwild

JAGDZEITAUFWAND FÜR SCHALENWILDABSCHUSS IN TIROL Jagdstrecke Schalenwild Tirol (35.947 Stück p. a. 2013) Effektiver Jagdzeitaufwand (20 h/Stück)

36.000 Stk. 720.000 h

Jagdzeitaufwand in Arbeitstagen (a` 8 Stunden)

90.000 d

Jagdzeitaufwand in Arbeitsjahren (a` 250 Tage)

360 j

Entspricht Arbeitszeit (Vollzeit) allein für Schalenwild

360 j

Arbeitsplätze bei Berücksichtigung der übrigen bejagungsbezogenen Zeiten = Faktor 3

rund 1.080

Arbeitsplätze bei höherer Bejagungseffizienz durch BJ Faktor 0,5 (Annahme geschätzt)

rund 540

Kosten für 540 Arbeitsplätze (bei € 45.000,-- Jahreskosten je Berufsjäger)

ca. € 24,3 Mio + Zusatzkosten

Stainz, 22. Jänner 2015

Tiroler Berufsjäger - Bedeutung heute, aber morgen?


Wirtschaftsfaktor Jagd in Tirol Tabelle 3: Jährlicher Gesamtumsatz für die in Tirol ohne zahlende „Freizeitjäger“ Quelle 2008 – Aufwand Öffentlichkeit/Grundeigentümer* – Entfall für die Grundeigentümer**

ca. € 35,5 Mio. ca. € 13,0 Mio.

VOLKSWIRTSCHAFTLICHER STELLENWERT „ohne Freizeitjäger“ Jagdpacht und Abschussgebühren Landesjagdabgabe, Jagdkarten, (Gebühren) u. Versicherung Löhne, Gehälter (Berufsjäger, Jagdschutzorgane u. Beschäftigte

13,00 Mio.** 2,70 Mio. 24,30 Mio.*

Büro und Verwaltungsaufwand (10 %)

2,40 Mio.*

Fütterung

3,60 Mio.*

Wildschaden

0,85 Mio.*

Biotopflegemaßnahmen (Annahme)

3,65 Mio.*

Aufwand Jagdwaffen, Jagdoptik, Munition, Bekleidung, Weiterbildung

0,70 Mio.*

Wildbret, Wildfleischaufkommen

Jährlicher Gesamtumsatz durch die Jagd „ohne Freizeitjäger“

Stainz, 22. Jänner 2015

Stainz, 22. Jänner 2015

Tiroler Berufsjäger - Bedeutung heute, aber morgen?

Tiroler Berufsjäger - Bedeutung heute, aber morgen?

3,15 Mio.

54,35 Mio


Tiroler Berufsjäger morgen - ein Ausblick • • • • • • • •

effiziente Regulierung der Schalenwildbestände im Wildökologischen Gesamtgefüge integriert fundierte forstliche Qualifikation Kompetenzträger Wald mit Wild Sicherung der Lebensgrundlage des Wildes Vermittler der Ansprüche des Wildes in Bevölkerung Wildpretvermarktung Sicherung des Jagdwertes im Interesse der Grundeigentümers

Stainz, 22. Jänner 2015

Tiroler Berufsjäger - Bedeutung heute, aber morgen?

Position des Tiroler Jägerverbandes • • • • • • • • •

Verhinderung des weiteren Verlustes an BJ Revieren Sicherung der Rechtsgrundlagen im TJG Sicherung der Dienstgeberstruktur Erweiterung des Kompetenzfeldes Gewährleistung eines leistungsgerechten KV Optimierung der Lohnkurve Weiterentwicklung einer breiten BJ u. RJ-Ausbildung Verankerung Fortbildung im TJG weiterhin Einbindung in jagdpolitische Entscheidungen Stainz, 22. Jänner 2015

Tiroler Berufsjäger - Bedeutung heute, aber morgen?


Zukunftssicherung der Berufsjagd Möglichkeiten? • • • • • • • • •

Vom Berufsjäger zum Wildtiermanager? Intensive Erweiterung des Aufgabenbereiches? Standesvertretung auf Bundesebene? Einführung eines Berufsbildes? Steuerliche Absetzbarkeit in Wirtschaftsunternehmen? (EU) Förderungsmodelle für BJ-Reviere? Vom Lehrberuf zur Zukunftsweisenden Ausbildung? BOKU - Studienlehrgänge für Berufsjäger? ...

Stainz, 22. Jänner 2015

Tiroler Berufsjäger - Bedeutung heute, aber morgen?


Miroslav Vodnansky

Zukunft der Jagd Wohin geht der Weg?

Stainz, 22.1.2015

Die Zukunft der Jagd

Dr. Miroslav Vodnansky

Mitteleuropäisches Institut für Wildtierökologie Wien - Brno - Nitra


Die Jagd begleitet den „Homo sapiens“ von Beginn seiner Geschichte..

.. ihre Bedeutung für die Menschen hat sich im Laufe der Zeit geändert.


Heute hat die Jagd als eine aus historischen Wurzeln gewachsene Tätigkeit wichtige Aufgaben und Funktionen …Welche Aufgaben und Funktionen kann und soll (wird) die Jagd in Zukunft haben???

Jagd - traditionelle Form der Naturnutzung • Die Jagd ist eine traditionelle, mit intensivem Naturerlebnis verbundene Nutzung von natürlichen Ressourcen

• Die Jagd ist eine legitime Form der Naturnutzung- ebenso wie Land- und Forstwirtschaft. • Die Jagd ist viel mehr als „Hobby“


Bestandsregulation bei bestimmten Wildarten Bei einigen Wildtierarten ist eine jagdliche Bestandsregulation im Hinblick auf die Landnutzung und die Erhaltung der Funktionen des Ökosystems nicht nur sinnvoll, sondern oft auch unabdingbar (z.B. Schwarz-,Reh- und Rotwild) .. Aber selbst dann, wenn es nicht vordergründig um die Vermeidung der ökologischen und wirtschaftlichen Schäden geht, ist die Regulation der Wildbestände begründet !!

Wichtiges Argument: Wildbretgewinnung

Wildbret aus freier Wildbahn stellt ein besonders tierschutzgerecht gewonnenes Nahrungsmittel von sehr hoher Qualität dar!


Beitrag der Jagd zum Naturschutz Eine nachhaltige jagdliche Nutzung der Wildtiere hat sich als nützliches und wirksames Instrument des Artenschutzes erwiesen – paradoxerweise manchmal sogar im Gegensatz zur Totalschonung (Erhaltung durch eine sinnvolle Nutzung)

Beitrag der Jagd zum Naturschutz Grundsatzerklärung der Weltnaturschutzorganisation (IUCN), Amman, Okt. 2000: „Die Jagd ist im Sinne einer nachhaltigen Nutzung wildlebender Ressourcen anerkannt und somit offizieller Teil der weltweiten Naturschutzstrategie“


Was wird die Zukunft der Jagd maßgeblich beeinflussen?

Der Einfluss der städtischen Bevölkerung wird immer größer Die Wertschätzung der Natur in der breiten Öffentlichkeit wird immer stärker

Gleichzeitig werden aber das Naturverständnis und die Naturerfahrung weiterhin abnehmen.

Die Jagd wird in der Zukunft weiterhin bestehen und ihre Aufgaben erfüllen (müssen) Sehr viel wird aber davon abhängen, wie es den Jägern gelingt, die Bedeutung der Jagd und die eigene Naturkompetenz glaubwürdig zu vermitteln!!



mit freundlicher UnterstĂźtzung von


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